Du bist, was du isst

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DU BIST, WAS DU ISST

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27. Juli 2011

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www.backview.eu Titelthema 27. Jul i 2011

Eine kulinarische Weltreise

Ein Gedicht für die Schokolade

Essgewohnheiten von Studenten

Das Leben als Vegetarierin

Selbstversuch mit Omas Kochbuch

Über Generationenunterschiede

Der leere Blick in deneigenen Kühlschrank

Vergleich dreierZubereitungswege

DU BIST, WAS DU ISST

SSPPEECCIIAALL

""NNuurr nnoocchh kkuurrzz dd ii ee WWeell tt rreetttteenn ""Interview mit dem Newcomer-Sänger Tim Bendzko

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back view im Rückblick

Titelthema vom 1 3. Jul i 2011 :

"MEIN LETZTER TAG AUF ERDEN"

Liebe LeserInnen,

"Was soll ich heute essen?", diese Frage steht im Mittelpunkt des Titelthemas "Du bist, was duisst". Dabei begibt sich Ronja Heintzsch zunächst auf eine kulinarische Weltreise. In einemKommentar schreibt Christina Hubmann über Studierende und ihre ungesundenEssgewohnheiten. Martina Gewehr widmet sich in einem Gedicht der geliebten Schokolade. DieGenerationenunterschiede in Sachen Ernährung hat Franziska Mayer zusammengetragen.Über ihre eigene Entscheidung gegen Fleisch schreibt Miriam Gräf. Regina G. Gruse wagteinen Selbstversuch mit Omas Kochbuch. Die quälende Suche nach geeigneter Verpflegung imeigenen Kühlschrank kommentiert Jul ia Radgen. Schließlich schreibt Lisa Brüßler einen Briefaus der Küche und vergleicht drei unterschiedl iche Zubereitungswege.

Im Special stel len wir einen besonderen Artikel der vergangenen beiden Wochen bei back viewvor - außerhalb des Titelthemas. In dieser Ausgabe hat Christina Hubmann den NewcomerTim Bendzko vor, der als Singer-Songwriter gerade die Charts stürmt.

Viel Spaß beim Lesen!

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Inhalt

Seite 02: EEssssggeewwoohhnnhheeii tteenn ii nn aannddeerreenn LLäännddeerrnnEine kulinarische Weltreisevon Ronja Heintzsch

Seite 05: SScchhookkooll aaddee:: LLii eebbee ffüü rrss LLeebbeennEine poetische Annäherungvon Martina Gewehr

Seite 06: TTii eeffkküühh ll pp ii zzzzaa uunndd KKnnääcckkeebbrroottEin etwas überspitzter Kommentar zu dem Studieren und Essenvon Christina Hubmann

Seite 08: EEii nnee EEnn ttsscchheeii dduunngg ggeeggeenn ddaass FFll ee ii sscchhDas Leben als Vegetarierinvon Miriam Gräf

Seite 09: DDii nnnneerr ffoorr oonneeKommentar: Selbstversuch mit Omas Kochbuchvon Regina G. Gruse

Seite 1 0: EEsssseenn wwiiee bbeeii MMaammaaWie sich unser Essverhalten mit den Generationen verändertvon Franziska Mayer

Seite 1 2: DDii ee ggrrooßßee FFrraaggee vvoorr ddeemm KKüühh ll sscchhrraannkkKommentar über die tägl iche Nahrungssuchevon Jul ia Radgen

Seite 1 4: EEii nn BBrrii eeff aauuss ddeerr KKüücchheeExklusiveinbl ick der anderen Artvon Lisa Brüßler

SPECIALSeite 1 6: ""SSoo wwiiee dd ii ee SSoonnggss kkoommmmeenn ,, ssoo wweerrddeenn ssii ee ggeesscchhrrii eebbeenn""

Sänger und Songwriter Tim Bendzko im Interviewvon Christina Hubmann

Seite 1 9: IImmpprreessssuumm

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EEssssggeewwoohhnnhheeii tteenn ii nn aannddeerreenn LLäännddeerrnnvvoonn RRoonn jj aa HHeeii nn ttzzsscchh

EEii nn kkuu ll ii nnaarrii sscchheerr WWeell ttbb ll ii cckkOb wir es wollen oder nicht - wir Deutschen werden zwangsläufig mit Sauerkraut, Weißwurstund Schnitzel in Verbindung gebracht. Dönerläden und McDonald‘s geben uns leider wenigAuskunft über die Essensgewohnheiten in anderen Ländern. Deshalb stel lt back view diekul inarischen Vorl ieben dieser Welt vor.

SSppaann ii eennIn Spanien verzehrt man vorrangig Fisch, Eintöpfe mit Bohnen oder Kichererbsen sowie Reis.Das Frühstück, desayuno, fäl lt im Gegensatz zum Mittag- (comida) und Abendessen (cena)recht spärl ich aus. Auf dem Weg zur Arbeit lässt sich schnell ein Kaffee trinken, wobei man anbesonderen Tagen churros con chocolate, eine frittierte Teigstange mit heißer Schokolade, isst.Erst, wenn in Spanien die Sonne nachlässt, können die Spanier gegen Nachmittagbeziehungsweise am späten Abend das Essen aufdecken. Hierzu gehört im ersten Gangbeispielsweise eine Paella, ein typisch valenzianisches Gericht, das mit Reis, Fleisch, Gemüseund Bohnen zubereitet wird. Hierzulande sind vor al lem Tapas-Bars bekannt und beliebt. DieTapas, das spanische Finger-Food, reichen von frittierten Tintenfischringen bis hin zu Weißbrotmit Serrano-Schinken.

SScchhwweeddeennIn Schweden isst man genauso heimelig wie im IKEA-Katalog. Zum Frühstück, frukost, mischtman sich Haferflocken mit Buttermilch und Früchten, die dort nach dem „Jedermannsrecht"überal l gepflückt werden dürfen. Oder man isst schl icht ein Knäckebrot. Das Mittagessen istdanach tatsächlich wie im IKEA-Restaurant: kleine Fleischklößchen, köttbul lar, werden mitKartoffeln und Preiselbeeren serviert. Schwedens Küche verfügt größtentei ls über deftigeHausmannskost, viele Lebensmittel werden selber hergestel lt und orientieren sich vor al lem anden kalten Wintermonaten.

AAffrrii kkaaCharakteristisch für die nordafrikanische Küche, die Tunesien, Algerien und Marokko umfasst,ist die Verwendung von Kreuzkümmel in vielerlei Gerichten. Dazu zählen beispielsweise dieSferia, ein Geflügelgericht mit Kichererbsen, die Hammelfleischsuppe Chobra, oder Tabbouleh,ein Gericht bestehend aus Hähnchenfi let und Gemüse. Am berühmtesten ist wohl derCouscous, der aus Grieß hergestel lt und anschließend mit Gemüse und Fleisch serviert wird.Weiter südwestl ich, in Ghana zum Beispiel, kommt hingegen sehr oft Kelewele auf den Tisch.Die beliebte Vorspeise besteht aus frittierten Kochbananen, die in kleinen Würfeln und starkgewürzt gegessen wird. Als Hauptgericht wird Joloffreis mit Gemüse und Fleisch gegessen.Beliebte Nahrungsmittel sind zum Beispiel Omotuo, Reisknödel, die mit Erdnusssoße gereichtwerden, oder Banku, Maisknödel.

UUSSAADass übergewichtige Amerikaner überzuckerte Getränke, Chipstüten und Hamburger-Zutatenaus dem Supermarkt schleppen, ist wohl ein weit verbreitetes Vorurtei l , dass sich ebensohartnäckig hält wie jenes, das besagt, die "Amis" ernährten sich nur von Fast Food. Tatsächlichverstecken sich viele Kohlenhydrat-Bomben in der US-amerikanischen Küche, wie es sie jedochauch anderswo zu finden gibt. Das reichhaltige Frühstück besteht oft aus Pancakes, dickenPfannkuchen, mit Ahornsirup oder Toast mit Erdnussbutter. Zum Mittagessen bereitet man ->

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allerdings der Nationalität entsprechend etwas Eigenes zu. Somit ist die Tex-Mex-Küche (Texas-Mexiko) stark ausgeprägt, es gibt viele asiatische Restaurants, europäische Elemente in denGerichten und populäres Essen wie den ursprünglich jüdischen Bagel.

Jeder kocht auf seine Art und gibt seine eigenen Zutaten in den riesigen melting pot. Beliebt sindvor al lem Süßkartoffeln oder ein Barbecue. Zum traditionel len Thanksgiving (Erntedank) wird einTruthahn, turkey, sowie pumpkin pie (Kürbiskuchen) zubereitet.In den Südstaaten zählt man chicken wings und spare ribs zu den bevorzugten Gerichten undfried chicken aus Kentucky dürfte weltweit vielen ein Begriff sein. Die Südstaatenküche ist estatsächlich, die der US-amerikanischen Ernährung ihren schlechten Ruf gibt. Trotzdem solltenwir glückl ich sein über die Brownies und das Popcorn, das die USA auch uns in Europabescheren.

BBrraassii ll ii eennDie Küche Brasil iens ist sowohl von portugiesischen als auch von indianischen Einflüssengeprägt. Moqueca basiert beispielsweise auf dem portugiesischen Fischeintopf Peixada. Manisst vorwiegend Fisch und Fleisch und verfeinert Gerichte mit Palmöl oder Kokosmilch. Dasbrasil ianische Nationalgericht ist die Feijoada, die mit schwarzen Bohnen, Trockenfleisch,Nelken und weiteren Gewürzen zubereitet und anschließend mit Reis und Orangenscheibenserviert wird.

PPeerruuDie peruanische Küche, geprägt von den Inka, Spanien und Portugal, besteht vorwiegend ausMais, Kartoffeln und Fleisch. Neben Schweine- und Rinderfleisch wird jedoch auch das Fleischder Lamas oder Meerschweine verzehrt. Anticuchos, marinierte Rinderherzen, oder Cuychactado, ein Meerschwein, dessen ganzer Körper mit Kartoffeln serviert wird, sind keineSeltenheit und werden von den Peruanern gern gegessen. Ein wesentl ich harmloseres Gerichtsind Papas a la Huancaína, Kartoffeln mit Salat, Käsesauce und Oliven. Auch ceviche, ein Salatmit Meeresfrüchten, ist mittlerweile weit verbreitet.

JJaappaannIn Japan wird als Grundbasis immer einheimischer Reis serviert, hierzu kommen Fisch undMeeresfrüchte. Das allseits bekannte Sushi besteht aus rohem Fisch, Reis und Seetang, der diekleinen Portionen zusammenhält. Seitdem 1 873 der Verzehr von Fleisch durch den Kaisergestattet wurde, isst man auch häufig sukiyaki, einen Eintopf aus Rindfleisch, Tofu, Gemüse,Pilzen und Sojasauce. Weit verbreitet war in der Vergangenheit auch der Verzehr vonWalfleisch, das man heute allerdings eher meidet.

HHaawwaaii iiWer kennt nicht das Toast Hawaii? Doch, wenn dieser schnelle Sommersnack von einer Inselnicht stammt, dann ist es Hawaii . Vermutl ich erfand ein deutscher Fernsehkoch in den 1 950erJahren das überbackene Toast und benannte es aufgrund der Verwendung von Ananas, die inHawaii überal l angebaut wird, nach dem Inselstaat. Wer einen Fuß auf eine der Inseln setzt, wirdselbstverständl ich nicht mit einem Toast Hawaii verköstigt. Dafür veranstalten die Bewohnerregelmäßig das traditionel le Lūʻau, ein Fest bei dem gemeinsam unter freiem Himmel gekochtund gegessen wird. Für diese Feste bereitet man in Erdgruben mit heißen Steinen undeingewickelt in Bananenblätter das kalua pig zu. Ebenfal ls serviert wird zu solchen Festen derLomi Lomi Salmon, ein Salat mit Lachs und Tomaten und haupia, ein Kokosnusspudding. #

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SScchhookkooll aaddee:: LLii eebbee ffüü rrss LLeebbeennvvoonn MMaarrttii nnaa GGeewweehhrr

EEii nnee ppooeettii sscchhee AAnnnnäähhrruunnggSchokolade tut gut. Ob schwarz, ob weiß oder tief braun - Schokolade macht glückl ich. Egal, obbei Regen oder Sonnenschein, was wäre ein Leben ohne Schokolade? Für back view-AutorinMartina Gewehr ist es deshalb an der Zeit, ihr ein Gedicht zu widmen.

Warum brauchen wir sie so sehr?Aufhören fäl lt so schrecklich schwer!Sie ist weich und zart und himmlisch fein,ich mag sie groß und rund und auch mal klein.Ohne sie wäre es so schwer,keine Geduld, kein Trost, keinen Genuss gäb' es mehr.

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Daher bin ich voller Glück,wenn ich sie abbeiß' Stück für Stück.Denn dann geht's los in meinen Sinnen,ich kann mich dem dann gar nicht entrinnen.Mein Herz klopft laut - die Augen geh‘n zuin meinem Mund verschmilzt al les im Nu.

Die Hormone spielen verrückt,und ich hab noch nicht mal die ganze Tafel verdrückt.Serotonin und PhenylethylaminAnandamid, das ist der Hit!Und wenn ich ein Stück hinuntergeschluckt,mein Auge gierig auf den Rest noch guckt.

Ich freue mich mit jedem Bissen mehr,doch auf einmal, ist die Tafel leer.Was war das nur? Was ist da passiert?Ich gucke mich um, bin ganz geniert.Was da vor einigen Minuten noch lag,trag ich in meinem Bauch nun den ganzen Tag.

Und immer und immer wieder tue ich das;versteh nicht, warum ich die Finger nicht davon lass'.Doch was es auch sein mag, das süchtig mich macht,mein Herz bei Schokolade einfach lacht.

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TTii eeffkküühh ll pp ii zzzzaa uunndd KKnnääcckkeebbrroottvvoonn CChhrrii ssttii nnaa HHuubbmmaannnn

EEii nn eettwwaass üübbeerrssppii ttzztteerr KKoommmmeenn ttaarr zzuumm SSttuudd ii eerreenn uunndd EEsssseennMikrowelle und Wasserkocher - was braucht man sonst, um satt zu werden? Studenten neigendazu, al le Ernährungstipps die sie jemals von Mutti auf ihren Weg in die Selbstständigkeitmitbekommen haben, über den Haufen zu werfen. Hauptsache das Essen ist bi l l ig, schnellzubereitet und sättigend. Sich im Alltag ein bisschen mehr Gedanken um das ThemaNahrungsaufnahme zu machen, wäre aber nicht verkehrt.

Vor ein paar Jahren begann mein Sonntagmorgen noch so: Ich wachte gegen elf Uhr auf undeine Stunde später stand ein leckerer Braten auf dem Tisch. Mittlerweile bin ich Studentin. Jetztsieht das Ganze ein bisschen anders aus: Ich wache zwar nach wie vor gegen elf Uhr auf. Aberheute stel le ich eine Stunde später fest, dass schon wieder Sonntag ist - wieso sagt einem dasauch Keiner vorher? Das bedeutet: Der Kühlschrank ist mal wieder leer.

SScchhnneell ll mmaall ii nn dd ii ee NNoorrmmaaWie und wann isst eigentl ich ein Student? Viel leicht ist es nur ein Klischee, dass sichStudenten hauptsächlich von Nudeln und Fertigsuppen ernähren, mag sein. Doch fest steht,dass sich kein Student so versorgen kann, wie er es viel leicht von früher, von famil iärenFestmahlen, gewöhnt ist. Mittlerweile gi lt das Motto: So wenig wie notwendig, so viel wiemöglich - wenig Aufwand und wenig Ausgaben, dafür aber hoher Ertrag. Um diesem Vorsatztreu zu bleiben, muss es der Student von heute eben auf sich nehmen, nicht nur in derFeinkostabtei lung einzukaufen, sondern auch den Schritt zwischen die Regale derFertigprodukte wagen.

Er kann sich nicht jeden Abend beim Ital iener ums Eck den Bauch voll schlagen, sondern musseinsehen, dass es auch manchmal reicht, heißes Wasser in eine Fünfminuten-Terrine zu fül len.Er kann sich nicht jeden Mittag zwei Stunden in die Küche stel len, um ein Lammcurry zuzaubern, sondern muss sich auch mal mit den gelben Tabletts in der Mensa anfreunden. Erkann sich nicht immer zwischen Vorlesung und Seminar auf dem Markt mit frischem Spargeleindecken, sondern muss auch mal zu dem Joghurt im Discounter greifen, der übrigensmorgen sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschreitet.

Welcher Student vernichtet schon mal eben einen Sack Kartoffeln, wenn er nicht gerade ineiner Zehner- WG lebt? Eben. Sich drei Tage hintereinander von den gleichen Zutaten - nur ineiner anderen Variante - ernähren, klappt auch in der Mensa. Der Student von heute zeichnetsich dadurch aus, dass er flexibel ist. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass er auch keinengeregelten Alltag hat: Vorlesung um acht Uhr, eine halbe Stunde darauf im DrogeriemarktRegale einräumen, Sprechstunde beim Professor um drei, Gruppenarbeitstreffen um halb vier,danach kurz eine Runde joggen, um acht das Feierabendbierchen , am Wochenende ab in denZug, um zum Freund beziehungsweise der Freundin zu fahren.

Wann hat ein Student da schon regelmäßig Zeit und vor al lem Nerven dazu, sich mal eben indie Küche zu stel len, frisches Gemüse zu schnippeln und Toastbrot in Knödelform zu bringen?Und vor al lem - wozu? Manchmal ist es eben erheblich leichter, sich mit Kommil itonen an der ->

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Caféteria zu treffen, als fünf Töpfe schmutzig zu machen. Es ist ja schon schwer genug,daheim nur die Sachen zu lagern, die nicht sofort das Schimmeln anfangen, sobald man siedrei Tage mal nicht anschaut, sprich: Tiefkühlpizza, Müsli und Knäckebrot.

EEsssseenn uumm ddeess EEsssseennss wwii ll ll eennManchmal tun es einfach Nudeln mit Soße, die man am besten während dem Fernsehen odernebenbei beim Chatten am Laptop zu sich nimmt. Oder der Döner nachts um drei Uhr, wennman nach dem Feiern den Heimweg antritt. Klar, das ist einfach, schmeckt und geht schnell .Aber das kleine Teufelchen auf der Schulter sol lte zwischendurch auch mal eine Pausebekommen. Viel leicht sol lte man sich immer wieder selbst ermahnen, sich ein bisschen mehrGedanken um seine Ernährung zu machen. Essen nicht nur um den Hunger zu sti l len, sondernEssen um des Essen wil lens.

Ein bisschen gesund geht immer: Ein Salat ist auch zwischendurch mal gemacht, einen Apfelkann man auf dem Weg zum Fahrradkeller verdrücken und einen Gemüseauflauf kriegt jederhin.Ein bisschen lecker geht immer: Freunde einladen, jeden etwas mitbringen lassen und schonhat man ein Menü gezaubert. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich vollwertig, aber preiswertzu ernähren - man blicke nur mal auf die zahlreichen Studentenkochbücher, die es auf demMarkt gibt und die mit vielen „easy-going-Rezepten" werben. Die Tiefkühlpizza kann man ja fürschlechte Tage lagern und die Cornflakes schmecken auch noch nächste Woche.Und wer weiß, viel leicht lade ich meine Mutter diesen Sonntag mal zum Braten in meine WG-Küche ein. Dann sollte ich al lerdings vorher noch mal einkaufen gehen und ausnahmsweisevor elf Uhr aufstehen. #

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EEii nnee EEnn ttsscchheeii dduunngg ggeeggeenn ddaass FFll ee ii sscchhvvoonn MMii rrii aamm GGrrääff

DDaass LLeebbeenn aall ss VVeeggeettaarrii eerrii nnSeit fast zwei Jahren esse ich kein Fleisch mehr. Die Entscheidung kam eher spontan, ohnegroßes Überlegen. Im Ethikunterricht haben wir darüber gesprochen. Irgendwie fand ich esschon immer nicht ganz richtig Tiere zu essen und ich fand es immer gut, Vegetarier zu sein.Fleisch habe ich aber bis dahin trotzdem noch gegessen.

Erst die Diskussionen im Unterricht haben mich dazu gezwungen, mal ein bisschen über dasEssen von Fleisch nachzudenken. Mein erstes Fazit war mein eigenes heuchlerischesVerhalten. Denn, ich fand es zwar gut, wenn sich Vegetarier für den Schutz der Tiereaussprachen, ich habe aber selbst trotzdem immer weiter al les gegessen. Also habe ich michdazu entschlossen, es zumindest einmal ohne Fleisch auszuprobieren. Und so wurde ich dochnoch zum echten Vegetarier.

Ich bin keiner dieser Vegetarier, die denken, dass sie bessere Menschen sind oder, die meinen,andere bekehren zu müssen; diese Sorte Vegetarier habe ich immer schon gehasst. KeinFleisch zu essen, ist meine eigene Sache, ich belästige damit niemanden und urtei le schon garnicht über Menschen, die Fleisch essen. Ich erwarte im Gegenzug aber auch, dass man meineEntscheidung respektiert. Das Kein-Fleisch-Essen hat auch für mich weniger etwas mit Verzichtoder Askese zu tun. Ich quäle mich damit nicht selbst und ich glaube, wenn ich wirkl ich Fleischessen wollte, dann würde ich es auch tun.

Anfangs hat mich eher der generel le Gedanke, dass Tiere essen „falsch" sei, dazu bewegt, dasFleisch wegzulassen. Das spielt zwar für mich heute noch eine Rolle, ist aber eher in denHintergrund getreten. Viel mehr sind es mittlerweile die Haltungsweisen und Behandlungen vonTieren, die mich davon abhalten, deren Fleisch zu essen. Wenn man sieht, wie sich hunderteTiere in einer dunklen, verdreckten Halle tot treten und, wenn man hört, wie viel Antibiotika undHormone den Tieren zugeführt wird, dann wil l ich das nicht essen und vor al lem diese Art derTierhaltung nicht durch den Kauf unterstützen.Natürl ich kann man jetzt sagen, man könne auch das Fleisch beim Bio-Bauern holen, aber dannkommt für mich die Frage, ob man Tiere überhaupt essen darf. Da gibt es Leute, die sagen,dass es so bestimmt sei von der Natur. Das sehe ich nicht so und finde auch, dass sich die, diedas sagen das Ganze ein bisschen einfach machen. Ich sehe für mich keine Notwendigkeit,Tiere zu essen. Auch nach fast zwei Jahren ohne Fleisch lebe ich noch gesund und habe keineMangelerscheinungen.

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Ich glaube dennoch nicht, dass es auf die Frage, obman Tiere essen darf, eine eindeutige,al lgemeingültige Antwort gibt. Klar, für mich lautetdie Antwort erst mal "nein". Aber das ist eben meinepersönliche Einschätzung, die ich niemandemaufzwinge. Ethisch gesehen ist der Verzehr vonFleisch eine Grauzone, aber aus Gründen vonMassentierhaltung und nicht artgerechter Behand-lung, entscheide ich mich ganz klar dagegen.

Ich denke, man hat als Mensch die Wahl, was manisst. Diese sollte man nutzen. #

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DDii nnnneerr ffoorr oonneevvoonn RReegg ii nnaa GG.. GGrruussee

KKoommmmeenn ttaarr:: EE ii nn SSeell bbssttvveerrssuucchh mmii tt OOmmaass KKoocchhbbuucchhDas Essen in der Mensa ist nicht sehr beliebt. Doch gegen die Qualen des Selbst-Kochensscheint es eine gute Alternative zu sein. Oder kann sich das Kochen viel leicht doch lohnen?

Kochbücher sind eine Last. Von Omas werden sie l iebend gerne verschenkt, denn dieEnkelkinder müssen ja schließlich richtig essen. Der Gedanke ist edel, aber die Umsetzungscheitert stets am inneren Schweinehund. Der Gang zur Mensa ist um einiges leichter, als dermühselige Weg an die eigenen Töpfe. Da hilft auch das beste Kochbuch nichts.Schon bevor es tatsächlich losgehen kann, steht man immer und immer wieder vor der Frage:Welches Gericht sol l es sein? Das fäl lt aufgrund der großen Auswahl schon mal ziemlich schwer.Sicherheitshalber wird das Mahl mit der Überschrift „leicht und schnell" genommen.

Doch schon zeigt sich das nächste Problem: Die nötigen Zutaten müssen eingekauft werden.Leider gibt es nicht einen einzigen Esslöffel Öl zu kaufen und so artet die Beschaffung derZutaten in einen Großeinkauf aus. Tüten werden nach Hause geschleppt und die ursprünglicheLust auf das Kochen ist schon längst wieder verflogen.Egal. Jetzt wird es auch durchgezogen. Schließlich stehen die Einkaufstüten nun auf demKüchentisch. Und Oma würde heute Abend auch wieder jammern am Telefon, wenn vonMensaessen die Rede. Also wird das Kochbuch aufgeschlagen und die Zutaten angemischt.Dabei ist echtes Multitasking gefragt: Rezept lesen, in den Töpfen rühren und Gemüseschneiden. Der Stresspegel gleicht dem eines fünf-Sterne-Kochs zur Stoßzeit.

Eine dreiviertel Stunde später l iegt dasFestmahl dann tatsächlich auf dem Teller. DieKüche sieht aus wie ein Schlachtfeld: Töpfeund Geschirr stapeln sich. Die angebrannteSoße kocht noch vor sich hin. Von VeronaPoots - ehemalige Feldbusch - entspanntem„Komm-mach-nochmal-Blub" ist keine Spur.Die Stimmung erreicht endgültig ihrenTiefpunkt, vor al lem weil das Essen derAbbildung in Omas Kochbuch kein Stückgleicht.

Die letzte Hoffnung ist und bleibt: derGeschmack. Die ganze Arbeit und der teureGroßeinkauf müssen sich doch irgendwiegelohnt haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt - aneiner Lebensmittelvergiftung. Das Gerichtschmeckt angebrannt und eigenartig. Nachzwei Bissen gibt der Sterne-Koch Omas Traumauf, schnappt sich die Jacke und geht zumEssen aus. Nach dem Stress hat man sich eineordentl iche Mensa-Mahlzeit aber auch mehr alsverdient. #

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EEsssseenn wwiiee bbeeii MMaammaavvoonn FFrraannzzii sskkaa MMaayyeerr

WWiiee ssii cchh uunnsseerr EEssssvveerrhhaall tteenn mmii tt ddeenn GGeenneerraattii oonneenn vveerräännddeerrttIm Gegensatz zu den vorangegangenen Jahrhunderten hat sich im 20. und 21 . Jahrhundertdas Essverhalten jeder Generation stark verändert. Von "gerade mal so viel, dass es zumLeben reicht", über die geringe Auswahl in der DDR bis hin zu den riesigen Kaufhallenheutzutage.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Essverhalten über die Generationen hinwegenorm verändert. Was haben uns unsere Eltern und Großeltern an Esskultur mitgegeben undwie essen die Menschen heute? Wie haben sich PETA-Werbung, EHEC-Epidemie und all dieZeitungsartikel und Fernsehsendungen, die uns vor Konservierungs- und Farbstoffen warnen,darauf ausgewirkt, was wir jeden Tag in unsere Einkaufskörbe legen?

NNaacchh ddeenn WWeell ttkkrrii eeggeennIn der Nachkriegszeit gab es Fleisch nur am Anfang des Monats, wenn noch genügend Geldzur Verfügung war, Schokolade nur zu Weihnachten, Geburtstagen und, wenn ein Verwandterzu Besuch kam, der Leckereien mitbrachte. Nach zwei Weltkriegen schlugen sich die meistenMenschen eher durch, als dass sie im Luxus schwammen. Die Leute lernten damals, sich mitihrer Situation zu arrangieren und zu improvisieren. Auch heute essen wir noch Gerichte, dieaus genau diesen Notlagen hinaus entstanden sind, was vielen aber nicht mehr bewusst ist.Auch Steckrüben, Pastinaken etc. - seit den Kriegsjahren eher mit einem negativen Bild ->

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behaftet, werden heute wiederentdeckt und von Köchen aus aller Welt verwendet. Und trotzal ler Schwierigkeiten hatten die Menschen immer noch einen gewissen Stolz.

Jonathan Safran Foer beschreibt in seinem Buch "Tiere essen", wie seine jüdische Großmuttersich gerade so auf der Flucht vor den Nazis ernähren konnte, aber sich weigerte,Schweinefleisch zu essen. Als er sie nach ihren Gründen dafür fragte, antwortete sie, dass esgegen ihre Religion wäre und "Wenn nichts mehr wichtig ist, ist nichts mehr da um es zubeschützen." (I f nothing matters, there's nothing to save)

DDii ee GGeenneerraattii oonn uunnsseerreerr EEll tteerrnnAnders als viel leicht in der jüngsten Generation, haben unsere Eltern die Esskultur ihrer Elternfast komplett übernommen. Hausmannskost und Gerichte aus der "alten Heimat" beiEinwanderern, nahmen den Großteil der tägl ichen Kost ein.

Besonders merkt man das an unseren Vätern. Wer kennt das nicht, wenn vor al lem dieMänner auf dem Land in den kleinen Dörfern, sich mit dem Spruch unbeliebt machen: Was derBauer nicht kennt, isst er nicht. Am liebsten soll die eigene Frau das kochen, was auch dieMutter ihrem kleinen Jungen schon gekocht hatte. Auch, wenn es meist immer wieder heißt:Also die Mama, die konnte das irgendwie besser. Und da soll Frau nicht böse auf dieSchwiegermutter sein, die den Sohnemann viel leicht ein wenig zu sehr verhätschelt hat.Wenn man an das Essen in der DDR zurückdenkt, fal len einem meist halbleere Regale kurzvor Ladenschluss ein, die Notwendigkeit, sich mit dem Schlangestehen anzufreunden und einimmenser Mangel an Bananen.

UUnndd hheeuu ttee??Ganz im Gegensatz zur jüngsten Generation, denn den Kindern des 21 . Jahrhunderts stehenalle Möglichkeiten offen. Wenn man Hunger hat, reicht ein Griff in die Tiefkühltruhe oder zumTelefon. Egal ob Mexikanisch, I tal ienisch, Englisch, Indisch oder Japanisch. Essen aus jedemLand ist nur ein Ortsgespräch oder einen kurzen Spaziergang weit entfernt.Egal ob laktose-intolerant, gluten-al lergisch, Vegetarier, Veganer oder nur Bio-Esser. Für jedengibt es speziel le Produkte, die man nicht nur in einzelnen Reformhäusern findet, sondern infast jedem Supermarkt. Aber bei al l der Hektik im Alltag greifen viele trotzdem aufFertigprodukte zurück anstatt selbst zu kochen.

Schon der große Unterschiede zwischen jenen, die extrem darauf achten, was genau sieessen, wie es hergestel lt und verarbeitet wurde und denjenigen, die essen was amEinfachsten zu machen und am Bil l igsten ist, lässt darauf schl ießen, dass auch jetzt unsereEntwicklung der Esskultur und Einstel lung zum Essen noch keineswegs abgeschlossen oderendgültig ist.

Aber auch, wenn unser Essverhalten sich mitder Zeit stark verändert hat, ist ein gemeinsamesEssen immer noch dafür gut, als Famil ie oderunter Freunden zusammen zu kommen, Zeitzu verbringen und gemütl ich zu reden. Daswird sich sicher nicht so schnell ändern. #

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DDiiee ggrrooßßee FFrraaggee vvoorr ddeemm KKüühh ll sscchhrraannkkvvoonn JJuu ll ii aa RRaaddggeenn

KKoommmmeenn ttaarr üübbeerr dd ii ee ttäägg ll ii cchhee NNaahhrruunnggssssuucchheeEs sind Semesterferien. Das ist tol l , denn trotz Hausarbeiten, Praktika oder Nebenjobs, kannman ausschlafen und sich die Zeit frei eintei len. Semesterferien bedeuten aber auch: KeinEssen in der Mensa mehr und ein weiterer Tag, an dem ich mir selbst die quälende Fragestel le: Was esse ich heute bloß?

Er ist zur Gewohnheit geworden, zu einer unangenehmen: Der Gang an den Kühlschrank miteinem großen Fragezeichen auf der Stirn. Als junger Mensch, der nicht mehr zuhause wohnt,muss man tagtägl ich dafür sorgen, dass der eigene Magen gefül lt wird. Allerdings soll er nichteinfach nur gefül lt werden: Nein, abwechslungsreich soll die Kost sein, nicht zu teuer, viel leichtauch ein wenig gesund. Bei manchen kommen noch andere Auflagen wie fleischlos oderlaktosefrei hinzu. Wer würde da nicht verzweifeln? Bei meiner Wenigkeit hat sich dieserZustand auch nach drei Jahren eigenen Kühlschranks nicht gebessert.

Die Ideenlosigkeit, was die Essenszubereitung angeht, ist geblieben, wenn sie sich nicht sogargesteigert hat. Nicht besonders hilfreich ist noch dazu, dass ich eine totale Niete in der Küchebin, McDonalds verabscheue und es mein Finanzstatus nicht erlaubt, jeden Abend Döner oderPizza zu bestel len. Zumeist ergibt es sich, dass ich einmal die Woche in der Uni-Mensa (dieübrigens besser ist als ihr Ruf, sei an dieser Stel le mal angemerkt) speise, ab und an ergibt essich auch, dass mit Freunden gekocht wird, oder noch besser, diese vor haben große Mengenzu kochen und mich mit durchfüttern. An manchen Tagen erlaubt es das Zeitmanagement nichtanders, dass ich mich nur „kalt", sprich von Broten, ernähre. Doch auch das ist nicht wirkl ichabwechslungsreich. ->

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Die ideale Lösung habe ich deshalb noch nicht gefunden.Immerhin schaue ich mir Gerichte von Freunden oder vonseltenen Auswärts-Essen-Abenteuern ab. So gab esneulich für Freunde selbstgemachten süßenFlammkuchen mit Beeren und Schoko-Kouvertüre - in derSelf-Made-Variante al lerdings etwas matschig, seihinzugefügt. Manchmal kommt sogar, woher auch immer,eine Inspiration und das, was ich in die Pfanne schmeiße,schmeckt richtig, richtig gut. Meistens ist es nämlich nurdurchschnittl ich, aber okay.

Ich habe mich also damit abgefunden, dass beimtägl ichen Gang zum Kühlschrank meist ein großesFragezeichen auf meiner Stirn prangt, wenn ich michfrage, was ich denn heute essen kann. Zum Glückbekommt man aber ab und an etwas von irgendwemgekocht und fährt ja auch mindestens zwei Mal im Jahr zuden Eltern, bei denen die Küche in al ler Regel besser istals die eigene. Und wenn alles nichts hi lft, beginnt ja inwenigen Monaten wieder das neue Semester und mankann mindestens einen Tag der Woche in der Uni-Mensaspeisen. Das Einzige was man sich dort fragen muss, istpraktischerweise, zu welcher Theke man geht. #

Alles in al lem bleibt die große Frage bestehen: Was esse ich heute bloß? Ich bewunderemeine Mitmenschen, die jeden Tag die Kreativität aufbringen, etwas Abwechslungsreiches,irgendwie Neues zu kochen. In meiner Küche wiederholen sich Gerichte, wie die wohl al lseitsbekannten, pfannenfertigen Schupfnudeln - so peinl ich es ist - meist ein Mal pro Woche,natürl ich dicht gefolgt von DEM Lieblingsgrundnahrungsmittel Nudeln, in al len Formen, Farbenund Variationen.

Abwechslung in der Küche ist ein Luxus und Ideenlosigkeit und hektischer Alltagsstress derenBetäubungsmittel. Und dabei ist Essen doch, wenn ihr mich fragt, eine der schönsten Sachender Welt. Viele meiner Mitmenschen durchforsten auf der Suche nach eben jenerAbwechslung und kulinarischen Inspiration Rezept-Websites auf der Suche nach neuenAnregungen - oder sie improvisieren einfach in der Küche. Doch auch diesbezüglich bin ichdurch eine gewisse Faulheit und Ungeduld geprägt.

Schnell muss es gehen, wenn ich abends nach Hause kommen oder mittags in einem Zwei-Stunden-Zeitfenster Etwas zwischen die Zähne bekommen wil l . Außerdem ist jedes Mal vordem Kochen extra einkaufen nervig und zeitaufwendig. Aus Fertig-Kartoffelbrei, Reis und einerDose Mais, und anderen tol len Dingen, die sich auf meinem Lebensmittelregal befinden, lässtsich nun wirkl ich von der besten Improvisations-Koch-Show nichts Schmackhaftes zaubern.Noch nicht mal den Milchreis könnte ich kochen, Milch ist zwar immer im Haus, aber für dasGlas Kirschen oder eine sonstige Beilage müsste ich noch einmal in den Supermarkt, also:„Hm, nee. . . ".

Page 16: Du bist, was du isst

Seite 1 4 27. Jul i 2011

EEii nn BBrrii eeff aauuss ddeerr KKüücchheevvoonn LLii ssaa BBrrüüßßll eerr

EExxkkll uussii vveeii nnbbll ii cckk ddeerr aannddeerreenn AArrttÜber Geschmack lässt sich ja bekanntl ich streiten, doch wie unterschiedl ich ist eigentl ich dieEssenszubereitung? Lisa Brüßler vergleicht einen Lieferservice, mit der Lebensmittel industrieund ihre eigene Herangehensweise.

LLii eebbee LLeesseerrii nnnneenn uunndd LLeesseerr,,

ich melde mich heute mit einem Exklusiveinbl ick der etwas anderen Art: Bei meiner Arbeit ineinem Pizzaservice, der sowohl ausl iefert als auch die Möglichkeit zum Abholen der Bestel lunganbietet, konnte ich einige Erfahrungen sammeln, die für unser Titelthema sicher interessantsind. Gleichzeitig habe ich mir exemplarisch das Gericht „Spaghetti al la Carbonara"ausgesucht, um einen Vergleich zwischen den Möglichkeiten „Lieferservice", der „Maggi- Fix-Variante" und der „selbst kochen-Lösung" zu ziehen.Das Gericht „Spaghetti Carbonara" mit Sahnesoße, Schinken und Eigelb kostet im typischenLieferservice zwischen fünf und sieben Euro plus Anfahrtskosten des jeweil igen Bringdienstes.

Der Faktor Zeit spielt hierbei eine wesentl iche Rolle und die Qualität der Produkte wird immervom Kostenpunkt aus betrachtet: Die Pasta wird im Großmarkt gekauft und vorgekocht.Ebenso der Schinken, von dem der preisgünstigste zur größten Mengenabgabe gewählt unddann über längere Zeiträume - zumeist unverschlossen- im Kühlhaus „geparkt" wird.Die Sahnesoße kommt aus Eimern und wird zusammen mit den restl ichen Zutaten erwärmt,gemischt und dann wird das fertige Gericht in die Alugefäße geschüttet, die Sie dann vor sichhaben.

Ich habe mich also damit abgefunden, dass beimtägl ichen Gang zum Kühlschrank meist ein großesFragezeichen auf meiner Stirn prangt, wenn ich michfrage, was ich denn heute essen kann. Zum Glückbekommt man aber ab und an etwas von irgendwemgekocht und fährt ja auch mindestens zwei Mal imJahr zu den Eltern, bei denen die Küche in al lerRegel besser ist als die eigene. Und wenn allesnichts hi lft, beginnt ja in wenigen Monaten wiederdas neue Semester und man kann mindestens einenTag der Woche in der Uni-Mensa speisen. DasEinzige was man sich dort fragen muss, istpraktischerweise, zu welcher Theke man geht.

Die Zubereitung erfolgt in kürzester Zeit, sodass das Produkt innerhalb von fünf Minuten ineine Warmhaltebox gestel lt wird und mit einer Verzögerung von 30-40 Minuten vomAuslieferungsfahrer zum Kunden gebracht werden kann. Der reine Warenwert wird nachmeiner Erfahrung bei maximal 1 ,00 Euro l iegen, da in sehr großen Mengen eingekauft wird.Hinzu kommen die „Arbeitszeit" und die Auslieferungs- bzw. Anfahrtskosten.

Über die Hygienebedingungen in solchen Küchen verl iere ich l ieber weniger Zeilen und setzemeine Hoffnung auf die Hygieneampel, die ab 201 2 deutschlandweit eingeführt werden sollund die al le Lieferservices und Schnell imbisse einschl ießt, sodass der potentiel le Kunde sehrschnell erkennen kann, ob er der Gaststätte sein Vertrauen schenken möchte oder nicht. ->

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Wenn es denn schnell gehen muss oder man am ersten Abend nach dem Urlaub nach Hausekommt, ist der Griff zum Telefon sicher eine Lösung die mal funktioniert; ich rate jedoch jedempotentiel len Kunden, in den Laden zu gehen, in dem man telefonisch bestel lt und sich dieBedingungen anzuschauen beziehungsweise zuzuhören: Über den Ton und die Sprache, diedort vorherrschen, bekommt man schnell heraus, wie die eigene Mahlzeit hergestel lt wird. Oftsind auch solche Schnellrestaurants zu empfehlen, bei denen man in die Küche oderzumindest den Herstel lungsbereich einsehen kann.

KKoommmmeenn wwii rr zzuu ddeerr zzwweeii tteenn VVaarrii aann ttee:: LLeebbeennssmmii ttttee llmmii ttttee ll ii nndduussttrrii eeKauft man ein „Maggi fix&frisch"- Tütchen im üblichen Discounter, bezahlt man für „Spaghettial la Carbonara" etwa 0,75 Euro. Hinzukommen 50 ml Sahne für etwa 0,50 Euro und 250Gramm Spaghetti zum Discounterpreis von auch etwa 0,50 Euro. Der „Schinken" ist lautVerpackung schon in dem Tütenmix enthalten. Wasser wird dazugegeben, mit Sahne und demTüteninhalt angerührt und aufgekocht und nebenbei das Nudelwasser aufgesetzt, die Pasta aldente gekocht und schon hat man innerhalb von zehn Minuten eine Carbonara für zweiPersonen fertig. Das ganze zum Preis von circa zwei Euro ¬- plus den zehnminütigenSelbstaufwand natürl ich!

Bezüglich der Qualität muss man natürl ich selbst urtei len, doch wenn die Lebensmittel industrieso weiter macht, dann sind sowieso alle Geschmacksnerven derart betäubt, dass derUnterschied zwischen einem industriel l hergestel lten Tütenmix und einer selbst gekochtenCarbonara schwer zu schmecken sein wird.

DDii ee ddrrii ttttee VVaarrii aann ttee ssii eehh tt ssoo aauuss:: SSeell bbsstt KKoocchheennUm Spaghetti al la Carbonara für zwei Personen selbst zu kochen, benötigt man 250 gSpaghetti , 200 g gekochten Hinterschinken, 80 g Parmesan, eine Zwiebel, ein Ei, 200 ml süßeSahne, Olivenöl und Gewürze wie Salz, Pfeffer und Muskatnuss. Diese Variante wird zwischendrei und vier Euro kosten und etwa 20 Minuten brauchen - vom Schneiden der Zwiebel biszum Befül len der Teller. Natürl ich müssen die Waren erstmal eingekauft werden, klar, aber derVortei l ist, dass die Qualität, die Inhaltsstoffe und die Benennung der angebotenen Produktegenau unter die Lupe genommen werden kann.

MMeeii nn RReessuumméé::Selbst kochen lohnt sich gleich zweifach. Ihr spart erstensGeld im Vergleich zur Liefervariante und der noch vielwichtigere Punkt: Ihr wisst ganz genau, wo die Produkteherkommen, was genau in der Mahlzeit ist, welche Qualitätdie Lebensmittel haben, die ihr selbst verwendet habt undwie sie zu dem Endprodukt wurden, welches ihr zu euchnehmt. Die beliebte Ausrede „ich kann nicht kochen" gi lt hiernicht, da bei der Ausführl ichkeit und Einfachheit der Rezeptediverser Internetportale (z.B. www.chefkoch.de) kein Studentder Welt zu unbegabt sein kann, Spaghetti al la Carbonara fürsich, die WG oder als Essen für den Besuch zuzubereiten.Und außerdem tut es nicht so weh im Portmonee wiePastawenn für vier Personen zu bestel len.

Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen der Politik und desBundesministeriums für Verbraucherschutz greifen werdenund mit der nötigen Härte durchgesetzt werden. Dann wirdsich hoffentl ich die Spreu vom Weizen trennen. #

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Seite 1 2 29. Juni 2011

""SSoo wwiiee dd ii ee SSoonnggss kkoommmmeenn ,, ssoo wweerrddeenn ssii ee ggeesscchhrrii eebbeenn .. ""vvoonn CChhrrii ssttii nnaa HHuubbmmaannnn

SSäännggeerr uunndd SSoonnggwwrrii tteerr TTiimm BBeennddzzkkoo iimm II nn tteerrvvii eewwDer 26-jährige waschechte Berl iner hat noch viel vor. Er muss nicht „nur noch kurz die Weltretten" und „1 48 Mails checken", sondern wil l vor al lem durch seine Songs auf sich aufmerksammachen. Er textet, er spielt Gitarre und er singt vom Leben - denn das schreibt bekanntermaßendie besten Geschichten. Tim Bendzko verpackt einfache, aber wahre Worte in schöne Klängeund akustische Akkorde.

„Al les was passiert, ist mir schon bekannt. Ich kenn die Nachrichten von morgen schon heut. Ich weiß, was morgen geschieht.

Ich kannte die Antwort, da war die Frage noch nicht da" (Titel 7: Ich kann alles sehen)

bbaacckk vvii eeww:: LLii eebbeerr TTiimm BBeennddzzkkoo,, ddaass LLii eedd „„ II cchh kkaannnn aall ll eess sseehheenn"" ssppii ee ll tt ddaarraauu ff aann ,, ddaassss DDuu sscchhoonniimmmmeerr wwuusssstteesstt,, ddaassss DDuu dd ii eesseess AAll bbuumm eeii nnmmaall hheerraauussbbrrii nnggeenn wwii rrsstt.. DDuu hhaasstt iimmmmeerr ddaarraannggeegg ll aauubbtt,, ddaassss DDeeii nnee ZZeeii tt kkoommmmeenn wwii rrdd??TTiimm BBeennddzzkkoo:: Ich habe nicht die typische Biographie eines Künstlers und im Alter von dreiJahren das Gitarre oder Klavier spielen angefangen. Natürl ich habe ich immer wieder Sachenfür meine Musikkarriere gemacht, aber das Ganze hat sich eher langsam - dafür gesund -entwickelt. Ich habe auf den Tag gewartet und es immer gewusst, ja.

„Ich werds Dir beweisen, hör mir zu, wenn Du kannst. Wir stehn am Anfang einer Reise und wenn du wil lst, fängt sie jetzt an."

(Titel 4: Du warst noch nie hier)

WWaass wwaarr ll eettzztteenndd ll ii cchh ddeerr AAuussll öösseerr ddaaffüü rr,, mmii tt ddeerr MMuussii kk aannzzuu ffaannggeenn uunndd DDeeii nnee aannddeerreenn HHoobbbbyysswwiiee ddaass FFuußßbbaall ll ssppii ee ll eenn aann ddeenn NNaaggeell zzuu hhäännggeenn??Es gab keinen entscheidenden Moment dafür. Ich habe mich irgendwann mal gefragt, was ichmit meinem Leben anfangen möchte. Und dann kam ich auf die Musik - weil ich etwas habenwil l , bei dem ich mich nicht sofort langweile sondern was mir Spaß macht, wovon ich etwashabe. Ich bin eben nur einmal hier und möchte deswegen Sachen machen, die gut für michsind, mich erfül len und die mich nicht nur irgendwie erhalten. Nicht um sonst kommt das WortBeruf von Berufung. ->

SPECIAL Seite 1 6 27. Jul i 2011

Page 19: Du bist, was du isst

„Ich glaub kein Wort, dass man mir sagt und ich wil l nicht begreifen, dass der Schein mich betrogen hat. Ich wil l endl ich wieder

echten Boden spüren, mich wird nichts und niemand in die Irre führen." (Titel 4: Du warst noch nie hier)

DDuu hhaasstt EEvvaannggeell ii sscchhee TThheeooll oogg ii ee uunndd NN ii cchh ttcchhrrii ssttll ii cchhee RReell ii gg ii oonneenn ssttuudd ii eerrtt.. DDaass ii sstt jj aa rreell aattii vvuunnggeewwööhhnn ll ii cchh -- wwii ee kkaammsstt DDuu ddaazzuu??Ich bin nicht pauschal gläubig. Ich habe mich aber schon relativ früh gefragt, wie das allesfunktioniert, die Welt und das Leben. Ich habe mich dafür interessiert, wie ich das für micherklären kann, wollte eine Vielfalt von Antwortmöglichkeiten erfahren und Menschen kennenlernen, die sich die gleichen Fragen stel len. Für mich ist das heute aber nicht mehr so wichtig,weil der Versuch, eine Antwort auf al les zu geben einfach zu komplex ist. Das Studium sorgtedafür, Ordnung zu schaffen und andererseits dafür, dass keine Unordnung mehr aufkommt.Dass ich mir einfach gewisse Fragen nicht mehr stel le, weil es darauf eh keine Antwort gibt.

„Das war das letzte Mal, das letzte Lied. Das war das letzte Mal, dass ich dir sag wie sehr ich Dich geliebt hab. Du mir gefehlt

hast. Ich wieder an Dich denke und wieder Zeit verschenke." (Titel 6: Das letzte Mal)

DDeeii nnee LLii eeddeerr ggeebbeenn vvii ee ll vvoonn DDii rr sseell bbsstt pprreeii ss.. WWiiee ggeehhsstt DDuu aann eeii nneenn SSoonngg rraann?? WWoohheerr kkoommmmeenndd ii ee II ddeeeenn uunndd dd ii ee II nnssppii rraattii oonn??Mir kommen die Zeilen immer plötzl ich, die ich dann lange vor mir her singe. Wenn ich diesePassage selber gut finde, bringe ich sie aufs Papier und bastele daraus konkrete Strophen. Aberdie Ideen kommen eher intuitiv. Die Songs kommen so aus mir heraus. Ich möchteEmpfindungen weitergeben, aber das ist meistens kein bewusster Prozess. Manchmal habe ichein ganz bestimmtes Gefühl in mir und forme dann eine Geschichte, einen Rahmen drum herumund stel le mir zum Beispiel - wie bei dem Lied "Es kommt zurück" - einen Mann vor, der seineFrau und seine Kunden an der Börse betrügt. ->

Seite 1 3 29. Juni 2011

„Wenn Worte meine Sprache wären. Ich hätt dir schon gesagt, in al l den

schönen Worten, wie viel mir an dir lag." (Titel 5: Wenn Worte meine

Sprache wären)

MMaanncchhmmaall wweeiißß mmaann zzwwaarr,, wwaass mmaann ssaaggeenn wwii ll ll ,, aabbeerrmmaann wweeiißß nn ii cchh tt,, wwii ee mmaann eess ssaaggeenn ssooll ll .. HHaatt eeii nnSSoonnggwwrrii tteerr nn ii cchh tt iimmmmeerr dd ii ee rrii cchh ttii ggeenn WWoorrttee ppaarraatt??Ja, aber das dauert. Manchmal ist es ein richtiger Kampf,wenn zum Beispiel der Refrain steht, aber die Stropheeinfach nicht kommen mag und dann Zeilen aus der Notheraus geboren werden. Es ist immer schwer, die Worteso zu formen, dass man wirkl ich zufrieden ist, mit demwas man ausdrücken wil l . ->

ZZuurr PPeerrssoonn :: TTIIMM BBEENNDDZZKKOO

ist am 9. Apri l 1 985 in Berl in geboren.

Er studierte Evangelische Theologie

und Nichtchristl iche Religionen. Schon

mit 1 6 Jahren schrieb er seine ersten

Songs. Nach dem Gewinn eines

Talentwettbewerbs 2009 erhielt er einen

Plattenvertrag bei Sony Music, wo er

am 1 7. Juni 2011 sein Debütalbum

„Wenn Worte meine Sprache wären“

veröffentl ichte.

SPECIAL Seite 1 7 27. Jul i 2011

Page 20: Du bist, was du isst

„Ich brauch viel mehr davon. Erst dann fang ich zu leben an. Ich wil l viel mehr davon, damit ich atmen kann. Weil 's in mir Bilder

regnet, vergess ich Raum und Zeit. " (Titel 3: Mehr davon)

Daass LLii eedd „„MMeehhrr ddaavvoonn"" mmööcchh ttee AAuuggeennbbll ii cckkee uunndd EErrii nnnneerruunnggeenn ffeesstthhaall tteenn .. AAbbeerr gg ii bbtt eess aauucchhDDii nnggee,, dd ii ee DDuu eenndd ll ii cchh ll oosswweerrddeenn wwii ll ll sstt,, sscchhoonn ll aannggee mmii tt DDii rr hheerruumm ttrrääggsstt uunndd ii nn SSoonnggss

vveerraarrbbeeii tteesstt??Auf jeden Fall . Beim Song „Das letzte Mal" singe ich mir zum Beispiel sehr viel von der Seeleund verarbeite damit eine Beziehung zu einer ganz bestimmten Frau. Auf der anderen Seite wil lich mich an gewisse Dinge auch gerne wieder zurück erinnern, wie bei „Mehr davon". Deswegenverpacke ich sie in Songs, um sie somit aufzubewahren. Durch das Schreiben verarbeite ich

definitiv irgendwas, aber frag mich nicht was.

„Keine Ahnung was passiert ist. Wo kommst Du denn plötzl ich her. Dieser Tag verlangt nur das eine von Dir. Sag einfach ja für

diese Reise mit mir. " (Titel 2: Sag einfach ja)

DDuu bbeehhaauupptteesstt vvoonn DDii rr sseell bbsstt,, DDuu wwäärrsstt eeii nn ggrrooßßeerr FFaann vvoonn uunnssii nnnn ii ggeenn HHeerraauussffoorrddeerruunnggeenn .. BB ii ssttDDuu ddeerr MMeeii nnuunngg ,, mmaann mmuussss aabb uunndd zzuu eettwwaass NNeeuueess wwaaggeenn -- uumm ii rrggeennddwwaannnn aann sseeii nneemm PPll aattzzaannzzuukkoommmmeenn??Auf jeden Fall . Das Lied „Sag einfach ja" ist vor al lem eine Ermahnung an mich selber.Manchmal sol lte man einfach ein Risiko eingehen und sich überraschen lassen. Viel leicht kannman das auch mit meinem Einstieg ins Musikgeschäft vergleichen. Ankommen ist einschwieriges Wort. Ich mache gerade zumindest genau das, was ich immer machen wollte. Ichstehe also sozusagen am Anfang von meiner kleinen Reise, von dem, was ich immer erreichenwollte. Und das ist eine große Erleichterung.

„Ich hab heut keine Zeit. " (Titel 1 3: Keine Zeit)

WWii rrsstt DDuu aauucchh ii nn ZZuukkuunnfftt dd ii ee DDeennkkeerrppoossee eeii nnnneehhmmeenn uunnddmmeell aanncchhooll ii sscchhee SSoonnggss vveerrffaasssseenn??

Ich habe keinen genauen Plan, wohin es mich verschlägt.So wie die Songs kommen, werden sie geschrieben. Ichlasse mich selber überraschen, viel leicht wird das nächsteAlbum nur aus Rocksongs bestehen, wer weiß das schon.Es bleibt spannend, auch für mich selber und ich bleibe

gespannt, wie das alles wird.

„Und ich laufe. Ich laufe davon. Ich laufe so schnell und soweit ich kann. Und

erst wenn ich nichts mehr spüren kann, erst wenn ich nichts mehr spüren kann."

(Titel 1 0: Ich laufe)

WWaarruumm ii sstt ddeerr SSoonngg „„ II cchh ll aauu ffee"" ddeerr wwii cchh ttii ggssttee aauu ff DDeeii nneemmnneeuueenn AAll bbuumm??Ich habe an dem Song eine halbe Ewigkeit herumgeschrieben. Er zeigt am besten meinen Versuch, einenbestimmten Moment festhalten zu wollen. Wenn ich dasLied auf einem Konzert spiele, habe ich in 95 Prozent derFälle, genau dieses Gefühl, dass ich beim Schreiben hatte.Es tritt in mir immer wieder genau so auf.

Tim Bendzko, vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Informationen zu Tim Bendzko gibt es unter:

www.timbendzko.de

SPECIAL Seite 1 8 27. Jul i 2011

Page 21: Du bist, was du isst

Seite 1 9 27. Jul i 2011

Impressum

Das Online-Magazin back view existiert seit dem 6. Apri l 2007 und setzt sich aus einer Redaktion von

ehrenamtl ich schreibenden, jungen Autoren aus ganz Deutschland und Europa zusammen. Besonders an back

view ist, dass die Redaktion ausschließlich online arbeitet. Mit dieser Printversion werden die 1 4-tägig

erscheinenden Titelthemen von back view auch als Printversion aufbereitet.

Chef vom Dienst: Konrad Welzel

Redaktion: Ronja Heintzsch, Martina Gewehr, Christina Hubmann, Miriam Gräf, Regina G. Gruse, Franziska

Mayer, Jul ia Radgen, Lisa Brüßler

Schlussredaktion: Jul ia Radgen

Titelfoto: Ben Foertsch by jugendfotos.de

Fotos: S.2 Keynan Dietrich by jugendfotos.de; S.5 Givany Hecht by jugendfotos.de; S.7 Sarah Lorenz by jugendfotos.de; S.8

Christian Wolf by jugendfotos.de; S.9 Stephan Langer by jugendfotos.de; S.1 0 Halina Zaremba by pixel io.de; S.1 1 DANA

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