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218 219 TELE-satellite International The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine 02-03/2012 www.TELE-satellite.com www.TELE-satellite.com 02-03/2012 TELE-satellite International The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine Live your Dream! • empfängt alle Satelliten, die technisch möglich sind • hat fast alle seine ca 50 Spiegel gebraucht gekauft • ist an den verschiedenen Spiegel- Empfangstechniken interessiert • kann ideenreich fehlende Bauteile nachkonstruieren Nanu? Spiegel auf dem Dach, Spiegel an der Wand? Es sieht so aus, als ob die Satellienspiegel aus dem Haus herauswachsen. Tatsählich ist es die Empfangsanlage von György, einem Satelliten-Enthusiasten aus Budapest Satelliten Enthusiast in Budapest, Ungarn DXer REPORT

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Live your Dream!

•empfängtalleSatelliten,dietechnischmöglichsind•hatfastalleseineca50Spiegelgebrauchtgekauft•istandenverschiedenenSpiegel-Empfangstechnikeninteressiert•kannideenreichfehlendeBauteilenachkonstruieren

Nanu? Spiegel auf dem Dach, Spiegel an der Wand? Es sieht so aus, als ob die Satellienspiegel aus dem Haus herauswachsen. Tatsählich ist es die Empfangsanlage von György, einem Satelliten-Enthusiasten aus Budapest

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Ein Satelliten-DXer geht aufs Ganze

Satelliten Enthusiast in Budapest, Ungarn

Suchbild: Sehen Sie György? Er steht zwischen zwei Spiegeln im 1. Stock. Auch an der Gartenmauer warten zwei große 2,2m Spiegel auf ihre Montage. Nur leider gibt es derzeit keinen Montageplatz für diese Monsterspiegel.

Was gibt es im Leben Schöneres, als wenn man seinen Traum verwirklicht. Was gibt es im Leben eines Satelliten-DXers Schöneres, als sich so viele Spiegel hinzustellen, wie es nur geht? Genau diesen Traum erfüllt hat sich György aus Budapest, der es geschafft hat, auf dem Dach seines Hauses 11 Spiegel zu installieren und an der Hauswand und einer Zwischenwand nochmals weitere 20 Spiegel. „Hier in der Garage stehen noch weitere Spie-gel,“ sagt er uns bei einem Besuch in seinem Wohnhaus nicht weit von Bu-dapests Innenstadt im 13. Bezirk.

György (übersetzt: Georg) hat nicht nur normale Spiegel aufgebaut, son-dern kann so ziemlich alle Spiegelva-rianten vorzeigen, die jemals gebaut wurden, von Offset über PFA-Spiegel bis hin zu Doppelreflektor-Spiegel und exotischen Modellen wie einem Spiegel mit Lupenreflektor. György wagt gar nicht auszurechnen, was ihn das al-les gekostet hat: „Es müssen mehrere Zehntausend Euro sein.“ Allerdings hat er nur die wenigsten Bauteile seiner unglaublichen Anlage neu eingekauft. „Ich bin fleißig in e-bay unterwegs, viele Leute wissen ja gar nicht, was sie da verkaufen und so komme ich oft sehr günstig an Spiegel und ande-re Bauteile heran.“ Ein Highlight sind die vielen EGIS-Rotoren, die er besitzt. Das sind hochprofessionelle Motoren, wie sie besonders in der Anfangszeit des Satellitenempfangs beliebt wa-ren, denn sie können auch die großen 1.80m Spiegel problemlos drehen. Gy-örgy besitzt gleich 5 dieser Motoren, alle im Einsatz: „Die ersten zwei habe ich noch neu gekauft, aber die anderen haben ich sehr preisgünstig bei e-bay ersteigert.“

György kam erstmals mit Satelliten-empfang im Jahr 1980 in Berührung: „Damals war die Olympiade in Moskau und ich war dabei, als das dortige TV-Zentrum aufgebaut wurde.“ Ungarn lieferte damals mehrere Hundert TV-Monitore und György war mit dabei, als

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die erste Satellitenschüssel in Moskau aufgebaut wurde, mit der CNN emp-fangen wurde. Moskau war für György viele Jahre Arbeitsstätte: „Ich war bei einer Behörde angestellt und kümmer-te mich um die elektronische Kommu-nikation,“ berichtet er aus der damali-gen Zeit. Heute ist György pensioniert und kann sich nun voll seinem Hobby widmen. „Ich war vor einigen Jahren in den USA und habe dort mehrere große Spiegel gebraucht erworben.“ Mit ei-nem Container schaffte er die Spiegel nach Hause und sie sind nun fest an der Wand seines Hauses montiert.

6 Appartments gibt es in seinem

Haus. „Als unser Nachbar auszog, habe ich seine Wohnung gekauft,“ sagt Gy-örgy und die Zwischenwände niederge-rissen. Der angenehme Nebeneffekt: einer weniger im Haus, der sich an den vielen Spiegeln störte. „Mit unseren Nachbarn oberhalb, die aus Rußland stammen, habe ich ein Abkommen: sie beschweren sich nicht und erhalten dafür alle russischen TV-Programme von mir,“ schmunzelt György.

Auf dem noch freien Nachbargrund-stück soll demnächst ein Haus gebaut werden. György sagt: „Ich habe mich schon angemeldet, die oberste Eta-ge zu kaufen, dann kann ich dort auf

1. In einem Schaltschrank an der Außenwand des Hauses hat György regensicher alles untergebracht, was er bei der Einstellung der Spiegel benötigt. Das ist vor allem ein Receiver mit Monitor sowie eine Auswahl an Werkzeugen, mit denen er die Befestigungsschrauben anziehen bzw lockern kann, um einen Spiegel zu drehen bzw die Elecation zu ändern. Im Kasten befindet such auch eine Lampe, denn Einstellarbeiten macht György gerne abends. Dafür kann er sogar einen Beamer an den Receiver anschließen: "Damit werfe ich das Bild an die Hauswand und kann dann sehr bequem die Spiegel, die weiter weg stehen, einjustieren." Ein Beamer für die Spiegeljustage: damit dürfte György wohl einmalig sein! Im aufgeklappten Deckel kann er sogar einen Laptop einklemmen: das Netzteilkabel und die Internetverbindung sind fest verlegt und er muß sie nur noch an den Laptop anschließen. Dann kann er während der Spiegeljustage sogar im Internet mit seinen Hobbykollegen chatten.2. Den Monitor hat György sogar auf einem ausklappbaren Träger montiert. So kann er den Monitor ausklappen und erweitert damit den Sichtbereich zum Monitor.3. Unter einer Regenhaube versteckt findet sich einer der Kontrollkästen für den EGIS-Rotor. 4. Was ist denn das? Tatsächlich: György hat sogar eine kleine Kamera so montiert, dass er vom Inneren des Hauses sehen kann, wie sich sein Spiegel dreht.

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1. Auch im Garten hat György Spiegel aufgestellt. Hier hilft ihm ein Freund bei der Anapssung eines neuen Halters bei einem gebraucht gekauften 1.8m Fiberglasspiegel2. Hier läuft alles zusammen: mit einem professionellen Messgerät und mehreren Receivern kann György hier jeden seiner Spiegel ansteuern und die Programme sehen.

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dem Dach ebenfalls Spiegel montie-ren.“ Denn er hat ein Handicap in sei-ner Lage: „Dieser Baum dort verhin-dert den Empfang des THAICOM auf 78.5E!“ Das ist aber auch alles, was ihn in seiner freien Sicht behindert: „Ich empfange hier alle Satelliten. Am äußersten Ende ist das der EXPRESS auf 96.5E, den ich mit einer 2.20m PFA empfange und am anderen Extrem ist es ein C-Band-Satellit auf 55W.“ Ein besonderes Highlight ist der 1.8m Spiegel, der auf ASTRA 28.2E ausge-richtet ist: „Ich empfange hiermit auch die BBC und ITV.“

György ist immer am Basteln. Zur Zeit bearbeitet er einen 1.5m Spiegel, den er irgendwo günstig erhalten hat: „Die Halterung fehlt und ich baue nun selbst eine neue Halterung.“ Hand-werklich ist György sehr geschickt und in seinem Arbeits-Shack verfügt er über alle notwendigen Werkzeuge. Aber nicht nur um die Mechanik küm-mert er sich. „Ich bin damit beschäf-tigt, für den EGIS-Rotor eine Verbin-dung ins Internet zu programmieren.“ Sein Ziel ist es, diese Rotoren über das Internet fernzusteuern. „Die Steue-rungseinheit dieser Rotoren stammt ja aus dem letzten Jahrhundert und ist in uralten Codes geschrieben,“ erläutert György die Herausforderung, eine so alte Technologie an die heutige Zeit anzupassen.

György lebt mit seinen Spiegeln. Er ist immer auf der Suche nach neuen Spiegeln, die er günstig erhalten kann und dann damit beschäftigt, sie wieder aufzubereiten. Immer ist er am Tes-ten und Probieren und Basteln. Zwar kommt er ab und an noch zum Fern-sehschauen, aber das ist natürlich für einen echten Satelliten-Enthusiasten nur Nebensache. Der Reiz liegt daran, alles und jeden zu empfangen und die dazu notwendige Technik zu beherr-schen. Die Funktion, wie ein Satelli-tensignal mit einem Spiegel und einem LNB empfangen werden kann, ist sein eigentliches Hobby. Er hat nicht Schluß gemacht mit ein paar Spiegeln, son-dern seine Anlage immer weiter aus-gebaut und verfeinert. Er hat seinen Traum verwirklicht!

1. In Györgys Shack: er baute selbst einen neuen LNB-Halter für einen Satellitenspiegel. Bei vielen der Spiegeln, die er gebraucht kauft, fehlen Teile oder sind nicht mehr verwendbar oder müssen an die Masse der heutigen LNB angepaßt werden.2. Sorgfältig geordnet verfügt György über eine umfangreiche Sammlung an mechanischen Bauteilen wie einer großen Sammlung Schrauben, Muttern, Beilagscheiben usw.