E-Gitarre - Reverb · grosser Fan von Iron Maiden, einer britischen Metal Band, bin, wollte ich...

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1 E-Gitarre Meine Leidenschaft Simon Kessler Tannstrasse 34 8307 Effretikon Klasse EL15a Lehrperson Christof Glaus Abgabetermin: 10.12.2018

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E-Gitarre Meine Leidenschaft

Simon Kessler

Tannstrasse 34

8307 Effretikon

Klasse EL15a

Lehrperson Christof Glaus

Abgabetermin: 10.12.2018

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Inhalt

1 Einleitung ................................................................................................................. 3

2 Technologie: Wie baue ich selbst eine E-Gitarre? ................................................... 5

2.1 Mit wessen Hilfe werde ich die Gitarre bauen? ................................................ 5

2.2 Bestandteile einer Gitarre ................................................................................. 6

2.3 Die ersten Schritte ............................................................................................ 6

2.4 Handwerkliche Arbeiten .................................................................................... 8

2.5 Elektronik ........................................................................................................ 12

2.6 Endmontage und Einstellen der Gitarre.......................................................... 16

2.7 Kosten ............................................................................................................ 18

3 Identität und Sozialisation: Wie mache ich Musik in einer Band? .......................... 19

3.1 Komponieren von eigenen Liedern ................................................................. 21

4 Schlussteil ............................................................................................................. 24

5 Quellenverzeichnis ................................................................................................ 26

6 Interviews .............................................................................................................. 27

6.1 Interview mit Stephan Rota ............................................................................ 27

6.2 Interview Sinside ............................................................................................ 29

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1 Einleitung

Ich bin aktuell im 4. Lehrjahr als Elektroinstallateur. Ich spiele seit beinahe zwei Jah-

ren E-Gitarre. Die E-Gitarre ist ein sehr interessantes Instrument, weil damit ver-

schiedene Arten von Sounds gemacht werden können und es in beinahe jeder Mu-

sikrichtung vorkommt. Der Aufbau und die Funktion einer E-Gitarre ist zudem mit ei-

nigen technischen Vorkenntnissen einfach zu verstehen, und ich finde es ein sehr in-

teressantes und faszinierendes Instrument.

Vor zwei Jahren hatte ich meine erste E-Gitarre in der Hand und habe einfache Lie-

der wie „Highway to Hell" von AC/DC oder „Princess oft the Dawn" von Accept ge-

spielt. Ich bin durch meine Kollegen auf dieses Instrument aufmerksam geworden.

Diese haben mich zuerst vor etwa drei Jahren auf die Musikrichtung Heavy Metal ge-

bracht, da sie selbst „Metalheads“ sind. Nun wollten sie vor zwei Jahren eine Band

gründen und fragten mich, ob ich bei ihnen E-Gitarre spielen möchte. Ich fand das

eine super Idee. Ich habe eine E-Gitarre, welche für Metal mit verzerrtem Sound bes-

tens geeignet ist. Für unverzerrte Musik tönt sie jedoch nicht sehr toll. Da ich ein sehr

grosser Fan von Iron Maiden, einer britischen Metal Band, bin, wollte ich eine Gitarre,

mit welcher sie meistens spielt. Dies ist eine Stratocaster von der Marke Fender. Ich

habe lange in Musikläden und auf Ricardo geschaut, aber nie eine Gitarre gefunden,

welche mir zu 100% gefällt. Hier kam mir der Gedanke mir selbst eine E-Gitarre zu

bauen.

Ich werde in meiner Arbeit Fragen zu den Schwerpunkten Technologie und Identität

und Sozialisation bearbeiten. Im Schwerpunkt Technologie werde ich einen Bericht

schreiben, wie ich meine E-Gitarre selbst zusammengebaut habe und kurz die Funk-

tion erläutern. Im zweiten Schwerpunkt Identität und Sozialisation werde ich über das

Musik machen in der Band schreiben.

Diese Vertiefungsarbeit schreibe ich im Rahmen des Qualifikationsverfahrens zum

Elektroinstallateur. Sie ist ein Teil der Abschlussnote im Bereich der Allgemeinbil-

dung.

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Diese Arbeit schreibe ich mit Informationen aus dem Internet, hauptsächlich jedoch

mit meinen eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen meiner Interviewpartner. Als

Interviewpartner habe ich Stephan Rota, E-Gitarren-Bauer, und die Rock-Band

Sinside gefunden.

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2 Technologie: Wie baue ich selbst eine E-Gitarre?

Ich beginne meine Vertiefungsarbeit mit der Dokumentation über den Bau meiner E-

Gitarre. Auf den nächsten Seiten werde ich meine Vorgehensweise Punkt für Punkt

erläutern.

2.1 Mit wessen Hilfe werde ich die Gitarre bauen?

Vor einiger Zeit las ich in unserer Lokalzeitung Zürcher Oberländer einen Bericht

über einen Gitarrenbauer namens Stephan Rota. Als ich dann mit dem Recherchie-

ren begann, fiel mir dies wieder ein. Ich konnte mir zum Glück seinen Namen merken

und begann so zu suchen. Ich stiess im Internet auf seinen Onlineshop namens Re-

verb.ch. In diesem vertreibt er diverse Teile für E-Gitarren, E-Gitarren-Bausätze und

selbstgebaute Gitarren von ihm. Im Zeitungsbericht über ihn im Zürcher Oberländer

habe ich gelesen, dass er das Agen von Gitarren anbietet, d.h. er altert die Gitarren

künstlich, damit sie abgerockt aussehen. Ich schrieb ihm ein Mail und fragte ihn, ob

er interessiert daran wäre, mir beim Bau einer E-Gitarre zu helfen, da ich mir selbst

nicht alles zutraute und mir teilweise das Equipment fehlt. Ihm gefiel diese Idee und

er versprach mir bei gewissen Teilen zu helfen. (Zürcher Oberländer/ Er baute Kurt

Cobains Gitarre nach)

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2.2 Bestandteile einer Gitarre

Um die nachfolgenden Seiten besser zu verstehen, werde ich anhand eines Bildes

meiner Gitarre die einzelnen Bestandteile beschriften.

2.3 Die ersten Schritte

Nachdem Stephan mir seine Hilfe zugesichert hatte, haben wir uns bei ihm verabre-

det, um das Vorgehen zu besprechen. Mein Ziel bei dieser Besprechung war, dass

wir das Material gemeinsam zusammenstellten, welches ich brauchte und gemein-

sam meinen Schaltplan für die E-Gitarre anschauten. Ich hatte für diese Bespre-

chung bereits einiges vorbereitet. Im Internet hatte ich mir Bauteile aus seinem On-

lineshop herausgeschrieben, welche ich gerne verwenden würde. Zusätzlich hatte

ich Tonabnehmer gesucht, welche mir gefielen. Da er diese nicht in seinem Laden

verkauft, wollte ich diese in einem anderen Onlineshop bestellen. Zusätzlich hatte ich

mir Gedanken gemacht, wie ich die Gitarre verdrahten würde. Ich hatte mit Hilfe von

Schaltplänen aus dem Internet einen Schaltplan gezeichnet, welcher für meine Gi-

tarre passte.

Mechaniken

Saitenniederhalter Neck-Pickup

Schlagbrett

Middle-Pickup Sattel Hals

Körper/Body

Bridge-Pickup

Fünfwegeschalter

Potentiometer/Poti

Volume/Tone

Bridge/Tremolo

Ausgangsbuchse

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Nach diesen Vorarbeiten trafen wir uns. Ich ging zu ihm nach Hause, wo er auch

seine Werkstatt und sein Lager hat. Gemeinsam haben wir den Schaltplan bespro-

chen. Ich finde, ich habe diesen ziemlich gut gezeichnet. Ich habe nur einen kleinen

Fehler gemacht. Ich habe die Schleiferanschlüsse des Tonepotis (auf der Rückseite

des Schlagbretts) verwechselt. Zudem hat mir Stephan noch ein zusätzliches Bau-

element empfohlen. Er baut jeweils in jede seiner Gitarren ein sogenanntes „Treble-

Bleed-Kit“ ein. Dieses wird zwischen den Mittelanschluss und den einen Schleiferan-

schlusses des Volumepoti gelötet. Es sorgt dafür, dass wenn man das Volumepoti

nicht voll aufdreht, der Klang der Gitarre gleich ist, wie wenn es voll aufgedreht ist.

Ohne dieses Element werden die Höhen gedämpft und die Gitarre hat bei halbem

Volumen einen anderen Klang hat als bei vollem. (Georgeforester.de/Treble-Bleed-

Kit)

Gemeinsam haben wir danach das Material zusammengesucht. Hier fand er meine

Zusammenstellung ziemlich gut. Ein paar Dinge haben wir jedoch trotzdem noch ge-

ändert. Als Body haben wir einen anderen verwendet als den, welchen ich mir notiert

habe. Ich habe mir einen aus Sumpfesche rausgesucht. Stephan meinte jedoch,

dass Sumpfesche ein sehr grobes Holz ist und man es oft füllern muss, d. h. eine

Grundierung auftragen, um die Unebenheiten zu füllen, bis es schön glatt ist, was

sehr viel Zeit braucht. Er hat mir einen Body aus Erle empfohlen, da dieser schneller

gefüllert ist. Leider hatte er keinen mit einem Ausschnitt für den Humbucker, da die-

ser doppelt so gross ist wie ein Single Coil und mehr Platz braucht. Stephan meinte,

dass wir diesen Ausschnitt bei ihm machen können, bevor wir den Body lackieren.

Danach haben wir das weitere Vorgehen besprochen. Das nächste Treffen wird statt-

finden, wenn ich den Body gefüllert habe. Wir werden diesen gemeinsam lackieren.

Ein Freund von Stephan hat ein Malergeschäft und dort ein Spritzwerk. Ich wollte

meine E-Gitarre nicht Zuhause mit der Spraydose lackieren, da es praktisch unmög-

lich ist, dass die Lackierung so schön wird wie in einem Spritzwerk. Stephan hat mir

danach noch erklärt, wie ich den Hals ölen kann. Ich möchte, dass der Hals mög-

lichst sein natürliches Aussehen behält. Den Hals kann ich nach dem Ölen bereits

komplett fertigstellen, d. h. die Mechaniken, um die Seiten zu stimmen, montieren

und den Sattel einsetzen. Die gesamte Elektronik kann ich ebenfalls verdrahten, da

diese im Schlagbrett ist und danach in die Gitarre eingeschraubt wird.

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Zuhause habe ich mir dann die Tonabnehmer bestellt. Diese habe ich von einem

deutschen Versandhaus namens „Musik Produktiv“.

2.4 Handwerkliche Arbeiten

Zusätzlich habe ich mir das Öl für

den Hals bestellt. Stephan hat mir

das „Beretta Tru Oil“ empfohlen.

Dieses ist laut Herstellerangaben

für Gewehrkolben geeignet. Eben-

falls soll dieses Öl mit dem Alter

nicht vergilben, was meinem

Wunsch entspricht. Mit diesem Öl

habe ich danach den Hals mit ei-

nem Bauwolltuch geölt. Das Griff-

brett habe ich mit Malerklebeband

abgeklebt, weil ich dieses nicht ölen möchte. Ich habe

den Hals mit einem Zeitabstand von jeweils zwei Ta-

gen viermal geölt. Mein Vater, welcher Schreiner ist,

hat mir hier noch einen wichtigen Tipp gegeben. Die

Ölschicht muss trocken sein, wenn ich die nächste

darüberstreiche. Falls dies nicht der Fall ist, wird der

Hals klebrig, was bei einem Gitarrenhals sehr uner-

wünscht ist.

Meinen Vater habe ich ebenfalls gefragt,

wie ich das Füllern des Gitarrenkörpers

bewerkstelligen soll. Das Füllern heisst,

auf dem ganzen Körper eine Lackierung

aufzutragen, welche danach geschliffen

wird. Dies dient dazu, um den Körper

gleichmässig eben zu machen. Mein Va-

ter meinte, dass sie dies in seiner Firma

machen könnten. Ich habe nun dort, wo

der Hals hineingeschraubt wird, eine

Gitarrenhals während dem Ölen. Da das Öl nicht glän-

zend und durchsichtig ist, sieht man davon nicht viel.

Gitarrenbody vor dem Füllern

Schleifen des gefüllerten Körpers

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Holzlatte montiert, damit man die Gitarre beim Spritzen halten kann. Dies habe ich

einmal in einem Video gesehen und fand es eine gute Idee. Mein Vater brachte mir

den Körper wieder, als er fertig grundiert war. Zusätzlich hat er mir das richtige

Schleifpapier organisiert. Zuhause haben wir den Körper dann geschliffen. Beim

Schleifen ist es wichtig keine zu kleinen Bewegungen zu machen, da die Fläche

sonst uneben wird. Zuerst habe ich die Gitarre mit dem 320er-Schleifpapier geschlif-

fen. Es war erstaunlich, wie gut dies funktionierte. Die Gitarre hatte vor dem Schlei-

fen noch einige Unebenheiten. Diese konnte ich jedoch sehr gut rausschleifen. An

ein paar Stellen habe ich etwas zu fest

geschliffen, sodass man das Holz se-

hen konnte. Mein Vater meinte jedoch,

es sei nicht so schlimm, man würde

dies später nicht sehen. Nun habe ich

mit Stephan einen Termin vereinbart,

um den Gitarrenkörper zu lackieren.

Die Grundfarbe war mir klar. Ich wollte

eine weisse Gitarre. Adrian Smith von

Iron Maiden spielt eine sehr schöne,

weisse Gitarre, welche mir sehr gut ge-

fällt. Etwa in diesem Farbkonzept wollte ich meine auch bauen. Ich habe mir lange

überlegt, ob ich noch einen blauen Streifen

oder etwas anderes lackieren soll. Schluss-

endlich entschied ich jedoch die Gitarre ein-

fach weiss zu lassen, da dies zeitloser ist

und mir sicherlich immer gefallen wird.

Ich habe mit Stephan einen Termin zum La-

ckieren der Gitarre im Malergeschäft seines

Kollegen abgemacht, welches ein Spritzwerk

hat. Stephan hat mich gefragt, welchen Farb-

ton ich möchte, damit er den Lack besorgen

kann. Farbtöne werden in RAL-Nummern an-

gegeben. Dies ist eine Tabelle mit normierten

Farben, in der jede Farbe eine Nummer hat.

Adrian Smith mit seiner Gitarre

Ausschnitt für den Humbucker

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Ich wollte die Farbe „Arctic White“, mit welcher die Firma Fender jeweils seine Gitar-

ren spritzt. Jedoch gibt es diese Farbe im RAL-Farbkatalog nicht. Ich begann zu re-

cherchieren und fand heraus, dass Fender es selbst nicht so genau nahm mit den

Farbtönen und es kein normiertes Arctic White gibt. Ich habe also in der RAL-Tabelle

die verschiedenen Weisstöne verglichen und mich schlussendlich für das Signal-

weiss RAL 9003 entschieden.

Als wir uns dann an einem Samstag trafen, haben wir zuerst den Ausschnitt für den

Humbucker gefräst. Stephan hat eine Schablone aus Plexiglas, welche genau die

Grösse hat, die der Ausschnitt haben muss. Diese haben wir mit Doppelklebeband

auf den Body geklebt Danach ist er mit einer Oberfräse der Schablone nachgefahren

und hat den Ausschnitt erstellt. Danach gingen wir ins Malergeschäft.

Dort haben wir zuerst die Farbe gemischt. Den Lack haben wir mit dem sogenannten

Härter gemischt. Für unseren Lack brauchten wir ein Mischverhältnis von 4:1. Zu-

sätzlich haben wir den Verdünner beigemischt. Von diesem brauchten wir etwa 40%

der bereits gemischten Farbe.

Gespritzt haben wir mit einer Spritzpistole und ei-

nem Kompressor. Zusätzlich hat der Raum eine

Absauganlage. Für die Gitarre hat Stephan einen

Stab, den man dort, wo der Hals befestigt wird,

anschrauben kann. Zusätzlich hat er ein Stativ,

wo er den Stab einspannen und so den Body in

alle Richtungen drehen kann, damit er in der rich-

tigen Position zum Lackieren steht. Danach haben

wir mit dem Lackieren begonnen. Dabei muss

man eine Linie über den Body lackieren. Danach

muss man mit der nächsten Linie etwa über die

Hälfte der bereits lackierten Linie spritzen. Dies

wiederholt man, bis man den ganzen Körper la-

ckiert hat. Wir haben die Gitarre 3-mal lackiert und dazwischen jeweils etwa eine

halbe Stunde gewartet. Stephan hat die Vorderseite lackiert und ich die Rückseite.

Das Lackieren ist eine sehr schwierige Arbeit und erfordert viel Erfahrung und Finger-

spitzengefühl. Stephan meinte im Interview, dass er vor dieser Arbeit am meisten

Respekt hat. Dies habe ich am eigenen Leib erfahren. Ich blieb teilweise zu lange an

Stativ, um die Gitarre zu lackieren

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einem Ort beim Spritzen und es wurde dadurch sehr ungleichmässig. Beim Trocknen

ist die Farbe dann noch verlaufen. Nach dem Farblack kommt jeweils noch der Klar-

lack. Dieser bewirkt, dass die Gitarre glänzt und ist zudem noch eine Schutzschicht

gegen mechanische Beanspruchung. Da jedoch die Farbe verlaufen war, konnten wir

dies noch nicht machen. Wir mussten 24 Stunden warten, bis der Lack trocken war

und danach musste ich den Body nochmals mit Schleifpapier bearbeiten. Ich habe

ihn wieder zuerst mit dem 400er-Schleifpapier geschliffen. Dies stellte sich als sehr

schwierig heraus. Der Lack war sehr hart. Wenn man nun die verlaufene Farbe weg-

schleifen wollte, musste man gut aufpassen, dass man an den anderen Orten, wo die

Farbe gleichmässig war, diese nicht auch wegschliff. Mein Vater hat mir bei dieser

Arbeit wieder geholfen. Er hat mir gezeigt, mit welchem Druck ich schleifen soll und

hat die ganz heiklen Stellen selbst abgeschliffen. Eine Woche später habe ich mich

wieder mit Stephan verabredet, um den Klarlack aufzutragen. Dies geht gleich wie

der Farblack, d. h. mit der Spritzpis-

tole und dem Kompressor. Zuerst

mussten wir den Klarlack wieder an-

mischen. Dieser brauchte ein Misch-

verhältnis von 3:1 zum Härter. Da-

nach brauchte er noch etwa 25%

Verdünner. Danach haben wir den

Body wieder gespritzt. Ich habe die-

ses Mal Stephan den ganzen Body

lackieren lassen. Ich wollte vermei-

den, dass mir der Lack nochmals ver-

läuft. Sonst wäre es zeitlich knapp geworden, um die Gitarre pünktlich fertigzubauen.

Danach liessen wir den Body eine Woche trocknen. Bevor er nicht ganz trocken ist,

sollte man noch nichts am Body machen. Nun musste ich ihn nochmals schleifen, da

er noch ein paar Farbpunkte hatte. Ich begann diese mit dem 800er-Schleifpapier ab-

zuschleifen. Nun gab es im Lack wieder sehr grosse Kratzer vom Schleifpapier. Da

ich mir nicht sicher war, ob ich die E-Gitarre richtig schliff, ging ich kurz ins Malerge-

schäft „Morf“ in Effretikon, welches mein Vater gut kennt. Ich zeigte ihnen meine Gi-

tarre und fragte, wie ich sie fertig bearbeiten sollte. Sie meinten, dass ich auf gutem

Wege bin und gaben mir noch feineres Schleifpapier mit. Zuhause schliff ich sie nun

nochmals ausgiebig. Wichtig ist, dass man die Gitarre nass schleift. Das heisst, dass

Gitarre mit dem noch feuchten Klarlack

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die Oberfläche, welche man schleift, jeweils ein paar Tropfen Wasser draufhaben

soll. Ich brachte die Kratzer mit dem Schleifpapier ziemlich gut raus. Danach habe

ich sie noch mit Autopolitur poliert. Als letztes habe ich noch das Elektronikfach mit

Kupferfolie ausgekleidet. Dies macht man als Abschirmung gegen elektromagneti-

sche Strahlung von Lampen oder WLAN.

2.5 Elektronik

Auf den nächsten Seiten werde ich erklären, wie die Tonabnehmer der E-Gitarre

funktionieren und begründen, für welche ich mich entschieden habe und weshalb.

Die Tonabnehmer sind das Herzstück der E-Gitarre. Sie wandeln den Ton, welcher

die Saitenschwingung erzeugt, in ein elektrisches Signal um. Tonabnehmer sind im

Grunde sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen aus einem Stabmagneten. Dieser ragt

aus dem Tonabnehmer heraus. Je nach Typ ragt pro Saite ein Stift heraus oder man

sieht einen einzelnen Stab, welcher unter allen Saiten liegt. Um diesen Stabmagne-

ten ist eine Spule gewickelt. Diese besteht aus Kupferdraht und besitzt jeweils 5'000

bis 10'000 Windungen. Der Tonabnehmer funktioniert nun folgendermassen:

Schwingt eine Saite über dem Tonabnehmer, so wird in der Spule eine elektrische

Spannung induziert. Diese beträgt jeweils etwa 0.1V. (Elektronikinfo/Elektrogitarre)

Tonabnehmer gibt es in verschiedenen Bauformen. Die bekanntesten heutzutage

sind die sogenannten "Single Coil" Tonabnehmer und die "Humbucker".

Single Coil Tonabnehmer sind wie oben beschrieben aufgebaut. Sie bestehen aus

einer Spule. Single Coils haben einen klaren und höhenlastigen Sound. Sie geben

eher den Klang einer akustischen Gitarre von sich. Durch den geringen Output brin-

gen sie einen Verstärker deshalb nicht so schnell zum Zerren. Der Nachteil eines

Single Coil ist die Empfindlichkeit gegenüber Streustrahlung, welche ein Brummen

des Verstärkers erzeugt. Unter Streustrahlung versteht man magnetische Felder,

welche von Leuchtstofflampen oder von Transformatoren erzeugt werden. Single

Coils sind für verzerrte Musik wie Metal nicht geeignet, da der Tiefenmittenanteil und

der Output zu gering sind. (Musikerwiki/Single Coil)

Anders sind da die Humbucker, diese sind ähnlich aufgebaut wie Single Coils, beste-

hen jedoch aus zwei Spulen, welche meistens in Serie geschalten werden. Diese

Spulen sind gegenläufig gewickelt und haben umgekehrt ausgerichtete Magnetfelder.

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Die Saitenschwingung erzeugt im Humbucker nun eine doppelt so hohe Spannung

wie in einem Single Coil. Störgeräusche werden durch die gegenläufigen Wicklungen

ausgelöscht und es wird praktisch nur das Nutzsignal übertragen. Daher kommt auch

der Name. Hum bedeutet auf Englisch Brumm und Bucker bedeutet Unterdrücker.

Somit ist ein Humbucker ein Brummunterdrücker. Der Klang eines Humbuckers ist

weniger höhenreich und mehr mittenbetont als ein Single Coil. Die doppelt so hohe

Ausgangsspannung bringt zudem einen Verstärker schneller zum Übersteuern/Zer-

ren, was im Metal durchaus erwünscht ist. (Wikipedia/Humbucker)

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, welche Tonabnehmer ich in meiner Gitarre

verwenden möchte. Ich beginne beim Bridge Pickup. Hier war mir von Anfang an

klar, dass ich einen Humbucker möchte, da ich, wie bereits erwähnt, sehr gerne Me-

tal spiele, welcher meistens sehr stark verzerrt ist. Also habe ich mich im Internet bei

den einzelnen Herstellern umgeschaut. Mir war der Hersteller Seymour Duncan von

Anfang sehr sympathisch, weil mir diese Firma einen modernen Eindruck macht und

viele Metalgitarristen Pickups von ihr verwenden. Auf dieser Webseite findet man

auch Tonbeispiele, wie die Tonabnehmer klingen. Ein Tonabnehmer gefiel mir sehr

gut. Dieser heisst „Dimebucker“. Er ist nach dem Gitarristen Darrel Dimebag be-

nannt, welcher für die Band Pantera spielte. Der Gitarrensound von Pantera gefällt

mir extrem gut und ich wusste, dass ich mit diesem Tonabnehmer sicher nichts

falsch machen würde.

Beim Middle Pickup war für mich klar, dass ich einen Single Coil möchte, welcher für

unverzerrte Musik bestens geeignet ist. Bei meiner jetzigen Gitarre stört mich am

meisten, dass unverzerrt gespielte Musik überhaupt nicht gut klingt. Da diese mit

zwei Humbuckern bestückt ist, tönt es immer viel zu aggressiv. Ich wollte also einen

möglichst sanften Single Coil. Hier hörte ich mir wieder Tonbeispiele von Seymour

Duncan an. Mir gefiel der Alnico-II Pro Reverse Single Coil. Dieser ist laut dem Her-

steller für schöne Cleansounds bestens geeignet.

Beim Neck Pickup war ich mir nicht sicher, ob ich einen Humbucker oder einen Sin-

gle Coil nehmen soll. Sicher war, dass, falls ich mich für einen Humbucker ent-

scheide, ich diesen in der Grösse eines Single Coils nehmen würde. Dies hat keinen

technischen Grund, sondern gefällt mir optisch einfach besser. Da ein Humbucker ja

aus zwei Wicklungen besteht, ist er normalerweise doppelt so gross wie ein Single

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Coil. Es gibt jedoch auch Humbucker, welche kleiner gebaut sind und die Grösse ei-

nes Single Coils haben. Schlussendlich habe ich mich für einen Humbucker entschie-

den, denn aus einem Humbucker kann man mit Hilfe einer „Splitcoil-Schaltung“ einen

Single Coil machen. Das bedeutet, dass man mit einem Schalter eine der beiden

Spulen des Humbuckers ausschaltet und man dann praktisch einen Single Coil er-

hält. Ich ging wieder gleich vor wie bei den beiden anderen Pickups. Ich hörte mir

Tonproben an und fand den Ton des „Hot Rail Strat“ am schönsten. Als ich mich

dann über diesen Tonabnehmer informierte, fand ich heraus, dass dieser ebenfalls

von Dave Murray benutzt wird. Dave Murray ist einer der drei Gitarristen von Iron

Maiden und mein persönlicher Lieblingsgitarrist dieser Band.

Nun komme ich zum Verdrahten der

Elektronik. Als erstes habe ich die Bau-

teile ins Schlagbrett eingebaut. Das

sind die beiden Potentiometer für Vo-

lume und Tone. Potentiometer, kurz

Poti genannt, sind mechanisch verän-

derbare Widerstände, welche man

durch Drehen verändern kann. Das

Volumepoti regelt, wie es der Name schon

sagt, das Volumen oder die Lautstärke der

Gitarre. Das Tonepoti ist ein Tiefpassfilter.

Dieser filtert mit einem Kondensator die ho-

hen Frequenzen raus und macht den Ton so

dumpfer. Die Kapazität des Kondensators ist

bei jeder Marke unterschiedlich. Fender Stra-

tocaster haben 22 µF Kondensatoren. Des-

halb habe ich ebenfalls einen 22µF Konden-

sator verwendet. Eine Stratocaster von Fender hat normalerweise zwei Tonepotis.

Eines der beiden liegt jedoch sehr nahe bei den Saiten. Da mir mein Gitarrenlehrer

eine Technik mit der rechten Hand vermittelt hat, bei welcher ich den kleinen Finger

neben den Saiten auflege, würde ich die ganze Zeit unabsichtlich an diesem Poti

rumschrauben und es auf- und zudrehen. Deshalb werde ich nur ein Tonepoti ein-

bauen, damit ich an der Position meines kleinen Fingers keinen Poti habe.

Potenziometer für Volume und Tone

Treble-Bleed-Kit und Kondensator für Tone-Poti

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Zusätzlich habe ich einen Fünfwegeschalter, um die Tonabnehmer auszuwählen.

Dieser hat folgende Schalterstellungen:

Theoretisch würde wahrscheinlich ein

Dreiwegeschalter reichen, mit wel-

chem ich die drei Pickups separat ein-

schalten kann, da ich wahrscheinlich

nie mit zwei Pickups gleichzeitig spie-

len werde. Jedoch macht es preislich

beinahe keinen Unterschied. Falls ich

die Gitarre einmal umbaue, bin ich

vielleicht froh um den Fünfwegeschal-

ter. Die Tonabnehmer habe ich eben-

falls eingebaut. Nun fehlt noch die

Ausgangsbuchse, wo das Kabel ein-

gesteckt wird. Diese wird jedoch nicht

in das Schlagbrett eingebaut, sondern

hat eine eigene Platte. Da man dort

die Drähte noch durch ein Loch im

Körper fädeln muss, kann ich diese

noch nicht verdrahten. Die Drähte hat

Stephan mir ebenfalls mitgegeben.

Dies sind sogenannte Push-back-

Wire, das sind Litzen mit einer Baumwollisolation. Zum Löten habe ich mir im Hasler,

einem Laden für Handwerker in Winterthur, einen Lötkolben gekauft, welcher eine

sehr dünne Spitze hat und für feine Arbeiten geeignet ist. Zuhause habe ich dann al-

les nach meinem Schaltplan verlötet. Bei den Push-back-Wire-Drähten kann man die

Position Tonabnehmer in Betrieb Anwendung

1 Steg Grundsätzlich für alle verzerrten Riffs

2 Steg/Mitte -

3 Mitte Für unverzerrte, cleane Sounds

4 Mitte/Hals Evtl. Solos/Melodien (muss ich ausprobieren)

5 Hals Solos/Melodien

5-Wege-Schalter von unten

Schlagbrett vor dem Verlöten….

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Isolation nach hinten schieben und dann die Litze anlöten. Mein Problem war, dass

die Isolation während dem Löten wieder nach vorne kam und den Lötkolben be-

rührte. Dadurch wurde die Spitze des Lötkolbens schmutzig und wurde nicht mehr

genügend heiss zum Löten. Ich musste deshalb mehrmals eine Pause einlegen, den

Lötkolben abkühlen lassen und die Spitze mit Stahlwolle reinigen. Ich habe Stephan

während dem Lackieren auf dieses Problem angesprochen. Er hatte jedoch auch

keine Lösung. Er meinte, dass man die

Isolation soweit zurückschieben soll,

wie es geht. Dann sollte es nicht pas-

sieren.

Als ich fertig war, habe ich die Aus-

gangsbuchse trotzdem schon angelö-

tet, weil ich meine Verdrahtung testen

wollte. Ich habe das Schlagbrett an

den Verstärker angeschlossen und es

ganz nah über meine alte Gitarre ge-

halten. Dann habe ich eine Saite angespielt und aus dem Verstärker kam ein Ton

raus. Danach habe ich die Potis und den Fünfwegeschalter getestet und es funktio-

nierte alles einwandfrei.

2.6 Endmontage und Einstellen der Gitarre

Nun komme ich zur Endmontage der

Gitarre. Ich habe mit dem Hals begon-

nen. Hier habe ich zuerst die Stimm-

mechaniken montiert. Diese sind dazu

da, um die Saiten zu spannen und zu

stimmen. Hierfür habe ich die Gotoh

Magnum Lock Tuner verwendet. Diese

haben eine gute Stimmstabilität und

sind vor allem bei einer Gitarre mit Tre-

molo empfehlenswert. Diese habe ich an der Kopfplatte montiert. Danach habe ich

den Sattel montiert. Der Sattel dient der sicheren Führung der Saiten auf dem Griff-

brett. Man muss ihn in eine Kerbe im Hals hineindrücken. Da diese aus Holz ist und

…und nach dem Verlöten

Kopfplatte des Halses mit den Stimmmechani-

ken und dem Sattel

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bei jeder Gitarre leicht unterschiedlich ist, muss man den Sattel noch ein bisschen

schleifen, damit er perfekt hineinpasst. Sobald er mit etwas Druck in die Kerbe hin-

eingedrückt werden kann, ist er gut geschliffen. Danach habe ich einen Tropfen Se-

kundenleim in die Kerbe gegeben und den Sattel hineingedrückt. Der Hals ist damit

fertig.

Nun habe ich mit dem Körper begonnen. Als erstes habe ich das Tremolo reinge-

schraubt. Hier musste man auf der Rückseite die Federn einspannen und dann die

Befestigungsplatte anschrauben. Danach habe ich das Schlagbrett montiert und die

Ausgangsbuchse angelötet. Als letztes habe ich den Hals angeschraubt. Dafür hat

man auf der Rückseite eine Platte, welche den Zug des Halses gleichmässig auf den

Body verteilt. Anschliessend habe ich die Saiten aufgezogen und bin Probe spielen

gegangen. Die Gitarre tönte alles in allem sehr gut und fühlte sich bereits angenehm

zu spielen an, obwohl sie noch nicht perfekt eingestellt war. An einem Samstag ging

ich nochmals zu Stephan, um die Gitarre korrekt einzustellen. Was wir genau einge-

stellt haben, werde ich in einer Tabelle kurz zusammenfassen.

Trussrod einstellen Der Trussrod ist ein Metallstab im Hals. Er wirkt dem Zug

der Saiten entgegen, sodass sich der Hals durch den Zug

der Saiten nicht krümmt.

Bünde schleifen Wir haben die Kanten der Bünde geschliffen, da diese

noch etwas scharf waren.

Sattel einschleifen Wir haben die Kerbe des Sattels geschliffen, sodass die

Saiten einen guten Abstand zum Griffbrett haben.

Oktavenreinheit ein-

stellen

Beim Steg gibt es Schrauben, mit welchen man die Länge

der einzelnen Saiten einstellen kann. Dies macht man, da-

mit die Gitarre auch in den hohen Lagen korrekt klingt.

Abstand der Pickups

einstellen

Je nach Abstand der Pickups zu den Saiten tönen diese

unterschiedlich.

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Nun ist meine Gitarre fertig. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Evtl. werde ich

die Potis noch auswechseln, da der Single Coil mit den 500K Potis etwas dumpf

klingt. Dann hätte ich theoretisch jedoch Einbussen beim Humbucker. Dies muss ich

mir noch überlegen.

2.7 Kosten

Als letztes werde ich die Kosten meiner Gitarre als Diagramm zusammenfassen:

Schlussendlich hat mich meine Gitarre rund Fr. 840.-- gekostet. Wie man sieht, sind

die grössten Kosten der Hals, der Body und die Tonabnehmer. Damit habe ich ge-

rechnet. Zu Beginn dachte ich, dass die Gitarre teurer werden würde. Selbstver-

ständlich stört es mich nicht, dass sie günstiger ist.

020406080

100120140160180200

Aufteilung der Kosten meiner E-Gitarre

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3 Identität und Sozialisation: Wie mache ich Musik in ei-

ner Band?

Ich bin wie oben bereits erwähnt ein Fan von Heavy Metal. Auf den nächsten Seiten

werde ich erläutern, welchen Einfluss die E-Gitarre in meiner musikalischen Entwick-

lung hat. Ich werde dies mit Hilfe von Informationen aus dem Internet, meinen eige-

nen Erfahrungen und den Informationen aus dem Interview schreiben. Ich durfte ein

Interview mit einer Band zu diesem Thema führen. Die Band heisst Sinside. Ich habe

ihren Gründer, Chris Blum, kennengelernt, weil ich ihm eine Gitarre verkauft habe.

Ich habe mir einmal eine zweite E-Gitarre gekauft. Beim Spielen zu Hause merkte ich

jedoch, dass diese von der Form des Körpers her überhaupt nicht mein Stil war.

Chris hat eine Musikschule in Frauenfeld und kaufte die Gitarre für einen seiner

Schüler. Bei der Übergabe der Gitarre hat er mir erzählt, dass er in einer Band spielt.

Ich habe ihn gefragt, ob ich sie einmal interviewen dürfte. Chris hat es mit der Band

abgeklärt und mir zugesagt.

Wie in der Einleitung erwähnt, spiele ich seit etwa zwei Jahren E-Gitarre. Viel weiter

muss ich nicht zurückgehen, da die E-Gitarre zuvor auf mich keine Faszination aus-

geübt hat. Ich habe in der Primarschule vier Jahre Vibraphon gespielt. Das ist ein

ähnliches Instrument wie ein Xylophon. Ich habe damals damit aufgehört, weil ich

meine Freizeit lieber mit Sport als mit Musik verbringen wollte. Ich hörte verschie-

dene Musikrichtungen, war aber von keiner ein riesiger Fan. Vor etwa drei Jahren

wurde ich dann durch meine Kollegen zum Metalhead. In dieser Musikrichtung spielt

die E-Gitarre eine Schlüsselrolle. In meinem Interview meinte Chris, dass Metal ohne

die E-Gitarre nicht entstanden wäre. Ich höre viele verschiedene Bands. Mir gefallen

die Subgenres NWOBHM (New Wave of British heavy Metal) und Trash Metal be-

sonders. Diese sind in den 80er-Jahren entstanden.

Ich kaufte als erstes ein Starterpaket mit einer E-Gitarre und einem Verstärker. Ich

spielte als erstes einfache Lieder wie „Highway to Hell" von AC/DC und „Princess of

the Dawn" von Accept. Gemeinsam mit meinen Kollegen hielten wir schon kurz da-

rauf erste Proben im Keller eines der Kollegen ab. Wir waren zu dieser Zeit zu viert:

Zwei Gitarristen, einen Bassisten und einen Schlagzeuger. Bis auf unseren Schlag-

zeuger waren wir alles blutige Anfänger. Er spielte jedoch bereits seit vielen Jahren

Schlagzeug. Als erstes coverten wir das Lied „Ramm4" von Rammstein. Ich ging

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nun, als ich bereits ein gewisses Level erreicht hatte, auf die Suche nach einer bes-

seren Gitarre und fand eine im Musikladen „Backstage“ in Winterthur. Es ist eine

ESP-LTD H-351 FR. Ich spielte sie Probe und kaufte sie mir anschiessend. Nun mel-

dete ich mich in der Musikschule Alato in Effretikon an. Wenn Gitarre spielen, dann

schon richtig, und dies geht am besten in der Musikschule. Gleichzeitig begaben wir

uns auf die Suche nach einem Bandraum. Wir suchten auf verschiedenen Musik-

Webseiten, wo jeweils Inserate aufgeschaltet sind. Wir gingen an zwei Besichtigun-

gen, bekamen aber leider zwei Absagen. Später kam mir der Gedanke, die katholi-

sche Kirche in Effretikon anzufragen. Meine Mutter brachte mich auf diese Idee, da

sie selbst aktiv in der Kirche ist und wusste, dass es dort einen Raum gibt. Ich erkun-

digte mich also und wir durften den Raum anschauen gehen. Dieser war wie ge-

schaffen für uns. Er ist sehr nah für uns alle und wir können praktisch immer hinein,

sofern kein Event der Kirche stattfindet, da man dann die Instrumente in vielen Teilen

der Kirche hören würde. Ausserdem müssen wir keine Miete bezahlen, was über-

haupt nicht selbstverständlich ist. Wir begannen nun mit dem Proben. Wir einigten

uns zu Beginn, jeweils am Freitagabend zu proben. Dies funktionierte jedoch nicht

sehr gut, da immer jemand verhindert war und es schwierig ist zu proben, wenn man

nicht komplett ist. Wir verlegten die Proben auf den Sonntagnachmittag, was besser

klappte. Für uns als Band war klar, dass wir nicht als Coverband enden wollten, son-

dern eigene Lieder schreiben möchten. In welche Stilrichtung des Metals wir gehen

wollten, waren wir uns jedoch nicht sicher. Wir wollten es auf uns zukommen lassen

und uns nicht in eine Richtung versteifen. Wir schrieben bald einen ersten eigenen

Song und probten diesen intensiv. Da wir noch keinen Sänger hatten, übernahm ich

zuerst den Gesang. Dies klang jedoch nicht sonderlich gut, da ich mich zusätzlich auf

die Gitarre konzentrieren musste, was als Anfänger sehr schwer ist. In der nächsten

Zeit stockte es etwas in der Band. Wir begannen zwar jede Menge Lieder zu schrei-

ben, schrieben sie jedoch nicht fertig, da sie uns nicht gefielen. Mittlerweile haben wir

einen Sänger gefunden. Er ist ein Kollege unseres Bassisten und hat eine gute

Stimme. Somit bin ich nicht mehr Sänger und kann kompliziertere Riffs schreiben, da

ich mich beim Spielen voll und ganz auf diese konzentrieren kann. Wir arbeiten mo-

mentan an einem Cover namens Square Hammer der Band Ghost. Dieses Lied zu

spielen macht Spass. Da wir ja zwei Gitarristen sind, mussten wir uns entscheiden,

wer die Lead-Gitarre und wer die Rhythmus-Gitarre spielen will. Wir entschieden uns,

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dass ich Lead und mein Kollege Rhythmus-Gitarre spielt. Nachdem ich das Gitarren-

solo dieses Liedes einigermassen konnte, probten wir es, wie wenn wir es an einem

Konzert spielen würden. Im Bandraum hat es spezielle violette Lampen. Wir schalte-

ten das normale Licht aus und dieses violette Licht ein. So konnten wir unsere Instru-

mente nicht mehr so gut sehen, was an einem Konzert ebenfalls der Fall ist.

3.1 Komponieren von eigenen Liedern

Für das Komponieren kauften wir uns das Computerprogramm „Guitar Pro“. Dies ist

ein Programm, bei dem man die einzelnen Noten und Riffs hineinschreiben kann.

Das kann man mit allen Instrumenten der Band machen, der Gitarre, dem Bass und

dem Schlagzeug. Danach kann man sich das ganze Stück anhören und einzelne In

Computerprogramm Guitar Pro mit den Noten meines ersten fertigen Liedes

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strumente muten, d. h. ausschalten. Dies ist sehr praktisch, da ich zum Beispiel

meine Gitarre muten kann. Dann habe ich eine Karaoke-Version, in der ich alles höre

ausser dem, was ich selber spiele. So kann man die Lieder sehr gut allein zu Hause

üben. Mit diesem Computerprogramm ging es wieder einen Schritt vorwärts, denn wir

konnten so komplexere Lieder komponieren.

Komponiert haben wir unterschiedlich. Wir versuchten es gemeinsam in der Band.

Dies stellte sich jedoch als sehr anspruchsvoll heraus. Es ist schwierig gemeinsam

etwas zu komponieren, das allen gefällt. Wir liessen dies deshalb ziemlich schnell

bleiben. Nun probierten wir allein zu Hause zu komponieren. Das machten jedoch

nur unser Bassist und ich. Unser Bassist ist sehr schnell. Er kann in einer Woche ein

dreiminütiges Lied schreiben. Ich bin eher ein Perfektionist, was unsere Lieder anbe-

langt. Deshalb gefallen mir seine Lieder meistens überhaupt nicht. Es hat oft gute

Teile drin, aber für meinen Geschmack zu wenig Abwechslung, zu geradlinig und zu

wenig heavy. Er konnte mit meiner Kritik zu Beginn schlecht umgehen und wurde

sauer, wenn ich ihm sagte, was mir nicht gefiel. Wir versuchten es jeweils gemein-

sam zu verbessern, was jedoch sehr schwer war, da sein Stil nicht zu meinem passt.

Eine endgültige Lösung haben wir hier noch nicht. Er kann jedoch mittlerweile besser

mit meiner Kritik umgehen und schaut sich seine Lieder selbst nochmals an, wenn

wir ihm eine Rückmeldung gegeben haben.

Ich bin zu Hause ebenfalls am Komponieren, jedoch wesentlich langsamer als mein

Kollege. Ich brauche teilweise mehrere Monate für einen Song. Ich nehme die unfer-

tigen Lieder in die Probe mit und wir hören sie uns gemeinsam an. Hier bekomme ich

jeweils zu hören, dass ich es doch so sein lassen solle, wie es ist. Dies kann ich je-

doch nicht und finde ich nicht gut. Wenn ich ein eigenes Lied schreibe, dann soll es,

wenn es fertig ist, perfekt klingen. Vorher will ich es nicht als fertig bezeichnen. Was

ebenfalls oftmals ein Problem ist, ist das Kopieren von Songs anderer Bands. In der

Probe ist es schon oft vorgekommen, dass ich ein eigenes Lied vorspielte und meine

Kollegen sagten, dass es wie ein Lied einer anderen Band klinge. Wir haben gemein-

sam festgelegt, dass wir hier durchgreifen. Wenn jemand sagt, dass ein Lied ähnlich

oder praktisch identisch wie ein anderes, das nicht von uns ist, tönt, dann wird es

umgeschrieben. Wir möchten als Band nicht den Ruf haben, dass wir Lieder von an-

deren klauen.

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Zusätzlich nehme ich die Lieder jeweils in die Gitarrenstunde mit und spiele sie mei-

nem Lehrer vor oder wir spielen sie gemeinsam. Mein Lehrer ist zum Glück sehr of-

fen und freut sich, wenn ich etwas mitbringe. Er gibt mir jeweils Tipps, was er noch

ändern oder was er rausstreichen würde. Ihm gefällt es sehr, wenn gewisse Melodien

zweistimmig gespielt werden. Dies bedeutet, dass die beiden Gitarren die gleiche

Melodie spielen, jedoch mit einem Abstand von zum Beispiel fünf Tönen, einer

Quinte. Das fliesst nun auch in meine Lieder ein, da mir dies ebenfalls sehr gefällt.

Dies läuft oft so ab, dass ich die Grundmelodie spiele und er spielt die zweite Stimme

dazu. Zuhause kann ich dann selbst entscheiden, was mir am besten gefällt.

Er hat mich auch darauf angesprochen, dass ich sehr oft verschobene Rhythmen, die

sogenannten Off-Beats, verwende. Dies bedeutet, dass die Töne der Gitarre und des

Basses nicht genau auf den Schlag des Schlagzeugs kommen. Das ist in seinen Au-

gen sehr aussergewöhnlich für einen Neuling, da dies nicht einfach zu spielen ist.

Hier kann man auch den Einfluss von anderen Bands hören. Iron Maiden zum Bei-

spiel arbeitet sehr oft mit solchen Rhythmen, was mir sehr gefällt.

Vor kurzem habe ich das erste Lied fixfertig komponiert und kann aus meiner Sicht

sagen, dass es für mich so perfekt ist. Dieses beginnen wir nun zu proben. Unser

Bassist hat für das Lied einen Text geschrieben. Was den Text angeht, bin ich nicht

sehr perfektionistisch. Ich habe mich noch nie wirklich auf den Text eines Liedes kon-

zentriert. Solange ich hinter der Message, welche ein Text übermitteln soll, stehen

kann, ist es für mich in Ordnung.

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4 Schlussteil

In den nächsten Abschnitten werde ich die wichtigsten Punkte des Hauptteils zusam-

menfassen und einen Kommentar dazu abgeben. Ebenfalls werde ich den Arbeits-

prozess bezüglich der VA-Erstellung erläutern.

Im ersten Hauptteil dokumentierte ich meinen Arbeitsprozess, wie ich meine Gitarre

gebaut habe. Über diesen Teil gab es viel zu schreiben. Den Körper musste ich zu-

erst füllern und schleifen. Danach habe ich ihn mit Farblack und Klarlack lackiert und

zum Schluss poliert. Den Hals wollte ich möglichst natürlich belassen und habe ihn

lediglich mit Öl behandelt. Für die Elektronik habe ich ein Schema gezeichnet und

dieses mit Stephan besprochen. Da ich mich mit Elektronik auskenne, war dieser Teil

einfach für mich. Zum Schluss habe ich die Gitarre zusammengeschraubt. Gemein-

sam mit Stephan habe ich die Gitarre dann noch eingestellt, damit sie gut tönt und

angenehm zu spielen ist.

Im zweiten Hauptteil schrieb ich über meine musikalische Entwicklung. Ich spiele seit

knapp zwei Jahren E-Gitarre. Ich kam durch meine Kollegen auf dieses Instrument,

da sie eine Band gründen wollten und mich als Gitarristen anfragten. Wir haben ei-

nen Proberaum gefunden und proben nun regelmässig. Wir komponieren eigene Lie-

der und proben diese. Dies machen wir mit dem Computerprogramm Guitar Pro. Bei

diesem kann man die einzelnen Noten und Riffs aller Instrumenten hineinschreiben

und diese auch einzeln anhören.

Beim Schreiben hatte ich einige Probleme. Beim zweiten Hauptteil wusste ich nicht

genau, wie ich auf den erforderlichen Umfang komme. Ich durfte diesen dann jedoch

etwas kürzer schreiben, da mein erster Hauptteil sehr lange ist. Zudem hatte ich

Mühe mit der Gestaltung, da ich nicht die hellste Leuchte im Umgang mit Word bin.

Ich habe dann jedoch herumexperimentiert und meine Mutter gefragt. Sie kennt sich

mit Word gut aus.

Das Bauen der E-Gitarre war ebenfalls ein Knackpunkt. Das Lackieren des Körpers

war um einiges schwieriger als erwartet. Ich bin froh, dass Stephan und mein Vater

mir geholfen haben. Die Gitarre wäre sonst sicher nicht so gut rausgekommen. Ob-

wohl ich frühzeitig begonnen habe, wurde es zeitlich etwas knapp, da ich von mehre-

ren Personen abhängig war, welche mir geholfen haben und mit welchen ich Termine

vereinbaren musste.

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Alles in allem machte mir das Schreiben der Vertiefungsarbeit Freude. Da ich den

Bau dokumentiert habe, kam ich sehr schnell auf meinen Umfang. Besonders das

Bauen der E-Gitarre machte mir sehr viel Spass.

Als nächstes werde ich sicherlich meine alte Gitarre mit neuen Tonabnehmern bestü-

cken. Vielleicht werde ich mir später eine komplette Gitarre selbst bauen, sofern es

die Zeit erlaubt.

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5 Quellenverzeichnis

Wikipedia.de, Iron Maiden: https://de.wikipedia.org/wiki/Iron_Maiden#Gitarre

Zugriff: 01.10.2018

Elektronikinfo.de, Elektrogitarre: http://www.elektronikinfo.de/audio/elektrogi-

tarre.htm#Tonabnehmersound

Zugriff: 07.10.2018

Musikerwiki.de, Single Coil: http://www.musikerwiki.de/index.php/Single_Coil

Zugriff: 07.10.2018

Wikipedia.de, Humbucker: https://de.wikipedia.org/wiki/Humbucker

Zugriff 07.10.2018

Wikipedia.de, Potentiometer: https://de.wikipedia.org/wiki/Potentiometer

Zugriff: 08.10.2018

Georgeforester.de,Treble-Bleed-Kit: https://georgeforester.de/Treble-Bleed-Volume-

Kit-fuer-Humbucker

Zugriff: 22.10.2018

Daivd Kilchoer, Er baute Kurt Cobains Gitarre nach, Zürcher Oberländer, 03.06.2017,

Seite 3

Bild Seite 8: http://www.blutrade.de/Guitars/Parts/Bodies/bodies.html

Zugriff: 22.10.2018

Bild Seite 9: https://metalheadzone.com/net-money-worth-of-iron-maiden-mem-

bers/adrian-smith/

Zugriff: 22.10.2018

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6 Interviews

6.1 Interview mit Stephan Rota

Einleitung

Stephan Rota betreibt nebenberuflich einen Onlineshop, in dem er Bauteile für E-Gi-

tarren vertreibt. Zusätzlich bietet er an, die Gitarren nach Kundenwünschen zu lackie-

ren und zusammenzubauen.

Aspekt 1: Wie baue ich selbst eine E-Gitarre?

• Wo liegt bei dir die Hauptschwierigkeit? Wovor hast du am meisten Respekt beim

Zusammensetzen einer E-Gitarre?

Eine der Schwierigkeiten ist sicher das Lackieren der Gitarre, damit sie eine

schöne Oberfläche und einen schönen Glanz bekommt. Das Abrichten der Bünde

ist auch eine schwierige Arbeit, damit man danach eine schöne Saitenlage hat

und die Gitarre ein Genuss zum Spielen ist. Das Verdrahten der Elektronik ist für

mich jedoch eine einfache Aufgabe.

• Bei welchen Teilen sparen die Leute, welche sich selbst eine Gitarre bauen wol-

len, am meisten? Findest du, dass das Sparen gerechtfertigt ist? Wo würdest du

auf keinen Fall sparen?

Das Dümmste, wo man sparen kann, ist der Hals. Wenn man einen billigen kauft

aus China oder so, hat dieser meistens nicht so eine gute Qualität. Die Bünde

sind aus schlechtem Material. Dies merkt man einerseits daran, dass diese sich

schnell abnützen und andererseits vom Klang her. Ausserdem sind die Kanten

der Bünde scharf. Bei den Tonabnehmern ist es gut, wenn man mit günstigen be-

ginnt, um zu schauen, wie sich diese anhören. Wenn einem diese dann gefallen,

kann man immer noch upgraden. Bei den Mechaniken würde ich auch nicht spa-

ren, weil dann die Stimmung der Gitarre nie stimmt und sie sich immer wieder

verstimmt. Beim Sattel würde ich ebenfalls nicht sparen. Bei einer Strat mit einem

Tremolo und einem Plastiksattel zieht man ein paarmal das Tremolo hoch und

dann ist die Stimmung schon wieder falsch. Bei einem guten Sattel hat man die-

ses Problem nicht.

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• Von welchen Fehlern hörst du am meisten, wenn sich Laien selbst eine Gitarre

bauen? Wie wirken sich diese auf die Gitarre aus?

Es kommen immer wieder Fragen in Sachen Elektronik. Die Leute fragen jeweils,

wie die Bauteile zusammengelötet werden. Dies wirkt sich darin aus, dass aus

der Gitarre kein Ton kommt oder die Gitarre schlecht tönt. Das Zusammenbauen

der Gitarre geht meistens gut. Was danach schwierig ist, ist das Einstellen der Gi-

tarre. Ich hatte bereits Kunden, die eine Gitarre selbst zusammenbauten und da-

nach zu mir kamen, um diese einzustellen, d. h. den Sattel einschleifen, die Sai-

tenlage einstellen, die Bünde auf der Seite schön abrichten und den Trussrod ein-

stellen (= den Hals in die richtige Position bringen). Je gerader der Hals, desto

besser die Bespielbarkeit der Gitarre.

• Aus welchen Gründen möchten sich Leute eine eigene Gitarre bauen/bauen las-

sen?

Beim selber Bauen ist sicher der Spass daran, sich ein eigenes Instrument zu

bauen, ausschlaggebend. Es gibt Leute, die bauen sich unzählige Gitarren selbst.

Das ist dann beinahe schon wie eine Sucht.

Der Grund, wieso sie bei mir eine bauen lassen, ist ein anderer. Sie stellen sich

ein Instrument genau nach ihren Spezifikationen vor, aber das gibt es meistens

nicht zu kaufen. Dann kommen sie zu mir und erzählen mir dies und dann

schauen wir zusammen, was wir machen können. Schlussendlich gehe ich auf

die Kundenwünsche ein und baue die Gitarre so, wie sie es gerne möchten.

Schlusswort

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.

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6.2 Interview Sinside

Einleitung

Sinside ist eine Band, die Im Genre Modern Rock tätig ist. Sie wurde Im Jahre 2006

von Chris Blum gegründet.

Aspekt 2: Welchen Einfluss hat die E-Gitarre in meiner musikalischen Entwick-

lung?

• Welchen Einfluss hat die E-Gitarre im Rock/Metal?

Es würde keinen Metal und keinen Rock geben ohne die E-Gitarre. Höchstens

vielleicht einen Neandertalermetal, wo alle auf Trommeln hauen.

• Wie hätte sich die Musik entwickelt, wenn die E-Gitarre nicht erfunden worden

wäre? Wäre die Musikrichtung Rock/Metal erfunden worden?

Dann wäre einfach der Bass lauter geworden 😊, nein Spass.

Man hätte andere Wege gesucht, um innovativer zu werden ohne zum Beispiel

die Verzerrung der E-Gitarre. Da es Saiteninstrumente schon vorher gab, hätte

man diese einfach verstärkt. Etwas Ähnliches wie der Rock wäre sicher entstan-

den.

• Wäre die E-Gitarre durch ein anderes Instrument ersetzt worden?

Wie gesagt, sie hätten andere Wege gesucht. Wahrscheinlich hätte man den Ton

von akustischen Gitarren aufgenommen und diesen bearbeitet. Vielleicht wäre

auch etwas aus dem Elektrozeugs entstanden. Sprich, es wäre die gesamte Mu-

sik vom Computer aus programmiert worden. Sprich, es wäre synthetische Musik

entstanden. Es gibt in jeder Musikrichtung ein Extrem, und dies macht man mit

den Instrumenten, welche zur Verfügung stehen. Man hätte sich mit anderen In-

strumenten einen Weg gesucht.

• Wie wird sich der Metal/Rock in Zukunft entwickeln? Wird die E-Gitarre in Zukunft

durch andere Instrumente abgelöst/ergänzt?

In der Musik gibt es verschiedene Zyklen. Man wird mal etwas Neues ausprobie-

ren und sich danach wieder zurückerinnern an die Retrophase. Es wird wieder

eine elektronische Phase kommen. Momentan ist Old School und Retro wieder in.

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Was sich stark verändert hat, ist das Image der Bands, wie sie sich vermarkten.

Früher gab es wirklich nur die Musik einer Band, die zählte, wie bei Led Zeppelin.

Später machten sich Bands ein spezielles Image wie zum Beispiel Kiss, welche

sich schminkten. Der Sound hat sich jedoch nicht gross verändert. Was sich

ebenfalls verändert, sind die Instrumente. Heute hat jeder einen möglichst kleiner

Kemper mit möglichst vielen Sounds drin. Später werden Röhrenverstärker wie-

der das einzig Wahre sein, und dann wird alles wieder riesengross. Schlussend-

lich wird die Gitarre wahrscheinlich führend bleiben. Die Technik hinter der Gitarre

wird sich jedoch immer wieder ändern.

Die Spielart der Gitarre wird und hat sich jedoch bereits geändert. Die Technik der

jungen nachkommenden Gitarristen wird immer besser. Es wird immer extremer,

wie gut man selbst spielen möchte und pusht sich an neue Limits. Da jedes Riff

bereits hunderttausendmal gespielt wurde, muss man sich hier neu orientieren.

• Welchen Stellenwert hat die E-Gitarre in eurer Band? Könntet ihr euch vorstellen

ohne E-Gitarre Musik zu machen?

Nein, ich kann es mir nicht vorstellen. So, wie es jetzt ist, finde ich es am besten.

Schlussendlich sind ein solider Schlagzeuger und der Bassist der Boden jeder

Rockband, aber ohne Gitarre kann ich es mir nicht vorstellen. Schlussendlich fehlt

jedes Glied der Band, falls es mal nicht da ist. Wenn der Gesang weg ist, ist es

schwieriger sich zu merken, wie lange die Strophen gehen, da man dann selbst

mitzählen muss und sich nicht darauf verlassen kann.

• Wie hat sich die Technik/der Sound der E-Gitarre, seitdem ihr das erste Mal eine

in der Hand hattet, verändert? Was wurde neu entwickelt?

Heute kostet alles nur noch die Hälfte, von dem, was es früher gekostet hat. Die

Elektronik in der Gitarre drin hat sich im Positiven sehr verändert. Die Bauweise

der E-Gitarren war früher jedoch viel besser. Heute ist auch im hohen Preisseg-

ment zu viel Massenware vorhanden. Früher bezahlte man für eine Wahnsinns-

Gibson Fr. 3'000.--. Heute bezahlt man dafür Fr. 12'000.--.

Schlusswort

Vielen Dank für eure Antworten.