E-Paper Studi-Info WS 16-17 · 6 WS 2016|2017 Studienorientierung „Viele Infos auf einen Fleck“...

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Editorial 3WS 2016|2017

Editorial

Brennende Herzen undspannendes AbenteuerlandDu weißt nicht, was du werden sollst? Dageht es dir wie vielen deiner Altersgenos-sen. Schließlich kann nicht jeder schonals Jugendlicher ganz sicher wissen, wel-chen Beruf er eines Tages ergreifen wird.DJ Robin Schulz ist insofern sicherlicheine absolute Ausnahme: Er war 14, als erseinen Berufswunsch – „ich will Musikmachen“ – verkündete. Für die aktuelleAusgabe von STUDI-Info haben wir denSuperstar und andere Prominente ge-fragt, wie sie zu ihrem Traumjob gekom-men sind (Seite 9). So findet das Skater-Idol Titus Dittmann, „dass das Herz bren-nen muss – egal, was man im Leben be-ginnt“.Bevor du richtig durchstartest, könntestdu dir auf einer Abiturientenmesse einenÜberblick verschaffen über interessanteStudiengänge. „Ein Besuch, der sich loh-nen kann“ – so das Fazit von STUDI-Info-Autorin Annette Waschbüsch, die amRande einer Bachelor-Messe mit zahlrei-chen angehenden Studenten gesprochenhat (Seiten 6 und 7).Auch ein Studienorientierungstest kannhelfen bei der Entscheidung. Leah Im-kamp hat einen solchen Test unter dieLupe genommen (Seite 8). Das Urteil der17-Jährigen, die in diesem Jahr ihr Abi ge-macht hat: „Man erfährt viel über sichselbst. Eine konkrete Studienempfehlungdarf man aber nicht erwarten.“Darüber hinaus erfährst du in dieser Aus-gabe, wie Magdalena Los einen der be-gehrten Plätze an der Hochschule für bil-

dende Künste ergattert hat. STUDI-Info-Redakteurin Anke Beimdiek hat sie verra-ten, wie sie ihre Bewerbungsmappe er-stellt hat (Seiten 12 und 13).Und Patrick Holtermann von der Stiftungfür Hochschulzulassung erläutert imInterview die komplizierten Regeln derStudienplatzvergabe im Bereich Medizinund Pharmazie (Seiten 16 und 17). SeineAntwort auf die Frage nach den Chancenauf einen Medizinstudienplatz: „DieKonkurrenz ist groß.“Außerdem findest du in dieser Ausgabeden spannenden Bericht von René, dervor seinem Studium so manches Aben-teuer in Australien bestand (Seite 50) undden von Laura, die für zwei Semesternach China ging und dabei sich und ihreGrenzen besser kennengelernt hat, wiesie uns schrieb. (Seiten 52 und 53).

Viel Spaß beimLesen!

Katja NiemeyerRedakteurin

Übrigens: STUDI-Info verlost Studienratgeber und weitere attraktive Preise. Die Teilnah-

mebedingungen findest du auf den Seiten 2, 7, 41, 43, und 54. Mitmachen lohnt sich!

Ratgeber und Preise zu verlosen

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Die Highlightsdieser Ausgabe:

Abi – und dann?Das Abi in der Tasche, undwie geht es jetzt weiter? Indiesem Kapitel findest duTipps für die Studienwahl.

Traumberuf ArztHier erfährst du, wie dasBewerbungsverfahren funk-tioniert und wie du deineChancen auf einen Studien-platz verbessern kannst.

Duales StudiumIn diesem Kapitel kannst du lesen, welche Erfahrungen eindual Studierender gemacht hat.

Inhalt:

3 Editorial

4 Inhalt

6 Studienorientierung„Viele Infos auf einen Fleck“

8 Ein guter Test zeigt dir,wo du stehst

9 Promi-Umfrage

11 Vor der BewerbungSo kannst du dein Studiumfinanzieren

12 Dein Aushängeschild

14 Studienplatz MedizinMit Anton in die Weltder Medizin

16 Interview: „Die Konkurrenzist sehr groß“

18 MedizinertestKühler Kopf für kniffligeSituationen gesucht

20 Hochschulverzeichnisder medizinischen Unis

28 Örtlicher NCMehr Bewerber als Plätze

32 Duales StudiumNichts für Gemütliche

33 Modelle dualer Studiengänge

34 Erfahrungsbericht:„Ich wollte nicht tauschen“

36 IT und FinanzenLet’s do IT

38 Accounting und Controlling

40 Privat-UniDie Motivation muss stimmen

42 Öffentlicher DienstAnspruchsvolle Ausbildung

44 Studieren in NRWHier, in meinem Revier

45 Studieren im Nordenund im OstenEuropa leben

46 Studieren im SüdenAltertum, Brauereienund Computer

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4 Inhalt Wintersemester 2016|2017

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Start ins neue LebenMit dem Studienstart beginnt für viele der Ernstdes Lebens. In diesem Kapitel zeigen wir, wie dudich darauf am besten vorbereitest.

48 Studienplatzabsage –was nun?Von Au-pair bis Zivilschutz

50 „Ich hatte Panik pur“

51 Mode und DesignInterview: „Völlig falscheVorstellungen“

52 Studieren im AuslandWenig Luxus, viel Abenteuer

54 Studis werden immer mobiler

56 Alles für den neuenLebensabschnittAuto, App und Co.

58 Vor dem StartRuhe und Runterkommen

58 Impressum

auch im Web:

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6 WS 2016|2017

Studienorientierung

„Viele Infos auf einen Fleck“

ANNETTE WASCHBÜSCH

Wer nach der Schule studieren will, kann im Wust der

Möglichkeiten schon einmal den Überblick verlieren. Die Liste

der Studiengänge ist so lang wie noch nie. Abiturienten-

messen wollen Orientierung bieten. Aber lohnt der Besuch?

STUDI-Info hat sich bei einer Schau in Münster umgehört.

Einfach irgendwas studieren? Das kommtfür Mischgan Aschrafi überhaupt nicht indie Tüte – schließlich geht es um die ganzpersönliche berufliche Zukunft. „Und damöchte ich schon so gut wie möglich in-formiert sein, bevor ich mich irgendwoeinschreibe“, sagt die 16-Jährige. Und dasso früh wie möglich – das Abi steht erstim nächsten Jahr an. Doch zusammenmit ihrer Freundin Sinay Cesmeli ist die

»Aber auf so einerMesse kann man sichgut anschauen, was esüberhaupt alles sogibt.«Chana Castillo Hernandez

Essenerin bereits an diesem Sonntagnach Münster zur „Bachelor and More“Messe gekommen. Denn, da sind sich diebeiden Gymnasiastinnen einig: „Hier fin-det man richtig viele Infos auf einemFleck.“ Knapp 30 Unis, Fachhochschulenund Business Schools aus ganz Deutsch-land, aber auch aus den Niederlanden,Dänemark, Großbritannien oder demfernen Hawaii, zeigen auf der Messe, wases alles so gibt an möglichen Bachelor-Studiengängen. Und da scheint für jedenGeschmack und jede Vorliebe etwas da-bei zu sein: Die Palette reicht von Klassi-kern wie International Management oderWirtschaftsinformatik bis hin zu exoti-scheren Fächern wie „Creative Media andGame Technologies“, das man in Ensche-de studieren kann, oder „Football Busi-ness and Media“, ein Bachelor-Studiumder Uni in Buckinghamshire.Aschrafi und Cesmeli wollen ihren Mes-setag so gut wie möglich nutzen – und ge-hen deshalb planvoll vor. Am frühenNachmittag stehen für die beiden Vorträ-ge auf dem Stundenplan. „Gleich geht esums Studieren im Ausland“, sagt Cesmeli.„Das könnte interessant sein.“ Die beidenhoffen auf praktische Tipps. „Ich wüsstegern etwas zur Finanzierung und in wel-cher Sprache zum Beispiel die Vorlesun-gen und Klausuren sind.“ Studieren im

Ausland, das kann sich auch Chana Cas-tillo Hernandez gut vorstellen. In welcheRichtung es gehen soll, weiß die Abitu-rientin allerdings noch nicht so genau.„Aber auf so einer Messe kann man sichgut anschauen, was es überhaupt alles sogibt.“ Und da ist mitunter Überraschen-des dabei: Am Info-Stand der münsteri-schen Akademie für Gestaltung derHandwerkskammer hat sich die Schüle-rin kurz zuvor den Studiengang „FashionManagement“ vorstellen lassen. „Das istinteressant, ich habe gar nicht gewusst,dass es so etwas überhaupt gibt.“ Den Ho-rizont erweitern und auch ungewöhnli-che Ausbildungswege kennen lernen –das sei ein Grund, warum es sich lohnenkönne, eine solche Messe zu besuchen –

»Man kann direkt mitden Leuten an denStänden reden. So kannman gleich Missver-ständnisse ausräumen.«Senay Heupel

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Studienorientierung 7WS 2016|2017

zusätzlich zur obligatorischen Recherche im Internet, findetauch Senay Heupel. Und noch ein weiterer Grund spreche fürdiesen Weg: „Man kann direkt mit den Leuten an den Ständenreden. So kann man gleich Missverständnisse ausräumen undim Zweifel direkt nochmals nachfragen.“ Einen solchen persön-lichen Kontakt schätzt auch der Essener Abiturient Felix Leng-ner. „Vor allem, weil hier an den Ständen auch Leute sind, dieschon an der jeweiligen Uni studieren.“ Und da gehe es nichtnur um die trockenen Daten und Fakten rund um Zeitpläne,Klausuren und Pflichtmodule. „Es ist auch interessant zu er-fahren, wie der Studienalltag vor Ort so ist.“ Ein paar Meter

weiter hat sich Familie Sicking aus Havixbeck in die Schlangevor dem Stand des Osnabrücker Instituts für duale Studien-gänge eingereiht. Die Töchter Bianca und Jana machen schonbald das Abitur – höchste Zeit also, sich um das „danach“ zukümmern, findet Mutter Anika Sicking. Sie gehört zu den vielenEltern, die ihren Nachwuchs zur Messe begleiten und ihrenKindern bei der Zukunftsplanung auch sonst mit Rat und Tatzur Seite stehen. „Es ist wahnsinnig viel hier“, sagt Sicking. Füreinen ersten Überblick sei das toll. „Aber ich denke, an einerindividuellen Studienberatung wird trotzdem kein Weg vorbeiführen.“

Karriere- und Bildungsmessen, bei

denen Hochschulen ihre Studienange-

bote vorstellen, gibt es viele.

So gibt es auf der „Horizon“ in vielen

Städten Tipps fürs Studium. Ein ähnli-

ches Angebot haben die Messen „Stu-

zubi“, „Talente Kompakt“, „Einstieg“

und der Studien- und Infotag „Start-

schuss Abi“.

i

In Kontakt kommen: Auf Abiturientenmessen beantworten Vertreter von Hochschulen

deine Fragen.

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8 Studienorientierung WS 2016|2017

Ein guter Test zeigt dir, wo du stehstKATJA NIEMEYER

Klar: Die Entscheidung können sie dir nicht abnehmen. Vielleicht aber bringen

Studienorientierungstests dich auf einen wichtigen Gedanken.

Welcher Studiengang ist der Richtige? Wer mehr über seineStärken und Schwächen erfahren will, kann einen Online-Testzur Studienorientierung machen. Damit kannst du besser ein-schätzen, ob das gewählte Fach zu dir passt oder nicht. Inzwi-schen gibt es eine große Auswahl im Netz.Nicht zu verwechseln sind diese Tests mit den fachbezogenenAuswahl- und Studierfähigkeitstests, mit denen Hochschuleneine Bewerberauswahl nach bestimmten Kriterien durchfüh-ren. Tests zur Studienorientierung unterstützen ausschließlichbei der Auswahl eines geeigneten Fachs.Die Internetangebote von Self-Assessments und Eignungstestssind teilweise sehr allgemein gehalten, manche bieten aberauch konkrete Einschätzungen für ein bestimmtes Fach. Wirhaben dir auf dieser Seite eine Auswahl an allgemeinen Testszur Studienorientierung zusammengestellt. Es könnte sich zu-dem lohnen, zu prüfen, ob zum Beispiel die gewünschte Hoch-schule oder das gewünschte Hochschulfach einen eigenen Stu-dienorientierungstest anbietet.Doch wie treffsicher sind die Aussagen? Wie seriös die Ange-bote? „Das hängt davon ab, ob sich der jeweilige Test auf eingeprüftes, wissenschaftliches Konzept stützt“, sagt Dr. MichaelCordes von der Stiftung Warentest. Ein guter Test zeigt dir

außerdem, wo du gerade stehst: Wie viele Aufgaben sindgelöst? Wie viele stehen noch aus? Wie viel Zeit bleibt dafürnoch?Auch sollten Fragen und Aussagen verständlich, die Ergeb-nisse in Textform aufbereitet, ausführlich und selbsterklärendsein. Schließlich findet, Cordes, sollte ein Test nicht über-mäßig Zeit in Anspruch nehmen. Und: „Auf keinen Falleintönig sein.“

Mehr im Web:> www.was-studiere-ich.de (Orientierungs-

test baden-württembergischer Hochschulen)> www.studifinder.de (Studienorientierungstest der

Hochschulen in Nordrhein-Westfalen)> www.ruhr-uni-bochum.de/borakel/ (Beratungstool

der Uni Bochum)> www.hochschulkompass.de/studium-interessen-

test.html (Studium-Interessentest (SIT) im Hoch-schulkompass

Ausprobiert

Leah Imkamp hat den Borakel gemachtAls Leah Imkamp den Borakel-Testmachte, wusste sie eigentlich schon sehrgenau, was sie studieren wollte: nämlichEthnologie. Das Abi hat sie seit Kurzem inder Tasche, jetzt will die Münsteranerinerst einmal jobben, um Geld zu verdie-nen für eine Reise. Im kommenden Jahrwill die 17-Jährige dann mit dem Studiumstarten.Wir haben sie gebeten, sich einmal durchden Borakel-Test zu arbeiten – und einUrteil abzugeben. Hier ist es:„Grundsätzlich finde ich den Test ganzseriös. Die Fragen sind vielfältig – und eswird wirklich viel abgefragt. Selbst eineGruppenarbeit wird simuliert, bei derman sich in die Teilnehmer hineinverset-zen soll.

Die Aufgaben sind zwar sehr ausführlich,aber auch leicht zu verstehen. Insgesamthabe ich rund eine Stunde daran gearbei-tet. Eine doch ganz schön lange Zeit. Vonden Empfehlungen hatte ich dann ehr-lich gesagt doch etwas mehr erwartet. DieBeschreibungen waren sehr allgemein

und außerdem langatmig. Darunterkonnte ich mir nichts so richtig vorstel-len.Welche Studienrichtungen oder Berufezu mir passen würden, habe ich nicht er-fahren. Dafür aber eine ganze Mengeüber meine Persönlichkeit. Da lag derTest ganz richtig.Letztendlich bleibe ich also bei Ethnolo-gie. Der Test hat mich darin aber wederbestätigt, noch hat er den Anstoß gege-ben, mich in eine komplett andere Rich-tung zu orientieren.Mein Fazit: Wenn man bei der Beantwor-tung der Fragen ehrlich ist, erfährt manzumindest eine ganze Menge über sichselbst. Eine konkrete Studienempfehlungdarf man aber nicht erwarten.“ (kn)

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»Ich habe leider kein Abitur. EinStudium kam also nicht in Frage.Aber ich wusste auch schon mit 14,dass ich Musik machen will. EinenPlan B gab es nicht. Was ich euchraten würde? Nun, ich bin nichtder Typ dafür, anderen Ratschlägezu erteilen. So viel weiß ich aberaus eigener Erfahrung: Mit Ehrgeizund indem man sich Ziele setztkann man viel erreichen.«

»Studieren ist anders, als ich esmir vorgestellt habe. Ich dachte,dass man nach einem Studiumsehr weise ist. Dann musste ich,wie viele andere feststellen, dassman noch mehr auswendig lerntals in der Schule, es aber genau-so schnell wieder vergisst. AberStudieren hat auch Vorteile: Manhat nie wieder so viel Zeit, sichmit einer Sache so intensiv zu be-schäftigen.«

Robin Schulz, DJ

Katrin Bauerfeind,

Moderatorin

Umfrage »Eigentlich bin ich gelernter Lehrer. Das Korsettder Schule an sich hat mich zu sehr eingeschnürt,weshalb ich die Entscheidung traf mein eigenesDing zu machen. Für meine Entscheidung ernteteich nicht nur Applaus. Aber Mut ist, wenn man estrotzdem macht. Das Herz muss brennen – egal,was man im Leben beginnt. Sollte man irgend-wann merken, dass das Herz sich etwas anderesgesucht hat, wofür es lodert, dann wünsche ichjedem den Mut, das zu erkennen und auch gegenWiderstände den eigenen Weg zu gehen.«

Studienorientierung 9WS 2016|2017

Wie fühlt sich so ein Studium eigentlichan? Und ist das überhaupt das Richtige fürmich? Erreiche ich mein berufliches Zielvielleicht auch ohne die Büffelei? STUDI-Info hat drei Prominente gefragt: RobinSchulz – er wusste sehr genau, dass er DJwerden will; die Moderatorin KatrinBauerfeind, die sich das Studieren ganzanders vorgestellt hatte; Skateboard-Pio-nier Titus Dittmann, der erst Lehrer wurdeund dann sein eigenes Ding machte. (kn)

Titus Dittmann,

Skateboard-Pionier und

skate-aid-Anstifter

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10 Studienorientierung WS 2016|2017

Du weißt so ungefähr, was du studierenwillst, benötigst aber noch einen Über-blick über die unterschiedlichen Fach-richtungen? Oder du willst dich informie-ren, welche Hochschulen überhaupt dei-nen Wunsch-Studiengang anbieten? Inder Hochschul-Datenbank von studi-info.de sind mehr als 15 800 Studiengän-ge an 400 Universitäten sowie Fach-,Kunst- und Musikhochschulen gespei-chert. Mithilfe verschiedener Filterfunk-tionen kannst du die für dich passendenAngebote leicht finden. Ein Beispiel: Duwillst Betriebswirtschaftslehre auf Bache-lor studieren. Die Suchmaschine nenntdir die Hochschulen, an denen du dasFach mit unterschiedlichen Schwerpunk-ten studieren kannst – von ErneuerbareEnergien bis Modemanagement. Alterna-tiv kannst du bei der Suchfunktion „Sach-gebiet“ den Begriff Betriebswirtschafts-lehre anklicken.Und wenn du dann noch wissen willst,wo du Betriebswirtschaftslehre ohne Zu-lassungsbeschränkung studieren kannst– diese Suche kannst du mit dem Zulas-sungsmodus entsprechend einschrän-ken. Außerdem kannst du die Suchergeb-nisse zum Beispiel nach Hochschultyp,Studienform und nach der Trägerschaftfiltern.(kn)

Wer dieWahl hat...

BWL ist seit Jahren das mit Abstand be-liebteste Studienfach. Bundesweit sindderzeit mehr als 200 000 Studierende ein-geschrieben, um mehr über Rechnungs-wesen, Unternehmensführung und Mar-keting zu erfahren. Unter ihnen: MartinMillan Jochum. Der 21-Jährige findet,dass das Fach die Top-Ten-Liste zu Rechtanführt. „Wer es abschließt, hat gute Job-

chancen“, ist er überzeugt. Außerdem seidas Studium eine gute Grundlage fürganz unterschiedliche berufliche Karrie-rewege.Wer sich dafür entscheidet, müsse sichaber darüber im Klaren sein, dass vielMathe vorkommt – vor allem in Statistik,Rechnungswesen und VWL. Und weil eseben ein Massenfach ist, fehle in der Re-

gel eine persönliche Betreuung durch dieProfessoren.In den letzten Jahren haben sich übrigensKombi-Studiengänge etabliert, die dasbetriebswirtschaftliche Grundstudiummit einer Spezialisierung verknüpfen –also zum Beispiel Wirtschaftsingenieur-wesen, Wirtschaftsinformatik und Philo-sophy and Economics. (kn)

BWL-Student JochumViel Mathe, dafür aber eine gute Karrierebasis

BWL ist das beliebteste Fach

Mehr im Web:> www.studi-info.de/

studiengangsuche

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11WS 2016|2017

Vor der Bewerbung

So kannst dudein Studium finanzieren

Staatliche Studienfinanzierung: BafögDu hast eine Chance auf Bafög, wenn deine Eltern (nach dengesetzlichen Bemessungsgrenzen) nicht genug Geld haben, umdir den Lebensunterhalt während des Studiums vollständig zufinanzieren. Ab Herbst bekommen Studenten maximal 735Euro monatlich, beziehungsweise 537 Euro (wenn sie noch beiihren Eltern wohnen). Die genaue Höhe hängt neben dem Ein-kommen deiner Eltern von der Art der Ausbildungsstätte undder Wohnsituation ab. Bafög wird in der Regel zur Hälfte als Zu-schuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehen gewährt. Von derDarlehenssumme musst du insgesamt höchstens 10 000 Eurozurückzahlen. Nach Angaben des Deutschen Studentenwerksbekommt heute rund ein Viertel aller Studenten Bafög. Vielewissen gar nicht, dass sie ebenfalls Anrecht auf die staatlicheFörderung haben. Eine Beratung im Studentenwerk lohnt sichdeshalb in vielen Fällen.

Nicht nur für die Allerbesten: StipendiumZuerst einmal: Du musst kein Überflieger sein, um ein Stipen-dium zu ergattern. Gute Schul- oder Studiennoten sind nichtunbedingt entscheidend, sondern es kommt häufig besondersauf Persönlichkeit und Engagement an. Wenn du im Sportver-ein, in der Kirchengemeinde oder einer Naturschutzgruppeaktiv bist, zählt das als ehrenamtliches Engagement. Und lassdich nicht von der Bezeichnung „Begabtenförderungswerk“ ab-

schrecken. Tatsächlich werden viele Stipendien aus Bewerber-mangel gar nicht vergeben.Bevor du dich bei einer Stiftung bewirbst, solltest du dich überdas Förderprogramm informieren. Das deutsche Stiftungssys-tem ist nicht leicht zu durchblicken, die einzelnen Programmesind sehr spezialisiert, die Voraussetzungen total unterschied-lich. Manchmal ist das Gehalt der Eltern entscheidend, manch-mal deren Job oder sogar dein Geburtsort. Anders als beimBafög musst du bei einem Stipendium keinen Cent zurückzah-len. Es macht sich außerdem super im Lebenslauf, und vieleStipendiaten profitieren später von den Kontakten zum Träger.

Gibt es bis zum 25. Lebensjahr: KindergeldFür Studenten, die noch nicht 25 Jahre alt sind, können dieEltern Kindergeld beantragen. Leisten deine Eltern nachweis-lich keinen oder nur unregelmäßig Unterhalt, kannst du bean-tragen, dass das Geld direkt an dich überwiesen wird.

Studium auf Pump: BildungskreditDas Bildungskreditprogramm der Bundesregierung ist einezinsgünstige Förderung. Dein Vermögen oder das Einkommendeiner Eltern spielen keine Rolle. Hierzu gewährt dir der Staatüber die Förderbank KfW einen zeitlich befristeten Kredit, dermaximal 24 Monate lang in Raten gezahlt wird. Die höchstemögliche Rate beträgt 300 Euro. (abi)

Von Bafög bis Studienkredit

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12 Vor der Bewerbung WS 2016|2017

Dein AushängeschildANKE BEIMDIEK

Bewerbungsmappe – allein das Wort löst bei vielen Studien-

platzbewerbern Angstzustände aus. Eine Studentin, die diese

gefürchtete Hürde locker genommen hat, gibt Tipps.

Bei diesen Namen schlottern so man-chem vor Ehrfurcht die Knie: JosephBeuys, Sigmar Polke und Wim Wendershaben an der Hochschule für bildendeKünste (HfbK) Hamburg gelehrt. Loriot,Daniel Richter oder Fatih Akin gehörenzu ihren prominenten Absolventen. In je-dem Jahr wollen mehr als 1000 jungeMenschen ebenfalls zur kreativen Elitegehören und an der altehrwürdigenHochschule studieren. Für die allermeis-

Früh den Kontakt gesuchtKlasse statt Masse, mit dieser Maxime hatMagdalena ihre Mappe vorbereitet. Sie istsich sicher, dass es klüger ist, Bewerbun-gen nicht flächendeckend und wahllos zuverschicken, sondern sich auf einige we-nige Hochschulen zu konzentrieren. Sohat sie es gemacht. Magdalena hat schonfrüh den Kontakt zur HfbK gesucht, Tuto-ren und Professoren angesprochen, umsich ein Bild über die Schwerpunkte undInhalte der Lehre zu machen. „Dabeikann man ganz gut sehen, ob man an dieUni passt.“ Der Hochschulbetrieb öffnetregelmäßig auch für Nicht-Studenten sei-ne Hörsäle und Ateliers. An der HfbK,sagt Magdalena, sei zum Beispiel die Jah-resausstellung, bei der aktuelle Arbeitenund Projekte von Studenten – vom Erstse-mester bis zum Absolventen – gezeigtwerden, eine tolle Gelegenheit, die Hoch-schule kennenzulernen.

Vielfalt und ein roter FadenIhre Bewerbungsmappe hat Magdalenamit Arbeiten aus einem Modedesign-Stu-dium, das sie vorher absolviert hatte, be-stückt. Darunter waren unterschiedlicheKreidezeichnungen auf Karton – thema-tisch und im Hinblick auf die Machart

ten bleibt das aber ein Traum: Aus derBewerberflut für die künstlerischen Stu-diengänge wird – wie an den meisten an-deren deutschen Hochschulen – dergrößte Teil der Kandidaten im Zulas-sungsverfahren ausgesiebt.An der HfbK überstehen pro Jahr nur et-wa 80 Bewerber das strenge Auswahlver-fahren. Wer hier studieren will, brauchtvor allem eines: eine überzeugende Map-pe mit guten Ideen.Magdalena Los hat es geschafft, und zwargleich auf Anhieb, ohne Nachrückverfah-ren oder Auswahlgespräch. Ihre Bewer-bungsmappe bekam von der Prüfungs-kommission die Traumnote „A“ – bessergeht es nicht: Das war für sie der direkteWeg zum Studium der „Bildenden Küns-te“.

Talent und gute VorbereitungNatürlich bringt Magdalena eine MengeTalent mit, das sie für dieses Studiumqualifiziert. Aber das alleine macht nochkeine Top-Bewerbungsmappe. „Jeder,der sich für ein künstlerisches Studiumbewerben will, sollte sich gezielt vorbe-reiten“, empfiehlt sie. Und das fängt mitganz banalen Dingen an wie der korrek-ten Online-Anmeldung. Ohne diese kannman seine Mappe gar nicht erst abgeben.„Das sollte man gewissenhaft machen“,sagt Magdalena. Außerdem machen diemeisten Hochschulen konkrete Vorga-ben, wie Bewerbungsmappen aussehendürfen – zum Beispiel welche Formateeingereicht werden können. Wer sichnicht mit formalen Fehlern automatischins Aus befördern will, sollte sich genauüber diese Regeln informieren und sieeinhalten.

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Vor der Bewerbung 13WS 2016|2017

Ihr Arbeitsplatz: Die Welt!Haben Sie Interesse an einer abwechslungs-reichen Tätigkeit in den Bereichen Rechts- und Konsularwesen, Ressourcenmanage-ment, Wirtschaft und Entwicklungspolitische Zusammenarbeit, Kultur, Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit? Können Sie sich vorstellen, sowohl im Auswärtigen Amt in Berlin als auch an den rund 230 deutschen Auslandsvertre-tungen weltweit eingesetzt zu werden und ca. alle vier Jahre Ihren Dienstort zu wechseln?Das Auswärtige Amt stellt nach einem Aus-wahlverfahren (schriftlich: November 2015, mündlich: Februar/März 2016) Anwärter/-in-nen für den

gehobenen Auswärtigen Dienst in den Vorbereitungsdienst ein.

Beginn des Studiums: Ende Juli 2016Die Ausbildung besteht aus einem dreijäh-rigen dualen Fachhochschulstudium an der Hochschule des Bundes für öffentliche Ver-waltung, Fachbereich Auswärtige Angelegen-heiten.Ihr Profil:• Allgemeine Hochschulreife oder Fachhoch-

schulreife• Bereitschaft, nach dem Studium ca. alle vier

Jahre den Dienstort weltweit zu wechseln• Deutsche/Deutscher im Sinne von Art. 116

des Grundgesetzes• Kenntnisse in Englisch und einer weiteren

VN-Amtssprache (Französisch, Spanisch, Russisch, Arabisch oder Chinesisch) sowie die Bereitschaft, sich Grundkenntnisse in Französisch bis zur Einstellung anzueignen

• Gesundheitliche Eignung• Zustimmung zur Durchführung einer Sicher-

heitsüberprüfung nach § 9 des Sicherheits-überprüfungsgesetzes.

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt. Wir freuen uns über Bewerbungen von Perso-nen mit Migrationshintergrund.

Bewerbungsschluss: 14. Oktober 2015Sie sind interessiert? Auf unserer Webseite www.diplo.de/gehobenerdienst finden Sie ausführliche Informationen. Eine Bewerbung ist nur über das dort eingerichtete Online-Be-werbungsformular möglich.

Akademie Auswärtiger DienstE-Mail: [email protected]

> Jede Hochschule hat andere Vorstel-

lungen, wie eine Mappe aussehen soll

– deshalb solltest du deine Mappe ge-

zielt vorbereiten.

> Unterhalte dich mit Studenten oder

Dozenten.

> Versuche möglichst viele Ideen zu

sammeln – zum Beispiel bei einem

Besuch in einem Museum, Kino oder

Theater. Leg dir ein Skizzenbuch zu,

in dem du spontan Dinge festhalten

kannst.

> Wenn du nicht sicher bist, ob deine

Mappe den Anforderungen genügt,

kannst du bei den meisten Hochschu-

len eine Mappenberatung machen.

> Die eingereichten Arbeiten müssen

nicht künstlerisch perfekt sein. Die

Mappe sollte aber nicht wahllos

zusammengestellt werden.

> Achte bei der Präsentation deiner Ar-

beiten darauf, dass die Mappe gut zu

handhaben ist: Riesige Formate oder

dünnes, rissiges Papier eignen sich nicht.

Tipps für die Mappengestaltungi

ähnliche Arbeiten. „Ein roter Fadenkommt gut an“, ist Magdalena sicher. Aberübertreiben dürfe man es eben auchnicht: „Es ist wichtig, Vielfalt zu zeigen.“Wenn man dann noch eine gute Idee hat,mit der man aus der Masse der Bewerberheraussticht, stehen die Chancen garnicht so schlecht.Hilfreich sei auch, sagt Magdalena, sichbei der Zusammenstellung der Bewer-bung kurz in die Arbeit der Juroren hi-neinzuversetzen. Innerhalb kurzer Zeit

müssen diese zig Mappen ansehen undbewerten. „Die Leute sind gestresst, ha-ben wenig Zeit“, sagt Magdalena. Große,unhandliche Formate sind da ebenso un-praktisch wie kleine Zettelsammlungenmit losen, unbeschrifteten Blättchen. Diefliegen im schlimmsten Fall durch die Ge-gend und können niemandem zugeord-net werden. „Solche Fehler sollte man aufjeden Fall vermeiden“, sagt Magdalena.Und: „Es ist wichtig, dass man einfachweiß, was erwartet wird.“

Jahresausstellungen können eine gute

Gelegenheit sein, eine Hochschule

kennenzulernen.

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14 WS 2016|2017

Studienplatz Medizin

Mit Anton in dieWelt der MedizinANKE BEIMDIEK

„Zulassungsbeschränkt“, „Ortspräferenz“ –

der Bewerbungsjargon klingt ziemlich

bürokratisch. So schwierig ist die Bewerbung

zu den medizinisch-pharmazeutischen

Studiengängen aber gar nicht – zumindest,

wenn es um die Formalitäten geht.

Kein Papierkram, nur ein paar Mausklicks: Die Bewerbung umeinen Studienplatz funktioniert fast so wie Online-Shoppingund ist ähnlich unkompliziert. Benutzerkonto einrichten,Daten eingeben und per Mausklick abschicken. Der Weg an dieUni läuft in den medizinisch-pharmazeutischen Fächern überdie Homepage hochschulstart.de – ganz egal, an welcher derbundesweit 35 medizinischen Hochschulen du dich bewerbenmöchtest. Hinter hochschulstart.de steckt die Stiftung für

Hochschulzulassung, die die Vergabe der Studienplätze zentralkoordiniert.

Anmeldung mit AntonFür die Bewerbung im Netz gibt es ein Online-Antragsformular,das kurz Anton heißt, welches für Antragstellung Online steht.Anton führt dich Schritt für Schritt durch die Anmeldung undliefert am Ende eine Liste mit den Dokumenten, die du beifü-gen musst. Gleichzeitig prüft das Programm, ob deine Angabenvollständig und in sich stimmig sind. Findet Anton Fehler, mel-det er sich, und du kannst deinen Antrag korrigieren. Anton lie-fert außerdem Hinweise und Hintergrundinfos zum Zulas-sungsverfahren. So kannst du die Formulare in der Regel ohnegrößere Probleme ausfüllen. Normalerweise dauert die Bewer-bung nur etwa 20 Minuten, schätzt die Stiftung für Hochschul-zulassung.

Wunschunis klug wählenDamit es so fix geht, solltest du alle nötigen Unterlagen griffbe-reit haben: zum Beispiel das Abi-Zeugnis und Nachweise überAusbildungen oder Freiwilligen- und Wehrdienste. Außerdemsolltest du dir vorab Gedanken über den Studienort machen.Auf einer Ortspräferenzliste können alle Bewerber sechs Hoch-schulen nennen, an denen sie studieren möchten. Allerdingsstehen die Chancen, einen Studienplatz zu ergattern, nichtüberall gleich gut. An sehr beliebten Unis kommt man ohneTop-Abi nicht zum Zuge. Außerdem nehmen viele Hoch-schulen nur Studenten, die sie in der Ortspräferenzliste aufPlatz eins gesetzt haben.

Persönliches NutzerkontoWer bei der Bearbeitung des Antrags Bedenkzeit braucht, derkann jederzeit eine Pause einlegen. Im persönlichen Nutzer-konto werden die Daten automatisch zwischengespeichert undkönnen so jederzeit weiterbearbeitet werden.

www.hochschulstart.de

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Human- und Zahnmedizin, Pharmazie 15WS 2016|2017

ten) bzw. 31. Juli 2016 (Neu-Abiturien-

ten), 24 Uhr (Ausschlussfrist) bei hoch-

schulstart.de (hochschulstart.de, 44128

Dortmund oder hochschulstart.de,

Sonnenstraße 171, 44137 Dortmund)

vorliegen.

Wenn du dein Zeugnis erst kurz vor

Annahmeschluss erhältst, solltest du

dich trotzdem bereits vorher bewer-

ben. Wurde der Zulassungsantrag

fristgerecht gestellt, können Belege

nachgereicht werden.

Bewerbungsfristeni

Per Mausklick an hochschulstart.deIst die Bewerbung komplett, leitet Anton den Datensatz per Mausklick an die Zulas-sungsstelle. Um mit deiner Bewerbung dabei zu sein, musst du die Fristen penibeleinhalten: Bewerbungsschluss zum Wintersemester ist für Alt-Abiturienten der 31.Mai. Neu-Abiturienten, die ihre Hochschulzulassungsberechtigung nach dem 16. Ja-nuar erworben haben, müssen sich bis zum 15. Juli online beworben haben. Sind dieDaten bei der Zulassungsstelle eingegangen, erscheint im Gegenzug auf dem Bild-schirm ein Formular, das du ausdrucken, unterschreiben und zusammen mit einerbeglaubigten Kopie deines Abi-Zeugnisses, Bescheinigungen über Berufsausbildun-gen oder dem Ergebnis des Medizinertests per Post an hochschulstart.de schickenmusst. Diese Unterlagen müssen spätestens am 15. Juni (Alt-Abiturienten) bezie-hungsweise bis zum 31. Juli (Neu-Abiturienten), 24 Uhr, bei der Stiftung für Hoch-schulzulassung im Briefkasten liegen.

Jetzt heißt es abwartenSind dann alle Unterlagen abgeschickt, heißt es Abwar-ten. Den Stand seiner Bewerbung kann man über dasNutzerkonto verfolgen. Mitte August erfahren die Bewerber,ob es in der Abiturbesten- und Wartezeitquote mit einem Studien-platz für das Wintersemester geklappt hat. Im Auswahlver-fahren der Hochschulen dauert es länger: Hier wird AnfangSeptember der erste Teil der Zusagen verschickt, Ende desMonats dann der zweite Teil sowie die Ablehnungen. Aberauch wer dann nur eine Absage im Briefkasten oder im Nutzer-konto hat, darf noch hoffen: Über zwei Nachrückverfahren gibtes noch bis Mitte Oktober Chancen auf bisher nicht vergebeneStudienplätze. Die Zusagen für Teilzeitstudienplätze, dienur auf den vorklinischen Studienabschnitt be-schränkt sind, verschickt hochschulstart.de sogarbis in den November hinein.

Rechtzeitig einschreibenFür viele ist die Zusage für einen Studienplatz beinahe wieein Sechser im Lotto, deshalb ist es eigentlich selbstverständ-lich: Wenn du die Zusage hast, musst du dich rechtzeitig einschreiben, sonst ist derStudienplatz pfutsch. Die Fristen werden mit dem Zulassungsbescheid oder den Ein-schreibungsunterlagen mitgeschickt.

Bewerbungsschluss für die Antragstel-

lung zum Wintersemester ist für Alt-

Abiturienten der 31. Mai, für Neu-Abi-

turienten der 15. Juli 2016 (Ausschluss-

frist). Der Online-Antrag muss spätes-

tens bis 24 Uhr bei hochschulstart.de

eingegangen sein. Es gilt der Zeitpunkt

der Speicherung des Datensatzes bei

hochschulstart.de. Die Unterlagen (be-

glaubigtes Abiturzeugnis, ausgedrucktes

und unterschriebenes Antragsformular)

müssen bis zum 15. Juni (Alt-Abiturien-

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16 Studienplatz Medizin WS 2016|2017

Interview

»DieKonkurrenz ist

sehr groß«

Wie stehen die Chancen auf einen Medizinstudienplatz?

-Redakteurin Anke Beimdiek sprach mit Patrick

Holtermann, Sprecher der Stiftung für Hochschulzulassung,

über das Zulassungsverfahren.

STUDI-Info: Das Medizinstudium ist sehrbeliebt –welchenAbi-Schnitt brauchtmanderzeit, um auf Anhieb einen Studienplatzzu bekommen?Patrick Holtermann: Obwohl die Fra-ge zunächst einfach erscheint, so ist dieBeantwortung gar nicht so leicht, dennim Grunde genommen gilt: Es gibt keineGarantien. Dieser Umstand geht auf dieTatsache zurück, dass die Konkurrenz umjeden Studienplatz sehr groß ist. Im Ver-fahren zum Wintersemester 2015/16 ka-men auf 9086 Studienplätze 43 226 Be-werber – und im Verfahren zum Sommer-semester 2015 war das Verhältnis nochungünstiger. Es liegt auf der Hand, dassman vor diesem Hintergrund nicht wirk-lich sagen kann, mit welchem Abitur-durchschnitt man sicher einen Platz be-kommen wird.

STUDI-Info:Wie funktioniert denndie Stu-dienplatzvergabe?Holtermann: Für jeden Bewerber gibtes drei voneinander unabhängige Chan-cen auf einen Medizin-Studienplatz: 20Prozent der Plätze werden über die

Abiturbestenquote an die besten Abitu-rienten eines jeden Bundeslandes verge-ben. Hier ist die Konkurrenz derart stark,dass in der jüngsten Vergangenheit in 14der 16 Bundesländer die Studienplätzean Absolventen mit einem Notendurch-schnitt von 1,0 vergeben wurden. Weitere20 Prozent der Studienplätze werdenüber die Wartezeitquote vergeben, wobeidie Abiturnoten nur eine untergeordneteRolle spielen, da man in dieser Quote al-lein darauf abzielt, wie lange der Bewer-ber bereits auf einen Studienplatz wartet.

STUDI-Info: Und die übrigen 60 Prozent?Holtermann: Die werden im Anschlussüber die Auswahlverfahren der Hoch-schulen vergeben, wobei zwar die Abitur-durchschnittsnote im Mittelpunkt steht,aber auch weitere Faktoren wie etwa dergewählte Studienort oder individuelleZusatzqualifikationen eine Rolle spielen.Das hat zur Folge, dass hier trotz einessehr guten Abiturzeugnisses häufig diezusätzlichen Faktoren letztendlich übereine erfolgreiche Bewerbung entschei-den müssen.

»Es gibtkeine Garantien.«Patrick Holtermann, Pressesprecher der

Stiftung für Hochschulzulassung

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WS 2016|2017

STUDI-Info: Wenn der Abi-Schnitt nichtreicht: Mit wie vielen Wartesemesternmuss ich rechnen?Holtermann: Im Verfahren zum Win-tersemester 2015/16 wurde der letztefreie Platz in der Wartezeitquote an einePerson vergeben, die 14 Wartesemesterangesammelt hatte und einen Abitur-durchschnitt von 3,3 vorweisen konnte.

STUDI-Info: Halten viele die lange Warte-rei durch?Holtermann: Dazu kann ich leidernichts sagen, da wir aufgrund der Syste-matik der Wartezeitquote keine repräsen-tativen Schlüsse ziehen können. Schließ-lich bewerben sich die Personen in derWartezeitquote in der Regel nicht zu je-dem Semester bei uns.

STUDI-Info: Darf ich mich eigentlich fürein anderes Studium einschreiben, um dieWartezeit zu überbrücken?Holtermann: Nicht in Deutschland.Nach den Zulassungsbestimmungen fürdeutsche Studienbewerber gilt die Ein-schreibung an einer staatlich anerkann-ten deutschen Hochschule als wartezeit-schädlich. Ein so genanntes „Parkstu-dium“ ist in Bezug auf das Warten aufeinen Medizinstudienplatz also nichtzielführend. Hierzu zählen übrigens seitdem Wintersemester 2014/15 beispiels-weise auch ein Studium in Teilzeitformoder Zeiten eines Fernstudiums an derFernuniversität Hagen.

STUDI-Info: Was kann man machen, umseine Chancen auf einen Studienplatz zuerhöhen?Holtermann: Im Auswahlverfahren derHochschulen werden weitere Bewer-bungskriterien berücksichtigt, die als Er-gänzung zur Abiturdurchschnittsnote he-rangezogen werden. Art und Umfang derBerücksichtigung dieser zusätzlichenFaktoren variieren von Hochschule zuHochschule, wobei man in der Regelauch auf eine Kombination von Kriterienzurückgreift. Beispiele für diese Faktorensind: Das Ergebnis eines fachspezifischenStudierfähigkeitstests – zum Beispiel der„klassische“ Test für medizinische Stu-diengänge. Eine abgeschlossene Berufs-ausbildung oder Tätigkeit in einem rele-vanten Berufsfeld. Das Ergebnis eines

Auswahlgesprächs an der Hochschule.Die Liste ist natürlich häufig noch um-fangreicher und geht auf einen durch dasjeweilige Landesrecht zugelassenen Kri-terienkatalog zurück.

STUDI-Info: Wo kann man sich genau in-formieren?Holtermann: Detailinformationen zudiesem Thema stellen die Hochschulenzur Verfügung, werden aber – soweit sieuns vorliegen – auch im E-Paper vonHochschulstart zu jedem Bewerbungs-verfahren veröffentlicht.

STUDI-Info: Was hat es mit der Ortspräfe-renz auf sich?Holtermann: Dabei geht es um die Rei-henfolge der im Antrag genanntenWunsch-Studienorte. Hier haben dieHochschulen die Möglichkeit, im Rah-men einer Vorauswahl die Zahl der be-rücksichtigten Bewerber zu verringern,wenn der Bewerber die jeweilige Hoch-schule in der Liste der Wunsch-Studien-orte nicht priorisiert hat. Das klingt ersteinmal kompliziert, aber keine Angst: Dieentsprechenden Details zu den Voraus-wahlen werden ebenfalls über die ge-nannten Kanäle bereitgestellt und er-möglichen so eine strategisch günstigeBewerbung.

STUDI-Info: Ist es in den Fächern Zahn-und Tiermedizin oder Pharmazie genausoschwierig, einen Studienplatz zu bekom-men?Holtermann: In den Fächern Tier- undZahnmedizin sowie Pharmazie sind dieZugangsbedingungen ein wenig weicher.Im letzten Wintersemester konnten bei-spielsweise Bewerber mit einem Schnittvon 1,6 bei Pharmazie und Tiermedizinbeziehungsweise 1,4 bei Zahnmedizinauf Anhieb für einen Studienplatz überdie Abiturbestenquote ausgewählt wer-den – und die Wartezeit in Sachen Phar-mazie war mit zwei Semestern bei einemAbiturdurchschnitt von 1,6 auch nochrecht überschaubar. Auch hier gilt übri-gens: Derartige Auswahlgrenzen werdenim Anschluss an das jeweilige Vergabe-verfahren auf www.hochschulstart.deveröffentlicht. Es lohnt sich also, auch imVorfeld einer Bewerbung einmal aufunserer Homepage vorbeizuschauen.

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18 WS 2016|2017

www.studi-info.de

Medizinertest

Der Medizinertest ist kein Muss. Wenn dudeine Chancen auf ein Medizinstudiumverbessern willst, solltest du ihn aber ma-chen. Mehr als jede zweite Uni zieht denTest als Kriterium in ihren Auswahlver-fahren heran, bei denen jeweils 60 Pro-zent der Studienplätze vergeben werden.Offiziell heißt er „Test für medizinischeStudiengänge“ oder kurz TMS. Mittler-weile sind es 21 von insgesamt 35 medizi-nischen Fakultäten, die den TMS werten.Bei den zahnmedizinischen Studiengän-gen sind es 15.

Hast du das Zeug zum Arzt?Wenn du das Abi nicht mit einer fabelhaf-ten Note abgeschlossen hast, kannst dubeim TMS beweisen, dass du trotzdemdas Zeug zum Arzt hast. Um hier gut ab-zuschneiden, braucht man Eigenschaf-ten, mit denen man durchs anstrengendeMedizinstudium kommen und spätereine gute Figur als Arzt machen dürfte:

Dazu gehören die Fähigkeit zum logi-schen Denken, Konzentration, Durchhal-tevermögen und Stressresistenz. DieTestentwickler von der BeratungsfirmaITB-Consulting haben den Test so konzi-piert, dass diese Eigenschaften im Ver-borgenen geprüft werden. Eine gezielteVorbereitung ist dennoch unerlässlich.Besonders wichtig ist es, die einzelnenAufgabentypen zu kennen und sich mög-liche Lösungsstrategien zurechtzulegen.

Der Test fängt schwierig anDer TMS ist eine Mammutprüfung: Vonder Anmeldung bis zur Abgabe sind neunStunden eingeplant. Nach den peniblenEinlasskontrollen geht der Test gleich miteinem Übungsteil los, der es in sich hat– „Muster zuordnen“. Dabei musst du inHöchstgeschwindigkeit Muster auf kom-plexen Bildern erkennen. Danach folgenAufgaben zum medizinisch-naturwis-senschaftlichen Grundverständnis.

Kühler Kopf für kniffligeSituationen gesucht

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Medizinertest 19WS 2016|2017

Neben dem Medizinertest gibt es

noch andere Auswahltests:

> Ham-Nat: Der Hamburger Naturwis-

senschaftstest (kurz: Ham-Nat) ist ein

Auswahltest für zukünftige Medizin-

studenten. Im Unterschied zum TMS

wird hier dein naturwissenschaftliches

Vorwissen abgefragt. Die Berliner

Charité, die Uni Magdeburg und die

Uni Hamburg laden ihre Bewerber zu

diesem Test ein.

> Studierfähigkeitstest Münster: Die

Uni Münster hat einen eigenen Stu-

dierfähigkeitstest entwickelt. Zu-

nächst bewertet eine Jury ein Bewer-

bungsschreiben. Anschließend folgt

ein medizinisch-naturwissenschaftli-

cher Verständnistest am Computer.

Beim abschließenden „Multiplen

Mini-Interaktionstest“ kannst du

schon einmal in die Rolle eines Arztes

schlüpfen und musst dich in Gesprä-

chen mit fiktiven Patienten beweisen.

iDabei geht es darum, aus kurzen Texten grundlegende Aussagen über medizinischeund naturwissenschaftliche Sachverhalte abzuleiten.

Räumliches Vorstellungsvermögen und DreisatzWelche Perspektive ist es denn nun? Der Aufgabenteil „Schlauchfiguren“ prüft deinräumliches Vorstellungsvermögen. Dabei kannst du beweisen, dass du später als ArztRöntgenaufnahmen und Ultraschallbilder deuten kannst. Grundlegende Rechen-künste sind im Aufgabenfeld „Quantitative und formale Probleme“ gefragt. Für diesenTeil musst du kein Mathegenie sein, solltest aber die Grundrechenarten und den Drei-satz beherrschen. Taschenrechner sind nicht erlaubt, deshalb kann es nicht schaden,vorher Kopfrechnen zu üben. Kurz bevor die ersehnte Mittagspause beginnt, ist nocheinmal volle Konzentration gefragt. Auf einem DIN-A4-Blatt sind 1600 Zeichen vorge-geben – du musst bestimmte Zeichenfolgen in wenigen Minuten markieren.

Nach der Mittagspause Patientendaten einprägenNach der einstündigen Mittagspause musst du dir innerhalb kurzer Zeit Figuren undFakten einprägen, die dann später im Test abgefragt werden. Bei den Fakten handeltes sich um fiktive Patienten, deren Beruf, Alter und Familienstand du dir merkenmusst. Dieses Daten werden aber nicht direkt im Anschluss abgefragt, sondern gemei-nerweise erst nach einer weiteren Aufgabe: „Textverständnis“. Längere Texte zu lesenund das Gelesene anzuwenden, ist die tägliche Arbeit eines jeden Mediziners. Auchbeim TMS wird dir ein längerer Text vorgelegt, zu dem du Fragen beantworten musst.Danach erst musst du die vorher erlernten Figuren und Fakten aus dem Gedächtnisabrufen. Die allerletzte Aufgabe hat es auch wieder in sich: Dir werden Diagrammeund Tabellen vorgelegt und verschiedene Schlussfolgerungen als Antwortmöglichkei-ten vorgegeben. Wer nach mehr als acht Stunden Prüfungsstress jetzt noch konzent-riert ist, der kann hier noch wichtige Punkte sammeln. (abi)

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20 Hochschulverzeichnis|Medizin

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Hochschulverzeichnis|Medizin 21WS 2016|2017

R|E|C|H|T|S|A|N|W|A|L|T|S|K|A|N|Z|L|E|I R|O|S|E

STUDIENPLATZKLAGEN bundesweitVon Hochschulstart oder der Universität/Hochschule einen Ablehnungsbescheid er-halten? NC-Probleme?

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22 Hochschulverzeichnis|Medizin WS 2016|2017

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Hochschulverzeichnis|Medizin/Pharmazie 23WS 2016|2017

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24 Hochschulverzeichnis|Pharmazie/Tiermedizin WS 2016|2017

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Hochschulverzeichnis|Tiermedizin/Zahnmedizin 25WS 2016|2017

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26 Hochschulverzeichnis|Zahnmedizin WS 2016|2017

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Hochschulverzeichnis|Zahnmedizin 27WS 2016|2017

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Örtlicher NC

Mehr Bewerber als PlätzeKATJA NIEMEYER

Wenn du deine Studienwahl getroffen hast, musst du dich um einen Platz bewerben. Das

geschieht entweder direkt bei der jeweiligen Hochschule oder zentral und online auf

hochschulstart.de. In jedem Fall ist es wichtig, dass du deine Unterlagen beisammen hast

und die Fristen einhältst.

Direkt bei der Uni oder zentralEin Studiengang ist zulassungsbeschränkt, wenn weniger Stu-dienplätze zur Verfügung stehen, als nachgefragt werden. Be-werber müssen in dem Fall zunächst ein Zulassungsverfahrendurchlaufen. Ist ein Studiengang „örtlich zulassungsbe-schränkt“ bedeutet dies, dass er an einer bestimmten Hoch-schule zulassungsbeschränkt ist. Im Gegensatz dazu gibt esauch Studiengänge, die an allen anbietenden Hochschulen„bundesweit zulassungsbeschränkt“ sind, zum Beispiel Medi-zin oder Pharmazie (siehe Kapitel Studienplatz Medizin).Um einen „örtlich zulassungsbeschränkten“ Studiengangmusst du dich fristgerecht bei der jeweiligen Hochschule be-

werben. Für einige dieser Studiengänge führtdie Stiftung für Hochschulzulassung dieAuswahlverfahren im Auftrag der Hoch-schulen durch. Für dieses sogenannte Dia-logorientierte Serviceverfahren musst dudich zunächst auf der Internetseite hoch-schulstart.de registrieren.

Örtlicher Numerus ClaususWeil es bei vielen Fächern mehr Be-

werber gibt als Plätze, ist die Be-werbung etwas komplizierterund manchmal leider auch er-

folglos. Rund die Hälfte der Ba-chelorstudiengänge ist „örtlich zu-

lassungsbeschränkt“. Das bedeutet, dass eseinen Numerus Clausus (NC) gibt. Dieser

kann für ein und dasselbe Fachje nach Hochschule unter-

schiedlich sein. An derHumboldt-UniversitätBerlin etwa bekamenzum Wintersemester

2014/15 nur Bewerber mit einem guten Abi-Notendurchschnitteinen Platz in Rechtswissenschaft. An der Universität Würzburghingegeben war das Fach zulassungsfrei.

Website mit allen StudienangebotenWenn du dich entschieden hast, was du studieren willst, solltestdu zunächst einmal herausfinden, ob das Fach zulassungsbe-schränkt ist. Hochschulkompass.de bietet eine Übersicht überaktuell rund 9800 Studienangebote. Allein für Wirtschaftswis-senschaften listet die Website 250 Studienangebote auf, für Ma-schinenbau sogar 340, für Nanowissenschaften noch sieben.Weil die Hochschulen oftmals für ein und dasselbe Studienfachunterschiedliche Bezeichnungen haben, klickst du in der Such-maske am besten das gewünschte Sachgebiet – also zum Bei-spiel Wirtschaftswissenschaften – an. Dann findet die Suchma-schine alle entsprechenden Studiengänge, auch verwandte wieArbeitslehre oder Alternativer Tourismus.Außerdem kannst du dich auf der Website von STUDI-Info aufdie Suche nach dem Wunsch-Studiengang machen. In derHochschul-Datenbank sind rund 15 800 Studiengänge erfasst.Wie auch bei hochschulkompass.de kannst du dort eine Reiheunterschiedlicher Filterfunktionen wählen.

Nicht nur die Note zähltNeben dem NC können die Hochschulen weitere Auswahlkrite-rien für örtliche Zulassungsverfahren festlegen wie Auswahlge-spräche, Praktika, die Gewichtung bestimmter Noten im Ab-schlusszeugnis oder einen Studierfähigkeitstest. Diese Krite-rien unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule undvon Fach zu Fach. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich vorder Bewerbung über die konkreten Auswahlverfahren und -kri-terien direkt bei den Studienberatungsstellen der Hochschuleninformierst.

www.hochschulkompass.de

28 WS 2016|2017

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Örtlicher NC 29WS 2016|2017

Du suchst noch kurzfristig einen Studienplatz?Eine Börse im Netz listet freie Kapazitäten auf.

Aus erster HandMit der Studienplatzbörse kannst du on-line nach Hochschulen und Studienmög-lichkeiten mit freien Plätzen suchen. Sieöffnet zweimal im Jahr: für das Sommer-semester in den Monaten April und Maiund für das Wintersemester in den Mona-ten September und Oktober.Die Informationen sind sozusagen auserster Hand, da die Hochschulen selbstdie freien Studienplätze eintragen undtäglich aktualisieren, welche im regulä-ren Vergabeverfahren nicht vollständigvergeben wurden und für die die Bewer-bungsfrist für das sogenannte „Losver-fahren“ noch läuft. Häufiges Nachschau-en lohnt sich also. Ob du einen Studien-platz erhältst, wird gegebenenfalls perLos entschieden.Insbesondere für diejenigen, die sich aufeinen örtlich zulassungsbeschränkten

Studiengang an einer Hochschule bewor-ben und leider eine Absage erhalten ha-ben, ist die Börse eine gute Möglichkeit,doch noch einen passenden Studiengangzu finden. In der Börse weisen Hochschu-len darüber hinaus auf freie Studienplät-ze in Studiengängen hin, für die keine Zu-lassungsbeschränkung gilt. Für diese Stu-diengänge kannst du dich in der Regel di-rekt einschreiben. Über die bei den Stu-diengängen genannten Ansprechpartnerkannst du direkt mit der HochschuleKontakt aufnehmen.

Und so funktioniert es:Mit Hilfe der Suchmaske kannst du nachdeinem Wunschfach, Wunschort odereinem Bundesland suchen. Du kannstauch einen Hochschultyp oder einen be-stimmten Abschluss angeben. Bitte be-achte: „Grundständige“ Studiengängerichten sich an Erststudierende, währenddu für „weiterführende“ Studiengängeeinen ersten Hochschulabschluss alsVoraussetzung mitbringen musst. (kn)

Mehr im Web:> http://www.hochschulkom-

pass.de/studienplatzboerse.html

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30 Örtlicher NC WS 2016|2017

Mit einem Klick, auf einen BlickKATJA NIEMEYER

Über hochschulstart.de werden längst nicht alle Studienplätze vergeben – es kommen aber

immer mehr hinzu.

Weil es in Deutschland in vielen Studienfächern mehr Be-werber gibt als Plätze, ist die Verteilung regelmäßig einkleines Chaos. Und das liegt daran: Um ihre Chancen für dasWunschfach zu verbessern, bewerben sich viele Abiturientengleich bei mehreren Unis, bekommen womöglich eine Reihe anZusagen und nehmen anfangs vielleicht sogar mehr als einenPlatz an, weil sie noch auf eine Zusage von ihrer Traum-Unihoffen. Viele Plätze werden deshalb zunächst blockiert und erstin Nachrückrunden besetzt. So kann es passieren, dass du dei-nen Zulassungsbescheid erst auf den letzten Drücker be-kommst.Bei den allermeisten Studiengängen ist es so, dass du dich di-rekt bei der Hochschule bewerben musst.Seit einigen Jahren schließen sich aber immer mehr Universitä-ten und Fachhochschulen dem zentralen Zulassungssystem aufhochschulstart.de der Stiftung für Hochschulzulassung an.Auf dem Portal kannst du die Studiengänge und Hochschu-len suchen, die dich interessieren. Und du erfährst sofort,

ob du dich direkt bewerben musst oder zentral mit Hilfe desDialogorientierten Serviceverfahrens von hochschul-start.de.

Und so geht’s:Konto anlegen, Unterlagen hochladen und per Mausklick dieWunsch-Uni auswählen.

Die wichtigsten Fragen rund um das Verfahren im Überblick:

Wer muss sich bewerben?Zum letzten Wintersemester hat die Plattform die Vergabe vonPlätzen in rund 300 Studiengängen – darunter vor allem Psy-chologie, Soziale Arbeit, Wirtschaftswissenschaften und Jura –an mehr als 60 Hochschulen koordiniert. Über hochschul-start.de musst du dich außerdem bewerben, wenn du ein Fachstudieren willst, für das ein bundesweiter Numerus Clausus gilt,also etwa Medizin (vgl. Seite 14 ff.).

Vorbereitungsphase

In der Vorbereitungsphase legen die Hochschulen ihre Stu-

dienangebote im System des Dialogorientierten Servicever-

fahrens an.

Bewerbungsphase

(15. April bis 15. Juli 2016)

Studieninteressierte sollten sich bei hochschulstart.de regis-

trieren und bei den Wunschhochschulen bewerben. In der

Regel erfolgt die Bewerbung über das hochschuleigene On-

line-Bewerbungsportal (dezentrale Bewerbung). Sollte die

Hochschule hochschulstart.de als Bewerbungsportal vorge-

ben, musst du dich dort bewerben (zentrale Bewerbung).

In beiden Fällen kann es sein, dass du – je nach Wunsch der

Hochschule – zusätzliche Bewerbungsunterlagen per Post

an die Hochschule schicken musst.

Koordinierungsphase 1

(16. Juli bis 15. August 2016)

Die Hochschulen führen die Zulassungsverfahren durch und

übermitteln ihre Ergebnisse an hochschulstart.de. Den Stand

der Bewerbungen und Zulassungsangebote kannst du im

Benutzerkonto einsehen. Sobald du ein Angebot angenom-

men hast, scheidest du mit deinen anderen Bewerbungen

aus dem Verfahren aus und gibst so Plätze für andere

Bewerber frei.

Entscheidungsphase

(16. August bis 18. August 2016)

Solltest du bis dahin noch kein Zulassungsangebot angenom-

men haben, kannst du nun letztmalig die Prioritäten der Be-

werbungen für die Koordinierungsphase 2 anpassen. Wenn

du keine neue Festlegung triffst, gilt die bis dahin angezeig-

te Reihenfolge der Bewerbungen als Prioritätensetzung.

Koordinierungsphase 2

(19. August bis 24. August 2016)

Solange du kein Zulassungsangebot angenommen hast, wird

nun anhand der eigenen Prioritätenfestlegung und der

Ranglisten der Hochschulen das jeweils optimale Zulassungs-

angebot automatisch ermittelt.

1. Clearingverfahren

(Bewerbungsphase: 30. August bis 3. September 2016)

Freie Studienplätze können im Losverfahren vermittelt wer-

den. Auch Studieninteressierte, die sich bislang nicht bewor-

ben haben, können hier teilnehmen.

2. Clearingverfahren

(Bewerbungsphase: 23. September bis 28.September 2016)

Bewerbungsfristeni

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Örtlicher NC 31WS 2016|2017

KANZLEI

Holzmarkt 445657 Recklinghausen

Tel. 02361 -1045-0Fax02361 -104510

[email protected]

Hierkönnte IhrStudienplatzsein!

Ohne Zulassungsbeschränkung

Einfach einschreibenBei Studiengängen, für die es keine Zu-lassungsbeschränkung gibt, ist dir eineZusage zwar sicher. Eine vorherige Be-werbung oder Voranmeldung kannmanchmal aber erforderlich sein. Das istvon Hochschule zu Hochschule unter-schiedlich. Deshalb solltest du dich er-kundigen, ob und bis wann du die Be-werbungsunterlagen einreichen musst.Für den Fall, dass keine vorherige Bewer-

bung oder Voranmeldung verlangt wird,keine Eignungsprüfung abgelegt werdenmuss und keine weiteren Zulassungs-voraussetzungen zu erfüllen sind, reichtes, wenn du dich zu Semesterbeginnimmatrikulierst.Dabei solltest du aber unbedingt die vonder Hochschule festgelegten Fristen ein-halten und die erforderlichen Dokumen-te dabei haben. (kn)

Wie funktioniertdie Plattform?Zunächst richtest duein Konto ein. Dasfunktioniert in etwa sowie bei einer Registrierungzum Beispiel bei Amazonoder Ebay. Man denkt sicheinen Benutzernamen undein Passwort aus, gibt einigeBasisdaten zur Person ein underhält im Anschluss zwei Kennzif-fern, die zukünftig bei allen Bewer-bungen bei den jeweiligen Hoch-schulen angegeben werden müssen.

Wie geht es weiter?Erlaubt sind maximal zwölf Wünsche. Da-bei zählt ein Studiengang in Kombinationmit einem Wunschort jeweils ein Mal. Hatsich jemand zu oft beworben, lässt sich die 13.Bewerbung in dem System nicht aktivieren.

Was kommt dann?Sobald eine Uni ihre Rangliste erstellt hat und sie on-line stellt, kannst du sehen, ob du ein Angebot für einenStudienplatz bekommst. Außerdem kannst du erkennen, wieviele Studienanwärter vor dir auf der Warteliste stehen, falls du kein Angebot bekom-men hast.

Wie kann man einen Studienplatz annehmen?Hast du die Zusage in der Tasche, musst du den Studienplatz am heimischen Compu-ter per Mausklick annehmen – hierfür einfach den entsprechenden Button klicken.Der Zulassungsbescheid der Hochschule landet dann als PDF-Datei in deinem Post-fach. Mit Hilfe des Dialogorientierten Serviceverfahrens bist du damit automatisch fürStudienplätze an anderen Hochschulen gesperrt, so dass Mehrfacheinschreibungenvermieden werden. Gleichzeitig rücken andere angehende Studierende in der Rang-folge automatisch vor. Dies kannst du als Bewerber online mitverfolgen. (kn)

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32 WS 2016|2017

Nichts für GemütlicheKATJA NIEMEYER

Ein duales Studium ist definitiv nichts für Gemütliche. Es ist eng getaktet und erfordert

Disziplin. Dafür locken gute Übernahmechancen und ein – wenn auch nur kleines – Gehalt.

Duale Studiengänge sind in Mode. Im vergangenen Jahr stiegdie Zahl der jungen Erwachsenen, die parallel arbeiten und stu-dieren, nochmals leicht. Nach Angaben des Bundesinstituts fürBerufsbildung (Bibb) gab es zwischen Flensburg und Konstanzmehr als 95 000 dual Studierende. Gemessen an den Studieren-den insgesamt entspricht das immer noch einem sehr, sehr ge-ringen Prozentsatz. Gleichzeitig ist aber auch das Angebot be-grenzt. „Es gibt viel mehr Bewerber als Plätze“, sagt Kim-Mau-reen Wiesner vom Bibb. Insbesondere in den Bereichen Wirt-

schaftswissenschaften und Maschinenbau kommen teils über100 Bewerber auf einen Platz. Deshalb müssen sie oft ein mehr-stufiges Auswahlverfahren durchlaufen.Wer eine Zusage erhält, muss sich allerdings auf einen straffenStundenplan und einen hohen Stresspegel einstellen. „Ein dua-les Studium ist sehr anspruchsvoll“, sagt Dirk Werner, Bildungs-und Arbeitsmarktökonom des Instituts der deutschen Wirt-schaft. Die Theoriephasen können schon mal hart werden.Denn in kurzer Zeit ist viel Stoff zu lernen. Auch von monatelan-gen Semesterferien kann ein dual Studierender nur träumen.Bewerber sollten deshalb diszipliniert und leistungsbereit sein– Eigenschaften, die ein Arbeitgeber als positives Signal wertet,ist Werner überzeugt. Unternehmen bietet ein duales Studiumdie Möglichkeit, ihren Fachkräftenachwuchs passgenau heran-zuziehen. Vorteil für die Studierenden: Sie erhalten von Anfangan ein kleines Gehalt. Nach der Ausbildung sei ihnen die Über-nahme außerdem so gut wie sicher, sagen Befürworter des Mo-dells. Bildungsökonom Werner bezeichnet die Karriereaussich-ten als „sehr gut“. Später im Beruf seien Absolventen mit derartviel Praxiserfahrung schneller und besser einsetzbar. Schulab-gänger, die sich für ein duales Studium interessieren, solltensich genau über den angestrebten Abschluss informieren. „Dahätte ich ein wachsames Auge drauf“, sagt Wiesner vom Bibb.Denn nicht immer schließe das Studium mit einem staatlichanerkannten Abschluss ab. Und nicht immer sei tatsächlich einAusbildungsabschluss integriert. Stattdessen absolviert manzum Beispiel Praxisphasen, für die es hinterher womöglich nurein Zertifikat gibt.

Duales Studium

Schau dir Erfahrungsberichte von dual Studierenden an.

Wenn du ein Modell gefunden hast, das dich interessiert,

prüfe den Grad der Verzahnung, ob also Studien- und

Praxisinhalte korrespondieren.

Wie funktioniert der Praxis-Transfer?

Gibt es die Möglichkeit zu Projektarbeit?

Und wie ist das Studium überhaupt organisiert?

Welches Zeitmodell sieht es vor? Und passt das zu mir?

Tipp

Als duales Studium wird ein Studium an einer Hochschule

oder Berufsakademie mit integrierter Berufsausbildung

oder Praxisphasen in einem Unternehmen bezeichnet. Von

klassischen Studiengängen unterscheidet es sich durch

einen höheren Praxisbezug. Kennzeichnend sind außerdem

die beiden Lernorte Hochschule und Betrieb. Berufspraxis

und Studium sind organisatorisch und curricular eng mit-

einander verzahnt.

i

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Duales Studium 33WS 2016|2017

Modelle dualer Studiengänge

Ausbildungsintegrierende duale Studien-gänge verbinden das Studium mit einerAusbildung in einem anerkannten Ausbil-dungsberuf. Dabei werden die Studienpha-sen und die Berufsausbildung sowohl zeit-lich als auch inhaltlich miteinander ver-zahnt. Es wird neben dem Studienab-schluss noch ein zweiter anerkannter Ab-schluss in einem Ausbildungsberuf mitKammerprüfung erworben.

PraxisintegrierendPraxisintegrierende duale Studiengängeverbinden das Studium mit längeren Pra-xisphasen im Unternehmen. Zwischenden Lehrveranstaltungen an der Hoch-schule und der praktischen Ausbildungbesteht ein inhaltlicher Bezug. Vorausset-zung für eine Immatrikulation in einenpraxisintegrierenden Studiengang isteine vertragliche Bindung an ein Unter-nehmen, häufig in Form eines Arbeitsver-trags oder auch Praktikanten- oder Vo-lontariatsvertrags.

BerufsintegrierendBerufsintegrierende duale Studiengängesind solche für die berufliche Weiterbil-dung. Das Studium wird mit einer berufli-chen Teilzeittätigkeit kombiniert. Ein wech-selseitiger inhaltlicher Bezug zwischen derberuflichen Tätigkeit und dem Studium istauch bei diesem Modell vorgesehen.

BerufsbegleitendBerufsbegleitende duale Studiengängeähneln Fernstudiengängen. Das Studiumwird neben einer Vollzeitberufstätigkeithauptsächlich im Selbststudium mit Be-gleitseminaren absolviert. Im Unter-schied zu normalen Fernstudiengängenleistet bei diesem Modell der Betriebeinen spezifischen, dem Studium förder-lichen Beitrag. Das kann beispielsweise

durch praxisbezogene Themenstellun-gen für Studienaufgaben, die Freistellungvon der Arbeit für die Präsenzphasen und

das Bereitstellen vonbetrieblichen Arbeits-mitteln sein.

Auf zwei Gleisen

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34 Duales Studium WS 2016|2017

„Ich wolltenicht tauschen“

KATJA NIEMEYER

Patrick Saur hat

Elektroingenieurwesen dual

studiert. Das Pensum ist

anspruchsvoll, wie er uns

berichtet hat, aber zu

schaffen.

Ein duales Studium, sagt Patrick Saur, habe viele Vorteile. Ermuss es wissen: Der 24-Jährige hat sich, wie er erläutert, be-wusst dafür entschieden. Während des Semesters büffeln undin den Ferien arbeiten, dazwischen zwei Wochen Urlaub – „dasist hart, aber zu schaffen“, resümiert er.An der Fachhochschule Darmstadt lernte Patrick Saur für denBachelor in Elektroingenieurwesen, in den Semesterferienarbeitete er bei der Deutschen Flugsicherung in Langen beiFrankfurt/Main. Klar: Bei dem Pensum waren Rucksackreisen

durch die Welt nicht drin. Trotzdem wollte er nicht mit seinenKommilitonen tauschen. „Ich hatte ein geregeltes Einkommen– 800 Euro im Monat – und sammelte wertvolle praktische Er-fahrungen“, sagt er. Richtig begeistern konnte er sich, als er dasGelernte aus dem Studium zunehmend in der Arbeit anwendenkonnte.Vor gut einem Jahr machte Patrick Saur seinen Abschluss. Seit-her ist er bei der Deutschen Flugsicherung als Ingenieur ange-stellt. „Ich bin im Team Gebäudetechnik untergekommen, indem ich auch schon für die Bachelor-Arbeit eingesetzt war“, be-richtet der gebürtige Wiesbadener.In der Schule waren Mathe, Physik und Informatik seine Lieb-lingsfächer. Und das war auch gut so: „Im Auswahlverfahrenwurden wir in diesen Fächern sowie in Englisch geprüft“, erin-nert er sich.Einen Tag gingen die Prüfungen – „die Zeit war knapp, insge-samt aber waren die Aufgaben zu schaffen“, findet er. In derzweiten Stufe des Auswahlverfahrens wurde er zu einem As-sessment Center eingeladen, in der dritten zum Vorstellungsge-spräch. Fünf Jahre ist das jetzt her. Die Entscheidung für einduales Studium habe er nie bereut, versichert Patrick Saur.Trotz des strammen Programms blieb noch Zeit für seine Hob-bys: Mountain-Bike fahren und Akkordeon spielen.Ob er noch einen Master dranhängt, weiß er noch nicht. „Jetztwill ich erst mal arbeiten.“

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat langjährige Erfah-

rungen in der Kooperation mit Hochschulen und der Kon-

zeption und Durchführung von dualen Studiengängen.

Der Schwerpunkt liegt auf technischen- und IT-Studien-

gängen. Derzeit werden Flugsicherungsingenieure, Elek-

troingenieure, Informatiker sowie Luftverkehrsmanager

im dualen Studienmodell ausgebildet. Die Studenten

durchlaufen im Wechsel mehrmonatige Theoriephasen an

der Hochschule und Praxisphasen im Unternehmen. Inte-

ressierte erhalten Informationen auf der Karriereseite der

DFS, dem Azubiblog, Facebook, Youtube und Kununu.

Theorie und Praxisi

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Duales Studium 35WS 2016|2017

Vorteile

Zwischen Theorieund Praxis

Seit rund 40 Jahren bietet dasFormat des dualen Studiumseine Verknüpfung zwischenBerufspraxis und wissen-schaftlichem Studium. Wäh-rend das theoretische Fach-wissen an einer (Fach-) Hoch-schule oder Berufsakademievermittelt wird, finden diePraxisphasen in einem Unter-nehmen statt. Abhängig vonder Organisationsformkommt in einigen Fällen dieBerufsschule als dritter Lern-ort hinzu.Je nach Studiengang undHochschule variiert der Um-fang des Praxisteils. Für dieAufnahme in die Ausbildung-Plus-Datenbank muss derPraxisanteil jedoch das regu-läre Praxissemester an einerFachhochschule deutlichübersteigen und sich im Stu-dienverlauf auf mindestenszwölf Monate summieren.Auch die organisatorischeund curriculare Verzahnungder Lernorte eines dualenStudiums stellt eine Beson-derheit dar: Ein Ausbildungs-,

Praktikanten-, Teilzeitarbeits-oder Volontariatsvertrag re-gelt das Verhältnis zwischenden Studierenden und denBetrieben.Die Unternehmen haben einbesonderes Interesse an dua-len Studiengängen, da sie aufdiese Weise den benötigtenFachkräftenachwuchs nacheigenen Bedürfnissen praxis-nah ausbilden können. Sie si-chern sich somit bereits vorAusbildungsbeginn ihreNachwuchskräfte und nichterst nach Abschluss der aka-demischen Ausbildung.Durch die längere Verweil-dauer von dual Studierendenim Unternehmen lernen diesedie betrieblichen Abläufe sehrgut kennen und lassen sichihrerseits besser beurteilen.Hinzukommt, dass Absolven-ten dank der Kombinationaus Seminaren und betriebli-chen Ausbildungsphaseneine Möglichkeit haben, ihreSoft Skills wie Team- undKommunikationsfähigkeit zuschulen.Weitere Vorteile für die Stu-dierenden bietet der Wechselzwischen Theorie- und Pra-xisphasen. Sie können dastheoretisch erlernte Wissenschnell im praktischen Zu-sammenhang anwenden undsomit festigen. Da das Lern-pensum eines dualen Stu-diums hoch ist, stellen sichhohe Anforderungen an Zeit-management, Disziplin undMotivation der Studierenden.Absolventen besitzen somitEigenschaften, die auch aufdem Arbeitsmarkt begehrtsind.

RechtsanwaltJoachim Schaller

Tel.: 040/43130340Fax: 040/431303419

Eimsbütteler Straße1622769 Hamburg

www.recht-auf-studienplatz.de

Ich bin seit 1993 als Rechtsanwalt im Hochschulrechttätig und spezialisiert auf:Studienplatzklagen in Hamburg und bundesweitBAföG und Datenabgleich zu VermögenRechtsfragen rund ums Studium(Prüfungsrecht, Sozialversicherung, Studiengebühren)

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36 WS 2016|2017

Let’s do ITANNIKA SCHUPPELIUS

Du jonglierst gerne mit Zahlen, hast ein technisches

Verständnis und bist womöglich ein Computer-Freak?

Dann wäre vielleicht ein Studium im Bereich IT oder

Informatik etwas für dich.

Viele offene StellenLaut Digitalverband Bitkom steigt dieZahl der Beschäftigten in der IT- undTelekommunikationsbranche in diesemJahr auf mehr als eine Million. „Ange-sichts eines konstant hohen Fachkräfte-bedarfs mit fast 40 000 offenen Stellen fürIT-Spezialisten könnte das Plus sogarnoch deutlich höher ausfallen“, sagt Bit-kom-Präsident Thorsten Dirks.Ein positives Signal für Abiturienten, sichin die IT-Branche zu begeben. Möglich istdies auf unterschiedliche Weisen.

Mehr als nur InformatikIn der Informationstechnologie – kurz IT – gibt es verschiedene Berufe, die du in einerAusbildung erlernen kannst. Eine Ausbildung ist möglich in den Berufen IT-System-elektroniker, IT-System-Kaufmann oder Informatikkaufmann. Auch als Fachinforma-tiker für Anwendungsentwicklung oder Systemintegration ist man befähigt, in IT-Ab-teilungen von Unternehmen oder auch bei Dienstleistern zu arbeiten. Außer den tech-nischen und kaufmännischen Ausbildungen gibt es noch zahlreiche weitere IT-Ausbil-dungen.

Studium als Einstieg in die ITWaren informationstechnische Studiengänge früher eher selten gewählte Randge-biete, haben sich Informatik und Informationstechnik heute in verschiedene Rich-tungen entwickelt und etabliert. Rund 183 000 Studierende waren laut StatistischemBundesamt im Wintersemester 2014/2015 in einem informationstechnischen Stu-diengang eingeschrieben, der dazu befähigt, später mit entsprechender Qualifizie-rung in der IT-Branche zu arbeiten. An staatlichen Universitäten oder Fachhochschu-len musst du dich zwischen verschiedenen IT-bezogenen Studiengängen entschei-den. Die Angebote reichen von Informations- und Medientechnik über TechnischeInformatik bis hin zur Wirtschaftsinformatik, um nur einige der vielfältigen Beispielezu nennen.Ganz gleich, ob in der Ausbildung oder im Studium – IT-Spezialisten sind in Unterneh-men gefragt, denn es besteht stets Bedarf an kompetentem und qualifiziertem Nach-wuchs, der sich um den sensiblen Bereich der Informationstechnologien rund umDatenverarbeitung, Netzwerke, Hard- und Softwareeinsatz im Unternehmen küm-mert. Betrachtet man die voranschreitende Technologisierung und die steigende An-zahl der Arbeitsplätze, so ist klar, dass die IT-Branche lohnende Karrierewege eröffnet.Informieren kannst du dich beispielsweise im Internet unter www.it-berufe.de oderbei deiner örtlichen Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit.

Spezial:IT und Finanzen

Hier eine Auswahl an Studiengängen:

Angewandte Informatik, Angewandte

Bioinformatik, Automobilinformatik,

Big Data Management, Computatio-

nal Science, Computer- und Kommuni-

kationstechnik, Cybersicherheit,

E-Government, Mobile Computing,

Wirtschaftsinformatik.

Studiengängei

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Accounting und ControllingANNIKA SCHUPPELIUS

Ein BWL-Studium könnte ein Einstieg in die Banken- und Versicherungsbranche sein.

Aber es gibt noch andere Karrierewege.

„Grundsätzlich ist BWL ein guter Karrie-reeinstieg in die Finanz- und Versiche-rungsbranche“, so Thomas Friedenber-ger, Karriereberater beim Kölner Staufen-biel Institut. Wer etwa noch unsicher sei,welcher Bereich ihn interessiere, könnesich mit einem BWL-Studium eine guteGrundlage schaffen.Viele Universitäten und Hochschulenbieten Studiengänge mit Spezialisierungauf Banken oder Versicherungen an.Während die ersten Semester Basiswis-sen vermitteln, beschäftigen sich Studie-rende im weiteren Verlauf unter anderemmit Volkswirtschaftslehre, Rechnungswe-sen, Accounting, Controlling, Steuer- undRevisionswesen, Wirtschaftsprüfung undRisikomanagement. „Ein spezialisiertesStudium sollte sowohl zum Berufs-wunsch und vor allem zu den eigenen In-teressen passen“, rät Friedenberger.

Im Vollzeit-Bachelor zu Bank & Co.Die Hochschule Ludwigshafen am Rhein bietet beispielsweise Bachelorstudiengängemit dem Abschluss Bachelor of Arts in Betriebswirtschaftlicher Steuerlehre und Wirt-schaftsprüfung, Controlling sowie Finanzdienstleistungen und Corporate Finance an.Absolventen im Bereich Finanzdienstleistungen und Corporate Finance arbeiten etwain finanzwirtschaftlichen Abteilungen von Unternehmen oder in der Kredit- und Versi-cherungswirtschaft. Andere sind für Unternehmensberatungsgesellschaften, Verbän-de und Institutionen tätig. Das modular aufgebaute Vollzeitstudium dauert in der Re-gel sechs Semester.

Duale Studiengänge bei Banken und VersicherungenBei den meisten Banken und Versicherungen kannst du dich um ein duales Studiumbewerben. Dabei sammelst du Praxiserfahrungen und studierst parallel an einerHochschule.

Karriere bei der Deutschen BundesbankDie Deutsche Bundesbank gehört zu den größten Zentralbanken der Welt und bildetseinen Nachwuchs an einer eigenen Hochschule in Hachenburg im Westerwald aus.Ein Schwerpunkt des Studiums ist zum Zentralbankwesen/Central Banking, in demdu dich mit wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Themen, Finanzsystemen undGeldpolitik beschäftigst.In Praxismodulen arbeitest du in verschiedenen Teams der Bundesbank und kannstdort das Erlernte direkt anwenden. Während des Studiums bekommst du ein festesGehalt, außerdem hast du ein Budget für Fachliteratur.Der Studiengang, der der Einstieg in ein Beamtenverhältnis sein kann, beginnt jeweilszum 1. Oktober und 1. April und dauert drei Jahre.Bewerber sollten die Fach- oder Hochschulreife haben und sich schriftlich sowiemündlich gut ausdrücken können. Zudem sind gute Kenntnisse in Mathematik sowiefortgeschrittene Englischkenntnisse erforderlich. Erwartet werden außerdem einebundesweite Mobilität und – wegen der Verbeamtung – die Staatsangehörigkeit einesEU-Landes. In einem zweiteiligen Auswahlverfahren müssen Bewerber unter ande-rem Sprachkenntnisse, analytische Fähigkeiten, Belastbarkeit und soziale Kompetenzunter Beweis stellen.

Karriere bei der KrankenkasseIn dem ausbildungsintegrierten Studium Gesundheits- und Sozialmanagement bietetzum Beispiel die AOK Rheinland/Hamburg Schülern einen Karriereweg in die Ge-sundheitswirtschaft, bei dem du parallel eine Ausbildung zum Sozialversicherungs-fachangestellten absolvierst. Bewerber sollten ein gutes bis sehr gutes Abitur haben.Außerdem solltest du eine aufgeschlossene und teamfähige Persönlichkeit haben.Daneben bietet die AOK Rheinland/Hamburg ihren Mitarbeitern zudem die Möglich-keit eines berufsbegleitenden Studiums mit dem Abschluss „Bachelor of Arts HealthCare Management“.Einblicke in die Karrieremöglichkeiten bei der AOK erhältst du neben anderen infor-mativen Themenbeiträgen im Blog der Auszubildenden und dual Studierenden derAOK unter www.vigozone.de.

38 IT und Finanzen WS 2016|2017

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IT und Finanzen 39WS 2016|2017

riereberater ThomasFriedenberger: „Sehr Informativ

sind Infoveranstaltungen zu Studiengän-gen und Karrieremöglichkeiten an Univer-sitäten, Fakultäten sowie bei Banken undVersicherungen. Eine weitere Möglichkeit,sich direkt über die Aufgabenfelder des an-gestrebten Berufes zu informieren, wärezum Beispiel die Kontaktaufnahme übersoziale Netzwerke zu Mitarbeitern der

Banken undVersicherungen.“

Das Staufenbiel Institut berätunter anderem Studenten, Absolventenund Young Professionals bei der Karriere-planung und dem Berufseinstieg undzeigt online im speziellen FachbereichBanking & Finance Wissenswertes überdie Karriere in der Finanzwirtschaft.

Mehr im Web:> www.hs-lu.de> www.bundesbank.de> www.staufenbiel.de

IT im BankingDie Finanz- und Versicherungswirtschaftist auf Datensicherheit angewiesen. Ausdiesem Grund bilden Banken und Versi-cherungen auch in ihren IT-AbteilungenNachwuchskräfte aus. Die DeutscheBank beispielsweise hat ein duales Stu-dium im Bereich Wirtschaftsinformatikim Programm, bei dem man nach zweiJahren eine Abschlussprüfung als Fach-informatiker für Anwendungstechnik ab-legt. Dank der im Studium integriertenAusbildung bieten sich innerhalb derTechnologiebereiche bei der Bank weite-re Karriereperspektiven. Im Praxisteil desdualen Studiengangs bist du im BereichGroup Technology & Operations inFrankfurt-Eschborn untergebracht. Duarbeitest in der IT-Zentrale, betreust Pro-zesse, entwickelst Lösungen, damit Pro-dukte und Services leistungsfähiger wer-den. Zudem lernst du weitere Bereicheder Bank sowie andere IT-Dienstleiterkennen. Die theoretischen Inhalte wer-den an der Frankfurt School of Finance &Management vermittelt. Dazu gehörenMathematik und Ökonomie, Betriebs-wirtschaft und Sprachen.

Besser informierenWie du siehst, gibt es unterschiedlicheMöglichkeiten, Karrierewege in die Weltder Banken und Versicherungen ein-zuschlagen. Ein Tipp von Staufenbiel-Kar-

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40 WS 2016|2017

Privat-Uni

Die Motivation muss stimmenANNIKA SCHUPPELIUS

Private Universitäten unterscheiden sich in manchen Punkten stark von der staatlichen

Hochschulvariante. Fächerangebot, Finanzierungsmöglichkeiten sowie Voraussetzungen können

variieren. STUDI-Info zeigt dir, worauf man bei der Bewerbung achten muss.

Privathochschulen verlangen für die Bewerbung um einen Stu-dienplatz neben ausführlichem Motivationsschreiben über dieBeweggründe der Studienwahl einen Eignungstest sowie einGespräch um deine Eignung für Studiengang und Hochschulefestzustellen. Deine Abiturnoten stehen dabei weniger im Vor-dergrund. Oft werden auch spezifische Tests durchgeführt, umdie fachliche Eignung einschätzen zu können.

Auf den Studiengang kommt es anJe nach Studiengang werden unterschiedliche Anforderungenan die Bewerbung gestellt. Gestalterische Studiengänge legenbeispielsweise großen Wert auf die Überprüfung der kreativenFähigkeiten: Wer etwa Design studieren möchte, muss als Be-

werber meist eine Mappe mit künstlerischen Arbeiten einrei-chen. Im Anschluss werden geeignete Bewerber zu einer prakti-schen Prüfung an der Hochschule eingeladen. Neben den ge-stalterischen Fähigkeiten sind auch technisches Verständnis,konzeptionelles Denken sowie Eigenständigkeit und Engage-ment gefordert.

Das MotivationsschreibenEin gängiges Auswahlverfahren ist der „Letter of Motivation“ –ein Motivationsschreiben, in dem du die Beweggründe deinerStudienwahl erörtern und überzeugen musst, warum ausge-rechnet du zu Hochschule und Studium passt.Wirst du nach deinem Motivationsschreiben zum persönlichenGespräch eingeladen, gilt es, von deinen sozialen Kompeten-zen zu überzeugen.

Leitfaden> Gibt es formale Vorgaben?> Gibt es eine Einleitung, einen Hauptteil, einen Schluss?> Ist der Einstieg interessant genug?> Gibt es einen roten Faden?> Wird deutlich, wieso man sich bewirbt?> Werden relevante Argumente für die Studienwahl genannt?

Was kostet das Studium?Im Gegensatz zu Hochschulen in staatlicher Trägerschaft ist beiPrivathochschulen ein entscheidender Unterschied die Stu-diengebühr. Zwischen 4000 und 12 000 Euro kann dich das Pri-vatstudium im Jahr kosten. Die Kosten können je nach Studien-gang und Hochschule variieren. Die teils hohen Studiengebüh-ren können zunächst abschrecken. Die meisten Privathoch-schulen bieten hier unterschiedliche Finanzierungsmöglich-keiten. Erkundige dich am besten bei der jeweiligen Studienbe-ratung deiner Wunschhochschule.

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BAfÖG: Das Bundesausbildungsförderungsgesetz regelt die

staatliche Unterstützung für Auszubildende in Deutschland.

Stipendien: Einige Privathochschulen vergeben Teil- oder

Vollzeitstipendien. Wer Stipendien anbietet, findest du auf

www.stipendienlotse.de.

Bildungsfonds: Dies sind

Fördergelder der Hoch-

schulen, die man erst

bei Verdienst im Beruf

zurückzahlen muss.

Privat-Uni 41WS 2016|2017

Tipps zur Finanzierung

»Ich musste zur Eignungsprüfung sowohl eine Map-pe mit eigenen Werken vorlegen als auch eine Be-werbungsmappe inklusive Motivationsschreiben. Zu-sätzlich gab es einen Test zur Prüfung der Kreativitätund Teamfähigkeit, da in diesem Studiengang sehrviel im Team gearbeitet wird. Im Anschluss gab esein persönliches Gespräch mit dem Leiter des Stu-diengangs. Ich bin sehr zufrieden mit der Wahl desStudiengangs. Das sogenannte Core Prinzip der SRHhat mir sofort zugesagt. Man behandelt fünf Wochenlang ein Thema, und am Ende dieses Blocksschreibt man Klausuren. Man kann sich so viel inten-siver mit einem Thema beschäftigen. Außerdem istdie Hochschule in einem top Zustand, alles ist sehrmodern und mit gutem Equipment ausgestattet wiedas Filmstudio, welches wir im Studium nutzen kön-nen.«

Tim Burger,

Cross Media

Design,

SRH Hochschule

Heidelberg

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42 WS 2016|2017

Anspruchsvolle AusbildungDOROTHEE HARBERS

Der Zoll bietet zahlreiche

Karrierewege.

Ein Überblick.

Was macht eigentlich der Zoll? Das klas-sische und wohl auch bekannteste Ein-satzgebiet ist die Zollabfertigung anGrenzen, Zollämtern und Flughäfen. Dasist aber nicht alles: Der Zoll ist auch dieEinnahme- und Wirtschaftsverwaltungdes Bundes. „Beispielsweise sorgt er fürdie Einnahme der Biersteuer“, erläutertLinda Kosmalla von der Generalzolldi-rektion in Bonn. Außerdem bekämpft erdie Schwarzarbeit, sorgt für die Einhal-tung des Mindestlohns, geht gegen orga-nisierte Kriminalität vor, steht für Arten-,Umwelt- und Verbraucherschutz und vie-les mehr. „Damit hat man als Beamter imgehobenen Zolldienst verschiedene Be-rufsmöglichkeiten in nur einem Berufvereint“, erklärt die für Öffentlichkeits-arbeit zuständige Mitarbeiterin. Dasklingt spannend und anspruchsvoll. Unddie Ausbildung zum Beamten im gehobe-nen Zolldienst ist es auch.Du absolvierst ein dreijähriges dualesStudium, das zu gleichen Teilen aus Stu-dium und Praxisphasen besteht. „DieseAbschnitte finden immer im Wechselstatt, sodass es nie langweilig wird. Au-ßerdem kann man so das in der TheorieErlernte direkt in die Praxis umsetzen“,erläutert Linda Kosmalla. Das Studiumfindet in Münster statt. „Dort gibt es eineneigenen Campus mit Lehrsälen, Mensaund Unterkunftsmöglichkeiten für dieStudis, an dem Menschen aus ganzDeutschland Zoll studieren. Außerdemhat der Campus eine Sporthalle, eine Ke-

gelbahn, einen Tennisplatz, einen Grill-platz, . . . ein perfekter Ort zum Studieren“,schildert sie die tollen Studienbedingun-gen.Die Praxisphasen finden im Bezirk einesder 42 Ausbildungshauptzollämter statt.Schon bei der Bewerbung gibst du an, beiwelchem Hauptzollamt du gerne arbei-ten möchtest. Dort lernst du die verschie-denen Zolldienststellen und Aufgabenvor Ort kennen. „So kann man nach Ab-schluss des Studiums auch ganz gut ent-scheiden, in welchem Bereich man amliebsten eingesetzt werden möchte“, sagtLinda Kosmalla.Das Studium vermittelt alle wichtigentheoretischen Grundlagen: Staatsrechtund Staatspolitik, Recht, Volks- und Fi-nanzwirtschaft, aber auch Betriebs- undSozialwissenschaft stehen auf dem Stun-denplan. Im Hauptstudium liegen dieSchwerpunkte auf den Spezialgebietenwie dem sogenannten AllgemeinenSteuerrecht oder dem Verbrauchssteuer-recht. „Man könnte das Studium beim

Spezial:

ÖffentlicherDienst

Das duale Studium beginnt am 1. Au-

gust eines jeden Jahres. Bis Ende Sep-

tember ist eine Bewerbung für den

Studienbeginn 1. August 2017 mög-

lich. Weitere Infos gibt es auf der

Homepage des Zolls: www.zoll.de/DE/

Der-Zoll/Beruf-und-Karriere/Ausbil-

dung/Zollausbildung/Gehobener-

Dienst/gehobener-dienst_node.html

Zoll auch als ,kleines Jura-Studium‘ be-zeichnen“, erläutert die Mitarbeiterin desZolls. Nach Studienabschluss hast du dienötigen Qualifikationen, um in allen Be-reichen der Zollverwaltung arbeiten zukönnen.Wer die Prüfung bestanden hat, darf sichDiplom-Finanzwirt nennen und hateinen garantierten Arbeitsplatz. Bereitswährend des Studiums bist du Beamterauf Widerruf, nach drei Jahren Bewäh-rung im Berufsalltag schon Beamter aufLebenszeit. „Das ist aber nicht alles.Schon während des Studiums gibt es einAusbildungsgehalt von über 1000 Euroim Monat“, erklärt Linda Kosmalla: „Auchdie Vereinbarkeit von Familie und Berufist der Zollverwaltung sehr wichtig.Durch verschiedenste Arbeitsmodellewie beispielsweise Telearbeit, Teilzeitoder Elternzeit wird man durch denArbeitgeber unterstützt.“

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Öffentlicher Dienst 43WS 2016|2017

Interview

»Es ist machbar«Yusuf Günay, 22 Jahre, absolviert ein duales

Studium zum Beamten im gehobenen

Zolldienst. -Mitarbeiterin Dorothee

Harbers berichtete er von seinen

Erfahrungen.

STUDI-Info: Hat das Studium deine Erwartungen erfüllt?Yusuf Günay: Bezüglich der Studienabschnitte hatte icheinerseits die Erwartung, gut unterstützt zu werden, anderer-seits auf die Praxis vorbereitet zu werden. Besonders wichtig fürmich war: Bereits in der Praxisphase wollte ich den Bereichbeim Zoll finden, der mir besonders viel Spaß macht und micham meisten anspricht, um entscheiden zu können, in welchemBereich ich nach dem dualen Studium arbeiten möchte. Meine

Erwartungen haben sichauf jeden Fall erfüllt. Wo-mit ich allerdings nicht ge-rechnet hätte: Viele Vor-lesungen in BWL! Ich warmir zwar am Anfang darü-ber im Klaren gewesen,dass BWL auch Bestand-teil des Studiums seinwürde, aber in der Mengehätte ich es nie erwartet.

STUDI-Info: Was hat dirbesonders viel Spaß ge-macht?

Günay: Besonders die Praxisphasen, die sich an die Studien-abschnitte anschließen, sind toll. Gerne erinnere ich an meinePraxiszeit bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Ich durfte beiKontrollen die Kollegen vor Ort mit unterstützen und Arbeit-nehmer kontrollieren.

STUDI-Info: Welche Tipps gibst du denenmit, die sich auch beimZoll bewerben möchten?Günay: Informiere dich über die Aufgaben der Zollverwal-tung. Man sollte zudem kommunikativ, offen und vor allem imTeam arbeiten können. Das duale Studium ist zwar anspruchs-voll und erfordert daher von jedem Disziplin und Eigeninitiati-ve. Aber es ist alles machbar. Bestehst du dann am Ende dieLaufbahnprüfung, dann erwartet dich ein vielfältiger, abwechs-lungsreicher und krisensicherer Job.

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44 WS 2016|2017

Studieren in NRW

Hier, in meinem RevierANNIKA SCHUPPELIUS

Warum sich ein Studium im Ruhrgebiet lohnen kann

che Themen der Industrie, so auch das EffizienzClusterLogistikRuhr, das aus rund 120 Unternehmen und elf For-schungsinstituten besteht. Schwerpunkte liegen hier zum Bei-spiel in der prozessorientierten Logistikforschung.

Logistik an der TU DortmundAn der Technischen Universität Dortmund kannst du dazu ineiner Regelstudienzeit von sieben Semestern Logistik mit demAbschluss Bachelor of Science studieren. Am LogistikCampusder Technischen Universität Dortmund arbeitet man zusam-men mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik(IML).Aber auch außerhalb des Ruhrgebiets kann man Logistik stu-dieren, darunter an der RWTH Aachen, an der TechnischenHochschule Köln oder der noch relativ jungen HochschuleRhein-Waal mit Standorten in Kleve und Kamp-Lintfort.

»Die passende Hochschule habeich erst gesucht, nachdem ichwusste, dass ich Logistik studierenwollte. Ich bin immer an der Wirt-schaft und der Organisation undden Abläufen von Warentranspor-ten interessiert gewesen. Außer-dem finde ich ein internationalesArbeitsumfeld super spannend.Mir erschien, dass die Logistik-branche eine lebendige Brancheist, die völlige Exaktheit undKontrolle erfordert.«

Nathalie Schack,

24 Jahre,

Mobility and

Logistics,

4. Semester,

Hochschule

Rhein-Waal

Mit 22 Hochschulen und knapp 600 Studiengängen ist dasRuhrgebiet im Zentrum Nordrhein-Westfalens die dichtesteHochschulregion Europas. Im Revier sind eine Reihe von Hoch-schulen Kooperationen eingegangen.

UA RuhrDie Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ist eine seit 2007 be-stehende Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum,der Technischen Universität Dortmund und der UniversitätDuisburg-Essen. Ziel der Kooperation ist es, durch über 100Koppelungen von Forschung, Lehre und Verwaltung die Ver-netzung zu ermöglichen und die Kräfte der Universitäten zubündeln, um dadurch die Leistungen der drei Partneruniversi-täten auszubauen.

Ruhr Master SchoolNeben der UA Ruhr haben sich auch die Hochschule Bochum,die Fachhochschule Dortmund sowie die Westfälische Hoch-schule Gelsenkirchen zur Ruhr Master School vernetzt. DiesesAngebot richtet sich an Masterstudierende in den Fächern In-genieurwissenschaften sowie Informatik.

Verbund UniverCity BochumAllein in Bochum haben sich unter anderem sieben BochumerHochschulen und weitere Institutionen zum Verbund Univer-City Bochum zusammengetan, um Bochum als Stadt der Wis-senschaft und Bildung zu stärken. Ein Vorteil: Die Studien-orientierung erfolgt so institutionsübergreifend, um dir einebestmögliche Beratung zu gewährleisten.

TalentKolleg RuhrEine weitere Kooperation ist das Projekt TalentKolleg Ruhr derUni Duisburg-Essen, der FH Dortmund und der WestfälischenHochschule. Gefördert werden verborgene Talente und zumBeispiel Schüler aus nicht akademischen oder einkommens-schwachen Familien.

Forschungsschwerpunkte im RuhrgebietNur durch Bergbau und Stahlproduktion wurde der „Pott“ zumindustriellen Herzen Europas. Die Forschungen der Hochschu-len im Ruhrgebiet legen ihren Fokus deshalb auf unterschiedli-

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45WS 2016|2017

Studieren im Nordenund im Osten

Europa leben

Ob hoch im Norden an der dänischen Grenze

oder im Osten in Frankfurt an der Oder –

sowohl Fächerspektren als auch Lebens-

bedingungen beider Regionen haben

ihre Vorzüge.

»Frankfurt (Oder) hat neben nied-rigen Mietpreisen und Lebenshal-tungskosten sowie dem kurzenWeg nach Polen viel zu bieten:engagierte Menschen, Natur –besonders den Helenesee unddie Insel Ziegenwerder – und eintolles Kulturprogramm. VieleStudierende pendeln aus Berlinund lernen ihren Studienort nichteinmal kennen. Gerade weil hiernicht so viel Trubel und Berlintrotzdem jederzeit erreichbar ist,wohne ich gern hier.«

Miriam Büxenstein, 25 Jahre, Kulturmanage-

ment und Kulturtourismus (Master),

3. Semester, Europa-Universität Viadrina

Speziell im Norden sowie Osten Deutschlands befinden sich ei-nige Hochschulen grenznah zu deutschen Nachbarländern, so-genannte Europa-Universitäten. Diese zeichnen sich einerseitsdurch ihre grenznahe Lage sowie andererseits durch ihren An-spruch aus, Akademiker auszubilden, die Europa verstehen, le-ben, aktiv weiterentwickeln und Impulse geben.

Maritim im NordenIm Norden ist dies die Europa-Universität Flensburg, die un-weit der deutsch-dänischen Grenze in einer maritim geprägtenRegion liegt. Sie ist die nördlichste und mit 5000 Studierendendie kleinste Universität. Fächerschwerpunkte liegen im Lehr-amt sowie Internationalem Management. Fächer wie Schulpä-dagogik, Sonderpädagogik und Europa- sowie Wirtschaftswis-senschaften gehören unter anderem zum Lehrangebot. InSchleswig-Holstein gibt es neben der Uni Flensburg auch Uni-versitäten in Kiel und in Lübeck.

Günstig im OstenIm Osten zeichnet sich die Hochschullandschaft insbesonderedurch preiswerte Lebensbedingungen aus: Laut Immobilien-portalen bezahlt man für eine 30-Quadratmeter-Wohnungrund 150 Euro – der Bundesdurchschnitt liegt über 200 Euro.

Hej Polska!Mit der Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder bietet dirauch der Osten Deutschlands eine Europa-Universität – dieseist nur einen Katzensprung von Polen entfernt. Besonderes In-teresse verdient sie aufgrund ihrer Internationalität sowie Inter-disziplinarität. Die größte Fakultät der Viadrina ist die Kultur-wissenschaftliche Fakultät, an der unter anderem Interkulturel-le Germanistik und Kulturwissenschaften mit dem Bachelorabgeschlossen werden können.

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Altertum, Brauereien und Computer

ANNIKA SCHUPPELIUS

STUDI-Info zeigt dir eine kleine Auswahl mit zwei außergewöhnlichen Studiengängen

Studieren im Süden

Brauwesen und GetränketechnologieBayern ist weit über die deutschen Grenzen hinaus für sein Ok-toberfest und für seine Bierbrauereien bekannt. Passend dazukann man an der TU München den zulassungsfreien Studien-gang Brauwesen und Getränketechnologie belegen. Vorausset-zung ist – neben der Allgemeinen Hochschulreife – ein zwölf-wöchiges Berufspraktikum. Schwerpunkte sind Brautechnolo-gie und Ingenieurwissenschaft und Verfahrenstechnik.

So klein das Saarland auch ist, es bietet mit der Universitätdes Saarlandes, der Hochschule für Technik und Wirtschaft,der Hochschule für Musik, der Hochschule der BildendenKünste und der Fachhochschule für Verwaltung für jedesInteresse die passende Einrichtung sowie spannende Studien-gänge.

Klein, aber fein: die Saarland-UniAn der Universität des Saarlandes kann zwischen ungewöhnli-chen Bachelorstudiengängen wie Altertumswissenschaften,Musikmanagement oder Computerlinguistik gewählt werden.Im Mittelpunkt des Studiengangs Computerlinguistik stehenTechniken und Arbeitsmittel, mit denen du lernst, sprachver-arbeitende Systeme für Wirtschaft und Verbraucher zu konstru-ieren. Bei der Computerlinguistik handelt es sich um eine„Schwellentechnologie“ zwischen Informations- und Sprach-wissenschaft, deren Methoden und Inhalte im Studienverlaufmiteinander verbunden werden.Zu den geförderten Projekten der Exzellenzinitiative gehörendas M2CI – Cluster of Excellence on Multimodal Computingand Interaction – sowie die Graduate School of Computer Sci-ence. Das Exzellenzcluster M2CI beschäftigt sich mit intelligen-ten Computersystemen, die Sprache, Mimik und Gestik vonMenschen verstehen und interaktiv reagieren können. Dabeiarbeitet die Uni des Saarlandes mit dem Max-Planck-Institut fürInformation, dem Max-Planck-Institut für Softwaresystemeund dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelli-genz zusammen.

Praxisnah studieren in BayernIn Bayern hast du die Wahl zwischen zwölf Universitäten, da-runter zwei in kirchlicher Trägerschaft. Zudem gibt es die Uni-versität der Bundeswehr in München. Darüber hinaus gibt essogenannte Hochschulen für angewandte Wissenschaften , die– wie auch Universitäten – Bachelor- und Masterstudiengängeanbieten, in denen du projektbezogen lernst und Praxiserfah-rungen sammelst.

An der Universität des Saarlandes kann man zum Beispiel

Musikmanagement oder Computerlinguistik studieren.

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Studieren im Süden 47WS 2016|2017

»Für das WZW habe ich mich entschieden, da esmir bei einem Besuch des Campus sehr gut gefallenhat. Dazu hat es einen guten Ruf und bietet ein brei-tes Lehrangebot. Der Campus des WZW ist ange-nehm grün, mit vielen Freiflächen und modernenGebäuden. Man gelangt ohne großen Aufwand voneiner Vorlesung zur nächsten oder in die Mensa, dader Campus nicht allzu groß ist. Die Lehrveranstal-tungen haben allgemein ein sehr angenehmes Pro-fessoren-Studenten-Verhältnis. Schön ist, dass manbereits im ersten Semester die Möglichkeit hat,Inhalte in der Praxis selbst auszuprobieren, etwaim Anatomiepraktikum oder in den Agrartechnik-Übungen.«

Felix König, 19 Jahre,

Agrar- und Gartenbauwissenschaften

B. Sc., Wissenschaftszentrum

Weihenstephan (WZW) / TU München

»Ich habe mich vor allem für denStudiengang Materialwissenschaf-ten und Werkstofftechnik entschie-den, weil er sich sehr vielseitigmit verschiedenen MINT-Fächernbeschäftigt und mir daher ab-wechslungsreich und spannenderscheint. Da die Universität desSaarlandes verschiedene Möglich-keiten für einen Doppel-Bachelorin diesem Fach anbietet, unter an-derem in Frankreich, bin ich hiergelandet, obwohl ich aus Nord-deutschland komme. Deshalbwohne ich in einem Studenten-wohnheim, das sehr internationalist und direkt zwischen Uni undStadtzentrum liegt.«

Christa Beltz,

20 Jahre, 1. Se-

mester, Material-

wissenschaften

und Werkstoff-

technik B. Sc.,

Universität des

Saarlandes

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Studienplatzabsage– was nun?

Von Au-pair bis ZivilschutzKATJA NIEMEYER

Bei der Verteilung der Studienplätze bist du leer ausgegangen? Oder vielleicht wolltest du

vorm Studium ohnehin erst mal etwas anderes machen? In jedem Fall gibt es zahlreiche

Tätigkeiten, mit denen du die Zeit bis zum Hochschulstart überbrücken kannst. Ein Überblick.

Für andere im EinsatzDas Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bietet dir die Chance, etwasfür andere Menschen zu tun. Einsatzstellen gibt es zuhauf:Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflege-oder Sozialdienste, Denkmalpflegebehörden, Gedenkstätten,Sportvereine, Kindertagesstätten, Einrichtungen für Menschenmit einer Behinderung, Sanitäts- und Rettungsdienste sowieKirchengemeinden. Auch der Bereich Kultur bietet viele Mög-lichkeiten: Theater, Museen, Radio- oder Fernsehgesellschaf-ten, Kulturvereine und Archive. Des Weiteren öffnen viele Ju-gendclubs, Förder- und Ganztagsschulen sowie Jugendfeuer-wehren FSJlern ihre Türen. Wer sich für Umweltthemen interes-siert, kann auch ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ma-chen. Einsatzstellen sind in der Land- und Forstwirtschaft so-wie im Gartenbau.Freiwillig ins Ausland: Der Internationale Jugendfreiwilligen-dienst (IJFD) ist der neue Auslandsfreiwilligendienst des Bun-desfamilienministeriums mit spannenden Aufgaben. In derRegel findet der Einsatz im sozialen oder ökologischen Be-reich sowie in der Friedens- und Versöhnungsarbeit statt. Duerhältst ein Taschengeld, Unterkunft, Verpflegung, Arbeits-

kleidung, Reisekosten oder gegebenenfalls Geldersatzleis-tungen.

Von Altenpflege bis ZivilschutzAuch im Bundesfreiwilligendienst (BFD) kannst du dich für dieGesellschaft engagieren. Die Bereiche sind vielfältig: Soziales(Kinder- und Jugendhilfe, Jugendarbeit, Wohlfahrts-, Gesund-heits- und Altenpflege, Behindertenhilfe), Umwelt- und Natur-schutz, Sport, Integration, Kultur- und Denkmalpflege, Bildung,Zivil- und Katastrophenschutz. Wenn du eine Einsatzstelle ge-funden hast, die dich interessiert, solltest du dich an den zustän-digen Berater oder die Zentrale wenden. Selbstverständlichkannst du auch eine Einrichtung direkt ansprechen. Wenn diesenoch nicht als BFD-Einsatzstelle registriert ist, kann sie dies kurz-fristig nachholen. In der Regel dauert ein BFD zwölf Monate. Dukannst aber auch auf sechs verkürzen oder auf 18 Monate verlän-gern, maximal möglich sind zwei Jahre.Alle Freiwilligen erhalten einen Ausweis. Mit ihm bekommst duzum Beispiel Ermäßigungen beim Kauf von Fahr- oder Ein-trittskarten. Allerdings wird damit kein Anspruch begründet.Die Einsatzstellen entscheiden, wie hoch dein Taschengeld aus-

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Studienplatzabsage – was nun? 49WS 2016|2017

fällt. Die Höchstgrenze liegt bei 363 Euro.Berufskleidung, Unterkunft und Verpfle-gung können gestellt oder die Kosten er-setzt werden. Bei den Sozialversicherun-gen ist der Bundesfreiwilligendienst einemAusbildungsverhältnis gleichgestellt.Die Beiträge für Renten-, Unfall-, Kran-ken-, Pflege- und Arbeitslosenversiche-rung zahlt die Einsatzstelle.

Blick hinter die KulissenDurch Praktika kannst du Unternehmenfrühzeitig kennenlernen und in die Be-rufswelt schnuppern. Häufig sind sie imRahmen bestimmter Ausbildungsberufeoder Studiengänge verpflichtend vorge-schrieben. So gibt es zum Beispiel dasSchnupperpraktikum. Es richtet sich vorallem an Schüler, die innerhalb wenigerTage hinter die Kulissen eines Betriebsblicken wollen und dabei möglicheArbeits- und Ausbildungsbedingungenkennenlernen.

Studium bei der BundeswehrDie Bundeswehr hat Schiffe, Flugzeuge,Panzer – und zwei Universitäten. Dennein akademisches Studium ist fester Be-standteil der Ausbildung zum länger die-nenden Offizier.Die Studienbedingungen in Hamburg be-ziehungsweise München gelten als gut,der Lebensunterhalt der Studierenden istgesichert, doch die Anforderungen sindhoch: Nach vier Jahren sollen die Offizie-re ihren Master vorweisen können. ImVorlesungsverzeichnis stehen nebentechnischen und wirtschaftlichen Stu-diengängen auch geisteswissenschaftli-che Fächer.

Passende AusbildungWer zum Beispiel Pharmazie studierenwill, muss womöglich mehrere Jahre aufeinen Studienplatz warten. Genug Zeit,um eine Ausbildung zu absolvieren. Zuden Studieninhalten passt sehr gut eineLehre zum Pharmazeutisch-TechnischenAngestellten. Oder Medizin: Wenn es mitdem Studienplatz nicht auf Anhiebklappt, könntest du eine Ausbildung zumKrankenpfleger in Erwägung ziehen. Injedem Fall kannst du dir Wartesemesteranrechnen lassen, und du eignest dirWissen an, das dir auch später im Stu-dium helfen kann.

Vorbereitung durch BrückenkurseZu Beginn eines Studiums sollte insbesondere in naturwissenschaftlichen sowie ma-thematischen Fächern das Grundlagenwissen erneuert werden. Hierzu bieten vieleHochschulen Brücken- oder Vorkurse an, um beispielsweise mathematisches Basis-wissen aufzufrischen.

Au-pair und Work and TravelReisen und die Welt erkunden – wann, wenn nicht kurz nach dem Abitur? Ideal istda ein Au-pair-Programm. Hier kommst du bei einer Familie unter und verdienst dirmit der Kinderbetreuung einen kleinen Lohn zu Unterkunft und Verpflegung hinzu.Bei Work and Travel verdient man sich mit gelegentlichen Aushilfsjobs wie Erntehelfer,Surflehrer oder Kellner das Geld für die Reise, Unterkünfte und andere Ausgaben. Vor-teile: Du lernst die Sprache und knüpfst spannende Kontakte.

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50 Studienplatzabsage – was nun? WS 2016|2017

Weit weg wollte er. Raus aus dem kleinen Ort im Münsterland,in dem er aufgewachsen war. Die Welt, zumindest den fünftenKontinent erobern. „Schon in der zehnten Klasse der Realschu-le war das Thema für mich aktuell“, erinnert sich René an denAugenblick, als er in einem Magazin zum ersten Mal über Workand Travel stolperte. Für ein Gehalt oder Kost und Logis inAustralien zu arbeiten und zu reisen, das wäre schon toll, fander, legte seine Pläne aber zunächst auf Eis. 2011 machte er seinAbitur am Wirtschaftsgymnasium, wollte Bankkaufmann wer-den. Doch schon während der Ausbildung merkte er: „Das istnichts für mich.“ Im Januar 2014 beendete er die Lehre erfolg-reich. Da hatte René das Ticket nach Sydney mit dreitägigemZwischenstopp in Kuala Lumpur schon längst gebucht, seineFamilie und wohl auch sich selbst ein bisschen überrumpelt.Denn was er vorhatte, war nicht ohne: Australien ohne Rück-flugticket, Work and Travel auf eigene Faust, nicht betreut durcheine Organisation, dafür gemeinsam mit seinem Kollegen Sö-ren. René wollte Land und Leute kennenlernen, sein Englisch– „war nie so mein Ding“ – verbessern, sich über seine beruflicheZukunft klar werden, jobben.Als „traffic controller“ wollten die beiden ihren Mann stehen,gutes Geld damit verdienen, Verkehrsteilnehmer sicher an Bau-stellen vorbei zu lotsen. Daraus wurde nichts, ebenso wenig wieaus dem Job als Tellerwäscher – zumindest erst einmal.Auch gut! So lange das Geld reichte, stand das Reisen im Fokus,die Ostküste entlang, Ziel Melbourne. Das war toll, bis es finan-ziell eng und deshalb ernst mit dem Job wurde. Unkraut jäten,Kühe melken, Teiche bauen. Wwoofen heißt das Zauberwort,das René zwar kein Geld ins Portemonnaie brachte, dafür aberKost und Logis. Vor allem aber war es viel, viel besser als zuvordas Pflücken von Kirschtomaten unter sengender Sonne. Diealternative Reiseform WWOOF steht für Worldwide Opportuni-ties on Organic Farms.Später klappte es dann doch noch in einem großen Casino inMelbourne mit dem Klassiker Tellerwäscher. Vier Monate lang

war der junge Deutsche im Einsatz. „Arbeiten, arbeiten, arbei-ten, aber ich war ganz gut zufrieden“, blickt er auf die Zeit zu-rück, die Reisegeld aufs Konto brachte.Auf seiner weiteren Route standen zunächst zwei Monate Neu-seeland, bevor er dann über Bali, Indonesien, Singapur, Malay-sia, Thailand, Kambodscha und Vietnam wieder RichtungEuropa startete. „Es war eine gute Zeit, an die ich gerne denke“,zieht René nach seinen insgesamt 16 Monaten in Australienund Neuseeland Bilanz. Auch über das, was schief gelaufen ist,kann er heute lachen. Obwohl die kurze Zeit, in der er wederJob noch Geld noch ein Ticket nach Hause hatte, wirklich hartwar. „Ich hatte Panik pur“, beschreibt er seine Gefühle und Ge-danken in den paar Tagen, an denen es nur noch darum ging,Überleben zu organisieren.Trotz dieses Wechselbades rät René jungen Menschen, die dieWelt sehen möchten und auch harte Arbeit nicht scheuen, zueinem solchen Auslandsjahr. Seine intensiven Recherchen undVorbereitungen im Vorfeld haben ihm in Australien nicht vielgenützt. Er empfiehlt, sich vor Ort um Jobs zu kümmern, Klinkenzu putzen und sich nicht auf Online-Börsen zu verlassen. „Dagibt es nur wenige Angebote, und die sind sehr schnell weg“, hater beobachtet. Der 24-Jährige ist seit neun Monaten wieder inDeutschland und hat sich eingelebt, mittlerweile gut, obwohlder Einstieg ein bisschen schwierig war. Er hat zunächst gejobbt,dann begonnen zu studieren. Das erste Semester hat er hintersich. International Business an der Universität Paderborn.Scheint, als wäre Englisch jetzt sein Ding. Die Fremde lockt ihnimmer noch. Ein Auslandssemester in Südamerika wäre toll.

Fast anderthalb Jahr war René in der Welt

unterwegs, bevor er ein Studium aufnahm.

STUDI-Info-Autorin Dietlind Ellerich hat er

von seinen Erfahrungen mit Work and Travel

berichtet.

René reiste und arbeitete

anderthalb Jahre in Australien,

bevor er sich an der Uni Pader-

born einschrieb.

„Ich hatte Panik pur“

Work and Travel bedeutet, für ein Gehalt oder Kost und

Logis zu arbeiten und zu reisen. Du lernst Land und Leute

kennen, die Kultur und die Sprache. Für bestimmte Länder

wie Australien und Neuseeland benötigst du ein Working-

Holiday-Visum. Wichtig sind darüber hinaus ein Versiche-

rungsschutz, vor allem eine Krankenversicherung.

Spezielle Studienreise-Veranstalter organisieren für dich den

Aufenthalt. Du kannst dich aber auch auf eigene Faust auf

den Weg machen.

i

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51WS 2016|2017

Spezial:Modeund Design

»Völlig falscheVorstellungen«

Kreative Studiengänge stehen derzeit hoch im Kurs. Martina

Glomb, Professorin an der Hochschule Hannover,

hat -Mitarbeiterin Ann-Christin Frank erklärt,

worauf es bei der Bewerbung ankommt.

»Die Einstellungskriterien insge-samt sind streng. Vor allem sindaber die Anforderungen an dieMappe sehr hoch. Manche Bewer-ber schreiben sich deshalb füreinen der zahlreichen, teils priva-ten Mappenvorbereitungskurseein. Die Teilnahme kann helfen,ist aber nicht zwingend erforder-lich. Meine Arbeiten stehen unterder Überschrift ,Der Mensch‘. DasThema zieht sich wie ein roterFaden durch die Mappe. Ich habeunterschiedliche Techniken ange-wandt. Die Arbeit hat mich ganzschön vereinnahmt. Man mussDurchhaltevermögen haben undbereit sein, sehr viel Zeit zu inves-tieren. Wichtig ist, dass du fürKunst und Design brennst. Dasmuss bereits in der Bewerbungzum Ausdruck kommen.«

derlehrlinge sind unter den Bewerbern.Da in Niedersachsen nun Modedesign inden Kunst-Lehrplan mit aufgenommenwurde, gibt es auch einen großen Zulaufvon Abiturienten, die gut auf die Inhaltedes Studiums vorbereitet wurden. Wirbilden die Kunst-Leistungskurs-Lehrerextra fort, damit die Bewerber an unsnicht mit völlig falschen Vorstellungenherantreten. Diese resultieren nämlichhäufig aus all den TV-Formaten rund umdie Modebranche.

STUDI-Info: Warten nach dem Studiumdie großen Designer oder führt der Weg indie Selbstständigkeit?Glomb: Unsere Absolventen arbeiten fürAdidas, H & M, Liebeskind oder Vivienne

Westwood. Neuer-dings gibt es auchviele Gründer. Ge-rade mit ausgefal-lenen Geschäfts-ideen wie Slow Fa-shion, was für einelanglebigere Modesteht, die nicht sosehr den Trendsunterliegt und dieRessourcen schont,kann man geradesehr erfolgreichsein.

STUDI-Info: Viele Studienbewerber schei-tern schon an der Mappe. Was raten Siedenen?Glomb: Bewerber sollten die Mappennicht abschicken, ohne sich vorher zu in-formieren. Wir bieten hier an der Hoch-schule Hannover extra Mappenberatun-gen an, damit die Studienanwärter mituns in Kontakt treten können. Das ist im-mer sinnvoll, denn so werden die Prozes-se besser verstanden, und eine Mappelässt sich dann viel gezielter anfertigen.Wir wollen ja nicht die Kunst an sich be-werten, sondern sehen, ob ein Bewerberfür dieses Studium geeignet ist.

STUDI-Info: Wenn diese erste Hürde ge-nommen ist: Welche Voraussetzungensollten die angehenden Studentennoch er-füllen?Glomb: Praktika sind immer gut. Einsechswöchiges Zugangspraktikum ist oh-nehin ein Muss. Aber darüber hinaus giltnatürlich: Je mehr praktische Erfahrung,umso leichter fällt den Studierenden derEinstieg ins kreative Design-Studium.

STUDI-Info: Bewerben sich denn mehrAbiturienten mit dem klassischen Kunst-Leistungskurs oder haben auch viele vor-her eine Ausbildung im kreativen Bereichgemacht?Glomb: Das ist ganz gemischt. Natürlichkommen viele aus dem Styling- und Ma-ke-Up-Bereich. Auch klassische Schnei-

Dilan Capan

studiert im

7. Semester

Design an der

Hochschule

Hannover.

Für die künstleri-

sche Mappe

brauchte sie

mehrere Monate.

Martina Glomb

Interview

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52 WS 2016|2017

Wenig Luxus, viel AbenteuerKATJA NIEMEYER

Die Kommunikation mit Laura Schmidt war nicht ganz leicht. Manchmal, schreibt sie uns, haben

wir hier keine Internetverbindung. Die 22-Jährige ist für zwei Semester nach China gegangen.

Ihre Motivation? „Ich war einfach reif für das Abenteuer.“

Studieren im Ausland

Wer, wie Laura Schmidt, zum Studieren nach China gehen will,sollte sich auf wenig Luxus und viel Abenteuer einstellen. Keinfließendes Wasser, schlechte Internetverbindung und eine Luft,die zum Schneiden dick ist. „Während der vergangenen Monatehabe ich mich selbst und meine Grenzen besser kennenge-lernt“, berichtet die 22-Jährige. Dennoch würde sie immer wie-der die Entscheidung treffen, ihre Heimat-Uni im gediegenenHamburg für zwei strapaziöse Semester in Chengdu und Nan-jing zu verlassen. „Ich habe viel fürs Leben gelernt.“ LauraSchmidt studiert General Engineering Science-Plus an der

Rechtsanwalt Dr. jur. Peter GuhlFachanwalt für Verwaltungsrecht

NC-Rechtsprobleme?Kompetenz – Erfahrung – Erfolge seit 30 Jahren

Alle Studiengänge – auch gegen einzelne Hochschulen

Schüsselkorb 17/18 · 28195 BremenTelefon (0421) 323488 · Telefax (0421) 327197

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WS 2016|2017

Technischen Universität Hamburg-Harburg. Der Bachelor-Stu-diengang ist international ausgerichtet mit zahlreichen Veran-staltungen in englischer Sprache. Die beiden Auslandssemestersind Teil ihres Studienplans.

Visum beantragen war einfachDie gebürtige Lengericherin konnte dabei wählen zwischenverschiedenen Ländern. Sie entschied sich für China, weil esihr, wie sie erzählt, exotisch und spannend vorkam. „Ich hatteLust, mich selbst in einem völlig fremden Umfeld zu testen undin das Wasser einer für mich neuen und ungewohnten Kulturzu springen.“ Außerdem sei das pulsierende, rasant wachsendeLand „unglaublich interessant“ für eine Bauingenieurin.Bevor sie im September vergangenen Jahres die Koffer packte,beantragte die Studentin ein Visum – „überraschend einfach“– und buchte Flug und Hotelzimmer für die ersten Tage. Sieschloss eine Auslandskrankenversicherung ab und erstelltesich ein Armband mit ihrem Namen, ihrer Passnummer undanderen Daten wie Blutgruppe und Notfallkontakt, das sie im-mer trägt, wenn sie unterwegs ist.Den Platz im Wohnheim organisierte sie vor Ort mit Hilfe desInternational Offices – „das funktioniert gut, und man hat dieMöglichkeit, sich erst die Unterkunft anzuschauen“. Schade fin-det sie, dass sie getrennt von den chinesischen Studentenuntergekommen ist – „internationale Studierende haben ihreeigenen Wohnheime“.

Wichtig: Learning Agreement aktualisierenAn die Studienkultur musste sich Laura Schmidt noch gewöh-nen. „Viel Frontalunterricht, Auswendiglernen, verschulteStrukturen – auch in den auf Englisch unterrichteten Kursen“,sagt sie. Die Lengericherin hat immer darauf geachtet, ihr Lear-ning Agreement zu aktualisieren und unterschreiben zu lassen.„So habe ich eine Sicherheit in der Hand, wenn ich meine Stu-dienleistungen an meiner deutschen Uni anerkennen lassenwill.“

Reisen in der FreizeitIn ihrer Freizeit reist Laura Schmidt viel. „Das ist in China nichtsehr teuer, und man kann fast alle größeren Städte mit demSchnellzug erreichen.“Die Verständigung klappt einigermaßen, wie sie berichtet. Vorihrer Reise belegte sie einen Chinesisch-Kursus für Anfänger,„was ich definitiv jedem empfehlen würde“. Perfekt müsse mandie Sprache aber nicht beherrschen: „Mit Pantomime klappteinfache Kommunikation auch ganz gut.“ In komplizierterenSituationen finde sich immer jemand mit ausreichend gutenEnglischkenntnissen zum Übersetzen.

„Was die Kurse anbetrifft, lässt sich nicht allzu viel von

Deutschland aus organisieren. Da gibt es immer wieder Aktu-

alisierungen. Es ist viel einfacher, persönlich vor Ort Dinge zu

besprechen. Meistens findet sich dann auch eine Lösung.“

Tipp von Laura

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54 Studieren im Ausland WS 2016|2017

Österreich, Schweiz, Liechtenstein

Im Ausland aufDeutsch studieren

Viele Studierende zieht es ins deutschsprachige Ausland. Öster-reich, die Schweiz und Liechtenstein können eine Alternativezu den heimischen Universitäten und Hochschulen zwischenFlensburg und Konstanz sein.In Österreich gibt es eine ganze Reihe von Universitäten undHochschulen. In der Hauptstadt Wien etwa die MedizinischeUniversität, die Akademie der bildenden Künste und die Tech-nische Universität.Auch in der Schweiz gibt es zahlreiche Universitäten und Fach-hochschulen, neben deutschsprachigen auch italienisch- undfranzösischsprachige wie die Università della Svizzera italianaund die École Polytechnique Fédérale de Lausanne.Trotz der kleinen Größe des Landes hat Liechtenstein drei eige-ne Hochschulen zu bieten: die Universität Liechtenstein, dieUniversität für Humanwissenschaften im Fürstentum Liech-tenstein und die Internationale Akademie für Philosophie. Aus-ländische Bewerber, die im Fürstentum Liechtenstein studie-ren möchten, können eine Kurzaufenthaltsbewilligung für einSemester oder für ein Studienjahr erhalten. Die Aufenthaltsbe-willigung berechtigt nicht zur Aufnahme von studentischenNebentätigkeiten.

Studis werdenimmer mobiler

Studierende deutscher Hochschulen

entdecken Erasmus Plus für Auslandspraktika.

Im Hochschuljahr 2014/15 wurden mehr als 42 000 Studierendeund Hochschulangehörige aus Deutschland über Erasmus Plusgefördert – fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nebenden Auslandsstudienaufenthalten werden mit dem Programmauch Auslandspraktika gefördert. Fast 7500 deutsche Studie-rende machten von dieser Möglichkeit Gebrauch – rund 18 Pro-zent mehr als im Vergleichsjahr 2013/2014. Die Praktikantennutzten das Programm, um zwischen zwei und zwölf Monatenin einem Unternehmen, einer Institution oder einer Nichtregie-rungsorganisation zu arbeiten.Erasmus-Studierende deutscher Hochschulen gehen dabei be-sonders gern nach Spanien, Frankreich und Großbritannien.Bei Praktikanten ist Großbritannien das beliebteste Gastland,gefolgt von Spanien und Frankreich.Die Bildungsprogramme der Europäischen Union sind seit2014 unter dem Namen Erasmus Plus zusammengefasst. Im

Bereich der Hochschulen fördert es die Auslandsmobilität vonStudierenden und Praktikanten ebenso wie Auslandsaufenthal-te von Hochschuldozenten und Hochschulmitarbeitern.Bei Studienaufenthalten ist es hilfreich, schon vorher die Stel-len zu kontaktieren, die später die Anerkennung der Leistungenregeln. Dies sind meist die Erasmus-Büros oder InternationalOffices. Wichtig außerdem: Leistungsnachweise, Modulbe-schreibungen, Notenspiegel und sonstige Unterlagen aufbe-wahren.

Mehr im Web:> http://www.erasmusplus.de> http://eu.daad.de

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Checkliste

Wenn du im Ausland studieren oder ein Praktikum absolvieren möchtest, solltest dudich sorgfältig vorbereiten. In der Regel vergeht von der Entscheidung, im Auslandstudieren zu wollen, bis zur Abreise ein ganzes Jahr.

Zu den Punkten, die du vorab in dieser Zeit checken solltest, gehören folgende:> Welche Hochschultypen und Studiengänge gibt es im Zielland?> Erfüllst du die Studienvoraussetzungen?> Gibt es Sprach- oder Aufnahmeprüfungen, die es vorab zu bestehen gilt?> Wann beginnt das Studium und wann sind Prüfungstermine?> Gibt es besondere Einreisebestimmungen in meinem Wunschland?> Benötige ich besondere Dokumente bei der Bewerbung?> Bin ich im Ausland ausreichend krankenversichert?> Wird meine im Ausland erbrachte Leistung in Deutschland anerkannt?

> Auslands-BAföG: Diese Förderung kann in der Regel jeder Student beantragen,

der an einer deutschen Hochschule eingeschrieben ist – gleichgültig wie gut oder

schlecht seine Eltern finanziell gestellt sind.

> ERASMUS+: Für einen Auslandsaufenthalt von drei bis zwölf Monaten gibt es

monatlich maximal 300 Euro, für ein Praktikum bis zu 400 Euro monatlich.

> Go EAST: Mit dem Programm ermöglicht der DAAD Studierenden und Graduier-

ten einen Auslandsaufenthalt in den Ländern Mittel- und Osteuropa und der GUS.

> Bildungskredit: Sollte dein Antrag auf Auslands-BAföG abgelehnt werden, kannst

du in vielen Fällen den zinsgünstigen Bildungskredit in Anspruch nehmen.

> Promos: Alle, die vorübergehend in weit entfernten Ländern studieren möchten,

können eine Förderung im Rahmen des Promos-Programms beantragen. Über

Promos vergibt der DAAD Teilstipendien und beteiligt sich bei Studienreisen an

den Aufenthaltskosten. Die Zuschüsse werden von den Hochschulen mit Hilfe

eines Auswahlverfahrens vergeben.

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Termine einhalten,Dokumente bereithaben

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56 WS 2016|2017

Auto, App und Co.ANNIKA SCHUPPELIUS

Wie gelingt der Start ins neue Leben? STUDI-Info hat zwei Erstsemestler gefragt:

Valerie und Francesca, beide 20.

„Ich bin jetzt von Essen nach Duisburggezogen, in meine erste eigene Wohnung,weil das Hotel, in dem ich für mein dualesStudium arbeite, in Duisburg ist“, erzähltdie 20-jährige Valerie, die in Bochum Be-triebswirtschaftslehre mit SchwerpunktHotel- und Tourismusmanagement stu-diert. Die Wohnung habe sie zum Glückschnell über Kontakte zu einer Woh-nungsgesellschaft gefunden, so Valerie.„Beim Einzug habe ich eine Haftpflicht-versicherung abgeschlossen, das stand soim Mietvertrag“, sagt sie und ergänzt, „da-durch bin ich vor Forderungen geschützt,die zum Beispiel entstehen, wenn mal et-was in der Wohnung bei einem Unfall zuBruch geht.“

Die WohnsituationWer sich vorerst keine eigene Wohnungleisten kann oder lieber bei der Mietesparen möchte, für den bieten sichWohngemeinschaften an: Gemeinsammit einer oder mehreren Personen teilstdu dir eine Wohnung. Meist wird unter-einander vereinbart, dass laufende Kos-ten geteilt werden. Je nach Absprachekönnt ihr auch eine gemeinsame Haus-haltskasse führen, das spart beim Ein-kauf, da man nicht alles doppelt kaufenmuss. Wer nach einem freien Zimmer ineiner WG sucht, kann auf der Internet-

Spezial:Alles für den neuenLebensabschnitt

»Möbel habe ich überFacebook-Gruppengefunden.«Valerie

zwei Wochen Zeit, um deinen Wohnsitzim Bürgerzentrum der jeweiligen Stadtanzumelden. Geschieht dies nicht recht-zeitig, droht eine Geldstrafe. Oft benötigstdu dafür sowohl Personalausweis alsauch eine Geburtsurkunde oder einStammbuch.Valerie hat die meisten Möbel ausihrem alten Kinderzimmer vom Eltern-haus mitgenommen, fehlende Kommo-den zum Beispiel kaufte sie günstig beiIkea nach. Wer Alternativen zu Möbel-discountern sucht, kann besonders beiKleinanzeigen in Zeitungen oder imInternet fündig werden. Ebenso bietenSozialkaufhäuser solide Möbel und Ein-richtungsgegenstände für wenig Geldan. Valerie war für ihre Wohnungsein-richtung in verschiedenen Lädenunterwegs und hatte bei ihrer Kücheden richtigen Riecher: „Ich war unteranderem im Kaufhaus der Diakonie,welches Möbel preiswert abgibt. Zu-dem habe ich im Internet, bei ebay-Kleinanzeigen und in verschiedenenFacebook-Gruppen geschaut und wur-de da auch zum Glück dann fündig. Ichbin auf die Anzeige einer Frau gesto-ßen, die eine Wohnung ihres Sohnesaufgelöst hat. Sie hat mir die kompletteKüche mit allen elektronischen Gerätengeschenkt.“

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Bildnachweise:

Maksim Shmeljov/Shutterstock: Titelfoto

Modelfoto colourbox.de: Seiten 4, 5, 32,

36, 38, 40

colourbox.de: Seiten 4(2), 11, 15 (2), 18,

23, 28, 31, 33, 35, 39, 41 (u.), 55

Annette Waschbüsch: Seiten 6 (2), 7

Titus: Seite 9

Jürgen Naber: Seite 9

Gregor Stoeckl/ Marketing Management,

Warner Music Group Germany Holding

GmbH: Seite 9

Generalzolldirektion: 42

Deutsche Flugsicherung: Seite 34

privat: Seiten 3,10, 8, 16, 41 (o.), 43, 44,

45, 47 (2), 50, 51, 52, 56, 57, 58

Marcel Wogram: Seite 51 (u.)

Marion Fink/Hochschule für bildende

Künste Hamburg: Seite 12/13

Universität des Saarlandes/Michael Ehrhart:

Seite 46

zurijita/shutterstock: 20

Alles für den neuen Lebensabschnitt 57WS 2016|2017

Smart im StudiumDie „Generation Smartphone“ hat offen-bar für alles eine App: Wie kopiere icheinzelne Seiten? Was gibt’s in der Mensazu essen? Wie ist mein Notenspiegel? Vie-le Universitäten bieten Apps, in denenNotenübersicht, Veranstaltungen undMensapläne abrufbar sind. Die kostenlo-se Karteikarten-App Brainyoo bieteteinen Weg mittels Karteikarten, denLehrstoff auswendig zu lernen. Praktischauch die CamScanner-App. Mit ihrkannst du Seiten aus Büchern „scannen“und so bearbeiten, dass du sie als PDF-Datei abspeichern kannst.

»Ich habe an derUniversität ein höheresLernpensum als ander Schule.«Francesca

Auf Nummer sicherNach der Immatrikulation musst du alsStudent einen Nachweis über deineKrankenversicherung oder eine Be-freiung über die Versicherungspflicht er-bringen – beispielsweise im Falle einerprivaten Versicherung der Eltern. In denmeisten Fällen ist man über die Eltern fa-milienversichert. Ausnahmen bilden Stu-dierende dualer Studiengänge, die wieBeschäftigte zu versichern sind. Übst dueinen Freiwilligendienst nach Bundes-freiwilligendienstgesetz aus, bist du auchüber dein 25. Lebensjahr hinaus über dieFamilienversicherung abgesichert.

Von A nach B – mit Auto oderBus?Francesca kommt aus Herten und stu-diert ebenfalls in Bochum. Sie wohntnoch bei ihren Eltern, hat dafür ein eige-nes Auto und erzählt im Gespräch: „Mitdem Auto fahre ich zu meinem Betrieb,da dieser mit den öffentlichen Verkehrs-mitteln nur schwierig zu erreichen ist.“Zur Uni fahre sie dann zunächst mit demAuto zur U-Bahn-Haltestelle, von wo sie

noch weitere 20 Minuten zur Hochschulein Bochum benötige, so Francesca. DasAuto übernahm sie von ihrer Mutter.

Neuwagen oder nicht?Vor dem Autokauf sollte sich jeder gutüberlegen, ob es unbedingt ein Neuwa-gen sein muss, oder ob ein gebrauchterWagen für den Anfang genügt. Ein Ver-gleich der gesetzlich vorgeschriebenenKfz-Versicherung lohnt sich – hier bietenverschiedene Internetportale die Mög-lichkeit, gezielt Anbieter und ihre Ver-tragsbedingungen miteinander zu ver-gleichen. Wer will, kann sich und seinAuto zusätzlich mit Teil- oder Vollkasko-Haftpflichtversicherungen absichern.Wenn du beispielsweise Schäden ameigenen Auto verursachst, können diesePolicen für die Schäden haften. DerEigenanteil kann bis zu 500 Euro betra-gen. Fährst du ein älteres Auto, das even-tuell sehr pannenanfällig ist, lohnt sichein Schutzbrief eines Automobilclubsoder einer Versicherung, die für die Kos-ten eines mobilen Pannendienstes auf-kommt. Häufig sind Universitäten undHochschulen auch ohne Auto mit demÖPNV optimal zu erreichen. Mit einemStudententicket, das in den Studienbei-trägen der meisten Hochschulen integ-riert ist, lässt sich zudem die Parkplatzsu-cherei sparen oder Zeit zum Lesen vonUnterlagen auf dem Hin- oder Rückweggewinnen.

Der studentische ArbeitsplatzOb am heimischen Schreibtisch, in derUnibibliothek oder in Zug und Bus – jederpaukt gerne woanders. Francesca lerntbei gutem Wetter auf der Terrasse, „meis-tens aber in meinem Zimmer“, ergänztsie. „Ich habe an der Uni ein höheresLernpensum als an der Schule, da mandie Themen viel schneller durchnimmt.Ich benutze mein Notebook und dieUnterlagen, die ich in der Uni bekomme“,fügt sie hinzu. Ihre Methode: aus denUnterlagen die wichtigsten Stichpunktenotieren und auswendig lernen. Übungs-aufgaben helfen ihr, Gelerntes anzuwen-den.

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Impressum:

STUDI-Info, Magazin für Studienplatzbewer-bung und Studienstart, (vormals Supplementvon hochschulstart.de)

>Herausgeber und Verlag

Aschendorff Verlag GmbH & Co. KGSoester Straße 13, 48155 MünsterTelefon (0251) 690-0Telefax (0251) 690-804801E-Mail: [email protected]: http://www.aschendorff.de/

>Redaktion

Verantwortliche Redakteurin: Claudia BakkerSoester Straße 13, 48155 MünsterTelefon (0251) 690-9612Telefax (0251) 690-809611Redaktion: Katja Niemeyer (kn)Telefon (0251) 690-9617Autoren: Anke Beimdiek (abi), Annika Schup-pelius (as), Dorothee Harbers (dh), DietlindEllerich (del), Ann-Christin Frank (af), AnnetteWaschbüsch (aw)

>Konzeption und Koordination

Irmgard GötzeTelefon (0251) 690-574

>Anzeigenleitung

Herbert EickSoester Straße 13, 48155 MünsterTelefon (0251) 690-574Telefax (0251) 690-804801

>Layoutentwicklung und Titelbildgestaltung

Livingpage GmbH & Co. KG,www.livingpage.comTitelfoto: Maksim Shmeljov/shutterstock.com

>Druck

Mohn Media Mohndruck GmbH Gütersloh,Carl-Bertelsmann-Str. 161, 33311 Gütersloh

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Nachdrucke jeder Art sind mit dem Verlagabzustimmen. Alle Rechte der Verbreitungsind dem Verlag vorbehalten. Es gilt dasUrhebergesetz.

Der Bezug des Magazins erfolgt kostenfrei.Für Einzel- und Nachbestellungen behältsich der Verlag die Erhebung einer Schutz-gebühr von 3,80 Euro pro Ausgabe zzgl.Portokosten vor.

WS 2016|2017

Vor dem Start

Ruhe und RunterkommenZwischen Abi und Studium: Patrick aus Oberhausen

Mehr im Web:> www.festivalguide.de> www.festivalhopper.de> www.festivalticker.de> www.lowcostholiday.de> www.urlaubspiraten.de

Für Patrick waren zunächst Ruhe undRunterkommen angesagt, bevor imHerbst das Studium begann: „Zu Hausehabe ich die freie Zeit damit verbracht,Serien und Filme zu gucken“, erzählt er.Dazu sei vorher durch Schule und Lernennicht viel Zeit geblieben.Besonders für Serienjunkies, die sparenwollen, gibt es verschiedene Streaming-Angebote. Probe-Abos von Netflix, Ama-zon Prime und Co. sind eine legale Va-riante, um deine Lieblingsserie zu schau-en. Damit kannst du dir auf bestimmteZeit deine Lieblingsfilme und Serien oh-ne Bezahl-Abo anschauen.Allerdings solltest du daran denken,rechtzeitig zu kündigen. Viele Probe-Abos verlängern sich automatisch undwerden dann kostenpflichtig. „Es warauch schön, einfach mal raus gehen zukönnen, wann und mit wem man wollte,da alle Schulfreunde ebenfalls frei hat-ten“, erzählt Patrick und hat noch einenTipp: „Wer gerne auf Konzerte geht, abernur wenig Geld hat, kann alternativ kos-tenlose Open-Air-Festivals in der Nähebesuchen.“Auch wenn er anfangs begeistert war vonder Freizeit – irgendwann vermisste ereinen festen Tagesablauf. „Sicherlichmöchte man nach dem Schulabschlussetwas Neues ausprobieren“, findet Pat-rick. „Wenn du schon immer mal ein Ins-trument spielen oder Kampfsport erler-nen wolltest, ist das eine ziemlich guteZeit.“ Apropos Kampfsport: Informieredich am besten beim Stadtsportbund indeiner Heimatstadt nach Sportkursen.Unter anderem werden dir Kurse zur Kör-perwahrnehmung und Entspannung,aber auch Kraft-, Ausdauer-, Schnellig-keit- und Koordinationskurse geboten.

Die schulfreie Zeit bietet sich zudem fürReisen an. Klar ist, wer aus der Schulekommt, hat ohne Job nicht viel Geld zumReisen. Günstige Urlaubsreisen findestdu auf vielen Internetportalen, die sichauf Billigreisen und Schnäppchenange-bote spezialisiert haben.Je nach Interesse findest du hier alles, wasdas Reiseherz begehrt – von Städtetrip bisFernreise. „Viele Leute sagen, dass dasAbi und die Monate danach die schönsteZeit ihres Lebens war – aber danach er-wartet dich ein aufregender Lebensab-schnitt“, ist Patrick überzeugt. „Undglaubt mir, dann findet ihr noch genugZeit, um runterzukommen und zu chil-len.“ (as)

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