E-Teams an der Humboldt-Universität

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E-Teams an der Humboldt-Universität Stefanie Rühl (Redaktion) | Computer- und Medienservice | [email protected] Tillmann Lohse, Andreas Kohring | Institut für Geschichtswissenschaften | [email protected], [email protected] Melanie Stilz | Institut für Europäische Ethnologie [email protected] Wolfgang Jänsch, Hans-Ulrich Kamke, Matti Stöhr | Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft | [email protected], hans [email protected], [email protected] Karin Madlener | Institut für deutsche Sprache und Linguistik | [email protected] Teresa Delgado, Victoria Castrillejo, Ioanna Gatzigianni und Gabriele Knauer | Institut für Romanistik | [email protected], [email protected], [email protected], [email protected] Heike Wapenhans | Institut für Slawistik | [email protected] Uwe Ziegenhagen, Birgit Hadel | Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät | [email protected], [email protected] Danilo Vetter, Marius Zierold | Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien | [email protected], [email protected] Roland Wenzlhuemer | Großbritannien-Zentrum | [email protected] Christa Köbsch | Sprachenzentrum | [email protected] 58 cms-journal 29 / April 2007 E-Teams als Netzwerke in den Instituten Stefanie Rühl Ausgehend von den sehr unterschiedli- chen Erfahrungen, dem Stand der Inte- gration und den fachlichen Bedürfnissen kann es die »eine« E-Learning-Lösung für eine Hochschule nicht geben. Zentral verfügbare Infrastrukturen und beglei- tende Services sind eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung digitaler Medien in der Lehre. Dazu bedarf es zen- traler Einrichtungen, die wie das Multi- media Lehr- und Lernzentrum im Com- puter- und Medienservice beratende und administrative Aufgaben wahrnehmen und als Ansprechpartner die Nutzung unterstützen. Neben der zentralen Un- terstützung sind aber auch dezentral organisierte Ansprechpartner und Exper- ten vor Ort wichtig. Die frühen Jahre des E-Learning waren auch an der Humboldt-Universität ge- prägt von Einzellösungen, wenigen Ak- tiven und mehr Zweifeln als Antworten auf die Frage, ob digitale Technologien eine Bereicherung für die traditionelle Lehre bedeuten. Unterstützt durch das Multimedia-För- derprogramm der Medienkommission 1 , die zentral betreute E-Learning-Infra- struktur, bestehend aus Moodle und Mneme, und ein nachfrageorientiertes Service- und Beratungsangebot hat sich in den vergangenen Jahren ein hoch- schulweites Netzwerk an »Aktiven« ent- wickelt, die neugierig und innovativ neue Wege in Studium und Lehre ausprobie- ren. Damit wurden Modelle und Anre- gungen geschaffen, die weitere Nutzung und Verbreitung initialisierten. Die Ver- breitungswege der Erfahrungen waren schließlich ausschlaggebend für die seit 2005 verfolgte Strategie einer fachbe- zogenen Unterstützung des Einsatzes digitaler Technologien in der Lehre: Vor allem die Erfahrungen, informellen Ge- spräche und guten Beispiele der frühen Nutzer überzeugten Kollegen und Kolle- ginnen, selbst erste Schritte zu wagen und zu probieren. Im Projekt »E-Kom- petenz im Kontext« werden hierzu soge- nannte E-Teams an den Instituten auf- gebaut, die als Akteure vor Ort kollegiale Ansprechpartner beim Einsatz von E-Learning in der Lehre sind [1]. Der Artikel gibt einen Einblick in die sehr verschiedenen Überlegungen und Ansätze der Institute der Humboldt-Universität, die Nutzung digitaler Medien in der Lehre zu unterstützen und zu verankern. Mit den sogenannten E-Teams wurden institutsweite Netzwerke von Ansprechpartnern aufge- baut. Diese E-Teams sind eine Besonderheit in der Strategie der Humboldt-Universität zur Verankerung von E-Learning und Multimedia in der Lehre. Hier arbeiten »Aktive« und »Funktionäre« gemeinsam an Lösungen, die für das Fach passen und nutzbar sind. Aufbauend auf zentraler In- frastruktur können so flexibel an den fachli- chen Kontext angepasste Unterstützungsan- gebote aufgebaut werden. Zehn der E-Teams stellen exemplarisch ihre Arbeitsweise und Angebote vor. 1 Informationen zum Multimedia-Förder- programm, der Multimedia-Initiative und zum Multimedia-Konzept befinden sich auf den Seiten der Medienkommission des Akademischen Senats. (http://www.mk.hu-berlin.de)

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by A. Kohring, B. Hadel et al. (2007). Published in in: cms-journal, Issue 2007-29, pages 58-66

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E-Teams an der Humboldt-UniversitätStefanie Rühl (Redaktion) | Computer- und Medienservice | [email protected]

Tillmann Lohse, Andreas Kohring | Institut für Geschichtswissenschaften |

[email protected], [email protected]

Melanie Stilz | Institut für Europäische Ethnologie [email protected]

Wolfgang Jänsch, Hans-Ulrich Kamke, Matti Stöhr | Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft |

[email protected], hans [email protected], [email protected]

Karin Madlener | Institut für deutsche Sprache und Linguistik | [email protected]

Teresa Delgado, Victoria Castrillejo, Ioanna Gatzigianni und Gabriele Knauer | Institut für Romanistik |

[email protected], [email protected], [email protected], [email protected]

Heike Wapenhans | Institut für Slawistik | [email protected]

Uwe Ziegenhagen, Birgit Hadel | Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät |

[email protected], [email protected]

Danilo Vetter, Marius Zierold | Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien | [email protected], [email protected]

Roland Wenzlhuemer | Großbritannien-Zentrum | [email protected]

Christa Köbsch | Sprachenzentrum | [email protected]

58 cms-journal 29 / April 2007

E-Teams als Netzwerke in den Instituten

Stefanie Rühl

Ausgehend von den sehr unterschiedli-chen Erfahrungen, dem Stand der Inte-gration und den fachlichen Bedürfnissenkann es die »eine« E-Learning-Lösungfür eine Hochschule nicht geben. Zentralverfügbare Infrastrukturen und beglei-tende Services sind eine entscheidendeVoraussetzung für die Nutzung digitalerMedien in der Lehre. Dazu bedarf es zen-traler Einrichtungen, die wie das Multi-media Lehr- und Lernzentrum im Com-puter- und Medienservice beratende undadministrative Aufgaben wahrnehmenund als Ansprechpartner die Nutzungunterstützen. Neben der zentralen Un-terstützung sind aber auch dezentralorganisierte Ansprechpartner und Exper-ten vor Ort wichtig.

Die frühen Jahre des E-Learning warenauch an der Humboldt-Universität ge-prägt von Einzellösungen, wenigen Ak-tiven und mehr Zweifeln als Antwortenauf die Frage, ob digitale Technologieneine Bereicherung für die traditionelleLehre bedeuten.

Unterstützt durch das Multimedia-För-derprogramm der Medienkommission1,die zentral betreute E-Learning-Infra-struktur, bestehend aus Moodle und

Mneme, und ein nachfrageorientiertesService- und Beratungsangebot hat sichin den vergangenen Jahren ein hoch-schulweites Netzwerk an »Aktiven« ent-wickelt, die neugierig und innovativ neueWege in Studium und Lehre ausprobie-ren. Damit wurden Modelle und Anre-gungen geschaffen, die weitere Nutzungund Verbreitung initialisierten. Die Ver-breitungswege der Erfahrungen warenschließlich ausschlaggebend für die seit2005 verfolgte Strategie einer fachbe-zogenen Unterstützung des Einsatzesdigitaler Technologien in der Lehre: Vorallem die Erfahrungen, informellen Ge-spräche und guten Beispiele der frühenNutzer überzeugten Kollegen und Kolle-ginnen, selbst erste Schritte zu wagenund zu probieren. Im Projekt »E-Kom-petenz im Kontext« werden hierzu soge-nannte E-Teams an den Instituten auf-gebaut, die als Akteure vor Ort kollegialeAnsprechpartner beim Einsatz vonE-Learning in der Lehre sind [1].

Der Artikel gibt einen Einblick in die sehrverschiedenen Überlegungen und Ansätzeder Institute der Humboldt-Universität, dieNutzung digitaler Medien in der Lehre zuunterstützen und zu verankern. Mit densogenannten E-Teams wurden institutsweiteNetzwerke von Ansprechpartnern aufge-baut. Diese E-Teams sind eine Besonderheitin der Strategie der Humboldt-Universitätzur Verankerung von E-Learning undMultimedia in der Lehre. Hier arbeiten»Aktive« und »Funktionäre« gemeinsaman Lösungen, die für das Fach passen undnutzbar sind. Aufbauend auf zentraler In-frastruktur können so flexibel an den fachli-chen Kontext angepasste Unterstützungsan-gebote aufgebaut werden. Zehn der E-Teamsstellen exemplarisch ihre Arbeitsweise undAngebote vor.

1 Informationen zum Multimedia-Förder-programm, der Multimedia-Initiative undzum Multimedia-Konzept befinden sich aufden Seiten der Medienkommission desAkademischen Senats. (http://www.mk.hu-berlin.de)

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Die Tätigkeitsbereiche der E-Teamssind vielfältig und stark durch die Ge-gebenheiten der Institute geprägt: • Die Mitglieder der E-Teams sind An-

sprechpartner am Institut für Fragenund Beratung bei E-Learning-Ange-legenheiten,

• sie motivieren Lehrende und Studie-rende,

• sie sammeln Ideen, Themen undAkteure und führen diese zusammen,

• sie sind Ansprechpartner für dieMultimedia-Förderprogramme,

• sie koordinieren den Einsatz vonMoodle, Mneme oder spezifischenWerkzeugen und Systemen

• sie beraten bei dem Einsatz didak-tischer Methoden, Techniken undPlattformen (Software) im fachlichenUmfeld,

• sie arbeiten mit bei der Entwicklungder E-Learning-Strategie der Einrich-tung,

• sie sind Ansprechpartner fürCMS/MLZ, die Hochschulleitung undzentrale Einrichtungen.

Lebendige Beispiele geben einen deut-licheren Einblick als lange Erklärungen.Zehn der aktiven E-Teams an verschie-denen Instituten stellen sich auf den fol-genden Seiten vor und geben Anregun-gen für den Aufbau eigener lokaler Netz-werke. Deutlich werden die sehr hetero-genen Ausgangslagen, die eine Nutzungdigitaler Medien motiviert haben. AllenBeispielen gemeinsam ist aber, dass vorallem die Pionierarbeit der »Aktiven« derersten Stunde den Zugang für Kollegenund Kolleginnen eröffnet hat. Die Ein-bindung von »Funktionären«, also Stu-diendekanen und EDV-Beautragten derInstitute, wurde an vielen Instituten er-probt und eröffnet Möglichkeiten zurcurricularen Integration. Interessant istauch die oft treibende Kraft der an fastjedem Institut eingebundenen studen-tischen Mitarbeiter.

Institut für Geschichtswissenschaften

Tillmann Lohse, Andreas Kohring

Das Institut für Geschichtswissenschaf-ten (IfG) mit seinen 13 Lehrstühlen bil-

det derzeit in drei Magisterteilstudien-gängen, dem Lehramtsstudiengang mitdem Ziel Staatsexamen, dem Bachelor-kombinationsstudiengang mit Lehramts-option und einem konsekutiven Master-studiengang etwa 3 000 Studierende imFach Geschichte aus. Die grundständigePräsenzausbildung des Institutes wird inrund 160 Lehrveranstaltungen pro Se-mester realisiert. Die große Nachfragevon Studieninteressierten, die Studien-dauer und die kapazitären Vorgaben desLandes Berlin machen Geschichte zueinem sogenannten Massenfach mit denüblichen Spezifika: überfüllte Veran-staltungen, mangelhafte Literaturversor-gung, eingeschränkte Kommunikations-möglichkeiten zwischen Lernenden undLehrenden, usw.

Das innovative Potential EDV-gestütz-ter Arbeitstechniken ist am IfG frühzeitigerkannt und genutzt worden. Die dauer-hafte Einrichtung eines EDV-Beauftrag-ten auf Institutsebene Mitte der neunzi-ger Jahre trug maßgeblich zur Schaffungeiner zeitgemäßen Infrastruktur bei.Überaus erfolgreiche Drittmitteleinwer-bungen und in der Fachkollegenzunftmittlerweile fest etablierte Projekte (Clio-Online als Fachportal; H-SOZ-KULT alsE-Zine) ließen rasch den Wunsch auf-kommen, auch im akademischen Unter-richt von den neuen – zunehmend auchmultimedialen – Möglichkeiten Gebrauchzu machen.

Aufgrund der oben angedeuteten in-adäquaten Betreuungssituation standendabei zunächst rein pragmatische Aspek-te der Lehr- und Studienorganisation imVordergrund. So erklärt sich, dass esgerade Mitarbeiter der älteren Epochen(Alte Geschichte und Mittelalterliche Ge-schichte) waren, die aus der Koinzidenzvon vergleichsweise noch schlechterenBetreuungsrelationen und technischsehr aufgeschlossenen Professoren zuPionieren im Feld des E-Learning wur-den. Hier trafen die Aktivitäten des CMSauf Menschen, die schon eine Art»E-Team« waren, bevor die Begrifflich-keit selbst in der Welt der Historiker an-gekommen war. Zusammen mit demWohlwollen der jeweiligen Institutslei-tung und dem kollegialen Kompetenz-transfer durch den Bereich HistorischeFachinformatik schufen diese Mitarbeiter

– bestärkt durch die frühzeitige Integrati-on engagierter, weil unmittelbar betroffe-ner Studierender – einen informellenKreis, der mit neuen Lernformen imGrundstudium bzw. in den Einführungs-modulen anfänglich im Rainbow-gestütz-ten Portal, später dann in Moodle, experi-mentierte.

In den vergangenen Semestern sinddurch das E-Team des IfG zahlreicheInitiativen zu einer institutsweiten Koor-dination der E-Learning-Aktivitäten ge-startet worden. Im Zentrum stand dabeizunächst die systematische Kompetenz-entwicklung der Studierenden. Zu diesemZweck wird seit dem Wintersemester2005/06 in Kooperation mit dem MLZeine allgemeine »Einführung in Moodle«durchgeführt, die halbjährlich im Rahmender von der Fachschaft organisierten Ein-führungswoche für Erstsemester stattfin-det. Im Anschluss an eine Einführungs-veranstaltung, in der Aufbau und Funk-tionsweise von Moodle vorgestellt werden,haben die Studienanfänger hier dieMöglichkeit, das Lehr- und Lernmanage-mentsystem der Humboldt-Universitätim PC-Pool des Instituts gleich selberauszuprobieren und können bei dieserGelegenheit Account-Erstellung undKursanmeldung bereits in der »nullten«Semesterwoche hinter sich bringen. Er-gänzend hierzu wird seit dem Sommer-semester 2006 – ebenfalls in Koopera-tion mit dem MLZ – eine wöchentliche»Moodle-Sprechstunde« für individuelleFragen und Probleme angeboten, zuderen Besuchern mittlerweile auch dieStudierenden am Institut für Bibliotheks-und Informationswissenschaft gehören.Beide Support-Angebote haben nicht zu-letzt deshalb so großen Zuspruch, weilsie systematisch und an prominenterStelle auf der Homepage des Institutsbeworben werden. In jüngerer Zeit hatsich das E-Team vor allem darum be-müht, die administrativen Potentiale vonMoodle stärker auszuschöpfen. So er-möglichen lehrstuhlübergreifende Ab-sprachen den BA- und MA-Studierendendes Instituts mittlerweile, ihre kompletteSeminaranmeldung in den Studienberei-chen Alte Geschichte und MittelalterlicheGeschichte mittels eines Moodle-Votingszu erledigen.

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Alle diese Maßnahmen haben zu einererheblichen Akzeptanz- und Effizienz-steigerung bei der Anreicherung der Prä-senzlehre mit E-Learning-Elementen ge-führt und so ein ausgesprochen günsti-ges Umfeld für eine rasante Institutiona-lisierung webgestützter Lehr- undLernformen geschaffen.

Zukünftig wird sich das E-Team desIfG verstärkt der curricularen Integrationwebgestützter Lehr- und Lernformenwidmen. Ein erster Schritt in diese Rich-tung wurde bereits mit dem von der Me-dienkommission des Akademischen Se-nats geförderten »E-Learning-VerbundMittelalterliche Geschichte« unternom-men. Als dessen Kern fungiert ein per-manent unterhaltenes Moodle-Tutorium,das aus 14 Lernmodulen mit handlungs-orientierten Aufgabenstellungen, lö-sungsrelevanten Materialien und einemintegrierten Feedback-Tool besteht undan das sich im Semester-Rhythmus alleim Studienbereich Mittelalterliche Ge-schichte angebotenen Proseminare an-docken (vgl. auch den Beitrag »Aufelektronischem Wege nach Bologna«).Nachdem dieses Pilotprojekt für seineinnovativen Impulse auf dem Gebiet derakademischen Lehre im Jahr 2006 mitdem Dekanepreis der PhilosophischenFakultät I ausgezeichnet wurde, arbeitetdas E-Team nun an epochenspezifischenAdaptionen, um eine institutsweit ab-gestimmte Lösung für alle drei Einfüh-rungsmodule der BA-Studiengänge zufinden.

AnsprechpartnerDas E-Team besteht aus Dr. AndreasKohring (Studiendekan) und TillmannLohse (Moodle-Beauftragter). Sie agierenin enger Abstimmung mit dem Ge-schäftsführenden Direktor, Prof. Dr. Mi-chael Borgolte, und dem DV-Beauftrag-ten des Instituts, Dr. Rüdiger Hohls.

Institut für Europäische Ethnologie

Melanie Stilz

Ich bin mit E-Learning über mein zwei-tes Hauptfach Informatik, das ich an derFreien Universität Berlin studiere, in

Berührung gekommen. In einem Kursüber Online-Plattformen und deren Ein-satz an deutschen Hochschulen stieß ichzufällig darauf, dass auch die Humboldt-Universität Moodle als E-Learning-Platt-form nutzt. Und warum bin nicht einmalich, die sich damit beschäftigt, je daraufgestoßen? In keinem meiner Seminarein Europäischer Ethnologie wurde damalsMoodle erwähnt, ein paar meiner Kom-militonen aus anderen Fächern hattenzumindest davon gehört.

Auf meine Anfrage im Januar 2005,ob man die Nutzung von Moodle nichtmit Hilfe einer Studentischen Hilfskraftvorantreiben könnte, erhielt ich leidererst einmal eine Absage. Es gab keineMittel für eine zusätzliche Stelle. Trotzmeines Interesses und der Überzeugungvom Nutzen – mein Engagement gingdann doch nicht soweit, mich aus-schließlich ehrenamtlich mit der sichsicher nicht einfach gestaltenden Über-zeugungsarbeit an die Professoren zuwenden. Im November machte michdann eine Freundin auf den Aushang derMultimedia-Förderung aufmerksam:Dr. Stefan Beck stellte sich als interes-sierter Ansprechpartner für Multimedia-fragen heraus und die Sache begann sichzu bewegen.

Den Antrag hatten wir schnell verfasst,es gab ja schließlich genug gute Gründeund Bedarf für die Einführung vonMoodle. Leider mussten wir trotzdem bisEnde April 2006 warten, bis wir grünesLicht bekamen und alle Einstellungsfor-malitäten überwunden waren – also mit-ten im Semesterbeginn. Daher fühltensich viele erstmal überfordert mit »dieserneuen Technik« unvorbereitet zu arbei-ten. Trotzdem war das Interesse sicheinzuarbeiten, groß. Im nun folgendenSemester beschränkt sich meine Aufgabedarauf, den Kurs nur anzumelden undfür gelegentliche Fragen zur Verfügungzu stehen – bearbeitet werden die Kursevon Lehrenden und Studierenden. Be-sonders gefreut habe ich mich über dieim Moment laufenden Planungen,Moodle für ein internationales Seminarzwischen Berlin und Istanbul einzuset-zen, da meiner Meinung nach Moodlegenau dafür neue Möglichkeiten eröff-net. Und diese Möglichkeiten wird nun

auch von immer mehr Lehrenden er-kannt und eingesetzt.

Der Einsatz von Multimedia – nichtnur Moodle – führt auch in anderen Be-reichen zu neuen Ideen und Wünschen.So wurde ich im letzten Jahr mehrfachvon Lehrenden gefragt, eine Literatur-datenbank einzurichten, die themen-bezogen nach Schlagworten durchsuchtwerden kann und auf die unterschied-liche Personen Zugriff haben. Ein neuesProjekt steht also auf dem Plan: Aufbaueiner Literaturdatenbank. Wenn derneue Antrag bewilligt wird, steht ein wei-teres interessantes Jahr für das E-Teambevor – in diesem Sinne: stay tuned.

Ansprechpartnerin und Ansprechpartner• Melanie Stilz – studentische Moodle-

Beauftragte• Prof. Dr. Stefan Beck

Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft

Wolfgang Jänsch, Hans-Ulrich Kamke,

Matti Stöhr

Das Institut für Bibliotheks- und Infor-mationswissenschaft (IBI) bietet nebender Lehre im Direktstudium den einzi-gen Fernstudiengang in diesem Fach-gebiet an der Humboldt-Universität an.

Im Direktstudium ist Blended Learningseit 2006 das zentrale Lehr- und Lern-prinzip des Instituts. Genutzt wird dafürhauptsächlich das zentral bereitgestellteE-Learning- und KommunikationssystemMoodle. Im Wintersemester 2006/07wurden die Struktur des Bachelorstu-diengangs und das entsprechende Lehr-angebot komplett in Moodle abgebildet.Für die Betreuung und Pflege dieses An-gebotes steht ein studentischer Mitarbei-ter als Moodle-Tutor allen Lehrenden zurVerfügung. Die Abbildung des Bachelor-angebots des Wintersemesters 2006/07ist jedoch nicht gleichzusetzen mit dertatsächlichen Nutzungsintensität vonMoodle durch die Lehrenden des Insti-tuts. So werden derzeit etwa 64 % derVeranstaltungen aktiv mit Moodle beglei-tet. Angesichts der noch recht frischenInitiative ist diese Nutzungsintensität alssehr positiv zu bewerten.

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Bereits 1995 wurde der postgradualeFernstudiengang »Bibliotheks- und In-formationswissenschaft« eingerichtet.Studienführer und Materialien wurdenzu Beginn in einer HTML-Version aufeinem institutseigenen Webserver zurVerfügung gestellt, anfangs noch parallelneben der Papierversion. Später wurdeauf der Basis von ZOPE ein System ent-wickelt, das neue Möglichkeiten eröffnete(z. B. wurden die digitalen Studienmate-rialien in eine relationale Datenbankmigriert). Form und Inhalt der Studien-führer konnten voneinander getrenntund ein Workflow für die Bearbeitungdes Materials eingeführt werden. Damitkonnten die Aufgabenbereiche deutli-cher als zuvor getrennt werden. Parallelzum postgradualen Fernstudium wurdemit der Universität Koblenz-Landau eingrundständiges Fernstudium im BereichBibliotheks- und Informationswissen-schaft eingerichtet. Hier wurden aus-führliche Erfahrungen mit dem solitärenEinsatz von Videokonferenzen in einemStudium gewonnen: Die Studierendensaßen in Seminarräumen in Koblenzund Landau und die Dozenten in einemVideostudio des Instituts in Berlin. ÜberTCP/IP-Verbindungen können auch Stu-dierende im Ausland ihre mündlichenAbschlussprüfungen absolvieren.

Bereits seit dem Sommersemester2005 sind in der Lehre des postgradua-len Fernstudiums elektronische Tafelnim Einsatz. Sie dienen insbesondere dermultimedialen Unterstützung der Lehr-veranstaltungen und bieten für Studie-rende des Fernstudiums die Möglichkeit,Lehrveranstaltungen an beliebigen Ortenund zu beliebigen Zeiten zu erleben. Ge-samte Lehrveranstaltungen können alsTafelbild (Audio und Video) mitgeschnit-ten und digital abgelegt werden. So wirdin absehbarer Zeit ein vollständiges Ar-chiv der Lehrveranstaltungen inklusiveder course materials des postgradualenFernstudiums aufgebaut. Gegenwärtigumfasst der Bestand ca. 85 % der Ver-anstaltungen. Die Aufnahmen werdenpraktisch synchron im Netz für die Stu-dierenden zur Verfügung gestellt. DieTonspur steht als MP3-Datei zur Verfü-gung und kann auch so separat genutztwerden; über Änderungen und Neuig-keiten informiert ein RSS-Feed.

Es ist aufgrund der bisher positivenErfahrungen zu erwarten, dass dieMoodle-Plattform am IBI weiter aus-gebaut und intensiver genutzt werdenwird. So soll beispielsweise auch derMagisterstudiengang und bei Einfüh-rung auch der Masterstudiengang flä-chendeckend in Moodle abgebildet wer-den. Auch der Fernstudienbereich desIBI prüft derzeit, inwiefern dort Moodlezur Unterstützung der Lehre eingesetztwerden kann.

Die gemeinsame und zielstrebige Ar-beit des E-Teams bildete dabei die Grund-lage für die Integration von E-Learningin Lehre und Studienorganisation amInstitut. Die Bereiche Fernstudium undDirektstudium tauschen dabei ihre Er-fahrungen und Erkenntnisse aus, nutzenSynergien und bereichern sich gegen-seitig.

Ansprechpartner• PD Dr. Dr. Wolfgang Jänsch, Leiter des

Bereiches Fernstudium• Dr. Hans-Ulrich Kamke, Koordination

Postgraduales Fernstudium• Matti Stöhr, Moodle-Beauftragter und

studentischer Mitarbeiter bei Prof. Dr.Schirmbacher

Institut für deutsche Sprache und Linguistik

Karin Madlener

Verankerung von neuen Medien und E-LearningIm Laufe der vergangenen Semester hatsich am IdSL (http://www.linguistik.hu-berlin.de) ein sowohl für die Studieren-den als auch für die Lehrenden frucht-bares Zusammenspiel aus verschiedenenEinsatzszenarien von neuen Medien undE-Learning-Instrumenten in Studien-organisation, Lehre und Forschung etab-liert. Im Folgenden werden einige dieserSzenarien vorgestellt:

Unterstützung der Präsenzlehre durch MoodleDie Begleitung der Präsenzlehrveranstal-tungen durch Moodle-Kurse ist inzwi-schen fester Bestandteil der Lehre in allenBereichen des IdSL. Seit dem Sommer-semester 2005 ist die Zahl kontinuierlichvon 12 auf 73 gestiegen. Die Ausrichtung

der Kurse ist dabei unterschiedlich; siereicht von der Seminarorganisation und-verwaltung über die Online-Verfügbar-keit von Literatur, Lehr- und Arbeitsma-terialien bis hin zur Nutzung von Moodleals Kommunikationsplattform und inter-aktivem Online-Arbeitsplatz für Grup-penarbeiten.

Präsentation der Lehre und Studienorganisation mit MoodleMit der Umstellung auf Bachelor- undMasterstudiengänge wuchs die Idee,Moodle auch kursübergreifend als Platt-form zur Präsentation der Lehre amIdSL und für die Studienorganisationeinzusetzen. In einem öffentlich zugäng-lichen Meta-Kurs werden für jeden Stu-diengang die Modulgliederung, die inden Modulen aktuell angebotene Prä-senz- und Moodle-Lehre inklusive einerVorschau auf das Folgesemester trans-parent gemacht. Hinzu kommen modul-spezifische Informationen zu Studien-punkten, Modulabschlussprüfungen etc.Dies gibt den Studierenden die Möglich-keit, sich zu orientieren. Diese Metakur-se sind zusätzlich eine zentrale Informa-tionsquelle für Studieninteressierte undStudienwechsler aus dem In- und Aus-land und damit ein wichtiges Instrumentder Studienfachberatung. Bisher ist dasKonzept für den BA Germanistische Lin-guistik, den BA Historische Linguistikund den MA Deutsch als Fremdsprachemit Unterstützung durch das Multime-dia-Förderprogramm umgesetzt, dieanderen Studiengänge sollen folgen.Kontakt: Monika Strietz, Nicole Schu-macher, Johannes Gerwien

Verbesserung der Studierbarkeit durch E-LearningAngesichts der hohen Studierendenzah-len in Basismodulen, die für Studierendeverschiedener BA-Studiengänge ver-pflichtend sind, wird im Moment übereine Erweiterung des Lehrangebots umOnline-Veranstaltungen nachgedacht.Ziel ist es vorerst, ergänzend zum Prä-senz-Tutorium Linguistik ein Online-Tutorium in Moodle aufzubauen, in demsich Studierende selbstständig Lern-einheiten erarbeiten, zeitunabhängigÜbungsangebote nutzen, Aufgaben inGruppenarbeit lösen und so den in den

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Grundkursen sehr komprimiert vermit-telten Stoff vertiefen können.Kontakt: Monika Strietz

Forschungs- und LehrprojekteMultimedia-Chunks für Deutsch als FremdspracheIm Forschungsprojekt »Multimedia-Chunks für Deutsch als Fremdsprache« ,ebenfalls vom Multimedia-Förderpro-gramm unterstützt, wird eine linguis-tisch und lerntheoretisch fundierte On-line-Lernumgebung entwickelt, die aufdie Optimierung der Inputverarbeitungund das Chunking als Erwerbsstrategieabzielt. Das Chunk-Angebot besteht ausvorgefertigten komplexen Ausdrückenmit gefrorener grammatischer Informa-tion, die multimedial eingebettet sind.Ausgewählte Lerngegenstände werden inVideos, Animationen und Fotosequenzenpräsentiert, auf verschiedenen Ebenenerklärt und mit Links zu Lexikon undGrammatik versehen. Interaktive Auf-gaben lösen Lernaktivitäten zum stru-kturierten Input aus und ermöglichendie Überprüfung von Forschungshypo-thesen zur Rolle des Chunking imFremdsprachenerwerb (http://www.linguistik.hu-berlin.de/daf/forschung/multimedia-chunks.php).Kontakt: Brigitte Handwerker, Karin Madlener

Videokonferenzen im FremdsprachenunterrichtDer erwerbsfördernde Einsatz von Video-konferenzen im Fremdsprachenunter-richt wird in der Lehrveranstaltung»Deutsch als Fremdsprache (DaF) lehrenper Videokonferenz« theoretisch-didak-tisch diskutiert und praktisch umgesetzt.DaF-Studierende der HU unterrichtenseit mehreren Semestern Kleingruppenvon Studierenden an der Waseda-Uni-versität Tokio.Kontakt: Nicole Schumacher, Constanze Niederhaus

KorpuslinguistikDas Lehr- und Forschungsgebiet Korpus-linguistik stellt über ein öffentlich zu-gängliches Webinterface verschiedenedigitalisierte und mit verschiedenen In-formationen annotierte Korpora (Samm-lungen von Zeitungstexten, Fachtexten,

historischen und anderen Texten ausmehreren Sprachen) für die Nutzung inLehre und Forschung zur Verfügung.Besonders zu erwähnen ist das Lerner-korpus FALKO, erreichbar unterhttp://www.linguistik.hu-berlin.de/korpling/projekte/falko/index.php, dasTextproduktionen von Deutschlernendenenthält. Es ermöglicht durch Fehleranno-tation systematische Untersuchungen zutypischen Mustern und Abweichungenin den Lernerdaten, die wiederum Auf-schluss über Erwerbsprozesse gebensollen (http://www.linguistik.hu-berlin.de/korpling/korpora/index.php).Kontakt: Anke Lüdeling

Die Mitglieder des E-Teams am IdSLarbeiten eng zusammen, stimmen ihreeigenen Projekte und Vorhaben aufein-ander ab, um so insbesondere die neuenStudiengänge in ihrer Organisation effi-zienter zu gestalten, die Lehre, die Stu-dienorganisation und die Präsentationnach außen insgesamt zu verbessern.

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner• Prof. Dr. Brigitte Handwerker, Bereich

Deutsch als Fremdsprache• Prof. Dr. Anke Lüdeling, Bereich

Korpuslinguistik• Karin Madlener, Bereich Deutsch als

Fremdsprache, COVCELL• Dr. Monika Strietz, Geschäftsführende

Mitarbeiterin des IdSL• Johannes Gerwien, Studentischer Mit-

arbeiter• Stefan Merz, Studentischer Mitarbeiter

Institut für Romanistik

Teresa Delgado, Victoria Castrillejo,

Ioanna Gatzigianni und Gabriele Knauer

Das Institut für Romanistik (IfR) bietetin verschiedenen Bereichen Lehre fürromanische Sprachen an: Literaturwis-senschaft, Sprachwissenschaft, Transla-tionswissenschaft, Kulturwissenschaft,Kunstwissenschaft, Fachdidaktik undSprachpraxis. Zwischen diesen Bereichengibt es mehrere Einzelprojekte und Ko-operationen, die z. T. durch das Multime-dia-Förderprogramm gefördert wurden.

Das E-Team wuchs mit der Aufgabezusammen, Moodle am Institut zu etab-

lieren. Unter den Lehrenden gibt es sehraktive Nutzer/innen dieser Plattform.Zur Unterstützung weiterer Lehrenderund Studierender wurden so genannteMoodle-Tutorinnen etabliert, die Work-shops und Beratung anbieten. Die Zu-sammenarbeit zwischen den erfahrenenLehrenden und den Tutorinnen erforderteKoordination. Diese Aufgabe übernahmdie Gruppe aktiver Lehrender unterstütztvon studentischen Moodle-Tutoren. InZusammenarbeit dem Multimedia Lehr-und Lernzentrum (MLZ) wurde darauf-hin ein Moodle-Kurs eingerichtet, derneben den realen Treffen als Kommuni-kations- und Austauschplattform für dieErfahrungen aus der Betreuung, für häu-fig gestellte Fragen und die Umsetzungdidaktischer Konzepte in Moodle und fürdie Betreuung von Kursen dient. DasE-Team führt in festen Sprechstundenund durch individuelles Coaching Mood-le-Beratungen und Schulungen für Stu-denten und Lehrkräfte durch.

Der Einsatz zeigt Erfolge. Es gibt mitt-lerweile mehrere Dozenten, die E-Lear-ning in ihre Lehrveranstaltungen inte-grieren. Das Institut bietet über 40Moodle-Kurse pro Semester an. Vieledieser Kurse nutzen nicht nur die mehroder weniger gängigen Tools der Platt-form, sondern auch Video- und Audio-Streams und berücksichtigen damit be-sonders die didaktischen Möglichkeitenvon E-Learning.

Am Institut wird als E-Learning-Ini-tiative der ersten Stunde mit Linguapolisein eigenes Lernmanagementsystem fürden Studiengang IFK eingesetzt und –teilweise unterstützt durch das Multime-dia-Förderprogramm – laufend weiter-entwickelt, das speziell auf die Erforder-nisse von Spracherwerb ausgerichtet ist(http://www.linguapolis.net). Initiator undVerantwortlicher ist hier der DV-Beauf-tragte Xavier Bihan.

Die Unterstützung des E-Learning-Einsatzes des Bereiches SpracherwerbFranzösisch wird derzeit von vielen akti-ven, aber nur vorübergehend an der HUbeschäftigten Lehrenden getragen. EineAusweitung auf das gesamte Institut undeine größere Unterstützung durch dieInstitutsleitung sind erforderlich, um diebegonnene Arbeit auch in Zukunft fort-führen zu können.

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Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner• Prof. Dr. Gabriele Knauer, Spanische

und französische Sprachwissenschaft• Victoria Castrillejo,

Spracherwerb Spanisch• Teresa Delgado,

Spracherwerb Spanisch• Ioanna Gatzigianni, Moodle-Tutorin,

didaktischer Einsatz von Moodle• Anastasia Triantafillaki,

Moodle-Sprechstunde• Petra Prochazkova, Moodle-Tutorin• Inga Grantyn, Moodle-Tutorin• Xavier Bihan, DV-Beauftragter,

Spracherwerb Französisch

Institut für Slawistik

Heike Wapenhans

Das InstitutDas Institut für Slawistik gliedert sich indie Bereiche Ostslawistik (Russistiksowie Weißrussisch und Ukrainisch),Westslawistik (Polonistik, Bohemistik/Slowakistik), Südslawistik (Kroatistik/Serbistik, Bulgaristik), Didaktik desRussischunterrichts, Translationswissen-schaft sowie das Seminar für Hungaro-logie als eine nicht slawische Philologie.

Initiativen aus demMultimedia-Förderprogramm zu BeginnDie Nutzung von Multimedia ist am In-stitut durch die Aktivität einzelner Mit-arbeiter in Schwung gekommen. Nebender Eigeninitiative bekam das InstitutUnterstützung durch die Förderung desMultimedia-Förderprogramms der HUsowie durch das Multimedia Lehr- undLernzentrum (MLZ). Impulse für denEinsatz der Neuen Medien wurden amInstitut vor allem durch die Förderungmehrerer Projekte im Rahmen desMultimedia-Förderprogramms gegeben.Auslöser und initialer Funke war dasProjekt »Interkulturelle Fachkommuni-kation und Übersetzen – ModularisiertesHauptstudium im Internet« (Dr. L.Schippel, Dr. H. Wapenhans, A. Fertig).Für dieses erfolgreich umgesetzte Pro-jekt gab es eine Fortsetzung: »Slawistikim Netz. Datenbankbasierte Internetsei-te. Dozenten- und Administratoreninter-faces« (Dr. H. Wapenhans, A. Fertig).

Es folgten weitere Anträge in dennächsten Jahren. Bewilligt wurdenfolgende Projekte des Instituts:• 2004: Internetplattform zum Thema

»Muttersprachler im Russischunter-richt« (PD Dr. A. Ertelt-Vieth, Dr. E. Denisova)

• 2004: Intermediales Archiv 1650-2000– Digitalisierung von Material undForschungsergebnissen am LehrstuhlOstslawische Literaturen mit Hilfe desMedienportals (Prof. G. Witte, Dr. S. Strätling)

• 2005: Russiapolis c/o Linguapolis.netAufbau einer Textdatenbank unterEinbeziehung spezieller Übersetzungs-korpora (Prof. Dr. L. Schippel, Dr. H. Wapenhans, A. Fertig)

• 2005: Fachdidaktik Russisch. Medienportal zum Thema »VisuelleMedien im Russischunterricht« (Prof. Dr. A. Ertelt-Vieth)

• 2006: »Novinki« – Internetportal überliterarische und literaturwissenschaft-liche Neuerscheinungen in Osteuropa(Prof. Dr. S. Sasse, Prof. Dr. M. Goller)

Eine Übersicht über die Projekte sowiedetaillierte Informationen können Sieauf der Homepage des Instituts nach-lesen (http://www.slawistik.hu-berlin.de/forschung/projekte). Dank dieser Projekteerhielt das Institut vor allem personelleUnterstützung durch engagierte studen-tische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

MoodleSeit dem Sommersemester 2004 nutzenLehrende des Instituts das Lernmanage-mentsystem Moodle zur Online-Unter-stützung ihrer Präsenzlehre. Zu Beginnwurden ca. 10 Kurse für die BereicheSprachpraxis und Translationswissen-schaft eingerichtet. Die Zahl der Moodle-Kurse ist in den letzten Semestern konti-nuierlich angewachsen. So begleiten imWintersemester 2006/07 ca. 70 Moodle-Kurse die Präsenzlehre. Moodle wirdbislang vorwiegend zur Materialbereit-stellung und zur Übermittlung vonInformationen der Lehrenden für dieStudierenden genutzt.

Kompetenzerweiterung und BeratungZur Kompetenzerweiterung in Bezug aufden Einsatz der digitalen Medien erhiel-

ten die Lehrenden des Instituts Unter-stützung durch Workshops des MLZ,durch eigene Schulungen und durchindividuelle Betreuung von Kollegen amInstitut. Eine Sensibilisierung weitererMitarbeiter für die Belange von E-Lear-ning wurde durch regelmäßige Informa-tionen zu diesem Thema im Institutsratund in Veranstaltungen des Mittelbauserreicht. Es gab darüber hinaus Schulun-gen und Beratung über die selbststän-dige Pflege von Internet- und Lehrver-anstaltungsseiten auf der inzwischenumgestalteten, teilweise dynamischenInstitutshomepage.

PerspektivenWeitere Vorhaben zum Einsatz der digi-talen Medien sind eng mit der Einfüh-rung der neuen BA- und Masterstudien-gänge verbunden. Das trifft insbesondereauf den geplanten MA InterkulturelleFachkommunikation (IFK) zu, der denvom Bologna-Prozess verfolgten Zielstel-lungen internationaler Kompatibilitätund Flexibilität zur Gewährleistung stu-dentischer Mobilität entspricht, ist erdoch von seiner Anlage her bereits aufinternationale Kommunikation ausge-richtet und schließt den Erwerb von Aus-landserfahrungen ein (siehe dazu denBeitrag »Auf elektronischem Wege nachBologna« in diesem Heft).

So werden zukünftig, der Natur desFachgebietes entsprechend, Online-Angebote nicht mehr nur zur Unter-stützung von Präsenzveranstaltungengenutzt. Sie erlauben, ausgewählteLehrveranstaltungen ohne Präsenz zuabsolvieren. Zudem steht nicht nur dieKommunikation zwischen Projektpart-nern über Ländergrenzen hinweg imVordergrund, sondern auch die Mög-lichkeit des Einsatzes verschiedenerInternet-Tools und der LernplattformMoodle innerhalb von Lehrveranstal-tungen.

WirtschaftswissenschaftlicheFakultät

Birgit Hadel, Uwe Ziegenhagen

Zahlreiche Methoden des E-Learningkommen an der Wirtschaftswissen-

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schaftlichen Fakultät zu immer größe-rem Einsatz.

Die Zahl der mit Moodle betreutenProjekte beläuft sich im FachgebietBetriebswirtschaftslehre auf 30 Kurse,im Fachgebiet Volkswirtschaftslehre auf18 Kurse und im Fachgebiet QuantitativeMethoden auf 37 Kurse.

Darüber hinaus finden zahlreicheAktivitäten zur Entwicklung innovativerE-Learning-Lösungen statt.

Auf Initiative der Studiendekanin Sy-bille Schmerbach erfolgt in Kooperationmit dem MLZ seit 2006 ein organisier-ter, gemeinsamer Austausch zwischenden Lehrstühlen und ihren Aktivitätenim Hinblick auf die E-Learning-Entwick-lungen in der Fakultät. Angesprochenwerden Professoren, WissenschaftlicheMitarbeiter und Studentische Hilfskräf-te. Ziel ist hier neben der Motivation zuweiteren E-Learning-Aktivitäten auch dieErstellung eines fakultätsweiten Multi-media-Konzeptes.

Das Institut für Statistik und Ökono-metrie sowie das Institut für OperationsResearch (Entwicklung interaktiver undmultimedialer Lerneinheiten und dieNutzung webbasierter Software mit Web-Mathematica) sind als wichtige Vertreterunserer Fakultät für die Entwicklungeigener Softwarelösungen im BereichE-Learning zu benennen.

Am Institut für Statistik und Ökono-metrie der WirtschaftswissenschaftlichenFakultät gibt es seit Mitte der 90er Jahreeine E-Learning Gruppe (Wolfgang Härd-le, Sigbert Klinke), die sich vor allem mitder Verbesserung der Lehre durch inter-aktive Inhalte beschäftigt. Eines der erstenProjekte war das internetbasierteMM*Stat (http://www.quantlet.com/mdstat/ scripts/mmdeu/java/start.html),das sich an Studenten im Grundstudiumrichtete und die kompletten Inhalte derzweisemestrigen Grundstudiumsveran-staltung Statistik abdeckte. In einer Um-gebung ähnlich zu Karteikarten konntendie Studenten zwischen Lecture- undExample-Seiten wechseln, zusätzlich gabes auch die Möglichkeit interaktiver Bei-spiele auf Basis von Java-Applets, die miteinem mitgelieferten XploRe-Quantlet-Server kommunizierten. MM*Stat wurdefür zahlreiche Sprachen implementiert,die neueste – arabische – Version baut

auf Wiki-Technologie auf. Zeitgleich zurImplementierung von MM*Stat wurdedie Idee der interaktiven Inhalte auch aufTextbücher angewandt. In den Lehrbü-chern von Wolfgang Härdle und ihrenHTML-Versionen befanden sich Linksauf Webseiten, von denen Nutzerinnenund Nutzer Java-Applets starten konnten.Auf diese Weise ließen sich auch um-fangreichere Berechnungen und Para-meteränderungen visualisieren. Im Rah-men des bundesweiten e-Stat-Projektshat der Lehrstuhl Statistik an der Umset-zung von Lehrinhalten in plattformunab-hängiges XML mitgewirkt. Diese XML-Inhalte wurden dann in verschiedenenSzenarien und Ansichten arrangiert undfür die Nutzerinnen und Nutzer aufbe-reitet. Andere Projekte des Lehrstuhlswaren »Q&A« , eine interaktive Um-gebung zur Klausurvorbereitung sowie»TeachWiki« (http://teachwiki.wiwi.hu-berlin.de/index.php), ein auf MediaWikibasierendes Projekt, an dem auch Stu-dierende aktiv teilnahmen und nochteilnehmen.

Die momentanen Bestrebungen derE-Learning-Tätigkeiten am Lehrstuhl ge-hen zum einen in die Richtung der Pro-liferation von MM*Stat-Inhalten mittelsWiki-Technologie, zum anderen in Rich-tung der einheitlichen Beschreibung vonnumerischen Verfahren und Quellcodesdurch XML.

Fakultätsweit werden Lehrstühle an-gesprochen, die von den in den anderenLehrstühlen bereits entwickelten Lö-sungsmöglichkeit digitaler TechnologienNutzen ziehen könnten, sowohl in Hin-blick auf die Anreicherung und Optimie-rung der Lehre als auch auf die Möglich-keiten der Repräsentation nach außen.Um diese Bestrebungen zu koordinierenwird derzeit ein (Multimedia-)Konzepterarbeitet, das konkrete Zielstellungenbenennt.

Ansprechpartnerinnen:• Dr. Sibylle Schmerbach, Studiendekanin• Uwe Ziegenhagen,

Wissenschaftlicher Mitarbeiter• Birgit Hadel, Studentische Mitarbeiterin

Zentrum für transdisziplinäreGeschlechterstudien (ZTG)

Danilo Vetter, Marius Zierold

Das gesamte E-Team »AG Multimedia«wird auf folgender Webseite des Insti-tutes vorgestellt: http://www.gender.hu-berlin.de/service/multimedia.

Das Zentrum ist eine transdisziplinä-re, wissenschaftliche Einrichtung in derPhilosophischen Fakultät III. Das Kon-zept des ZtG sieht vor, Gender-Kompe-tenzen aus allen Disziplinen zusammen-zubringen, zu koordinieren und darüberhinaus dem Studiengang Gender Studieseinen Ort zu geben. Universitäre undstudentische Aktivitäten, wie Projekte,Kolloquien, Tagungen oder Konferenzen,werden hier entwickelt, ermöglicht undgefördert. Es sollen Brücken geschlagenwerden in unterschiedliche Öffentlich-keiten, zu Lehrenden und Forschendenaus aller Welt und zu anderen Gender-forschungszentren.

Das erste Treffen zur Planung einerMultimediagruppe wurde im Sommer-semester 2004 von Susanne Baer undDaniela Hrzán organisiert. Neben deröffentlichen Diskussion des Glossars»Recht und Geschlecht« und der »Lehr-und Lernplattform der Gender Studies«entstand in diesem Zusammenhang dieIdee, eine Arbeitsgruppe »Multimedia«zu gründen, die einen Kommunikations-ort für Fragen multimedialer Lehre,E-Didaktik und Onlinerecht bieten sollte.

Im Wintersemester 2006/2007 gab esBeratungsgespräche zu einem Projekt-antrag im Rahmen des Multimedia-För-derprogramms. Dabei stellten sich vierwesentliche Themen des ZTG in denVordergrund:• Didaktisch sinnvoller Einsatz von Mul-

timedia und E-Learning in der Lehre, • Motivation von Lehrenden, diese Mittel

und Methoden zu nutzen, • Möglichkeiten des Internets, mit Tools,

Plattformen oder Programmen die Stu-dienorganisation zu optimieren (z. B.Generierungsmöglichkeiten für ein –transdisziplinäres – KommentiertesVorlesungsverzeichnis) und

• Gestaltung der Zusammenarbeit mitallen beteiligten Fächern durch Multi-media.

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Das Team um die AG »Multimedia«, indem Lehrende, Mitglieder des ZtG sowieStudierende zusammenarbeiten, bemühtsich um die Verbreitung von Grundla-genwissen und die Förderung von Kom-petenzen im Einsatz von Multimediaund digitalen Kommunikationsmitteln,in dem es Workshops und Informations-veranstaltungen initiiert. Es erprobtvirtuelle und multimedial unterstützteSeminare und tauscht gemachte Erfah-rungen aus. Besonders wichtig ist demZtG die gemeinsame Arbeit an Inhalten.So entwickelten z. B. Studierende desStudiengangs Gender Studies ein»Gender@Wiki« (http://www2.gender.hu-berlin.de/genderwiki), das auch heute vonihnen betreut und erweitert wird (Nähe-res dazu im Beitrag »Auf elektronischemWege nach Bologna«).

Die Arbeitsweise der AG »Multime-dia« ist gekennzeichnet durch:• zwei Treffen pro Semester zum Aus-

tausch von Erfahrungen und Vorstel-lungen eigener Vorhaben, Reflektionund Evaluation von laufenden und ab-geschlossenen Multimedia-Projekten,z. B. des universitätsübergreifendenVirtuellen Seminars »Geschlecht, Eth-nizität und Klasse« von M. MaishaEggers,

• ein Treffen pro Semester zur Weiter-bildung (Einführung in Moodle undE-Didaktik in Moodle, Einführung inAnwendungen des Web 2.0, Weblogsund Wikis),

• die generelle Kommunikation, die übereinen Kurs auf der LernplattformMoodle geführt wird,

• die Information des Studiengangsdurch regelmäßige Publikationen imZtG-Bulletin und eine eigene Unter-seite auf dem Webauftritt des ZtG(http://www.gender.hu-berlin.de).

Perspektivisch richtet sich die Arbeit derAG »Multimedia« auf die verstärkteImplementierung von E-Learning in dieLehre des Studiengangs sowie die Ge-winnung von weiteren Lehrenden für dieMitarbeit in der Arbeitsgruppe.

Thematisch wird sich die AG »Multi-media« in der nächsten Zeit mit aktuel-len Fragen zum Urheberrecht und demProblem der Plagiate intensiv ausein-andersetzen. Außerdem unterstützt sie

die Einrichtung eines Moodle-Kurses, indem bisherige E-Learning-Tools undWebangebote der Tutorien der GenderStudies zusammengefasst werden. Die-ser soll für Studierende einen gemein-samen und zentralen Kommunikations-und Lernort im Internet bieten.

Daniela Hrzán arbeitet darüber hinausauch in der »Steuerungsgruppe e-KoKon«mit (siehe dazu den Beitrag »Der E-Ver-bund an der Humboldt-Universität zuBerlin« im gleichen Heft).

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner• MA Daniela Hrzán,

Kulturwissenschaftliches Seminar• Andreas Heilmann, Sozialwissen-

schaften, Bereich Soziologie• Dr. Maureen Maisha Eggers,

Erziehungswissenschaften• Dr. Gabriele Jähnert, Geschäftsführerin• Dr. Ilona Pache,

Studiengangskoordinatorin• Anette Türk, PC-Pool/Multimedia und

DV-Beauftragte• Danilo Vetter, Studentischer Mitarbei-

ter Bibliothek/Information/Dokumen-tation

• Kerstin Piepenstock, Nordeuropa-Institut

• Sandra Palacsik, Studentische Mitarbeiterin

• Diana Drechsel, Studentische Tutorin• Marius Zierold, Studentischer Mitar-

beiter PC-Pool/Multimedia

Großbritannien-Zentrum

Roland Wenzlhuemer

Das Großbritannien-Zentrum (GBZ)bietet den postgradualen Masterkurs»Master in British Studies« an. JedesJahr studieren hier ca. 25 Studierendeaus aller Welt. Der Lern- und Lehrhinter-grund ist äußerst multikulturell, dieUnterrichtssprache ist Englisch.

Für den Masterkurs lehren nicht nur»universitätseigene« Dozenten, es kom-men auch Gastdozenten aus Großbri-tannien. Sie übernehmen in der RegelBlockveranstaltungen. Ihnen wird alsArbeitsgrundlage und als Kommunikati-onsbasis ein Kurs in Moodle angeboten.Aus der speziellen Unterrichtssituationam Zentrum hat sich schon über die

Jahre der Wunsch ergeben, die Lehre so-wohl im als auch außerhalb des Klassen-zimmers stärker elektronisch zu unter-stützen. Dies entspricht zum einem demSelbstverständnis des Zentrums, dasgroßen Wert auf moderne, zeitgemäßeLehrmethoden legt. Es wird aber auchdem Wunsch vieler Studierender ge-recht, die eine fest verankerte und gutbetreute elektronische Unterstützungder Lehre sehr begrüßen.

Um all dies umsetzen zu können, hatdas Zentrum für das Jahr 2006 erfolg-reich Mittel aus dem Multimedia-Förder-programm der Humboldt-Universitätbeantragen können. Bereits im Vorfeldder Antragstellung hat das GBZ seineMultimediaplanung eng mit dem MLZabgestimmt, um gegebenenfalls Syner-gieeffekte nutzen zu können. Aus diesengemeinsamen Bemühungen ist schließ-lich das E-Kompetenz-Team am GBZentstanden. Es besteht aus ProfessorGerhard Dannemann und Dr. RolandWenzlhuemer, konnte aber durch dieUnterstützung aus dem Multimedia-Förderprogramm im August 2006 umHerrn Keywan Ghane, StudentischeHilfskraft, erweitert werden. Das E-Teamhat sich die folgenden Aufgaben gestelltund Ziele gesetzt:• die gesamte Lehre des Zentrums in

aktueller, einheitlich gestalteter undleicht zugänglicher Weise in Moodle zupräsentieren (100 % der Lehre sindmittlerweile online),

• die Kurse aktuell zu halten und ständigzu überprüfen,

• in Abstimmung mit den Lehrendenneue Kursvorlagen zu entwickeln unddas Kursdesign zu vereinheitlichen,

• auch Kurse von externen Lehrendeneinzubeziehen, die nicht ständig amGBZ anwesend sind – hier läuft dieUmsetzung erst an,

• Einsatz von Moodle als integrierte Lehr-und Lernplattform auch im Unterricht,

• Digitalisierung aller wichtigen Lehr-materialien (läuft im Moment).

Großen Wert legt das E-Team mit seinerArbeit auf Nachhaltigkeit. Durch denAufbau einer Dokumentation aller Vor-gänge und Fortbildungen für Lehrendewerden die in der aktuellen Gruppeaufgebauten Kompetenzen nutzbar ge-

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macht für weitere Lehrende. Die gene-relle Perspektive liegt in der 100%igenAufbereitung der Lehre am Zentrum fürund in Moodle. Dies beinhaltet auch undvor allem die Lehre externer Gastdozen-ten. Die Standardisierung des Kursde-signs und die Schulung der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sollen bis Mitte2007 soweit vorangeschritten sein, dassdie Kurse mit überschaubarem Aufwandselbst aktuell und gepflegt gehalten wer-den können. Zudem soll das Potentialvon Moodle als integrierte Lehr- undLernplattform auch in der Unterrichts-situation getestet werden und eineschrittweise Integration von E-Learning-Plattform und Präsentationsmediumstattfinden.

Ansprechpartner• Dr. Roland Wenzlhuemer,

Leiter des E-Teams, wiss. Mitarbeiter• Prof. Gerhard Dannemann• Keywan Ghane, Studentische Hilfskraft

Sprachenzentrum

Christa Köbsch

Schon seit Anfang der 1990er Jahre gabes Einzelaktivitäten interessierter Kolle-gen am Sprachenzentrum (SPZ). ImJahr 2000 wurde auf Initiative der ehe-maligen Direktorin des Sprachenzen-trums die Arbeitsgruppe Medieneinsatzgegründet, der jeweils eine Mitarbeiterinaus den Abteilungen Englische undRomanische Sprachen und Deutsch alsFremdsprache (DaF) angehörte. UnsereAufgaben waren zunächst die eigeneFortbildung zu Medienexpertinnen und-experten, beispielsweise durch Fernstu-dium der Mediendidaktik, Teilnahme anjährlich stattfindenden Konferenzen, wieEUROCALL, Expolingua, und Work-shops, um sich über neueste Lehr- undLernmethoden zu informieren. Aus deranschließenden Erörterung der Möglich-keiten der neuen Medien konnten wirdann geeignete Lernplattformen undAutorenprogramme für das Selbstlernenund die Unterrichtsbegleitung am SZauswählen.

Daraus ergab sich die Anwendung vonBlackboard, einer E-Learning-Plattform,und KLEA, einem Autorenprogramm,

mit dem Mitarbeiter Übungen zur eng-lischen Grammatik und zum Wortschatz(bisher ca. 20 Module) zur Einbeziehungin den Unterricht aber auch als Selbst-lernmaterialien erstellen. Dieses Materialkann auch heute von der Homepage desSZ heruntergeladen werden.

Auch ein E-Mail-Lateinkurs wurdeangeboten und zwei Jahre erprobt.

Überzeugt vom Nutzen einer E-Lear-ning-Plattform als Begleitung von Prä-senzkursen und auf der Suche nach ei-nem Ersatz für Blackboard, das nach derErprobungsphase nur kostenpflichtiggenutzt werden konnte, wurden wir vomMLZ auf Moodle aufmerksam gemacht,was den »Beginn einer wunderbarenFreundschaft« und einer fruchtbarenZusammenarbeit markierte. Für dieKollegen und Kolleginnen des Sprachen-zentrums wurde im Verlauf der vergan-genen Semester in Kooperation mit demMLZ eine interne Fortbildungsreihe ent-wickelt, in der Beispiele und Erfahrun-gen aus der Praxis und thematischeSchwerpunkte in der E-Learning-Nut-zung in regelmässigen Treffen im 14-tägigen Rhythmus behandelt wurden.

Seit einem Jahr arbeitet das SPZ imeuropäischen Projekt COVCELL mit, dasals Hauptziel die Entwicklung von spe-ziellen Moodle-Tools für die Sprachaus-bildung hat.

Dabei wurden im ersten Quartal deszweijährigen Projekts alle Mitarbeiterdes SPZ im Rahmen von Workshopsund auch individuell (durch die Medien-gruppe und die studentische Hilfskraft)in Moodle eingewiesen.

Moodle dient der Unterstützung vonLehrenden und Lernenden, unter ande-rem bei der Organisation des Unter-richts, der Materialbereitstellung, beiGruppenarbeit und Nachbereitung vonUnterrichtsstoff (z. B. durch Bereitstel-lung von Hörtexten); es wird aber auchals Plattform für die Arbeit in verschie-denen AGs genutzt.

Weitere Informationen zu Moodle unddem EU-Projekt COVCELL sind in demBeitrag »Vom Schaukasten zum Bau-kasten« zu finden.

Ansprechpartnerinnen• Christa Köbsch, Englische Sprache,

Koordinatorin Medieneinsatz

• Swetlana Filippowa, Studentische Mit-arbeiterin in der AG Computereinsatzdes SPZ; Kursverwaltung für das SPZund für COVCELL und Durchführungvon Workshops für Lehrende

Literatur

[1] Schirmbacher, P.: E-Kompetenz imKontext. cms-journal. 2005, 26, S. 69-72, http://edoc.hu-berlin.de/cmsj/26/schirmbacher-peter/PDF/25.pdf

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