(eBook - German) Swami Omkarananda - Bedeutung Und Praxis Der Meditation

8/8/2019 (eBook - German) Swami Omkarananda - Bedeutung Und Praxis Der Meditation

1/22

Swami Omkarananda

Bedeutung und

Praxisder Meditation

InhaltMeditationq

Die Gotterfahrung in der Meditationq

Bringen Sie im tglichen Leben alles zum Ausdruck, was Sie durch die Meditation empfangen habenq

Die Bedeutung der Meditationq

Kunst der Meditation in der Christenheitq

Die Meditation ist eine universelle Erscheinungq

Was ist Meditation?q

Durch die Meditation werden bernatrliche Krfte des inneren Bewusstseins entwickeltqMeditation - ein Prozess, der zur Erforschung des hchsten Bewusstseins in uns fhrtq

Die Meditation bringt uns von Angesicht zu Angesicht mit Gottq

Meditation ist nicht eine Gedankenbung, sondern eine wesentliche Disziplin im Bewusstseinq

Heute oder morgen, in diesem oder in einem spteren Leben, ist jeder Mensch fr das Gottbewusstseinbestimmt

q

Wie whlen wir die richtige Meditation?q

Anleitung zur Durchfhrung der Meditationq

Die Grundlagen einer lohnenden Meditationq

Besondere Winke fr die MeditationqStilleq


2/22

MEDITATION

Wenn ein Eisenstab gengend lang in glhendes Feuer gelegt wird,nimmt er die Merkmale des Feuers an, er wird zum Feuer. Dasselbe

geschieht, wenn unser ganzes Bewusstsein whrend gengendlanger Zeit in intensive Meditation ber Gott oder die gttliche Mutterversetzt wird. Dann nimmt es die Form, die Natur und dieEigenschaften Gottes an. Verharren Sie mit solcher Intensitt beimObjekt Ihrer Meditation, dass Sie das werden, worber Siemeditieren. Machen Sie die Meditationsstunde zu einer glhenden,einer absorbierenden Sache, zu einem inneren geistigen Zustand,der all Ihre Energien durch die Gotterfahrung absorbiert.

DIE GOTTERFAHRUNG IN DER MEDITATIONWas fhlen Sie, wenn direkt vor Ihnen, nur zwei Meter entfernt, eingrosses Feuer brennt? Empfinden Sie genauso die loderndeGottgegenwart dicht neben Ihnen. In der Nhe dieses Feuers wird Ihrganzer Krper warm und beginnt zu schwitzen. Wie ist doch diesesErlebnis durch und durch wirklich erfahrbar und intensiv! Genausosollten Sie das vor Ihnen angefachte Feuer der gttlichen Gegenwarterleben, in dem Moment, wo Sie sich hinsetzen, um zu meditierenoder das Mantra zu wiederholen. Fhlen, finden und erfahren Sieberall um sich herum das angezndete Feuer der Gottgegenwart.

Was empfinden Sie, wenn Sie pltzlich einen Raum betreten, der vonHunderten von Sonnen erleuchtet ist? Fhlen Sie in derselben Weisedas strahlende Licht der gttlichen Gegenwart, wenn Sie in derMeditation sind. Lassen Sie nur dieses intensive Feuer und nur

dieses blendende Licht der allerhchsten Gottheit die einzigenErfahrungsobjekte Ihrer Meditation sein. Aber weder dieses Feuernoch dieses Licht sind physikalischer Natur. Dieses Feuer ist dasFeuer der unendlichen Erkenntnis gttlicher Gegenwart, und diesesLicht ist das Licht der unendlichen Liebe und Gnade des Gttlichen.Bleiben Sie in diesem Feuer und in diesem blendenden Licht, bis SieIhre Meditation beendet haben

Bringen Sie im tglichen Leben alles zum Ausdruck,was Sie durch die Meditation empfangen haben.


3/22

Nachher, wenn Sie von Ihren tglichen Arbeiten in Anspruchgenommen werden, tragen Sie in diese Arbeiten jenes Feuer und

jenes Licht hinein, das Sie whrend der Meditation fhlten underlebten. Lassen Sie sich nicht durch das dunkle, unheilbringendeEgo oder das persnliche Selbst beseelen, und lassen Sie sichdadurch Ihr Leben nicht entstellen. Lassen Sie nur jenes Feuer und

jenes Licht allein zum vollen Ausdruck im Leben kommen.

Eine Rede von Swami Omkarananda ber die

DIE BEDEUTUNG DER MEDITATIONGautama Buddha, der- Grnder des Buddhismus, erlangte diehchste geistige Erleuchtung durch die Meditation. Jahrtausende vorseiner Geburt auf Erden haben Hunderte von Heiligen und Seherndes alten Indien durch die Meditation nicht nur die hchstenZustnde und Voraussetzungen des Gottbewusstseins erlangt,sondern auch Wege und Mittel fr deren richtige Durchfhrungdargelegt.

Die Kunst der Meditation in der ChristenheitDie Meditation ist jedoch nicht nur eine Kunst des Ostens. Sie ist dieKunst jedes Weisen und jedes Menschen des Gottbewusstseins. DieChristenheit erschloss den ersten Mnchen diese Kunst, und es gibtviele Beweise, dass die Wstenvter, die christlichen Heiligen dergyptischen Wste, die Meditation gebt haben. Im Laufe derJahrhunderte christlicher Erfahrung haben verschiedene Heilige undMystiker die Meditationsbung bentzt, um das hchsteGottbewusstsein zu erlangen. Ignatius von Loyola hat spezielle Arten

von Meditationen und geistigen bungen ausgearbeitet. Heilige, wieJohannes vom Kreuz, Theresa von Avila und mehrere andere, wie z.B. Antonius, haben ebenso Meditationsbungen gemacht.

Die Meditation ist eine

universelle ErscheinungDie Meditation wird berall durchgefhrt. Sie ist die Methode, dersich die grssten der genialsten Menschen der Welt, die Heiligen undWeisen unbewusst und spontan zugewendet haben.


4/22

Was ist Meditation?Die Meditation ist nichts anderes als das Zurckziehen unseresBewusstseins von der usseren Welt, das Loslsen des

Bewusstseins von den Sinnen und vom Krper, den wir bewohnen;die Befreiung des Bewusstseins von den gedanklichen Ttigkeitenund die intensive Konzentration auf die hchste Wirklichkeit, die inuns ist, auf das wirkliche Wesen des hchsten Gottes.

Durch die Meditation werden bernatrlicheKrfte des inneren Bewusstseins entwickeltIm Verlauf der Meditationsbungen treten verschiedenebernatrliche Krfte des inneren Wesens in Erscheinung. Die Naturdes uns innewohnenden Gttlichen sucht zum Ausdruck zugelangen. Manchmal erwachen die psychischen Krfte.

Die in unserem inneren Wesen ruhenden gttlichen Energien undschpferischen Krfte kommen in Ttigkeit.

Meditation - ein Prozess, der zur Erforschungdes hchsten Bewusstseins in uns fhrt

Durch die vorher erwhnte Art von Meditation beginnt man, denreichsten Inhalt des hchsten latenten Bewusstseins in uns zuerforschen. Elementare Textbcher ber Psychologie und

Psychoanalyse machen uns mit den Bewusstseinsschichten bekannt,die mit Unterbewusstsein und Unbewusstes bezeichnet werden.

Weder von Wissenschaftlern und Psychologen noch von denEinsichtigen unter den Weltmenschen kann erwartet werden, dasssie die Natur des berbewussten in uns erforschen und darlegenknnen.

Es gibt ein hheres Bewusstsein in uns, das sich ber, jenseits undhinter der bewussten, unterbewussten und unbewussten Ebene

befindet. Dieses berbewusste Sein in uns ist die essentielle Naturunseres Wesens. Es ist die Gottheit in uns. Es steht immer inbewusster und inniger Beziehung zum unendlichen gttlichenBewusstsein und trgt die Unendlichkeit der Schnheit und Macht in


5/22

sich. In ihr sind die Wohnungen des Knigreiches Gottes.

Die Meditation bringt uns vonAngesicht zu Angesicht mit Gott

Die Reinheit des Herzens, die Umwandlung unserer ganzenmenschlichen Natur, die durch die Meditationsbungen erlangteBefreiung unseres inneren Bewusstseins von der usserenVerkrustung, von der krperlichen und sinnlichen Erfahrung allesdessen, was phnomenal und empirisch ist, was sich nicht mit ihmdeckt, bringt uns von Angesicht zu Angesicht mit den hchstenBereichen unseres inneren Bewusstseins.

Es braucht viel bung in der Meditation, um zur Erfahrung des

wirklichen Wesens des herrlichen gttlichen Bewusstseins in uns zugelangen. In Stunden richtiger, guter Meditation werden wirunmittelbar mit Gottes Natur, Seiner Macht und Seinem Wesen inBerhrung kommen.

Die Meditation ist der Zugang zu Gottes erleuchtendem und alleserfllendem Sein und Wesen. Unser tgliches Leben in dernervenzerrttenden modernen Welt wird zu einem Gesang der Kraftund der Energie, des Friedens, der Freude, des Erfolgs und desWohlergehens.

Meditation ist nicht eine Gedankenbung,sondern eine wesentliche Disziplin im Bewusstsein

Die Meditation ist keine mentale Disziplin. Das Gemt wird in seinerTtigkeit ausgeschaltet. Wirkliche Meditation ist nur mglich durch

berschreiten des mentalen Phnomens.Die Meditation erfllt das innere geistige Bewusstsein mit Energie.Sie ist die wirkende Ttigkeit des hchsten Bewusstseins in uns. Siewird erst mglich, wenn wir ber die objektive und subjektiveUmgebung und die Begrenzungen des Krpers,des Gemtes (mind),des Willens, des Herzens und des Lebens hinauskommen.

Die Meditation macht uns frei fr das zeit- und raumlose BewusstseinGottes. Wir fangen an, im' unbegrenzten Lichte Gottes und ekstatisch

in der grenzenlosen Liebe Gottes zu verweilen. Unser ganzesinneres Wesen wird strahlend durch die Krfte Gottes. In diesemBewusstseinszustand sind wir im gleichen Augenblick das endlose,unbegrenzte Licht. Wir werden eins mit dem allschpferischen


6/22

Bewusstsein des Unendlichen. In diesem Zustand kennen wir Gottwirklich, sind wahre Kinder Gottes, verharren in unserem wahrengttlichen Wesen, und erfreuen wir uns voll und bewusst desunsterblichen Lebens, des Lebens, das die Bibel das ewige Leben,das berfliessende Leben nennt. Dann wohnt der absolute Friede inuns, der Friede, welcher aus Gott ist. Dann sind wir der hchstenWahrheit am nchsten, welche als Licht in uns, als unserwesentliches Sein eins mit Gott ist.

Nicht nur einige wenige Menschen da und dort, sondern Tausendevon Menschen haben durch Meditation diesen Zustand erreicht.Nicht nur vor 6000 oder 2000 Jahren, sondern in jedem Jahrhundertist der Mensch zu diesem Bewusstsein gelangt. Zu keiner Zeit derMenschengeschichte haben die Mystiker oder Menschen desGottbewusstseins vollstndig gefehlt. In Tat und Wahrheit war ihreGegenwart auf Erden immer eine tiefe Quelle des Friedens und desZusammenhaltens fr die menschliche Gesellschaft.

Heute oder morgen, in diesem oder ineinem spteren Leben, ist jeder Mensch

fr das Gottbewusstsein bestimmtDieses unendliche gttliche Bewusstsein, der Gottesodem in IhremInneren, wird Ihnen keinen Frieden lassen, kein Glck gewhren,keine Ruhe schenken, bis Sie ihn erleben. Das Leben wird weiterhinin der einen oder anderen Weise ein Problem sein, bis Sie diebewusste Verbindung mit Gott suchen. Die Welt, der Krper, dasGemt und das Leben werden uns keine Ruhe, keinen Frieden undkein Glck gewhren, bis wir dieses hchste, gttliche Bewusstseinin uns erfahren, bis wir mit diesem gttlichen Licht in uns in bewussteBeziehung treten, bis wir Freunde der Weisheit, des Lichtes, derWahrheit, der Schnheit, bis wir Mystiker, Heilige, Weise undMenschen der Gotterfahrung werden.

Wenn nicht heute, so doch hundert Leben spter, mssen wir zudieser Erfahrung gelangen. Wir mssen Mystiker, gottbewussteMnner und Frauen, bermenschliche Individuen werden, die bergttliche Weisheit und gttlichen Frieden verfgen, gttliches Glckerleben und bewusst in der endlosen schpferischen Schnheit, imendlosen Gottbewusstsein leben und wirken.

Da Sie alle bereits den Pfad erwhlt haben, der zur unendlichengttlichen Vollkommenheit fhrt, sind Sie gesegnet. Wie weit Sie Gott

im tglichen Leben erfahren werden, hngt ab vom Ausmass derReinheit Ihres Herzens, von der Freiheit von allen niederdrckendenund verwickelten irdischen Liebesneigungen und Bindungen, von derWeisheit und Erkenntnis in Ihnen, der Intensitt Ihrer Liebe zu Gott,


7/22

der Anzahl der Disziplinen, die Sie Ihrer inneren Natur auferlegen,wie auch von der Freiheit vom niederen menschlichen und mentalenWesen. der Sie sich erfreuen.

In ihrem Streben nach Erleuchtung, in ihrem Ringen nach demErlebnis des Unendlichen, in ihrem Hunger nach derGottverwirklichung, haben grosse Menschen vieleMeditationsmethoden entwickelt. Dank der Gnade Gottes sind der

geistig suchenden Menschheit einige spezielle Meditationsbungenoffenbart worden. Sie mssen die Meditation whlen, die IhremTemperament entspricht, die Ihren inneren Bedrfnissen am bestenentgegenkommt und die auch mit Ihren usseren Umstnden undVerhltnissen bereinstimmt.

Wenn Sie alle Mnche, Asketen und entsagende Menschen wren,wrde ich ber hhere Arten und Formen von Meditation sprechen,die Ihnen helfen wrden, die grssten Mchte des unendlichengttlichen Bewusstseins grndlicher zu erforschen. Ich knnte Ihnenauch die Geheimnisse erschliessen, wie Sie Tag und Nacht whrendMonaten in derselben Stellung bleiben, wie Sie sich in dieErforschung des gttlichen Bewusstseins vertiefen und ein direktesWissen der Zeit- und Raumlosigkeit des Bewusstseins in Ihnenerlangen knnen. Ich knnte Ihnen dazu verhelfen, selbst diehheren Welten, wie auch die Welt der gttlichen Wesenheiten undExistenzen zu ermitteln und in den Besitz jener Mchte zu kommen,die es Ihnen ermglichen, die hchste unsichtbare, gttlicheGegenwart, die Mchte und Persnlichkeiten zu schauen.

Aber da Sie weder Mnche und Asketen noch entsagendeMenschen, sondern einfache, edle Lehrer, Doktoren. Professoren.Geschftsleute, Vorgesetzte, Angestellte und Hausfrauen sind,wollen wir die Meditationsmethoden erwhnen, wie sie von einfachenHeiligen, wie zum Beispiel von Bruder Laurentius angewandt wurden,der Gottes Gegenwart in der Kche whrend dem Geschirrsplenerlebte, und die Hunderte von Hausfrauen und Heiligen anwandten,Heilige, die mit vielen Studien-, Berufs- und anderenTtigkeitsgebieten zu tun hatten.

Lasst uns also die Meditationsmethoden und Forschungen dergrssten Asketen und Mnche bergehen. DieBewusstseinszustnde dieser Mnche und Verzicht leistendenMenschen sind nicht leicht zu beschreiben und werden den meistenvon Ihnen nicht leicht verstndlich sein, obwohl einige unter Ihnen dieWahrheiten jener Bewusstseinszustnde erfassen knnen.

Mnner, die fr die Gottgegenwart erwacht und Frauen, die fhigsind, Gott berall zu finden, zu entdecken, Ihn zu lieben und zuverehren, haben neue Augen und gelangen ber den Tod, berSorgen und Leiden hinaus.

Whrend ihrer Lebenszeit auf Erden befinden sich Heilige und Weise


8/22

in einer anderen Erfahrungswelt. Sie werden von krperlichen,gesellschaftlichen und mentalen Problemen nicht berhrt. Durch ihrehheren seelischen Zustnde und hheren Dimensionen ihresBewusstseins haben sie alle diese Schwierigkeiten berwunden. IhreHorizonte sind weit. Sie haben teleskopische und mikroskopischeAugen und tragen im Herzen einen Seismographen. Ihre innerenWahrnehmungsfhigkeiten sind usserst fein und reagierenfortwhrend auf die gttliche Gegenwart und Macht.

Irgend eine Blume kann ihnen den unendlichen Schnheitsreichtumder hchsten Gottheit offenbaren. Irgend ein Anblick in der Welt, denSie als hsslich, schmutzig oder bse empfinden, kann sie in eineekstatische Anbetung des Gttlichen versetzen. Ein Blick auf dieSchneeberge gengt, um sie in eine sofortige Gotterfahrung zubringen. Die Betrachtung der Sterne erfllt sie so mit Inspiration,dass sie unwillkrlich zur herrlichen Verehrung der Gottheitgelangen. In dieser Weise leben und wirken sie in einem machtvollen

Gottbewusstsein.berall offenbart sich ihnen die Vollkommenheit, die dem KnigreichGottes eigen ist und die Voll kommenheit, die ihrer Seele innewohnt.Der Friede, der in Gott ist, der zum Reiche Gottes gehrt und dereine Eigenschaft des unsterblichen Bewusstseins in uns ist, bildetihre fortwhrende, bewusste Erfahrung. In ihrem Leben gibt es keinLeid, keine Sorge, keine Zweifel und kein Problem. Sie sind wirklichbermenschen und als solche Verkrperungen der gttlichen Liebeund des gttlichen Friedens. Sie sind in Wahrheit die Kinder, denen

das Reich Gottes gehrt. Sie sind die, welche reinen Herzens sind,fr welche die ganze Natur vom Gottbewusstsein durchdrungen ist.

Alle ihnen gehrenden Krfte, alle charakteristischen Eigenschaftenihres Wesens sind auch in Ihnen. Wenn nicht viel Reinheit, so istdoch etwas Reinheit, wenn nicht endloses Wissen, so ist doch etwasWissen in Ihnen. Wenn nicht bermenschliche, so lebt doch etwasGeduld in Ihnen. Wenn Sie die Liebe zu Gott noch nicht ganz erfllt,so ist doch wenigstens etwas Liebe da fr Ihn, und wenn noch nichtalles in Ihnen fr die gttliche Gegenwart empfnglich ist und auf siereagiert, so ist doch etwas in Ihnen, das die Dinge Gotteswahrnehmen kann, und eine verborgene Liebe ist fr Gott bereit.

Wenn Sie jetzt nur diese Krfte und Eigenschaften Ihres innerenWesens entwickeln, wenn Sie darin wachsen und dafr sorgenwrden, dass sie sich so reich entfalten, dass sie sehr stark, fastbermenschlich werden, dann leben Sie schon hier auf Erden ineiner Welt, die gttlich ist.

Viele von Ihnen kennen verschiedene Meditationsweisen. Eine Artbesteht im Versuch, die Gedankenleere zu erreichen, eine andere imfortwhrenden Blicken auf das Licht einer Kerze. Dann gibt es eineMethode, welche Ihre Atemzge zhlt oder sich auf die Ein- undAusatmung konzentriert. In dieser Weise existieren viele


9/22

Meditationsarten; eine derselben befasst sich sogar mit derKonzentration auf die psychischen Zentren, eine andere mit derMeditation ber spezielle Gegenstnde und so weiter.

Aber machen Sie sich klar, dass all diese Methoden wohl einegewisse Art von Gedankenstille und vergnglichem Gemtsfriedengewhren, sie helfen Ihnen jedoch nicht weiter.

Die Meditation muss uns jeden Tag besser machen, sie muss unsereNatur verwandeln und verklren, unser Herz lutern, unser Wesenerheben, unser geistiges Wahrnehmungsvermgen vertiefen und unsimmer edler und gttlicher machen. Wir brauchen die Art Meditation,die uns mehr Erleuchtung und tglich mehr Weisheit schenkt, die unsbefhigt, die Schwierigkeiten des Lebens zu ertragen und uns so zuverhalten wie diejenigen, welche Gott kennen. Fr uns muss dieMeditation etwas sein, das unser inneres Wesen entfaltet, dieHeiligkeit unseres inneren Seins verstrkt, das innere Bewusstseingross und weit macht, uns von den Begrenzungen der tierischenNatur befreit und den ganzen inneren Charakter ndert undumgestaltet. Deshalb mssen wir eine gewissenhafte Wahl derMeditationsmethode treffen.

Wie whlen wir die richtige Meditationsart?

Die Weisheit und Liebe Gottes sollte uns bei der Wahl einer Methodefhren, die uns der Vollkommenheit entgegenfhrt. Das Objektunserer Meditation sollte also Gott selbst, sollten einige Aspekte,einige Eigenschaften Gottes sein. In all unseren Meditationsbungenmuss Gott Hauptzweck und Ziel bilden. In dem Augenblick, wo wirdie Augen schliessen, muss eine Art Begegnung mit dem Gttlichenstattfinden. Je mehr wir uns der Betrachtung der Liebe, des Lichtesund des Friedens der Gottgegenwart hingeben, um so mehr mussvon dieser Liebe, diesem Licht und diesem Frieden in unser Wesen

hinabsinken, und um so mehr sollten diese Eigenschaften inunserem tglichen Leben deutlich offenbar werden.

Jede Meditation sollte es uns mglich machen, etwas vom Licht unddem Wesen Gottes in unserem tglichen Verhalten auszudrckenund unser Leben zu bereichern. Nach jeder Meditation mssen wir inder Lage sein, das Leben daheim und in der Gesellschaft zurErfllung guter Werke mit der Anmut, der Wrde und der Kraft zufhren, die den mit dynamischer Weisheit begabten Menschen eigenist, den sanften Engeln, die durch das schlechte Verhalten der

Familienmitglieder und der Gesellschaft nicht verwirrt werden, unddas Gewicht solcher Vergehen vermindert.

Die Meditation versieht uns mit so viel innerer Kraft und Freiheit,


10/22

dass wir, von den Alltagsverhltnissen unberhrt, Herr der Umstndebleiben. Wir erfahren, dass unser Handeln durch ein mehr alsrationales Wissen geleitet wird und deshalb so vollkommen, mhelosund fruchtbringend ist. Unsere Reaktionen auf Dinge, Personen undVerhltnisse werden von einem Wesen, von einer Weisheit in unseingegeben, die ber den Umstnden, Dingen und Personen steht.

Nach jeder Meditation sollte unser Leben im Haus oder Bro vom

Wissen, der Gte von jener Seelenkraft geleitet werden, die durchnichts erschreckt oder angezogen werden kann, die keineVersuchung, keine Macht usserer oder innerer Art irrefhren kann,und die in aussergewhnlichem Mass vorbereitet ist, Dinge zu tun,die zum allgemeinen Wohlergehen der Menschheit und der Naturbeitragen. Wir werden von Selbstlosigkeit und allumschliessenderLiebe gefhrt.

Nach jeder Meditation mssen wir im tglichen Lebenaussergewhnliche Geduld, seltene, grosse Ruhe und wirkliche Kraftder inneren Seele offenbaren. AussergewhnlicheSelbstbeherrschung und die Tatsache, ber Versuchungen zustehen, muss unser Leben kennzeichnen. Wenn die Meditation unsin dieser Richtung keine Hilfe ist, dann stimmt etwas nicht mit unsoder mit der Meditation.

Wir mssen uns aber auch vor Augen halten, dass spezielleBedingungen fr eine richtige, fruchtbringende Meditationvorausgesetzt werden. Um unsere Natur fr eine richtige Meditation

bereit zu machen, mssen wir uns spezielle Disziplinen auferlegen.Das Unterscheidungsvermgen muss unausgesetzt ttig sein. Wirmssen erkennen, was gut und was nicht wirklich gut, was wertvollund was nicht wirklich wertvoll ist, was uns hilft, nher zu Gott zukommen, und was uns auf eine niedrigere Lebensstufe hinunterzieht,was uns zu Reinheit und Vollkommenheit fhrt, und was uns zueinem kleinen Tier herabwrdigt mit dessen Klagen und Neid,dessen Gier und Leidenschaft. Fortwhrend mssen wir unsereberlegungskraft bettigen. Wir sind rationale Wesen. Wenn es wahrist, dass wir zivilisiert, gebildet und ehrenhaft sind, dann muss unserDasein von einem Leben befreit werden, das durch Disharmonieoder die Dunkelheit einer betrchtlichen Unwissenheit beherrscht ist.Es soll von Vernunft und Weisheit, von einem Glauben gelenktwerden, der nie versagt und von Liebe fr den allwissenden undallsehenden Gott beseelt ist.

Wir studieren auf den Universitten der Welt. Die Erde ist derWachstums- und Entwicklungsbereich. Wir sind Kinder Gottes unddrfen uns deshalb nicht verhalten wie diejenigen, welche zum

Erdenwesen gehren. Wir mssen uns fortwhrend erziehen, unsereNatur immer mehr veredeln und hheres Wissen erwerben.

Wenn wir ber die Irrtmer und Unvollkommenheiten hinauswachsenwollen, mit welchen uns unsere unglckliche menschliche Natur


11/22

beherrscht, und eine fruchtbringende Meditation haben mchten,mssen wir uns einigen bestimmten Schulungsmethodenunterziehen. - Um Erfolg in unseren Bemhungen, um dieGotterfahrung zu haben und aus unserem Leben ein Epos desFriedens, der Gte und der Sanftmut zu machen, ist das Vermeidengewisser Nahrungsmittel notwendig, denn ohne unser Dazutunerregen ihre chemischen Bestandteile Leidenschaften in uns. Wirmssen die Nahrung whlen, die dem Gemt (mind) und den NervenRuhe bringt. Weil die Nahrung wunderbar schmeckt, nehmen wireine extra grosse Portion davon, mehr als notwendig ist. Dannwerden die Energien, das Feuer, die Wrme des Kopfes undHerzens in den Magen hinabsinken. Der Magensaft und dasVerdauungssystem sind eifrig an der

Arbeit und brauchen alle Wrme und Elektrizitt fr sich, dann habenwir einen leeren Kopf und so besteht keine Lust mehr fr die bungder Gegenwart Gottes. Wir sollten den Magen nie mehr als zur Hlfte

fllen, das ist ditetische Disziplin, eine wesentliche Disziplin fr dieVeredlung unserer Natur. Sie knnen nicht sechs Glser Weintrinken und die Gegenwart Gottes ben. Deshalb heisst es in derWahl unserer Speisen und Getrnke usserst sorgfltig sein.

Neben der ditetischen Disziplin sind die moralischenSchulungsbungen. Wenn irgendwann ein Anflug von Neid in IhremHerzen ist, berwinden Sie ihn sofort durch spezielle Methoden,indem Sie auf die Stimme der Weisheit hren, durch Entwicklung derEigenschaft, die das Gegenteil von Neid ist. Schliessen Sie sogleich

die Augen und schicken Sie dem Menschen Liebe, auf den Sieneidisch sind. Geben Sie jedem Menschen in Gedanken alles, was erim Leben braucht. Wachsen Sie vollstndig durch Entfaltungaussergewhnlicher Grossherzigkeit, Gte, Sympathie und Liebeber dieses neidische Gefhl hinaus. Schliessen Sie die Augen undwnschen Sie jedem Menschen auf Erden alles Wunderbare.Dadurch kommen Sie ber den Neid hinweg. Dies ist eine bung aufdem Gebiet der

moralischen Schulungen. Schalten Sie auf diese Weise allenegativen Eigenschaften durch geeignete Methoden und durchEntwicklung der entgegengesetzten positiven Eigenschaften aus.Besiegen Sie jede moralische Schwche in Ihnen.

Nun haben Sie die Natur der ditetischen und moralischen Disziplinkennen gelernt. Jetzt gibt es noch eine geistige Schulung. Eine dergeistigen Disziplinen befasst sich mit dem Einschrnken der WahlIhrer Wnsche. Wenn Sie den Wunsch haben, Tennis zu spielen,Auto zu fahren, ins Kino oder in die Stadt zu gehen und Freunde zu

besuchen, dann wird, durch so viele Wnscheund Ziele Ihre Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit zersplittert, so dass frIhre Selbsterziehung und die Ausbung der Meditation keine Zeitbrig bleibt.


12/22

Um Zeit fr Ihre innere Entwicklung zu finden, um Herz und Gemtvon chaotischer Ttigkeit zu befreien, um Ihre mentalen Energienvon der Verschwendung durch eine Vielfalt von Ttigkeitenabzuhalten, um Zeit fr inspirierendes Studium hherer Literatur undfr Liebeswerke, fr Gebet und Meditation zu finden, sollten Sie dieZahl Ihrer Wnsche reduzieren. Zu viele Bequemlichkeiten sind nichtratsam. Schrnken Sie sie ein. Fhren Sie ein unabhngiges Leben.Viele Menschen sind so vom Auto abhngig, dass sie es bentzen,wenn es sich nur um 120 Meter Entfernung handelt. Diese ArtAbhngigkeit von usseren Dingen sollte nicht sein. Es ist nichtempfehlenswert, fr unsere Bequemlichkeit von zu vielen Dingenabhngig zu sein. Sie versklaven uns. Wir sind nicht nur Sklavenmechanischer, sondern noch vieler anderer Dinge.

Wir mssen Meister sein und deshalb bessere Gewohnheitenpflegen und uns von der Abhngigkeit gewisser Luxusartikel freimachen.

Dadurch werden wir unserer inneren Kraft mehr bewusst, so dass wirin die Lage kommen, ihre hheren Eigenschaften geltend zumachen, was uns befhigt, Meister der Materie, des Krpers und derUmgebung zu werden.

All dies wird fr eine richtige, fruchtbare Meditation sehr notwendigsein. Es vereinfacht das innere gedankliche Leben. Im allgemeinenist das Gedankenleben des gewhnlichen Mannes und dergewhnlichen Frau ein Durcheinander. Im normalen Gemt (mind)

des Durchschnittsmenschen herrscht grosse Unordnung. Es sind zuviele Leidenschaften, Instinkte und Triebe da, zu viele nutzlose undverschwenderische, zu viele negative, verderbliche Gedanken, zuvielWertloses, zuviel Durcheinander. Es gleicht einem Keller oderDachboden mit vielen nutzlosen Dingen. Ein solches Gemt ist einerhheren Vision unfhig. Es wird dauernd von Begrenzungen,Schwchen, Depressionen und Unglcklichsein berfallen und istnicht fr die Meditation geeignet. Es kann sich nicht dauernd mit derGegenwart Gottes befassen, es lebt mit den negativen Eigenschaftendes menschlichen Wesens und spinnt fortwhrend Unglcksfden frsich und andere.

Deshalb mssen wir unser Dasein vereinfachen, im Gemt Harmonieund Ordnung einfhren, aus unserem Leben alle Interessen,Bestrebungen und Ttigkeiten ausschliessen, die dem Wachstumund Fortschritt nicht dienlich sind, wie auch alle Arbeit, die nicht zuunserer Entwicklung und zur inneren geistigen Evolution beitrgt.Unser Leben muss auf ein hheres Niveau umgestellt werden.

Es gibt also viele Schulungsmethoden, die fr eine fruchtbare undreiche Meditation unentbehrlich sind. Durch blosses Zurckziehenvon der usseren Welt und nur die Augen schliessen schaffen wirnoch keine richtigen Meditationsbedingungen. Wenn wir dieAufmerksamkeit


13/22

unseres Gemtes von der usseren Welt ablenken, wird uns dieMenagerie in dessen Innerem angreifen. Dann ist keineGotterfahrung mglich. Im Moment wo wir uns fr die Meditationhinsetzen, wird, statt dass Gott kommt und vor uns steht, unsereNatur vor uns hintreten, die unharmonischen Beziehungen mit demNachbarn und die im Kino gesehenen Bilder werden sich vordrngenoder der Hass gegen die Feinde steigt in uns auf. Irgend einerunserer unerfllten Wnsche, irgend eine geheime Sehnsucht undversteckte Leidenschaft knnen uns berfallen und in Beschlagnehmen.

Wenn die Meditation also fruchtbar sein und uns die Gotterfahrunggewhren soll, mssen wir nicht nur fr ussere Bedingungensorgen, sondern auch fr die geeigneten und richtigen innerenBedingungen.

Wenn Sie sich in einen geschlossenen Raum zurckziehen, sichringsum Stille verschaffen und sie bewahren, wenn Sie die Augenschliessen und sich von der sichtbaren Welt mit ihren Zerstreuungenabschliessen, dann haben Sie noch nicht die richtigenVoraussetzungen und Umstnde fr die Meditation; denn die mentaleTtigkeit in uns wird viel Aufhebens machen, uns direkt ins Herz derStadt, in den Geschftsverkehr versetzen und unser Trachten nachder Gotterfahrung erschweren.

Es ist daher innere Stille und Einsamkeit notwendig. Diese ist abernicht mglich, wenn Ihr Gemt und Herz nicht rein sind. Es ist wahr,

dass im Moment, wo wir die Augen schliessen, aussen nichts zusehen ist, doch auch innerlich sollte nichts sichtbar sein. Es gehtallein um die Gegenwart Gottes. In uns sollte ein Friede sein, inwelchem wir Sein Wesen erfassen, eine Freude, in der wir dieGotterfahrung festhalten, ein Licht, in welchem das innereBewusstsein kraftvoll ttig ist.

In einer solchen Meditation merken wir den Krper, die ussere Weltund die innere Gedankenwelt nicht. Wir sind einzig nur GottesWesen und Seiner Gegenwart, Seines Friedens und Seines Lichtes

bewusst. In Seinen Armen sind wir geborgen und voller Frieden.Es ist mglich, dass wir wegen unserer unvollkommenen Natur,unseres unzulnglichen Glaubens, unserer unzureichenden LiebeGott nicht sehen knnen. Doch Er sieht uns ganz. Wir sind vielleichtnicht in der Lage, Ihn zu hren, aber Er hrt uns gut. Er istallwissend, allgegenwrtig und als beobachtender, verstehenderZeuge in jeder Zelle unseres Wesens, nicht nur von innen, sondernauch von aussen her. Er ist immer bei uns gewesen, ist jetzt bei unsund wird immer bei uns sein.

Darum, wenn wir in der Meditation die Augen schliessen, hat dassupraelektronische unendliche Licht Gottes bereits registriert, was wirzu tun im Begriffe sind. Mit lchelndem Gesicht ist Gott, das


14/22

allbarmherzige Wesen, sofort Zeuge davon. Obschon wir wegenunseren Unvollkommenheiten vielleicht nicht in der Lage seinwerden, Sein Gesicht zu erblicken, so ist Er doch innen und aussen,oben und unten und rings um uns gegenwrtig. Da Er nicht nur alsdas innerste Bewusstsein in uns, sondern auch als die Umgebungum uns herum gegenwrtig ist, muss die Meditation eine machtvolleVoraussetzung fr die Gotterfahrung sein.

Gesegnet sind die Heiligen, die sich bis zu einem hohen Grade vonVollkommenheit erzogen haben. Sie knnen Gott sehen, wie wireinander sehen. Es gelingt ihnen, im kraftvollen und umwandelndenBewusstsein Gottes, in Seiner immerzu sttzenden Gegenwart, mitSeiner all-erhaltenden Macht so zu leben und zu wirken, wie dergewhnliche Mensch im Raum und in der Luft lebt und sich darinbewegt.

Wenn Menschen mit grossem Wissen, mit reichen intellektuellenGaben und hchsten mentalen Energien Gott als persnlichesWesen nicht annehmen wollen, so lieben sie Ihn doch als das Selbstin ihrem Inneren, als das gttliche Bewusstsein, als das bezeugende,besttigende "Ich"-Bewusstsein, als Urgrund in ihnen, sowie in allenWesen und im Weltall, als das Bewusstsein allerBewusstseinsformen, als das Selbst aller Selbst, als die Substanzaller Substanzen in allen Geschpfen, in der ganzen Natur und insich. Wenn sie sich fr eine Meditation hinsetzen, sehen sie innenund aussen nichts als das gttliche Bewusstsein, das unendlicheSelbst, die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, das enthllte Angesicht

des Absoluten. Ihre Meditationsdisziplin besteht in der fortwhrendenununterbrochenen Kontemplation ber dieses unendliche gttlicheSelbst.

Solche Menschen besitzen eine scharfe Intelligenz, haben einvorwiegend mental entwickeltes Wesen und sie werden weniger vonder Liebesregung zu Gott bestimmt, als von der Vision der KenntnisGottes. Ihr unmittelbares Ziel ist Selbsterkenntnis undSelbsterfahrung. Gott als das Selbst ist die einzige Wirklichkeit frsie. So wie der Wissenschaftler, wenn er die Vielfalt des physischenUniversums und der Natur betrachtet - sie auf die eineGrundsubstanz zurckzufhren sucht, und die Welt als Energie inBewegung oder als Kraftstruktur erklrt - so fhren die Menschen,welche die Selbsterkenntnis erreicht haben, die Welt auf das eineSelbst, auf das unendliche Gottbewusstsein zurck. In der Meditationversuchen sie ihr ganzes Wahrnehmungsvermgen in der Erfahrungdieses unendlichen Selbst aufgehen zu lassen.

Die materielle Welt wird in die Substanz des unendlichen Selbst

umgewandelt. Sie selbst sind nirgends. Alles lst sich in diewundersame und dynamische Erfahrung des unendlichen Selbst auf.Wenn eine solche Meditation erfolgreich ist, wird ihr ganzes Seinidentisch mit dem unendlichen Selbst. Die betreffenden Menschen


15/22

erfreuen sich unendlicher Glckseligkeit, unendlichen Friedens,unendlicher Vollkommenheit, unendlicher Macht und unendlichenLebens.

Sollten diese Menschen nach ihrer Meditationszeit in der Welt ttigsein, dann werden sie die Erfahrung und das Licht, das sie erleben,in ihre Arbeit und in ihr usseres Leben hineintragen. Selbst inmittender tglichen Verhltnisse und Lebenslagen werden sie den durch

diese Erfahrung gewonnenen inneren Halt nicht loslassen. Auf deranderen Seite wird das erlangte

Wissen, das Licht, das sie sahen, der Friede, den sie in derMeditation fanden, ihre tgliche Ttigkeit, ihr Benehmen und ihrAuftreten regeln, leiten und bestimmen. Sogar beim Baden, bei derGartenarbeit, beim Autofahren, oder wenn sie als Direktoren einerFirma oder Fabrik Anweisungen geben, steht etwas in ihrem Herzenim Einklang mit dem Selbst, mit dem sie in den Momenten derMeditation in Verbindung waren.

Wenn Sie dieses Leben der Macht und Vollkommenheit, desFriedens und der Freude, das der von Weisheit und Selbsterkenntniserfllte Mensch in den Stunden der Meditation erfhrt, mit dem Lebendesnormalen Menschen auf Erden vergleichen, fragen Sie sich, wiees mit dem Wesen und dem Wert seines Friedens, seiner Freudeund Vollkommenheit steht. Das Leben des Durchschnittsmenschenscheint gefhrlich abnorm, ein sehr unglcklicher Zustand zu sein.

Unser wirkliches Menschentum, die eigentliche Menschenwrde, diewirkliche Macht, Kraft und Vollkommenheit unseres inneren Wesenserschliesst sich erst, wenn wir Gott berhren und erfahren. EinMensch kann in der Welt ein wissenschaftliches Genie, einunsterblicher Dichter, eine schpferische Kraft auf irgendeinemGebiet der Kunst oderder sozialen Wissenschaften sein, aber wenner nicht durch eine hhere Vision gefhrt wird, wenn sein Leben nichtvorn Glauben an das Unsichtbare und Unendliche erleuchtet, wenner des Absoluten in ihm nicht bewusst geworden ist, dann ist er nichtbesser dran als ein sich frchtendes Tier, das dem Leiden und dem

Tod ausgeliefert ist. Deshalb besteht das wahre Wesen desMenschen und seine Genialitt in der Verwandtschaft mit derhchsten Macht in seinem Herzen. Seine wirkliche Wrde liegt imSieg ber seine niedere Natur.

Es ist also unsere Aufgabe, unser Wesen fortwhrend auf einehhere Charakter- und Lebensstufe zu bringen, und selbst, wenn wirin diesem Leben vielleicht noch nicht stndige gttlicheVollkommenheit erlangen, so gengt eine bescheidene Bemhung indieser Richtung, um uns die innere Kraft zu geben, welche uns dieSchwierigkeiten des Lebens tragen hilft, die uns einen Frieden findenlsst, den andere nicht finden, uns eine Freude schenkt, die mitnichts auf Erden erkauft werden kann und uns eine innere Macht und


16/22

Kraft gibt, welche verhindert, dass wir den Brden, Schwierigkeitenund Beanspruchungen des Lebens erliegen und von ihnenzerbrochen werden.

Betrachten wir eine andere Meditationsart, welche Menschencharakterisiert, in denen die Liebesempfindung voll entwickelt ist,deren Leben durch die Liebe, nicht durch Wissen bestimmt wird, diedurch die Herzenskraft der Liebe der Gotterfahrung nher kommen.

Die Frommen, welche Gott lieben, gehen der Gotterfahrungentgegen mit den verschiedenen Vorzgen und der Macht ihrergeluterten Herzen. Welches ist ihr Meditationsobjekt? Was findenund erleben sie in den Augenblicken der Meditation? Worin sind sievertieft? Was hlt ihre Aufmerksamkeit gefesselt? Es ist nicht dasunendliche Selbst, sondern Gott als Persnlichkeit. Aber Gott alsPerson, als Einzelwesen, ist dasselbe wie das Unendliche.

Der Hingebungsvolle mchte Gott in einer bestimmten Form sehenund sich Ihm nhern. Deshalb ist der Gegenstand, dem er in derKontermplation begegnet, und den er erfhrt, ein persnlicher Gott.Frher - bevor er mit den Meditationsbungen begann - hat er seineNatur schon so beherrschen gelernt und sein Herz so gereinigt, dasser, wenn er sich jetzt zur Meditation hinsetzt, sich seinempersnlichen Gott von Angesicht zu Angesicht gegenbersieht. Miteinem Herzen voller Freude und einem Wesen, das von Friedendurchdrungen ist, verweilt sein

Bewusstsein beim Anblick der Schnheit seines unendlich Geliebten.

Seine Aufmerksamkeit ist bewusst auf die Gegenwart und MachtGottes gerichtet, festgehalten und konzentriert. Whrend derMeditationsstunde ist in seinem Gemt und Herzen nur Spielraum frdie Eigenschaften des hchsten Gottes. Herz und Gemt sind vomWesen und der Gegenwart des persnlichen Gottes erfllt. Unddiese Gegenwart ist aus unbegrenzter Liebe und uneingeschrnkterMacht gebildet. Wenn sich der Mensch nach einer solchenMeditation einer Haushalts-, Bro oder irgend einer anderen Art vonArbeit zuwendet, wird diese durch die Erfahrung, die er whrend derMeditationsstunde erlebte, geleitet werden. Sein Blick ist rein. Allesist liebenswert fr ihn. Alle sind fr ihn Engel. Alle sind gut gegen ihn,und nie richtet er jemanden. Nie verdammt er einen Menschen, mgedieser noch so bse sein. In jedem einzelnen Herzen erblickt er dasAntlitz Gottes. Er arbeitet fr den in allen anwesenden Gott. Um ihnund in ihm ist er sich der Gegenwart Gottes bewusst. Etwas inseinem Herzen hlt sich immer an der Erfahrung der unmittelbarenGegenwart Gottes. Whrend den Stunden der Meditation ffnetdieser Gottliebende sein ganzes inneres Wesen vollkommen dermachtvollen, umwandelnden Gegenwart Gottes.

Angenommen, er wisse in den Anfangsstadien seiner Meditationnicht, wie er Gott lieben kann, wie er sich Gott vorstellen und inwelcher Weise er an Ihn denken soll, dann wird er sich eine der


17/22

traditionellen und persnlichen Gottesdarstellungen whlen. Er kanndie Gestalt von ,Jesus oder Maria nehmen oder irgend eine derhundert und tausend Erscheinungsformen Gottes auf der Welt. Eskommt nicht darauf an, welche Form er Gott gibt. Es spielt keineRolle, welchen Namen er Ihm gibt. Der antwortende Gott ist ein undderselbe. Ob wir Ihn Jesus, Maria oder die antwortende, unendlicheGottheit nennen, in jener Form und als Reaktion auf jenen Namenwird sofort eine Antwort kommen. Durch diese Form, durch jenenNamen wird der Mensch schliesslich zur Erfahrung der unendlichenGottheit gelangen.

Da ist ein schnes Licht. Ein inspirierter Dichter sagt: "0 mein Licht!"Ein anderer ruft aus: "0 meine Liebe!" Ein dritter begeisterter Dichterspricht: "0 meine Freude!" Ein Vierter ruft aus: "0 mein Leben!" EinFnfter sagt: "Mein Frieden und meine Kraft!" Das Licht ist dasgleiche. Verschiedene Dichter haben sich Ihm auf verschiedeneWeise genhert. Verschiedene Poeten haben Seine Gegenwart mit

verschiedenen Worten zum Ausdruck gebracht. ObSie also Gott das unendliche Selbst oder das zeitlose, raumlose,eigenschaftslose Absolute, oder mein Jesus oder meine Maria,meine Wahrheit, meine Schnheit, mein geliebter Gott oder meineallbeschtzende und allsegnende Mutter nennen - alles ist dasselbe.

ANLEITUNG ZUR DURCHFHRUNGDER MEDITATION

Frage: Ich habe von einem Zen-Mnch gelesen, der in die Meditationeingeweiht war. Unter den Menschen aus allen Gesellschaftskreisen,die durch seinen Ruf als Lehrer angezogen wurden, befand sich einberhmter Professor der kaiserlichen Universitt von Tokyo. DerProfessor besuchte den Mnch, der ihm den gewohnten grnen Teeanbot. Er stellte eine Tasse vor den vornehmen Gast hin und goss

Tee hinein bis sie voll war und fuhr fort mit Einschenken, bis dieTasse berlief. Als der bestrzte Professor sah, dass sich der Teeber den Tisch und die Bodenmatten ergoss, bat er um eineErklrung. Der Zen-Mnch sagte: "Ich kann fllen, was leer ist, abernicht, was bereits voll ist. Sie sind zu mir gekommen mit einemGemt, das voll von Ideen, Ehrgeiz und Wnschen ist. Wenn Siemeine Belehrungen begehren, leeren Sie Ihr Gemt, vergessen Siealles, was Sie gelernt haben und befreien Sie sich von allerschdlichen und nutzlosen Materie; dann kehren Sie zurck, und ich

will Sie lehren."Lieber Swami, empfehlen Sie mir auch, als erste Bedingung frmeine Meditationsbungen, mein Gemt leer zu machen, alles zuvergessen, was ich gelernt habe, und mich von allem Ehrgeiz und


18/22

allen Wnschen zu befreien?

Zehn Jahre habe ich mich hart darum bemht, einen wirklichengeistigen Fortschritt zu machen, und jetzt mchte ich Sie bitten, mireinen Weg zu zeigen, der Erfolg in der Meditation verspricht.

Antwort.- Nein! Die in mir wirkende Gnade Gottes gestattet mir nicht,den Fehler zu begehen, irgend jemandem zu raten, als erste

Bedingung fr die Meditation oder als ihr zentrales Ziel, das Gemtleer zu machen. Es zeugt von einer schlechten Psychologie undeinem wirklichen Mangel an Kenntnis der Natur des Gemtes, wennvorausgesetzt wird, dass man alles, was man gelernt hat, leichtwieder verlernen kann, oder, dass es mglich ist, mit Erfolg allesVerlangen, alle Wnsche und Ideen gnzlich abzustreifen und dasGemt wirklich leer zu machen. Die Geschichte der geistigenErfahrung auf der ganzen Welt weist viel zu wenig Beispiele vonMenschen auf, die nur durch Leermachen des Gemtes die hchstegeistige Erleuchtung erlangt haben. Auf der ganzen Welt zeigt diemenschliche Erfahrung in berzeugender Weise, dass es unmglichist, die Gedankenleere zu erreichen, und dass diejenigen, welcheeinige wenige Minuten darin Erfolg haben, nicht fhig sind, sichlngere Zeit in diesem Zustand zu halten.

Mge die Praxis der Gedankenleere noch so verbreitet sein, dieerlangten Resultate sind zu sprlich, als dass sie die Aufmerksamkeitder wirklichen Sucher nach Wahrheit, Erleuchtung und geistigerVollkommenheit fesseln knnten. Auch wenn wir fr eine Weile im

Leermachen des Gemtes Erfolg haben, besteht keine Garantie,dass die Erleuchtung das Vakuum fllen wird. Wahrscheinlichwerden die dunkleren Krfte das Vakuum mhelos und vollausntzen. Wie dem auch sei, es gibt andere Wege, um zurErleuchtung zu gelangen.

Ich wrde jenen Professor oder irgendeinen anderen geistigenSucher deswegen nicht wegschicken und ihm sagen, er soll erstdann zurckkommen, wenn er die Gedankenleere erreicht hat. Ichwrde die gleiche gefllte Tasse bentzen, um etwas anderes damit

zu zeigen. Wenn die Tasse voll Gift ist, wre es im Zusammenhangmit diesem verwirrend komplexen und schwierigen menschlichenGemt am besten, Nektar hineinzulassen, bis alles Gift automatischverdrngt ist, und nur der Nektar zurckbleibt. Unser Zweck wirderreicht, ohne dass es ntig ist, das Gemt leer zu machen und es sozu bewahren, um es spter mit etwas, das Nektar genannt wird, zufllen. Wenn des Professors Gemt voller Wnsche ist, kann er sienur dann am besten ausscheiden, wenn er seinem Gemt dengrossen und brennenden Wunsch eingiesst, das Wesen der

Wahrheit zu erkennen.Der eine starke und zentrale Wunsch sublimiert hundert andereWnsche. Die eine wachsende und verzehrende Liebe zu Gott nimmtalle anderen Liebesneigungen in sich auf und sublimiert sie. Der eine


19/22

Wunsch, die Wahrheit zu kennen, zu erfahren und auszudrcken,sublimiert in sich alle anderen Wnsche. Was noch wesentlicher ist:dieser Wunsch, diese Liebe und dieses immer vorherrschende,bestimmende und stets gegenwrtige Verlangen sinken in dasUnbewusste hinab, whlen die ganze Horde der verborgenen,versteckten und dunklen Krfte, Tendenzen, und brigen Potenzenauf und verbrennen und verwandeln sie. Dann geschieht es, dassder Mensch innerlich und usserlich vollstndig erleuchtet dasteht.Der eine erfllte Wunsch wird alle anderen Wnsche befriedigen.Wenn der innere Wunsch erlangt ist, erfllt er alle anderen.

Es ist leichter, die Energien vieler Wnsche in einen starken Wunschzusammenzufassen, der dann im Gemt gerade die Bedingungschafft, die fr die Erleuchtung erforderlich ist, und die ihrerseitsdiesen letzten Wunsch aus dem Gemt verscheucht - als hinzusitzenund zu versuchen, einen Wunsch nach dem anderen auszumerzen,um dann zu erfahren, dass anstelle jedes getteten Wunsches neue

Wnsche aufsteigen. Niemand kann den Anspruch erheben, dass esihm gelungen ist, alle Gedanken zu vernichten. Die Tatsache einersolchen Behauptung lsst gerade durchblicken, dass man vonGedanken eingefangen ist. Sogar wenn wir die bermenschlicheHeldentat vollbringen, alle Gedanken und Wnsche, alles Verlangenaus dem bewussten Gemt auszuscheiden, so befinden sichdarunter die ausgedehnten, unermesslichen, trgerischen Urgrndedes Unbewussten, das die auf der bewussten Ebene geschaffeneLeere fortwhrend aufheben wird. Wer bewltigt die unmgliche

Aufgabe, das Unbewusste leer zu machen? Welche Technik vermagdiese Aufgabe zu lsen? Und wo haben Sie in der psychologischenWelt oder im Bereich der menschlichen Erfahrung und Klugheit

jemals von irgend jemand gehrt, der Problemen entronnen ist,indem er das Gemt leer machte? Befreit die Gedankenleere durchirgendeinen seltsamen Vorgang, ein Wunder oder eine Zauberei, denganzen Bereich des uralten Unbewussten von dessen Inhalten?

Wir wissen, dass die reinsten Menschen, sogar grosse Heilige, durchden Einfluss ihres Unbewussten, Leiden und harte Erprobungen

erlebt haben. Ein vollstndig reiner Mensch hat unreine Trume. Wieerklren Sie sich das? Warum hat seine Reinheit sein Unbewusstesnicht vllig gelutert? Ein Mensch, der whrend Jahrzehnten imtglichen Verhalten untadelig gewesen ist, wird pltzlich von einermoralischen Schwche befallen. Wie lsst sich ohne Schwierigkeitdieses trgerische Unbewusste leer machen, das zahllose dunkleKrfte in sich birgt; und wie kann man - ohne dies erreicht zu haben -behaupten, dass dies geschehen ist? Wie knnen wir das Unbewusstseiner Inhalte entleeren? Nur indem wir fortwhrend ins Bewusste all

das aufnehmen, was erleuchtend wirkt, kann das, was Tag undNacht ins Unbewusste einsickert, die dortige Dunkelheit verdrngen.


20/22

DIE GRUNDLAGEN EINERLOHNENDEN MEDITATION

Damit eine Meditation wirklich lohnend ist, mssen wir uns einigen

speziellen Disziplinen unterziehen. Eine derselben ist diefortwhrende Ausbung unserer Liebesfhigkeit. Die Entfaltung einesgrossmtigen Herzens ist eine andere Schulungsmethode. Sich inkeiner Weise betroffen fhlen, auch nicht von der hrtesten Kritikoder einer ungerechten Beleidigung ist eine weitere Disziplin.

Wir sollen freundlich, zurckhaltend im Sprechen, weise und imhohen Masse selbstbeherrscht sein, nie einem Impuls oder Instinkterlauben, uns irrezufhren, sondern die Selbstkontrolle besitzen, diein Harmonie ist mit der Wrde der menschlichen Individuen, die wirsind. Wir sollten nicht von usseren Umstnden beeinflusst werden,sondern im Sinne des Besseren auf sie einwirken durch Festhaltenhherer Gedanken und Gefhle und durch Herstellung von Ordnung,Harmonie, Frieden und Freude, dadurch, dass wir sie in uns selbsterschaffen.

Die Intelligenz soll auf viele Arten geschult werden. Sie muss vonEngherzigkeit befreit und dazu erzogen werden, jede Spur vonHerzensgte, selbst in bsen und schlechten Dingen zu bewundern.

Das Gemt muss zu stndiger Wahrnehmungsfhigkeit gebracht undfr das Wahre und Wertvolle, Schne und Edle empfindsam werden.Weitherzige Ansichten, eine gtige Natur, ein glhendes geistigesStreben, besser und noch besser zu werden und mit der unendlichenMacht, welche der Ursprung alles Geschaffenen ist, in Verbindung zutreten, sollten unsere charakteristischen Eigenschaften sein.

Die stndige Vergegenwrtigung Gottes, die unausgesetzte, imInneren und auch im Hintergrund liegende Kenntnis der unendlichen,unsichtbaren und allgtigen Macht, die immer ber uns wacht, uns

beschtzt und erhlt, und der Glaube an die grossen Mystiker undWeisen der Welt und an die von universeller Liebe erflltenMenschen Gottes - bewirken rasche Fortschritte auf dem Pfad derVollkommenheit.

Das Feuer des Wissens, das die Unreinheiten und Grobheit unsererNatur verbrennt und sie in edlere und gttliche Substanzen desLebens umwandelt, ist sehr wichtig und muss immer glhenderhalten werden. Ein anderer wesentlicher Umstand fr Erfolg und

Fortschritt in der Meditationspraxis besteht in der Notwendigkeit, inunser Leben und unsere Erfahrung die grossen Ideen underleuchtenden, lebensgestaltenden Gedanken aufzunehmen, die unsdie bedeutendsten Menschen der vergangenen Jahrhunderte als


21/22

Erbe hinterlassen haben.

BESONDERE WINKEFR DIE MEDITATION

Bleiben Sie ganz im Lichte Gottes und ffnen Sie die Augen nie vorBeendigung der Meditation. Erleben Sie die Gegenwart Gottes inIhnen und um Sie herum genau so stark und intensiv, wie Sie

jemanden empfinden wrden, der in Ihnen oder ganz bei Ihnen ist.

Gott ist nicht fern von Ihnen, nicht einmal einen millionstelZentimeter. Er ist mitten in Ihrem inneren, nicht von Gedanken undGefhlen beladenen Bewusstsein, in dem Bewusstsein desHintergrundes, das vllig frei von Gedanken und Gefhlen ist.

Deshalb ist Gott gegenwrtig hier und jetzt.Beten Sie mit grosser Aufrichtigkeit und Andacht, mit tiefem Glaubenund vlliger Selbsthingabe. Fhlen Sie, whrend Sie beten, wie sichdie Worte Ihres Herzens in das allhrende Ohr und das all-liebendeHerz Gottes ergiessen.

Konzentrieren Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit intensiv auf dieallschne Form Gottes. Empfinden Sie, wie Sie das unendliche,grenzenlose Licht Seines Antlitzes berflutet. Lassen Sie einzig

dieses Licht innerlich und usserlich da sein.Werden Sie mit Ihrem ganzen Wesen zur lodernden Flamme desBewusstseins und verehren Sie Gott als die Unendlichkeitallvollkommenen Bewusstseins, allvollkommener Seligkeit, Gnadeund Schnheit. Kein anderes als Gottes Bild sollte Ihnen innerlichund usserlich vor Augen stehen.

Konzentrieren Sie sich ganz stark auf den allesverwandelnden undtranszendentalen Gott. Er allein sollte in Ihnen, in Ihrer

Wahrnehmung und Erfahrung gegenwrtig sein.Will etwas Ihre Aufmerksamkeit ablenken, verbrennen Sie es inGedanken sofort in sich, und lassen Sie das gttliche Licht, dieGegenwart, die Macht und Schnheit Gottes in Ihnen, bei Ihnen undals Sie selbst bleiben.

Swami Omkarananda

STILLE


22/22

Still ist die ganze Welt in der Stille,die ich durch fortwhrendeMeditation empfing.

Schn ist die ganze Welt in derSchnheit, die mir die Gnade

Gottes schenkte.Gesegnet ist die ganze Welt mit derSeligkeit, die ich durch die LiebeGottes gewann.

Mder Pilger auf dem Pfad desLebens, verlange von meinem

Herzen die Geheimnisse, die Dirdiese Stille, Schnheit undGlckseligkeit zu eigen machen.

Swami Omkarananda

World Wide Web (WWW) Auflage: 1999

Copyright by Verlag DLZ-Service

CH-8400 Winterthur

(eBook - German) Swami Omkarananda - Bedeutung Und Praxis Der Meditation

Documents

Transcript of (eBook - German) Swami Omkarananda - Bedeutung Und Praxis Der Meditation