econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

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E 66900 | 10. Jahrgang | Ausgabe 13, Januar/Februar 2014 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR Goldstadt? Pforzheims neue Klasse Peter Unmüßig? Mehr als ein Baulöwe Aufgewacht! 24 Seiten mit allem, was 2014 wichtig ist IM INTERVIEW: FRAUNHOFER-SENATOR Bullinger Hans-Jörg Hier geht es zu www.econo.de

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econo - Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

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E 66900 | 10. Jahrgang | Ausgabe 13, Januar/Februar 2014 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR

Goldstadt?Pforzheimsneue Klasse

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IM INTERVIEW:FRAUNHOFER-SENATOR

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Gut und Neu, das passt zu uns: das frisch erschienene JUVE-Handbuch Wirtschafts-kanzleien 2013/14 zählt uns wieder zu den Top-Kanzleien in Deutschland und zumkleinen Kreis führender Kanzleien in Baden-Württemberg. Und etwas Neues gibt esauch: am 1. Januar 2014 eröffnen wir unser Büro in Frankfurt am Main. Aber sonstbleibt alles beim Alten: die Köpfe, die Qualität und Kreativität, das Engagement,die guten internationalen Verbindungen und die persönliche Betreuung unsererMandanten. So wurden wir eine der führenden Kanzleien im Südwesten. Und dabeisoll es bleiben.

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Foto: Michael Bode

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Vielfalt. Seit es Econo gibt, haben wir zum Jahresbeginn ein Leitthema: Aufbruch! Wieanders sollte man ein neues Jahr auch begrüßen? Bange machen sollen andere, wir blickenlieber positiv nach vorne.

Natürlich machen wir das auch wieder für 2014. Auf 24 Seiten hat die Redaktion allesgesammelt, was für dieses Jahr wichtig wird – die Sepa-Umstellung beispielsweise – oderwer durchstarten kann, so wie die Gewinner des Innovationspreises des Landes. Econo-Redakteur Robert Schwarz hat sich zudem bei einem Unternehmen umgeschaut, das wiekaum ein anderes für die Weihnachtstage steht: der Modelleisenbahnhersteller Märklin.

Abgerundet wird diese Themenvielfalt von einem Interview mit Fraunhofer-SenatorHans-Jörg Bullinger. Und entgegen der Econo-Tradition zur positiven Stimmung mischensich in seine Antworten kritische Anmerkungen, zur Innovationsfähigkeit der hiesigenUnternehmen zum Beispiel. Doch auch da machen wir nicht bange – schließlich kannman für 2014 noch gute Vorsätze fassen. Mehr über den Aufbruch lesen Sie ab Seite 28

Mehr-Stadt. Was denken Sie denn beim Stichwort Pforzheim? Gold und Schmuck undUhren – stimmt’s? Damit tun sich der Stadt unrecht! Denn Pforzheim ist längst mehr alsdas Image „Goldstadt“ vermuten lässt. Vielmehr befindet man sich mitten in einem auchschmerzhaften Strukturwandel. Doch dem gewinnen die allermeisten positive Seiten ab.Denn Pforzheim wird damit bunter, vielfältiger, gerade aus unternehmerischer Sicht.

Gut erkennbar wird das an den vielen Baustellen im Stadtbild. Überall ist eine Aufbruch-stimmung spürbar. Mehr über die neuen (und alten) Unternehmergrößen in Pforzheimerfahren Sie im Standortporträt ab Seite 58

Übrigens: Pforzheim hat inzwischen sogar eine Art Vorreiterrolle. Die Stadt hat nämlichim vergangenen Jahr erstmals verdiente Unternehmer ausgezeichnet. Das Ziel: Den Bür-gern (und darüber hinaus) klar vor Augen zu führen, welches wirtschaftliche Pfund manvor Ort hat! Das sollte eine Vorbildfunktion haben.

Projektlöwe. Hans-Peter Unmüßig hat ein klares Bild von Econo: Das Magazin sei imVergleich zu anderen elitär. Und er meint das in einem absolut positiven Sinn! Für uns beiEcono ist es ein klarer Ansporn und Auftrag, dem wir uns gerne stellen.

Doch um Econo ging es beim Besuch von Econo-Redakteur Philipp Peters in UnmüßigsBüro offen gestanden nur am Rand. Im Mittelpunkt stand natürlich die Person Unmüßig.Denn der Projektentwickler hat von seinem Büro aus nicht nur einen guten Überblicküber seine Heimatstadt Freiburg. Mit seinen Bauten prägt er seit Jahrzehnten auch dasStadtbild. Was die Person Unmüßig ausmacht, lesen Sie im Porträt ab Seite 82

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Auf eingutes Neues!Von der Vielfalt des Aufbruchsund dem elitären Touch

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Von Dirk Werner

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

58 Standort Pforzheim.Dem eigenen Imageentwachsen: Die Stadtan der Enz boomt wieselten, dank eines neuenBranchenmix. Plus: Inter-view mit OB Gert Hager

72 Standort Dornhan.Die Stadt ist klein und

mitten im ländlichenRaum – na und?Man investiert undwird urbaner …

76 Standort Sulz/Vöhrin-gen. Die Nachbarortearbeiten zusammenund sind bei Gewerbe-flächen eine Größe

Politik

6 Automotive. MindaSchenk ist insolvent,Bürstner baut um

8 Bauen/Handwerk. DerMarkisenherstellerKlaiber startet durch

10 Energie/Rohstoffe. Dertiefe Fall der SolarstromAG aus Freiburg

12 Finanzen/Immobilien.E&Y: Baustart amStuttgarter Flughafen

14 Gesundheitswirtschaft.Takeda will in Singen 100neue Stellen schaffen

16 IT/Elektronik. UnitedPlanet will endlich in-ternational wachsen

18 Kommunen/Tourismus.Bad Herrenalb und dasRisiko Erlebnisbad

20 Kreativwirtschaft. WieKleidungsherstellerMustang wachsen will

22 Logistik/Handel. Wielange trägt der Hypeum den Online-Handel?

24 Luft-/Raumfahrttechnik.Abgestürzt: Drama umdie Flughäfen im Land

26 Maschinenbau. Der Va-kuumspezialist Schmalzinvestiert kräftig

27 Präzisionstechnik. DieInsolvenz von SoehnleProfessional

28 Aufbruch 2014: Auf 24Seiten: Alles, was Sieüber das kommendeJahr wissen müssen:Interview mit Fraunho-fer-Legende Hans-PeterBullinger. Die Preisträ-ger des Innovations-

preises. Das Comebackvon Märklin. Und: Dasändert sich für Unter-nehmen im kommen-den Jahr. Plus: dieneuste Ausgabe desWirtschaftsbarometersvon Econo und Cobus

Unternehmen

52 Marketing-CommunityFR/Südbaden …hebt ab

53 Marketing-Club Karlsru-he …probiert’s mal mitganz viel Gefühl

54 Hochschule Offenburg.Rektor Lieber im Inter-view über die Blütezeit

55 Technology Mountains.Das Kunststoff-Institutzieht eine erste Bilanz

56 Nordschwarzwald. ZuBesuch beim Schreibge-rätehersteller Waldmann

57 Cyber-Forum. Wie Fir-men vom BRA profitieren

Management

Januar

Namen & Nachrichten

45 Volldampf voraus: DasComeback von Märklin

4 Inhalt

82 Peter Unmüßig: FreiburgsBauherr im Porträt

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

58 Mehr als Gold und Silber:Standort Pforzheim

82 Im Porträt. Baulöwe?Patriarch? Heuschrecke?Ein Beusch beim Frei-burger Projektentwick-ler Hans-Peter Unmüßig

84 Menschen des Monats/Impressum. Generatio-nenwechsel: MFG-ChefKlaus Haasis, Aesculap-

Vorstand Harald Stall-forth und Sparda-Bank-Chef Thomas Rennerhören auf

86 On Tour.

88 Index.

90 Letzte Worte.

Menschen

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Can Stock Photo/zimmytws, Bürstner

6 Namen & Nachrichten • Automotive

KURZ NOTIERT

TLT belebt StandortDer ehemalige Standort desAutozulieferers Magna-Näherin Markgröningen hat einenneuen Besitzer. Die Trans-Logo-Tech-Gruppe mit Sitz in Unter-riexingen hat den Standortübernommen. Auf dem 60 000Quadratmeter großen Arealproduziert der Logistik- undFertigungsdienstleister Tep-pichböden sowie Pkw-Innen-raumteile. TLT beschäftigt hierzunächst 50 Mitarbeiter, 40 vonihnen waren zuvor bei Magna-Näher tätig. Langfristig will TLTden Produktionsstandort aberkomplett auslasten.

Übernahme in MünsterDer Antriebsspezialist Heinz-mann aus Schönau wächst: DieSchönauer haben die Münstera-ner CPK Automotive übernom-men. Das 1966 gegründeteUnternehmen hat sich auf dieEntwicklung von Umweltlösun-gen spezialisiert. Mit dem Kauffestige Heinzmann „seine Stel-lung als führender Systemliefe-rant für Motoren und Turbinen-managementlösungen“, wie esin Schönau heißt. CPK beschäf-tigt aktuell zwölf Mitarbeiter, beiHeinzmann arbeiten rund 430Menschen, 270 in Schönau.

Tognum will sparenMotorenbauer Tognum hat denAbbau von rund 400 Stellen an-gekündigt. Der Grund: Die Fried-richshafener hatten in denvergangenen Jahren massiv Per-sonal aufgebaut. Das Umsatz-wachstum falle aber nicht sostark aus wie geplant. Der Ab-bau soll bis 2015 erfolgen. Kün-digungen gibt es keine.

Neues Werk der ZFIn Malaysia hat der AutozuliefererZF ein neues Werk eröffnet. Kun-de vor Ort ist BMW. Für dieMünchner montieren 74 Mitar-beiter sogenannte CKD-Achsen.

„Die Eröffnung zeigt, dass ZF inMärkten mit Potenzial frühzeitigFertigungsstandorte aufbaut“, soZF-Chef Stefan Sommer.

Die schlechte Kunde erreicht denKunststoffspezialisten MindaSchenk in der letzten November-woche: Der indische Gesellschaft-re, die Spark-Minda-Gruppe,schießt kein neues Kapital ins kri-selnde Unternehmen nach. DemAutozulieferer mit Sitz in Köngenbleibt nichts anderes als die Insol-venz. Rund 430 Mitarbeiter andrei Standorten, neben Köngen inEsslingen und in Hemhofen beiNürnberg, sind betroffen.

Vorläufiger Insolvenzverwalterist der Stuttgarter RechtsanwaltWolfgang Bilgery. Er soll den Au-tozulieferer sanieren. Es wird keineleichte Aufgabe, denn MindaSchenk hat seit Jahren mit Proble-men zu kämpfen. Das Unterneh-men fertigt unter anderem einfach

Kunststoffspritzgussteile wie Sitz-verkleidungen oder Aschenbecher.Der Markt steht seit Jahren unterDruck, Minda Schenk hat zum ei-nen mit dem Preisverfall, zum an-deren mit den gestiegenen Rohstoff-preisen zu kämpfen. Die Umstel-lung auf komplexere Bauteile mithöherer Marge kam zu spät. Zu-dem war das Unternehmen durchZukäufe stark gewachsen. 2009übernahm Minda Schenk ALUAutomotive in Hemshofen unddie polnische Tectro. Vor drei Jah-ren stieß Aksys aus Köngen zumUnternehmensverbund. An derenStammsitz zog vor einem Jahr dieVerwaltung, die bis dato in Esslin-gen beheimatet war. Am einstigenStammsitz verblieb nur ein Produk-tionswerk.

Der indische Gesellschafter stellt die Zahlungen an Minda Schenk ein.

Die Köngener rutschen in die Insolvenz. Die Aussichten sind schlecht

Summe der Teile

Der Umsatz stieg durch die Zu-käufe von 36,1 Millionen Euro imJahr 2009 auf 86,4 Millionen Euroin 2011. Allerdings pendelte derGewinn stets zwischen schwarzerund roter Null. Vor einem Jahr hatteMinda Schenk auch deshalb einigeleitende Angestellte sowie Ge-schäftsführer Paul DominikCzarnecki ausgetauscht. Der Neue,Dinesh Chand Sharma, rechnetebereits in seinem Bericht über dasRumpfgeschäftsjahr 2012/13 ausdem Frühjahr dieses Jahres mit ro-ten Zahlen – diese würden die „Zu-führung von liquiden Mitteln durchdie Gesellschafter erfordern“.

Der indische Besitzer war dazunicht mehr bereit. Nun kämpftMinda Schenk ums Überleben.

Robert Schwarz

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Mit mehr als 100 Investoren hatInsolvenzverwalter Tobias Hoe-fer eigenen Angaben zufolge ver-handelt, kein einziges Gesprächbrachte Erfolg: Der Automobilzu-lieferer KWH aus Gaggenau wirdabgewickelt. Der Restrukturie-rungsbedarf sei zu groß, teiltHoefer mit. Betroffen von derPleite sind rund 260 Mitarbeiter.

Anfang Februar hatten dieMurgtäler, die etwa Daimler mitStrukturteilen für Fahrzeugchassis,Fahrwerk und Abgasanlagen ver-sorgt haben, Insolvenz angemel-det. In den vergangenen Jahren

Keine Chance für KWHhatte KWH Verluste eingefahren,auch der Umsatz war gesunken.

„Wir haben alles getan, was vonunserer Seite möglich war. Letzt-lich war der strategische, operati-ve und finanzielle Restrukturie-rungsbedarf bei KWH trotz allerAnstrengungen im Insolvenzver-fahren aber zu groß, um das Un-ternehmen langfristig wirtschaft-lich weiterzuführen“, sagt Hoefer.Alle Interessenten hätten sichletztlich gegen einen Einstieg ent-schieden. Damit fehle der maßgeb-liche Baustein für die erfolgreicheSanierung von KWH. rs

Den Audi Q7 hat Semcon ebensoentwickelt wie die verlängerte A-Klasse. Nun zahlt sich dieser Er-folg für den Ingenieursdienstleisteraus: Am Standort Bad Friedrichs-hall investieren die Schwedenrund zehn Millionen Euro in einErprobungszentrum für Cabrios.Laut Geschäftsführer HeinzSchwartz sei Bad Friedrichshallder Vorzeigestandort der Gruppe,die ihren Sitz in Schweden hatund weltweit rund 3000 Mitarbei-ter beschäftigt.

Semcons große PläneSeit 2007 gehört die einstige

IVM zum schwedischen Konzern.Es ist eines von wenigen Ingeni-eurbüros, die nicht nur einzelneBereiche oder Bauteile des Autosplanen, sondern das kompletteFahrzeug. Nun entsteht in BadFriedrichshall zudem eine rund1400 Quadratmeter große Werk-statt sowie 1350 Quadratmeterzusätzliche Bürofläche. In denkommenden Jahr will Semcon dieBelegschaft um rund 100 Stellenaufstocken. red

Beim Wohnwagen- und Reisemo-bilbauer Bürstner mit Sitz in Kehlstehen größere Umstrukturierun-gen an. Wie französische Medienberichten, soll es im elsässischenWerk in Wissembourg zu einemStellenabbau kommen: Von aktu-ell 385 Stellen sollen angeblich208 gestrichen werden.

Bürstner dementiert die Zahlenauf Econo-Anfrage. „Es wird Um-strukturierugsmaßnahmen geben“,so ein Sprecher. Die von den Me-dien kolportierten Dimensionenseien aber Maximalzahlen. Manbefinde sich derzeit in Verhandlun-gen. Konkrete Ergebnisse lägennicht vor. „Klar ist, dass wir unse-

Umbau bei Bürstnerre Wettbewerbsfähigkeit erhaltenmüssen“, so der Sprecher weiter.

Deshalb plant Bürstner dieWohnwagenproduktion von Wiss-embourg an den Stammsitz Kehlzu verlagern. Dort sind derzeitrund 650 Mitarbeiter beschäftigt.Der Standort in Wissembourg sollkünftig als reiner Möbel- und Bau-teilelieferant agieren. In derSchreinerei am elsässischen Stand-ort lässt Bürstner etwa die Innen-einrichtung seiner Mobile fertigen.

„Dieser Bereich soll ausgebaut wer-den“, erläutert der Bürstner-Spre-cher. Man bekenne sich deshalbtrotz des Stellenabbaus „klar zumStandort Wissembourg“.

Der Spezialfahrzughersteller Ket-terer expandiert und hat nunseinen neuen Produktionsstandortin Karlsruhe-Hagsfeld in Betriebgenommen. Auf 7500 Quadratme-tern Produktionsfläche beschäftigtKetterer 65 Mitarbeiter, die amStandort Spezialfahrzeuge für denPferde- und Motorsport sowie ex-klusive Wohnmobile herstellen.

Die Karlsruher hatten 2012 ei-nen Umsatz von rund 25 Millio-nen Euro erwirtschaftet und be-schäftigen 160 Mitarbeiter. red

Die Proteste laufen noch, dennochhält der amerikanische Autozulie-ferer Borg Warner an seinen Plä-nen fest: Die Produktion am Stand-ort in Ketsch (Rhein-Neckar-Kreis)soll geschlossen werden, rund 180Stellen werden gestrichen. InKeusch fertigt Borg Warner Frei-läufe für Kupplungen und Brems-scheiben. Der Konzern begründetdas Aus mit der gesunkenen Nach-frage nach diesen Produkten. Zu-dem habe der Standort zu vieleWettbewerbsnachteile. red

Fast zehn Millionen Euro inves-tiert die Freudenberg-Gruppe inihren Standort in Oberwihl (Land-kreis Waldshut). Wie das Unter-nehmen mit Sitz in Weinbergmitteilt, fließen zunächst rund vierMillionen Euro in neue Produkti-onshallen und die weitere Werks-infrastruktur. In einem zweitenSchritt soll weitere 5,8 MillionenEuro in die Erweiterung investiertwerden. „Mit der Modernisierungmachen wir das Werk fit für dieHerausforderungen des Marktes“,so Claus Möhlenkamp, Sprecherder Geschäftsführung. red

NeubauAbbau

Aufbau

Bürstner stellt anzwei StandortenWohnmobile undWohnwagen her

Alle Wohnwagenhersteller ha-ben derzeit mit der sinkendenNachfrage, vor allem im Ausland,zu kämpfen. Die Hymer-Gruppeaus Bad Waldsee, zu der auchBürstner gehört, verzeichnet imersten Halbjahr des Geschäftsjah-res 2012/13 einen Umsatzrück-gang von rund 53 auf 357 Millio-nen Euro. Vor allem die schwä-

chelnde Nachfrage aus Südeuropamacht dem Unternehmen zuschaffen. Der Export sank um 21,7Prozent. Der Umbau bei Bürstnerhabe aber nichts mit der konjunk-turellen Situation zu tun. Zwarleiden auch die Kehler unter demExporttief, aber: „Der Umbau wä-re auch bei florierender Konjunk-tur erforderlich gewesen.“ rs

Das Ende kommt aber nicht so-fort. Laut Hoefer seien die Produk-tion und der Geschäftsbetrieb fürdas kommende Jahr durch diebestehenden Aufträge gesichert.Für die Zeit danach arbeitet Hoefermit der IG Metall nun daran, fürdie rund 260 Beschäftigten vonKWH neue Arbeitsplätze in derRegion zu finden. „Wir führen da-zu bereits Gespräche mit Unter-nehmen in der Region. Die erstenRückmeldungen, die wir erhaltenhaben, sind positiv“, so RomanZitzelsberger, erster Bevollmäch-tigte der IG Metall Gaggenau. rs

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Klaiber

8 Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

KURZ NOTIERT

Brasilien locktVon der Fußball-WM in Brasilienim nächsten Jahr erhofft sichder Zelte- und HallenspezialistLosberger gute Geschäfte. Mansehe großes Potenzial, so Ge-schäftsführer Bernd Zoepffel.Unterdessen erwartet man inBad Rappenau im laufendenGeschäftsjahr weiteres Wachs-tum. Der Umsatz soll von 139auf 160 Millionen Euro, das Ebitvon 17 auf 19 Millionen Eurosteigen. Losberger beschäftigtweltweit 850 Mitarbeiter.

Neubau eröffnetDer ObjektmöbelherstellerBrunner aus Rheinau (Ortenau-kreis) hat den neuen, rund 2000Quadratmeter großen Firmen-sitz seiner Schweizer TochterSedorama eröffnet. Zum Inves-titionsvolumen wurde nichtsbekannt. Sedorama vertreibtdie Objektmöbel aus Rheinauin der Schweiz.

Graf kauft Klaro„Die Übernahme ist für uns einweiterer Schritt zum Systeman-bieter für die nachhaltige Was-serbewirtschaftung“, kommen-tiert Otto P. Graf, Chef desgleichnamigen Regenwasser-tankbauers, den Kauf seinesbisherigen TechnikpartnersKlaro aus Bayreuth. Die Tenin-ger hatten 2012 mit 320 Mitar-beitern einen Umsatz von 75Millionen Euro erwirtschaftet,Klaro beschäftigt 24 Mitarbeiter.

Pläne in der TürkeiDer Brausenhersteller Hansgro-he hat eine Vertriebsgesell-schaft in der Türkei gegründet.Die Schiltacher sind seit mehrals zwanzig Jahren über Impor-teure in der Türkei präsent. „Inden letzten Jahren hat sich derMarkt durch einen Boom imWohnungsbau sehr gut entwi-ckelt“, sagte VorstandschefSiegfried Gänßlen. Die neueVertriebsgesellschaft dieneauch als Ausgangsbasis für dieBearbeitung angrenzenderMärkte im eurasischen Raum

Mutig war sie auf jeden Fall, dieEntscheidung des Sonnen- undWetterschutztechnikers Klaibervor drei Jahren, beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC alsHauptsponsor einzusteigen. Undungewöhnlich für einen Mittel-ständler – immerhin war zuvor dieTaschentuchmarke Tempo imGespräch. Fast den komplettenJahresüberschuss lässt sich die Fir-ma aus dem badischen Forst da-mals das Engagement beim Tra-ditionsverein kosten. „Eine In-vestition in die Zukunft“, sagtChristian Obermeier, Leiter desVertriebsmarketings über den ho-hen sechsstelligen Betrag.

Doch der Einstieg ins Sponso-ring zahlt sich aus. Der Image-träger Fußball verhalf dem Marki-senhersteller zu Bekanntheit. InZahlen: Wussten vorher neunProzent in Baden-Württembergmit dem Namen Klaiber was anzu-fangen, sind es jetzt 38 Prozent. Inder gesamten Republik stieg derBekanntheitsgrad von einem aufacht Prozent. „Seither wächst derUmsatz zweistellig“, so Obermei-er: Von rund zwölf Millionen Euroauf 16,5 Millionen Euro. Für Klai-ber ging die Gleichung Bekannt-heit gleich Umsatz also auf.

Mutig war einst auch die Ent-scheidung von Dieter Klaiber zur

Firmengründung. Der Maschinen-bau-Ingenieur stand 1977 unver-mittelt auf der Straße, nachdemsein Arbeitgeber in Schwierigkei-ten geriet. Im Urlaub in derSchweiz kommt bei einem GlasWein die Idee auf, Markisen her-zustellen. Zurück im heimischenMingolsheim setzt er sich in sei-nem Keller an eine Pfaff-Nähma-schine, fertigt die erste Markiseund verkauft diese direkt aus demKellerfenster heraus. 36 Jahre istdas her. Das Besondere: Die Ideekam dem damals 43-Jährigen nichtalleine. Vielmehr saß er mit einemgewissen Ernst Grimaud zusam-men. Auch er Gründer, auch er

Klaiber und der KSC

Blick ins Lager desMarkisenherstellers Klaiber inForst bei Karlsruhe

Erneut steckt der FensterbauerSchwarzwald Fenster aus Titi-see-Neustadt in Schwierigkeiten.Die Hochschwarzwälder habenInsolvenz angemeldet – wie be-reits im Jahr 2011. Damals sanier-te der Freiburger Insolvenzverwal-ter Thilo Braun den Betrieb. Da-nach hatte das Unternehmen,geführt von Heiko Epting, sogarin den Stammsitz investiert. Nunging erneut das Geld aus. Vorläu-

Fensterbauer in Nötenfiger Insolvenzverwalter ist derFreiburger Anwalt Ulrich Nehrig.

Auch in Mettenberg (Kreis Ra-vensburg) hat es einen mittelstän-dischen Fensterbauer erwischt. DieFensterfabrik Montag steckt in derInsolvenz, nachdem eine Sanie-rung in Eigenverwaltung geschei-tert war. Das Unternehmen be-schäftigt aktuell 90 Mitarbeiter.Zum Verhängnis wurde den Ober-schwaben der Einstieg in den US-

amerikanischen Markt. „Uns ist dasGeld durch die Hände geflossen,wir mussten diese Blutung stop-pen“, erklärt Geschäftsführer Ger-hard Lang, der in den USA denLuxusvillenmarkt im Auge hatte.

Insolvenzverwalter MatthäusRösch ist aber optimistisch, dasUnternehmen zu retten. Es gibtbereits Übernahmepläne. Zumin-dest für rund 65 Mitarbeiter dürftees dann weitergehen. pop/rs

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Das Sport-Sponsoring hat den Markisenhersteller aus

Forst bekannt gemacht. Die Geschichte der Firma,

die mit einer Idee und einer Nähmaschine begann

Der Verkauf des Fenster- und Türenbauers Werumit Sitz in Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) ist ab-geschlossen. Die Beteiligungsgesellschaft HIGübernimmt die Schwaben. Bislang gehörte daseinstige Familienunternehmen dem Finanzinves-tor Triton, der 14 Jahre lang die Mehrheit besaß.

Der Zeitpunkt ist günstig. Nach Jahren derKrise hat sich Weru zuletzt wieder stabilisiert.2012 lag der Umsatz bei 143 Millionen Euro.Inzwischen sei Weru nahezu schuldenfrei undbesitze eine solide Basis für weiteres Wachstum,erklärte Weru-Chef Harald Pichler. rs

Neue BesitzerBeim Küchengerätehersteller WMF läuft es un-rund. Aufgrund schwächelnder Nachfrage ausdem Ausland korrigieren die Geislinger ihrePrognose nach unten: Statt eines Ebits von 60werde man 40 bis 50 Millionen Euro erlösen.

Entsprechend legt der Konzern nun ein Spar-programm auf: Man wolle sich von unrentablenFilialen trennen und das Sortiment bereinigen.Details nannte WMF nicht. Das provoziert Un-ruhe in der Belegschaft. Dort wird spekuliert,WMF würde 30 Prozent seiner Produkte strei-chen und 40 der 230 Filialen schließen. rs

Rätsel um WMF

Hersteller von Markisen. Das Ergebnis des gesel-ligen Beisammenseins in der Schweiz sind mitKlaiber und Stobag zwei der führenden Herstel-ler, der eine in Deutschland, der andere in derSchweiz. Die Verbindung hält bis heute. Gemein-sam entwickeln sie etwa neue Produkte.

Innovation und Markisen, eine Verbindung diesich nicht zwangsläufig erschließt. Dabei lebt dieBranche, lebt vor allem Klaiber von Neuentwick-lungen. Gleich mehrere Patente hält der aktuellin zweiter Generation von Ralf Klaiber geführteFamilienbetrieb. Beispielsweise jenes einer mitzwei verschiedenen Tüchern bespannten Fassa-denmarkise. Der eine Stoff sorgt für den Sonnen-schutz, der andere für Verdunkelung und das allesauf Knopfdruck, für den Laien unsichtbar und mitSmartphone oder Tablet steuerbar. „Wir haben mit42 Produkten und 220 Tüchern die größte Kollek-

tion in Deutschland und sind einer der wenigenHersteller, der jedes Maß und jede Größe fertigtund zwar selbst“, so der Marketingchef.

So war das auch schon, als er vor acht Jahrenins Unternehmen kam. Aber: „Klaiber war keineMarke“, erinnert sich Obermeier. Wenig verwun-derlich, angesichts des damaligen Werbeaufwands:

„Prospekte versenden, das war’s.“ SichtbarstesZeichen der Veränderung ist das Sponsoring desKSC. Nicht minder wichtig hingegen der Aufbaueiner neuen Vertriebsstruktur, Klaiber konzentrier-te sich auf sogenannte Exklusiv-Händler, von de-nen aktuell 110 beliefert werden. Bereits heutegenerieren diese 70 Prozent des Gesamtumsatzes.200 sollen es werden. Damit wären die Produkteaus Forst flächendeckend in Deutschland vertre-ten. Erste Liga sozusagen. Wo der KSC auch wie-der hin will. mh

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Andreas Mader

10 Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

KURZ NOTIERT

Dow gliedert ausBeim US-amerikanischen Che-miekonzern Dow Chemical wer-den die Geschäftsfelder neu ge-ordnet. Dow lagert die Aktivitätenmit chemischen Grund- undMassenerzeugnissen aus, um die-se für den Verkauf vorzubereiten.Das betrifft auch den Standort inRheinmünster (Landkreis Karlsru-he). Am dortigen Produktionss-tandort werden 55 der rund 410Mitarbeiter ausgelagert. Dowhatte in den vergangenen JahrenbereitsTeile dieser Produktion anEconic und Styron verkauft.

Großauftrag für OmiraWie erwartet meldet die Ravens-burger Großmolkerei Omira denAbschluss eines Liefervertragsmit dem Milka-Schokoladen-Hersteller Mondelez (ehemalsKraft). Der Vertrag soll eine Lauf-zeit von fünf Jahren haben. DieLiefermenge beträgt anfangs300 Millionen Kilogramm Alpen-milch pro Jahr und soll jährlichum fünf bis zehn Prozent gestei-gert werden. Für Omira ist diesein wichtiger Baustein bei dereigenen Sanierung. Die Molkereihatte im vergangenen Jahr rund15 Millionen Euro Verlust erwirt-schaftet. Interims-Geschäftsfüh-rer Ralph Wonnemann hattedaraufhin angekündigt, dieFrischmilch-Sparte zu reduzie-ren. Der Vertrag mit Mondelezgilt als Kernstück dieser Strategie.

Windige StrategieDie Stadtwerke Stuttgart ha-ben ihren zweiten Windparkerworben. Nach dem Kauf desWindparks in Everswinkel über-nehmen die Stuttgarter nunfünf Windenergieanlagen imfränkischen Schwanfeld (Land-kreis Schweinfurt). Insgesamtinvestieren die StadtwerkeStuttgart dort rund 23 MillionenEuro. „Die Windenergie soll ei-nen wesentlichen Teil zu unse-rem Erzeugungsmix beitragen.Daher ist der Kauf des Wind-parks für uns der nächste logi-sche Schritt, um dieses Ziel zuerreichen“, erklärt Geschäftsfüh-rer Michael Maxelon.

Die nächste

Insolvenz:

Die Solarstrom AG

verwandelt sich

vom Glückskind

zur Pechmarie

Die Spinnweberei Uhingen(SWU) ist zahlungsunfähig. DasUnternehmen aus dem LandkreisGöppingen hat Insolvenz angemel-det. In einer Pressemitteilung äu-ßert die Firma sich kurz zu denGründen für die Schwierigkeiten.Demnach seien der zunehmendePreisdruck der Branche und diegestiegenen Energiekosten für dieKrise verantwortlich.

Dabei hatte das Unternehmennoch im Jahr 2011 einen Rekord-umsatz von fast 15 Millionen ein-gefahren, ein Plus von zwölf Pro-zent. Allerdings hatte SWU schondamals mit Ertragsschwierigkeitenzu kämpfen. Es blieb nur eine ope-rative schwarze Null. Nun führtder Insolvenzverwalter WolfgangBilgery von der Kanzlei Grub,Brugger & Partner die Geschäfte.Er will das Unternehmen neustrukturieren und so möglichstviele der 100 Arbeitsplätze retten.60 Mitarbeiter beschäftigt die Fir-ma an ihrem größten Standort inWaldkirch bei Freiburg. pop/rs

Vor der PleiteDer Schrottverwerter Scholz ausEssingen bei Aalen hat weiter mitgroßen Problemen bei der eigenenSanierung zu kämpfen. Grund istdie gesunkene Nachfrage in derStahlindustrie. Der Umsatz derOstwürttemberger sank deshalb inden ersten neun Monaten umrund ein Fünftel auf 2,97 Milliar-den Euro. Laut Vorstandschef Oli-ver Scholz sei der Hauptgrunddie „konjunkturbedingt geringereTonnage“, so Scholz. Zudem belas-tet das Unternehmen die extre-men Überkapazitäten im Markt.

Unterm Strich schreibt Scholzein Minus von rund 122 MillionenEuro. Allerdings entfällt der Groß-teil, rund 94 Millionen Euro, aufden teuren Rückzug aus demaustralisch-asiatischen Markt. Derist Bestandteil des Sanierungsplans,den Scholz und seine Gläubigervor einigen Monaten ausgehandelthatten. Bis 2015 will sich derSchrottverwerter restrukturieren.Man befinde sich dabei weitest-gehend im Plan, so Scholz. red

Schwere ZeitDie Sanierung des Windkraft-Pro-jektierers Windreich gestaltetsich schwierig. Nun hat das Unter-nehmen den Antrag auf Insolvenzin Eigenregie zurückgenommenund ist in der Regelinsolvenz ge-landet. Heißt: Bei Windreich hatnicht mehr Geschäftsführer Wer-ner Heer das Sagen, sondern In-solvenzverwalter Holger Blümle.

Der verkündete gleich die nächs-te Hiobsbotschaft: Die Finanzie-rung des Offshore-WindparksMEG1 wird nicht mehr wie geplantin diesem Jahr abgeschlossen. DerErfolg von MEG1 gilt als wichtigerBestandteil der Sanierung. Manarbeite aber „weiter mit Hochdruckund vereinten Kräften daran, diesesProjekt zu einem erfolgreichen Ab-schluss zu bringen“, so Blümle.

Unterdessen wurde für vier wei-tere Windreich-Tochtergesellschaf-ten die Regelinsolvenz beantragt.Dabei handelt es sich um eine Zwi-schenholding sowie drei weitereFirmen, die nicht im KernbereichOffshore-Energie tätig sind. red

Rückschlag

Vorstandschef Karl Kuhlmannwill die Solarstrom AGin Eigenverwaltung sanieren

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Ende November war die Solar-strom AG (SAG) noch ein Hoff­nungsträger einer darbenden Bran­che. Nun ist sie zahlungsunfähig,insolvent, einer von vielen. Was istpassiert?

Zwischen all den Negativ­meldungen aus der Solarindustriewirkten die Freiburger stets wieein strahlendes Glückskind. Darankonnte nicht mal die Ad­hoc­Mel­dung vom 29. November etwasändern, als die SAG eine Gewinn­warnung rausgab. Denn dieHauptbotschaft war: Uns geht esnoch gut. Wir haben genug Projek­te in der Pipeline, um das Jahrsolide zum Abschluss zu bringen.

Sechs Tage später platzte dieBombe: Ein Großprojekt in Eng­land, in das die SAG ihre Hoffnun­gen auf ein gutes 2013 gelegthatte, sei kurz vor dem Abschluss

gescheitert. Zugleich wurde dieeigene Strategie infrage gestellt.Der Bau großer Solaranlagen, derimmerhin drei Viertel des Umsat­zes ausmacht, stünde auf demPrüfstand. Die SAG könne sich gutvorstellen, bald nur noch Strom zuproduzieren und Anlagen zu be­treiben. Bis zum Ende des drittenQuartals hat die SAG Anlagen miteinem Gesamtvolumen von 47,4Megawatt­Peak (MWp) installiert.Der Umsatz in den ersten neunMonaten: 74,5 Millionen Euro,davon 56,0 aus dem Anlagenbau.

Ihren bisherigen Höhepunktnahm die Krise dann an einemFreitag, den 13.: In einer weiterenAd­hoc­Mitteilung kündigt dieSAG ihre Zahlungsunfähigkeit an.Erneut spricht die Firma davon,dass Verhandlungen in einem sehrkonkreten Stadium gescheitert

wären. Diesmal die mit den Ban­ken. Man sehe „keine Chance, dieSanierung außerhalb eines Insol­venzverfahrens zu realisieren“.

Der Standort Freiburg scheintdamit vor dem Aus. 200 Mitarbei­ter hat die SAG, 80 in Freiburg.Allein 100 Mitarbeiter hat dieSAG­Tochter Meteocontrol ausAugsburg, die für den Anlagenbe­trieb zuständig ist. Was bliebe alsofür Freiburg übrig, wenn die SAGnach einer möglichen Sanierungaufs Anlagengeschäft verzichtet?

Eigentlich hatte die SAG vor,ihren Sitz nach Merzhausen zuverlagern. Das ist die erste Ge­meinde jenseits des FreiburgerÖko­Stadtteils Vauban. Die SAGhat einen Anteil von 26 Prozentan der Projektgesellschaft, die dasGebäude bauen soll. Das bedeutetaber nicht, dass sie auch einzieht.

„Noch ist nichts entschieden“,sagt SAG­Sprecherin Jutta Lor-berg zur Strategiefrage. Die Börsehatte bereits empfindlich auf dieNachrichten aus Freiburg reagiert.Die Aktie befand sich so lange imSturzflug, bis sie wegen eines aus­gesetzten Ratings gar nicht mehrim Handel war. Die SAG­Anleihenpurzelten ins Bodenlose. Dannkam die Insolvenz.

Das Unheil nahm seinen Lauf,als die SAG sich binnen sechsTagen selbst widersprach, indemes widersprüchliche Aussagen ver­öffentlichte. „Wir hätten das gernevermieden“, sagt Lorberg. Doch essei stets die Wahrheit gewesen.

Die aktuelle Wahrheit ist diedrohende Pleite, aus der die SAGsich aber selbst befreien will. Siestrebt eine Sanierung in Eigenver­waltung an. Philipp Peters

Was bleibt noch übrig?

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: E&Y

12 Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

KURZ NOTIERT

Links, zwo,…Die Offenburger Immobilien­gesellschaft Falk hat einen Teildes Kasernenareals Joffre inRastatt verkauft. Käufer ist dieInvestmentgesellschaft Dol-phin Capital aus Hannover.Diese habe seit 20 Jahren Erfah­rung in der Sanierung und Um­nutzung von denkmalge­schützten Bereichen. Die alteKaserne wartet seit dem Rück­zug der Franzosen vor mehr als20 Jahren auf eine neue Nut­zung. Dolphin will hier nunWohnungen bauen.

…drei, vierAuch die Turley Barracks inMannheim bekommen eineneue Perspektive. Der Projekt­entwickler MWS hat nun eineFläche von 24 000 Quadratme­tern an die DIH und HerbergerImmobilien verkauft. Diesewollen dort in vier Bauabschnit­ten etwa 200 Wohneinheitenschaffen. Die Vermarktung be­ginnt bereits im Frühjahr. DerBaustart für Phase eins solldann im Herbst des kommen­den Jahres sein.

Neues RathausIn Freiburg hat der Gemeinde­rat grünes Licht für den Neubaudes Technischen Rathauses ge­geben. Die Kosten für den Baunach Plänen des DüsseldorferStar­Architekten Christoph In-genhoven schätzt die Verwal­tung auf 76 Millionen Euro. Dasentspricht einer Steigerung vonzwölf Millionen gegenüber derersten Planung. Im Juni sollendie Bagger anrollen.

Nächste BauphaseIn Friedrichshafen hat die Im­mobiliengesellschaft Prismaden vierten Bauabschnitt fürihren Gewerbepark begonnen.Für etwa 17 Millionen Euro wer­den 6800 Quadratmeter Büro­fläche plus eine Tiefgarage mit113 Stellplätzen gebaut. Insge­samt wird Prisma dann mehr als50 Millionen Euro in das Arealinvestiert haben.

Die Franzosen gaben sich bislangstur. Ihre Energiepolitik ist ihreSache. Und dass den deutschenNachbarn das in die Jahre gekom-mene Atomkraftwerk Fessenheimein rechter Dorn im Auge ist, neh-men sie zur Kenntnis. Was imKlartext heißt: Es ist ihnen egal.Doch der französische PräsidentFrançois Hollande hat verspro-chen, dass Fessenheim 2016 abge-schaltet wird. Das bedeutet auch:Nach dem Rückbau könnte hiereine interessante Immobilie freiwerden. Schon sammeln die Regi-onalplaner aus Deutschland Ideen.Und den Franzosen gefällt’s.

So hat der Oberrheinrat jetzteine Resolution verfasst, wonachin Fessenheim ein grenzüber-schreitendes Forschungszentrum

entstehen soll. Bislang wurdenHinweise aus Deutschland nurmüde belächelt. Sie waren kaumdas Papier wert, auf dem sie ge-schrieben standen. Nun scheint esanders zu sein. „Ihre Resolutionkommt genau richtig“, lobt Philip-pe Richert, der Präsident des el-sässischen Nationalrates. Und seinGegenüber, der ehemalige Land-tagspräsident und jetzige Präsidentdes Oberrheinrats Willi Stächele,versendet schon Freudensbekun-dungen ob der fanzösischen Ak-zeptanz für die deutsche Idee.

„Wir haben da eine tolle Sache aufden Weg gebracht“, sagt Stächele.

Fessenheim könne demnachHeimat für einen European Cam-pus werden. Ein Symbol der Ein-heit zwischen Deutschland und

Östlich des Rheins zählt man schon die Tage, bis das Atomkraftwerk

Fessenheim stillgelegt wird – und schmiedet neue Pläne

Die Zeit danach

Frankreich. Was ironisch klingt,hatten die Regionalpolitiker sichdoch über kaum einen anderenFlecken Frankreich so geärgert,wie über das Atomkraftwerk ge-genüber von Hartheim.

Bald sollen die deutschen undfranzösischen Universitäten vomOberrhein dort Institute für Bio-Innovationstechnologie, Mikrosys-temtechnik und Materialwissen-schaft aufbauen. „Wir hätten dieMöglichkeit, Großgeräte und Ins-trumente gemeinsam zu beschaf-fen“, sagt Gunther Neuhaus,Vize-Rektor der Uni Freiburg.Auch Wissenschaftler wolle mangemeinsam berufen. Die Sache hatnur einen Haken: Noch produziertFessenheim Strom. Atomstrom.

Philipp Peters

Zunächst: Wir haben uns nicht verschrieben. DieUnternehmensberatung Ernst & Young heißt offiziellnur noch E&Y. Jetzt war Baubeginn für die neueDeutschlandzentrale des Unternehmens. Bauherrdes etwa 95 Millionen Euro teuren Projekts ist derFlughafen Stuttgart. Dieser baut auf der Flächeeines ehemaligen Parkhauses einen Bürokomplex

mit einer Nutzungsfläche von 58000 Quadratme-tern. E&Y wird dort als langfristiger Mieter einzie-hen. In den sechs- und siebengeschossigen Gebäu-den werden Büros, Technik und ein Veranstaltungs-bereich einziehen. Auch eine zweistöckigeTiefgarage mit 380 Stellplätzen gehört zum Ensem-ble, das New Office Airport Stuttgart heißen wird.

Baustart für neue E&Y-Zentrale

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Foto

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Durch Innovationen hat sich das Offenburger Unternehmen

bestens für die Zukunft aufgestellt

60 Jahre Kramer Verlag

Vor 60 Jahren startete die Erfolgsgeschichte desKramer Verlags in Offenburg. Das früher soge-nannte „amtliche Fernsprechbuch der Deut-

schen Bundespost“ wurde dann 1984 zum ersten Malverlegt und umfasste schon damals stattliche 496Seiten. Mit dem richtigen Gespür für Inhalte, hat dieKramer Verlags GmbH & Co.KG systematisch ihr Feldim Bereich der Verzeichnismedien ausgebaut. Mittler-weile produziert das Offenburger Unternehmen 27örtliche Telefonbücher in denLandkreisen Breisgau-Hoch-schwarzwald, Ortenau,Schwarzwald-Baar-Kreis,Waldshut-Tiengen, Rastattund dem Rhein-Neckar-Kreis.Des Weiteren gehört DasTelefonbuch für die StädteRottweil, Villingen-Schwenningen und Tuttlingen zuden Produkten des Verlags.

Darüber hinaus hat der Kramer Verlag schon früh-zeitig die Chancen der neuen Medien erkannt undentsprechend neue Geschäftsfelder erschlossen. Ver-schiedene Online-Produkte wurden entwickelt unddas Multi-Media-Portfolio stetig erweitert. Den Online-Markt erschließt das Unternehmen mit der bundes-weit agierenden Multi-Media-Agentur Media Produc-tion Service GmbH & Co. KG, mps. Neben kreativenWerbe- und Imagespots – seit 2008 wurden über20000 Videos bundesweit für die Kunden der Tele-fonbuchverlage produziert und auf den Online-Platt-formen www.dastelefonbuch.de, www.dasoertliche.de und www.gelbeseiten.de verbreitet – bietet mpsGesamtlösungen für Online-Marketing an. Ob Video-produktion, Suchmaschinenmarketing oder das pro-fessionelle Gestalten von Homepages, mps ist eine

Multi-Media-Agentur für ganzheitliche Kommunikati-on in den neuen Medien.

Für seine besondere Innovationsfreude erhielt derKramer Verlag bereits zahlreiche Auszeichnungen.

„Mit unserem Know-how für nachhaltigen Geschäfts-erfolg im Internet helfen wir Unternehmen bei derKonzeption und Umsetzung einer professionellenOnline-Marketing-Strategie“, so Dr. Manfred Kross,Geschäftsführer des Kramer Verlags.

Ein weiteres, sehr erfolgrei-ches Standbein des Unterneh-mens ist die Messe markt-platz: ARBEIT SÜDBADEN,die in diesem Jahr bereitszum neunten Mal in der Mes-

se Freiburg stattfand. Die über 100 Aussteller konntenauch in diesem Jahr wieder während der beiden Mes-setage Praktika, Ausbildungs- und Beschäftigungsver-träge abschließen. Ein Highlight dieser Messe ist dieAuszeichnung der „Handwerksunternehmer des Jah-res“, die die Messe gemeinsam mit der Handwerks-kammer Freiburg vornimmt. „Die VeranstaltungMarktplatz Arbeit hat über neun Jahre hinweg einenormes Potenzial erschlossen, auf dem wir nun wei-ter aufbauen werden“, erzählt Kross.

Rechtzeitig zum zehnjährigen Messe-Jubiläum imkommenden Herbst ist eine bedeutende Neuausrich-tung vorgesehen, mit der neue Synergien freigesetztwerden sollen. Ab 2014 konnten die Freiburg Wirt-schaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG FWTMund die Handwerkskammer Freiburg als Partner derMesse gewonnen werden. FWTM und Handwerks-kammer im nächsten Jahr mit dabei zu haben, sei „einrichtiger Schritt in die Zukunft”, so Dr. Manfred Kross.

Für die Innovationen gab esmehrfach Auszeichnungen

Dr. Manfred Kross führtden Kramer Verlag

seit 1993 und hat ihnzum innovativen

Dienstleister geformt

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Kramer Verlags GmbH & Co. KGZähringerstraße 677652 [email protected]: 07 81/2 07-0Telefax: 07 81/2 07-60

Das UnternehmenIm Jahr 1953 beginnt HeinrichKramer mit seiner Frau Hildegardin Offenburg mit dem Aufbaudes Verlages. Der kleine Familien-betrieb verlegt zunächst nur fünförtliche Telefonbücher. In zwei-ter Generation übernimmt 1978Sohn Norbert Kramer die Füh-rung des Verlages. Im April 1987tritt Dr. Manfred Kross in das Un-ternehmen ein und übernimmt1993 die Geschäftsführung. Unterseiner Leitung betreibt der Verlageine kontinuierliche Wachstums-politik mit zunehmendem Ge-schäftserfolg. Oberstes Ziel istdie Qualität von DasÖrtliche undDasTelefonbuch ständig zu ver-bessern. Ebenso entscheidendfür den Erfolg des Verlages sinddie hohen Ansprüche im Bereichder redaktionellen und grafi-schen Anzeigenerstellung und

-bearbeitung sowie der vertrauens-volle Kontakt zwischen Verlags-beauftragten und Werbenden.Der Kramer Verlag beschäftigt74 Mitarbeiter und hat mit sei-nen Telefonbüchern eine Ge-samtauflage von 775 400 Stück.

Kontakt

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Takeda

14 Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

Die Nachricht erreichte Singenkurz vor Weihnachten und sorgtefür entsprechende Stimmung: DerPharmahersteller Takeda erwei-tert die Produktionstätte in derStadt im Fuße des Hohentwiels.Einen nicht näher definierten,zweistelligen Millionenbetrag in-vestiert das Unternehmen.

Mit dem Geld wird bis 2015vornehmlich die Herstellung einesArzneimittels zur Behandlung vonMagen- und Zwölffingerdarmge-schwüren für den Weltmarkt aus-gebaut. Die Kapazitäten sollennach Angaben von StandortleiterJürgen-A. Mahling um mehr als50 Prozent steigen. Gut 100 neueArbeitsplätze sollen geschaffenwerden, bislang sind 600 Men-schen in der Produktion sowie

nicht mehr bezogen und standlängere Zeit leer. Inzwischen hatsich das Finanzamt in den reprä-sentativen Räumen eingerichtet.

Im Jahr 2011 schließlich über-nahm der japanische Takeda-Kon-zern das Ruder, mit 10 MilliardenUS-Dollar Umsatz und rund15 000 Mitarbeitern ein großerSpieler auf dem Markt. Und dieUnsicherheiten waren nach denErfahrungen mit Nycomed in Kon-stanz und Singen bei der Beleg-schaft entsprechend groß.

Die Befürchtungen traten amEnde ein. In Konstanz wurdenweitere 700 Stellen gestrichen –unter Altana gab es noch rund1500 Mitarbeiter in der Stadt amSee. Aktuell sind es in dem kleinenForschungsbereich noch 170. In

Der Pharma-Konzern Takeda baut die Produktion in Singen massiv aus. Der Grund ist

die hohe Nachfrage nach einem Medikament. Doch eine Unsicherheit bleibt

Die Weihnachts-Dosis

Bei Takeda in Singen wird dieProduktion um mehr

als 50 Prozent ausgebaut

Singen blieb hingegen weitgehendalles beim Alten. Was mit der Un-ternehmenspolitik zu tun hat: we-niger Forschung, mehr Produktion.

Vor diesem Hintergrund ist dieaktuelle Investitionsentscheidungsinnhaft. Standortleiter Mahling:

„Die beiden produzierenden Ein-heiten in Singen und Oranienburgsind innerhalb des weltweitenProduktionsverbundes von Takedahervorragend positioniert.“ Mah-ling spricht sogar davon, die Pro-duktion in Singen sei ein Bench-mark-Werk für den Konzern. Alsoein Vorzeigestandort.

Bleibt nur die Frage, ob dasauch zählt, wenn die aktuelleNachfrage wieder sinkt.

Dirk [email protected]

120 in weiteren Positionen fürTakeda tätig.

Die Weihnachts-Nachricht lässtindes noch aus einem anderenGrund aufhorchen. Dazu mussman wissen: Wo heute Takedadraufsteht, war bis 2006 noch Al-tana und anschließend Nycomeddrin. Doch mit der Übernahmebegann zugleich ein Kahlschlag:Vor allem der damalige For-schungs-Standort Konstanz muss-te kräftig Federn lassen, rund 800Arbeitsplätze wurden gestrichen,die Forschungsaktivitäten wurdennahezu eingestellt. Auch Singenwar betroffen, wenn auch weniger.

Ein besonderes Schmankerl warin dieser Situation der eben fertig-gestellte, millionenschwere Neu-bau in Konstanz – er wurde gar

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Der Rollstuhlhersteller SunriseMedical übernimmt die JCMSeating Solutions aus England.Mit dem Zukauf will das deutscheTochterunternehmen des Sunrise-Medical-Konzerns aus den USAdas globale Geschäft für Mobilitäts-produkte für Kinder und Jugendli-che ausbauen. Dies teilt das Unter-nehmen mit.

Zum Kaufpreis macht SunriseMedical keine Angaben. JCM be-schäftigt aktuell rund 40 Mitarbei-ter. Bei Sunrise Medical in Malschbei Heidelberg arbeiten derzeit240 Menschen, weltweit sind es1700. „Durch die Übernahme er-weitern wir unser Produktport-

Neuzugang aus Englandfolio in der Kinderversorgung er-heblich“, begründet CEO Tho-mas Roßnagel den Zukauf.

Das Unternehmen ist eigenenAngaben zufolge einer der Welt-marktführer in der Entwicklung,Produktion und im Vertrieb vonRollstühlen. Laut Bundesanzeigerhat Sunrise Medical im Geschäfts-jahr 2011/2012 einen Erlös inHöhe von rund 56,9 MillionenEuro erzielt, ein Minus von 4,3Prozent im Vergleich zum Vorjahr.Das operative Ergebnis legte aberum rund zwölf Prozent zu. Derdeutsche Standort gehört seit derÜbernahme von Sopur 1992 zuSunrise Medical. rs

Rund zehn Millionen Euro hat derVentil-, Mess- und RegelspezialistGemü in seinen Standort inKupferzell investiert. Auf 6500Quadratmetern Produktions- und3500 Quadratmetern Logistikflä-che arbeiten rund 200 Menschenfür Gemü, das eigenen Angabenzufolge zu den führenden Herstel-lern von Ventil-, Mess- und Regel-technik gehört. Bei sterilen An-wendungen für die Pharmazie unddie Biotechnologie sei Gemü welt-marktführend.

Ausbau in KupferzellDie Ingelfinger beschäftigen

weltweit 1400 Mitarbeiter davon750 in Deutschland. Das Unterneh-men ist in 52 Ländern präsent, da-runter auch in China. Dort hatGemü vor Kurzem mit einem Baueiner 21000 Quadratmeter großenProduktionsstätte für den asiatisch-pazifischen Raum begonnen.

„Nach der Fertigstellung des Gebäu-des werden wir über die erforderli-chen Kapazitäten für die kommen-den Jahre verfügen“, so Geschäfts-führer Gert Müller. red

„Ich bin sehr zufrieden, dass es ge-lungen ist, mit der North GmbHeinen Käufer zu finden“, sagt In-solvenzverwalter Holger Blümlevon Schultze & Braun. Das Un-ternehmen übernimmt den insol-venten ArzneimittelherstellerInfirmarius aus Göppingen. AmSpezialisten für homöopathischeMittel geht dieser Schritt nichtohne Einschnitte vorbei: Von den28 Arbeitsplätzen bei Infirmariuswerden zehn gestrichen.

Die Göppinger sind ein auf denKomplex Homöopathie spezialisier-tes Pharmaunternehmen, das vor

Rettung aus Bayernrund 60 Jahren vom ApothekerWilli Hägele gegründet wurde.Seit dem Jahr 2003 war InfirmariusTeil der französischen GroupeLehning. Eine veränderte Geneh-migungspraxis bei Arzneimittelnsowie eine strategische Neuausrich-tung des französischen Mutterkon-zerns hätten zu dem Insolvenzan-trag geführt, so Blümle.

Hinter North stehen die BrüderBernd und Franz Kohl. Beidesind seit mehr als 30 Jahren in derBranche tätig und haben bereitsmehrere Firmen aus der Branchesaniert. pop

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Benjamin Doerr

16 Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

KURZ NOTIERT

Unendliche GeschichteDie Fusionsverhandlungen zwi-schen den beiden großen ge-nossenschaftlichen IT-Dienstleis-tern Fiducia und GAD dauernbereits Jahre. Nun das nächsteKapitel: Die Karlsruher stehenoffenbar vor erneuten Fusions-gesprächen mit dem westfäli-schen Anbieter GAD. Der jüngs-te Versuch scheiterte im Som-mer 2012. Viele Volks- undRaiffeisenbanken drängen aufden Zusammenschluss, vondem sie sich Ersparnisse von 125Millionen Euro im Jahr erhoffen.

Datagroups CoupDer Technologiekonzern Tha-les hat dem Pliezhausener IT-Dienstleister Datagroup einenGroßauftrag beschert. DieSchwaben statten die Rechneran rund 4100 Thales-Arbeits-plätzen mit einem Upgrade aufWindows 7 aus. Laut Datagrouphat der Auftrag ein Volumen inHöhe eines einstelligen Millio-nenbetrags. Datagroup be-schäftigt an 17 Standorten rund1300 Mitarbeiter.

Asknet hofftSeit Jahren kämpft der Karlsru-her E-Commerce-DienstleisterAsknet um schwarze Zahlen.Nun scheint der Turnaroundgeschafft: Der Umsatz wächstin den ersten neun Monatendes Geschäftsjahres um zwölfProzent auf 58,9 Millionen Euro.Dabei schaffen die Karlsruhereinen schmalen Gewinn von19 500 Euro. Zum gleichen Zeit-punkt des Vorjahres stand hiernoch ein Verlust.

Ostertag rettet ANSOstertag Solutions in Walddorf-häslach (Kreis Reutlingen) hateinen Teil der Offenburger ANSübernommen. Der Telekommu-nikationsdienstleister hatte imOktober Insolvenzantrag ge-stellt. Ostertag führt künftig dieFirmenkundensparte fort. ANSbeschäftigt rund 17 Mitarbeiter,Ostertag rund 130. Über denKaufpreis wurde nichts bekannt.

United Planet richtet sich mit einer

breiteren Spitze für den nächsten

Schritt: internationales Wachstum

SocialMission

Manfred Stetz ist seit Anfang an dabei undrückt nun als CTO an die Spitze

Katrin Beuthner ist als COO für dasTagesgeschäft von United Planet zuständig

Axel Wessendorf (l.) hat mit United Planetschon den zweiten IT-Leuchtturm gebaut

„Phasenweise fast aussichtslos“ seidie Lage während der Insolvenzdes pleitegegangenen Halbleiter-hersteller Telefunken Semid-conductors aus Heilbronn gewe-sen, erzählt InsolvenzverwaltersJan Michael Plathner. Nun istdie Firma gerettet. „Es war eineZitterpartie in den letzten Tagen“,sagt Plathner, „aber letztlich mitgutem Ausgang“. Zumindest fürjene 135 Mitarbeiter, die vom In-vestor übernommen werden. 50andere müssen indes weiter ban-gen: Sie wechseln in eine Transfer-

Telefunken ist gerettetgesellschaft, wo sie noch bis Mai2014 beschäftigt sind. Zuvor hattedas Unternehmen in der Insolvenzrund 100 Stellen abgebaut.

Der Investor ist ein in den USAlebender Hongkong-Chinese na-mens Johnny Ng, der in der Ver-gangenheit unter anderem fürSiemens und Atmel eine Halblei-terfertigungsstätte in England ge-leitet hatte. Der Atmel-Konzernwar es offenbar auch, der die Über-nahme beinahe zum Scheiternbrachte. Denn Atmel gehörte dieTelefunken-Fabrik bis zum Jahr

2008 – und Telefunken ist durchallerlei Verbindungen noch erheb-lich von Atmel abhängig. Vonsei-ten des Konzern soll es zunächstrecht hohe Bedingungen an denneuen Investor gegeben haben,wie es heißt. „In sehr intensivenGesprächen konnten wir die Hür-de nehmen“, sagt Plathner, freilichohne Namen zu nennen.

Damit ist das befürchtete Endeder traditionsreichen Telefunken-Tradition ausgeblieben. Das Unter-nehmen war vor 110 Jahren ge-gründet worden. rs

Page 17: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Es gibt mal wieder Kuchen. „Dahat wohl jemand Geburtstag“, sagtDirk Müller. Der Leiter PublicRelations bei United Planetschwärmt vom Arbeitsklima inseinem Unternehmen, dass sichnicht nur durch den Firmennamenzu Großem berufen fühlt. UnitedPlanet steigt mit seiner Portalsoft-ware Intrexx mit Microsoft inden Ring. Und weil die Freiburgerihr Programm auch auf das SocialBusiness ausgerichtet haben,könnte das Wachstum bald nochsteiler werden.

Katrin Beuthner und Man­fred Stetz warten bereits. Diebeiden sind nicht neu in der Firma,aber neu an ihrer Spitze. Stetz, seitAnfang an an der Seite von Firmen-gründer Axel Wessendorf, istjetzt offiziell CTO, also Technik-chef. Beuthner, die Sinologin mitMBA, leitet als COO das Tagesge-schäft. Wessendorf, der nebenUnited Planet auch die heutigeHaufe-Tochter Lexware gegrün-det hat, ist gerade im vorweih-nachtlichen Kuba-Urlaub.

United Planet hat viel vor. DiePortalsoftware Intrexx ist bereitsetabliert. „Wir haben 4500 Kun-den“, verkündet Beuthner stolz.

„Und das Vertrauen in uns wächst.“Das soll nicht heißen, dass es vor-her Misstrauen gegeben hätte.Aber einem Software-Unterneh-men, das die zentralen Abläufeeiner Firma steuern will und alleinterne Kommunikation mit ei-

nem Programm leiten will, demmuss man wirklich voll vertrauen.In dieser Position sei man jetzt.

Noch ist United Planet ein klei-nerer Mittelständler. 85 Mitarbei-ter, Umsatz im mittleren einstelli-gen Millionenbereich, zweistelligeWachstumsraten. Für ein Soft-ware-Unternehmen mit einemklugen Produkt ist das noch nichtsBesonderes.

Doch United Planet hat dasZeug, mit seinem Programm zumStatus Quo in der Businesswelt zuwerden. Weil es andere Anwen-dungen aufnimmt und diese inihrer Funktionalität nicht ein-schränkt, sondern unterstützt underweitert. Vernetzen, kommuni-zieren, gemeinsam gestalten – sostellt United Planet sich den Büro-alltag der Zukunft vor. Und dieAnsprüche an die eigene Firmasind hoch.

Doch dafür muss sich UnitedPlanet mehr zeigen. Eine Aufgabe,die Katrin Beuthner in den vergan-genen Jahren schon hatte. Sie hatden Vertrieb internationalisiert.Jetzt sollen neue Consultants her,die die Botschaft verbreiten. Alleinim vergangenen Jahr hat UnitedPlanet zehn neue Leute eingestellt.Zudem sucht man neue Ver-triebspartner, die den Fokus nichtnur auf den deutschsprachigenRaum legen. „Und dann wird es soweiter gehen“, sagt Beuthner. DerErfolg ist nur eine Frage der richti-gen Organisation. Philipp Peters

Hekatron wird in diesem Jahr 50Jahre alt. Passend dazu erreichtder Umsatz eine neue Dimension:Erstmals wird der Brandschutz-Spezialist mehr als 100 MillionenEuro erwirtschaften. „Das freutuns natürlich besonders“, sagt Pe­ter Ohmberger, Geschäftsführervon Hekatron. Deshalb wird nunder Ausbau geplant.

Während Ohmberger den Ver-trieb führt, steht an der Spitze derTechnik-Sparte Michael Roth.Dieser verrät ein paar Details zumAusbau: „Wir werden im ersten

200 neue JobsQuartal 2014 eine weitere Robo-teranlage errichten. Damit verdop-peln wir unsere Fertigungskapazi-tät auf 1,7 Millionen im Jahr.“

Im dritten Quartal soll dann derBau einer neuen Fabrik beginnen.Zudem werde man fleißig Arbeits-plätze schaffen. 2013 ist die Zahlder Mitarbeiter um 40 auf etwa600 gestiegen. Bis 2018 soll dieZahl der Mitarbeiter auf 800 wach-sen. Um dieses Ziel zu erreichen,werde man doppelt so viel ausbil-den wie bisher, erklären Ohmber-ger und Roth. pop

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Page 18: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: canstockphoto

18 Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

Die Erleichterung ist NorbertMai anzuhören. Der ersteSonntag im Dezember liefhervorragend für den Bürger-meister von Bad Herrenalb.Damals stimmen 62 Prozentseiner Bürger für ein Projekt,das Bad Herrenalb gespaltethat, wie nie ein Bauvorhabenzuvor.

2397 Bürger votieren fürden Bau eines neuen Erlebnis-bads mit angeschlossenemHotel, Ärztezentrum undParkhaus. Der Plan hatte bun-desweit für Aufsehen gesorgt:Ein eher unbekannter Inves-tor, die T.A.S. Vermögensver-waltung und Holding AG ausder Schweiz, will in einerbeschaulichen Kurstadt imNordschwarzwald einen drei-stelligen Millionenbetrag in-vestieren und mehr als 500Arbeitsplätze schaffen. Nichtnur das Aufsehen sorgt in BadHerrenalb für Bedenken. Dielieb gewonnene Siebentäler

Therme soll verschwinden,ebenso wird ein Teil derSchweizer Wiese überbaut.Die Pläne der Kuon Architek-ten aus Biberach sorgen fürBegeisterung wie Bestürzung.Ein Projekt der Super-Superla-tive für eine Kommune dieserGröße. Klar: Eine Bürgeriniti-ative formiert sich, fordertden Bürgerentscheid – undbekommt ihn. Mit einemüberraschenden Ergebnis.„Mit einem so klaren Votum

habe ich nicht gerechnet“,sagt Norbert Mai. „Die Mehr-heit der Herrenalber steht füreine Veränderung“, ist sichder Bürgermeister sicher.

„Und wir brauchen diese Ver-änderung.“ Die Mehrheit derHerrenalber hofft auf eineneue Chance, eine großeChance. Denn: „Bad Herren-alb ist eine reine Kur- undTourismus-Gemeinde“, sagtMai. Bis 1986 waren die Zah-len gut und damit auch die

Zeiten. Bis zu 800000 Über-nachtungen pro Jahr zähltman zu Hochzeiten hier. Da-von kann Mai heute nur nochträumen. Auf 300 000 proJahr ist die Zahl der Übernach-tungen gesunken. Damit liegtman im Nordschwarzwaldzwar an der Spitze. Richtigauskömmlich ist das abernicht, zumal Bad Herrenalbüber keinerlei Gewerbegebie-te verfügt. Die Finanzen sindseit Jahren mehr dornig alsrosig. Allein die Jahresergeb-nisse der 1971 erbauten, sa-nierungsbedürftigen Siebentä-ler Therme fressen der Ge-meinde Jahr für Jahr ein Lochvon durchschnittlich rund ei-ner Million Euro in den klam-men Säckel. Der aktuelleSchuldenstand liegt bei satten16 Millionen Euro. Bei ledig-lich 7150 Einwohnern.

Kein Wunder also, dassnicht nur Mai, sondern vorallem die Gastronomen vor

Ort die Werbetrommel für dasErlebnisbad gerührt hatten.Sie hoffen auf ein Comebackdes Kurorts. Mai ist sich zu-dem sicher, dass der Bau Sig-nalwirklung für die gesamteTourimusregion habe. „Derganze Nordschwarzwald wirddavon profitieren.“

Zumal 2017 die kleine Lan-desgartenschau ansteht. Stadt-sanierung plus Mega-Projekt.Mai wittert deshalb eine gro-ße Chance – und tritt aufsGaspedal. Bis 2017 soll auchdas neue Erlebnisbad stehen.Angesichts der monatelangenVerzögerung durch denBürgerentscheid ein sehr ehr-geiziges Ziel. Mai nimmt essportlich: An eine Verschie-bung der Landesgartenschauhabe er noch nicht gedacht.Dazu ist aktuell die Erleichte-rung zu groß. Über dieseChance für Bad Herrenalb.

Robert [email protected]

Bad Herrenalb stimmt mit großer Mehrheit für ein Erlebnisbad.

Das Projekt der Superlative soll vor allem eins bringen: Zukunft

Die große Chance?

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Mustang

20 Namen & Nachrichten • Kreativwirtschaft

KURZ NOTIERT

Langsames WachstumMehr Geld für Werbung undneue Läden – das ist die Devisebeim Metzinger ModekonzernBoss. Doch der Ausbau kostetGeld. Deshalb verschiebt Bossnun seine Ziele: Die angestrebteEbitda-Marge von 25 Prozentsoll erst 2015 erreicht werden.2012 lagen die Metzinger bei22,5 Prozent. Für 2013 rechnetBoss mit einem Umsatz von dreiMilliarden Euro, so Vorstands-chef Claus-Dietrich Lahrs.

Reiff kauft zuDas Offenburger VerlagshausReiff beteiligt sich am Anzei-genblatt „Grüne Woche“ (Aufla-ge: 145 000) aus Stuttgart. Lauteiner Veröffentlichung des Bun-deskartellamts will Reiff mittel-bar wesentliche Vermögenstei-le der Eugen Heinz Druck- undVerlagsgesellschaft erwerben,dem Verlagshaus der „GrünenWoche“.

Personaler insolventSteinbach Consulting steckt inSchwierigkeiten. Der Personal-berater aus Stuttgart ist insol-vent. Rund 30 Mitarbeiter sindbetroffen. Holger Leichtle wur-de zum Insolvenzverwalter be-stellt.„Positiv ist zu werten, dasssich bereits erste möglicheÜbernahmeinteressenten ge-meldet haben.“ Steinbach Con-sulting wurde 1984 von DieterSteinbach gegründet.

„Südkurier“ verkauftDie Mediengruppe Presse-druck übernimmt die Konstan-zer Regionalzeitung „Südkurier“komplett. Seit zwei Jahren hal-ten die Augsburger die Mehr-heit an dem Blatt, nun sollenauch die restlichen 49 Prozentfolgen. Bislang gehören dieseder Verlagsgruppe Holtzbrinck.Den„Südkurier“ gibt es seit 1945.Er erscheint täglich außer sonn-tags und erreicht eine Printaufla-ge von 125 000. Das Blatt er-scheint am nordwestlichen Bo-densee, am Hochrhein und imSchwarzwald.

Es gibt einfachere Aufgaben, dasweiß auch Dietmar Axt. Nach 20Jahren in der Modebranche ist essein erster Job als Geschäftsführer.Er soll das kränkelnde Modeunter-nehmen Mustang mit Sitz in Kün-zelsau wieder auf Vordermannbringen. Eine große, eine schwie-rige Aufgabe, schließlich gilt Euro-pas älteste Jeansmarke noch im-mer als Sanierungsfall. Dennoch:

„So eine Chance“, sagt Axt, „be-kommt man nicht oft.“

Vor zwei Jahren hat die Investo-rengruppe A-Capital die Mehr-heit bei Mustang übernommen.Die Gründerfamilien Sefranekhält nur noch zehn Prozent amUnternehmen. Zum Konsortiumgehören neben Axt, der fünf Pro-zent der Anteile hält, etwa Tho-mas Schlytter-Henrichsen, Chefder Beteiligungsgesellschaft Alphaaus Frankfurt und Aufsichtsrat beiTom Tailor, oder Ex-Dekra-ChefKlaus Schmidt. Keine Heuschre-cken also, aber eben auch Mana-ger mit klaren Vorstellungen. „Bis2016 wollen wir unseren Umsatz

verdoppeln“, gibt Axt als Ziel aus.2013 kalkulieren die Hohenlohermit rund 100 Millionen Euro anErlösen, immerhin 15 Millionenmehr als im Jahr der Übernahme.65 Millionen Euro beträgt zusätz-lich der Umsatz, den Mustang mitseiner Schuhlizenz einnimmt.

Die Schieflage von einst wirktnoch immer nach. 2011 schlossMustang laut veröffentlichter Bi-lanz mit einem Minus von fastzehn Millionen Euro ab, der nichtdurchs Eigenkapital gedeckte Fehl-betrag belief sich zum 31. Dezem-ber auf 67,8 Millionen Euro. DieGründe für die Krise lagen vor al-lem im Vertrieb: Die Künzelsauerhatten jahrelang auf eigene, aberteure Filialen gesetzt. Von diesenFilialen, so Axt, habe man zu vielean der falschen Stelle eröffnet.

„Die Fehlentwicklung ist inzwi-schen bereinigt“, so der Geschäfts-führer, der zuvor zehn Jahre beiEsprit und jeweils fünf bei TomTailor und Diesel reüssierte.

13 von 60 Shops hat Mustanggeschlossen, ebenso die Niederlas-

Nach Jahren der Krise soll der Bekleidungshersteller

Mustang wieder wachsen. Geschäftsführer Dietmar Axt setzt

dafür auf das Internet, Lizenzen – und die Frauen

Comeback mit Axt

Dietmar Axt, seit vergangenemJahr Geschäftsführer bei Mustang

Wie präsent ist dieMarke Mustang?

76 %

34 %

12 %

Männer

Männer

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Frauen

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87 %

30 %

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Bekanntheit:

Kaufbereitschaft:

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

21

sung in Frankfurt: Produktion wieMarketing wurde wieder an denStammsitz verlegt. „Wir sind zuunseren Wurzeln zurückgekehrt“,erklärt Axt.

In Künzelsau arbeiten aktuellrund 150 Mitarbeiter für Axt,weltweit sind es 600 Mitarbeiter.Kein Vergleich zu den HochzeitenEnde der 1990er-Jahre, als Mus-tang 2400 Mitarbeiter beschäftig-te oder einen Umsatz fast 200Millionen Euro einfuhr. Dannkamen zunächst die Jeansmarkt-Krise um die Jahrtausendwende,danach fuhr man zunächst wiederrentable Ergebnisse ein, um sichletztlich mit der Filialisierung zuverzetteln.

Axt soll nun wieder an dieGlanzzeiten anknüpfen. Dafürsetzt er vor allem auf die Kraft derMarke und deren Bekanntheit(siehe Schaubild). Entsprechendbaut der Geschäftsführer vorwie-gend nicht etwa auf neue, son-dern auf bestehende Märkte. Hierwill er den Umsatz verdoppeln.Deutschland ist für Mustang noch

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immer der wichtigste Markt, ge-folgt von Österreich, der Schweiz,Frankreich, Benelux, Ungarn, Po-len und Russland. Dort hat Mus-tang vor Kurzem eine Tochterge-sellschaft gegründet.

Auch der Online-Handel sollforciert werden. Rund 15 Prozentdes Umsatz sollen in den nächstenJahren im Web erwirtschaftet wer-den, zudem bietet laut Axt derGroßhandel noch einiges an Poten-zial. Und die weibliche Klientelsoll verstärkt zu Mustang-Kleidunggreifen. Bislang erzielt man inKünzelsau 70 Prozent des Umsat-zes mit Herrenkleidung. Perspek-tivisch soll das Verhältnis 50:50betragen. Die Frauen sind alsobegehrt in Künzelsau.

Auch das Lizenzgeschäft sollweiter ausgebaut werden. LautAxt gebe es bereits einige Anfra-gen, das Geschäft mit der Schuhli-zenz floriert. Aber, so sagt Axt: „Esmuss im Sinne der Markenfüh-rung Sinn machen.“

Robert [email protected]

Gegründet wurde die Firma am2. Mai 1932 von Luise Hermann alsL. Hermann Kleiderfabrik, Schwer-punkt war die Produktion von Ar-beitskleidung. Hermann reagiertedamit auf das stagnierende Holz-handelsgeschäft ihres Ehemannes.Nach dem Zweiten Weltkrieg be-ginnt die Geschichte der Jeans:1948 tauscht Hermanns Schwieger-sohnAlbertSefraneksechsFlaschenSchnaps gegen sechs original US-Jeans. Im selben Jahr folgt der ersteGroßauftrag über 300 Arbeitshosen.Damit ist Mustang der erste Anbie-ter von Jeans in Europa. Im Nach-kriegsdeutschland ist die Begeiste-rung darüber eher verhalten. Jeansgalten erst als ordinär, dann als poli-tisch links. Die Marke Mustang wur-de dann 1958 von Sefranek etabliert.Mitte der 1960er-Jahre bestellt Kauf-hof erste Modelle, was für Mustangden Einzug in den bundesweitenEinzelhandel bedeutete – und derBeginn einer Erfolgsgeschichte, dieerst in den späten 90er-Jahren ei-nen ersten Dämpfer erlebte.

Mustang-Historie

MoskauKanarenMadeira

Karlsruhe /Baden-Baden (FKB)

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Neu: Im Winter 2013/2014

mit ab FKB

Page 22: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: canstockphoto

22 Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

KURZ NOTIERT

Straub sorgt vorDer VerpackungsherstellerStraub aus Bräunlingen hat dasdortige Mez-Areal, auf dem derGarnhersteller Coats zu Hausewar und noch ist, gekauft. Aufeiner Fläche von 38 000 Qua-dratmetern will Straub das Fir-mengelände seiner TochterWellstar erweitern. Diese be-wirtschaftet aktuell 28 000 Qua-dratmeter. Wie GeschäftsführerSteffen Würth erklärte, planeStraub zunächst aber die teil-weise Vermietung der Mez-Ge-bäude. Zu einem späteren Zeit-punkt sei eine Eigennutzung zuLagerzwecken gedacht. AuchCoats-Thread bleibe vorerstMieter auf dem Gelände.

Schanzen-ComebackZuletzt war Intersport 1997Sponsor der Vierschanzentour-nee. Nun gibt der HeilbronnerSportfachverbund sein Come-back: Wie das Unternehmenmitteilt, werde man ab demAuftakt-Skispringen in Oberst-dorf wieder als Hauptsponsorpräsent sein. Ein entsprechen-der Vertrag wurde mit demVermarkter Infront geschlossen.Über die finanziellen Details istnichts bekannt. Spekuliert wirdüber einen Betrag im sechsstel-ligen Bereich.

Lila fährt für AlnaturaDie schwäbische Spedition LilaLogistik hat einen neuen Groß-kunden an Land gezogen: DieBesigheimer fahren künftig fürdie Bio-Supermarktkette Alnatu-ra. Beide Partner haben einelangfristige Zusammenarbeitvereinbart, teilte das Unterneh-men mit. Inhalt sei die Bewirt-schaftung des Verteilzentrumsim südhessischen Lorsch, vondem aus Alnatura-Filialen sowieHandelspartner beliefert wer-den. Dort bündelt Alnatura sei-ne Produkte aus dem Trocken-sortiment. Der Einzelhändlerbetreibt Supermärkte in 40deutschen Städten. Zudem be-liefert man den DrogeriehändlerDM. Lila beschäftigt 1250 Mitar-beiter an 18 Standorten

Weihnachten lässt den Online-Handel boomen.

Doch mitten in den Trubel mehren sich die ersten

Anzeichen für eine Abkühlung des Hypes

Vor zwei Jahren noch meldeteBHS Binkert einen Rekordum-satz. 116 Millionen Euro hatte derGrossist für IT, Foto sowie Unter-haltungselektronik damals umge-setzt. Die Aussichten waren rosig.Zwei Jahre später nun hat dasUnternehmen mit Sitz in Laufen-burg (Landkreis Waldshut) Insol-venz angemeldet. BHS beschäftigtderzeit noch rund 55 Mitarbeiter.Der Geschäftsbetrieb läuft weiter,Rechtsanwalt Philipp Grub vonder Sozietät Grub Brugger mit Sitz

BHS Binkert in der Bredouillein Stuttgart soll das Unternehmennun sanieren.

Zum Verhängnis wurde demUnternehmen heuer offenbar zumeinen der Verlust eines großenHerstellers im Portfolio. BHS ver-treibt deren Produkte an den Fach-handel. „Eine im Fotogeschäftmächtige Marke“ habe den Ver-trag gekündigt, erklärte Geschäfts-führer Michael Binkert gegen-über der „Badischen Zeitung“.Dabei handelt es sich laut Bran-chenexperten um den japanischen

Konzern Canon. Offenbar kostetedas damals die Hälfte des einstigenRekordumsatzes.

Danach habe sich das Unterneh-men verschlankt, auch personell.Der Plan, die Verluste durch dieEinführung einer Eigenmarke zukompensieren, ging aber nicht auf.Dass in diesem Jahr auch noch dieNachfrage nach Foto-Equipmenteingebrochen ist, drückte das1994 mit dem Vertrieb von Scan-nern gestartete Unternehmen indie Insolvenz. rs

Wie lange trägtder Hype?

Page 23: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

23

Mitten im vorweihnachtlichenKonsum-Showdown versteckt siesich. Eine kleine Meldung desKarlsruher PreisvergleichanbietersBecome lässt aufhorchen. Lauteiner Umfrage unter 1000 deut-schen Online-Händlern sehen sich58 Prozent der Händler „in einerguten Ausgangslage für 2014“.Was im klassischen Einzelhandeloder etwa der Industrie ein statt-lich positives Ergebnis wäre, lässtsich in der Boom-Branche Online-Handel als herber Dämpfer an: ImMärz 2013 fühlten sich 83 Pro-zent gut gerüstet. Die Stimmungerkaltet, mitten in der wichtigstenUmsatzzeit des Jahres.

Rund 15 Prozent mehr als imVorjahr wollen die deutschen On-line-Händler an Weihnachten um-setzen. 2013 wird zum Beispieljedes vierte Spielzeug im Internetgekauft. Doch die großen Wachs-tumszeiten sind vorbei. Oder?

„Super.“ Christian Reichen­ecker vom Karlsruher Online-Händler Jacob Elektronik ist kurzund optimistisch angebunden,wenn es um die Aussichten desMittelständlers geht. Super. Dassind die Aussichten bei den Karlsru-hern. 2014 kann kommen für einender Pioniere in Baden-Württemberg.1990 als stationärer Einzelhändlergestartet, erkennt man in der IT-Hochburg Karlsruhe schnell dieVorzüge des Online-Handels. 1999als einer der ersten klassischenFachhändler gestartet, ist Jacob einetablierter mittelständischer Playerin einem Branchensegment, in demdie Großen wie Amazon oder

Der neue Chef setzt gleich ein Zei-chen. Nur wenige Monate nachAmtsantritt hat der Alleinvorstandder landeseigenen Brauerei Rot­haus, Christian Rasch, angekün-digt, die Produktion künftig ökolo-gisch auszurichten.

Im kommenden Jahr werde sichdie Brauerei von Öko-Expertenuntersuchen und entsprechendzertifizieren lassen, so Rasch.Herzstück der neuen grünen Rot-haus-Strategie ist eine moderneFlaschenabfüllanlage. In diese in-

Rothaus macht auf Grünvestiert das Unternehmen rund 20Millionen Euro. „Mit dem Bau derneuen, energiesparenden Anlagenbeginnen wir voraussichtlich Endekommenden Jahres“, sagt Rasch.Sie sei das Kernstück der künftigenUnternehmensphilosophie. Zu-dem plant Rasch den Bau einesBesucherzentrums. Jährlich habeman rund 100 000 Anfragen fürFührungen, könne aber nur20000 realisieren. Die Brauerei inGrafenhausen gehört zu den größ-ten in Baden-Württemberg. red

Die Nähe zu den Autobahnen A7und A8 wirkt wachstumsfördernd.Auf jeden Fall für den Logistikdienst-leister Seifert Logistics Group(SLG) aus Ulm. Das Unternehmenvon Harald Seifert investiert er-neut viele Millionen Euro in denAusbau seiner Standorte – diesesMal in der Nähe des Stammsitzes.

Rund 15 Millionen Euro fließenin drei, insgesamt rund 24000Quadratmeter große Hallen. DerBau soll bis Juli 2014 fertiggestelltsein. Laut Seifert ist es die größte

Seifert investiert erneutInvestition der Unternehmens-geschichte. Man schaffe rund 80neue Arbeitsplätze. Der Clou: DasSeifert Logistik-Zentrum UlmNord verfügt sogar über eine Au-tobahnabfahrt am eigenen Grund-stück. Entsprechend rechnet Sei-fert mit einer guten Auslastung fürden Standort in der Nähe des Au-tobahnkreuzes Ulm/Elchingen.

Für 2013 rechnet Seifert erst-mals mit einem Umsatz von mehrals 100 Millionen Euro. Seifert be-schäftigt 800 Mitarbeiter. red

Online-Handelin Deutschland(in Milliarden Euro)

2006

10

2007

10,9

2011

21,7

2010

18,3

2009

15,5

2013*

33,5

2008

13,4

2012

27,6

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Conrad dominieren, aber es fürjeden scheinbar eine Nische gibt.

Um 9,2 Prozent ist das Roh-ergebnis der Karlsruher laut veröf-fentlichter Bilanz im vergangenenJahr gestiegen, ein gutes, wennauch kein überragendes Ergebnis,denn der Gewinn hat sich in etwahalbiert. Grund sind neben denInvestitionen ins eigene Wachs-tum auch die geschrumpften Mar-gen. Dennoch tut Jacob gut daran,das eigene Wachstum nicht zuüberdrehen. Ansonsten kann dieGeschichte schnell enden wie beiGetgoods.

Erst im Oktober hatte der Ber-liner Online-Händler die letzteTranche einer 60-Millionen-Lei-he an der Börse Stuttgart bege-ben, im November segelte dasUnternehmen in die Insolvenz.Neben zweifelhaftem, nunstaatsanwaltlich untersuchtemGeschäftsgebaren der Geschäfts-führung war auch das viel zuschnelle, viel zu ehrgeizig ange-legte Wachstum schuld an derPleite. Immerhin: Conrad über-nimmt Teile des Unternehmensmitsamt der Mitarbeiter durcheinen Asset-Deal.

Anderes Segment, andere Ge-schichte: Der Karlsruher DrogeristDM wagte erst vor eineinhalb Jah-ren die Kooperation mit Amazon,um zu testen, ob das denn zusam-menpasst: Drogerie und Online.Konkurrent Rossmann ist mit ei-nem umfangreichen Gemischtwa-renangebot schon lange im Netz,bietet dort neben Shampoos undZahnpasten auch Spielzeug undanderen Nippes an. DM gab seinreines Drogerie-Experiment indesin diesem Jahr auf: Die Umsätzewaren zu gering.

Das hält Konkurrent Müller ausUlm nicht davon ab, es zu probie-ren. Passend zum Start in das Weih-nachtsgeschäft hat Müller seinenOnline-Shop gestartet. Ähnlich wieRossmann geht Müller Ende No-vember mit Sortimentsquerschnittonline – DM hatte über Amazonnur Eigenmarken vertrieben. In derersten Phase seien mehr als 20 000Produkte aus den Bereichen Parfü-merie, Spielwaren und Multimediaerhältlich, lässt das Unternehmenmitteilen. Wirklich euphorischklingt Firmengründer Erwin Mül­ler aber nicht: „Wir betrachten denEinkauf im Netz als eine Ergänzungzum stationären Handel.“ Der Fo-kus liege weiter auf eben diesem.

Dennoch wagt nun auch DMwieder einen neuen Versuch, aller-dings nur in Österreich. Ein Test-ballon in einem kleinen Markt –ein Experiment, ob ein eigenerShop eventuell funktionierenkönnte. Denn die Skepsis bleibt –trotz Hype. Robert Schwarz

[email protected]

Page 24: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Ryanair

24 Namen & Nachrichten • Luft-/Raumfahrtechnik

KURZ NOTIERT

ASP baut in SalemDer Raumfahrtzulieferer ASPbaut einen neuen Firmensitz inSalem. Das heimische Unter-nehmen wird die Fläche fastverdoppeln und versprichtneue Jobs. Anfang 2014 sollendie Bauarbeiten beginnen.Durch den Bau wird sich dieFläche von 1200 auf 2000 Qua-dratmeter vergrößern. Aktuellbeschäftigt ASP 64 Menschen,bald soll Raum für 90 Mitarbei-ter sein. Eine Investitionssum-me nennt ASP nicht.

Die Airbus-KurDer deutsch-französische Luft-fahrt- und RüstungskonzernEADS streicht 5800 seiner rund140 000 Stellen. Knapp die Hälf-te davon, 2800 Jobs, soll inDeutschland wegfallen. Bis2016 werde der Umbau abge-schlossen sein, so KonzernchefTom Enders kurz vor Redakti-onsschluss. Was das für dieStandorte im Land bedeutet,wurde nicht genau benannt.EADS, das demnächst in Airbusumfirmiert, beschäftigt in Im-menstaad am Bodensee knapp3000 Mitarbeiter, in Ulm sind es2580 und in Oberkochen zähltdie Tochterfirma Cassidianknapp 800 Beschäftigte (siehenächste Meldung). Weil dieCassidian-Zentrale in Unter-schleißheim aufgelöst wird,werden etwa 200 bis 300 Stel-len von dort sogar auf andereStandorte verteilt. Oberkochenist dafür eine mögliche Adresse.EADS erlöste zuletzt einen Um-satz von 56,5 Milliarden Euro.

Cassidian expandiertDer Rüstungskonzern Cassidi-an, eine Tochterfirma von EADS,hat für sein Geschäft mit optro-nischen Messgeräten nun eineTochterfirma in Brasilien ge-gründet. Unter der Leitung vonHans-Peter Jungbauer soll soder brasilianische Markt er-schlossen werden. CassidianOptronics hat seinen Hauptsitzin Oberkochen im Ostalbkreisund beschäftigt aktuell etwa800 Mitarbeiter.

Zähneknirschend muss GeorgFundel einräumen, dass er sichgeirrt hat. Im Sommer noch warder Chef des Flughafens Stutt-gart davon ausgegangen, dass sichdie Passagierzahlen am größtenAirport im Land stabil entwickeln.Anfang Dezember räumt Fundel inkleiner Runde vor Journalistendann ein: „Es läuft nicht rund.“Stuttgart ist damit keine Ausnah-me, sondern die Regel.

Zumindest im Land ist es so.Und das hat einen einfachenGrund: Die Airports im Südwestensind zum großen Teil abhängigvon Inlandflügen. „Der innerdeut-sche Luftverkehr bleibt das Sor-genkind“, stellt der Flughafenver-band ADV bei seiner aktuellen

Die Passagierzahlen der Südwest-Flughäfen

sind meist rückläufig – und der

Bodensee-Airport hat noch größere Sorgen

Wohin gehtdie Reise?

Ryanair startet neu: Nach fünfJahren kehrt die Billigairline anden Euro-Airport zurück

Page 25: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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statistischen Auswertung fest.Während die Zahl der Passagierein ganz Deutschland und zu allenDestinationen mit 173 Millionengut ein halbes Prozent über demVorjahr liegt, schrumpft das In-landgeschäft um fast vier Prozent.

Stuttgart plant mit einem Minusvon 1,4 Prozent auf 9,65 Millio-nen Passagiere. Am FlughafenKarlsruhe/Baden-Baden inRheinmünster erwartet man sogar,dass die Passagierzahl von 1,3 auf1,1 Millionen sinken wird. Undweil der Billigflieger Ryanair imSommer den Flugplan ausdünnt,geht Flughafen-Chef ManfredJung für 2014 sogar von wenigerals einer Million Passagiere aus.

Am Bodensee-Airport inFriedrichshafen hat man ganz an-dere Sorgen. Der größte Gesell-schafter, die Flughafen Wien AG,will aussteigen. 25 Prozent haltendie Österreicher. Noch. Dass ihnendie 7,7 Millionen Euro, die sie imJahr 2007 in die deutsche Beteili-gung investiert haben, wieder aus-gezahlt werden, gilt als zweifelhaft.Der Flughafen kämpft ums Über-leben und ist alles andere als einebegehrte Braut.

Zwar macht sich am SeeZweckoptimismus breit, was denAusstieg der Wiener angeht. Wur-den diese doch lange als Brems-klotz bei wichtigen Entscheidun-

So wirtschaften die FlughäfenGewinne machen nur die beiden Großen

FlughafenPassagiere in 2012

in Mio.Davon …

Umsatzin Mio. €

Ergebnisin Mio. €

Basel-Mulhouse-Freiburg

5,4 … Easyjet: 55 % 106,5 16,0

Friedrichshafen 0,55 … Intersky: 25 % 10,4 –4,6

Karlsruhe /Baden-Baden

1,3 … Ryanair: 60 % 24,3 –2,7

Stuttgart 9,7 … Germanwings: 23 % 230,5* 30,3

*Flughafen Stuttgart GmbH

gen, etwa einer Kapitalerhöhung,gesehen. „Jetzt wird der Schwebe-zustand beendet“, lässt sich Land-rat Lothar Wölfle zum bevorste-henden Ausstieg der Wiener zitie-ren. Fakt ist aber auch: Mit demFlughafen Wien verliert Friedrichs-hafen seinen einzigen Gesellschaf-ter vom Fach. Denn ansonstengehört der Flughafen Kreis undLand, Firmen wie ZF Friedrichs-hafen und Dornier und zu einemkleinen Teil sogar der IHK Boden-see-Oberschwaben.

Ganz anders ist die Stimmungim Dreiländereck. Am Euro-Airport Basel-Mulhouse-Frei-burg wird investiert. Ausgerech-net Ryanair setzt dort einen Hoff-nungsschimmer, wo man ihn amwenigsten braucht. Denn lautFlughafen-Sprecherin VivienneGaskell schreibt der Flughafen imDreiländereck nicht nur ununter-brochen schwarze Zahlen – erwächst auch. 2013 werde die Zahlder Passagiere um zehn Prozentzulegen – auf 5,9 Millionen.

Und Ryanair soll mit seiner neu-en Maschine ein Garant für nochmehr Wachstum und Wettbewerbsein. Denn der Euro-Airport lebtbislang vor allem vom Engage-ment des Billigfliegers Easyjet,der in Mulhouse ähnlich dominantist wie Ryanair in Rheinmünster(siehe Tabelle).

Dass eine solche Abhängigkeitgefährlich sein kann, hat man vorallem in Rheinmünster schmerz-lich erfahren. Am Baden-Airparkist das Jahresergebnis ganz demWohl und Weh der irischen Billig-airline ausgesetzt.

Am Euro-Airport sieht die Lageanders aus. Mit Easyjet bestehteine vertraute und gesunde Part-nerschaft. Und auch mit Ryanairhat man hier seine Erfahrungengemacht. Ab dem 30. März will

Ryanair von hier aus wieder nachDublin und London-Stansted flie-gen. Die Iren gehen aktuell davonaus, dass die neuen Verbindungen140 000 Passagiere bringen undzudem 150 neue Arbeitsplätzeentstehen.

Ryanair hatte sich 2009 nachzwei Jahren vom Euro-Airport zu-rückgezogen. Damals konnte mansich mit dem Flughafen nicht überdie Höhe der Gebühren einigen.An den Gebühren hat sich nichtsgeändert. Aber dafür seien die Kos-ten in London und Dublin gesun-ken, so Ryanair-Sprecherin Henri-ke Schmidt. Philipp Peters

Zurück gehen vor allem Inlandsflüge –das ist schlecht für die kleinen Airports

Page 26: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Schmalz

26 Namen & Nachrichten • Maschinenbau

KURZ NOTIERT

Manz holt sich KapitalDer Maschinenbauer Manz hatüber eine Kapitalerhöhungknapp 27 Millionen Euro einge-sammelt. Mit dem frischen Ei-genkapital wollen die Reutlin-ger vor allem ihre Batterie-Spar-te weiter ausbauen und auchmögliche Zukäufe finanzieren.Die Maßnahme hat aber auchihren Preis: Die GründerfamilieManz besitzt nicht mehr dieMehrheit am Unternehmen.Die Familie habe keine neuenAktien gekauft, heißt es.

Tschechien im BlickIn Tschechien hat der Automa-tionsspezialist Pilz aus Ostfil-dern eine neue Tochtergesell-schaft gegründet. Die Firma hatihren Sitz in Prag und verant-wortet die Vertriebsaktivitätenin der Tschechischen Republikund der Slowakei. „Damit kön-nen wir die Anforderungen derKunden dort besser erfüllen“,erklärt Chefin und Gesellschaf-terin Renate Pilz. Sie beschäf-tigt 1700 Mitarbeiter.

Dinse rettet ESSAnfang Oktober musste ESSSchweißtechnik aus Bad Wald-see Insolvenz anmelden. Nungibt es einen Investor. Die FirmaDinse aus Hamburg über-nimmt Entwicklung, Vertrieb,Reparatur und Service. DieMehrzahl der Jobs geht jedochverloren, Dinse übernimmt le-diglich ein Dutzend der 30 Ar-beitsplätze. Die Marke ESS sollunter dem Dach von Dinseweiter bestehen.

Schulers gute ZahlenDer Umsatz des Pressenherstel-lers Schuler ist im vergangenenGeschäftsjahr leicht um 3,3 Pro-zent auf 1,19 Milliarden Eurogesunken. Das Ergebnis abersteigt um ein Fünftel auf 61,7Millionen Euro. Die Göppingerhalten dennoch am Abbau von400 Stellen fest, kündigten aberein Investitionsprogramm von40 Millionen Euro an. Schulerbeschäftigt 5580 Mitarbeiter.

Für Wolfgang Schmalz ist dieSache klar: „Es ist ein Quanten-sprung in der Firmengeschichte“.Sein Bruder Kurt Schmalz sekun-diert – und ergänzt, mit dem neu-en Empfangsgebäude des Vakuum-technikers J. Schmalz aus Glattenim Nordschwarzwald gingengleich mehrere Wünsche in Erfül-lung. Unter anderem soll es dieMitarbeitergewinnung und -siche-rung erleichtern. Rund 6,3 Millio-nen Euro investiert das Unterneh-men in das sogenannte Kommuni-kationszentrum.

Entsprechend ist es geplant:breite Glasfront, offene Innen-raumgestaltung und lichtdurchflu-tete Räume. Das Energiekonzeptsoll Maßstäbe setzen – wie es sichfür den Technologieführer in derVakuumtechnik gehört. „Die trans-parente Gestaltung des gesamtenGebäudes steht dabei sinnbildlichfür unsere offene Kommunikati-onskultur“, sagt Kurt Schmalz. DieErweiterung am Stammsitz um-fasst eine Bruttogeschossflächevon 2200 Quadratmetern auf dreiStockwerken.

Der Vakuumspezialist Schmalz baut

erneut den Stammsitz in Glatten aus

Quantensprung

Wolfgang und Kurt Schmalz:Der Neubau ist ein Bekenntniszum Stammsitz Glatten

Kürzlich nun also der Spaten-stich. Im März 2015 soll das Ge-bäude fertiggestellt sein. Nicht dereinzige Quantensprung. Parallellaufen die Bauarbeiten am neuenForschungs- und Entwicklungszen-trum. „Die beiden Neubauprojektesind wichtige Investitionen in dieZukunft des Unternehmens“, so diebeiden Brüder. Und man bekennesich erneut zum Standort Glatten.

Schmalz ist eigenen Angabenzufolge weltweit führender Anbie-ter in der Automatisierungs-,Handhabungs- und Aufspanntech-nik. Das Familienunternehmenbeschäftigt in Glatten und an wei-teren 15 Standorten weltweitrund 750 Mitarbeiter. rs

„Der Neubau der US-Zentrale vonArburg ist ein weiterer wichtigerMeilenstein für unsere Aktivitätenhier in den USA“, erklärt Fried-rich Kanz, US-Niederlassungslei-ter des Loßburger Spritzgießma-schinenherstellers Arburg. DieSchwarzwälder bauen in RockyHill im nordöstlichen Bundesstaat

Arburg investiert in China und den USAConnecticut ein rund 2500 Qua-dratmeter großes Gebäude. ZurInvestitionssumme macht das Un-ternehmen keine Angaben. In denUSA arbeiten rund 65 Menschenfür das Unternehmen.

Und auch in China gibt es voneinem weiteren „Meilenstein“ zuberichten, wie Asien-Manager

Benjamin Franz erklärt. In derchinesischen Metropole Schanghaihat Arburg ein neues, rund 1500Quadratmeter großes Maschinen-lager in Betrieb genommen. Auchhier macht Arburg keine Angabenzur Höhe der Investition. Weltweitarbeiten derzeit rund 2300 Mitar-beiter für das Unternehmen. ad

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econoFoto: Can Stock Photo/riedochse

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KURZ NOTIERT

BeTec gerettetDer neue Chef ist der alte: Hans-Ulrich Sachs bleibt Hauptgesell­schafter und Geschäftsführerdes zuvor insolventen Umform­techniker BeTec mit Sitz in Adel­mannsfelden (Ostalbkreis). WieSachwalter Marcus Winkler mit­teilt, hätte der Gläubigeraus­schuss dem Sanierungskonzeptund dem Kaufangebot vonSachs zugestimmt. Zudem blei­ben rund 50 Arbeitsplätze erhal­ten. Kern des Konzepts ist diedrastische Reduzierung der Ma­schinenbausparte. Die hatteBeTec vor einigen Monaten anden Rand der Pleite gebracht.

Mapal schafft StellenDer Aalener Präzisionswerk­zeughersteller Mapal ist auch indiesem Jahr stark gewachsen.Allein am Stammsitz hat dasUnternehmen von Dieter Kressrund 110 neue Stellen geschaf­fen. Auf der Ostalb arbeitenrund 1630 Menschen für Mapal,weltweit sind es aktuell 4300.

GSA verkauftDie turbulente Geschichte derGesenkschmiede Aalen (GSA)ist um ein weiteres Kapitel rei­cher. Nun wurde das Unterneh­men vom indischen Mischkon­zern Mahindra an den spa­nischen Autozulieferer CIEverkauft. Zum Kaufpreis gibt eskeine Angaben. Im Zuge derÜbernahme verlässt auch CEOThomas Körner die GSA. Manhabe sich freundschaftlich ge­trennt, so Körner. Die GSA wur­de 1891 gegründet und be­schäftigt rund 500 Mitarbeiter.

Weiss verkauftFast zwei Jahre dauerte dieSchieflage von Weiss Kunst-stofftechnik aus Ittlingen beiHeilbronn. Nun hat Insolvenz­verwalter Henning Schorischeinen Investor gefunden. H+SAutomotive aus Ittlingen über­nimmt das insolvente Unter­nehmen. Alle 28 Arbeitsplätzebleiben erhalten, erklärt Insol­venzverwalter Schorisch.

Präzisionstechnik • Namen & Nachrichten

Es ist ein traditionsreicher Na-me, der Anfang Dezember aufder Liste der Insolvenzen auf-taucht: Soehnle Professionalmit Sitz in Backnang, Herstellervon Spezialwaagen etwa fürMedizin- und Gesundheitstech-nik, ist zahlungsunfähig undbangt um seine Existenz. „DerGeschäftsbetrieb läuft weiter“,sagt Insolvenzverwalter TiborDaniel Braun.

Zu den Gründen für dieSchieflage will sich der Stuttgar-ter Anwalt nicht äußern. „Wirsind derzeit noch in der Analy-se.“ Nun läuft die Suche nacheinem Investor. Die sei vielver-sprechend angelaufen, soBraun. Erste Interessenten hät-

ten sich sofort nach der Insol-venz gemeldet.

Kein Wunder, schließlich giltSoehnle als Hightech-Unterneh-men, das Waagen für Handel,Gewerbe und Industrie her-stellt. Die 64 Mitarbeiter bli-cken zudem auf eine großeHistorie zurück: Die Firma So-ehnle wurde Ende des 19. Jahr-hunderts in Murrhardt imSchwäbischen Wald gegründet.

Bis 2001 blieb es in Familien-besitz, dann übernahm der Haus-haltskonzern Leifheit das kriseln-de Unternehmen. Aus Kosten-gründen wurde die Produktionvon Haushalts- und Personen-waagen dann im Jahr 2005 inMurrhardt eingestellt. Durch ein

Der Waagenhersteller Soehnle Professional

ist insolvent. Die Suche nach einem Investor läuft

Untergewicht

Management-Buy-out verbliebder Profi-Waagenbau in der Stadt.2008 verlagert die neue Firmaihren Sitz nach Backnang undinvestiert rund fünf MillionenEuro. Damals hegt Firmenchefund Ex-Leifheit-Vorstand Ste-phan Gerster große Pläne, derUmsatz sollte bis 2011 auf 26Millionen, mittelfristig auf 40Milionen Euro steigen. Der Planging jedoch nicht auf, wie einBlick in die Bilanzen zeigt.

Laut Bundesanzeiger hatSoehnle im Jahr 2011 zwar pro-fitable 13 Millionen Euro Um-satz erzielt. Nun wird spekuliert,dass der teure, üppig dimensio-nierte Neubau schuld an derInsolvenz sein könnte. rs

Viele Gießereien im Land kämpfendieser Tage ums Überleben (sieheEcono 12/2013), nicht so SchüleDruckguss aus SchwäbischGmünd. Mehr als fünf MillionenEuro haben die Ostwürttembergerin diesem Jahr in ihren Standortinvestiert. Eine rund 7000 Qua­dratmeter große Produktionshalle

Gute Zeiten bei Schüle Druckgussist entstanden. Der Grund: DieGmünder sind stark im Automoti­ve­Segment vertreten, einer derHauptkunden ist die ZF.

Die Friedrichshafener lassenvon Schüle etwa einen extremleichten, nur 850 Gramm schwe­ren Getriebetopf für ein Acht­Gang­Getriebe fertigen. Ein Groß­

auftrag vom Bodensee war auchder Anlass der Erweiterung indiesem Jahr. Schüle war bereits inden vergangenen Jahren stark ge­wachsen, im Zehn­Jahres­Mittelum rund acht Prozent, 2013 strebtman einen Umsatz von 74 Millio­nen Euro an, wie Schüle­ChefGerold Scholze erklärt. red

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

Zu diesem Thema

Innovation jetzt!Hans-Jörg Bullinger imEcono-Interview S. 29

DurchstarterDas sind die Gründerdes Jahres S. 32

Was steht an?Die große Econo-Umfragezum Jahresbeginn S. 36

AbkühlungDas Cobus-Wirtschaftsbaro-meter zeigt kritisches S. 40

KlartextWVIB-Chef Christoph Münzerschreibt an die Kanzlerin S. 42

Unter DampfMärklin ist wieder aufdem Erfolgsgleis S. 44

Los geht’s!Tipps für die Last-Minute-Umstellung auf Sepa S. 48

Achtung, Änderung!Auch in 2014 ändert sich beiGesetzen einiges S. 50

Aufgewacht!Auf den nächsten 24 Seitenfinden Sie alles, was Sie jetzt schonfür 2014 wissen müssen

28 Unternehmen • Aufbruch 2014

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

nen Technologien miteinander fusi-onieren wie die Beispiele Polytronik,entstanden durch die Verschmel-zung von Kunststofftechnik undElektronik, oder Adaptronik, in derWerkstofftechnik – insbesonderePiezowerkstoffe – mit Elektronikverschmelzen. Dadurch erhöht sichdie Komplexität des technologi-schen Umfeldes. All diese Entwick-lungen haben weitreichende Folgenfür die Unternehmen. Sie benötigeneine konsequente innovationsorien-tierte Strategie. Sie ermöglicht esdurch neue Produkte und Prozesse

Herr Professor Bullinger,wir stehen im Haus derWissensarbeit am Fraun-

hofer IAO in Stuttgart. Hier gehtes doch sehr theoretisch zu, fürdie Unternehmer im Land zähltaber die Praxis, und die ist aktu-ell von Unsicherheit geprägt:Wie geht es weiter?➤ Hans-Jörg Bullinger: NeueTechnologien verdrängen immerschneller alte, bewährte Lösungen.Neue Ideen entstehen insbesonderean den Randbereichen bestehenderTechnologien, indem die verschiede-

Fraunhofer-Senator Hans-Jörg Bullinger

im Econo-Interview über die

Schwäche der deutschen Wirtschaft,

was sie auszeichnet und

den Dienst nach Vorschrift

„Keine Angst vor

der Zukunft“

29

sowie neue Formen der Kundenin-teraktion den Wettbewerb nicht aufgleicher Spur einzuholen, sondernihn auf innovativem Weg zu über-holen und dem eigenen Unterneh-men einen nachhaltigen Wettbe-werbsvorsprung zu sichern. WennSie die Geschichte heute erfolgrei-cher Traditionsunternehmen verfol-gen, werden Sie an den Produkten,die in der Vergangenheit und heutegefertigt werden, leicht sehen kön-nen, dass es immer gelungen ist, denTechnologiewandel vorteilhaft aus-zunutzen.

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

Was sind Innovationen fürSie – und wann ist der richtigeZetpunkt dafür, vielleicht 2014?➤ Bullinger: Innovationen sind amMarkt erfolgreiche Inventionen. DieEnergiewende ist beschlossen – mei-nes Erachtens langfristig ein Vorteilfür den Standort Deutschland. Wirkönnen hier eine Vorreiterrolle auf-

zubauen, insbesondere in Feldernwie Effizienztechnologien, regene-rativen Energien, Speichertechnolo-gien oder bei der Konzeptentwick-lung für regional angepasste Energie-versorgung. In 2014 werden wiraber viel intensiver mit Sicherheits-themen umgehen müssen allen vo-ran mit der IT-Sicherheit.Innovationstreiber Nummer einsdürften die Globalisierung unddie damit verbundene Anglei-chung des Konsumverhaltens undder Bedürfnisse sein…➤ Bullinger: Die Globalisierungführt nicht unmittelbar zu einer An-gleichung von Bedürfnissen undKonsumverhalten! Nur wenn diesozioökonomische Basis für die ent-sprechenden Bevölkerungen stimmtkann davon ausgegangen werden,wobei dann kulturelle Unterschiedenoch nicht berücksichtigt sind. Für

mich spielt vielmehr eine immerleistungsfähigere IT-Infrastruktur mitländerspezifischen Geschäftsmodel-len die herausragende Rolle als In-novationstreiber. Laut GartnerGroup gibt es heute 2,5 Milliardenvernetzte Geräte, 2020 sollen es30 Milliarden sein… und zwar üb-licherweise Smartphones, Compu-ter und Tablets. Nur wer sich aufdiese Realitäten einlässt und dieentsprechenden Geschäfts- und vorallem Bezahlmodelle für die interna-tionalen Märkte anbietet, wird amEnde erfolgreich sein.

…wie lange können wir unserenVorsprung in Sachen Innovatio-nen noch halten?➤ Bullinger: Im globalen Innovati-onswettbewerb führt der For-schungsstandort Deutschland in-Technologiefeldern, die heute nochvon hoher wirtschaftlicher Bedeu-

tung sind, aber ihre starke Wachs-tumsphase bereits hinter sich haben.Je höher die Innovationsdynamik,desto schwächer ist die deutschePosition.Patentanalysen haben gezeigt: InAnwendungstechnologien wie derAutomobil-, Maschinenbau-, Um-welt-, Chemie-, Energie- oder Bau-technologie zählt Deutschland zuden größten Patentanmeldern welt-weit. Hingegen liegt Deutschland inwachstumsstarken Forschungsfel-dern wie der Unterhaltungselektro-nik, der Computertechnologie oderder roten Biotechnologie im welt-weiten Vergleich deutlich zurück.In Querschnittstechnologien, die inunterschiedlichen Anwendungs-technologien Innovationsschübeauslösen können, wie in der Werk-stoffforschung, der Nanotechnologieund der weißen Biotechnologie, hat

„Wir müssen die Innovations-Power auf dieStraßen bringen. Schneller als andere!“

Hans-Jörg Bullinger, 69, gilt als„Mister Innovation“. Der gebürtigeStuttgarter hat als Präsident derFraunhofer-Gesellschaft in Vorträ-gen unermüdlich und leiden-schaftlich für eine Offenheit ge-genüber neue Technologien ge-worben. Nach dem Ausscheidenaus dem Präsidentenamt 2012gehört er dem Senat der Gesell-schaft an. Bullinger hat auf demzweiten Bildungsweg sein Abiturgemacht und Maschinenbau stu-diert. Er hat das Fraunhofer-Insti-tut für Arbeitswirtschaft und Or-ganisation (IAO) mitgeründet.

30 Unternehmen • Aufbruch 2014

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Deutschland eine gute Ausgangspo­sition. Dagegen stammt in der Mi­kroelektronik oder bei optischenTechnologien nur ein kleiner Teil derweltweiten Patentanmeldungen ausDeutschland. Die Studie belegt, dassDeutschland nach wie vor eine star­ke Innovationsbasis hat. Setzt mandie deutsche Forschungsleistung insVerhältnis zur Bevölkerungszahl, soist sie in den meisten Technologie­feldern mit der Forschungsleistungin den USA oder Japan vergleichbar.Immer mehr Innovationen kommenaus Asien. Vorreiter waren Japanund Südkorea, künftig wird vor al­lem auch mit China zu rechnen sein.Noch sind Chinas Ausgaben für F+Ezwar vergleichsweise niedrig. Aberdas könnte sich bald ändern. Nebender gezielten Bildungs­ und For­schungspolitik macht die steigendeAnzahl an immer besser ausgebilde­ten Technikwissenschaftlern undIngenieuren die asiatischen Länderzu ernsthaften Konkurrenten.Stehen kleine und mittlere Fir-men vor diesem Hintergrundnicht besonders unter Druck?➤ Bullinger: Eine wesentlicheSchwäche gerade kleinerer undmittlerer Unternehmen liegt in dermangelnden Fähigkeit zur Beurtei­lung der eigenen Innovationsfähig­keit und Innovationskompetenz.Einfache, praktikable Lösungen zurBewertung der Innovationsfähigkeit,sozusagen zur Standortbestimmungder Innovationsfähigkeit, das Inno­vationsaudit, haben wir bei Fraun­hofer entwickelt.Sie fordern immer wieder eineInnovationskultur in Unterneh-men. Was verstehen Sie unterdiesem Begriff?➤ Bullinger: Offensichtlich verste­hen es viele Länder, produktiver mitdem Strukturwandel umzugehenals wir Deutschen. Das Beseitigender emotionalen Abwehrhaltungenund das Auflösen der Denkblocka­den, die den aktiven Umgang mitdem Wandel verhindern, ist Aufga­be der neuen Innovationskultur, diewir in allen Bereichen erzeugenmüssen. Aber wir haben etwas, dasuns in den westlichen Industrie­nationen auszeichnet: Kreativitätder Menschen, denn Innovationenwerden von Menschen gemacht.Ungewohnte Zusammenhänge her­

stellen, neue Produktideen, Verfah­ren und Geschäftsmodelle entwi­ckeln; darin sind wir immer nochbesser. Wir müssen diese Innova­tions­Power aber auch auf die Straßebringen – schneller und konsequen­ter als mögliche Nachahmer.Wie nimmt man die Menschen,die Mitarbeiter mit? Innovationenbedeuten ja auch Veränderungenund Veränderungen werden ger-ne kritisch gesehen.➤ Bullinger: Innovationsfähigkeitist immer verbunden mit Innovati­onsbereitschaft, Erneuerungsfähig­keit immer mit Erneuerungsbereit­schaft und schließlich auch Zu­kunftsfähigkeit immer mitZukunftsbereitschaft. Man muss dieZukunft zulassen und darf sich nichtvor Angst vor ihr am Vergehendenfesthalten. Der globale Strukturwan­del mit der Deindustrialisierungder alten Industrieländer und derVerlagerung des weltwirtschaftli­chen Schwergewichts nach Asien istnicht aufzuhalten. Für den StandortDeutschland ist das nur dann be­drohlich, wenn wir verzweifelt andem festhalten wollen, was vergan­gen ist.Dafür müsste aber auch eine Kul-tur des Scheiterns als eine Art

„positiver Erfahrungsbringer“ eta-bliert werden…➤ Bullinger: Wenn Sie so wollenja. Nur bin ich Wissenschaftler, dagehört das Erfahrungen sammelnund Lernen zum täglichen Geschäftund glauben Sie mir, auch bei Fraun­hofer gelingt nicht jedes Experimentauf den ersten Wurf. Nun aber noch­mal ganz im Ernst: Natürlich dürfenwir einen, der mutig etwas probiertund auch ein Risiko eingeht, nichtbeim ersten Fehltritt all seinesSelbstbewusstseins berauben, so­dass er lieber nur noch Dienst nachVorschrift macht und keinen Fehlermehr begeht. Wir müssen eine Kul­tur des Scheiterns etablieren unddaraus konsequent unser Handelnoptimieren. Wichtigste Aufgabe istfür das Management nicht, den Feh­ler zu verhindern, sondern das Wie­derholen desselben Fehlers zu ver­meiden.Abschließend: Wie wird 2014?➤ Bullinger: Meiner Meinungnach wird es sehr gut!

Dirk Werner

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Das Team von Compositence:Ingo Karb, Volker Witzel,Gregor Weber, Markus Thiessen (v. l.)

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32 Unternehmen • Aufbruch 2014

Page 33: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Fotos: Jigal Fichtner

Der Einarmige steht hinten inder Halle und surrt leise vorsich hin. Ein orange leucht-

endes Ungetüm, zwar einer derkleinsten Industrieroboter von Ku-ka, aber hier scheint er doch einwenig überdimensioniert. MarkusThiessen, Leiter Vertrieb von Com-positence aus Leonberg, schütteltden Kopf. „Das sollte man nichtunterschätzen, der Legekopf istganz schön schwer.“ Der Legekopf,das ist für den Laien eine Konstruk-tion aus Aluprofilen und Streben,ein Gewirr aus Kabeln und Schläu-

chen am Ende des Auslegers, einPrototyp; es zischt und summt.Thiessen zeigt auf eine Rolle amLegekopf, über die sich ein Bandaus feinsten Kohlefasern spannt.Der Roboterarm schwenkt nachvorn, senkt sich über den Rand ei-nes Werkstückträgers. Die speistden Legekopf mit bis zu 26 Kohle-fasern (Rovings) aus einem Spulen-lager und biegt sich wie eineschwarze Mamba von einer Traver-se unter der Hallendecke herunter.Die Rolle drückt das Band kurz an,die Fasern werden mit Klebstoff fi-

xiert. Dann schwenkt der Lenkkopfzurück, führt die Rolle berührungs-frei über den Werkzeugträger. Sau-ber schmiegt sich das Carbonbandan den Untergrund. Auch komple-xere Geometrien sind möglich –ohne Blasen, ohne Falten. Wiederwird das Bandende verklebt undabgeschnitten. Die Prozedur wie-derholt sich, bis schließlich einedünne Kohlefaserschicht den Werk-stückträger vollständig bedeckt.

Das von Compositence entwi-ckelte „Verfahren für die 3-D-Faser-direktablage für Verbundbau-

Um die Innovationsfähigkeit des Landes ist es gut bestellt. SeineUnternehmen überzeugen mit zukunftsfähigen Produkten undVerfahren – auch im internationalen Wettbewerb. Eine Nabelschau

Die Dinge neu denken33

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Page 34: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

teile“ könnte dazu beitragen,den bislang exklusiven Anwen-dungsbereichen vorbehaltenenCFK-Bauteilen einen Massenmarktzu erschließen. Thiessen erklärt,warum: Bei herkömmlichen Ver-fahren werden die Fasern zunächstzu Geweben verarbeitet. Darausentstehen Preforms und schließlichdas Produkt. Das Preforming erfor-dert viel Handarbeit. Außerdemlandet bis zu 40 Prozent der kost-baren Carbonmatten als Verschnittim Müll, Recyclingverfahren sindnoch nicht ausgereift. „Bei unse-rem Verfahren entfallen Verschnittund Handarbeit“, erläutert Thies-sen, die Rovings werden vollauto-matisiert zu Preforms verarbeitet.

„Dadurch sinken die Kosten fürMaterial und Produktion um 50

Prozent.“ Damit dürfte die Compo-sitence-Technologie beispielsweisein der Großserienproduktion vonMittelklassefahrzeugen, in derElektromobilität oder in der Her-stellung von Rotorblättern fürWindkaftanlagen neue Maßstäbesetzen. So sieht es die Jury des In-novationspreises des Landes Baden-Württemberg 2013. Und bedachteCompositence, 2008 im Umfeldder Uni Stuttgart gegründet, für dasneue Verfahren mit der höchst-dotierten Auszeichnung.

Um die 100 Betriebe haben ander diesjährigen Ausschreibungteilgenommen. Zehn Firmen mach-ten das Rennen. Zu den vier Preis-trägern zählt Askea Feinmechanikaus Amtzell, hart an der Grenzezwischen Oberschwaben und All-gäu. Das Unternehmen, 1992 vondem Feinmechanikermeister Her-mann Le Guin gegründet, logiert ineinem ehemaligen Kuhstall von1926, aufwendig mit Biobaustoffensaniert, geöltes Parkett, auch da,wo die Maschinen stehen. Der fürsolche Werkstätten typische Ge-ruch nach Schmierkühlstoffen fehlt.

„Wir achten hier auf ein optimalesRaumklima“, erklärt Le Guin, 55.Ein Klima, in dem Ideen gedeihen.Le Guin sieht sich als Querdenker,einen, der an Grenzen geht. Inno-vativ zu sein heißt für ihn, etwaszu machen, was bislang als nicht

machbar galt. Und dafür auch malein Risiko einzugehen. Le Guin:

„Wenn ein Formel-1-Fahrer immernur so in die Kurve geht, dass ersicher rumkommt, wird er nie einRennen gewinnen“, sagt der ehe-malige Sandbahnrennfahrer. Biszum Deutschen Vizemeister derJunioren hat er es gebracht.

Den Innovationspreis bekam As-kea für einen sogenannten Zellkul-turreaktor, den Le Guin mit For-schern der Cultex Laborarories inHannover entwickelt hat. Natürlichhatte er anfangs keine Ahnung vonZellbiologie. Aber es reizte ihn, einVerfahren, das seit 25 Jahren unzu-friedenstellende Resultate liefert,zu verbessern. Also kniet er sichrein. Mit Erfolg.

In dem neuen Zellkulturreaktorwerden in vitro luftgetrageneSchadstoffpartikel etwa in Schweiß-stäuben oder Zigarettenrauch mitmenschlichen Lungenzellen inKontakt gebracht, um die gesund-heitlichen Risiken zu untersuchen.Der Cultex RFS liefert der Toxiko-logie präzisere und zuverlässigereMessergebisse als herkömmlicheVerfahren und Geräte. „Außerdemwerden Tierversuche in diesemBereich damit weitestgehend über-flüssig“, ist Le Guin überzeugt.

Querdenker muss man wohlauch sein, wenn man aus der Phi-losophie kommt, dann aber in derMedizintechnik landet. DietmarSchaffarczyk, einer der vier Grün-der von Orthobion in Konstanzund Chef des Unternehmens, ar-beitete jahrelang als Wissen-schaftsjournalist. Er beschäftigtesich irgendwann auch mit Wirbel-säulenchirurgie, mit Bandschei-benersatzimplantaten und Materi-alkunde. Daher weiß er, dass sichauf Oberflächen aus Titan zwargerne Knochenzellen ansiedeln,Implantate aus dem Metall aberzu steif für eine Wirbelsäule sind.Peek hingegen, ein seit den1980er-Jahren in der Wirbelsäulen-prothetik eingesetzter Kunststoff,verfügt über die richtige Steifigkeitund ist zudem durchlässig fürRöntgenstrahlen. „Allerdings ver-wächst das Material nicht gut mitder umgebenden Knochenstruk-tur“, erklärt Schaffarczyk.

Natürlich kamen schon andereauf die Idee, die beiden Materiali-en zu kombinieren. Neu ist jedochdas Verfahren, das Orthobion,2009 gegründet, im eigenen Labor

Mit dem Innovationspreis desLandes Baden-Württemberg wer-den seit 1985 Unternehmen fürdie Entwicklung neuer Produkte,Verfahren und Dienstleistungenbelohnt. Der Preis soll auch An-sporn sein für weitere Höchstleis-tungen, gute Ideen und Durchhal-tevermögen. Auch 2014.Ausgezeichnet wurden 2013 auchComemso aus Ostfildern für ei-nen Batteriezellen-Simulator so-wie Rentschler Reven aus Sers-heim für ein Abscheideprofil zurLuftreinigung. Eine Anerkennungerhielten jeweils Aradex aus Lorchfür einen Universalumrichter fürelektrische Antriebe, die FirmaMichael Koch aus Ubstadt-Weiherfür eine dynamische Energiespei-cherkombination, GL Metall- undWerkstattechnik aus Frickenhau-sen für eine Ventilkupplung fürAutoreifen, Allsafe Jungfalk ausEngen für ein automatisches La-degutsicherungssystem sowieEtifix aus Grafenberg für die siche-re Kennzeichnung von Spritzen.

34 Unternehmen • Aufbruch 2014

und in Kooperation mit Institutender Universitäten in Konstanz undMünchen oder auch Fraunhoferentwickelt hat. Die Peek-Implan-tate von Orthobion werden dabeimit einer Titanschicht mit einerDicke von lediglich 250 Nanome-tern überzogen – das ist ein Tau-sendstel dessen, was herkömm-liche Beschichtungsverfahrenleisten. Das Resultat: Die mecha-nischen Eigenschaften und Rönt-gentransparenz des Kunststoffsund die zellwachstumsförderndenMerkmale des Titans bleiben voll-ständig erhalten.

Die titanbeschichteten Wirbelsäu-lenimplantate sind seit Januar 2013mit einer CE-Kennzeichnung für dieeuropäischen Märkte zugelassen.Die Jury des Innovationspreises ho-norierte Orthobion mit dem Sonder-preis der Mittelständischen Beteili-gungsgesellschaft Baden-Württem-berg. „Schön, wenn man einenPreis bekommt, ohne gleich das Radneu erfunden zu haben“, resümiertSchaffarczyk nicht ohne Stolz.Manchmal reicht es offenbar auchschon, wenn man die Dinge einfachneu denkt. René Kius

„Schön, wenn man einen Preis bekommt,ohne gleich das Rad neu zu erfinden“

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Im Objektbau wie im klassischen Ladenbau entwirft, produziert und liefert

Helia Ladenbau aus Oberkirch einzigartige Lösungen

Einladende Räume

Manchmal braucht man einfach Geduld. AmMorgen wird das Holz in die Schraubstöckegespannt, fixiert, nachgemessen und dann –

dauert es. So entsteht die Biegung im Holz. Aus denEinzelstücken entsteht dann ein Ring, aus den Ringeneine Säule. Wenn es fertig ist, hat man ein weiteresKaffee-Modul für die Läden des Schweizer Shop-Betreibers Valora. „Dort ist wenig Platz“, sagt MarcoSchäfer von Helia Ladenbau.

„Aber ansprechend aussehensoll es trotzdem. Darum ha-ben wir dieses Modul entwi-ckelt.“ Die Säule aus dunk-lem Holz beinhaltet die Kaf-feemaschine, Fächer für Becher, Zubehör und Abfall.Bei Helia ist aus dieser Idee eine Serie geworden. In-dividuell gestalten, zuverlässig in hoher Qualität pro-duzieren und termingenau liefern – das sind die we-sentlichen Stärken der Ladenbauer aus dem Oberkir-cher Ortsteil Nußbach.

Das Zusammenspiel von Kreativität, Handwerk undoptimal gestalteten Abläufen ist dabei ein Schlüsselzum Erfolg. „Gerade im Objektbau gibt es immer wie-der kurzfristige Änderungen“, sagt Schäfer. Helia ver-steht es, darauf flexibel zu reagieren, ohne dass dasErgebnis leidet. „Unsere Zuverlässigkeit wird von denKunden sehr geschätzt.“ So ist Helia Ladenbau fürgroße Namen des Einzelhandels tätig. Einzelhandels-ketten wie Rewe und Edeka setzen ebenso auf die

Kompetenz von Helia wie global agierende Filialisten.„Wir begleiten unsere Kunden ins internationaleGeschäft“, versichert Schäfer.

Im Objektbau gestaltet Helia Ladenbau auchaufwendige individuelle Lösungen. Was der Kundebekommt, stammt aus der modernen Fabrik in derOrtenau. Jedes Möbel, jedes Einrichtungsstück wirdhier gefertigt. Damit alles reibungslos funktioniert,

muss vom Eingang der Roh-stoffe bis zur Auslieferung desfertigen Produkts jeder Hand-griff sitzen. Diese Kompetenzkommt Helia auch in seinerFunktion als Zulieferer zugu-

te. Für den Küchenhersteller Alno etwa tritt Helia alsverlängerte Werkbank auf. Die Pfullendorfer bestellenihre Bauteile für Küchenmöbel bei Helia und profitie-ren nicht nur von der handwerklichen Kompetenz derOberkircher. So hat Helia für den Transport der Bau-teile eine Box entwickelt und gebaut und so geholfen,die Logistikkosten deutlich zu reduzieren.

Bei der Objektgestaltung im Ladenbau bietet Heliaseinen Kunden auch ein Rundum-sorglos-Paket an.

„Auf Wunsch agieren wir als Generalunternehmer“,sagt Schäfer. Helia liefert dann schlüsselfertig. DerKunde kann jederzeit den aktuellen Stand einsehen,muss sich aber nicht mit den einzelen Arbeisschrittenoder Gewerken abmühen. Und gewinnt so Zeit, diebares Geld wert ist.

Helia LadenbauIn der Au 877704 Oberkirch-Nuß[email protected]: 0 78 05/91 89 80Telefax: 0 78 05/91 89 81 01

UnternehmenHelia Ladenbau ist der zuverläs-sige Spezialist für Ladenbau,Objekteinrichtungen und Mö-belfertigteile. Seit dem Jahr2009 ist das Unternehmen inOberkirch-Nußbach zu Hause.Dort wird auf mehr als 6000Quadratmetern produziert, hin-zu kommen etwa 2400 Qua-dratmeter Verwaltung. Heliabeschäftigt aktuell etwa 130Menschen, darunter gut einDutzend Auszubildende.

LeistungenHelia Ladenbau tritt auf Wunschschon in der Planungsphase insProjekt ein. Ein Team kompe-tenter Planer kümmert sich umjedes Detail. Eine individuelleFertigung, fundiertes Prozess-management und auch dieFunktion als Generalunterneh-mer sind der Garant für Qualitätbis zur schlüsselfertigen Aus-führung. Zudem ist Helia alsZulieferer für Unternehmen ausder Möbel- und Einrichtungs-industrie tätig und nimmt dieFunktion einer verlängertenWerkbank wahr.

ReferenzenHelia Ladenbau fertigt für dieGroßen des Einzelhandels, aberauch für kleine, inhabergeführ-te Geschäfte oder Kunden ausder Industrie oder öffentlichenVerwaltung. Ein paar Beispielesind: Edeka, Klier, Bonita, Bäcke-rei Armbruster, K&U, Tamaris,Media-Markt, Globus, Rewe,WMF, Winkler, Valora, Stoneline,Chiara Ambra und Mephisto.

Vom Rohstoff bis zum fertigenProdukt sitzt jeder Handgriff

Kontakt

Handwerk aus der Ortenau:Alle Möbel für die Einrichtung

werden bei Helia selbst gebaut

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Page 36: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Privat (8), Brunner, M. Bode, Gruppe Drei, Fichtner

Egal ob Investition oder Expansion, Fachkräftemangel oder

Ausbildungsoffensive: Econo hat die Entscheider der Region gefragt,

was 2014 bei ihnen auf der Agenda ganz oben steht –

hier finden Sie eine Auswahl der interessantesten Antworten

„Unsere Position als Nischen-Spezialist wollen wir weiter stärken.Im Fokus stehen weitereQualifizierungsmaßnahmenunserer Mitarbeiter.“

Achim Scheerer, Scherer Logistik

„Ein zielführendes Talent- undNachwuchsmanagement,verbunden mit der weiterenEntwicklung unserer Mitarbeiter.“

Torsten Berger,Badische Stahlwerke

„Wir wollen ambitionierteFach- und Führungskräfte fördernund angehende Architektenund Bauingenieure frühzeitig füruns gewinnen.“

Matthias Buggle, Freyler

Der Wecker klingelt –2014 steht vor der Tür

Was steht bei Ihnen ganz dringend an?

36 Unternehmen • Aufbruch 2014

Page 37: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

„Der Bereich Marketing undKommunikation schläft nie.Die Alleinstellung unsererstrategischen Ausrichtunggibt uns Sicherheit.“

Carolin Doderer, Gruppe Drei

„Wir werden noch internationaler.Auf der Suche nach den bestenMitarbeitern für unsere Kundengehen wir weite Wege undrekrutieren schon heute in14 Ländern.“ Nicole Munk, GMW

„Wir halten am Ausbauregenerativer Energieerzeugungfest und starten 2014mit dem Bau unserer viertenWasserkraftanlage am Mühlbach.“

Ulrich Kleine, E-Werk Mittelbaden

„Als Unternehmen mit sehr vielenFachkräften wünschen wir unseinen höheren Stellenwert fürdiese hochtechnischen Berufe mitguten Aufstiegschancen.“

Jürgen Henninger, Schmolck

„Wir möchten alle Mitarbeiter ineine Zukunft der permanentenAnpassung mitnehmen.Sie sollen das als Chance undnicht als Risiko begreifen.“

Jörg Frey, Haufe-Lexware

„Bei uns steht die Investition inWeiterbildung ganz oben auf derAgenda. Mitarbeiter, die Neueslernen, sind hochmotiviert undleisten so einen Beitrag zum Erfolg.“

Joachim Leber, ATB Consulting

37

„Wir freuen uns auf die zweiteAuflage unserer Portal Visions EndeApril. Wir wollen die Teilnehmer-zahl von 2012 übertreffen undhoffen auf mehr als 400 Besucher.“

Kathrin Beuthner, United Planet

„Wir werden die vom Auslandgescholtene deutsche Export-stärke weiter ausbauen undinvestieren in Showrooms in derSchweiz und England.“

Marc Brunner, Brunner

Page 38: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Olymp, Privat (6), M. Bode, B. Matthiessen, Fichtner

„Richtige Mitarbeiter sind diewertvollste Ressource. Deshalbwollen wir unser Talentmanage-ment im Sinne unserer Kundenweiter ausbauen.“ Clemens Weick,

Dr. Weick Executive Search

„Badenova ist seit 2003 um 300Mitarbeiter gewachsen. UnserBedarf an hochqualifizierten undspezialisierten Arbeitskräften wirdim neuen Jahr nicht abnehmen.“

Roland Weis, Badenova

„Wir werden unternehmensorien-tiert wachsen und dafür die Retail-sparte mit weiteren Olymp-Storesin Ergänzung zum Vertrieb überden Modefachhandel bundesweitausbauen.“ Mark Bezner, Olymp

„Nachdem wir letztes Jahr in unserneues Firmengebäude eingezo-gen sind, steht 2014 vor allem eineweitere Steigerung der Effizienz inden Arbeitsabläufen an.“

Frank Türke, Atelier Türke

„Die Region um den Bodenseeboomt und wir wachsen mit.Wir werden 2014 fünf zusätzlicheIngenieure einstellen, um mit derRegion Schritt zu halten.“

Jörg Parschat, Goldbeck

„Wir freuen uns auf unser neuesBüro in Hamburg. Wir sind dannmit zehn Standorten bundesweitnah am Kunden und gut vernetztim regionalen Umfeld.“

Reinhard Blaurock, Vollack

„Ich arbeite in einer der erfolg-reichsten Regionen Deutschlandsund hoffe, dass die hiesigeIndustrie sich weiterhin regionalengagieren wird.“ Peter Stollbert,

Stollbert Architekten

„Ich freue mich auf unser erstesfünfgeschossiges Haus. Es ist ander Zeit, dass wir auch im mehrge-schossigen Wohnungsbau energe-tisch optimierte Häuser realisieren.“Heidi Weber-Mühleck, Weber-Haus

38 Unternehmen • Aufbruch 2014

Page 39: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Foto

:K.

O.M

Der Buchautor und

Wirtschaftspsychologe Winfried

Neun unterstützt mit seiner K.O.M.®

Unternehmen in den

verschiedensten Bereichen

„Wirwissenmehr!“

Die Econo-Redaktion hat Winfried Neun, Ge-schäftsführer der K.O.M.® GmbH, Buchautorund Innovationscoach, in seinem Büro in Al-

lensbach am Bodensee getroffen. Econo im Gesprächmit Winfried Neun über Erfolg, Entwicklungschancenund die Notwendigkeit von Innovationen:Welche Schwerpunkte haben Sie in Ihrem Bera-tungsunternehmen gesetzt?➤ Winfried Neun: Die Beratungsschwerpunkte derK.O.M.® GmbH umfassen alle Themengebiete, dieUnternehmen ein Business Development Programmermöglichen. Wir entwickeln Unternehmen gezieltweiter und bringen sie auf Erfolgskurs. Die Ergebnissesprechen für sich! Im Bereich Market Excellence bei-spielsweise sorgen wir mit Fachkompetenz und inter-nationalem Know-how für mehr Effektivität und Effi-zienz in der Markt- und Kundenbearbeitung. AlsMethoden- und Implementierungsspezialisten bietenwir unseren Kunden unterschiedlichster Branchen einumfassendes Gesamtkonzept für professionelles underfolgreiches Marketing- und Vertriebsmanagement.Doch dem nicht genug…Ja, auch im Bereich Innovation Excellence ist dieK.O.M.® GmbH ganz weit vorne.➤ Neun: Das ist richtig! Innovation Excellence wirdbei uns ganz großgeschrieben. Wir bieten unserenKunden ein systematisches Innovationsmanagementin allen Belangen – für eine schnellere, nutzenorien-tiertere und noch effizientere Umsetzung von Innova-tionen! Aus Erfahrung wissen wir genau: Innovationensind das A und O für langfristigen Erfolg. Doch dieUmsetzung wird schnell zum Drahtseilakt. Daher ste-hen wir mit Rat und Tat zur Seite.

Welche Rolle spielt der Bereich Human Excellencein Ihrem Unternehmen?➤ Neun: Die Division Human Excellence rückt denMenschen als wichtigste Ressource ins Zentrum ihrerArbeit. Denn wie wir unlängst wissen, hängt der Erfolgeines Unternehmens signifikant von seinen Mitarbei-tern ab. Wir helfen unseren Kunden, schlummerndePotenziale Ihrer Mitarbeiter zu wecken und diesemaximal nutzbar zu machen – die K.O.M. HC®-Human Development & Consulting sind die Stim-mungsmanager! Durch systemorientierte Scanningssorgen wir dafür, dass die richtigen Personen mit denrichtigen Aufgaben betraut werden.Unternehmensberatungen gibt es viele – was un-terscheidet die K.O.M.® GmbH von anderen Un-ternehmensberatungen?➤ Neun: Unser Erfolgsrezept basiert auf drei wesent-lichen Ansätzen: Zum einen kombinieren wir klassi-sche Beratungstätigkeiten mit Interimstätigkeiten fürdie Umsetzung, das heißt wir stellen Personen alsInterimsmanager oder Projektleiter zur Verfügung, dievor Ort für die Erreichung der Ziele sorgen. Zum an-deren wurden all unsere Methoden aus Best-Practicesentwickelt, wodurch wir eine sehr praxisnahe Vorge-hensweise sicherstellen können. Als weiteres Allein-stellungsmerkmal ist die gezielte Kombination vonManagement und betriebswirtschaftlichem Know-howmit dem Faktor Mensch zu nennen, das heißt wiraktivieren die Selbstheilungskräfte in Unternehmenund leisten somit Hilfe zur Selbsthilfe.Herr Neun, wir bedanken uns für das spannendeund aufschlussreiche Gespräch und wünschen Ih-nen auch weiterhin viel Erfolg!

K.O.M.® Kommunikations-und Managementberatungs GmbHHöhrenbergstraße 178476 [email protected]: 0 75 33/93 59-00Telefax: 0 75 33/93 59-29

ProfilDie K.O.M.® Kommunikations-und ManagementberatungsGmbH ist mit ihren DivisionsMarket Excellence, Human Excel-lence, Innovation Excellenceund Lean Excellence ein seitüber 20 Jahren international er-folgreiches Beratungsunterneh-men mit breitem Netzwerk inder deutschen Medienland-schaft (Print, TV) sowie Wirt-schaft und Politik.

MärkteAls „kreative Querdenker aus Lei-denschaft“ gestaltet die K.O.M.®die Zukunft ihrer Kunden in denKernbranchen Gesundheit, Bau,Maschinen-/Anlagenbau, Chemi-sche Industrie und Zulieferer-industrie.

GeschichteIm Jahr 1991 gründet WinfriedNeun die K.O.M.®. Im Januar 2014tritt sein langjähriger MitarbeiterMatthias Burkhart in die Geschäfts-führung ein. Das Unternehmenbeschäftigt mehr als 50 Mitarbeiter.

BuchempfehlungDas Buch „Nach dem Crash ist vordem Crash – Praktische Tipps, umaus Krisen zu lernen und neue zuvermeiden“ , hat der Autor Win-fried Neun auf Grundlage seinerPraxiserfahrung geschrieben. Dieersten zehn Personen, die sich überdas Kontaktformular auf der Web-site www.kom-neun.de melden,erhalten ein kostenloses Exemplar.

Kontakt

Winfried Neunhat die

K.O.M.® 1991gegründet

Anzeige

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Page 40: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

Zum Jahreswechsel geht der Mittelstand in sich, dieEuphorie ist verflogen. Was die Ergebnissebedeuten? Ein Gastkommentar von Uwe Leest

Es wird kühler im Ländle

Zum Jahresende hin werdendie Unternehmer in Baden-Württemberg wieder etwas

pessimistischer. Die Kennzahlenfür die Geschäftsentwicklung, derInvestitionsvorhaben und die Per-sonalentwicklung zeigen eineneher gedämpften Blick in dienächsten Monate. Das Jahr 2013wird noch erfolgreich abgeschlos-sen, aber was danach kommt, istdoch mit Unsicherheiten behaftet.

Insbesondere die Fragen, wel-che „Geschenke“ die Große Koa-lition den mittelständischen Un-ternehmen bringen, wie sich dieEurokrise entwickeln und wiesich das auf die Exportgeschäfteauswirken wird, beschäftigen denMittelstand.

Bei der Sonntagsfrage „Wenwürden Sie wählen, wenn amnächsten Sonntag Landtagswah-len wären?“ gibt es keine großenVeränderungen. Die Zufrieden-heit mit der Landesregierungnimmt wieder ab, aber entgegendem Trend kann der Ministerprä-sident seine Zufriedenheitswerteweiter steigern, fast 75 Prozentaller Unternehmen sind mit sei-ner Arbeit zufrieden. Nur: Dergute und beliebte „Landesvater“regiert mit einer schwachen Re-gierung! Das manifestiert sich vorallem in der negativen Bewertungder Arbeit von Wirtschafts- undFinanzminister Nils Schmid

Welche politischen und wirt-schaftlichen Veränderungen in2014 kommen nun auf uns zu?

Hier gibt es deutliche Antwor-ten. Neben weiteren Enthüllun-gen von Edward Snowden undWikileaks, der wieder aufkom-menden Diskussion zur NSA-Affäre, erwarten die Unternehmerauch größere Unklarheiten impolitischen Kurs der neuen Bun-desregierung. Für weitere Verän-derungen in Europa werden auchdie anstehenden Europawahlenim Mai 2014 sorgen.

120

115

Geschäftsklima-Index

110

110

105

Investitionsklima-Index

100

105

100

102,9

114,3

95

01/2013 04/2013

111,7

100,5

06/2013

111,3

100,7

120

110

Personalklima-Index

100

107,5

112,3

Exportklima-Index120

115

110

105

100

110,7108,3

111,7

09/2013

111,3

103,6

107,7103,4

109,5

Die detaillierten Ergebnisse des Wirtschafts-barometers können Sie im Internet herunter-laden: www.econo.de, www.cobus.de

Das Land und seine Regierung

Wie zufrieden sind siemit der Landesregierung?

Wie zufrieden sind siemit der Bundesregierung?

Der Mittelstand wird mit Grün-Rot nicht recht warm

Deutliche Abkühlung dankdurchwachsener Koalitionsverhandlungen

Kretschmann immer beliebter, Schmid nicht2%

4%

4%

1%

3%

3%2%

0%

–1%

–2%

1,28MinisterpräsidentWinfried Kretschmann(Grüne)

Wirtschafts- und FinanzministerNils Schmid (SPD)

–1,14

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahlenin Baden-Württemberg wären,welche Partei würden Sie wählen?

CDU

Sonntagsfrage

40

30

20

10

0

50

60

70

58,8

14,7

10,3

0,43

3,29

2,64

–1,66

SPD

61,4

25,3

2,4

9,611,8

67,3

16,3

8,76,7

0,71

3,30

–1,65

65,1

14,7

11,9

5,5

Grüne

0,5

–1,49

11/2013

112,8

102,0

113

112,2

112,5

01/2012

11/2012

11/2013

11/2013

04/2013

01/2013

01/2014

01/2014

06/2013

04/2013

09/2013

06/2013

11/2013

09/2013

58,3

13,1

16,7

8,86

0,77

–1,18

01/2014

115,8

01/2013

01/2013

01/2013

04/2013

04/2013

04/2013

06/2013

06/2013

06/2013

09/2013

09/2013

09/2013

11/2013

11/2013

11/2013

01/2014

01/2014

01/2014

103,8

115,9

01/2014

11/2013

61,8

FDP/DVP14,7

11,8

0,66

–1,07

In Kooperation mit

3,15

40 Unternehmen • Aufbruch 2014

Page 41: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econoFoto: Michael Bode

ühler im Ländle

Uwe Leest, Geschäftsführer desKarlsruher Marktforschers Cobus

Welche politischen Veränderungen erwarten Sieim Jahr 2014 (Mehrfachantworten möglich)

Welche wirtschaftlichen Veränderungen erwarten Sieim Jahr 2014 (Mehrfachantworten möglich)

Brennpunkt 2014So sieht der Mittelstand das neue Jahr

46,0 %

44,8 %

23,0 %

18,4 %

18,4 %

17,2 %

weitere Enthüllungen (Wikileaks, Snowden-Enthüllungen etc.)

größere Unklarheit im Politikkurs der Bundesregierung

politische Veränderungen auf EU-Ebene

bessere Förderung des Mittelstandes

klarerer Politikkurs der Bundesregierung

mehr Bürgerbeteiligung

schlechtere Förderung des Mittelstandes

26,4 %

Entgegen den positiven Erwar-tungen der Wirtschaftsinstituteund der OECD für 2014, sehendie Unternehmer in Baden-Würt-temberg in der anhaltenden Euro-krise, der Verschuldungspolitikder Regierung auch die Gefahreines Wachstumsrückgangs undeine mögliche Inflationsgefahr.

Wer wird am Ende des Jahresrecht behalten? Die Wirtschafts-wissenschaftler oder die Wirt-schaft? So bleiben doch nochviele wichtige Fragen für 2014unbeantwortet.

Wie schätzen Sie, wird sich die wirtschaftlicheLage in der Eurozone entwickeln?

positivwird gleich bleibennegativsehr negativ

2,3 %

23,0 %13,8 %

55,2 %

Welches sind für Ihr Unternehmendie wichtigsten Absatzmärkte? (Mehrfachantworten möglich)

Westeuropa

USA

Osteuropa

Asien

Russland

66,7 %

41,7 %

41,7 %

8,3 %

75,0 %

Wie glauben Sie, werden sich die wirtschaftlichenBeziehungen zu den USA vor dem Hintergrund derweltweiten Abhörspionage-Affäre entwickeln?

werden besser werden

werden gleich bleiben

werden schlechter werden

63,2 %

24,1 %

3,4 %

Was halten Sie von der abermaligen Senkungdes Leitzinses von 0,5 auf 0,25 Prozent durch die EZB?

lehne ich abbefürworte ichKeine Angaben /weiß nicht

13,8 %

54,0 %

32,2 %

44,8 %

40,2 %

27,6 %

25,3 %

24,1 %

17,2 %

17,2 %

16,1 %

Anhalten der Eurokrise/Wachstumsrückgang

stärkere Regulierung der Finanzmärkte

weitere Verschuldungspolitik

Verunsicherung der Bürger stoppt Konjunktur

Inflationsrate steigt

mehr erneuerbare Energien/Elektromobilität

steigende Umsätze

bessere Sparpolitik/Stabilisierung der Haushalte

sinkende Nachfrage

35,6 %

41

Page 42: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Jigal Fichtner

Der WVIB-Chef Christoph Münzer schreibt in Econo

einen fiktiven Brief. Und macht darin seinem Ärger Luft

Mit herzlichen Grüßen aus Freiburg

Dr. Christoph MünzerWVIB-Hauptgeschäftsführer

42 Unternehmen • Aufbruch 2014

einen herzlichen Glückwunsch zum Erfolg der CDU am 22. September 2013 und auch zum inzwischen unterzeichneten Koalitions-vertrag mit der SPD. Für die dritte „Große Koalition“ in der Geschichte der Bundesrepublik wünsche ich Ihnen im Namen des WVIBviel Erfolg für unser schönes Land.

Große Aufgaben brauchen auch in einer auf Meinungswettbewerb angelegten Demokratie gesellschaftlichen Konsens. Die Zurück-führung der noch immer hohen staatlichen Verschuldung von rund 80 Prozent des BIPs ist aus Sicht des produzierenden Mittelstandsdie zentrale Maßnahme zur Sicherung der Zukunft unserer sozialen Marktwirtschaft und jedes einzelnen Steuerzahlers der nächstenJahrzehnte. Das Vertrauen in Markt und Staat hat aufgrund der globalen staatlichen Schuldenkrise gelitten. Auch die Bundesrepublikmuss wieder Vertrauen in die Nachhaltigkeit ihrer Politik zurückgewinnen, sonst werden wir die nächste Krise nicht mehr so gutüberstehen.

Im Koalitionsvertrag findet sich dieser zentrale Gedanke aus dem Wahlkampf leider nicht. In der Präambel steht die für den Mittel-stand befremdliche Leitthese, dass es zukünftig darum geht, die Erfolge der Wirtschaft gerechter zu verteilen. Im Verlauf des Texteswird klar: Der Kitt der Koalition sind Mehrausgaben und die Ausweitung sozialer Leistungen in allen Bereichen. Von Mütterrente überTeilzeitanspruch bis Mindestlohn: Die Anwälte eines ausufernden Sozialstaats in beiden Parteien haben sich durchgesetzt. Auch dieEnergiewende soll nicht durch marktwirtschaftliche Anreize, sondern durch weitere Umverteilung geleistet werden.

Hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder noch mit den Hartz-Reformen den Standort Deutschland revitalisiert, hatte die von Ihnenangeführte schwarz-gelbe Vorgänger-Regierung mit der „Schuldenbremse“ damit begonnen, die wachsenden Probleme unseres Staatesbei der Wurzel zu packen, so scheint nun die Große Koalition von aller wirtschaftspolitischer Vernunft verlassen. Die derzeit sprudeln-den Steuerquellen werden weder zur Sanierung des Haushalts noch zur Kompensation der „kalten Progression“ im Einkommensteu-ertarif verwendet, sondern es werden neue Ansprüche aufgebaut und immer neue sogenannten „Gerechtigkeitslücken“ werden entdeckt.Umverteilung ist der Leitgedanke, an das Erwirtschaften denkt keiner, bezahlen muss vor allem die nächste Generation!

Wenn die Inhalte aus dem Koalitionsvertrag tatsächlich umgesetzt werden sollten, drehen wir das Rad der Geschichte um mindestensein Jahrzehnt zurück und gehen zurück in ein Deutschland mit größerer Arbeitslosigkeit – gerade auch im Bereich der jungen Menschen

– und mit desolaten Sozialkassen. Der Wähler hatte am 22. September mit 51 Prozent aller Stimmen für CDU, FDP und AFD einen klarenAppell an die Fortsetzung eines marktwirtschaftlichen Kurses gegeben. Unsere parlamentarischen Regeln haben ein anderes Ergebnis imBundestag hervorgebracht. Wir erhoffen uns Ihr Engagement für mehr Marktwirtschaft, denn nur so erreichen wir Wachstum und Be-schäftigung vor allem im Mittelstand. Nur so bleibt Deutschland wettbewerbsstark, kosteneffizient und flexibel auf dem Arbeitsmarkt.

Die Schwarzwald AG wünscht Ihnen und Ihrem frisch vereidigten Kabinett einen guten Start ins Jahr 2014 mit Glück und Gesund-heit und viel Erfolg bei Ihrer Arbeit für ein lebenswertes und wettbewerbsfähiges Deutschland!

Christoph Münzer leitet als Hauptgeschäftsfüh-rer den Wirtschaftsverband Industrieller Unter-nehmen in Baden. Der WVIB ist der freiwilligeZusammenschluss von fast 1000 Industrieunter-nehmen mit 180 000 Arbeitsplätzen und 35 Mil-liarden Euro Umsatz rund um den Schwarzwald.Gegründet 1946 organisiert die„SchwarzwaldAG“ einen breiten Erfahrungsaustausch unterUnternehmern und Führungskräften, berät dieMitgliedsfirmen und betreibt eine Industrie-Akademie. Im WVIB-Haus in Freiburg arbeitenüber 40 hauptamtliche Mitarbeiter. Präsident istder Schweizer Klaus Endress, langjähriger CEOund heutiger Verwaltungsratsvorsitzender vonEndress +Hauser, Reinach (Basel).

Liebe Bundesregierung

Page 43: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Foto

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Die ISGUS GmbH zählt zu den führenden Anbietern von Lösungen für

Zeiterfassung und Zutrittskontrolle. Warum? Weil man sich wandelt

Der Zeit voraus

Die Gelegenheit zum Gespräch mit den Kundennutzt Stefan Beetz, wann immer sie sich bietet.Denn direkter bekommt der Geschäftsführer

der ISGUS GmbH keine Rückmeldungen: „Damit spü-ren wir als Unternehmen Zukunftstrends frühzeitig,können unsere Lösungen weiterentwickeln und so derZeit voraus sein.“ Dank diesem Gespür hat sich derSpezialist für Zeiterfassung, Zutrittskontrolle und Be-triebsdatenerfassung in der Branche fest etabliert: „Wirzählen zu den führenden Anbietern.“

Das Herzstück der Lösungen ist die Software ZEUS,die in der Zeiterfassung ebenso einsetzbar ist wie beider Zutrittskontrolle, der Betriebsdatenerfassung oderder Personaleinsatzpla-nung bis hin zur SAP-Kom-munikation. „Diese Modu-le lassen sich individuellfür jeden Kunden und jedeBranche zusammenstel-len“, sagt VertriebsleiterKlaus Wössner. Wobei sichdie Software-Lösungen op-timal mit den ISGUS-Ter-minals verbinden lassen,sowie einem ganzen Pro-gramm von Zutrittslesernbis zu Schließzylindern.

Doch was macht ISGUSzum Branchenprimus? „In

unserer 125-jährigen Firmengeschichte haben wir unspermanent weiterentwickelt. Dabei haben wir uns stetsan den Bedürfnissen der Kunden orientiert“, erläutertStefan Beetz. Besagte Entwicklung von der Uhrenfabrikzum Systemhaus lässt sich wunderbar im neuen Firmen-museum verfolgen: Während andere noch auf die Me-chanik setzten, arbeiteten bei ISGUS bereits Elektroni-ker. Klaus Wössner: „Den Wandel konnte man in denfrühen 1980er-Jahren an den Farben der Arbeitskittelablesen, nach dem Grau aus der mechanischen Produk-tion dominierte immer mehr Weiß.“

Geblieben ist aus den Anfangsjahren indes eines:die hohe Fertigungstiefe. Egal ob Hard- oder Software,

ISGUS setzt auf interneFähigkeiten. „Das reichtbis zu den Server-Zentren,auf denen Kunden ihre Da-ten bei uns ablegen kön-nen: Die stehen hier beiuns“, betont Stefan Beetz.

Geblieben ist eben auchdie Ausrichtung am Markt.Stefan Beetz: „Wir entwi-ckeln unsere Lösungenweiter, damit die Kundenihre Abläufe und Prozesseoptimieren können.“ DieAnstöße dafür gibt es inden vielen Gesprächen.

ISGUS GmbH

Oberdorfstraße 18-2278054 [email protected]: 0 77 20/3 93-0Telefax: 0 77 20/3 93-1 84

UnternehmenDie ISGUS Unternehmensgrup-pe entwickelt, produziert undvertreibt Terminals für die Zeit-und Betriebsdatenerfassungsowie Zutrittskontrollen undZutrittskontrollzentralen zurSteuerung von Türen, Schrän-ken, Aufzügen und Ähnlichem.Herzstück ist dabei die vonISGUS entwickelte SoftwareZEUS. Den Vertrieb und die Kun-denbetreuung übernehmendie zwölf ISGUS Vertriebszen-tren im Inland sowie Tochter-gesellschaften und langjährigeVertriebspartner im Ausland.

KundenISGUS Lösungen sind bei mehrals 14 000 Anwendern im In-und Ausland im Einsatz. DieMehrsprachigkeit der SoftwareZEUS sichert dabei den Export-erfolg. Im Inland setzen nahezualle namhaften Logistikunter-nehmen ISGUS Lösungen ein,dazu Behörden aller Bundes-länder sowie Handelskonzerne.Aber auch das Deutsche Haussetzt bei Olympischen Spielenauf ISGUS Lösungen.

Erfolgsgeschichte1888 gründete Jakob SchlenkerGrusen die Jakob SchlenkerGrusen Uhrenfabrik Schwen-ningen – die Anfangsbuchsta-ben ergeben ISGUS. Das Fami-lienunternehmen wird heute inder fünften Generation vonStefan Beetz geführt. ISGUS be-schäftigt 182 Menschen undsetzt 33 Millionen Euro um.

Kontakt

ISGUS-Geschäftsführer StefanBeetz (r.) und Vertriebsleiter Klaus

Wössner im neuen Museum

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ISGUS setzt auf eine hohe Fertigungstiefe

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Page 44: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

Wolfrad Bächle, arbeitet seit1990 bei Märklin, seit 2011 alstechnischer Geschäftsführer

44 Unternehmen • Aufbruch 2014

Nach Jahren des Niedergangs hat sich der GöppingerModelleisenbahnbauer Märklin wieder gefangen.Die Geschichte eines wundersamen Comebacks

Das Märklin-Märchen

Page 45: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

H ier ein Klaps, da ein Wink,dort ein Gruß. Wenn sichWolfrad Bächle durch die

Produktion des Modelleisenbahn-bauers Märklin bewegt, tut er dasin einer sehr eigenen Choreogra-phie. Ein Stopp, ein Zwischen-spurt, ein kurzer Vortrag über denVorschleiß an Bohrern, die dieModelle nachbearbeiten: „Nachacht Stunden ist der verbrannt.“Bächle kennt jede Ecke, jede Ma-schine, jeden Mitarbeiter aus demEffeff. „Sie werden wenige Fir-men erleben, die so zu einer Fa-milie zusammengeschweißt wur-den wie Märklin“, sagt Bächle.

Der Chef steht in den Kata-komben des altehrwürdigenMärklin-Standorts im Westen vonGöppingen. Hier, im Parterre, derGießerei, rattern Modelle, Kessel,Puffer, Räder im Halbminuten-Takt aus Maschinen, die aus derFeinzinklegierung ganze Weltenformen. Zamak 410, so heißt dieMischung. Rund 95 Prozent Zink,der Rest Aluminium, Kupfer undein kleines bisschen Magnesium.In silbrig-grauen Barren lagert derRohstoff in den Katakomben,wartet auf sein zweites Leben alsLok oder Waggon.

Das Weihnachtsgeschäft läuftgut für Märklin. Rund 30 Prozentdes Umsatzes erwirtschaftet Mär-klin in den Monaten Novemberund Dezember. Mehr als die 107Millionen Euro des Vorjahres sol-len es in diesem Jahr werden.Schwarze Zahlen sind seit der

Insolvenz und der schmerzhaftenSanierung normal. Auch deshalbhat Deutschlands größter Spiel-zeughersteller, Samba-Dickie,Märklin übernommen.

Mehr als zehn Millionen Ein-zeleile produzieren die Mitarbei-ter in der Gießerei pro Jahr. Ne-benan liegt eine der Schatzkam-mern Märklins, das Formenlager.Rund 300 Millionen Formen ha-ben die Göppinger im Lauf derUnternehmensgeschichte entwi-ckelt. Fein säuberlich beschriftet,in Metallregalen sortiert, wartetnun ein Teil von ihnen im flackri-gen Neon-Licht auf ihren Einsatz.

Zwischen 300 000 und 320 000Loks und bis zu einer MillionWaggons verlassen die Werke inGöppingen und dem ungarischenGyör pro Jahr.

Im Erdgeschoss, eine Etageüber der Gießerei, hat Maria Ba-bic alles im Griff. Seit 34 Jahrenarbeitet sie bei Märklin. „Die Fir-ma ist eine Art zweite Familie“,sagt sie leise, fast schüchtern undlächelt. Nebenan schaufelt derFördertopf unentwegt nur wenigeMillimeter große Kupplungsteilein eine Maschine. Aus drei Teilensetzt diese eine Waggon-Kupp-lung zusammen. Feinstarbeit.Jetzt streikt die Maschine. Babiceilt herbei. Ein paar Griffe, einigeKnöpfe gedrückt. Läuft wieder.

Maria Babic ist 60 Jahre alt.Noch drei Jahre bis zur Rente.Traurig, dann die zweite Familiezu verlieren? „Ja, schon,

30 Prozent des Umsatzes erwirtschaftetMärklin mit dem Weihnachtsgeschäft

45

Echter Rauch,Maßstab1:32, Spur N,das Königs-modell

IrmgardSchmidt be-malt die Kes-sel einerMärklin-Lok

Page 46: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

46 Unternehmen • Aufbruch 2014

Von oben nach unten: Rohmodelle in der Gießerei, Lackierung perHand, Qualitätskontrolle nach der Montag der Bauteile

natürlich.“ Aber sie kenntdieses Gefühl. Beinahe hätte sieihre zweite Familie schon einmalverloren. Das freundliche Lä­cheln verschwindet innerhalbvon Sekunden. Ihr Blick gefriert.Die Insolvenz, im 150. der Un­ternehmensgeschichte. „Das warsehr schlimm“, sagt sie nur. „Wirhaben viele Kollegen verloren.“Sie ist noch da.

Mitte der 90er beginnt derSinkflug. In guten Zeiten wird zuwenig investiert. Die drei Gesell­schafterfamilien sind sich spinne­feind. Das Unternehmen wirdverkauft. An einen Finanzinvestor,

„der uns einfach nicht verstandenhat“, wie Bächle heute sagt.Scheibchenweise geht das Unter­nehmen zugrunde.

Zu viele Berater, zu viele Ge­schäftsführer, zu viele Führungs­kräfte, Profitorientierung, Verla­gerung nach Asien, Qualitäts­probleme. Die übliche Geschichte

– nur ging es eben um Märklin,einen der größten deutschen Mar­kennamen. Im 150. Jahr dann dasUndenkbare. Insolvenz. Fast 97Millionen Euro Schulden. DasEnde steht bevor. Insolvenzver­walter Michael Pluta saniert. Estut weh: Viele Mitarbeiter müs­sen gehen, auch Geschäftsführerund Führungskräfte. Tabula rasa.Neustart.

„Ich, nein, wir haben nie ge­dacht, dass ein Unternehmen, einName wie Märklin insolvent ge­hen könnte“, sagt Bächle, wenner an die Zeit zurückdenkt. ImSeptember 2011, noch währenddas Unternehmen in der Insol­venz steckt, steigt er zum Ge­schäftsführer auf. Jetzt führt erdas Traditionsunternehmen ge­meinsam mit Florian Sieber, Sohnvon Samba­Dickie­Chef HeinzSieber, der das Unternehmen voreinigen Monaten übernommenhat. Sieber ist 28, eine andereGeneration. „Der frische Wind tutMärklin gut“, sagt Bächle. Undnatürlich auch die Finanzkraft,die Internationalität, die Synergi­en, die sich durch die Übernahmedurch den größten deutschenSpielzeughersteller ergeben.Neue Märkte sind im Visier. Nocherwirtschaftet Märklin rund 80Prozent des Umsatzes im deutsch­sprachigen Raum. Der Rest ver­teilt sich auf Europa und die USA.Potenziale sind da.

Starker Kaffee? Tabu. Ein Gläs­chen in Ehren am Vorabend? Tabu.Irmgard Schmidt braucht alle Sin­ne. Behutsam und konzentriertsetzt sie mit ihrem feinen PinselStrich um Strich auf den Kessel derModelllok. Ein kleines Zittern, dasGehäuse ist Geschichte. Ein weniganarchistisch, aus der Zeit gefallenwirkt Schmidt: wie sie den Kesseleiner Modellok per Hand bemalt

– am Hochlohnstandort Deutsch­land. Pro Kessel braucht sie dreiMinuten. Pro Stunde schafft sie 17Stück. Irmgard Schmidt lächelt,dann sagt sie: „Das ist für mich derschönste Job.“ Seit 28 Jahren ar­beitet sie bei Märklin, „Immernoch mit der gleichen Begeiste­rung.“ Ihr Lächeln wird noch einbisschen breiter.

Bächle war zehn Jahre alt, als erseine erste Märklin bekommt. H0,was sonst? Er trägt Zeitungen aus,um sein Hobby zu finanzieren. Ermacht eine Ausbildung zum Zahn­techniker. Die Liebe zu Märklinbleibt. 1990 macht er sein Hobbyzum Beruf. Er bewirbt sich beiMärklin am Standort SchwäbischGmünd. Den Standort Gmünd gibtes schon lange nicht mehr, Bächle,47, verheiratet, fünf Kinder, gibt esnoch. Er ist nun Chef.

18 bis 20 Monate Entwicklungs­zeit braucht es, um ein Lokmodellzu entwickeln. Die Experten, Ent­wickler schwärmen aus, vermes­sen jeden Zentimeter, analysierenjedes Detail, nehmen jedes denk­bare Geräusch auf und entwickelndas Modell. Jeden Sammler undEisenbahnfetischisten glücklichmachen? Fast unmöglich. „Dieletzten drei Prozent Genauigkeit“,sagt Bächle und führt Zeigefingerund Daumen vor seinem Augelangsam zusammen. „Diese letz­ten drei Prozent tun richtig weh.“

Er selbst ist leidenschaftlicherEisenbahner, in seinem Garten ste­hen zwei Loks in Originalgröße(„Meiner Frau gefällt das nicht sosehr, aber sie ist noch da. Also passtdas.“) Aber er muss auch Betriebs­wirt sein. Der Grat zwischen Wirt­schaftlichkeit und Detailtreue, eineGratwanderung. Pufferküsser undNietenzähler, so nennt man pedan­tische Modelleisenbahnfreaks, ver­langen einem Hersteller wie Mär­klin alles ab. Jedes Detail muss sit­zen, ansonsten flattern bei BächleBriefe auf den Tisch. Märklianerkönnen Tyrannen sein. Sehr gerne

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

47

Märklin wird 1859 von TheodorFriedrich Wilhelm Märklin gegrün-det. Der Flaschnermeister stelltzunächst Puppenküchen her, dieseine Frau Caroline in Süddeutsch-land verkauft. Sie soll die ersteweibliche Handelsreisende ihrerZeit gewesen sein. 1891 präsen-tiert Märklin, inzwischen von denSöhnen des Gründers geführt, aufder Leipziger Frühjahrsmesse erst-mals eine Spielzeugeisenbahn.Der Beginn des Aufstiegs. Zeitwei-se beschäftigt Märklin in Göppin-gen rund 2000 Mitarbeiter. Bis

2006 war Märklin in Familienbesitz.Doch zahllose Streitereien zwi-schen den drei Familienstämmenmit 23 Gesellschaftern verhinderneine klare Strategie. Der Verkaufan den Finanzinvestor Kings-bridge ist das nächste Kapitel desNiedergangs, der 2009 in der In-solvenz endet. 2012 erwirtschaf-tete Märklin einen Umsatz von109 Millionen Euro, das operativeErgebnis liegt bei 10 MillionenEuro. In Göppingen beschäftigtdie Firma 485 Mitarbeiter, im un-garischen Györ mehr als 600.

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„Aufbruch 2014“ dies ist ein interessantesThema in die Zukunft gerichtet. JedesUnternehmen obliegt den konjunkturellenEinflüssen und Veränderungen. Ganz besondershat sich mit der Digitalisierung das Arbeiten imBüro, ob in Unternehmen, kommunalen odersozialen und karitativen Einrichtungen verändertund wird sich noch weiter verändern. Diesengrundlegenden Veränderungen mussentsprechend Vorsorge getroffen werden.Die Hief & Heinzmann KG hat bereits seit einigenJahren diese Notwendigkeit erkannt.Neben dem richtigen Sitzen mit Stuhl und Tisch,sind Licht und Akustik sowie Pflanzen und Farbefür eine Wohlfühlsituation notwendig, diekonzentriertes Arbeiten ermöglicht.Auch Bereiche der Kommunikation, Regenerationund Entspannung sind ebenso unerlässlich.Viele namhafte Unternehmen in Deutschlandund im benachbarten Ausland konnten wirbereits von unserer Kompetenz überzeugen.Anregungen hierzu finden Sie auf ca. 1200 m²in unseren Ausstellungsräumen.

Karlsruhe, Dezember 2013Herbert Hief

sogar. Das spornt an. Das strengt an.Es kostet Geld.

Bis zu einer Million Euro inves-tieren die Göppinger in einen Pro-totypen, der dann in Serie entwe-der in Göppingen oder im ungari-schen Györ gefertigt wird. Eineklassische H0-Lok besteht aus 300bis 350 Einzelteilen. Fast alle Teile(außer die elektronischen) stelltMärklin selbst her. Nur die niedrig-preisige Plastik-Einstiegsserie wirdin China gefertigt. Früher wurdedort noch mehr produziert. „Seit2010 verlagern wir Schritt fürSchritt die gesamte Produktion zu-rück“, sagt Bächle. Nach Göppin-gen und vor allem nach Györ. InUngarn arbeiten mehr als 600 Mit-arbeiter für Märklin, in Hochzeiten

wie vor Weihnachten kommenmehr als 200 befristet Beschäftigtedazu. Rund zehn Millionen Euroinvestieren die Göppinger derzeitin Ungarn. Es läuft gut.

Weihnachten naht. WolframBächle muss nicht mehr auf Ein-kaufstour gehen. Er ist längst fün-dig geworden. Spur 1, Gattung P8der Preußischen Staatseisenbah-nen, Maßstab 1:32, fast 60 Zenti-meter lang, mit Geräusch- undRauchgenerator – und der Märklineigenen Akkuratesse. Kosten-punkt: mehr als 3000 Euro. SeineFrau weiß nichts davon. Bächlegrinst spitzbübisch. „Ich habe eineliebe Frau“, sagt er dann, „Siewird mir verzeihen.“

Robert Schwarz

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

ALAAAARM!Sie haben die Sepa-Umstellung bislangverpennt? Dann schnell handeln! Econonennt die vier Punkte, die wichtig sind …

48 Unternehmen • Aufbruch 2014

In einem ersten Schritt sollte der Unternehmer nachEinschätzung der Verantwortlichen bei der Südwest-bank seine Zahlungsfähigkeit auch nach dem 1. Fe-bruar sicherstellen und dafür sorgen, dass das Dis-positionslimit des Geschäftskontos ausreichendSpielraum aufweist. Eine zumindest temporäre Limit-Erhöhung für Februar und März sollte mit der konto-führenden Bank geprüft werden. Zudem sind dieHausbanken auf Sepa vorbereitet und warten mitInfos auch im Internet auf.

1Man muss ein Projektteam bilden, da nahezu alleGeschäftsbereiche davon betroffen sind. Hier istnach Einschätzung der L-Bank Teamgeist gefordert,um in der Kürze der Zeit Bankverbindungen, Formu-lare, Rechnungen und Briefbögen an die neue Sepa-Welt anzupassen. Weiterhin ist die Umstellung derLastschrift auf Rechnung zu kontrollieren: Ziehensich die Umstellungsaktivitäten beim Lastschriftein-zugs bis in den Februar hinein, sollten Rechnungenversandt werden, rät die Südwestbank.

Die notwendigen vertraglichen Grundlagen müssennach Einschätzung der L-Bank geschaffen werden.Hierzu gehört, insbesondere für Lastschriftseinrei-chungen, die Gläubigeridentifikationsnummer beider Bundesbank unter https://extranet.bundesbank.de/scp zu beantragen und die Kunden zu informie-ren beziehungsweise Lastschriftmandate von denKunden einzuholen. Die notwendigen Schreibenmüssen aber so rasch wie möglich auf den Weg ge-bracht werden.

Um die Software im Unternehmen rasch sepafähigmachen zu können, muss der Softwareanbieter ein-gebunden werden, raten die Experten der L-Bank. Sokönne man Sepa-Zahlungen im Februar zumindesthändisch noch abwickeln. In einem weiteren Schrittmüssen auch die Finanzbuchhaltungssysteme aufSepa umgestellt werden. Das umfasst auch Schnitt-stellen und Arbeitsprozesse. Gleichermaßen sindKontonummern/Bankleitzahlen auf IBAN/BIC umzu-wandeln, hierbei helfen auch die Hausbanken.

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SEPA startet am 1. Februar 2014.

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

Der große Wurf bleibt

aus, dennoch dreht

der Gesetzgeber

zum 1. Januar an

einigen Stellschrauben.

Eine Übersicht.

Das ändert

Auch für das neue Jahr hatsich die Politik wieder eini-ges einfallen lassen an Ände-

rungen im Steuer- und Unterneh-mensrecht. Allerdings bleibt dergroße Wurf 2014 aus, von derUmstellung auf das SEPA-Verfahren(siehe Seite 48) abgesehen. Viel-mehr gibt es zahlreiche kleinereAnpassungen und Verfeinerungen.

Größter unter den kleinenPunkten ist sicherlich das Reise-kostenrecht. Ob das „Gesetz zurÄnderung und Vereinfachung derUnternehmensbesteuerung unddes steuerlichen Reisekosten-rechts“, so der offizielle Wortlaut,wirklich zur Vereinfachung bei-trägt, bliebt abzuwarten. Immer-hin werden damit erstmals in derGeschichte des Lohnsteuerrechtsdie steuerlichen Reisekosten um-fassend geregelt. „Besonders wich-tig für Arbeitgeber ist die inhaltli-che Abgrenzung des neu geschaf-fenen Begriffs der ersten

Tätigkeitsstätte“, sagt Hans JörgHaselwander, Inhaber der gleich-namigen Pforzheimer Steuerbera-tungs- und Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft. Damit entfällt diebisherige Praxis der regelmäßigenArbeitsstätte mit den entsprechen-den Auswirkungen auf die Abzugs-fähigkeit von Werbungskostenund Betriebsausgaben.

Ein Beispiel dafür ist die Entfer-nungspauschale. „Erste Tätigkeits-stätte bedeutet, dass nur die Kilo-meter zwischen Wohnung underster Tätigkeitsstätte abgerechnetwerden dürfen“, erklärt MartinaOrtmann-Babel, Partnerin undSteuerberaterin bei der Wirtschafts-prüfungsgesellschaft E&Y in Stutt-gart. Ihren Kunden gibt sie dafüreine umfangreiche To-do-Liste andie Hand. Die Hinweise reichenvon der Anpassung arbeitsrechtli-cher Regelungen bis zur Einholungeiner lohnsteuerlichen Anrufungs-auskunft in kritischen Fällen. Die

Karlsruher Kanzlei Wangler weistin ihren „Tax News“ darauf hin,dass sich durch die neue RegelungGestaltungsspielräume ergeben.

„Die Zuordnung zur ersten Tätig-keitsstätte erfolgt nämlich vorran-gig anhand der dienst- oder arbeits-rechtlichen Zuordnung durch denArbeitgeber“ ist dort zu lesen. Ei-nen weiteren Ratschlag hält HansJörg Haselwander bereit. Er ver-weist auf das im Internet zugängli-che Informationsschreiben desBundesfinanzministeriums mitzahlreichen Praxisbeispielen.

Neuerungen betreffen ebensodie Auskunftspflicht der Unter-nehmen. So verkürzt sich die Jah-resmeldung zur Sozialversiche-rung von Mitte April auf den 15.Februar. In knapp sechs Wochenmuss den Sozialversicherungsträ-gern also die Meldung für 2013vorliegen. Erstmals verlangt dasFinanzamt für das Wirtschaftsjahr2013 eine E-Bilanz. Zwar gibt es

50 Unternehmen • Aufbruch 2014

sich 2014

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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EXPERTEN-MEINUNGDER SÜDWESTBANK„Durch SEPA können sämtli-che Zahlungenim Euroraummiteinem Höchst-maß an Sicher-heit und Effizi-enz verarbeitetwerden“, sagtMichael Vogel, der seit 20Jahren Firmenkunden inallen Phasen ihrer Geschäfts-tätigkeit betreut.

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dafür keine eigene Fristsetzung,jedoch gilt die der normalen Steu-ererklärung, folglich also der 31.Dezember 2014.

Für den Nachweis der Lieferungvon Waren innerhalb der EU undder damit verbunden Umsatzsteu-erbefreiung gibt es nun das Instru-ment der Gelangensbestätigung.Zwar erkennt die Finanzverwal-tung auch andere Nachweise wieCMR-Frachtbriefe oder Posteinlie-ferungsschein an, aber, so MartinaOrtmann-Babel: „Die Verwendungvon Gelangensbestätigungen ver-spricht den Vorteil einer erhöhtenRechtssicherheit.“

Noch ein wenig Zeit bleibt Ein-zelhandel und Versandhandel, umsich auf die gesetzliche Umset-zung der EU-Richtlinie für Ver-braucherrechte vorzubereiten.Im Juni tritt diese in Kraft. „Dieumfassende Reformierung des Wi-derrufsrechts bringt für den Ver-sandhandel einige Herausforde-

rungen, aber auch Erleichterun-gen mit sich“, erläutert BarbaraMayer. Die Fachanwältin für Han-dels- und Gesellschaftsrecht imFreiburger Büro der Kanzlei Fried-rich Graf von Westphalen & Part-ner verweist dabei auf das europa-weit geltende 14-tägige Widerrufs-recht. Bei fehlender oder falscherBeratung erlischt dieses künftignach zwölf Monaten und 14 Ta-gen. Außerdem kann der Unter-nehmer dem Verbraucher unab-hängig vom Warenwert nach ei-nem Widerruf die Kosten für dieRücksendung der Ware auferlegen.

In Zeiten des Fachkräftemangelskommt dem Thema Arbeitneh-merfreizügigkeit eine immergrößere Rolle zu. Seit Beginn desJahres entfällt für Rumänen undBulgaren das Vorliegen einer Ar-beitsgenehmigung. Sie genießennun denselben Status wie die an-deren EU-Bürger.

Michael Hölle

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Stefan Gihring

Die TraumwerkstattWohl nirgends sonst nimmt die Sehnsucht

eines kleinen Jungen so sehr Gestalt an wie bei

Meier Motors im Gewerbepark Breisgau

Elmar Meier kennt die Wir-kung, die der Hangar hat.Dort wo Meier Motors die

alten Flugzeuge repariert, instandhält und schlussendlich auch parkt,gehen die meisten Besucher an-dachtsvoll vorbei. Vor allem dieMänner. Meier ist gemeinsam mitseinem Bruder Achim Meier Inha-ber von Meier Motors, einer aufOldtimer-Flugzeuge spezialisiertenFirma am Gewerbepark Breisgau.Als Gastgeber des Jahresabschlus-ses der Marketing-CommunityFreiburg/Südbaden gewährt ereinen Blick hinter die Kulissen.

Viele Worte braucht er dafürnicht. „Die Oldtimer verkörperndas, was unsere Großväter ge-macht haben“, sagt Meier. Und sieverkörpern das, wovon viele Jungsfrüher geträumt haben. Gerade dieEntscheider von heute, vielleicht40 bis 65 Jahre alt, werden in ihrerJugend kaum davon geträumt ha-

ben, eine Linienmaschine der Luft-hansa zu lenken. Wer vor 50 Jah-ren Pilot werden wollte, der dach-te an Maschinen, wie sie heute beiden Meiers stehen. Doppeldecker,zweimotorige Flieger mit Platz fürzwei Passagiere. Jede Maschinehat einen Charakter. „Die Russenbauen robust, die Deutschen fili-gran und die Amis setzen Wert aufKomfort“, beschreibt Meier dieUnterschiede der Maschinen.Dann beschreibt er, wie er in einerBlechbüchse vom Schwarzwaldnach England fliegt. Schlappe tau-send Meter über dem Ärmelkanal.Freie Sicht auf die britische Insel.

„Das ist so schön, da möchte mangleich zurückfliegen“, sagt er.

Die Meiers kümmern sich nichtnur um alte Flugzeuge. Sie neh-men auch Autos und Motorräderunter ihre Obhut. Der Grund istsimpel: Es ist dieselbe Klientel. El-mar Meier, der Mechaniker, und

sein Bruder Achim, der Pilot, siehaben es zu ihrem Alleinstellungs-merkmal gemacht, sich um wohl-habende bis vermögende Kundenzu sorgen. Sie hegen deren moto-risierte Leidenschaft. Der Schrau-ber und der Flieger – die Brüdersind ein unschlagbares Duo und soauch international gefragt.

Für Markus Riesterer ist MeierMotors ein Glücksfall. Er ist Ge-schäftsführer des GewerbeparksBreisgau. Bei dem Park denkenviele automatisch an die Müllver-brennungsanlage Trea. Doch dieGesellschafter haben längst be-schlossen, das Image mehr in Rich-tung flugaffines Gewerbe zu dre-hen. Darum haben sie vor Kurzemetwa 600000 Euro in einen neuenTower investiert. Die Landebahnist da und will bespielt werden.

1800 Arbeitsplätze sind mehrals zu Armee-Zeiten als hier dasGeschwader Immelmann zu Hau-se war. Von den 564 Hektar Flächeist mehr als die Hälfte für Natur-und Landschaftsschutz reserviert.Gewerbe und Park – hier stimmtes. In der Übersicht verschwindendie freien Flächen. Allein 2013wurden rund 16 Hektar verkauft

Elmar Meiervon Meier Motors

Ein Jahr ist es nun her, dassaus dem Marketing-Club dieMarketing-Community Frei-burg/Südbaden wurde. Wieist das erste Jahr ohne dieDachorganisation gelaufen?Das wird ein Punkt auf derMitgliederversammlung sein.

Wo Novotel, FreiburgWann Mo., 20. Januar 2014,18.30 UhrMehr Informationen unterwww.macs-online.de

Zeit fürs Fazit

– so viel wie noch nie. Riesterer hatnur ein Problem: Er braucht mehrPlatz. Die Erweiterung um 40Hektar ist seine Aufgabe für dienächsten Jahre. Philipp Peters

52 Management • Marketing-Community Freiburg/Südbaden

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econoFoto: Fabry

Eigentlich ist es ganz einfach,mit Werbung das Herz desKunden zu erobern. Jeden-

falls stellt sich dieses Gefühl imLaufe des Vortrags von RichardRöhrhoff beim Marketing ClubKarlsruhe ein. Zumal Herz undGefühl zwei wesentliche Elemen-te im Gedankengebäude des Bera-ters für emotionale Kommunikati-on & Event sind. Seine Grundtheselautet: „Wer seine Zielgruppe er-reichen will, muss deren emotio-nale Bedürfnisse kennen und an-sprechen.“

Bestes Beispiel dafür ist die Bau-marktkette Hornbach. Der neues-te Werbespot zeigt einen Mann,der sich beim Betrachten des im-posanten Holzgeländers tränen-reich daran erinnert, wie er diesesals kleiner Junge gemeinsam mitseinem Vater errichtet hat. „Dashabe ich gemacht“, nennt RichardRöhrhoff diese Mischung aus Stolzund Leidenschaft. Nichts Schlim-meres also, wenn dann beim Be-such im Baumarkt die Wunschpro-

dukte nicht vorrätig sind. Verfüg-barkeit ist daher die zentraleBotschaft von Hornbach. „Diewollen nicht die Nummer eins inder Branche sein, sondern dieNummer eins bei ihrer Zielgrup-pe“, so der gebürtige Mönchen-gladbacher. Und genau das sei ge-lungen. Ziel erreicht durch die

Einheit von Botschaft, Werbungund Zielgruppe.

Oder anders formuliert: DieseKommunikation ist authentisch,glaubwürdig und emotional. Sinddiese drei Kriterien erfüllt, klapptes auch mit dem Kunden. An die-ser Stelle hatte der Referent nocheinen Praxistipp parat: „Schaltetsich die Marktforschung im Vor-feld ein, ist es aus mit der Kreati-vität.“ Denn nach seiner Überzeu-

gung ist die Emotionalität einerPerson wirklich der Kern ihrerPersönlichkeit.

Entscheidungen fallen emotionalund werden erst im Nachhineinrational begründet, lautet ein wei-terer Grundsatz von Richard Röhr-hoff. Zum Beleg erzählt der ehe-malige Rundfunkreporter die

Alltagsgeschichte von der Woh-nungssuche: kein Badfenster, keineneue Bleibe, so die unmissverständ-liche Gleichung zumindest vor derBesichtigung. Natürlich besitzt dasneue Dach über dem Kopf keinsolches, dafür einen sensationellenBalkon. Wer kennt diese Geschich-ten und diese Begründungen nicht?Emotio schlägt Ratio.

Doch zurück zu den drei Krite-rien Authentizität, Glaubwürdig-

Der Jahresauftakt führt denClub ins Sandkorn-Theater.Das Thema: Kabarett versusComedy – die Entwicklungdes politischen Theaters.

Wo Sandkorn-Theater,Karlsruhe

Wann 24. Januar, 19 UhrKontaktwww.marketingclub-karlsruhe.de

Viel Theater!

Probier’s mal mit GefühlMit Emotionen ins Herz der Kunden. Werbung ist eine Mischung

aus Gefühl, Authentizität und Glaubwürdigkeit, sagt Richard Röhrhoff

keit und Emotionalität. „Manbraucht kein emotionaler Menschsein, um emotional zu kommuni-zieren“, erklärt Röhrhoff. Einfüh-lungsvermögen reicht völlig. Manbraucht nicht einmal selbst eineBotschaft entwickeln. Beweis ge-fällig? Den lieferte schon John F.Kennedy in seiner berühmten Re-de vor dem Brandenburger Tor.

„Ich bin ein Berliner“ ist schlicht-weg aus einem Roman von JulesVerne entnommen. Aber daraufkommt es gar nicht an. Denn: Die-ser Satz ging direkt ins Herz derMenschen. Hier hatte sich jemandGedanken gemacht und genaugewusst, welch hohes Gut dieFreiheit in Zeiten des kalten Krie-ges darstellt für Berlin wie für diegesamte westliche Welt. Hoch-emotional, überaus authentischund natürlich glaubwürdig. Wemvertraut man mehr als dem ameri-kanischen Präsidenten, dem mäch-tigsten Mann der Welt? Emotiona-le Kommunikation in Reinkultur.

Michael Hölle

Für Ex-RundfunkreporterRichard Röhrhoff ist Werbungeine Sache der Emotion

„Schaltet sich die Marktforschung imVorfeld ein, ist es aus mit der Kreativität“

53Marketing-Club Karlsruhe • Management

Page 54: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Michael Bode

Angesichts der aktuellen In-vestitionen in Wissen-schaft und Gebäude: Die

Hochschule Offenburg hat flapsigausgedrückt einen guten Lauf,oder, Herr Professor Lieber?➤ Winfried Lieber: Wenn manbeides, Wachstum und Qualitätsent-wicklung, als Merkmal heranzieht,dann haben wir tatsächlich einenguten Lauf. Zu eng wäre mir aberder Blick nur auf die quantitativeEntwicklung. Der bloße Anstieg derStudierendenzahlen oder die Inves-titionen in Beton sind kein Selbst-zweck in einer Zeit, in der es immerweniger Abiturienten geben wird.Die erreichte Größe steigert zwarunsere Sichtbarkeit im fachlichenwie im gesellschaftlichen Kontext,langfristig bei der Standortsicherungkommen aber unsere bundesweitanerkannt erfolgreichen Betreuungs-maßnahmen, wie Career Center,Mint College, Start-Ing oder diezahlreichen neuen Studienangeboteund Forschungsschwerpunkte, eherzum Tragen.Kann man sagen, die Hochschulesteht im 50. Jahr ihres Bestehensin voller Blüte?

Winfried Lieber, Rektor der Hochschule Offenburg, im Econo-Interview

über Investitionen, Blüten und die Hochschul-Allianz im Süden des Landes

„Wir haben einen Lauf“

Winfried Lieber ist seit 1997Rektor der Hochschule Offen-burg mit 4064 Studierenden

➤ Lieber: Na ja, mit Blüten ist dasso eine Sache: Es liegt in der Naturder Dinge, dass eine Blütezeit auchsehr schnell zu Ende gehen kann.Die Hochschule ist so wettbewerbs-stark wie noch nie in der Geschich-te der Bildungseinrichtung im Jubi-läumsjahr angekommen, das ist si-cherlich richtig. Falsch wäre es aber,sich darauf auszuruhen. Wir müssenpermanent daran arbeiten, unserePosition in Zukunft zu stärken undauszubauen.Die enge Verzahnung mit derWirtschaft ist ein Markenzeichender Hochschule Offenburg. Wel-chen Anteil am Budget habenaktuell die Drittmittel aus diesemBereich?➤ Lieber: Die Finanzierung unse-rer Hochschule ist komplexer und

„kurzatmiger“ geworden ist. GroßeBereiche des Haushalts werden heu-te aus zeitlich befristeten Program-men gespeist. Im Jahr 2013 machenDrittmittel ein dramatisches Dritteldes gesamten Hochschuletats aus.Der Auftragseingang bei den reinenForschungsdrittmitteln lag im ver-gangenen Jahr bei rund vier Millio-nen Euro.

Wollen Sie die Kooperationen mitUnternehmen weiter ausbauen?➤ Lieber: Natürlich. Wir sind eineHochschule in der Region und ha-ben deshalb standortspezifische Vor-und Nachteile gerade gegenübergroßen Hochschulstandorten. UnserVorteil sind Weltmarktführer undstarke mittelständische Unterneh-men, soll heißen, unsere Einbettungin eine wirtschaftsstarke Region. Eintragendes Element unseres Selbst-verständnisses muss es deshalb sein,mit starken Kooperationen das wis-sensbasierte Innovationsgeschehennoch stärker als bisher zu fördern –auch zur eigenen Standortsicherung.Hat die Hochschule bei Koopera-tionen Präferenzen oder sind siegrundsätzlich offen? Die Energie-systemtechnik oder die Medizin-technik waren zu Beginn ja keinBereich der Hochschule, obwohlder erste Vorstoß für die Einrich-tung des Bereichs Medizintechnikbereits vor einigen Jahrzehntengewagt wurde…➤ Lieber: Sowohl im Forschungs-bereich als auch bei der Einführungneuer Studiengänge sind wir alleinschon aus Ressourcengründen gut

beraten, auf Synergien zum beste-henden Profil zu achten. Anderer-seits entstehen neue aussichtsreicheFachthemen oft an den Schnittstel-len traditioneller Wissenschaften.Da ist die Medizintechnik ein gutesBeispiel dafür.Was haben Sie den Professorenund Studierenden noch nicht ver-raten, was 2014 als Neuerung aufsie zukommen wird, oder andersgefragt: Welche neuen Blütentreibt die Hochschule noch aus?➤ Lieber: Neue Wege und Chan-cen eröffnen sich sicherlich aus demgeplanten Netzwerk der Hochschu-len für Angewandte Wissenschaftenam Südlichen Oberrhein. Mit dabeiwerden die Hochschulen Karlsruhe,Furtwangen, die AlsaceTech-Hoch-schulen und Offenburg sein. Ge-meinsam gewinnen wir in der Tri-nationalen Metropolregion Ober-rhein an Sichtbarkeit und könnenstärker in Lehre, Studium und For-schung kooperieren. wer

www.fh-offenburg.de

54 Management • Hochschule Offenburg

Page 55: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econoFoto: Michael Kienzler

Die Zufriedenheit steht Sieg-fried Kaiser ins Gesichtgeschrieben: „Wir sind seit

anderthalb Jahren am Markt undhaben in diesem Zeitraum einenenormen Zuspruch erfahren“,zieht der Leiter des Kunststoff-Instituts Südwest in VS-Villingeneine positive Bilanz.

Man kann den Erfolg auch anden Investitionen ablesen: DasInstitut erweitert seine Räumlich-keiten auf dem ehemaligen Saba-Areal zum zweiten Mal. SiegfriedKaiser: „Wir richten einen weite-ren Schulungsraum ein und sto-cken die Ausstattung unseresTechnikums auf.“ Daneben begin-nen zwei weitere Mitarbeiter, diein der Verfahrenstechnik und derMaterialanalyse fit sind. „Daskommt unseren Partnern aus derMedizintechnik zugute. Hier bau-en wir ein weiteres Schwerpunkt-thema auf“, so der Institutsleiter.

Beim Kunststoff-Institut Südwest werden fünf Hywekopräz-Projekte

konkret. Das spricht für die Akzeptanz der jungen Einrichtung

Zweite Phase

Siegfried Kaiser führt dasKunststoff-Institut Südwestund baut es weiter aus

Den Stellenwert des Institutsbei den Unternehmen im Südwes-ten kann man an einem weiterenUmstand ablesen. Neben fünf lau-fenden Verbundprojekten ist aktu-ell das Zim-Nemo-Projekt „Hybri-de Werkstoffkombinationen fürPräzisionsanwendungen“, kurzHywekopräz, in die Phase zweigegangen. Kaiser: „Das bedeutetkonkret, dass wir in die Praxispha-se kommen. Am Ende können dieUnternehmen im besten Fall Pro-dukte zur Vermarktung bringen.“

Folgende Hywekopräz-Projektewerden 2014 beim Bundeswirt-schaftsministerium beantragt:• Bauteilkennzeichnung: Kleinst-und Mikrobauteile sollen künftigautomatisch gekennzeichnet wer-den können. Bislang werden dieStempel händisch umgestellt.• RFID Umspritzung: Die Umsprit-zung mit Duro- oder Thermoplas-ten soll für Geräte- und Artikel-

Tracing genutzt werden können.• Dünnschichtsensorik: Die Senso-rik für Mikropräszisionsbauteileund optische Bauteile könnte zurProzesskontrolle beitragen.• 3D konforme Abscheidung vonCVD-Schichten: Das Verfahren solldreidimensionale Beschichtungenfür den Werkzeug- und Formen-bau ermöglichen.• Metalldirekteinspritzung: DasVerfahren könnte das Bewickelnvon Heizdrähten oder elektrischenLeiterbahnen ersetzen.

In zwei bis drei Jahren werdendie vom Ministerium mit bis zu350000 Euro pro Teilnehmer be-zuschussten Projekte abgeschlos-sen sein. Und dem Institut weite-ren Zuspruch bringen. wer

www.kunststoff-institut.de

TERMIN

Ideen auf demPrüfstandDer Technologieverbund imSüdwesten, Technology-Moun-tains, und die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg veranstalten am29. Januar in der Neuen Tonhal-le in Villingen-Schwenningenzum sechsten Mal das Innova-tionsforum für Mikrotechnik.Einen Tag lang werden im Rah-men von Fachvorträgen mehrals 30 Innovationschancen, Pro-totypen, Ideen und Konzeptemit hohem Applikationsgradaus dem breiten Themengebietder Mikro- und Mikrosystem-technik vorgestellt.Der Fokus liegt im Januar unteranderem auf innovativen Feinst-und Mikrobearbeitungsverfah-ren wie der Laser- und Wasser-strahlbearbeitung, Kleben, Lö-ten und Fügen sowie demPlasmareinigen und Beschich-ten von Präzisions- und Mikro-komponenten. Außerdem wer-den magnetische, optische undthermische Sensortechnologi-en, beispielsweise für die Erfas-sung von Positionen, Rotatio-nen, Präsenzen, Distanzen oderSchwingungen, im Rahmen desForums näher beleuchtet.

„Abgerundet wird die Veranstal-tung durch eine Ausstellungund eine Geschäftspartnerver-mittlung, im Rahmen dessensich die Teilnehmer ihrem Inte-resse entsprechend mit ande-ren interessanten Forumsbesu-chern und den Referenten zuKooperationsgesprächen ver-abreden können.“, so ThomasWolf, Geschäftsführer von Tech-nology-Mountains.Bei der Veranstaltung haben dieTeilnehmer Gelegenheit, mitden Experten vor Ort über diekommerzielle Verwertung zusprechen und über weitere Ent-wicklungsschritte oder eigeneProblemstellungen zu diskutie-ren. Anmeldungen sind biszum 22. Januar möglich. red

Wo VS-VillingenWann 29. Januar 2014Mehr Informationen unterwww.innovation-forum.eu

55• Management

Page 56: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Jigal Fichtner

Stefan Schnirch war Banker.Ein guter, erfolgreicher Ban-ker. Aber wie das so ist im

Leben: Manchmal muss man neueWege gehen. Heute ist er Chef ei-ner der renommiertesten Schreib-gerätehersteller: Waldmann Penaus Birkenfeld. Ein Unternehmenmit reicher Geschichte, weltweitanerkannt für seine Edelstifte. Einguter Grund, die Firma im Rah-men der monatlichen Reihe „Hid-den Champions im Nordschwarz-wald“, die die Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft Nordschwarz-wald (WFG) und Econo ins Lebengerufen haben, vorzustellen.

Den weltweiten exzellentenRuf hat sich Waldmann über dieJahre mit harter Arbeit verdient.Und der KompromisslosigkeitSchnirchs. „Unsere Schreibgerätesind 100 Prozent ,made in Germa-

Mit Edelstiften„made in Germany“ ist Waldmann Pen seit Jahrzehnten

erfolgreich. Zu Besuch in einer der schönsten Manufakturen des Landes

Von Meisterhand

Stefan Schnirch, seit 2007Geschäftsführer bei Waldmann

Pen aus Birkenfeld

ny‘ “, sagt Schnirch bestimmt. DieStifte werden ausschließlich inBirkenfeld hergestellt. Inzwischenist die Produktion zwar weitestge-hend automatisiert, den letztenSchliff geben Schnirchs Mitarbei-ter den Füllern oder Kulis aus mas-

sivem Sterling Silber aber nochimmer in traditioneller Handarbeit.

Die Fertigung in Birkenfeld at-met diesen Geist. Klein, aber fein.20 Mitarbeiter produzieren hier.Neben hochmodernen Maschinenstehen auch jahrzehntealte Dreh-bänke von Firmen aus der Region.

„Qualität altert eben nicht“, kom-

mentiert Schnirch. Es wundertnicht, dass der Langenscheidt-Verlag Waldmann zu den schöns-ten Manufakturen Deutschlandsgewählt hat. Die Schreibgeräte ausBirkenfeld sind auch bei Promi-nenten gefragt: Formel-1-Legende

Michael Schumacher besitzt etwaeinen. Udo Lindenberg, Rudi Völ-ler ebenso, auch Sepp Herbergerbesaß einen. Sogar im Hollywood-Blockbuster „Catch Me If You Can“aus dem Jahr 2002 spielt einWaldmann-Stift eine Rolle. Undauch in der Politik wird so mancheUnterschrift mit Füllfederhaltern

aus Birkenfeld gemacht. Einzelhei-ten wie etwa Namen nenntSchnirch keine. Betriebsgeheimnis.

Seit 2007 führt Schnirch dasUnternehmen. 1918 wurde esgegründet, 1937 erhält Firmen-gründer Adolf Waldmann auf derWeltausstellung in Paris den erstenbedeutenden Preis. 1958 be-kommt Waldmann das Patent fürZwei- und Vier-Farben-Kulis mitDrehsystem. Anfang der 70er-Jahre sorgen die Nordschwarzwäl-der mit dem legendären Two-in-one-Stift, einem Kuli mit integrier-tem Füller, für Furore.

Schnirch steht ein wenig ver-sonnen zwischen Drehmaschinenund Silberstangen, fast behutsamhält er einen der Edelfüller in derHand. Dann lächelt er. Der andere,der neue Weg hat ihn zum Zielgebracht. Robert Schwarz

56 Management • Nordschwarzwald

Page 57: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econoFoto: Cyber-Forum

Grenzenlose ChancenBusiness Roaming Agreement klingt sperrig. Doch vor allem kleinere

Firmen profitieren vom BRA: Sie dürfen kostenlos Erfahrungen machen

Der Kundentermin in Malmö,London oder auch Hong-kong steht – doch wo soll

man arbeiten? Und was muss mandabei vor Ort beachten? Vor allemkleine und mittlere Unternehmenstehen bei ihren Internationalisie-rungsbestrebungen häufig vor un-geahnten Hürden. Dem hilft dasCyber-Forum nun ab: Die Karlsru-her gehören zu den Gründern desweltweiten Netzwerks „BusinessRoaming Agreement“, kurz BRA.

Doch was verbirgt sich dahin-ter? „Das BRA ist eine sinnvolleund notwendige Unterstützungfür die IT-Industrie, da die betrieb-liche Infrastruktur zeitweise kos-tenlos zur Verfügung gestellt wirdund erfahrene Mentoren den Un-ternehmen mit Rat und Tat zurSeite stehen“, erläutert TamaraHögler, Leiterin Internationale An-gelegenheiten im Cyber-Forum.

Die Nutzer erhalten damit weitmehr als nur ein eingerichtetesBüro. Högler: „Wer hat sonst dieChance, für einen begrenzten Zeit-raum im Ausland echte Erfarun-gen mit Gesetzen, Kultur, Beson-derheiten, Partnern und Kundenzu machen – und zwar vollkom-men unverbindlich und unter derintensiven Betreuung von ‚Einhei-mischen‘?“ Die Frage ist natürlichrhetorisch und profitieren sollengerade die kleineren Firmen. „Dieerhalten damit Möglichkeiten, diesie als Einzelkämpfer sonst nichteinmal ansatzweise hätten“, zeigtsich die Cyber-Forum-Verantwort-liche überzeugt. Denn den Aus-tausch mit „Insidern“ vor Ortkann so gut wie nichts ersetzen.

Aus diesem Grund sind die bü-rokratischen Hürden zur Nutzungdes BRA-Angebots auch so niedrigwie möglich gehalten. Im Prinzip

muss man nur Mitglied in einemder BRA-Teilnehmer-Netzwerkesein. „Die Nutzer unterzeichnendann einen Vertrag, der die Benut-zung der Infrastruktur regelt“, soHögler. Fertig. Schon stehen dieMöglichkeiten dieses einzigartigenAustauschprogramms offen. „Mit-glieder des Cyber-Forums erhaltenso Zugang zu Veranstaltungen,Treffpunkten und Büroräumen invielen Teilen der Welt“, betontDavid Hermanns, Gechäftsführerdes Cyber-Forums.

Wobei das BRA zwar vor Kur-zem gestartet, aber noch langenicht am Ende ist: „In den kom-menden Wochen und Monatenwerden weitere Organisatorenweltweit den BRA unterzeichnen“,ist Hermanns zuversichtlich. Dannsind die Möglichkeiten der Inter-nationalisierung wortwörtlich bei-nahe grenzenlos. Dirk Werner

Das Cyber-Forum gehört zu denGründern des BRA, einem welt-

weiten Austauschprogramm

57Cyber-Forum • Management

Das Karlsruher Unterneh-merforum steht unter demMotto „Unternehmer 2020:Verantwortung überneh-men, Flagge zeigen, Zu-kunft sichern“.

Wo Haus der WirtschaftWann 22. Januar, ab 13 Uhr

Die Fallstricke bei der Nut-zung von Open Source Soft-ware zeigt der RoundtableIT-Recht auf.

Wo Cyber-ForumWann 19. Februar, ab 17 UhrWeitere Infos:

www.cyberforum.de

Page 58: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

Georg Leicht (l.) und CarstenKraus, Preisträger des erstenPforzheimer Wirtschaftspreises

Page 59: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econoFotos: Jigal Fichtner

Eigentlich wollte Georg Leichtnicht mehr nach Pforzheimzurück. Sein Vater gründete

vor mehr als 50 Jahren ein Juwe-liergeschäft in der Stadt. 1983entscheidet sich der Sohn, Pforz-heim den Rücken zu kehren. Hei-delberg, USA, Berlin, Dresden sindnur einige Stationen im Leben vonGeorg Leicht. Pforzheim ist mehrals zwei Jahrzehnte ganz weit weg.

Das Licht im Emma-Jäger-Bad istdiffus. Draußen wärmt die schüch-terne Dezembersonne ein wenig.Drinnen ist Frösteln angesagt, dieFenster sind mit Spanplatten ver-schlagen. Bauarbeiter fahren mitSchubkarren schwere Säcke vollGips und Zement durch die Hallen.Einer der Räume ist gesperrt. Ein-sturzgefahr. Helmpflicht. Baustellehalt. Aus dem Bad wird in denkommenden Monaten für rund8,5 Millionen Euro ein Kreativzen-trum entstehen. Es soll die zentra-le Plattform für Pforzheims Kreati-ve werden: für Studierende undAbsolventen der HochschulePforzheim, Existenzgründer, Free-lancer, Agenturen oder Unterneh-men. Kurz: Hier entstehen gerade3000 Quadratmeter Zukunft.

Noch ist die aber eine Baustelle.Carsten Kraus und Georg Leichtplaudern und lachen. Die Stim-

mung ist trotz nasser Kälte gut. DieGeschäfte ihrer Unternehmen,Omikron und Leicht, laufen hervor-ragend. So gut, dass sie vor einigenWochen mit dem erstmals von derStadt verliehenen PforzheimerWirtschaftspreis ausgezeichnetworden sind. Georg Leicht in derKategorie „Marke und Image“,Carsten Kraus in der Kategorie „In-novation und Idee“.

Georg Leicht ist also doch zu-rückgekehrt. 22 Jahre war er weg,hat etwa in Dresden im Taschen-bergpalais ein Juweliergeschäfteröffnet. Doch 2005 zieht es ihnzurück, er eröffnet in den damalsgerade entstandenen PforzheimerSchmuckwelten eine Niederlas-sung. „Wer in dieser Branche rich-tig was bewegen will, der kommtum Pforzheim nicht herum“, sagtLeicht und lächelt ein warmeswie verbindliches Lächeln. „DieSchmuckwelten sind ein Segen fürPforzheim.“

Leicht hat sich mächtig ins Zeuggelegt. Sein Laden in den

Schmuck, Uhren, Präzision, IT: Die Vielfalt der Firmen in Pforzheim

war nie größer. Die Stadt hat sich gewandelt und ist dem eigenen Image

schon längst entwachsen. Der Versuch einer Annäherung

Pforzheimsneue Klasse

Leicht:„Wer in der Branche was bewegenwill, der kommt um Pforzheim nicht herum“

59Standort Pforzheim • Politik

Page 60: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

Angenehm LogierenHochwertig ausgestatteteGästezimmer schaffen dieGrundlage für Entspannungund Behaglichkeit.

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60 Politik • Standort Pforzheim

Schmuckwelten hat nichtsmehr mit den eher kleinen, ver-winkelten, klassischen Juwelierlä-den gemein. Groß, hell, repräsen-tativ, mit eigenen Markenweltenfür die Pforzheimer Schmuckher-steller. Wenn Georg Leicht Besu-cher durch seinen Laden führt, dasKonzept erklärt, dann fallen häufigzwei Worte: neu denken.

Neben diesem Flagship-Storebetreibt er sechs weitere Nieder-lassungen in Deutschland, darun-ter zwei auf den Kreuzfahrtschif-

fen MS Columbus 2 und MSDeutschland. Leichts Rückkehr istauch ein Zeichen für die Schmuck-branche gewesen, die trotz derProbleme in den vergangenen Jah-ren noch immer ein wesentlicherWirtschafts- und Imagefaktor derStadt und der Region ist. Rund1700 Menschen arbeiten noch beiSchmuckbetrieben in der Stadt,etwa bei Wellendorf oder VictorMayer.

Es liegt auch an Unternehmernwie Carsten Kraus, dass Pforzheim

dem eigenen Image der Goldstadtentwachsen ist. Bereits vor demAbitur gründet der IT-Unterneh-mer im benachbarten Birkenfeldseine erste Firma. Das war in den70er-Jahren. Kinderzimmer, Keller,Garage waren die ersten Standorte.Eine klassische Unternehmerkarri-ere, die im Fall von Kraus aller-dings schon früh begann.

Ein Teenie als IT-Unternehmerin Zeiten, als Helmut Schmidtnoch Bundeskanzler war? KeinWunder, dass der hochbegabte

Schüler als Exot galt. 1981 grün-det er eine weitere Firma, die heu-te unter dem Namen Omikroneine ganze Branche dominiert:Suchmaschinen für Online-Shops.Klar, dass da die Frage nach undder Vergleich mit Google nichtweit ist. Carsten Kraus lacht.Google sei zwar größer, aber: „Ineine Mercedes-S-Klasse passenvielleicht mehr Leute, aber einPorsche bringt mehr Grip auf dieStraße.“ In den vergangenen fünfJahren ist der Umsatz durch-

Einwohner 120 000Erwerbstätige am Arbeitsort 69 000Versicherungspflichtigbeschäftigt am Arbeitsort 51 000…im Produzierenden Gewerbe 32,3%…im Dienstleistungssektor 67,6%Einpendler 27 000Auspendler 16 521

Arbeitslosenquote…im Arbeitsagenturbezirk 4,5%

Gewerbegebiete Fläche (verfügb. Fläche)Wilferdinger Höhe 140 ha (--)Hohenäcker 80 ha (5 ha)Buchbusch 55 ha (10 ha)Brötzinger Tal 60 ha (--)Altgefäll 60 ha (--)

HebesätzeGewerbesteuer 420 v. H.Grundsteuer 500 v. H.

EinzelhandelEinzelhandelskaufkraft 700 Mio. €…je Einwohner 5400 €Einzelhandelskaufkraft-Index 98,5Einzelhandelsumsatz 900 Mio. €…je Einwohner 7300 €Einzelhandelsumsatz-Index 174,3

Tourismus/HotellerieGästezahlen 107 000…davon aus dem Ausland 24 000

Übernachtungen 231 000…davon aus dem Ausland 56 000Betten insgesamt 1691

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Page 61: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Ihre Stents sind weltweit gefragt. Der Stammsitz Pforzheim und der eigene

Nachwuchs sind bei ADMEDES Schuessler die Erfolgsfaktoren

Weltmarktführer

Für die Weltmarktführerschaft hat das PforzheimerVorzeigeunternehmen ADMEDES SchuesslerGmbH nur wenige Jahre gebraucht: Die hochprä-

zisen Implantate für Blutgefäße wie Stents und Herz-klappenhalter sind gefragt, die Pforzheimer internati-onal renommiert, der Öffentlichkeit aber wenig be-kannt – ein klassischer Hidden Champion eben. Dennals OEM-Hersteller produziert das Unternehmen dieProdukte zwar selbst, bringtsie jedoch nicht in den Han-del. ADMEDES beliefert dieso genannten internationalenInverkehrbringer.

Rückblende: 1996 gründetDr. Andreas Schüßler gemeinsam mit der Firma Euro-flex G. Rau GmbH, einem Spezialisten auf dem Gebietder Nitinolrohr-Herstellung, in Pforzheim das Medi-zintechnikunternehmen. Innerhalb kurzer Zeit schafftman durch den stetigen Aufbau von Know-how denSprung an die Weltspitze. Das wirkt sich auf denStammsitz in Pforzheim aus: ADMEDES erweiterteseine Produktions- und Bürofläche seither auf rund28000 Quadratmeter. Insgesamt beschäftigt das Un-ternehmen hier rund 600 Mitarbeiter. Im Jahr 2007wurde das Tochterunternehmen ADMEDES Inc. alsweiterer Produktions- und Technologiestandort inKalifornien gegründet. Derzeit sind dort 40 Mitarbei-ter beschäftigt. Der Erfolg ist international, aber den-noch eng mit der Pforzheimer Heimat verbunden.

„Wir haben es immer geschafft, frühzeitig neueTrends zu entdecken und Herstelltechniken schnellerzu entwickeln als die internationale Konkurrenz“, er-läutert Gründer und Geschäftsführer Schüßler dieErfolgsfaktoren. Der entscheidende Faktor dabei istmenschlich: „Das innovative Potenzial des Unterneh-mens liegt in dem hohen Ausbildungsstand unsererWissenschaftler, Ingenieure und Techniker begründet.“

Sein Unternehmen pflegt zu-dem seit Jahren enge Koope-rationen mit Hochschulenund Universitäten.

Den eigenen Nachwuchsbildet ADMEDES in fünf Aus-

bildungsberufen aus. Im Rahmen der Dualen Hochschu-le Karlsruhe werden drei Studiengänge (Maschinenbau,Wirtschaftsingenieurwesen und International Manage-ment) angeboten. „Die Verzahnung von Theorie undPraxis ist uns dabei sehr wichtig“, so Schüßler.

Zum Stammsitz in Pforzheim pflegt ADMEDES seitjeher ein besonderes Verhältnis: Das Unternehmenunterstützt regelmäßig lokale soziale Institutionen,Fördervereine und verschiedene Sportvereine mitSpenden. Klar, dass auch die Region ADMEDES etwaszurückgibt: 2011 wird ADMEDES mit dem von derSparkasse Pforzheim Calw ausgelobten Preis „Glanz-licht der Wirtschaft“ ausgezeichnet. „Wir zählen damitzu den Top-Unternehmen der Region“, so Schüßler.

„Und das macht uns sehr stolz.“

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Unternehmen1996 gründet Dr. AndreasSchüßler gemeinsam mit derEuroflex G. Rau GmbH denMeidizintechniker ADMEDESSchuessler. Die Spezialität derPforzheimer sind hochpräziseImplantate für Blutgefäße wieStents oder Herzklappenhalter.Weltweit arbeiten rund 640 Mit-arbeiter für ADMEDES, derGroßteil davon am Stammsitz inPforzheim.

PreiseBereits drei Jahre nach der Grün-dung folgte die erste Auszeich-nung:„Für das Engagement, denunternehmerischen Geist unddie Risikobereitschaft“ wurdeGründer Dr. Andreas Schüßler1999 mit der Auszeichnung imRahmen der Initiative „MutigeUnternehmer braucht das Land“durch Bundespräsident RomanHerzog gewürdigt. 2012 erhältSchüßler anlässlich des Deut-schen Kongresses der Welt-marktführer den Nachwuchs-preis der Adolf Würth GmbH &Co. KG. Damit werden internati-onal erfolgreiche deutsche Mit-telstandsunternehmen ausge-zeichnet, die den Sprung in dieWeltspitze geschafft haben.Mehrfach – zuletzt im Jahr 2013– war Schüßler Finalist in der Ka-tegorie„Industrie“ in der Ernst &Young-Initiative „Entrepreneurdes Jahres“. Und: Das CRF Institutverlieh der ADMEDES SchuesslerGmbH in den Jahren 2009 bis2013 das Zertifizierungssiegel„TOP Arbeitgeber Ingenieure“ fürausgezeichnetes Personalma-nagement.

ADMEDES Schuessler: in wenigenJahren an die Weltspitze

Kontakt

Dr. Andreas Schüßler, Geschäfts-führer der ADMEDES Schuessler

GmbH aus Pforzheim

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Page 62: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

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62 Politik • Standort Pforzheim

schnittlich um fast 30 Pro-zent gewachsen. Omikron hat dasWachstum – beides unüblich fürdiese Branche – zum einen ohneInvestoren, zum anderen immerprofitabel erwirtschaftet. 50 der100 größten Online-Shops inDeutschland nutzen die Softwareaus Pforzheim, den Fact-Finder.Doch Kraus kennt auch die Schat-

tenseiten des Wachstums: Er be-schäftigt derzeit 140 Mitarbeiter.Gerne dürften es mehr sein. Dochder Fachkräftemangel geht auchan einem Hightech-Unternehmennicht spurlos vorbei. Aber statt zuklagen, handelt Kraus.

Gemeinsam mit acht anderenUnternehmern hat er das ProjektPF-WLAN initiiert. Das Ziel: freiesInternet in der ganzen Innenstadt.Pforzheim hat das als erste Groß-

stadt in Deutschland auch wirk-lich geschafft. Selbst das ZDF kamauf Stippvisite zur Eröffnung. Dasist gut fürs Image und auch gut fürdie Innenstadt, die gerade in ei-nem großen Umbau steckt.

Der Innenstadtring soll nach Jah-ren der Staus für den Durchgangs-verkehr freie Fahrt und für die In-nenstadt eine bessere Erreichbar-keit gewährleisten. Bis Ende 2014sollen die neuralgischen Verkehrs-knotenpunkte dann angepasst undumgebaut sein.

Doch zurück zu Kraus: Das PF-WLAN ist natürlich mit ein Grund,warum die Stadt ihm einen derdrei Wirtschaftspreise verliehenhat. Während Georg Leicht fürSchmuck und Uhren, für das Tra-ditionelle steht, verkörpert Krausden Tech-Unternehmer. Der Dritteim Bunde der Wirtschaftspreisträ-ger steht für eine weitere Branche,zu deren Hochburg sich Pforzheimin den vergangenen Jahren entwi-ckelt hat: die Präzisionstechnik.

Günter Neuner schaut sich et-was versonnen im Emma-Jäger-Bad

um, das bald „EMMA“ heißen soll.1948 war er das erste Mal hier. Da-mals als kleiner Junge. Heute, mit74 Jahren, kehrt er als erfolgreicherUnternehmer im Fast-Ruhestandzurück. Neuner ist Pforzheimerdurch und durch. Nach der Schulebeginnt er 1955 eine Lehre zumWerkzeugmacher bei Lacher, eineraltehrwürdigen, 1921 gegründetenUhrenfabrik. Neuner blieb demUnternehmen treu, über Jahrzehn-te hat er das Unternehmen als Ge-schäftsführer geprägt.

Lacher erkennt als eine der ers-ten Firmen den Strukturwandel inder Uhrenindustrie. Bereits An-fang der 1960er-Jahre werdenKontakte zur Autoindustrie ge-knüpft. Inzwischen ist der Auto-motive-Sektor der wichtigste Auf-traggeber der Pforzheimer, die seit1982 im Gewerbegebiet Altgefällim Osten Pforzheims zu Hausesind. Aber auch in Blutwaagen,elektrischen Zahnbürsten undParkuhren sind Zahnräder undGetriebeteile von Lacher verbaut.Die Auftragslage ist gut, sagt Neu-

Günter Neuner wollte schon immer einen Turmbauen – mit 74 erfüllt er sich seinen Traum

Page 63: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

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ner. 2006 ist er als Geschäftsführerausgeschieden. Aber wie das so mitden Ruheständen von Familienun-ternehmern ist: So wirklich Ab-schied hat der Seniorchef nie ge-nommen. Die letzte große Erweite-rung, die in diesem Jahr in Betriebging, hat er mitgeplant. „Mit Neu-bauten und Erweiterungen habeich ja Erfahrung“, sagt Neunerbeiläufig. Der Standort im Altgefällhat schon einige Vergrößerungenhinter sich.

Rund fünf Millionen Euro hatdas Unternehmen aktuell wiederinvestiert. Zentraler Bestandteil:ein Büroturm mit einer Höhe von14 Metern. „Ja, der Turm“, sagtNeuner und lacht. „Ich wollteschon immer einen Turm bauen.Es hat geklappt.“ Insgesamt wuchsLacher um 1600 QuadratmeterProduktions- sowie 2300 Quadrat-meter Lagerfläche.

Lacher gehört zu den zahlrei-chen Traditionsfirmen der Stadt,derer vieler aufzuzählen kaummöglich ist. Nur wenige: Witzen-mann ist der größte industri-

Günter Neuner, Seniorchefbeim Pforzheimer Präzisio-nensteilehersteller Lacher

Page 64: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

Markus Zahn und Jörg Carle imneuen Technologie- und Aus-bildungszentrum von Kramski

64 Politik • Standort Pforzheim

elle Arbeitgeber der Stadt,dessen Kompensatoren und Me-tallschläuche weltweit in Autosverbaut werden. Der Umsatz liegtpro Jahr bei fast einer halben Mil-liarde Euro, Witzenmann beschäf-tigt in Pforzheim 1600 Mitarbeiter.Ami Doduco, wie Lacher im Altge-fäll zu Hause, fertigt elektrischeKontakte, beschäftigt in Pforzheim

mehr als 700 Mitarbeiter und istdurch seine Scheideanstalt einerder größten Goldproduzenten derWelt. Der Medizintechniker Ad-medes Schuessler investiert aktu-ell 60 Millionen Euro in einenneuen Stammsitz auf der Wilfer-dinger Höhe. Das 1996 von And-reas Schüßler gegründete Unter-nehmen ist mit einem Umsatz von82 Millionen Euro inzwischenWeltmarktführer im SegmentStents aus Nitinol.

Szenenwechsel. Von der Baustel-le ins Warme. Ein unscheinbaresweißes Gebäude im Westen derStadt. Nur der hellblaue Schriftzuggibt Auskunft: Hier hat der Präzisi-onstechniker Kramski ein neuesAusbildungs- und Technologiezen-trum eröffnet. Drinnen dominiertauch das Weiß, an den WändenFarbtupfer: Fotos von Blumen oderBananen. Selbst fotografiert vonFirmengründer Wiestaw Kramski.

Nicht nur das zeigt: Kramski istein echtes Familienunternehmen.Eines, das auch am einige HundertMeter entfernten Stammsitz erwei-tert, dort entsteht ein neues Logis-tikzentrum. Doch der unscheinba-re Bau an der Stuttgarter Straße istdennoch etwas Besonderes. ZehnProzent der rund 300 Mitarbeitersind bei Kramski Auszubildende.Sie haben nun eine eigene Heimat,wie Ausbildungsleiter Markus Zahnund der technische Leiter bei Kram-ski, Jörg Carle, erzählen. „Die Aus-bildung hat in unserem Unterneh-men einen sehr hohen Stellenwert“,sagt Carle. Die Mitarbeiter vonmorgen macht sich Kramski selbst.

Das ist auch notwendig. Schließ-lich wächst auch Kramski seit Jah-ren. Jährlich werden an den Pro-duktionsstandorten in Deutschland,Nordamerika, Indien und Sri Lankamehr als 2,5 Milliarden Präzisions-teile und komplexe Baugruppenwie Hybridteile produziert. DerUmsatz liegt bei 62 Millionen Euro.

In das Logistikzentrum werdenzwölf Millionen Euro investiert.Kramski verlagerte vor einigen Jah-ren wegen knapper Kapazitäten dasLager nach Karlsruhe. Keine idealeLösung. „Mit dem Bau eines neuenLogistikzentrums in Pforzheim wir-ken wir dem entgegen und investie-ren in die Zukunft unseres Unter-nehmens und den Standort Pforz-heim“, so Kramski. Auch in SriLanka investiert er – in Beton undBildung: Mit einer Schule vor Orthaben die Pforzheimer eine Ausbil-dung entwickelt, die dem dualenSystem in der Heimat ähnelt.

Kramski, Kraus, Leicht, Neuner,Schüßler. Es sind Unternehmer undihre Geschichten, die Pforzheimsneue Klasse definieren.

Robert Schwarz

Bei Kramski sorgt der Chef persönlich fürdie Dekoration der Lehrlingswerkstatt

Page 65: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

Ein außergewöhnlicherFarbedelstein schwebt aufeinem Bett aus Diamanten.

Ein Meisterstück aus demAtelier von Juwelier Leicht.

Page 66: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

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Zwei packen an: Neben Energiekümmern sich die SWP auch umdie Anbindung ans Glasfasernetz

Die Stadtwerke Pforzheim sind ein bewährter Partner

des Mittelstands in der Region

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Page 67: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Als regionaler Energiedienst-leister sorgen die Stadtwer-ke Pforzheim (SWP) für ei-

ne nachhaltige und effiziente Ener-gieversorgung. Dabei bieten sieihren über 80000 Kunden flexible,maßgeschneiderte Produkte undMöglichkeiten, einen aktiven Bei-trag zum Klimaschutz zu leisten.

Der Slogan „Weil wir hier leben“ist den SWP dabei Antrieb undVersprechen an die Kunden zu-gleich. Denn die SWP sind einvitaler Teil des wirtschaftlichen,kulturellen und sozialen Lebens-raumes in Pforzheim und der Re-gion. Als zukunfts- und dienstleis-tungsorientiertes Energieunter-nehmen stellen sie die ökologischeund verantwortungsbewussteVersorgung ihrer Kunden zu fairenPreisen sicher.

Für Gewerbe- und Industriekun-den steht angesichts der steigendenBedeutung der Energiekosten dieOptimierung des Energiemanage-ments im Fokus. Hier erarbeiten dieSWP gemeinsam mit den Unterneh-men Energieeinsparpotenziale und

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Ausbildung: Die SWP sind einzuverlässiger Arbeitgeber – und

setzen auf den Nachwuchs

zeigen Lösungen auf. Zudem bietendie SWP zuverlässige Lösungen imBereich Glasfaser- und Telekommu-nikationstechnologie. Das Angebotumfasst Standortvernetzung, Inter-netzugang, Telefondienstleistungenoder professionelles Data-Center-Housing. Die SWP greifen dabei aufihr hochverfügbares Glasfasernetzzurück.

Auch bei der Anlagenerneue-rung beraten die SWP kompetentund umfassend. Welche Heiztech-nik ist zeitgemäß? Welche Primär-energie ist auch künftig wirtschaft-lich verfügbar und welches sinddie baulichen Anforderungen? Mitdem Wärme- und Anlagen-Con-tracting planen, finanzieren undbetreiben die SWP energieeffizien-te Anlagen für Hausbesitzer undUnternehmen.

Diese müssen selbst keine finan-ziellen Mittel zur Verfügung stellen.Die SWP übernehmen zudem diekomplette Planung und Durchfüh-rung der Anlagenerneuerung.

Die SWP investieren kontinuier-lich in Sicherheit, Kraftwerke, Lei-

Einfach QR-Code scannen unddirekt zur Webseite der Stadtwerke

Pforzheim gelangen. Oder:www.stadtwerke-pforzheim.de

67

tungsnetze und Instandhaltungs-maßnahmen. Und diese Investitio-nen zahlen sich aus: Waren Kundenim Bundesdurchschnitt 14,63 Mi-nuten im Jahr ohne Strom, so lagder Wert 2012 in Pforzheim nur bei1,5 Minuten. Ein Spitzenwert auchim europäischen Vergleich.

Energie sinnvoll nutzen – die-sem ökologischen und ökonomi-schen Prinzip folgt die Energiever-sorgung der Stadtwerke Pforzheimschon seit Jahren. Ein Stichwortdabei heißt „Kraft-Wärme-Kopp-lung“ und ein Musterbeispiel hier-

für ist das Heizkraftwerk Pforz-heim. Strom und Fernwärmewerden dort gleichzeitig in res-sourcenschonender Methode er-zeugt. Dies ist ein wichtiger Bau-stein für die verantwortungsvolleVersorgung der Kunden mit Ener-gie und nicht zuletzt auch einwichtiger Beitrag für den Klima-schutz vor Ort: Die SWP setzenZeichen in Richtung ökologischerVerantwortung für heutige undnachfolgende Generationen – undmachen sich damit ihren Sloganzur Aufgabe: Weil wir hier leben.

Page 68: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

Fotos: Jigal Fichtner

Pforzheims OB Gert Hager im Econo-Interview

über Aufbruchstimmung, Versäumnisse

und die Zukunft nach dem„Goldstadt“-Cluster

„Machenist die Devise“

Herr OB Hager, Pforzheimhat jüngst erstmals denstädtischen Wirtschafts-

preis vergeben. Warum zeichneteine Stadt Unternehmer aus??➤ Gert Hager: In der Stadtver-waltung und bei der Wirtschafts-förderung sind wir seit Langemder Ansicht, wir müssen unserenUnternehmerinnen und Unterneh-mern Danke sagen. Danke für dieLeistungen in ihrer Stadt und fürdie Bürgerinnen und Bürger. Be-triebe und Unternehmen bildendas wirtschaftliche Rückgrat einerKommune! Arbeitsplätze sind einewichtige, aber nur eine Seite derUnternehmen.Das hört sich – Pardon! – nachPhrasen, nach Klischee an…➤ Hager: Dann formuliere ich esklarer: Wir haben viele sehr erfolg-reiche Unternehmerpersönlichkei-ten in Pforzheim, die oftmals nurwenig bekannt sind. Mit demWirtschaftspreis wollen wir dieseneine Plattform bieten und der Be-völkerung vor Augen führen, wel-che tollen und innovativen Unter-nehmen wir hier am Ort habenund was sie leisten.Die ausgezeichneten Firmen bil-den einen Querschnitt dessen,was Pforzheim aktuell ausmacht.Soll damit der Öffentlichkeit vor-gestellt werden, dass Pforzheimmehr als die „Goldstadt“ ist?

➤ Hager: Pforzheim bleibt auchdie Goldstadt, die Schmuck- undUhrenindustrie hat heute noch1700 Arbeitsplätze. Deshalb istdies weiterhin ein wichtiger

„Brand“ für uns, den wir beispiels-weise im Tourismus weiter auf-rechterhalten. Inzwischen sindaber weitere prägende Branchenhinzugekommen. Im Bereich derPräzisions- und Stanztechnik hatsich im Zuge des Strukturwandelsein weiterer Cluster gebildet.Aber auch die Metallverarbeitung,der Maschinen- und Anlagenbausind wichtige Standbeine gewor-den, nicht zu vergessen die Krea-tivwirtschaft und der Versandhan-del. Ebenso hervorragend entwi-ckelt sich die IT-Branche. All dieshat die Goldstadt Pforzheim ins-gesamt auf größere Beine gestellt,das muss jetzt stärker in die Öf-fentlichkeit transportiert werden.Vor diesem Hintergrund ist IhreEinschätzung der diesjährigenPreisträger richtig.Sie haben den Strukturwandelangesprochen: Wo steht Pforz-heim jetzt?➤ Hager: Die Stadt hat vor die-sem Hintergrund zu lange aus-schließlich auf das Thema Gold-stadt gesetzt. Erst seit vier, fünfJahren stellen wir auch die ande-ren Bereiche in den Fokus. Sohaben wir die Clusterinitiative

68 Politik • Standort Pforzheim

Gert Hager, 51, ist seit 2009OB in Pforzheim. Zuvor wardas SPD-Mitglied bereits seit2003 Bürgermeister für Schu-le, Soziales, Kultur und Sportin der Goldstadt. Hager istverheiratet, hat einen Sohnund war in jungen Jahren einleidenschaftlicher Skifahrer.Heute liest er lieber ein Buch.

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„Hochform“ gegründet, die sichan die Unternehmen der Präzisi-onstechnik wendet. Das ist abererst ein Anfang: Pforzheimmacht sich aktuell einen Namenals Medizintechnikstandort, dieIT bekommt einen größeren Stel-lenwert. In der Gesamtschaufinden wir jetzt weitere Ansatz-punkte, um den Strukturwandelgut auszugestalten.

Inwiefern?➤ Hager: Wir haben eine hoheArbeitslosenquote und werden dierote Laterne im Land auf absehba-re Zeit nicht abgeben können. Inder Schmuck- und Uhrenindustriewaren viele ungelernte Kräfte be-schäftigt, die in den heutigen Ar-beitsstrukturen nur noch mit gro-ßen Aufwand vermittelt werdenkönnen.Hat Pforzheim inzwischen auchdie Bedeutung der Hochschulefür den Standort erkannt?➤ Hager: Die Hochschule Pforz-heim ist ein sehr wichtiger Faktorfür unsere Stadt. Und das nichtnur, weil nahezu alle Studiengän-ge in den Top-Rankings zu

evise“

„Amazon ist ein wichtiger Faktorfür unseren Arbeitsmarkt“

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

finden sind. Die inzwischenrund 6000 Studierenden sind fürdie Stadt ein wichtiges Potenzial.Wir arbeiten sehr eng mit den Ver-antwortlichen der Hochschulezusammen. Übrigens: Mit demvon der Verwaltung angebotenemHochschulservice haben wir unszum Ziel gesetzt, dass die Studie-renden den Mittelstand in derRegion als attraktiven Arbeitgeberwahrnehmen.Kann die Stadt auch bei Exis-tenzgründungen durch Absol-venten helfen?➤ Hager: Dieser Aufgabe wollenwir uns gerne annehmen. Wobeiwir das als Verwaltung oder Wirt-schaftsförderung alleine nichtmeistern können, hierzu brauchenwir Partner von den Banken bis zuanderen Unternehmern. Aktuellbefindet sich eine Stiftung zur För-derung von Gründungen an derHochschule im Aufbau.Der Cluster „Hochform“, dieGoldstadt, die Kreativwirtschaft,der Versandhandel – läuft Pforz-heim nicht Gefahr, die klareErkennbarkeit zu verlieren?➤ Hager: Nein, die Gefahr seheich nicht. Schließlich arbeiten wirdaran, unser Profil als Stadt amRande des Nordschwarzwalds – ineiner Region, in der andere Urlaubmachen –, die hochwertige Ar-beitsplätze und wissenschaftlichesArbeiten vereint, zu schärfen. Wirwollen auch weiter attraktiv fürFachkräfte bleiben und dort, wowir es noch nicht sind, attraktivwerden. Deshalb arbeiten wir aneinem Wirtschaftsentwicklungs-konzept, das uns wesentliche Fra-gen beantwortet wird: Wie sehenwir uns künftig und wie wollenwir uns entwickeln? Was sind un-sere Schwerpunkte? Was wollenwir fördern?Solche Entwicklungskonzeptegab es in Pforzheim aber schonöfter…➤ Hager: Eine richtige, umfassen-de Entwicklungskonzeption fürdie Wirtschaft, zu der beispielswei-se auch die Entwicklung von Ge-werbeflächen zählt, ist in dieserForm neu. Ich halte persönlichnichts von reinen Ankündigungen,meine Devise lautet: machen.Gut die Hälfte Ihrer ersten Amts-zeit ist rum, wie sieht Ihre Bi-lanz aus?➤ Hager: Wir hatten es zu Be-ginn mit einem massiven Investi-

tionsstau zu tun, der nunmehrStück für Stück aufgelöst wird. Dasind beispielsweise die Investitio-nen in unsere Verkehrssysteme.Dazu gehört ein Parkleitsystemebenso wie die Bus-Konzeptionmit einem großen Busbahnhof amBahnhof, an dem auch eine Mobi-litätszentrale entstehen soll. Wirarbeiten an der Umsetzung einerRadwegekonzeption. Wir habenmassiv in Betreuungs- und Bil-dungseinrichtungen investiert.Gewerbegebiete werden entwi-ckelt, in vergleichbaren Städtenstehen deutlich mehr Gewerbeflä-chen zur Verfügung. Und die Dy-namik in unserer Stadt lässt sichauch an einer ganz anderen Zahlverdeutlichen: Die Arbeitsplätzesind von rund 47000 auf aktuell

52000 gestiegen. Natürlich möch-te ich diesen Anstieg nicht mir aufdie Fahne schreiben! Aber ichglaube, dass durch die sichtbarenInvestitionen in vielen Teilen derStadt ein Schub ausgelöst wurde,der auch die Unternehmen erfassthat. Es siedeln sich auch wiederUnternehmen von außerhalb neubei uns an. Es tut sich etwas inPforzheim, die Stimmung ist gut!Sie spüren eine Aufbruchsstim-mung?➤ Hager: Die ist deutlich zu spü-ren. Das merke ich bei den Bür-gern, die wieder gerne mitarbeitenund sich engagieren. Das merkeich auch bei den Unternehmen,die Initiativen ergreifen, sich betei-ligen und investieren. Unterneh-men, die sich einbringen, um denStandort positiv darzustellen wiebeispielsweise bei dem freienWLAN-Zugang in der Innenstadt.Was versprechen Sie sich in demZusammenhang von dem Assisi-Panorama im ehemaligen Gasome-ter, das 2014 eröffnet werden soll?➤ Hager: Das wird ein Highlightnicht nur für uns als Stadt, son-dern für die gesamte Region. Anbisherigen Standorten haben sichderartige Angebote zu einem Pu-blikumsrenner und zum wichtigenTourismus-Magneten entwickelt.Neu in Pforzheim ist auch derwegen seiner Beschäftigungspo-

litik in die Schlagzeilen gerateneVersandhändler Amazon. Bedau-ern Sie die Ansiedlung?➤ Hager: Amazon ist ein wichti-ger Faktor für unseren Arbeits-markt. Etwa Dreiviertel unsererArbeitslosen sind im Hartz-IV-Be-zug und davon wiederum sindDreiviertel an- oder ungelernteArbeitskräfte. Die bekommen wirin Hightech-Unternehmen prak-tisch nicht unter. Und genau andieser Stelle kommt Amazon insSpiel: Im ersten Jahr hat das Un-ternehmen bereits 700 Festanstel-lungen vorgenommen, genau wiegeplant und versprochen. Und derAufbau auf die zugesagten mindes-tens 1000 Festangestellten gehtweiter. Bei unserer Arbeitslosen-quote macht das gut ein Prozent

aus. Menschen, die sonst keineChance mehr auf dem Arbeits-markt hätten, haben plötzlich wie-der eine Perspektive in Pforzheim.Vonseiten der hiesigen Unter-nehmen gibt es aber kritischeStimmen zur Ansiedlung.➤ Hager: Kritische Stimmen ausdem Bereich Handel kann ichdurchaus nachvollziehen. Dasgrundlegende Problem heißt dochaber: Wie stellt sich der klassischeHandel gegenüber dem Versand-handel und nunmehr gegenüberdem „Online-Handel“ auf? Wir alsVerwaltung können hier nur dieRahmenbedingungen allgemeinschaffen. Und eines ist klar: Wei-tere Logistik- oder Großversandun-ternehmen wollen wir hier amStandort nicht. Mit einer Ausnah-me: DHL wird im Zusammenhangmit Amazon investieren.In welche Richtung wird sichdas Gebiet Buchbusch dann wei-ter entwickeln?➤ Hager: Wir wollen bevorzugtproduktionsorientierten Unterneh-men Chancen bieten.Kommen dann auch Unterneh-men aus Pforzheim zum Zuge,die sich aktuell nach anderenStandorten umsehen?➤ Hager: Sie spielen auf denEdelmetall-Spezialisten C. Hafneran. Die Umsiedlungsüberlegungensind eine reine Unternehmens-

entscheidung. Vonseiten der Ver-waltung und des Gemeinderateshaben wir dem Unternehmen einsehr weitreichendes Angebot ge-macht, das Unternehmen könnteim Prinzip zu jedem Zeitpunkt nachseinen Vorstellungen sofort bauen.Hinter Buchbusch stand ja einganzes Entwicklungskonzeptinklusive Betreuungs- und Fit-nessangebot und ähnlichem.Was ist daraus geworden?➤ Hager: Die Pläne verfolgen wirselbstverständlich weiter, denn dieAttraktivität eines Gebietes liegtheute nicht mehr nur in der un-mittelbaren Nähe zur Autobahn.Bestimmte Betreuungs- und/oderFitnessangebote könnten dadurchaus hilfreich sein. Aber dieaktuelle Rechtslage macht es unsnicht einfach: So ist es beispiels-weise schwierig in Gewerbegebie-ten Kinderbetreuungseinrichtun-gen zu etablieren. Sie sehen: Wirsuchen nach Wegen, aber das istmanchmal gar nicht so einfach.Abschließend: Wie ist denn derStand der Dinge in Sachen Deri-vate? Die Stadtverwaltung hattesich ja vor Ihrer AmtszeitSchrott-Papiere andrehen lassenund nach der Aufdeckung gegendas Geschäft geklagt…➤ Hager: Hier gibt es aktuell kei-ne neue Entwicklung. Wir wartenab, was bei dem Strafprozess fürein Urteil gefällt wird. Auch dasLandgericht Frankfurt möchte imZivilprozess noch abwarten.Sie rechnen also derzeit nichtmit größeren Summen, die demStadtsäckel gut täten?➤ Hager: (lacht). Das wird nocheinige Jahre dauern. Aber sehenSie sich die aktuellen Milliarden-Strafen für Banken an, weil offen-bar jahrelang globale Zinssätzemanipuliert wurden. Beachten Siedie Rechtsprechungen beim The-ma Derivate. In der Öffentlichkeit,bei der Gerichtsbarkeit und auchbei den Medien hat sich in denvergangenen Jahren sehr vieles beider Aufarbeitung dieses Themasgetan. Wir können klar belegen,dass die Verwaltung damals an derNase herumgeführt wurde. Eswurden Produkte in die Welt ge-setzt, die Kommunen so niemalshätten angeboten werden dürfen.Wir wollen unser Geld zurück undsind sehr zuversichtlich, es wiederzu bekommen.

Dirk Werner

70 Politik • Standort Pforzheim

„Die Zahl der Arbeitsplätze ist von 47 000auf 52 000 gestiegen“

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Dornhan ist ein Städtchen im ländlichen Raum. Das haben die Verantwortlichen

erkannt und kräftig investiert. Jetzt hat man eine Perspektive

Groß trotz klein

72 72 Politik • Standort Dornhan

Markus Huber steht auf demParkplatz vor der neuen Mehr-zweckhalle, die Hände in den

Taschen: „In Sachen Infrastruktur undweiche Standortfaktoren sind wir aufder Überholspur.“ Geste und Worte desBürgermeisters von Dornhan sagen klareines aus: Huber hat Selbstbewusstsein.Und das muss er haben, als Schulteseiner Stadt mit rund 6050 Einwohnernmitten im ländlichen Raum.

Der Ort ist nun einmal nicht der Na-bel der Welt und wer nicht ein wenigAhnung hat, der muss auf der Landkar-te länger suchen. Kurz zur Einordnung:Dornhan liegt grob zwischen Freuden-stadt und Rottweil.

Glaubte man den Prognosen der Zu-kunftsforscher, könnte man an dieserStelle Schluss machen. Zukunft? Düster.Punkt.

Huber glaubt aber ebenso wie die Ein-wohner nicht an Prognosen, man ver-

traut den eigenen Erfahrungen. Einelautet: Hat man Defizite, muss man siebeseitigen. Deshalb steht hier mitten imOrt eben eine neue Mehrzweckhalle.Sieben Millionen Euro – vier MillionenEuro davon Landesmittel – hat die Ge-meinde in den Bau investiert, der obseiner architektonischen Formenspracheauch in der Großstadt stehen könnte.

Doch die Halle ist kein Fremdkörper.Vielmehr passt er zum Selbstbewusst-sein, das den Ort prägt. Weil man aufdie eigene Stärke bauen kann. Um daszu verstehen, geht man vom Parkplatzin Richtung von Rathaus und Kirche –beides den berühmten Steinwurf ent-fernt. Man kommt vorbei an einem er-staunlich abwechslungsreichen Einzel-handel, vom Optiker bis zum Wollladen.

„Das ist schon außergewöhnlich“, unter-streicht Huber das Gesehene.

Dazu muss man aber wissen: Dorn-han hat hier auf der Hochebene zwi-

schen Schwarzwald und Neckartal einegewisse Insellage. Aus einem gutenUmkreis kommt man ins Städtle, umeinzukaufen. Zudem gibt es hier auchkaum einen Kaufkraftabfluss. Andershätte sich jüngst auch kein großer Le-bensmittelhändler auf das Wagnis länd-licher Raum eingelassen. Man kommtaber nicht nur wegen des Kaufens, son-dern auch zur Erbauung. Denn auf demWunschkatalog nicht nur der Einwohnerstand vor einigen Jahren: mehr Kultur!Daraufhin wurde der Farrenstall zumKulturzentrum umgestaltet. Huber:

„Jetzt ist was los.“ Und das Publikumfreut’s.

Doch Kultur nährt den Betrachterzwar geistig, Arbeit aber füllt den Geld-beutel. Wer wüsste das besser als eben-falls die Dornhaner. Denn der Ort wurdeals „Turnheim“ im Jahre 777 erstmalserwähnt, wurde 1276 als „Stadt“ be-zeichnet – doch arm waren die Einwoh-

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Michael Frietsch

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

ner all die Jahrhunderte über. Erst An-fang des 20. Jahrhunderts wendete sichallmählich das Blatt. Die Holzindustriesicherte den ersten Wohlstand.

Die gibt es hier immer noch. Seit1963 fertigt beispielsweise die BropackBronner Packmittel Holzverpackungen,Versandkisten und Paletten. Selbst dasVerpacken ganzer Maschinen über-nimmt das Familienunternehmen inzwi-schen. Daneben haben sich in Dornhanzwei „Mini-Cluster“ etabliert.

So gibt es einen Lebensmittelschwer-punkt, dem unter anderem Mado ange-hört: Das Unternehmen ist auf demMarkt für Fleischereimaschinen eineMacht, mit 70 Mitarbeitern der größteArbeitgeber am Ort – und war 2012insolvent. Inzwischen ist Mado mit neu-en Eigentümern in ruhigen Fahrwassernund schmiedet neue Pläne. Natürlich inDornhan. Ein anderes Beispiel: Backser-vice Gaux. Seit 2001 vermitteln Anja

und Thomas Gaux neue und gebrauchteBäckereimaschinen in alle Welt. Wobeiin Dornhan in einem 3000 Quadratme-ter großen Lager Maschinen und Öfenfür die Auslieferung vorbereitet werden.

Der zweite Schwerpunkt liegt in derMetallbearbeitung. Den komplettiertseit 2011 der Drehteilespezialist Rahm.Vor zwei Jahren ist man mit 38 Mitar-beitern in ein 2000 Quadratmeter gro-ßes Firmengebäude gezogen, in demPräzisionsteile in Serien bis zu zehnMillionen Stück hergestellt werden.1000 Arbeitsplätze summieren sich soin Dornhan, Tendenz steigend. Keinschlechter Wert.

Wer ohnehin schon auf den 17 HektarGewerbeflächen unterwegs ist, der kanngleich noch entdecken, was mit Ehrgeizebenfalls umsetzbar ist: eine Tankstelle.Mitten im ländlichen Raum eine Selten-heit. Drei Millionen Euro hat der Unter-nehmer Willy Quitoschinger in das

Unterfangen investiert. Für Bürgermeis-ter Huber ein wichtiges Stück Zukunfts-fähigkeit.

So tituliert er viele Projekte, die inden vergangenen Jahre in der Stadt mitihren sieben Teilorten nicht nur ange-schoben, sondern auch umgesetzt wur-den. Mit vier Hektar gibt es ausreichendErweiterungsfläche für Gewerbe, derEnergiebedarf stammt zu 80 Prozent ausErneuerbaren. Und schnelles Internetkommt per Glasfaser fast bis in den letz-ten Winkel. „Gefühlt sind wir hier mit-ten in der Großstadt.“ Da ist es wieder,das Selbstbewusstsein von Bürgermeis-ter Huber angesichts des Erreichten.

Dirk Werner

www.dornhan.de

Page 74: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Michael Frietsch

74 Politik • Standort Dornhan

Markus Huber ist seit 2004 Bür-germeister in Dornhan.

Er hat die Stadt neu aufgestelltHerr Bürgermeister Huber,Dornhan hat mächtig in-vestiert – handeln Sie

nach dem Motto: Nutzen wir dieChance, die wir im ländlichenRaum nicht haben?➤ Markus Huber: Nein, das istzu spitz formuliert. Sicher, wir hat-ten gewisse Standortdefizite, diewir aufholen mussten, um zu-kunftsfähig und lebenswert zusein. Aber die haben wir beseitigtund meiner Ansicht nach in diesenBereichen nun ein kleines Plus.Was waren die Defizite?➤ Huber: Die lagen beispielswei-se im Bereich des Lebensmittelein-zelhandels, wir hatten keine Sport-

möglichkeiten im Winter und diealte Mehrzweckhalle bot keineadäquaten Möglichkeiten mehr.Jetzt haben wir eine repräsentativeHalle, die für Veranstaltungen allerArt und für unsere neue Ganztags-schule als Mensa zur Verfügungsteht. Die Kinderbetreuung samtKrippe ist ausgebaut und es gibtnun beinahe flächendeckend Breit-bandverbindungen sowie ausrei-chend Gewerbeflächen. Danebenhaben wir mit dem neuen Bus-bahnhof die Situation an derHauptstraße neu geordnet. Un-term Strich kann man sagen: Wirpräsentieren uns nun einfach ganzanders. Und der erste Eindruckzählt bekanntlich besonders!Das klingt, als ob das ländlicheDornhan urbaner geworden ist…➤ Huber: (lacht) In gewisser Wei-se ist das richtig. Wenn man so

nutzt, also brachliegende Vermö-gen durch Erschließung aktiviert.Obendrein nutzen wir alle Zu-schussmöglichkeiten, die sich unsbieten! So haben wir unser Inves-titionsprogramm stemmen kön-nen, ohne uns zusätzlich verschul-den zu müssen.Was heißt ohne zusätzlicheSchulden?➤ Huber: Als ich 2005 als Bür-germeister begonnen habe, lag derSchuldenstand bei knapp fünf Mil-lionen Euro. Ende 2013 liegen wirim Kernhaushalt bei noch knappdrei Millionen Euro.Nicht schlecht. Wie viel habenSie daneben in den vergangenenJahren investiert?➤ Huber: Im Schnitt haben wirpro Jahr drei bis vier MillionenEuro investiert. Für unsere Größeist das eine Hausnummer.Der Gemeinderat stand ge-schlossen dahinter?➤ Huber: Wir haben im Gemein-derat eine gute Diskussionskulturund wenn wir uns auf etwas ge-einigt haben, dann stehen wirauch alle dahinter. Wichtig ist da-bei immer der Nutzwert und dieWerthaltigkeit für die Bürger.Denkmäler brauchen wir nicht!Spüren Sie schon Auswirkungender Investitionen?➤ Huber: Sicher kann man eineAufbruchstimmung unter den Bür-gern spüren. Auch gibt es verstärktNachfragen nach Wohnungen undBauplätzen. Es hat sich also ge-lohnt. Bei der Bevölkerungsent-wicklung ist das leider noch nicht

angekommen, das hängt aber vorallem mit dem Wegfall von Ar-beitsplätzen zusammen. Aber daswird sich wieder ändern.Wie geht es weiter?➤ Huber: Wir investieren weiter-hin. Aktuell nehmen wir uns mitPartnern dem Thema Ärzteversor-gung in Form eines kleines Ärzte-hauses an. Zudem wollen wir dasAngebot an Pflegeplätzen und be-treutem Wohnen für Ältere aus-bauen. Die Wirtschaftsförderungstärken wir ebenfalls, deshalb istsie jetzt bei Kämmerer Otto Rup-paner angesiedelt. Es soll ein Netz-werk mit „Wir-Gefühl“ unter denUnternehmern entstehen.Stimmt es, dass Sie sogar einGründerzentrum planen?➤ Huber: Ja, das stimmt.Ist das nicht ein wenig vermes-sen für den ländlichen Raum?➤ Huber: Wir wollen damit be-wusst ein Signal setzen, dass wiruns als kleine Kommune Gedan-ken machen. So mancher wegwei-sender Prozess, manche Eigen-dynamik ist durch eine verrückteIdee entstanden!Welche Gründerszene erhoffenSie sich denn in Dornhan?➤ Huber: Wir haben immer wie-der Anfragen aus dem handwerk-lichen Bereich. Dank unsererBreitbandverbindung haben wirzudem bereits einen beachtlichenBestand an Dienstleistern, die fürviele der namhaften Unternehmenin der Region tätig sind. Wir habenalso ein gewisses Potenzial!

wer

will, haben wir an unseren städti-schen Qualitäten gearbeitet: Esgibt einfach eine gewisse Erwar-tungshaltung, wenn Menschen zuuns herziehen wollen. Wir habenin Dornhan einen hohen Wohn-und Freizeitwert samt gutem in-nerstädtischem Handel gehabtund das jetzt um Aspekte wieschnelles Internet und Kinder-betreuung ergänzt.Muss sich eine Kommune auchdarum kümmern, dass eineTankstelle vor Ort ist?➤ Huber: Die Tankstelle war dasNebenprodukt einer Ansiedlung.Für uns bot sich aber aus zweiGründen eine einmalige Chance:

Einerseits konnten wir das Arealund die Verkehrsanbindung insGewerbegebiet samt der Kreisstra-ße neu ordnen. Andererseits ist dieTankstelle ein interessanter Orts-eingang – die übrigens die güns-tigste der Region sein soll. Wennman sieht, wie viele Autofahrerdort tanken, scheint es zu stim-men. Für uns ist das ein wichtigerMagnet für den Handel geworden.Angesichts der Investitionen:Kann die Stadt Dornhan ausdem Vollen schöpfen?➤ Huber: Der Eindruck mag ent-stehen, aber wir haben einfachsehr exakt geplant und gewirt-schaftet. Hinter diesem Vorgehensteht auch der Gemeinderat, denneigentlich sind wir steuerschwach.Für die Investitionen haben wirunsere Reserven sowie Einnah-men aus Bauplatzverkäufen ge-

„Wir haben eben sehr exakt geplant,gewirtschaftet und nutzen alle Förderungen“

„Wir sindurbaner“Dornhans Bürgermeister Markus Huber

im Econo-Interview über die Erwartungen der

Bürger. Und über Investitionen ohne Geld

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Attraktiv investiertDer Hahn gilt unter Heraldikern als

Symbol für Wachsamkeit. Ein gutesZeichen für Dornhan: Rechtzeitig

hat die Stadt mit rund 6000 Einwohnernauf die vielfältigen Herausforderungen fürden ländlichen Raum reagiert. „Wir habenkräftig in unsere Attraktivität investiert“,sagt Bürgermeister Markus Huber.Jetzt ist die Stadt im Norden des Land­

kreises Rottweil fit für die Zukunft. Die In­frastruktur von der Kinderbetreuung überdie Breitbandanbindung bis hin zur moder­nen Mehrzweckhalle ist für eine Kommu­ne dieser Größe und mit sieben Teilortenbeachtlich. Markus Huber: „Wir tragendamit den Bedürfnissen unserer BürgerRechnung und positionieren uns auch fürmögliche künftige Einwohner als vorbildli­cher Wohnort.“

Daneben lockt die Stadt mit einem regenLeben dank Dienstleistern, Händlern und kul­turellen Angeboten, die auch von Vereinenund Kirchen bereichert werden. Markus Hu­ber: „Wir haben damit auch eine Magnetwir­kung über die Stadtgrenzen hinaus.“Auch die Unternehmen vor Ort proftie­

ren von der neuen Attraktivität. „Insge­samt sind wir von einem innovativen Mit­telstand und Handwerksbetrieben geprägt“,sagt der Bürgermeister. Der Branchenmixist breit gefächert, ein kleines Metall­ sowieein Lebensmittelmaschinen­Cluster habensich in den vergangenen Jahren gebildet.Markus Huber: „In der näheren Region gibtes zudem namhafte Unternehmen, diewichtige Partner unserer Firmen undDienstleister sind.“ Die Perspektiven sindalso bestens.

Dornhan hat in den vergangenen Jahrenkräftig in die Infrastruktur der Stadt investiertFoto: Michael Frietsch

Stadtverwaltung DornhanObere Torstraße 2 • 72175 Dornhan • Telefon: 07455/9381-0 • Telefax: 07455/[email protected] • www.dornhan.de

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Standortporträt onlineAlle Standortporträts

sind auch online verfügbar.www.econo.de

Page 76: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Illustration/Fotos: Jigal Fichtner

Sulz am Neckar und Vöhringen liegen nur wenige Kilometer auseinander.

Dazwischen befindet sich die Autobahn 81.

Und 37 Hektar Ackerfläche, die man zusammen als Gewerbegebiet vermarkten will.

Es ist der Weg in eine goldene Zukunft

76 Politik • Standort Sulz/Vöhringen

Nachbarschaft

Auf gute

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Die Ackerfläche spannt sichgrün-braun über eine leich-te Anhöhe. Duftiger Nebel

zieht darüber hinweg. Das Rau-schen der Fahrzeuge auf der Auto-bahn 81 untermalt die Szenerie ingesetzter Lautstärke. Die Dezem-ber-Sonne bricht golden durch dieSchwaden. Ein kitschiges Bild.

Doch es steht perfekt für das,was diese Fläche bedeutet: diegoldene Zukunft für gleich zweiKommunen.

Dazu muss man wissen: Aufden Ackerflächen zwischen derLandesstraße 409 und der Kreis-straße 5505 hat der Flächennut-zungsplan schon seit Jahrzehntenden sprichwörtlichen Finger drauf.Gewerbeflächen sollen hier entste-hen. Von den Straßen darf mansich nicht täuschen lassen. DerAcker quasi hat einen direktenAnschluss an die A81. Zusammenmit den bestehenden Gewerbeflä-chen in beiden Kommunen undzusätzlich dem geplanten regiona-len Gewerbegebiet auf Sulzer Ge-markung ist dieses Interkommuna-le Gebiet auf den Ackerflächen einPfund. Eine vergleichbare Konstel-lation findet man entlang der Au-tobahn kaum.

Deshalb haben die Stadt Sulzund die Gemeinde Vöhringen jetzteinen Zweckverband gegründet,vermarkten die 37 Hektar Gesamt-fläche des Ackers der Synergienwegen gemeinsam – ein von denGremien selten einhellig mitgetra-genes Projekt.

Das Motto: auf gute Nachbar-schaft!

Immerhin sind beide Kommu-nen bereits bestens aufgestellt.Doch zusammen kann man in

diesem Fall eben mehr bewegen,deshalb der Schulterschluss in die-ser eigentlich heiklen Frage.

Fast hat man den Eindruck, dieStadt Sulz am Neckar wird im-mer ein wenig unterschätzt. Mannimmt die nördlichste Stadt imLandkreis Rottweil eben nicht sobesonders war, Tallage halt. Dochwer sich auf der Straße die weni-gen Serpentinen hinab an denNeckar geschlängelt hat, der erlebtein beinahe quirrliges Städtchen,eine Wohn- und Schulstadt mit12500 Einwohnern und Arbeits-platz-Angeboten querbeet. Auchrund um den Marktplatz ist es le-bendig, Einzelhandel, Café – dieEinwohner wissen es zu schätzen.Doch wer wirklich etwas überSulz erfahren möchte, der fährteinige Hundert Meter weiter.

Dann steht man mitten im Ge-biet „Neckarwiesen“. Hier hatsich in den vergangenen JahrenGewaltiges verändert. „Die Neu-strukturierung des Geländes botfür uns eine riesige Chance“, hebtdenn auch der WirtschaftsfördererHartmut Walter hervor. Bis in die1960e-Jahre hinein beherbergtedas Gelände die Buntweberei Sulz.Anschließend übernahm die Bun-deswehr das neun Hektar großeAreal beinahe im Herzen der Stadt.Damit war für Jahrzehnte keineEntwicklung möglich.

Erst ab 1997, mit dem Abzug,eröffnete sich besagte riesigeChance. Und die Sulzer wusstensie klug zu nutzen. Walter: „Wirhaben es wie eine Kernstadterwei-terung gesehen.“ Und so flossenMillionen-Beträge in die Erschlie-ßung für Wohnen und Einzelhan-

del. Mittendrin thront der „Back-steinbau“, eine Stadthalle mitarchitektonischer Raffinesse. Da-zwischen teilt eine neue Straßesamt Neckarbrücke bestehendeGewerbeflächen von dem Gebietab und dient gleichzeitig als Um-gehungsstraße, ein zweiter Strangin Richtung Autobahn.

Hinter den „Neckarwiesen“ ha-ben verschiedene Unternehmenseit vielen Jahren ihren Sitz. Einesdavon ist das Metallveredelungs-werk Sulz, das 1997 von Hans-Jörg Haible und Bodo Langendör-

fer gegründet wurde und sogarden Innovationspreis des Landesbekam – für ein Verfahren zumRecycling von Einkaufswagen.

Doch eigentlich ist in jedem derneun Sulzer Ortsteile etwas derartBemerkenswertes zu finden. InHopfau steht im Gebäude des Ap-felguts von Martina Meuth undBernd Neuner-Duttenhofer eineder bekanntesten Fernsehküchender Nation. Buchautoren sind diebeiden obendrein. In Glatt mitdem Wasserschloss eine bekannteKultureinrichtng – samt weithinberühmter Kuchentheke.

In Bergfelden ist mit der zuSülzle gehörenden Kopf-Gruppeein Anlagenbauer zu Hause, derKlärschlamm bis zum letzten Be-standteil Weiterverwerten kann.Und im Gewerbegebiet Kastellunweit von Autobahn und Acker-fläche stellt Wössner mit

Sulz am Neckar hat bei der Sanierung der„Neckarwiesen“ alles richtig gemacht

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

Fotos: Sulz am Neckar, Michael Frietsch, Jigal Fichtner

rund 200 Mitarbeitern Ess­platzmöbel her.

Alles in allem eine bunte Kon­stellation, die nach Ansicht vonBürgermeister Gert Hieber vor al­lem eines bietet: „Lebensqualität.Denn hier passt alles zusammen.“

Das unterschreibt auch sein Kol­lege Stefan Hammer wenige Kilo­meter östlich. Während Sulz imNeckartal liegt, schmiegt sichVöhringen im sogenannten Korn­

gäu an eine kleine Anhöhe. Mit3350 Einwohnern ist die Gemein­de zwar kleiner, aber nicht wenigerselbstbewusst. Denn auch Vöhrin­gen ist mit rund 1000 Arbeitsplät­ze für eine Kommune dieser Größewirtschaftlich durchaus stark.

Das hängt direkt mit der A81zusammen. Denn in Spuckweite

der Ausfahrt hat Vöhringen bereitsein Gewerbegebiet, gut bestücktmit einem breiten Branchenmix.Allen voran Andreas Lupold Hy­drotechnik mit 142 Mitarbeiternund einem Umsatz von 20,5 Mil­lionen Euro. Aber auch der 24h­Autohof hat seine Besonderheit:Pächterin Eveline Kartal war beider Eröffnung 2005 die jüngsteAutohofbetreiberin. Heute ist dieTankstelle längst etabliert. Ebensowie die Steuerkanzlei Schitten­

helm oder der Tief­ und Straßen­bauer Lupold mit rund 60 Mitar­beitern, der für namhafte Unter­nehmen im weiten Umkreis dieBagger graben lässt. Auch BeilharzHaus trägt seit mehr als 75 Jahrenmit Modul und Architektenhäu­sern den Namen Vöhringens überdie Gemarkungsgrenzen hinaus.

Das alte Wasserschloss in Sulz-Glatt ist heute ein kulturelles Kleinodund trägt den Ruf der Stadt als Kulturstandort

Doch um Vöhringen richtig ken­nenzulernen, lohnt sich die Fahrtübers Gewerbegebiet hinaus insOrtsinnere. Hier zwischen Laden­geschäften und schmucken Häu­sern wird auf einen Blick klar, wasBürgermeister Hammer meint,wenn er sagt: „Hier stimmen dieLebensqualität und die Versor­

gungsstruktur.“ Das ist wichtig,denn die Gemeinde ist dank derAutobahn auch als Wohnort be­liebt. Abends kommt man heim.

Zurück auf den Acker. Hier ent­scheidet sich wie gesagt die Zu­kunft der Orte. Doch bange istkeinem der Bürgermeister. Denn

78 Politik • Standort Sulz/Vöhringen

Vöhringen schmiegt sich ins Korngäu.Und zieht seine Stärke aus der Autobahn

Charmemal zweiDie Gemeinde Vöhringen

besitzt doppelten Charme.Zum einen als Gewerbe­

standort erster Güte. Autobahn­anschluss und Zubringer garantie­ren beste Verbindungen in alleRichtungen. Schon lange bevordie Abfahrt Vöhringen der A81 inSicht kommt, lenkt der hohe Py­lon des Autohofs die Blicke aufdas Gewerbegebiet „Ziegelhütte“.Doch Vöhringen baut nicht nurauf das Gebiet direkt an der Auto­bahn. Es gibt mehrere Gewerbe­flächen, auf denen sich Metallverarbeiter, Dienstleister, Straßen­bauer und Lebensmittelhandel angesiedelt haben, in denenMöbelelemente und Fertighäuser entstehen. Zudem besteht rundum diese Unternehmen ein Netz aus zahlreichen Handwerks­betrieben. Die wirtschaftliche Stärke ist ein echter Standortvorteil.

Daneben hat sich Vöhringenaber seinen ländlichen Charmeerhalten. Der Kernort mit 3350Einwohnern schmiegt sich umden ansprechend sanierten Orts­kern mit Kirche, Rathaus undFachwerkhäusern. Die Infrastruk­tur ist mit Bäcker, Metzger, Postsowie Arzt, Zahnarzt, Apotheke,Kinderkrippe und ­gärten sowieden Grundschulen und der Au­ßenstelle der Werkrealschule er­staunlich vollständig. Landschaft­lich liegt der Ort reizvoll am

Übergang vom Schwarzwald zur Alb, eine Stunde Fahrzeit vomBodensee entfernt. Der 900­Einwohner­Teilort Wittershausen istdank seines dörflichen Charakters ein beliebter Wohnort.Die Gemeinde verfügt in Wittershausen über freie Gewerbe­

und Wohnbauplätze.

Die Gemeinde Vöhringen punktet mit Gewerbeflächenund Heimatgefühl. Foto: Gemeinde Vöhringen

Gemeindeverwaltung VöhringenSulzer Straße 8 • 72189 Vöhringen • Telefon: 07454/9583-0 • Telefax: 07454/[email protected] • www.voehringen-bw.de

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Page 79: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Das Gewerbegebiet von Vöhringen direkt an der A81 ist nicht nur gutgefüllt. Es beherbergt auch namhafte Unternehmen

Der„Backsteinbau“ist die neue Stadthalle

in Sulz – und einarchitektonisches

Schmuckstück

klar ist: Dank der guten Nachbar-schaft lässt sich die Fläche bestensvermarkten. Dirk Werner

www.sulz.dewww.voehringen-bw.de

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

Die Bürgermeister Gerd Hieber und

Stefan Hammer im Econo-Interview über die

Synergien durch ihre Nachbarschaft,

Vorteile für Firmen und die goldene Zukunft

„Zusammen können wir mehr bieten“Herr Bürgermeister Hieber,

Herr Bürgermeister Ham-mer, Ihre Gemeinden

Sulz am Neckar und Vöhringenbringen ein interkommunalesGewerbegebiet voran. Was ver-sprechen Sie sich davon?➤ Gerd Hieber: Wir verfolgendrei Ziele: Wir schaffen Flächendirekt an der Autobahn 81 für dieEntwicklung von hiesigen Unter-nehmen, wir bündeln als Gemein-den unsere Stärken und bietenAnsiedlungswilligen einen attrak-tiven Standort direkt an der Auto-bahn und mit Glasfaseranbindungbis aufs Grundstück.➤ Stefan Hammer: Die Vorteileliegen auf der Hand: Ein größeresGebiet lässt sich besser vermark-ten, als zwei kleine. Zudem kön-nen wir durch die gemeinsameErschließung Kosten sparen. Daswirkt sich direkt auf die Quadrat-meterpreise aus.Welchen Wert streben Sie an?➤ Hieber: Unser Ziel ist ein Preisvon unter 50 Euro pro Quadratme-ter. Das steigert deutlich die At-traktivität.Ist das realistisch?➤ Hammer: Wir haben vor unse-rer Kooperation Kosten und Nut-zen klar kalkuliert. Deshalb haltenwir den Preis nach jetzigem Er-messen für realisierbar.Würden den Gemeinden ohne

Stefan Hammer, 39, ist seit 2007Bürgermeister in Vöhringen. Zuvorwar er nach der Ausbildung zumgehobenen Dienst, neun Jahre beider Stadt Göppingen unter ande-rem als Referent sowie Bezirk-samtsleiter. Als Vater von drei klei-nen Töchtern gehört die Freizeitder Familie sowie dem Wandern,Schwimmen und Musizieren.

Gerd Hieber, 51, ist seit 1999Bürgermeister in Sulz am Ne-ckar. Zuvor arbeitete er nachder Ausbildung im gehobenenVerwaltungsdienst in der Stadt-verwaltung Reutlingen. SeinenBetriebswirt hat Hieber imAbendstudium erworben. Inder Freizeit ist der Vater von dreiTöchtern sportlich aktiv – unteranderem beim Radfahren.

80 Politik • Standort Sulz/Vöhringen

das Gebiet Entwicklungsmög-lichkeiten fehlen?➤ Hieber: Das jetzt ausgewählteGebiet ist seit 1995 im Flächen-nutzungsplan vorgesehen, aufbeiden Gemarkungsseiten ge-trennt. Deshalb wären beide Orteauch ohne das gemeinsame Gebietnoch handlungsfähig.➤ Hammer: Allerdings ist ausmeiner Sicht aufgrund der schongenannten Vorteile der jetzt einge-schlagene Weg der richtige!Herr Hieber, auf der GemarkungSulz befinden sich neben eige-nen Flächen, dem geplanteninterkommunalen Gebiet auchdie Flächen für das regionaleGewerbegebiet – ein Fluch odereine goldene Zukunft?➤ Hieber: Sie spielen auf die Dis-kussionen an, die es im Rahmender Anfrage zur Ansiedlung desTestzentrums von Daimler in derBevölkerung gab. Dazu muss mansagen: Das regionale Gewerbege-biet hat kleinere Dimensionen undist anders akzeptiert. Sulz ist gerneGastgeber für Ansiedlungen mitgroßem Flächenbedarf, die derganzen Region nutzen! Und natür-lich eröffnet uns das Chancen fürweitere Ansiedlungen, beispiels-weise aus dem Zulieferbereich.Zumal wir nicht nur Flächen, son-dern auch qualifizierte Fachkräftehaben. Den Kritikern muss ich

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Fotos: Jigal Fichtner

„Zusammen können wir mehr bieten“81

sagen: Wir haben ein Defizit beiArbeitsplätzen. Ein Mehr würdeauf mehreren Ebenen der Einnah-mesituation der Stadt gut tun.Wie ist die Situation in Vöhrin-gen, Herr Hammer?➤ Hammer: Ganz ähnlich. Wirsind zwar mit rund 1000 Arbeits-plätzen und einem breiten Bran-chenmix gut aufgestellt, dennochhaben auch wir deutlich mehrAus- als Einpendler, unterdurch-schnittlich viele Arbeitsplätze jeEinwohner und eine geringereSteuerkraft. Es besteht also Hand-lungsbedarf, mehr und auch hö-herwertige Arbeitsplätze anzusie-deln. Dieser Aufgabe stellen wiruns nun gemeinsam.Die dafür nötigen Hausaufgabensind gemacht?

➤ Hammer: Ja, wir können bei-spielsweise die Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf durch entspre-chende Öffnungszeiten und Ganz-tagsbetreuung im Krippen- undKindergartenalter gewährleisten.

So entwickeln wir nun auch dieSchulen weiter.➤ Hieber: Das waren auch füruns wichtige Punkte. Darüber hi-naus haben wir die Breitbandan-bindung fast flächendeckend rea-listert und in der Kernstadt überSanierungsgebiete attraktive Ge-

werbe-, Wohn- und Veranstal-tungsorte geschaffen. In den Orts-teilen haben wir mit den Einwoh-nern Ortsentwicklungskonzepteaufgelegt, die wir Zug um Zugebenfalls umsetzen werden. Auch

dort werden wir Sanierungsgebie-te realisieren.Wie machen Sie einem Investorüber Hebesätze und Autobahnhinaus eine Ansiedlungschmackhaft?➤ Hieber: Wir pflegen eine Will-kommenskultur in funktionieren-

den Ortsgemeinschaften mit ei-nem guten Preisniveau…➤ Hammer: … und es stimmthier einfach die Lebensqualitätsamt der Versorgungsinfrastruktur.Hier lebt man eben nicht im Groß-stadtdschungel, sondern in einerabwechslungsreichen, auch kultu-rell interessanten Landschaft!Das klingt, als könnte aus derVerwaltungsgemeinschaft mehrwerden – oder bleibt es bei derguten Nachbarschaft?➤ Hieber: Über eine Gebietre-form entscheiden andere Stellen.Wir nutzen weiterhin die Chan-cen, die sich bieten, damit wirvorankommen.➤ Hammer: Genau. Wir habenInteresse an einer starken Partner-schaft, die Nutzen bringt. wer

„Wir haben ein Defizit an Arbeitsplätzen.“„Hier besteht klar Handlungsbedarf“

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

Hans-Peter Unmüßig inseinem Büro vor einem Gemäldevon Hans-Günther van Look

82 Menschen • Im Porträt

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

Kaum einer zeichnet sich bei der Stadtentwicklung so sehr durch Beharrlichkeit

und einen langen Atem aus wie der Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig

Peter

Hans-Peter Umüßig ist nicht groß. Er ist eher kleingewachsen. Doch wenn es darum geht, ausFläche Raum zu machen, aus einem Brachland

ein Projekt, aus einem Stück Geschichte die Zukunft,dann ist er einer der Größten in Südbaden. In Freiburgsicher der Größte. Hans-Peter Unmüßig, den Hanssprechen nur seine Schulfreunde noch aus, das Scharf-S verschwindet im Firmennamen, doch: „Ich legegroßen Wert darauf.“ Was ist er nun? Ist er modernerFeldherr, der Flächen erobert, um sie zu Gebäudenund die Gebäude zu Geld zu machen? Ist er Pionier?Baulöwe? Heuschrecke gar?

Die Antwort ist schwierig.Doch wenn man Unmüßiggetroffen hat, ihm zwei Stun-den zugehört hat, den Aus-führungen über seine Stadt,über seinen Beruf, über seinDenken, dann sieht man sichdanach nicht imstande, ihn inirgendeine dieser Schubladen zu stecken.

Ein Baulöwe ist er sicher nicht. Dieser Begriff triffteher auf seinen Vater zu. Adolf Unmüßig war ein Bau-unternehmer im klassischen Sinn. Er zog Siedlungenhoch, weil Siedlungen gebraucht wurden. Als er dannvor 37 Jahren seinen Sohn, damals 25 Jahre alt, insUnternehmen holt, macht der gleich etwas anders: Erbaut sechs Reihenhäuser – und verkauft sie. Seinnächstes Projekt: 26 Reihenhäuser. Heute arbeitet ernur noch so: finden, planen, verkaufen. Nur an insti-tutionelle Anleger wie Versicherer und Fonds. Anleger,die langfristig denken und sichere Rendite suchen.

Längst sind aus Reihenhäusern ganze Wohnviertelgeworden. Unmüßig baut kleine Städte in der Stadt.Die Westarkaden auf dem Gelände der ehemaligenHolzhandlung Brielmann in Freiburg sind das aktuelleBeispiel. 350 Wohneinheiten, Nahversorgung, Lädenund Geschäfte. Wenn Unmüßig von solchen Projektenspricht, neigt er dazu, nicht von den 130 MillionenEuro zu sprechen, die hier investiert wurden, sondernvon Kleinigkeiten. Das Quartier in seinem Städtle. DasDächle, unter dem die Menschen leben. Das Gässle,das Eckle, das Lädle – alles ganz possierlich. Vielleichtliegt es daran, dass er sein Büro im fünften Stock hat.Per Panoramablick sieht er ganz Freiburg, und von dortoben sieht wirklich alles winzig aus.

Wer viel bewegt und nachhaltig verändert, der mussKritik aushalten. Für seine Gegner ist Unmüßig dieInkarnation eines Pfeffersacks. Sie sehen in ihm denzähen Patriarchen, der sich den öffentlichen Raum zueigen macht und der Stadt seinen Stempel aufdrückt.Ohne Rücksicht auf Verluste. Zumindest Letzteres istnachweislich falsch. Unmüßig muss Verluste in Kaufnehmen, sogar die eigenen. Der Bau eines Geschäfts-und Wohnhauses zwischen Innenstadt und Haupt-bahnhof, hat ihn viel Geld gekostet. Unmüßig lag mitden Nachbarn über Kreuz, musste sich schließlich ei-

nen Kompromiss erkaufen.Jetzt wird wieder gebaut.

„Gutes lässt sich nicht aufhal-ten“, sagt er trotzig.

Auch der Vorwurf, dassdem reichen Unmüßig dasSchicksal der Ärmerenwurscht sei, lässt sich nichtbestätigen. Nie gerät Unmü-

ßig so in Wallungen, wie wenn er über verfehlte Sied-lungspolitik spricht. Freiburg brauche jedes Jahr 1000neue Wohnungen, sagt er. Wo ist denn der Beitrag derStadt? Oder der städtischen Wohnbaugesellschaft?Unmüßig sagt deutlich, was er davon hält, dass eineFamilie mit drei Kindern sich keine Wohnung inFreiburg mehr leisten kann. „So geht mein Städtlekaputt“, schimpft er. Während die Stadt noch mitAnwohnern um die Fläche für einen neuen Stadtteilfeilscht, hat Unmüßig bereits die Westarkaden gebaut.

Auf dem antiken Schreibtisch in seinem Büro stapelnsich dicke, schwarze Mappen. „Jede ist ein Problem“,scherzt Unmüßig. Weglegen wird er keine. Um denBakola-Bau, das Ensemble aus Sparkasse und Unmüßig-Hochhaus, hat er ein Jahrzehnt gekämpft. Auch dieWestarkaden haben von Idee bis Fertigstellung fastzehn Jahre gedauert. Doch nun hat Unmüßig das Pro-jekt exportierbar gemacht. In Heidelberg entsteht einähnliches Objekt nach seinem Muster.

Heuschrecken ziehen übers Land, fressen alles Nahr-hafte und hinterlassen Ödnis. Unmüßig tut das Gegen-teil. Er hinterlässt Werte. Er baut acht Stockwerke, wovorher ein Loch in der Stadt war. Das fällt auf, daspolarisiert. Doch wenn er überzeugt ist, das Richtigezu wollen, dann lässt er nicht locker, bis er es auch tundarf. So ist er. Philipp Peters

83

Sein erstes Projekt warensechs Reihenhäuser,

sein zweites dann gleich 26

der Große

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: MFG, Aesculap, Sparda Bank, Sedus Stoll, IG Metall

■ Die Industrie- und Handels-kammer Südlicher Oberrhein hatihre Vollversammlung verstärkt.Nachträglich wurden jetzt UweBarth, Vorstandschef der Volks-bank Freiburg, und Helmut Be-cker, Vorstandschef der Sparkas-se Offenburg/Ortenau, in dasGremium gewählt.■ Der Mischkonzern Oest mit Sitzin Freudenstadt hat einen neuenChef für seine Maschinenbau-Sparte. Gerhard Darcis wechseltvon Hans Lingl in den Nord-schwarzwald.■ Die Stadtwerke Stockach müs-sen sich einen neuen Geschäfts-führer suchen. Der aktuelle,Dietmar Geier, wechselt zumJahresende von Stockach nach

Biberach an der Riss, wo er diedortigen Stadtwerke führen wird.■ Weltpremiere in Rust: Der Kü-chenchef des Restaurants „Am-molite“ im Europa-Park, PeterHagen hat einen Michelin-Sternerhalten. Die Besonderheit: Es istder erste Stern für einen Freizeit-park weltweit.■ Einen der begehrtesten De-sign-Nachwuchspreise hat derPforzheimer Student ChristianHolweck gewonnen. Für seine„Studie der Bewegung“, bei der ersich mit der Wahrnehmung desFahrers bei steigender Geschwin-digkeit auseinandersetzte, ge-wann er den mit 12 000 Euro do-tierten„Lucky Strike Junior DesignAward“.

■ Küchenbauer Alno aus Pfullen-dorf verordnet seiner chinesi-schen Tochterfima eine neueFührung. Arno Hopfenspergerwird neuer CEO der „Alno ChinaHolding“ mit Sitz in Hongkong■ Wegen eines anstehendenStrafprozesses legt MichaelHorn, Vize-Chef der LBBW, seinAmt nieder. Vom kommendenJahr an muss sich Horn gemein-sam mit mehreren ehemaligenVorstandskollegen wegen desVorwurfs der Bilanzfälschung vordem Stuttgarter Landgerichtverantworten.■ Dirk Janthur wird neuer Vor-sitzender des Landesverbandesder Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg. Der 37-jährige Da-

84 Menschen • Menschen des Monats

Menschen des M■ Beim Medizintechniker Aescu-lap geht eine Ära zu Ende. Nach30 Jahren beerbt Dirk FreundHarald Stallforth als stellvertre-tenden Vorstandschef. Freundkam von Procter & Gamble.

Mann des Monats:Klaus HaasisEr hat sie aufgebaut, nun verlässt er sie,die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) – nach 18 Jahren:Klaus Haasis. Der 58-Jährige startete seineKarriere einst in den 70er-Jahren nachdem Abitur mit einer Lehre zum Repro-fotograf und Werbekaufmann, war da-nach beim Hoechst-Konzern, dann Chefvon Sat1 Baden-Württemberg. Ein Nach-folger steht noch nicht fest.

■ Ära-Ende, Nummer zwei:Thomas Renner, Vorstandschefder Sparda Bank aus Stuttgart,geht in den Ruhestand. SeinNachfolger ist der bisherige Vor-standskollege Martin Hettich.

■ Überraschung: Nach 21 Jah-ren bei Sedus Stoll kehrt Bern-hard E. Kallup der Firma denRücken. Seit 1997 war KallupVorstandschef. Den Nachfolgersucht man in Dogern noch.

■ Roman Zitzelsberger istneuer Bezirksleiter der Südwest-IG-Metall. Der 47-Jährige wech-selt von Gaggenau, wo er seitdem Jahr 2003 Erster Bevoll-mächtigter der Gewerkschaftwar, nach Stuttgart.

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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tenschutzbeauftragte führt zweiUnternehmen in Esslingen.■ Der frühere BDI-Chef Hans-Peter Keitel soll im Herbst 2014neuer Aufsichtsratsvorsitzenderdes Heidenheimer Mischkon-zerns Voith werden. Sein Vorgän-ger Manfred Bischoff erreichtdann die Altersgrenze von 72 Jah-ren. Zudem soll Keitel den Gesell-schafterausschuss führen.■ Wechsel an der Spitze des Heil-bronner FamilienunternehmensPflanzen Kölle: Der Vertrag vonGeschäftsführerin Angelika Köl-le wird nicht verlängert. Der Ver-waltungsrat hat stattdessenHans-Jörg Greimel zum neuenSprecher der Geschäftsführungbestimmt. Grund für die Demissi-on sollen „unterschiedliche Auf-fassungen über die weitere stra-tegische Ausrichtung derGesellschaft“ sein, so das Unter-nehmen. Greimel war zuletzt Vor-stand bei der österreichischenBaumarktkette Baumax.■ Die Stadt Lahr braucht einenneuen Baubürgermeister. Amts-inhaber Karl Langensteiner-Schönborn wechselt nach Kon-stanz, wo er denselben Posteneinnehmen wird.■ Jolanda Rothfuß, ehemaligeGeschäftsführerin der PforzheimerWitzenmann-Gruppe, ist tot. DieGründerin der nach der ihr benann-ten Stiftung wurde 83 Jahre alt.■ Zwischen den DHBW-Standor-ten Mosbach und Heilbronn gärtes seit Monaten. Nun hat DirkSaller, Hochschulrektor in Mos-bach, seinen Rücktritt einge-reicht. Ein Grund: die Abspaltungdes Campus Heilbronn. Dort en-gagiert sich etwa die Stiftung vonLidl-Gründer Dieter Schwarz miteiner dreistelligen Millionensum-me. Der Standort, der eigentlichzu Mosbach gehört, hat deshalbseine Eigenständigkeit erklärt.■ Der Autozulieferer SHW aus Aa-len braucht einen neuen Auf-sichtsratschef: Anton Schneiderlegt sein Amt nach dem bereitserfolgten Ausstieg des Mehr-heitseigners Nordwind zum Jah-

resende nieder. Georg Wolf sollsein Nachfolger werden.■ Henrik A. Schunk, geschäfts-führender Gesellschafter derSchunk-Gruppe aus Lauffen amNeckar, bleibt für drei weitere Jah-re Vorstandsvorsitzender des Eu-ropäischen Roboterverbands„EU-nited Robotics“.■ Erich T. Utiger, Mitgründer desSchweizer BüromöbelherstellerSedorama, geht in den Ruhe-stand. Nachfolger als Geschäfts-führer der Tochterfirma derRheinauer Brunner-Gruppe istMarc Brunner.■ Peter Weibel, Vorstand desZKM in Karlsruhe erhält den mit20 000 Euro dotierten Oskar-Ko-koschka-Preis. Der österreichischeStaatspreis wird alle zwei Jahreverliehen. Zu den Ausgezeichne-ten gehörten zuvor etwa YokoOno oder William Kentridge.■ Friedrich Wagner bleibt Ge-schäftsführer der Heilbronn Mar-keting GmbH (HMG). Der Auf-sichtsrat verlängerte seinenVertrag bis Dezember 2019.■ Karl-Heinz Weber, Leiter derFinanzverwaltung des Landkrei-ses Tuttlingen, ist in den Ruhe-stand gegangen.■ Holger Wentz ist neuer Abtei-lungsreferent für Finanzanlagenbeim Motorsägen-Weltmarktfüh-rer Stihl. Der studierte Betriebs-wirt verantwortet seit Oktoberdie Anlagestrategie des Konzerns.■ Der Zeppelin-Konzern hatBernhard Scherer als Geschäfts-führer der Zeppelin Systems ab-berufen. Wie Zeppelin mitteilt,habe sich die wirtschaftliche Situ-ation in der Sparte nicht wiegewünscht entwickelt. Schererbleibt aber im Konzern und sollandere Projekte betreuen.■ Bislang war Oliver Windholzbeim Mannheimer Pharmagroß-händler Phoenix für Vertrieb undMarketing verantwortlich. Baldrückt der 47-Jährige auf: Er löstAnfang des kommenden JahresReimund Pohl als Vorsitzendender Geschäftsführung ab. Pohlgeht in den Ruhestand. red

enschen des Monats

Hervorgegangen aus:

Unsere Partner:

TechnologieregionKarlsruhe

Marketing-Club KarlsruheMarketing-Club Schwarzwald-Baar

ImpressumEcono Verlags-GmbH

GeschäftsführungDirk Werner

Marlener Straße 2, 77656 OffenburgRegistergericht Freiburg i.Br. HRB 709051

Ust-IdNr. DE815390285www.econo.de · [email protected]

Tel. 0781/289436-40

ChefredaktionDirk Werner (V.i.S.d.P.)

07720/[email protected]

AssistenzNadine Sommermann

0781/289436-41 · [email protected]

RedaktionAndreas Dörnfelder (ad), Michael Hölle (mh), René Kius (rek)Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer)

SchlussredaktionAndreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel,

Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel

Leiter der Bildredaktion/Art DirectionJigal Fichtner

FotografieMichael Bode, Jigal Fichtner, Michael Frietsch, Michael Kienzler

AnzeigenleitungHelmut Baumann-Krantz (fr)

0781/289436-45 · [email protected]üro Offenburg

Marlener Straße 2, 77656 OffenburgVerkaufsgebiet Nordschwarzwald/Ortenau: Hanna Dauphinot

0781/289436-42 · [email protected] Technologieregion Karlsruhe: Juliane Brückner

0781/289436-44 · [email protected] Mittel-/Südbaden: André Petras (Verantwortlich für Anzeigen)

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0741/17575616 · [email protected] Bodensee/Oberschwaben: Doris Dambacher (fr)

0781/289436-46 · [email protected]üro Mitte

Postfach 5028, 78057 Villingen-SchwenningenDirk Werner · 07720/4031 · [email protected]

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Verlagsbüro SüdMühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg

René Kius · 0751/3590631 · [email protected]

Vertrieb und Leserservice

Telefon: 0800/7807803Leserservice-Mail: [email protected]

Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement

Technische ProduktionKresse&Discher GmbH

Design & ProduktionJosef Appenzeller, Fabian Lotto, Dennis Vogel

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DruckDruckerei Vetters GmbH & Co. KG

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburgwww.druckerei-vetters.de

Page 86: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Iris Rothe

86 Menschen • On Tour

Die Stimmung war prächtig,die Atmosphäre in der Of-fenburger Reithalle feier-

lich und das Essen von SternekochBernd Werner entsprechend: DerMarkertingclub Ortenau/Offen-burg hat sich bei der ersten Verlei-hung des Ortenauer Marketing-preises mächtig ins Zeug gelegt.

Und der Aufwand hat sich ge-lohnt. Die Besucher strömten und

die Gewinner fühlten sich ob desRahmens gar an die „Bambi“-Ver-leihung erinnert.

Eine hochkarätig besetzte Jury,der unter anderem OB EdithSchreiner, Werner Kimmig vonKimmig Entertainment, AndréRiehle von Yupanquiriehle undThomas Mack vom Europa-Parkangehörten, hatte im Vorfeld ausden 37 eingereichten Bewerbun-

Der Marketingclub Ortenau/Offenburg hat erstmals einen eigenen Preis

vergeben. Am Ende siegt ein alter Bekannter mit seiner Werbewoche

And the winner is…

Karlsruhe. Anfang Februar findetauf dem Gelände der Messe Karls-ruhe bereits zum vierten Mal die

„Cloudzone“ statt. Dabei stellenUnternehmen aus den unter-schiedlichsten Branchen ihre ak-tuellen Anwendungen in derCloud vor.

Bei der vierten Auflage stehennach den Worten der Veranstalterzwei Faktoren im Mittelpunkt:Die Anwendungen helfen den

Unternehmen, die Kosten zu sen-ken. Zugleich entsprechen sie denaktuellen Sicherheitsstandards.

Daneben erhalten Gründer undjunge IT-Unternehmen auf derMesse besondere Aufmerksam-keit: In der „Start-up Cloud BW“erhalten die „Jungen“ auf Initiati-ve der landesweiten InitiativeSmart Business IT Standplätze zubesonderen Konditionen. „Wirhaben im Land viele junge Unter-

Die Chance für Start-ups!

gen fünf Anwärter nominiert. Dasbewahrte eine gute Grundspan-nung. Zumal die Nominierten –die Kanzlei Nickert, die Edelstahl-manufaktur Rosconi, Schwarz-wald-Sprudel, die Wirtschaftsregi-on Ortenau WRO sowie EdekaSüdwest – einen bunten Mix derOrtenauer Wirtschaft abdeckte.

Am Ende hatte Edeka mitder „Nachhaltigkeits-Werbewoche“

klar die Nase vorn und den Preisin Form einer Skulptur von Anto-nia Sandru der Hand.

Am Ende zeigte sich LotharNadler, Ehrenpräsident des Clubs,ebenso wie Clubpräsident Du-schan Gert vom Wert der neuenPrämierung überzeugt: „Der Preisist eine hohe Auszeichnung. Werihn gewinnt, wird positiv wahrge-nommen.“ wer

nehmen im Cloud-Umfeld, derenGeschäftsidee ein hohes Potenzialaufweist“, erläutert GennadiSchermann, Leiter von SmartBusiness IT. Denen wolle man ei-ne besondere Plattform bieten.Denn: Durch die starken Start-upskönne das Land seinen IT-Spitzen-platz ausbauen und wettbewerbs-fähig bleiben.

Übrigens: Parallel zur „Cloud-zone“ findet wieder die Leitmesse

für „Lernen mit IT“, die MesseLearntec statt. Zu beiden Messenwerden Tausende Fachbesuchererwartet. wer

Wo Messegelände KarlsruheWann 4.–6. FebruarMehr Informationen unterwww.cloudzone-karlsruhe.de

Am Rand der Veran-staltung gab es viel

Raum für Gespräche

Zufriedene Gesichteram Ende derGala-Veranstaltung

Die OffenburgerReithalle bot einenfestlichen Rahmen

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Fröhliche Weihnacht überall. Und besonders bei Econo. Kein Wunder, schließlich wurdenwir 2013 wieder reich beschert – mit vielen Anzeigenkunden und noch mehr Lesern.Danke, damit haben Sie Econo erneut zu Ihrem Favoriten unter Baden-Württembergsunabhängigen Wirtschaftsmagazinen gemacht.

Mal unter uns, 2014 haben wir sogar noch bessere Nachrichten für Sie: mit bewährterKlasse und überraschenden Angeboten. Doch nun wünschen wir Ihnen schöne Festtageund einen guten Rutsch. Econo. Wirtschaft pur. Mit Leidenschaft.

Oh, wirFröhlichen.

EconosagtDankE!

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

88 Index

A-Capital 20Admedes Schuessler 58ADV 24Aesculap 84Aksys 6Allsafe Jungfalk 34Alnatura 22Alno 84Alpha 20Altana 14Amazon 22

Ami Doduco 58Andreas LupoldHydrotechnik 76ANS 16Aradex 34Arburg 26Askea Feinmechanik 32Asknet 16ASP 24ATB Consulting 36Atelier Türke 36Atmel 16

Backservice Gaux 72Baden-Airpark 24Badenova 36Badische Stahlwerke 36Baumax 84Become 22Beilharz Haus 76BeTec 27BHS Binkert 22BMW 6Bodensee-Airport 24Borg Warner 7Börse Stuttgart 22Boss 20Bropack BronnerPackmittel 72Brunner 8, 36, 84Bürstner 7

Cassidian 24CIE 27Coats 22Cobus 40Comemso 34Compositence 32Conrad 22CPK Automotive 6Cultex Laborarories 32Cyber-Forum 57

Datagroup 16DHBW 84Die Zeit danach 12DIH 12Dinse 26DM 22Dolphin Capital 12Dow Chemical 10

Axt, Dietmar 20

Bächle, Wolfrad 44Barth, Uwe 84Becker, Helmut 84Berger, Torsten 36Beuthner, Kathrin 36Beuthner, Katrin 16Bezner, Mark 36Bilgery, Wolfgang 6, 10Binkert, Michael 22Bischoff, Manfred 84

Blaurock, Reinhard 36Blümle, Holger 10, 15Braun, Thilo 8Braun, Tibor Daniel 27Brunner, Marc 36, 84Buggle, Matthias 36

Carle, Jörg 58Czarnecki, Paul Dominik 6

Darcis, Gerhard 84Doderer, Carolin 36

Enders, Tom 24Epting, Heiko 8

Franz, Benjamin 26Freund, Dirk 84Frey, Jörg 36Fundel, Georg 24

Gänßlen, Siegfried 8Gaskell, Vivienne 24Gaux, Thomas 72Geier, Dietmar 84Gerster, Stephan 27Graf 8Greimel, Hans-Jörg 84Grimaud, Ernst 8Grub, Philipp 22Guin, Hermann Le 32

Haasis, Klaus 84Hägele, Willi 15Hagen, Peter 84Haible, Hans-Jörg 76Hammer, Stefan 76Haselwander 50Heer, Werner 10Henninger, Jürgen 36Hermanns, David 57Hettich, Martin 84Hieber, Gert 76Hoefer, Tobias 7Högler, Tamara 57Hollande, François 12Holweck, Christian 84Hopfensperger, Arno 84Horn, Michael 84Huber, arkus 72

Ingenhoven, Christoph 12

IN DIESEM HEFT IN DIESEM HEFT

Firma SeiteName Seite Dr. Weick ExecutiveSearch 36

E&Y 12, 50EADS 24Easyjet 24ESS Schweißtechnik 26Etifix 34Eugen Heinz Druck-und Verlagsgesellschaft 20

Euro-Airport Basel-Mul-house-Freiburg 24Europa-Park 84E-Werk Mittelbaden 36

Falk 12Fiducia 16Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden 24Flughafens Stuttgart 24Flughafen Stuttgart 12Flughafen Wien AG 24Freudenberg 7Freyler 36Friedrich Graf vonWestphalen & Partner 50

GAD 16Gemü 15Gerold Scholze 27Getgoods 22Gewerbepark Breisgau 52GL Metall- undWerkstattechnik 34GMW 36Goldbeck 36Graf 8Grub, Brugger & Partner 10Gruppe Drei 36GSA 27

H+S Automotive 27Hansgrohe 8Hans Lingl 84Haselwander 50Haufe 16Haufe-Lexware 36Heinzmann 6Hekatron 17Herberger Immobilien 12HIG 9HMG 84Hochschule Offenburg 54Holtzbrinck 20Hymer 7

IHK Bodensee-Oberschwaben 24IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 55Infirmarius 15Infront 22Intersport 22

J. Schmalz 26Jacob Elektronik 22JCM Seating Solutions 15

Karlsruher SC 8Ketterer 7

Janthur, Dirk 84Jung, Manfred 24Jungbauer, Hans-Peter 24

Kaiser, Siegfried 55Kallup, Bernhard E. 84Kanz, Friedrich 26Kartal, Eveline 76Keitel, Hans-Peter 84Klaiber, Dieter 8Klaiber, Ralf 8Kleine, Ulrich 36Kohl, Franz 15Kölle, Angelika 84Körner, Thomas 27Kramski, Wiestaw 58Kraus, Carsten 58Kress, Dieter 27Kuhlmann, Karl 10

Lahrs, Claus-Dietrich 20Lang, Gerhard 8Langendörfer, Bodo 76Langensteiner-Schönborn,Karl 84Leber, Joachim 36Leest, Uwe 40Leicht, Georg 58Leichtle, Holger 20Lieber, Winfried 54Lorberg, Jutta 10

Mahling, Jürgen-A. 14Mai, Norbert 18Maxelon, Michael 10Mayer, Barbara 50Meier, Achim 52Meier, lmar 52Meuth, Martina 76Möhlenkamp, Claus 7Müller, Dirk 16Müller, Erwin 22Müller, Gert 15Munk, Nicole 36Münzer, Christoph 42

Nehrig, Ulrich 8Neuhaus, Gunther 12

Neuner, Günter 58Neuner-Duttenhofer,Bernd 76Ng, Johnny 16

Obermeier, Christian 8Ohmberger, Peter 17Ono, Yoko 84Ortmann-Babel, Martina 50

Parschat, Jörg 36Pichler, Harald 9Pilz, Renate 26Plathner, Jan Michael 16Pluta, Michael 44Pohl, Reimund 84

Quitoschinger, Willy 72

Rasch, Christian 23Reichenecker, Christian 22Renner, Thomas 84

Richert, Philippe 12Riesterer, Markus 52Röhrhoff, Richard 53Rösch, Matthäus 8Roßnagel, Thomas 15Roth, Michael 17Rothfuß, Jolanda 84

Sachs, Hans-Ulrich 27Saller, Dirk 84Schaffarczyk, Dietmar 32Scheerer, Achim 36Scherer, Bernhard 84Schermann, Gennadi 86Schlytter-Henrichsen,Thomas 20Schmalz, Kurt 26Schmalz, Wolfgang 26Schmidt, Henrike 24Schmidt, Klaus 20Schneider, Anton 84Scholz, Oliver 10Schorisch, Henning 27Schumacher, Michael 56Schunk, Henrik A. 84Schüßler, Andreas 58Schwartz, Heinz 7Schwarz, Dieter 84Seifert, Harald 23Sharma, Dinesh Chand 6Sieber, Florian 44Stächele, Willi 12Stallforth, Harald 84Steinbach, Dieter 20Stetz, Manfred 16Stollbert, Peter 36

Thiessen, Markus 32Türke, Frank 36

Unmüßig, Adolf 82Unmüßig, Hans-Peter 82Utiger, Erich T. 84

Völler, Rudi 56

Wagner, Friedrich 84Walter, Hartmut 76Weber, Karl-Heinz 84Weber-Mühleck, Heidi 36Weibel, Peter 84Weick, Clemens 36Weis, Roland 36Wentz, Holger 84Wessendorf, Axel 16Windholz, Oliver 84Winkler, Marcus 27Wolf, Georg 84Wolf, Thomas 55Wölfle, Lothar 24Wonnemann, Ralph 10Würth, Steffen 22

Zahn, Markus 58Zitzelsberger, Roman 7, 84Zoepffel, Bernd 8

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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FIRMEN-PORTRÄTS

Die hier genannten Unter-nehmen präsentieren sich indiesem Magazin mit einemFirmenporträt, das jeweilsauf den Seiten als Anzeigegekennzeichnet ist. Wir be-danken uns an dieser Stellebei allen Inserenten.

Admedes Schuessler 61

Helia Ladenbau 35

Isgus 43

Kramer Verlag 13

Kresse & DischerCorporate Publishing 19

Stadtwerke Pforzheim66/67

Volksbank Bühl 94(Regionalteil Südbaden/Ortenau)

Klaiber 8Klaro 8Kopf-Gruppe 76Kramski 58Kuon Architekten 18KWH 7

Lacher 58L-Bank 48LBBW 84Leicht 58Leifheit 27Lexware 16Lila Logistik 22Losberger 8Lupold 76

Mado 72Magna-Näher 6Mahindra 27Manz 26Mapal 27Marketing Club Karlsruhe53Marketing-CommunityFreiburg/Südbaden 52Märklin 44MediengruppePressedruck 20Medien- und FilmgesellschaftBaden-Württemberg 84Meier Motors 52MetallveredelungswerkSulz 76Michael Koch 34Microsoft 16Minda Schenk 6Mondelez 10Montag 8Müller 22Mustang 20MWS 12

Nordwind 84North GmbH 15Nycomed 14

Oest 84Olymp 36Omikron 58Omira 10Orthobion 32Ostertag Solutions 16

Pflanzen Kölle 84Phoenix 84Pilz 26Prisma 12Procter & Gamble 84

Rahm 72Reiff 20Rentschler Reven 34Rossmann 22Rothaus 23Ryanair 24

Samba-Dickie 44Scherer Logistik 36Schmolck 36Scholz 10Schüle Druckguss 27

Schuler 26Schultze & Braun 15Schunk 84Schwarzwald Fenster 8Sedorama 8, 84Sedus Stoll 84Seifert Logistics Group 23Semcon 7SHW 84Siemens 16Smart Business IT 86Soehnle 27Soehnle Professional 27Solarstrom AG 10Sopur 15Sparda Bank 84Sparkasse Offenburg/Ortenau 84Spinnweberei Uhingen 10Stadtwerke Stockach 84Stadtwerke Stuttgart 10Stefan Sommer 6Steinbach Consulting 20SteuerkanzleiSchittenhelm 76Stihl 84Stobag 8Stollbert Architekten 36Straub 22Südkurier 20Südwestbank 48Sülzle 76Sunrise Medical 15

T.A.S. Vermögensverwal-tung und Holding AG 18Technology-Mountains 55tefan Schnirch 56TelefunkenSemidconductors 16Thales 16Tognum 6Tom Tailor 20Trans-Logo-Tech 6Triton 9

Uni Freiburg 12United Planet 16, 36

Voith 84Volksbank Freiburg 84Vollack 36

Waldmann Pen 56Wangler 50Weber-Haus 36Weiss Kunststofftechnik 27Wellstar 22Weru 9Windreich 10WirtschaftsverbandIndustrieller Unternehmenin Baden WVIB 42Witzenmann 58, 84WMF 9Wössner 76

Zeppelin 84ZF Friedrichshafen 24ZKM 84

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013

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„Wir sind ein Hidden Champion.Das stinkt uns gewaltig.“

Robert DousDer Vertriebs- und Marketingchef

des Maschinenbauers Zahoranskywäre lieber bekannter

„Bei uns kann man noch ohneeine Erbschaft gemachtzu haben, ein Haus bauen. “

Gerd HieberDer Bürgermeister von Sulz am

Neckar benennt klar die Vorteile des ländlichenRaums gegenüber den Metropolen

„Ich versichere Ihnen:Wir haben nichts mitBenjamin Blümchen zu tun.“

Martin FurtwänglerDer geschäftsführende Gesellschafter

von Terö Plastic aus Simonswald ist an Witzeüber den Firmennamen gewöhnt

„Im Bauen von Modelleisenbah-nen waren und sind wir perfekt.Aber in der Präsentation,im Marketing, im Zeigen, wietoll unsere Arbeit ist,da waren wir Schwachmaten.“

Wolfrad BächleDer technische Geschäftsführer von

Märklin erklärt eine der Schwächen derGöppinger vor der Insolvenz

„In die Mercedes S-Klassepassen vielleicht mehr Fahr-gäste, dafür hat Porschemehr Grip auf der Straße.“

Carsten KrausDer Gründer und Chef von Omikron

aus Pforzheim vergleicht seinen Fact-Finder,eine Suchmaschine für Online-Shop,

mit der Mutter aller Internetsuchen, Google

„Der Antrag hatte raschden Spitznamen,Warmduscher-Antrag‘ weg …“

Franz UnterstellerDer Umweltminister des Landes

erinnerte sich beim Besuch der Uhrig Kanaltech-nik daran, dass er schon 2007 im Landttagbeantragt hatte, die Rückgewinnung von

Energie aus Abwasser zu fördern. Das wird schonlänger gemacht und die Methode hat Erfolg

„Wir dürfen uns auf den Lorbeerennicht ausruhen.

Sonst würden wir sieohnehin am falschen Körperteil tragen …“

Hans-Jörg BullingerDer Senator der Fraunhofer-Gesellschaft findet klare Worte,

um seiner Forderung den nötigen Nachdruckzu verleihen: Wenn gerade die kleinen und

mittleren Unternehmen im Land nicht innovationsfähigerwerden, dann schwindet unser Vorsprung und damit der Wohlstand

Letzte Worte

Das nächste Econo erscheint am 21. Februar 2014Aktuelle Nachrichten finden Sie auch unter econo.de. Und besuchen Sie uns doch auf Facebook und Twitter!

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Page 92: econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

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