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DGM-Geschäftsstelle: Senckenberganlage 10 60325 Frankfurt T 069-75306 750 F 069-75306 733 [email protected], www.dgm.de DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11 Editorial Editorial Seite 1 Neuer Fachausschuss für Feuerfestwerkstoffe Seite 2 DGM-Beratungsworkshop Seite 3 Euro BioMat 2011 Seite 3 Nachrichten Seite 4 Fachausschüsse Seite 14 Geburtstage Seite 15 Veranstaltungen Seite 16 EDITORIAL Liebe Mitglieder und Freunde der DGM, in wenigen Wochen wird Herr Dr. Hartmann von den Wieland Werken in Ulm den Vorsitz der DGM übernehmen. Ich werde als erster stellvertretender Vorsitzender noch für zwei Jahren tätig sein. Zwei- ter stellvertretender Vor- sitzender wird Herr Prof. Christ von der Universität Siegen. Mein Vorgänger als Vorsitzender, Herr Dr. Heinricht, wird satzungs- gemäß aus dem Vorstand ausscheiden. Dieser Wechsel der Aufgaben ist ein guter Zeitpunkt für einen Blick zurück auf die vergangenen zwei Jahre und einen Ausblick auf die nähere Zukunft unserer Gesellschaft. Die Jahre 2009 und 2010 waren für die DGM durch drei wesentliche Themenfelder geprägt: Aktives verantwortungsvolles Handeln in einer tiefgehen- den globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die Besinnung auf zukunftsfähige Werte sowie die aktive Öffnung für neue Formen des Zusammen- wirkens der Mitglieder und der Kooperation mit anderen Organisationen. Gemeinsam konnten wir die negativen Auswir- kungen der finanz- und wirtschaftspolitischen Erschütterungen auf die DGM gering halten; gehen näher betrachtet aus der Krise sogar gestärkt her- vor. Die DGM hat auf leicht abgesenktem finanziel- lem Niveau verlustfrei agiert. Wir haben die letzen zwei Jahre zugleich genutzt und uns so positio- niert, dass wir den ersten nun eingetretenen Wie- deraufschwung befördern und erfolgreich mitge- stalten konnten und für die kommenden Jahre eine solide Ausgangsposition haben. Die MSE2010-Konferenz in Darmstadt war sicher eine entscheidende Nagelprobe für unser Konzept der größeren Nähe und der Vernetzung. Der Rah- men war nicht glamourös, aber erstklassig. Studen- ten und Doktoranden unseres Fachgebiets fühlten sich ebenso als aktiver Teil der Veranstaltung wie die Nachwuchsforscher und „Arrivierte“ aus Wis- senschaft, Forschung und Industrie. Die Kombina- tion der Tagung mit einer Vielzahl von Side-Events, u.a. zu wissenschaftspolitischen Fragestellungen sowie dem DGM Tag 2010 war eine organisato- rische und logistische Meisterleistung. Die DGM- Geschäftsstelle, der DGM-Geschäftsführer, der Bei- rat, das örtliche Organisationskomitee haben her- vorragende Arbeit geleistet. Die Planungen für die MSE2012 sind schon weit fortgeschritten. Vieles wird ähnlich bleiben. Wirtschaft und Industrie sol- len stärker eingebunden und Qualität und Rele- vanz der eingereichten Kurzfassungen noch strin- genter bewertet werden. Mit der MSE-Tagung im zweijährigen Turnus und einem jährlichen DGM-Tag haben wir ein Format unserer DGM-Kerntagungen begründet, mit dem wir im Sinne von Nähe und Vernetzung auch mit- telfristig operieren wollen. Dabei wird in Jahren der MSE-Tagungen der DGM-Tag in deren Rah- men stattfinden, in den Jahren dazwischen als mehrtägige Veranstaltung an wechselnden Orten mit starken Aktivitäten in Materialwissenschaft und Werkstofftechnik abgehalten. 2009 war Saar- brücken und 2010 im Rahmen der MSE Darmstadt der Tagungsort. Der DGM-Tag 2011 wird in Dres- den stattfinden. Wie bei fast allen Aktivitäten der DGM ist es auch bei den Fachausschüssen gelungen, Nähe und Ver- netzung neu zu gestalten. Mit der jährlichen gemeinsamen Sitzung aller Fachausschussleiter auf dem DGM-Tag und der Regelung, dass zwei gewählte Vertreter der Fachausschussleiter sat- zungsgemäß dem DGM Vorstand angehören, wur- de eine neue Qualität der Kommunikation mit dem Vorstand und zwischen den Fachausschüssen selbst angestoßen. Meinem Vorgänger Herrn Dr. Frank Heinricht möchte ich nochmals für die geleistete Arbeit als Vorsitzender der DGM danken. Er hat das Funda- ment für wesentliche Entwicklungen unserer Gesellschaft gelegt. Er hat u.a. Dr. Ing. Frank O.R. Fischer als neuen Geschäftsführer gewonnen, der unermüdlich mit hohem Einsatz für die DGM unterwegs ist. Mein Dank gilt ihm, den Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle sowie allen Mitgliedern und Förderern, die unsere Arbeit bei und für die DGM in den vergangenen Jahren auf vielfältige Weise unterstützt haben. Dass die DGM auf unserem Fachgebiet für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Außergewöhnliches leistet, wird erst möglich durch das Zusammenwir- ken des großen persönlichen Engagements der Mitglieder und einer strukturierten Organisation. Ich hoffe, dass es mir in den vergangenen zwei Jah- ren gelungen ist, die Gestaltungsmöglichkeiten der Einzelnen zu fördern und zugleich die Sachzwänge der Organisation verträglich zu gestalten. Herrn Dr. Hartmann, der ab dem 1. Januar 2011 den Vorsitz übernimmt, wünsche ich an dieser Stel- le eine allzeit glückliche Hand zum Wohl der Deut- schen Gesellschaft für Materialkunde. Herzlichst Ihr Wolfgang Kaysser Geesthacht 1 Editorial www.DGM.de

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DGM-Geschäftsstelle:

Senckenberganlage 1060325 FrankfurtT 069-75306 750F 069-75306 [email protected], www.dgm.de

DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11

Editorial

EditorialSeite 1

Neuer Fachausschuss fürFeuerfestwerkstoffeSeite 2

DGM-BeratungsworkshopSeite 3

Euro BioMat 2011Seite 3

NachrichtenSeite 4

FachausschüsseSeite 14

GeburtstageSeite 15

VeranstaltungenSeite 16

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Liebe Mitglieder und Freunde der DGM,

in wenigen Wochen wird Herr Dr. Hartmann vonden Wieland Werken in Ulm den Vorsitz der DGMübernehmen. Ich werde als erster stellvertretenderVorsitzender noch für zwei Jahren tätig sein. Zwei-

ter stellvertretender Vor-sitzender wird Herr Prof.Christ von der UniversitätSiegen. Mein Vorgängerals Vorsitzender, Herr Dr.Heinricht, wird satzungs-gemäß aus dem Vorstandausscheiden. DieserWechsel der Aufgaben istein guter Zeitpunkt für

einen Blick zurück auf die vergangenen zwei Jahreund einen Ausblick auf die nähere Zukunft unsererGesellschaft. Die Jahre 2009 und 2010 waren für die DGM durchdrei wesentliche Themenfelder geprägt: Aktivesverantwortungsvolles Handeln in einer tiefgehen-den globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, dieBesinnung auf zukunftsfähige Werte sowie dieaktive Öffnung für neue Formen des Zusammen-wirkens der Mitglieder und der Kooperation mitanderen Organisationen.Gemeinsam konnten wir die negativen Auswir-kungen der finanz- und wirtschaftspolitischenErschütterungen auf die DGM gering halten; gehennäher betrachtet aus der Krise sogar gestärkt her-vor. Die DGM hat auf leicht abgesenktem finanziel-lem Niveau verlustfrei agiert. Wir haben die letzenzwei Jahre zugleich genutzt und uns so positio-niert, dass wir den ersten nun eingetretenen Wie-deraufschwung befördern und erfolgreich mitge-stalten konnten und für die kommenden Jahre einesolide Ausgangsposition haben. Die MSE2010-Konferenz in Darmstadt war sichereine entscheidende Nagelprobe für unser Konzeptder größeren Nähe und der Vernetzung. Der Rah-men war nicht glamourös, aber erstklassig. Studen-ten und Doktoranden unseres Fachgebiets fühltensich ebenso als aktiver Teil der Veranstaltung wiedie Nachwuchsforscher und „Arrivierte“ aus Wis-senschaft, Forschung und Industrie. Die Kombina-tion der Tagung mit einer Vielzahl von Side-Events,u.a. zu wissenschaftspolitischen Fragestellungensowie dem DGM Tag 2010 war eine organisato -rische und logistische Meisterleistung. Die DGM-Geschäftsstelle, der DGM-Geschäftsführer, der Bei-rat, das örtliche Organisationskomitee haben her-vorragende Arbeit geleistet. Die Planungen für dieMSE2012 sind schon weit fortgeschritten. Vieleswird ähnlich bleiben. Wirtschaft und Industrie sol-

len stärker eingebunden und Qualität und Rele-vanz der eingereichten Kurzfassungen noch strin-genter bewertet werden.Mit der MSE-Tagung im zweijährigen Turnus undeinem jährlichen DGM-Tag haben wir ein Formatunserer DGM-Kerntagungen begründet, mit demwir im Sinne von Nähe und Vernetzung auch mit-telfristig operieren wollen. Dabei wird in Jahrender MSE-Tagungen der DGM-Tag in deren Rah-men stattfinden, in den Jahren dazwischen alsmehrtägige Veranstaltung an wechselnden Ortenmit starken Aktivitäten in Materialwissenschaftund Werkstofftechnik abgehalten. 2009 war Saar-brücken und 2010 im Rahmen der MSE Darmstadtder Tagungsort. Der DGM-Tag 2011 wird in Dres-den stattfinden. Wie bei fast allen Aktivitäten der DGM ist es auchbei den Fachausschüssen gelungen, Nähe und Ver-netzung neu zu gestalten. Mit der jährlichengemeinsamen Sitzung aller Fachausschussleiter aufdem DGM-Tag und der Regelung, dass zweigewählte Vertreter der Fachausschussleiter sat-zungsgemäß dem DGM Vorstand angehören, wur-de eine neue Qualität der Kommunikation mit demVorstand und zwischen den Fachausschüssenselbst angestoßen. Meinem Vorgänger Herrn Dr. Frank Heinrichtmöchte ich nochmals für die geleistete Arbeit alsVorsitzender der DGM danken. Er hat das Funda-ment für wesentliche Entwicklungen unsererGesellschaft gelegt. Er hat u.a. Dr. Ing. Frank O.R.Fischer als neuen Geschäftsführer gewonnen, derunermüdlich mit hohem Einsatz für die DGMunterwegs ist. Mein Dank gilt ihm, den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle sowieallen Mitgliedern und Förderern, die unsere Arbeitbei und für die DGM in den vergangenen Jahrenauf vielfältige Weise unterstützt haben. Dass dieDGM auf unserem Fachgebiet für Wissenschaft,Wirtschaft und Gesellschaft Außergewöhnlichesleistet, wird erst möglich durch das Zusammenwir-ken des großen persönlichen Engagements derMitglieder und einer strukturierten Organisation.Ich hoffe, dass es mir in den vergangenen zwei Jah-ren gelungen ist, die Gestaltungsmöglichkeiten derEinzelnen zu fördern und zugleich die Sachzwängeder Organisation verträglich zu gestalten.Herrn Dr. Hartmann, der ab dem 1. Januar 2011den Vorsitz übernimmt, wünsche ich an dieser Stel-le eine allzeit glückliche Hand zum Wohl der Deut-schen Gesellschaft für Materialkunde.

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Neuer Fachausschuss für Feuerfestwerkstoffe

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DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11www.DGM.de

Mit der Gründung eines neuen Fachaus-schusses „Feuerfestwerkstoffe“ erweitert dieDGM ihr Expertennetzwerk auf dem Gebietder Werkstoffe und Technologien fürHochtemperaturanwendungen. Wissen-schaft, Forschungseinrichtungen und dieIndustrie sind eingeladen, sich aktiv in dieArbeit des Fachausschusses einzubringen.Feuerfeste Werkstoffe und Bauteile sicherndie Funktionsfähigkeit von Hochtemperatur-prozessen, wie z.B. bei der großtechnischenErschmelzung von Metallen und Glas, derHerstellung von Eisen und Stahl, Zementund Keramik oder bei der Energieerzeugung.Allein die Herstellung eines Pkw und der

dafür notwendigen Stahl-, Aluminium-,Glas-, und Keramikbauteile verbraucht beieinem Gesamtgewicht von 1,3 t insgesamt ca.10 kg Feuerfestmaterial. Bei einem Airbus 380sind es bereits ca. 1.100 kg Feuerfestmaterial.Zudem entscheidet das Design feuerfesterWerkstoffe und Bauteile über Energieeffizi-enz und Schadstoffemissionen solcher Pro-zesse. Der Weg zu höheren Wirkungsgradenbei klimafreundlicheren Technologien führtdaher unmittelbar über die Entwicklunginnovativer Feuerfestwerkstoffe und –tech-nologien.

Diesen Entwicklungsprozess konstruktiv zubegleiten und zu unterstützen, ist Anliegendes neu gegründeten Fachausschusses “Feuerfestwerkstoffe“ der DGM. „Wir wollenwissenschaftliche und industrielle Fragestel-lungen auf dem Gebiet der Feuerfestwerk-stoffe und –technologien aufgreifen undgemeinsame Forschungs- und Entwicklungs-vorhaben von Universitäten, Forschungsein-richtungen und der Industrie initiieren“, soder Leiter des neuen Fachauschusses Prof.Dr.-Ing. habil. Christos G. Aneziris (TU Berg -akademie Freiberg).Im Fokus stehen mechanische, thermische,chemische und funktionstechnische Eigen-

schaften von Feuerfestwerkstoffen mit einerbreiten Korngrößenverteilung vom Nanome-ter- bis zu Millimeter-Korn sowie die Werk-stoffkompatibilität in Hochtemperaturan-wendungen mit Blick auf Korrosion, Erosion,Thermoschock, Kriechen und Clogging.Dabei versteht sich der Fachausschuss alsPlattform für eine Vernetzung und Zusammenarbeit sowohl mit weiteren Fach-ausschüssen auf dem Gebiet der Hochtempe-raturwerkstoffe bzw. Hochtemperaturan-wendungen als auch mit Industrieverbändenwie beispielsweise dem VDEh.

Die Gründung des Fachausschusses „Feuer-festwerkstoffe“ fand anlässlich des „Freiber-ger Feuerfestforums“ an der TU Bergakade-mie Freiberg statt. Etwa 100 Gäste nahmen ander Veranstaltung teil, davon ca. 60 Industrie-vertreter von Rohstoffunternehmen, Herstel-lerunternehmen feuerfester Werkstoffe undKomponenten sowie Vertreter von Anwen-derindustrien, vor allem der Stahlindustrie.Außerdem präsentierte das „Feuerfest -forum“ Forschungsergebnisse des Schwer-punktprogramms 1418 der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG „Feuerfest –Initiative zur Reduzierung von Emissionen –FIRE“. Wissenschaftler von elf deutschenUniversitäten und Forschungseinrichtungenforschen gemeinsam an einer neuen Genera-tion feuerfester Materialien. Ihr Ziel ist es,thermoschockbeständige, kohlenstoffarmebzw. –freie Keramiken für „saubere und intel-ligente“ Feuerfestbauteile zu erzeugen. Siesollen nicht nur den Schadstoffausstoß sen-ken, sondern auch die Qualität und die Ener-gieeffizienz von Herstellprozessen verbes-sern helfen. Vor allem in der Stahlindustriebesteht ein großer Forschungsbedarf nachkohlenstofffreien „Clean-Steel-Technologi-en“. Forschungsergebnisse des Schwerpunkt-programms werden daher interessanteImpulse für die Arbeit des neuen DGM-Fach-ausschusses darstellen.

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. habil. Christos G. Aneziris, Institut für Keramik, Glas- und Baustofftech-nik, TU Bergakademie Freiberg

Autorin: Dr. Anja Geigenmüller, TU BergakademieFreiberg

DGM initiiert neuen Fachausschuss für Feuerfestwerkstoffe

Etwa 100 Gäste nahmen an der Gründungsveranstaltung teil

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DGM-Beratungsworkshop

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DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11 www.DGM.de

Das Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) hat die Förderung vonForschungs- und Entwicklungsvorhabenzum Thema „Materialien für eineressourcen effiziente Industrie und Gesell-schaft - MatRessource“ im Rahmen des För-derprogramms „WING - Werkstoffinnovatio-nen für Industrie und Gesellschaft“ bekannt-gemacht.

Deadline zur Einreichung von Projektskizzenist der 28. Februar 2011.

Die DGM bietet hierzu am 12. Januar 2011 inFrankfurt für Interessenten einen spezifi-schen Workshop zur Gestaltung von erfolg-versprechenden Projektskizzen an.

Der Workshop richtet sich an Interessentenaus Industrie und Wissenschaft. Ziel ist dieGestaltung von erfolgversprechenden Pro-jektvorschlägen zu der o.g. BMBF-Bekannt-machung.

Empfohlen wird, dass Teilnehmer sich mög-lichst zuvor mit den Grundzügen derBekanntmachung vertraut machen(www.bmbf.de/foerderungen/15420.php).

Anschließend besteht - nach Voranmeldung -die Möglichkeit der vertraulichen individuel-len Einzelberatung.

Vor endgültiger Einreichung der Projektskiz-zen können diese auf Wunsch - individuellund vertraulich - bis 18.2.2011 zusätzlicheinem Check auf Vollständigkeit, Konfor-mität und Plausibilität unterzogen werden(gesonderte Kosten).

Der Workshop wird geleitet von Dipl.-Ing.Wolfgang Faul, Projekt Entwicklung Werk-stofftechnik.

Das vollständige Programm finden Sie hier:www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1075

DGM-Beratungsworkshop zur BMBF-Bekanntmachung am Mittwoch, 12.01.2011 in Frankfurt „Materialien für eine ressourceneffiziente Industrie und Gesellschaft - MatRessource“

250 Beitragseinreichungen zurersten Euro BioMat 2011 in Jena, 13.-14.04.2011

Prof. K.D. Jandt und Dr. T. F. Keller vom Insti-tut für Materialwissenschaft und Werkstoff-technologie der Friedrich Schiller UniversitätJena freuen sich gemeinsam mit der DGMüber 250 Beitragseinreichungen zur erstenDGM-Veranstaltung „EURO BioMat 2011“.

Eine Liste aller Beitragseinreichungen, eineÜbersicht der Programmausschuss-Mitglie-der sowie der Topics und der Möglichkeitenfür Industriebeiträge und Sponsoring findenSie auf der Tagungshomepage:

http://www.dgm.de/biomat

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4 DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11www.DGM.de

Maschinenbau auf molekularerEbene: Nano -rotoren setzen sichselbst zusammen

Wissenschaftlern der TechnischenUniversität München (TUM) istes gelungen, stabförmigeMoleküle dazu zu bringen, sichselbst zu nur wenige Nanometergroßen Rotoren zusammen zusetzen. Die winzigen Systeme

dienen der Untersuchung derKräfte, denen Moleküle auf Ober-flächen und in Käfigen ausgesetztsind. Ihre Ergebnisse veröffentli-chen sie in der aktuellen online-Ausgabe der Proceedings of theNational Academy of Sciencesder USA.In der Nanowelt ist vieles anders.Der Mensch steht erst amAnfang, ihre Gesetzmäßigkeitenzu erforschen und nutzbar zumachen. Einem Team um Profes-sor Johannes Barth aus dem Phy-sik-Department der TU Münchenist es nun gelungen, stabförmige

Moleküle so in einem zweidi-mensionalen Netzwerk einzu -schließen, dass Sie von selbst klei-ne Rotoren bilden, die sich inihren Honigwabenartigen Käfi-gen drehen.Vorbild für solche, sich selbstorganisierenden Systeme ist dieNatur. Proteine bringen Reakti-onspartner so in engste räumlicheNähe, dass Reaktionen ablaufen,die ohne die Zusammenführungnicht möglich wären. Auch derMensch nutzt solche Effekte,

indem er Katalysatoren ent-wickelt, an deren OberflächeReaktionspartner zusammenfin-den. Doch der große Traum,Selbstorganisationseffekte so zunutzen, dass sich Nanomaschi-nen ganz von alleine zusammen-bauen, steht noch in weiter Ferne.Die in Garching entwickeltenRotoren sind ein erfolgreicherSchritt in diese Richtung.Zunächst bauten die Physiker einriesiges Nanonetzwerk auf,indem sie Kobalt-Atome und einstäbchenförmiges Molekülnamens Sexiphenyl-Dicarbonitril

auf einer Silberoberfläche mitein-ander reagieren ließen. Dabei ent-steht ein riesiges Honigwabenar-tiges Netzwerk, das eine erstaun-lich hohe Stabilität besitzt.Ähnlich dem Graphen, dessenEntdecker vor wenigen Wochenden Nobelpreis erhielten, ist die-ses Netzwerk nur exakt eineAtomlage dick. Als die Forscher weitere Stäb-chen-Moleküle zugaben, sam-melten sich plötzlich spontanmeist drei Stäbchen in einerWabe, während benachbarteWaben leer blieben. Die geselli-gen Moleküle mussten also einenVorteil davon haben, sich jeweilszu Dritt zu organisieren. Untereinem Rastertunnel-Mikroskopkonnten die Forscher sehen, wa -rum das der Fall war. Die dreiMoleküle ordneten sich jeweils soan, dass die drei Stickstoff-Endengegenüber einem Wasserstoff-Atom platziert waren. DieseAnordnung in Form eines drei -flügeligen Rotors ist energetischso vorteilhaft, dass die Molekülezusammenbleiben, selbst wennthermische Energie das Trio inseinem Käfig zur Rotation anregt. Da ihr Waben-Käfig aber nichtrund sondern sechseckig ist, gibtes für die Rotoren zwei verschie-dene Positionen, die aufgrundder Wechselwirkungen der äuße-ren Stickstoffatome mit den Ato-men der Käfigwand unterscheid-bar werden. Darüber hinaus kön-nen die drei Molekülerechtsdrehend und linksdrehendangeordnet sein. Durch Versuchebei verschiedenen Temperaturenkonnten die Physiker alle vierZustände „einfrieren“ und genauuntersuchen. Aus der Tempera-tur, bei der die Rotation beimAufwärmen wieder einsetzte,konnten sie die Energieschwellefür eine Drehung der Nanoroto-ren berechnen.„In der Zukunft hoffen wir, dieseeinfachen mechanischen Modelleauf optisches oder elektronisches

Schalten ausdehnen zu können,“sagt Professor Johannes Barth.„Wir können die Käfiggrößegezielt festlegen oder auch gezieltweitere Moleküle einbringen undderen Wechselwirkungen mit derOberfläche und der Käfigwandstudieren. Diese sich selbst orga-nisierenden, dynamischen Nano-systeme haben ein enormesPotenzial.“Die Arbeiten wurden unterstütztaus Mitteln der EuropäischenUnion (ERC Advanced GrantMolArt) sowie dem Institute forAdvanced Study (TUM-IAS), derInternational Graduate School forScience and Engineering (IGSSE)und dem Zentralinstitut für Kata-lyseforschung (CRC) der TUMünchen. Die Publikation ent-stand in Zusammenarbeit mitWissenschaftlern des Instituts fürNanotechnologie des KarlsruherInstituts für Technologie und desInstitute de Physique et Chimiedes Materiaux der UniversitätStrasbourg.

Originalpublikation:Rotational and constitutionaldynamics of caged supramole -culesDirk Kühne, Florian Klappenber-ger, Wolfgang Krenner, SvetlanaKlyatskaya, Mario Ruben undJohannes V. Barth, PNAS EarlyEdition, online 22. Nov. 2010

Kontakt:Prof. Dr. Johannes V. BarthTechnische Universität MünchenTel: +49 89 289 12608E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen:http://www.e20.physik.tu-muenchen.de

Website der Arbeitsgruppehttp://mediatum.ub.tum.de/?cfold=1003997&dir=1003997&id=1003997

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Ein Nanorotor in seinem Käfig – Bild: Dirk Kühne, TU München

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DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11 www.DGM.de

Spin-Tanz imTerahertz-TaktKonstanzer Physiker an neuemVerfahren zur Kontrolle des Elek-tronenspins beteiligtPhysikern einer europäischenForschungskooperation – darun-ter Forscher der Universität Konstanz – ist es gelungen, dieBewegung kleinster Elementar-magnete, die so genannten„Spins“ von Elektronen, mit bis-her unerreichter Geschwindigkeitund Präzision zu kontrollieren.Dieses neue Verfahren könntelangfristig die Datenspeicher derZukunft deutlich kompakter undschneller werden lassen. Möglichwird das Verfahren durch Tera-hertz-Impulse – Laserlichtblitze,deren Magnetfeldkomponentedirekt auf die Spins einwirkt. Inder aktuellen Ausgabe des Wis-senschaftsjournals „Nature Pho-tonics“ stellen die Forscher ihreErkenntnisse vor.Der Elektronenspin kann alsPirouette des Elementarteilchensum die eigene Achse verstandenwerden. Da diese Bewegung miteinem elektrischen Stromflusseinhergeht, weist das Elektronmagnetische Eigenschaften wieeine winzige Kompassnadel auf.In Computerfestplatten sum-miert sich eine astronomischeAnzahl dieser Spins zu einemmessbaren magnetischen Signalund repräsentiert je nach Orien-tierung den Binärwert „0“ oder„1“, also ein einzelnes Bit. Ähn-lich wie eine Kompassnadel

durch das Erdmagnetfeld ausge-richtet wird, kann nun die Orien-tierung der Spins anhand vonMagnetfeldern manipuliert wer-den. Dazu werden in einer Fest-platte einfache Spulen verwen-det. Diese sind aber nicht beliebigschnell schaltbar und beschrän-ken damit die Lese- und Schreib-geschwindigkeit.Wissenschaftler der UniversitätKonstanz, der Universität Bonn,des Instituts für Atom- und Mole-kularphysik in Amsterdam unddes Fritz Haber-Instituts in Berlinhaben nun eine Möglichkeitgefunden, die Bewegungen derSpins mithilfe der Magnetfeldervon Laserimpulsen deutlichschneller und präziser zu kontrol-lieren. Die Forscher setzen einehochintensive Lichtquelle ein, diejüngst am Konstanzer Centrumfür Angewandte Photonik (CAP)entwickelt wurde, um starkeMagnetimpulse im Terahertzbe-reich zu erzeugen. Die Terahertz-Impulse sind derart kurz, dass sienur aus einer einzelnen Licht-schwingung bestehen. Dasmagnetische Feld wird dabei sogroß, dass es im Experiment mitNickeloxid die Elektronen ausihren ursprünglichen Drehrich-tungen stößt. Dadurch geratendie mikroskopischen Magnetewie kleine Kreisel ins Schlingern.Diese Bewegung vollzieht sichunvorstellbar schnell mit demmillionfachen einer MillionUmdrehungen pro Sekunde –dies ist um den Faktor 1000schneller als die Ergebnisse mit

bisher üblichen Spu-len. Den Forschern ist esgelungen, dieseSchwingungen miteiner extremen Zeitlu-penkamera in Echtzeitzu verfolgen. Darüberhinaus können siesogar gezielt in dasatomare Gescheheneingreifen: Beispiels-

weise können sie die zuvor ange-stoßene Präzession der Spins miteinem maßgeschneiderten Laser -impuls abrupt innerhalb von nureiner billionstel Sekunde stop-pen.Neben möglichen technischenAnwendungen betonen die Wis-senschaftler vor allem die Bedeu-tung ihrer Experimente für dieGrundlagenforschung. So lassensich mit der neuen Technik Spinsauf kürzesten Zeitskalen und inpraktisch allen Materialien erfor-schen, die für Terahertz-Strah-lung durchlässig sind.

Originalpublikation:

T. Kampfrath, A. Sell, G. Klatt, A.Pashkin, S. Mährlein, T. Dekorsy,M. Wolf, A. Leitenstorfer und R.Huber, „Coherent terahertz con-trol of antiferromagnetic spinwaves“, Nature Photonics, DOI10.1038-NPHOTON.2010.259(2010).

Kontakt:

Dr. Tobias Kampfrath Fritz Haber-Institut [email protected]

Dr. Alexander SellUniversität KonstanzFachbereich PhysikTelefon: 07531 / [email protected]

Prof. Dr. Thomas DekorsyUniversität KonstanzModerne Optik und PhotonikTelefon: 07531 / 88-3820Thomas.Dekorsy@uni- konstanz.de

Prof. Dr. Rupert HuberUniversität KonstanzFachbereich PhysikTelefon: 07531 / 88-4680E-Mail: [email protected]

Materialwissen -schaft und Werk -stoff technik:Jahres magazinerschienen

Warum lohnt ein Studium derMaterialwissenschaft und Werk-stofftechnik? Was wird auf die-sem Gebiet derzeit erforscht?Welche Leitmärkte und Anwen-dungen sind absehbar? Das Jah-resmagazin Ingenieurwissen-schaften 2010 gibt Antworten. ImFokus stehen erneut innovativeWerkstofftechnologien. DasMagazin wird vom Alpha-Verlagund dem Institut für Wissen-schaftliche Veröffentlichungenherausgegeben und ist auf Anfra-ge unentgeltlich erhältlich.Werkstofftechnologien, orientiertam gesellschaftlichen Bedarf, wir-ken als Schlüsseltechnologienund somit als Treiber für Leit-märkte und technische Entwick-lungen. Führende Hochschulin-stitute und wissenschaftlich ori-entierte Vereinigungen gebenEinblicke in die aktuelle For-schung, zeigen neue Anwendun-gen und vermitteln Studienange-bote der Materialwissenschaftund Werkstofftechnik. Ein Geleit-wort aus dem Bundesministeri-um für Bildung und Forschungführt sachkundig in das Themen-feld ein. Das VDI Technologie-zentrum in Düsseldorf hat amMagazin konzeptionell mitge-wirkt und ist mit mehreren Fach-beiträgen beteiligt. Das Themenspektrum reicht von Nachwuchsangeboten überHigh lights der Forschung bis zuTechnologietrends und neuenAnwendungen. Über die Darstel-lung interessanter Tätigkeitsfel-der mit neuen Materialien undWerkstoffen und differenzierteStudienangebote werden Jugend-liche gezielt angesprochen. DerBedarf an Fachkräften ist hoch.

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6 DGM AKTUELL 2010, 12, No. 11www.DGM.de

Interdisziplinär angelegte Studi-engänge mit aussichtsreichenPerspektiven werden exempla-risch vorgestellt.Das Spektrum der Märkte undAnwendungen reicht von hoch -temperaturbeständigen Metall -legierungen über Batteriekompo-nenten bis zu sehr leichten, stra-pazierfähigen Kunststoffen.Materialwissenschaftler undWerkstofftechniker leisten auchwichtige Beiträge für die Mobi-lität der Zukunft, wie einige

Beiträge zeigen. Als etablierteFachpublikation wird das Jahres-magazin Ingenieurwissen -schaften von Jugendlichen, Studi-enberatern, Berufsinformations-zentren und Schulen regelmäßiggut angenommen und zuneh-mend für Veranstaltungen, Mes-sen und Tagungen nachgefragt.

Bestellmöglichkeit: Peter AselAlpha [email protected]

Kontakt: Dr. Waldemar BaronVDI Technologiezentrum GmbHZukünftige Technologien [email protected]

In die Zukunftgeschaut:Szenarien desForschungs- undInnovationsraumsEuropa in 2025Die europäische Forschungsland-schaft verändert sich kontinuier-lich, gelegentlich auch abrupt. Sieist eng besetzt mit ihren unter-schiedlichen Akteuren von Hoch-schulen über öffentlich geförderteForschungseinrichtungen bis hinzu den Unternehmen. Gerade dasVerhalten der Unternehmen mitihrer Nachfrage nach For-schungsdienstleistungen be -einflusst die Agenda der For-schungseinrichtungen. So ge -nannte Szenarien beschreiben aufBasis diverser Einflussfaktorenmögliche Situationen in derZukunft. Das Fraunhofer-Institutfür System- und Innovationsfor-schung ISI hat zusammen mitExperten verschiedener Akteurs-gruppen Szenarien für dieeuropäische Forschungsland-schaft 2025 erarbeitet.In einem der vier Szenarien wirddavon ausgegangen, dass Europa2025 aus vorangegangenenFinanz- und Wirtschaftskrisengestärkt hervorgegangen ist,nicht zuletzt aufgrund von Refor-men der Finanzmärkte und einerweitgehend abgestimmten Wirt-schaftspolitik innerhalb der EU.Die globalen Märkte wandelnsich durch die nachhaltige Ent-wicklung, die besonders vonEuropa ausgeht und von derEuropa wirtschaftlich profitiert.Der inzwischen attraktive For-schungs- und Lebensraum Euro-pa ist für Global Player wiedereine Option, ihre Forschung undEntwicklung (FuE) nach Deutsch-land beziehungsweise Europa(zurück) zu verlagern. In FuE-Einrichtungen werden strategi-sche Partnerschaften mit Unter-nehmen als sehr wichtig einge-

stuft. Die öffentlichen finanziel-len Mittel sind zwar weiterhinknapp, werden aber in transna-tionale europäische Multi-Akteur-Strukturen investiert.Neue strategische Partnerschaf-ten entstehen und Netzwerkewerden flexibel organisiert. „Inunseren Szenarien haben wirlangfristige demographische,politische, wirtschaftliche undgesellschaftliche Trends einbezo-gen, die die Zukunft prägen undsich bereits heute abzeichnen.Prognose im klassischen Sinnemachen wir allerdings nicht undbewegen uns mit unseren Aussa-gen immer zwischen möglichen,wahrscheinlichen und wün-schenswerten Entwicklungen“,beschreibt Dr. Ewa Dönitz vomFraunhofer ISI die Ergebnissezusammenfassend. Europa wird in diesem Szenariozudem zunehmend attraktiverund in anderen Teilen der Weltals beliebter Lebensmittelpunktwahrgenommen, vor allem auf-grund seiner Vorreiterrolle beider nachhaltigen Entwicklung,seinen stabilen politischen Ver-hältnissen, der Vielfalt von kultu-rell unterschiedlichen Regionenund einem harmonisiertenArbeitsmarkt. Der Ansprucheines attraktiven Europas setztvoraus, dass Forschung innerhalbeines gesellschaftspolitischenKontexts vorangetrieben wird. Soist 2025 die Forschung mit derGesellschaft stark vernetzt underhält einen neuen, unverzichtba-ren Stellenwert, der sich unmit-telbar am gesellschaftlichenBedarf orientiert. Die For-schungseinrichtungen schärfenaufgrund dieser Anforderungihre Profile. Sie ordnen sich wie-der stärker strategisch eindeutigausgewiesenen Bereichen zu, ver-ändern die starren, historischbedingten Strukturen undmachen so den Weg frei für eineagil vernetzte Forschungsland-schaft. Gemeinsam mit FuE-

Abteilungen in Unternehmenkonzentrieren sich die For-schungseinrichtungen auf dieje-nigen Bereiche, in denen mantechnologisch die europäischeFührung weiter ausbauen kann.Dazu zählen Chemie, Energie,Umwelt, Automobil, Material-wissenschaften sowie optischeTechnologien. In einem alternativen Szenariogibt es 2025 zwar keine akuteWirtschaftskrise, aber die Wirt-schaftskraft ist insgesamt aufeinem anhaltend niedrigenNiveau. Die Finanzmärkte domi-nieren weiterhin die Realwirt-schaft und die Unternehmen rich-ten sich an kurzfristigen Renditenaus. Dabei setzt bei den Unter-nehmen eine starke Ökonomisie-rung der Forschung ein, wasbedeutet, es wird nur im Main-stream geforscht, sodass es fürkreative „Seitenforschung“ kei-nen Raum mehr gibt. Die Unter-nehmen sind risikoscheu undversuchen, das Risiko von vorn-herein zu vermeiden, anstatt mitihm umzugehen und dabei mög-licherweise neue Chancen zu ent-decken. Notwendige FuE-Erkenntnisse werden eher fertigeingekauft als selbst entwickelt.Forschungsaufträge und entspre-chende Kooperationen im Auf-trag von Mittelgebern entfallen.Die Anforderung, mit vielenAkteuren weltweit vernetzt zusein und schnell dynamische Ent-wicklungen zu berücksichtigen,überfordert die Unternehmen. Siehandeln eher reaktiv beziehungs-weise gehen nur kurzfristigePartnerschaften ein. Trotz knapper Finanzmittel wer-den Forschung und Bildung wei-terhin von den öffentlichen Haus-halten stark gefördert, sowohl imnationalen, als auch im europäi-schen Rahmen. Im Sinne des„weiter so wie bisher“ wird aller-dings über die effektive und effi-ziente Verwendung der Mittelkaum diskutiert. Die alten Struk-

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turen behindern die europäischeVernetzung und neue For-schungsaktivitäten hinsichtlichdes Austauschs zwischen gesell-schaftlicher Anwenderperspekti-ve und der Forschung, der zurLösung von globalen Problemennotwendig wäre. EuropäischeForschungsnetzwerke entstehennur themenfokussiert und sindvom Innovationsraum weitge-hend isoliert. Lediglich stellen-weise bilden sich Kooperationenaus Unternehmen, Hochschulenund Forschungseinrichtungenaus, die durch die Innovations-netzwerke von global operieren-den Unternehmen geführt wer-den und längerfristig zusammen-arbeiten. Zwei weitere Szenarien mit posi-tiver beziehungsweise negativerTendenz komplettieren dieUntersuchung des FraunhoferISI. „Der Blick auf verschiedeneZukünfte ist Teil unserer Strate-gieplanung. Er ermöglicht uns zudiskutieren, welche Zukunft wiruns wünschen, und zu gestalten,was möglich ist. Wir können dieZukunft zwar nicht genau vor-hersagen, aber mit den entwickel-ten Szenarien schaffen wir einBewusstsein für die möglichenVeränderungen und bereicherndie Diskussion über den künfti-gen europäischen Forschungs-und Innovationsraum durchneue Perspektiven“, so Dr. LotharBehlau, Leiter Strategie und Pro-gramme in der Zentrale derFraunhofer-Gesellschaft.

Die komplette Studie kann unterhttp://www.isi.fraunhofer.deheruntergeladen werden.

Fraunhofer-Institut für System- und Innovations -forschung ISIBreslauer Straße 4876139 Karlsruhe

E.ON ResearchAward 2010 goesto Dresden Fraun -hofer Institute

Fraunhofer IFAM Dresden con-vinces with innovative materialsfor energy storageResearchers of the FraunhoferInstitute for Manufacturing Tech-nology and Advanced Materials(IFAM) in Dresden, Germany,succeeded at this year’s presenta-tion of the worldwide advertisedE.ON Research Award in the fieldof ”Heat Storage for Concentra-ting Solar Power (CSP)”. Throughthe use of novel storage materials,solar thermal energy can be madeavailable around the clock – alsoif the sun is not shining. On „Energy Day”, September 25,2010, the Fraunhofer team hea-ded by Dr. Lars Röntzschtogether with their cooperationpartner, the Fuel Cell ResearchCenter (ZBT) GmbH in Duisburg,Germany, were bestowed withthe E.ON Research Award, one ofthe most highly endowed awardsin international energy research.The five laureates from Europeand the USA altogether receive atotal of about five million Eurosfor a project period of three yearsstarting from January 2011. The main objective of FraunhoferIFAM’s and ZBT’s project „Metal

Hydride Heat Storage System forContinuous Solar Power Genera-tion“ is to use nanostructuredhydride-carbon composites forheat storage. By adding carbon tometal hydrides, a two-stage che-mical process is extremely accele-rated by means of which thermalenergy produced from solarradiation is stored during the dayand is being released for powergeneration at night. Thus, a stora-ge material is introduced whichmakes solar energy availableaccording to the actual demandsof the consumer. The project partners will imple-ment these materials and proces-ses on a demonstration scale as abasis for later up-scaling to anindustrial level. Besides the storage of thermalenergy from solar power, thenanostructured hydride-carboncomposites may also be used asstorage medium for other typesof renewable energy which areconverted into heat. Likewise,they can be used for high-tempe-rature excess heat storage at indu-strial plants.

more information:http://www.ifam-dd.fraunho-fer.de

Auf der Spur desKnochenmineralsCalciumphosphat ist im Skeletteines der wertvollsten Mate riali-en: Als Hauptbestandteil vonZähnen und Knochen sorgt es fürHärte und Stabilität. Bei Arterio-sklerose jedoch ist die Ablage-rung der kristallinen ionischenVerbindung aus Kalk, Phosphorund Sauerstoff ein ebensogewichtiger wie verhängnisvollerFaktor. Wissenschaftlich ist nochnicht vollständig geklärt, wie sichdieses Mineral im Körper bildet.Beobachtungen dazu gelangeneiner niederländisch-deutschenForschergruppe in einem Modell-system, das eine Körperflüssig-keit simuliert.An den Arbeiten war Dr. JuliaWill, Lehrstuhl für Werkstoffwis-senschaften (Glas und Keramik)der Friedrich-Alexander-Univer-sität Erlangen-Nürnberg beteiligt.Das Fachmagazin Nature Materi-als stellte das Ergebnis am 14.November 2010 als Advance onli-ne publication auf seiner Websitevor).Bereits zuvor wurde davon aus-gegangen, dass Calciumphosphatzunächst eine Vorstufe durch-läuft, gekennzeichnet durch eineungeordnete Struktur, die derMineralisierung vorangeht(amorphes Calciumphosphat,ACP). Das in Nature Materialsveröffentlichte Paper visualisiertzum ersten Mal die Bildung vonCalciumphosphat aus einemSerum. Ein Monolayer — eineSchicht von der Dicke eines einzi-gen Moleküls — fungierte dabeials Andockstelle für die Kristalli-sation. Sichtbar wurde der Pro-zess durch den Einsatz eineshöchstauflösenden Mikroskopsfür die direkte Abbildung vonObjekten mittels Elektronenstrah-len (Transmissionselektronenmi-kroskopie, TEM). Zu diesemZweck wurden die Proben in ver-schiedenen Stadien einer Cryo-The laureates of the E.ON Research Award 2010 – E.ON AG

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Fixierung unterzogen, d.h. inflüssigem Ethan schockgefroren(Cryo TEM).Die Mineralisation von Calcium-phophat im Modell der simulier-ten Körperflüssigkeit verlief übermehrere Stufen. Aus Ionen imSerum bildeten sich erst Cluster,frei bewegliche Ansammlungenim Nanomassstab. Danach ent-stand ACP, das sich in immerstärkerer Dichte am Monolayeranlagerte. Schließlich waren ori-entierte, im typischen Gitter aus-gerichtete Apatit-Kristalle festzu-stellen, die Endphase des Calci-umphophat-Minerals.Der Arbeitsgruppe gehörten Wis-senschaftlerinnen und Wissen-schaftler der Technischen Univer-sität Eindhoven (Niederlande)und der Friedrich-Schiller-Uni-versität Jena an. Die Arbeit ent-stand innerhalb des umfangrei-chen EU-Verbundprojektes„TEM-Plant“ unter der Projekt-koordinatorin Dr. Anna Tampieri,Istituto di scienza e tecnologia deimateriali ceramici (ISTEC), Italien(NMP4-CT-2006-033277).Die Universität Erlangen-Nürn-berg, gegründet 1743, ist mit27.000 Studierenden, 550 Profes-sorinnen und Professoren sowie2000 wissenschaftlichen Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern diegrößte Universität in Nordbay-ern. Schwerpunkte in Forschungund Lehre liegen an den Schnitt-stellen von Naturwissenschaften,Technik und Medizin in engemDialog mit Jura und Theologiesowie den Geistes-, Sozial- undWirtschaftswissenschaften. SeitMai 2008 trägt die Universität dasSiegel „familiengerechte Hoch-schule“.Weitere Informationen:Dr. Julia WillTel.: 09131/[email protected]

Millionen-Förderung für neueEnergiespeicher

Mit 1,5 Millionen Euro und zehnneuen Stellen fördert das Bundes-ministerium für Bildung und For-schung (BMBF) jetzt die Entwick-lung von Superkondensatoren ander Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg (MLU). Super-kondensatoren sind neue, flexibleEnergiespeicher, die Strom zuver-lässig und schnell verfügbar hal-ten. Das interdisziplinäre Projektgehört zu neun von 30 Vorhaben,die in der zweiten Phase desBMBF-Förderprogramms „For-schung für den Markt im Team“als förderfähig bewertet wurden.„Wir freuen uns, dass wir mit derBewilligung der zweiten Phasedie Arbeiten an einem sehr span-nenden Forschungsprojekt fort-setzen können“, sagt ProjektleiterProf. Dr. Horst Beige vom Institutfür Physik. Als wichtigstesAnwendungsgebiet für Super-Kondensatoren wurde in derersten Projektphase von Novem-ber 2009 bis Januar 2010 derMarkt der erneuerbaren Energi-en, insbesondere die Speicherungvon Windenergie, ermittelt. Weildie Produktion von Solar- undWindstrom je nach Wetterlageschwankt, muss das Angebotzurzeit noch durch konventionel-le Kraftwerke ausgeglichen wer-den.Super-Kondensatoren könnenzudem deutlich größere Energie-mengen speichern als andereEnergiespeichersysteme, da siedie Vorteile zweier verschiedenerMaterialien in einem Bauelementvereinigen. In einem eigenenInnovationslabor entwickeln dieWissenschaftler unter Leitungvon Dr. Alexandra Buchsteinernun einen Super-Kon-Demon-strator.Ein wesentlicher Eckpfeiler des

Forschungsvorhabens „Super-Kon: Neue Super-Kondensatorenals Energiespeicher“ ist die inter-disziplinäre Zusammenarbeit derbeteiligten Fachgruppen.Gemein sam arbeiten das Institutfür Chemie, das InterdisziplinäreZentrum für Materialwissen-schaft der MLU an der Entwick-lung einer Energiespeicherung,die flexibel, ökologisch undsicher ist.Besonderheit des Förderpro-gramms „Forschung für denMarkt im Team“ ist die Beteili-gung eines Wirtschaftswissen-schaftlers am Projekt. Mit Hilfevon Marktanalysen und Verwer-tungskonzepten soll auf dieseWeise die wirtschaftliche Ver-wertbarkeit von Forschungser-gebnissen erhöht werden. EinProjektbeirat aus Vertretern vor-wiegend regionaler Unterneh-men wird die Wissenschaftler beider Entwicklung des Super-Konsunterstützen. Ein intensiver Wis-sens- und Technologietransferwird auch durch die veranstalte-ten Innovationsworkshopsgepflegt. Erstmals diskutiertendie Forscher im Januar 2010 mitzahlreichen Wirtschaftsvertreternüber deren spezifische Anforde-rungen für eine erfolgreiche Pro-duktentwicklung. Weitere Works-hops sind geplant.

Ansprechpartner:Dipl.-Kff. Kristin SuckauInstitut für PhysikTelefon: 0345 [email protected]

Weitere Informationen:http://www.super-kon.uni-hal-le.de/

Plastic Logic undIPF erweiternZusammenarbeitbei EntwicklungpolymerbasierterorganischerElektronikPlastic Logic GmbH und dasLeibniz-Institut für Polymerfor-schung Dresden e.V. (IPF) gabenheute bekannt, dass sie ihremehrjährige Kooperation im Rah-men eines vom Bundesministeri-um für Bildung und Forschunggeförderten Projekts ausbauen.Die Weiterführung der bisherigenZusammenarbeit ist auf weiteredrei Jahre angelegt. Schwerpunktder gemeinsamen Entwicklungsind neue Methoden zur Unter-suchung von organischen Elek-tronikkomponenten sowie dieUnterstützung bei der Entwick-lung organischer dielektrischerMaterialien. Diese werden zumBeispiel in flexiblen Displays ein-gesetzt, wie sie von Plastic Logichergestellt werden.Plastic Logic nutzt die hervorra-genden Möglichkeiten des Wis-senschaftsstandorts Dresden, umseine Position als Technologie-führer bei der Entwicklung derzugrunde liegenden Polymerbasierten Elektronik weiter aus-zubauen. Das organische Halblei-ternetzwerk in Dresden istwährend der letzten drei Jahrenstark gewachsen und die Stadtwird immer mehr zum Zentrumdieser neuen, zukunftsträchtigenTechnologie in Europa und welt-weit. Das IPF bringt seine speziel-len Kompetenzen zur Untersu-chung und gezielten Gestaltungvon funktionellen Polymergrenz-flächen in das Projekt ein. Konrad Herre, VP, Manufactu-ring und Geschäftsführer der Pla-stic Logic GmbH erklärte: „Dasswir jetzt die bisherige sehr guteZusammenarbeit mit dem IPFauf einer langfristigen Basis

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heben und verstärken konnten,begrüße ich sehr. Dies ist ein wei-terer Meilenstein in unserer lang-fristigen Strategie für die weitereEntwicklung sowie den Ausbauunserer Produktion hier am Stan-dort. Auf Grund seiner jahrzehn-telangen Erfahrung auf demGebiet der Synthese und Charak-terisierung organischer Polymereist das IPF ein sehr wichtigerPartner für uns.“Der Projektleiter am IPF undstellvertretende Wissenschaftli-che Direktor des Instituts, Prof.Dr. Manfred Stamm, befürwortetnachdrücklich diese Zusammen-arbeit: „Wir freuen uns sehr, mitPlastic Logic, einer weltweitführenden Firma auf dem Gebietder organischen Elektronik mitPolymeren, zusammenzuarbei-ten. Es ergibt sich bei dieserZusammenarbeit das idealeZusammenspiel von Grundla-genforschung und Anwendungund durch den Einsatz modern-ster Technologien wird eine inno-vative Produktentwicklung mög-lich.“Das IPF bringt in diesem Projektseine Kompetenzen in der Cha-

rakterisierung und Modifizie-rung komplexer Polymergrenz-flächen in die Entwicklung vonHightech-Produkten sehr gut ein.Bei der organischen Elektronikwerden wenige Nanometer dickeSchichtsysteme verwendet, die

nur mit aufwendigen Methodenhergestellt und analysiert werdenkönnen. Das IPF verfügt insbe-sondere über Methoden, dieStruktur und Eigenschaften derorganischen Schichtsysteme inNanometerauflösung zu charak-terisieren. Dies entspricht etwader Dimension einzelner Poly-mermoleküle. Da es sich beimorganischen Elektronikproduktum ein Multikompositmaterial(d.h. ein Material aus mehrerenultradünnen Einzelschichtenunterschiedlicher Materialien)handelt, sind spezielle Präparati-ons- und Untersuchungsmetho-den notwendig [s. Bild der elek-tronmikroskopischen Aufnah-me]. Die Erkenntnisse aus diesenUntersuchungen fließen in denjeweiligen Herstellungsprozessein. Die direkte Nähe zwischenAnalyse (IPF) und Fertigung (Pla-stic Logic) erlaubt eine effektiveUmsetzung der Analyseergebnis-se in die Produkte. Über Plastic LogicZiel von Plastic Logic ist es, dieBeschaffung, Organisation sowieVerwertung von Informationenzu revolutionieren. Wir nutzen

unsere Führungsposition beieiner Technologie im Bereich derKunststoffelektronik, um eineReihe von innovativen Produktenzu erstellen. Das Unternehmenwurde im Jahr 2000 von For-schern des Cavendish Labors der

Universität von Cambridgegegründet und unterhält einenStandort für Forschung und Ent-wicklung in Cambridge, Englandsowie modernste Kapazitäten fürMassenfertigung in Dresden.Geschäftsleitung, Produktent-wicklung, Verkauf und Marke-ting sind im Hauptsitz in Moun-tain View, Kalifornien ansässig.Weitere Informationen erhaltenSie unter www.plasticlogic.comÜber IPFDas Leibniz-Institut für Polymer-forschung Dresden e. V. (IPF) isteine der größten Polymer -forschungseinrichtungen inDeutsch land mit derzeit nahezu500 Mitarbeitern.Es betreibt ganzheitliche mate-rialwissenschaftliche Forschungmit Polymeren von der Syntheseund Modifizierung, über dieCharakterisierung, theoretischeDurchdringung, Verarbeitungund Prüfung bis zur Steuerungder Eigenschaften von Polymer-materialien, Biomaterialien undVerbundwerkstoffen durchgezielte Grenzflächengestaltung.Ein Schwerpunkt liegt insofernauf dem Grenzflächendesign mitPolymeren, das in verschiedenenBereichen der Materialentwick-lung entscheidend die Eigen-schaften beeinflussen kann. Die Kombination von natur- undingenieurwissenschaftlicherKompetenz sowie die moderneGeräte- und Anlagentechnikzeichnet das IPF aus und erlaubtes, die Materialentwicklung vonneuartigen und verbessertenpolymeren Funktionsmaterialienund Polymerwerkstoffen bis zurÜberführung in ein wirtschaftlichgenutztes Produkt zu begleiten. www.ipfdd.de

Medienkontakt für Plastic Logic GmbHRachel Lichten,Communications Manager+49 351 [email protected]

Medienkontakt für das Leibniz-Institut für PolymerforschungDresden e. V.Kerstin Wustrack, Öffentlich-keitsarbeit, Tel.: +49 351 [email protected]

Innovationspreisgeht an MainzerPolymerforscherinAránzazu del Campo vom Max-Planck-Institut für Polymerfor-schung erhielt den Innovations-preis für Medizintechnik. DasBundesministerium für Bildungund Forschung zeichnet damitNanofasern zur verbessertenWundheilung aus.Beim diesjährigen Innovations-wettbewerb Medizintechnik desBundesministeriums für Bildungund Forschung (BMBF) zähltAránzazu del Campo zu denPreisträgern. Von den insgesamt137 eingereichten Projekten wur-den 15 ausgezeichnet. Die amMainzer Max-Planck-Institut fürPolymerforschung (MPI-P) tätigeWissenschaftlerin nahm die mit380.000 Euro dotierte Ehrung imRahmen des InnovationsforumsMedizintechnik in Berlin entge-gen. In Zusammenarbeit mitMedizinern der Johannes Guten-berg-Universität Mainz, For-schern des Leibniz-Instituts Saar-brücken und dem Medizintech-nikunternehmen Aesculap ausTuttlingen entwickelt sie Materia-lien, die nach Operationen dasbetroffene Gewebe ohne Knotenfixieren und sich problemlos ent-fernen lassen. Zukünftig sollendiese Materialien die Heilungbeschleunigen und Infektionenvermeiden helfen.An natürlichen Vorbilder orien-tiertIn der heutigen chirurgischenPraxis werden Operationswun-den mit Nähten verschlossen undderen Fäden verknotet. Neben

Positionierung von Proben eines Polymerdisplays im Probenhalter eines

Elektronenmikroskops - IPF Dresden/K. Wolf

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dem hohen Zeitaufwand fürFixierung entsteht im Bereich derKnoten die Gefahr von Entzün-dungen. Alternativ dazu setzendie Mediziner selbsthaftendeWundverschlüsse ein. Diese haf-ten oftmals nicht stark genugoder beschädigen das abgeheilteGewebe beim Entfernen. MutterNatur liefert ein passendes Vor-bild: Fibrillen, nanoskopisch klei-ne Härchen, wie sie an denFußunterseiten bei Geckos oderFröschen vorkommen, ermögli-chen schnelles Haften und Lösen.Diese Funktionalität entsprichtgenau dem Anforderungsprofilder Chirurgen. Del Campogelang es, das Nahtmaterials mitsolchen Fibrillen zu versehen:„Wir haben am MPI-P eineMethode entwickelt, Nanofasernauf gekrümmte Oberflächen auf-zubringen, die die Materialhaf-tung erhöhen“, erklärt del Cam-po. In Kooperation mit Prof.James Kirkpatrick, Pathologe derUnimedizin Mainz, dem Materi-alforscher Prof. Eduard Arzt vomLeibniz-Institut für Neue Mate-rialien in Saarbrücken und weite-ren Partnern entwickelte sie mitNanofasern besetzte Wundver-schlüsse, deren Oberflächen-struktur sich an den natürlichenVorbildern orientiert. Das Materi-al wird auf Bioverträglichkeitund medizinische Tauglichkeitgetestet. Die Wissenschaftler wol-

len einen Prototyp fürdie industrielle Her-stellung entwickeln.Patienten profitierenzukünftig von einerverkürzten Wundhei-lung, zudem reduziertsich die Vernarbung. Innovationen basie-ren auf Grundlagen-forschungMit der Preisvergabean del Campo würdigtdas BMBF deren weg-weisende und anwen-dungsnahe For-

schungsarbeit. Die gebürtige Spa-nierin beschäftigt sich seit Anfang2009 am MPI-P mit aktiven Ober-flächen und Materialien. Als Lei-terin einer gleichnamigen Miner-va-Forschungsgruppe untersuchtsie unter anderem die Wirkungs-prinzipien von natürlich vorkom-menden Oberflächenstrukturenund diese synthetisch nachzubil-den. Ihre Erkenntnisse bergenhohes Potenzial für bionischeAnwendungen. Bereits 2007erhielt del Campo für ihre For-schungsarbeiten den renommier-ten „Lecturer Award for Excellen-ce in MSE“ der Föderation dereuropäischer Materialwissen-schaftler.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft - IDW

„Feintuning“ orga-nischer Halbleiter:Wissenschaftlerentwickeln photo-chemischesVerfahren

Physiker und Chemiker der TUGraz beschäftigen sich bereits seitvielen Jahren mit dem For-schungsgebiet „Organische Elek-tronik“. Vor zwei Jahren gelangihnen bereits eine fundamentale

Erkenntnis: Der Nachweis, wiesich durch eine chemische Reakti-on an einer maßgeschneidertenZwischenschicht die Leitfähigkeitvon organischen Halbleitern ent-scheidend verändern lässt. Nungingen sie einen Schritt weiter:Im Rahmen einer Kooperationmit Chemikern der Montanuni-versität Leoben und Materialwis-senschaftlern von JoanneumResearch entwickelten sie einphotochemisches Verfahren, dases erlaubt, durch unterschiedlicheBelichtungszeiten Schaltungenzu steuern.Dünnfilmtransistoren haben dieWelt der Elektronik erobert: Manfindet sie etwa in Mobiltelefonenoder Digitalkameras. SpezielleDünnfilmtransistoren, die künf-tig noch mehr an Bedeutunggewinnen werden, basieren dabeiauf organischen Halbleitermate-rialien. Ihre Vorteile: Sie lassensich effizient, kostengünstig undüber große Flächen herstellenund können beispielsweise auchauf flexiblen Substraten herge-stellt werden. Dem stehen jedocheinige Nachteile im Vergleich zukonventionellen Siliziumtransi-storen gegenüber, die die Herstel-lung komplexer Schaltungenerschweren. „Wir haben bereitsvor zwei Jahren herausgefunden,wie man durch ein so genanntes‚chemisches Dotieren‘ mit Hilfeeiner Zwischenschicht die elek-tronischen Eigenschaften derorganischer Transistoren kontrol-lieren kann“, erläutert der Physi-ker Egbert Zojer von der TUGraz. Was zum Einsatz in Schal-tungen noch fehlte, war ein neuesVerfahren, mit dem man dieDotierung der Transistorengezielt einstellen konnte. Bereitsbestehende Methoden liefertennicht den gewünschten Effekt.Gemeinsam mit Chemikern derMontanuniversität Leoben, unterder Federführung von ThomasGriesser, sowie dem Team derMaterialwissenschaftlerin Barba-

ra Stadlober von Joanneum Rese-arch gelang den Physikern derTU Graz jetzt der Durchbruch:Durch den Einsatz speziell ent-wickelter Zwischenschichten läs-st sich der Dotiergrad des organi-schen Halbleiters durch Belich-tung gezielt einstellen. Möglichmachen das sogenannte Pho-tosäuren, die sich erst durch dieBelichtung bilden und als Folgeder Wechselwirkung mit demorganischen Halbleiter dessenEigenschaften kontrollieren. Die-se Methode ist ideal mit fotolitho-graphischen Techniken kompati-bel, wie sie standardmäßig in derHalbleiterindustrie eingesetztwerden. Die jüngsten For-schungsergebnisse erschienenkürzlich in „Advanced Materi-als“, einer der bedeutendstenZeitschriften im Bereich dermodernen Materialwissenschaf-ten.

Originalarbeit: Tuning the Thres-hold Voltage in Organic Thin-Film Transistors by Local Chan-nel Doping Unsing PhotoreactiveInterfacial Layers. M. Marchl, M.Edler, B. Stadlober, A. Haase, A.Fian, G. Trimmel, T. Griesser, E.Zojer. On-line publiziert inAdvanced Materials am 8. Okto-ber 2010

Rückfragen: Ao. Univ.-Prof. DIDr. Egbert Zojer Institut für Festkö[email protected] Tel +43 (316) 873 - 8475

Innovationspreisträgerin Medizintechnik

Aranzazu del Campo – Foto: Max-Planck-Institut für

Polymerforschung

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Nachrichten des Projektträgers Jülich, Geschäftsbereich NMT

Kunstrasen ist eine Art Kunst-stoffteppich. Er verfügt dabeiaber über Strukturen wie einNaturrasen. Während einNaturrasen bei zu nasser Witte-rung nur einmal die Wochebespielt werden kann, ist einKunstrasen fast das ganze Jahrbenutzbar. Einschränkungengibt es nur bei Frost und Schnee:In den Wintermonaten mussauch ein Kunstrasenplatz

gesperrt werden, denn dasSchneeräumen kann zum Ver-schieben der Feldmarkierungenführen. Weitere Vorteile einesKunstrasens gegenüber einemNaturrasen sind der geringerePflegebedarf und die höhereBelastbarkeit. Dadurch hatKunstrasen eine höhere Lebens-dauer. Außerdem ist der Bodenvor aktiven Maulwürfengeschützt, die störende Maul-wurfshügel auf der Rasenflächehinterlassen. Hergestellt wirdKunstrasen vorwiegend imsogenannten Tuftverfahren mitGarnen aus Polypropylen, Poly-ethylen oder Polyamid. Derdurch das Verweben der Garneentstandene Tuftrücken wirdmit Latex beschichtet und

dadurch zusätzlich stabilisiert.Mit einer zunehmenden Verbrei-tung werden die gestellten Anfor-derungen an Kunstrasen immergrößer. So werden z. B. antimyko-tische oder antibiotische Eigen-schaften gefordert, um die Infekti-onsgefahr bei Hautabschürfun-gen nach einem Sturz auf denRasen zu reduzieren. Auchflammhemmende Eigenschaftenwerden gefordert, wenn der

Kunstrasen als Teil einer Land-schaftsgestaltung in sehr heißenRegionen eingesetzt wird. Beieiner Temperatur von 40 GradCelsius im Schatten erreicht derKunstrasen leicht eine Tempera-tur von 70 bis 80 Grad Celsius,welche für Anwendungen imFreizeitbereich zu hoch ist. Einezusätzlich kühlende Wirkungdurch einen innovativenSchichtaufbau ist damit ein eben-falls erstrebenswertes Ziel in derKunstrasenentwicklung. ImSportbereich ist darüber hinaussogar gefordert, dass der Kunstra-sen ein in allen Richtungen identi-sches Abrollverhalten, ein gutesWiederaufrichtvermögen, aberauch ein vorteilhaftes Gleitverhal-ten bei Stürzen bietet.

Sowohl bei der Sanierung alsauch bei Neubauten von Sport-plätzen greift man deshalb heut-zutage verstärkt auf Kunstrasenzurück. Gründe hierfür sindneben der schon genannten häufi-geren Nutzbarkeit auch die gerin-geren Kosten für Pflege undUnterhaltung der Fläche. DieNachteile von Kunstrasen sindeine nicht gleichmäßige Ballauf-richtung sowie die oben beschrie-bene erhöhte Infektionsgefahr beiAbschürfungen. Diese Nachteilesollen durch neue Materialent-wicklungen von der Firma REI-MOTEC Maschinen- und Anla-genbau GmbH beseitigt werden.Die Firma REIMOTEC ist miteinem neuen Verfahrenskonzeptzur Kunstrasenherstellung bis-lang weltweit führend. Diebeschriebenen Anforderungenwerden durch einen innovativenmehrschichtigen Aufbau mitunterschiedlichen Schichtmateria-lien und dem Einsatz von Nano-technologie erreicht. Im Rahmen des BMBF geförder-ten Projektes NANOFILA solltendie zukünftigen Anforderungenan Kunstrasen auf der Basis neu-er, innovativer Technologien suk-zessive erfüllt werden. Eine Kom-bination unterschiedlicher Kunst-stoffe für einen angepasstenRasenaufbau war allerdings ausForschungssicht ausgereizt. DieNanotechnologie hingegen isteine Schlüsseltechnologie, welchedas Eigenschaftspotential geradevon Kunstrasen massiv steigernkann. Aus diesem Grund habendie Kooperationspartner FirmaReimotec Maschinen- und Anla-genbau GmbH und das DeutscheInstitut für Textil- und Faserfor-schung Denkendorf durch denEinsatz von Nanopartikeln in Ver-bindung mit einem innovativenSchichtaufbau antimykotische,

Erfolgsprojekt der Nationalen ForschungsförderungSaftiges Grün ohne zu gießen - Kunstrasen

antibiotische und flammhem-mende Eigenschaften erzielt.Hierzu wurden im Rahmen desProjektes geeignete Nanoparti-kelsysteme evaluiert und anunterschiedlichen Stellen in dasMultilayerfilament eingebracht.

BMBF-gefördertes ProjektNANOFOLIA (FKZ 03X0027):Antimykotische, antibiotischeund flammhemmende Nano-funktionalisierung von Mehr-schicht-Monofilamenten für dieAnwendung im Wachstums-markt Sport- und Freizeitrasensowie Landscaping

Ansprechpartner:

Dr. Andreas Volz [email protected]äger Jülich 52425 Jülich Tel.: 02461/61-4863

Katharina Udelhoven [email protected]äger Jülich 52425 Jülich Tel.: 02461/ 61-8664

Abb.: Nanotechnologisch optimierter Kunstrasen der Firma Reimotec GmbH

(Quelle: Reimotec GmbH)

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Am 2. und 3. November 2010fand auf Einladung der DFG einRundgespräch „Perspektivenund fachliche Einordnung vonBiomaterialforschung“ in Wal-denbuch bei Stuttgart statt. Zieldes Rundgesprächs war es zuklären, wo die Grenzen zwischen biologischem bzw.biophysikalischem Aspekteneinerseits und materialwissen-schaftlichen bzw. ingenieurwis-

senschaftlichen Aspekten vonBiomaterialforschung anderer-seits liegt. Der Blick sollte dabeinicht nur auf die Fächerstrukturder DFG-Fachkollegien, sonderngerade auch auf das Forschungs-feld an sich gelenkt werden.Als Resümee kann festgehaltenwerden, dass der Weg des Fach-gebiets konsequenter in Richtungder Biologie beschritten werdensollte und dass die Grenzver-

schiebung zwischen „lebenderMaterie“ und artifiziellen Mate-rialien neue fachliche Zusammen-arbeit bedingt. So wird sich Bio-materialforschung zukünftigdeutlich stärker durch Themenwie z.B. Nervenregeneration oderHämokompatibilität auf Felderaußerhalb des Hartgewebeersat-zes bewegen. Eine Öffnung inRichtung der Pharmazie, der Zell-biologie und der Mikrosystem-

technik wird in diesem Zusam-menhang bedeutsam sein. Diefrühzeitig auf Interdisziplina-rität ausgerichtete Förderungdes wissenschaftlichen Nach-wuchses ist dabei eine zentraleHerausforderung und Aufgabe.

DFG-Rundgespräch „Perspektiven und fachliche Einordnung von Biomaterialforschung“

Nachrichten aus der DFG

The Senate of the Deutsche For-schungsgemeinschaft (DFG,German Research Foundation)has announced the establish-ment of a new Priority Program-me entitled „Design and Gene-ric Principles of Self-healingMaterials”. The programme isdesigned to run for six years(2×3 years). „Self-healing materials” are ableto partially or completely healmechanical damage inflicted onthem (in particular crack forma-tion) in situ and to such a degreethat the original functionality isrestored – not necessarily theouter or inner microstructure.These materials would greatly

improve materials’ reliability andlifetime by reversing damagedevelopment once or even multi-ple times. Self-healing ability isnot limited to one specific materi-al class: it is applicable to concrete,to polymers (and their composi-tes), to metals and ceramics.However, up to now there is nocross-disciplinary, concept-dri-ven, coordinated approach to thedesign and understanding of self-healing materials.The main objective is to elucidatefundamental cross-disciplinary,material-independent principlesand design strategies and to applythe knowledge gained to newapproaches in the different mate-

rial classes. The ultimate goal is toprovide a new generation ofadaptive high-performance mate-rials that can be used for variousapplications in technology andmedicine.Fundamental scientific questionsand challenges concern the influ-ence of the hierarchical structuralorder on the damage process(localisation by hierarchical bor-ders), damage detection and sig-nal transmission by complex 3-dimensional structures (detec-tion), local stimulation of reactionprocesses in crack planes (activati-on) and efficiency of the achieva-ble damage regeneration. Metho-dical questions include the gene-

ration and registration of thematerial damage being a prere-quisite for evaluating the achie-ved healing efficiency, theactivation of the healing reactionby external energy (laser beam,inductive or resistive heating,ultrasonically induced friction),the modelling and simulation ofhealing reactions by thermody-namic, reaction mechanistic,and kinetic approaches as wellas the development of suitablemanufacturing processes.The research programme will bedevoted to three material classes(polymers and composites, cera-mics and concrete, metals). Theinvestigation of the basic princi-

DFG Priority Programme „Design and Generic Principles of Self-healing Materials” (SPP 1568)

(v.l.n.r) Carsten Werner (Dresden), Michael Gelinsky (Dresden), Kurosch Rezwan (Bremen), Michael Scheffler (Magdeburg), Burkhard Jahnen (Bonn), Aldo R. Boccaccini

(Erlangen), Matthias Epple (Duisburg-Essen), Frank O.R. Fischer (Frankfurt), Thomas Scheibel (Bayreuth), Peter Fratzl (Golm)

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Nachrichten

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ples for all classes and the appli-cation of the principles for syn-thesis/fabrication of self-hea-ling materials will be in the cent-re of interest. Theinterdisciplinary integration ofthe different material classesoccurs in three cross-sectionalareas:•Investigation of fundamentalprinciples:Chemical and physical proces-ses will be investigated that leadto local crack healing withoutthe subsequent intentional addi-tion of additional substances.Such processes will include, e.g.,chemical reactions (e.g., poly-merisations, redox reactions,cross-linking reactions, but notlimited to these reactions), phasetransitions (e.g., martensitictransformation), flow and sinterprocesses as well as stress rela-xation.•Material realisation (synthe-sis/fabrication and characterisa-tion):The synthesis and fabrication ofself-healing materials (based onthe fundamental concepts) willbe investigated. One challengewill be the utilisation of bio-inspired structural models. Thecombination of top-downapproaches (melt and powdermethods, generative methods)and bottom-up approaches(self-organisation, directedaddition, spinodal segregation,eutectic solidification) seem to

be exceptionally promising. Beingan important target, investigati-ons on optimising material pro-perties will first aim at mechanicalproperties, the extension of thelifetime, and reliability under sta-tic and cyclic stress. •Research projects targetingrequirements of potential applica-tions:This part will be of particular inte-rest only in the second fundingperiod. Each research proposal shouldaddress, if possible, more thanone of these cross-sectional areas,and should typically involvecollaboration between severalgroups. Initially, the main focus ison mechanical properties, butlater on additional functional pro-perties should also be targeted.The approaches must considermaterials which do not requirethe addition of healing agentsafter damage. The following topics will not becovered by this Priority Program-me:•Pure (empirical) optimisationstudies of self-healing materialsfor a particular application. •Proposals that are exclusivelydirected toward adaptive surfaces(e.g., high temperature applicati-ons of metals, ceramics). •Studies of crack propagation.Characterisation projects willonly be accepted when coupled toa related project focussing on syn-thesis/fabrication aspects. Projec-

ts that are exclusively directedtoward modelling/simulationwithout validation are not prefer-red. Besides individual projects, jointproposals (Gemeinschaftsanträ-ge) and bundled proposals (Pake-tanträge) are particularly welco-me in order to obtain the requiredhigh degree of multidisciplinarity.Proposals for an initial three-yearfunding period should be prepa-red in English according to theguidelines for individual researchgrants (1.02e, available from theDFG website) and submitted onpaper (one hard copy) and CD-ROM (including the proposal andall appendices as PDF files) notlater than 14 January 2011. A separate paragraph shouldexplain the special contribution ofthe proposal to the generic, mate-rial-independent targets of thePriority Programme. Submissions, marked as „SPP1568”, should be addressed toDeutsche Forschungsgemein-schaft, attn. Dr. Xenia Molodova,53170 Bonn. A copy should besent to the programme coordina-tor, Prof. Dr. Ulrich S. Schubert,Laboratory of Organic andMacromolecular Chemistry, Frie-drich-Schiller-University Jena,Humboldtstr. 10, 07743 Jena. Acolloquium and the review panelmeeting are scheduled for March2011. The first funding period isplanned to start in July 2011.

Further information

General information and guide-lines for proposals, in particularthe naming protocol for propo-sal documents on the CD-ROM,are available at:www.dfg.de/foerderung/for-mulare_merkblaetter/index.jsp

For scientific enquiries concer-ning the scope of the program-me, please contact the PriorityProgramme's coordinator:Prof. Dr. Ulrich S. SchubertFriedrich-Schiller-UniversityJenaLaboratory of Organic andMacromolecular ChemistryHumboldtstr. 1007743 JenaPhone +49 3641 948-201Fax +49 3641 [email protected]

For administrative enquiriesplease contact:Dr. Xenia MolodovaDeutsche Forschungsgemein-schaft53170 BonnPhone +49 228 [email protected]

The Senate of the Deutsche For-schungsgemeinschaft (DFG,German Research Foundation)has announced the establish-ment of a new Priority Program-me entitled ”Generation of Mul-tifunctional Inorganic Materialsby Molecular Bionics”. The pro-

gramme is designed to run for sixyears. Living nature provides impressi-ve evolution-optimised processes,which lead to complex-structuredbiogenic minerals. Their formati-on occurs in aqueous environ-ments at ambient conditions.

During these genetically determi-ned biomineralisation processesbiopolymeric templates that con-trol the mineralisation and thestructure formation of the inorga-nic components play a main role.However, biological evolutiondoes not supply biomineralisation

routes that directly lead to thegeneration of technically neededinorganic functional materials.The programme’s main scienti-fic objective is to apply the prin-ciples of biomineralisation to thegeneration of complex-structu-red multifunctional inorganic

DFG Priority Programme 1569 „Generation of Multifunctional Inorganic Materials by Molecular Bionics” - Call for Proposals

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Nachrichten / Fachausschüsse

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E materials. To this end the programmeaddresses research work on• the in vitro and in vivo genera-tion of such materials directedby biomolecule-based templateswith a main focus on 2D and 3Dstructures,• the characterisation of the for-mation mechanisms as well asof the structure of the materials,• the investigation of the physi-cal and chemical properties ofthe materials, and•computational modelling ofthe formation, structure andproperties of the materials.Projects should consider suchbiomineralising organisms thathave preferentially been pre-viously characterised to a levelat which biological determi-nants for material synthesis,such as individual genes andproteins, have been alreadyidentified or/and which can bemanipulated by genetic and bio-chemical techniques. Biomole-cules for the in vitro generationof the materials shall be expres-sed by these organisms or furt-her genetically manipulablesystems, like bacteria, eukaryo-tes or viruses. Advanced in vivostudies also aim at the biomine-ralisation of inorganic functio-

nal materials within living orga-nisms. A detailed characterisation of theinvestigated systems and the syn-thesised materials is needed thataims at the achievement of a basicunderstanding and the control ofthe relevant material formationprocesses, the characterisation ofthe structure and in particular ofthe bioorganic/inorganic interfa-ces. A key role within the programmeis attributed to the optical, magne-tic, electrical as well as mechanicalproperties of the prepared materi-als. In the projects the design ofmaterials with preferentially mul-tiple functional and/or structuralproperties shall be obtained bythe combination of different inor-ganic materials as well as by thehybridisation of inorganic withorganic components. The conceptshall be demonstrated by meansof materials with 2D and 3Dstructures.A further main objective is thedevelopment and the applicationof advanced and novel atomisticmodelling techniques in closecooperation with experimentalinvestigations on the characterisa-tion as well as on the properties ofthe materials obtained by molecu-lar bionics.

The following items shall not beconsidered within the scope of theprogramme:• classical in vitro and in vivo stu-dies, which deal with the formati-on of pure natural biominerals,•projects that are limited to purenon-biogenic synthesis of materi-als,•biomedical approaches andimplant materials.Proposals need to cover the mole-cular bionic generation and struc-tural characterisation of the pre-pared materials as well as theirfunctional properties. Joint propo-sals (Gemeinschaftsanträge) andbundled proposals (Paketanträge)combining experimental studieswith the application of advancedatomistic modelling are in parti-cular welcome. Proposals for an initial two-yearfunding period should be submit-ted in English on paper and onCD-ROM (including the proposaland all appendices as PDF files)no later than 6 May 2011. Submis-sions, marked as „SPP 1569/1”,should be addressed to the Deut-sche Forschungsgemeinschaft,Attn. Dr. Burkhard Jahnen, 53170Bonn. A colloquium and thereview panel meeting are plannedfor September 2011. The first fun-ding period will start in late 2011.

Further information General information and guide-lines for proposals (form 1.02e)are available at:www.dfg.de/foerderung/for-mulare_merkblaetter

For scientific enquiries concer-ning the scope of the program-me, please contact the PriorityProgramme's coordinator:Professor Dr. Joachim BillUniversität StuttgartInstitut für Materialwissen-schaft3. LehrstuhlHeisenbergstraße 370569 StuttgartPhone +49 711 [email protected]

For administrative enquiriesplease contact:Dr. Burkhard JahnenDeutsche Forschungsgemein-schaft53170 BonnPhone +49 228 [email protected]

AK Planheitsmessung und -regelung im FA Walzen

FA Intermetallische Phasen

FA Ziehen

Bonn

Dresden

Hettstedt

Dr. K.F. KarhausenHydro AluminiumDeutschland GmbH, Bonn

Dr. M. PalmMax-Planck-Institut fürEisenforschung GmbH,Düsseldorf

Prof. Dr. H. PalkowskiTechnische UniversitätClausthal

18.01.2011

08.02.2011

16.02.-17.02.2011

T: [email protected]

T: [email protected]

T: +49-5323-72 [email protected]

FachausschüsseGA= Gemeinschaftsausschuss; FA = Fachausschuss; AK = Arbeitskreis

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Fachausschüsse / Geburtstage

FA

CH

AU

SSC

SS

E / G

EB

UR

TS

TA

GE

AK Interaktive und AdaptiveMaterialien im FA Bioinspirierteund interaktive Materialien

AK Verstärkung keramischerWerkstoffe im GAHochleistungskeramik(DGM/DKG)

AK Mikrostrukturmechanik imFA Computersimulation

ExpertenkreisMetallpulvererzeugung im GAPulvermetallurgie

AK Resorbierbare /Degradierbare Biomaterialienim FA Biomaterialien

AK Koordinierung im GA Hochleistungskeramik(DGM/DKG)

FA MechanischeOberflächenbehandlung

AK Ausbildung im FAMaterialographie

AK Koordinierung im FAMaterialographie

AK Forschung im FAStrangpressen

AK Mikrostrukturcharakterisie -rung am Rasterelektronen -mikroskop im GARasterelektronenmikroskopie inder Materialprüfung

Potsdam

Bremen

München

Hanau

Jena

Jena

Karlsruhe

Aalen

Frankfurt

Berlin

Halle

Dr. WeinkamerMax-Planck-Institut fürKolloid- und Grenzflächen -forschung, Potsdam

Dr.-Ing. D. KochUniversität Bremen

Prof. Dr. rer.nat. S. SchmauderUniversität Stuttgart

Dr. rer. nat. R. RuthardtDeutsche Gesellschaft fürMaterialkunde e.V.

Dipl.-Ing. P. AlbrechtBoston Scientific TechnologieZentrum GmbH

Prof. Dr. rer. nat. M.J.HoffmannKIT - Karlsruhe Institut fürTechnologie

Prof. Dr.-Ing. V. SchulzeKarlsruher Institut fürTechnologie (KIT)

G. JeschkeLette-Verein Berlin TechnischeBerufsfachschule

Prof. Dr. habil.rer.nat. M.RettenmayrFriedrich-Schiller-UniversitätJena

Dr.-Ing. J. BeckerOtto Fuchs KG,Meinerzhagen

Dr. G. NolzeBruker AXS

22.02.-23.02.2011

03.03.-04.03.2011

03.03.2011

17.03.2011

12.04.2011

13.04.2011

13.04.2011

15.04.2011

03.05.2011

06.05.2011

10.-11.05.2011

T: [email protected]

T: [email protected]

T: [email protected]

T: [email protected]

T: [email protected]

T: +49-721-608 [email protected]

T: [email protected]

T: +49-30-21994 [email protected]

T: [email protected]

T: [email protected]

T: [email protected]

75. Geburtstag

■ 03.12.1935Gerhard DreyerMettmann

■ 06.12.1935Konrad FriedrichsKulmbach

70. Geburtstag

■ 01.12.1940Michael-Peter MachtBerlin

■ 05.12.1940Volker ThienMülheim/Ruhr

Geburtstage■ 25.12.1940

Andreas SteinerSchwerte

65. Geburtstag

■ 15.12.1945Peter Rogl, WienÖsterreich

■ 28.12.1945Thomas WertliWinterthurSchweiz

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Veranstaltungen

VER

AN

STA

LTU

NG

EN

Januar 2011

12.01.2011WorkshopDGM-Beratungsworkshopzur BMBF-Bekanntmachung„Materialien für eine res-sourceneffiziente Industrieund Gesellschaft -MatRessource“Frankfurt

März 2011

06.03.-11.03.2011FortbildungsseminarSystematische Beurteilungtechnischer SchadensfälleErmatingen, Schweiz

10.03.2011FortbildungsseminarDFG- und AiF-Fördermittelerfolgreich einwerbenFrankfurt

15.03.-18.03.2011FortbildungsseminarEinführung in dieMetallkunde für Ingenieureund TechnikerDarmstadt

23.03.-25.03.2011FortbildungsseminarBiomaterialienHeiligenstadt

28.03.-29.03.2011FortbildungsseminarLöten - Grundlagen undAnwendungenAachen

29.03.-30.03.2011Fortbildungsseminar Modellierung undSimulationBochum

30.03.-31.03.2011FortbildungsseminarTitan und Titanlegierungen Köln

30.03.-01.04.2011SymposiumVerbundwerkstoffe undWerkstoffverbundeChemnitz

April 2011

04.04.-06.04.2011FortbildungsseminarEntstehung, Ermittlung und Bewertung von Eigen -spannungenKarlsruhe

12.04.-13.04.2011FortbildungspraktikumSchweißtechnische Pro -blem fälle: Metall kundlich-technologische AnalyseBraunschweig

13.04.-14.04.2011SymposiumBioMat, EuropeanSymposium on Biomaterialsand Related AreasJena

Mai 2011

02.05.-06.05.2011DGM-NachwuchsförderungMatWerk-Akademie 2011Burg Schnellenberg

11.05.-13.05.2011FortbildungsseminarWerkstofffragen derHochtemperatur-Brennstoffzelle (SOFC)Jülich

17.05.-18.05.2011FortbildungsseminarNeue Luftfahrt-WerkstoffeKöln

19.05.-20.05.2011FortbildungsseminarOptimierung vonGeschäftsabläufen(Workflows) Sankt Augustin

23.05.-24.05.2011FortbildungsseminarProfil, Planheit undEbenheit gewalzterFlachprodukteBonn

Juni 2011

07.06.-08.06.2011FortbildungsseminarTribologieKarlsruhe

20.06.-21.06.2011FortbildungspraktikumDirektes und IndirektesStrangpressenBerlin

29.06.-01.07.2011FortbildungsseminarPraxis der Bruch- undOberflächenprüfungOsnabrück

Juli 2011

04.07.-05.07.2011FortbildungsseminarMit Nanotechnologie zurProduktinnovationMünchen

04.07.-06.07.2011FortbildungsseminarSimulation of PhaseTransformationMaria Laach

06.07.-08.07.2011FortbildungsseminarComputer-AidedThermodynamicsMaria Laach

Oktober 2011

Internationale TagungAluminium Science andTechnology - ECAA 201105.10-07.10.2011Bremen

Veranstaltungen

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