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3 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser, dem Geschmack von Kaffee können die meisten Kinder noch nichts abgewinnen – wohl aber seinem würzigen Duft. Zog der Geruch von Kaffee in meiner Kindheit durch die Wohnung, hatte das stets etwas Feierliches. Und noch etwas war faszinierend: Der dickflüssige Bodensatz, den die Erwachsenen manchmal in der Tasse zurückließen, eignete sich hervorragend zum Malen. Heute experimentieren Künstler aus aller Welt mit aus Kaffee hergestellten Farben. Auch in der Musik und Architektur spielen die Bohnen eine herausragende Rolle. Zum zehnten Geburtstag unserer Zeitschrift stellten wir uns daher als Team die Frage: Ist Kaffee Kunst? Das würde zumin- dest die immer neuen, überraschenden Entwicklungen in der Kaffeewelt erklären, die wir seit einem Jahrzehnt begleiten dürfen. Dazu gehört aktuell die verführerische Kombination von Kaffee und Gewürzen. Überraschend war auch die Entdeckung von „Cascara“, einem Aufguss aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirschen, den die südamerikanischen Kaffeebauern „Coffeetea“ nennen. Auch der Tee birgt immer neue Geheimnisse: Auf einer Reise nach London machte unsere Autorin die Erfahrung, dass zur klassischen Tea Time zahlreiche unterschiedliche Weine passen. Zurück in Berlin verfolgten wir diese Idee weiter. Wie ein Kunstwerk verlangen diese Genüsse nach der ihnen gebührenden Aufmerksamkeit und Konzentration. Daher sollte man auch „Schokolade bewusst genießen“, wie im gleichnamigen Beitrag beschrieben, statt sie Kindern als Trostpflaster zu verabreichen. Ihre Bringfriede Trester huss HUSS-MEDIEN GmbH 10400 Berlin www.kaffeeteeabc.de Projektleitung und Anzeigen: Tel. 030 42151-447 [email protected] Projektassistenz: Tel. 030 42151-415 [email protected] Leserservice: Tel. 030 42151-404 [email protected] feiert 10-jähriges Jubiläum Bringfriede Trester Unsere Autorin Simone Hoffmann t ee abc kaffee t Editorial

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dem Geschmack von Kaffee können die meisten Kinder noch nichts abgewinnen – wohl aber seinem würzigen Duft. Zog der Geruch von Kaffee in meiner Kindheit durch die Wohnung, hatte das stets etwas Feierliches. Und noch etwas war faszinierend: Der dickflüssige Bodensatz, den die Erwachsenen manchmal in der Tasse zurückließen, eignete sich hervorragend zum Malen.

Heute experimentieren Künstler aus aller Welt mit aus Kaffee hergestellten Farben. Auch in der Musik und Architektur spielen die Bohnen eine herausragende Rolle.

Zum zehnten Geburtstag unserer Zeitschrift stellten wir uns daher als Team die Frage: Ist Kaffee Kunst? Das würde zumin-dest die immer neuen, überraschenden Entwicklungen in der Kaffeewelt erklären, die wir seit einem Jahrzehnt begleiten dürfen.

Dazu gehört aktuell die verführerische Kombination von Kaffee und Gewürzen. Überraschend war auch die

Entdeckung von „Cascara“, einem Aufguss aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirschen, den die südamerikanischen Kaffeebauern „Coffeetea“ nennen.

Auch der Tee birgt immer neue Geheimnisse: Auf einer Reise nach London machte unsere Autorin die Erfahrung, dass zur klassischen Tea Time zahlreiche unterschiedliche Weine passen. Zurück in Berlin verfolgten wir diese Idee weiter.

Wie ein Kunstwerk verlangen diese Genüsse nach der ihnen gebührenden Aufmerksamkeit und Konzentration. Daher sollte man auch

„Schokolade bewusst genießen“, wie im gleichnamigen Beitrag beschrieben, statt sie Kindern als Trostpflaster zu verabreichen.

Ihre

Bringfriede Trester

hussHUSS-MEDIEN GmbH

10400 Berlin

www.kaffeeteeabc.de

Projektleitung und Anzeigen:Tel. 030 42151-447

[email protected]

Projektassistenz:Tel. 030 42151-415

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Leserservice:Tel. 030 42151-404

[email protected]

feiert 10-jähriges Jubiläum

Bringfriede Trester

Unsere Autorin Simone Hoffmann

ISSN 1432-427x A 42231 € 4,80

teeabckaffeet

Editorial

Page 2: Editorial teeISSN 1432-427x A 42231 € 4,80abc feiert 10-jähriges … · 2015-11-16 · nen Ambiente prb eprofessioofessessionell undssionell undonell unell freundlich serfreund

INHALTK A F F E E

6 Jubiläum – zehn Ausgaben kaffeeteeabc

8 Wenn Kaffee Kunst wäre16 Welche Gewürze passen

zum Kaffee20 Koffeinfreier Kaffee30 Kaffee und Olivenöl

T E C H N I K

32 Kaffeevollautomaten48 Siebträgermaschinen 49 Kapsel- und Padmaschinen53 Filterkaffeemaschinen

T E E

60 Cascara – Tee aus Kaffeekirschen66 Tee aus Kenia70 Tee macht schlank

W E I N

74 Tea Time Wine80 Welcher Wein passt zum Essen?88 Weißwein aus Deutschland94 Wein und Wandern – eine ideale

Kombination101 Stars im Glas

S C H O K O L A D E

104 Schokolade bewusst genießen

L E S E R S E R V I C E

112 GewinnspieleWeitere Gewinnspiele finden Sie auf den Seiten 57, 110 und 111

114 Impressum undHerstellerverzeichnis

Cascara – Tee aus Kaffeekirschen

S E I T E

60

TEEAUS KENIA

S E I T E

66

Tea Time Wine

Wenn Kaffee Kunst wäre

S E I T E

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S E I T E

32 Kaffeevollautomaten

Titelanzeige Jura

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S E I T E

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kaffeeteeabc 2013

ISSN 1432-427x A 42231 € 4,80

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Sie 111

S E I T E

104 Schokolade bewusst genießen

MITBEILAGEGeschenk- ideen zum Weihnachts- fest

Weißwein aus Deutschland

S E I T E

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KAFFEEGENUSS – FRISCH GEMAHLEN, NICHT GEKAPSELT.

ISSN 1432-427x 1/2016 A 42231 € 4,80

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WENN KAFFEE KUNST WÄRE

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WEINWANDERNWEIN

EXKLUSIVE PRODUKTE

GEWINNSPIELE

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DIE NEUSTEN TRENDS ZUM THEMA KAFFEE,

IN KLAREN WORTEN BESCHRIEBEN UND SINNLICH IN SZENE GESETZT –

DAS IST KAFFEETEEABC. SEIT 10 JAHREN BEGLEITEN WIR

DIE KAFFEEWELT IN IMMER NEUE ENTWICKLUNGEN.

WIR BLICKEN ZURÜCK

2006 2007 2008 2009 2010

Das Getränk Seite 10 Die Maschine Seite 18 Das Zubehör Seite 52

Was Sie schon immer über Kaffee wissen wollten:

AB

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Welche Maschinepasst zu welchem Typ?

ELEKTROHANDLERELEKTROHANDLER

Sonderausgabe der Fachzeitschrift

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KAF F E EKAF F E EHUSS-MEDIEN GmbH | 10400 Berlin | ISSN 1432-427x | A 42231

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der kaffeeKaffee ist Deutschlands Kultgetränk Seite 8

die technikDie neuesten KaffeezubereiterSeite 34

der teeTee entspannt: weniger Stress, mehr RuheSeite 70

kochen spezialTV-Köche von KabelEinskochen mit Kaffee und TeeSeite 84

schokoladeSpeise der Götter Seite 89

� gewinnspiele:� Food-Prozessor � Tassimo � Ergorapido � Professional Line Seite 96

der kaffeeWo die besten Bohnen wachsen Seite 10

die technikDie neuesten Kaffeemaschinen übersichtlich auf einen BlickSeite 36

der teeDie Vielfalt in Geschmack und Aroma entdeckenSeite 70

die schokoladeHandgemachte Gaumenfreude in trendigen Sorten Seite 89

ein baristafür zuhause� gewinnspiele: � TASSIMO � ERGORAPIDO � Sarotti-Spezialitäten Seite 97

kaffeeteeabcISSN 1432-427x A 42231 € 5,00

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Eine Sonderpublikation der Zeitschrift

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kochen spezialTV-Köche von KabelEinskochen mit Kaffee und TeeSeite 84

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der kaffeeDie Magie des Kaffees Seite 6

die technikDie neuesten KaffeezubereiterSeite 34

der teeGesunder Tee in allerMundeSeite 72

schokoladeWarum naschen wir so gernSeite 84

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ISSN 1432-427x A 42231 € 4,80

teeabckaffeetZehn Ausgaben

KAFFEEKAFFEEABCABC 2006200644

KAFFEEzubereitung � VORLIEBEN

IInn aalllleerr MMuunnddeeKaffee ist in Mode und Coffee Shops schießen wie Pilze

d Baus dem Bod D Mden. Der M huntermache i dir ist die N b iNummer bei ddenb d d tbundesdeut h G tschen Geträ k Diänken. Die T d llTrendwell Ae aus Amerikika,die Deutschland vor 15 Jahren erfasst hat, beschert uns den Coffeden „Coffe„ e to go“e to go , g , Latte MaccLatte Macchiato & Cohiato & Co.

Wohl noch nie zuvor standen die kleinen, schwawarz-braunenrz-braunenbraunenKaffeebohnen in Deutschland soand so stark im MMittestark im Mittelpulpunkt wiepunkt wieheutzutage. Auf der einen Seite konsumieren nen nnaach wh wach wie vorach vorrund 90 Prozent aller Deutscheen Kaffeetrn Kaffeetrininkernkerker de den altbe-en altbe-

währten FilterkFilterkaffee. Auf deee. Auf deraffee. Auf derfee. Auf de andereanderen Seite wanderen Seite wächsächächhst die st die Zahl hs hl ahhl hl derdererdererderer,dederddie Spezialitätezialitä en wie Espresso, Cappuccino odCappupuccino odppuccino oduc eer r LatteLatte atte MacchiMacchier atoschätzen. Kaffechätzen ebars offerieren eine groroße Viroße Vioßße elfaelfaaltalt rund urund um aaa um dieieddieschwchwarz-braunenschw r Bohnen und KafBohnen undnen und Kafhnen und f llfeevollautomaautomateutotomatutomateutomateeu mat n sn sind hierzu-d hierzn n d hiend hlande gefragt wlande gefragt wlande gefragt wande gefragt wnde gefragande gefragt wlande gefragt ie nie zie niee nie zuvor. Die nie zuvor. Die nieiee nie azu bieten Hersazu bieten Hersrsrsstteller und Hänteller und Hteller und HändHändteller und Häte er und Hänt HändHändlerlerreine große Auswe große Ausw hl Z b hZ b hahlahl an Zubehöl an Zubehör r hwie Latte Mawie Lattet MacchMMacM lliato-Gläto-Gläsero-Gläser,EspressolöffelolEspressolöffel,Espressolö MilM Milchaufschäumufschäumh sc äu er, Kaffeemühleer, Kaffeemühleer, Kaffeemühlelellelen, Kakaostreuern, Kakaostreuern, Kakaostreuern, oder Milchkänncoder Milchkännchkännchenhen. n.

icAngesichts der der Vielfalt, dVielfalt, die delfalt, die das Thema Kaffeeas Thema Kaffee heutzutage bieheutzutageuu heutzutage bieu tet, isti t, istes kaum voes kaum vorstees kaum vorstellbar, dass dem dass de Kaffee in Deuttschland bis vor chland bis vchland bishhhlh weni-gen Jahren dochen dg JJ eher ein biedeher ein biedher ein biedeher ein biedeeres Image anhafannhafres Image anhafres Image anhaggg tete. Dieses Bittete. DiDie es BiBtete. Diesestete. Ditete. Die s BBildldldhat sich allerdhat sich aat sich allele ings geges gewwandelt. Der Kaffeemarer Kaffeemarkfeemarkfeemarkfeemarkt in Deutschlantt in Deutschlant in Deutschlann Deutschlannd isd istdddd in Bewegung genin Bewegung gekin Bewegung gin Bewegung gekinin ommen. Weg vom mmen. Weg vo allseitslseits geschei hälseits ge tzten, aber tzten, aber un-un-nauffälligen Alluffälligen Alluffälli tagsbegleiter wtagsbeg wandelandelt sich dasdasdas Image des Kaffffeeeeszzum kommunikatizum kommunkomzu ven, zeitgemäßezeitgemäßegemäßegemäßen und trendgendgereddgerechten Getränkchten Getränkfüfüür die moderneür dür moderne Gesellschaft. Gesellschaft. Das tradaditionelDass trad o le Café wirde Café wird abafé wfé wafé wirafé wir gelöst:W ii K ffWeerer seinen Kaffer ser srr seseinrer i S ilee mit Stil geni ßß ill hhießßen will, gehwill, gehwill, gehwill, ge h ih iii itt heute in eineheute ieute ieuteeute n eineeuteeute d derzahlrzahlrlreichen Kafreiceieichen Kafrei fee-Bars, bessefee B r beekannt als Cnt als Ct al offee Baoffeoffee Bar.ee Bae Be B r.ae B

Trinken nTrinken nach ameriach amerikanischemkanischem VorbildVorbildCoffee BBBBars Bars undundBB Coffee ShCoffee Shops bfee Shops ietten dem moddem modeodernen mobmobilenMenschenMenschenn n einin vn vön llig neues Genug sserlebrlerlebnis. In einer Atmner Atmosptmosphäre pp evon Weltoffvon Weltoftofffeffenheffeffffo it, Geschäftigkeit sowie Sehene SehenSehenen uund Gesehen wen weu r-den kann er den kann er zr zzwizw schen bisher unhen bisher ungekannter Kaffenter KaffeKaffeKaffeKaffegekannter Kaffer Kaffeevielfalt und ieeeee nter-er-nationalen Snonalen Snnationalen Snacnacn ks wählen. Im Jks wählen. Im Jahr 1991 kam dahr 1991 kam dakam dakamkam kam da91 kam dak dkka s Coffee Bar-Fes Co e-ling nach Deutsing nach Deutsng nach DeutsDeutsg nach Deutschland. Damals chlachland. Dch wurde die erstede die erstee ers itaalienische Ealienische EE it spres-spres--sobar im süddeur im süddeuim süddeusobar im süddeutschen Raum getestet. 1997 eröröröffnete der erstffnete der ersteeCoffee She Shop op nacp nach amerikanischeh amhh m Vorbild in FrFrFFrankfurt. Heuteankfurt. Heutezählen wir nebenebebezählen w n dn den zahlreichen zahen zahlreichn de en Tchibogeschäen Tchibogeschäften etwa 700 ben etwa 700 ben etwa 700 befte isis800 Coffee BarsBars und Coffee Shnd Cund Coffee Shooffeoffeoffee Soffee Shops auf deutscheps auf de m Boden, und deBoden, und dem B rTrend zu weiterTrend zu weiteren Betrieten Betrieben isb t ungebrochen. h

Auch die NeugieAuchAuc rde der Kaffeetrinker wächst: Getränkevielfaltund ProduProdProduktinnoun vationen interessieren ebenso wie Herkunft,Sortenen, VerarbeSortenen, V itung und Qualität des Getränkes. Für exzellenteQualitätät wt wirdwird dQualitäQu ann gerne auch mal ein Mehrfaches als für denAutomamateateten-Kaffen-KaffeKaffeAutA e in der Kantine i e gezahlt. Geschmack und Vielfaltdes As AAnggebots hgebobots haAAng ots haes Anggeg ben schließlichb hli ßli h k h tkaum noch etwa it ds mit demKKännchehennn-KaffKafaffeecheen- ffe dder herkömmlicdde hen Cafés zu tun. Die Barista,wie diediee nnneuen Keuen Kwie die affee-Ba-BaBarkeeperaffee-Bar genannt werden, betrachten dieQualiQualitQualität Qualität ihreität ihrer ät ihrer aQual Kreationen sogaKreationen sKreationenKreationen n sogar mit sportlichr mit em Ehrgeiz: Jährlich

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PerfektesZusammenspielZusammenspiel:: A K ffAus Kaffee unddMilch werdenEspresso,Cappuccino undLatte Macchiato.

FOTO: JURA Coffee Shops p sind eine Mischung aus Ladg en, Bar und R, estaurant. FOTO: STARBUCKS

KaffeespezialitätenFür viele gehört die Tasse Kaffee

zum täglichen Leben dazu.

FOTO: SAECOFOTO: SAECO

ieies gibtgibt viele Anekdoten um ototen um ddbberEE d k dEntdentdeckckung de K ffs Kaffees – abbrungdie wohl scwohl schöhl schödie nste Überlieferirtenhandelt von ehand n einem Ziegenhiinem Zinem Zgennamenmens Kaldi,nam der seine Zieg

im äthäthiopiopischim en Hochland Kaldiweidete. Eiw e. Eineineweidete. Einw e. Einees Tages wollts Tages wollte Ke K

ee den Heimweg aden Heimweg aden Heimweg aen Heim ntreten, konnnnn te ate aber seinete aber seine ih-ZiegZiegen nicht egen nicht iegen nicht finfindenden. So bef schloss er, nach

wildnen Ausschau en Ausschauen Ausnen Aen Ausschau zu halhalten undzu fand sie wie whüpfend um eihüpfend um eihüpfenhüpfend u nen Straucn n Strauchtrauch mitdicken dudicken dunkelddickedicken dunke grgrünen Blätteegg rn.rnnDie Ziegen kaDie Ziegen kaDie Ziegen kaDie Zie uteuten die Blätterund Kaldi tatnd Kaldi tand Kaldi tatund Kaldi tatnd Kaldi t es ihnen glee ich,als er die anals er die anals er die anals er die angeneenehm belebgenehm belebegenehm belebendendeWirkung spürtung spürte. eDie Kerne konK k t i htnte er nicht zerkzerkauen doczerkaurkauen, doczerkau h die Wirkungh die Wirkungder Blätter und Kirschen andnd Kirschen a fufden Ziegenhirten war belebendund er hatte das Gefühl, niewieder müde oder griesgrämg g iggzu sein.

pZunächst bauten die Äthiopierden „Bunn“, wie die Fruchtdes Kaffeestrdes Kaffeestrauches genanauches genanntntwurde, nur in kleinen Mengenan. Zum Verzehr wurdendie Blätter udie Blätter und Beeren mitnd Beeren mit kochendem Wasser zu einem

Tee aufgegossTee aufgegossen oder dieen, oder die Bohnen vermahBohnen vermahlenlend i Ti fund mit Tierf iett zu einer i i henergiereiche Z in Zwi-

schenmahlzeit aufbereitet. Man konnte ausdem Fruchtfleisch durch Vergären auch einenWein herstellen. Außerdem konnte man ausden gerösteten Kirschschalen ein süßlichesGebräu namens „Qishr“ (Kis„Q ( her) brauen. ) Erstim 16. Jahrhuim 16. Jahrhundert kam danndert kam dann die Idee aun die Idee auf, dief, dieBohnen zu rösten, zu mahlen und einen Auf-guss zuzubereiten – es entstanden die Kaffee-

Zubereitungen, wie wir sieheute kennenheute kennen.Zuvor schon kamen Blätterund Kirschen des Kaffeestrau-ches als Arznches als Arzneimittel nacheimittel nachEuropa. In südeuropäischenKlöstern bereKlöstern bereiteten Möncheiteten Möncheund vor allemund vor allem Nonnen Wund Nonnen Wund-

enk Afrikas und Arabiens anWas hat derWas hat derWas hat der Kaffee, daKafaff s Gescheman Kaffee auch essen? die Welt mdie Welt, me W it Wein zuit Wei tun? Kann facettenreich und belebendDie GeschicGDie Geschichte des Kafhte dhte fees ist fEs lohnt sich, die historischewie seine Wwie seine Wseine Wirkung als irk Getränk. benbensmittel Gesmittel, Genussmittelnussmittel undundEntwicklungwicklunEntwicklungEntwicklungwickl deses Kes Kaffeedes Ka KaffKaffees als Lebs als Lebeenauer zu benauer zu betrachtentrachten.mitteimittelalterelalterelalt lichche Mee Medizlic in etwas gn etetwas g

EEEEDie Ge Gie Geschieschichte chte

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K ltKultuKultur-r geschg ichtehi ht

Europas wider

ttaauusseenndd jjaahhrreedkkaaffffeeeesend jasend jad jjd jjDer Harem des Sultans vonKonstantinopel – wichtiger Ortder Kaffeegeschichte

1686 eröffnete das erste Café in Parisund besteht bis heute am selben Ort – das „Procope“

Einst bedeutendster Handelsplatz für Rohkaffee: Der Sandtorkai in derHamburger Speicherstadt 1920

Bei seiner Niederlagevor Wien 1683, hinterließKara Mustapha Bap ssa 500 Säcke Kaffeebohnen,„Kamelfutter“, das dieWiener verbrennen wollten.Nur durch ZufallNur durch Zufall wurde wurde das Brennmaterial zurGrundlage der WienerKaffeehauskulturKaffeehauskultur.BILD: ARCHIV

kaffeekaffeeteeteeabcabc 2007200766

kaffee pur � geschichte

BILDERBILDER:BILDER: WIKIPEDIA/CCL

66

kaffekaffeffeekaffeekaffeaffeefekkaaffeafffekaff ekkkakaafffeeeaaff eeeeeafffeeee � ananbaanbaunbaunbaubbauanbauaanbabauuaaaaaanb uubabauaua aanbbaa

er durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Kaffee betrug imvergangenen Jg g Jahr 146 Liter undliegt damit auf Platz Eins derdeutschen Getränke-Hitliste. Mi-neralwasser liegt mit 130,4 Literund auf Platzund auf Platz Zwei und Bie Zwei und Bier liegtr liegt

mit einem Pro-Kopf-Konsum von 116 Liternauf Platz Drei in der Gunst der Deutschen.Kaffee hat sein Kränzchen-Image abgelegg g gt undist zum Lifestyle-Faktor avanciert. Kaffeetrin-ken ist trendken ist trendy und absoluty und absolut kommunikativkommunikativ Fast. Fastjeder Fünftejeder Fünfte assoziiert miassoziiert mit Kaffeetrinkt Kaffeetrinken denen denGenuss für d„Genuss für den Alltag“ unen Alltag und das Treffed das „Treffen mitn mit

Freunden und Familie“. Die Mehrheit derDeutschen lädt heute den Flirtpartner zu einerTasse Kaffee ins Lieblingscafé ein. Gerade in

dGroßstädten öffffnen immer m h f dehr Cafés undCoffee-Shops, die zum genussvollen Kaffee-trinken und Plaudern oder Flirten einladen.MittlerweileMittlerweile gibt es in Degibt es in Deutschland übeutschland über 1400r 1400Coffee-Shops mit einer Vielfalt an Kaffeevaria-tionen im Angebot, die die Konsumenten nunauch zu Hauseauch zu Hause zubereiten mzubereiten möchten. öchten. Espresso, Basis für beliebte Kreationen wie

Der RDer Reizeizdes Kaffeesund seine

Z bZuberZubereituneitungg

Frisch zubereiteter,

aromatischeraromatischerKaffee schmeckt

und sorgt fürWohlbefinden. Wohlbefinden.

BILD: NESCAFÉ

zzz zzzzzzzzzzzzsssssssssssssssrrrrrrrrrrrr gggggggggg trinkggenussttttrrrriiiinnnnkkkkggggeeeennnnuuuussssssss

DDDDDD Spaßfaktor Kaffeetrinken

Woran liegt eWoran liegt es, dass Kaffes, dass Kaffee zum beliebttesten esten und meist getund runkenen GetrGetränk in Deänk in Deutschlandgeworden ist? Wir befragten Holger Preibisch, derals Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffee -ffee -verbandes die Trinkgewohnheiten der Deuder Deuttschenhenund den Kaffeund de e-Markt gut kgut kenntennt.

Warum ist Kaffee so beliebiebt geworden?t geworden?Kaffeegenuss ist heute stark mit Lifestyle verbunden, der von modernerMaschinentechMasch nik und neuen Zubereitungsformen geprägt wird. BelieBeliebtbt

die schneneistist die schschnelle Tasse auflle Te Tasse auf KnopfdruckKnopfdruck. Zudem findenZudem findeden aaromatisieertearomromatisierteKaffees aus dKaffees aus dem Cofm Coffee-See-Shoem Coffee SShop immer mehrp immer mehr p immer mehrp Nachahchahmermer SiNacchahmer. Sie kaufen einee kaufen eineEspressomaschine, mit der sich Cappuccih C no, Latte Macchiato undKaffeegetränkKaffee e in ausgefallenen Geschmacksnoten zubereiten lassenn..Auch seine geseine geAuch seine sundheitlichesun n Wirkungen sind ein Grund für den gestfür den gestn gestiege-iege-nen Kaffeekonsum. Kaffee wum. Kaffee wKaffee wird mit Wellnird mit Wellness und Geess und Gesuns und Gesunddheit assoziiert. Was ist der Trend bei der Kaffeezubereitung?Trendig sind Tren einerseits einfach zu bedienende Single-Portion-Maschinennenwie Pad- und dwie Pad- und KapselsystemeKapselsystemp , andererseits reizt die mdie manuelleanuelle „echtanuelle „echt “e“Espressozubereitung mit einem Siebträger.Wie könnte die Kaffeemaschine der Zukunft aussehen?Sie könnte meSie könnte mS hrere Bohnen- oder Filterkaffeebehälter haben und auben und aufffKnopfdruck veKnopfdruck ve e Karschiedene Karschiedene Kaffeesorten anffeesorten anffeesorten anbietenbieten. Möglibieten. Möglich ist auch, ch ist auch, dassdassFiltermaschinen mit einer Mühle ausgestattet werden und ganze Bohnenverarbeiten. Insgesamt wird sich die Entwicklung polarisieren:Maschinen fürMaschinen fürMaschinen für die individu die individu die in elle Zubereitelle Zubereitung und Gerätung und Geräträte, bei denen e, bei denen e, bei denen allesallesallesautomatisch eingestellt isll t.

Immer mehr Deutsche wissen die Exklusivität desKaffees zuKaffees zu schätzenschätzen. Sie bereiSie bereiten ihn miten ihn mit Kapsel-t Kapsel-, Pad MaschiPad-Maschinen und Kanen und Kaffeevollauffeevollautomaten zutomaten zu. Mit neuen Kaffeesorten und einer noch besseren Technik geTechnik genießen sienießen sie zu Hausezu Hause ihren Kaffihren Kaffee wieee wie vom Barista aus dem Coffee-Shop zubereitet.

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Erster Kaffee-Drive-In

In Berlin eröffnete der erste Coffee-Drive-In namens Cahoona. DerName ame steht für die Hawaiianische Lebensart, freundlich zu anderenderenMenschen zu hen zuMen sein und dense Moment zu genießen. DerDer KaffeKaffee, derderserviert wirert wird, hat HawaiHawaid, h ianische Wuria zeln und staund stammt vom Vut vom VulkanMauna Kea. Wer eine kurzkurze Pause z.B.e Pause z.B. vom stoc vom stockenden Berufs verkehrbraucht, kann sich in 60 Sekunden im Vorbeifahren einen Kaffee holen.Weitere InfoWeite rmationen: www.cahoona-coffee.de

Ranfahren, ordernRanfa , zahlen, genießen:Der Coffee DriveIDer Coffee DriveIDriveIn in Berlin Len in Berlin, Leip, pzigerzigerStraße. BILD: CAHOONA DRIVEINBILD: CAHOONA DRIVEIN

kkkkkaaaaffffffffffeeeeeeee iiiisssssssstttt kkkkuuuult!kuuuuuuukuuuulllltttt!!!!aum zu glaubeaubeuben, aber Den r D, euteutsch-chland ist ein Kaffeeland.eelandeland. Nd N htichtNichtBier oder MinBieBier oder Mer eralwasser tr nkeninkeninkennkBier oder Mineralwasser trininkeninwir am liebsten, sondern Kd K ffaffee.Wie der Deutsche Kaffeever-band ermittelte, ist der durch-

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Vergleich zu 2007 gestiegen.Kaffee trinken ist schick, er schmeckt leckerund er ist mid i t ttlerweile übberall in vielll i i len ver-schiedenen Kreationen zu haben. Der Coffee-to-go, ein Trend aus Amerika, hat sich durchge-setzt und gehg ört nun auch in Deutschland zumLeben dazu. Kaum einer wundert sich noch,wenn Leute morgens mit ihrem Kaffeebecherdurch die Straßen gehen, mit ihm in öffentli-chen Verkehrschen Verkehrsmitteln von Amitteln von A nach B fahrenach B fahrennoder ihren Kaffee während der Fahrt im eige-nen Auto genießen.Vielfach wird bewusst die morgendliche g Por-tion Kaffee außer Haus geordert, denn die im-mer beliebtermer beliebteren Kaffeegetren Kaffeegetränke wie Lattänke wie LatteeMacchiato undMacchiato und Cappuccino b Cappuccino bekommt manekommt manheute ganz beheute ganz bequem beim Bäcquem beim Bäcker um die Ecker um die Eckeke,an fast jeder Tankstelle und natürlich in denCoffeeshops, die gerade in größeren StädtenCofC

e Pilze aus dem Boden schießen. Der Absatzwiewn Espresso, der die Basis für viele Kaffee-vonv

, g Jationen ist, stieg wie h hschon im Jahr zuvorkrekkch in 2008 um 20 % und hat sich somit seitaucam Jahr 2000m Jahr 2000 verfünffacht verfünffacht Doch nicht. Doch nicht nurnurdemdemddr Außer-Haus-Markt kurbelt den Espressoab-derdz an. Immer mehr Verbraucher kaufen sichsatzsen Kaffeeven Kaffeevollautomaten,ollautomaten, mit dem sie mit dem sie zuzueineineeuse ihren Espresso oder KaffeekreationenHauH

Das tut gut: eine Tasse

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KKKKauf Eauf Espressobspressobb i z b itasis zubereitasis zubereit köen können unden können unden können und sich sich sich so einen Hauch von italienischem Flair h zaubern. so einen Hauceinen Hauch von italienh von italieni h Fischem Flair zaubernDer Trend derDer Trend einfachen Kaffeezubereitueitueitung ing ist un-nDer Trend derDer Trend de einfachen Kaffeezubereitung isg istist ungebrochen. In der Gunst der Deutschen st h t iteigenauch moderne Pad- und Kapselsysteme, die ein-fach und schnell kleine Mengen Kaffee sowie Kaf-feespezialitäfeespezialitäten auf Knopften auf Knopfdruck zubereidruck zubereiten Imten. Imvergangenen Jvergangenen Jahr stieg derahr stieg der Markt für EiMarkt für Einzelportionzelportio-nen um 24 % gegenüber dem Vorjahr. Zudem er-weitern die Anbieter von Pads und Kapseln dasA b t tä dAngebot ständi Ob Cig. Ob Cappuc i d Milcino oder Mil hk fchkaf-

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s ist kaum zu glauben: Wie hat sich die Kaffeewelt in

den letzten zehn Jahren verändert? 2006 erschien

die erste Ausgabe, noch unter dem Namen „kaffeeabc“.

Rund 90 Prozent der Deutschen bevorzugten damals im Alltag

Filterkaffee. Aber seit der Jahrtausendwende hatte sich der Absatz

von Espresso verfünffacht. „Welche Maschine passt zu welchem

Typ?“ war damals die Frage, die sich Kaffeefans stellten. Schon die

zweite Ausgabe trug den Tee im Namen – die Produkte hatten so

viel gemeinsam. Später kamen Schokolade und Wein hinzu. Heute

wird Spezialitätenkaffee aus aller Welt als Kunst verstanden und

seine Zubereitung immer weiter perfektioniert.

2011 2012 2013 2014 2015

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geschichtegeschichte des Kaffedes Kaffeeses

wie ein Mwie ein Märchen ausärchen aus TausendTausend

NachtNacht.

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Kaffee

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on jeher waren Kaffee und Kunst eng miteinan-

der verbunden. Kaffee inspirierte Schriftsteller, Maler, Architekten und Musiker zu ihren Werken. Gleichzeitig verbreitete das heiße Getränk aus dem Orient einen neu-en Zauber, als es im 17. Jahrhundert Europa erreichte. Das sinnliche Er-lebnis des Kaffeetrinkens ersetzte

für viele Künstler den Alkoholgenuss. Anstatt die Sinne zu vernebeln, sorg-te das neue Getränk für einen wa-chen Geist in der Schaffensphase. Darüber hinaus lässt sich der Kaffee selbst als Kunstwerk verstehen. Sein variabler Charakter und die vielfälti-gen Interpretationsmöglichkeiten sei-ner Aromen sprechen dafür. Bohnen aus verschiedenen Herkunftsländern

werden zu „Blends“ komponiert, die eine Botschaft vermitteln. So kann die Espressomischung wie eine Visi-tenkarte für den spezifischen Cha-rakter eines Kaffeehauses stehen. Elegant, verspielt oder geheimnis-voll – Kaffee ist durch seinen ge-schmacklichen Nuancenreichtum in der Lage, ganze Lebenswelten abzu-bilden.

VDie Frage mag seltsam erscheinen: Kann ein Lebensmittel ein Synonym für Ästhetik sein? Kaffee nimmt Formen von Kunst an und kann sich selbst als vollwertige Kunst erweisen – so verführt er die Künstler.

Kunst wäreWENN KAFFEE

8kaffeeteeabc 2015

Kaffee

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IM CAFÉ ENTSTEHT

KUNST

Die Liebesgeschichte zwischen Kunst und Kaffee begann im Kaffee-haus. Nachdem der Kaffee die Groß-städte Europas erreicht hatte, trat er einen wahren Siegeszug unter den Künstlern an. In Rom, Paris, London, Prag oder Wien wurden Kaffeehäu-ser zu beliebten Treffpunkten für Dichter und Denker. Den Anfang machte das Café „Flori-an“ am Markusplatz in Venedig, dem damals wichtigsten Umschlag-hafen für Kostbarkeiten aus aller Welt. Zwischen Samt, Marmor und vergoldetem Stuck traf sich die Intel-ligenz zum Diskutieren, Politisieren oder Zeitung lesen. Einen ganzen Tag lang konnte man mit einem Mokka und einem Glas Wasser im Kaffeehaus verbringen und daraus neue Inspiration schöpfen. In Frankreich, dem Land der Gastro-nomie, gab es zu dieser Zeit vor al-lem Landgasthäuser und Straßenkü-chen, in denen sich Reisende stärken konnten. Das waren jedoch in aller Regel laute und unruhige Orte. Eine andere Richtung schlug das „Procope“ ein, das als erstes Café der französischen Hauptstadt

1674 eröffnet wurde. Schon bald stellte sich der wirtschaftliche Erfolg ein, weil man dort in geschmackvol-lem Rahmen Kaffee und andere exo-tische Getränke genießen konnte. Zum Kaffee wurden Likör, Süßigkei-ten und die Zeitung gereicht. Das „Procope“ stieg zum Treffpunkt der Pariser Intellektuellen auf. Dort wurden Gespräche geführt, die die Welt veränderten. Denn über die Jahrhunderte hinweg gehörten zu den Stammgästen unter anderem Voltaire, Rousseau, Robespierre, Bal-zac, George Sand, Victor Hugo und schließlich Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre.

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Vor allem Honoré de Balzac machte sich einen Namen als leidenschaftli-cher Kaffeetrinker. Wie besessen schrieb er täglich bis zu 17 Stunden über die nachrevolutionäre französi-sche Gesellschaft und trank dabei angeblich bis zu 50 Tassen Kaffee. So entstand auch die eine oder ande-re Hymne auf die belebende Kraft seines Lieblingsgetränks. „Der Kaffee kommt in den Magen, und alles gerät in Bewegung; die Ideen rücken an wie Bataillone der Grand Armeé auf einem Schlacht-feld“, schrieb Balzac.

WIENER KAFFEEHAUS-

LITERATEN

Zur Legende wurde die Wiener Kaf-feehauskultur. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts zählte man 88 Kaf-feehäuser in der Stadt. „Sie haben‘s gut, Sie können ins Kaffeehaus ge-hen“, sagte der Kaiser zu dem Wie-ner Journalisten Emanuel Singer.

Ob Blume oder Aktstudie – Künstlerin Sabine Staber

experimentiert mit aus Kaffee hergestellten Farben.

Bei Künstlern schon immer beliebt ist die Kaffeetasse als Motiv. Von leichter Hand gezeichnet verschönert sie etwa die Wände von Cafés.

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Doch was wie Müßiggang aussah, war für die schreibende Zunft eine notwendige Arbeitsgrundlange und diente dem Austausch mit Kollegen. „So wussten wir alles, was in der Welt vorging, aus erster Hand, wir erfuhren von jedem Buch, das er-schien, von jeder Aufführung und verglichen in allen Zeitungen die Kritiken; nichts hat so viel zur intel-lektuellen Beweglichkeit des Öster-reichers beigetragen, als dass er sich im Kaffeehaus über alle Vorgänge der Welt umfassend orientieren und sie zugleich im freundschaftlichen Kreise diskutieren konnte“, schreibt Stefan Zweig über seine Zeit als Kaf-feehausliterat.Literatencafés wie das „Griensteidl“ erlangten sogar Weltruhm. Bis zum Abriss des Gebäudes 1897 bevölker-ten Schriftsteller, Schauspieler, Ma-ler und Architekten die Marmorti-sche. Bekannt wurde es unter anderem als Treffpunkt des „Jungen Wien“, eines Kreises moderner Au-toren um Hermann Bahr, zu dem auch Hugo von Hofmannsthal, Ar-thur Schnitzler, Karl Kraus und Fe-lix Salten gehörten.Auch das 1860 im prachtvollen Pa-lais Ferstel eröffnete „Café Central“, entwickelte sich schnell zum Künst-ler- und Literatentreff. Hier residier-te Peter Altenberg, das Urbild des Wiener Kaffeehausdichters, dessen lebensgroße Nachbildung noch heu-

te einen Platz in der Nähe des Ein-gangsbereiches einnimmt. Altenberg nutzte die Adresse des Cafés sogar als Büroanschrift und war damit ein Vorreiter heutiger Ca-féhausdichter, die – obgleich unge-bunden in ihrer Bewegungsfreiheit – mit dem Laptop täglich denselben Coffee Shop ansteuern um dort zu arbeiten. Denn da, wo der Künstler seinen Kaffee bekommt, fühlt er sich zuhause – und bleibt ganz freiwillig. Im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg sind es vor allem Drehbuchautoren, die tagsüber regelmäßig die Tische

der zahlreichen Cafés bevölkern, um dort zu schreiben, sich inspirie-ren zu lassen oder Gleichgesinnte zu treffen. Schon immer diente das Café den Autoren auch zu Sozialstudien. Die Texte der Wiener Kaffeehauslitera-ten entstanden zunächst nur frag-mentarisch, als flüchtige Notizen von Eindrücken und Gesprächen. Viele Intellektuelle verbrachten Stunden im Kaffeehaus – vor sich nur einen einzigen Kaffee, wie im-mer wieder betont wird. Dass Kon-sumzwang keine Rolle spielte, war anscheinend eine maßgebende An-nehmlichkeit für das besondere Kaf-feehausgefühl. „Das Wiener Kaffeehaus stellt eine Institution besonderer Art dar, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist“, resümiert Zweig. „Es ist eigentlich eine Art demokra-

Das Wiener Kaffeehaus erlebte seine Glanzzeiten als Ort der künstlerischen Inspiration. Heute haben Coffee Shops in vielen Großstädten diese Funk-tion übernommen.

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tischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stun-denlang sitzen, diskutieren, schrei-ben, Karten spielen, seine Post emp-fangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann“.

KAFFEE INSPIRIERT

DIE MUSIK

Aber nicht nur Literaten, sondern auch Maler wie Gustav Klimt und Komponisten wie Franz Lehár zähl-ten zum Stammpublikum der Wie-ner Kaffeehäuser. In speziellen Kon-zertcafés verkehrten Komponisten und Musiker. In den prachtvoll ver-zierten Musikpavillions der Kaffee-gärten wurden Konzerte gegeben. Beethoven, Johann Strauß und Josef Lanner spielten in dem kleinen, fast privaten Rahmen des Kaffeehauses Klavier.

Das deutsche Zentrum der Kaffee-hausmusik war Sachsen. Hier wurde auch der Kaffee selbst zum musika-lischen Motiv. So komponierte Jo-hann Sebastian Bach 1734 die „Kaf-feekantate“ zur Aufführung in einem Leipziger Kaffeehaus. Die Kantate handelt von einem Herrn Schlendrian, der seiner Tochter die Unsitte des Kaffeegenusses abge-wöhnen möchte. In Liesgen löst das damals modern gewordene Getränk

jedoch eine süße Lust aus. Sie schwärmt: „Ei wie schmeckt der Kaf-fee süße, lieblicher als tausend Küs-se, milder als Muskatenwein. Coffee, Coffee muss ich haben. Und wenn jemand mich will laben; Ach, so schenkt mir Coffee ein!“ „Hat man nicht mit seinen Kindern hundert-tausend Hudelei!“, schimpft Schlen-drian. Erst als er verspricht, seine aufgewühlte Tochter zu verheiraten,

gibt diese Ruhe. Allerdings nur un-ter der Bedingung, dass der Ehe-mann ihr das Kaffeetrinken jeder-zeit gestatten müsse.Diese erste, zarte Verknüpfung von Kaffee und Erotik nimmt musika-lisch immer wieder neue Formen an. So flirtet etwa Serge Gainsbourg 1964 in der filmischen Umsetzung seines Chansons „Couleur Café“ mit einer tanzenden Bikinischönheit. Aktueller ist das charmant und wit-

zig mit einem Cartoon illustrierte Chanson „Le Café“ des französi-schen Sängers Oldelaf. Unterlegt mit verspielter, leichtfüßiger Musik wird beschrieben, wie ihm „un arabica, noir et bien corsé“ (ein Arabica, schwarz und stark) über einen chao-tischen Tag hinweg hilft. Die sanften Rhythmen der französi-schen Jazzband „Le Temps d‘un café“ (Zeit für einen Kaffee) lassen dagegen eher an die entspannte Auszeit denken, die ein guter Kaffee dem Genießer bescheren kann.In dem Song „The Morning“ der Ka-nadierin Alanis Morissette kommen

Guter Kaffee ist wie gute Musik – beides berührt die Seele Roger Cicero, Sänger

Kaffee

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ngesichts der gro-ßen Auswahl an Toppings für den Milchschaum, die in

Coffee Shops inzwischen zur Wahl stehen, sehnt sich so mancher nach einem puren Kaffee, der seinen Ge-schmack einfach selbst mitbringt. Denn allzu oft wird die mangelnde Bohnenqualität mit übertrieben vie-len Beigaben überdeckt. Aber es gibt auch die Möglichkeit, mit einer kleinen Prise natürlicher Gewürze einen reizvollen Akzent zum Kaffee zu setzen.

KARDAMOM

Die wahrscheinlich älteste Kombina-tion von Kaffee und Gewürzen ist die Beigabe von Kardamom. Der süßlich-scharfe, etwas harzige Ge-schmack dieses Ingwergewächses gibt dem Kaffee eine orientalische Note — obwohl Kardamom ursprüng-lich aus Südindien und Sri Lanka stammt. Der Grund dafür findet sich in der Historie des Traumpaares Kaffee und Kardamom. Aus ihrem Ursprungsland Äthiopien gelangten die Kaffeepflanzen im

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14. Jahrhundert in den Jemen. Dort wurde der Kaffee zum ersten Mal im großen Umfang angebaut. An den Küstenhängen des Roten Meeres gab es damals bereits künstlich bewäs-serte Plantagen. Die jemenitische Hafenstadt Mokka war der wichtigs-te Handelsumschlagplatz für das neue Getränk. Der im arabischen Raum beliebte und viel verwendete Kardamom wurde so ganz selbstver-ständlich auch zu einer Zutat der orientalischen Kaffeezubereitung – eine wunderbare Idee, wie sich her-ausstellte.Für den arabischen Mokka wird feinst gemahlenes Kaffeemehl zu-sammen mit Wasser und Zucker in einer kleinen Kasserolle aufgekocht. Die gerade eben im Mörser zerstoße-nen Kardamomkapseln werden mit-gekocht und verbreiten augenblick-lich ihren unverwechselbaren Wohlgeruch. Alternativ kann auch das fertige Getränk mit einer klei-nen Prise Kardamompulver bestreut werden. Dieses wird aus den gemah-lenen schwarzen Samen des Gewür-zes gewonnen.

ZIMT UND VANILLE

Als der Kaffee im 17. Jahrhundert von Afrika nach Europa gelangte, war dort schon eine andere Bohne aus Südamerika in Mode gekom-men. Die luxuriöse Trinkschokolade kombinierten die Spanier mit den damals teuersten Gewürzen – Zimt, Vanille, Anis, Ingwer und Pfeffer. Anders als bei den Azteken wurde Schokolade in Europa nicht mit Was-ser, sondern mit Milch und Sahne genossen. In dieser europäischen Tradition steht auch die Kombination von Kaf-

Duftender Zimt,

exotischer

Kardamom oder

liebliche Vanille –

Gewürze steigern

den Kaffeegenuss.

Aber welche

passen eigentlich

am besten zu

Kaffee?

fee mit Zimt und Vanille. Ganz be-sonders, wenn der Kaffee mit Milch getrunken wird, harmonieren diese drei Zutaten hervorragend miteinan-der. Das aus der getrockneten Rinde des Zimtbaums gewonnene Gewürz gibt dem Kaffee eine warme, süßliche Note und passt wunderbar zu Milch und Zucker – wie es jeder vom Milchreis weiß. Man unterscheidet den würzig-lieblichen Ceylonzimt aus Sri Lanka und den etwas schär-feren Cassia-Zimt aus China, dessen Rinde dunkler und dicker gerollt ist. Beide haben im Kaffee ihre Berechti-gung. Während ersterer ihm zarte Edelholznoten verleiht, bringt letzte-rer eine interessante Schärfe ein.Vanille, die, wie die Schokolade, aus Mittelamerika stammt, harmoniert mit Kakao und Milch. Sie wird aus den fermentierten Samenkapseln ei-ner Orchideenpflanze gewonnen – den „Vanilleschoten“. Auf dem Milchschaum des Kaffees hinterlässt sie ein unvergleichlich sanftes Blü-tenaroma und ist daher vor allem bei fruchtigen, lieblichen Kaffeesor-ten eine Bereicherung. Direkt auf kräftigen, schwarzen Kaffee gege-ben, geht ihr zarter Geschmack je-doch unter.

SCHOKOLADE

Bestellt man im Café einen Kaffee mit Milchschaum, greift der Kellner oft wie selbstverständlich zur Scho-koladen-Streudose. Cappuccino wird inzwischen fast routinemäßig mit Motiven aus Schokoladenpulver ver-ziert. Kein Wunder, denn die Geschmä-cker von Kaffee und Schokolade pas-sen einfach traumhaft zueinander: Beide werden aus fermentierten, ge-rösteten Bohnen gemacht und brin-gen Röstnoten mit. Beide gewinnen ihren Reiz aus dem Zusammenspiel natürlicher Süße, Fruchtsäuren und dezenten Bitterstoffen. Deshalb fin-det man in beiden ähnliche Aromen: Anklänge von Zitrusfrüchten,

Die Kombination von Kaffee und Kardamom stammt aus dem Jemen. Die Beigabe von Zimt ist eine europäische Idee.

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Kaffee

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Stark und würzig soll er sein – und natürlich wach machen. So würden wohl die meisten

Konsumenten ihren Traumkaffee beschreiben. Zumindest auf die muntermachende Wirkung müssen einige Menschen jedoch verzichten – sei es wegen bereits bestehender Herzerkrankungen, einer Koffein-Allergie oder auf Grund einer Schwangerschaft.

WAS IST

KOFFEINFREIER

KAFFEE?

Die Definition scheint denkbar einfach: Entkoffeinierter Kaffee ist Kaffee, dem das Koffein entzo-gen wurde. So ganz stimmt das je-doch nicht. Mindestens ein klei-ner Rest Koffein bleibt nämlich in entkoffeiniertem Kaffee immer zurück. Das EU-Recht schreibt vor, dass es bei gerösteten Bohnen nicht mehr als 0,1 Prozent sein dürfen. Bei Instantkaffee sind je-

doch in Europa bis zu 0,3 Prozent er-laubt. Noch genauer hinsehen sollte man beim vermeintlich koffeinfreien Kaf-feegenuss auf Urlaubsreisen. Nach internationalen Standards ist die Be-zeichnung „entkoffeiniert“ nämlich sehr dehnbar: Maximal 3 Prozent Koffein können in gerösteten Bohnen enthalten sein, wenn sie aus dem au-ßereuropäischen Ausland kommen. Zum Vergleich: Normaler Kaffee hat einen Koffeingehalt von etwa 1,5 Pro-zent.

WIE WIRD ER

HERGESTELLT?

Als Erfinder der Entkoffeinierung gilt Ludwig Roselius, ein Bremer Kaffee-händler und Gründer der Firma Kaf-fee HAG. Als sein Vater im Alter von 59 Jahren plötzlich verstarb, vermu-teten die Ärzte, dass der hohe Kaffee-konsum die Todesursache gewesen sein müsse. Roselius begann darauf-hin die Auswirkungen von Koffein

auf die Gesundheit intensiv zu erfor-schen. 1903 stellte er zum ersten Mal entkoffeinierten Kaffee her. 1906 ließ er sich das „Roselius-Verfahren“ zur Entkoffeinierung patentieren. Aller-dings spülte er damals das Koffein mit Benzol aus dem Kaffee. Da Ben-zol giftig und krebserregend ist, kommt es heute nicht mehr zum Ein-satz. Das dreistufige Prinzip war dennoch erfunden: Zum Entkoffeinieren wer-den die Bohnen zunächst gedämpft, dann mittels eines Lösungsmittels entkoffeiniert, und schließlich ge-trocknet.Gedämpft oder mit Wasser vorbehan-delt werden jedoch nicht erst die ge-rösteten Bohnen, wie oft vermutet wird, sondern schon der Rohkaffee. Dies geschieht, um die Bohnenober-fläche und Zellstruktur für das kris-talline Koffein durchlässig zu ma-chen – das ja weitgehend entfernt werden soll.Im zweiten Schritt nimmt ein Extrak-tionsmittel das Koffein aus der Bohne auf. Ist dieses mit Koffein gesättigt,

Kaffee ohne Die meisten Genießer schätzen den Kaffee gerade

seiner anregenden Wirkung wegen. Allerdings gibt es

auch Menschen, die kein Koffein vertragen oder aus

gesundheitlichen Gründen geringere Mengen zu sich

nehmen möchten. Aber ist koffeinfreier Kaffee wirklich

gesünder? Wie wird er eigentlich hergestellt? Bleibt

der Geschmack dabei auf der Strecke?

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Kaffee

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Koffein

wird es vom Kaffee getrennt. Der glei-che Prozess wird so oft wiederholt, bis annähernd das gesamte Koffein aus der Kaffeebohne entfernt ist. In Europa zugelassene Lösungsmittel sind Dichlormethan, Ethylacetat, Koh-lendioxid und der wässerige Kaffee-Extrakt, aus dem das Koffein mittels Aktivkohle entfernt wurde. Für die spätere Qualität des entkoffeinierten Kaffees ist unter anderem relevant, welches Extraktionsmittel verwendet wurde.Am Ende des Prozesses wird der nas-se, vom Koffein befreite Kaffee ge-trocknet, bis er wieder den Feuchtig-keitsgrad von normalem Rohkaffee

erreicht hat. Danach können die ent-koffeinierten Bohnen geröstet wer-den, wie jeder andere Kaffee auch. Dieses Grundprinzip der Entkoffeinie-rung wurde über die Jahre modifiziert und verfeinert, sodass unterschiedli-che Verfahren mit jeweils eigenen Vor- und Nachteilen entstanden sind.

DIREKTE UND

INDIREKTE

ENTKOFFEINIERUNG

An das Roselius-Verfahren knüpft die „indirekte“ Entkoffeinierung an: Die grünen Bohnen werden in hei-

ßes Wasser eingelegt, um sie zu-nächst von sämtlichen wasserlösli-chen Bestandteilen zu trennen. Aus dem so entstandenen Gemisch wird das Koffein entfernt. Das geschieht heutzutage jedoch nicht mehr mit Benzol, sondern mit Hilfe der Lö-sungsmittel Dichlormethan oder Ethylacetat. Schließlich wird das kof-feinfreie Wassergemisch mit neu hinzugegebenen Bohnen aufgekocht, wobei aus diesen nur das Koffein entzogen wird, nicht jedoch die für das Aroma wichtigen Bestandteile. Bei der „direkten“ Entkoffeinierung werden die Bohnen eine halbe Stun-de lang mit heißem Wasser be-

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as Kaffee-Olivenöl ist eine gute Grundlage

für viele raffinierte Salatrezepte. Es lässt sich leicht herstellen und so

lange aufbewahren, wie andere Oli-venöle auch. Wenn Kinder oder kof-feinempfindliche Menschen mites-sen, sollte man es getrennt vom Salat servieren. Mit selbst gemaltem Schild versehen, sorgt es am Tisch nicht selten für anregenden Ge-sprächsstoff. Diese besondere Öl-Mischung passt sensationell gut zu Salaten mit Zie-genkäse. Der cremig-frische Käse trägt die Aromen von Kaffeebohnen und Olivenöl und präsentiert sie der Zunge als einzigartiges geschmackli-ches Highlight. Aber auch zur Ver-feinerung von Fisch und Meeres-früchten ist das Öl perfekt. Wer sich an der Überraschung in den Gesich-tern der Gäste noch länger erfreuen will, serviert zum Abschluss ein Orangendessert mit süßem Kaffee-Olivenöl.

GRUNDREZEPT: KAFFEE-OLIVENÖL

400 ml fruchtig-grünes Olivenöl120 g Kaffeebohnen

Das Olivenöl mit den Kaffeebohnen in einen kleinen Topf geben. Langsam auf 80 °C erhitzen,

nicht aufkochen. Von der Flamme nehmen und 15 Minuten ziehen lassen.

Die Mischung durch ein Sieb geben, so dass die Bohnen zurückbleiben. Bohnen wegwerfen. Das

Öl in eine sterilisierte Flasche füllen und diese mit einem selbst gemalten Etikett beschriften.

ROTE BETE MIT ZIEGENKÄSE

AN KAFFEE-VINAIGRETTE

Für 4 Personen:4 Rote Bete, küchenfertig gekocht und geschält40 g Parmesan½ Bund frischer Thymian1 EL Olivenöl8 Ziegenfrischkäse-Taler30 g Kürbiskerne 300 g Feldsalat, Rucola oder junger Spinat4 EL Kaffee-Olivenöl2 EL Aceto BalsamicoSalz, frisch gemahlener Pfeffer

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Jede Rote Bete einmal quer halbieren. Parmesan reiben.

Die Thymianblätter von den Stielen abstreifen, mit dem Parmesan vermischen und zur Seite stellen.

Die Rote-Bete-Hälften in eine mit Olivenöl eingefettete Auflaufform setzen. Ziegenkäsetaler beid-

seitig in die Thymian-Parmesanmischung drücken und jeweils einen auf jede halbe Rote Bete le-

gen. Restliche Parmesanmischung darüber streuen und 10 bis 15 Minuten im Backofen erwärmen.

Inzwischen die Kürbiskerne ohne Zugabe von Fett in einer kleinen Pfanne rösten, bis sie duften.

Salat waschen und trocken schleudern.

Kaffee-Olivenöl, Balsamico, Salz und Pfeffer zu einer Salatsauce verquirlen und die Kürbiskerne

hinzu geben.

Die warmen Rote-Bete-Hälften mit Ziegenkäse auf den Salat setzen und mit der Sauce beträu-

feln. Dazu passt Baguette.

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Ungläubiges Staunen verbreitet sich

unter den Gästen: Ja, das Aroma von

Kaffee passt wirklich zu Olivenöl – und

zwar ganz wunderbar! Die leicht bitteren

und fruchtigen Noten der beiden Zutaten

vermischen sich aufs Köstlichste.

Olivenöl

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ORANGEN-CREME MIT

SÜSSEM KAFFEEÖL

Für 4 Personen:350 ml frisch gepresster Orangensaft50 g Rohrohrzucker4 Blatt Gelatine200 ml Sahne1 Päckchen Vanillezucker150 g Joghurt50 ml Kaffee-Olivenöl30 ml Ahornsirup

Orangensaft und Zucker in einem kleinen Topf so lange einkochen lassen, bis die

Flüssigkeit etwa um die Hälfte reduziert ist. Gelatine nach Packungsanweisung

einweichen und im warmen Orangensaft unter Rühren vollständig auflösen.

Die Mischung abkühlen lassen. Die Sahne mit Vanillezucker steif schlagen. Joghurt

unterheben. Einige Esslöffel der Sahne-Mischung mit dem Schneebesen unter den mit

Gelatine angereicherten Orangensaft heben. Dann nach und nach den Rest hinzugeben.

Die Orangen-Creme mindestens zwei Stunden im Kühlschrank stocken lassen.

Derweil Kaffee-Olivenöl mit Ahornsirup süßen. Aus der gestockten Creme mit Hilfe eines

Esslöffels Nocken formen und auf Tellern anrichten. Die Creme mit dem süßen Kaffeeöl und

Orangenfilets dekorieren. Dazu können Kekse gereicht werden.

CHILI-PASTA MIT

KAFFEE-GARNELEN

Für 4 Personen:400 g geschälte Garnelen 6 EL Kaffee-Olivenöl300 g Lauch300 g Möhren300 g Staudensellerie2 Knoblauchzehen5 EL Olivenöl1 Prise Zucker grobes Meersalzfrisch gemahlener Pfeffer1 EL Tomatenmark2 Dosen geschälte Tomaten500 g Spaghettigetrocknete Chiliflocken

Die Garnelen in Kaffee-Olivenöl marinieren und

eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.

Derweil das Lauch putzen, gründlich waschen

und längs in Streifen schneiden. Die Möhren

schälen und den Staudensellerie putzen. Alle

Gemüsesorten fein würfeln. Die Knoblauchze-

hen schälen und fein schneiden.

Gemüse und Knoblauch mit normalem Olivenöl

in einem großen Topf bei mittlerer Hitze für drei

Minuten dünsten, so dass die Zutaten noch

knackig bleiben. Mit etwas Zucker, Salz und

Pfeffer würzen. Tomatenmark zugeben und

kurz mitbraten. Die Tomaten angießen, aufko-

chen und die Sauce bei mittlerer Hitze zehn

Minuten einkochen lassen.

Spaghetti in ausreichend kochendem Salzwas-

ser garen. Die Garnelen mit dem Kaffee-Öliven-

öl bei starker Hitze auf jeder Seite für zwei Mi-

nuten braten und leicht salzen.

Die Tomatensauce nochmals mit Salz und Pfef-

fer abschmecken. Mit Chiliflocken würzen. Nu-

deln abgießen und mit der Sauce vermischen.

Die Tomatennudeln mit den Kaffee-Garnelen

auf Tellern anrichten und mit getrockneten Chi-

liflocken dekorieren.

KOHLRABI-KRABBEN-SÜPPCHEN MIT KAFFEEÖL

Für 4 Personen:700 g Kohlrabi2 Zwiebeln1 Kartoffel30 g Butter100 ml Weißwein500 ml GemüsefondSalz, frisch gemahlener Pfeffer250 ml Sahnefrisch geriebener Muskat2 EL Zitronensaft200 g Nordseekrabben50 ml Kaffee-Olivenöl2 EL Aceto Balsamico

Den Kohlrabi schälen und in Stücke schneiden. Zwiebeln schälen und fein würfeln. Kartoffel schä-

len und in Stücke schneiden. Die Zwiebeln in 20 g der Butter glasig dünsten. Danach Kartoffeln

und Kohlrabi zugeben und kurz mitdünsten.

Das Gemüse mit Weißwein ablöschen und bei mittlerer Hitze einkochen lassen. Gemüsefond hin-

zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und bei milder Hitze 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen.

Währenddessen die Sahne schlagen.

Die Suppe vom Herd nehmen, pürieren und durch ein feines Küchensieb in einen zweiten Topf

streichen. Die geschlagene Sahne unterheben und mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronensaft ab-

schmecken.

Die restliche Butter in einer kleinen Pfanne erhitzen. Krabben darin bei mittlerer Hitze eine

Minute dünsten. Das Kaffeeöl mit Balsamico verrühren und leicht salzen.

Die Suppe nochmals kurz aufkochen und mit dem Pürierstab schaumig schlagen.

Mit den Krabben anrichten und mit Kaffeeöl beträufelt servieren.

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Kaffee

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Kaffeevollautomaten | 2000–1500 Euro

Der Schaum – ein TraumCappuccino ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. Die neuen Vollautomaten optimieren ihn

immer weiter: Sie erzeugen Milchschaum in nie dagewesener Cremigkeit und Stabilität,

ermöglichen die Wahl zwischen zwei Spezialitätenkaffees und ahmen die Arbeit des Baristas nach.

Auch die Reinigung des Milchsystems wird immer cleverer.

Ich liebe Cappuccino. Zwei Dinge sind mir dabei wichtig: Ein hoch-

wertiger Espresso, den ich mir selbst in meiner Lieblingsrösterei

auswählen möchte. Gerne wechsle ich dabei zwischen verschiede-

nen Hochlandkaffees – etwa einem aus Kenia und einem aus Äthi-

opien. Denn früh am Morgen soll es in der Küche nach Zitrusfrüch-

ten duften. Nach dem Mittagessen steht mir der Sinn nach dem

nussig-schokoladigen Aroma, das typisch für Kaffees aus dem

Heimatland der Bohne ist.

Fast ebenso wichtig für einen guten Cappuccino ist seine zweite

Komponente: der Milchschaum. Er braucht genau die richtige, fein-

cremige Konsistenz. Aus diesen Gründen kommt für mich nur ein

Vollautomat infrage. Nur der sorgt zuhause unkompliziert und so oft

ich möchte für das cremige Vergnügen mit meiner selbst gewählten

Kaffeesorte.

Das Milchsystem ist jedoch der Schwachpunkt der meisten Vollau-

tomaten. Früher oder später kann das hartnäckige Milcheiweiß fili-

grane Gänge und Düsen verstopfen und verkleben. Da hilft nur

noch ein Trick, den mir ein freundlicher Fachverkäufer eines Tages

ans Herz legte: „Nehmen sie doch mal den Zahnstocher zum Sau-

bermachen der Milchdüse.“Bild

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Technik

32kaffeeteeabc 2015kaffeeteeabc 2015

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KaffeevollautomatenPreisklasse 2000 –1500 Euro

Preisklasse 1500 –1000 Euro

Preisklasse 1000 –500 Euro

Preisklasse unter 500 Euro

Siebträgermaschinen

Kapsel- und Padmaschinen

Filterkaffeemaschinen

S C H N E L L F I N D E R

Nun liebe ich alte

Haushaltstricks. Kaf-

feeflecken in der Klei-

dung lassen sich z. B. mit

Salzwasser auswaschen. Und

auch das Stochern in der Milchdüse,

um diese wieder durchlässig zu machen,

funktioniert einwandfrei. Die Frage ist jedoch: Muss ich bei einem

Gerät, das wenigstens einige hundert Euro gekostet hat, wirklich

den Zahnstocher ansetzen?

Siemens – Zahnstocher adé

Siemens beantwortete diese Frage auf der diesjährigen IFA endlich

mit einem klaren „Nein“. Das Milchsystem der EQ.9 muss vom

Endverbraucher nicht mehr gereinigt werden! Durch die ex-

trem kurzen Wege, die die Milch nimmt, kann sich

das Milcheiweiß nicht mehr festsetzen. Ein

heißer Dampfstoß nach jeder Benutzung

hält die Leitungen permanent sauber.

Beim Ausschalten der Maschine er-

folgt nochmals eine gründliche,

automatische Reinigung.

Auch die Entscheidung für nur

eine Bohnensorte ist nicht

mehr nötig: Das Spitzenmo-

dell von Siemens verfügt

über zwei separate Boh-

nenbehälter, die darüber

hinaus von zwei getrennten

Mahlwerken gespeist wer-

den. So bleibt der Ge-

schmack des handgepflügten

Single Origin völlig unbehelligt

von anderen Sorten. Beim Wech-

sel zwischen den Bohnenbehältern

erfolgt nochmals eine automatische

Reinigung des Zulaufs.

Wer noch mehr Selbstbestimmung möchte,

freut sich über den Barista-Modus des Modells. Mit

ihm lässt sich das Aroma bis feinste Nuancen selbst beein-

flussen – von der Menge des verwendeten Kaffeemehls pro Tasse

bis zur exakt justierten Voreinstellung der Wassermenge und Tem-

peratur.

EQ.9

Hersteller: Siemens

Das Milchsystem der EQ.9

muss vom Endverbraucher

nicht mehr gereinigt werden!

Durch die extrem kurzen Wege,

die die Milch nimmt, kann sich

das Milcheiweiß nicht mehr

festsetzen.

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Selbst Kaffee-

experten sind

überrascht,

wenn sie

dieses Produkt

in die Hände

bekommen.

Ein Tee

aus dem

Fruchtfleisch

der Kaffee-

kirsche?

Schmeckt

denn das? Wie

bereitet man

das Getränk

zu? Cascara

ist noch immer

ein echter

Geheimtipp.

Der spanische Name „Cascara“ be-deutet „Hülse“ oder „Schale“. In

Nicaragua ist das Getränk schon seit Jahrhunderten bekannt. Irgendwann einmal müssen Kaffeebauern auspro-biert haben, wie das getrocknete Fruchtfleisch, das die rohe Kaffeebohne umgibt, schmeckt. Mit heißem Wasser aufgegossen ist es – anders als Kaffee – transparent wie ein Tee. Die belebende Wirkung übertrifft die des Kaffees jedoch noch um ein Viel-faches. Die fleischige Schale der Kaf-feekirsche hat etwa den sechsfachen Koffeingehalt, denn genau dieser Stoff dient der Kaffeepflanze als In-sektenschutz. Entsprechend mehr Koffein findet sich deshalb in der äu-ßeren Fruchtschale. Cascara ist ein natürlicher Wachmacher mit viel Po-wer.

NICHT ALLE ANBAU-

LÄNDER KENNEN

CASCARA

Da sich der Export des in weiten Tei-len Europas völlig unbekannten Pro-duktes lange Zeit nicht lohnte, behiel-

ten die Erzeuger das Geheimnis von Cascara für sich. Auch in Bolivien, Panama oder in Jemen trank man den „Coffeetea“ schon lange bevor man anfing die Bohnen zu rösten. Selbst als der Kaffee zum Export-schlager wurde, genossen die Einhei-mischen weiter den Aufguss aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirschen. Das Nebenprodukt der Kaffeeherstellung war bedeutend preiswerter als Rohkaffeebohnen. Cascara wurde zu „the poor man’s coffee“. Der transpa-rent-goldbraune Aufguss aus den Kaffeeschalen hat jedoch einen ganz eigenen Reiz und eine unschlagbar anregende Wirkung. „In anderen Anbauländern, wie z. B. Äthiopien, ist die Tradition das Fruchtfleisch der Kaffeekirschen zu trocknen und aufzugießen völlig un-bekannt“, erzählt Wenke Rittmeyer von „Green Cup Coffee“. Das Unter-nehmen vertreibt fair und transpa-rent gehandelten „Single Finca Kaf-fee“ in Bioqualität und hält dabei den persönlichen Kontakt zu Kaffeefar-men in den besten Anbauländern der Welt. „Die äthiopischen Kaffeebauern staunten anfangs nicht schlecht, als

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ten die Erzeuger das Geheimnis von C fü i h A h i B li i

Cascara Tee aus Kaffeekirschen

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wir ihnen erzählten, dass anderswo Tee aus den Schalen der Kaffeekir-schen zubereitet wird. Das erschien ihnen komplett verrückt“, berichtet Rittmeyer.

AROMEN VON TABAK

UND ORANGE

Kein Wunder, dass die äthiopischen Kaffeebauern überrascht waren: Das sonnengetrocknete Fruchtfleisch der Kaffeekirsche sieht tatsächlich wenig attraktiv aus. Erst wenn man die schrumpelig-braunen Schalen an die Nase hält, erkennt man ihr Potenzial. Ihr süßlich-fruchtiger Tabakgeruch macht neugierig auf den Geschmack.Das Aroma ist völlig anders als das von Kaffee. Der bernsteinfarbene Aufguss aus der Kaffeekirsche erin-nert vor allem an Orange und Tabak. Je nach Herkunftsland kann auch eine Spur Hagebutte dabei sein. Eine hintergründige Süße und Vollmun-

digkeit, die oft mit Waldhonig assozi-iert wird, kommt im Abgang hinzu. Durch den hohen Koffeingehalt ist das Getränk ein köstlicher Energie-spender am Morgen.

Der bernstein- farbene Aufguss besticht durch dezente Süße und Vollmundigkeit. Traditionell wird Cascara heiß auf-gegossen.

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Das kenianische Klima bietet ide-ale Bedingungen für die Kulti-

vierung von Tee: Tropische Tempera-turen, viel Niederschlag, fruchtbare Vulkanerde und lange Sonnentage. Tatsächlich ist Kenia, nach China und Indien, das drittgrößte Teean-bauland der Welt. In Sachen Export ist das afrikani-sche Land sogar Weltmeister, denn die Chinesen und Inder trinken ei-nen Großteil ihres Tees lieber selbst. Und das mit Leidenschaft: Von den 5 Millionen Tonnen Tee, die weltweit produziert werden, werden nur 2 Millionen Tonnen exportiert.

KENIAS

TEEGESCHICHTE

Dabei ist die Geschichte des Teean-baus in Afrika noch relativ jung. In Kenia wird erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts Tee kultiviert. Der Engländer G. W. L. Caine brachte die bis dahin unbekannten Tee-Samen 1903 aus Indien in das damals von den Briten kolonialisierte Land. Im Limuru, nahe Nairobi, wurden auf einer zwei Hektar großen Farm die ersten kenianischen Teepflanzen an-gebaut. Sie sind bis heute eine Se-henswürdigkeit im Teegarten „Mabroukie“ – auch wenn sie inzwi-schen zu großen Teebäumen gewor-den sind, da sie seit ihrer Pflanzung nicht mehr beschnitten wurden. Limuru-Kiambu und Kericho sind noch heute die größten Anbaugebie-te für kenianischen Tee. Rund zwei Drittel des afrikanischen Tees wer-den dort produziert.Der kommerzielle Anbau von kenia-nischem Tee begann 1924. Erste Sta-tistiken belegen, dass im Folgejahr gerade einmal eine Tonne Tee expor-tiert wurde. Im Jahr 1939 wurden bereits 76 Tonnen nach London ver-schifft, 1960 waren es 14.000 Ton-nen. Heute ist Kenia der größte Tee-exporteur der Welt. Im Jahr 2014

Die meisten Genießer

kennen das afrikanische

Land vor allem als Erzeuger

von hochwertigem Kaffee.

Aber Kenia ist auch der

drittgrößte Teeproduzent

der Welt.

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wurden, nach aktuellen Angaben des Deutschen Teeverbandes, 422.848 Tonnen Tee ausgeführt.

KRÄFTIGER, WÜRZIGER

SCHWARZTEE

Kenia steht vor allem für kräftigen Schwarztee. Nach Indien ist es sogar der weltweit größte Schwarztee-Pro-

duzent. Die Kultivierung von grünen Tees spielt dagegen wirtschaftlich kaum eine Rolle und liegt bei unter drei Prozent. Kenianischer Tee schmeckt kräftig-würzig und verführt mit leichten Zitrusnoten. In der Tasse leuchtet er orange-rot, wie ein afrikanischer Sonnenaufgang.Für die hochwertigsten Sorten wer-den nur die obersten jungen Blatt-

knospen und die zwei angrenzenden Blätter per Hand gepflückt und ver-arbeitet.

AUS DEN HIGHLANDS

Zwischen Geysiren, heißen Quellen und dem Viktoria See – dem zweit-größten See der Welt – liegen am Fuß des Great Rift Valley die Haupt-

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Viel Bewegung, eine vernünfti-ge Ernährung und viel trinken

– das ist das beste Rezept, damit die Pfunde purzeln. Beim letzten Punkt, dem Trinken, kann man so-gar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Grüner Tee versorgt den Körper nicht nur mit Flüssigkeit, er kurbelt auch die Fettverbren-nung an. Der Grund dafür ist, dass einige seiner Inhaltsstoffe den Stoffwechsel anregen. Eine Studie der Berliner Charité belegt die Wirkung des Tees auf den menschlichen Stoffwechsel. In Deutschland geht Dr. Michael Boschmann vom „Experimental and Clinical Research Center

Jeder weiß: Wer abnehmen will, muss mehr Sport treiben und seine Ernährung umstellen. Aber auch grüner Tee unterstützt die Fettverbrennung und hilft so beim Abnehmen.

(ECR)“ der Charité Universitätsme-dizin Berlin, Campus Buch, seit vielen Jahren der Frage nach, wie Tee den Stoffwechsel beeinflusst. In einer klinischen Studie erbrach-te er den Nachweis, dass die In-haltsstoffe des grünen Tees tat-sächlich die Fettverbrennung bei übergewichtigen Personen erhö-

hen. Verantwortlich für diesen Effekt sind die Polyphenole und Catechine – im Tee enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe, die eine breite gesundheitsfördernde Wir-kung haben. Sie fangen freie Radi-kale, sind entzündungshemmend, wirken sich positiv auf Haut, Haa-re und das psychische Befinden

schlankTee macht

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Tea Time

Zum Abschluss eines Menüs steht der opulente Rotwein des

Hauptganges noch auf dem Tisch, während bereits das Dessert

mit edelsüßem Wein und Espresso serviert wird. Keine Frage:

Das Wechselspiel zwischen Kaffee und Wein hat sich im Alltag

bewährt. Doch gibt es ein solches auch für Wein und Tee?

Wein

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Wine

in verregneter Nachmittag in einem Hotel in London. Keiner der Gäste hat so richtig Lust vor die Tür zu gehen. Dementsprechend wird die Einladung zur klassischen Tea Time gern angenommen. Es gibt typisch britischen Schwarztee, Gurken-sandwiches und Scon-es – noch warme, leicht süßliche Bröt-chen, die mit Konfi-türe und „Clotted Cream“, einem sü-ßen, dicken Rahm, genossen werden. Wer möchte, kann auch andere Tees probieren — etwa

japanischen Grün-tee oder den halbfer-

mentierten chinesi-schen Oolong.

An diesem Tag sitzen die Leute lang und unterhalten sich

ausgiebig. Es wird später und später – eigentlich schon Zeit fürs Abendes-sen. Der eine oder andere Wein wird bestellt und im Wechsel mit den Tee-resten in der Tasse getrunken. Dabei mache ich eine erstaunliche Entde-ckung: Tee und Wein passen überra-schend gut zueinander. Gibt es also den perfekten Tea Time Wine?

EIN EXPERIMENT

Die Kombination von Wein und Tee erscheint den meisten Menschen ab-sonderlich. Daher war es gar nicht so einfach, die passenden Partner für mein Experiment zu finden. Die bis-her einzige mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Berliner Köchin Sonja Frühsammer und ihr Mann Peter Frühsammer, einer der begnadetsten Experten für deutsche und spanische Weine in Berlin, bieten in ihrem Res-taurant zwar keine Tea Time an, ver-fügen aber über ausreichend Phanta-sie und Sachkenntnis, um Tee und Wein zusammen zu verkosten. Und

sie sind kreativ und aufgeschlossen genug, sich auf etwas nicht Alltägli-ches einzulassen, wenn es ihre Erfah-rung bereichert.Peter Frühsammer, sowie Christina Bender und Mariella Gibel vom Ser-viceteam in „Frühsammers Restau-rant“ nahmen sich mit mir zusam-men die Zeit für eine gemeinsame Entdeckungsreise in die Welt der Tees und der edlen Weine aus ihrer umfangreichen Karte. Dabei kamen Fragen auf, wie: Gibt es Weißweine, deren Aromen mit denen von grünen Tees vergleichbar sind? Ergänzen oder behindern sich die Gerbstoffe im Rotwein und die Bitternoten des fer-mentierten Schwarztees? Gibt es ide-ale Paare? So, wie in der Menüfolge leichte vor schweren Gerichten ste-hen und in der Weinfolge die Weißen vor den Roten serviert werden, woll-ten wir uns auch beim Tee von den zarten Aromen zu den Schwergewich-ten hocharbeiten.

ZWEI BLÜTENBUKETTS

Folgerichtig begannen wir die Verkos-tung mit einem chinesischen Grüntee von guter Medium-Qualität. Der „Liu Pan Shui Green Sickle“, mit seinen schönen olivgrünen Blättern, stammt aus der Provinz Guizhou, die seit der Ming Dynastie als Teestadt bekannt ist. Schon beim Aufgießen dieses Grün-tees steigt ein weicher Blütenduft in die Nase, der an Orchideen erinnert. Auch im Mund dominieren die Blü-tenaromen, gefolgt von einer interes-santen mineralischen Note. Zunächst denkt die Expertenrunde an eine Kombination mit Sauvignon Blanc. Denn dieser gibt sich ausge-sprochen grün. Sortentypisch sind Aromen von Gras, Brennessel, Erb-sen, grünen Bohnen oder Paprika. Könnte er vielleicht der passende Be-gleiter zum Grüntee sein? Jedoch un-sere Nase rät zu etwas anderem.Spontan müssen mehrere Teilneh-mer der Verkostung an Muskatteller denken.

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Welcher

passt zum Essen?

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anz klar: Zu klassischem Hirschbraten mit dunkler

Sauce würde auch heute kein Sommelier einen leich-

ten Weißwein empfehlen. Die Wahl fiele stattdessen auf einen voll-mundigen Rotwein mit kräftigem Rückgrat – z. B. auf einen Burgun-der.Unkomplizierter, leichter Weißwein passt dagegen nach wie vor zu Forel-le und Saibling, einfach in der Pfan-ne gebraten. Aber auch einem Som-mersalat steht er gut. Soweit so gut. Doch ist die Küche in den letzten Jahrzehnten komplexer geworden. Esskulturen aus aller Welt haben sich gegenseitig be-fruchtet und auch den Horizont im eigenen Lande erweitert. Japanisches Sushi, auch mal mit hei-mischem Seefisch gefüllt, oder eine

indische Gewürzmischung in der Kürbissuppe – das alles kann wun-derbar harmonisch schmecken, wenn die Kreativität des Kochs groß genug und die Zutaten hochwertig sind.Gleichzeitig ist vielen klar gewor-den, dass nicht immer Fisch und Fleisch im Mittelpunkt eines Gerich-tes stehen müssen. Auch vegetari-sche und vegane Gerichte erschlie-ßen neue Welten. Bei solch einer Vielfalt an Kombina-tionsmöglichkeiten, ist es kaum noch möglich, in wenigen simplen Sätzen zu beschreiben, welcher Wein zu welchem Essen passt. Ein paar Regeln gibt es trotzdem. Denn perfekte Kombinationen – wie sie manch ein Sommelier empfiehlt – entstehen nicht vollkommen will-kürlich.

Rotwein zum Fleisch, Weißwein zum Fisch.

Ganz falsch ist die alte Faustregel nicht, aber

die Kombination von Speisen und Wein wird

heute viel flexibler gehandhabt. Schließlich

hat sich die Kochlandschaft in den letzten

Jahrzehnten verändert. Gibt es dennoch

Regeln?

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Buchtipp

„Wein & Speisen“

von Christina Fischer

„Wein & Speisen“ von Christina Fischer, Deutschlands er-

folgreichster Sommelière, ist ein Standardwerk. Verständ-

lich, unkompliziert und unterhaltsam räumt es mit längst

überholten Weisheiten auf und zeigt, wie man richtig kom-

biniert. In ihrem innovativen Buch, das auf vielen selbst

durchgeführten Experimenten beruht, ordnet Fischer die

vorgestellten Gerichte bestimmten Weintypen zu. Solche

Weintypen können sein: Leicht und frisch, komplex und

elegant oder üppig-opulent. Dadurch kann der Leser ein

Gefühl für Kombinationen entwickeln und sie auf ähnliche

Gerichte übertragen. Denn Wein und Speisen zu kombinie-

ren ist auch eine Übungssache. Zahlreiche Interviews und

Fernsehauftritte als TV-Sommelière im VOX-Kochduell ha-

ben Christina Fischer bundesweit bekannt gemacht. Nach

einer langjährigen Karriere als Sommelière in der Spitzen-

gastronomie eröffnete Fischer 1996 ihr ei-

genes Restaurant „Weingenuss & Tafel-

freuden“ in Köln. Die „Sommelière des

Jahres 2001“ serviert ihren Gästen liebe-

voll ausgesuchte und bezahlbare Weine,

schenkt gleich fünfzig Gewächse glas-

weise aus, bringt erfrischend Neues und

bodenständig Regionales auf den Tisch.

welche Kombination die Schönste ist. Warum also nicht einfach seiner Empfehlung folgen?Bei weniger exklusiven Restaurants sind die Gäste bei der Weinauswahl auf sich gestellt. Es gibt eine Wein-karte, die der Besitzer der Gaststätte zusammengestellt hat. Dieser ver-steht vielleicht etwas von Wein, viel-leicht auch nicht. Meist ist er gar nicht da und die junge Aushilfskell-

nerin schaut verzweifelt, wenn man sie nach der Kombination von Wei-nen und Gerichten auf der Karte fragt. Hier sind Sie der Profi. Seien Sie mutig! Zu guter Letzt ist die Kombination von Wein und Speisen auch Geschmackssache und gewagte Bestellungen haben schon zu tollen Überraschungen geführt.

Simone Hoffmann

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Deutsche Weißweine gehören zu den besten der Welt. Vor allem Rieslinge sind berühmt für ihre Leichtigkeit und Ausdrucksstärke. Aber auch andere Klassiker unter den Weißen machen weltweit von sich reden.

Der typische Riesling hat eine blassgelbe, ins Grüne spielende Farbe.

Sonne bekommt Trauben gut. Doch gerade weiße Reben gedei-

hen besser, wenn die Temperaturen zwischendurch auch mal sinken. So können die Früchte ihr nuancenrei-ches Aroma ausbilden. Die deut-schen Flusstäler, in denen die Reben reifen, liegen ganz im Norden des weltweiten Weinanbaus. In 13 An-baugebieten entwickeln die Weine eine große Charaktervielfalt.Rund 140 Rebsorten werden in Deutschland angepflanzt. Eine grö-ßere Marktbedeutung besitzen je-doch nur etwa zwei Dutzend dieser Sorten, allen voran der Riesling und der Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt. Diese beiden nehmen ein gutes Drittel der etwa 100.000 Hekt-ar umfassenden deutschen Rebflä-chen ein. Deutschland erzeugt 64 Prozent Weißwein und 36 Prozent Rotwein.

So gibt es fast lupenrei-ne Weißweingebiete an der Mosel, Saar und Ru-wer. Die wichtigsten deut-schen Rebsorten sind der Riesling und Müller-Thurgau, gefolgt von Silvaner und Kerner.

RIESLING –

DIE NUMMER EINS

IN DEUTSCHLAND

Der Riesling wächst in allen deutschen Anbau-gebieten und nimmt eine Fläche von fast 23.000 Hekt-ar in Anspruch. Das entspricht mehr als

WeißweinausDeutschland

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Je nach Standort, bringen Riesling-Reben sehr unterschiedlich nuancierte Weine hervor.

Ein trockener Riesling passt wunderbar zu Hühnchen in heller Sauce.

hervor. Optimale Bedingungen bie-ten ihm die wärmespeichernden, steinigen Steillagen entlang der Flusstäler.Der typische Riesling zeigt eine blassgelbe, ins Grüne spielende Far-be. In der Nase dominieren Pfirsich oder Apfel, im Mund kommt eine rassige Säure hinzu. Rieslinge die auf Schieferböden angebaut wurden, verführen auch mit einer minerali-schen Note.

RIESLING ZUM ESSEN

Junge, leichte Rieslinge sind ideale Sommerweine, die auch pur, oder mit Salzgebäck, als Aperitif gereicht werden können. Als Speisebegleiter sind gereifte Rieslinge besser geeig-net. Trockener bis halbtrockener Ries-ling passt besonders gut zu leichten Gerichten, wie gedünstetem Fisch, gekochtem Fleisch mit heller Sauce oder Geflügel. Halbtrockene bis lieb-liche Spätlesen harmonieren gut mit Frischkäse. Fruchtig süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen sind ausge-zeichnete Begleiter zu fruchtigen Desserts. Riesling gibt es in allen Qualitätsstu-fen und Geschmacksrichtungen. Teilweise erfolgt der Ausbau im tra-ditionellen Holzfass. Neben unkom-plizierten Alltagsweinen wird eine reiche Auswahl an Prädikatsweinen angeboten.

20 Prozent der Gesamtrebfläche. Er repräsentiert wie kein anderer die deutsche Weinkultur – und ist welt-weit auf den Weinkarten von Spit-zenrestaurants zu finden.Auf die längste Rieslingtradition können wohl die Winzer im Rhein-gau und an der Mosel zurückbli-cken. Dort gibt es historische Doku-mente aus den Jahren 1435 und 1465, die bereits den Anbau der ed-len Gewächse belegen. Auch heute nimmt der Riesling im Rheingau mit fast 2.500 Hektar rund 80 Prozent der dort verfügbaren Rebfläche in Anspruch. An der Mosel werden auf 5.300 Hektar Rieslingreben ange-baut. In der Pfalz werden dafür rund 5.600 Hektar und in Rheinhessen 4.000 Hektar genutzt.Die Rebsorte stellt höchste Ansprü-che an die Lage, dafür aber geringe Anforderungen an den Boden. Je nach Standort bringt Riesling sehr unterschiedlich nuancierte Weine

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Urlaub im eigenen Land – dieser Trend legt seit Jahren

kräftig zu. Zudem wächst das Interesse an Sport

und Erholung, wie z. B. Wandern. Was liegt also näher,

als das Gute mit dem Schönen zu verbinden?

Denn ebenfalls immer gefragter sind Weine

aus der Heimat, und so ergibt sich die perfekte

Kombination aus Wandern und Wein!

Zog es die Deutschen für den Jahresurlaub früher immer wei-

ter in die Ferne, begann vor eini-gen Jahren die Kehrtwende – seit 2010 ist Deutschland das beliebtes-te Reiseziel. So planen über 30% der Bevölkerung auch im nächsten Jahr wieder Deutschland zum Rei-seland Nummer eins zu machen. Kein Wunder, von der Ostsee bis zum Bayerischen Wald gibt es viel

Wandernund

eine ideale Kombination

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Bei den lieben Nachbarn!

Direkt vor der deutschen Haustür liegt ein

weiteres ideales Weinwander-Land, näm-

lich Österreich. Ob man die steilen bunten

Hügel in der Südsteiermark erkundet und

sich von der regionalen Küche verwöhnen

lässt oder ob man das Burgenland durch-

quert, welches die Heimat sensationeller

Rotweine und eher flach, trocken und sehr

heiß ist – mehr Abwechslung, besseres

Essen und feinere Trauben findet man

kaum.

Das überrascht nicht, schließlich wünscht man sich heute auch in Kurzurlauben gerne körperliche Betätigung, möglichst viel Aufent-halt an der frischen Luft und viel Abwechslung.Das Wichtigste an einer Wande-rung ist neben der Natur natürlich ein interessantes Ziel – dann mar-schiert es sich doch erheblich leichter. Und warum nicht gleich mehrere Ziele verbinden, um eine Wanderung in vergnügliche Etap-pen zu unterteilen? Gut, dass Deutschland reich an Weinbau ist, und sich die vielen Winzer als ide-ale Raststation anbieten. Besser geht es kaum: erholen von der Wanderung, köstliche Erfrischung mit einem feinen Wein, um danach leicht und beschwingt die nächste Wegstrecke anzugehen.

zu entdecken, sei es für einen Abenteuerurlaub, das perfekte Wellness-Wochenende oder einfach nur um ein paar Tage am Strand in der Sonne zu braten – wirklich je-der findet sein ideales Reiseziel. Besonders gesegnet ist Deutsch-land mit faszinierenden und wun-derschönen Landschaften, die nur darauf warten, neu entdeckt zu werden. Dies gelingt am besten bei ausgedehnten Wanderungen. War wandern lange Zeit als langweilige Beschäftigung für ältere Semester verrufen, finden sich heute immer öfter jüngere Menschen, die die Wälder, Hügel, Berge und Täler vor der eigenen Haustür zu Fuß erobern.

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Was macht ein Superstar, wenn er alles hat?

Wenn er kein Flugzeug mehr braucht, alle

Traumautos in der Garage stehen, und er auf

jedem schönen Fleck der Erde sein

eigenes Häuschen stehen

hat? Ganz klar,

er besinnt sich

auf den wahren

Genuss im Leben

und gönnt sich ein

eigenes Weingut!

Der typische Riesling hat eine blassgelbe, ins Grüne spielende Farbe.

Auch Prominente unterlie-gen Trends und Moden. War es

bei den oberen Zehntausend vor eini-gen Jahren noch unglaublich ange-sagt, sich einen eigenen Learjet zuzu-legen oder Kinder quer durch die Welt zu adoptieren, so zieht es inzwi-schen immer mehr Musiker, Schau-spieler und Sportler zurück in die Natur – sie werden Winzer. Ehrlich gesagt, kaufen sich die meisten ein-fach nur ein Weingut, schreiben ih-ren Namen aufs Etikett der Flasche und geben sich dann in Interviews publikumswirksam erdverbunden, wollen aber den Rest der Zeit nicht so viel davon wissen, wie aufwändig und mühsam die Arbeit im Weinberg ist. Doch einige Celebrities geben tat-sächlich ihr Herzblut in die Herstel-lung eines edlen Tropfens. Sie vertie-fen sich in die Feinheiten von Traubensorten, Hanglagen, Klimabe-

Starsim Glas

dingungen und Boden-beschaffenheit, weil sie

echte Lust an der Leiden-schaft zum Wein haben. Beim Weinanbau ist es ein

wenig wie im Casino: je mehr man sich damit beschäftigt, umso mehr Einfluss kann man auf das Endergeb-nis nehmen, doch es spielt immer auch ein Quäntchen Glück mit, um den Hauptpreis zu bekommen. So etwas reizt sicher gerade Topstars besonders, da sie es gewohnt sind,

jeden Wunsch erfüllt zu bekommen – der Reiz des Unerreichbaren lockt! Dies zeigt sich vor allem gerade zu Beginn einer Karriere als Winzer: so bezeichnete ein Kritiker einen frühen Wein des Schauspielers Gérard De-pardieu als „Unheilige Allianz von Dill und Gurkenwasser – ein Wein von Uschi Glas?” Nach eigener Aus-sage seien seine heutigen Weine er-heblich besser und lägen deutlich über – Zitat – „Tankstellenniveau“. Mit den Jahren schaffte es Depardieu tatsächlich, und kann nun stolz eini-ge preisgekrönte Weine vorweisen.

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Schokoladebewusst genießen

Sie ist das Sinnbild der Versuchung,

steht aber auch für zusätzliche Pfunde.

Dabei macht Schokolade nicht zwangsläufig dick.

Das Geheimnis ist, sie mit allen Sinnen

bewusst zu genießen.

in ganz normaler Vormit-tag auf dem Spielplatz: Zwei zweijährige Kinder

zanken sich um ein Spiel-zeug und beginnen ein klei-

nes Gerangel. Eins der Kinder fällt hin, verletzt sich leicht am Knie und

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beginnt laut zu schreien. Die Mutter wirkt erschöpft und verteilt gleich drei Schokoriegel – jeweils einen an die beiden Kampfhähne und einen an sich selbst. Solange alle kauen, ist es ruhig. Dann entfacht der Konflikt von neu-em – denn er war nicht ausgestan-den, sondern nur aufgeschoben. Be-stimmt ist die kurze Pause der Mutter zu gönnen, aber der Preis da-für ist hoch.Wenn Eltern schon Kleinkindern zum Trost für ein aufgeschlagenes Knie einen Schokoriegel anbieten, werden Trauer und Schmerz auch später nur mit Süßigkeiten zu bewäl-tigen sein. Auch als Belohnung für gute Schulnoten oder um Kinder ru-hig zu stellen, muss Schokolade häu-fig herhalten.Dabei wird ein im Moment der Trau-er in sich hineingefressener Schoko-riegel mit einem unguten Gefühl ver-knüpft. Der Zucker beruhigt kurz die Nerven, beseitigt aber nicht die Ur-sache des eigentlichen Problems. So braucht man immer mehr von der Süßigkeit, um zur Ruhe zu kommen – und legt die Grundlage eines

Schokolade bewusst zu genießen macht glücklich. Sie sollte nicht als Trostpflaster oder Belohnung her-halten.

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Suchtverhaltens. Die bewusste Wahrnehmung des Genusses bleibt dabei auf der Strecke.

Schokolade als Seelentröster

So ist es nicht verwunderlich, dass im Erwachsenenalter der Schokola-denkonsum Aufschluss über die psychische Situation geben kann. Wissenschaftler der Universität von San Diego in Kalifornien

unter-suchten den Zusammen-hang zwischen Stim-mung und Schokoladenkonsum an 1.000 Erwachsenen. Dabei stellte sich heraus, dass dieje-nigen, die am häufigsten Schokolade aßen, auch die meisten Symptome einer Depression aufwiesen. Die teil-nehmenden Frauen und Männer aßen mehr oder weniger bewusst

Schokolade, um ihre Niedergeschla-genheit zu bekämpfen. Die konsu-mierte Menge wuchs im Verhältnis zur Depression. Anders gesagt: Je schlechter die Stimmung, desto mehr Schokolade wurde verzehrt.Leider wurde nicht erhoben, um wel-che Art von Schokolade es sich han-delte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war bei der in den USA durchgeführ-ten Untersuchung jedoch einfache Konsumschokolade im Spiel. Bei ihr setzen die Hersteller auf einen hohen Zucker- und Sahneanteil, statt auf hochwertige Kakaobohnen. Denn schlechte Stimmung macht nur schlechte Schokolade. Besonders,

wenn diese in großer Menge acht-los verzehrt wird.

Die Sinne schulenDie Entwicklung unseres Essverhal-tens ist ein lebenslanger Lernpro-zess. Die Botschaften, an denen wir unseren Geschmack und unseren

Umgang mit Lebensmitteln ausrich-ten, kommen aus der Familie und der Kultur in der wir aufwachsen. Wir leben heute in einer Kultur des schnellen Konsums. Gegessen wird hastig, z. B. in der Kantine, damit uns der Hunger nicht beim Arbeiten stört. Beim schnellen Essen räumen wir den Lebensmitteln nicht die Auf-merksamkeit ein, die ihnen in Wahr-heit zustehen würde. Nach Feier-abend essen wir dann eher zu viel, weil wir uns für den anstrengenden Tag belohnen wollen. Erneut geht es nicht um die bewusste Wahrneh-mung und Wertschätzung der Spei-sen. Langsamer essen, mehr schmecken und dabei gesünder werden – das ist es, was bewusste Ernährung aus-

macht. Das gilt auch für den maßvollen Genuss

von Schoko-lade.

Wird sie hinunter-geschlungen, hat sie kei-

ne Chance, mit den Geschmacks-knospen in Berührung zu kommen. Ihre Qualität spielt dann keine Rolle. Lediglich, dass es eine sehr süße Sorte ist, kann in der Eile wahrge-nommen werden. Das macht die be-sonders zuckerhaltigen Sorten auch so beliebt. Beim achtsamen Essen nimmt man dagegen beinahe von selbst ab. Minderwertige Lebensmit-tel können am Geschmack erkannt werden.

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Schokolade