EDITORIAL VERMÖGEN VERBRANNT? · Investment Trusts. ISIN: DE000A2PE1E0 OMBUDSSTELLE Streit...

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STREUUNG Zu Hause ist es eben doch am schöns- ten. So denken offenbar viele Bundesbürger – zu- mindest bei der Geldan- lage. In einer Umfrage des Deutschen Derivate Verbands zu den bevor- zugten Indexinvest- ments nannten 54 Pro- zent der Teilnehmer den Dax. Auf Platz zwei folgt dann – beinahe überra- schend – der US-Index Dow Jones (knapp 23 Prozent), vor M- und/ oder SDax (11,2 Prozent). Geld in Japans Unter- nehmen, also in den Nikkei 225, investieren gerade einmal fünf Pro- zent. Seltsam, lesen wir doch eher trübe Progno- sen für die hiesige Wirt- schaft. Mischen kann sich durchaus lohnen. Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei Ihren Investments! NACHHALTIGKEIT Die Konzentra- tion auf fossile Brennstoffe hat die Anleger des weltgrößten Ver- mögensverwalters BlackRock in den vergangenen zehn Jahren mehr als 90 Milliarden US-Dollar gekostet. Das behauptet der US-amerika- nische Think Tank Institute for Energy Economics & Financial Analysis (IEEFA). Das Wachstum von Unternehmen aus dem Be- reich erneuerbare Energien habe BlackRock dagegen verpasst. Weniger als ein Prozent des Ge- samtportfolios von BlackRock seien in nachhaltige Fonds inves- tiert. BlackRock verwehrt sich gegen die Anschuldigungen: Man biete Kunden auch ver- schiedene Produkte mit Schwer- punkt auf Nachhaltigkeit an. Wie solche Portfolios aufgestellt sein können, erklären Fondsmanager in der Top-Story ab Seite 4. VERMÖGEN VERBRANNT? Ölplattform: Bald Bild einer vergangenen Zeit? INHALT 04 TOP-STORY Die Auflagen für Investmentgesellschaften werden strenger: Die Europäische Union fordert mehr Nachhaltigkeit in der Geldanlage. Was Anleger tun können 11 FONDS-WISSEN Worauf An- leger bei Vermögensverwaltenden Fonds achten sollten 14 FONDS-TIPP SRTATEGIE Wie es angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase die Manager von Stiftungsfonds erreichen, eine positive Rendite bei geringem Risiko zu erzielen 04 1 EDITORIAL Frank Pöpsel Chefredakteur FOCUS-MONEY FONDS- UND FINANZ-BERATER September 2019 Fonds- und Finanz-Berater

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STREUUNG Zu Hause ist es eben doch am schöns-ten. So denken offenbar viele Bundesbürger – zu-mindest bei der Geldan-lage. In einer Umfrage des Deutschen Derivate Verbands zu den bevor-zugten Indexinvest-ments nannten 54 Pro-zent der Teilnehmer den Dax. Auf Platz zwei folgt dann – beinahe überra-schend – der US-Index Dow Jones (knapp 23 Prozent), vor M- und/oder SDax (11,2 Prozent). Geld in Japans Unter-nehmen, also in den Nikkei 225, investieren gerade einmal fünf Pro-zent. Seltsam, lesen wir doch eher trübe Progno-sen für die hiesige Wirt-schaft. Mischen kann sich durchaus lohnen.Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei Ihren Investments!

NACHHALTIGKEIT Die Konzentra-tion auf fossile Brennstoffe hat die Anleger des weltgrößten Ver-mögensverwalters BlackRock in den vergangenen zehn Jahren mehr als 90 Milliarden US-Dollar gekostet. Das behauptet der US-amerika-nische Think Tank Institute for Energy Economics & Financial Analysis (IEEFA). Das Wachstum von Unternehmen aus dem Be-reich erneuerbare Energien habe

BlackRock dagegen verpasst. Weniger als ein Prozent des Ge-samtportfolios von BlackRock seien in nachhaltige Fonds inves-tiert. BlackRock verwehrt sich gegen die Anschuldigungen: Man biete Kunden auch ver-schiedene Produkte mit Schwer-punkt auf Nachhaltigkeit an. Wie solche Portfolios aufgestellt sein können, erklären Fondsmanager in der Top-Story ab Seite 4.

VERMÖGEN VERBRANNT?

Ölplattform: Bald Bild einer

vergangenen Zeit?

INHALT

04 TOP-STORY Die Auflagen für Investmentgesellschaften werden strenger: Die Europäische Union fordert mehr Nachhaltigkeit in der Geldanlage. Was Anleger tun können

11 FONDS-WISSEN Worauf An-leger bei Vermögensverwaltenden Fonds achten sollten

14 FONDS-TIPP SRTATEGIE Wie es angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase die Manager von

Stiftungsfonds erreichen, eine positive Rendite bei geringem Risiko zu erzielen

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EDITORIAL

Frank PöpselChefredakteur FOCUS-MONEY

F ONDS- UND F IN A N Z-BER AT ERSeptember 2019Fonds- und Finanz-Berater

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SCHLICHTUNG Wolfgang Arenhövel ist neuer Leiter der Ombudsstelle beim Bundesverband Investment und Asset Management (BVI). Der Richter war zuletzt unter anderem Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts Bremen. Die Ombudsstelle ist Ansprechpartner für Fondsanle-ger, die eine Auseinandersetzung mit einer Fondsge-sellschaft beilegen wollen. Das Schlichtungsver-fahren ist für Fondssparer kostenfrei. Wird bei einem Schlichtungsverfahren keine Einigkeit erzielt, steht ihnen weiterhin der Weg vor Ge-

richt offen. Die Ombudsstelle gibt es seit 2011, seitdem war Wolfgang Aren-hövel stellvertre-tender Ombudsmann. Seit 2017 arbeitet die Ombudsstelle als eine offiziell vom Bundesamt für Justiz anerkannte private Verbrauchersch-lichtungsstelle. www.bvi.de

„Die Nachfrage steigt. Wir wollen Investoren dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, und ihnen die Option bieten, geo-grafisch und über mehrere Assetklassen hin-weg diversifiziert zu investieren“, sagt Clemens Reuter, Head of ETF & Passive Investment Spe-cialists bei UBS Asset Management. Der Euro-Stoxx-ETF etwa schließt die fünf Unternehmen mit dem schlechtesten ESG-Rating aus und ersetzt sie durch besser bewertete Branchen-konkurrenten. Nicht berücksichtigt werden die Papiere solcher Unternehmen, die gegen die Prinzipien des Pakts UN Global Compact ver-stoßen, sowie Unternehmen der Tabak-, Waf-fen- und Kohleindustrie. www.ubs.com

IMMOBILIENAKTIEN Hansa Invest, Anlagege-sellschaft der Signal Iduna, hat im Juni einen neuen Immobilienaktienfonds aufgelegt. Der Immobilien Werte Deutschland A inves tiert aus-schließlich in Aktien von Unternehmen, deren Haupt-geschäftstätigkeit im Bereich Immobilien und deren Zentrale in Deutschland liegt. Die Aktienquote beträgt mindestens 51 Prozent. 12,5 Prozent des mit 2,3 Millionen Euro noch sehr kleinen Fondsvolumens stecken derzeit in Real Estate Investment Trusts. ISIN: DE000A2PE1E0

O M B U D S S T E L L E

Streit beilegen

E X C H A N GE T R A DE D F U N D S

Neues nachhaltiges TrioGesunde Umwelt:

UBS mit drei neuen ETFs

Wolfgang Arenhövel: Neuer Ombudsmann beim BVI

Rendite mit Beton

NACHHALTIGKEIT UBS Asset Management dehnt sein Angebot an nachhaltigen ETFs aus. Neu im Programm sind UBS ETF (LU) Euro Stoxx 50 ESG, UBS ETF (LU) MSCI China ESG Universal sowie UBS ETF (LU) J.P. Morgan USD EM IG ESG Diversified Bond.

Skyline Frankfurt:Neuer Immobilien-aktienfonds

September 2019Fonds- und Finanz-Berater

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M E L D U N G E N

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Katherine Davidson: Die Fondsmanagerin

fokussiert auf nachhaltige

Investments

E in Fonds, der unter dem Aspekt der Nach-haltigkeit gemanagt wird, berücksich tigt weit mehr Kriterien als nur den Umwelt-

schutzgedanken. So geht es den Managern des Fonds Schroder ISF Global Sustainable Growth, Katherine Davidson und Charles So-mers, beispielsweise unter anderem auch da-rum, dass die Unternehmen, in die der Fonds investiert, eine langfristig ausgelegte Planung des Geschäfts verfolgen und nicht bloß von einer Hauptversammlung zur nächsten den-ken. Besonders wichtig: Die Unternehmen im Fonds sollen ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sowie ihren Kunden, Mitar-beitern und Zulieferern wahrnehmen. Damit setzt das Fondsmanagement auf die gesamte Breite der ESG-Kriterien, die Environment (Umweltschutz), Social (Soziales) und Gover-nance (Unternehmensführung) umfassen.

NACHHALTIGE KOMMUNIKATION Zu den Top-Holdings zählt zum Beispiel der Google-Mut-terkonzern Alphabet, der mittlerweile nicht nur seine Rechenzentren klimaneutral be-treibt, sondern auch das Thema Privatsphäre der Nutzer großschreibt. Die panasiatische

Der weltweit anlegende Aktienfonds Schroder ISF Global Sustainable Growth setzt ausschließlich auf Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften – mit Erfolg

VORAUSSCHAUENDE STRATEGIE

Versicherungsgruppe Aia Group mit Sitz in Hongkong befindet sich ebenso im Portfolio wie die europäischen Konzerne Danone und Unilever, Hersteller von Lebensmitteln bezie-hungsweise anderen Verbrauchsgütern. So verfolgt Unilever etwa den breit angelegten Unilever Sus tainable Living Plan, um die Ge-sundheit und das Leben von vielen Milliarden Menschen zu verbessern.

Diese Beispiele zeigen, dass der Schroder ISF Global Sustainable Growth EUR Hedged A Acc breit aufgestellt ist. Das weltweite Aktienport-folio stammt zu 36 Prozent aus den USA, rund 20 Prozent kommen aus der Europäischen Uni-on, zu der Großbritannien aktuell noch zählt, und etwa 13 Prozent aus Asien, etwa Hongkong, Japan oder China. Auch hinsichtlich der Bran-chen ist der Fonds gut diversifiziert: Industrie, Kommunikationstechnologie, Gesundheit und Basis- und Nicht-Basiskonsumgüter sind die fünf Branchen, die rund 75 Prozent des Akti-enportfolios bestimmen.

HOHE INVESTITIONSQUOTE Die Anlagerichtlinien schreiben vor, dass mindestens zwei Drittel des Fondsvolumens in Aktien investiert sind, zurzeit beträgt das in Aktien investierte Fondsvolumen sogar knapp 98 Prozent. Der Fonds wird in der Basiswährung US-Dollar gemanagt. Währungs-schwankungen zwischen Euro und US-Dollar werden in der unten genannten Anteilsklasse gehedgt. Dass das Fondsmanagement gut gear-beitet hat, lässt sich einfach an der Wertentwick-lung ablesen: Über die vergangenen drei Jahre beispielsweise schaffte der Fonds ein Plus von 26 Prozent (Stand 26. August 2019).

Der Fonds auf einen BlickFondsname: Schroder ISF Global Sustainable Growth

ISIN: LU0557291076

Typ: Aktienfonds global

Ertragsverwendung: thesaurierend

Investmentgesellschaft: Schroder Investment Management

Auflagedatum: 23.11.2010

Fondsvolumen: 149,5 Millionen Euro (Stand: 23.08.2019)

Ausgabeaufschlag/Gesamtkosten: 5,0 %/1,65 % p. a.

F O N D S I M F O K U SSeptember 2019Fonds- und Finanz-Berater

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D ie Welt soll eine bessere werden. Und die Europäische Union (EU) will ihren Teil dazu beisteuern. Bei den Themen

Klima und Energie hat sie dafür drei Ziele klar abgesteckt: Gegenüber dem Stand des Jahres 1990 sollen die Treibhausgas-Emissionen um 40 Prozent und der Energieverbrauch um 32,5 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig soll der Anteil erneuerbarer Energien im Endver-brauch auf 32 Prozent ansteigen. Alle drei Ziele

Die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in Europa ist mit immensen Kosten verbunden. Brüssel will deshalb auch die Finanzbranche in die Pflicht nehmen

GRÜNE FONDSANLAGEN

sollen bis zum Jahr 2030 erreicht sein. In ihrer Wirtschaftsstrategie 2050 gibt die EU sogar das Ziel aus, die Emission von Treibhausgasen auf „Netto-Null“ zu reduzieren.

FINANZBRANCHE GEFORDERT Diese Ziele sind hoch ambitioniert. Und teuer. Das wissen auch die Politiker in Brüssel. Das Geld aus den EU-Töpfen wird dafür nicht ausreichen. Brüssel schätzt die Finanzierungslücke auf 175 bis

Fondsname Investmentgesellschaft ISINEntwicklung in %*3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre

DPAM Invest B – Equities Europe Sustainable Degroof Petercam AM BE0940001713 25,6 36,1 105,8

KCD-Union Nachhaltig Aktien Fonds Union Investment DE0005326532 16,9 37,0 119,0

Kepler Ethik Aktienfonds Kepler Fonds AT0000675657 18,1 37,9 126,2

ODDO Sustainability ODDO BHF AM DE0007045437 19,8 35,0 140,5

ÖkoVision Classic C ÖkoWorld LUX LU0061928585 25,7 47,1 141,9

* kumulier t , gerundet , Stand : 28.08.2019, Quel le : Targobank

Nachhaltigkeitsfonds: Gutes tun und dabei verdienenGrüne Geldanlagen liegen im Trend und sind wohl das am schnellsten wachsende Segment in der Finanzbranche. Einige

Fonds zeigen eindrucksvoll, dass Nachhaltigkeit auch eine gute Rendite einbringen kann.

Nachhaltigkeit: Gerade Metropolen müssenökologischer werden

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290 Milliarden Euro jährlich. Um diese gewal-tige Lücke zu schließen, will die EU die Finanz-industrie in die Pflicht nehmen. Das Schlüssel-wort lautet „Sustainable Finance“. Die dahinter stehende Idee: Investitionen mit Nachdruck in nachhaltige Technologien und Industriezweige umlenken. Darüber hinaus sollen Nachhaltig-keitsfaktoren im Risikomanagement verankert sowie Transparenz und Langfristigkeit geför-dert werden.

Um Finanzberater in die Lage zu versetzen, die Nachhaltigkeit von Investments beurteilen und entsprechende Empfehlungen an ihre Kunden aussprechen zu können, müssen die Emittenten von Finanzprodukten für mehr Transparenz sorgen: Sie sollen ihre Investmentprozesse of-fenlegen und nachweisen, inwieweit sie ESG-Kriterien (Environment – Social – Governance) berücksichtigen. Dafür müssen sie die Unter-nehmen, in deren Aktien und Anleihen sie in-vestieren, klassifizieren – und zwingen diese damit, ihrerseits transparent zu machen, wie nachhaltig sie agieren. Am Ende, so der Plan, wird die Wirtschaft durch den Druck der Inves-toren zu mehr Nachhaltigkeit gelangen.

ORIENTIERUNG GEWÜNSCHT Aktuell legt rund jeder zweite Bundesbürger Wert auf Nachhal-tigkeit bei der Geldanlage und wäre dafür sogar bereit, auf Rendite zu verzichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung Cofinpro unter mehr als 1 000 Deutschen ab 18 Jahren. Der

Studie zufolge wünschen sich 83 Prozent eine Pflicht für Banken, ihre Kunden aktiv zum The-ma nachhaltige Produkte zu beraten. Und 87 Prozent fordern ein staatliches Siegel, an dem sie erkennen können, welche Wertpapiere den Kriterien einer ökologischen, sozialen und ethischen Unternehmensführung genügen. Bis dies kommt, sollten sich Anleger an den bereits angebotenen Ratings und Prüfsiegeln orientie-ren. So etwa von Morningstar, dem Forum Nachhaltige Geldanlagen und Ecoreporter, die sich als unabhängige Marktakteure der Quali-tätssicherung verpflichtet fühlen. Sie wollen potenziellen Fondsanlegern schon bei der Aus-wahl nachhaltiger Zielinvestments assistieren und Orientierung bieten.

FONDS ENTTÄUSCHEN OFT Wie wichtig ein ver-trauensvolles Gütesiegel für nachhaltige Fi-nanzprodukte sein kann, hat ein Test der Stif-tung Warentest gezeigt. Denn mit einem nachhaltigen Fonds wollen Anleger vor allem eine Geldanlage, die bestimmte ökologische und ethische Richtlinien einhält. Doch wie Stif-tung Warentest in einer Studie feststellte, kön-nen nur wenige der auf dem Prüfstand stehen-den 58 Investmentfonds garantieren, wirklich nachhaltig zu sein („Finanztest“ 07/2017). Für ihre Untersuchung hat die Stiftung Warentest

T O P - S T O R Y

87Quelle : Cof inpro

%

... DER ANLEGER wünschen sich ein staatliches Gütesiegel für

nachhaltige Investments.

Berater mit Nachholbedarf

ANTWORT AUF DIE FRAGE „Haben Sie schon einmal über das Thema nachhaltige

Geldanlage mit Ihrem Finanzberater gesprochen?“ Fazit: Das Angebot an grünen Geldanlagen

ist da, doch der Vertrieb hinkt hinterher

Quelle : All ianz Global Investors

Weiß nicht/ keine Angabe

2 %Ja, ich habe

meinen Berater danach gefragt

12 %

Ja, mein Berater hat das Thema aufgeworfen

9 %

Ich habe keinen Finanzberater

34 %Nein, wir haben nie darüber gesprochen

43 %

in Prozent

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Reduzierter

Ausgabeaufschlag

von bis zu 3 %

AN

ZEIG

E

C-QUADRAT ARTS Total Return Bond

Der Fonds überzeugt als chancenreicher, verlässlicher Portfoliobaustein in jeder Marktphase und ist in ausgewählten Versicherungen sowie mit einem nun reduzierten Ausgabeaufschlag von bis zu 3 % im Direktinvestment zeichenbar. Die Flexibilität der Anlagericht­linien ermöglicht ihm, bis zu 100 % sowohl in Anleihen­ als auch in Geldmarktfonds bzw. geldmarktnahe Fonds und in Bankguthaben zu investieren. Bei der Umsetzung der Anlagepolitik wird verstärkt einem Total Return­Ansatz gefolgt. Das Fondsmanagement nutzt ein von ARTS Asset Management entwickeltes technisches Handelsprogramm mit einer kurz­ bis mittelfristig trendfolgenden Ausrichtung. Die Anlagestrategie orientiert sich nicht an einer Benchmark, angestrebt wird vielmehr längerfristig in allen Marktphasen einen absoluten Wertzuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds verfügt über Top Ratings und ist vielfach ausgezeichnet.

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Performanceergebnisse der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Die Performance wurde unter Anwendung der OeKB/BVI-Methode berechnet. Ausgabe- und Rücknahmespesen sind in der Berechnung der Performanceergebnisse nicht berücksichtigt. Bei einem Anlagebetrag von 1.000,– EUR ist vom Anleger ein Ausgabe-aufschlag iHv max. 30,– EUR zu bezahlen, welcher die Wert ent wick-lung seiner Anlage entsprechend mindert. Ev. anfallende Transakti-ons- und Depotkosten mindern den Ertrag des Anlegers zusätzlich. *Berechnungsquelle: Cyberfinancials Datenkommunikation GmbH.

*5 Jahre | 18,62 %*5 Jahre p.a. | 3,47 %

*10 Jahre | 70,27 %*10 Jahre p.a. | 5,46 %

Nähere Infos zum C­QUADRAT ARTS Total Return Bond erhalten Sie bei Ihrem persönlichen Anlageberater oder bei Ihrer Hausbank. ISIN: AT0000634720 (T) . WKN: A0B6WZ (T) . ARTS Asset Management GmbH . Schottenfeldgasse 20 . A­1070 Wien [email protected] . www.arts.co.at . Info­Hotline: +43 1 955 95 96­0

Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich unverbindlichen Informationszwecken und stellt kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist sie als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wert papierdienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Dieses Dokument kann eine Beratung durch Ihren persönlichen Anlage berater nicht ersetzen. Grundlage für den Kauf von Investmentanteilen ist der jeweils gültige Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anleger in for-mationen (»KID«, »KIID«) sowie der Jahresbericht und, falls älter als acht Monate, der Halbjahresbericht. Diese Unterlagen stehen dem Interessenten bei der Kapitalanlagegesellschaft Ampega Investment GmbH, Charles-de-Gaulle-Platz 1, D-50679 Köln und bei der ARTS Asset Mana gement GmbH, Schottenfeldgasse 20, A-1070 Wien, sowie am Sitz der Zahl- und Informationsstelle in Deutschland, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG, Kaiserstraße 24, D-60311 Frankfurt am Main, sowie im Internet unter www.ampega.de und www.arts.co.at kostenlos in deutscher Sprache zur Verfügung. Alle dargestellten Wertentwicklungen entsprechen der Bruttoperformance, welche alle anfallenden Kosten auf Fondsebene beinhaltet und von einer Wiederanlage ev. Ausschüttungen ausgeht. Performanceergebnisse der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Eine Kapitalanlage in Investmentfonds unterliegt allgemeinen Konjunkturrisiken und Wertschwankungen, die zu Verlusten – bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals – führen können. Es wird ausdrücklich auf die ausführlichen Risikohinweise des Verkaufsprospektes verwiesen. Trends können sich ändern und negative Renditeentwicklungen nach sich ziehen. Ein trendfolgendes Handelssystem kann Trends über- oder untergewichten. ©2019 Morningstar. Alle Rechte vorbehalten. Details zum Morningstar Rating unter www.morningstar.de. Stand August 2019

Wertentwicklung seit Auflage24.11.03 – 31.07.19

+106,92 % (4,74 % p.a.)

Vielfache Auszeichnungen

1. Platz: 1 Jahr2. Platz: 3, 5 Jahre

2007 • 2008 • 2009 • 2010

2011 • 2012 • 2013 • 2014 • 2015

9 X IN FOLGE BESTER DACHFONDSMANAGER

ÖSTERREICHS Morningstar RatingTM GesamtStand: 30.06.2019

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ARTS_Inserat_Bond_A4_FondsBerater_ET02.09.19_1.indd 1 19.08.19 15:07

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drei Kriterien definiert, welche die nachhal-tigen Fonds erfüllen sollten, um ihrem An-spruch gerecht zu werden. Demnach dürfen die Fonds nicht in Papiere von Waffenproduzenten oder Kernkraftwerksbetreibern investieren und keine Firmen finanzieren, die gegen Arbeits- und Menschenrechte verstoßen. Testsieger wur-de der ÖkoWorld ÖkoVision Classic C – der konsequent nachhaltigste. Dieser Aktienfonds schließt alle von der Stiftung Warentest als pro-blematisch betrachteten Branchen aus. So wird nicht in Aktien von Unternehmen investiert, die etwa mit Erdöl, Fracking oder Agrar-Gen-technik in Verbindung gebracht werden.

ESG-WISSEN FÜR ALLE Die Problematik zeigt, wie wichtig es ist, dass sich jeder – egal ob Berater oder Anleger – mit der Thematik Nach-haltigkeit auseinandersetzt. Eine Grundlage bietet nun der belgische Vermögensverwalter Degroof Petercam Asset Management (DPAM) an, der bereits seit mehr als 15 Jahren in diesem Sektor tätig ist. „Heute können wir mit Recht behaupten, in diesem aufstrebenden Bereich der Branche zu einer Referenz geworden zu sein. Wir sind davon überzeugt, dass insbeson-dere auch die Privatanleger umfänglich über

das Thema Nachhaltigkeit informiert sein sollten“, sagt Hugo Lasat, Vorstandschef von DPAM. Antworten auf Fragen wie „Wie steht es um gesetzliche Bestimmungen und Regu-lierungen?“, „Wie baut man ein nachhaltiges Portfolio auf und implementiert eine solche Strategie?“ oder „Wie nutzt man Stimmrechte und setzt sich als Aktionär ein?“ und viele wei-tere geben die Experten von DPAM in ihrem „Sustainability Knowledge Centre“, das sich unter www.sustainabilityknowledgecentre.be finden lässt. Die Belgier möchten damit ihr mittlerweile breites Wissen und ihre Erfahrung teilen. Die Informationsplattform zeigt Entwicklungen so-wie Hintergründe auf und analysiert die Vor- und Nachteile nachhaltiger Geldanlagen. „Über das Sustainability Knowledge Centre lassen sich die verschiedenen Konzepte, Terminolo-gien und Begriffe erschließen sowie Themen neu entdecken oder auch gezielt vertiefen. Re-gelmäßig werden wir ein neues Kapitel zu Schlüsselthemen rund um nachhaltige Anlagen aufschlagen“, verspricht Lasat.

DIE REGULIERUNG KOMMT Am Ende, so die Idee, wird die Wirtschaft durch den Druck der In-

in Prozent

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Deutschland nur im Mittelfeld

SÜDEUROPÄISCHE ANLEGER interessieren sich besonders für nachhaltige Investments. Der Aussage „Geld nachhaltig anzulegen

erscheint mir wichtig oder sehr wichtig“ stimmten über 80 Prozent der Befragten eindeutig zu. Deutschland rangiert, was das Interesse an nachhaltigen Investments betrifft, nur im Mittelfeld.

Quelle : All ianz Global Investors

September 2019Fonds- und Finanz-Berater

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D ie Dax-Berichtssai-son zum zweiten

Quartal 2019 begann unerfreulich: Das Tech-Unternehmen SAP musste einen Gewinn-rückgang um fast ein Fünftel hinnehmen. Die Gewinnmarge schrumpfte von 30 Pro-zent im Vorjahr auf zwölf Prozent in diesem Jahr. Den Negativtrend ver-vollständigten dann die Deutsche Bank und der Autohersteller Daim-ler, die beide im zweiten Quartal sogar in die Verlustzone rutschten. LICHTBLICKE Dagegen gab es er-staunlich gute Nachrichten aus Wolfsburg. Volkswagen, geprägt von Diesel skandal und der Evolu-

tion hin zum E-Motor, steigerte seinen Betriebsgewinn um fast 30 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro und den Umsatz um fast sieben Prozent auf gut 65 Milliarden Euro. Die meisten Dax-Unternehmen wiesen trotz einer sich abschwä-chenden Konjunktur überraschend starke Zahlen vor und erhöhten ihre

Profitabilität deutlich. So konnten bis auf BASF – minus vier Prozent – und Covestro (minus 17 Pro-zent) alle Dax-Firmen den Umsatz halten oder teilweise sogar deutlich ausbauen. Die Umsatz-steigerungen reichten bis zu 37 Prozent bei Wire-card. Insgesamt ist der Umsatz der Dax-30-Kon-zerne im zweiten Quartal

um 4,5 Prozent auf knapp 354 Mil-liarden Euro gestiegen.➜ Dax-Performance-Index-Zertifikat ISIN: DE000DM33833

➜ Dax-Bonus-und-Teilschutz-Zertifikat ISIN: DE000UV6PDQ3

➜ Dax-Performance-Index-Zertifikat ISIN: DE000A1ZFLJ0www.targobank.de

EINE SONDERVERÖFFENTLICHUNG DER TARGOBANK

ÜBERRASCHEND STARKE ZAHLENDie Anleger schauten gespannt auf die Berichtssaison der Dax-Unternehmen für das

zweite Quartal 2019. Die Erwartungen wurden größtenteils erfüllt

Dax-Saison: Bulle triumphiert über Bär

vestoren zu mehr Nachhaltigkeit gezwungen. Wer glaubt, Brüssel meine die Vorhaben nicht ernst, alles werde nur halb so wild, irrt. Finanz-berater sollten sich keine Illusionen machen. Die Regulierung kommt – allein schon deshalb, weil die EU kaum andere Möglichkeiten hat, ihre selbst gesteckten, hoch ambitionierten Kli-maziele zu erreichen. Mit keiner anderen Stell-schraube im Brüsseler Handwerkskasten lassen sich solch große Geldsummen in Richtung nach-haltige Wirtschaft bewegen. Und Deutschland soll laut Beschluss der Bundesregierung sogar der führende Sustainable-Finance-Standort in Europa werden. Der Zug rollt also bereits.

FRÜH AUF GRÜN SCHALTEN LOHNT Deshalb wollen gerade auch deutsche Sparer schon heute um-fassend über die bereits vorhandenen grünen Anlagemöglichkeiten informiert werden. Finanz institute, die ihre Beratungsprozesse ent-sprechend umstellen und ihre Kunden gezielt auf ihre Wünsche zum nachhaltigen Investieren ansprechen, sind der Konkurrenz deshalb viel-leicht einen entscheidenden Schritt voraus.

Grüne Zukunft: Nachhaltige Anlage-beratung ist gefragt

T O P - S T O R YSeptember 2019Fonds- und Finanz-Berater

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Machen Sie mit Ihren Geldanlagen den Unterschied.Gemeinsam können wir etwas bewegen.

Erträge und Verantwortung – unsere nordische DNA.

Die genannten Teilfonds sind Teil von Nordea 1, SICAV, einer offenen Investmentgesellschaft luxemburgischen Rechts, welcher der EG-Richtlinie 2009/65/EG vom 13 Juli 2009 entspricht. Hierbei handelt es sich um Werbematerial, es enthält daher nicht alle relevanten Informationen zu den erwähnten Teilfonds. Jede Entscheidung, in den Teilfonds anzulegen, sollte auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) sowie des aktuellen Jahres- und Halbjahresberichts getroffen werden. Die genannten Dokumente sind in elektronischer Form auf Englisch und in der jeweiligen Sprache der zum Vertrieb zugelassenen Länder auf Anfrage unentgeltlich bei Nordea Investment Funds S.A., 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemburg oder bei der Informationsstelle in Deutschland (auch in Papierform), Société Générale S.A. Frankfurt Branch, Neue Mainzer Straße 46-50, D-60311 Frankfurt am Main, Deutschland, erhältlich. Kopien der vorgenannten Dokumente stehen Ihnen auch hier zur Verfügung. Herausgege-ben von Nordea Investment Funds S.A. 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemburg, einer von der Commission de Surveillance du Secteur Financier in Luxemburg genehmigten Verwaltungsgesellschaft.

Nordea STARS PaletteNordea 1 – Global Climate and Environment Fund

nordea.de/verantwortungsbewussteinvestments

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D ie Welt befindet sich im Wandel: Die Be-leuchtung und die Heizung im Zuhause werden digital gesteuert, der Einkauf über

das Internet erledigt. Der Austausch mit Freun-den läuft vor allem über WhatsApp, Instagram oder andere Dienste. Immer mehr Fahrzeuge werden elektrisch angetrieben und via Internet geteilt. Aber nicht nur die Lebenswelt, auch der Lebenswandel ändert sich: Menschen in hohem Alter bleiben länger jung und unternehmungs-lustig, während die Jugend es gern komfortabel hat – beide bewegen sich mit Vorliebe per Rad, vorzugsweise mit dem E-Bike beziehungsweise Pedelec, oder, so der neueste Trend, cruisen mit dem E-Scooter durch die Städte.

Eine Reihe von Unternehmen profitieren von solchen Trends. Schneider Electric beispiels-weise mit Hauptsitz in Frankreich und Unter-nehmen in mehr als 100 Ländern, ist ein An-bieter, der sich auf digitales Energiemanagement spezialisiert hat und nicht nur Ladestationen bereithält, sondern sich auch um Gebäudeau-tomation oder intelligente Netze kümmert. Das Unternehmen ist eine der größten Positionen im aktienorientierten Vermögensverwaltungs-fonds ODDO BHF Polaris Dynamic, ein Teil-fonds des ODDO BHF TRUST Exklusiv.

DIGITALE TRANSFORMATION Aktienanlagen, die auf langfristige Trends wie die digitale Transformation setzen, sind vielversprechend, erfordern jedoch bei Anlegern einen langen Atem und starke Nerven. So steckt ein Großteil des Fondsvolumens in Aktien, welche die Trends Digitalisierung und den weltweiten de-mografischen Wandel vor allem mit Titeln aus den USA und Europa abdecken. Ein kleiner Teil von aktuell etwa fünf Prozent des Fondsvolu-mens ist in Zertifikate investiert, etwa zehn Prozent sind Barmittel. Laut Anlagerichtlinien darf der Aktienanteil die Grenze von 70 Prozent nicht unterschreiten, während Cash und Renten papiere jeweils unterhalb der 30-Pro-zent-Grenze liegen müssen.

Innerhalb dieser Bahnen lief es bisher gut für den Fonds. Das Managementteam hält weltweit

Der aktienorientierte Vermögensverwaltungsfonds „ODDO BHF TRUST Exklusiv: ODDO BHF Polaris Dynamic“ investiert in die dynamischen Zukunftsmärkte der Welt und will damit eine attraktive Wertsteigerung erzielen

DIE GROSSEN TRENDS

E-Scooter-Fahrer: Mobilität im Wandel

F O N D S I M F O K U S

Der Fonds auf einen BlickFondsname: ODDO BHF TRUST Exklusiv: ODDO BHF Polaris Dynamic

ISIN: LU0319577374

Typ: Vermögensverwaltungsfonds

Ertragsverwendung: ausschüttend

Investmentgesellschaft: ODDO BHF Asset Management

Auflagedatum: 22.10.2007

Fondsvolumen: 318 Millionen Euro (Stand: 31.07.2019)

Ausgabeaufschlag / Gesamtkosten: 3 %/1,79 % p. a.

Ausschau nach ausschüttungsstarken Titeln im Substanz-Bereich. Zu den Top-Investments zäh-len neben der Compass Group eben auch der Elektrizitätsdienstleister Schneider Electric, die Bezahlservices PayPal, Visa und Mastercard sowie BASF und – mit gut fünf Prozent Volu-menanteil – Xetra-Gold. Mit dieser Aufstellung ergatterte der Fonds fünf Morningstar-Sterne. Dies könnte in Zukunft für eine weitere gute Entwicklung in unsicheren, aber dynamischen Märkten sprechen.

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D ie Gewinne der vermögensverwaltenden Fonds (VV-Fonds) im ersten Halbjahr 2019 spiegelt die freundliche Stimmung

der Aktien- und Anleihemärkte wider. Nach der größtenteils negativen Entwicklung 2018 – ins-besondere im Dezember – haben die VV-Fonds ihre Linie wieder gefunden und konnten dem Versprechen solider Performance bei vermin-dertem Risiko größtenteils gerecht werden. „Die vermögensverwaltenden Fonds konnten die po-sitiven Entwicklungen nutzen und gute Renditen erzielen“, so Nicolai Bräutigam von MMD Ana-lyse & Advisory. Mit einer eigenen Datenbank und seinem Analyseinstrumentarium ist das Arnsberger Research- und Beratungshaus seit Jahren auf das Produktsegment VV-Fonds spe-zialisiert. Die Performance dieser Fonds, ge-messen am MMD-Index All Fund, liegt für das erste Halbjahr 2019 bei 8,01 Prozent. Die VV-Fonds konnten sich durch aktives Risikoma-nagement auszeichnen und die maximalen Verluste im Vergleich zur Benchmark minimie-ren. „Die maximalen Drawdowns, also der ma-ximale Verlust in diesem Zeitraum, fällt bei allen vier Anlagestrategien niedrig aus“, so Bräutigam. Zum Vergleich: Der maximale Dra-wdown bei den offensiven Anlagestrategien liegt im Schnitt bei einem Minus von 3,77 Pro-zent, während der Aktienindex Dax Verluste in Höhe von 5,53 Prozent hinnehmen musste (siehe Grafik auf Seite 12).

LANGFRISTIGER ERFOLG ZÄHLT Dennoch sollten Anleger nicht nur die absolute Wertentwicklung als Hauptkriterium für eine Investmententschei-dung berücksichtigen, warnt Bräutigam. Viele

F O N D S - W I S S E N

Fondsname Investmentgesellschaft ISIN Entwicklung in %*

1 Jahr 3 Jahre 10 JahreBL Global Flexible EUR B BLI Banque de Lux. Investment LU0211340665 12,1 16,2 68,7

Degussa Bank Portfolio Privat Aktiv Warburg Invest DE000A0MS7D8 10,0 26,0 46,3

green benefit – Nachhaltigkeit Plus Axxion LU1136260384 25,4 34,0 –

M & W Privat LRI Invest LU0275832706 34,6 -8,1 -0,9

ODDO BHF Polaris Dynamic ODDO BHF AM LUX LU0319577374 4,7 17,0 131,0

* kumulier t , gerundet , Stand : 23.08.2019, Quel len : Targobank

Vermögensverwaltende Fonds: Mischfonds de luxeVV-Fonds erzielen im Durchschnitt attraktive Renditen bei vermindertem Risiko. Kennzeichnend für VV-Fonds ist die

Flexibilität: Sie nutzen mehrere Anlageklassen und können dort investieren, wo sich gerade Renditechancen abzeichnen.

Vermögensverwaltende Fonds sind auch 2019 bislang dem an sie gestellten Anspruch auf solide Performance bei vermindertem Risiko gerecht geworden

GUT GESCHLAGEN

Licht am Horizont: VV-Fondsmanagerblicken auf ein guteserstes Halbjahr zurück

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Fonds mit Spitzenplätzen haben die hohe Per-formance unter ebenso hohen Schwankungen, sprich Volatilität, erreicht. Diese liegen in eini-gen Fällen sogar über den Volatilitäten der Ak-tienindizes. Daher ist ein Blick auf das Risiko für eine sachgerechte Bewertung essenziell. Zusätzlich sollten für eine leistungsgerechte Be-wertung des Fondsmanagers die Produkte im Detail und über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden. Dabei können in einem ers-ten Schritt quantitative Rankings – wie dass MMD-Ranking – helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen.

SINN UND ZWECK Vermögensverwaltende Fonds bieten sich für Anleger an, die zugunsten eines reduzierten Risikos auf die Top-Renditen einer rein aktienorientierten Anlage verzichten. Zu-dem haben sie die Gewissheit, ihr Vermögen auf verschiedene Anlageklassen gestreut zu haben, ohne sich selbst darum kümmern zu müssen.Trotzdem müssen sich Anleger bewusst sein, dass „vermögensverwaltend“ kein Allheilmittel ist. Die Entwicklungen der verschiedenen An-lageklassen kann auch der versierteste Invest-

mentprofi nur bedingt einschätzen und entspre-chend reagieren. Zudem haben etliche Anbieter den Run auf VV-Fonds genutzt, um ihren Fonds werbewirksam das Label „vermögensverwal-tend“ zu verleihen, was aber zunächst nichts über die Qualität des Fonds aussagt. Die große Nachfrage hat außerdem dazu geführt, dass ei-nige Fonds ein Volumen von mehreren Milliar-den Euro verwalten. Angesichts solcher Fonds-volumen ist der Vorteil von VV-Fonds, schnell und flexibel auf Marktveränderungen zu rea-gieren, unter Umständen eingeschränkt.

Wichtig ist aufgrund der verschiedenen Katego-rien von VV-Fonds auch, sich der eigenen Chan-cen-/Risikomentalität und des persönlichen Anlageziels bewusst zu sein. Der Fonds sollte genau dazu passen. Ausschlaggebend ist wie bei fast allen Fondsarten die Leistungsfähigkeit des Managements. Gerade auch bei VV-Fonds ist nicht selten festzustellen, dass frühere Top-Performer heute nur noch eine mittelmäßige Rendite erwirtschaften. Eine Analyse ist unver-zichtbar. Dabei kann sich die Unterstützung eines erfahrenen Beraters auszahlen.

F O N D S - W I S S E N

POSITIVE BILANZ Vermögensverwaltende Fonds konnten sich im ersten Halbjahr wieder recht gut schlagen. Die maximalen Verluste

waren im Durchschnitt für alle vier Kategorien vermögensverwaltender Fonds von defensiv bis flexibel niedriger als bei großen europäischen Indizes.

Quelle : Asset Standard GmbH

Entwicklung VV-Fonds erstes Halbjahr 2019in Prozent Per formance Drawdown

25

20

15

10

5

0

-5

-10

-15

-2,14-3,77 -3,26

-0,99

5,437,14

10,788,70

MMD-Index defensiv

MMD-Index ausgewogen

MMD-Index offensiv

MMD-Index flexibel

-5,53 -5,53 -5,89

-0,51

17,42 18,32 17,82

2,07

Dax Euro Stoxx 50 MSCI WorldEUR

Rex

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Verantwortlich für diesen Newsletter: Focus Magazin Verlag GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München, Tel.: 0 89/92 50-38 22, Fax: 0 89/92 50-36 20, E-Mail: [email protected], Geschäftsführer: Burkhard Graßmann, Amtsgericht München HRB 97887, Ust.-Nr.: DE 811 286 855, Chefredakteur und verantwortlich i. S. d. MDSTV: Frank Pöpsel, Arabellastraße 23, 81925 München. Disclaimer: Sämtliche Inhalte des Fonds- und Finanz-Beraters wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und formuliert. Dennoch kann weder seitens des Verlags noch seitens der Redaktion eine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit dieser Informationen gegeben werden. Die Ausführungen im Rahmen des Fonds- und Finanz-Beraters stellen im Übrigen weder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren noch eine Anlageberatung dar. Eine Haftung für Vermögensschäden, die durch Anwendung von Hinweisen und Empfehlungen des Fonds- und Finanz-Beraters eventuell auftreten bzw. aufgetreten sind, ist demzufolge kategorisch ausgeschlossen. Fotos: Canstock/Gajus (S. 14),Focus Money (S. 1), Getty Images/allanswart (S. 8), Getty Images/borchee (S. 1, 4), Getty Images/flyingrussian (S. 1), Getty Images/golero (S. 2), Getty Images/Kamadie (S. 11), Getty Images/Nastasic (S. 10), Getty Images/Nikada (S. 2), Getty Images/Portra (S. 8), PR (S. 2, 3)

IMPRESSUM

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Wer Geld anlegen möchte, hat es nicht leicht. Mi-nuszinsen, Nullrenditen, Geldschwemme und

bereits gut gelaufene Aktienmärkte machen dem Spa-rer das Leben schwer. In dem Wirrwarr von Infor-mationen und Nicht-Informationen geht schnell der Überblick verloren. Dabei ist der glasklare Blick fürs Wesentliche heute wichtiger denn je.

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EHRHARDT

HÜFNER

LEBER HELLER

HELLMEYER

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F O N D S -T I P P S T R AT E G I E

Geschützte Strategie:Wie sich auch heutenoch Ausschüttungenergattern lassen

E in Großteil der Stiftungen in Deutschland befindet sich in einer unverschuldet schwierigen finanziellen Lage“, berichtet

Bernhard Matthes, Bereichsleiter Portfolio-management bei der Bank für Kirche und Ca-ritas (BKC). Grund sei die Niedrig- und Null-zinspolitik der Notenbanken, diagnostiziert der Fondsmanager. Zahlreiche spezialisierte Fonds wollen den Stiftungen mit attraktiven Aus-schüttungen aus der Patsche helfen. Auch für risikoscheue Privatanleger sind gute Stiftungs-fonds keine schlechte Wahl: Die typische An-

Stiftungsfonds versuchen die Quadratur des Kreises: attraktive Erträge bei null Risiko. Einige Fonds kommen dem hohen Ziel sehr nah. Wie ihnen das Kunststück gelingt

RENDITE OHNE ANGST

lagestrategie eines Stiftungsfonds ist konser-vativ und sehr vorsichtig. Die Fondsmanager zielen zwar auf Wertzuwachs und regelmäßige Ausschüttungen ab, doch oberstes Bestreben ist der Werterhalt. Logisch: Deutsche Stif-tungen sind per Gesetz dazu verpflichtet, ihr Vermögen zu erhalten.

REGELMÄSSIGE EINNAHMEN Gleichzeitig braucht aber eine Stiftung regelmäßige Ein-nahmen, denn ohne Geld kann sie in aller Re-gel ihren Stiftungszweck nicht erfüllen. Re-

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gelmäßige Ausschüttungen bei minimalem Risiko – in einer Welt ohne Zinsen und heftig schwankender Aktienmärkte ist das eine kaum lösbare Aufgabe. Dass die Herausforderung dennoch zu bewältigen ist, zeigt eine aktuelle Studie des Münchner Analysehauses Fonds-consult. Die besten Stiftungsfonds schafften auf Jahressicht mehr als vier Prozent Wertzuwachs, fast alle konnten die versprochenen Auszah-lungen stemmen. Im Durchschnitt schütten die von Fondsconsult untersuchten 20 Stiftungs-fonds zwei Prozent des Vermögens an ihre An-teilseigner aus.

Wie haben deren Manager das geschafft? „Die in unserer Studie untersuchten Fonds unter-scheiden sich teilweise deutlich mit Blick auf die Anlagebedürfnisse einer Stiftung. Die über-wiegende Zahl der Produkte orientiert sich dennoch unverändert am Risikoprofil eines defensiven Mischfonds“, erklärt Stephan Schrödl, Senior Analyst bei Fondsconsult.

ORIENTIERUNG AN DEFENSIVEN MISCHFONDS Defensiver Mischfonds? Einfach ausgedrückt heißt das: wenig Aktien, viel Anleihen. Den Anteil der Aktien beschränken die Manager der Stiftungsfonds meist auf 30 bis 35 Prozent. Anleihen guter Qualität bilden den Kern ihrer Portfolios. Teilweise werden zusätzlich noch weitere Anlageklassen beigemischt, vor allem Immobilien beziehungsweise Immobilienfonds und Gold. Doch welche Anleihen bringen der-zeit noch genug Rendite? Sichere Bundesanlei-hen sind es eher nicht. Wer heute dem deut-schen Staat Geld leiht, muss schließlich dafür bezahlen. Selbst Bundesanleihen mit 30 Jahren Laufzeit haben gegenwärtig eine negative Ren-dite. Das freut den Finanzminister, hilft Anle-gern aber nicht aus der Bredouille.

Auch andere Staaten zahlen heute kaum noch Zinsen. „Insbesondere Staatsanleihen können weder eine ausreichende laufende Verzinsung bieten noch als Diversifikationsbaustein im Portfolio dienen“, erklärt Fondsprüfer Schrödl. Auf dieses schwierige Kapitalmarktumfeld re-agierten die Fondsmanager deshalb zuneh-mend mit „flexiblen Strategien“. In der Praxis heißt das: Auch Stiftungsfonds fahren notgedrungen das Risiko in ihrem Port-folio nach oben. Sie investieren heute stärker als früher in Unternehmensanleihen und in ausländische Wertpapiere, selbst wenn diese Papiere eine niedrigere Qualität aufweisen

Quelle : Mornings tar Direc t

–10

0

+10

+20

+30

2014 15 16 17 18 2019

Ziel des BKC Treuhand Portfolio ist es, die Wertschwan-kungen so gering wie möglich zu halten und das Kapital nicht zu riskieren. Gedacht ist der Fonds für kirchliche und karitative Einrichtungen sowie für Stiftungen, er

eignet sich aber auch für private Anleger.

NACHHALTIG GUT

Doppelte Rendite gesucht Der BKC Treuhand Portfolio will liefern, was Stiftungen wollen: Oberstes Ziel ist der langfristige reale Kapitalerhalt, gepaart mit regelmäßigen, stabilen Ausschüttungen. „Der Fonds ist nach dem Vorbild der Stiftungsfonds der US-Elite-universitäten Harvard und Yale konzipiert“, erklärt Bern-hard Matthes, Bereichsleiter Portfolio-Management bei der Bank für Kirche und Caritas (BKC). Diese Universitäten hätten bereits frühzeitig auf eine besonders breite Streu-ung des Vermögens gesetzt und erzielten damit herausra-gende Ergebnisse. Der BKC Treuhand Portfolio geht jedoch noch einen Schritt weiter und sucht die doppelte Rendite ethisch-nachhaltiger Geldanlagen: Neben dem finanziellen Erfolg spielen bei der BKC und Fondspartner Universal In-vestment Umwelt und soziale Aspekte eine wichtige Rolle. Um eine hohe Qualität in der Nachhaltigkeit des Fonds zu gewährleis ten, nutzt die Bank für die Auswahl der Einzel-titel den Filter, den sie seit vielen Jahren bereits bei ihren Eigenanlagen einsetzt. Rund 70 Prozent des Fondsvermö-gens sind normalerweise in europäischen Renten investiert, eine Beimischung von Aktien und alternativen Anlagen in Höhe von jeweils 15 Prozent ist möglich. Abhängig von der aktuellen Marktentwicklung kann das Fondsmanagement die Quoten der Anlageklassen nach oben oder unten an-passen. Größte Einzelpositionen sind aktuell ein Schwei-zer Gold-ETF sowie ein Schweizer Silber-ETF, die zusam-men fast neun Prozent des Fondsportfolios ausmachen. Auf der Währungsseite ist der Fonds zu über 41 Prozent in Euro investiert, auf Platz zwei folgt der US-Dollar mit knapp 18 Prozent, und auf dem dritten Platz liegt der polnische Zloty mit gut vier Prozent. Die Eignung als Basisinvestment zeigt auch ein Blick auf die Ausschüttungsrenditen: Diese lagen beim BKC Treuhand Portfolio in den vergangenen Jahren stets oberhalb der Inflationsrate in Deutschland.

BKC Treuhand Portfolio

Prozentuale Entwick lung sei t 31.1.2014

ISIN: DE000A0YFQ92

Fondsvolumen: 276,67 Millionen Euro

TER (Gesamtkostenquote): 0,73 %

Wertentwicklung 1/3/5 Jahre: 6,30 %/4,77 %/19,94 %

Volatilität 1/3/5 Jahre: 2,65 %/3,03 %/3,59 %

Vergleichsportfolio: 75 % Euro-Anleihen, 25 % Aktien

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als Staatsanleihen. Durch eine möglichst brei-te Diversifikation versuchen die Fondsmanager, die höheren Risiken unter Kontrolle zu behalten. Einigen gelingt das bislang recht gut, andere schockten ihre Anteilseigner jedoch zuletzt mit Verlusten. „Auf der Rentenseite ist eine zuneh-mende Dehnung der Anlagerichtlinien festzu-stellen“, berichtet Schrödl. Viele Stiftungsfonds seien heute nicht nur kräftig in Unternehmens-anleihen guter Bonität investiert, sondern auch in riskante Hochzins-, sprich Ramschanleihen. Auch Schwellenländer-Anleihen seien regelmä-ßig im Fondsportfolio vertreten. Diese Zinspa-piere aus den Emerging Markets bringen eben-falls viel mehr Rendite als europäische Staatsanleihen, bergen jedoch ein höheres Aus-fallrisiko. Zudem schwanken die Kurse der Exo-tenanleihen stärker.

AUF DER RASIERKLINGE REITEN Um angemes-sene Erträge erzielen zu können, erscheine diese Ausrichtung der Stiftungsfonds zwar fast schon als „alternativlos“, dennoch erinnere die Strategie an einen „Ritt auf der Rasierklinge“, warnt Schrödl. Schließlich gelte es, das Kapital zu erhalten. Eher positiv zu werten sei dagegen auf der Aktienseite die zunehmende Internati-onalisierung der Fonds. Hintergrund: Wer nicht nur Aktien aus der Heimat erwirbt, streut sein Risiko und kann sich mitunter über bessere Erträge freuen. So brachten etwa 2018 US-Ak-tien mehr Gewinn als Aktien aus Deutschland oder Europa. Dennoch blieben die Fondsmana-ger nach Einschätzung von Schrödl noch zu zurückhaltend bei Investments in US-Aktien.

In der Fondsconsult-Untersuchung wurden nur Fonds berücksichtigt, die schon seit mindestens drei Jahren am deutschen Markt bestehen und die ab 50 Millionen Euro Vermögen verwalten. Beurteilt wurden unter anderem das Fondsma-nagement, die Anlagegrundsätze, das Risiko-management, die Kosten und natürlich auch Wertzuwachs und Ausschüttungsrenditen. Vor allem bei der Wertentwicklung ließen sich große Unterschiede feststellen. Über ein Jahr gesehen, variierte das Ergebnis der Fonds von 4,65 Prozent Zuwachs beim Fonds FvS Stiftung bis zu einem Minus von 11,6 Prozent beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Immer-hin: „Bei den Ausschüttungsrenditen war eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau festzustel-len“, berichtet Fondsconsult. Im Mittel hätten die Ausschüttungen über die letzten drei Jahre etwa bei zwei Prozent gelegen.

Mit einem Vermögen von annähernd zwei Milliarden Euro gehört der DWS Stiftungsfonds zu den

größten Fonds seiner Kategorie. Anleger profitieren von einer relativ stabilen Wertentwicklung.

SCHWERER TANKER

Lange Historie, großes Volumen Mit ihrem einmal pro Jahr ausschüttenden Stiftungsfonds zielt die DWS sowohl auf institutionelle als auch auf private Anleger. Die Fonds-Ratingagentur Morningstar klassifiziert den Fonds als defensiven Mischfonds, der also bei seinen Investments auch auf ein relativ geringes Risiko Wert legt. Nach der von der EU vorgegebenen Risikoklassifizierung liegt der Stiftungsfonds in Risikoklasse 3 (konservativ si-cherheitsorientiert). Fondsmanager Markus Diebel inves-tiert dazu relativ flexibel je nach Börsensituation in euro-päische Aktien und Anleihen. Dabei berücksichtigt er auch

„nachhaltige Anlagekriterien“, bevorzugt also Papiere von Unternehmen, die im Sinne von Umwelt und Gesellschaft agieren. Maximal 30 Prozent des Fondsvermögens dürfen in Aktien gehalten werden, doch aktuell hat Diebel diese Quote nicht ausgeschöpft: 75 Prozent des Portfolios sind mit Zinspapieren bestückt. Überwiegend handelt es sich dabei um Unternehmensanlei-hen mit einem mittleren Bonitätsrating von BBB. Größte Ein-zelpositionen sind eine spanische Staatsanleihe, die immerhin 2,9 Prozent des Portfolios belegt, sowie eine irische Staats-anleihe mit einem Gewicht von 2,1 Prozent. Zu den größten Einzelpositionen gehören darüber hinaus die Unternehmens-anleihen von Ferrovial Netherlands, Danone und AP Møller- Mærsk. Bei seinen Aktieninvestments konzentriert sich Die-bel auf Subs tanzwerte mit hoher Marktkapitalisierung. Die-se findet er fast ausschließlich in den Vereinigten Staaten und im Euro-Raum. Der Fonds wurde bereits im April 2002 aufgelegt und ist bis heute auf ein stattliches Vermögen von rund 1,8 Milliarden Euro angewachsen. Privatanleger kön-nen über einen Sparplan in den DWS Stiftungsfonds inve-stieren, der Ausgabeaufschlag beträgt drei Prozent.

DWS Stiftungsfonds

ISIN: DE0005318406

Fondsvolumen: 1,8 Milliarden Euro

TER (Gesamtkostenquote): 1,10 %

Wertentwicklung 1/3/5 Jahre: 1,98 %/5,20 %/9,72 %

Volatilität 1/3/5 Jahre: 3,11 %/3,09 % /3,93 %

Quelle : Mornings tar Direc t

–5

0

+5

+10

+15

2016 2017 2018 2019

Prozentuale Entwick lung sei t 31.6.2016

Vergleichsportfolio: 75 % Euro-Anleihen, 25 % Aktien

F O N D S -T I P P S T R AT E G I ESeptember 2019Fonds- und Finanz-Berater

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F O N D S -T I P P S T R AT E G I E

DIE BESTEN FONDS In der Fondsconsult-Ge-samtbewertung erhielten fünf der 20 Fonds die Top-Note „Sehr gut“: Der BKC Treuhand Port-folio, der DWS Stiftungsfonds, der Fonds FvS Stiftung, der Landert Stiftungsfonds und der Stiftungsfonds Spiekermann & Co. Beim BKC Treuhand Portfolio von der Paderborner Bank für Kirche und Caritas beeindruckten die Fond-sconsult-Analysten vor allem die sehr niedrigen Kosten sowie die hohe Stabilität im Fondsma-nagement. Überzeugen konnte BKC-Fondsma-nager Matthes die Analysten vor allem mit seiner mutigen Ausrichtung des Anleihenport-folios – etwa bei Schwellenländer-Anleihen – und mit seiner flexiblen Strategie, bei der auch alternative Anlagestrategien aus der Hedge-fonds-Welt zum Einsatz kommen. Dazu kam: Besonders im turbulenten vierten Quartal 2018 habe Matthes mit einer frühzeitig reduzierten Aktienquote Verluste vermeiden können, er-klärt Analyst Schrödl. Auch die vergleichswei-se hohe Ausschüttungsquote des Fonds (2,5 Prozent) brachte Punkte.

Der vom Kölner Fondsmanager und Vermö-gensverwalter Flossbach von Storch gesteuerte Fonds FvS Stiftung punktete in der Fondscon-sult-Wertung „erneut mit seinem stringenten Anlageprozess in Verbindung mit einer kon-sistenten und flexiblen Implementierung der Investmentideen“. Zudem glänzte der Fonds mit der höchs ten Ausschüttungsrendite. Der DWS Stiftungsfonds erarbeitete sich dagegen die Top-Note im Fondsconsult-Test mit seiner hohen Aktienquote, seinem flexiblen Anlei-henportfolio und einem guten Risikomanage-ment. So ergebe sich damit bei diesem Fonds eine gute Balance zwischen Chance und Ri-siko.

Ebenfalls gut kam bei den Analysten die offen-sive Positionierung des Landert Stiftungsfonds und des Stiftungsfonds Spiekermann & Co an. Fast die Hälfte des Spiekermann-Portfolios be-steht aus Unternehmens-, Hochzins- und Schwellenländer-Anleihen. Zudem gehört der Fonds zu den preiswertesten Produkten im Test.Übrigens: Für Anleger, die Wert auf nachhaltig ausgerichtete Investments legen, sind Stiftungs-fonds ebenfalls eine gute Wahl, denn die Fonds zeichnen sich auch durch Nachhaltigkeit aus. Offensichtlich wollen die meisten Stiftungen nicht nur sichere Erträge, sondern zudem ethi-sche, ökologische und soziale Kriterien berück-sichtigt wissen.

Lukrative Anleihen Beim Landert Stiftungsfonds AMI handelt es sich um einen Mischfonds, der überwiegend in fest- und variabel verzins-liche Anleihen investiert. Nur etwa ein Viertel des Portfo-lios wird typischerweise mit Aktien belegt. Derzeit liegt die Aktienquote bei 27 Prozent. Investiert wird hauptsächlich in Aktien und Anleihen, die in Euro notieren. Vier Fünftel des Portfolios stellen Euro-Papiere. Durch die Konzentra-tion auf den Euro sollen Risiken aus schwankenden Wech-selkursen ausgeschlossen werden. Bei den Anleihen fokus-siert der Fonds auf Unternehmensanleihen mit guter Bonität. Zur Steigerung der Rendite können jedoch noch spezielle und teils auch riskantere Zinspapiere hinzugenommen wer-den, also beispielsweise Hochzinsanleihen mit sehr gerin-ger Bonität, Hybridanleihen oder auch einmal ein Papier aus den Schwellenländern. Der Aktienanteil in Höhe von etwa 25 Prozent des Fondsvo-lumens besteht überwiegend aus schwankungsarmen, divi-dendenstarken europäischen Einzeltiteln. Allerdings kann das Fondsmanagement das konservative Aktien-Basisport-folio mit gut laufenden Champions aus dem Mittelstand an-reichern. Gesteuert wird der Fonds von den Anlagestrate-gen des Kölner Landert Family Office, das sich als „Experte für schwankungsarme Mandate“ versteht. Die Kölner bau-en dabei auf ihr eigenes, unabhängiges Research. Ziel sei das „frühzeitige Erkennen von maßgeblichen Trends bei den ökonomischen Rahmenbedingungen, Aktienmärkten, Währungen, Zinsen, Rohstoffen und Unternehmen“. Bis-lang scheint das Konzept aufzugehen. Seit dem Start Ende 2014 konnte der Fonds fast immer – und bei sehr geringen Kursschwankungen – eine jährliche Wertsteigerung von drei bis sechs Prozent erzielen. Auch im Crash-Jahr 2018 schlug sich das relativ kleine Fondsportfolio tapfer. Über-zeugend: die niedrigen Kosten.

Mit seiner eher defensiven Ausrichtung wendet sich der Fonds an vermögende Privatkunden, Stiftungen, Versi-

cherungen und Versorgungswerke. Ziel ist es, über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausschüttungs fähige Erträge von etwa drei Prozent pro Jahr zu generieren.

ERTRAGREICHES PORTFOLIO

Landert Stiftungsfonds AMI

ISIN: DE000A1WZ0S9

Fondsvolumen: 64,12 Millionen Euro

TER (Gesamtkostenquote): 0,64 %

Wertentwicklung 1/3 Jahre: 3,17 %/7,90 %

Volatilität 1/3 Jahre: 2,89 %/2,91 %

Quelle : Mornings tar Direc t

–5

0

+5

+10

+15

2015 16 17 18 2019

Prozentuale Entwick lung sei t 1.1.2015

Vergleichsportfolio: 75 % Euro-Anleihen, 25 % Aktien

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