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Gabriele Böhne: E-Learning-Konzept-Sekundarstufe I-Sprachbetrachtung Effektiveres und motivierenderes Lernen im Grammatikunterricht Deutsch durch E-Learning und Blended-Learning Eine Stundenidee für das Fach Deutsch (Sekundarstufe I) am Gymnasium erstellt von Gabriele Böhne 2006

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Gabriele Böhne: E-Learning-Konzept-Sekundarstufe I-Sprachbetrachtung

Effektiveres und motivierenderes Lernen

im Grammatikunterricht Deutsch durch

E-Learning und

Blended-Learning

Eine Stundenidee für das Fach Deutsch

(Sekundarstufe I)

am Gymnasium

erstellt von Gabriele Böhne 2006

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0 DIE IDEE: EFFEKTIVERES UND MOTIVIERENDERES LERNEN DURCH BLENDED-LEARNING .............................................................................................. 3 1 THEMA DER STUNDE............................................................................................ 3 2 ANWENDUNGSMÖGLICHKEIT UND TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN...... 3

2.1 ENTWICKLUNG EINER NEUEN DIDAKTIK FÜR NOTEBOOK-KLASSEN............................ 3 2.2 EINSATZMÖGLICHKEITEN IN EINER TRADITIONELLEN KLASSE .................................... 6

3 PLANUNG DER STUNDE....................................................................................... 7

3.1 STUNDENZIELE .................................................................................................... 7 3.2 UNTERRICHTSPHASEN UND IHRE INHALTE .............................................................. 8

3.2.1 Einstieg/Motivationsphase.......................................................................... 8 3.2.2 Hinführung und Stundenthema................................................................... 8 3.2.3 Erarbeitungsphase (1) ................................................................................ 8 3.2.4 Ergebnissicherung (1) ...............................................................................10 3.2.5 Zwischenmotivation ..................................................................................10 3.2.6 Erarbeitungsphase (2) ...............................................................................11 3.2.7 Ergebnissicherung (2) ...............................................................................12 3.2.8 Weiterführung/Vertiefung...........................................................................13 3.2.9 Puffer.........................................................................................................14 3.2.10 Hausaufgabe ...........................................................................................14

4 LITERATURANGABEN: ........................................................................................18 5 ANLAGEN..............................................................................................................18

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0 Die Idee: Effektiveres und motivierenderes Lernen durch Blended-Learning Das hier vorliegende Unterrichtskonzept entstand im Deutschunterricht am Gymna-sium in einer 7. Klasse. Hinter diesem Konzept steht die Idee, den Grammatikunter-richt durch den Einsatz neuer Medien motivierender und effektiver zu gestalten. E-Learning-Einheiten aktivieren alle Schüler. Sofort erhalten sie eine Rückmeldung über ihren Leistungsstand. Im Sinne von Blended-Learning organisiert der Lehrer den Lernprozess und führt die Ergebnisse zusammen. Die gemeinsame Bespre-chung im Unterricht dient der Klärung offener Fragen und regt zu einer vertieften Be-schäftigung mit grammatikalischen Problemen an.

1 Thema der Stunde Thema der Stunde ist die Wiederholung und Festigung der Kenntnis verschiedener Nebensatzarten, wobei zunächst insbesondere Relativsatz und Adverbialsätze im Zentrum der Analyse und der anschließenden Übung stehen. Im Sinne einer Sprachreflexion geht es dabei vorab um die äußeren Merkmale eines Nebensatzes bzw. um die charakteristischen Erkennungs- und Unterscheidungs-merkmale eines Relativsatzes und eines Adverbialsatzes. Die Schüler denken darüber nach, welche Funktion diese Nebensatzarten im Satz übernehmen. In einem zweiten Schritt beschäftigen sich die Schüler mit den verschiedenen Arten von Adverbialsätzen, die unterschiedliche semantische Bezüge in einem Satzgefüge schaffen. In der Vertiefungsphase sollen auf der Grundlage dieser Lerninhalte die Schüler eine weitere, neue Nebensatzart, den Objektsatz, kennen und erkennen lernen. Die Erarbeitung dieser grammatikalischen Phänomene dient zuvorderst dem über-geordneten Ziel der Stunde, das Sprachbewusstsein der Schüler zu vertiefen.

2 Anwendungsmöglichkeit und technische Voraussetzun-gen Dieses Stundenkonzept bezieht sich auf das Grundwissen der 6. und 7. Jahrgangs-stufe und kann zur Wiederholung und Vertiefung selbstverständlich auch am Ende der Mittelstufe noch eingesetzt werden.

2.1 Entwicklung einer neuen Didaktik für Notebook-Klassen

Das hier vorliegende Unterrichtskonzept wurde ursprünglich speziell für eine Note-book-Klasse entwickelt, in der jeder Schüler im Unterricht mit einem eigenen Note-book arbeitet. Das Klassenzimmer ist außerdem mit einem PC, einem Beamer und einem Smartboard ausgestattet. Diese Ausstattung hat weit reichende Folgen für den Unterrichtsablauf und die Ar-beitsorganisation der Schüler:

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Die Tafel wird weitgehend durch das Smartboard ersetzt. Ein Smartboard ist eine Art elektronische Tafel, die mit einem PC verbunden ist. Über einen Beamer kann man die Bildschirmdarstellung des PCs auf das Smartboard projizieren. Das Smart-board dient jedoch nicht nur als Projektionsfläche, sondern zugleich als Touch-Screen. Durch Berührung des Smartboards kann man Befehle an den PC senden, d.h. man kann den PC über das Smartboard (anstatt über Maus und Tastatur) bedie-nen. Der Lehrer hat dadurch die Möglichkeit, ein Dokument vorne am Smartboard zu verändern und zu speichern, ohne direkten Kontakt zum PC. Dies ist insofern sehr vorteilhaft, als der Lehrer dadurch zentral vor der Klasse stehen kann und nicht am PC sitzen muss. Der Blickkontakt zur Klasse ist jederzeit gewährleistet, so wie es auch bei der Tafel der Fall ist. Auch auf die Vorzüge der Kreide muss der Lehrer nicht verzichten: Als Zubehör zum Smartboard stehen vier digitale "Stifte" in den Far-ben schwarz, blau, grün und rot zur Verfügung, mit denen man wie mit Kreide auf das Smartboard "schreiben" kann.

Ein weiterer großer Unterschied zwischen traditionellem Unterricht und dem Unter-richt in einer Notebook-Klasse ist die Organisation der Hefteinträge. Die Schüler le-gen Dateien auf ihrem Notebook an, die nach Themen in Ordnern organisiert sind.

Abbildung 1: Die Notebook-Klasse des Dientzenhofer-Gymnasiums Bamberg

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Abbildung 2: Anlegen eines Dateiensystems am Notebook

Die meisten Arbeitsmaterialien (Texte, Arbeitsblätter) werden an die Schüler per USB-Stick verteilt. Eine weitere Möglichkeit, den Schülern Zugriff auf Dateien zu ermöglichen, stellt die Speicherung auf einem Server dar. Voraussetzung für diese Alternative ist, dass die Schüler in der Notebook-Klasse Internet-Zugang bzw. Zugang zu einem schulinter-nen Netz haben. Wenn dies der Fall ist, können die Schüler sich die Dateien vom Schulserver downloaden. Man kann die Dateien auch in einen so genannten Online-Klassenraum der digita-len Schule Bayern (http://www.digitale-schule-bayern.de) stellen, so dass sich die Schüler die Dateien am Vortag von zu Hause aus auf ihren PC downloaden können. Diese Möglichkeit hat sich als sehr praktikabel erwiesen, gerade, wenn im Klassen-zimmer kein Internet-Zugang besteht. Der Lehrer kann das Online-Klassenzimmer auch dazu benutzen, den Schülern zusätzliche Arbeitsmaterialien (z.B. Web-Übungen zum selbständigen Üben von Grammatik-Phänomenen) und Informations-blätter (z.B. Grammatik-Themen zum Nachlesen) zur Verfügung zu stellen.

Abbildung 3: Online-Klassenraum der Digitalen Schule Bayern

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Abbildung 4: Kapitel "Grammatik" im Online-Klassenraum

Im Fach Deutsch werden Notebook, Beamer und Smartboard fast in jeder Stunde eingesetzt. Die Schüler sind folglich an die entsprechenden Arbeitsabläufe und an die Arbeit mit dem Notebook gewöhnt und verfügen über die notwendige Medien-kompetenz.

2.2 Einsatzmöglichkeiten in einer traditionellen Klasse Das Konzept ist jedoch auch in einer traditionellen Schulklasse anwendbar, wenn ein Computerraum vorhanden ist, in dem jeder Schüler, oder zumindest zwei Schüler zusammen, an einem Computer arbeiten kann. Zum Öffnen der Dateien benötigt man lediglich Microsoft PowerPoint oder ein kom-patibles Präsentationsprogramm. Desweitern benötigt man einen Browser, um die HotPotatoes-Übungen verwenden zu können. Die Datenmenge ist nicht groß, so dass keine besonders schnellen Rechner nötig sind. Günstig wäre eine Netzanbindung jedes Computers zu einem Schulserver, auf dem die Dateien abgelegt werden. Man kann die Dateien jedoch auch in einen Online-Klassenraum stellen und die Schüler laden sich die Dateien von dort auf ihren PC. Damit der Lehrer die Aufgaben vorne besprechen kann, braucht man einen Beamer, der mit dem Lehrer-Rechner verbunden ist.

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3 Planung der Stunde Da es schwierig ist, die Schüler für Grammatik zu motivieren, wird ein lockerer und spielerischer Zugang zum Thema gesucht. Durch die Wahl der Methoden (Einsatz neuer Medien) wird gewährleistet, dass alle Schüler aktiv am Unterricht beteiligt werden und sie ihr Wissen individuell über-prüfen bzw. verbessern können. Außerdem erhöht der Einsatz von E-Learning-Programmen erfahrungsgemäß die Motivation und Leistungsbereitschaft der Schü-ler. Die E-Learning-Einheiten wurden mit Hilfe des Programms "HotPotatoes" (JCloze, JQuiz) erstellt. Bei HotPotatoes handelt es sich um ein so genanntes "Drill and Practice"-Übungsprogramm1, das der Festigung von Wissen und Fertigkeiten dient. Der Lerner steuert das Programm und bekommt auf Eingaben automatisch Rückmeldungen. Die sofortige (positive oder negative) Verstärkung dient im selbst-gesteuerten und somit individuellen Lernprozess als extrinsische Motivation. Für den Fall, dass technische Geräte ausfallen sollten (bei der Lehrkraft oder bei den Schülern), werden traditionelle Medien bereit gehalten, auf die zurückgegriffen wer-den kann. Die Bereitstellung von Arbeitsblättern für Schüler, deren Laptop in der Re-paratur ist, ist auch sonst in jeder Unterrichtsstunde gewährleistet.

3.1 Stundenziele Die Schüler wiederholen die äußeren Merkmale eines Nebensatzes, eines Relativ-satzes und eines Adverbialsatzes. Die Schüler reflektieren, welche Funktion ein Relativsatz bzw. ein Adverbialsatz im Satz übernimmt. Sie kommen zu der Einsicht, dass ein Relativsatz ein Bezugswort des übergeordneten Satzes (meist ein Nomen) näher bestimmt, während ein Adver-bialsatz eine nähere Angabe für den übergeordneten Satz liefert. Die Schüler wiederholen die verschiedenen semantischen Bezüge zwischen Haupt- und Nebensatz und prägen sich die lateinischen Bezeichnungen für die verschiede-nen Arten von Adverbialsätzen ein. Die Schüler vertiefen ihr Wissen über Nebensätze, indem sie einen Einblick in das Thema "Objektsatz" gewinnen. Dabei werden die Schüler für die Frage sensibilisiert, welche Satzgliedstelle Nebensätze im Satz einnehmen können und vertiefen da-durch ihr Sprachbewusstsein. Am Rande wiederholen die Schüler eine wichtige Zeichensetzungsregel, nämlich, dass Nebensätze vom Hauptsatz durch Komma abgetrennt werden.

1 vgl. Strittmatter, Peter/ Niegemann, Helmut: Lehren und Lernen mit Medien, Darmstadt 2000, S.130-132. Tulod-ziecki, Gerhard/ Herzig, Bardo: Computer und Internet im Unterricht, Berlin 2002, S.17-19.

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3.2 Unterrichtsphasen und ihre Inhalte

3.2.1 Einstieg/Motivationsphase Zur Motivation werden anfangs mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation zwei witzige, "schräge" Sätze präsentiert, die zum Thema "Nebensätze" hinführen. Der erste Satz ist ein Satzgefüge mit einem Relativsatz, bei dem der Bezug nicht eindeutig ist. Der zweite Satz ist ein Satzgefüge mit einem konditionalen Nebensatz, der keine lo-gische Aussage beinhaltet.

Abbildung 5: Powerpoint-Präsentation Einstieg

3.2.2 Hinführung und Stundenthema Die Schüler bestimmen die Nebensätze in den dargebotenen Sprüchen und geben an, um welche Art von Nebensatz es sich jeweils handelt. Daraufhin wird das Thema der Stunde, nämlich die Wiederholung und Festigung der Kenntnis verschiedener Nebensatzarten (Relativsatz, Adverbialsatz), genannt.

3.2.3 Erarbeitungsphase (1)

Anhand der beiden einleitenden Sätze wird wiederholt, an welchen äußeren Merkma-len man einen Nebensatz erkennt, was einen Relativsatz ausmacht und was man unter einem "Adverbialsatz" versteht. Die typischen Kennzeichen eines Nebensatzes, Relativsatzes und Adverbialsatzes werden am Smartboard mit Hilfe eines Arbeitsblattes (als Datei) gesammelt und fi-xiert. Die Schüler ergänzen ebenfalls ihr Arbeitsblatt am Notebook.

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Wiederholung: Grundwissen zum Thema Nebensätze Merkmale Nebensatz:

• Endstellung des Verbs • Abtrennung durch Komma • kann nicht alleine stehen

Merkmale Adverbialsatz:

• einleitende Konjunktion • Umstandsangabe im Satz

Merkmale Relativsatz:

• einleitendes Relativpronomen • Bezugswort: Nomen

! Merke: Nebensätze werden vom Hauptsatz durch Komma abgetrennt!

Abbildung 6: Arbeitsblatt (Datei) zur Wiederholung der Nebensatzarten Aufbauend auf dieser ersten Ergebnisfixierung wird das Gelernte nun mit Hilfe einer selbst erstellten HotPotatoes-Übung (einer E-Learning-Einheit) gesichert und über-prüft. Die Erzählung “Mein erstes selbstverdientes Geld„ (nach Mark Twain) enthält acht Nebensätze, die die Schüler finden sollen. Zunächst liest ein Schüler den Text vor. Daraufhin bekommen die Schüler den Auftrag, in Partnerarbeit alle Nebensätze im Text zu finden und anzuklicken. Die HotPotatoes-Übung ist so konzipiert, dass die Schüler eine sofortige Rückmeldung über ihre Leistung bekommen (z.B. Smiley als positive Rückmeldung; Angabe der Erfolgsquote). Wenn die Schüler alle Nebensätze gefunden haben, erscheinen ein Bildchen und ein Lob als positive Verstärkung.

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Abbildung 7: HotPotatoes-Übung Erarbeitungsphase 1 (Nebensätze bestimmen)2

3.2.4 Ergebnissicherung (1)

Die Ergebnisse werden zusätzlich zu dieser automatischen Rückmeldung kurz im Plenum gesichert, indem Schüler die Übung vorne am Smartboard wiederholen. Da-bei sollen die Schüler erläutern, wie sie zu ihrem Ergebnis gekommen sind und um welche Art von Nebensatz es sich jeweils handelt.

3.2.5 Zwischenmotivation Nach dieser Phase präsentiert die Lehrkraft als Zwischenmotivation den Schülern drei Ostfriesen-Witze mit einer PowerPoint-Präsentation. Diese Scherzfragen dienen als Überleitung zu den verschiedenen Arten von Adverbialsätzen.

2 Trotz aller Bemühungen konnte der Rechteinhaber dieser Übersetzung nicht gefunden werden. Natürlich kann er bzw. sie sich gerne bei der Autorin dieser Arbeit melden, falls Rechte auf die Übersetzung bestehen.

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Abbildung 8: PowerPoint-Präsentation Zwischenmotivation

3.2.6 Erarbeitungsphase (2)

Die Schüler werden dazu aufgefordert, Frage und Antwort der Scherzfragen jeweils zu einem Satzgefüge zu verbinden. Dazu müssen sie eine passende Konjunktion finden. Die Ergebnisse werden durch einen Schüler am Smartboard fixiert. Die Schüler reflektieren, welche Art von Beziehung jeweils zwischen Haupt- und Ne-bensatz besteht und benennen daraufhin die Art der Adverbialsätze mit den lateini-schen Bezeichnungen.

Abbildung 9: PowerPoint-Präsentation Erarbeitungsphase 2 (Wiederholung der Adverbialsätze) Nachdem nun drei Arten von Adverbialsätzen gemeinsam wiederholt worden sind, werden die Schüler dazu aufgefordert, ihr Wissen über Nebensatzarten mit Hilfe ei-ner weiteren HotPotatoes-Übung selbständig zu testen.

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Diese (ebenfalls selbst erstellte) HotPotatoes-Übung basiert auf demselben Text wie die erste Übung und greift die zuvor von den Schülern gefundenen Nebensätze wie-der auf. Die Schüler sollen diesmal die Art der Nebensätze (z.B. Kausalsatz) genau bestimmen. Durch eine gesteigerte Form der positiven Verstärkung (bei jeder richti-gen Antwort erscheint ein neues, lustiges Bild) wird die Motivation der Schüler er-höht. Da diese Übung einen höheren Schwierigkeitsgrad als die erste Übung hat, ist hier die Funktion "Tipp" eingebaut, durch die man sich den ersten Buchstaben der Lösung nennen lassen kann. Sollte ein Schüler nicht in der Lage sein, die eine oder andere Aufgabe selbständig zu lösen, so besteht die Möglichkeit, sich die Lösung über den Button "Lösung" anzeigen zu lassen. Letztere Funktion ist auch insofern wichtig, als man später jederzeit die Übung wie-derholen und die Lösung selbst überprüfen kann.

3.2.7 Ergebnissicherung (2) Die Ergebnisse werden durch ein Unterrichtsgespräch gesichert, wobei die Lehrkraft die HotPotatoes-Übung am Smartboard ausfüllt und die Schüler ihre Ergebnisse er-läutern.

Abbildung 10: HotPotatoes-Übung Erarbeitungsphase 2 (Nebensatzarten bestimmen)

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Um die wichtigsten Ergebnisse der gesamten Stunde zusammenzufassen, wiederho-len die Schüler noch einmal mündlich die Inhalte des anfangs ausgefüllten Arbeits-blattes, also die Merkmale von Nebensatz, Relativsatz und Adverbialsatz.

3.2.8 Weiterführung/Vertiefung Um zum Schluss noch eine kognitive Steigerung zu erreichen, werden die Schüler mit einem komplexen Nebensatz aus dem Text konfrontiert, der bisher nicht analy-siert worden ist. Es handelt sich um einen verschachtelten Nebensatz, der selbst ein Objektsatz ist und wiederum einen Relativsatz enthält.

Abbildung 11: HotPotatoes-Übung Ergebnissicherung 2 (Nebensatzarten bestimmen)

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Die Schüler denken darüber nach, was diesen Nebensatz von den bisherigen unter-scheidet und ob der Satz in eine der bekannten Kategorien (Relativsatz, Adverbial-satz) passt. Ausgehend von der Analyse des Hauptsatzes überlegen die Schüler, welche Satzgliedstellung der Nebensatz als Ganzes im Hauptsatz einnimmt. Sie ler-nen die Bezeichnung “Objektsatz" für dieses neue Phänomen kennen.

3.2.9 Puffer Um die neue Erkenntnis (Objektsatz) anzuwenden, werden die Schüler zu einem Transfer aufgefordert: Einer der beiden anfänglichen "schrägen Sätze" soll so umge-formt werden, dass er einen Objektsatz beinhaltet.

Abbildung 13: PowerPoint-Präsentation Puffer (Bildung eines neuen Objektsatzes)

Abbildung 12: HotPotatoes-Übung Vertiefung (Objektsatz mit untergeordnetem Relativsatz)

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3.2.10 Hausaufgabe

Als Hausaufgabe bekommen die Schüler zwei Web-Übungen (erstellt von Suzanne Schäfer) auf, bei der die richtigen Konjunktionen zwischen Haupt- und Nebensätzen in Lücken eingefügt werden müssen: 3

Abbildung 14: Hausaufgabe 1 (Suzannes Web-Übungen)

3 http://suz.deutsch-digi-tal.de/deutsch/grammatik/fabel4_konjunktionen.htm?docbase=http://www.maret.at/frz/hopix_dg/hopix_dg.php?titel=Der+Adler+und+die+Schildkr%F6te&ueberschrift=Deutsch%FCbungen+f%FCr+die+Unterstufe&fach=2&niveau=1&subkat=199&uebid=213&hopix=1&username=&userklasse=& http://suz.deutsch-digi-tal.de/deutsch/grammatik/konjunktionen3.htm?docbase=http://www.maret.at/frz/hopix_dg/hopix_dg.php?titel=Konjunktionen+3&ue-berschrift=Deutsch%FCbungen+f%FCr+die+Unterstufe&fach=2&niveau=1&subkat=199&uebid=210&hopix=1&username=anonymous&userklasse=-&

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Die Schüler können die Hausaufgabe entweder über die Datei machen, die sie per USB-Stick für ihren Laptop bekommen haben, oder sie bearbeiten die Übung im In-ternet, so dass ihr Ergebnis registriert und gespeichert wird. Die Präsentation mit den "schrägen Sprüchen" und den Ostfriesen-Witzen können sie sich (wie gewohnt) im Online-Klassenzimmer der digitalen-schule-bayern auf ih-ren Laptop downloaden.

Abbildung 15: Hausaufgabe 2 (Suzannes Web-Übungen)

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Stundenschema Schuljahr Deutsch

Unterstufe Name: Gabriele Böhne

Klasse: 7 Datum:

Thema der Stunde: Wiederholung und Festigung der Kenntnis verschiedener Neben-satzarten (Relativsatz, Adverbial-sätze)

Unterrichtsziele:

1 Die Schüler wiederholen die äußeren Merkmale eines Nebensatzes, eines Rela-tivsatzes und eines Adverbialsatzes.

2 Die Schüler reflektieren, welche Funktion ein Relativsatz bzw. ein Adverbialsatz im Satz übernimmt.

3 Die Schüler wiederholen die verschiedenen semantischen Bezüge zwischen Haupt- und Nebensatz und prägen sich die lateinischen Bezeichnungen für die verschiedenen Arten von Adverbialsätzen ein.

4 Die Schüler lernen eine neue Nebensatzart, den Objektsatz, kennen. 5 Am Rande wiederholen die Schüler eine wichtige Regel zur Zeichensetzung,

nämlich die Abtrennung von Nebensätzen durch Komma.

Unterrichtsphasen

Lerninhalte

Unterrichts-

verfahren

Medien

1 Motivation "Schräge Sprüche"

LI PC, Beamer, Smartboard

2 Hinführung und Stundenthema

Um welche Art von Nebensätzen handelt es sich hier? Stundenthema: Wiederholung der Nebensätze

UG

3 Erarbeitung 1 (I, II, V)

3.1 Wiederholung: • Was kennzeichnet einen Nebensatz? Wodurch unter-

scheidet er sich von einem Hauptsatz? • Woran erkennt man einen Relativsatz, woran einen Ad-

verbialsatz?

UG

Smartboard HE (AB), Laptop

3.2 HotPotatoes-Übung zum Erkennen von Nebensätzen Text vorlesen Aufgabe: Nebensätze im Text finden Automatische Fehlerrückmeldung

SV EA

Laptop, E-Learning-Einheit

4 Ergebnis-sicherung 1 (I, II, V)

Besprechung am Smartboard

UG Smartboard

5 Zwischen-motivation (III)

Zwischenmotivation: Ostfriesen-Witze Bildung eines Satzgefüges aus zwei Sätzen Bestimmung verschiedener Arten von Adverbialsätzen

LI UG

PC, Beamer, Po-werPoint-Präsentation, Smartboard

6 Erarbeitung 2 (I, II, III)

HotPotatoes-Übung zur Bestimmung von Nebensatzarten Übung mit automatischer Fehlerrückmeldung

PA

7 Ergebnis-sicherung 2 (I, II, III, V)

7.1 Besprechung der Übung am Smartboard 7.2 Wiederholung: mündliche Zusammenfassung der Merkmale von Nebensatz, Relativsatz und Adverbialsatz

UG UG

Smartboard

8 Vertiefung (IV)

Analyse eines komplexen Nebensatzes: Dabei überlegte ich, wie ich die Lage, in die ich so geraten war, zu meinem Vorteil nutzen könnte.

neue Nebensatzart: Objektsatz

UG Smartboard

9 Puffer (IV) Anwendung des neu gelernten Sachverhalts: Transfer Bildung eines Objektsatzes aus dem zweiten "schrägen Satz" der Anfangsfolie

UG Smartboard

10 Hausaufgabe (II, III)

HotPotatoes-Übungen zur richtigen Verwendung von Kon-junktionen

HA

LV: Lehrervortrag / SV: Schülervortrag / LI: Lehrerimpuls / RA: Rechenschaftsablage / WG: Wiederholungsgespräch / LG: Lehrgespräch / UG: Unterrichtsgespräch / HA: Hausaufgabenstellung / EA: Einzelarbeit / PA: Partnerarbeit / GA: Gruppenarbeit / VE: Variables Element / T: Textgrundlage / OH: Overhead / TA: Tafel / HE: Hefteintrag / LD: Lehrerdarbietung / OI: Optischer Impuls / PP: Power Point

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4 Literaturangaben:

- Barth, Susanne: Medien im Deutschunterricht. In: Praxis Deutsch 153 (1999), S.11-19.

- Bergmann, Rolf/ Pauly, Peter u.a.: Neuhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Grammatik der deutschen Gegenwartssprache, 4., erw. Aufl., Göttingen 1992, S. 144-159.

- Dambach, Kerstin/ Ramin, Andreas u.a. (Hrsg.): Kombi-Buch Deutsch 3. Lese- und Sprachbuch für Gymnasien in Baden-Württemberg, Bamberg 2005.

- Drosdowski, Günter u.a. (Hrsg.): DUDEN. Grammatik der deutschen Gegenwarts-sprache, Mannheim 1984, S.665-715.

- Issing, Ludwig J./ Klimsa, Paul (Hrsg.): Information und Lernen mit Multimedia und In-ternet, Weinheim 2002.

- Lühr, Rosemarie: Neuhochdeutsch. Eine Einführung in die Sprachwissenschaft, München 1995, S.61-64.

- Strittmatter, Peter/ Niegemann, Helmut: Lehren und Lernen mit Medien, Darmstadt 2000.

- Tulodziecki, Gerhard/ Herzig, Bardo: Computer und Internet im Unterricht, Berlin 2002.

- Twain, Mark: Mein erstes selbstverdientes Geld, aus: Helmut Höfling (Hg.), Wenn al-les schläft und einer spricht…, Ensslin und Laiblin Verlag, Reutingen, 1995, S.166. (leicht verändert). [Trotz aller Bemühungen konnte der Rechteinhaber dieser Über-setzung nicht gefunden werden. Natürlich kann er bzw. sie sich gerne bei der Autorin dieser Arbeit melden, falls Rechte auf die Übersetzung bestehen]

- Weiß, Eckehart/ Weiß, Heiko u.a.: Adverbiale Nebensätze. In: http://www6.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/11/171.doc

Internet-Seiten:

- http://www.digitale-schule-bayern.de - http://www.maret.at/frz/hopix_dg/hopix.php?fach=2&niveau=1

(Suzannes Web-Übungen; Hausaufgabe) - http://www.isb-gym8-lehrplan.de/contentserv/3.1/g8.de/index.php?StoryID=26287

(Lehrplan G8) - http://web.uvic.ca/hrd/hotpot/ (HotPotatoes Home Page) - http://www.spruecheportal.de - http://www.witzatelier.de

5 Anlagen

(1) PowerPoint-Folie Einstieg (Wiederholung Relativsatz, Adverbialsatz) (2) Arbeitsblatt zur Wiederholung des Grundwissens zum Thema Nebensätze (Erwar-

tungshorizont) (3) Hefteintrag (Datei) (4) Hefteintrag (Datei): Erwartungshorizont (5) Arbeitsblatt-Version der HotPotatoes-Übungen (6) Arbeitsblatt-Version der HotPotatoes-Übungen (Erwartungshorizont) (7) PowerPoint-Folie (Zwischenmotivation, Wiederholung Adverbialsätze) (8) Powerpoint-Folie (Einstieg), Erarbeitung des Objektsatzes (9) Arbeitsblätter von www.deutsch.digitale-schule-bayern.de zur Erarbeitung der Adverbi-

alsätze (Eckehart Weiß, Tine Neubert u.a.) (10) CD-Rom mit der PowerPoint-Präsentation und den HotPotatoes-Übungen

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Anlage 1: PowerPoint-Folie Einstieg (Wiederholung Relativsatz, Adverbialsatz)

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Anlage 2: Hefteintrag (Datei):

Wiederholung: Grundwissen zum Thema Nebensätze

Merkmale Nebensatz: • • •

Merkmale Adverbialsatz:

• •

Merkmale Relativsatz:

• •

! Merke: Regel zur Zeichensetzung:

Anlage 3: Hefteintrag (Datei): Erwartungshorizont

Wiederholung: Grundwissen zum Thema Nebensätze

Merkmale Nebensatz:

• Endstellung des Verbs • Abtrennung durch Komma • kann nicht alleine stehen

Merkmale Adverbialsatz:

• einleitende Konjunktion • Umstandsangabe im Satz

Merkmale Relativsatz:

• einleitendes Relativpronomen • Bezugswort: Nomen

! Merke: Nebensätze werden vom Hauptsatz durch Komma abgetrennt!

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Anlage 4: Arbeitsblatt-Version der HotPotatoes-Übungen

"Mein erstes selbstverdientes Geld"

nach Mark Twain

Arbeitsauftrag: 1. Unterstreiche alle Nebensätze im Text. Du solltest insgesamt acht finden. 2. Bestimme die Art des Nebensatzes in der rechten Spalte der Tabelle. In unserer Schule bestand ein strenges Verbot: Pulte, Stühle, Ta-

fel und anderes Schuleigentum durften in keinem Fall mit Ta-

schenmessern bearbeitet werden. Die Strafe war entweder fünf

Dollar oder öffentliche Prügelung, wenn sie nicht bezahlt werden

konnten. Eines Tages traf mich das Verhängnis und ich musste

meinem Vater Beichte ablegen. Vorwurfsvoll sagte er: "Nein, ich

kann unseren Namen nicht schänden, indem ich dich der öffentli-

chen Prügelung überlasse. Ich werde also bezahlen. Damit du

aber nichts verlierst, komm mal mit auf mein Zimmer, Junge."

Hier vollzog sich die gerechte Strafe an einem meiner Körperteile.

Als ich die Treppe hinunterging, war ich abgehärtet. Mit der einen

Hand rieb ich den schmerzenden Körperteil, in der anderen Hand

hielt ich den Fünf-Dollar-Schein. Dabei überlegte ich, wie ich die

Lage, in die ich so geraten war, zu meinem Vorteil nutzen könnte.

Ich hatte diese Züchtigung, die ich meinem regelwidrigen Verhal-

ten zuzuschreiben hatte, überstanden, ich würde die andere, die

in unserer Schule für ein solches Verhalten üblich war, also wohl

auch ertragen. So beschloss ich, dass ich mich zur Prügelung in

der Schule stellen und die fünf Dollar behalten würde. Denn sie

waren mein erstes selbstverdientes Geld.

22

Anlage 5: Arbeitsblatt-Version der HotPotatoes-Übungen (Erwartungshorizont)

"Mein erstes selbstverdientes Geld"

nach Mark Twain Arbeitsauftrag: 1. Unterstreiche alle Nebensätze im Text. Du solltest insgesamt acht finden. 2. Bestimme die Art des Nebensatzes in der rechten Spalte der Tabelle. In unserer Schule bestand ein strenges Verbot: Pulte, Stühle, Ta-

fel und anderes Schuleigentum durften in keinem Fall mit Ta-

schenmessern bearbeitet werden. Die Strafe war entweder fünf

Dollar oder öffentliche Prügelung, wenn sie nicht bezahlt werden

konnten. Eines Tages traf mich das Verhängnis und ich musste

meinem Vater Beichte ablegen. Vorwurfsvoll sagte er: "Nein, ich

kann unseren Namen nicht schänden, indem ich dich der öffentli-

chen Prügelung überlasse. Ich werde also bezahlen. Damit du

aber nichts verlierst, komm mal mit auf mein Zimmer, Junge."

Hier vollzog sich die gerechte Strafe an einem meiner Körperteile.

Als ich die Treppe hinunterging, war ich abgehärtet. Mit der einen

Hand rieb ich den schmerzenden Körperteil, in der anderen Hand

hielt ich den Fünf-Dollar-Schein. Dabei überlegte ich, wie ich die

Lage, in die ich so geraten war, zu meinem Vorteil nutzen könnte.

Ich hatte diese Züchtigung, die ich meinem regelwidrigen Verhal-

ten zuzuschreiben hatte, überstanden, ich würde die andere, die

in unserer Schule für ein solches Verhalten üblich war, also wohl

auch ertragen. So beschloss ich, dass ich mich zur Prügelung in

der Schule stellen und die fünf Dollar behalten würde. Denn sie

waren mein erstes selbstverdientes Geld.

Konditionalsatz

Modalsatz

Finalsatz

Temporalsatz

(Objektsatz)

Relativsatz

Relativsatz

(Objektsatz)

23

Anlage 6: PowerPoint-Folie (Zwischenmotivation, Wiederholung Ad-verbialsätze)

24

Anlage 7: Powerpoint-Folie (Einstieg), Erarbeitung des Objektsatzes

25

Einführung Unterrichtseinheit Adverbialsätze

Zu den Adverbialsätzen gibt es insgesamt zwölf Dateien. Die 12. enthält das Gesamtskript als PDF. Im Rahmen der Sprachbetrachtung kommt es darauf an, die Aufgabe der Adverbialsätze innerhalb des Satzgefüges zu erkennen.

Übersicht: Datei 02: erläuternder Vorspann - Unterschied zwischen Adverb und Adverbialsätze Datei 03: kausale und finale Datei 04: temporale und modale Datei 05: konsekutive und konzessive Datei 06: konditionale und adversative Datei 07: Lösungen zu 03 bis 06 Datei 08: Subjunktionen - Übersicht Datei 09: Übung 1 plus Lösung Datei 10: Übung 2 Gruppenprojekt Datei 11: Übung 3 Aufgabe plus Lösung Datei 12: Gesamtskript als PDF und Worddatei Es empfiehlt sich, die einzelnen Nebensatzarten langsam und gründlich einzuüben. Die Dateien können als kleine Einheiten innerhalb anderer Stunden eingebaut wer-den. Eine Abhandlung als Gesamtblock ist nicht beabsichtigt.

deutsch.digitale-schule-bayern.de Alexandra Weber, Eckehart Weiß; Heiko Weiß Zeichnungen: Tine Neubert - Eine Veröffentlichung der Zeichnungen ist nur für schulische Zwecke erlaubt. Jede andere Verwendung bedarf der Genehmigung der Zeichnerin.

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Einführung Adverb - Adverbialsätze

Ein Adverb gibt nähere Informationen zum Prädikat und damit zum Verb, da das Verb Hauptbestandteil des Prädikats ist. Das Adverb (lat. ad verbum: zum Verb gehörend) ist von der Grundbedeutung dem Verb zugeordnet, kann aber auch nähere Umstände zur Gesamtinformation eines Satzes wiedergeben.

Heute lernen wir die adverbialen Nebensätze. In zwei Wochen beschäftigen wir uns mit den Relativsätzen. Heute sagt uns, wann wir lernen. Es handelt sich somit um ein Temporaladverb. In zwei Wochen sagt uns ebenfalls, wann wir etwas tun, nur besteht die adverbiale Fügung aus mehreren Worten. Diese Fügungen bezeichnen wir als adverbiale Be-stimmungen oder Adverbiale. Hier handelt es sich um eine adverbiale Bestim-mung der Zeit oder um eine Temporaladverbiale.

Die Adverbialsätze

Nicht nur einzelne Adverbien oder Adverbiale bestimmen das Prädikat und damit das Verb eines Satzes, sondern auch einige Nebensätze, die dann folgerichtig Adverbialsätze heißen. Du kannst dir die wichtigsten über die Zeichnungen einprägen oder diese Nebensatzarten über die Konjunktionen, die Bindewörter,

lernen. Aufgabe: Schreibe zur jeder Zeichnung einen Hauptsatz und einen Nebensatz, der die Haupthandlung des Hauptsatzes genauer erläutert. Schreibe dann auf, worin deiner Meinung nach die Zusatzinformation besteht. Bei einem temporalen Nebensatz werden beispielsweise die zeitlichen Umstände der Haupthandlung näher bestimmt.

Als der Lehrer zur Tür hineinschaute, arbeitete die Klasse fleißig. Der temporale Nebensatz, eingeleitet mit der Konjuktion „als“, erläutert, was die Klasse zu diesem Zeitpunkt gerade tut.

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1. … Attraktion …, weil ….

______________________________________________________________________________________________________________________________________. ___________________________________________________________________

2. …. um die halbe Welt fahren, um ….

______________________________________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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3. … knallten, als …

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

4. …. fing den …, indem ... ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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5. … dachte …. nach, dass ….

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6. Obwohl ….Clown …, musste er weinen. ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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7. Wenn der Hase … Ohren …, kann er … hören.

_____________________________________________________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________

8. Tina …, wohingegen …..

______________________________________________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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Lösung: Versuche dir schrittweise, die Nebensatzarten einzuprägen. Aber auch ohne sie bestimmen zu können, weißt du, dass vor den Konjunktionen stets ein Komma steht. Ferner erkennst du einen Nebensatz ganz allgemein an der Endstellung des Verbs. Gelegentlich hörst du auch das Wort „Subjunktion“.

Subjunktionen sind Konjunktionen, die Nebensätze den Hauptsätzen unterordnen und damit eine logische Verbindung zwischen Haupt- und Nebensatz herstellen.

1. Kausaler Nebensatz Der Papagei gilt als die Attraktion des Zoos, weil er spricht und Lieder singt. Subjunktion: weil – erläutert den Grund für die Attraktion des Papageis: kausal

2. Finaler Nebensatz Du musst mit dem Schiff um die halbe Welt fahren, um die Freiheitsstatue zu sehen. Subjunktion: um …zu – gibt das Ziel der Haupthandlung an: final 3. Temporaler Nebensatz Die Feuerwerkskörper knallten, als die Kirchtumglocken zum Jahreswechsel läuteten. Subjunktion: als – gibt die zeitlichen Umstände an: temporal 4. Modaler Nebensatz Der Hund fing den Einbrecher, indem er ihm ins Hosenbein biss. Subjunktion: indem – zeigt die Art und Weise, wie der Einbrecher gefangen wurde: modal

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5. Konsekutiver Nebensatz Während der Abfrage dachte er so angestrengt nach, dass sein Kopf zu rauchen begann. Subjunktion: dass – zeigt die Folge (Konsequenz) des Nachdenkens: konsekutiv 6. Konzessiver Nebensatz Obwohl er ein Clown war, musste er weinen. Subjunktion: obwohl – schränkt die Hauptaussage „weinen“ ein: konzessiv 7. Konditionalsatz Wenn der Hase seine Ohren spitzt, kann er die Jäger hören. Subjunktion: wenn – nennt eine Bedingung (Kondition), die Voraussetzung für die im Hauptsatz genannte Folge ist. Es handelt sich hier um das wenn im Sinne von falls: konditional

8. Adversativsatz Tina weinte über die Aufgabe, wohingegen Maria nicht weinte und darüber lachte Konjunktion: wohingegen – nennt einen Gegensatz zur Aussage des Hauptsatzes: adversativ

Zum Abschluss noch etwas Latein ad verbum: zum Verb gehörig causa: der Grund finis: das Ende tempus: die Zeit modus: die Art und Weise consecutio: die Folge concessio: die Einräumung, das Zugeständnis adversare: entgegenstehen

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Überblick über die unterordnenden Konjunktionen (Subjunktionen)

kausal (Grund) weil, da, zumal temporal (Zeit) a) Gleichzeitigkeit: während, indem, indes[sen],

solange, sobald, sowie, sooft, als, wie, wenn, nun b) Vorzeitigkeit: nachdem, als, wenn, sobald, sowie, seit[dem] c) Nachzeitigkeit: bis, bevor, ehe, als, wenn

final (Zweck, Absicht) damit, dass, auf dass modal (Art und Weise) indem, ohne dass, [an]statt dass konsekutiv (Folge) sodass, als dass, dass konzessiv (Einräumung) obgleich, obwohl, obschon, obzwar, wenn-

gleich, wenn auch, wennschon, wiewohl, un-geachtet, gleichwohl

konditional (Bedingung) wenn, falls, im Falle, dass..., sofern, soweit adversativ (Einschränkung,

Gegensatz) [in]sofern, [in]soweit, soviel, während, wohin-gegen

Merke: Mit den adverbialen Nebensätzen schaffst du logische Verbindungen zwischen dem Hauptsatz und dem Nebensatz. Du benötigst diese Verbindungen insbesondere bei Inhaltsangaben, Vorgangsbeschreibungen, Berichten, selbst in Erzählungen spielen sie eine Rolle.

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Aufgabe 1

Bestimme bei folgenden Sätzen die adverbialen Nebensätze, indem du sie unterstreichst und die Subjunktionen rot umringelst. Schreibe dann an den Rand die Art des Nebensatzes.

1. Da die Pilze in der Suppe giftig waren, wurde er nach dem Essen ganz grün im Gesicht.

2. Sie strahlte über das ganze Gesicht, weil der Postbote ihr ein riesi-ges Geschenkpaket überreicht hatte.

3. Er rannte so schnell er konnte, um den Zug noch zu erreichen.

4. Er stellte den Sonnenschirm auf, um auch bei Regen grillen zu können.

5. Klara hatte einen Gips am Bein, nachdem sie die Treppe hinunter-gepurzelt war.

6. Sein Magen knurrte kräftig, bevor das Mittagessen auf dem Tisch stand.

7. Indem er zwei Schafe im Garten hielt, sparte er sich das Rasenmä-hen.

8. Er hatte den Gipfel erklommen, dadurch dass er mit der Seilbahn nach oben fuhr.

9. Er verspeiste den gewaltigen Berg Nudeln, sodass der Teller am Ende völlig leer war.

10. Der Elefant verspritzte Wasser mit dem Rüssel, so dass alle Zoo-besucher klatschnass wurden.

11. Obschon die Ampel auch grün für die Fußgänger zeigte, hielt sich der Fahrer des roten Autos nicht daran.

12. Obwohl es tiefster Winter war, schleckte Anna eine große Portion Eis.

13. Falls Peter Durst hat, kann er eine ganze Flasche Limonade trin-ken.

14. Wenn Eva ihre Brille aufsetzt, kann sie auch das grüne Auto sehen.

15. Während Sabine mit den Kindern spielte, übte Uli Mathematik.

16. Während er sich freute, machte sie ein mürrisches Gesicht.

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Aufgabe 1: Lösung Bestimme bei folgenden Sätzen die adverbialen Nebensätze, indem du sie un-terstreichst und die Subjunktionen rot umringelst. Schreibe dann an den Rand die Art des Nebensatzes. 1. Die Pilze in der Suppe waren giftig, weshalb er nach dem Mittagessen

ganz grün im Gesicht wurde.

kausal

2. Sie strahlte über das ganze Gesicht, weil der Postbote ihr ein riesiges Geschenkpaket überreicht hatte.

kausal

3. Er rannte so schnell er konnte, um den Zug noch zu erreichen.

final

4. Er stellte den Sonnenschirm auf, um auch bei Regen grillen zu können.

final

5. Klara hatte einen Gips am Bein, nachdem sie die Treppe hinunterge-purzelt war.

temporal

6. Sein Magen knurrte kräftig, bevor das Mittagessen auf dem Tisch stand.

temporal

7. Indem er zwei Schafe im Garten hielt, sparte er sich das Rasenmähen.

modal

8. Er hatte den Gipfel erklommen, dadurch dass er mit der Seilbahn nach oben fuhr.

modal

9. Er verspeiste den gewaltigen Berg Nudeln, sodass der Teller am Ende völlig leer war.

konsekutiv

10. Der Elefant verspritzte Wasser mit dem Rüssel, so dass alle Zoobesu-cher klatschnass wurden.

konsekutiv

11. Obschon die Ampel auch grün für die Fußgänger zeigte, hielt sich der Fahrer des roten Autos nicht daran.

konzessiv

12. Obwohl es tiefster Winter war, schleckte Anna eine große Portion Eis konzessiv 13. Falls Peter Durst hat, kann er eine ganze Flasche Limonade trinken.

konditional

14. Wenn Eva ihre Brille aufsetzt, kann sie auch das grüne Auto sehen.

konditional

15. Anstatt mit den Kindern im Garten zu spielen, übte Uli Mathematik.

adversativ

16. Anstatt sich über den Preis zu freuen, machte sie ein mürrisches Ge-sicht.

adversativ

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Aufgabe 2 Verbinde die folgenden Satzpaare, indem du einen Satz dem anderen als ad-verbialen Nebensatz zuordnest. Es gibt verschiedene Lösungen. Schreibe stets deine Nebensatzart hinzu. Bildet hierfür acht Gruppen. Jede Gruppe bearbeitet zwei Satzgruppen. Gruppe 1 Nick löffelte eine Pilzsuppe. Danach war er ganz grün im Gesicht. Der Postbote überreichte Nina ein riesiges Paket. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Gruppe 2 Er rannte sehr schnell. Er wollte den Zug noch erreichen. Er stellte den Sonnenschirm auf. Er wollte auch bei Regen grillen. Gruppe 3 Klara purzelte die Treppe hinunter. Danach hatte sie einen Gips am Bein. Nicks Magen knurrte heftig. Dann stand endlich das Mittagessen auf dem Tisch. Gruppe 4 Er hielt sich zwei Schafe im Garten. Auf diese Weise ersparte er sich das Rasenmähen. Er erklomm den Gipfel. Dafür fuhr er mit der Seilbahn nach oben. Gruppe 5 Er verspeiste einen gewaltigen Berg Nudeln. Sein Teller war am Ende völlig leer. Der Elefant verspritzte mit dem Rüssel Wasser. Alle Zoobesucher wurden klitschnass. Gruppe 6 Die Ampel zeigte grün für die Fußgänger. Der Fahrer des roten Autos hielt sich nicht daran. Es war tiefster Winter. Anna schleckte eine große Portion Eis. Gruppe 7 Dort steht eine Flasche Limonade. Sie ist für Peter. Peter hat immer Durst. Eva kann das grüne Auto sehen. Sie setzt dafür ihre Brille auf. Gruppe8 Uli übte Mathematik. Lieber wollte er mit den Kindern im Garten spielen. Sie machte ein mürrisches Gesicht. Dabei hatte sie einen Preis gewonnen. Zu dieser Aufgabe gibt es keine Lösungen. Diskutiert eure Sätze mit dem Lehrer! Aufgabe 3:

Verbinde die folgenden Satzteile zu einem Satz.

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1. Es wurde kalt - Heizung abgestellt

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2. Rohrbruch nicht finden - frieren

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3. Handwerker verständigt - zunächst Fehler selbst suchen

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4. Klempner kommt um 9 Uhr - durften hoffen

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5. Klempner schlug Fliesen auf - konnte Rohrbruch erreichen

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6. Fußboden mit Hammer aufstemmen - Bruchstelle freigelegt

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7. Bruch nicht geschweißt - neues Stück

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8. Abend brach herein - es wurde wieder warm

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Lösung: Sätze verbinden 1. Es wurde kalt - Heizung abgestellt

Nachdem die Heizung abgestellt worden war, wurde es kalt.

2. Rohrbruch nicht finden - frieren

Weil der Rohrbruch nicht gefunden wurde, froren wir.

3.Handwerker verständigt - zunächst Fehler selbst suchen

Bevor der Handwerker verständigt wurde, suchten wir den Fehler zunächst selbst.

4. Klempner kommt um 9 Uhr - durften hoffen

Wir durften darauf hoffen, dass der Klempner um 9 Uhr kommt.

5. Klempner schlug Fliesen auf - konnte Rohrbruch erreichen

Der Klempner schlug die Fliesen auf um den Rohrbruch zu erreichen.

6. Fußboden mit Hammer aufstemmen - Bruchstelle freigelegt

Um die Bruchstelle freizulegen wurde der Fußboden mit einem Hammer aufgestemmt.

8. Bruch nicht geschweißt - neues Stück

Da der Bruch nicht geschweißt wurde, verwendete man ein neues Stück.

9. Abend brach herein - es wurde wieder warm

Nachdem der Abend hereingebrochen war, wurde es wieder warm