Effiziente Flächennutzung Impulse aus dem Aktionsbündnis Flächen gewinnen in Baden Württemberg...
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Effiziente Flächennutzung Effiziente Flächennutzung Impulse aus dem Aktionsbündnis Impulse aus dem Aktionsbündnis
Flächen gewinnen in Baden WürttembergFlächen gewinnen in Baden Württemberg
[email protected] Tel. (0711) 126-2743 Umweltakademie 23. Juni 2009, [email protected] Tel. (0711) 126-2743 Umweltakademie 23. Juni 2009, Stuttgart
Strategie der Landesregierung zur Reduzierung des Flächenverbrauchs
19531953195319532002200220022002
Rasanz des Flächenverbrauchs Rasanz des Flächenverbrauchs am Beispiel von Heidenheimam Beispiel von Heidenheim
Rasanz des Flächenverbrauchs Rasanz des Flächenverbrauchs am Beispiel von Heidenheimam Beispiel von Heidenheim
Wir nutzen unsere Flächen nicht effizient
Chance für Kommunen und Region
Zukunftsfähige kompakte Infrastruktur
Expansion der Siedlungsflächen auf der grünen Wiese: wenig zukunftsfähig
Gefragt ist die Entwicklung des Bestands: kompakt, urban, grün
Quelle: ETH Zürich B. Scholl 2007
Treibstoffverbrauch und BevölkerungsdichteTreibstoffverbrauch und BevölkerungsdichteTreibstoffverbrauch und BevölkerungsdichteTreibstoffverbrauch und Bevölkerungsdichte
Melbourne
Bevölkerungsdichte (Einwohner pro ha)
Treibstoffverbrauch (GJ/Einwohner)
Innenentwicklung unterstützt den KlimaschutzInnenentwicklung unterstützt den Klimaschutz
Kompakte Siedlungsstrukturen ermöglichen eine effizientere Energieversorgung und geringeren Energieverbrauch je Einwohner: Nahwärmenetze, Mehrfamilienhäuser vs EFH (Verhältnis Hüllfläche zu Gebäudevolumen), thermische Speicher, Bürgersolaranlagen, …
Kurze Wege reduzieren den Energieverbrauch im Verkehr: attraktiver ÖPNV, Fußgänger- und fahradtauglich, Carsharing -> weniger Emissionen durch MIV, Lärmschutz, reduzierte Stellplatzverpflichtung
Aufwertung des Innenbereichs verbessert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Grundstückseigentümer, höherwertige und bedarfsgerechte Nutzungen für ihre – in Ortskernen oft erneuerungs-bedürftigen – Anwesen zu realisieren und energetisch zu sanieren
Aber: Zielkonflikte beachten! Grünzäsuren/Stadtklima, Grenzen der Verdichtung…-> Optimierung und qualitative Aufwertung ansteuern, nicht Nutzung um jeden Preis maximieren: „doppelte Innenentwicklung“
Reduzierung der Flächeninanspruchnahme- ein wichtiges Thema der Landesregierung
• Bündelung: Interministerielle Arbeitskreis 2002 - 2004• Ministerratsbeschlüsse 2004 • Aktionsbündnis „Flächen gewinnen in Baden-Württemberg“ • Landesentwicklungsbericht 2005 • Koalitionsvereinbarung April 2006• Regierungserklärung vom 21.06.2006 - „Netto-Null“• Ministerratsbeschluss 6.11.2007 Programm zur Reduzierung
des Flächenverbrauchs: u.a. steuerliche Anreize• 2008: Novelle zum Landesplanungsgesetz• 2007-2009 „Flächenmobilisierung“ in Nachhaltigkeitsstrategie
Strategie der Landesregierung Strategie der Landesregierung zur Reduzierung des Flächenverbrauchs zur Reduzierung des Flächenverbrauchs
- - Kabinettsbeschlüsse vom 6.11.2007Kabinettsbeschlüsse vom 6.11.2007
Das Aktionsbündnis „Flächen gewinnen“ wird fortgeführt
Neue Öffentlichkeitskampagne 2008
Bilanzierung des Flächenverbrauchs weiterentwickeln, Vorbilder Forschungs- und Modellprojekte
Änderung des Landesplanungsgesetzes Steuerung der Siedlungsentwicklung in Regionalplänen
ROG-Novelle: BW unterstützt Vorrang der Innenentwicklung
Bauplanungsrecht: strenger Maßstab. Vollzug und Fortbildung.
Genehmigungszuständigkeit für Flächennutzungspläne: bündeln?
Strategie des Landes (2)Strategie des Landes (2)
Schonung hochwertiger, landwirtschaftlich genutzter Flächen
Harmonisierung der Fördermaßnahmen des LandesStädtebauförderung, Entwicklungsprogramm Ländlichen Raum (ELR)Altlastenfonds, Wohnraumförderungsprogramme
Bundesratsinitiativen: Reform der GrundsteuerVerbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Innenentwicklung
Vorbildfunktion des Landes bei allen eigenen Maßnahmen
Aktionsbündnis der Landesregierungmit Kommunalverbänden, Naturschutz
Architekten, Bausparkassen, Industrie und Handel, Handwerk
vom 19. Oktober 2004
Umweltministerium Gemeindetag StädtetagLandkreistagRegionalverbände3 Naturschutzverbände (BUND, NABU, LNV)Architektenkammer BausparkassenIndustrie- und HandelskammertagHandwerkstag Landesverband der b-w Industrie (LVI)Industrieverband Steine und ErdenDeutsche Bahn (DB Services Immobilien GmbH) AltlastenforumIngenieurkammer BWAlle Partner sehen sich in der gemeinsamen Verantwortung für das Zukunftsthema
Bewusstseinswandel in der Siedlungsentwicklung
Erhalt von Flächen für zukünftige Generationen
Bewusstseinswandel in der Siedlungsentwicklung
Erhalt von Flächen für zukünftige Generationen
Die 8 Ziele des Aktionsbündnisses Die 8 Ziele des Aktionsbündnisses Die 8 Ziele des Aktionsbündnisses Die 8 Ziele des Aktionsbündnisses
•Effiziente Flächennutzung
•Bedarfsbezogene Bereitstellung von Bauland
•Vorrang und Förderung der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung
•Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität
•Revitalisierung von Ortskernen und der dortigen Infrastruktur
•Förderung von familiengerechten Wohnungen und Wohnumfeldern im Innenbereich
•Wiedernutzung von Gewerbe- und Industriebrachen sowie von ehemaligen Bahn-, Militär- und Postflächen
•Intensivierung der interkommunalen und regionalen Zusammenarbeit
•Effiziente Flächennutzung
•Bedarfsbezogene Bereitstellung von Bauland
•Vorrang und Förderung der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung
•Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität
•Revitalisierung von Ortskernen und der dortigen Infrastruktur
•Förderung von familiengerechten Wohnungen und Wohnumfeldern im Innenbereich
•Wiedernutzung von Gewerbe- und Industriebrachen sowie von ehemaligen Bahn-, Militär- und Postflächen
•Intensivierung der interkommunalen und regionalen Zusammenarbeit
Bewusstsein schaffen, Entscheidungsträger,
Kommunikation Betroffene, Öffentlichkeit
Das Aktionsbündnis fördert die Bewusstseinsbildung zum „Flächen gewinnen“:
Veranstaltungen der Regierungspräsidenten mit Umweltministerin in allen 4 Regierungsbezirken für Bürgermeister und Gemeinderäte
2008 am 17. April Fellbach bei Stuttgart8. Mai Walldorf12. Juni Bad Saulgau 13. November Denzlingen bei Freiburg
(2005 12 + 4 regionale Veranstaltungen 2006 Gewerbeflächentag mit IHK)
seit Juli 2008 Ausstellung „Flächen gewinnen“-------------------------------------------------------------------
2009:Flächenrecycling-Preis mit Architektenkammer
und Altlastenforum am 11. Februar
ab Sept. 2009 Fortbildungsprogramm für neue Gemeinderäte
Projekt der Nachhaltigkeitsstrategie :Flächenmobilisierung in der Innenentwicklung: Akteure / Kommunikationsprozesse / Erfolgsfaktoren
„Bausteine erfolgreicher Innenentwicklung“
03.11.2008 Seite 15
Empfehlungen: Kommunen
Organisationsstrukturen
- Einsatz kleinen Projektteams mit klar zugeteilten Verantwortlichkeiten und kurzen Entscheidungswegen
- Einsatz ämterübergreifenden, projekt- und zeitgebundenen Organisationsstruktur mit klar verteilten Aufgabenbereichen und streng definierten Dienstwegen.
Rheinlandkaserne Ettlingen
03.11.2008 Seite 16
Moderationsaufgaben
- Moderation von Innenentwicklungsprozessen: Bürgermeister oder Personen aus Verwaltung. Einbindung von Abteilungen in Moderation, die nicht direkt am städtebaulichen Projekt beteiligt sind.
- Wahrnehmung von Moderationsaufgaben durch Nichtverwaltungsfachleute, z. B. involvierte Planer oder externe Personen.
- Einschaltung professioneller Moderatoren und Mediatoren in verfahrenen Verhandlungssituationen.
Brunnengasse Neckarsulm
Empfehlungen: Kommunen
03.11.2008 Seite 17
Projektplausibilität
- richtige, funktionale Projektidee für den Entwicklungsstandort
- ökonomische Machbarkeitsprüfung unter Berücksichtigung aller zu erwartenden Projektkosten und der zu erwartenden Rentabilität
- professionelle Prüfung der planungsrechtlichen Situation
- Einschätzung der Akzeptanz in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft.
Radolfzell
Empfehlungen: Investoren
03.11.2008 Seite 18
Kommunikationsstrategien
nach Außen:
- intensive Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere bei längerfristigen Strategien zur Förderung der Innenentwicklung, bei denen Grundstückseigentümer eingebunden sind
nach Innen:
- Wertschätzung des Projektpartners / faire Partnerschaft
- Fähigkeit zur Empathie / „Verstehen“ des Gegenübers, seiner Spielräume und Grenzen
- offene und transparente Kommunikationsvorgänge.
Ihlenfeldkaserne Offenburg
Empfehlungen: Kommunen
Pilotprojekte „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“
- nicht-investive Maßnahmen- geplante Fördertatbestände:
• Erhebung, Darstellung und Bewertung von Flächenpotentialen• Gegenüberstellung von Innenentwicklungspotential und
Bauflächenbedarf• Beratung von Grundstückseigentümern und Investoren• Innenentwicklungskonzepte, Testentwürfe• Förderung der Kooperation, Koordination und Moderation
bei Innenentwicklungsprozessen• Kosten-Nutzen-Analyse für die siedlungsstrukturelle Entwicklung
Förderung von Pilotprojekten "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung"
Förderkriterien: konkreter Verzicht auf Außenentwicklung Beseitigung von Brachen und Baulücken Unterstützung bürger- und kommunalfreundlicher
Beteiligungsformen
antragsberechtigt: Gemeinden, Gemeindeverwaltungsverbände,
Landkreise in BW
Projektlaufzeit: 12 Monate
Quelle: isl uni karlsruhe
Stagnation / Bevölkerungsrückgang
weiter steigende Wohnfläche pro Kopf
Langsameres Wirtschaftswachstum
Weniger Menschen auf einer größeren Siedlungs- & Verkehrsfläche
Niedrigere Steuer-einnahmen von Bund, Land u. Kommunen
Gleichbleibende bzw. wachsende Kosten für Unterhalt u. Erneuerung der Infrastruktur
Geringere Auslastung der vorhandenen Infrastruktur
Wachsende Betriebs- u. Unterhaltskosten verteilen sich auf sinkende Personenzahl
Zunehmender Leerstand, vielerorts sinkende Immobilienwerte
Warum ?
Nutzen von für Anwender
Standorte und Varianten vergleichen
Planungs- und Entscheidungsprozesse beschleunigen
Einflussfaktoren der Wirtschaftlichkeit identifizieren
Transparenz für alle Beteiligten
Stärken- / Schwächen-Analyse
Kosten und Nutzen planerischer, finanzieller und technischer Vorstellungen bei der Entwicklung von Potentialflächen bewerten
22
Was geht ein ? Betrachtete Ausgabearten
Verfahren
Verwaltung, Umlegung, Vermessung
Äußere ErschließungGestehung, Um- u. Ausbau besteh.Straßen
Vorbereitende MaßnahmenAbbruch, Entsorgung, Altlastenbeseitigung
Innere ErschließungVerkehrs-, Grün-, Ver- u. Entsorgungsanlagen
Ökologischer AusgleichHerstellung, Planung, Grunderwerb
Sonderbauwerke
Verkehrs- u. Entwässerungsanlagen
InstandsetzungVerkehrs-, Ver- u. Entsorgungsanlagen, Sonderbauwerke
InstandhaltungVerkehrs-, Ver- u. Entsorgungsanlagen, Sonderbauwerke
Unterhaltung / PflegeGrünflächen
BetriebBeleuchtung
Vorläufige Finanzierung Erschließungsphase
Finanzierung über Festkredit Finanzierungs-aufwendungen
Finanzierung über KontokorrentFinanzierungs-aufwendungen
Finanzierung über Eigenmittel Finanzierungs-aufwendungen
Planung
Städtebauliche Planung, Fachplanung
Alteigentum
Kalkulatorischer Wertansatz
Grunderwerb
Aufkaufspreis
Einwohnerbez. Ausgaben Finanzausgleichs-umlage, Kreisumlage
23
EinwohnerbezogeneNetto-Einnahmen
Schlüsselzuweisungen
Grundsteuer
Grundsteuer A u. B
Erlöse durch PrivateVerkauf von Gundstücken
Was geht ein ? Betrachtete Einnahmearten
Vorbereitende Maßnahmen
Förderungen
Finanzierung
Finanzierungserlöse
Anteil EinkommensteuerMittel aus dem Familien-leistungsausgleich
Erschließungsbeiträge
Ergebnisse von fokos bwBsp.: Break Even - Berechnung für Bebauungsvarianten Einfluss des Parameters der städtebaulichen Dichte auf die Wirtschaftlichkeit
Gestehungskosten je WE
Var.
I
Var.
II
Var.
III
Jährl. Folgekosten je WE
Var.
I
Var.
II
Var.
III
26
Zuweisungen / Steuern Finanzierungskosten -Grundstückserlöse
Unterschiedliche Aufsiedlungsdauer
-6.000.000 €
-4.000.000 €
-2.000.000 €
0 €
2.000.000 €
4.000.000 €
6.000.000 €
8.000.000 €
2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
Einnahmen Ausgaben Saldo
5 Jahre
-6.000.000 €
-4.000.000 €
-2.000.000 €
0 €
2.000.000 €
4.000.000 €
6.000.000 €
8.000.000 €
2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
Einnahmen Ausgaben Saldo
10 Jahre
Was kommt raus?
Sensitivitätsanalyse
Fazit: • Die Landesregierung forciert das Flächensparen
• Überzeugungsarbeit bei den Entscheidungsträgern
• …“mit den und nicht gegen die Kommunen“
• BW strebt keine „Verzichtsstrategie“ an, sondern praxistaugliche Werkzeuge und Bewusstseinsbildung
• in Forschungs- und Modellprojekten wurden Lösungen entwickelt
• jetzt auch planungsrechtliche Verschärfungen und neue Anreize
• Rückgang des hohen Flächenverbrauchs ist noch nicht erreicht
• weitere Anstrengungen und Monitoring bleiben notwendig
• Flächenmanagement ist eine Daueraufgabe in Kommune und Region. Langfristig „Netto-Null“, Flächenkreislaufwirtschaft - zugleich ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz.
www.flaechenmanagement.baden-wuerttemberg.de
Vielen Dank Vielen Dank für Ihr Interesse !für Ihr Interesse !