Ego State Therapie als praktisches Leitmodell im...
Transcript of Ego State Therapie als praktisches Leitmodell im...
Ego State Therapie als
praktisches Leitmodell im
Klinischen Alltag
Orphea 17.11.12 WürzburgDie Weiterentwicklung der Ego State Therapie nach J.G. und H. Watkins –Prinzipien und praktische Umsetzung
18.11.2012 Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
1
Preisfrage: Wer oder was ist Theriak?
A) Heiler bei den Inuit
B) Lagerplatz mit
konstanter Temperatur
C) Dissoziative Anfallsform
D) Exotisches Medikament
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
218.11.2012
18.11.2012 Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
3
Ihre Alltags-States heute� Die Aufgangstreppe zum Hörsaal visualisieren
� Wer war da auf der inneren Bühne (als Stimme) vorne?
� Gab es „Antipoden“?
� Machten sich Hintergrund- oder Untergrundspieler bemerkbar? (Abklopfen des BASK-Systems in der Situation)
� Welchen State möchten Sie in diesem workshop ganz vorne welchen eher im Hintergrund halten?
� Bei mehr als zwei States, bitte mal Anordnen auf Ihrer inneren Bühne.
4
3 Quellen der Ego State Therapie
� Psychodynamisch
� Systemisch – gruppentherapeutisch
� Ericksonische Hypnotherapie
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
518.11.2012
Ego State Modell als Leitmodell
� Bildet die Alltagserfahrung vom Leben in Gruppen ab
� Konkretistisch, „naiv“� Leicht mit Externalisierungsmethoden darstellbar� Gut in imaginative Therapieverfahren einzufügen� Entlastend durch Betonung der Ressourcen� Leichter Zugang zu fragmentierten Systemen� Gut lehrbar und erlernbar� Auch die Konfliktebene von TraumapatientInnen
kann einbezogen werden� Wechsel zwischen dialogischem Arbeiten und
Hypnotherapeutischem Vorgehen unkompliziert
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 6
Grawe: Perspektive einer allgemeinen Psychotherapie
Dialog
Imagination Expo, Erprobung
Hypnose
Definition: Ego States
� Definition: Ego States (J.Watkins):
Ein Ich-Zustand kann definiert werden als organisiertes Verhaltens- und Erfahrungssystem, dessen Elemente durch ein gemeinsames Prinzip zusammengehalten werden und das von anderen Ich Zuständen durch eine mehr oder weniger durchlässige Grenze getrennt ist.
„Die Therapie der Ich-Zustände beruht auf der Anwendung von
Techniken aus Einzel-, Gruppen- und Familientherapie zur
Lösung von Konflikten zwischen den verschiedenen Ich-
Zuständen , die eine Selbst-Familie konstituieren“.
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 8
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 9
Normale Ego State EntwicklungEinfach Rollendifferenzierung?
� Krisen (E.Erickson) als kritische Erfahrung die neue EST initiiert
� „Optimale Frustration“
� Übliche Konflikte in Objektbeziehungen
(s.a. OPD…)
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 10
Ego-States bestehen aus:
Inhaltsanteil: Alter, Geschlecht, Kostüm. Sie sind Teil des autobiographischen GedächtnissesFunktionsteil:▪ sie sind eine Anpassungsreaktion auf frühereBedingungen und heute manchmal inadäquat▪ Ihre Entstehung erhöhte die Anpassungsfähigkeitund diente der Lösung eines Problems oderReduktion einer Belastung▪ Da sie jeweils erfolgreich waren, lassen sie sich nichteinfach löschen
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 11
Konversationsstil= Indirektes Hineinsprechen ins System Teil I
1. Psychoedukative Einführung des Modells� „wir denken uns ja immer so aus einem Guss zu sein,
doch die Erfahrung lehrt….“� „ wir haben ganz verschiedene Rollen im Leben….� Manchmal fühlen wir uns wie zurückversetzt in die Zeit
einer Erfahrung…. � Alle besonders bedeutungsvollen Erfahrungen können
zu Marksteinen im Gedächtnis werden 2. Entnehmen aus typischer Konfliktschilderung
(„manchmal denke ich so, dann wieder anders…“)3. Zeichnen Innerer Landkarten mit Rollen (Mapping)4. Spontanes Sprechen von Teilen
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 12
Konversationsstil= Indirektes Hineinsprechen ins System Teil II� Automatismen nutzen: PatientIn spricht von
unverständlichen Handlungen, die der Willentlichen Beeinflussung entzogen scheinen
� Körpersymptom oder Affekt als Manifestation eines Ego States deuten
� Nutzen von Patientengeschichten mit Manifestationen von Teilen oder
� Metaphern /Mythen/Märchen/Geschichten/Erzählungen
� Entnehmen aus Externalisierungstechniken (z.B. Repräsentanz innerer Anteile in Symbolfiguren gemalter Bilder)
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 13
Direktes Ansprechen von Ego States nach G. Emmerson
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 14
1 Wie darf ich Dich nennen ? Wie heißt Du ?2 Was ist Deine Rolle ? Was ist Deine Funktion ?3 Wie alt fühlst Du Dich ? Wie alt war …Name… als Du
entstanden bist?4 Welche Bedürfnisse hast Du ?5 Welche anderen Teile kennst Du?6 Ich möchte mit einem Teil sprechen, den Du gerne unterstützen würdest!7 Sag „Ich bin da“, wenn Du bereit bist!8 Kannst Du gerade noch etwas mehr in die Erfahrung hineingehen?9 Bitte geh zurück zu dem Moment (zu der Zeit) als das Gefühl zum ersten Mal da war!10 Bist Du Außen oder innen bei….Name….?11 Bist Du alleine oder mit einem anderen Teil von …Name… zusammen?12 Sag mir doch was gerade vor sich geht/ passiert13 Ich möchte Dir sagen(möchte daß Du weißt) – das Alles sind nur Erinnerungen! 14 Sag´ was Du gerne sagen willst 15 Möchtest Du dass ich es ihm/ihr zuerst sage ?16 Kannst Du Ihn/sie um eine Umarmung (andere Geste) bitten?17 Was geschieht gerade?18 Ist es Dir recht - bist Du einverstanden, wenn ich mit dem ….Teil X spreche?19 Danke, dass Du mit mir gesprochen hast!20 Möchte noch ein Teil etwas sagen, bevor wir für heute aufhören?
Direktes Hineinsprechen ins System
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 15
Hypnose
Imagination
Visualisation
Dialog
Oberflächen-States
Suche nach
Hidden States
Psychoedukation
Alltagserfahrung
Übergang zwischenDialogbeziehung und Hypnose
17
Vergangenheitserfahrung
Gegenwartserfahrung
Expos./ErprobungTrance
Imagination
Dialog
Beziehung, Ego States und Therapeutische Modi
Mehrere Modi der
Kommunikation
� Psychoedukativ
� Erforschen
� Spielen
� Suggestionen implizit
� Arbeiten in formeller Trance
„Reifungsschritte“
der TherapeutIn
in der Ego state Therapie
� Erklärendes Arbeiten – Aussenfokussierung
� Innenfokussierung…..→ formelle Trance
� Implizites Arbeiten
„Fahrpläne in der Ego-State Therapie, praktische Anwendungen in derTraumatherapieErwachsener
21
Was Sie erwartet:
1. Problemverständnis im Ego State Modell
2. Mapping (Übung dazu)
3. Typischer Ablauf/ Standardisierung?
4. Die innere Beratung
5. Klinische Beispiele
6. Diskussion und eigene Fälle
7. Fallstricke in der Ego State Therapie
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
2218.11.2012
Mapping nach Schultz v. Thun
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 23
© F. Schultz v. Thun 2008
Mappingübung� Arbeiten Sie bitte mit der NachbarIn zusammen, die sie nicht näher kennen
� Einigen Sie sich über die Rollenverteilung (TherapeutIn/ PatientIn)
� Schildern Sie eine mittelmäßig belastende Situation
� Zeichnen Sie auf ein Blatt die Innere Bühne und die inneren Anteile so auf wie sie Kommen
Symbol
(Ausdrucksform)
� Die TherapeutIn hält den Prozess im Gang, moderiert, achtet auf die Systematik und eigene States (Gegenübertragung)
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
2418.11.2012
„Name“/(Alter)
Zentraler Gedanke
Drei Realitäten (nach C. Fine)
� Historische Realität bzw konstruierte Erinnerung
� Durch Täter (personale übermächtige Bedrohung) verdrehte Realität (distortedreality)
� Trancerealität entstanden in der peritraumatischen Situation
25
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
26 18.11.2012
Die Trance- Phänomene
Altersregression Altersprogression
Amnesie Hypermnesie
Anästhesie Analgesie Hypersensitivität
Katalepsie Hypermotilität
Dissoziation Assoziation
Positive Halluzination negative Halluzination
Zeitausdehnung Zeitverkürzung
Posthypnotische Suggest. Prähypnotische Suggestion
SARI Modell
09.03.2012 27
28
Außen-orientierung
Treppenmetapher
Ressourcenräume Ort der Geborgenheit
Türen zu inneren Räumen
BeratungsraumFilmraum
Spezielle Themen
30
1. Grundverständnis/Diagnostik Belastungen - Ressourcen
Stärkung der Alltagsbewältigung und der therapeutischen Beziehung
2. Gestaltung der Beziehung durch Einführung in (Selbst-) Hypnose
3. Nutzung von Hypnose/Imaginationen im Alltag
erste Transfers zur Selbstregulation
4. Gemeinsame Analyse der Unterschiede zwischen Hypnose und therapeutischem Gespräch
(Bewusst- Unbewusst Komplementarität)
5. Einführung in Multiplizitätsmodell über angebotene Signale
6. Darstellung der Oberflächenstates aus erlebnisnahem Kontext
7. Klärung der Funktionen der States und ihrer Rollenschemata
31
8. Förderung des Konfliktverständnisse aus der Interaktion der States der PatientIn
9. Arbeit mit den States in Hypnose
10. Analyse der korrespondierenden States bei der TherapeutIn
11. Wechsel zwischen Arbeit in Hypnose und Gesprächsbeziehung
12. Transfer von Erfahrungen in die Alltagsbeziehungen
13. Kooperation und Integration der States
14. Selbsthypnose und eigener Kontakt mit den relevanten States
15. Unabhängigkeit von der TherapeutIn bei inneren Problemlösungen
Nicht hypnotische Technik mit Stühlen (nach H. Watkins)
1. Fokussierung eines Problemsituation mit einem Satz (z.B. „Wenn ich an die vorwurfsvolle Stimme von Mutter am Telefon denke, habe ich das Gefühl daß...)
2. Erklärung des Vorgehens: Beginn mit einer geringen Zahl von beweglichen Stühlen (3→5)
3. Die PatientIn setzt sich auf einen Stuhl, die TherapeutIn neben ihr (besser stehend) und protokolliert nur Emotionen, Körpergefühle, Handlungsimpulse
4. Mittels einer Affektbrücke oder somatischen Brücke kann eine frühere Erfahrung schon jetzt kontaktiert werden (bei hinreichend stabilen PatientInnen)
5. Das Blatt auf den Stuhl legen und von der PatientIn überprüfen lassen. Beide stehen vor dem Stuhl und die PatientIn beschreibt „wie State X so ist“ – ggf Ergänzungen aufschreiben.
6. Bezeichnung oder Name für den State suchen und ebenfalls als Überschrift notieren.
7. Soweit fortsetzen bis keine neuen Gedanken mehr kommen
8. Nochmals alle Blätter auf den Stühlen durchgehen und die States aufrufen („Hier sitzt…)
9. Neupositionierung der Stühle im Sinne einer Skulptur
10. Die innere Kommunikation beginnt indem sich die PatientIn in verschiedene Stühle erneut setzt, und mit den States in anderen Stühlen spricht, während die TherapeutInmoderiert und den Prozess in Gang hält.
11. Häufig ist es notwendig ressourcenreiche Anteile zu verstärken oder sogar solche aus vorherigen Übungen in die Stuhlrunde einzuladen.
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 32
Technik mit den Stühlen
Wenn ich an… denke…habe ich das Gefühl…
Emotion(-en):
Körpersignale:
Erinnerungen:(ggf.Affektbrücke)
Alter: Geschlecht:
Name/Bezeichnung:
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 33
Ego State Therapie/ Stühle-Technik
Übung Der innere Beratungsraum Zunächst sind alle Räume geeignet die nah an den Alltagserfahrungen der Klienten .. Sitzungsraum, Sitzgruppe im Garten. Der Raum soll von Ressourcenräumen insbesondere vom Ort der Geborgenheit deutlich getrennt sein. Es eignet sich auch kein realer Ort der Alltagserfahrung gut da mit ihm immer spez. Realerfahrungen verbunden sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Beratungsraum anzusteuern:1. Als Treffpunkt mit dem Ressourcenteam2. Als Beratungsraum von einem Alltagsproblem ausgehend3. Gezielt um neben Oberflächenstates auch unzugängliche States kennen zu lernen und die
Barrieren zwischen ihnen4. Als Teil der inneren Landschaft entsprechend einem von mehreren ErfahrungsräumenMan kann verschiedene Strategien nutzen, z.B. :a) Beratungsraum ohne Hypnose einrichten, Beratung dann ohne/mit Hypnoseb) Erklären wie die KlientIn den Raum gestalten kann vor der Türec) Dialogisch beraten wie der Raum gestaltet sein soll vor oder im Raumd) Die Anwesenheit der TherapeutIn – in welcher Form auch immer (evtl. auch über
Sprechanlage zuschaltbar) sollte vereinbart sein.e) Direkte Einführung eines Beratungsraumes in Trancef) Malen oder anderweitig den Beratungsraum gestalten lassenFür viele Komplex Traumatisierte Menschen ist der Beratungsraum ein späterer Schritt in der Therapie, nicht indiziert solange die Amnesiebarriere zum Schutz und für die Stabilität wichtig ist. Dann kann man aber einstweilen mit dem Ressourcenteam (M.Huber) arbeiten. Oft ist es nützlich die Screenarbeit in einen davon getrennten weiteren Raum zu verlegen.
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 34
Übung Ihr innerer Beratungsraum
1. Innere Treppe – innerer Weg
2. Auftanken am Inneren „Wohlfühlort“
3. Aktivierung „Innerer Stärken“
4. Schaffung des Beratungsraumes mit Eingang, Architektur, Ausstattung
5. Evtl. vertraute Gegenstände einbringen
6. Den Platz als TeamleiterIn gestalten
7. Probeweise Platz nehmen
8. „Einladung“ für die Anteile vorbereiten – für die zu erwartenden Bedürfnisse soll gesorgt sein.
9. Den Beratungsraum verlassen und zurückkehren.
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 35
Übung Der innere Beratungsraumpraktische Durchführung
Wir arbeiten in der Triade – TherapeutIn/ KlientIn/ BeobachterInDie BeobachterIn notiert die Beschreibung des Raumes, hält die Sitzordnung fest, die Teile mit Namen, Alter, Aussehen, Funktion, Emotion, Hinweise zur Entstehungsgeschichte
1. Klären dass es um ein Kennenlernen/ Vorstellungsrunde der Ego States geht ,2. Etablieren ideomotorischer Signale vorteilhaft!3. Innenfokussierung4. Treppenmetapher5. Vor der Tür des Beratungsraumes Zustimmung einholen, evtl. erklären6. Den Platz für die TherapeutIn klären7. Den Raum einrichten, evtl. gemeinsam8. KlientIn den eigenen (chairman-) Platz wählen lassen 9. Aktualisierung des Problems in kurzen Worten durch TherapeutIn10. Bitten eine(n) Ego State zur Türe hereinkommen zu lassen, welcher damit zu tun hat. 11. Sehen ob noch weitere Ego States dazu kommen, im Zweifelsfall Alle Beteiligten um Genehmigung bitten.12. Vorstellungsrunde und Wechseln zwischen Interaktion zwischen mindestens 1 Ego state und der KlientIn
(chairman) bzw. der TherapeutIn13. Verabschiedung und posthypnotische Suggestion (Vereinbarung zum Jour fixe o.ä.)14. KlientIn bleibt kurz noch im Raum – Reflexion – aufräumen15. Weg zurück zur Treppe …. Reorientierung
Nach meiner Vorstellung ist das Arbeiten mit den einzelnen States explorativ, nachfragend, klärend, zunächst mehr auf die einzelnen States dann auf die Gruppe gerichtet, nach den Vorstellungen der mentalisierungsbasiertenTherapie (MBT). Manche, bes. Ericksonische Hypnotherapeuten verhalten sich strategisch direktiv lösungsvermittelnd.
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 36
Dissociative Table Technique G.A. Frazer
Im Original gibt es die folgenden Schritte: 1. Ein Entspannungsbild – VAKOG2. Beratungsraum (s.a. innere Ratsversammlung/Schulz v. Thun) mit der KlientIn
als Teamchefin (chairman) – begleitende mapping Technik3. Spotlight Technik – der angeleuchtete State ist in der Exekutive, spricht mit
der TherapeutIn4. Technik des inneren Vermittlers (middleman), wenn ein State sich weigert,
Kommunikationsschwierigkeiten hat, zu jung ist…5. Screen Technik – hier werden die States alle ermutigt die Erfahrungen auf
einem Bildschirm anzusehen, mit Kontrollmöglichkeit6. Suche nach einem Center Ego State (inner self helper), kennt die Struktur und
Geschichte aller Ego States, hat Beobachterfunktion7. Memory protection Technik – ein schützendes Bild/ Vorstellung wird neu in
das traumatische Ereignis eingebaut8. Transformations Bühnen Technik – auf einer Seiten-Bühne kann die Identität
(Alter-Geschlecht…) eines Ego States verändert werden9. Integrations – und Fusions Techniken – über Hände halten usw. gehen Ego
States zeitweise oder dauerhaft ineinander über.
09.03.2012 ©Dr.H. Rießbeck 37
Theoretische Fallstricke
� Veraltetes Energiekonzept
� Unscharf definierte Leitungsfunktion der Alltagspersönlichkeit („Basisdemokratie“)
� Eingeengtes Dissiziationskonzept auf das dissoziative Kontinuum
38
Praktische Fallstricke
� Starke Personifizierung unangemessen bei reflexhaften Automatismen
� Tendenz zur Überkomplexität (unangemessene Zahl und Funktion der States)
� Gefahr der Loslösung von der Gegenwartserfahrung
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
3918.11.2012
Ein Grundproblem direktiver Therapie
� Therapeutische Methode soll den Therapeuten Sicherheit geben
� Bei instabilen therapeutischen Beziehungen ist der Bedarf an Sicherheit auf Seiten der Therapeuten besonders groß
� Sicherheit entsteht zu allererst durch Anlehnung an eine Person/Lehrer/Meister/Supervisor…(präkonventionelle Identifizierung nach Habermas)
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
4018.11.2012
Direktiv- Manipulativ?
� Der Reiz der Wirksamkeit (unmittelbarer Effekt) legitimiert die Therapie.
� Direktive Therapien (z.B. charismatische Hypnotherapie) können Selbstregulation und eigenständige Ressourcen von Patienten überfahren.
� Die Machtausübung kann auch das Verhältnis zwischen Therapeuten und ihren Lehrern prägen( Ausbilder verlangen „Gefolgschaft“).
Im ungünstigsten Fall kommt es zu narzisstischem Missbrauch .
Dr.Helmut Rießbeck, Schwabach [email protected]
4118.11.2012
Literatur zu Ego State Therapie: Bolm, T. (2009). Mentalisierungsbasierte Therapie. Köln: Deutscher Ärzte Verlag.
Boon, Suzette;Steele, Kathy;van der Hart, Onno (2012) .Traumabedingte Dissoziation bewältigen; Junfermann Verlag
Ellenberger, H. (2005). Die Entdeckung des Unbewussten. Zürich: Diogenes Verlag.
Emmerson, G. (2007). Ego State Therapy. Camarthen: Crown Hous Publishing.
Fiedler, P. (. (2006). Trauma, Dissoziation, Persönlichkeit. Lengerich: Pabst.
Fraser, G. A. (December 1991). The Dissociative Table Technique for working with Ego States in Dissociative Disorders andEgo State Therapy. Dissociation, S. 205-213.
Fraser, G. A. (4 2003). Fraser's “Dissociative Table Technique” Revisited,. Journal of Trauma & Dissociation, 4, S. 5-28.
Frederick, C. (Oktober 2007). Ausgewählte Themen der Ego State Therapie. Hypnose, S. 5-100.
Frederick, C., & Mc Neal, S. (1999). Inner Strenght. Maywah: Lawrence Erlbaum Ass.
Fritzsche, K., & Hartman, W. (2011). Einführung in die Ego State Therapie. Heidelberg: Auer Verlag.
Hesse, P. U. (2003). Teilearbeit:Konzepte von Multiplizität in ausgewählten Bereichen moderner Psychotherapie. Heidelberg: Carl -Auer-Systeme Verlag.
Paulsen, S. (2009). Looking through the eyes of trauma and dissociation. Charlston Sth Carolina: Booksurge Pub.
Peichl, J. (2007). Die inneren Traumalandschaften. Stuttgart: Schattauer.
Peichl, J. (2012). Hypno-analytische Teilearbeit. Stuttgart: Klatt-Cotta Verlag.
Phillips,M.,Frederick,C (2003): Handbuch der Hypnotherapie bei posttraumatischen und dissoziativen Störungen. Heidelberg: Auer Verlag.
Revenstorf, D. P. (2001). Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. (D. Revenstorf, & B. Peter, Hrsg.) Heidelberg: Springer.
Rießbeck, H. (2013 (im Druck)). Einführung in die hypnodynamische Ego state Therapie. Heidelberg: Auer Verlag.
Schulz von Thun, F. (1998). Miteinander reden Bd III -. Reinbek: Rowohlt TB Verlag.
Schulz von Thun, F., & Krumbier, D. (. (2008). Impulse für Beratung und Therapie. Reinbek: Rowohlt TB Verlag.
Seidler, G., Freyberger, H., & Maercker, A. (. (2011). Handbuch der Psychotraumatologie. Stuttgart: Klett-Cotta van der Hart, O. (Januar 1989). A readers guide to Pierre Janet: A neglected intellectual heritage. Dissociation, S. 3-16.
van der Hart, O., Nijenhuis, E., & Steele, K. (2008). Das verfolgte Selbst. Paderborn: Junfermann Verlag.
18.11.2012 © Dr. med. Helmut Rießbeck 42