Ehret,Arnold-Vom Kranken Zum Gesunden Menschen Durch Fasten(1991,127S.)

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  • Prof. Arnold Ehret

    Vom kranken zum gesunden

    Menschen durch Fasten

    Waldthausen

  • 4. Auflage 1991

    Copyright by Waldthausen Verlag, 2863 Ritterhude Alle Rechte der Verbreitung und Vervielfltigung, auch durch Film, Fernsehen, Funk, fotomechanische Weitergabe, Tontrger jeder Art

    und auszugsweise Nachdruck, sind vorbehalten. Satz und Gestaltung: Agentur & Satz, 2863 Ritterhude

    Druck: Buchdruckwerksttten Hannover

    ISBN 3-926453-39-7

    Printed in Germany

  • Inhaltsverzeichnis

    Vorwort von Helmut Wandmaker 9 Arnold Ehret ber sich selbst 13 Krperliche, geistige und seelische Verjngung durch Naturfasten von Thomas F. Waines 20 Fasten leichtgemacht von Fred S. Hirsch 23

    Einleitung 26

    T e i l I Vom kranken zum gesunden Menschen Die Grundursache aller Krankheiten 30 Vermeidung von Krankheiten 60 Die Grundursache des Alterns 71 Erhaltung von Jugend und Schnheit 71 Vermeidung von Haarausfall 80 Grnde fr den Haarausfall und das Ergrauen 80 Lebensverlngerung 88

  • Teil II Richtiges Fasten Fasten-Anweisungen 93 Krperliche, geistige und seelische Verjngung durch Natur-Fasten 94 Regenerierung des Krpers durch Fasten 101 Wie lange soll man fasten? 103 Die schleimfreie Heilkost hilft mit beim Selbstheilungsproze 104 Richtig fasten 105 Fastengetrnke 107 Fasten am Morgen (Kein-Frhstcksplan) 108 Entdeckung eines Fastengeheimnisses 109 24 Stunden-Fasten oder der Eine-Mahlzeit-am-Tag-Plan 111 Fasten mit schleimfreier Heilkost 112 Fasten bei akuter Krankheit 114 Fastenbrechen 115 Wichtige Regeln fr das Fastenbrechen 117 Die beste Fastenkur 121

    ber den Autor 130

  • Vorwort von Helmut Wandmaker

    Seit nunmehr 40 Jahren beschftige ich mich nebenberuflich mit gesunder Lebensweise. Ich habe im Krieg viele Krankheiten durchge- macht (1/4 Jahr schwere Gelbsucht, 2x wolhyni- sches Fieber wie Malaria, Ruhr), ferner fnf zum Teil schwere Verwundungen als Infante- rist. Zum Schlu noch Serumschock (Tetanus v. gl. Tier). Ich war nach dem Kriege daher nicht richtig gesund, keiner konnte aber eine wirkliche Krankheit feststellen. Nach dem bergang zur Waerlandkost gab mir meine Nichte anllich eines Besuches in den USA (meine Schwester war dort verheira- tet) als Einschlaflektre eine kleines Bch-

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  • lein von dem Ehepaar Fathmann mit 192 Roh- kostrezepten. Das Ehepaar Fathmann hat sich von seinen Erkrankungen selbst geheilt und beruft sich auf seinen groen Lehrer Arnold Ehret. So habe ich mir am nchsten Tag sofort das Hauptwerk von Ehret besorgt, das Mucusless Diet Healing System (Die schleimfreie Heil- kost). Diese Ausfhrungen haben mich so begei- stert, da ich nach der Rckkehr mehr oder weniger zu dieser Lebensweise bergegangen bin. Das war 1979. Inzwischen habe ich durch Zufall die NATURAL HYGIENE, die NATR- LICHE GESUNDHEITSLEHRE, kennenge- lernt, die von amerikanischen rzten bereits 1822 gegrndet wurde. Alle haben das gleiche Prinzip wie Arnold Ehret: Du mut zurckkehren zu der mensch- lichen Urernhrung, das heit zurckkehren zu der Obst/ Gemse /Rohnahrung. Wie die NATURAL HYGIENE betont Ehret die Wichtigkeit der Fruchtnahrung. Ich hre immer wieder, da man Frchte wegen der Sure nicht vertragen kann. Wer Obst nicht vertrgt, hat aber schon ein er-

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  • kranktes Verdauungssystem. Obst, auch das sauerste, ist nicht surebildend, sondern in der Asche immer basisch, wie rohes Gemse. Alle anderen Nahrungsmittel sind surebildend. Die Surekost ist die Hauptursache aller Erkrankungen. Du mut ca. eine Woche fasten, und dann zur Obst / Gemse / Nu-Rohkost bergehen. Dann wirst Du keine Probleme mit der organi- schen Obstsure haben Bedenke aber, da jeder Kochproze auch Obst und Gemse in einen surebildenden Zu- stand bringt, also krankheitserzeugend wirkt. Ferner werden durch die Hitze alle organi- schen Mineralstoffe, die wir alle dringend be- ntigen, in den anorganischen Zustand zu- rckverwandelt. Anorganische Mineralstoffe aber kann un- ser Krper nicht einarbeiten, so da sie zustz- lich zur Verkalkung des Krpers beitragen. Nur die Pflanze kann mit Hilfe der Photosyn- these anorganische, erdige Stoffe in organi- sche verwandeln. Dazu kommt noch, da Hitzebehandlung die meisten Vitamine zerstrt und Eiwei gerin- nen lt.

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  • Dieses Buch kann Dich zur Gesundheit fhren, aber ich gebe Dir den Rat, setze Dich mit ernhrungsorientierten rzten und Heilprak- tikern in Verbindung, die Deine Umstellung medizinisch berwachen. Das Kurieren auf eigene Faust birgt immer Risiken. Gehe daher auf Nummer sicher. Besonders Kranke, die von der regelmigen Einnahme von Medikamenten abhngig sind wie z. B. Diabetiker, drfen diese nicht abset- zen oder vermindern, ohne ihren Arzt zu fra- gen. Der hohe Anteil von Zucker in sen Frch- ten kann zu einer Unterzuckerung nach vor- heriger berzuckerung fhren (Hypoglyk- mie). Ernste Folgen sind mglich!

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  • Arnold Ehret ber sich selbst

    Mit 18 Jahren war ich an einem schweren Bronchialkatarrh erkrankt, der umso mehr zu Befrchtungen Anla gab, als mein Vater an Lungenschwindsucht gestorben war. Mein Bruder erlag spter mit 32 Jahren ebenfalls diesem Leiden. Zum Militrdienst eingestellt, wurde ich nach 10 Monaten wegen Herzleidens und Neurasthenie entlassen. Mit 30 Jahren bricht meine Gesundheit unter der Erschei- nung einer chronischen Nierenentzndung zusammen. Meine Mutter stirbt unterdessen an Wassersucht. 9 Jahre lang konsultierte ich 24 rzte, Spezialisten, Professoren und Natur- rzte, besuchte Spezialbder, Kneipp- und Naturheilanstalten. Endlich etwas Besse- rung, aber keine Hilfe. Ich ging eigens nach

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  • Berlin, um den Vegetarismus zu studieren, hrte medizinische Kolloquien, Physiologie und Verwandtes - beteiligte mich an einem Kurs fr Naturheilkunde. Ich machte neben- bei den Versuch mit nahezu allen, auch den schlechtbeleumdeten Heilmethoden, und hatte bereits viel Geld fr meine Gesundheit ausgegeben. Jetzt kam ein erneuter Zusammenbruch. Ich stand am Rande des Grabes und der Verzweif- lung. Ich stellte mich nun ganz auf eigene Fe und versuchte eine Kost auf Leben und Tod, eine Kost, die man fr einen Todkranken als einen Hohn auf alle herrschenden An- schauungen bezeichnen mute. Erst ging es strmisch aufwrts, bald traten jedoch jene Schwchen ein, die auch mir wieder den Glau- ben und das Vertrauen nahmen, und die ich als die groe Klippe bezeichne, an der bis jetzt noch fast niemand, wenigstens kein Schwer- kranker, vorbeigekommen ist. Ich fiel wieder zurck. Dieses Schauspiel wiederholte sich mehrere Male, bis ich mich zu jener Kur auf Capri entschlo, die in ihrer Art einzig daste- hen drfte. Jetzt kam mir, indem ich mein Leben riskierte, endlich Gewiheit und Wahr-

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  • heit, und ich war ber alle Zweifel erhaben. Alles schlug in das Gegenteil um. Aus einem Kranken wurde ein neugeborener Jngling. Meine krperlichen Krfte und geistige Lei- stungsfhigkeit bertrafen die der besten Jugendzeit. Ich unternahm Mrsche und Rad- touren, wie ich sie mit 20 Jahren nicht ausfh- ren konnte. Einmal 56 Stunden ohne zu schla- fen. Auf Capri setzte ich mich der glhendsten Augustsonne aus, ohne Hut, stundenlang und ohne Besehwerden. Ich machte vor ca. 20 Zeu- gen einen Dauerlauf von 2 1/4 Stunden ohne wesentliche Erhhung der Pulsfrequenz. Ich ertrug die grten Temperaturschwankungen ohne Spur eines Unbehagens. Ich ging absicht- lich in die Gegend des Malaria-Fiebers und wurde dort von einem Arzt vor der Gefahr gewarnt, aber nicht im geringsten davon be- rhrt. Mein Puls blieb trotz Bazillen und Fie- berluft und trotz sditalienischer Sonnenhitze unter 50 und der meines Freundes sogar unter 40, mit dem ich die Kur zusammen unter- nahm. Durch einen Unfall verwundet, empfand ich kaum Schmerz, die Wunde heilte auffallend schnell und ohne Entzndung. Ich verletzte

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  • mich knstlich, es flo kein Blut. - Die Wunde schlo sofort durch Erstarren des Blutes. Meine Haare, die ergraut waren, wurden wie- der dunkel und ppig, whrend ich 10 Jahre vorher an dem modernen Haarschwund litt. Meine Haare und mein Krper entwickelten in auffallender und nie gekannter Weise eine neue Elastizitt. Ich fhlte mich ber Erkl- tung, Krankheit, Ansteckung, Tropenfieber so erhaben, da ich mich ohne jede Schdigung und ohne jede Gefahr den bedenklichsten und von niemand gewagten Situationen aussetzte. Ich war am Zorn des Gttlichen angelangt, und es erffnete sich mir eine unabsehbare Perspektive physiologischen Verstndnisses fr die Geheimnisse und Wunder der heili- gen Fakire etc. Ich verhalf einer an Augenent- zndung erblindeten Frau in wenigen Tagen zu dauerndem Sehen. - Ein durch Sonnenstich schwer Erkrankter und an der Grenze des Irre- seins angelangter junger Mann, fr dessen Zustand die Professoren nur noch ein Achsel- zucken hatten, befreite ich von seinem Leiden in 2 Monaten, ein an Zerbes und durch Gehirn- paralyse Gelhmter wurde durch mich wieder- holt zum Aufstehen gebracht, er konnte gehen,

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  • und wre meine Abreise nicht ntig geworden, so wre derselbe jedenfalls wieder fr stndig auf die Beine gekommen. Analog diesen vorher nie gekannten kr- perlichen Fhigkeiten wuchs meine geistige Energie und mein Lebensmut, meine Intelli- genz, mein Idealismus ins berschumende. Jetzt wurde das Leben fr mich zum ersten Mal zur wahren Lust, und ich erlebte wirkli- che, reine, natrliche Lebensgensse, wh- rend mich die ehemaligen Kulturreize anekel- ten, daher auch keine Entbehrungen mehr waren. Alles schlug ins Gegenteil um, das setzte dem ganzen die Krone auf. Schlielich konnte doch unmittelbar eingesehen werden, da es fr das Gehirn, das Denken, den Cha- rakter, die ethische und moralische Gesinnung eines Menschen nicht einerlei sein kann, ob er sein Blut und damit sein Gehirn mit gttli- cher Nahrung, d.h. Frchten speist oder ob er in Verwesung begriffene, tierische, schon abgelebte Muskelsubstanz, Beefsteak und Koteletts genannt, durch seinen Verdau- ungs- und Denkapparat hindurchjagt. Wir sind seelisch und krperlich so krank, da wir uns keine richtige Vorstellung von Krankheit mehr machen knnen. Fr mich

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  • hatte diese Vorstellung, dieser Begriff, eben- falls ins Gegenteil umgeschlagen. Meine Krankheit wurde mir zum grten Glck. Das ist eine Wahrheit, eine Auffassung, die man nicht aus Bchern holen kann! Das will gelernt und erlebt sein. Ein Jahr spter fiel ich, durch die Verhlt- nisse gezwungen, wieder zur Kulturkost zurck! Langsam sah ich alle meine errunge- nen Fhigkeiten und mein Wohlbefinden wie- der dahinschwinden. Meine Haare begannen zum zweiten Male zu ergrauen und auszufal- len. Einige Monate spter begann ich das wahre Leben von neuem und war nach einem halben Jahr weiter als zuvor. Dieser Rckfall hatte mich quasi als Experiment in meinem Verstehen und Vertrauen zur Natur bestrkt. Ich machte eine Reise durch die Schweiz, Sdfrankreich, Italien, gypten, Palstina, Konstantinopel, Rumnien, Ungarn, Wien und Mnchen fr 14 Monate, sah und studierte alles grndlich, lebte gut mit groem Genu, entbehrte nichts und brauchte sehr wenig Geld. ber alle geistigen und krperlichen Mise- ren des Lebens und bis zu einem gewissen

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  • Grade auch ber das modernste Ungeheuer, den Mammon, erhaben zu sein, das ist wahre Lebenskunst.

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  • Krperliche, geistige und seelische Ver- jngung durch Natur-Fasten

    berarbeitet von Thomas F. Gaines

    Bei den international bekannten Naturheil- fachleuten in den Anfngen dieses Jahrhun- derts nimmt Arnold Ehret eine besondere Rolle ein. Er hat die Preuische Regierung und das amerikanische Volk mit seinem Heilver- fahren der schleimfreien Kost herausgefor- dert. Htte sie die richtige Beachtung gefun- den, was htte das fr einen Unterschied in der Geschichte zweier Kontinente gegeben? Hier ist eine neue Ausgabe von Ehrets Fastenlehre. Prof. Arnold Ehret bezeichnet unseren Orga- nismus als ein Rhren- und Schlauchsystem. Der Organismus von Sugetieren und vielen

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  • anderen Lebewesen, besonders aber der des Menschen, ist vom mechanischen Standpunkt aus ein kompliziertes Rhrensystem von Blut- gefen mit Luft-Gas-Antrieb. Wenn das Rh- ren- und Schlauchsystem verstopft (verkalkt), treten Krankheits-Anzeichen auf. Ehret sagt: Bei allen Krankheiten beginnt der Kr- per, Schleim abzusondern . . . und in fortge- schrittenerem Stadium Eiter. Diese Verstopfungen resultieren zu einem wesentlichen Teil aus dem Verzehr schleimbil- dender Nahrung. Professor Ehret zeigt auf, welche Nahrungs- mittel schleimbildend sind und welche nicht. Werden nicht-schleimbildende Nahrungsmit- tel verzehrt, knnen Krankheiten verhindert werden. Vollkommenes Fasten (Naturfasten) macht der Schleimbildung im Krper ein Ende, so da die Verdauungskrfte zum ersten Mal frei werden und sich des krankmachenden Schleimmaterials annehmen, das sich seit der Kindheit angesammelt hat. Das Ergebnis ist eine Selbstreinigung des Krpers! Zu diesem Zeitpunkt kann es fr eine kurze Zeit Unwohlsein geben. Fastende bekommen dann oftmals Angst. Manche meinen, das

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  • Fasten wrde sie umbringen. Ehret wei dies und macht seine Leser auf die zu erwartenden Auswirkungen aufmerksam. Er sagt ihnen, wie lange sie fasten sollen und wann das Fasten abzubrechen ist. Wer die Auswirkun- gen des Fastens kennt, ertrgt die vorberge- henden Belastungen spielend. Wer Ehrets Regelstze kennt, wei genau, was ihn erwar- tet und wie er damit umgehen mu. Das nchste Kapitel ist von Fred S. Hirsch geschrieben worden. Es beantwortet die Fra- gen des modernen Menschen ber das Wie, Warum und Wann der Fasten-Therapie. Fred S. Hirsch rumt ein, da Fasten nicht bei jedem und bei jedem Krankheitszustand ange- wendet werden sollte, aber fr die Mehr- zahl.

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  • Fasten leicht gemacht

    Fred S. Hirsch

    Viele Gesundheitslehrer und Fastenrzte haben Fastenkuren beschrieben, aber es blieb Arnold Ehret vorbehalten, leidenden Men- schen ein umfangreiches Wissen darber zu vermitteln, wie erfolgreich gefastet wird. Es gibt viele Arten des Fastens, und die mei- sten sind auch mehr oder weniger wirksam. Aber das totale Fasten - Naturfasten - d. h. KEINE Nahrung, welcher Art auch immer - nur Wasser je nach Wunsch, wird von Arnold Ehret praktiziert. Eine eingeschrnkte Kost mit nur einer Sorte Obst, wie Trauben, Was- sermelonen, Kirschen, Orangen, pfeln usw.

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  • und die sogenannte Brot-Milch-Dit (Mayr- Kur) werden auch oft als Fastenkuren bezeich- net. Eine Dit mit getrockneten Frchten und Flssigkeiten aller Art ist eine Form des Fastens, die als Schrothkur bekannt ist. Wer sich entschlossen hat zu fasten, mu zu seiner berzeugung stehen. Es ist besonders wichtig zu wissen, wie lange man fasten soll und besonders wie man das Fasten bricht. Arnold Ehret war vielleicht der erste Gesund- heitslehrer, der erkannte, da Fastende, die an zu langem Fasten starben, in Wirklichkeit an ihrer eigenen Verschlackung erstickt sind und NICHT aus Mangel an Nahrung gestorben sind. Der Fastende mu wissen, wie sich sein krperlicher Zustand whrend einer Fasten- kur ndern kann. Abfallstoffe werden wh- rend des Fastens in den Kreislauf zwecks Aus- scheidung zurckgefhrt. Dadurch knnen Sie sich miserabel fhlen. Sind die Abfallstoffe erst einmal ausgeschieden, so fhlen Sie sich gut. Langes Leben ist der Wunsch aller Men- schen - aber nur, wenn man frei von Schmer- zen ist. Arnold Ehret gibt Ihnen das notwen- dige Wissen, das bei Befolgung zu einem

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  • geistig regen und krperlich krftigen hun- dertjhrigen Leben fhren kann. Der Traum von Jugend und Schnheit kann wahr wer- den.

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  • Einleitung

    Gehren Sie zu den vielen Menschen, die durch eine schlechte Gesundheit entmutigt und deprimiert sind? Ist Ihr Glaube an medizini- schen Heilverfahren erschttert, die Sie ohne Ergebnis ausprobiert haben? Knnen Sie nur einen kleinen Teil Ihrer Lebenskraft nutzen, mit der Mutter Natur Sie ausgestattet hat? Vielleicht hat man Ihnen gesagt, da nur eine Operation Sie retten kann. Wenn wir kr- perliche Probleme haben, knnen wir irgend- wie nicht mehr klar denken und lassen uns leicht zu Operationen berreden. Wenn Sie einer dieser Unglcklichen sind, so GEBEN SIE NICHT DIE HOFFNUNG AUF. Denn wer Gesundheit hat, hat Hoffnung, wer Hoff- nung hat, hat alles.

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  • Der Mensch hat sich durch die Zivilisation zurckentwickelt und wei nun nicht mehr, was er zu tun hat, wenn er krank wird. Es gibt nur wenig wirkliche Grundstze der Heilung und diese sind ganz einfach. Unser Appetit- mangel, den wir haben, wenn wir krank sind, ist die Art, wie die Natur mit uns spricht. Man kann dies eine erzwungene Fastenkur nen- nen. Dies sind einige der Wahrheiten, die uns Arnold Ehret in seiner Niederschrift hinterlas- sen hat. Unser grter Besitz ist die Gesund- heit. Die landlufige Meinung ber die Ursache von Krankheiten besagt, da diese durch Ein- dringlinge von auen (Mikroben, Bakterien, Viren) entstehen. Ich habe dagegen schlssig bewiesen, da krankheitsverursachende Stof- fe unverdaute, nicht ausgeschiedene, verfau- lende Nahrungsmittelbestandteile sind, die von zu vielem Essen und von falscher Nahrung herrhren. Es ist daher aber wichtig , klar zu erkennen, da falsche Ernhrung die Ursache von Krankheit ist. Wenn eine berernhrung die Hauptursache fr die Krankheit eines Menschen ist, ist eine Fastenkur notwendig, um den Zustand zu berichtigen. Es ist eine

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  • bekannte Tatsache, da alle Tiere, die in der Wildnis leben, sich bei Krankheit durch Fasten heilen. Menschen, die von Mischkost aus Fleisch und Kohlenhydraten (Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln, strkehaltige Gemse) leben, haben einen Krper, der mehr oder weniger verschleimt ist. Dieser Zustand beginnt schon in frher Kindheit. Diese Nahrungsmittel sind fr uns Men- schen nicht geeignet. Sie bilden im Krper eine klebrige, zhflssige Masse, die schlielich den Organismus verstopft. Diese krankheits- verursachende Ernhrung mu gestoppt wer- den! Fasten und anschlieend weniger essen, ist der einzige Weg, der berernhrung mit all seinen negativen Folgen, wie Verstopfung, bergewicht, rheumatische Beschwerden, Kreislaufkrankheiten, Krebs usw. zu begeg- nen. Gewaltkuren sind aber nicht angebracht, denn eine zu schnelle Ausscheidung kann ernsthafte Zustnde verursachen. Die Heilung ohne Medikamente hat einen unbegrenzten Anwendungsbereich. Durch die richtige Anwendung stellt sie die normalen Krperfunktionen wieder her. Praktisch kn- nen alle Leiden der Menschen berwunden werden.

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  • Wahrheit trgt keine Maske; sie beugt sich keinem menschlichen Heilig- tum; sie sucht weder Rang noch Applaus: Sie bittet nur um Gehr. - Redfield

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  • Teil I Vom kranken zum gesunden Menschen durch Fasten

    Prof. Arnold Ehret

    Die Grundursache aller Krankheiten

    Alle Phasen im Entwicklungsproze der medi- zinischen Wissenschaft, die der ersten Kul- turperioden eingeschlossen, haben in ihrer Vorstellung vom urschlichen Wesen der Krankheiten gemeinsam, da Krankheiten aufgrund uerer Ursachen in den Menschen eindringen und ihn somit stren, schmerzen und ihn schlielich umbringen. Auch die heu- tige moderne Medizinwissenschaft, egal wie

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  • wissenschaftlich aufgeklrt sie auch zu sein scheint, hat sich nicht von dieser grundstz- lichen Bedeutung dieser Auslegung abge- wand. Gerade die Bakteriologie freut sich ber die Entdeckung jeden neuen Bazillus, dessen Aufgabe es angeblich sein soll, das Leben des Menschen zu gefhrden. Betrachtet man es vom philosophischen Standpunkt aus, unterscheidet sich diese Aus- legung vom mittelalterlichen Aberglauben und der Zeit des Fetischismus nur durch andere Bezeichnungen. Frher war es ein bser Geist, jetzt ist dieses gefhrliche Mon- ster ein mikroskopisch sichtbares Wesen, des- sen Vorhandensein ohne jeden Zweifel bewie- sen wurde. Die Angelegenheit hat aber noch einen gro- en Haken mit der sogenannten Disposition. ein schnes Wort! - Aber was darunter zu ver- stehen ist, hat uns noch niemand gesagt. Alle Tierversuche mit ihren Symptomreaktionen beweisen deshalb nichts Sicheres, weil diese nur durch Injektionen in den Blutkreislauf auftreten, aber nicht bei Aufnahme in den Ver- dauungskanal durch den Mund. An dem Begriff Angriff von auen ist etwas

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  • Wahres bei einer Krankheit, ebenso wie bei der Vererbung, aber nicht in dem Sinne, da der Eindringling ein Geist (Dmon) ist, der dem Leben feindlich gesinnt oder ein mikroskopi- sches Lebewesen (Bazillus) ist. Alle Krankhei- ten ohne Ausnahme, sogar die vererbten, wer- den - abgesehen von einigen wenigen hygieni- schen Ursachen - einzig und allein von biolo- gisch falscher, unnatrlicher Nahrung und von jedem Gramm berernhrung hervorge- rufen. Ich behaupte, da der Krper bei allen Krankheiten dazu neigt, Schleim und in fort- geschrittenerem Stadium Eiter (zersetztes Blut) abzusondern. Natrlich mu jeder ge- sunde Organismus auch eine gewisse Menge Schleim enthalten z. B. die Lymphe, eine Fett- substanz schleimiger Art des Darmes. Jeder Fachmann wird dies bei allen katarrhalischen Erscheinungen, vom harmlosen Schnupfen bis zur Lungenentzndung und Schwindsucht zugeben. Wo sich diese Schleimabsonderung nicht offen zeigt, wie bei Ohren-, Augen-, Haut- und Magenleiden, Herzkrankheiten, Rheuma- tismus, Gicht usw., auch bei allen Geistes- krankheiten, ist doch Schleim der Hauptfak-

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  • tor der Krankheit. Die natrlichen Ausscheidungs-organe kommen nicht mehr damit zurecht der Schleim geht ins Blut ber und verursacht berhitzung, Entzndung, Schmerz und Fieber an der Stelle, wo das Gefsystem vielleicht durch eine zu starke Abkhlung Erkltung) Hitze, Entzndung, Schmerz, Fieber erzeugt. Wenn wir einem Patienten nur schleimfreie Nahrung geben, z.B. Obst oder nur Wasser und Zitronensaft, strzt sich die ganze zum ersten- mal frei gewordene Verdauungskraft auf die seit der Kindheit angehuften und oft verhr- teten Schleimmassen wie auch auf alle krank- haften Ablagerungen. Und das Ergebnis? Mit unbedingter Sicherheit wird dieser Schleim im Urin und im Stuhl erscheinen. Ist die Krank- heit schon in einem fortgeschrittenen Sta- dium, so dass sich an irgendeiner Stelle, selbst im tiefsten Innern, krankhafte Herde, d.h. zer- setztes Zellgewebe befindet, so wird auch Eiter ausgeschieden. Sobald die Zufuhr von Schleim durch knstliche Nahrung (Fabriknahrung in Dosen, Tten usw.), fettes Fleisch, Brot, Kartoffeln, Mehlspeisen, Reis, Milch usw. auf- hrt, greift der Blutkreislauf den Schleim und

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  • den Eiter selbst an und fhrt sie durch den Urin ab; bei stark infizierten Krpern sogar durch alle zur Verfgung stehenden ffnun- gen und auch durch die Schleimhute. Wenn Kartoffeln, Getreidegerichte oder Fleischwaren lange genug gekocht werden, erhalten wir einen gallertartigen Kleister (Schleim) oder eine Paste, wie sie Buchbinder und Tischler zum Pappen und Leimen verwen- den. Diese Schleimsubstanz wird bald sauer, geht in Fulnis ber und gibt den Nhrboden ab fr Pilze, Schimmel und Bazillen. Bei der Verdauung, die chemisch nichts anderes ist als ein Kochen, ein Verbrennen, wird dieser Schleim oder dieser Kleister ebenso ausge- schieden, denn das Blut kann nur den bereits verdauten Zucker, der aus Strke in Trauben- zucker umgewandelt wurde, verwenden. Das abgesonderte Stoffwechselprodukt, d.h. dieser Schleim oder dieser Kleister ist fr den Krper ein Fremdstoff und wird zu Anfang restlos aus- geschieden. Es ist deshalb leicht zu verstehen, da im Laufe des Lebens Darm und Magen all- mhlich so verschleimt und verkleistert wer- den, da dieser Kleister pflanzlicher und tieri- scher Herkunft in Fulnis bergehen, die Blut-

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  • Gefe verstopfen und schlielich das stok- kende Blut zersetzen. Wenn Feigen, Datteln oder Trauben dick genug eingekocht werden, HO erhalten wir auch einen Brei, der aber nicht in Fulnis bergeht und niemals Schleim aus- scheidet, und den auch niemand Schleim nennt, sondern Sirup. Fruchtzucker, das wich- tigste fr das Blut, ist zwar auch klebrig, wird aber vom Krper als hchste Form von Brennstoff restlos verarbeitet und hinterlt zur Ausscheidung nur Spuren von Zellulose, die, weil sie nicht klebrig ist, sofort ausgeschieden wird und nicht fault. Eingedickter Zucker wird ja sogar wegen seiner Fulnisbestndigkeit zur Konservierung von Speisen verwendet. Jeder gesunde oder kranke Mensch lagert, Sobald er seine Nahrungsaufnahme einschrnkt oder fastet, auf der Zunge einen bel- riechenden Belag ab. Das gleiche geschieht auch an der Magenschleimhaut, wovon die 'Zunge das genaue Spiegelbild ist. Bei der ersten Stuhlentleerung nach dem Fasten erscheint dieser Schleim. Ich empfehle meinen Lesern oder rzten und Forschern, meine Behauptungen durch Versu- che nachzuprfen, die doch den alleinigen,

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  • zuverlssigen Anspruch auf Wissenschaftlich- keit haben. Der Versuch, die Frage an die Natur, ist die Grundlage aller Naturwissen- schaft und gibt die unfehlbare Wahrheit, gleichgltig, ob sie von mir oder jemand ande- rem behauptet wird. Auerdem empfehle ich denjenigen die folgenden Versuche, die mutig genug sind, am eigenen Leibe nachzuprfen, was ich mit meinem tat. Sie werden von der Natur die gleiche Antwort erhalten, d.h. von ihrem Organismus, vorausgesetzt dieser ist bis zu einem gewissen Grad in meinem Sinne gesund. Exakt reagiert erst der reine, gesunde, schleimlose Organismus. Nach fast zweijhri- ger strenger Obstkost mit eingeschobenen Fastenkuren hatte ich einen Grad der Gesund- heit erreicht, von der man heute einfach keine Ahnung mehr hat, und der es mir ermglichte, folgende Versuche zu machen: Ich machte mit einem Messer einen Schnitt in meinen Unterarm, es flo kein Blut, weil es sofort eindickte; die Wunde war verschlossen, keine Entzndung, kein Schmerz, kein Schleim und kein Eiter: Die Wunde war nach drei Tagen verheilt und die Blutkruste abgefal- len. Spter machte ich den gleichen Versuch

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  • mit vegetarischer Nahrung, die Strkemehl- nahrung (Schleimbildner) enthielt, aber ohne Eier und Milch. Die Wunde blutete etwas, schmerzte und eiterte leicht, eine schwache Entzndung, vllige Heilung erst nach lnge- rer Zeit. Spter die Verwundung bei Fleisch- kost und etwas Alkohol. Resultat: lngeres bluten, helles Blut, rot und dnn, Entzn- dung, Schmerz, mehrtgige Eiterung und Heilung erst nach zweitgigem Fasten. Ich bot mich dem Preuischen Kriegsmini- sterium fr eine Wiederholung dieses Ver- suchs an, natrlich vergebens. Warum heilten denn die Wunden der Japaner viel schneller und besser im russisch-japanischen Krieg, als die Wunden der Fleisch- und Schnapsrus- sen? Hat niemand seit zweitausend Jahren darber nachgedacht, warum das ffnen der Pulsader und selbst der Giftbecher Seneca nicht tten konnte, nachdem er vorher Fleisch verschmht und gefastet hatte? Seneca soll auch vorher nur Obst und Wasser zu sich genommen haben. Jede Krankheit ist letztlich nichts anderes als eine Verstopfung der kleinsten Blutgefe, der Kapillaren, durch Schleim. Niemand wird

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  • die Wasserleitungen einer Stadt reinigen wol- len, deren Filter verstopft sind, ohne da wh- rend der Reinigung die Wasserzufuhr abge- schaltet wird. Liefert die Leitung in der ganzen Stadt oder in einem Teil davon unreines Was- ser oder sind schon kleinste Zweigrhren ver- stopft, so wird kein Mensch der Welt dort repa- rieren oder ausbessern wollen. Jeder denkt sofort an die Zentrale, an das Wasserreservoir und an die Filter, und diese zusammen mit der Pumpe knnen doch nur gereinigt werden, so lange die Wasserzufuhr unterbrochen ist. Ich bin der Herr, dein Arzt Nur die Natur heilt, reinigt, entschleimt am besten und unfehlbar sicher, aber nur, wenn die Zufuhr, oder zumindest die Schleimzufuhr, aufhrt. Jede physiologische Maschine, Mensch wie Tier, reinigt sich sofort von selbst, lst den Schleim in den verstopften Gefen auf, ohne stillzustehen, sobald die Zufuhr wenigstens von fester Nahrung unterbrochen wird. Auch bei einem vermeintlich gesunden Menschen erscheint dann dieser Schleim, wie bereits erwhnt, im Urin, wo man ihn nach dem Abkhlen im Glasrhrchen sehen kann! Wer diese Tatsache leugnet, ignoriert oder gar

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  • bekmpft, weil sie vielleicht nicht mit seinen Lehren bereinstimmt oder ihn nicht ausrei- chend wissenschaftlich genug ist, trgt mit Schuld daran, da es nicht mglich ist, die Hauptursache aller Krankheiten zu ent- decken, und dies in erster Linie zu seinem eige- nen Schaden.

    Damit kann auch das Geheimnis der Schwindsucht gelftet werden. Oder glaubt jemand, da diese enorme Menge Schleim, die ein Tuberkulser jahrelang auswirft, nur aus der Lunge selbst herrhrt? Diese Kranken werden mit schleimbildenden Nahrungsmit- teln (Brei, Milch, fettes Fleisch) gefttert. Die Schleimbildung nimmt kein Ende, bis die Lunge selbst zerfllt und die Bazillen in Erscheinung treten und die Auflsung unaus- bleiblich ist. Das Rtsel der Bazillen ist jedoch einfach zu lsen: Die sich anhufende Schleim- verstopfung der Blutgefe fhrt zur Zerset- zung und Fulnis und Grung dieser Schleimprodukte und den Rckstnden der totgekochten Nahrung. Diese verfaulen teil- weise am lebendigen Leibe (eitrige Geschwl- ste, Krebs, Tuberkulose, Geschlechtskrank- heiten und Lupus usw.). Nun wei jeder, da

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  • Fleisch, Kse und alle organischen Stoffe im Zersetzungsproze wieder keimen, d.h. die Bazillen vermehren sich weiter. Deshalb sind diese Keime erst im fortgeschritteneren Sta- dium der Krankheit nachweisbar, sind aber nicht die Ursache, sondern das Ergebnis der Krankheit und insofern krankheitsfrdernd. Die Zersetzung, z.B. der Lunge, wird durch sie beschleunigt, weil die Ausscheidungen der Bazillen, ihre Toxine, vergiftend wirken. Wenn es richtig wre, da Bazillen von auen eindringen, d.h. anstecken, dann sind es nur die Stoffwechselrckstnde im Schleim, die ihre Ttigkeit ermglichen und den richtigen Boden, die sogenannte Disposition, abgeben. Wie schon gesagt, habe ich wiederholt (ein- mal fr zwei Jahre) schleimfrei gelebt, d.h. nur von Obst. Ich brauchte kein Taschentuch mehr und habe dieses Kulturprodukt heute selten ntig. Hat jemand jemals ein gesundes, in Frei- heit lebendes Tier gesehen, das hustet oder sich schneuzt? Eine fr tdlich gehaltene Nie- renentzndung, die ich durchgemacht habe, wurde nicht nur geheilt, sondern ich habe eine Gesundheits- und Leistungsfhigkeit erreicht, die bei weitem die meiner gesndesten

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  • Jugendzeit bertrifft. Ich mchte den Mann sehen, der mit 31 Jahren todkrank war und acht Jahre spter einen 2 l/4stndigen Dauer- lauf machen kann und einen 56stndigen Dau- ermarsch zurcklegt. Theoretisch ist es sicher richtig, da der Mensch in frherer Zeit reiner Obstesser war. Es ist sicher auch biologisch richtig, da er es noch heute sein kann. Oder kann sich der gesunde Menschenverstand nicht ohne direk- ten Beweis vorstellen, da der Mensch, bevor er zum Jger wurde, nur von Frchten gelebt hat? Ich behaupte sogar, da er bei absoluter Gesundheit, Schnheit und ungeahnter Kraft lebte, ohne Schmerzen und Leid, genauso wie es in der Bibel steht. Nur Frchte allein, die einzige schleimfreie Nahrung, sind natr- lich. Alles was von Menschenhand zubereitet oder vermeintlich verbessert wird, ist von Nachteil. Die Beweisfhrung bezglich Obst ist wissenschaftlich exakt. Im Apfel oder in der Banane zum Beispiel ist alles enthalten, was der Mensch braucht. Der Mensch ist so voll- kommen, da er von einer Frucht allein fr lngere Zeit leben kann. Das wurde durch das Mono-Dit-System von August Engelhardt

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  • schlssig bewiesen, der durch seine Philoso- phie und das Praktizieren eines natrlichen Lebens alle Probleme der Menschheit gelst hat. Aber eine selbstverstndliche Wahrheit, die uns die Natur lehrt, mu nicht deshalb falsch sein, weil es in unserer Zivilisation anschei- nend nicht mehr mglich ist, sie in der tgli- chen Praxis anzuwenden. Von Obst allein wird man zunchst krank, d.h. man macht zuerst eine Reinigungskrise durch. Kein Mensch htte mir jemals geglaubt, da es mglich ist, whrend eines Zeitraumes von 14 Monaten fr 126 Tage ohne Nahrung zu leben, dabei 49 Tage auf einmal. Ich habe es getan, und doch wird diese Wahrheit nicht verstanden. Ich erklre und lehre die Tatsache, da Obst das natrlichste Heilmittel auf der Welt ist. Ob meine Feststellung richtig ist, dafr wird die nchste Epidemie die Probe aufs Exempel machen. Ich will aber auch gleich die Grnde aufdecken, warum an das Selbstverstndliche nicht geglaubt wird. Wenn im 19. Jahrhundert jemand ber die Mglichkeit gesprochen htte, von London nach Paris zu telefonieren, lachte jeder, weil es so etwas noch nicht gab. Die Men-

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  • schen glauben nicht mehr an die natrliche Nahrung, da es kaum jemand praktiziert. Es mu auch bercksichtigt werden, da gegen- stzliche Interessengruppen frchten, da die Preise anderer, knstlicher Fabriknahrungs- mittel sinken knnten, und wieder andere befrchten, da die Ernhrungsphysiologie ins Wanken kommt und die rzte berflssig werden. Aber gerade Fasten- und Obstkuren bedrfen einer genauen Beobachtung und Unterweisung deshalb meine ich, es werden viel mehr rzte gebraucht mit jeweils weniger Patienten, die gern mehr bezahlen, wenn sie wieder gesund werden. Damit wre die soziale rztefrage zu lsen - eine Behauptung, die ich schon vor Jahren in Zrich ffentlich aufge- stellt habe. Fast alle Fastenversuche scheitern an der Unkenntnis der Tatsache, da mit Aufnahme der schleimfreien Kost alter Schleim solange ausgeschieden wird, bis der Mensch vollkom- men rein und gesund ist. AUCH DER SCHEINBAR GESNDESTE MENSCH MUSS ZUERST EINEN KRANKHEITSZU- STAND DURCHMACHEN (REINIGUNG), oder durch ein Zwischenstadium von Krank-

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  • heit gehen, hin zu einer hheren Ebene der Gesundheit. Hier ist die groe Klippe, die so viele Vege- tarier nicht berwinden konnten - wobei sie die grundlegende Wahrheit ebenso auer acht lassen wie es auch alle anderen Menschen tun, die sich normal ernhren. Ich habe diese Tat- sache in der Zeitschrift Vegetarische Warte aufgrund von Versuchen und Tatsachen nach- gewiesen, indem ich ihren grten Einwand, die Unterernhrung, durch ein Fastenexperi- ment von 49 Tagen mit nachfolgender Obst- kost widerlegte. Mein Gesundheitszustand wurde durch diese radikale Schleimausschei- dung sehr verbessert. Die Masse der Anhnger des Vegetarismus schleimt frhlich voran. Im Gegensatz hier zu kann man nur sagen, da Gifte (von ihnen so genannt) wie Fleisch, Alkohol, Kaffee und Tabak auf die Dauer ge- sehen vergleichsweise harmlos sind, solange sie mig gebraucht werden. Erleben nicht Tausende von Menschen ein hohes Alter, obwohl sie Gewohnheitsraucher sind und einem guten Tropfen nie abgeneigt waren? Was ist die Lsung? Sie waren Wenigesser! Selbst diese Gewohnheitsgifte sind unschul-

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  • diger als das sogenannte gute und viele.

    Ein Sufer kann alt werden, ein Fresser nie. sagte Sylvester Graham, Mitbegrnder der Natural Hygiene, der natrlichen Gesund- heitslehre.* Um Miverstndnissen seitens der Absti- nenzler und Vegetarier vorzubeugen, mu ich hier einige Erklrungen hinzufgen. Fleisch ist gar kein Nahrungsmittel, sondern ein Reiz- mittel, das im Magen verfault, verwest. Der Verwesungsproze beginnt aber nicht erst im Magen, sondern sofort nach dem Schlachten. Sylvester Graham hat dies schon am lebenden Menschen nachgewiesen, und ich ergnze diese Tatsache dahingehend, da das Fleisch eben dann durch die Gifte der Fulnis als Reiz- und Anregungsmittel wirkt und deshalb irrtmlich als krftigendes Nahrungsmittel betrachtet wird. Oder kann mir jemand che-

    * Die natrliche Gesundheitslehre wird in Deutsch- land von der Gesellschaft fr natrliche Lebenskunde e.V. in 2862 Worpswede, Heinrich-Vogeler-Weg 8, ver- treten. Hier knnen Sie Informationen sowie das Lebenskunde-Magazin fr Gesundheitspraktiker er- halten.

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  • misch-physiologisch nachweisen, da das in Zersetzung befindliche Eiweimolekl im Magen neu umgeformt wird und etwa in einem Muskel des Menschen seine Wiederauferste- hung feiert? Genauso wie der Alkohol, tuscht auch Fleisch zu Beginn anregende Kraft und Energie vor, bis der ganze Krper mitver- seucht und der Zusammenbruch unvermeid- bar ist. hnlich ist es auch mit allen anderen Reizmitteln. Das Grundbel aller nicht-vegetarischen Ernhrungsformen ist und bleibt das zuviele Fleischessen, weil es alle anderen Gewohnhei- ten nach sich zieht, besonders das Verlangen nach Alkohol. Wird fast ausschlielich Obst gegessen, so fallt die Gier nach Alkohol, in wel- cher Form auch immer, weg. Der Fleischesser hat immer Verlangen nach Alkohol, mu sich also selbst kasteien, einfach weil Fleisch Durst hervorruft. Alkohol ist erwiesenerweise ein gewisses Gegengift fr Fleisch, und der Fein- schmecker, der fast nur Fleisch it, braucht daher Wein, Bier, Whisky, Mokka und seine Zigarette oder Zigarre, um ein wenig der Fleischvergiftung entgegenzuwirken. Es ist eine bekannte Tatsache, da man sich nach

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  • einem opulenten Mahl entschieden frischer fhlt, sowohl geistig als auch krperlich, wenn man von den an sich giftigen Reizmitteln migen Gebrauch macht, als wenn man sich allein mit gutem Essen bis zur Ermdung vollstopft.

    Durch Obst und Wenig-Essen wird dem Fleisch- und Alkoholgenu energisch entge- gengearbeitet. Wer aber auf Fleisch und Alko- hol durchaus nicht verzichten kann, ist, falls er sehr wenig davon zu sich nimmt, entschie- den besser dran als der vegetarische Vielesser, Der Amerikaner Fletcher bewies das sehr klar durch seine ungeheuren Erfolge, und sein Geheimnis ist durch meine Versuche erklrt, die eben zeigen, da der Mensch am leistungs- fhigsten wird und sich gesundheitlich am besten entwickelt, wenn er mglichst wenig it! Sind nicht die ltesten Menschen in der Regel die rmsten? Also ans Wenigessen aus naheliegenden Grnden gewhnt? Sind nicht die grten Entdecker und Erfinder aus rmli-

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  • chen Verhltnissen hervorgegangen, d.h. sie aen wenig? Waren nicht die Grten der Menschheit, die Propheten, Religionsstifter usw. Asketen? Bedeutet Kultur, dreimal tg- lich ausgezeichnet zu speisen, und ist es sozia- ler Fortschritt, da jeder Arbeiter fnfmal am Tag it und sich dann abends mit Bier voll- pumpt? Wenn sich der kranke Organismus durch Nichtessen regenerieren kann, ist doch die logische Folge davon, da ein gesunder Krper nur wenig Nahrung braucht, um ge- sund, krftig und ausdauernd zu bleiben.

    Das Festessen und Gutessen ist krank- heitserzeugender als alles andere, selbst bei Abstinenzlern und Vegetariern. Alle soge- nannten Wunder der Heiligen an den Gnaden- orten sind nur auf Askese zurckzufhren und heute deshalb unmglich, weil zwar gebetet, aber nicht mehr gefastet wird. Das ist die ein- zige Lsung dieses Streits. Wir haben keine Wunder mehr, weil wir keine Heiligen mehr haben, d.h. geheiligt und geheilt durch Askese und Fasten. Die Heiligen waren selbstleuch- tend, in der modernen Sprache ausgedrckt: medial oder radioaktiv, aber nur durch Askese waren sie gttlich gesund und nicht aus besonderer Gnade.

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  • Ich mchte hier nur noch anfhren, da ich es selbst schon zu sichtbaren, elektrischen Aus- strahlungen gebracht habe, aber nur durch uere und innere Zufuhr von Sonnenenergie. (Sonnenbder und Nahrung aus der Sonnen- kche = Sonnenkost). Die ganze Welt streitet sich immer wieder ber diese Fragen und Wunder. Hier liegt die Lsung auf der Grundlage von Versuchen, die jeder nachmachen kann, wenn er den Mut dazu hat. Aber es ist anscheinend leichter, Bcher zu schreiben, zu predigen und zu beten oder zu sagen, ich sei eine Ausnahme. Das ist richtig, aber nur was Mut und Erkenntnis anbelangt. Physiologisch sind alle Menschen gleich, und wer sich nicht migen kann, mag es von mir lernen, wenn er die Gesundheit wirklich sucht. Wenn ein Mensch wenig it und gesund ist, kann er eine recht lange Zeit die absurdeste Nahrung, also auch Fleisch und Strke verdauen, d.h. wieder ausscheiden. Natrlich wird und bleibt er vollkommener und reiner, wenn er nur Obst it. Davon braucht er am wenigsten, weil es die vollkom- menste Nahrung ist. Diese ewige naturgesetzliche Wahrheit wol-

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  • len und knnen die meisten heutigen Men- schen nicht einsehen, und sie haben eine berechtigte Angst davor, weil ihr Krper aus totgekochter Nahrung aufgebaut ist, und die daraus gebildeten Zellen absterben und ausge- schieden werden, sobald er seine Sonnenbder nimmt, fastet oder die lebenden Zellen von Frchten it, also Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes. Aber dies mu mit Vorsicht gemacht werden. Es ist die Aufgabe der Medizin, den Men- schen vor einem Zusammenbruch seiner Zel- len zu schtzen, ihn ber Wasser zu halten, so lange dies mglich ist, um ihn dann aber an einer Krankheit umso schneller sterben zu lassen. Der Vegetarismus kann nicht leugnen, da Fleisch- und Alkoholkonsumenten auch mit guter Gesundheit, groen Taten und hohem Alter prahlen knnen, aber im Einzelfall nur so lange, als wenig gegessen wird. Zuviel Essen rcht sich weniger beim Fleischverzehr, da Fleisch weniger Schleim bildet als strkehal- tige, schleimbildende vegetarische Nahrung mit tglich vielen Mahlzeiten. Ich selbst kmmere mich seit Jahren um

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  • keine Mahlzeit; ich esse nur, wenn ich Appetit habe, und dann so wenig, da es keinen schd- lichen Einflu auf mich hat. Die Kunst des Gesundbleibens in unserer heutigen Gesell- schaft besteht weniger im WAS als im WIE- VIEL des Essens und Trinkens, in der Beherr- schung, in der Selbstdisziplin. Wenn die schlimmsten Krankheiten durch Fasten geheilt werden knnen - was in tausen- den von Fllen bewiesen wurde - und wenn man whrend des Fastens krftiger wird, wenn man's richtig macht, so mu man mit der energiereichsten Nahrung, dem Obst, erst recht gesund und krftiger werden. Das hat auch verdienstvoll Dr. Bircher wissenschaft- lich nachgewiesen. Die Naturheilkunde hat zwar die Tatsache erkannt, da etwas aus dem kranken Organis- mus hinaus mu, aber sie hat bis jetzt im wesentlichen das Hauptgewicht auf krperli- che Reize gelegt, aber das wirklich natrliche Moment des Heilprozesses ignoriert, d. h. die Nahrungsverminderung, die Nahrungs- enthaltung und speziell die Obstkost. Sie hat nur einen Ersatz angeboten, eine Ernhrung ohne Alkohol und Fleisch. Dies bedeutet nicht

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  • viel angesichts meiner Schleim-Theorie. Warum wird der nicht schleimbildende Alko- hol oft beschuldigt? Er wird zum Sndenbock vieler Krankheiten gemacht, nur weil einige Menschen den Alkohol in riesigen Mengen zu sich nehmen und im Delirium enden. Zwingen Sie einmal einen Trinker dazu, ein paar Tage zu fasten oder nur Obst zu essen - ich wette, da ihm das beste Glas Bier oder der beste Schoppen Wein nicht mehr schmeckt. Daran knnen Sie erkennen, da die ganze Zivilisati- onskost vom Beefsteak bis zum angeblich harmlosen Haferbrei den Wunsch nach diesen Gegengiften erzeugt, also Alkohol, Kaffee, Tee und Tabak. Warum? Weil Vielesserei lhmt und man mit Reizmitteln erst wieder flott wird. Hier liegt der wahre und tiefe Grund fr die Zunahme des Alkoholverbrauchs in den letzten Jahrzehnten (besonders nach dem 2. Weltkrieg; Anm. d. Herausgebers). Es ist die berernhrung, besonders mit Fleisch. Der mehr akut wirkende Alkohol wirkt als Reiz. Besonders das Bier ist auf die Dauer harmloser, als das chronische Vollstopfen des Verdauungskanals mit schleimbildender Nah- rung.

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  • Ich frage jetzt: Was ist vernnftiger, die seit der Kindheit angehuften in Verwesung be- findlichen Schleimmengen, die das Zellgewebe des Krpers durch giftige Medikamente oder Infektionen belasten, durch Schwitzen, knst- liche Erkltungen (Kneippkuren), Massage, Sport, Operationen usw. auf Kosten der Le- benskraft aus dem Krper hinauszupeitschen oder mit der Zufuhr von Schleim aufzuhren? Die Heilung wird verzgert durch einseitige Behandlungen, durch fahrlssige Chiroprak- ik, falsch verstandene elektrische Behand- lungen, schleimbildende Milchkuren, schw- chende heie Quellen-Behandlung usw. Die Zufuhr von weiterem Schleim, verursacht durch falsche Ernhrung, mu gestoppt wer- den. Wenn Schleim- und berernhrung die wahre Grundursache aller Krankheiten ist, was ich jedem an seinem eigenen Krper beweisen kann, dann kann es auch nur ein wirklich natrliches Heilmittel geben, d. h. Fasten und Obstkost. Es ist bekannt, da jedes Tier beim gering- sten Unwohlsein fastet. Wenn auch unsere Haustiere schon lange ihren scharfen Instinkt fr richtiges Futter und die natrlichen Ftte-

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  • rungszeiten verloren haben, so nehmen sie doch, wenn sie krank sind, nur die allernot- wendigste Nahrung auf. Sie fasten sich wieder gesund. Der arme, kranke Mensch dagegen darf unter keinen Umstnden lnger als l oder 2 Tage von schmaler Kost leben. Der Mensch hat Angst, er knne an Strke verlieren. Schon viele rzte haben das Fasten als Wun- derkur, als Kur der Unheilbaren, als die Kur aller Kuren usw. bezeichnet. Gewisse Scharla- tane, ohne jede Erfahrung, haben diese unfehl- bare, aber auch gefhrliche Kur in Mikredit gebracht. Ich habe im Fasten etwas Bedeutsa- mes getan: 49 Tage Fasten, Weltrekord. Auer- dem war ich der erste, der diese Kur systema- tisch und mit auf jeden Einzelfall ausgerich- tete Obstkost verbindet, wobei sie erstaunlich leichter und absolut gefahrlos wird. Es ist des- halb ohne Zweifel mglich, Krankheiten zu bewltigen, die die Schulmedizin als unheilbar bezeichnet. Aufgrund meiner Erkenntnis, da der Schleim von der Zivilisationskost herrhrt und die Grundursache aller Krankheiten ist, auch der Alterssymptome, Fettsucht, Haar- ausfall, Faltenbildung, Nerven- und Gedcht- nisschwche usw., gibt es berechtigte Hoff-

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  • nung fr eine neue Entwicklungsphase der fortschrittlichen Heilmethoden und der biolo- gischen Medizin. Schon Hippokrates hat das Krankheitsma- terial fr alle Krankheiten erkannt. Prof. Dr. Jaeger hat das Gemeinsame als Gestank bezeichnet, aber hat nicht die Quelle dieses Geruchs aufgedeckt. Dr. Lahman und andere Vertreter der physikalisch-ditischen Ernhrungslehre, besonders Khne, kamen den gemeinsamen Fremdstoffen auf die Spur. Aber keiner von ihnen zeigte auf, erkannte oder bewies durch einen Versuch, da es gerade Schleim unserer Zivilisations- kost ist, der unseren ganzen Organismus von Kindheit an belastet und ihn ab einem gewis- sen Grad der Fulnis angreift, krankhafte Herde bildet, d.h. das Zellgewebe des Krpers in Eiter und Fulnis berfhrt. Bei einer gelegentlichen Erkltung oder hohen Fieber wird der Schleim mobilisiert und will den Krper verlassen. Dadurch ruft er Symptome anormaler Funktionen hervor, die man bis jetzt als Krankheit bezeichnet hat. So kann verstndlich erklrt werden, was mit Disposition gemeint ist. Je mehr der

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  • Schleim (schlechte Muttermilch und all ihre Ersatzstoffe) von Kindheit an zugefhrt oder je weniger dieser Schleim aufgrund vererbter Schwche durch die dazu bestimmten Organe ausgeschieden wird, je grer ist die Neigung (Disposition), sich zu erklten, zu fiebern, zu frieren, Parasiten zu bewirten, zu erkranken und vorzeitig zu altern. Dadurch ist wahr- scheinlich der Schleier des Geheimnisses gelftet, der bisher immer das Wesen der wei- en Blutkrperchen umgeben hat. Ich glaube, da wir hier, wie in vielen anderen Fllen, einem Irrtum der medizinischen Wissenschaft gegenberstehen. Die Bakterien strzen sich auf die weien Blutkrperchen, nicht umge- kehrt, weil sie ganz oder zum Teil aus Schleim bestehen. Werden Bakterien nicht zu Milli- onen auerhalb des Organismus auf diesem Schleim gezchtet - auf Kartoffeln, Brhe, Gelatine, also auf Schleim, d.h. auf stickstoff- haltigen Substanzen aus dem Pflanzen- oder Tierreich, die aus einer alkalisch reagierenden Flssigkeit bestehen, die krnige Zellen ent- hlt, die wie weie Blutkrperchen aussehen? In vllig gesundem Zustand sollten vielleicht die sogenannten Schleimhute berhaupt

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  • nicht wei und schleimig aussehen, sondern rein und rot wie bei den Tieren. Vielleicht ist dieser Leichenschleim sogar die Ursache der Blsse der weien Rasse? Bleichgesicht! Lei- chenfarbe! Mit dieser, durch Versuche besttigten Schleim-Theorie, wurde das Gespenst Krankheit endlich seiner dmonischen Maske beraubt. Wer mir glaubt, kann nicht nur sich selbst heilen, auch wenn alles andere versagt hat, sondern es ist uns zum ersten Mal mglich, einer Krankheit vorzubeugen und sie definitiv unmglich zu machen. Selbst der Traum ewiger Jugend und Schnheit kann wahr werden. Der tierische und ganz besonders der menschliche Organismus ist vom mechani- schen Standpunkt aus gesehen, ein kompli- ziertes Rhrensystem von Blutgefen mit Luft-Gas-Antrieb durch die Lungen, in denen die Blutflssigkeit stndig in Bewegung ist und vom Herzen als Ventil reguliert wird. Die Zerlegung des Luft-Gases geschieht mit jedem Atemzug in der Lunge (die Scheidung der Luft in Sauerstoff und Stickstoff). So wird das Blut stndig in Bewegung gehalten, und der

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  • menschliche Krper erbringt unglaublich lange seine Leistung ohne Ermdung. Es soll niemand mit der dummen Ausrede kommen, da er tglich viel essen msse, wie es dem arbeitenden Menschen eingeimpft wurde usw., bevor man nicht erlebt hat, wie leicht und lange man nach Fasten und bei Obstnahrung arbeiten oder marschieren kann, ohne zu ermden. Erschpfung ist erstens eine Ver- minderung der Kraft durch zu groe Verdau- ungsarbeit, zweitens eine Verstopfung der erhitzten und somit verengten Blutgefe und drittens eine Selbst- und Rckvergiftung durch die bei Bewegung erfolgten Schleimaus- scheidung. Alle organischen Substanzen tieri- schen Ursprungs scheiden bei ihrer Zerset- zung Cyangruppen ab, die der Chemiker Hen- sel als Bazillen bezeichnet hat. Die Luft ist nicht nur das hchste und vollkommenste Betriebsmaterial des menschlichen Krpers, sondern gleichzeitig auch das erste Element fr Aufbau, Reparatur und Ersatz, und sehr wahrscheinlich nimmt der tierische Organis- mus auch Stickstoff aus der Luft auf. Bei gewissen Raupen hat man schon eine Gewichtszunahme allein durch Luft festge- stellt.

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  • Der berernhrung kann nur durch Fasten - gefolgt von einer Verminderung der Nah- rungsmenge - begegnet werden. Eine Ernh- rung mit nicht schleimbildenden Nahrungs- mitteln mu die schleimbildenden Nahrungs- mittel ersetzen. Frische, sonnengereifte Frchte und grnblttrige, strkefreie Salate und Gemse, d.h. reine Sonnenkost, sind die beste Nahrung. Die schleimfreie Heilkost* ist eine erprobte Ernhrungsform. Aber weder das Fasten, und schon gar nicht die Obstkost, wurden von medizinischen Fachleuten ange- nommen. Bei richtiger Anwendung erfolgt eine systematische Reinigung, und es werden beachtliche Besserungserfolge erzielt. Meine schleimfreie Heilkost ist die einzige schrift- lich belegte Behandlungsform, die reguliert und kontrolliert werden kann.

    * Prof. Arnold Ehret: Die schleimfreie Heilkost;

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  • Vermeidung von Krankheiten

    Nachdem ich ber die Schrecken des Krank- seins oder Krankwerdens berichtet habe, mchte ich Ihnen jetzt Mittel und Wege zeigen, soweit dies mglich ist, wie Sie der Schleimver- giftung erfolgreich begegnen knnen. Ich mchte hier drei Mittel und Wege aufzeigen, die Wandel schaffen knnen.

    1. Der krzeste und sicherste Weg ist das Fasten, ber das in diesem Buch so viel gespro- chen wird. Es verkrzt das Leben des grausa- men beltters (Krankheit) in unserem Kr- per, zwingt ihn zur Flucht, und mit Schrecken verlt er uns und wendet sich von uns ab.

    Gesunde Menschen knnen sich ohne weite- res selbst einer Fastenkur unterziehen. Selbstverstndlich mssen auch sie vernnf- tig fasten und persnliche Verantwortung dafr tragen, da sie whrend des Fastens keine gefhrlichen beranstrengungen vor- nehmen, indem sie sich krperliche oder geistige Leistungen abverlangen, die sie nicht

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  • einmal bei voller Verpflegung erbringen knn- ten. Ich nenne hier eine Vorsichtsmanahme, die bei allen Fastenkuren beachtet werden sollte: Die vollstndige Entleerung des Dar- mes zu Beginn des Fastens durch ein harmlo- ses Abfhrmittel oder durch einen Einlauf oder durch beides. Es liegt in der Natur der Sache, da der Fastende nicht noch durch Gase oder sich zersetzende Stoffe geplagt wird, die sich aus den in den Drmen verbleibenden Exkrementen bilden. Es gengt schon, da ihm der Schleim bei der Ausscheidung genug zu schaffen macht. Wer sich nicht an eine lngere Fastenkur heranwagt, obwohl er gesund ist, sollte es zunchst mit einigen Fastentagen versuchen. Schon ein 36stndiges Fasten, ein- oder zwei- mal die Woche wiederholt, kann sehr gute Ergebnisse zeigen. Man beginnt am besten damit, da man das Abendessen weglt und dafr einen Einlauf macht. Whrend des 36stndigen Fastens wird bis zum bernch- sten Morgen nichts gegessen und man beginnt dann zum Frhstck nur mit Obst. Das Frch- teessen ist nach jedem Fasten notwendig, weil die Fruchtsfte die in Bewegung geratenen

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  • Schleimmassen ins Rutschen bringen. Beson- ders bei kranken und lteren Menschen mu die Fastenkur besonders sorgfaltig auf den Einzelnen abgestimmt werden. Besonders ein- seitige Fleischesser mssen vorsichtig sein. Hier sollte dem Fasten eine bergangskost vorausgehen (siehe Die schleimfreie Heil- kost). Wesentlich schneller kommt man ans Ziel, wenn man in der empfohlenen Weise ln- ger fastet, z.B. drei Tage und danach mit einer, wie ich es nenne Nachfastenkur, fortfhrt. Also drei Tage gar nichts essen und reines Wasser mit Zitronensaft trinken, ungezuk- kert, schluckweise, nach Bedarf, und am vier- ten Tag mit etwas Obst beginnen. Am Abend des vierten Tages machen Sie einen grndli- chen Einlauf. Jeden Tag kann etwas mehr Obst gegessen werden, auch etwas Gemse und Salat kann hinzugefgt werden. Das Fasten kann von gesunden Menschen ber Wochen ausgedehnt werden. Wessen Beschf- tigung es erlaubt, sollte bei schwierigen Schleimausscheidungen im Bett bleiben. Nie- mand stoe sich bei einem Fastenversuch an das schlechte Aussehen oder an der Ge- wichtsabnahme. Der Krper fastet sich trotz

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  • des schlechten Aussehens gesund und bald werden die Wangen ein gesundes, natrliches Rot zeigen. Auch das Gewicht kommt nach dem Fasten sehr bald wieder auf seinen nor- malen Stand. Nach dem Fasten reagiert der Krper auf jedes Gramm Nahrung. Sehr mige Esser und hufig fastende Menschen haben einen sehr feinen, durchgeistigten Gesichtsausdruck. Papst Leo XIII., der groe Faster und Lebensknstler, soll eine sehr klare, fast transparente Gesichtsfarbe gehabt haben. In diesem Zusammenhang mchte ich auf einen bereits anderswo erwhnten Punkt auf- merksam machen, da der Erfolg des Fastens davon in groem Umfang abhngt. Der fastende Mensch mu nicht unbedingt nieder- geschlagen oder schlecht gelaunt sein. Den einen erleichtert die Ruhe unangenehme Momente, den anderen festes Zugreifen beim Arbeiten, besonders bei leichter, mechani- scher Beschftigung. Ist der Krper entschleimt und ent- schlammt, also gereinigt, dann ist es die hei- lige Pflicht des Menschen, der die Gesundheit wiedererlangt hat, das wiedergewonnene,

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  • hchste Glck hochzuhalten und durch eine natrliche, richtige Nahrung zu bewahren. Zu diesem Thema einige kurze Bemerkungen:

    2. Wer aus gesundheitlichen Grnden, z.B. wegen eines fortgeschrittenen Lungen- oder Herzleidens nicht fasten kann, sollte zumin- dest dafr sorgen, da die weitere Ansamm- lung von Schleim verhindert wird. Er sollte ausgesprochene Schleimbildner vermeiden, vor allem Mehl-, Kuchen-, Reis- und Kartoffel- speisen, gekochte Milch, Kse, Fleisch usw. Wer auf Brot nicht ganz verzichten kann, sollte Schwarz- oder Weibrot getoastet essen. Durch das Toasten verliert das Brot viel von seiner Schdlichkeit, weil die Schleimsubstan- zen teilweise zerstrt werden. Das Essen von getoastetem Brot oder von Vollweizenzwie- back hat den weiteren Vorteil, da man davon nicht viel essen kann; es kann nicht verschlun- gen werden, wie wilde Tiere es tun, und das erforderliche Kauen ermdet auch den gierig- sten Gaumen. Wer infolge schlechter Zhne das getoastete Brot nicht ohne weiteres kauen kann, kann daran so lange lutschen, bis es sich auflst. Wer auf Kartoffeln nicht verzichten

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  • kann, sollte sie gebacken essen, auf jeden Fall mit Schalen. Was bleibt dann noch als krftige Nahrung brig, wenn ich das eiweihaltige Fleisch ganz aufgeben und von den Zeralien, wie getrockne- ten Erbsen, Linsen, Bohnen mglichst wenig essen soll? Dies wird sich so mancher Leser mit einem Seufzer fragen. ber den Wert des Fleisches habe ich meine Ansichten an anderer Stelle schon geuert. Der geringe Eiweibedarf lt sich vollstndig durch zuckerhaltiges Obst decken. Bananen, Nsse, in Verbindung mit ein paar Feigen oder Datteln, sind erstklassige Muskelbildner und Kraftspender. Gemse (kleingeschnitten zu Salat), die Salate selbst, angemacht mit l und viel fri- schem Zitronensaft, und all die herrlichen Frchte und Beeren, einschlielich der Sd- frchte, sind es wert, auf den Tischen der Gt- ter serviert zu werden. Und wenn der Frhling kommt und das Obst der letzten Saison zur Neige geht, besonders die pfel und die fri- schen Gemse und Salate noch nicht gediehen sind, hilft uns da nicht Mutter Natur aus mit Orangen und anderen Sdfrchten? Wird der

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  • Duft und die Reichhaltigkeit dieser kstlichen Frchte mit all ihren Vitalstoffen nicht den Menschen veranlassen, allmhlich ganz wie- der ein Frchte-Esser zu werden? Es ist mir nicht mglich, hier in diesem Buch auf die Frage der Kost und ihre Wirkungen ausfhrlich einzugehen. Fr gesunde Men- schen mgen diese Angaben gengen; kranken Menschen empfehle ich mein Buch Die schleimfreie Heilkost zu lesen, das ausfhr- lich zu Ernhrungsfragen Stellung nimmt. Ich mchte noch erwhnen, da Nicht-Fastende und Menschen, die leicht krankheitsanfllig sind, zumindest das morgendliche Fasten oder den Ohne-Frhstcks-Plan* befolgen soll- ten. Es ist fr alle Menschen besser, vor 10 Uhr morgens gar nichts zu essen, und wenn geges- sen wird, dann nur Obst. Die Belohnung wird sich bald zeigen. Sie fhlen sich den ganzen Tag besser, leichter, beschwingter, mit viel mehr Energie.

    * siehe auch Fit fr's Leben von Harvey und Mari- lyn Diamond

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  • 3. Jetzt noch ein Wort an alle, die glauben, es sei unmglich, die gewohnte Schleimnahrung aufzugeben (Fleisch, Brot etc.). Diesen gebe ich einen Rat: Kauen Sie jeden Bissen Ihrer Nah- rung grndlich bis zu einem Brei, wie von dem Amerikaner Fletcher empfohlen. Mit einem Wort: Fletcherisieren Sie! Nicht, da Obst- esser das Kauen miachten sollten, aber ganz sicher mssen es die mit giftigen Abfallstoffen bestehenden Schleimesser tun, wenn sie nicht vorzeitig ins Grab sinken wollen. Die starke Speichelabsonderung beim lang- samen Kauen reduziert die Schleimbildung und verhindert die berernhrung. Natrlich knnen diese Menschen nicht erwarten, die gleiche Gesundheit und Kraft, Jugend und Ausdauer, krperliche und geistige Leistungs- fhigkeit zurck zu erhalten, wie sie vom Fastenden und vom Obstesser erreicht wer- den! Wenn der Mensch erst einmal durch Fasten und Obsternhrung gesund geworden ist, d.h. frei von Schleimablagerungen und Bakterien ist, braucht er natrlich nicht mehr lnger zu fasten, wenn er mit der Obstnahrung fortfhrt. Dann wird er Freude am Essen fin- den, wovon er vorher niemals getrumt hat.

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  • Auf diese Art wird der Mensch den Weg zum Glck, zur Harmonie und zur Lsung seiner Gesundheitsprobleme finden. Kann der Mensch dauernd von Obst leben? Selbstverstndlich, das braucht man doch nicht zu beweisen, sonst wre das ganze Welt- all ein Unsinn; es htte einen biologischen Fehler, wenn fr jeden Wurm der Tisch gedeckt ist, nur fr den Menschen nicht. Auerdem ist wissenschaftlich erwiesen, da im Apfel, in der Banane, in der Kokosnu allein schon alles enthalten ist, was ein Mensch braucht. Eine Kuh lebt ihr Leben lang nur von Gras, gibt tglich 10 Liter Milch, zieht den Pflug und wird zum Schlu noch verspeist. Dauernd wird Fett, Eiwei (Milch), Muskeln, Kraft, Wrme nur aus Gras oder Heu aufge- baut. Das hchststehende Tier, der Mensch, einzig und allein soll so ungeschickt gebaut sein, da das organische Leben bei ihm aus der reichhaltigen Sonnenkche nicht erhalten werden knnte? Die Ernhrungs-Physiologie ist heute noch in dem Irrtum befangen, da nur aus tieri- schem Eiwei menschliches Eiwei entsteht. Man hat die naive, chemisch-physiologisch

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  • durchaus unwissenschaftliche Vorstellung, da aus Gleichem Gleiches entsteht. Ein Eiweimolekl von totem Rindfleisch, das sich im Zersetzungsproze befindet und Leichen- gifte entwickelt hat, wird in der Pfanne noch der Hitze ausgesetzt, also vllig gettet, im Magen zerlegt und soll dann in einer neuen Zusammensetzung als neues Muskelmolekl im Menschen Auferstehung feiern, ansetzen wie man sagt? Wir leben nicht von dem, was wir essen, son- dern von dem, was wir verdauen, was wir auf- nehmen. Unsere Lebensfunktionen sind so lange intakt und gesund, solange wir den berflu an Nahrung ausscheiden knnen. Wir leben eigentlich nur eine Zeit lang gesund, nicht weil wir gut verdauen, sondern weil wir berflssiges gut ausscheiden. Die Hauptklippe, der wunde Punkt beim Fasten und bei der schleimfreien Heilkost ist die Tatsache, da es Menschen gibt, die durch Nahrungsenthaltung oder durch Obstkost krnker, schwcher werden, sogar daran ster- ben knnen, whrend bei vielen, besonders bei relativ Gesunden, das Gegenteil der Fall ist. Bis jetzt sagte man im ersten Falle, schon kur-

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  • zes Fasten oder Obst schwcht, Obst wird schwerer als Kulturnahrung verdaut. Diese Tatsache ist nicht zu leugnen, aber ihre Erkl- rung ist falsch und irrefhrend. Die Schwche tritt nicht durch das Obst ein, sondern durch die vorhandenen Schleimgifte der Kranken, die durch die Obstsfte oder durch Fasten zu rasch gelst ins Blut mitgerissen werden und als Rckvergiftung die Schwche erzeugen. In solchen Fllen mu der Reinigungsproze ver- langsamt werden durch schleimarme ber- gangskost. Aber man darf daraus nicht wieder den Schlu ziehen, da die bliche Zivilisations- kost fr solche Menschen nahrhafter und leichter verdaulich sei. Ist ein Mensch durch lebenslngliche Ei- weiftterung, durch Abstammung von einem Trinker oder aus einem sonstigen Grund erblich so belastet, da die Wissen- schaft von Krebs, Tuberkulose usw. spricht, so kann er am Ausscheidungsproze seines eitri- gen Schleimes auch bei diesem natrlichsten Heilen zu Grunde gehen, niemals aber am Fasten oder an der Obstkost.

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  • Die Grundursache des Alterns

    Erhaltung von Jugend und Schnheit

    Folgt man den vorangegangenen Argumenten, da Schleim die Hauptursache aller Krankhei- ten und des frhzeitigen Alterns ist, will ich nun im einzelnen und an den verschiedenen Organen aufzeigen, inwieweit der Schleim der Zivilisationskost beim menschlichen Krper Schnheit zerstrt und Hlichkeit und Alterssymptome hervorruft. Wenn die Lungen und die Haut nach dem paradiesischen Urgesetz nur reine Luft und Sonnenelektrizitt bekmen und der Magen und der Darm nichts als Sonnennahrung, d.h. Obst, das beinahe restlos verdaut wird, und nur schleim- und keimfreie Zellulose ausschei- det, scheint kein Grund vorhanden zu sein, warum das Rhrensystem des menschlichen Krpers defekt werden sollte, warum es erlah- men, altern und letztlich vollkommen zusam- menbrechen sollte. Statt der lebenden Kraft-

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  • zellen des Obstes it man aber tote Nahrungs- mittel, die biologisch fr Raubtiere gedacht sind, d.h. Nahrungsmittel, die chemisch durch Luftoxidation (Fulnis) verndert und durch Kochen chemisch verndert und ihrer Kraft beraubt sind. Schleim (Schlacke) sammelt sich besonders im Heizkanal (Magen und Darm) und verstopft langsam die Kanle und Filter (Drsen). Praktische Erfahrungen haben gezeigt, da dieser Schleim bei vegetarischer Ernhrung, bestehend aus groen Mengen Milch, Getreidebrei, Reis und Kartoffeln, viel schwerer auszuscheiden ist als bei migen Fleischessern! Die Summe dieser Verunreini- gung verursacht mit der Zeit chronische Sch- den, bewirkt vorzeitiges Altern und ist die Hauptursache aller Krankheiten. Altern ist eine latente Krankheit, d.h. eine langsame, aber stndig zunehmende Betriebsstrung des Lebensmotors. Die Chemie der Nahrungsmittel liefert den verllichen Beweis, da Mibildung und Zer- fall ihre Quellen hauptschlich in der Mineral- armut bei gekochter Zivilisationskost haben. Knnen nun menschliche Hlichkeit, verlo- rengegangene Schnheit und Alterssymptome

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  • auf falsche Ernhrung zurckgefhrt wer- den? Wenn ja, dann fhrt die Theorie von Schnheit und Verjngung auf eine Ernh- rungskur und eine entsprechende Verbesse- rung der Nahrungsmittel hinaus. Da aber Schnheit, besonders menschliche Schnheit, nicht absolut beschrieben werden kann, weil jeder einen anderen Geschmack hat, kann ich mich nur auf die wesentlichen Normen stheti- scher Anforderungen beschrnken. Die weie Leichenfarbe des licht- und son- nenlosen Kulturmenschen kann nicht als schn angesehen werden. Sie rhrt hauptsch- lich von der weien Leichenfarbe totgekochter, falscher Nahrungsmittel her. Welche wunder- volle Frbe ein Mensch haben kann, der sich von blutendenTrauben, Kirschen oder Oran- gen ernhrt und regelmig Luft- und Sonnen- bder nimmt, knnen sich die modernen Knstler der Plein-air-Malerei nicht vorstel- len. Schleim und gleichzeitig Mangel an Mine- ralstoffen bedeutet soviel wie Mangel an Farbe. Vergleichen Sie nur die Nahrungstabel- len von Prof. Knig und Sie werden sehen, da die schleimfreie Nahrung, Obst und Grn- blattgemse den ersten Platz bezglich ihres

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  • Gehalts an notwendigen Mineralstoffen, besonders Kalzium, belegen. Die Gre eines Menschen, d.h. der Umfang seines Knochengerstes, hngt zum Beispiel hauptschlich von der Kalziummenge ab, die in der Nahrung enthalten ist. Die Japaner wol- len ihre Gre mit Fleisch erhhen und kom- men damit vom Regen in die Traufe. Alle Gestaltsvernderungen, Knochenmibildun- gen, schlechte Sehkraft, Zahnverfall beruht auf Kalkmangel. Durch das Kochen von Milch und Gemse in der modernen Kche wird der Kalk ausgefllt. Der enorme Mineralienman- gel der Zivilisationskost, besonders des Flei- sches, im Vergleich mit Obst, ist dafr verant- wortlich, da ein zahnloses Menschenge- schlecht entsteht, wie es sogar von rzten vor- ausgesagt wird, und nicht nur ein Phantasie- gebilde ist. Statt durch Obst will man diese Stoffe durch anorganische Prparate ersetzen. Der menschliche Organismus nimmt kein ein- ziges mineralisches Atom auf, das nicht in eine Pflanze oder in eine Frucht bergegangen, d.h. organisch geworden ist. Die heutige Verunstaltung des Krpers, die Fettleibigkeit, hat unser sthetisches Empfm-

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  • den in dieser Hinsicht so sehr getrbt, da wir nicht einmal mehr die Grenze des Normalen kennen. Ich persnlich halte nicht einmal den klassischen Muskelmenschen als schn und als Mastab fr den idealen Typ.

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  • Die wichtigsten Nahrungsmittel Zusammensetzung und Nhrwerteinheiten nach Knig, Chemie der- menschlichen Nahrungs- und Genumittel (4. Aufl. Berlin 1903)

    Nahrungsmittel Wasser Stick- stoff-

    substanz

    Fett Stick- stoffreie Extrakt- Stoffe

    Faser Mine- ral- ; Stoffe

    Fleisch und Fleisch-

    waren ohne Knochen

    Fettes Rindfleisch 54,76 18,92 23,65 1,08 Mageres Rindfleisch 76,47 20,56 1,74 _ _ 1,17 : Fettes Kalbfleisch 72,31 18,88 7,41 0,07 1,33 i Mageres Kalbfleisch 78,84 19,86 0,82 0,50 / Halbf. Hammelfleisch 75,99 17,11 5,77 1,33 Fettes Schweinefleisch 47,40 14,54 37,34 0,72 Mageres Schweinefleisch 72,57 25,25 6,81 1,10 Gans 40,87 14,21 44,26 0,66 Taube 75,10 22,14 1,00 0,76 1,00 Lachs 67,01 19,73 10,74 _ 1,39 Aal 57,42 12,83 28,37 0,35 0,85 Hecht 79,84 18,33 0,47 1,00 Karpfen 76,97 21,86 1,09 1,33 Konserven

    Mettwurst 20,76 39,88 5,10 5,10 6,95 Leberwurst 48,70 26,33 6,38 6,38 2,66 Molkerei- und

    Milchprodukte

    Kuhmilch 87,27 3,39 3,68 4,94 0,72 Butter 13,45 0,76 83,70 0,50 1,59 Fettkse 49,79 18,97 25,87 0,83 4,54 Magerkse 43,06 35,59 12,45 4,22 4,68 Hhnereier 73,67 12,55 12,11 0,55 1,12 Zeralien und

    Hlsenfrchte

    Reis, geschlt 13,17 8,13 1,20 75,50 0,88 1,03 Erbsen 13,80 23,35 1,88 52,65 5,57 2,75 Linsen 12,33 25,94 1,93 52,84 3,92 3,04

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  • Nahrungsmittel Wasser Stick- stoff- Substanz

    Fett Stick- stoffreie Extrakt- stoffe

    Faser Mine- ral- stoffe

    Mehle usw.

    Weizenmehl feines 12,63 10,68 1,13 74,74 0,30 0,52 Weizenmehl grberes 12,58 11,60 1,59 73,39 0,92 1,02 Roggenmehl 12,58 9,62 1,44 73,84 1,35 1,17 Kartoffelmehl 17,76 0,88 0,05 80,68 0,06 0,57 Makkaroni 11,89 10,88 0,62 75,55 0,42 0,64 Brot

    Feines Weizenbrot 33,66 6,81 0,54 57,80 0,31 0,88 Grobes Weizenbrot 37,27 8,44 0,91 50,99 1,12 1,27 Roggenbrot 39,70 6,43 0,14 50,44 0,80 1,49 Wurzelgewchse

    Kartoffel 74,93 1,99 0,15 20,86 0,98 1,09 Mohrrbe, groe 86,77 1,18 0,29 9,06 1,67 1,03 Sellerie 84,09 1,48 0,39 11,80 1,40 0,84 Blattgemse

    Kohlrabi 85,89 2,87 0,21 8,18 1,68 1,17 Zwiebel 86,51 1,60 0,15 10,38 0,71 0,65 Gurke 95,36 1,09 0,11 2,21 0,78 0,45 Schnittbohne 88,75 2,72 0,14 6,60 1,18 0,61 Blumenkohl 90,89 2,48 0,34 4,55 0,91 0,83 Winterkohl (Grnkohl) 80,03 3,99 0,90 11,63 1,88 1,57 Weikraut 90,11 1,83 0,18 5,05 1,65 1,18 Spinat 89,24 3,71 0,50 3,61 0,94 2,00 Kopfsalat 94,33 1,41 0,31 2,19 0,73 1,03 Sauerkraut 91,43 1,25 0,54 3,85 1,31 1,62 Obst

    pfel 84,37 0,30 12,73 1,98 0,42 Birnen 85,83 0,35 13,09 0,28 0,29 Zwetschgen 81,62 0,78 _ 16,76 6,42 1,16 Kirschen 80,57 1,29 13,63 5,77 0,52 Weintrauben 79,12 1,01 16,18 3,03 0,48 Erdbeeren 86,99 0,59 0,53 7,33 1,56 0,72 Walnu 7,18 16,74 58,47 12,99 2,97 1,65

    Se Mandeln 6,27 21,40 53,16 13,22 3,65 2,30

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  • Gewicht, Form und besonders Leibesumfang des Krpers sind zu gro. Jeder Fettansatz ist krankhaft und in diesem Mae unsthetisch. Kein Tier in Freiheit ist so mit Fett gepolstert wie unsere modernen Gewichtheber und star- ken Mnner. Der Grund dafr ist einfach zuviel Nahrung und zuviel Flssigkeit. Er- schlaffung und Verstopfung des gesamten Gefsystems sind die Folgen. Traubenzucker von Frchten und ihre Mineralstoffe sind die richtigen Quellen fr eine feste Muskelsub- stanz, wodurch ein durch Fasten entfetteter und entschleimter Krper rasch wieder aufge- baut werden kann. Die Beleibtheit von Gesicht und Krper nehmen gefhrlich zu, sie ist hlich und gewi krankhaft. Es ist eine seltsame Tatsache, dass in unserem angeblich aufgeklrten Zeitalter dieser Fettansatz oftmals nicht nur als schn betrachtet wird, sondern auch als Zeichen; strotzender Gesundheit, whrend die tgliche Erfahrung lehrt, da der schlanke, jugendlich bleibende Typ in jeder Hinsicht grere Widerstandskraft besitzt und im allgemeinen ein hheres Alter erreicht. Wenn dicke Menschen in ihren besten Jah-

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  • ren nicht an Herzschlag, Schlaganfall oder Wassersucht sterben, erliegen sie einer lang- samen Auszehrung und das Bedrfnis nach Nahrung vermindert sich trotz aller knstli- chen Appetitanreger. Die Haut, besonders des Gesichts, wird faltig und runzlig. Sie hat jugendliche Elastizitt wegen unzureichender und ungesunder Durchblutung und Mangel an Licht und Sonne verloren. Man will diese Erschlaffung der Haut durch uerlich ange- wandte Salben und Puder zu verhindern suchen! Die Schnheit der Gesichtszge, die Reinheit und gesunde Farbe des Teints, die Klarheit und natrliche Gre der Augen, der Charme des Ausdrucks und die Farbe der Lip- pen altern und werden in dem Mae hlich, als sich im Magen und Darm jene Schleimmas- sen ansammeln, von denen alle Krankheits- und Alterssymptome herrhren. Die sch- nen, runden Wangen, wodurch auch die Nase verdickt wird, ist nichts als eine Schleimver- stopfung, die bekanntlich beim Schnupfen zum Ausbruch kommt.

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  • Vermeidung von Haarausfall

    Grnde fr den Haarausfall und das Ergrauen

    Ich komme nun zum wichtigsten und auffal- lendsten Anzeichen des Alterns: Das Ausfallen und das Ergrauen der Haare, dem ich einen ganzen Abschnitt widmen mu, weil sein Auf- treten gewhnlich den ersten und grten Kummer und Schmerz ber das kommende Altern bringt und weil die Wissenschaft bis heute vor einem Rtsel steht. Der Kurzschnitt des weiblichen wie auch des mnnlichen Kopfhaares und die frhzeitige Kahlheit, besonders bei Mnnern, haben sogar ein knstlerisches Auge so sehr an diese Erscheinung gewhnt, da es uns gar nicht mehr bewut wird, wie schwer die sthetische und harmonische Gestalt des Menschen durch diese freiwillige und unfreiwillige Haarent- hauptung gestrt wird. Der Mensch, der nicht nur intellektuell, sondern auch sthetisch die

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  • Krone der Schpfung ist, ist seiner Krone - der Haare - beraubt. Man knnte sie leben- dige Totenkpfe nennen, diese haar-, bart-, farb- und ausdruckslosen Kpfe von heute! Stellen Sie sich die schnste Frau mit einer Glatze vor! Welcher Mann wrde sich nicht mit Entsetzen abwenden? Dazu bei einigen Mn- nern der geometrisch geformte Schnurrbart, dann die moderne Kleidung! Die fr mich unsthetische Erscheinung von Haar und Bart hat sich so verbreitet, da die Rasur und das regelmige Haareschneiden eine Selbstver- stndlichkeit geworden ist. In unserer Zeit der Gleichstellung und der Nivellierung ziehen es die Menschen vor, ihre Duft- und Offenba- rungsorgane zu unterdrcken. Damit wird die falsche Haarbehandlung verstndlich. Man knnte auf den Gedanken kommen, da die Verunstaltung der Organe oder des gesamten Organismus seine Krankhaftigkeit zeigt, d. h. die Natur enthllt die physiologischen Strun- gen des Organismus. Der schwerkranke und der tote Organismus sind die extremste Form dieser Erscheinung. Zweifler meiner Ansicht erinnere ich hier an das Gesetz der Ausnahmesonderregel. Wir

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  • Menschen haben weder gesundheitlich noch sthetisch eine Vorstellung von idealer Schn- heit und Gesundheit von unter natrlichen Bedingungen lebenden Menschen. Wir wissen, da die Medizin hinsichtlich der Kahlheit machtlos ist, und da die Kosmetik und die Verschnerungsstudios bislang ver- sagt haben, auch nur ein einziges neues Haar hervorzuzaubern. Ich habe das Haar, besonders das Kopfhaar, als Duftorgan des Krpers bezeichnet, das die Bereiche des Krpers hervorbringt. Jeder wei, da man zuerst am Kopf schwitzt und auch in den Achselhhlen. Bei den meisten Menschen, besonders bei kranken Menschen, ist Schwei mit einem unangenehmen Geruch; verbunden. Dr. Jaeger nennt Krankheit Gestank, was m. E. richtig ist. Krankheit ist ein Grungs- und Fulnisproze von Krpersub- stanz oder von berschssigen und unnatrlichen Nahrungsrckstnden, die sich im Laufe der Zeit, besonders in den Verdauungsorganen, angesammelt haben, und als Schleimausscheidung in Erscheinung treten. Es handelt sich letztlich um eine chemische Zersetzung, der Zerfall von Zelleiwei. Dieser

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  • Proze ist bekanntlich mit unangenehmen Gerchen begleitet, whrend die Natur die Entstehung neuen Lebens mit Wohlgeruch verbindet (Bltezeit der Pflanzen). Eigentlich sollte der vollkommen gesunde Mensch Wohl- geruch ausstrmen, besonders seine Haare. Dichter vergleichen den Menschen zu Recht mit einer Blume und sprechen vom Haarduft der Frau. DESHALB ERKENNE ICH IM MENSCHLICHEN HAAR EIN SEHR WICH- TIGES ORGAN, DASS NEBEN SCHTZEN- DEN UND WRMEREGULIERENDEN ZWECKEN EINE HOCHINTERESSANTE UND NTZLICHE BESTIMMUNG HAT: Die Ausdnstungen, den Geruch des gesunden und kranken Menschen abzuleiten, die Ken- nern und feinen Nasen nicht nur individuelle Eigenschaften offenbaren, sondern auch ge- wisse Rckschlsse ber den inneren Zustand der Gesundheit oder Krankheit des Menschen geben. Wenn rzte weder mit Mikroskop und Reagenzglsern Verdauungsstrungen erken- nen, so gab es doch lngst schon gewisse Quacksalber, die durch einfache Haardia- gnose den inneren Fulnisproze - die Krank- heit - feststellen konnten. Es gibt heute zahl-

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  • lose jugendlich und gesund aussehende Men- schen, deren Atem wie eine Kloake riecht und die sich wundern, da ihre Haare frh ausfal- len. Zunchst noch ein Wort ber das Ergrauen der Haare. Man hat herausgefunden, da in ergrautem Haar der Luftanteil zunimmt, und ich bin der Meinung, da diese Luft wahr- scheinlich aus belriechenden Gasen besteht oder zumindest damit vermischt ist. Ich emp- fehle einem Chemiker mit ausgeprgtem Ge- ruchssinn hier die schweflige Sure zu ent- decken. Dann kann auch das Verschwinden der Haarfarbe erklrt werden, denn es ist eine bekannte Tatsache, da Schwefeldioxid orga- nische Substanzen bleicht. Es scheint mir nun nicht nur theoretisch sicher, sondern auch aufgrund meiner Versu- che am eigenen Krper, da die Hauptursache des Haarausfalles nur eine innere sein kann. Wenn durch die Duftrhren oder sozusagen den Gaskaminen des Kopfes stndig stin- kende, tzende, wahrscheinlich mit Schwefel- dioxid gesttigte Gase abgesondert werden, statt natrlicher, wohlriechender Dfte, mu es uns nicht berraschen, wenn das Haar mit

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  • seiner Wurzel leichenbla wird, abstirbt und ausfallt. Ich behaupte damit, die Ursache der Kahlheit erkannt zu haben und den richtigen Weg zur Heilung aufgezeigt zu haben. Ich fge hinzu, da vor ungefhr zehn Jahren, als ich eine chronische Nierenentzndung hatte ver- bunden mit hochgradiger Nervositt, mein Haar sehr grau wurde und ausfiel. Als ich von dieser Krankheit durch eine Ernhrungsum- stellung geheilt war, stellte ich fest, da mein graues Haar wieder verschwand und mein Haar in ganzer Flle in der alten Farbe nach- wuchs. Wenn daher die Hauptursache der Kahlheit bei Verdauungs- und Stoffwechselstrungen zu suchen ist, kann sie sicher auch durch die Regulierung dieser Vorgnge geheilt werden. Ich glaube, da sogar vollkommen kahle Kpfe wieder Hoffnung haben knnen wenn auch alle Tinkturen versagt haben und auch versa- gen muten. Die Ursache ist eben keine uer- liche, und man kann ihr deshalb auch nicht uerlich beikommen. Wer auch immer Haar- ausfall hat, oder wer bereits kahl ist, kann neue Hoffnung schpfen, da sein Haar wieder nachwchst, wenn er seine Ernhrungsweise

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  • grundlegend ndert. Es gibt kein wirksames Haarwuchsmittel, man mu vor vielen Haar- mitteln sogar warnen, weil sie scharfe anorga- nische Substanzen enthalten. Bei Umstellung der Ernhrung kann ich zumindest einen Still- stand des Haarausfalles garantieren, wenn meine Ratschlge richtig befolgt werden. Alle Symptome des Alterns sind also latente Krankheiten, Ansammlung von Schleim und Verstopfung durch Schleim. Jeder, der sich einer grndlichen Gesundungskur bei irgend- einer Krankheit unterzieht, indem er sich durch schleimfreie Kost und eventuell durch Fasten toter Zellen entledigt, verjngt sich zugleich, und wer eine Verjngungskur unter- nimmt, entzieht damit jeder Krankheit den Boden. Niemand will an diese Mglichkeit glauben. In jedem wissenschaftlichen Lexikon werden Sie die Theorie finden, da man schlimmstenfalls an Stoffwechselstrungen sterben kann, d.h. einer Schleimverstopfung. Das wre das Normale; aber leider ist es die Ausnahme - Krankheit ist heute die Regel geworden. WENN JEMAND VON KINDHEIT AN AUSSCHLIESSLICH VON SCHLEIM-

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  • FREIER NAHRUNG LEBT UND NUR MIT OBST ERNHRT WIRD, SO IST GANZ SICHER, DASS ER WEDER VORZEITIG ALT NOCH KRANK WIRD. Ich habe Menschen gesehen, die sich durch eine schleimfreie Kur verjngt haben und in einem Ausma schn geworden sind, da man sie kaum wiederer- kennen konnte. Seit Jahrtausenden trumt, dichtet und malt die Menschheit den Jung- brunnen und sucht ihn gefhlsmig in den Sternen, in der Phantasie. Was wird nicht an Unsummen ausgegeben fr Potenzmittel, gegen mnnliche Schwchen und Unfruchtbarkeit - alles vergebens! Und wie leicht wre es, den Menschen zu helfen, nur durch richtige, natrliche Kost aus der Sonnenkche. Wir knnen uns nicht vorstellen, mit welcher Schnheit und mit welchen Fhigkeiten der paradiesische, gotthnliche Mensch ausge- stattet war, welch wunderbar krftige klare Stimme er hatte! Die Verschnerung und das Erstarken der Stimme, ja die Wiedergewin- nung der verlorenen Stimme, ist ein erstaunli- ches Anzeichen meiner Fasten- und Ernh- rungsempfehlungen und ein berzeugender

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  • Beweis fr die wirklich groartige Wirkung dieses Systems,

    Lebensverlngerung

    Verstopfung durch Schleim ist der Grund fr Krankheit und Altern. Abgestorbene Zellen knnen bei richtiger Ernhrung wieder ersetzt werden. Es kann nicht geleugnet werden, da der Stillstand des menschlichen Motors hin- ausgezgert werden kann, wenn der Krper von Kindheit an durch lebende Sonnenkost aufgebaut und erhalten wird. Auf jeden Fall ist der Krper des Sonnenkstlers den Menschen weit voraus, die falsche Nahrung und alles essen. Bei richtiger Lebensweise findet der Stoffwechsel auf viel niedrigerem Niveau statt und damit werden auch die inneren Organe weniger belastet, besonders Herz und Magen. Bei greren Anstrengungen hat der schleim- freie Organismus bei weitem nicht die Pulsfre- quenz eines Vielfraes. Schon durch dieses Kraftsparen ist es mglich, eine grere Lang- lebigkeit mathematisch zu berechnen und zu beweisen. Aber knnen wir durch die alles

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  • erklrende Schleim Verstopfung nicht auch das letzte aller Geheimnisse lsen - den Tod? Bei lebensgefhrlichen Verletzungen und Unfllen sind Herz und Gehirn die Organe, deren Funktionsstrungen schlielich den Tod zur Folge haben. Wir knnen sagen, da bei den meisten Krankheiten der Tod durch das Entstehen von Herzkrankheiten eintritt. In dieser Hinsicht hat die Wissenschaft noch lange nicht ihr letztes Wort gesprochen, aber wir knnen sagen, da die Verstopfung der Blutgefe des Herzens und die Schdigung der empfindlichen Herznerven durch dau- ernde Rckvergiftung des Blutes die endgl- tige Ursache des Todes bei allen chronischen Krankheiten ist. Das trifft ebenso zu auf die Verstopfung der empfindlichen Blutgefe im Gehirn und deren mgliches Platzen (Schlag- anfall). Natrlich knnen auch andere Umstnde eine Rolle spielen, z.B. eine unzu- reichende Luftzufuhr bei einer Lungenerkran- kung, Die Wissenschaft fhrt auch ein ber- miges Auftreten von weien Blutkrper- chen als Todesursache ins Feld. Dieser Krank- heitsproze wird als Krankheit in sich selbst angesehen und Leukmie genannt, zu

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  • deutsch Weiblutigkeit. Meiner Meinung nach sollte es richtiger heien: Mehr Schleim als Blut. Wenn zufllig eine Krankheit nicht in eines der bezeichneten Register eingereiht werden kann, gibt man ihr den Namen Kachexie, was sehr gelehrt klingt, aber eigentlich schlechter Ernhrungszustand, Zerfall be- deutet. Ich frage, was ist wirklich das tdliche Gift? Die heutige medizinische Wissenschaft gibt meistens Bazillen oder Viren als Ursache der meisten Krankheiten an. Das weist auf eine allgemeine, grundlegende Ursache fr alle Krankheiten, das Altern und den Tod hin. Zweifellos sind ein groer Teil aller Krankhei- ten und ihrer Folgen Bazillen und Viren zuzu- schreiben. Mein experimenteller Beweis, da Schleim die Grundursache ist, unterscheidet sich von der Bazillen- und Virentheorie darin, da dieser Schleim der Nhrboden, der Ursprung ist. Das berhandnehmen weier Blutkrper- chen, d.h. weien, toten Schleims, wird lebens- bedrohend. Rot und s ist das sinnliche Wahrzeichen des Lebens und der Liebe. Wei, bla, farblos, bitter sind Zeichen von Krank-

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  • heit und berlastung durch Schleim. Der rein- ste Hohn ist die vornehme Blsse, die Lei- chenfarbe der meisten Grostdter, die als schn empfunden wird. Der Todeskampf ist nur als eine letzte Krise, als der letzte Versuch des Organismus anzuse- hen, Schleim auszuscheiden, ein letzter Kampf der noch lebenden Zellen gegen tote Zellen und deren Leichengifte. Wenn die weien, toten Zellen, der Schleim im Blut, die Oberhand gewinnen, findet nicht nur eine mechanische Verstopfung des Herzens statt, sondern auch eine chemische Umwandlung, ein Zerfall, eine Totalvergiftung, eine Fulnis des Blutes, und die Maschine steht pltzlich still. Gott dem Allmchtigen hat es gefallen - wir senken uns vor der geheimnisvollen Macht des Todes - so sagen wir dann voller Resignation. Unwissenheit ist die einzige Tragdie unse- res Lebens. Unwissenheit ist auch die letzte Ursache aller Krankheiten, des Alterns und des Todes. Nichtwissen ist eine Snde, die man unbewut begangen hat, und wofr man un- schuldig bestraft wird. Aber Unkenntnis schtzt nicht vor Strafe. Ich hoffe, ich kann mit diesem Buch dazu beitragen, die Unkenntnis,

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  • zu bekmpfen und Kenntnisse zu vermitteln, die dem Einzelnen zum Segen an Leib und Seele werden.

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  • Teil II Richtiges Fasten

    Fasten-Anweisungen

    Die meisten Krankheiten sind auf falsche Egewohnheiten zurckzufhren, auf falsche Zusammenstellung der Nahrung, auf sure- bildende Nahrungsmittel und handelsbliche Fabriknahrungsmittel. Wie Sie diese Ernh- rungsfehler wieder korrigieren knnen, finden Sie in den nachstehenden Kapiteln. ber Tausende von Jahren wurde Fasten als die beste Heilmethode der Natur angesehen. Aber kaum jemand wei heute, WANN, WARUM und WIE man fasten soll. Der Krper

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  • braucht gutes, krftiges Essen, das ist heute die Devise. Aber was ist denn gutes, krftiges Essen? Der Kranke macht meistens die verschieden- sten Therapien durch. Viele sterben, ohne zu wissen, warum. Operative Eingriffe, Impfun- gen, Spritzen, Medikamente sind die wahren beltter. Wie einfach ist es doch, Hilfe in der Natur zu finden. Beobachten Sie einmal, wie kranke Tiere sich selbst heilen- ohne Medizin, ohne Behandlungen, nur durch Selbstheilung. Das ist das hchste Geheimnis von Mutter Natur. In diesen Kapitel erfahren Sie, wie Sie bei Ihrer Ernhrung zur richtigen Ausgewogen- heit kommen. Die Ursachen fr Fulnis und Gasbildung von Nahrungsmitteln wird er- klrt.

    Krperliche, geistige und seelische Ver- jngung durch Natur-Fasten

    Es ist bezeichnend fr unsere degenerative Zivilisation, da Fasten, worunter Leben ohne

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  • feste und flssige Nahrung zu verstehen ist, fr den Durchschnittsmenschen ein groes Problem zu sein scheint, genauso, wie auch fr den Mediziner. Selbst die Naturheilkunde brauchte einige Jahrzehnte in ihrer Entwick- lung, um das einzige, allmchtige "Heilmittel" als Behandlungsmethode aufzunehmen. Wei- ter ist bezeichnend, da Fasten immer noch als etwas Besonderes angesehen wird. Einige rzte verschreiben inzwischen jedoch schon Fastenkuren, meistens jedoch nur fr berge- wichtige. Andererseits ist das Fasten so gefrchtet und falsch dargestellt, da fast alle Menschen Sie als Narr betrachten, wenn Sie krank sind und ein paar Mahlzeiten auslassen, wobei sie glauben, da Sie verhungern, whrend Sie in Wirklichkeit beginnen, geheilt zu werden. Der Arzt billigt im allgemeinen nicht solche dum- men Anschauungen bezglich des einzigen grundlegenden Gesetzes aller Heilung und Kurierens der Natur. Er versteht nicht den Unterschied zwischen fasten und hungern. Was auch immer ersonnen und dargelegt wurde, um Krankheitsstoffe auszuscheiden und als natrliche Behandlungen erdacht

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  • wurde, ohne auch nur ein paar Einschrnkun- gen oder Vernderungen in der Ernhrung vorzunehmen oder gar zu fasten, ist eine grundlegende Miachtung der Wahrheit hin- sichtlich der Ursache einer Krankheit. Haben Sie jemals darber nachgedacht, was Appetitmangel bedeutet, wenn Sie krank sind? Und da Tiere keine rzte haben, keine Apo- theken und keine Sanatorien und keine Maschinerie, sie zu heilen? Die Natur zeigt und lehrt an diesem Beispiel, da es nur eine Krankheit gibt, und diese eine ist verursacht durch falsches Essen, und deshalb kann und wird jede Krankheit, wie auch immer der Mensch sie benennen mag, nur durch ein Mit- tel geheilt - indem man das genaue Gegenteil der Ursache tut - durch den Ersatz des Fal- schen, d.h. die Menge der Nahrung verringern oder fasten. Der Grund, warum so viele, beson- ders lange Fastenkuren versagten und weiter versagen, ist die Unwissenheit darber, was whrend einer Fastenkur im Krper vorgeht. Eine Unwissenheit, die sogar noch in den Kp- fen von Naturheilkundlern und Fastenfach- leuten bis zum heutigen Tag besteht. Ich wage zu sagen, da es wohl kaum einen

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  • anderen Menschen in der Geschichte gibt, der so viel studiert, untersucht, geprft und Versu- che bezglich des Fastens gemacht hat, wie ich es getan habe. Es gibt, soviel ich wei, zu mei- ner Zeit keinen anderen Fachmann, der so viele Fastenkuren bei den ernstesten Fllen geleitet hat wie ich. Ich erffnete da