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Eierstockkrebs Gynäkologisches Universitäts- Krebszentrum Franken (GKF) Universitatsklinikum Erlangen

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Eierstockkrebs Gynäkologisches Universitäts-Krebszentrum Franken (GKF)

Universitatsklinikum Erlangen

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InhaltsverzeIchnIs

Hintergrund Eierstockkrebs ..................................................... 4 – 5

Diagnose .................................................................. 6 – 8

Therapie Therapieablauf ..........................................................9 Operation ........................................................ 10 – 11 Chemotherapie ................................................ 12 – 13 Antikörpertherapie ..................................................14 Strahlentherapie .....................................................14

Nachsorge ...................................................................15 Therapie beim Wiederauftreten der

Erkrankung (Rezidiv) ................................................16 Komplementäre Therapie .........................................17 Psychoonkologie/Psychosoziale Beratung .......... 18 – 20 Studien Wissenschaftliche Untersuchungen ..........................21

Schematische Darstellung der Bauchhöhle ...............22 Schematische Darstellung der Gebärmutter

und Eierstöcke ........................................................23

Kontaktdaten ....................................................... 24 – 25

Anreise .......................................................................26

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hIntergrund

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Begriffserklärung

Das Ovarialkarzinom entwickelt sich aus den Zellen der Oberfläche der Eierstöcke (Epithelzellen). In den fortgeschrittenen Stadien können die Tumorzellen alle Ober-flächen der Bauchhöhle befallen.

Häufigkeit des Eierstockkrebses

Knapp 10.000 Frauen erkranken jährlich an einem bösartigen Tumor der Eierstö-cke. Hierbei kommt das Ovarialkarzinom am häufigsten vor. Seltener sind bösar-tige Tumoren aus anderen Zellarten der Eierstöcke wie der Bindegewebszellen der Eierstöcke (Stromazellen) oder der Zell-verbände der Eizellen in den Eierstöcken (Keimzellen).Das Lebenszeitrisiko im Laufe des Lebens als Frau an einem Ovarialkarzinom zu erkranken liegt etwa bei 1,8 %.

Nicht-genetische Risikofaktoren

■ fortgeschrittenes Lebensalter (> 65 Jahre)

■ frühe erste Periodenblutung■ späte letzte Periodenblutung■ Kinderlosigkeit■ hoher sozialer und finanzieller Standard

(die Erkrankung ist häufiger in Industrie-nationen als in Drittweltländern)

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Veranlagung/genetische Risikofaktoren

■ gehäuftes familiäres Vorkommen von Brustkrebs oder Eierstockkrebs bei nahen Verwandten

■ genetische Faktoren in ca. 10 % der Fälle durch Veränderung von Genen, z. B. BRCA 1, BRCA 2 u. a.

■ Bei Veränderungen des BRCA-1-Gens besteht ein ca. 50 %-iges Risiko im Laufe des Lebens an einem Ovarialkar-zinom zu erkranken. Bei Veränderungen des BRCA-2-Gens ist das Risiko etwas geringer.

Schützende Faktoren/Vorbeugung

■ Einnahme der Antibabypille■ Bei gesunden Frauen mit nachgewie-

sener Veränderung des BRCA-1- bzw. BRCA-2-Gens oder nach humangeneti-scher Beratung bei familiär gehäufter Erkrankung (zwei Erstlinienverwandte) wird durch Entfernung der Eierstöcke nach abgeschlossener Familienplanung das Erkrankungsrisiko für ein Ovarialkar-zinom um ca. 95 % gesenkt.

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dIagnose

Untersuchungsarten

Früherkennung

Eierstockzysten können in jedem Alter entstehen. Das Risiko einer Entartung liegt bei einer einfachen Zyste bei ca. 0,3 %.Bei mehrkammerigen Zysten liegt dasRisiko bei etwa 8 % und steigt auf etwa 35 % bei soliden Tumoren insbesondere bei Frauen nach der Menopause.

Eierstocktumoren können lange unbemerkt bleiben, da sie sich zunächst symptomlos in der Bauchhöhle ausbreiten. Eine Früh-erkennung für bösartige Eierstocktumoren ist deshalb schwierig. Selbst mithilfe einer Kombination aus einer regelmäßigen Ultra-schalluntersuchung und einer Bestimmung von Tumormarkern (z. B. CA125) lässt sich ein Ovarialkarzinom nicht sicher frühzeitig feststellen. Andere diagnostische Maßnah-men wie die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) sind nicht aussagekräftig genug und nicht für die routinemäßige Vorsorge geeignet.

Es gibt deshalb für das Ovarialkarzinom keine gesetzlich vorgesehene Untersu-chung zur Früherkennung.

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Wichtig ist allerdings trotzdem, dass sich Frauen jeden Alters mindestens einmal jährlich bei ihrer Frauenärztin bzw. ihrem Frauenarzt vorstellen, sodass hier mögli-che Symptome erkannt werden bzw. ent-sprechende Untersuchungen durchgeführt werden können.

Symptome

■ häufig keine Frühsymptome■ Zunahme des Bauchumfangs ohne

Gewichtszunahme ■ unbestimmte Verdauungsbeschwerden/

Völlegefühl ■ allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung

Sinnvolle Untersuchungen bei Verdacht auf einen Eierstocktumor bzw. Eierstock-krebs

■ die körperliche gynäkologische Untersu-chung (Tastuntersuchung) einschließlich der Lymphknoten im Halsbereich (supra-klavikulär) und der Leisten (inguinal)

■ rektale Tastuntersuchung ■ vaginale und abdominale Ultraschall-

untersuchung■ Laboruntersuchungen

(z. B. Tumormarker CA125)

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Ergänzende Untersuchungen vor einer geplanten Operation

■ Ultraschalluntersuchung der Leber und der Nieren

■ Röntgen der Lunge■ zum Ausschluss einer gleichzeitigen

Brustkrebserkrankung Mammografie und Ultraschall der Brüste

■ Bei unklaren Befunden kann direkt vor einer geplanten Operation mit Bauch-schnitt (Laparotomie) eine Bauchspie-gelung zur Diagnosesicherung (diagnos-tische Laparoskopie) stattfinden.

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Therapieablauf

therapIe

Die beste Therapie einer Patientin mit Ovarialkarzinom besteht immer aus einer optimal durchgeführten Operation (d. h. Entfernung aller vorhandenen Tumorabsied-lungen) und einer optimal durchgeführten Chemotherapie (d. h. in der Regel Verab-reichung der beiden Chemotherapeutika Carboplatin und Paclitaxel im Rahmen von sechs dreiwöchigen Chemotherapiezyklen).

Die Behandlung der Patientin erfolgt interdisziplinär, d. h. mehrere Fachgebiete arbeiten eng und kollegial zusammen. Dies beginnt schon bei der Operation. Hier agieren die Operateure – bei Bedarf verschiedener Disziplinen – Hand in Hand. Auch die weitere Chemotherapie wird im Rahmen einer Tumorkonferenz interdiszi-plinär besprochen.

Zuerst wird in der Regel die Operation zur Diagnosesicherung und maximalen Tumorreduktion durchgeführt. Anschließend folgt normalerweise die Che-motherapie. In einzelnen Fällen wird beim Zufallsbefund eines Ovarialkarzinoms – z. B. im Rahmen einer anderen Operation – die Chemotherapie der eigentlichen Operation zur Therapie des Ovarialkarzinoms vorange-stellt.

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Operation

Die Operation bei Ovarialkarzinom dient zur Diagnosesicherung, zur Festlegung des Tumorstadiums und der möglichst vollstän-digen Entfernung des Tumors und seiner Absiedlungen in der Bauchhöhle.

Bei unklaren Tumoren der Eierstöcke kann es zur Diagnosesicherung sinnvoll sein, vor dem eigentlichen Bauchschnitt (Laparotomie) eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit einer direkten Schnell-schnittuntersuchung während der Opera-tion durchzuführen. Bei einem gutartigen Befund kann so auf einen Bauchschnitt verzichtet werden.

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Beim intraoperativen Nachweis eines Ovarialkarzinoms wird in der Regel die Gebärmutter mit den beiden Eierstöcken entfernt, zudem auch Teile des Bauch-fells (Peritoneum) und das große Fettnetz (Omentum) sowie die Beckenlymphknoten und die Lymphknoten an der Hauptschlag-ader und der großen Hohlvene bis zu den Nierengefäßen. Außerdem wird häufig der Blinddarm entfernt.

Zur Beurteilung des Tumorstadiums kann es sinnvoll sein, aus allen Bereichen der Bauchhöhle Proben zu nehmen. Ziel der Operation muss sein, alle Tumorabla-gerungen zu entfernen. Dies ist nicht im-mer möglich, wenn der Tumor auf lebens-wichtigen Strukturen sitzt und deshalb nicht entfernt werden kann.

Zum Zweck der Tumorreduktion kann es auch möglich sein, Darmteile oder Organe bzw. Anteile von ihnen (Milz, Bauchspei-cheldrüse) zu entfernen. In seltenen Ausnahmen ist auch ein künst-licher Darmausgang (meist auf Zeit, selten für immer) notwendig.

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Chemotherapie

Nach Erholung der Patientin von der Opera-tion, d. h. in der Regel drei bis vier Wochen nach dem Eingriff, kann mit einer Chemo-therapie begonnen werden.

Die Kombination der beiden Medika-mente Carboplatin und Paclitaxel hat sich in vielen internationalen Studien bewährt. Die Arzneimittel werden über eine Vene bzw. den PORT (unter der Haut liegendes Ventilsystem) ins Blut gegeben. Diese Anwendung wird in dreiwöchigem Abstand meist über sechs Zyklen wiederholt. In der Zeit zwischen zwei Gaben können sich die gesunden Zellen erholen, während Tumor-zellen dazu nicht in der Lage sind.

Zeitlich begrenzte Nebenwirkungen hier-bei sind häufig z. B. Haarausfall, ggf. Übel-keit und Erbrechen, Durchfall, Entzündung der Schleimhäute, zeitweise Immunschwä-che sowie Gefühlsstörungen an Händen oder Füßen. Um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, werden z. B. gut wirksame Medikamente gegen Übelkeit oder zur Minderung der Gefühlsstörung zusätzlich gegeben.

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Durch regelmäßige Blutkontrollen kann eine drohende Gefahrensituation frühzeitig erkannt und durch entsprechende Verhal-tensmaßnahmen sowie das Immunsystem stimulierende Medikamente überbrückt werden. In der Regel wird eine Blutbildkon-trolle zweimal pro Woche empfohlen. Die Haare fangen etwa sechs Wochen nach der letzten Chemotherapie wieder an zu wach-sen. Für die Zeit während der Chemothe-rapie erhalten die Patientinnen ein Rezept für einen Haarersatz.

Bei der Gabe der Chemotherapie über eine Armvene kann es zur Entzündung der Vene und im schlimmsten Fall zu einem Platzen der Vene kommen, wobei die Che-motherapie das Gewebe stark schädigen kann. Zur sicheren Gabe des Chemothera-peutikums für längere Therapien und zur Erleichterung des Ablaufs der Therapie, kann ein sogenanntes PORT-System ein-ge setzt werden. Dabei handelt es sich um ein kleines Ventil, das unter der Haut im Bereich der Brustwand unterhalb des Schlüsselbeins seitlich im Rahmen einer kleinen Operation eingepflanzt wird und über einen dünnen Schlauch mit der großen Schlüsselbeinvene verbunden ist. Dieser PORT wird bei Bedarf durch die Haut punktiert. In den Behandlungspausen und im täglichen Leben ist die Patientin in ihrer Beweglichkeit nicht eingeschränkt.

Die Patientin wird vor der Therapie aus-führlich über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Das bedeutet nicht, dass alle Nebenwirkungen auch auftreten. Die Pa-tientin geht informiert und vorbereitet in die Therapie. Beim Auftreten von Neben-wirkungen weiß sie dann, wie sie reagieren soll.

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Weitere Therapieformen

Antikörpertherapie

In den vergangenen Jahren wurden ver-schiedenste neue Substanzen erforscht. Die vielversprechendste ist Bevacizumab – ein Antikörper, der die Neubildung von Gefäßen im Tumorgebiet verhindert. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass durch Bevacizumab in Kombination mit der Standardchemotherapie das Wie-derauftreten eines Ovarialkarzinomrezidivs zeitlich hinausgezögert werden konnte.

Abschließende Daten bezüglich des Über-lebens an sich stehen jedoch noch aus. Die Zulassung ist aber schon für Nordame-rika und Europa beantragt. Bis dahin kann das Mittel deshalb nur in Studien einge-setzt werden.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie hat in der Primär-therapie des Ovarialkarzinoms keinen Stellenwert.

In seltenen Fällen wird sie in besonderen Situationen eingesetzt, wenn nach primärer Ausheilung ein isoliertes Wiederauftreten der Erkrankung an einer Stelle stattgefun-den hat.

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Die Nachsorge der Patientin mit Eier-stockkrebs erfolgt nach abgeschlossener direkter Therapie regelmäßig alle drei Monate in den ersten drei Jahren, gefolgt von halbjährlichen Untersuchungen im vierten und fünften Jahr. Hiernach sollte die Patientin wieder regelmäßig einmal im Jahr zur Krebsfrüherkennung gehen.

Die Nachsorge besteht aus dem aus-führlichen Gespräch zwischen der Patientin und ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt über mög-liche Symptome und Beschwerden sowie der klinischen Untersuchung.

Die wichtigsten Nachsorgeuntersuchun-gen sind die gründliche und umfassende körperliche Untersuchung (gynäkologische Tastuntersuchung) sowie die vaginale Ultra-schalluntersuchung. Zudem sollte bei jeder zweiten Nachsorge eine Ultraschallunter-suchung des Bauchraums und der Nieren erfolgen sowie jährlich die Mammografie und der Ultraschall der Brüste.

Eine intensivierte Nachsorge mit regel mäßigem Einsatz von verschiedenen gerätetechnischen Untersuchungsmetho-den (z. B. Röntgen der Lunge, Ultraschall der Leber, CT oder MRT) und regelmäßigen Tumormarkerbestimmungen hat keinen Vorteil für das Überleben gezeigt.

nachsorge

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Therapie beim Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv)

Tritt das Ovarialkarzinom nach primärer Ausheilung erneut auf, wird von einem Rezidiv gesprochen. Es handelt sich um ein Frührezidiv, wenn es nach weniger als sechs Monaten nach der Chemotherapie zum Erkrankungsrückfall kommt; ein Spät-rezidiv tritt erst nach sechs Monaten und ein sehr spätes Rezidiv sogar erst nach zwölf Monaten auf.

Wie schon bei der Primärdiagnose wird in einem interdisziplinären Team beraten, welche Therapieform für die Patientin am besten ist.

Hierzu erfolgt die bildgebende Diagnos-tik bei größeren Tumormassen zumeist mit einem CT. Eine Positronen-Emissions-Tomo-grafie (PET) bzw. in Kombination mit einem CT (PET/CT) hat aktuell keine Bedeutung in der Diagnostik von Ovarialkarzinomrezi-diven.

Anhand der Bildgebung oder durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) wird entschieden, ob eine erneute Operation gefolgt von einer Chemotherapie Erfolg versprechend erscheint oder eine Chemo-therapie ohne Operation sinnvoll ist.

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Komplementäre Therapie

Bei einer Eierstockkrebsbehandlung kön-nen nach Absprache mit und Information durch die Ärztinnen und Ärzte komple-mentäre oder biologische Krebstherapien neben den schulmedizinischen Therapien eingesetzt werden.

Dies kann unter Umständen die Abwehr-kräfte steigern und die Lebensqualität verbessern.

Dazu gehören z. B. Ernährungstherapien, der Einsatz von Thymuspräparaten und im weiteren Sinne auch der Einsatz von Enzy-men. Bei der Therapie mit Mistelpräpara-ten ist vorsichtig geboten, da es Hinweise gibt, dass durch diese das Rezidivrisiko erhöht werden kann.

Die Kombination mit der Chemotherapie ist häufig aufgrund von nicht vorhersehba-ren Nebenwirkungen nicht möglich. Patien-tinnen sollten bei einem Wunsch nach oder Einsatz von komplementären Therapien auf jeden Fall Rücksprache mit den behan-delnden Ärztinnen und Ärzten halten, um mögliche gefährliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Es ist bisher in größeren kontrollierten Studien nicht nachgewiesen worden, dass komplementäre Therapien alleine Krebs bekämpfen bzw. das Leben verlängern können.

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Psychoonkologie/Psychosoziale Beratung

Psychoonkologie ist die professionelle Be-gleitung und Behandlung eventuell auftre-tender psychischer Beschwerden während und nach einer Krebserkrankung.

Diese Unterstützung erfolgt durch speziell für diese Aufgabe ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, beispiels-weise Psychologinnen und Psychologen und/oder Ärztinnen und Ärzte. Die Diagno-semitteilung und begleitende medizinische Behandlungen (z. B. Operation und/oder medikamentöse Therapie) stellen körper-liche wie psychische Belastungsfaktoren dar, die es zu bewältigen gilt.

Wenn die Bewältigungsfähigkeit nicht ausreicht, kann es zu verschiedenen psychischen Beeinträchtigungen, z. B. in Form von depressiven und ängstlichen Beschwerden, kommen.

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Psychoonkologische Maßnahmen

Die Ziele jeder psychoonkologischen Unterstützung sind:■ Verständnis und Reduktion der Sorgen

und Ängste■ psychische Entlastung und Stabilisierung:

Vermittlung einfacher Problemlösungs-strategien, Stärkung vorhandener Ressourcen

■ Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der persönlichen Lebensqualität

■ Information über Selbsthilfe- und Ange-hörigengruppen sowie über ambulante Krebsberatungsstellen, Psychothera-peutinnen und -therapeuten

Im Rahmen von Einzelgesprächen wie auch Familiengesprächen (Ehepartner, Kinder) können die oben genannten Ziele indivi duell besprochen und das Erreichen unterstützt werden.

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Psychosoziale Beratung

Die psychosoziale Beratung erfolgt durch spezialisierte Sozialpädagoginnen und –pä-dagigen und unterstützt die Reintegration. Dies umfasst:

■ ambulante Versorgung nach der Entlas-sung (z. B. häusliche Krankenpflege, Essen auf Rädern, Pflegeversicherung)

■ Möglichkeiten der stationären Rehabi-litation (Anschlussheilbehandlungen, Nachsorgerehabilitation etc.)

■ finanzielle und rechtliche Hilfe (Erwerbsminderungsrente, Härtefonds der Deutschen Krebshilfe, Krankengeld, Beantragung eines Schwerbehinderten-ausweises etc.)

■ stationäre Unterbringungsmöglichkeit bei Pflegebedürftigkeit (z. B. Kurzzeitpflege oder vollstationäre Pflege)

■ ambulante und stationäre Hospiz-betreuung

■ Haushaltshilfe/Kinderbetreuung über die Krankenkasse (bei Kindern unter zwölf Jahren)

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studIen

Wissenschaftliche Untersuchungen

Die hier dargestellten Informationen umfassen den derzeitigen Wissensstand. Da die wissenschaftlichen Untersuchungen in andauernder Weiterentwicklung und Verbesserung sind, können wir Ihnen mit der Zeit zu einzelnen Punkten neue oder andere Informationen zukommen lassen.

Die Weiterentwicklung geht nur durch die Teilnahme an Studien. Patientinnen, die im Rahmen von Studien behandelt werden, werden sehr genau behandelt und untersucht. Wissenschaftliche Analysen haben gezeigt, dass diese Patientinnen häufig ein besseres Überleben haben als die Patientinnen, die nicht in Studien behandelt worden sind.

Wann immer es geht, sollte deshalb eine Behandlung im Rahmen von Studien erfolgen. Diese sind bei zertifizierten gynä-kologischen Krebszentren vorgeschrieben, da sie ein Kriterium für gute Behandlungs-qualität darstellen.

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schematIsche darstellung der

Bauchhöhle

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Harnleiter

Wirbelsäule

Eierstock

Eileiter

Gebär-mutter

Mutter-mund

Harnblase

Schambein

Klitoris

Harnröhre

Enddarm

Scheide

Anus

KleineSchamlippe

GroßeSchamlippe

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schematIsche darstellung der geBärmutter und eIerstöcke

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kontaktdaten

FrauenklinikDirektor: Prof. Dr. Matthias W. BeckmannUniversitätsstraße 21/23, 91054 Erlangen

Spezialambulanz für Genitalkrebs 09131 85-33493Privatambulanz (Prof. Beckmann) 09131 85-33453Koordination/präoperative Ambulanz 09131 85-33500A (Operative) Station 09131 85-33480B (Operative) Station 09131 85-33475D (Onkologische) Station 09131 85-33482DTP (Onkologische) Tagesstation 09131 85-33488Studienzentrale 09131 85-36167

www.frauenklinik.uk-erlangen.de

Gynäkologisches Universitäts-Krebszentrum Franken (GKF)Sprecher: Prof. Dr. Matthias W. BeckmannDr. Falk C. ThielDr. Grit MehlhornUniversitätsstraße 21/23, 91054 Erlangen

Zertifiziert durch:■ Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO)■ ISO 9001:2008 (TÜV SÜD Management Service GmbH)■ European Board and College of Obstetrics and Gynaecology

(EBCOG)■ European Society of Gynaecological Oncology (ESGO)

Anmeldung: 09131 85-33500

www.genitalkrebszentrum.uk-erlangen.de

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Radiologisches InstitutDirektor: Prof. Dr. Michael UderUlmenweg 18, 91054 Erlangen

Radiologisches Institut: 09131 85-36001

Prof. Dr. Rüdiger Schulz-WendtlandUniversitätsstraße 21–23, 91054 Erlangen

Gynäkologische Radiologie/Mammografie: 09131 85-33460

www.radiologie-erlangen.de

Psychosomatische und Psychotherapeutische AbteilungKomm. Leiter: Prof. Dr. Johannes KornhuberSchwabachanlage 6, 91054 Erlangen

Anmeldung: 09131 85-34596

www.psychosomatik.uk-erlangen.de

Humangenetisches InstitutDirektor: Prof. Dr. André ReisSchwabachanlage 10, 91054 Erlangen

Anmeldung: 09131 85-22318

www.humangenetik.uk-erlangen.de

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So finden Sie uns

Mit dem Auto

Folgen Sie von der A73 Ausfahrt Erlangen-Nord der Beschilderung „Uni-Kliniken“. Im Klinikbereich stehen nur begrenzt Kurz-zeitparkplätze zur Verfügung. Bitte nutzen Sie das Parkhaus Uni-Kliniken an der Palmsanlage. Langzeitparkplätze finden Sie auch auf dem Großparkplatz westlich des Bahnhofs.

Mit dem Zug

Der Hauptbahnhof Erlangen (ICE-Anschluss) liegt etwa 1.000 m von der Frauenklinik entfernt).

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Parkhaus Uni-Kliniken

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Herausgeber: Uni-Klinikum/Kommunikation, 91012 ErlangenHerstellung: BRENDLI LAyOUT, Grafik & Medienproduktion, Erlangen, Tel. 09131/49 07 32

Gynäkologisches Universitäts-Krebszentrum Franken (GKF) Sprecher: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann Dr. Falk C. Thiel Dr. Grit Mehlhorn

Universitätsstraße 21/23, 91054 Erlangenwww.genitalkrebszentrum.uk-erlangen.de

Tel.: 09131 85 -33493 Fax: 09131 85 -36447

Zertifiziert national durch:■ Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO)■ ISO 9001:2008 (TÜV SÜD Managment Service GmbH)

Zertifiziert international durch:■ European Board and College of Obstetrics and Gynaecology (EBCOG)■ European Society of Gynaecological Oncology (ESGO)

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