Eifel aktuell Ausgabe 021 Nordeifel

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kostenlos zum Mitnehmen Eifel Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath, Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau und Umgebung Portrait Karnevalsgesellschaften in der Region World Press Photo im KuK Monschau Eine Erinnerungskultur, die den Frieden meint Ausgabe 021 Nordeifel - Februar 2015

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Februar 2015

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Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath, Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau und Umgebung

Portrait Karnevalsgesellschaften in der Region

World Press Photo im KuK Monschau

Eine Erinnerungskultur,die den Frieden meint

Ausgabe 021 Nordeifel - Februar 2015

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EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

I n der Eifel herrscht der Fastelovend. Keine Stadt, kein Dorf, in der die Jecken nicht das Zepter über-

nommen hätten. Stellvertretend, stellt Ihnen Eifel aktuell zwei Karnevalsgesellschaften – die 1. Rollesbroicher Klev Botze 2001 e. V. und die KG Löstije Dötzje Thum e. V 1995 - vor und berichtet darüber hinaus, wie die Wenkbüggel-Zunft und das Seniorenheim Schuch aus Nideggen Fastelovend feierten.

Zum zweiten Mal zeigt das Kunst- und Kulturzentrum der Städteregion Aachen in Monschau (KuK) kostenfrei die weltbesten journalistischen Fotografien aus 2014. Wir empfehlen - vor allem auch Schulklassen - diese Ausstellung unbedingt einmal zu besuchen. Die Internationale Kunstakademie in Heimbach wird immer mehr zum künstlerischen Mittelpunkt der Region. Bevor Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder die sehenswerte 29. Werkschau mit Exponaten von Workshop-Teilnehmern eröffnete, wurde Verwaltungsleiter Franz-Josef Hellwig endgültig in den Ruhestand verab-schiedet. Einer der bekannten Eifel-Kabarettisten, Jupp Hammerschmidt gastierte kürzlich in Nideggen. Eifel aktuell nahm das zum Anlass, sein

neues Programm „Das halbe Schwein“ kennen zu lernen und Ihnen vorzu-stellen. Die Internationale Wanderausstellung „Routes of Liberation“ war ein Riesenerfolg, über die zu berichten einfach ein Muss ist. Georg Kaiser aus Kalterherberg ist mit Leib und Seele Musiker. Er hat sich vor allem dem Irischen und Schottischen Folk verschrieben und gastiert aktuell in mehreren Eifelorten. Das Burgenmuseum in Nideggen hält für Interessierte ein interessantes Indoor-Programm bereit. Die völlig von der Winterwitterung unabhängige Veranstaltung lässt das Leben im Mittelalter durch Buchbinder, Lederer, Schmuck- und Salzwerker, Imker, Filzer, Ritter und Burgfrau sowie Musiker, lebendig werden. Sie alle präsentieren tolle Angebote und Aktionen von mittelalterlichen Alltagsgegenständen und vermitteln unterhaltsam, wie das alles funktioniert. Auch das Naturerlebnismuseum in Monschau ist mit seinem relativ neuen Ameisenvolk, das hinter Glas gehalten wird, gerade jetzt in der Winterzeit ein toller Tipp für Familien mit Kindern oder auch Schulklassen. Auf unserer Serviceseite Gesundheit geben wir Ihnen Tipps, was Sie gegen eine zu trockene Nase unternehmen können. Die Menschen werden immer älter. Für Eifel aktuell Grund genug, um den 102 Geburtstag von Maria Stollenwerk zu würdigen.

Wir wünschen Ihnen wieder viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Berichte und inspirierende Anregungen.

Herzliche Grüße Bert van Londen (Chefredakteur Eifel)

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Inhaltsverzeichnis

Titelseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .02Inhaltsverzeichnis & Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . .03Akademie als künstlerischer Mittelpunkt der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .04Ratskeller Nideggen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .05Es gibt nichts Schöneres, als Musik zu machen . . . . . . .06Gnadenlose Objektivität, die hinter das Vordergründige zielt . . . . . . . . . . . . . 07-08Jupp Hammerschmidt - Nä, wat en Zuversicht . . . . . . . .09Karneval – De Klev Botze sin do . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Karneval – KG Löstije Dötzje Thum e .V 1995 . . . . . . . . . . .11Eine Erinnerungskultur, die den Frieden meint . . . . . 12-13Irish und Scottish Musik – Georg Kaiser . . . . . . . . . . . . . 14Nideggens Burgenmuseum treibt den Winter aus . . . . . 15Ameisenvolk im Naturerlebnis Museum Monschau . . . . 16Willi Ostermann Potpourri und ein Karnevalsorden . . . . 17Serviceseite Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Kurz & gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Proxy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20

ImpressumErscheinungsweise: monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche

Auflage: 6.000 Stück

Verteilung:Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau, Roetgen, Simmerath, Nideggen, Heimbach, Kreuzau und Umgebung. (in Geschäften und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).

Redaktions- und Anzeigenschluss:um den 30. eines jeden Monats

Herausgeber und V.i.S.d.P.:Euregio Marketing UG Hartmut Hermanns Marc André Mainz Süsterfeldstraße 83, 52072 AachenMail: [email protected]: www.euregio-aktuell.eu www.euregio-marketing.com

Chefredakteur Eifel: Bert van Londen

Redaktion & Anzeigenleitung:Froitscheidter Str. 94, 52385 Nideggen Tel.: 02474-998665, Mobil: [email protected]

Redaktionelle Mitarbeit: Beate Weiler-Pranter (bwp), Petra Grebe (pg), Maggie Jung, Helga Esser, Franz-Josef Brandenburg

Fotografie & Copyright: by Bert van Londen, agentur Wort und Bild

Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG

Druck: Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachenwww.druckservice-aachen.de

Wir bitten um Reservierung unter 02472/909840 oder 2245.52156 Monschau · [email protected] · www.senfmuehle.de

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21. April 2015Z U S A T Z T E R M I N

Carsten Sebastian Henn liestaus seinem aktuellen, kulinarischen Krimi.

AUS DER SERIE OHRENSCHMAUS5. Mai 2015

Ladies first servieren Ihnen a cappella ein „schmackhaftes“ Potpourri

30. Juni 2015 Profigitarrist und Vollblutmusiker

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Akademie als künstlerischer Mittelpunkt der RegionKunstakademie Heimbach weiter auf Erfolgskurs

Heimbach.

„Im Gegensatz zum ADAC werden hier keine Zahlen geschönt!“ Nicht nur dieser Satz von Landrat Wolfgang Spelthahn sorgte bei seiner Rede zum Neujahrsempfang der Internationalen Kunstakademie für strahlende Gesichter. Mit 980 Kursteilnehmern im vergangenen Jahr habe man zwar die 1.000er-Marke „haarscharf verfehlt“, dennoch liege das Ergebnis „dramatisch über der Prognose von 700 Workshop-Besuchern für das Jahr 2014“. Dank des kompetenten Fachwissens und der Eloquenz der Akteure sei die Akademie zum künstlerischen Mittelpunkt der Region geworden, stellte Spelthahn bewundernd fest. Passend zum Anlass hatte das Bläserquartett – Pia Quade, Janna Nierhoff, Marc André Weyermann und Renold Quade – den Empfang mit dem „Festlichen Ruf“ von Händel eröffnet.Bevor Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder die sehenswerte 29. Werkschau mit Exponaten von Workshop-Teilnehmern eröffnete, wurde Verwaltungsleiter Franz-Josef Hellwig endgültig in den Ruhestand verabschiedet.Kurz vor dessen Pensionierung habe man den exzellenten Verwaltungs-Fachmann Hellwig für die Akademie-Idee begeistern können, blickte Spelthahn auf die Aufbauphase der Heimbacher Institution zurück. In Zeiten leerer Kassen habe Hellwig seit 2009 den Verwaltungsteil der Akademie mit Bravour gestemmt. „Mit kaufmännischer Sorgfalt und Fleiß war er von der ersten Stunde an für die Akademie tätig.“ Mit wenig Geld sei es ihm immer wieder gelungen, viel zu bewegen. „Wir bedauern es sehr, dass er nach dieser Pionierleistung aus der Akademie-Familie ausscheidet!“ In Anspielung an Hellwigs begonnenes Geschichtsstudium fügte er hinzu: „Wir wissen, wo nun seine Leidenschaft liegt.“ Gemeinsam mit

einer würdigenden Urkunde überreichte Spelthahn zwei geschichtliche Fachbücher zum Konzil 1414, denn das Thema „Päpste im Mittelalter“ hat das Interesse des Senior-Studenten geweckt.Nach über fünf Jahren intensiver Aufbauarbeit fällt dem Nörvenicher der Abschied von der Akademie schwer, „doch irgendwann muss man eine Zäsur machen“, erzählt er am Rande des bunten Empfangs. Den Schwerpunkt seines Studiums legt der 67-Jährige auf römische Geschichte, Papsttum im Mittelalter und die Geschichte der frühen Neuzeit. „Mit den erworbenen Kenntnissen kann ich die eigene Ortsgeschichte fundiert aufar-beiten“, schaut der passionierte Historiker in die Zukunft. Seit vielen Jahren ist Franz-Josef Hellwig im Nörvenicher Geschichtsverein aktiv – nicht nur als Schatzmeister. „Wir leben hier auf historischem Boden, haben drei Burgen vor Ort und viele Relikte

aus römischer Zeit. Da muss man sich intensiv mit den Hintergründen befassen.“Nicht anders als die jungen Studenten nutzt Gast-Hörer Hellwig die Bahnfahrten zur Kölner Universität dazu, den aktuellen Lernstoff zu repetieren. „Im Hörsaal bin ich in meinem Alter nicht allein. Etwa ein Drittel der Studierenden sind Senioren“, freut er sich über den regen Gedankenaustausch nach den einzelnen Vorlesungen in Köln oder Bonn. „Ich komme weiterhin gerne nach Heimbach. Nun aber in anderer Funktion“, sagt der Pensionär, der fünf Jahre lang beharrlich aus dem Hintergrund heraus den verwaltungstechnischen Aufbau der Internationalen Kunstakademie gemanagt hat.Trotz des Wechsels entfaltet sich die Kunstakademie in bunter Vielfalt. Nähere Informationen unter www.kunstakademie-heimbach.de (Text und Bilder: bwp.)

Als kompetente Doppelspitze bauten Kunsthistoriker Frank Günter Zehnder (r.) und Verwaltungsfachmann Franz-Josef Hellwig die Internationale Kunstakademie auf.

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Als kompetente Doppelspitze bauten Kunsthistoriker Frank Günter Zehnder (r.) und Verwaltungsfachmann Franz-Josef Hellwig die Internationale Kunstakademie auf.

Frischer Wind im Nideggener RatskellerNeue Bewirtschaftung und neue Öffnungszeiten

Z entral, mitten in der romantischen Herzogenstadt Nideggen, direkt am Marktplatz gelegen, steht seit 250 Jahren das urige Hotel und Restaurant

„Ratskeller“ traditionell für gediegene Gastlichkeit. Seit dem 5. Januar 2015 führt das Betreiberehepaar, Kaja und Pradeep Bala das Traditionshaus in eine neue Ära. Ihr neues Konzept wird sich vor allem in der Küche niederschlagen. Mit „frisch, gesund und lecker“, umschreibt Pradeep Bala seine neue kulinarische Ausrichtung. „Und das zu angeneh-men Preisen – auch für die kleine Geldbörse.“ Das Ehepaar Bala und ihr Team verbindet die sehens-werten und geschichtsträchtigen Räumlichkeiten des Ratskellers gekonnt mit allen Annehmlichkeiten einer modern geführten Gastronomie. Ein großer, mit antiken Möbeln bestückter, freundlich ein-gerichteter Gesellschaftraum bietet großen Gesellschaften ausreichend Platz. Bei milderen Temperaturen lädt eine schöne Außenterrasse mit gemütlichem Erker zum Verweilen ein.

Das neue kulinarische Konzept hält für Ansässige und touristische Gäste die passenden Gerichte bereit. Auf der Speisekarte findet sich Rumpsteak vom Blau Weißen Belgier auf Pfeffersauce mit Macair-Kartoffeln und Salat genauso wieder, wie Bandnudeln mit gebratenen Roastbeef-Streifen, Paprika, Zwiebeln und Champignons in Tomaten-Sahnesauce. Eine spezielle Schnitzel- und Kinderspeisekarte sowie eine neue Gewichtung bei den Salatangeboten komplettieren die vielseitige und frische Speisenauswahl des Ratskellers. An besonderen Tagen wie dem Valentinstag, Oktoberfest oder Aschermittwoch überrascht das Team seine Gäste genauso mit besonderen Leckereien, wie mit ihren regelmäßig wechselnden Wochenendangeboten. Aktuelle Informationen gibt es auch bei Facebook.

Liebhaber, besonders von deutschen Weinen, kommen im Ratskeller voll auf ihre Kosten. Die kleine, erlesene Weinkarte gibt vor allem deutschen Weinen den Vorzug. Kaja und Pradeep Bala haben für die Erstellung ihrer Weinkarte einen Fachberater hinzugezogen und ganz speziell auf ihre Menüs zugeschnitten. So hat der Gast die Qual der Wahl bei den vielen qualitativ hochwer-tigen Weinen wie Spät- und Grauburgunder, Riesling und Weißer Burgunder, Trollinger oder Müller-Turngau.

„Wir freuen uns, ein Teil von Nideggen zu sein. Mit unserem jungen, dynamischen Team wollen wir unseren Gästen mit einer Vielfalt an gesunden, leckeren und frisch zubereiteten Gerichten den Aufenthalt in Nideggen versüßen“, verspricht Pradeep Bala.

RatskellerHotel & RestaurantMarkt 11, 52385 Nideggen

Tel. 02427 – 90 50 93-0Fax. 02427 – 90 50 [email protected]

Öffnungszeiten:Mo – So. ab 12 Uhr; Küche bis 22 Uhr

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„Es gibt nichts schöneres, als Musik zu machen“Cantastic – ein Chor mit Wohlfühl-CharakterLammersdorf.

„... an Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit, wünsch‘ ich mir Unendlichkeit ...“ heißt es in einem Song der Toten Hosen, den der Chor Cantastic als letzte Zugabe seines Konzertes vor rund zwei Jahren sang. Doch auch die Freude am Singen kann nicht verhehlen, dass es auch um aufwändige Arbeit geht. Intensives Proben, Ausdauer und Disziplin gehören auch mit dazu. Dennoch bleibt das Wichtigste, der Spaß, dabei ganz sicher nicht auf der Strecke. „Es geht immer sehr lustig zu, wir lachen viel, verstehen uns gut“, sagt Sabine Linzenmeier und Carolin Dohmen meint: „Als ich vor fast zwei Jahren zu Cantastic stieß, war ich zunächst, durch 27 Frauen auf einem Haufen, skeptisch.“ Ihre Skepsis löste sich rasch in Luft auf. „Vielleicht“, fügt die Sängerin mit einem Augenzwinkern hinzu, „liegt es ja an dem einen Mann“. Michael Rieck - der besagte „eine Mann“ - hat seinen ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren von seinem Großvater, dem einstigen Lammersdorfer Küster, Organisten und Kirchenchorleiter (von 1952 bis 1976), erhalten. „Mein Antriebsmotor ist die Begeisterung der Frauen“, sagt er, der den Chor seit 1998 leitet und die Sängerinnen dabei auf dem Klavier begleitet.Gegründet hatte die Gesangsformation bereits 1991 sein Bruder Wolfgang unter dem Namen Junger Chor. Die seinerzeit nur zwölf Frauen sangen ein- und

zweistimmige Arrangements neuer geistlicher Lieder. „Im Vordergrund stand die pure Lust am Singen“, erinnert sich Petra Kahl, „an Auftritte wollten wir erst gar nicht denken.“ Doch die modernen Klänge fanden offene Ohren, die ersten Anfragen für die musikalische Gestaltung kirchlicher Feierlichkeiten ließen nicht lange auf sich warten. Anfang 1998 verabschiedete sich Wolfgang Rieck aus beruf-lichen Gründen, und Michael Rieck übernahm die musikalische Leitung des Chors, der sich 2010 in Cantastic umbenannte. Die stetig wachsende Zahl sangesfreudiger Frauen brachte auch musikalisch Veränderungen mit sich: Der Chorleiter teilte „seine Frauen“ ein in Sopran-, Alt- und Tenorstimme, füllte seine Notentasche auf mit drei- und vierstimmigen Arrangements, schaffte eine erweiterte musikalische Bandbreite und schraubte somit den Anspruch deutlich höher.Ob Songs von Silbermond, Queen, Coldplay, den Beatles oder den Toten Hosen – es ist diese Mixtur, die Cantastic Farbe verleiht und dem Chor so viel Spaß bereitet. Und doch scheint es noch etwas anderes zu geben, das alle so gerne dabeibleiben lässt: „Wenn sich mein Leben überschlägt, bist du die Ruhe und die Zuflucht ...“ heißt es in dem Song „Das Beste“ von Silbermond. Ein Liebeslied zwar - doch spiegelt gerade diese Liedzeile wider, was

den Wohlfühlcharakter von Cantastic ausmacht: „Für mich gibt es nichts Schöneres als Musik zu machen“, sagt Michael Rieck, und noch schöner sei es, dies gemeinsam statt alleine zu tun. „Singen trägt mich durch den Tag“, sagt Dagmar Dicks-Xarhakos, „es wirkt befreiend auf mich.“ Auch Gisela Theiss sieht darin eine Möglichkeit, Stress abzubauen und den Alltag hinter sich zu lassen. Strapazen abwerfen, zur Ruhe gelangen, Harmonie gewinnen. „Wenn sich mein Leben überschlägt ...“Cantastic gestaltet Feste und (kirchliche) Feierlichkeiten wie Taufen, Trauungen, Kinder- kommunionen, Jubiläen und freut sich über inter-essierte Frauen, die gerne mitsingen möchten. Das Repertoire umfasst eine bunte Mischung aus populären deutschen und englischen Hits (Oldies wie brandaktuellen), Songs aus dem Genre Film & Musical sowie modernen geistlichen Liedern. Die Proben finden einmal wöchentlich statt, dazu kommen jährlich zwei bis vier Proben-Samstagnachmittage sowie ein Proben-Wochende.Für den 22. März lädt der Chor ein zu seinem dritten großen Konzert in der Lammersdorfer Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer, Kirchstraße, um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Cantastic präsentiert neue Songs unter dem einladenden Motto: „Just sing it!“ Infos & Kontakt: www.chor-cantastic.de

Eine voll besetzte Pfarrkirche: Cantastic während seines 2. Konzertes, 2013 (Pesto-Fotografie, Aachen)Führt seine Liebe zur Musik mit Begeisterung aus:

Chorleiter Michael Rieck (Foto: Maggie Jung)

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Gnadenlose Objektivität, die hinter das Vordergründige zieltFoto-Sensation „World Press Photo – 14“ im KuK

Monschau.

Mit nichts geringerem, als einer Ausstellung der weltweit besten Pressefotos des Jahres 2014, eröffnete das Kunst- und Kulturzentrum (KuK) der StädteRegion Aachen in Monschau die neue Saison seiner Veranstaltungsreihe. „Es ist schon eine Sensation, dass eine international viel beachtete Ausstellung, wie die World Press Photo – Ausstellung, die rund um den Globus

in Weltmetropolen wie zuletzt in Shanghai und Tel Aviv gezeigt wird, auch in Monschau zu sehen ist. Zum zweiten Mal und – für die Besucher kostenfrei. Das ist wieder das Verdienst der KuK-Leiterin, Dr. Nina Mika-Helfmeier“, so Prof. Bernd Mathieu, Chefredakteur des Aachener Zeitungsverlages bei seiner Ansprache. „Es ist nur ein Augenblick, den der Fotograf festgehalten hat. Der Bruchteil einer Sekunde, in dem sich der Verschluss einer Kamera öffnet und wieder schließt“, so Dr. Nina Mika-Helfmeier bei der Eröffnung, auf der sie neben Prof. Bernd Mathieu auch Lin Verbrugge, stellvertretende Leiterin der Abteilung Kultur und Kommunikation des niederländischen Generalkonsulats, Prof. Dr. Christiane Vaeßen, Prorektorin der Fachhochschule in Aachen und Honorarkonsulin der Niederlande und viele Kommunalpolitiker der Nordeifel, auch Jurre Jansen von der World Press Photo Foundation Amsterdam, begrüßen konnte. „Es gibt dennoch Aufnahmen, die erfüllen das Sprichwort vom Bild, das mehr sagt als tausend Worte: Sie erzählen Geschichten, ganz ohne Worte“, so Nina Mika-Helfmeier weiter. Wie das Foto von Phan Thi Kim Phúc, das nach mehr als 40 Jahren seines Entstehens immer noch weltberühmt ist. Am 8. Juli 1972 ist es entstanden, als das damals neun Jahre alte Mädchen nach einem Napalm-Angriff aus ihrem Heimatdorf in Vietnam flieht. Schreiend, nackt und mit verbrannter Haut. Das Bild ist das Pressfoto des Jahres 1972. Heute erzählt Phan Thi Kim Phúc ihre Geschichte als UNESCO-Botschafterin.World Press Photo, 1955 in Amsterdam gegründet, zeichnet jedes Jahr ein Bild aus, das „nicht nur die fotojournalistische Verkörperung des Jahres darstellt, sondern auch ein Thema, eine Situation oder Ereignis von hoher journalistischer Bedeutung zeigt und dies in einer Weise, die ein außergewöhnliches Maß an visuellem Wahrnehmungsvermögen und Kreativität beweist“. So lautet die

Die Macher der Monschauer Ausstellung von World Press Photo 2014: (von links) Nina Mika-Helfmeier, Henning Schmitz, Mitarbeiter der StädteRegion Aachen, Jurre Jansen und Bernd Mathieu vor dem Siegerbild. (Foto: van Londen)

Führt seine Liebe zur Musik mit Begeisterung aus: Chorleiter Michael Rieck (Foto: Maggie Jung)

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Anforderung, die die Stiftung stellt. Unvorstellbare 98.671 Bilder von über 5.754 Fotografen aus 132 Ländern standen 2014 der Jury zur Auswahl. Die besten davon sind in der Auftaktveranstaltung des KuK zur Saison 2015 zu sehen. Neben dem „nachrichtlichen Foto“ des Jahres zeichnet World Press Photo Gewinner in neun Sparten – unter anderem Sport, Alltagsleben, harte Fakten, aktuelle Themen, Portrait und Natur – aus. Im letzten Jahr wurde das Foto von Jahn Stanmeyer aus den USA zum besten Pressfoto des Jahres 2014 gekürt. Es wurde für die National Geographics gemacht und zeigt afrikanische Migranten am Strand von Dschibuti, die nachts ihre Handys in die Luft halten, um ein preisgünstigeres Signal aus dem Nachbarland Somalia aufzufangen – eine schwache Verbindung zu fernen Verwandten. Dschibuti ist eine viel genutzte Durchgangsstation für Flüchtlinge aus Ländern wie Somalia, Eritrea und Äthiopien, auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa und dem Mittleren Osten. Die aktuellen Siegerbilder sind mal unfassbar schön wie die Naturfotos von fliegenden Trottellummen (im Norden Norwegens) oder das Foto eines vom Aussterben bedrohten Pumas, der gerade zwei stark befahrene Highways in der Nähe von Los Angeles überquert. Oft aber sind die gezeigten Fotos unsagbar erschütternd, wie das Bild von Christopher Vanegas aus Mexiko, das den 3. Preis in der Kategorie Aktuelle Themen/Einzelfotos gewann: Am 8. März treffen Polizisten in den frühen Morgenstunden in Saltillo, einer Stadt im Nordosten Mexikos, an einer Straßenüberführung ein, unter der fünf Leichen gefunden wurden. In Mexiko schicken sich rivalisierende, organisierte Verbrecherbanden und Drogenkartelle oft Botschaften durch derartige öffentliche Zur-Schau-Stellungen, die auf den ersten Blick wie Theaterinszenierungen wirken. Seit 2006 wurden in Mexiko im Kampf gegen die Drogenkartelle mindestens 60.000 Menschen ermordet. „Diese Art von Qualitäts-Journalismus regt dazu an, die Welt besser verstehen zu können. Die Bilder sprechen ihre eigene Sprache. Diese Dokumentation von Fakten ist oft aufregender als die Wirklichkeit, obschon sie nichts mit

Effekthascherei zu tun hat und sie wurde im vergangenen Jahr von 6.500 Besuchern im Monschauer KuK gesehen“. Für Bernd Mathieu erzeugen die Fotos Betroffenheit, Ratlosigkeit und Empörung. Beispielsweise bei den vielen Bildern über Flüchtlinge oder beim Foto, das zwei junge Männer kurz vor ihrer Hinrichtung zeigt und bei den Fotografien von den Philippinen nach der Flutkatastrophe. „Wir sehen hier inhaltliche wie auch formale Qualitätsarbeiten, die immer mit einer gnadenlosen Objektivität hinter das Vordergründige zielen“, so Bernd Mathieu weiter. Der Chefredakteur ließ es sich nicht nehmen, auch Bezug auf die aktuelle Pegida-Bewegung zu nehmen: „Ja, es gibt gelegentlich Übertreibungen oder Verkürzungen in Berichterstattungen, aber nicht immer. Neben dem oft belanglosen Umgang mit Fotografien bei der Boulevardpresse, Twitter, Facebook & Co. haben sich die Fotografen des World Press Photo Wettbewerbs die Qualitätsarbeit bewahrt. Sie zeigen fotografierte, journalis-tische Kunst“, so das Urteil von Bernd Mathieu. Der Niederländer Jurre Jansen von der World Press Photo Foundation weiß, dass es so viel mehr Bilder gibt, die die Welt erklären. So manche Hintergrundinformation zu den ausgestellten Arbeiten, die er von Fotografen selbst erfuhr, „haben mich erschüttert und auch fasziniert“. „Aber“, so Jurre Jansen weiter, „manchmal gibt es jedoch auch Humor, der sich hinter den Geschichten versteckt.“ Er erinnerte daran, dass man in Monschau zusammen-gekommen sei, um den Fotojournalismus zu feiern. Durch die Fotos könne man den Dingen nicht mehr gleichgültig gegenüber stehen. „Wir feiern nicht nur die Bilder, sondern auch die Arbeit, die dahinter steht.“ Auch erinnerte er daran, dass im letzten Jahr 60 Journalisten bei ihrer Arbeit vor Ort ums Leben kamen. „Lasst uns den Mut der Fotografen begreifen und ihnen dafür danken.“Die Ausstellung „World Press Photo – 14“, wurde in 100 Städten in über 45 Ländern von über eine Million Menschen gesehen und ist im KuK, Austraße 9 in Monschau bis Sonntag, 15. Februar 2015 kostenlos zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr. Weitere Informationen unter: www.kuk-monschau.de

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„Nä, wat en Zuversicht, trotz allen Elends.“Jupp Hammerschmidt tourt mit „Das halbe Schwein“ durch die Eifel

Region.

„Das halbe Schwein“ heißt das vielversprechende, aktuelle Eifel-Kabarett-Programm des Autors und Kabarettisten Jupp Hammerschmidt, mit dem er von November 2014 bis Oktober 2015 die Lachmuskeln der Menschen quer durch die Region strapaziert.

E ifel aktuell hatte die Möglichkeit, sein neues Programm während seines Auftritts im Atelierhaus Götze in Nideggen kennen zu lernen. Gut ge-launt und sympathisch, geist- und pointenreich, gut zwischen Poesie und Kalauer ausbalanciert und immer ein Eifeler mit Sendungsbewusstsein

- Jupp Hammerschmidt, alias Wendelin Rader, gelingt es auch mit seinem neuen Programm, den Eifelern liebevoll den Spiegel vorzuhalten und Nicht-Eifelern diesen eigenwilligen Landstrich und Menschentyp humorvoll näher zu bringen. Um seine anfangs gestellte Frage, wie lange es die Eifel schon gibt, selbst zu beantworten, holte er mit Moses und der Flucht durchs Rote Meer weit aus. Aber weit wichtiger schien ihm die Tatsache, dass der Eifeler – ähnlich dem Neandertaler – über eine ganz wichtige Eigenschaft verfügt: über Zuversicht! „Ohne die kann man in der Eifel nicht überleben. Das merkt man vor allem, wenn wieder mal der kalte Wind über Kalterherberg weht. Nä, wat en Zuversicht, trotz allen Elends.“ Gekonnt zeichnete er einen Bogen vom Wimmeren pflücken (Johannisbeeren pflücken) bis hin zu der damaligen Unterwäschemode der 1950er und 1960er Jahren. Köstlich auch sein Ausflug nach Huppenbroich. Dort streitet sich ein Metzgerehepaar über das richtige Nachtlager und ist Anlass für mancherlei humorvolle Verwicklung. Während die Frau ein Wasserbett favorisiert, wünscht sich ihr Mann einfach nur ein ordentliches Federbett mit Lattenrost. Auch die Alternative, ein Futon, kann ihn nicht überzeugen. „Ich will net mit der Futt onge schlafen. Ich schlaf Bauch onge, basta.“

Wussten Sie, dass alle Weltrevolutionen an der Eifel vorbeigegangen sind – bis auf die der Fichtennadel-Tablette? Ab den 1960er Jahren veränderte die den bis dahin üblichen, samstäglichen Badetag. Der funktionierte nur dank eines ausgeklügelten Systems. Gebadet wurde der Reihe und Größe nach. „Nach Papa und Mama folgten die Kinder, natürlich nicht ohne immer wieder mal heißes Wasser nachzuschütten. Aber ab den 60ern hingen in der Eifel alle an der Nadel – der Fichtennadel.“ Hammerschmidt forderte mit Blick auf die modernen Kommunikationsmöglichkeiten einen „Fichtennadel-Flashmob“, zu dem sich die Eifeler beispielsweise am Höfener Weiher treffen. „Jeder bringt eine Fichtennadel Brausetablette mit und wirft sie in den Weiher.“ Oder kennen sie den? „Trifft ein Kölner einen Eifeler, der einen Papagei auf der Schulter trägt. Fragt der Kölner: „Kann der denn auch sprechen?“ „Weiß ich nicht“, antwortet der Papagei. Auch Hammerschmidts Übersetzer „Deutsch - Eifeler Platt; Eifeler Platt – Deutsch“ kam beim Publikum gut an. Was im Hochdeutsch unter „Steter Tropfen höhlt den

Stein“ bekannt ist, übersetzt er mit „Wenn et nit ränt, dann droppt et.“ Weiter ging es über Geschichten wie die frühere Hausschlachtung, Verwicklungen bei seiner ersten Liebe Hedwig, wie er als Dreijähriger den Glauben an den Nikolaus verlor oder dass die Flaterate der Telekom eigentlich Flattrate (abgeleitet von Kuhfladen) heißen müsste. Als Würdigung des kürzlich verstorbenen Udo Jürgens, der bei seinen Zugaben gerne im Bademantel auftrat, tat es ihm Jupp Hammerschmidt nach. Nur in der abgespeckten Eifeler Variante: mit Badekappe. Und wer noch wissen möchte warum der Rap in der Eifel entstanden ist, der kann das bei den vielen anderen Auftritten des Kabarettisten erfahren.

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Jupp Hammerschmidt gastierte mit „Das halbe Schwein“ im Nideggen (Fotos: van Londen)

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„De Klev Botze sin do!“1. KG Rollesbroicher Klev Botze 2001 e.V.Rollesbroich.

Einer der interessantesten Vereine, die der Nordeifeler Fastelovend hervorgebracht hat, ist die Rollesbroicher Karnevalsgesellschaft „Klev Botze“, die sich aus der Interessengemeinschaft Klev Botze und dem Ortskartell gegründet hat. Da das Ortskartell schon immer den viel besuchten Kinderkarneval organisierte, sorgte ein weiterer karnevalis-

tischer Verein anfänglich für Irritation. Aus einer spontanen Laune heraus steckten die Rollesbroicher auf dem Kameradschaftsabend zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr kurzerhand jemanden in ein Prinzenkostüm. So gingen Prinz Rainer Henn und seine Prinzessin Alice Rüttgers als erstes inoffizielles Tollitätenpaar in die Vereinsanalen ein. Diese Aktion war so erfolgreich, dass Rainer Henn (damals schon schwer erkrankt), diese neue Tradition gerne fortgeführt sehen wollte. 2000 konnten Stefan Roder und Diana Jansen zu närrischen Herrschern proklamiert werden. Ab dann gab es in Rollesbroich karnevalistisch kein Halten mehr. Das ganze Dorf wurde vom jecken Virus befallen. Es folgte die Inthronisierung des 1. Kinderprinzenpaares: Michael Heck und Julia Wolks. Seit 2000/2001 arbeiten die beiden dörflichen Aktivposten, das Ortskartell und die Interessengemeinschaft Klev Botze erfolgreich zusammen und das führte dazu, dass der Verein „1. Rollesbroicher Klev Botze“ gegründet wurde, der inzwischen zu den KGs in der Region gehört, die einen fantastischen Fastelovend ermöglichen. „Niemand hätte gedacht, dass in einem solch’ kleinen Ort mit rund 1.000 Einwohnern, eine KG so beliebt und attrak-tiv werden könnte“, so die treibende Kraft des Ganzen, Gründungsmitglied Marc Topp. Der Rollesbroicher Ortsvorsteher ist seit Gründung Präsident und seit 2009 auch 1. Vorsitzender. „Seit 2001 haben wir immer eigene Tollitäten präsentieren können.“ Bis die Rollesbroicher KG das wurde, was sie heute ist, folgte noch die

Gründung einer Offiziersgarde (Trevvel-Garde), der „Klev Bötzchen“, eine Gruppe vierjähriger Dancegirls und der Kindergarde in eigener Uniform. „Unsere Kleinen sind sogar mit selbst gemachter und professioneller Standarte richtig staats und stolz wie Oskar unterwegs. Toll, dass wir auf eine aktive Jugend bauen können“, schwärmt Marc Topp. 14- bis 17-jährige Mädchen und ein Junge bilden die Showtanzgruppe „Exited Stars“. Seit einigen Jahren freuen sich die Klev Botze über die enge Zusammenarbeit mit dem örtlichen Trommler- und Pfeiferkorps, die bei größeren Auftritten immer mit von der Partie sind. Der Regimentsspielsmannszug bekam dafür gleich ein einheitliches Outfit. Wenn die Rollesbroicher KG auftritt, dann stehen imposante 110 eigene Kräfte auf der Bühne. Mit zwei Bussen müssen die Karnevalisten zu ihren Auftritten anreisen. „So viel Aufwand und Kosten sind nur Dank der tollen Unterstützung vieler Unternehmer zu stemmen, die auch im Verein aktiv sind“, bedankt sich der 1. Vorsitzende. Auch die aktuelle Session hält für die Jecken und ihre närrischen Herrscher Prinz Stephan I. und Prinzessin Uschi I, sowie das Kinderprinzenpaar Prinz John I. und Prinzessin Ronja I., viele Highlights bereit. So z. B. die große Prunksitzung, die in der Tanzwerkstatt in Rollesbroich stattfand und echte Stars wie die „Roten Funken“ und die „Funky Marys“ oder „Oli der Köbes“ (alle aus Köln), sowie die vielen Eigengewächse auf der Bühne oder in der Bütt – die Rollesbroicher lagen unter den Tischen. Der 1. Rollesbroicher Klev Botze 2001 e.V. ist inzwischen der zweitgrößte Verein in Rollesbroich. Traditionell zeigen die Klev Botze am Veilchendienstag, dass sie auch Straßenkarneval können.

Weitere Informationen unter: www.kg-klev-botze.de.

Stehen in der Region für tollen Karneval: De Klev Botze und ihr Präsident Mark Topp

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„Wie mäht die decke Tromm? Thum….Thum….Thum…. !“ KG Löstije Dötzje Thum e.V.Kreuzau-Thum.

N achdem für die Thumer Karnevals- gesellschaft, die1995 gegründet wurde, klar war, dass sie im Fastelovend mehr als nur am Straßenkarneval teilnehmen

wollte, ging alles sehr schnell: der Platz des Festzeltes hinter dem Kindergartengebäude reichte für die Fastelovend-Sitzung nicht mehr aus und so entschloss sich die Gesellschaft, ein eigenes Vereinsgebäude zu errichten. Komplett in Eigenleistung und durch viel Engagement nahm die „Thum-Arena“ – zwischen Kindergarten und Feuerwehr - Gestalt an. 10 Wochen später, am 17. September 2004, konnte die KG das Richtfest feiern und dort die Sessionseröffnung 2004/05 feiern. Der Verein wuchs stetig und verfügt inzwischen von den insgesamt knapp 400 Einwohnern über insgesamt 152 Mitglieder. Davon sind 75 Mitglieder aktiv auf der Bühne tätig, so dass auch heute noch alle Karnevalsveranstaltungen fast ausschließlich - bis auf eingeladene Gastvereine - mit eigenen Kräften gestaltet werden können. Kreativität wird bei der KG groß geschrieben: Präsident Rainer Eßer überreicht ausschließlich selbst hergestellte Orden. Anfänglich noch aus Gips gefertigt, werden sie inzwischen dank Martin Weiler aus Holz und bemalt überreicht. Für den Verein steht die Jugendförderung an erster Stelle. Dass das der richtige Weg ist, belegen die vielen Erfolge bei Turnieren im karnevalistischen Tanzsport. In der letzten Session entschied zum dritten Mal in Folge die Große Garde den Vizemeistertitel des Regional Verbandes Düren (RVD) für sich. Auch die Schautanzgruppe des Vereins ist ein echter Hingucker und ertanzte sich bei den Turnieren erste und zweite Plätze. Von der 1. bis zur Session 2013/14 tanzte Maria Eßer als Solomariechen erfolgreich für den Verein. Durch ihre hervorragenden Platzierungen bei den Tanzturnieren des Bundes Deutscher Karneval

(BDK), wurde der Name der kleinen Gesellschaft in ganz Deutschland bekannt. Zuletzt sicherte sie sich den Verbandsmeistertitel des RVD, qualifizierte sich für die Deutschen Meisterschaften des BDK in Erfurt und beendete ihre eigene karnevalistische, aktive Laufbahn des Berufes wegen. Doch auch als Trainerin macht sie ihre Sache gut. Das aktuelle Jugendmariechen, die neunjährige und inzwischen erfolgsverwöhnte Nele Walbröl startet in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Verbandsmeisterschaft in Düren. Auch die Jugendgarde hat sich für diese Meisterschaft qualifiziert. Die gesamte Jugendabteilung umfasst 51 Kinder und Jugendliche und wird von 4 Trainerinnen und 8 Betreuerinnen geführt. In dieser Session präsentiert sich der Verein mit dem Kinderprinzen Marc I. (Valentin) 9 Jahre und dessen Schwester Vivien als seine Adjutantin.

Die gesamte Familie ist dem Karneval verfallen. Mutter Karin ist Betreuerin und fungiert zusätzlich als 2. Jugendleiterin. Und Papa Frank hat den Verein mit ins Leben berufen und tanzt heute noch im Männerballett des Vereins.Durch die treue Vorstandsarbeit von Rainer Eßer (seit 1998 Präsident und zeitweise Vorsitzender), Beate Schenz (Gründungsmitglied und seitdem Kassiererin) und Helga Eßer (seit 1996 Trainerin und Jugendleiterin), kann der Verein zusammen mit allen hart arbeitenden Vorstands-, Elferrats- und Vereinsmitgliedern sowie allen aktiven- und inaktiven Mitgliedern jedes Jahr einen traditionellen Sitzungskarneval präsentieren.Der Verein hofft weiterhin, dass sich noch viele begeisterte Jecken finden, die den Karneval durch eigenen ehrenamtlichen Einsatz fortführen. Weitere Informationen unter: www.kg-thum.de.

Die Schautanzgruppe in dieser Session mit dem Thema:"Außerirdische Karnevalsfreundschaft!"

Aufgenommen auf der letzten Kostümsitzung am 31.01.2015:Fast alle auftretenden Aktiven der Gesellschaft der Session 2014/15

Stehen in der Region für tollen Karneval: De Klev Botze und ihr Präsident Mark Topp

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Eine Erinnerungskultur, die den Frieden meintPräsident des Europaparlaments eröffnete „Routes of Liberation“

Schmidt.

„Die Besucherzahlen haben unsere Vorstellungen bei weitem übertroffen.“ Nach gut dreiwöchigem Dauereinsatz für die Ausstellung „Routes of Liberation“ zogen die Organisatoren vor Ort Bilanz. Seit der Eröffnung am 10. Januar bis zum Abbau der multimedialen Ausstellung am 2. Februar nutzten mehr als 6.000 Gäste die Chance, sich die internationale Dokumentation anzuschauen. „Wir haben viele Leute erreicht und angerührt“, resümierte Rureifel-Touristiker Gotthard Kirch. „Die offenen Führungen mussten doppelt und dreifach gemacht werden. Selbst an Tagen mit Schneegestöber kamen 400 bis 600 Menschen nach Schmidt.“ Stellvertretend für eine ganze Generation schilderte er den Ausstellungsbesuch einer alten Dame aus Monschau-Widdau. Beim Eintritt in die Kirche „St. Mokka“ sei sie noch unschlüssig gewesen, ob sie sich die Dokumentation gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter überhaupt anschauen solle. Nach dem Gang durch die Ausstellung habe die 91-Jährige Tränen in den Augen gehabt und erleichtert festgestellt, nun könne sie endlich mit ihrer Tochter über die eigenen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg reden. 70 Jahre nach Kriegsende.„Die größte Gefahr für den Frieden ist, dass man glaubt, er sei für immer gesichert. Frieden muss jeden Tag neu erarbeitet werden.“ Mit engagierten, eindringlichen Worten eröffnete Schirmherr Martin Schulz die Ausstellung. In der Schmidter Pfarrkirche „St. Mokka“ wurde an den Zweiten Weltkrieg erinnert – an seine Entstehung, seinen verlustreichen, fatalen Verlauf sowie seine komplexen Nachwirkungen. Anhand exemplarischer Einzelschicksale werden Themen wie Besatzung, Widerstand, Kollaboration und Befreiung multi-medial dargestellt. „Die Sichtweise aus verschiedenen Blickwinkeln, wie sie sich in diesen sechzehn Biografien widerspiegelt, macht das komplexe Vermächtnis von Krieg und Befreiung lebendig“, heißt es im Katalog zur Ausstellung. Sechs lokale Biografien – nach dem gleichen Prinzip recherchiert und dokumentiert – setzen darüber hinaus Schlaglichter auf die Eifel-Region.

Gegen die Dämonen Rassismus, Hass und Fanatismus„Der Begriff ‘Hürtgenwald’ ist weltweit bekannt und weit mehr als eine topografische Bezeichnung“, führte EU-Parlaments-Präsident Martin Schulz aus. In der voll besetzten St. Hubertus-Kirche warnte er – auch in Gedenken an die Pariser Anschläge – vor erneuter Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Großmachtstreben. „Wir müssen verhindern, dass sich so etwas wiederholt.“ Nun, 70 Jahre nach Kriegsende, gebe es immer weniger Menschen, die die damaligen Geschehnisse aus eigenem Erleben schildern könnten: „Wenn Zeitzeugen nicht mehr da sind, müssen wir vermitteln, um die junge Generation immun zu machen gegen die Dämonen Rassismus, Hass und Fanatismus.“Was als regionales Projekt in Nimwegen und Brabant begann, sei inzwischen

– über alle Sprach- und Staatsgrenzen hinweg – zum internationalen Projekt gewachsen, hob die Niederländerin Victoria van Krieken, Mit-Initiatorin der Gedenkausstellung, in ihrer Rede hervor. Kuratoren aus England, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Polen zeichneten gemeinsam für die Ausstellung verantwortlich: „Ein wichtiger Schritt zur europäischen Zusammenarbeit.“ Die Präsentation sei zwar nur 85 Quadratmeter klein, aber

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v.l. Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn, das Geburtstagskind und Europaratspräsident Martin Schulz eröffneten die Austellung

Der amerikanischer Großkonsul Hubler (r.) bei der Enthüllung der Gedenktafel durch den Kirchenvorstand

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von großer Bedeutung. Inzwischen kämen bereits Anfragen, die Ausstellung auch in den USA und Kanada zu zeigen. Zudem lobte sie die grenzüberschreitende, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Historikern, Museen und Universitäten.In ihren kurzen Ansprachen bedankten sich Nideggens Bürgermeisterin Margit Göckemeyer und ihr Hürtgenwalder Amtskollege Axel Buch vor allem für das Engagement vor Ort. Ihr besonderer Dank galt Gotthard Kirch, dem Geschäftsführer von Rureifel-Tourismus, der das Projekt seit 2010 von Heimbach aus begleitete und mitorganisierte. Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren, wertete die Anwesenheit von Martin Schulz als besonders Signal, als „Zeichen der Wertschätzung“ und appellierte, Geschichte weiterhin lebendig zu erhalten. Eingebettet in die ökumenischen Begrüßungsworte der Pfarrer Hans Doncks und Volker Böhm sowie brillante musikalische Intermezzi konnte Bert van Londen als Vertreter der Schmidter Pfarrgemeinde zusammen mit dem amerikanischen Generalkonsul Stephen A. Hubler eine Gedenktafel enthüllen, die an die Befreiung der Ortschaft Schmidt durch die alliierten Truppen im Kriegswinter 1944/45 erinnert. Co-finanziert wurde das Schmidter Ausstellungskonzept vom Kreis Düren und der Dürener Sparkasse, die jeweils 5.000 Euro beisteuerten.

Lokale Ausstellung geht weiterHatte die Installation der Ausstellung drei Tage in Anspruch genommen, waren die Exponate nun innerhalb eines Tages in Transportkisten verstaut. Die durch Eigeninitiative zusätzlich gezeigten vier Stellwände, die mit großforma-tigen Fotos und Texten die verlustreichen Schlachten rund um Schmidt, die damalige Verzweiflung und totale Zerstörung dokumentieren, entwickelten sich in den vergangenen Wochen zum Treffpunkt der Kirchengemeinde. Hier kamen die Schmidter ins Gespräch und tauschten gemeinsame Erinnerungen aus. „Diese Zeitzeugnisse werden wohl noch eine ganze Weile in unserer Kirche zu sehen sein“, ist sich Konrad Schöller sicher, der die ausgestellten Dokumente für den Kirchenvorstand und gemeinsam mit dem lokalen Geschichtsverein aufbereitet hat.Bevor die Kirchenbänke auf der ehemaligen Ausstellungsfläche wieder eingebaut wurden, nutzte die engagierte Gemeinde das momentan leere Kirchenschiff dazu, energiesparende LED-Lampen anzubringen.Auf eine Tatsache kann die Region besonders stolz sein: Mit Teamgeist, großzü-gigen Sponsoren und unschätzbarem, ehrenamtlichem Engagement ist den Eifelern etwas gelungen, woran selbst eine Großstadt wie Frankfurt scheiterte. Trotz intensiver Vorplanungen wird „Routes of Liberation“ in der Frankfurter Paulskirche nicht zu sehen sein!Als Anerkennung für ihr vorbildliches Engagement bekommen alle Helfer eine Kopie des siebenminütigen Films, der am Eröffnungstag der Ausstellung gedreht wurde und die wichtigsten Momente zusammenfasst. Die Impressionen sind auf der Homepage von Rureifel-Tourismus zu sehen. Der deutschsprachige Ausstellungs-Katalog ist weiterhin über [email protected] und im Hotel Roeb, direkt gegenüber der Schmidter Kirche „St. Mokka“, erhältlich.(Text: bwp, Fotos: pg)

Der amerikanischer Großkonsul Hubler (r.) bei der Enthüllung der Gedenktafel durch den Kirchenvorstand

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Georg Kaiser, mit Leib und Seele Musiker, nimmt Musikliebhaber mit auf seine musikalischen Reisen durch das schottische Hochland und die malerischen Landschaften Irlands.

Der Solokünstler aus Kalterherberg, der seine Stücke selbst schreibt und komponiert, lernte im Alter von sechs Jahren Akkordeon. Mit der Zeit kamen verschiedene Instrumente dazu, bis er mit 17 Jahren zur Gitarre griff. Nach 25 Jahren Rockmusik, deren Vorbilder deutlich bei Hendrix, Gallagher und Co. waren, begab er sich auf die Suche nach neuen musikalischen Ufern. Und fand sie: Irish- und Scottish Folk.Besser kann Celtic Folk nicht gehen – nicht einmal für echte Schotten oder Iren. Der Sänger, Gitarrist und Songschreiber Kaiser hat glasklar interna-tionales Format. Das beweist er schon mit seiner ersten CD „Highland Man“ aus dem Jahr 2013. Auf dem Album zu hören sind Songs wie „Guardian Angel“ und „Cry for freedom“. Insgesamt 16 Stücke feinster Irish- und Scottish Folk, mit denen er seine Emotionen ganz nah an die Zuhörer bringt. 2014 folgte sein zweites Album „Here again“. 12 Titel von ausgesprochen feiner Songschreiberqualität führen die Zuhörer in irische und schottische Häfen, irische Pubs und in the Irish Way of Live.

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Die Veranstaltung „So treiben wir den Winter aus“ (nach dem historischen Lied) ist die Jahres- auftaktveranstaltung des Burgen- museums. Sie findet in diesem

Jahr zum vierten Mal statt. Geboten werden mittel-alterliches Handwerk und Burgalltag. Schwerpunkt in diesem Jahr ist eine Indoor-Veranstaltung am Wochenende Samstag, 28.02.2015 von 12 bis 17 Uhr und Sonntag, 01.03 2015 von 11 bis 17 Uhr, auf allen Etagen des Bergfrieds, bei der es nicht nur um das Färben von Stoffen und die Bedeutung der Farben im Mittelalter geht. Die völlig von der Winterwitterung unabhängige Veranstaltung lässt auch ansonsten das Leben im Mittelalter durch Buchbinder, Lederer, Schmuck- und Salzwerker, Imker, Filzer, Ritter und Burgfrau sowie Musiker, lebendig werden. Sie alle präsentieren tolle Angebote und Aktionen von mittelalterlichen Alltagsgegenständen und vermitteln unterhaltsam, wie das alles funktioniert.

Farben der GewandungenFarben hatten im Mittelalter eine besondere Bedeutung. Sie waren häufig ein Zeichen der Macht, des sozialen Standes und auch des Reichtums. Während des gesamten Wochenendes wird es ein fortlaufendes Programm zu den wichtigen Stofffarben des Mittelalters geben. Purpurrote, blaue, grüne, goldgelbe oder auch silberne Farbtöne waren im Hoch- und Spätmittelalter in der Kleiderordnung wichtig. Beispielsweise trugen Frauen am Hofe kostbare, mit Safran gefärbte Seiden. Safran wird aus den roten Fruchtblättern des Safrankrokusses hergestellt. Um ein Kilogramm dieses Farbstoffes zu erhalten, benötigt man die Fruchtblätter von bis zu 150 000 Blüten. Ein nicht so kostbarer Farbstoff war die Färberdistel, deren

Blütenblätter Stoffe gelb färben. Purpur wurde im Mittelalter aus den Drüsen der Purpurschnecken gewonnen. Besucher dürfen gespannt darauf sein, aus welchen Rohstoffen und Naturprodukten weitere Farben gemischt und hergestellt wurden.

Tumalon der GauklerFrank Pfetzing ist vor allem in der kulturhistori-schen Szene aktiv und das als Gaukler, Jongleur, Conférencier und Musiker. Seine über 15-jährige Aktivität in den Bereichen Theater, Jonglage, Musik, Moderationen, aber auch als Organisator von größeren Projekten, Programmen und Workshops, hat ihm viele Erfahrungen gebracht. Die Ausbildung seiner Fähigkeiten erlangte er mit mehreren

Spanienaufenthalten und an der Desmond Jones School of Mime and Physical Theatre in London. Mit Musik hat er sich von Kindheit an beschäftigt, vertieft hat er seine musikalischen Erfahrungen mit dem Zusammentreffen seines Ungelynchtpartners Piers Ford und mit Konzerten und Studioaufnahmen des Ensembles „Die Ungleichen“ und bis heute in den verschiedensten Gruppierungen. Sämtliche Nummern präsentiert er mit viel Humor und Animation im Figurenspiel eines Gauklers und historischen Spielmannes.

Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4 €, ermäßigt 3 € und für Kinder 2 €. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 02427 – 63 40.

Nideggens Burgenmuseum treibt den Winter ausLebendiges Mittelalter mit Gaukler, Jonglage und Feuershow

Nideggen.

Foto: Reiner Ossmann

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„Wo Ameisen sind, ist die Natur gesund“Naturerlebnismuseum Monschau zeigt Ameisenvolk im Glaskubus

Monschau.

D as Naturerlebnismuseum „Lernort Natur“ in Monschau wartet mit einer neuen „kleinen Sensation“ auf und ist damit gerade in der Winterzeit ein gute

Adresse, sich mit der Natur und ihren Geschöpfen, die in ihr leben, eindrucksvoll auseinanderzusetzen. Seit einiger Zeit beherbergen Hermann Carl und Heinz Hallmann, die beiden Leiter des Naturmuseums, ein Ameisenvolk. Für jedermann bestens zu beobachten, denn das Volk lebt in zwei mit einer Glasröhre ver-bundenen Glaskuben. In dem einen Kubus lebt das Ameisenvolk in ihrem „Hügel“ und in dem anderen befindet sich der Wald, das Leben. „Es ist sehr inter-essant und unterhaltsam, wenn die Ameisen zwischen den beiden Kuben hin und her wibbeln, Nahrung und Wasser holen oder ihre Toten beerdigen“, weiß Hermann Carl. „Unser Ameisenvolk ist eine leben-dige Abbildung einer Gesellschaft – nur eben im Miniformat.“ Für die Kinder, die den Lernort Natur im Handwerkerdorf Monschau besuchen, ist der Glasbau eine richtige Attraktion geworden. Die beiden Leiter und ihr Team sind froh, diesen Schritt zur Bereicherung des Museums gewagt zu haben. „Das Miteinander von Völkern wie Ameisen oder Bienen ist hochinteres-sant. Bei ihnen gibt es ein Gemeinwesen, wie bei uns Menschen“, schwärmt Heinz Hallmann. „Ihr gesell-schaftliches Miteinander ist friedlich und vorbildlich. Das ändert sich jedoch, sobald ein Vertreter anderer Völker auf der Bildfläche erscheint. Auch die Geschichte, wie das Ameisenvolk nach Monschau fand, ist unterhaltsam und nicht ganz

alltäglich. Alles begann in einer Heimeinrichtung am Niederrhein, nahe am Wald gelegen. Dort fanden die Ameisen schnell einen Weg in Haus, in die Küche und vor allem in die Bewohnerzimmer. Ganz zum Missfallen der Betroffenen. Alle Versuche, die Ameisen wieder loszuwerden, misslangen. Das dortige Umweltamt, das für den Artenschutz zuständig ist, hatte schlussendlich einer Umsiedlung der Tiere zugestimmt, die von der Ameisenschutzwarte NRW durchgeführt wurde. Das gesamte Volk mitsamt dem Ameisenhügel wurde kurzerhand aufgeteilt: 4/5 dieses Volkes kam ins Arbureum auf dem Gelände des Naturparkzentrums Haus Ternell in Belgien. Das andere 1/5 Volk kam ins Naturerlebnismuseum nach Monschau. Diese Trennung bot sich besonders deshalb an, weil es sich um eine Ameisenart, die „Formica Ruta“, die Kahlrückige Rote Waldameise handelt, die in ihren Völkern jeweils über mehrere Königinnen verfügt. Es wird vermutet, dass sich in Monschau insgesamt fünf Königinnen tummeln. Somit ist das Naturmuseum die 2. Einrichtung in NRW, in der es möglich ist, so ein Ameisenvolk zu Lehrzwecken halten zu dürfen. Die Mitarbeiter sind in die Pflege bestens eingear-beitet und erhalten ständig Unterstützung durch die Ameisenschutzwarte NRW. Ameisen sind grund-sätzlich streng geschützt, weil sie sehr nützlich für den Wald sind. Sie sorgen dafür, dass Forstschädlinge und Insekten nicht überhand nehmen. „Da wo Ameisen sind, ist die Natur gesund“, wissen die beiden Einrichtungsleiter.

Aber es gibt auch noch weitere Neuerungen in Monschaus Naturerlebnismuseum: Säbelschnäbler, Austernfischer, Papageientaucher und vor allem ein Robbenbaby mit weichem Fell und riesigen Kulleraugen eröffnen als Präparate jungen Besuchern ein eindrucks-volles Bild von einem typischen Küstenbiotop. Einen Raum weiter entsteht augenblicklich ein neuer Seminar- und Pausenraum. Dem wird gerade durch die Installation von Multimedia-Systemen der letzte Schliff verliehen. Seine Fertigstellung ist für Mitte März geplant. Weitere Informationen unter: www.erlebnismuseum-lernort-natur.de.

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Freuen sich über das Ameisenvolk und das Küstenbiotop im Naturerlebnismuseum: Hermann Carl (re.) und Heinz Hallmann (li.) (Fotos van Londen)

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Willi Ostermann Potpourri und ein Karnevalsorden Nideggener Burgjecke feiern Karneval im Seniorenheim Schuch

Nideggen.

Der Präsident ist Uwe Waßmund. Es tanzten die Minis, die kleine und die große Garde und die Showtanzgruppe. Die sind mit voller Mannschaft gekommen.

Die Stimmung im Seniorenheim Schuch konnte nicht besser sein, als die Nideggener KG Burgjecke die Senioren auf ihrer traditionellen Karnevalssitzung besuchte. Die engagierten und gutgelaunten Jecken der KG, die jedes Jahr zu Besuch kommen, hatten dieses Mal jede Menge Menschen mit im Gepäck und der großzügige Raum in der

Nideggener Senioreneinrichtung schien anfänglich viel zu klein. Aber zusam-menrücken gehört ja bekanntlich mit zum Fastelovend. So waren denn auch die Bewohnerinnen und Bewohner gleich vom ersten Auftritt der Burgjecke ganz auf Amüsement eingestellt. Die Tanzgarden, Bambinis und Jugendgarde brachten mit ihren temperamentvollen Darbietungen die Wände zum Wackeln. Immer wieder lösten sich Aktive aus der Gruppe und gingen auf die Senioren zu, um mit ihnen gemeinsam zu schunkeln. Bei den vielen Karnevalsliedern zeigten die meisten älteren Herrschaften eine gute Textsicherheit.

Der Präsident der KG Burgjecke, Uwe Waßmund, überraschte mit einem Potpourri schönster Willi Ostermann Liedern und der selbstkomponierten und vereinsei-genen Fastelovend-Hymne der Burgjecken. Bernhard Schuch, der zusammen mit seinem Bruder Christoph die Einrichtungen leitet, erhielt aus den Händen des Präsidenten und unter viel Applaus den Burgjecke-Orden verliehen.

Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Vogelsang waren mit von der zünftigen Partie, da bei ihnen Zuhause der Tagesraum aufwändig renoviert und durch einen neuen, großen Aufenthaltsraum erweitert wird. Neben dem

großen Hauptgebäude an der Zülpicherstraße, das Platz für 53 Bewohner hat, bietet das Haus Vogelsang mit nur 15 Bewohnern einen etwas familiäreren Charakter. Durch den neu geschaffenen Aufenthaltsraum ist es den Bewohnern möglich, künftig barrierefrei in eine neu gestaltete Grünanlage zu gelangen.

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Serviceseite GesundheitWenn Trockenheit die Nase quält

Ihre Nase leistet Schwerstarbeit. Und oft sind Ihre trockenen oder gereizten Nasenschleimhäute dabei schlichtweg überfordert. Üblicherweise wird mit jedem Atemzug durch die Nase die eingesogene Luft von Schmutzpartikeln und Krankheitserregern gereinigt und von den Nasenschleimhäuten für die Weiterbeförderung angefeuchtet. Ist die Nasenschleimhaut nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, kann sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen.

Trocknet die Nasenschleimhaut jetzt weiter aus, wird die Atmung durch die Nase erschwert. Das Austrocknen verursacht eine stärkere Borkenbildung. Im Extremfall kommt es zu Entzündungen der Schleimhaut und Blutungen in der Nase.

Die Nase braucht es immer feuchtDie Nasenschleimhaut ist nur dann ausreichend mit einem schützenden Sekret überzogen, wenn sie permanent feucht bleibt. Kalte Luft, überheizte Räume, Schnupfen und Nasensprays mit abschwel-lender Wirkung reizen die Schleimhäute, so dass sie häufig austrocknen. Es kann ein Teufelskreis

werden: Um die Durchblutung zu steigern, schwellen die gereizten Schleimhäute an und werden noch anfälliger für weitere Entzündungsprozesse. Und irgendwann leidet Ihre Nase unter dauerhafter Verstopfung.

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Ein Pflegespray/-Gel mit den richtigen Wirkstoffen kann der Nase jetzt bei der natürlichen Regeneration helfen. Wichtig sind die Inhaltsstoffe Hyaluronsäure und Dexpanthenol. Hyaluronsäure bindet Feuchtigkeit und bildet einen Schutzfilm über der Schleimhaut. Dexpanthenol sorgt für zusätzliche Befeuchtung und beschleunigt die Wundheilung der geschädigten Schleimhautzellen. Ein Pflegespray/-Gel befeuchtet und pflegt die gestresste Nase, damit die natürliche Schutzbarriere schnell wieder funktioniert.

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KURZ NOTIERT

Über 100 Jahre alt – und nur ein bisschen leise Maria Stollenwerk feierte ihren 102. Geburtstag

Nideggen.

V or hundertundzwei Jahren, genauer am 23. Januar 1913, erblickte Maria Stollenwerk in Lammersdorf das Licht

der Welt. Die größte Überraschung, über die sie sich auf ihrem Geburtstag freute, den sie in der Senioreneinrichtung Haus Kappen in Nideggen feierte, war der Besuch ihrer ersten, zarte sechs Wochen alten Ur-Enkelin Jasmin.

Maria Stollenwerk, geborene Meeßen, kann auf ein bewegtes Leben zurückschauen, das von Entbehrungen, Mut, und ganz viel Durchsetzungsvermögen geprägt ist. Noch zu Kaiser Wilhelm II. geboren, war sie die jüngste Schneidermeisterin im Kammerbezirk Aachen, als sie 1936 die Meisterprüfung ablegte. 1950 und 1953 schenkte sie ihren beiden Söhnen Bernd und Karl-Heinz das Leben. Nachdem sie in den 1950er Jahren ihr Haus in der Lammersdorfer Schießgasse erbaut und Familie und Betrieb jahrzehntelang durch alle Stürme des Lebens geschifft hatten, zogen sich Maria und ihr Mann Willi, der als Montagerichtmeister viel im Ausland tätig war, ins Privatleben zurück.

Nun lebt die erste Bürgerin von Lammersdorf, die jemals das 100. Lebensjahr erreicht hat, seit Jahren im Nideggener Seniorenheim Haus Kappen. Und obschon die altersbedingten körperlichen Beeinträchtigungen zunehmen, begegnet sie dem Tag und den Menschen um sich herum mit Freundlichkeit, Energie und Humor. Gerne erinnert sich die Familie an ein Erlebnis, das ihnen Maria Stollenwerk noch im hohen Alter von fast 90 Jahren bescherte. Damals rief sie ihren Sohn Bernd unvorbereiteter Dinge an und teilte ihm kurzerhand mit, dass sie in Monte Carlo sei. Nachdem der erste Schock verarbeitet war, stellte sich heraus, dass sie „nur“ in Avignon gelandet sei. Ihr Humor flammt besonders in der Karnevalszeit auf. Dann schmettert sie zur Freude aller, ihr geliebtes „Heidewitzka, Herr Kapitän“ – sogar vor großem Publikum, wie zu ihrem 100. Geburtstag, live bei Radio Rur.

Die Wenkbüggel-Zunft Nideggen lädt ein

Nideggen.

S eit dem vorigen Jahr gibt es im Nideggener Karneval bekanntlich ein Novum: die Wenkbüggel-Zunft. Ihren Namen gaben sich

die Damen und Herren in Anspielung darauf, dass die umliegenden Ortschaften stets spöttisch von Nideggen und seiner besonderen Windart sprechen. Ein Wenkbüggel ist für sie jemand, der angibt, sein Wort nicht hält und nur dumme Sprüche macht, der also viel Wind macht. Dieses Fehlverhalten führen sie auf die den Nideggenern wegen ihrer früheren Privilegien nachgesagten Hochnäsigkeit zurück. Besonders während der Karnevalszeit treibt er sein Unwesen, trinkt Unmassen Schnaps und Bier, feiert bis zum Umfallen und gibt den Schürzenjäger. Kein weibliches Wesen ist vor ihm sicher. Und so kam es im vorigen Jahr wie es kommen musste: der Wenkbüggel fiel vom Hocker und war tot. Die Zunftmitglieder bereiteten ihm daraufhin eine würdige Feuerbestattung auf dem Marktplatz, begleitet von großem Heulen und Wehklagen. Anfang Januar gelang es ihnen nach langem Bemühen jedoch, den Wenkbüggel wieder zum Leben zu erwecken. Da wurde gesungen, getrommelt, von Mund zu Mund beatmet, Elixier gespritzt, das Herz massiert und gebetet. Als all das nicht half, erweckten ihn schließlich die Bützchen der Bürgermeisterin. Da der Wenkbüggel sich aber sicherlich auch in dieser Session wieder nicht an seine guten Vorsätze und die Regeln des Zusammenlebens halten dürfte, lädt die Zunft für Veilchendienstag, den 17. Februar 2015 (18 Uhr), vorsorglich zu seiner Verbrennung ein.Nach einem vom Tambourcorps „Edelweiß“ aus Berg begleiteten Rundgang durch die Zülpicher Straße mit kurzen Stopps an den Stellen, an denen der

Wenkbüggel nach seinem Motto „strongse on fiere“ (angeben und feiern) lebte, findet auf dem Marktplatz die „Trauerfeier“ statt. Wie im Vorjahr lässt ein Grabredner zunächst das Leben des „Wenkbüggels“ noch einmal Revue passieren. Hierbei sollen auch seine Verdienst um die Herzogstadt nicht unerwähnt bleiben. Er möchte nämlich versuchen, die Zunftschwestern und -brüder von ihrem Vorhaben der Verbrennung abzuhalten. Ob er damit in diesem Jahr mehr Erfolg hat, als im vergangenen? Kommen Sie und sehen Sie selbst! Egal wie die Bemühungen des Grabredners auch ausgehen werden, ob der Wenkbüggel verbrannt wird oder nicht: im Anschluss an die Zeremonie wird im „Ratskeller“ die Karnevalszeit in geselliger Runde ausklingen gelassen. Die Organisatoren freuen sich erneut auf viele Gäste und bitten um dem Anlass entsprechend dunkle Bekleidung. Wer´s aber lieber karnevalistisch und farbenfroh mag, ist ebenfalls herzlich willkommen. Die Mitglieder der Wenkbüggel-Zunft bitten die Anwohner der Bahnhof- und Zülpicher Straße sowie des Marktes herzlich, an diesem Abend Lämpchen in ihren Fenstern aufzustellen. Ein erstes Wiedersehen mit dem Wenkbüggel und der Zunft gibt es bereits beim großen närrischen Umzug durch die Straßen der Altstadt am Karnevalssonntag.

Veilchendienstag 2014: Der Wenkbüggel wird ein letztes Mal zu den (Gast)Stätten seiner Untaten getragen.

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