Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

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STOFF #03 WWW . EIGENWERK-MAGAZIN . DE Das Magazin für Macher

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Eigenwerk-Magazin #03 - Die Stoff-Ausgabe

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STOFF

#03WWW . EIGENWERK-MAGAZIN . DE

Das Magazin für Macher

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Hier ist sie – die neue Ausgabe des Eigenwerk-Magazins.Eigentlich müssten wir diese Ausgabe jedoch "Unserwerk" nennen, um dem wunder-baren Teamwork gerecht zu werden, mit dessen Hilfe diese Ausgabe entstanden ist. Blogger, Jung-Designer und Start-Up-Gründer - so viele leidenschaftlich kreative Menschen haben dazu beigetragen, dass diese Ausgabe randvoll gepackt

ist mit spannenden Stories und DIY-Anleitungen.

Was genau drin ist? Zum Beispiel fünf tolle Nähprojekte mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie drei Bastelanleitungen für kleine Geschenke aus

Stoff. Außerdem zeigen wir dir High-Fashion Mode - und zwar nicht vom Laufsteg, sondern von Etsy und Dawanda.

Natürlich waren wir auch wieder selber fleißig: Im Selbsttest prüft Wiebke die aktuellen Nähbuch-Lieblinge auf Herz und Nieren – oder besser gesagt auf Nadel

und Faden.

Auch für diese Ausgabe sind wir wieder für dich gereist, und zwar in die DIY-Hauptstadt Berlin. Dort haben wir einen ganzen Tag auf einer einzigen Straße verbracht. Was wir dort entdeckt und erlebt haben liest du in unserer Rubrik „Ein Tag in…“. Wo wir beim Thema Metropolen sind: Was ist die Fashion-Metro-pole schlechthin? Genau: New York City. Und so haben wir einen Freund gebeten, uns von seiner spannenden Arbeit für den Star Designer Narciso Rodriguez zu

berichten.

Von Berlin nach New York, von nützlichen Kleinigkeiten zu High-Fashion.

Viel Spaß beim Lesen, Entdeckenund Nähen wünschen

An alle Eigenwerker

#03

WWW . EIGENWERK-MAGAZIN . DE

&

BEDEUTET SELBERMACHEN !

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MITARBEIT

Wir danken allen Machern, die uns mit ihren fabelhaften Anleitungen zu einem tollen Heft gehol-fen haben: Christine, Rebecca, Nora, Eva & Iris und Meike. Außerdem freuen wir uns über den Hinweis auf die Furoshiki-Technik von Claudia, die Insider-Details von Rainer, das tolle Gespräch mit Lea und natürlich die wunderbaren High-Fashion Fotos der kreativen Designer! Nochmal Danke an Steffi für die Stoffgeschenk-Ideen. Auch ein großes Dank an die Macher der Kreativ-Plattformen ETSY und Dawanda, die uns ein unerschöpfliches Universum an Inspiration bieten!

Wiebkehat bei den Arbeiten für diese Ausgabe gelernt, die unumgänglichen Näh-Weisheiten zu beherzigen. Weisheit Nr 1: Der Weg ist das Ziel - Eile ist kein guter Schneider.Weisheit Nr 2: Gut gebügelt ist halb genäht.

#03

DANK

Biggymag: goldene Oktober, schnurrende Katzen und asiatische Nudelsuppen. ...mag nicht: zu wenig Schlaf und Baustellen vor dem Fenster.

Christianist tatsächlich drumherum gekommen, sich für diese Ausgabe an die Nähmaschine zu setzen. Sattdessen konnte er mit Kontakten in die New Yorker Fashion-Szene trumpfen.

Wir freuen uns über deine Kommentare, Lobeshymnen und Anregungen.Triff das Eigenwerk-Magazin im Internet unterwww.eigenwerk-magazin.dewww.facebook.com > Eigenwerk-Magazinwww.twitter.com/eigenwerkoder schick uns eine Mail [email protected] [email protected]

Kontakt

Fränzimag: lustige bunte Socken, unkon-trollierte Lachanfälle, Huskies und Reisen. Fränzi mag nicht: wenn die Bahn im Schwimmbad von langsamen Omis blockiert wird, den Zuganschluss verpassen.

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INHALTStoff FuroshikiJapanische Falttechnik für deine sieben Sachen

Wiebkes BüchertestsDrei Handarbeitsbücher im Nachmach-Test

Deine NähausstattungGlossar über die wichtigsten Basics in deinem Nähkästchen

AnleitungenFünf DIY-Anleitungen für nützliche Kleinigkeiten aus Stoff

Kleine Geschenkeerhalten die Freundschaft – drei schnelle Tipps

High-FashionAufregende Modestreckejunger Fashion-Designer

Rubriken Lesestoff

Werde Eigenwerker!

Leserbriefe & Eigenwerke

Vorschau & Impressum

Ausflüge stoffe meyerStoffgespräch mit SarahMeyer

DirndlEin Stück stoffene Kultur

Inside FashionBerichte zweier Modedesigner aus Düsseldorf und New York

Die GoltzstraßeErkundungstour in Berlin

Kaufrausch Produkte HolzFür ein gemütliches zuHause

Recycling & Erde ProdukteUpcycling und Wiederverwertes

Produkte StoffKleidsames und Gemütliches

Produkte PapierGeschenke und ganz Eigenes

Produkte FadenDekoration für Raum und dich

SupermarktNähbedarf im Internet

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Japan steht wie kaum ein anderes Land für

den Kontrast zwischen Moderne und Tradition. Auf die Technik bezogen, geben die Japaner den Puls der Zeit vor und sind auch uns in vielen Bereichen eine ganze Länge voraus. Außerdem sind Jahrtausende alte Traditionen noch immer präsent und prägen die Bevölkerung. Und so haben viele Ideen bis in die heutige Zeit überlebt. Manches mag auf uns ein wenig kurios wirken, doch bieten die alten Ideen auch viele nützliche Ansätze, die besonders heute, zu Zeiten immer größer werdender Umwelt-verschmutzung, Sinn machen. Ein ganz simpler ist die Idee des Furos-hiki. Furoshiki ist eine Jahrtausende alte Falt-technik für Stoffe, die unzählige Möglichkeiten bietet. Ein Furoshiki ist ein einfaches quadrati-sches Tuch, das als Ver-packung, Tragebeutel und Geschenkverpackung dient.

Die ersten Erwähnungen dieser Verpackung- und Tragetechnik lassen sich schon in der Literatur

der Nara-Zeit (710-794) entdecken. Hier wird das Tuch als tsutsumi (Bündel) bezeichnet. Das Furoshiki, was übersetzte "Bade-Tuch" bedeutet, diente der Aufbewahrung der Kleidung im Badehaus. Durch die individuelle Gestaltung des Tuches, auf das Wappen oder persönliche Merkmale gestickt wurden, fand man nach dem Baden seine Kleidung schnell wieder und das Tuch diente als Unterlage beim Umkleiden. Die einfache Falttechnik des Tuchs wurde erwei-tert und diente auch dem Transport aller möglichen Gegenstände. So gibt es heute viele unterschied-liche Techniken, das Tuch zu falten. Je nach Gegen-stand, etwa Flaschen, Bücher oder Lebensmittel, geht man dabei anders vor und nutzt unterschiedlich große Tücher. So sind sie heute beliebte Trageta-schen für die japanische Bento-Box (für die Mit-tagspause) und dienen gleichzeitig als Tischset oder Serviette.

Mittlerweile wird die Technik vom japanischen Umweltministerium wieder

in den Fokus der Bevöl-kerung gerückt, da sie als umweltbewusst und nachhaltig den weit ver-breiteten Plastiktüten den Rang ablaufen soll. So bietet das Minis-terium eine ausführliche Anleitungen verschiedener Falttechniken auf ihrer Homepage an und schreibt Furoshiki-Designwettbe-werbe aus.

Wer Lust bekommen hat, sich in der

japanischen Falttechnik zu versuchen, benötigt lediglich ein quadrati-sches Tuch. Furoshiki lassen sich im Internet kaufen, oder auch ganz einfach selber nähen. Dazu benötigt man weder eine Nähmaschine, noch ein Bügeleisen. Die Rän-der des Tuchs einfach mit der Hand umfalten und mit einem verdeckten Saum-stich versehen. Fertig ist das Furoshiki.Die Falttechniken sind dagegen etwas komplizier-ter, doch mit ein biss-chen Übung bekommt man die perfekte Verpackung für alle Bedürfnisse hin.

http://www.env.go.jp/en/focus/060403.html

FuroshikiText // Christian GeppertFotos // Claudia Frickemeier

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WiebkesN ä h b u c h t e s t s

Ich, Wiebke – Anfängerin mit Vorkenntnissen und Ambitionen, habe mich ans Werk gemacht und für

dich drei aktuelle Nähbücher getestet. Mein Fazit direkt vorweg: Einen eindeutigen Gewinner gibt

es nicht – jedes der Bücher hat in meinen Augen Vor- und Nachteile. Damit du auf den ersten Blick

erkennen kannst, in welchen Kategorien die Bücher bei mir besonders punkten konnten, habe ich diese

Stellen besonders markiert. Achte auf die bunten Sterne!

Text und Fotos // Wiebke Hahn

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Art und Anzahl der Näh-Projekte25 Anleitungen für Taschen in jeder Größenordnungauf insgesamt 112 Seiten + Schnittmusterbogen

SchwierigkeitsstufenDie Projekte sind in Schwierigkeitsstufenvon 1 – 3 eingeteilt.

ErklärungenKurze, dafür sehr präzise und leicht verständliche Anweisungen werden durch sehr gut erkennbare und zahlreiche Skizzen ergänzt. Als extra Infobox gibt es für jede Anleitung eine Auflistung des benötigten Materials. Eine kleine Tabelle gibt dem Leser Übersicht darüber, welche Schnittteile in welcher Anzahl aus welchem Stoff zugeschnitten werden müssen. Am Ende des Buches erklärt die Autorin in einem Kapitel „Allgemeine Anleitungen“ gut verständlich die wichtigsten Techniken rund um Stoffzuschnitt, Vlieseinlagen, Innentaschen und Dekorationen.

GestaltungZu 100 % auf die weibliche Zielgruppe zugeschnitten: bunte, pastellige Farbgebung, leicht verspieltes Layout. Bei den zahlreichen Fotos wechseln sich Close-ups der Taschen mit Model-Fotos ab, auf denen die Tasche in Gebrauch zu sehen ist.. ErfahrungsberichtAls Anfängerin mit Vorkenntnissen habe ich mich an ein Projekt der Schwierigkeitsstufe 2 gewagt und bin sehr gut zu Recht gekommen. Die präzisen Erklärungen zusammen mit den detaillierten Skizzen lassen nahezu keine Fehlinterpretation zu. Über das tolle Ergebnis war ich mehr als überrascht, weil ich mit einer so professionell aussehenden Tasche nicht gerechnet hätte. Die Taschenmodelle erscheinen alle sehr alltagstauglich, sind vom Schnittdesign her auf dem aktuellen Stand der Mode ohne dabei abgehoben zu wirken.Mein Fazit: Für alle Eigenwerker, die in Ruhe und mit Sorgfalt an die Arbeit gehen, sind Erfolgserlebnisse und der anschließende Neid der weiblichen Personen im Bekanntenkreis garantiert.

von Miriam Dornemann

FrechverlagPreis 15,50 €

Tolle Taschen selbst genäht

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Art und Anzahl der Näh-Projekte24 Nähprojekte auf insgesamt 144 Seiten + Schnittmus-terbögen. Die Nähprojekte sind nach Tätigkeiten katego-risiert: Kochen, Mitnehmen, Wohnen und Ordnen. Auf den Crafter warten Projekte wie Picknick-Sets, Taschen, Hüte, Türstopper, Bettwäsche, Wandutensilo uvm.

SchwierigkeitsstufenDie Projekte sind in Schwierigkeitslevelsvon 1 – 3 eingestuft.

ErklärungenEine einleitende Beschreibung des Nähprojektes erklärt die Vorzüge und Eigenschaften des fertigen Stückes und gibt Hinweise dazu, wie viel Zeit sich der Eigenwerker nehmen soll und welche Stoffe am besten geeignet sind. Die Materialliste ist in Stoffe und Utensilien unterteilt.Ausführliche und gut verständliche Anweisungen leiten den Eigenwerker gut durch die einzelnen Arbeitsschritte. Die Zeichnungen sind zwar sehr hübsch und übersicht-lich, aber etwas zu sparsam eingesetzt.

GestaltungDas einzige der drei getesteten Bücher, das nicht hauptsächlich mädchenhaft anmutet. Hier überwiegt das typisch skandinavische Gespür für Design. Schlichtes Seitenlayout, Zeichnungen, die aussehen wie handgemalt und stylische Fotos im Retro-Stil machen Lust aufs Blättern und Nähen. Die Ringbindung mit stabilem Karton-Umschlag lassen das Buch sehr hochwertig wirken. Die Schnittmusterbögen sind hier ebenfalls sicher in einem Briefumschlag verstaut.. ErfahrungsberichtFür die Kalenderhülle, die ich mir als Projekt ausgesucht habe, musste ich erste Erfahrungen mit der Verarbeitung von Schrägband machen. Das sich das Einfassen von Stoffkanten mit Schrägband als etwas tricky erweist, hat vielleicht der ein oder andere von euch ebenfalls schon feststellen dürfen. Nichtsdestotrotz hat mir diese Herausforderung den Spaß an dem Nähprojekt nicht nehmen können. Sowohl mit den Zeichnungen als auch mit den Erklärungen bin ich gut zu Recht gekommen.

von Lotta Jansdotter

Droemer KnaurPreis 22,00 €

Einfach Nähen mit Lotta

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Art und Anzahl der Näh-Projekte25 Nähprojekte auf insgesamt 176 Seiten. + Schnitt-musterbögen. Die Nähprojekte sind nach Wohnräumen unterteilt: Von Kissen etc. für das Wohnzimmer über Schürzen für die Küche und Feierabend-Hosen für das Schlafzimmer bis hin zu Stoff-Boxen und Dokumenten-mappen für das Home-Office.

SchwierigkeitsstufenKeine Angaben zu Schwierigkeitsstufen. Amy Butler geht davon aus, dass ihre Leser nähen können.

ErklärungenZu Beginn jeder Anleitung gibt ein Infokasten Auskunft über die Größe des fertigen Stückes, sowie das benötigte Material. Die Anleitungen sind für die zum Teil sehr anspruchsvollen Projekte äußerst umfangreich. Jeder Schritt ist in mehrere Zwischenschritte unterteilt und wortreich beschrieben. Leider stehen die Zeichnungen nicht direkt neben den Arbeitsschritten, sondern gesammelt am Ende der Anleitung, so dass oft geblättert werden muss. Sowohl Zeichnungen als auch textliche Erklärungen sind eher kompliziert und nicht auf den ersten Blick, bzw. beim ersten Lesen zu erfassen.

GestaltungWer Amy Butler Stoffe mag, wird dieses Buch lieben. Wunderschöne Farben und Muster – ganz im Amy- Butler-Style. Die Ringbindung mit stabilem Karton-Umschlag lassen das Buch hochwertig wirken. Praktisch und schön zugleich: Die Schnittmusterbögen sind sicher in einem großen, aufgeklebten Briefumschlag verstaut. ErfahrungsberichtAuch wenn ich mit vielen der wunderschönen Näh-stücke geliebäugelt habe, musste ich mich selbst bremsen und mir ein Projekt in meiner Fähigkeits-Liga aussuchen. Sehr ambitionierte Anfänger können sich bei der Auswahl von Amy Butler schnell vergreifen. Also vorsicht – lieber klein anfangen und danach steigern. Sonst ist Frust vorprogrammiert. Auch wenn ich mir ein vermeindlich einfaches Projekt ausgesucht habe und großer Amy-Butler-Fan bin, wollte sich bei mir leider nicht so richtig der Näh-Flow einstellen. Die um- und

von Amy Butler

Droemer KnaurPreis 26,00 €

Nähen mit Amy Butler

missverständlich formulierten Erklärungen und die Blätterei nach den dazugehörigen Zeichnungen hat meinen Spaß an dem Nähprojekt schnell eingedämpft. Aus Ehrgeiz habe ich trotzdem durchgehalten und bin mit dem Ergeb-nis auch zufrieden. Aber leider ohne Erfolgsgefühl. Weil ich noch immer mit einigen der wirklich schönen Nähprojekte liebäugele und weil mein Ehrgeiz mich seitdem noch nicht losgelassen hat, werde ich mich noch an weiteren Projekten versuchen. Aber vielleicht reichen für Anfänger auch einfach die schönen Stoffe von Amy Butler, die dann in anderen Projekten zum Einsatz kommen.

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PRODUKTE**aus

Uncommon bietet viele tolle Stücke aus Holz. Dieser Kronleuchter bringt zwar kein Licht, doch Prunk in jeden Raum. Gibt es in Schwarz, Weiß und Natur.

www.uncommon.etsy.com

UncommonKronleuchtervon

Ukulelen in ungewöhnlichen Formen bietet der Shop von Paul Celentano. Wer schon immer auf einem Cupcake oder einem Apfel musizieren wollte, findet hier sein Instrument.

www.celentanowoodworks.etsy.com

Paul Celentanovon

Holzkugeln, aufgereiht wie eine Perlenkette: Bei dem Label Design fürs Heim wird diese Kette als Garderobe angeboten. Einfach, praktisch und unglaubich dekorativ.

www.designfuersheim.de

von Design fürs Heim

Cupcake-Ukulele

GarderobeFo

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Cantilever & Press kommen aus Kanada und arbeiten gerne mit natürlichen Materialien. Dieses außergewöhnliche Holzregal bietet viele Möglichkeiten für Hüte, Schals und Jacken.

www.cantileverandpress.etsy.com

Cantilever & PressvonAst-Garderobe

Die Künstlerin Cathrine Kullberg widmet sich bei ihrer Arbeit Lampen aus Holz. Inspiriert von den Wäldern Norwegens entstehen filigrane Arbei-ten, die Gemütlichkeit ausstrahlen.

www.cathrinekullberg.com

Cathrine KullbergLampenschirmvon

Geertje mag kleine Spielereien aus Holz und bietet bei Dawanda einige davon an. Diese wunderschöne Wimpelkette kann individuell gestaltet werden und macht jede Party zu einem Hit.

GeertjevonWimpelkette

de.dawanda.com/shop/Hausnosieben

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DeineNähausstattungFotos & Zusammenstellung // Wiebke Hahn

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1 D-Ring2 Metallschnalle mit Mittelstift3 D-Ring4 Ösen zum Selbereinschlagen5 Knopf zum Selberbeziehen6 Knöpfe7 Krabinerhaken8 Stoffschere9 Textilkleber10 Kopierrad11 Nahttrenner12 Fadenschere

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13 Maßband14 Schneiderkreide mit Pinsel15 Fingerhüte16 Einfädelhilfe17 Sicherheitsnadeln18 Sternzwirn19 Stecknadeln20 Nähgarn21 Nähnadeln22 Nähmaschinenspulen23 Geodreieck24 Nähmaschine

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1 + 2 Reißverschluss3 Gummiband4 Baumwollband5 Ripsband6 Webband 7 Bommelband / Pompomband8 Schrägband9 Gummilitze

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Bänder

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1 Stabiles Vlies zum Aufbügeln2 Leichtes Vlies zum Aufbügeln3 Volumenvlies4 – 8 Holland-Stoffe vom Markt9 - 10 Amy Butler Stoffe11 – 16 Tilda Stoffe

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Nähte1 Naht: Trikotstich (Single overlock stitch)Steppt und Versäubert in einem Arbeitsschritt

2 Blindsaum (Blind stitch)Kann einen Saum unsichtbar umnähen, Spezieller Nähfuß kommt zum Einsatz.

3 ZickZack (Zigzag)Kommt häufig beim Versäubern von Nahtzugaben zum Einsatz, eben-falls für dehnbare Stoffe wie Jersey geeignet, da die Naht leicht dehnbar ist.

4 Gerad- oder Steppstich (Straight stitch)Der Standart-Stich für alle Zwecke:Durch Vor- und Zurücknähen am Nahtanfang- und Nahtende wird die verriegelt. Wenn nicht anders angegeben, ist in Nähanleitungen immer diese Stichart gemeint, wenn von „absteppen“ die Rede ist. Setzt man diesen Stich ein, ohne die Naht zu verriegeln, spricht man von „heften“ – diese Nähte sind meist vorläufig und können einfach wieder aufgetrennt werden.

5 Overlock Stich (Double overedge stitch)Steppt und Versäubert in einem Arbeitsschritt.

6 Elastischer Geradstich (Straight stretch stitch)Dreifacher Stich für besonders stabile Nähte.

7 Gräten- oder Federstich (Feather stitch)Zierstich zum Quilten oder Applizieren. Gut geeignet, um Hohlsäu-me zu nähen und um Vlies auf Stoff zu nähen.

8 Elastischer Raupenstich (Zigzag stitch)Elastischer Stich für aufgehübschte Säume.

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Gewebe

Um Stoffe herzustellen, gibt es mehrere Methoden. Da die meisten

Stoffe, die nähbegeisterte Eigenwerker an den heimischen Arbeits-

plätzen bunkern, gewebte Stoffe sind, stellen wir euch hier die

drei wichtigsten Gewebebindungen vor. Auf diese Weise lernt ihr

die Eigenschaften eurer Stoffe besser einzuschätzen und bekommt

ein sicheres Händchen bei der Stoffauswahl für eure Eigenwerke.

Panamabindung

Beispiele: Canvas,SegeltuchBindung: Zwei oder mehr parallel verlaufende Fäden überkreuzen sichEigenschaften: sehr fest und stra-pazierfähig

Körperbindung

Beispiele: Jeans/Denim, ChinoBindung: Schräg ver-laufender Grat durch gleichmäßig versetzte FlottierungenEigenschaften: fällt schön, weicher als Leinwandbindung

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Leinwandbindung

Beispiele: Flanell, LeinenBindung: Alle Fäden sind mitein-ander verkreuztEigenschaften: gleichmäßige, feine Struktur

Vokabeln lernen!

Kettfaden = Die Kettfäden sind die Fäden, die bei der Herstellung eines Gewebes in Längsrichtung liegen

Schussfaden = Die Schussfäden liegen quer zu den Kettfäden

Bindungspunkt = Die Stelle, an der ein Kettfaden, mit einem Schussfaden eine Verkreuzung bildet

Grundsätzlich gilt:Je mehr Fäden pro Zen-timeter gewebt werden, desto blickdichter und schwerer ist der Stoff. Man unterscheidet zwischen dicht geweb-ten Stoffen und locker gewebten Stoffen.

Flottierung = Technischer Ausdruck für freiliegende Kett- oder Schussfä-den, die über einige Bindepunkte des Gewebes oder der Maschenware nicht eingebunden sind, so dass sie frei an der Oberfläche liegen und unter-schiedliche Reliefstrukturen bilden können

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PRODUKTE**RECYCLING

Angst vorm Absturz? Dieser Gürtel aus einem alten Flugzeug-sicherheitsgurt schützt dich bestimmt – und hält die Hose oben! In verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich.

de.dawanda.com/shop/flugzeugguertel

Brand-PromotionvonFlugzeuggürtel

Direkt aus den 60ern kommt diese Tasche, verziert mit einem Ankermotiv. Die Up-Cycling-Tasche ist ein echtes Raumwunder mit langen Trägern und genialer Innenein-teilung. Ahoi!

de.dawanda.com/shop/bysita

BysitavonTasche

Diese Lampe ist ein echter Hingucker! Oben Obstschale, unten Lampe. Perfekt für die Küche!

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Boots'N'GusvonObstkorblampe

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PRODUKTE**

E R D ESag es mit dem Kuchen: jetzt gibt es den Dankeschön-, Tausend-Dank-, Trost-, Glücks- oder Gute-Besserungs-Kuchen aus der Naschwerkstatt!

de.dawanda.com/shop/Naschwerkstatt

NaschwerkstattvonDer Kuchen zum Anlass

Das Minigraden Konzept stammt aus Porugal und bietet nun auch in unseren Gärten fabelhaft bepflanzbare Dekowände. Einfach Module aufeinander stapeln und nach Belieben mit bunten Pflanzen bestücken.

de.dawanda.com/shop/Endless-Summer

Endless-SummervonPflanzwände

Der frisch-fruchtig schmeckende Sirup ist vielseitig verwendbar in der kreativen Küche. Zu Obstsalaten, in Joghurt oder auf Eis, sowie zu zahlreichen anderen Süßspeisen.

www.si-rup.de

Si-RupvonZitronen-Minz Sirup

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Anleitungen

Seite 26 iPad-Sleeve

Seite 28 Filzburger

Seite 30 Schlüsselmonster

Seite 32 Textil-Print

Seite 34 Verzierter Cardigan

DIY lautet das Motto! Es ist an der Zeit, Nadel und Faden zu zücken! Auf den

kommenden Seiten präsentieren wir dir fünf Anleitungen, die dich begeistern

werden – mit einfachen Hilfsmitteln kannst du dir hier große und kleine Eigen-

werke selber nähen. Und dazu brauchst du noch nicht einmal Erfahrung. Die

Anleitungen erklären dir alles step-by-step – Erfolgserlebnis garantiert.

NACHMACHEN

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Page 26: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

iPad Sleeve

Filzplatte ca (33–35 cm),Schere & Lineal,doppleseitiges Klebeband (Style-fix) oder Stecknadeln,Nähmaschine,Gummiband,einen großen Knopf,

Stoff für die Applikation,Klebevlies für die Applikation

1. Nimm eine etwas dickere Filz-platte in gewünschter Farbe und markiere diese in der Größe des iPads. 2.

Schneide an der Markierung so sauber wie möglich entlang. Nun solltest du zwei gleich große Filzteile haben. Diese bilden die beiden Außenseiten deines iPad Sleeves

3. Vor dem Nähen können die Filzplatten wunderbar mit doppelseitigem, dünnen Klebeband (hier: Stylefix) befestigt werden, so dass die Platten nicht verrutschen – natürlich gehen auch einfach Nadeln.

Crisl. 36. Gelernte Schneiderin – freie Designerin. selbstsändig mit dem Label "Kleiderwerkstatt". Demnächst mit Atelier plus Nähkursangebot in Herdecke, Grenze Dortmund. Ursprünglich mit Kinderkleidung begonnen, ab Winter mit ausgefallener Kollek-tion für (über-)große Mädels und Accessoires.kleiderwerkstatt.blogspot.com

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Page 27: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

4. Wenn die Platten übereinander-liegen, das genaue Maß ermitteln und dabei die Kanten nicht ver-gessen – aber besser eher knapp nähen, das iPad soll nacher nicht herausrutschen können!

5. Nähen – Ungeübte nehmen einen Abstandhalter oder die Angaben der Nähmaschine in cm. In die Seitennaht kann man wunderbar ein Stückchen Webband einfas-sen!

6. Auf der Rückseite mittig könnt ihr nun ein Gummiband aufnä-hen und vorne einen Knopf zum schließen. Voilá! Schon ist euer iPad Sleeve fertig!

Wer möchte, kann sich Stoffreste zurecht schneiden und Klebevlies aufbügeln. Hier kannst du kreativ sein und deine eigenen, indivi-duellen Formen aufzeichnen und anschließend ausschneiden.

Nachdem das Motiv ausgeschnit-ten und danach die Trägerfolie entfernt wurde, wird es beliebig auf dem Filz angeordnet und aufgebügelt. Nun sind die Teile fest .

Diese können nun mit kleinem Zickzack-Stich umnäht werden um das Ausfransen zu verhindern.

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Page 28: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Filzburger

1. Eine Schablone für das Brötchen und die Frikadelle frei mit der Hand zeichnen, mit einem ungefähren Durchmesser von 11,5 cm. Der Kreis muss nicht perfekt sein, Brötchen und Frikadellen sind in natura auch nicht exakt rund.

2. Den Hellbraunen Stoff rechts auf rechts legen. Die Schablone mit einem Stift 2x auf den Stoff übertragen. Dann den dunkelbraunen Stoff rechts auf rechts aufeinanderlegen und die Schablone 1x übertragen.

3. Entlang der Linie nähen (entweder machst du das mit der Hand oder mit der Nähmaschine) und eine Öffnung zum Umstül-pen frei lassen.

hellbraunen Stoff für die zwei Brötchenhälften,dunkelbrauner Stoff für die Frikadelle,gelben Filz für die Käsescheibe,grünen und roten Filz für Salat und Tomatenketchup,Füllwatte für die Brötchenhälf-ten,Schere, Stecknadeln, Nähnadel, Garn, Maßband, Stoffmalstift/--kreide

4. Nun die zwei Bröt-chenhälften und die Frikadelle ausschneiden und umstülpen.

5. Die zwei Brötchenhälften kannst du nun mit Watte füllen (die Frikadelle wird nicht gefüllt).

6. Anschließend alle drei Umstülpöffnungen schließen.

7. Aus grünem und rotem Filz „Salat“ und „Ketchup“ ausschneiden. Aus dem gelben Filz machst du eine Käsescheibe. Diese sollte etwas größer als die Frikadelle sein, damit du sie auch sehen kannst.

8. Cheeseburger zusam-mensetzen. Guten Appetit!

Nora hat schon als kleines Kind gebastelt und genäht. Heute arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Pressespreche-rin im Mittelrhein-Museum und leitet in ihrer Freizeit Kreativ-workshops für Kinder. Für Freun-dinnen gibt´s "Taschenabende" zum kreativ sein. Ihre Werke gibt es bei Dawanda.de.dawanda.com/shop/Katzenfee13

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Schlüsselmonster

Stoffreste – bunt gemischt (für den Körper z. B. Baumwolle oder Feincord, für die Flügel Filz in weiß, für Beine und Ohren Filz oder Fleece),Füllwatte,einen Knopf,Schlüsselring und Karabiner-haken (gibt es im Bastelladen), Satinband in zum Stoff passender Farbe,Schere,Stoffmarkierstifte,Nadeln,evtl. etwas Textilkleber zum Fixieren

1. Die Vorlagen auf stabileren Karton aufzeichnen und ausschneiden, auf die Rüc-keite des Stoffes auflegen, die Kontur nachzeichnen und ausschneiden. Alle Teile benötigst du jeweils 2x.

2. Die Ohren schneidest du aus ca. 0,5 cm x 5 cm Fleece und verkno-test sie oben. Der Knopf wird als ein Auge angenäht, das andere Auge wird aus weißem Filz geschnitten (als Vorlage kannst du ein 1 Cent Stück nehmen). Die Pupille ist ein einfaches gestick-tes Kreuz. Die Zähne sind auch aus weißem Filz (einen Streifen daraus schneiden und dann kleine Dreiecke anschneiden) und mit ein paar Handstichen festgenäht. Alternativ kannst du aber auch Textikleber verwenden.

Rebecca näht unter ihrem Label CreaktivaArt schöne bunte Taschen und ihre Schutzmonster, die schon vielen Menschen in schwierigen Lebenslagen Trost gespendet haben. Sie rät allen Machern Mut zu haben und hart-näckig an ihrer Idee zu bleiben.www.creaktiva-art.de

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3. Die Teile wie auf dem Foto auf die Monster-Vorderseite legen. Sie sollten alle bis zum Rand liegen, da du sie hier festnähst. Dabei das Satinband nicht vergessen – das wird die Schlaufe für den Schlüsselring. Das Band mit der offenen Seite nach außen legen und mit ein wenig Textilkleber an der Stelle fixieren.

4. Nun wird die Rückseite des Monsters mit der rechten Stoffseite auf die Teile gelegt und mit Stecknadeln fixiert. Am besten markierst du eine Stelle als Wendeöffnung, damit sie nicht versehentlich zugenäht wird.

5. Jetzt das Monster um Fuß-breite mit der Nähmaschine absteppen.

6. Das zusammengenähte Monster wird jetzt gewendet und mit Füllwatte befüllt. Die Wendeöffnung kannst du einfach per Hand mit farblich passendem Nähgarn schließen. Zum Schluss noch den Schlüsselring mit Karabi-nerhaken durch die Schlaufe ziehen.

7. Das Schlüsselschutzmonster ist jetzt fertig und allzeit bereit deine Schlüssel zu behüten

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Textil-Print

1.Halbiere die Kartoffel und schneide Formen und Muster nach deinem Geschmack aus. Als Alternative zu Kartoffeln kannst du Formen aus Moosgummi schneiden.

2.Bepinsle die Druckflächen der Kartoffeln und presse die Kartoffeln mit gleichmä-ßigem Druck auf das Textil. Je feiner die Struktur des Textils, desto weniger Farbe musst du verwenden. Und umgekehrt.T ipp: Lege in das Innere dei-nes Textils eine feste Unter-lage, um das Durchdrücken

Unter diesem Namen produzie-ren rokita und irisregenbogen Schmuck, Accessoires und Kleidung. Alles ist handgefertigt, selbst bedruckt oder verziert.

Mit viel Liebe zu Selbstgemach-tem und außergewöhnlichen Materialien wird alles zuhause in der Wohnzimmer-Werkstatt hergestellt. Zum Einsatz kommen vor allem Naturmaterialien und im Besonderen Leder, Holz und Stoffe.

Durch ständiges experimentieren mit Materialien und Techniken entstehen minimalistische, geometrische und dabei trotzdem mädchenhafte Looks. Stan-dardschnitten wird durch das Umschneidern und Umgestalten die Langeweile genommen und ihnen der individuelle things like diamonds-Stil eingehaucht. Druckplatten werden per Hand angefertigt und zum Textildruck verwendet oder Textilien mittels einer speziellen Spritztechnik bedruckt und den geometrischen Formen somit die Strenge genommen.

www.thingslikediamonds.de

Kartoffeln,Tasche oder anderes Textil,Textilfarbe,Pinsel,Messer

der Farbe zu verhindern, Falten zu vermeiden und ein sauberes Druckergebnis zu erhalten.

3.Geometrische Formen lassen sich am einfachsten ausschneiden und kombinieren. Probiere aus, was dir gefällt! Auch mit den Farben kannst du wunderbar spielen und gucken, was beim übereinanderdrucken passiert.

4.Deine Textilien sollten mindes-tens einen Tag lang durchtrock-nen. Danach sind sie bei nicht zu heißen Temperaturen problemlos waschbar.

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Verzierter Cardigan

Fleece- oder Wolldecke (oder auch Stoff. Wichtig ist, dass dieser nicht ausfranst.) Maße: 170 cm breit und 80 cm lang,Schere,Wolle,Stoffarbe,Pinsel,Blatt Papier in A3

Meike hat schon mit 12 Jahren ihre erste Nähmaschine bekom-men. Nun betreibt vetreibt sie unter dem Namen stolt einen Versandhandel für coole Nähkits, mit denen du dir deine eigenen Klamotten nähen kannst!

www.mystolt.de

1. Stoff zuschneidenAls erstes schneidest du dir den Stoff zurecht. Die Decke musste ich nur auf 80 cm in der Länge kürzen. Die Breite von 170 cm stimmte schon. (Bild 1)

Jetzt sind die Armlöcher dran. Dazu markierst du dir die Mitte des Stoffes und schneidest zwei ovale Löcher, im gleichen Abstand und in der selben Höhe raus. Meine Armlöcher sind 30 cm hoch und 35 cm weit auseinander. Der Abstand zum oberen Stoffrand beträgt 20 cm. Du kannst aber auch Maß neh-men an einer Weste, die dir gut passt. Wenn du dir für die Armlöcher eine Schablone machst, werden beide Löcher exakt gleich. (Bild 2)Dann schneidest du die Löcher aus. (Bild 3)

Jetzt ist die Weste quasi fertig. Du kannst sie schon mal anprobieren und sie eventuell Kürzen oder den Faltenwurf verändern, ganz wie du magst. Wenn der Grundschnitt passt, geht es an das Aufhübschen.

2. Das AufhübschenIch habe mich dazu entschieden, erst einen Druck mit Textilfarbe zu machen. Dazu habe ich mir eine Schablone gebastelt. Das A3 Blatt wird ganz klein zusam-men gefaltet und Muster rein geschnitten. (Bild 4)Nun das Blatt öffnen und auf den Stoff am unteren Rand festste-cken. Jetzt mit dem Pinsel die weiße Stofffarbe aufbringen. Dann die Schablone immer weiter legen und malen bis zum Stoffrand. (Bild 5)

Jetzt kannst du die Bommeln mit der Restwolle basteln. (Bild 6)Die Bommeln werden mit der Hand an den unteren Saum im regelmäßigen Abstand an den Cardigan genäht. (Bild 7)

Die obere Kante habe ich dann noch mit derselben Wolle ver-schönert. Dazu habe ich einen Zierstich verwendet. Der so genannte Schlingenstich ist in diesem Fall reine Deko.

3.FertigUnd jetzt ist er auch schon fertig – dein kuschliger Cardigan. Ganz ohne Nähmaschine und perfekt für den Herbst. (Bild 8)

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*PRODUKTE

*ausS T O F F

Dieses Küchenhandtuch trocknet zwar wunderbar dein Geschirr, doch wenn du magst, kannst du daraus auch ein kleines Näh-Projekt machen. Hole einfach deine Schere, Nadel und Faden raus und mache aus ihm ein süßes Tierchen. Zur Auswahl stehen der Fuchs und der Löwe.

www.mibo.co.uk

MibovonHandtuch & Kissen

Du bist auch genervt davon, wenn morgens in der Bahn alle bei dir mit-lesen? Diese Buchhülle zeigt deutlich, welchen Inhalt du präferierst und nimmt somit deine Mitleser ordentlich aufs Korn! Dazu bietet sie deinen edlen Schmökern auch noch Schutz.

de.dawanda.com/shop/klamottenlabel

KlamottenlabelvonBuchhülle

Die Serie Victim of Vintage von Doppler richtet sich an Leute, die nicht genug alten Schnickschnack in ihrem Leben haben können und es lieben, über den Flohmarkt zu streifen. Die verschiedenen Motive werden in Handarbeit mit umweltfreundlichen Farben gedruckt.

de.dawanda.com/shop/doppler

DopplervonT-Shirt

Foto

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erste

ller

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Die bunten Totenköpfe auf diesem Kissen sollen nicht abschrecken, sondern dir eine bequeme Unterlage bieten. Gleichzeitig ist dieses Kissen natürlich auch super dekorativ. Perfekt für jede Rockabilly-Wohnung!

de.dawanda.com/shop/totocherry

TotocherryvonCalavera-Kissen

Bookhou steht für ausgefallene Designs und ansprechende Stoffprodukte. Dieses Küchenhandtuch ziert den Druck einer originalen Zeichnung und ist aus Organic Cotton.

www.bookhou.com

bookhouvonKüchenhandtuch

Aus der Serie Volatiles stammt dieser auffällige Pullover. Verziert mit mehrfarbigen Lederfedern wird er dich verzaubern. Pefekt, um einen großen Auftritt zu haben.

de.dawanda.com/shop/LeBestiaire

Le BestiairevonPullover

FAVOURITE

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Jetzt kommt frischer Wind ins Haus! Die Zeiten, in der eintöni-ge Kleidungsstücke und andere Textilien ein trauriges Dasein in der hintersten Ecke der Kommode fristen mussten, sind vorbei. Das Buch von Anne Hubert hält eine große Anzahl einzig-artiger Ideen bereit, mit denen sowohl die Garderobe als auch Wohntextilien im Handumdrehen umgestaltet und aufgepeppt werden können.

Stilsicher gelingt es Anne Hubert, Mode und Dekoration miteinander zu mischen. Sie stellt 20 Projekte vor, die schnell und einfach nachzuarbeiten sind. Ohne viel Geld investieren zu müssen, werden so modische Einzelstücke geschaffen. Egal ob T-Shirt mit Spitzendeckchen versehen, Taschen und Kissenbe-züge mit Postkartenmotiven bedruckt oder Schuhe mit diversen Objekten aus Papier und Stoff verschönert werden – Huberts Ideen sind gleichzeitig Nahrung für die eigene Kreativität. Ihre Anregungen laden nicht nur zum Nachmachen ein, sondern inspirieren auch zu eigenen Projekten. Wer die verschiedenen Techniken, die am Anfang des Buches übersichtlich dargestellt und erklärt werden, einmal beherrscht, dem sind bei der Umge-staltung altbackener Kleidungsstücke und langweiliger Wohn-textilien kaum Grenzen gesetzt. Hauptsache, es unterstreicht die eigene Persönlichkeit und ist irgendwie ... anders.

Hauptsache andersUp-Cycling Projekte inspirierend erklärt

Anne Hubert | Anders als die Andern – Textili-en umgestaltenISBN 9783258072036 | www.haupt.ch

UP-CYCLING

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Eine Nähmaschine, etwas Stoff und dieses Buch - los geht’s und eine Idee wird Wirklichkeit. Hast du dieses Buch gelesen, siehst du deine Nähmaschine in einem völlig neuen Licht – sie dient nicht mehr nur dem Nähen von Vorhängen und Tischdecken, nein, sie ist zum Werkzeug einer Künstlerin geworden.

Wenn du dich Schritt für Schritt durchgearbeitet hast und mit den Techniken vertraut geworden bist, nähst du Dinge, die du früher nicht für möglich gehalten hast! Es gibt keine festen und unverrückbaren Regeln. Bei einigen Techniken solltest du sogar deine persönliche Arbeitsweise berücksichtigen und deinen eigenen Stil einbringen. Je mehr du Grenzen überschreitest, desto besser werden deine Ergebnisse. Erwarte also von diesem Buch keine perfekten Anleitungen – es sind oft die zufälligen und glücklichen Fehler, die zu einem originellen Einzelstück führen.Dies ist eben ein etwas anderes Nähbuch, das dir Platz für Fantasie und eigene Kreativität lässt und dir dennoch genau an den richtigen Stellen hilfreich zur Seite steht. In schöner, unkonventioneller Aufmachung beschreibt es kurz aber genau die Grundausstattung, die du zum Nähen deiner kleinen Kunstwerke brauchst. Ein weiteres großes Feature ist der große Problemlöser, der Problem, Ursachen und Lösungen erläutert - so kommt auch bei einer abgebrochenen Nadel kein Frust auf.Wer nun eine Nähidee hat, aber nicht weiß, wie er an das Projekt herangehen soll, dem erklärt Autorin Poppy Treffy welche Schritte hin zu einem eigenen wunderschönen Näh- oder Applikationsprojekt führen. Diese fantastischen Nähideen muss man einfach haben.

Kreative DesignsLässig, locker und leicht genäht

Poppy Treffry | Das etwas andere NähbuchISBN 9783772467134 | www.frechverlag.de

NAHEN

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In diesem Buch wird sie groß geschrieben: Individualität! So wird genau erklärt, wie man gekaufte Schnittmuster nutzt, sie verändert oder gar eigene, individuelle Schnitte entwirft. Die vielen Detailfotos und Illustrationen helfen dabei, das ändern der unterschiedlichen Grundschnitte spielend leicht zu meistern.

Ob Jacke, Rock, Hose, Kleid oder Bluse: mit den Anleitungen in diesem Buch kann jeder Schnitt ganz einfach an jede gewünschte Figur angepasst werden. So macht das Nähen von eigenen Kleidungsstücken doppelt Freude: garantiert einzigartig und mit perfekter Passform fühlen Sie sich in Ihren neuen Lieb-lingskleidern rundum wohl. So wird deine Nähmaschine im Handumdrehen zur neuen besten Freundin!

Schnittmuster leichtgemachtSchritt für Schritt zur perfekten Passform

Lee Hollahan | Mein ganz persönliches Schnittmuster – Schritt für Schritt zur perfek-ten PassformISBN 9783772467196 | www.frechverlag.de

SCHNEIDERN

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Das Überblickswerk und Praxishandbuch für alle Stoffarten zeigt dir, wie du deine Entwurfsideen mit dem richtigen Stoff perfekt in das gewünschte Kleidungsstück umsetzen kannst.

Der Aufbau des Buches orientiert sich an der Funktion der Textilien: Soll mit dem Stoff eine Struktur erzeugt werden, ein Faltenwurf, zusätzliches Volumen oder eine klare Kontur? Soll das Kleidungsstück eng am Körper anliegen oder eine neue Silhouette erzeugen? Soll die Oberfläche bedruckt, imprägniert oder mercerisiert sein?

Ebenfalls enthalten sind Informationen zu den Garneigenschaf-ten, besonderen Merkmalen der verschiedenen Stoffe wie auch zu ökologischen und sozial verantwortungsvollen Herstellungsme-thoden in der Textilindustrie.

StoffkundeDas Handbuch für die richtige Stoffwahl

Gail Baugh | Textilien im Modedesign – Das Hand-buch für die richtige StoffwahlISBN 9783258600345 | www.haupt.ch

STOFF

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Du bist seit 2010 die Betreiberin eines sehr erfolgreichen Stoffladens in Berlin: stoffe meyer. Wie kam es zu der Idee für den Laden? Die Idee für einen Stoffladen ist aus einem Zufall ent-standen: Ich habe einen Stoffladen in Leipzig entdeckt, der zum Verkauf angeboten wurde. Ich hatte eigentlich keinerlei Absicht, einen Laden zu eröffnen, doch irgend-wie war da die Neugierde, der ich gefolgt bin. Der Laden erfüllte alle Klischees: übervolle Regale, keine Struktur in dem Sortiment und Stoffwaren von Schottenkaros bis zur Brautspitze. Es hat sich schnell herausgestellt, dass dieser Laden keine Kaufoption für mich darstellte. Doch jetzt war die Idee geboren. Ich habe meinem Freund davon erzählt und er war sofort begeistert. Also haben wir angefangen, Ideen für ein neues Stoffladen-Konzept zu entwerfen. Die Idee wurde immer konkreter und ich habe innerlich schon den Laden eingerichtet.

Und wie ging es dann weiter mit dem Kon-zept für deinen Laden? Nach einer Marktanalyse war das Konzept relativ klar. Ich wollte keine Beliebigkeit in der Sortimentsstruktur, also eine besonders vielseitige Stoffauswahl, sondern etwas Spezielles. Das Konzept sollte sich auf einen Bereich

beschränken und ein tiefes Sortiment anbietet. Da ich schon immer Naturfasern den Vorzug vor allen Che-miefasern gegeben habe, suchte ich speziell nach diesen Herstellern. Das erste Merkmal war also klar. Aber das alleine reicht nicht. Ich habe daraufhin nur nach Stoffen gesucht, die mit außergewöhnlichen Mustern bedruckt sind. Am liebsten grafische, nicht zu verspielte Muster. Schnell wurde ich bei skandinavischen Herstellern fün-dig. Ich bemühe mich auch, Stoffe mit einem GOTS Zertifikat (Global Organic Textile Standard) zu ordern. Mein Augenmerk bei der Stoffauswahl liegt immer auf Farben, Mustern und der Faserzusammensetzung. Dadurch ist die Mischung in meinem Sortiment entstan-den: Ungefähr die Hälfte meines Sortiments ist für den Interieur-Bereich wie Kissen, Vorhänge etc. vorgesehen, der überwiegende Rest sind Bekleidungsstoffe.

Du hast ein sehr eindeutiges Image, die eine junge Zielgruppe anspricht. Hattest du das so geplant?Meine Zielgruppe habe ich klar definiert. Sowohl durch das Sortiment, als auch durch meine persönliche Passion und mein Engagement im DIY-Bereich stand fest, dass der Stoffladen eine klare und aufgeräumte Atmosphäre

Die junge Unternehmerin Sarah Meyer betreibt seit 2010 eine wichtige Anlauf-stelle für Nähbegeisterte in Berlin: stoffe meyer.

Stoffe mit Konzept

Interview // Wiebke HahnFotos // stoffe meyer

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bieten soll, welche Platz für eigene Kreativität und Farbzusammensetzungen hat. Die Stoffe, welche von Designern aus aller Welt stammen, sollten hochwertig und clean präsentiert werden. Mit der Gestaltung und dem Innenausbau, der Corporate Identity und der Sor-timentsstruktur werden Menschen angesprochen, die sich gerne mit klar gestalteten Dingen umgeben und designaffin sind. Unsere Nähpartys sind auch gezielt auf eine junge Generation von Selbermachern ausgerichtet. Interessant und aufregend ist für mich vor allem die Kommunikation mit meiner Zielgruppe und die schier endlosen Möglichkeiten hierbei. Glücklicherweise habe ich hierfür einen guten Partner gefunden, der mir bei der Pressearbeit zu stoffe meyer für die relevanten Medien und den Aktionskonzepten hilft. Wichtig ist für einen modernen und innovativen Stoffladen wie stoffe meyer natürlich auch mein Blog und der Social Media Auftritt. So kann ich mit Interessierten und Freunden in Kontakt bleiben und über aktuelle Geschehnisse aus dem Stoffge-schäft berichten.

Du veranstaltest in deinem Laden auch sehr erfolgreich Nähpartys. Wie bist auf diese Idee gekommen?Die Idee zu den Nähpartys entstand während der Wei-terentwicklung meines Geschäftskonzepts Anfang dieses Jahres in Zusammenarbeit mit meiner PR-Agentur Tonka. Es stellte sich heraus, dass sich die Grundidee, das verstaubte Image von Handarbeiten zu verjüngen und eine andere, jüngere Generation von Selbermachern anzusprechen, sehr gut auf ein Partykonzept übertragen lässt. Warum nicht einen DJ engagieren, eine Bar aufbau-en und Nähmaschinen zur Verfügung stellen und zusam-men etwas Produktives realisieren? So stärken wir das Gemeinschaftsgefühl und geben den DIY-Begeisterten eine Plattform, um sich auszutauschen und in Kontakt zu treten. Des Weiteren begeistern wir jene Besucher, die noch nie vorher mit einer Nähmaschine in Kontakt gekommen sind. Es ist erstaunlich, wie viele plötzlich die Möglichkeit genutzt haben, um auf meiner Nähparty die ersten Nähversuche zu unternehmen. Danach waren sie ganz glücklich und stolz! Ich freue mich sehr über diese Momente.

Und dein persönlicher Wunsch zu deinem Konzeot? Erfolgreich ist es ja schon...Ich hoffe auf diesem Weg viele Menschen bei der Umset-zung ihrer individuellen Ideen zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass Nähen ein wunderbares Instrument ist, um sich von der Masse abzuheben und seine eigene Indi-vidualität zu unterstreichen.

stoffe meyerBrunnenstraße 16510119 Berlinwww.stoffemeyer.de

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Hier bekommst du schicke Dirndel-Modelle:

www.lolapaltinger.comwww.schatzi-dirndl.de

www.mydirndl.dewww.goessl.com

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Ein praktisches Arbeitsgewand, mehr sollte das Dirndl zunächst gar nicht sein. Junge

Mägde trugen es im 19. Jahrhundert in Bayern und Österreich. Es war aus Leinen oder Baumwolle, praktisch, strapazierfähig und schlicht. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Dirndl schick: Städterinnen, die zur „Sommerfrische“, also zum Sommerurlaub aufs Land fuhren, kleideten sich mit Leibl, Rock, Bluse und Schürze. Die Stoffe wurden bunter, die Verarbeitung raffinierter, es entstand ein beliebtes Kleidungs-stück, das sich mit seinem weiten, hoch an der Taille angesetzten Rock, dem Schnürmieder und den Puffär-meln stark an einem Trachtenkleid orientiert.

Der Trachten-Look macht auch heu-te noch das Dirndl aus. Zahlreiche Designer und Modelabels, die sich dem traditionellen Kleid angenom-men haben, zaubern daraus aber ein höchst individuelles Kleidungsstück. Ob grob gemustert oder mit Motiven

bedruckt, ob aus purer Baumwolle oder mit Tüll und Seide versehen, ob knielang oder als sexy Miniversion - zwischen Tradition und Innovation ist alles möglich.

Zu den jungen Designern, die dem einst braven Gewand mit viel Farbe, neuen Stoffen und feschen Schnitten zu moderner Frische verhelfen, zählt Lola Paltinger, die ein Atelier in München betreibt. Ihr sei es wichtig, "das Moderne und das Altherge-brachte zu verbinden", sagt sie. Wenn sie beides auf ihre Art kombiniert, entstehen unter den drei Labels "Lol-lipop & Alpenrock", "Happy Heidi" und "Himmelblau" klassische bis trendige Modelle, die sich zwischen unbeschwerter Lebensfreude und verspielter Romantik bewegen.

Weniger verspielt sind die klassisch-eleganten Dirndl des österreichischen Trachtenherstellers Gössl. "So viel Tradition wie möglich und so viel Innovation wie nötig" lautet das Credo des Geschäftsführers Gerhard

Dirndl Ein schickes Stück Kultur

Man kann es belächeln, altbacken oder kitschig finden. Aber das Dirndl gehört in den deutschspra-

chigen Kulturraum wie der Kilt nach Schottland, der Kimono nach Japan oder der Sari nach Indien.

Als moderne Variante erfreut sich das traditionelle Kleid bei Jungdesignern großer Beliebtheit. Und

zum Münchener Oktoberfest verkauft es sich alljährlich prächtig.

Gössl, der das Familienunternehmen in zweiter Generation leitet. Ein jährlicher Gesamtumsatz von 18 Millionen Euro beweist, dass er damit den Geschmack vieler Kunden trifft.

Wer auf die exquisiten Modelle verzichten kann, wird neuerdings auch bei C&A, Otto, Tchibo & Co. fündig - zumindest kurz vor Beginn des Oktoberfests in München. Denn dann sind Dirndl (und auch Lederhosen) in all ihren Variationen besonders gefragt: Bei Ebay wurden allein im Juli und August mehr als 43 000 der Kleider ersteigert; ein Jeans-Outfit ist auf der Münchner Wiesn mittlerweile auffälliger als der angesagte Trachten-Look. Denn auch Australierinnen, Amerikane-rinnen und andere Nationen haben das Dirndl für sich entdeckt und sind Fans dieses schicken Stücks deutscher Kultur geworden.

Text // Franziska HorschFoto // Goessl

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Kleine Geschenke erhalten die

Schnelle Geschenkideen aus Resten

Mit ein paar kleinen Stoffresten in verschiedenen Farben, einigen Zetteln und Stoffsteif (z. B. von Artdeco), kannst du auf die Schnelle einfache Glückskekse basteln. Diese sind zwar nicht zum Essen, doch bringen sicher auch Freude! Und zusätzlich kannst du gute Wünsche einfach selber for-mulieren und sie in den Keksen verstecken.

GLUCKSKEKSE. .

FREUNDSCHAFT

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Für diesen Coffee-Sleve benötigst du lediglich ein Stück Filz (ca. 25 cm lang), Nadel und Faden und ein paar alte Knöpfe. Filzstück um einen Becher, eine Tasse oder ein Glas legen und Maß nehmen. Nähe es an einem Ende zusammen, so dass es genug Halt um den Becher hat. Zur Dekoration ein paar Knöpfe oder eine Applikation aufnähen - fer-tig! Nettes Mitbringsel zum Kaffe-klatsch!

COFFEE-SLEEVEText // Wiebke Hahn, Christian GeppertFotos // Wiebke Hahn

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VERDIENSTORDEN

Helden des Alltags gebührt Lob und Anerkennung. Darum bring dei-nem persönlichen Held doch beim nächsten Besuch als Zeichen deiner Anerkennung einen selbstgenähten Verdienstorden mit! Dazu brauchst du nur ein paar Stoffreste, einen Knopf, eine Sicherheitsnadel, Nadel und Faden sowie eine Heiß-klebepistole. Aus den Stoffresten schneidest du zwei unterschiedlich große Kreise aus. Dann legst du die Stoffkreise gleichmäßig in Falten und bügelst diese gut ein. Drapiere die beiden Rosetten so übereinander, dass die größere unten liegt, dann kommt die kleine und obendrauf der Knopf. Jetzt nähst du alles von Hand zusammen. Die Schleifenbänder, die unten herausschauen kannst du versteckt zwischen den beiden Rosetten annä-hen. Jetzt auf der Rückseite die Sicherheitsnadel festkleben und schon kannst du deine Freunde zu Helden küren! Für den Orden gibt es natürlich 101 Gestaltungsvari-anten – lass deiner Kreativität einfach freien Lauf!

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Sei einzigartig!

Suchst Du kreative Dinge, die sonst keiner hat? Dann komm zu DaWanda, dem Online-Marktplatz für ausgefallene Designerstücke und Handgefertigtes aller Art! Hier findest Du über 1,5 Millio-nen Angebote, hergestellt von mehr als 110.000 Kreativen.

Abgebildete Produkte: blaues Kleid von Proportion, Blütenkette von laurencia, Nadelkissen von Nadel werk, Vintage-Vasenstecksystem von eva-jumble, Löwe von jipijipi, Ladenschild von studiola-fleur

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*PRODUKTE

*ausPAPIER Aus Frankreich kommt dieser große Hirsch-

kopf aus Papier. Aus geometrischen Formen am Computer erzeugt und mit Papier in die Wirklichkeit umgesetzt. In verschiede-nen dekorativen Farben erhältlich.

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FoldeervonHirschkopf

Diese wunderschöne Lampe besteht aus Tim und Struppi Comics und macht sich perfekt über jedem Tisch! Falls du kein Comic-Fan bist gibt es im Shop noch viele andere Varianten.

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Bei Golemobjekte bekommst du das Material und die entsprechende Bastelanleitung für kuriose und fantastische Objekte wie etwa „The Return of the Cranes!“.

GolemobjektevonBastelset

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Foto

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Nach einem Foto und einer persönlichen Beschrei-bung erstellt Knallpink von dir eine persönliche Anziehpuppe zum Ausschneiden und Umziehen. Auch ein sehr originelles Geschenk!

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KnallpinkvonDu als Anziehpuppe

Philosophische und witzige Sprüche findest du auf den schön gestalteten Karten von Hilde Poesie. Die Fotos gibt es auch als Kartensets und machen sicher jedem, der sie bekommt, große Freude.

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Hilde-PoesievonGrußkarte

Unglaublich schöne und poetische Prints entwirft die Amerikanerin Jen Renninger. Ob für einen guten Start in den Tag oder für süße Träume in der Nacht. Die Motive machen sich gut an jeder Wand.

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PleasebestillvonArt-Print

FAVOURITE

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Page 52: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Hallo Lea! Schön, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast!

Schön, dass Ihr Euch für meine Geschichte interessiert.

Dann erzähl doch direkt mal, was genau hast Du studiert?

Die genaue Bezeichnung lautet „Design-Ingenieur – Fachrich-tung Mode“ an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach (Fachhochschule). Die Regelstudi-enzeit beträgt acht Semester, ich muss allerdings gestehen, dass ich neun gebraucht habe (lacht). Da war aber auch ein Auslandsse-mester in Schottland dabei!

Und wie genau heißt nun Dein Abschluss?

Ich darf mich Diplom-Design-Ingenieur nennen.

Was hat Dich dazu bewogen Mode-Design zu studieren?

Im Prinzip die klassischen Grün-de: Ich war/ bin eine junge Frau, die mode-affin ist und gerne shoppt (lacht wieder). Das grund-sätzliche Interesse war schon immer da! Nach dem Abitur woll-te ich auf jeden Fall etwas Kreati-ves machen. Die Designrichtung stand für mich fest, allerdings wollte ich nie Künstlerin wer-

Lea (27) aus Düsseldorf hat sich den Traum vieler junger Frauen

erfüllt: Sie ist Mode-Designerin geworden. Exklusiv für Eigen-

werk plaudert sie aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen.

Für viele ist es ein großer Traum: Modedesign studieren und dann eine Karriere mit

einem eigenen Label starten. Das bedeutet eine Menge Arbeit und meist bleibt der

Gedanke nur ein großer Wunsch. Doch auch ohne eine eigene Marke kann man

erfolgreich im Fashion-Business Fuß fassen. Wir haben zwei Menschen befragt, die

nach ihrem Studium im Mode-Zirkus mitspielen.

Interview // Birgit AxlerFotos // Moni GilessenSkizzen // Lea S.

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den! Das war eine sehr bewusste Entscheidung. (wird ernst). Trotz meiner kreativen Ader, wollte ich etwas Realistisches, etwas Greif-bares machen. Deshalb habe ich mich ganz bewusst für die indus-trielle Ausrichtung entschieden. Ich habe mir vorher Verschiedenes angeguckt, z. B. Produkt-Design. Der Design-Ingenieur war für mich die perfekte Kombination: halb technisch, halb kreativ. Eben weil sehr viele junge Menschen „ i r g e n d e t w a s K r e a t i v e s “ machen wollen, habe ich mich sehr bewusst gedanklich damit auseinandergesetzt und meine Entscheidung getroffen.

Gibt es denn z. B. in NRW viele Möglichkeiten in diese Richtung?

Es gibt verschiedene Modeschu-len und Mode-Hochschulen, aber die Anforderungen dort sind hoch. Bereits vor Aufnahme muss man eine Lehre und Referenzen vorweisen können, sowie eine Mappe vorlegen, die am besten eine fertige Kollektion beinhaltet. Es gibt zwar auch Schulen ohne Aufnahmeverfahren, die sind allerdings kostenpflichtig. Ich wollte aber ohnehin nie in die Haute Couture. Ich wollte es soli-de halten.

Wie waren die Zugangsvorausset-zungen?

Ich musste eine gestalterische Eignungsprüfung bestehen, an unterschiedlichen Terminen und jeweils über mehrere Stunden hinweg. Dazu gehörten naturalis-tische Zeichnungen, räumliches Zeichnen sowie das Erstellen von Modeskizzen. Dann wurde auch während des ersten Winterse-mesters viel gesiebt. Bis zum

Sommersemester hatten es 30 % der Studierenden nicht geschafft!

Wie war das Studium?

Es war sehr viel! Anfangs war es eher allgemein gehalten und ging auf Bekleidung und Textil, Grund-lagen der Herstellung, quasi vom Schaf über die Fadenherstellung bis zum fertigen Kleidungsstück ein. Auch Schnittentwicklung

und Nähen gehör-ten dazu, wobei die Verarbeitung schon direkt auf industrielle Ferti-gung und nicht auf

Handarbeit gemünzt war. Die Designer-spezifischen Fächer wie Modezeichnen, Kollektionsent-wicklung, Entwurfgestaltung etc. wurden sowohl für Haka (Her-renbekleidung) als auch für DOB (Damenoberbekleidung) angebo-ten… Auch Mathe, Chemie und BWL gehörten zum Studienin-halt. Es wurde alles abgedeckt, dadurch war es sehr umfangreich und sehr lernintensiv. Wir hatten bis zu 12 Fächer pro Semester.

Dann erzähl doch mal, was nun nach dem Studium aus dir gewor-den ist?

Zunächst habe ich ein sechsmo-natiges vergütetes Praktikum bei einem großen bekannten Retailer gemacht. Seit April bin ich nun dort Mode-Design-Assistentin im Bereich Young Fashion. Dass ich eine junge Zielgruppe habe, freut mich sehr, denn diese ist offener für Neuheiten und Trends. Da kann man sich im Design auch ein wenig austoben. Hauptsächlich bin ich für Accessoires zuständig, das reicht von Taschen, Schals, Mützen über Laptoptaschen bis hin zu witzigen Haaraccessoires. Es ist sehr vielseitig und umfang-reich. Und sehr spielerisch.

Ich wollte nie indie Haute Couture

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Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Einen großen Teil macht die Büro-arbeit aus. Dort legen wir für Pro-dukte, für die wir uns entschieden haben, die Designs, Prints und Farben fest. Diese Informationen geben wir weiter an Fabrikanten, die für uns Test-Stücke erstellen. Dann stehen viele Fabriktermine in meinem Kalender. Vor Ort schaue ich mir Muster an und lasse mir Beispiele vorstellen. Bei Gefallen platzieren wir direkt vor Ort eine Order. Der schönste Teil ist natürlich, beruflich shop-pen zu gehen, d. h. ich mache den „Reality Check“ und prüfe, was beim Wettbewerb so hängt. Entweder kaufe ich das ein oder mache Fotos. Selbstverständlich beobachte ich auch die Catwalks und Messen! Internetrecherche ist ein Muss, aber auch Zeitschrif-ten sichten. Es ist wichtig, dass man immer auf dem Laufenden

ist.

Gibt es einen Gla-mourfaktor?

Klaro, wenn man tatsächlich zu Fashion Weeks kommt, auf wichti-ge Messen oder in die großen europä-ischen Modemetro-polen, um den Markt zu beobachten.

Erkläre mir doch mal, wie geht Trendscouting? Wie legt Ihr Eure Trends fest?

Wir unterscheiden in zwei Saisons pro Jahr: Spring/ Sum-mer und Autumn/ Winter. Zunächst geht eine umfang-reiche Recherche

voraus, danach wird vom Chef-designer ein Konzept erstellt mit Farben und Fashionthemen. Zur Orientierung gibt es von Trend-forschungsinstituten für jede Saison umfangreiche Bücher, in denen verschiedene Trends abgebildet sind. Auch diese sind das Ergebnis einer umfassenden Recherche, Beobachtung und Analyse der Catwalks, Streetsty-les, etc. Man wählt aus, was zum eigenen Unternehmen passt, orientiert sich aber auch am Wett-bewerb. In der Regel ist es von Vorteil, wenn alle eine ähnliche Linie verfolgen. Das hört sich erstmal seltsam an. Sieht ein Kunde aber z. B. einen bestimmten Rotton bei fast allen Anbietern, wird dieser dadurch für ihn zum Must-have! Bei vielen Sachen muss man im Schnitt ein Jahr drauf rechnen, bevor es tatsächlich auf den Markt kommt. Es ist ein Drahtseilakt: Können wir das jetzt schon machen oder kommt das noch nicht an? Es bleibt letztlich ein Glücksspiel, ob man mit sei-nem Instinkt richtig liegt.

Beeinflussen die Trends auch dich persönlich?

Natürlich! Ich bin selbst sehr empfänglich für die Trends. Das Bedürfnis, den eigenen Kleider-schrank zu komplettieren, ist groß. Sehr gefährlich… (lacht). Insgesamt wird man durch diesen Beruf mode-mutiger. Ich kann zur Arbeit gehen, wie ich will, es gibt keinen Dress Code. Im Gegenteil: Es kann passieren, dass man sei-ne Klamotten, einen Schal oder einen Pulli, auf den Kopierer legen muss, weil eine Kollegin das Design so toll findet. Oder man wird gefragt, ob man ein Stück als Farbmuster raus schneiden könnte.

Bereust Du es manchmal kein eigenes Label zu haben?

Für den Traum vom eigenen Label war ich immer zu realistisch und gleichzeitig zu ängstlich. Natür-lich fließt aber auch bei meiner Tätigkeit der eigene Geschmack mit ein. Manchmal muss man sich jedoch zügeln und an die Zielgruppe denken. Ich glaube, je mehr Erfahrung man gemacht hat und je mehr Kontakte man hat, umso mehr denkt man dann auch darüber nach, sein eigenes Ding zu machen. Wer weiß…? Eines Tages…? Zurzeit möchte ich aber erst Berufserfahrung sammeln.

Wohin kann es für Dich im Unter-nehmen noch gehen?

Das ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Manche stufen ab nach Assistenz und Designer, andere nennen es Junior und Senior. Danach kann der Designchef kommen oder Head of Design. Andere werden

Bei meiner Tätigkeit fließt der eigene Geschmack

natürlich mit ein

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Einkäufer oder Produktmanager. (Hier ist der Zugang auch über eine Ausbildung möglich.)

Was ist aus Deinen Kommilitonen geworden?

Das ist ganz unterschiedlich. Man-che sind auch in die Wirtschaft gegangen. Der klassische Einstieg erfolgt aber meistens über ein Praktikum, mit etwas Glück über eine Assistenz, auch bei kleineren Unternehmen. Andere haben den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, andere sind arbeitslos… Es ist einfach ein hartes Pflaster und wie in anderen Berufen auch, stellen Unternehmen unerfüllba-re Anforderungen: Man soll jung

sein, aber möglichst viel Berufs-erfahrung mitbringen, was man direkt nach dem Studium aber in der Regel einfach nicht bieten kann.

Welche T ipps kannst Du geben?

Man muss sich durchboxen, denn niemand schreit Hurra, dass man mit seinem Diplom anklopft. Bewerbungen sollte man am besten mit einer auf das jeweilige Unternehmen zugeschnittene Kollektionsentwicklung abgeben. Zeugnisse und Noten sind eher zweitrangig. Und ansonsten braucht man einfach verdammt viel Glück!<

Der amerikanische Designer Rainer (30) erzählt uns über seine Stationen vom

Perrückennähen über die Arbeit bei Donna Karan bis zu seinem jetzigen Job als

Director of Production bei dem Designer Narciso Rodriguez.

Du hast in deiner Karriere-Lauf-bahn schon für einige bekannte Leute gearbeitet. Erzähle uns etwas über deinen Werdegang. Wie bist du nach New York gekom-men?

Nach meinem Abschluss an der Philadelphia University in 2003 in Modedesign habe ich dort als Schneider und Designer gear-

beitet. 2005 entschied ich mich dann, nach New York zu ziehen und wollte mein Glück in der großen Stadt versuchen. Zuers-te hatte ich einige wechselnde Jobs, unter anderem nähte ich Perrücken für die Victoria Secret Fashion Show und machte Kleider aus Schokolade für die New York Chocolate Show.

Interview & Fotos //Christian Geppert

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Und was war dein erster fester Job?

Nach ein paar Monaten in der Stadt, bekam ich einen Vollzeit-job bei dem Designer Emmett McCarthy, Juror bei der T V-Show Project Runway . Dort habe ich ein bisschen was von allem gemacht... Designen, Muster entwerfen, Schneidern, Pro-bemodelle anfer-tigen, Produkti-on und sogar als Verkäufer war ich manchmal eingesetzt.

Dann bekamst du die Chance, für das Designer-Duo Proenza Schou-ler zu arbeiten. Wie bist du an den Job gekommen?

Ein Freund empfahl mir, mich für einen Job bei Proenza Schouler zu bewerben. Ich ging zum Vor-stellungsgespräch und sie fragten mich, ob ich direkt am nächsten Tag anfangen könne! Innerhalb einer Woche arbeitete ich also als ihr Technical Designer und managte ihre Produktion. Das war eine unglaubliche Erfahrung und es war großartig mit einem solch talentierten Team zu arbeiten.

Aber du konntest deine Karriere noch steigern! Du wurdest von der großen amerikanischen Design-erin Donna Karan engagiert. Wie war es, mit ihr zusammenzuarbei-ten und was genau waren deine Aufgaben?

Ich habe für Donna Karans Urban Zen Linie gearbeitet. Urban Zen war erst ein paar Jahre alt und war gerade dabei groß zu werden. Nachdem sie alle anderen Firmen verkauft hatte, kümmerte sie sich persönlich nur noch um das Fair Trade Label, an das auch eine Stiftung angeschlossen ist. Ich arbeitete als Technical Designer

für etwa ein halbes Jahr bis ich zum Director of Production beför-dert wurde. Was so besonders an Urban Zen war, war das kleine Team. Jeder konnte seinen Input in das Design der Marke geben. Das war bei Weitem die beste Erfahrung meines Lebens und ich durfte mit einem der talentier-testen Menschen in der Fashion-

I n d u s t r y zusammen-a r b e i t e n . Bei meiner A r b e i t begann ich nach Europa zu reisen

und arbeitete vor Ort direkt mit den Manufakturen.

Aber auch vor großen Modehäu-sern machte der Einbruch der amerikanischen Wirtschaft nicht Halt...

Ja, leider kam es 2009 für die USA zum ökonomischen Fiasko und die Designer-Teams wurden entlassen, da die Firma restruk-turiert wurde. Ich hatte also einige Zeit frei und zog ein paar Monat nach Indien und für wei-tere Monate nach Deutschland. Dann bekam ich eine Einladung zu einer Anstel-lung bei Narciso Rodriguez. Also begann ich den Job bei Narciso Rodriguez als Director of Pro-duction, den ich nun immer noch ausübe.

Und was sind dort deine Aufgaben?

Hauptsächlich bin ich dafür verant-wortlich, dass die Kleidung perfekt sitzt, tadellos

Proenza Schouler wurde 2002 von Lazaro Hernandez und Jack McCollough in New York gegründet. Lehrmeister waren Michael Kors und Marc Jacobs. Mit dem Vogue Fashion Fund Stipendium hatten sie die Möglichkeit, ihre erste eigene Kollektion zu entwerfen.

Donna Karan gehört zu den bedeutensten Designern in Amerika und weltweit. Sie begann ihre Karriere bei Anne Klein und machte sich 1984 mit dem Label Donna Karan New York selbstständig. Es folgten die erfolgreiche Linie DKNY. 2001 verkaufte sie ihr komplettes Unternehmen an den Luxuskonzern LVMH. Sie gründete die Urban Zen Foun-dation, eine Stiftung, welche sich unter anderem karitativ in der Krebshilfe engagiert.

Narciso Rodriguez begann sei-ne Karriere bei Anne Klein und später bei Calvin Klein. Danach wechselte er zum Haus Cerruti nach Paris. Heute finden seine eigenen Kollektion vor allem in Amerika große Beachtung.

Das war eine unglaub-liche Erfahrung, mit

einem solch talentierten Team zu arbeiten

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aussieht, ihrem Preis entspricht und rechtzeitig im Laden hängt. Daher arbeite ich eng mit den Design-Teams, dem Stoff- und Schneiderteam und den Fabri-ken zusammen. Ich reise jede Saison nach Italien um Fittings zu machen und die Produktion zu überprüfen. Während der Fashion Week helfe ich überall dort, wo ich benötigt werde. So habe ich für die vergangene Show sogar beim Nähen der Kleidungsstücke geholfen.

Dein Job ist für viele sehr erstre-benswert. Erzähle uns, was du an deinem Job besonders magst.

Ich liebe es, die Möglichkeit zu haben, für die Arbeit zu reisen und mit Menschen auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. Ich

habe schon mit Leuten in ganz Amerika, Mexico, Peru, Bolivien, Shanghai, Hong Kong, Italien, Frankreich, Spanien, der Türkei, Schweden, Japan und Indien zusammengearbeitet. Das ist schon großartig!

Und welche Aufgaben als Director of Production magst du nicht?

Dass ich so viel hinter dem Schreibtisch sitze, ist schon echt nervig. Für meinen Job ist es total wichtig, richtig organisiert zu sein. Dieser Teil fällt mir zwar leicht, aber es ist anstrengend etliche Stunden vor dem Compu-ter zu verbringen. Ich würde viel lieber mit der Kleidung arbeiten und Anproben machen als E-Mails zu schreiben und Formulare aus-zufüllen. <

Rainer im Urban Zen Studio von Donna Karan

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VAN ROLTMelanie Weigel

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VAN ROLTMelanie Weigel

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SUHUSusanne Li Yün Hu

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Page 63: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

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Page 64: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

TOYCTake Off Your Clothes

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Page 65: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

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Page 66: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

UNANOVAUna

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UNANOVAUna

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Page 68: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

*PRODUKTE

*ausFADEN Mit den ABC-Buttons kannst du

dir Buchstaben auf deine Klamot-ten sticken. Dank der neun Löcher lassen sich alle Buchstaben des Alphabets einfach einsetzen.

www.abc-button.com

e27vonABC-Buttons

Das hamburger Label Seilgeschichten nutzt unterschiedliche Seile, um daraus neue nützliche Dinge herzustellen. So findet man im Sortiment Körbe, Lampen und Hocker.

www.seilgeschichten.de

Seilgeschichtenvon

Wer möchte nicht, dass sein Hundi eine wärmende Kopfbe-deckung hat? Und wenn er damit auch noch zur allgemeinen Belustigung beiträgt – umso besser. Sweethoots aus den USA häkelt ganz entzückende Modelle: von Joda über Shrek bis zu Cupcakes lässt sich alles finden.

www.sweethoots.etsy.com

SweethootsvonDog Hat

Seilkorb

FAVOURITE

Foto

s // H

erste

ller

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Page 69: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Necklush ist ein Rund-Schal aus vielen einzelnen Fäden. Er bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, deiner Kreativität Ausdruck zu verleihen.

www.necklush.etsy.com

NecklushvonFadenschal

Aus den Niederlanden kommen die auffallende Stühle von Ingrid Jansen. Als Bezug kommen die guten alten Granny Squares zum Einsatz, die durch ihre bunten Farben einen Kontrast zu dem alten Holz des Stuhles setzen.

www.woodwoolstool.com

Wood & Wool StoolvonBeshäkelter Hocker

Endlich mal ein paar Quallen, die man sich auch in der Wohnung halten kann! Aus natürlicher Merino Wolle und mit einem seidenen Faden als Aufhängung machen diese Quallen echt was her. Ein kurioses Deko-Objekt, nicht nur im Badezimmer.

www.awkward.etsy.com

awkwardvonQuallen

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Page 70: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Berlin ist groß! Es ist verdammt schwer, alle historischen Sehenswürdig-keiten und aufstrebenden Stadtviertel an einem Wochenende zu besuchen. Ein Trend jagt den nächsten – was Heute angesagt ist, wird Morgen langweilig. Berlin brodelt und gibt den Ton an: in Sachen Mode, in Sachen Cool & Chic. Die Bundeshauptstadt bietet so unzählige Möglichkeiten, dass es wirklich schwer fällt, die wichtigsten herauszupicken.

BERLINEIN TAG IN

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Page 71: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Als wir uns auf einen Besuch vorbereiten wollten, beka-men wir ein paar Insider-

Tipps von Steffi, die uns ihren Stadt-teil Schöneberg schmackhaft machen wollte. Und was sie da so aufzählte, alles Läden, Bars und Kuriositäten vor ihrer Haustür, klang wirklich span-nend! So entschlossen wir uns, unse-ren Redaktions-Besuch in der Haupt-stadt auf (nahezu) eine einzige Straße zu beschränken: die Goltzstraße. Und das Verblüffende dabei: Selbst hier, auf einer einzigen Straße, konnten wir genügend Input sammeln, der uns ein komplettes Wochenende beschäftigte.

Nach einem ausgiebigen und stär-kenden Frühstück, machen wir uns auf den Weg nach Schöneberg. Die Goltzstraße ist dank Navi schnell erreicht und sogar ein kostenloser Parkplatz lässt sich mitten auf ihr finden. Die Straße ist belebt, Einkäufe werden getätigt und die vielen Cafés und Bistros sind schon vormittags gut besucht. Unser erstes Ziel soll der Markt auf dem Winterfeldtplatz sein.

Der Markt auf dem Winterfeldt-platz und rund um die St. Matthias Kirche ist ein quirliger Ort, an dem man mittwochs und samstags allerlei entdecken kann. Hier werden nicht nur lautstark Obst und Gemüse angeboten, das reichhaltige Angebot beinhaltet zudem Fleisch, Fisch, Blu-men und Gewürze. Es finden sich in großen Fässern eingelegte Leckereien, aber auch Wolle, Stoffe und selbst-gemachte Kleinigkeiten wie Hüte, Handschuhe und Socken. Begleitet vom bezaubernden Duft von frischen Kräutern und Korn erkunden wir die zahlreichen Stände. Ein Erlebnis für die Sinne, wie es viele Familien mit ihren Kindern genießen. Die Besu-cher sind bunt gemischt und es wird deutlich, dass sich die Schöneberger hier für ihren täglichen Bedarf an frischen Lebensmitteln eindecken. Auch ein vielfältiges Angebot an Biogemüse aus dem nahegelegenen Umland findet Zuspruch und für das leibliche Wohl während des Besuchs wird an einigen Ständen mit Selbst-gebackenem gesorgt.

Text // Christian GeppertFotos // Wiebke Hahn

Der Markt auf demWinterfeldtplatz: mittwochs und samstags jeweils von 8.00–16.00 Uhr.www.winterfeldt-markt.de

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Page 72: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Verlässt man den Markt an der St. Matthias Kirche, landet man direkt auf der

großen Pallasstraße. Auf der vorderen Ecke befindet sich der bezaubernde „Winterfeldter Schokoladenladen“, Ein wirklich ausgefallenes Geschäft, das es sich in dem Interieur einer alten Apotheke gemütlich gemacht hat. Angeboten werden viele ausge-fallene Schokoladensorten, auch als Probierpakete und Geschenke. Es duftet süß und einladend. Die anti-ke Einrichtung gibt dem Geschäft einen unvergleichlichen Charme, der Boden knarrt unter den Füßen und die hölzernen Regale geben den edlen Schokoladen einen reizenden Rahmen. Und so stöbern und probie-ren wir. Als wir aus dem duftenden Geschäft kommen, biegen wir links in die anliegende Straße ein: das hintere Ende der Goltzstraße.

Die Goltzstraße im Stadtteil Schö-neberg ist eine spannende Mischung aus Geschäften, Restaurants, Bars,

Bistros und Antiquariaten. Hier wird wirklich jeder fündig, egal, was man gerade sucht. Nach dem spannende Aufenthalt auf dem Markt, sind wir hungrig und legen erst einmal eine kleine Verschnaufpause ein. Und so machen wir im einladenden „Golzo“ halt. Das kleine Bistro bietet „Urban Food & Coffee“, viele kleine selbst zubereitete mediterrane Köstlich-keiten und Kaffee. Das Treiben hinter der kleinen Theke erzeugt ein südländisches Flair und auf der Bank drau-ßen, vor dem großen Schaufenster, kann man wunderbar dem bunten Gewimmel auf der Goltzstraße zusehen. Die Sonnenstrahlen geben der Umgebung ein Urlaubsgefühl und wir genießen den Mittag bei Kaffee und Couscous.

NOTFALL-SCHOKOLADE

Winterfeldt SchokoladenOnline Shop:www.winterfeldt-schokoladen.deGOLZO

www.golzo.de

Das Alte BureauGoltzstraße 18

Di.-Fr. 15.00-18.30,Sa. 11.00-15.00

www.das-alte-bureau.de

72 www.Eigenwerk-Magazin.de 03-2011

Page 73: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Ein paar Meter weiter die Straße hoch kommt man an dem „Alten Bureau“ vorbei.

Ein kleiner, unscheinbarer Laden, dessen grün umrandetes Schaufenster nicht auf Anhieb auffällt. Und hätte der Besitzer nicht vor der Tür geses-sen, da er seinen Gehweg vor dem kleinen Ladenlokal als Werkstattflä-che nutzt, wären wir bestimmt vorbei gelaufen. Das Alte Bureau bietet Altes und Schönes rund um den Arbeits-platz. Alte Schränke, Schreibtische, Lampen, Rechenmaschinen, Regist-rierkassen usw. lassen einen schnell an eine Zeit ohne Computer und Smart-phone denken. Der vollgestopfte Laden wirkt wie ein Lager, doch wir erkennen, dass die Möbel alle etwas Besonderes sind. Der Besitzer Edu-ardo Santos arbeitet die Möbel selber auf und sammelt alte Schätze aus der Gründerzeit über Jugendstil bis in die Neuzeit. Wir schmunzeln über einen großen antiken Locher und verab-schieden uns vom Alten Buerau.

Direkt nebenan treffen wir auf das „Sorgenfrei“. Die ausgefallene Einrichtung

erweckt unser Interesse und bei dem Blick in das Ladenlokal sind wir uns nicht sicher, ob wir es mit einem Café oder einem Geschäft zu tun haben. Die komplette Einrichtung scheint aus den 50ern und 60ern zu sein, Nierentische treffen auf Cock-

tailsessel, alte Werbeanzeigen hängen an den Wänden. Das Sorgenfrei, in dem es alle möglichen Säfte, Limos und Kleinigkeiten zur Verköstigung gibt (allerdings kein Bier, wie wir feststellen mussten), ist ein Café der besonderen Art: Alle Einrichtungs-gegenstände und Möbel sind käuf-lich. Aber nicht nur das: Das Café und Antiquitätengeschäft ist zudem ein kleines Museum. „Kaffeestube nebst Antikem aus den 50ern und

SORGENFREI IN DIE 60ER60ern“ haben sich die beiden Macher Christoph Reck und Gunter Schmitt vorgenommen. Formen, Farben und Materialien, die den Nachkriegsalltag in die Moderne katapultierten, sind den Beiden ein Quell der Freude. Diese Freude wollten sie einfangen und weitergeben und so wurde 2007 das Sorgenfrei auf der Goltzstraße eröffnet. Eine kleine Kaffeestube in der seine Gäste sich „wie bei Oma“ wohlfühlen.

SorgenfreiMo. Ruhetag

Di.–Fr. 12.00–19.00,Sa. 10.00–18.00,So. 13.00–18.00

www.sorgenfrei-in-berlin.de

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Page 74: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Wir folgen der Goltz-straße bis zum oberen Bereich, hinter der

Barbarossastraße. Hier besteht der Straßenverlauf eher aus Wohnhäuser, von denen nur manche wegen ihrer alten Architektur interessant sind. Doch zwischen den Häusern lassen sich ein paar ausgefallene Schätze fin-den. So z. B. ein außergewöhnlicher Second-Hand Antikladen. „Mimi – Textile Antiquitäten, Originale von 1850 - 1950“ steht auf dem großen gestreiften Schild im Schaufenster. Die Ladenfront fällt durch ihre hübschen Jugendstil-Fenster ein bisschen aus der Reihe, doch was wir durch diese sehen könne, wirkt sehr einladend. Wir betreten das Geschäft durch die klirrende Glastür und sind direkt gefangen von dem unvergleichlichen Flair. Alte Möbel sind bestückt mit zauberhaften Kleidern aus vergangenen Tagen. Hüte, Taschen, Schmuck und Uhren zieren die Wände und in diversen Vitrinen lassen sich echte Schätze finden. Das Interieur des Ladens bis hin zur Kleidung des Verkäufers sind so perfekt aufeinander abgestimmt, man kommt sich vor wie in einem

MIMI – Textile AntiqitätenGoltzstraße 5Mo.–Fr. 12.00–19.00,Sa. 11.00–16.00www.mimi-berlin.deKostüm-Film zur Jahrhundertwende. Die Betreiberin des Ladens, Miriam A. Grese, bietet neben ihren antiken Stücken unter dem Label „Mimi von Schellersheim“ Mode und Braut-kleider in Maßanfertigung nach historischen Vorlagen. Wir sind glücklich, dass es so etwas in der heutigen Zeit gibt und ganz beschwingt von den Stoffen. Als wir den Laden verlassen, schwelgen wir in der goldenen Zeit eines wilden Vorkriegs-Berlins.

Ein spannender Tag liegt am Ende der Goltzstraße hinter uns. Und so gehen wir noch das letzte Stück entlang und folgen dem weiteren Ver-lauf in die Akazienstraße. Vorbei an kleinen Imbiss-Buden kommen wir zur großen Hauptstraße, die den Abschluss unseres Spazier-gangs bildet. Auf der Ecke der Akazienstraße befindet sich noch ein Geschäft, von dem wir schon gehört haben: Das Kochhaus.

MIMI'S ALTE SCHÄTZE

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Page 75: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Das Kochhaus ist seit Ende 2010 vor Ort und erfreut sich höchster Beliebtheit.

Das Konzept ist simpel wie genial: Das Kochhaus ist ein „begehbares Rezeptbuch“ – eine Mischung aus Supermarkt und Kochschule. Auf großen schwarzen Tischen werden die Zutaten für jeweils ein Gericht präsentiert. Nudeln, ein Bündel Basilikum, Zwiebeln und Putenbrust. Dazu eine kleine Gewürzmischung und das entsprechende Rezept, um sich daraus eine Pasta kochen zu können. Zusammen mit den Zutaten steckt man es sich in eine Tüte und zahlt sein Menü. Ob für eine, oder mehrere Portionen – gezahlt wird pro Gericht. Das Kochhaus bietet regel-mäßig wechselnde Rezepte an und neben den entsprechenden Zutaten findet man hier noch allerhand Wei-

ne und Küchenutensilien. Optisch perfekt präsentiert kann man hier gar nicht an den frischen Zutaten vorbei gehen. Alles duftet frisch und lädt zum kochen ein! Und wie haben sich die Macher des Kochhauses doch so

schön auf die Fahnen geschrieben: „Das Leben ist zu kurz, um schlecht zu essen.“ Wer doch, trotz dieses verlockenden Angebotes, immer noch keine Lust hat, selber zu kochen, kann die Rezepte auch direkt vor Ort in der kleinen angeschlossenen Gast-ronomie verköstigen. Ein perfektes Konzept, dass sich in Berlin schon einen weiteren Standort gesucht hat und auch sicher in anderen Städten gut ankommt.

Am Ende des Straßenverlaufs ange-kommen sind wir glücklich, auf Steffis Rat gehört zu haben. Wir sind verblüfft, wie viel man tatsächlich auf einer einzigen Straße entdecken kann. Ob Antiquitäten oder kulinarische Leckerbissen. Das ist eben Berlin. Da ist Raum für Kurioses und die Verwirklichung seiner ganz eigenen Ideen.

AM ABEND SELBER KOCHEN

Foto // Kochhaus

Foto // Kochhaus

Kochhaus SchönebergAkazienstraße 1

Mo.-Sa. 10.00-21.00www.kochhaus.de

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Page 76: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

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zugehörigen Blog

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Page 77: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

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Page 78: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

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Page 79: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Leserbriefe

Eigenwerke

Hallo, ich finde Eure zwei Magazine so toll, dass ich sie mir ausgedruckt habe. Dann habe ich sie mit in den Urlaub genommen und mit viel Muße durchgelesen und ich bin super begeistert. Ich habe viele Ideen gefunden, die mir gefallen und an einigen Projekten arbeite ich schon. Zu einigen vorgestellten Läden würde ich auch gerne hinfahren. Macht weiter so und liebe Grüße aus Berlin von Claudia.

Tolles Heft!! Hab immer mal wieder rein geschaut und es nun leider alle gelesen :-(Meeeehr davon :-)

Die drei Gewinnermotive unseres Gewinnspiels „Das Glück ist grün“.

ZUR AUSGABE #02 DES EIGENWERK-MAGAZINS

Hallo Liebes Eigenwerk-Team, ich MUSS jetzt auch mal ein Feedback abgeben.Ich fand das erste Magazin FADEN schon super, das neue ERDE ist noch besser und ich freu mich schon aufs Nächste. Tanja.

Hab übrigens gestern, durch die Eigenwerk-Zeitschrift motiviert, Marmelade gekocht mit meinem Papa :D

Mensch... ich gucke schon Stunden… Schöööönnnn!!!!! Grüße Renate

Juhuu, euer Magazin ist echt super. Nach dem ersten Durchblättern bin ich sofort vom gehäkelten Übertopf, den Seedbombs und natürlich den tollen Fotos begeis-tert. Echt super :)

Habe stündlich nachgesehen ob das Magazin endlich da ist – es eben ganz schnell durchstöbert. Hut ab! Bin echt begeistert. Gratulation.

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Page 80: Eigenwerk-Magazin #03 Stoff

Das Eigenwerk-Magazin ist ein Projekt vonWiebke Hahn & Christian Geppert.

Redaktion: Wiebke Hahn & Christian GeppertMitarbeiter dieser Ausgabe: Birgit Axler, Franziska Horsch

Grafik: Christian GeppertTitelbild: Wiebke Hahn

Fotos: Wiebke Hahn & Christian Geppertalle anderen Fotos siehe Credits

Texturen von fuzzimo.com

(c) 2011 www.eigenwerk-magazin.deHahn/Geppert GbR

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