Eignungsprüfung von Asphalt … · Asphalt Prof. Dr.-Ing. Damm VSVI MVP am 19.Februar 2004....
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EignungsprüfungEignungsprüfungvonvon
AsphaltAsphaltProf. Dr.-Ing. Damm
VSVI MVP am 19.Februar 2004
GliederungNormale Eignungsprüfung
Erweiterte Eignungsprüfung
Wärmestandfestigkeit
Griffigkeit
Tieftemperatureigenschaften
Eignungsprüfung (EP)
Definition: Prüfung des AN zum Nachweis/Beurteilung der Eignung der
• Baustoffe• Baustoffgemisch
für den vorgesehenen Verwendungszweck entsprechend den Anforderungen des Bauvertrages.
→ Umsetzung der Qualitätsanforderungen in den Baustoff → Auffinden der optimalen Zusammensetzung
Grundlagen für die Durchführung:
• Technische Regelwerke- ZTV Asphalt, ZTVT, ZTV BEA- VOB/C, DIN (z.B. DIN 1996)- TL (z.B. TL Min, TL PmB)- TP (z.B. TP Min)- Merkblätter (z.B für EP)
• Angaben im Bauvertrag- Bauklasse gem. RStO- „besondere Beanspruchungen“- topografische, klimatische Verh.- Mischgutart/-sorte- Bindemittelart/-sorte- Schicht-/Lagendicke
Durchführung
• Prüfzeugnis einer nach RAP-Stra anerkannten Prüfstelle
• Vorlage bei AG(AG kann EP ablehnen und andere, der Ausschreibungbesser gerecht werdende EP verlangen)
zahlenmäßige Angabe in der EP = Soll-Wert
Soll-Werte sind Grundlage für die Abnahme
für bestimmte Soll-Werte dürfen Toleranzen der ZTV Asphalt/ZTVT berücksichtigt werden
ohne Soll-Werte gelten die engen Grenzen der ZTV Asphalt / ZTVT !
Wichtige Aussagen des Merkblatt für Eignungs-prüfungen an Asphalt, 1998
Für jede Baumaßnahme ist die Eignungder Baustoffe und Baustoffgemische nachzuweisen
Die Ergebnisse der EP werden Grundlage derBausausführung, Abnahme und Abrechnung
Bei gleichartigen Baumaßnahmen darf auf EPzurückgegriffen werden, die bis zu 2 Jahre altsein können, wenn die Baustoffe sich nicht ändern
Für die Bauklassen III bis IV darf auf bewährte EP zurückgegriffen werden
Für die BK SV, I und II müssen erweiterte EPdurchgeführt werden
Schlussfolgerung:Für den Ausschreibenden:Die Baumaßnahme muss detailliert im Bauvertrag beschrieben werden, z.B . besondere Beanspruchungen ( Spurverkehr) und klimatische Verhältnisse( Waldlage oder Südhanglage)
Für den AN = Baufirma:
Der AN muss die Angaben des Bauvertrages exakt an denAsphaltlieferanten weitergeben, will er nicht seiner etwaigen Ansprüche verlustig gehen. Der AN ist als Fachfirma im vollen Umfang für die EP verantwortlich.Wird keine EP vorgelegt, dann gelten die strengeren Regelungen der ZTV Asphalt bzw. ZVT T
Für den Asphalthersteller:
Sofern ihm die besonderen Randbedingungen der Bau-maßnahme bekannt sind, übernimmt er die volle Verantwortung dafür, dass der Asphalt für den vorgesehenen Verwendungszweckgeeignet ist
Was muß bei der EP alles berücksichtigt werden?
• Gültiges technisches Regelwerk, u.a ZTVT und ZTV Asphalt• Spezielle Anforderungen des Bauvertrages, z. B. Art desBindemittels
•DauerhaftigkeitBeurteilung durch Fachmann: Bindemittelgehalt,Hohlraumgehalt, Bindemittelart
•WärmestandfestigkeitSpurbildungsversuch, Dynamischer Druckschwellversuchfür beide liegen Techn. Prüfvorschriften vor
• TieftemperaturverhaltenBeurteilung über das Bindemittel: Biegebalkenrheometeroder Brechpunkt nach Fraass
• VerdichtbarkeitArbeitsanleitung für die Bestimmung der Verdichtbarkeit von Walzasphalten mit Hilfe des Marshallverfahrens
• GriffigkeitPSV-WertPrognoseverfahren nach Wehner / Schulze
• Helligkeit:Leuchtdichte qo , z.B. qo > 0,09Messverfahren nach Range
„Normale“ Eignungsprüfung
1. Wahl einer Sieblinie
2. Herstellen von Marshallprobekörpern mitVariation des Bindemittelgehalten in Schritten von0,3 bis 0,5 M.-%
3. Festlegen des optimalen Bindemittelgehaltes
Volumetrische BetrachtungVolumetrische Betrachtung
BV =17 Vol.-%
BV =15Vol.-%
H M,bit =20 Vol.-%
H M,bit =18 Vol.-%
Hbit =3 Vol.-%
Gleiche Hbit –Werte können trotz unterschied-licher HM,bit –Werte mit unterschiedlichen Binde-mittelvolumen BV erreicht werden.
Optimaler Bitumengehalt
schwacher Verkehr
optimalerBitumengehalt
H M,bit
H bit
Bitumengehalt
Hoh
lrau
mge
halt
sehr starker Verkehr
Einfluß Einfluß des Bindemittelgehaltes auf den des Bindemittelgehaltes auf den fiktiven Hohlraum des Mineralstofffiktiven Hohlraum des Mineralstoff--gemischesgemisches im Marschallprobekörperim Marschallprobekörper
Mischung a
Mischung b
Mischung c
14
15
16
17
18
19
3 4 5 6 7 8Bitumen [M-%]
HM
,bit
[Vol
-%]
2,36
2,37
2,38
2,39
2,4
2,41
2,42
2,43
2,44
2,45
2,46
5,2 5,4 5,6 5,8 6 6,2 6,4 6,6 6,8 7
Bindemittelgehalt [M.-% ]
Rau
mdi
chte
[ g
/cm
³ ]
Offen
Dicht
Beispiel : Asphaltbeton 0/11 S
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0
6,5
7,0
7,5
5,3 5,5 5,7 5,9 6,1 6,3 6,5 6,7 6,9
Bindemittelgehalt [M.-% ]
Hoh
lrau
mge
halt
[ V
ol.-
% ]
Offen
Dicht
Hohlraumgehalt
15,0
15,5
16,0
16,5
17,0
17,5
18,0
18,5
19,0
19,5
20,0
20,5
21,0
21,5
22,0
5 5,3 5,6 5,9 6,2 6,5 6,8
Bindemittelgehalt [ M.-% ]
HM
bit
[ V
ol.-
% ]
Offen Dicht
Fiktiver Hohlraumgehalt des Mineralhaufwerkes
60,0
70,0
80,0
90,0
5 5,3 5,6 5,9 6,2 6,5 6,8
Bindemittelgehalt [M.-% ]
Hoh
lrau
mfü
llung
sgra
d [
% ]
Offen
Dicht
Hohlraumfüllungsgrad
81
76
12,00
13,00
14,00
15,00
16,00
17,00
18,00
5 5,3 5,6 5,9 6,2 6,5 6,8
Bindemittelgehalt [M.-% ]
Bin
dem
ittel
volu
men
[ Vo
l.- %
]
Offen
Dicht
Bindemittelvolumen
Fazit:
Bei der „normalen“ Eignungsprüfung nach Marshallsollte die optimale Bindemittelbemessung nach einervolumetrischen Betrachtung erfolgen.
Dabei sind gegeneinander abzuwägen:- Hohlraumgehalt Hbit- Hohlraumgehalt Mineralstoffgemisch H Mbit- Hohlraumfüllungsgrad- Bindemittelvolumen
Empfohlene Asphalttechnologische Kenngrößen
Tragschicht
Asphaltbinder Asphaltbeton Splittmastix
Hohlraumgeh.[ Vol.-% ] 5 5 4 3,5
Hohlraumgehalt desMineralstoffhaufwerkes
[ Vol.- % ]- > 15 18 bis 20 18,5 bis 21
Bindemittelvolumen [ Vol.-% ]
> 9 > 10 14 bis 16 > 15
Hohlraumfüllungsgrad[ % ]
62 bis 70 64 bis 70 76 bis 81 80 - 82
Wärmestandfestigkeit: Spurbildungsversuch
Lamellenverdichter
1 Asphalt2 Lamellen3 Hydraulikstempel4 Verdichtungswalze5 Grundform6 Wagen
Absenkung der Verdichtungswalzepro Überrollung 0 - 10 mmAsphaltmengen:4 cm Plattenstärke ~ 8000 g6 cm Plattenstärke ~ 12000 g8 cm Plattenstärke ~ 16000 g
513
3
4
6
2
Spurbildungstest bei 50 °C
Antrieb
StahlradGewicht
Asphaltplatte
Wasserbad
Stahlrad:Durchmesser: 203,5 mmBreite: 47,0 mmRadlast: 700 N
Anzahl der Überrollungen
Spu
rtief
e [ m
m ]
nicht standfest
standfest
10000 20000
123
65
78
Prüfbedingungen:Temperatur: 50°CÜberrollungen: 20000 ( 53 min-1) Rollstrecke: ~ 230 mmRollgeschwindigkeit: max 1,15 km/hBelastungsdauer: ca. 0,1 s im Prüfprofil
Die Spurtiefe ist ein Maß für die Standfestigkeit von Asphalten.
Für die Optimierung einer Mischgutzusammensetzung für besonders beanspruchte Bauwerke, z.B. komplizierte Brückenbeläge , die sowohl wärmestandfest als auch riss-unempfindlich sein sollen, sind nur dynamische Prüfungen wie der dynamische Druckschwellversuch oder der dynamisch Stempeleindringversuch geeignet.
Probekörper
Dynamischer Laststempel Temperaturfühler
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
6,5 7,0 7,5
Bindemittelgehalt B [M-%]
Deh
nung
srat
e Ep
s [1
0-4 o / o
o / n
]
KGV 1
KGV 2
Splittmastixasphalt 0/11 S
10
15
20
25
30
35
40
70 75 80 85 90
Hohlraumausfüllungsgrad HBF [%]
Deh
nung
srat
e Ep
s [1
0-4 o / o
o / n
] Kalksteinmehl, SI = 2,0:1
Spezialfüller, SI = 1,3:1
Griffigkeitsprognose
Zwei Verfahren
PGM-Gerät nach Gauer1 Gerät in Deutschland
PWS Wehner / Schulze30 Jahre Erfahrung TU Berlin9 Geräte in DeutschlandBewertungshintergrund
Poliereinrichtung
MesseinrichtungFür die Griffigkeit
PolierrollenAnpressdruck 0,7 bar
Prüfkörper
Poliervorgang Unter Wasserzugabe und Schleifmittel
GriffigkeitsmessungNach den verschiedenenPolierstufen
Messgummi
a= Nullmessung vor dem Polieren
b= Messung nach dem 1.Poliergang
c= Messung nach dem 2.Poliergang
d= Messung nach dem 3.Poliergang
0,000,100,200,300,400,500,600,70
0 50 100 150 200 250 300 350 400
x 1000 Überrollungen
µP
WS
Stufe 2
Stufe 3
sandgestrahlter Probekörper
SVI
Griffigkeitsverlauf Asphaltbeton 0/11S
Biegebalken Rheometer
S tPLbh t
( )( )
=3
34 δ
Control andData AquisitionBitumen Beam
Luftlagerung
Lastzelle
Flüssigkeitsbad
Thermometer
8 15 60 120 24030
Log
Cre
ep S
tiffn
ess,
S(t)
8 15 60 120 24030
Deflection
δ(t)
Steifigkeit nach 2 Stunden Bei einer um 10 °C niedrigerenTemperatur
Log Loading Time, t (sec)
Steigung= m-Wert
Log Loading Time, t (sec)
Beurteilung des Tieftemperaturverhaltens
Die Prüfung des Tieftemperaturverhaltens von Asphalten ist versuchstechnisch sehr aufwendig.
Hilfsweise beschränken wir uns daher aufdie Prüfung der Tieftemperatureigenschaftendes Bindemittels, die maßgeblich sind fürTieftemperatureigenschaften des damit her-gestellten Asphalt
Prüfung der Tieftemperatureigenschaften
Brechpunkt nach Fraas:große Prüfstreuung, insbesonderebei PmB
Biegebalkenrheometer: kleine Prüfstreuung„teure“ Prüfung
Anforderungen in Deutschland
Steifigkeit bei – 16 °C: < 300 MPa
m - Wert: > 0,3
Dann ist davon auszugehen, dass bei – 26 °C keine Risse infolge Thermisch induzierter Spannungen In der Asphaltbefestigung auftreten
y = 0,67x - 17,82R2 = 0,9967
-34
-32
-30
-28
-26
-24
-22
-20
-25 -20 -15 -10 -5 0
Bruchtemperatur Bindemittel °C
Bru
chte
mpe
ratu
r A
spha
lt °
C
Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen
Ende