Ein Geschenk für die Natur

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  • 7/28/2019 Ein Geschenk fr die Natur

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    NOVEMBER 2007 KNIZER ZEITUNGDER SENSETALERAMT LAUPEN

    Der Verein Region Laupenhat Anfang November imRahmen des Vernetzungs-projekts nach ko-Qua-littsverordnung in jederProjektgemeinde eineBaumpflanzaktion durch-gefhrt. Die Aktion stehtsymbolisch fr die Bestre-bungen der Gemeinden undder Landwirte, Massnah-men zugunsten der Naturumzusetzen.

    Seit jeher und unabhngig von ih-rem Kulturkreis pflegen die Men-schen eine besondere Beziehungzum Baum. Die Kelten z.B. be-nannten ihre Monate nach Bumen.Mit Baumpflanzungen will derVerein Region Laupen (VRL) aufdas Vernetzungsprojekts nach ko-Qualittsverordnung (QV) auf-merksam machen und versucht die

    Bevlkerung fr die umgesetztenMassnahmen zu sensibilisieren. Injeder Projektgemeinde wurde dazuan einem gut sichtbaren Standorteine Linde oder eine Eiche ge-pflanzt. Zudem wurde jedem Land-wirt, der sich am Projekt beteiligt,als Zeichen der Anerkennung einHochstamm-Obstbaum geschenkt.Hochstamm-Obstbume sindwichtige kologische Elemente.Der Bestand an Hochstamm-Obst-bumen ist im Kanton Bern lautBundesamt fr Statistik zwischen1951 und 2001 von rund 2000000auf 50000 gesunken. Viele Kern-Obstbume fallen heute dem Feuer-brand zum Opfer. Die Aktion hat-te also mehr als nur symbolischenCharakter: Sie soll auch dazu bei-tragen, den restlichen Obstbaumbe-stand zu erhalten und damit einenBeitrag fr die Artenvielfalt aberauch fr die knftigen Generati-onen leisten.

    Motivation fr Landwirte

    Die ko-Qualittsverordnung hatzum Ziel, die Landwirte zu moti-vieren, auf ihren Nutzflchen be-sonders wertvolle und vernetztekologische Ausgleichsflchen an-

    Ein Geschenk fr die NaturBaumpflanzaktion des Vereins Region Laupen

    zulegen, die als Lebensrume freinheimische Pflanzen und Tieredienen sollen. Fr ihre Leistung zuGunsten der Landschaft und derArtenvielfalt werden die Landwirtemit Fr 5.- / Are kologische Aus-gleichsflche, die nach den Kri-terien eines Vernetzungsprojektsbewirtschaftet werden, entschdigt.Das Vernetzungsprojekt wurde imJahr 2004 gestartet. Der VRL hatdas Planungsbro Bnzli, Kilch-hofer & Partner und das koBroJacques Studer beauftragt, das Pro-jekt auszuarbeiten.

    Pflanzen und Tiere

    im Vordergrund

    Im Zentrum eines Vernetzungspro-jekts stehen die Ziel- und Leitar-

    ten. Es handelt sich hierbei umPflanzen und Tiere, die im Rah-men der Umsetzung des Projekts

    besonders gefrdert werden sol-len. Sie werden aufgrund der ver-

    schiedenen Typen von Lebensru-men, die im Vernetzungsperimetervorkommen, bestimmt. Zielartensind seltene und gefhrdete Arten.Leitarten sind Arten, die fr einen

    bestimmten Lebensraum typischsind, aber nicht gefhrdet sind. DerGartenrotschwanz ist eine Zielartfr die Hochstamm-Obstgrten.Die Feldgrille ist eine Leitart frdas extensiv genutzte Grnland.Im Rahmen des Projekts wurden25 verschiedene Pflanzen- undTierarten, die fr die Region ty-

    pisch sind, ausgewhlt, welche inden kommenden Jahren von denkologischen Ausgleichflchen

    besonders profitieren sollen.

    Hohe Ziele

    Die Arten, die mit dem Projekt ge-frdert werden sollen, stellen hoheAnsprche an ihren Lebensraum.Entsprechend hoch sind die festge-legten Ziele: Der Anteil an kolo-

    gischen Ausgleichsfl

    chen soll von9,7% auf 12% der landwirtschaft-lichen Nutzflche erhht werden.Neue kologische Ausgleichsfl-chen sollen vor allem in so genann-ten Defizit-Rumen, die arm an na-turnahen Strukturen sind, angelegtwerden. Weiter soll die biologischeQualitt von kologischen Aus-gleichsflchen verbessert werden.In Hecken werden zum Beispielmit Ast- und Steinhaufen Unter-schlupfgelegenheiten fr Eidech-sen und Hermeline geschaffen.

    Extensiv genutzte Wiesen knnendurch die Einsaat von Blumenmi-schungen aufgewertet und dadurchfr Insekten wie Schmetterlingeund Heuschrecken, attraktiver ge-macht werden.

    Gute Beteiligung

    Die Beteiligung der Landwirte amVernetzungsprojekt ist freiwillig.Ende 2007 waren in den siebenGemeinden 114 Betriebe von 198

    bereit, beim Projekt mitzumachen.

    Von den total 290 ha kologischenAusgleichsflchen werden 133 hanach den Vernetzungskriterien be-wirtschaftet. Im Verteilgebiet vonSensetaler und Knizer Zeitung

    bewirtschaften Landwirte aus denGemeinden Kriechenwil (11 von22) und Laupen (3 von 4) kofl-chen im Projektperimeter.

    Auch wenn die erzielten Resultatebeachtlich und motivierend sind,ist der Weg bis zum Erreichen deranspruchsvollen Endziele nochlang. Damit das Vernetzungspro-

    jekt seine Wirkung grossflchigentfalten kann, wird es unabding-

    bar sein, dass weitere Betriebe denSchritt machen und sich aktiv ander Umsetzung beteiligen und da-mit einen weiteren Beitrag fr dieErhaltung der Artenvielfalt im In-teresse der Allgemeinheit erbrin-gen. Die im Rahmen der Revisionko-Qualittsverordnung vorge-sehene Erhhung der Beitrge frvernetzte kologische Ausgleichs-

    flchen ab 2008 sowie die aktuelleKlima- und Umweltdiskussionknnten motivierend wirken.

    BI

    In Kriechenwil wurde die Pflanzaktion von der Feuerwehr ausgefhrt. | zvg

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