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Ein Handbuch der Und entdecke deine Potenziale! Soft Skills, Gründerstorys und mehr W A S TU

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Und entdecke deine Potenziale!Soft Skills, Gründerstorys und mehr

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UnternehmerTUM GmbHLichtenbergstr. 685748 GarchingTel. +49 (0) 89-18 94 69 - 0Fax +49 (0) 89-18 94 69 - [email protected]

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Dein Weg wird dich entweder in die Firmenwelt führen oder du

entdeckst die Leidenschaft, dein eigenes Unternehmen zu gründen.

EINES IST KLAR: SOFT SKILLS BRAUCHST DU IMMER!

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02 1 Das größte Potenzial liegt in dir selbst Mit Soft Skills holst du das Beste aus dir heraus

04 Teamfähigkeit 06 Selbstmanagement 08 Analyse- und Entscheidungsfähigkeit 10 Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit 12 Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit 14 Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit 16 Kreativität und Innovationsbereitschaft 18 Interkulturelle Kompetenz 20 Unternehmerisches Denken und Handeln 22 Selbstreflexion

25 2 Der erste Schritt nach vorn heißt: TU WAS! Die UnternehmerTUM bietet dir zahlreiche Möglichkeiten

26 Chancen an der UnternehmerTUM – Entrepreneurship & Tech Lehrangebote 28 Manage&More – das Entrepreneurship Stipendium der UnternehmerTUM 30 Sonstige Angebote für Gründer, Maker, Hacker und Designer 33 Kapital für dein Start-up – Finanzierung in der Frühphase 36 Schick dein eigenes Auto ins Rennen – Und noch mehr Möglichkeiten auf dem Campus …

39 3 Nach der TUM heißt vor dem TraumjobSo gelingt dir der Einstieg in die Unternehmenswelt

40 Einblicke in die Praxis und Austausch mit Praktikern bei BYK-Gardner (ALTANA AG) 42 „Tech Challenge“ mit RIO – auf der Suche nach neuen Lösungen für die Logistikbranche (TB Digital Services GmbH) 44 Closing the gap between business and academia (Texas Instruments Incorporated)

47 4 Das beste Unternehmen? Dein eigenes! Als Unternehmer kannst du richtig durchstarten

48 Was bedeutet es eigentlich Unternehmer zu sein? 50 Steckt ein Unternehmer in dir? 52 Das Erfolgsrezept von Braufässchen 54 ParkHere – In neun Tagen vom Student zum Gründer 56 Von der Uni zum World Economic Forum - die Erfolgsgeschichte von KONUX 58 ProGlove – Das Märchen von 101 Prototypen 60 Wie KEWAZO neue Maßstäbe im Gerüstbau setzt 62 SOLOS – Von der Idee zur Fitness-Revolution

65 5 Manage dich selbst und informiere dich! Eisenhower-Methode, Literatur und Persönlichkeitstests

Inhalt

01

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Was sind eigentlich Soft Skills?Soft Skills sind Fähigkeiten, mit deren Hilfe es Menschen schaffen, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Das „Wie“ spielt dabei eine ganz zentrale Rolle. Wir haben uns in diesem Handbuch auf die Skills konzentriert, die unserer Erfahrung nach am wichtigsten für dein späteres Leben im Beruf oder als Gründer* sind und die du schon während deiner Zeit an der Uni gut trainieren kannst.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken deiner Potenziale wünscht dir dein Team der UnternehmerTUM.

*In unserem Handbuch wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet.

Sie bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.

DAS GRÖSSTE POTENZIAL LIEGTIN DIR SELBST

1

Mit Soft Skills holst du das Beste aus dir heraus

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SOZIALKOMPETENZ

Dazu gehören: Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz

PERSONALE KOMPETENZ

Dazu gehören:Selbstmanagement, Einsatzbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein

UMSETZUNGSKOMPETENZ

Dazu gehören:Unternehmerisches Denken und Handeln, Entscheidungsfähigkeit und Belastbarkeit

FACH- UND METHODENKOMPETENZ

Dazu gehören:Analytische Fähigkeiten und Kreativität

Erwartungen der Wirtschaft

Unternehmen wollen vor allem eines wissen, bevor sie eine offene Positi-on neu besetzen: Hat der Bewerber die nötigen Skills, um heute und in Zukunft seinen Job erfolgreich zu meistern?

Laut einer aktuellen Studie hat die Wirtschaft klare Erwartungen an Hochschulabsolventen: Teamfähigkeit ist die wichtigste Kompetenz, gefolgt von Selbstmanagement sowie Ana-lyse-, Entscheidungs- und Kommuni-kationsfähigkeit. Breites Fachwissen (Hard Skills) auf Platz sieben wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Es ist also vor allem wichtig, dass Absolventen ihr angeeignetes Wissen lösungsorientiert einsetzen und in den Arbeits- und Kommunikationsprozess vom Unternehmen einbringen können (DIHK, 2015).

In Bewerbungssituationen wirst du deshalb nicht nur nach Fakten aus dei-nem Lebenslauf gefragt, sondern auch konkret danach, was du in bestimm-ten Situationen gemacht hast, wie du genau vorgegangen bist und was du dabei erreicht hast. Fragen wie „Was war Ihr konkreter Beitrag zur Teamar-beit?“ oder „Wie gehen Sie generell Herausforderungen an?“ werden dir in zukünftigen Bewerbungsgesprächen daher häufig begegnen. Diese Fragen beziehen sich auf deine Soft Skills!

Es genügt jedoch nicht, Soft Skills einmal zu erlernen – sie müssen kontinuierlich trainiert werden, damit du sie immer wieder effektiv einsetzen kannst. Auf den nächsten Seiten zeigen wir dir, auf welche Soft Skills es im Berufsleben ankommt, was sich dahinter verbirgt und wie du sie schon jetzt erfolgreich trainieren kannst.

Soft Skills lassen sich in vier Kompetenzbereiche einordnen (nach Heyse / Erpenbeck, 2004):

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Definition:

Fähigkeit, mit anderen Menschen konstruktiv und in guter Atmosphäre zusammenzuarbeiten. Bereitschaft, sich mit Meinungen und Gedanken anderer auseinanderzusetzen sowie diese kooperativ und lösungsorientiert weiterzuentwickeln.

TEAMFÄHIGKEIT

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Gemeinsam mehr erreichen

Viele Unternehmen setzen verstärkt auf Teamarbeit. Das liegt daran, dass die zunehmend komplexeren Auf-gaben und Herausforderungen in der Wirtschaft häufig in Form von Projekten angegangen werden. Ob Teamarbeit die beste Herangehenswei-se an ein Projekt ist, hängt dabei von den Projektzielen und dem Kontext ab: Teams sind dann sinnvoll, wenn unterschiedlicher Sachverstand und Kompetenzen gebraucht werden.

Ideal ist es daher, wenn das Team aus verschiedenen Charakteren gebildet wird: Ideengeber, Gestalter, Umset-zer, Leiter, Ressourcenkenner, Kritiker, Teamarbeiter, Vollender und Spezia-list (Teamrollenkonzept nach Belbin, 2004). Daher ist es sinnvoll, wenn du dir über deine Stärken in der Teamar-beit bewusst bist und weißt, welche Rollen dir am meisten liegen. Richtig integriert und geführt, tragen alle Teamrollen zum Erfolg der Projekt arbeit bei. Niemand ist vollkommen – aber ein Team kann es sein!

Meistens stellt sich dieser Effekt ganz selbstverständlich ein, wenn jeder seine Rolle im Team gefunden hat. Vorausgesetzt, es wird offen kom-muniziert, andere Mitglieder werden wertgeschätzt und jeder ist sich seiner Wirkung auf andere bewusst. Dieser Prozess der Teambildung wiederholt sich immer wieder, da meist für jedes Projekt die Teams neu zusammenge-stellt werden.

Was

kannst du heute tun?

Sei kritisch mit dir selbst: Der erste Schritt zu diesem Soft Skill ist die Reflexion über dein Handeln. Der zweite ist, Feedback einzuholen: Frage Kommilitonen oder Kollegen, welche Rolle sie dir im Team zuschreiben würden. Liegen deine Stärken bei der Teamarbeit eher im (Fach-)Wissen, der Kommunikation oder der Umsetzung eines Projektes?

Engagier dich aktiv in einem Team und nimm eine bestimmte Rolle ein (z. B. im Verein oder in der Fachschaft).

Gehe in Diskussionen auf die Argu-mente anderer ein und versuche einen Konsens herzustellen.

Verzichte auf die Durchsetzung deines Standpunkts, wenn dieser die Grup-penarbeit gefährdet.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du kannst konkrete Beispiele erfolg-reicher Teamarbeit nennen, an denen du aktiv mitgearbeitet hast.

Du hast mit mindestens drei Personen deine Rolle im Team reflektiert.

Du kannst deine Stärken und be-vorzugten Rollen in der Teamarbeit nennen.

Du kennst Beispiele für herausfor-dernde Projekte, die nur im Team gemeistert werden konnten.

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Definition:

Fähigkeit, sich selbst und die eigene Arbeit zu organisieren, Aufgaben zu planen, Ziele zu setzen sowie sich selbst zu motivieren und mit Herausforderungen umzugehen.

SELBSTMANAGEMENT

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Sich selbst erfolgreich organisieren

Effektives Selbstmanagement basiert auf einer guten Zeiteinteilung, diese wiederum beginnt mit der Klärung der Ziele. Viele Erstsemester, aber auch Berufsanfänger, fühlen sich anfangs erschlagen von der Arbeitsbelastung, der Vielzahl an Möglichkeiten und Dingen, die gemacht werden müssen. Um nicht unterzugehen, solltest du nach dem Motto handeln: „Nicht die Dinge richtig machen, sondern die richtigen Dinge machen!“ Das heißt erstens: Bestandsaufnahme, zweitens: Prioritäten setzen und drittens: Ziele setzen und verfolgen. Am besten erreichst du deine Ziele, wenn sie spezifisch, messbar, aktionsorien-tiert, realistisch und terminiert sind (S.M.A.R.T.-Prinzip im Projektmanage-ment).

Es gibt eine Vielzahl an digitalen Tools und Programmen, die du auf deinem Rechner, Laptop, Tablet oder Smart-phone installieren kannst und die dir helfen können, deine Aufgaben und Projekte effizient zu strukturieren. Diese digitalen Werkzeuge können dir auch die Teamarbeit und Kommuni-kation mit Kommilitonen erleichtern. Wenn du deine Uni-Aufgaben effizient planst und abarbeitest, wirst du deine freie Zeit guten Gewissens in andere Bereiche, wie Hobbies, Studentenjobs oder Projekte investieren können.

Was

kannst du heute tun?

Setze dir Ziele für ein Semester mit dem S.M.A.R.T.-Prinzip und schreibe sie auf.

Nutze die Eisenhower-Methode (siehe S. 66) zur Priorisierung deiner Aufga-ben: Sind sie wichtig oder unwichtig und sind sie dringend oder nicht dringend?

Schaffe dir konkrete Zeitfenster in der Woche, in denen du ein paar Stunden am Stück konzentriert arbeitest, OHNE mobil erreichbar oder online zu sein. Du wirst sehen, wie viel du ohne Ab-lenkung in kurzer Zeit schaffen kannst.

Kontrolliere deine Studien- / Arbeits-fortschritte mit Hilfe digitaler Tools (z. B. Trello).

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du kannst Projekte und Aufgaben nennen, die du parallel zu deinem Studium geschafft hast.

Du kannst Beispiele liefern, wie du unter Zeitdruck den Überblick über deine Aufgaben behalten hast und zu erfolgreichen Ergebnissen gekommen bist.

Du kennst deine inneren Zeitfresser (z. B. Nicht-Nein-Sagen-Können, immer erreichbar sein) und weißt Wege, sie in den Griff zu bekommen.

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Definition:

Fähigkeit, Abläufe und Prozesse in Teile zu zerlegen und deren Zusammenwirken zu verstehen. Vermögen, aktiv und selbstbestimmt unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zu erkennen, Handlungsentschlüsse zu fassen und zu realisieren.

ANALYSE- UNDENTSCHEIDUNGS- FÄHIGKEIT

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Bewusst systematisch vorgehen

Unternehmen, egal ob groß oder klein und in welcher Branche, sind einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Um auf zunehmend individualisierte und sich verändernde Kundenbedürfnisse eingehen zu können, arbeiten sie ständig an der Optimierung ihrer Geschäftsmodelle. Innovationskraft und Kundenorientierung (über alle Wertschöpfungsstufen, von der Entwicklung über die Produktion bis zum Vertrieb) sind heute wohl die wichtigsten Erfolgsfaktoren von Unter-nehmen.

Mitarbeiter mit der Fähigkeit zu analy-tischem und vernetztem Denken sind hierbei besonders wertvoll, da sie ab-strakte Probleme erkennen und daraus Lösungen ableiten können. Komplexe Sachverhalte zu vereinfachen ist dabei genauso wichtig wie Konsequenzen vorauszusehen und darauf basie-rend Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Diese Fähigkeiten kannst du dir in deiner beruflichen Zukunft besonders zunutze machen, denn die Kombination aus „Analytiker“ und „Macher“ ist in Unternehmen heiß begehrt. Als Ingenieur bräuchtest du diese Kompetenzen zum Beispiel, um Unternehmensabläufe zu flexibilisie-ren, Schnittstellen zu optimieren und Prozesskosten und Durchlaufzeiten zu optimieren.

Was

kannst du heute tun?

Übernimm die Leitung einer Gruppen-arbeit in deinem Studium, bei dem du

„das große Ganze“ im Blick behältst und die einzelnen Teilschritte zum Gruppenziel koordinierst.

Nimm an Praxiskursen wie THINK.MAKE.START. (S. 27) teil, bei denen du zeigen kannst, dass du neue Ideen umsetzen kannst.

Besuche Vorlesungen anderer Fächer und beobachte, wie man in anderen Fachrichtungen vorgeht und was du für dich übernehmen kannst.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du kennst Beispiele erfolgreicher Ana-lyse und Umsetzung, z. B. aus deiner Facharbeit, einer Seminararbeit oder aus einem Praktikum.

Du beteiligst dich aktiv an Diskussi-onen und zeigst, dass du Zusammen-hänge erkennst und daraus Handlun-gen ableiten kannst.

Du hast dein eigenes System, um eine Aufgabe in Teilschritte zu zerlegen und das wesentliche Ziel im Blick zu behalten (z. B. mithilfe eines Projekt-managementtools wie Trello).

Du triffst schnell Entscheidungen, die dich einem bestimmten Ziel näher bringen, z. B. bei der Auswahl deiner Kurskombination.

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Definition:

Fähigkeit, herausfordernde Situationen flexibel und mit vollem Einsatz zu meistern.Fähigkeit, die eigenen Ressourcen optimal zu nutzen und die eigene Befindlichkeit und das Leistungs-niveau auch bei hoher Beanspruchung unbeeinflusst zu lassen.

EINSATZBEREIT-SCHAFT UNDBELASTBARKEIT

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Anforderungen und Stress spielend meistern

Der Umgang mit wechselnden Leis-tungsanforderungen wird im Zuge der zunehmenden Projektarbeit im-mer bedeutsamer für deine Karriere. Oftmals wirst du frühzeitig Verantwor-tung übernehmen und unmittelbar gefordert sein. Wichtig hierfür ist, dass du Einsatzbereitschaft zeigst, indem du dich verantwortungsbewusst für gemeinsame Arbeitsziele einsetzt und tatkräftig handelst. Wenn du deine Aufgaben aktiv und engagiert angehst, signalisierst du, dass du unterschied-lichen Situationen und Anforderungen gewachsen bist.

Belastbarkeit zeigst du, wenn du konsequent ein Ziel verfolgst, auch wenn sich der gewünschte Erfolg nicht sofort einstellt oder du mehrere Aufgaben parallel zu bewältigen hast. Hilfreich hierfür ist es, diese herausfor-dernden Situationen als Möglichkeiten deiner persönlichen Entwicklung anzunehmen. So lernst du mit der Zeit, kritische Ereignisse und stressige Phasen als persönliche Wachstums-impulse zu verstehen, aus denen du gestärkt hervor gehst. Erfahrung, Selbstdisziplin und Ausgeglichenheit helfen dir dabei, dieses Soft Skill zu erlernen.

Was

kannst du heute tun?

Engagiere dich neben dem Studium bei ehrenamtlichen Einrichtungen.

Arbeite in der Fachschaft mit oder nimm an einem Programm teil, dass diese Kompetenzen fördert (z. B. Manage&More siehe S. 28 / 29).

Werde Tutor an deiner Universität, um schon während deines Studiums Einsatz zu zeigen.

Erkunde eigene Strategien, mit Stress umzugehen und finde einen Ausgleich neben deinem Studium / deiner Arbeit (z. B. Sport, Kochen, etc.).

Kenne deine Grenzen und gehe ökonomisch mit deiner Energie und deinen Ressourcen um, indem du dir regelmäßig Ruhezeiten einplanst und diese auch nimmst.

Belohne dich für Anstrengungen mit Erholung und Dingen oder Tätigkeiten, die dir Spaß machen.

Woran erkennst du Lerneffekte?

Du kannst Beispiele für längerfristige Ziele benennen, die du verfolgt und erreicht hast.

Du kennst deine Stärken und Schwä-chen und weißt in verschiedenen Situa-tionen, mit ihnen umzugehen.

Du organisierst langfristige Aufgaben in Teilschritte und planst dir „Puffer“ zur Erholung ein.

Du bleibst auch in stressigen Situati-onen ruhig und behältst die Kontrolle.

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Definition:

Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen, sowie für die Folgen der eigenen Entscheidungen und Handlungen einzustehen. Grundhaltung, zugesagte Absprachen, Termine und Leistungen einzuhalten.

VERANTWORTUNGS-BEWUSSTSEIN UND ZUVERLÄSSIGKEIT

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Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit sind wichtige soziale Kompetenzen und entscheidend für deinen persönlichen und beruflichen Erfolg. Diese Fähigkeiten sind nicht dauerhaft vorhanden, sobald sie ein-mal erarbeitet wurden, sondern zeigen sich bei jeder Aufgabe aufs Neue.

Verantwortungsbewusstes Handeln setzt dabei eine bewusste Entschei-dung voraus, dir über die Folgen deines Handelns Gedanken zu machen und dafür auch einzustehen. Indem du dich an vereinbarte Termine, Abspra-chen und versprochene Leistungen hältst und die Verantwortung für dein Handeln übernimmst, zeigst du Kom-militonen, Kollegen und Vorgesetzten, dass sie sich auf dich und deine Arbeit verlassen können. Dabei geht es nicht darum, immer „ja“ zu sagen, um an-deren einen Gefallen zu tun, sondern deinen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Mit dieser inneren Haltung gegen-über dem Team schaffst du Vertrauen, reduzierst Stress und sorgst für ein sicheres Gefühl und eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Wenn sich andere Menschen auf dich verlassen, dann ist das ein Zeichen der Wertschätzung dir gegenüber.

Was

kannst du heute tun?

Nimm deine Gesprächspartner ernst und zeige dies durch die Einhaltung eurer gemeinsamen Absprachen.

Übernimm Verantwortung für dich selbst und übe dies „im Kleinen“, z. B. pünktlich zu Verabredungen und Veranstaltungen kommen.

Überlege dir, bevor du eine Zusage machst, ob du das Versprochene auch tatsächlich einhalten kannst.

Kommuniziere so früh wie möglich, wenn du etwas erledigt hast oder dir etwas bei deiner Zielerreichung dazwi-schen gekommen ist.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du hältst Termine fristgerecht ein und kommst pünktlich zu Meetings und Verabredungen.

Du genießt das Vertrauen deiner Kolle-gen und übernimmst verantwortungs-volle Aufgaben im Team.

Du vermeidest Ausreden und kannst Misserfolge offen zugeben.

Du versuchst Missverständnisse schnell aufzuklären und kommunizierst even-tuelle Probleme frühzeitig und direkt.

Die Basis für Vertrauen schaffen

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Definition:

Fähigkeit, sich effektiv, bewusst und präzise auszudrücken, zuhören zu können, sich auf das einlassen, was andere sagen und Ergebnisse logisch, konkret und verständlich sowohl mündlich als auch schriftlich vorstellen zu können.

KOMMUNIKATIONS- UND PRÄSENTATIONSFÄHIGKEIT

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Im Job wirst du von Beginn an in den unterschiedlichsten Situationen deine Ergebnisse und Standpunkte kommu-nizieren und präsentieren: Ob beim Verkaufsgespräch mit Kunden, im Teamprojekt mit deinen Kollegen oder bei einer Projektvorstellung vor deinem Chef. Deine rhetorischen Fähigkeiten sind dabei ebenso von Bedeutung wie dein Verhandlungsgeschick und deine Überzeugungskraft.

Anderen Menschen deine Vorstel-lungen zu erklären und sie davon überzeugen zu können, ist eine grundlegende Fähigkeit, die dir dabei hilft, deine eigenen Ideen in die Tat umzusetzen und deine Ziele zu errei-chen. Wichtig ist dafür vor allem, dass du dich angemessen und empfän-gerorientiert ausdrücken kannst und den Willen hast, dich mit anderen auszutauschen, Wissen weiterzuge-ben und auf die Standpunkte deines Gegenübers offen und aufmerksam einzugehen. Dafür solltest du dich mit einfachen Worten verständlich machen können, anschaulich formulieren und dich auf die Reaktionen deines Gegen-übers einlassen können.

Was

kannst du heute tun?

Übe bei jeder Gelegenheit im Studium die freie Rede (z. B. bei Referaten) und fordere Feedback ein, um einschätzen zu können, wie deine Vorträge bei anderen ankommen.

Lass andere in Gesprächen ausreden, höre aktiv zu und gehe auf Fragen ein.

Überlege dir im Voraus Argumente, die für dein Gegenüber relevant sein und ihn von deiner Idee überzeugen könnten.

Achte in Gesprächen auch auf die Mimik und Gestik deines Gegenübers, um dessen Standpunkt besser zu verstehen.

Verwende „Ich-Botschaften“ statt „Man-Aussagen“.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Deine Formulierungen kommen bei deinen Gesprächspartnern klar und eindeutig an und du kannst schnell wesentliche Argumente vermitteln.

Du kannst ein Projekt, z. B. eine Projekt - arbeit oder eine Geschäftsidee, in vier kurzen Sätzen verständlich erklären („Elevator Pitch“).

Du kannst zuhören, grundlegende Elemente des Gesprächs herausfiltern und darauf reagieren.

Du fragst direkt nach, wenn du etwas nicht verstanden hast.

Offen sein für dein Gegenüber

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Definition:

Fähigkeit, bestehende Zusammenhänge neu zu kombinieren, unkonventionelle Ideen zu entwickeln und schöpferisch tätig zu sein.

KREATIVITÄT UND INNOVATIONSBEREITSCHAFT

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Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sind Kreativität und Innovation für Unternehmen von elementarer Bedeutung. Wirtschaft-liche Anforderungen entwickeln sich stetig weiter und werden zunehmend komplexer. Dies erfordert von Mit-arbeitern nicht nur die Entwicklung neuer Ideen, sondern setzt ebenso Innovationsbereitschaft, Problemlö-sungsvermögen und geistige Flexibili-tät voraus.

Jeder Mensch trägt schöpferisches Potenzial in sich und häufig ist es nur eine Frage von fehlender Routine oder Technik, wenn du dich selbst als weni-ger kreative Person empfindest. Kre-ativ zu sein bedeutet, „Regeln zu brechen“ und den Mut zu haben, ungewöhnliche Ideen voranzubrin-gen. Du solltest dich vor allem nicht zu sehr unter Druck setzen, etwas revolu-tionär Neues erfinden zu müssen. Oft-mals genügen kleine Änderungen, um bestehende Zusammenhänge neu zu kombinieren und effizientere Wege zu finden. Hilfreich hierfür ist die Arbeit in interdisziplinären Teams. Diese schaf-fen eine Umgebung, in der Fragestel-lungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden können, was den Kreativitätsprozess unterstützt und zu neuen Lösungen führt.

Was

kannst du heute tun?

Gehe mit offenen Augen durch die Welt und versuche, neue Ideen offen und nicht (ab-)wertend aufzunehmen.

Hole dir Anregungen aus verschiedenen Fachbereichen, zu denen du sonst wenig Kontakt hast.

Rede mit Menschen aus anderen Studiengängen, Berufsfeldern und Disziplinen.

Hinterfrage regelmäßig deine üblichen Verfahren und Denkmuster.

Belasse es nicht bei „Geistesblitzen“ − bewirb dich bei interaktiven Program-men und setze deine Idee in die Tat um (z. B. bei THINK.MAKE.START., dem Businessplan Grundlagenseminar oder dem Seminar Immerse.Design.Disrupt., siehe ab S. 26).

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du bist neugierig und offen gegenüber unbekannten Situationen, Ideen und Lösungsvorschlägen.

Du kennst Beispiele, bei denen kleine Veränderungen große Wirkungen auf dein Ergebnis gezeigt haben.

Du kennst ein konkretes Beispiel für eine Innovation, die du eingeführt hast.

Bestehendes neu kombinieren

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Definition:

Fähigkeit, andere, kulturell geprägte Verhaltensweisen als kulturspezifisch zu erkennen, zu respektieren und flexibel darauf zu reagieren.

INTERKULTURELLE KOMPETENZ

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Die Welt rückt näher zusammen und auch die Berufswelt wird zunehmend internationaler. Folglich liegt eine der großen Herausforderungen im Job inzwischen darin, mit Menschen aus anderen Kulturen zusammen-zuarbeiten. Die eigene Kultur liefert uns jedoch ein festes Rahmen- und Regelwerk, innerhalb dessen wir gelernt haben, Verhaltensweisen zu verstehen und zu bewerten. So kann es leicht zu Missverständnissen, Frustration oder Ignoranz kommen, wenn wir davon ausgehen, unser Gegenüber müsse genauso ticken wie wir selbst.

In der Arbeitswelt zeigen sich diese Ungleichheiten zum Beispiel durch unterschiedliche Kommunikations-, Arbeits- und Verhandlungsstile oder ein abweichendes Zeitverständnis zwischen den Kulturen.

Um erfolgreich zusammenzuarbeiten, ist es wichtig, dass du dir der kulturel-len Verschiedenartigkeit bewusst wirst, Offenheit und Neugierde zeigst und dir Wissen über fremde Kulturen aneignest. Das erweitert nicht nur deinen eigenen Blickwinkel, sondern führt zu Ver-ständnis für dein Gegenüber und sorgt für kreativere und lösungsorientierte Arbeitsergebnisse.

Was

kannst du heute tun?

Informiere dich an der Uni über Mög-lichkeiten eines Auslandssemesters. Die TUM hat zahlreiche Partneruniver-sitäten auf der ganzen Welt, und du kannst davon profitieren.

Lerne eine zusätzliche Fremdsprache (z. B. am TUM Sprachenzentrum).

Nimm an internationalen Austausch-programmen teil (z. B. TIE², S. 27).

Such dir Projektgruppen oder Studen-tenjobs, bei denen du in interkultu-rellen Teams arbeiten kannst.

Sofern möglich: Nutze die Semester-ferien zum Reisen – so viel freie Zeit am Stück wirst du nach dem Studium vermutlich nie wieder haben.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du kannst Beispiele nennen, in denen du beim Austausch mit Menschen aus anderen Ländern etwas über deren Kultur gelernt hast.

Du kannst verstehen, warum Men-schen aus anderen Kulturen zum Teil anders denken und handeln als du selbst.

Du kommst in einer fremden Um-gebung gut zurecht und wirst nicht nervös oder angespannt.

Du kannst flexibel zwischen Deutsch und einer Fremdsprache wechseln.

Andere Kulturen verstehen

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Definition:

Fähigkeit, Chancen zu erkennen, Innovationen durchzusetzen, Ressourcen zu erschließen, Risiken einzugehen und Verantwortung zu übernehmen.

UNTERNEHMERISCHES DENKEN UND HANDELN

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Unternehmerisches Denken und Handeln bedeutet, Eigeninitiative zu zeigen und Neues zu wagen. Dazu gehört es, kreative Lösungen zu schaffen und diese zielgerichtet und zeitnah umzusetzen. Wichtig ist hier-bei, stets den Mehrwert sowohl für die Kunden als auch für das Unternehmen im Blick zu haben und den Umsatz, die Effizienz und die Qualität der eigenen Arbeit zu steigern.

Nicht nur vom Unternehmer oder Topmanager werden heutzutage unter-nehmerische Kompetenzen erwartet, sondern von allen Mitarbeitern.

Unternehmerische Personen zeich-nen sich dadurch aus, dass sie den Wunsch und den Willen haben, ein Produkt oder eine Dienstleistung am Markt durchzusetzen. Wenn du dich beispielsweise als Ingenieur in einer Abteilung eines Unternehmens be wegst, solltest du wissen, wie die Firma als Ganzes funktioniert und wie du Kunden den Nutzen deines Produkts oder deiner Dienstleistung darstellen kannst.

Anregungen, wie du bereits während deines Studiums aktiv werden und unternehmerische Erfahrungen sammeln kannst, findest du ab S. 26.

Was

kannst du heute tun?

Setze dir konkrete kurz-, mittel- und langfristige Ziele und verfolge sie.

Schärfe dein Chancendenken für Geschäftsideen, z. B. in einem Business-planseminar (S. 27)

Besuche Formate und Veranstaltungen der UnternehmerTUM.

Lerne zu verkaufen (z. B. durch einen Job auf einer Messe).

Sammle Erfahrungen im Projektma-nagement (z. B. Events organisieren).

Werde Praktikant oder Werkstudent bei einem Start-up und gewinne Einblicke in die Gründerszene.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du kennst konkrete Beispiele für ge-lungenes unternehmerisches Handeln.

Du hast als Praktikant, Werkstudent oder in einem Ehrenamt Engagement gezeigt und dadurch etwas verändert.

Du kannst Projekte benennen, die auf deine Initiative hin gestartet wurden und weißt, welchen Teil der Verant-wortung du dabei übernommen hast.

Chancen nutzen und die Welt verändern

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Definition:

Fähigkeit, bewusst über konkrete, vergangene Situationen und die eigene Rolle dabei nachzudenken, aus Erfahrungen zu lernen und zukünftiges Verhalten aus den gewonnenen Erkenntnissen abzuleiten.

SELBSTREFLEXION

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Albert Einstein hat einmal gesagt: „Es ist verrückt, die Dinge immer gleich zu machen und dabei auf andere Ergebnisse zu hoffen.“ Um dich persönlich und beruflich weiterzu-entwickeln, brauchst du die Fähigkeit, dich selbst angemessen zu beurteilen und aus positiven wie auch negativen Erfahrungen zu lernen. Reflexion ist somit DIE Voraussetzung für die Wei-terentwicklung der eigenen Kompe-tenzen.

Wichtig dabei ist, dass du bereit bist, bewusst über deine Ziele, dein Handeln und Verhalten sowie deine Wirkung auf andere nachzuden-ken. Das heißt, du betrachtest dich und deine Taten kritisch, ohne dich dabei zu positiv oder zu negativ zu bewerten. Verschiedene Sichtweisen einzunehmen, bevor du Urteile fällst, gehört ebenso dazu, wie Verantwor-tung für dein eigenes Handeln zu übernehmen. Relevant ist auch, dass du bereit bist, konstruktive Kritik anzunehmen. Versuche also, Feed-back und Kritik nicht als persönlichen Angriff wahrzunehmen, sondern als Chance, daran zu wachsen.

Was

kannst du heute tun?

Mach dir deine Stärken und Schwächen bewusst, am besten schriftlich – eine pragmatische Anleitung findest du bei Timmons / Spinelli (2009) und bei Clark / Osterwalder / Pigneur (2012).

Frag nach deiner Wirkung auf andere. Die von dir vermuteten Stärken und Schwächen sehen Freunde, Familie oder Kommilitonen möglicherweise anders.

Stärke dein Selbstvertrauen – etwa, indem du das verfolgst, worin deine Stärken liegen.

Nimm konstruktive Kritik als Geschenk an und betrachte sie als Chance, dich weiterzuentwickeln.

Wechsle die Perspektive. Versetze dich in dein Gegenüber.

Woran

erkennst du Lerneffekte?

Du kannst Beispiele nennen, bei denen du aus deinen Erfahrungen gelernt hast und beim nächsten Mal deswe-gen genauso oder anders gehandelt hast.

Du kannst drei Stärken von dir nennen und weißt, wie du diese effektiv ein-setzen kannst.

Du kannst drei Schwächen von dir nennen und weißt, mit ihnen umzu-gehen.

Aus Erfahrungen bewusst lernen

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Vieles lernt man nicht aus Büchern oder Skripten, sondern am besten in der Praxis, zum Beispiel bei der UnternehmerTUM. Hier lernst du in interaktiven Formaten wie Makeathons, Lab Kursen und Seminaren unternehmerisch zu denken und zu handeln. Wir stellen dir aber auch noch weitere Angebote an der TUM vor. Nutze alle Chancen, die sich dir bieten!

DER ERSTE SCHRITTNACH VORN HEISST: TU WAS!Die UnternehmerTUM bietet dirzahlreiche Möglichkeiten

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Persönlichkeit

Innovative Unternehmer

In der Vorlesungsreihe „Innovative Unternehmer“ lernst du jeden Don-nerstag einen anderen Gastreferenten kennen. Herausragende Manager, Führungskräfte und Gründer geben dir Einblicke in ihre Arbeit und die Grün-dung und Führung technologie- und wachstumsorientierter Unternehmen. Nach dem Vortrag findet eine Frage-runde statt, in der du die Möglichkeit hast, den Speakern Fragen zu stellen. Zusätzlich gibt es im Anschluss an die Vorlesung das sog. Speakers‘ Dinner, bei welchem 3-5 Studierende den Referenten persönlich in einer kleinen Runde kennenlernen können.

Format: Vorlesung (Modul WI000285)Sprache: EnglischVoraussetzungen: keine

Technology Entrepreneurship Lab

Im Technology Entrepreneurship Lab bekommst du die Möglichkeit, in die Rolles eines Coaches zu schlüpfen. Als techTALENTS Coach hilfst du Teams aus dem Seminar Tech Challenge oder dem Businessplan-Grundladenseminar ihre Geschäftsideen zu entwickeln und begleitest die Entwicklung der Teams.

Format: Seminar (Modul WI000813)Sprache: EnglischVoraussetzungen: letztes Bachelorse-mester oder Masterstudent, Coaching-Erfahrung, erste Gründungserfahrung, Bewerbung

Design

Immerse.Design.Disrupt.

Im zweiwöchigen Intensiv-Seminar Immerse.Design.Disrupt. erarbeitest du in einem Team neue Geschäftschancen für reale Herausforderungen eines Industriepartners. Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit einem wechseln-den Industrieunternehmen durchge-führt. Der Industriepartner stellt dir diverse Materialien und Ressourcen zur Verfügung, welche dir die Ergründung neuer, technologischer Lösungsansätze ermöglichen sollen. Bisherige Partner waren zum Beispiel B/S/H, Zeppelin, GE Digital, BASF und ALTANA.

Format: Seminar (Modul WI001141)Sprache: EnglischVoraussetzungen: Masterstudent, Bewerbung

Rund 2.000 Studierende und Wissenschaftler der TU München besuchen jährlich Lehrangebote der UnternehmerTUM – das entspricht im Durchschnitt der letzten zehn Jahre rund 20% aller TUM-Absolventen.

Welche unternehmerischen Mög- lichkeiten gibt es? Und wie kannst du sie für dich nutzen? Die Entrepre-neurship und Tech Angebote der UnternehmerTUM haben unterschied-liche Schwerpunkte: Persönlichkeit, Design, Technologie oder Business. Finde die für dich interessanten Formate.

In vielen Studiengängen aller Fa-kultäten der TU München sind die Lehrangebote der UnternehmerTUM anerkannt. Sie sind für dich als Studie-renden der TU München kostenfrei.

www.techtalents.io

CHANCEN AN DER UNTERNEHMERTUM –ENTREPRENEURSHIP & TECH LEHRANGEBOTE

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Business

Businessplan-Grundlagenseminar

Im Businessplan-Grundlagenseminar entwickelst du in einem Team deine eigene Geschäftsidee. Im Laufe des Semesters überprüfst du ihre Ver-marktbarkeit anhand von Interviews und stellst die Ergebnisse strukturiert in einem Businessplan dar. Ziel ist es, unternehmerische Chancen zu erken-nen und zu ergreifen.

Format: Seminar (Modul WI000159)Sprache: EnglischVoraussetzungen: keine

Businessplan-Aufbauseminar

Im Businessplan-Aufbauseminar arbeitest du mit deinem Team an eurem Geschäftskonzept, Prototyp und dem Businessplan. Dabei nutzt du Methoden und Tools wie Business Design, Hypothesen und Tests. Du bekommst eine Chance, Experten mit eigener Gründungserfahrung direkt zu befragen und du erhältst regelmäßig Feedback von Dozenten sowie von Gründern zu eurem Projekt, insbeson-dere zu den Themen Geschäftsmodell, Marketing, Vertrieb, Finanzen, Mone-tarisierung und Prototyp.

Format: Seminar (Modul WI100180)Sprache: EnglischVoraussetzungen: Team, Proof of Concept, Bewerbung

TIE2 International Lab

Im Rahmen des Seminars TIE2 Inter-national Lab wählen die TU München und die Tsinghua Universität in Peking Teams à zwei Personen aus, die jeweils eine Woche im anderen Land verbrin-gen und dort an ihren Geschäftskon-zepten arbeiten. Während zweier Austauschperioden – chinesische Teams in München und deutsche Teams in Peking – erlebst du die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den deutschen und den chinesischen Marktbedingungen und Start-up-Kulturen. Experten aus Indus-trie und Forschung sowie Gründer und Risikokapitalgeber coachen dich und geben dir Feedback, um dein Hightech-Projekt auf die nächste Ebene zu bringen.

Format: Seminar (Modul WI100180)Sprache: EnglischVoraussetzungen: Team, Proof of Concept, Prototyp, getestete Hypothesen, Bewerbung

Technologie

Tech Challenge

Im Seminar Tech Challenge arbeitest du ein Semester lang in einem Team an Lösungen für eine „Challenge“, die von einem Industriepartner gestellt wird. Du bekommst eine Chance, aktuelle Herausforderungen aus der Technik anzunehmen und ganz-heitliche Lösungen für existierende Kundenbedürfnisse zu entwickeln. Partnerunternehmen bieten dir Zu-gang zu Technologie und ihre Expertise an. Bisherige Industriepartner waren Texas Instruments, RIO, MakerSpace und Neurotrim.

Format: Seminar (Modul WI001180)Sprache: EnglischVoraussetzungen: keine

THINK.MAKE.START.

THINK.MAKE.START. ist ein ein zwei-wöchiger Intensivkurs, in welchem du in einem Team neue Ideen entwickelst und funktionale Prototypen baust. Experten aus Industrie und Forschung vermitteln dir das erforderliche Wissen über Methoden und Technologien und unterstützen dich bei der Entwicklung eines Geschäftskonzepts.

Format: Praktikum (Modul MW2245)Sprache: EnglischVoraussetzungen: Masterstudent, Bewerbung

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oder als Mitarbeiter in einem Unter-nehmen – unternehmerisches Denken und Handeln ist in jedem Job gefragt. Im Rahmen von Manage&More trai-nierst du wichtige Soft Skills für dei-nen beruflichen Erfolg und setzt dich intensiv mit deiner eigenen Persön-lichkeit, deiner Motivation und deinen Werten auseinander. In nur drei

Semestern lernst du echte Projekt-arbeit z. B. bei Partnerunternehmen der UnternehmerTUM kennen und entwickelst in interdisziplinären Teams kreative Lösungen für konkrete Fra-gestellungen. Du hast unter anderem die Möglichkeit, deine eigene Idee in einem Gründungsprojekt umzusetzen.Welche Innovationskraft und Grün-dungsbegeisterung Manage&More bei den Teilnehmern hervorbringt, zeigen die Erfolge der Alumni. Über 80 Gründungen sind seit Start des Manage&More-Programms im Jahr 2004 entstanden, so zum Beispiel Braufässchen, KONUX, ParkHere und ProGlove (ab S. 52).

Du möchtest nach dem Studium ein Start-up gründen oder Führungsver-antwortung in einem Unternehmen übernehmen? Egal ob als Gründer

MANAGE&MORE – DAS ENTREPRENEURSHIP STIPENDIUM DER UNTERNEHMERTUM

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Die UnternehmerTUM wählt für das kostenfreie Programm pro Semes ter 20 Studierende aller Münchner Hoch-schulen aus. Inhalte des Programms können als Credit Points, Lehrveran-staltungen oder Praktika anerkannt werden.

Der Fokus auf den potenziellen Kunden ist beim Business Design besonders wichtig. Welche Bedürf-nisse und Ansprüche hat der Kunde? Wie kann ich diese mit meiner Idee befriedigen?

Um diese Fragen zu beantworten, befragt und beobachtet man den Kunden in seiner realen Umgebung. Beim Social Prototyping visualisierst du deine Produktidee mit haptischen Modellen und beziehst dabei gleich zukünftige Kunden, Experten, Inves-toren oder Geschäftspartner mit ein. Das gesamte Methodenset lernst du bei Manage&More anzuwenden, um so ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln.

Begleitet wirst du während deiner gesamten Manage&More-Zeit von erfahrenen Projektbetreuern, von Coaches der UnternehmerTUM sowie von einem persönlichen Mentor aus dem UnternehmerTUM-Netzwerk, der dich in regelmäßigen Gesprächen mit Tipps aus der Praxis unterstützt.Zusätzlich bieten wir dir in Zusammen-arbeit mit der Karl Schlecht Stiftung (KSG) eine intensive Vorbereitung auf deine Rolle als Führungs- bzw. Unternehmerpersönlichkeit.

Mit Manage&More zum erfolgreichen Geschäftsmodell

Bei Manage&More lernen Gründer-teams, dass eine tolle Idee allein nicht reicht – für eine erfolgreiche Grün-dung brauchst du ein tragfähiges Ge-schäftsmodell. Dabei musst du einiges beachten: Welchen Nutzen bringt deine Idee oder Technologie? Welche Kunden sprichst du wie an? Und vor allem, wie verdienst du Geld damit?

Bei Manage&More lernst du diese Fragen zu beantworten mit dem so-genannten Business Design, einem Methodenset bestehend aus sechs Prinzipien, u.a. der interdisziplinären Zusammenarbeit, dem Fokus auf den Kunden, dessen Beobachtung in seinem natürlichen Umfeld und dem Social Prototyping.

Durch die Arbeit in interdisziplinären Teams betrachtest du deine Idee aus vielfältigen Perspektiven. Die Team-mitglieder kommen aus verschie-denen akademischen Bereichen und bringen unterschiedliche Lösungs-ansätze für die anstehenden Heraus-forderungen mit.

www.facebook.com/manageandmore

www.manageandmore.de

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SONSTIGE ANGEBOTE FÜR GRÜNDER, MAKER, HACKER UND DESIGNER

UnternehmerTUM bietet dir eine einmalige Plattform an, die dich dabei unterstützt, deine Geschäftsidee zu verwirklichen: einzigartige Infrastruktur incl. Hightech-Prototypenwerkstatt, spannende Programme, Initiativen, Beratung, großes Netzwerk, Events und mehr!

Du hast dein unternehmerisches Talent entdeckt und entschieden, dass du ein Start-up aufbauen willst?

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[x] Labs

Die [x] Labs sind eine Initiative der UnternehmerTUM, die es dir er-möglicht, für dein Tech-Projekt neue Technologien wie VR / AR auszupro-bieren, coole Gadgets wie Microsoft Kinect oder Intel RealSense zu testen. Du kannst auch einen Schreibtisch im Co-Working Space nutzen.

x.unternehmertum.de

Women.Start.up!

Women.Start.up! richtet sich an alle Studentinnen, die sich für das Thema Gründung interessieren. Wir sind dein Touchpoint an der UnternehmerTUM. Hier kannst du erfolgreiche Gründe-rinnen kennenlernen und dich mit anderen Frauen vernetzen. In unseren Workshops lernst du wichtiges Gründer Know-how. Wir unterstützen dich bei all deinen Fragen.

www.unternehmerin.eu

MakerSpace

MakerSpace ist eine 1.500 qm große Hightech-Prototypenwerkstatt, die Zugang zu Maschinen, Werkzeugen und Software sowie einer kreativen Community ermöglicht. Dir stehen Werkbereiche wie Maschinen-, Metall- und Holzwerkstatt sowie Textil- und Elektroverarbeitung zur Verfügung und du kannst z. B. am 3D-Drucker oder mit dem Laserschneider neue Formen herstellen und sämtliche Materialien bearbeiten.

www.maker-space.de

MakerSpace Stipendien für Studierende

Nutze MakerSpace Stipendien und erhalte kostenlosen Zugang zu MakerSpace incl. Maschinenkurse. Hier kannst du deine Prototypen bau-en und deine Projekte verwirklichen. Die interdisziplinäre Maker Community freut sich auf dich.

www.maker-space.de/stipendien.html

International Entrepreneurs‘ Night

Die International Entrepreneurs‘ Night findet zweimal pro Jahr statt. In entspannter Atmosphäre dreht sich bei dem Event mit über 200 Teilneh-mern alles um Smart City-Themen. Du interessierst dich in diesem Bereich für innovative Geschäftsideen von internationalen Start-ups, Tech Talents und Industrie-Partnern? Du willst die neuesten Trends in Cleantech, Mobili-ty, Smart Building und Data Analytics auf der größten internationalen Smart City Veranstaltung Münchens ent-decken? Dann besuche die nächste International Entrepreneurs‘ Night. i.unternehmertum.de

hack & talk

Hack & talk ist ein offenes Commu-nity Meet-up. Es findet jeden ersten Mittwoch im Monat, ab 18 Uhr im Entrepreneurship Center statt. Hier kannst du deine Projekte voranbrin-gen, Netzwerk aufbauen und Tech-Entrepreneure live in Workshops und Talks erleben.

www.unternehmertum.de/hack-and-talk.html?lang=de

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TUM Gründungsberatung

Die TUM Gründungsberatung ist die zentrale Anlaufstelle für Studierende, die eigene Technologien und Ideenauf den Markt bringen wollen. Sie unterstützt dich bei der Entwicklung des Geschäftsmodells und hilft in allen Gründungsphasen mit Einschät-zungen und Kontakten zu wichtigen Themen.

www.unternehmertum.de/start-up-coaching.html

Inkubator

Als Gründerin oder Gründer der TUM erhältst du im Inkubator im Entrepre-neurship Center in Garching Büroräu-me und Arbeitsplätze zu deiner freien Verfügung. Hier finden Start-ups besonders am Anfang in der Vorbe-reitung zur Gründung die nötige Un-terstützung, um ihre Ideen erfolgreich auf den Markt zu bringen.

www.tum.de/wirtschaft/ entrepreneurship/ entrepreneurship-center

XPRENEURS

XPRENEURS ist ein 3-monatiges Vollzeit Inkubationsprogramm, das Start-up-Teams aus der ganzen Welt dabei unterstützt technologiebasierte Geschäftsideen in wachsende Firmen zu wandeln. Fokus sind aktuelle Technologiethemen wie Smart City, Mobilität, Industry 4.0 und IoT.

www.xpreneurs.io

TechFounders

In fünf Monaten bereit für den In-vestor! Mit dem Accelerator „Tech-Founders“ bereitet UnternehmerTUM Technologie-Start-ups auf eine erste Risikokapitalrunde vor und bahnt strategische Kooperationen an. Dabei helfen Netzwerk, Know-how und starke Industriepartner, eine Projekt-vergütung in Höhe von 25.000 Euro sowie Industrieexperten, Gründer und Investoren als Mentoren. Am Endedes Programms präsentieren die Gründerteams ihre innovativen Unternehmen auf einem Demo Day vor mehr als 100 Venture Capitalists und Business Angels.

www.techfounders.com

Startup Talents Pool

Der UnternehmerTUM Talent Pool „Startup Talents“ – eine öffentliche LinkedIn-Gruppe und Offline Commu-nity, die Tech, Business und Start-up Skills auf einer einzigen Plattform bündelt – unterstützt dich bei der Ta-lentsuche und der Entwicklung deines Gründerteams.

www.unternehmertum.de/startuphr

Startup HR Program

UnternehmerTUM bietet das erste, holistische Startup HR Program für Pre-seed und Seed Tech Startups an:- Workshops (Recruiting, Team Building, Employee Engagement, Entrepreneurial Leadership, Arbeitsrecht, …)- Startup Talents Pool, eingebettet in UnternehmerTUM’s >20.000 People Network- HR Beratung, Werkzeuge, Leitfäden, Assessment Tests- Matching Services und Speed Dating Areas auf unseren exklusiven Veranstaltungen

www.unternehmertum.de/startuphr

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Wie für ein leckeres Menü benötigt man auch bei der Finanzierung von Start-ups nicht nur die richtigen Zutaten, wie Eigen- und Fremdkapital, sondern man muss diese auch zum richtigen Zeitpunkt einsetzen.

Finanzierungsquellen wie Börse, Venture Capital und Banken lassen wir außen vor, denn für die Frühphase (pre-seed) und die meisten seed-stage Start-ups sind diese nicht relevant.

KAPITAL FÜR DEIN START-UP – FINANZIERUNG IN DER FRÜHPHASE

Unternehmensentwicklung und Finanzierungsphasen

Idea

Find first

setup

Develop executable plan and show first proofs (team, tech,

product-market-fit)

Product and

market proof

Secure ability to compete, break even

Concept Business Plan

Working Prototype

Company incorp

First real Market Feedback

Market Entry

Growth

SeedPre- Seed

Start-up Expansion, Later Stages

Exist FT II, GoBio IIZIM, BayTOU …

Research grants Flügge

UnternehmerTUM-FondsOPR; founders resources; 3 F; Bootstrapping; Pre-Seed Capital

HTGF, Bayern Kapital Bayern Kapital

KFW-Startgeld Venture Dept

Business Angels VC‘s

Prototyping, iterations, test of hypotheses

Exist, Exist FT I, GoBio I

Timelin

eG

rants

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Go

als

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dringend abraten kann. Cleverer ist es OPR (other people’s resources) von Institutionen zu nutzen, die ein vitales Interesse an gelingenden Gründungen haben, wie z.B.: - nicht-finanzielle Unterstützungen für Start-ups von Unternehmen, Universitäten oder Entrepreneurship- Centern (Räume, Rechner, Cloudspace, …)- Prototyping-Grants der UnternehmerTUM und befreundeten Stiftungen (www.maker-space.de/ stipendien.html)- Angebote von Inkubatoren und Acceleratoren (Vorsicht, auf Klein- gedrucktes achten! Muss ich Anteile abgeben? Welche Rechte teile ich/ gebe ich ab? Etc.)- staatliche Programme mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen z.B. EXIST, flügge, EXIST FT, … (wenn es sinnvoll ist und zeitlich passt)

Weitere Maßnahmen, die sich in dieser Phase anbieten:- drastische Reduktion der Ausgaben (z.B. Räume mit anderen Start-ups teilen)- Bezahlung weiterer Teammitglieder mit Optionen - Beratungsleistungen in der Branche verkaufen, in der man sein Produkt anbieten will- Vorauszahlungen mit potentiellen Kunden vereinbaren (ähnlich wie Crowdfunding bei b2c Produkten)

FFF (Family&Friends&Fools)

Diese Finanzierungsquelle ist verlo-ckend, man muss aber aufpassen, weil hier Privates mit Beruflichem verknüpft wird und die FFF-Investoren meist von Start-ups und hochriskanten Invest-ments keine Ahnung haben.

Bei einer Summe bis zu 10T€, die der „Onkel“ vermutlich noch verschmerzen kann, würde ich empfehlen, die Fami-lie anzusprechen. Wenn es um höhere Summen geht, würde ich raten, offen über eine „vorgezogene Erbschaft“ zu sprechen. Dafür gibt es gute Argu-mente: die Oma erlebt, was der Enkel mit dem Geld aufbaut, man würde das Erbe sowieso bekommen, man ist transparent gegenüber Geschwistern und man behält das Sagen und muss für das Geld keine Anteile abgeben (!), denn man hat in diesem Stadium des Projekts das Unternehmen noch nicht gegründet.

Bootstrapping

Unter diesem Begriff fasst man alle Aktivitäten zusammen, um sich über Wasser zu halten, wiederum ohne Anteile abgeben und diese Mittel zurückzahlen zu müssen (!).

Vielfach in US-Blogs oder in der Litera-tur wird empfohlen, sich über Kredit-karten zu finanzieren, wovon ich nur

Der Grund, warum Start-ups über-haupt Kapital benötigen, ist Liquidität, was nicht selten unterschätzt wird. Die zwei wichtigsten Gründe, warum Start-ups scheitern, sind fehlender product/market-fit (mein Angebot zieht keine Nachfrage an) und nicht ausreichende Liquidität.

Ein weiterer Fehler ist, Kapital nur bei Investoren zu suchen. Man glaubt, dass Investoren auch von der Idee be-geistert sind und einem nur aufgrund dieser Idee Kapital geben werden. Na-türlich gibt es immer wieder diese Fälle, sie sind aber absolute Ausnahmen. In Wirklichkeit ist das Risiko, in den er-sten drei Jahren zu scheitern, sehr, sehr hoch (>75% aller Gründungen). Für einen Investor gibt es keinen Grund, in der hochriskanten pre-seed Phase viel Kapital für wenige Anteile zu geben. Deshalb macht es wenig Sinn, in der frühen Phase Zeit und Energie für die Investorensuche aufzuwenden.

Den proof-of-concept wird man in der Regel anders finanzieren müssen. Die gute Nachricht ist, es gibt hier inzwischen mehrere Möglichkeiten, die man nutzen kann. Der wichtigste Grundsatz sollte dabei sein: man nutzt Kapitalquellen, OHNE Anteile abzu-geben, denn das ist das Teuerste was man als Gründer hat!

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Angels investieren typischerweise Summen zwischen 50 und 500T€, häufig auch in Konsortien mit anderen Angels oder zusammen mit dem HTGF (High-Tech Gründerfonds). Hat man den Business Angel überzeugt, zu investieren, dann hat man eine erste reale Bewertung des Marktes über sein Unternehmen. In der Regel ist dies der Startpunkt für weitere Investorenrun-den mit Venture Capital.

Benötigt man später immer noch ex-ternes Kapital, dann ist es erforderlich, Anteile abzugeben, das Unternehmen bewerten zu lassen und es später in Teilen oder ganz zu verkaufen. Der letzte Punkt ist wichtig zu wissen, denn alle externen Investoren (vor allem VC) benötigen nach einiger Zeit den Exit ihrer Beteiligungen, um deren Investoren auszahlen zu können.

Die naheliegendste, erste Investoren-gruppe sind deshalb Business Angels, weil sie privat investieren und keine Fondsinvestoren auszahlen müssen.Die Geschichte von Apple wäre 1976 vermutlich anders ausgegangen, wenn die Gründer nicht den Ingenieur und ehemaligen Mitarbeiter von Intel, Mark Markkula kennengelernt hätten.Er war damals kein ausgewiesener Business Angel, hatte aber Zeit, einiges Geld und vor allem Interesse, den

„verrückten Steve und Woz“ ihren technisch neuen Apple II finanzieren zu helfen.

Man kann heute strukturiert nach potentiellen Angels suchen (Munich Network, AngelList, BAND, lokale Angel-Clubs, …) und Meet-ups, Demo-Days von Entrepreneurship- Centern, Inkubatoren und Accelle-ratoren nutzen. Vor allem empfehle ich aber die Direktansprache von Personen, die man gerne involvieren möchte.

Man sollte genau ausrechnen, wie lange man mit reduzierten Ausga-ben, sinkenden privaten Einnahmen, Erspartem, dem vorgezogenen Erbe, etc. auskommt. Meine Empfehlung wäre, sich eine Schwelle von 50% der Ersparnisse und des Erbes zu setzen, die man nicht überschreitet. Denn das Risiko, mit dem Projekt nicht voran-zukommen, ist immer noch sehr hoch und in dieser Zeit entstehen zusätzlich noch Opportunitätskosten, z.B. von Jobangeboten, die man nicht annimmt.

Investoren

Ist der proof-of-concept geschafft, der Prototyp funktioniert und Gespräche mit Kunden sind vielversprechend, dann stellt sich die Frage, zu grün-den und eventuell externe Investoren aufzunehmen.

Da diese Phase immer noch mit sehr hohen Unsicherheiten und finanziellen Engpässen einhergeht, hat die UnternehmerTUM mit ihren Partnern die Initiative for Industrial Innovators (www.industrialinnovators.eu) ins Leben gerufen, um die Lücke zwischen der Bootstrapping-Phase und einer Venture Capital Finanzierung zu schließen. Die Initiative stellt ausge-wählten Start-ups Prototyping Grants und Pre-Seed Capital Funding zur Verfügung.

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SCHICK DEIN EIGENES AUTO INS RENNEN – UND NOCH MEHR MÖGLICHKEITEN AUF DEM CAMPUS …

TUM. So kannst du zum Beispiel am neuesten Rennwagen für die Formula Student mitbauen, das größte univer-sitäre Karriereforum Süddeutschlands mitgestalten oder Lösungen für globa-le soziale und ökologische Probleme entwickeln.

Engagement zeigen, Soft Skills trainie-ren und dich für deine Karriere stark machen: Das ermöglichen dir zahl-reiche Initiativen und Angebote an der

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WARR - Wissenschaftliche Arbeits-gemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt

Ziel der studentischen TUM-Arbeits-gruppe WARR ist es, den visionären Gedanken der Raumfahrt zu fördern und zu verbreiten. Die WARR bietet Studenten aus allen Fachrichtungen die Möglichkeit, in praxisbezogenen Projekten Theorie anzuwenden und Kontakte in der Branche zu knüpfen. Ein gutes Beispiel ist das WARR-Hyperloop-Team, welches im Juli 2018 bereits zum dritten Mal die von Elon Musk weltweit ausgerufene „Hyper-loop Pod Competition“ gewonnen hat. Die dritte Kapsel des WARR-Hyper-loop-Teams erreichte den Geschwin-digkeitsrekord von 467 km/h und ließ die Konkurrenz weit hinter sich.

www.warr.de

IKOM – Das Karriereforum der TU München

Seit mehr als 20 Jahren organisieren Studierende aller Fachrichtungen die IKOM, das größte universitäre Karrie-reforum in Süddeutschland, mit über 300 Unternehmen und ca. 15.000 Besuchern. Das 100-köpfige IKOM-Team engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Ressorts. Hier kannst du unternehmerisches Denken und Han-deln trainieren, neue Ideen einbringen und kreativ am stetigen Verbesserungs-prozess der IKOM arbeiten.

www.ikom.tum.de

Global Entrepreneurship Summer School

Im Rahmen dieser Summer School entwickeln Studierende aus aller Welt innovative Lösungsansätze für globale soziale und ökologische Probleme. Zum Abschluss präsentieren sie ihre Geschäftsideen vor einer Jury. Mit dieser globalen Initiative wollen sechs Entrepreneurship-Center aus München, Mexico City, Shanghai und Kapstadt, sowie die Social Entrepreneurship Akademie Impulse für die Verbindung von Unternehmertum und sozialem Engagement sowie Umweltschutz geben.

www.globalsummerschool.org

CDTM – Center for Digital Techno-logy and Management

Das CDTM bietet ein englischspra-chiges und international ausgerichte-tes Studienprogramm, das mit einem Honours Degree in Technology Management abschließt. Der Fokus liegt dabei auf dem interdisziplinären Austausch zwischen Studierenden wirtschaftswissenschaftlicher und technischer Fächer sowie der engen Kooperation mit renommierten Industriepartnern.

www.cdtm.de

TUfast – Student Racing Team der TU München

Seit 2004 nimmt TUfast jährlich mit einem neuen Rennboliden an interna-tionalen Wettbewerben der Formula Student / SAE teil. Dabei werden neben der Fahrleistung auch Entwicklungs-prozess, Kostenrechnung und Projekt-präsentation bewertet. In den letzten Jahren schaffte es das Münchner Team oft unter die besten Zehn! Bei TUfast sammelst du wertvolle Erfahrungen in Konstruktion, Entwicklung und Ferti-gung sowie in Teamarbeit, Projektab-wicklung und Marketing. Und wer hat nicht schon mal davon geträumt, sein eigenes Auto ins Rennen zu schicken?

www.tufast.de

Zentrum fürSchlüsselkompetenzen

Das Zentrum hat es sich zum Ziel gesetzt, die fächerübergreifenden Kompetenzen der Studierenden an der Fakultät für Maschinenwesen zu erweitern. Die Angebote befassen sich mit Themen wie Team- und Projektar-beit, Problemlösefähigkeit, Kreativität und Führungsverhalten. Die Wurzeln des Zentrums für Schlüsselkompe-tenzen liegen in der Einführung des Tutorenprogramms im Jahr 1996.

www.zsk.mw.tum.de

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Auf was kommt es in der Berufswelt wirklich an? Wie kannst du als Berufsanfänger in einem großen Unternehmen Fuß fassen? Wir haben nachgefragt – bei unseren Partnerunternehmen ALTANA, RIO und Texas Instruments. In den Interviews erhältst du hilfreiche Tipps und Anregungen, was du heute schon tun kannst, um später erfolgreich in den Beruf einzusteigen.

NACH DER TUM HEISST VOR DEM TRAUMJOBSo gelingt dir der Einstieg in die Unternehmenswelt

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Frau Pfister, ALTANA ist seit Jahren Partner beim Qualifizierungspro-gramm Manage&More. Im Rahmen dieser Partnerschaft bieten Sie Manage&More Stipendiaten z. B. Mentoring oder einen Experience Day an. Was motiviert Sie zu diesem Engagement?

Andrea Pfister: Manage&More ist eine gute Möglichkeit, um engagierte Studenten kennenzulernen und diesen unsere Unternehmenskultur und ALTANA als Arbeitgeber näher zu bringen. Innovation ist ein wesent-liches Element der Unternehmens-

strategie und dafür benötigen wir Mitarbeiter mit Innovationsgeist und Unternehmermut. Diese Eigenschaften bringen die Programmteilnehmer als wichtige Basis schon einmal mit, und wir können ihnen durch das Programm noch viel über das Innovationspotenzial bei ALTANA übermitteln und Praxiser-fahrungen vermitteln. Der letzte Experience Day hat bei BYK-Gardner im Mai 2018 stattgefunden. Julian, du bist Manage&More Stipendiat und warst dabei. Was ist ein Experience Day? Worum geht es?

ALTANA AG

EINBLICKE IN DIE PRAXIS UND AUSTAUSCH MIT PRAKTIKERN BEI BYK-GARDNER

ALTANA ist ein global führendes Spezial-chemieunternehmen, das innovative und umweltverträgliche Speziallö-sungen für Lackhersteller, Lack- und Kunststoffverarbeiter, die Druck- und Verpackungsindustrie, die Kosmetik-branche sowie die Elektroindustrie anbietet. BYK-Gardner ist der Spezia-list für Prüf- und Messinstrumente in der ALTANA Gruppe. Mit den Instru-menten von BYK-Gardner beurteilen Experten effektiv die Qualität von Farbe, Glanz und Erscheinungsbild sowie die physikalischen Eigenschaften von Lack-, Kunststoff- und Papierpro-dukten.

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Stefan Wltschek: Da ich selbst an der TU studiert habe, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig das frühzeitige Kontakteknüpfen mit Unternehmen ist. Und es ist bereichernd zu sehen, wie die theoretisch erlernten Kenntnisse in der Praxis angewendet werden können und welche Soft Skills oder technischen Skills hilfreich sind. Am Ex-perience Day haben wir den Studenten die Gelegenheit geboten, Einblick in den kompletten Forschungs-, Entwick-lungs- und Produktionsprozess bis zum finalen Produkt zu erhalten. Natürlich finden auch wir es spannend, mit Studenten in einen Dialog zu treten und Anregungen zu erhalten, was wir vielleicht verbessern können.

War der Tag aus Ihrer Perspektive gelungen?

Stefan Wltschek: Absolut! Es bestand großes Interesse bei allen vorgestellten Themen, und es fand ein intensiver, produktiver Austausch statt. Die gesamte Planung und Durchführung hat allen Beteiligten unheimlich viel Spaß bereitet. Zum Beispiel gab es sehr viel Feedback beim Dialog über unseren Entwicklungsprozess und unsere Projektmanagementmethoden. Wir verwenden das klassische Wasser-fallmodell und agile Softwaremetho-den. Es ist aufschlussreich, sich hierzu auszutauschen und Einblicke zu geben, wie wir ticken.

Welche Soft Skills sind Ihnen bei der Einstellung der neuen Mitarbeiter besonders wichtig? Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschrei-ben? Haben Sie Tipps für Studenten, die ihre Karriere bei ALTANA starten möchten?

Julian Thomßen: Ein Experience Day findet ein- bis zweimal pro Semester in Kooperation mit unseren Partnerunter-nehmen statt. Es geht darum, dass Sti-pendiaten einen Eindruck von unseren Partnerunternehmen bekommen, aber auch in Themenbereiche eintauchen können, mit denen sie normalerweise nicht in Kontakt kommen, z.B. den Themenbereich Messgeräte von BYK-Gardner. Für den Bereich der Farb-messgeräte kann sich vielleicht nicht jeder auf den ersten Blick begeistern, aber wenn man den Stipendiaten auf einer persönlichen Ebene näherbringt, was unsere Partnerunternehmen leisten, dann ist es immer hochinteressant.

Und wie war der letzte Experience Day bei BYK-Gardner? Was hast du gelernt? Was hast du mitgenommen?

Julian Thomßen: Für mich war es megaspannend, auch weil ich den Tag mitorganisiert habe. Ich muss sagen, BYK-Gardner hat sich bei der Organisation enorm für uns ins Zeug gelegt. Dafür nochmal danke! Es war ein sehr voller Tag, der mit einer Unternehmenspräsentation begonnen hat. Danach gab es Fachvorträge, eine Führung durch die Produktions- und Entwicklungsabteilung, also wirklich viel Input von verschiedenen Bereichen. Nach einem gemeinsamen Mittages-sen konnten wir in einem Workshop die Farbmessgeräte ausprobieren, was wirklich ein schöner Abschluss und eine interessante Erfahrung war.

Herr Wltschek, Sie haben den BYK-Gardner Experience Day mitgestaltet. Was wollten Sie an diesem Tag den Studenten mit auf den Weg geben?

Andrea Pfister: Unser Leitbild und unsere Werte Wertschätzung, Hand-lungsspielraum, Offenheit und Vertrauen sind die verbindliche Basis unseres gemeinsamen, zielorientierten Handelns. Wir legen großen Wert auf die Zusammenarbeit in Teams. Bei der Mitarbeiterauswahl achten wir neben den Fachkenntnissen insbesondere auch auf soziale Kompetenzen, inte-ressante Praktika/Abschlussarbeiten, Auslandsaufenthalte und ehrenamt-liches Engagement. Das Vorstellungs-gespräch sollte von beiden Seiten als Kennenlernen betrachtet werden, um gemeinsam herauszufinden, ob die Chemie stimmt.

Herr Wltschek, welche Soft Skills sind für Sie wichtig? Stefan Wltschek: Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Eigenverant-wortung. Dafür ist eine offene und vertrauensbasierte Unternehmenskul-tur Voraussetzung. Anderseits ist es wichtig, aktiv auf Kollegen zuzugehen und sich fehlende Informationen zu holen.

Frau Pfister, welche Einstiegsmög-lichkeiten bietet ALTANA Studenten und Absolventen an?

Andrea Pfister: Viele! Studenten kön-nen bei uns ein Praktikum absolvieren oder eine Abschlussarbeit schreiben. Der Einstieg kann sowohl über einen Direkteinstieg als auch über ein Trai-neeprogramm erfolgen. Ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmter Einarbeitungsplan garantiert zudem eine optimale Vorbereitung auf die zukünftigen Aufgaben und erleichtert das Kennenlernen der neuen Kollegen.

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Bislang ist eine transparente Datennut-zung innerhalb der Transportbranche oft nicht möglich, weil die Akteure unterschiedlichste Softwaresysteme verwenden, die Insellösungen dar-stellen. RIO bietet eine gemeinsame Lösung an und ist damit unabhängig von der jeweiligen Fahrzeugmarke einsetzbar.

Ihr habt im Sommersemester 2018 als Industriepartner an der Lehr-veranstaltung Tech Challenge teilgenommen. Was war eure Motivation für die Teilnahme und welche „Challenge“ habt ihr für die Studenten mitgebracht? Unsere Motivation war, über die Studententeams einen Blick von außen

Die Volkswagen Truck & Bus Gruppe bietet mit ihrer neuen Digitalmarke RIO seit 2017 eine offene, cloud-basierte Lösung für das gesamte Trans-port- und Logistik-Ökosystem an. RIO bündelt digitale Services und vernetzt damit erstmals alle Beteiligten der Lieferkette über ein einheitliches Infor-mations- und Anwendungssystem mit Prognosefunktionalität miteinander.

„TECH CHALLENGE“ MIT RIO – AUF DER SUCHE NACH NEUEN LÖSUNGEN FÜR DIE LOGISTIKBRANCHE

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lisierung der Ideen und Kooperationen mit den Teams möglich sind.

Engagiert ihr euch auch bei ande-ren universitären Formaten?

Wir sind sehr aktiv in der universitären Szene. Neben unserer Teilnahme an der diesjährigen Tech Challenge haben wir zum Beispiel einen spannenden Datensatz zum Techfest an der UnternehmerTUM mitgebracht und stehen auch immer wieder mit ver-schiedenen Lehrstühlen in Kontakt. Außerdem bieten wir Studenten die Möglichkeit an, bei uns ein duales Studium zu absolvieren. RIO ist ein sehr junges Unterneh-men. Kann man euch als ein Start-up bezeichnen? Was unterscheidet euch von anderen großen Unter-nehmen, die zu der Volkswagen Truck & Bus Gruppe gehören?

Wir kombinieren das Beste aus beiden Welten: Auf der einen Seite sind wir definitiv ein Start-up mit flachen Hierarchien, Möglichkeiten, schnell Verantwortung zu übernehmen, und der richtigen Portion Chaos. Anderseits haben wir mit Volkswagen Truck & Bus als Konzernmutter ein starkes Rückgrat, welches uns viele Türen öffnet und Stabilität garantiert. Und das Beste: die Kopplung an den Konzern hindert uns nicht daran, agil unterwegs zu sein.

Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es bei RIO für Studenten und Absolventen?

Wir sind immer auf der Suche nach engagierten und hellen Köpfen und bieten die ganze Bandbreite an Ein-stiegsmöglichkeiten an. Studenten kön-nen RIO im Rahmen von Praktika oder Werkstudententätigkeiten kennenler-nen. Für Absolventen bieten wir den Direkteinstieg an, wir suchen natürlich viele Softwareentwickler, aber da wir als eigene Marke im Konzern Ende zu Ende aufgestellt sind, haben wir auch spannende Möglichkeiten in Bereichen wie Finance oder Marketing. Außer-dem bieten wir Trainees aus dem MAN oder VW Truck & Bus Konzern an, bei uns eine Station zu absolvieren. Wenn du noch vorhast, zu studieren, bieten wir auch ein duales Studium im Bereich Wirtschaftsinformatik an.

Welche Soft Skills sind für euch bei der Wahl der neuen Mitarbeiter besonders wichtig?

Da wir bei RIO in interdisziplinären Teams nach agilen Methoden wie SCRUM arbeiten, sind uns die Kommunikationsfähigkeiten und die Fähigkeit, professionell im Team zu arbeiten, besonders wichtig. Wir sind noch eine sehr junge Firma mit flachen Hierarchien und ohne festgefahrene Prozesse, deswegen sind uns eine Can-do Mentalität und der Wunsch, etwas bewegen zu wollen, auch sehr wichtig. Am Ende fällt die Entscheidung oft basierend auf einer Betrachtung der gesamten Persönlichkeit und nicht nur einzelner Skills.

auf die Fragestellungen zu bekommen, die wir uns jeden Tag stellen und so neue Impulse zu erhalten. Außer-dem wollten wir die Chance nutzen, mit jungen Talenten in Kontakt zu kommen. Wir sind ein junges Team und selbst noch nicht vor so langer Zeit von der Universität ins Berufsleben gestartet und sehen deshalb die Tech Challenge als tolle Möglichkeit für bei-de Seiten, voneinander zu lernen. Wir haben den Studenten eine sehr offene Challenge aus unserem Logistikalltag mitgegeben - sie sollten herausfinden, welche Probleme unserer Kunden sich lösen lassen, ohne dass sie explizit Hardware von uns verbauen müssen.

Gab es überraschende Lösungsan-sätze oder Ideen, die ihr vielleicht weiternachverfolgen wollt? Welche Erfahrungen habt ihr bei der Tech Challenge gemacht? Was nehmt ihr aus diesem Engagement mit?

Wir waren sehr beeindruckt davon, wieviel die Studenten in der Kürze der Zeit erreicht haben, aber auch von der Qualität der Lösungsansätze. Die Teams haben es innerhalb von 3 Monaten geschafft, Probleme unserer Kunden zu identifizieren, darauf aufbauend nutz-erzentriert an Lösungen zu arbeiten, lauffähige Prototypen zu bauen, diese mit Kunden zu validieren und am Ende auch durch die Bank überzeugend zu präsentieren. Wir werden mit den Teams in Kontakt bleiben und prüfen aktuell intern mit unserem Produktma-nagement, inwiefern eine Kommerzia-

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Texas Instruments contributes to technological innovation world-wide. You are doing so, not only through producing and selling your products, but you also attach great importance to education. Why? What is your motivation here? What is the Texas Instruments University Program?

Alexandre Titin-Snaider: Texas Instru-ments has a 75-year history of inno-vation with a strong commitment to STEM (science, technology, engineering

and mathematics) education, which started with the company‘s founders and remains stronger than ever today. We believe in investing in education in order to fuel the talent base needed to continue advancing engineering innovation across the world. The Texas Instruments University Program is dedicated to supporting engineering educators, researchers and students worldwide. Since 1982, the program has facilitated the inclusion of TI analog and embedded processing technology in the learning experience for enginee-

Texas Instruments Incorporated (TI) is a global semiconductor design and manufacturing company that develops analog integrated circuits (ICs) and embedded processors. By employing the world’s brightest minds, TI creates innovations that shape the future of technology. TI is helping approxima-tely 100,000 customers transform the future, today.

CLOSING THE GAP BETWEEN BUSINESS AND ACADEMIA

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managed to create a great STEM tool to learn how to code. In the second Tech Challenge edition, the winners develo-ped a traction system for skateboards, using the MSP432 LaunchPad included in the RSLK to help skateboard users control their boards. What challenges did you prepare for the students and did they come up with some great solutions?

Nuria Llin: In both editions, we invited multidisciplinary teams to use their skills to solve real-world problems related to robotics, in the first edition in the context of robotics education and in the second edition in the Automotive con-text. Participants received the TI-RSLK and a prototyping budget to explore further their ideas. Most teams came with impressive solutions for the short time-frame that they had to complete the project. We are very satisfied to see the results: the students worked on projects of their interest, while learning and, most important, having fun!

Are you also engaged in other pro-grams or courses at the TUM?

Nuria Llin: Yes, many of them! We are directly supporting multiple TUM courses in several Departments with TI hardware and software, covering many aspects of technology. In addition, TI organizes a workshop for students of the Real Time Computer Systems (RTCS) chair twice a year, where specialist colleagues prepare lab and project exer-cises covering real applications based on TI microcontrollers. Apart from that, we are collaborating with several student

initiatives, mostly the TUfast formula racing team.

What kind of career opportunities does TI offer to students and gra-duates?

Alexandre Titin-Snaider: Texas Instruments in Germany offers oppor-tunities throughout the studies as well as afterwards. We offer internships in nearly every area within TI and also provide the opportunity to write the final thesis in cooperation with Texas In-struments. For everybody who recently graduated or is about to graduate we offer a variety of so called “Rotation Programs” as well as direct entry-level positions. Our Rotation Programs allow the participants to gather a broad knowledge about their role through dif-ferent assignments in different areas or even countries. For both options after graduation we´ve designed a program called “Make an Impact”, which con-tains sections for career development, networking, soft-skill trainings as well as technical trainings.

Which soft skills are relevant for you when hiring new employees?

Alexandre Titin-Snaider: A quality that we value a lot is the ability to work in multidisciplinary teams and expe-rience of being involved in this kind of projects. TI is a very diverse company (in our headquarters in Freising we have more than 60 different nationalities!) and we value colleagues that can bring an out-of-the-box mindset and team work approach.

ring students, including the creation of teaching materials, support of research and teaching labs, supporting university course curricula, etc. By doing this, TI aims to bridge the gap between the worlds of business and academia, brin-ging real world engineering concepts to life for thousands of students every year.

You already have participated twice in the Tech Challenge as an Industry Partner. Students, who worked on TI challenges, could use the so-called TI Robotics Systems Learning Kit (TI-RSLK). What is the TI-RSLK and how does it help the students further with the challenges?

Nuria Llin: The TI Robotics Systems Learning Kit (TI-RSLK) is a low-cost robotics kit and classroom curriculum, which provides students with a deeper understanding of how electronic system designs work. It contains 20 online learning modules (lecture videos, slides, lab documentation) covering basic to advanced topics. The beauty of it is that it’s a modular system, allowing students with no previous knowledge on pro-gramming or electronics to rapidly jump in and create their own robot. For the ones having already an understanding of electronic topics, it allows them to create more advanced systems by adding more advanced modules to their robots.

The winners of the first Tech Challenge edition, used the TI-RSLK to develop an educational robot to be used by high-school students and students in African countries. They intended to make robotics accessible to everyone and

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DAS BESTE UNTERNEHMEN? DEIN EIGENES!

Wie wirst du dein eigener Chef? Wie haben das andere geschafft? Du musst nicht als Unternehmer geboren sein, sondern kannst es auch werden. Die UnternehmerTUM hilft dir dabei, die ersten Schritte in Richtung eigenes Unternehmen zu gehen. Wie spannend dieser Weg sein kann, zeigen dir die Gründerstorys von Studenten, die ihre unternehme-rischen Chancen erkannt und erfolgreich genutzt haben. Sie geben dir Tipps, die dich auf deinem unternehmerischen Weg weiterbringen.

Als Unternehmer kannst du richtig durchstarten

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Wir haben jemanden gefragt, der es wissen muss:

Oliver Bücken ist Business Angel und Mitgründer eines E-Commerce-Unter-nehmens. An der UnternehmerTUM leitet er den Bereich „Entrepreneurship & Tech Education“ und begleitet Jung-unternehmer und ihre Start-ups vom Businessplan bis zum Börsengang.

WAS BEDEUTET ES EIGENTLICH UNTERNEHMER ZU SEIN?

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von Oliver

Sei ein „opportunistischer“ Sammler – Unternehmer gehen mit offenen Augen durch die Welt und über-legen, wie sie ihre Eindrücke mit dem, was sie tun, in Verbindung bringen können!

Reg dich auf – Unzufriedenheit bringt Menschen dazu, etwas ändern zu wollen!

Erzähle eine Geschichte – wenn du eine Idee umsetzen willst, musst du nicht Rechnungswesen beherrschen, sondern die Besonderheiten deiner Idee kommunizieren können!

Sei nicht überheblich – du musst nicht alles können, aber du musst wissen, was du nicht kannst!

Tu was! Belasse es nicht bei Ideen, sondern setze sie um.

Als Unternehmer brauchst du zwei Dinge: erstens ein tragfähiges Ge-schäftskonzept, das zweitens zu dir passt. Bist du ein Gründertyp? Was sind deine Stärken? Welche Ideen passen am besten zu dir? Geschäfts-ideen gibt es sehr, sehr viele. Aber bei welcher lohnt es sich für dich Zeit und Grips für ein tragfähiges Konzept zu investieren?

Klar ist, dass du dich als junger Mensch damit sofort auf unsicheres Terrain begibst. Du wirst jedoch feststellen: die Begeisterung für eine Idee spornt enorm an! Oft genug ist es die Besessenheit, eine Idee umsetzen zu wollen, die die Men-schen vorantreibt und sie damit fast automatisch zum Unternehmer werden lässt.

Dein Unternehmergeist gedeiht am besten in einem Umfeld, in dem du zu Eigeninitiative ermutigt wirst. Mit kleinen Projekten kannst du erste Teamerfahrungen sammeln, deine Ideen weiter entwickeln, dich mit anderen austauschen, an Tech-nologien forschen, Geschäftskon-zepte erproben und dein Wissen praktisch nutzen.

Jeder kann ein Gespür für unter-nehmerisches Denken und Handeln bekommen, auch ohne aus einer un-ternehmerischen Familie zu stammen. Eine üppige Finanzierung ist eben-falls nicht ausschlaggebend für den Erfolg eines jungen Unternehmens. Es ist wichtiger zu wissen, wo-hin die Reise gehen soll, als die Taschen voller Geld zu haben!

Unternehmertum ist also ein Entwicklungsprozess, den du er lernen kannst – wenn du willst. Der Wille, dich beharrlich für „deine Chance“ anzustrengen, entspricht der Mentalität des erfolgreichen Unternehmers!

Nutze die Zeit auf dem Campus, Initiative und Pioniergeist zu zeigen und deine Ideen umzusetzen! Einen guten Weg bietet dir die UnternehmerTUM – dort kannst du zum Beispiel deine Ideen und Geschäftskonzepte in Businessplänen ausarbeiten und sie anhand von Prototypen erproben und umsetzen. Dein erster Schritt in Richtung Unternehmer!

Tipps

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STECKT EIN UNTERNEHMER IN DIR?

Unternehmer sind Persönlichkeiten, die daran glauben, etwas bewirken zu können – auch in schwierigen Situationen. Ob bereits jetzt schon ein Unternehmergeist in dir schlummert, erkennst du, wenn du dich in einigen

Eigenschaften auf der rechten Seite wiedererkennst.Die Angebote der UnternehmerTUM (ab S. 26) können dir dabei helfen, deine „Selbstwirksamkeitserwartung“zu stärken und weiterzuentwickeln (siehe hierzu Bandura,1997, zum Thema „self-efficacy“).

„Entrepreneurship is the con­fluence of an opportunity and an actor who pursues it.“ David Charron, University of California, Berkeley

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ungern bevormunden; dahinter stecktkeine Besserwisserei, sondern das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Durchsetzungsfähigkeit: Unterneh-mer müssen unempfindlich gegen Wi- derstände sein. Sie müssen aber auch genügend kooperativ sein, um andere Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Ein zu großes Harmonie- streben ist also ebenso hinderlich für erfolgreiches unternehmerisches Han- deln wie ein aggressives Verhalten gegenüber Kunden, Wettbewerbern und Mitarbeitern.

Unabhängigkeitsstreben: Das Stre-ben nach Autonomie und Selbstver- wirklichung ist die häufigste Motiva-tion für Menschen, Unternehmen zu gründen. Der Wunsch, etwas selbst auf die Beine zu stellen und gleich-zeitig sein eigener Herr zu sein, treibt sie an.

Emotionale Stabilität: Emotional stabile Menschen verarbeiten Misser-folge schneller und weniger tief- gründig. Durch ihre Selbstsicherheit be- halten sie in kritischen Situationen einen klaren Kopf. Diese Eigenschaft müssen besonders Unternehmer mit-bringen, da mit einer Gründung zahl-reiche Probleme auftauchen, die man sich vorher nicht vorstellen konnte. Es hilft, eine relativ hohe Frustrations-toleranz zu haben.

Kreativität: Sie befähigt Menschen, Neues zu erfinden oder Bekanntes in neuer Weise zu kombinieren oder zu

verbessern. Schöpferisch denkende Menschen tolerieren ungewisse Situa-tionen, sind häufig assoziativer inihren Vorstellungen und lebhafter in ihrer Phantasie. Auch die eigentliche Gründung eines Unternehmens ver-langt Phantasie, um Schwierigkeiten zu meistern.

Einfühlungsvermögen: Verkaufen und Netzwerken gelingt am besten, wenn man sich in das Denken, Han-deln und die Lage der anderen, z. B. Kunden, Teammitglieder oder Inves-toren, hineinversetzen kann und sich überlegt, wie sie reagieren oder sich verhalten könnten.

Problemlösungsfähigkeit: Unterneh-mer müssen mit vielen Nicht-Routine-Aufgaben fertig werden, andere Menschen koordinieren und die Res- sourcen gut einteilen können. Sie setzen Prioritäten und finden Mittel und Wege, um handlungsfähig zu bleiben. Selbst wenn man sich gut in einem Markt auskennt, hat man nie vollständige Informationen. Unterneh-mer verstehen es, auf unbekanntem Feld zu operieren.

Risikobereitschaft: Unternehmerische Aufgaben sind immer wieder neu und nicht Routine. Unternehmer wä- gen hierbei Risiken und Chancen ab und sind selten „Draufgänger“. Ideal ist eine mittlere Risiko-Neigung, d. h. dass weder vorschnell hohe Risiken ein-gegangen werden noch eine Risikover-meidung zur Handlungslähmung führt.

Welche Eigenschaften bringen Unternehmer mit?

Den „Unternehmertyp“ par excel lence gibt es nicht. Dafür sind die Möglich-keiten für eine Gründung zu unter- schiedlich: Für eine Ein-Mann-Existenz- gründung braucht man andere Kompetenzen als für eine Vierer-Team- gründung eines High-Tech-Unter- nehmens. Die Forschung ist reich anempirischen Studien, welche die wichtigsten Persönlichkeitseigen-schaften für erfolgreiches unterneh-merisches Handeln definieren. Eine eindeutige Antwort hierzu gibt es nicht, es werden jedoch immer wieder folgende wichtige Eigenschaften be-obachtet und gemessen (King, 1985; Müller, 2000; Lang-von Wins, 2004; Timmons / Spinelli, 2009):

Leistungsmotivation: An erster Stelle steht die Bereitschaft, Aufgaben an- zugehen und der Wunsch, die eigenenFähigkeiten unter Beweis zu stellen. Eine hohe Leistungsmotivation ist eine zentrale Eigenschaft für unterneh- merisches Handeln. Probleme als He-rausforderungen zu sehen, die Dinge selbst zu machen, sich als Urheber von Resultaten zu erkennen und damit Freude und Stolz zu verbinden – das sind Merkmale einer hohen Leis-tungsmotivation.

Eigeninitiative: Unternehmertypen setzen sich ihre Ziele selbst und sind von deren Machbarkeit überzeugt. Siepacken gerne selber an und streben nach Selbstständigkeit. Sie lassen sich

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Bei Manage&More und im Busi-nessplan-Grundlagenseminar der UnternehmerTUM (siehe S. 27) haben die drei gelernt, Chancen zu erkennen und zu nutzen – und so analysierten sie im Rahmen eines Manage&More- Gründungsprojekts den Markt und die wichtigsten Wettbewerber in der Bierbranche.

Während ihrer gemeinsamen Zeit bei Manage&More (siehe S.28 / 29) haben Dominik Guber, Ping Lu und Wolfgang Westermeier oft und gerne neue Ideen bei einem gemeinsamen Bier besprochen. Dabei stellten sie fest: Die Biervielfalt, die sie im Auslandschätzen gelernt hatten, vermisstensie zu Hause schmerzlich.

DAS ERFOLGSREZEPT VON BRAUFÄSSCHEN

Ping Lu, Dominik Guber und Wolfgang Westermeier – Gründer der Customized Drinks GmbH

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Dabei erkannten sie zwei Trends: einerseits das Interesse der Kunden, Dinge selbst herzustellen und anderer-seits das Bedürfnis nach immer neuen Biersorten und Bieren mit ausgefalle-nen Geschmacksrichtungen. Unter-stützt von zwei Diplom-Braumeistern entwickelten sie mit dem Braufässchen ein Produkt, das beide Wünsche erfüllt: Der Kunde wählt online seine bevor-zugte Biersorte, regelt die Intensität des Hopfens und entscheidet über Geschmackszutaten wie Chili, Lemon Grass oder amerikanisches Eichen-holz. Anschließend bekommt er alle nötigen Zutaten nach Hause geschickt und stellt dort sein Bier ganz einfach selbst her. Nach einer Woche kann er sein eigenes Bier direkt aus dem Fass zapfen.

Inzwischen kann man auf der Braufässchen-Website über 150.000 verschiedene Biervarianten zusam-menstellen. Seit Verkaufsstart im Sommer 2012 hat das Start-up mehr als 600.000 Braufässchen verkauft und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Die internationale Vari-ante Brewbarrel ist in Europa, Asien, Australien und den USA erhältlich. Das Sortiment wurde um diverse Produkte erweitert und das Unternehmen auf DIY-Geschenkideen im Lebensmittel- und Getränkebereich ausgerichtet.

Neben der Internationalisierung will das Unternehmen auch über den Vertrieb von Heimbraurohstoffen und hochwertigen Lebensmittelzutaten wie beispielsweise Aromen weiter wach-sen. Dazu gibt es mittlerweile eine eigene Marke und den Webshop www.pure-flavours.com.

Dass sie mit ihrer Strategie auf Erfolgs-kurs liegen, bestätigen nicht nur die ste-tig steigenden Verkaufszahlen. Im Früh-jahr 2015 wurde die Customized Drinks GmbH für den Deutschen Gründerpreis vorgeschlagen und schaffte es bis ins Finale. „Es hat uns unglaublich gefreut, unter den besten drei Unternehmen in der Kategorie Start-up zu landen“, sagt Dominik. „Das ist ein riesiges Kompli-ment für unser ganzes Team!“

Für die Zukunft streben Dominik, Ping und Wolfgang eine nachhaltige Wachstumsstrategie an, den Großteil des Wachstums wollen sie über die Einnahmen finanzieren. Als wesent-liche Erfolgsfaktoren sehen die drei dabei ihr Team und die Unternehmens-kultur: „Die Hierarchien sind bis heute sehr flach gehalten und das ganze Team ist immer eingeladen, das Un-ternehmen mitzugestalten und selbst unternehmerisch tätig zu werden. Das wird uns auch in Zukunft voranbringen, da sind wir uns sicher!“

von den Gründern

Nichts ist so spannend und erfüllend wie die eigene Gründung – wag es einfach!

Such dir ein gutes Team – das ist das Entscheidende bei einer Gründung.

Einfach anfangen und machen, denn planbar ist eine Unternehmensgrün-dung nur sehr bedingt.

Tipps

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UnternehmerTUM (siehe S. 28 / 29). Zu-sammen mit seinem Manage&More-Kollegen Clemens Techmer, der Elek-tro- und Informationstechnik an der TUM studierte, stieß er im Rahmen eines Smart-Cities-Projektes auf ein Problem: die nervige Parkplatzsuche in Städten. Warum nicht einen Sensor entwickeln, der einem per App sagt, wo sich der nächste freie Parkplatz befindet?

„Wir wollten etwas gründen und waren gezielt auf der Suche nach Ge-schäftsideen“. Felix Harteneck studier-te zu diesem Zeitpunkt TUM-BWL und befand sich im zweiten Semester von Manage&More – dem unternehme-rischen Qualifizierungsprogramm der

PARKHERE – IN NEUN TAGEN VOM STUDENT ZUM GRÜNDER

Jakob Sturm, Clemens Techmer und Felix Harteneck – Gründer von ParkHere

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Bei THINK.MAKE.START. – einem 14-tägigen Makeathon der Unter-nehmerTUM (siehe S. 27) mit dem Ziel innovative Produkte zu bauen – entwickelten sie ihren ersten Prototyp.Die anschließende Marktrecherche im Businessplan-Seminar zeigte, dass es schon Sensoren dieser Art gab – alle waren aber sehr wartungsaufwändig und schwer zu installieren. Mittler-weile hatten Felix und Clemens ihren dritten Mann, Jakob Sturm, an Bord geholt und zu dritt bauten sie weitere Prototypen im MakerSpace, um damit Feedback bei potenziellen Kunden einzuholen.

Plötzlich ging alles ganz schnell: BMW, Park & Ride München und die Deutsche Bahn waren interessiert und wollten „ParkHere“ testen. Die Chan-ce, die ParkHere am weitesten voran-brachte, folgte unmittelbar: Das Team wurde zur eTourEurope eingeladen – einer Wettfahrt für E-Mobile durch neun Hauptstädte. Die ParkHere-Jungs erkannten hier ihre Publicity-Chance, ihr Produkt europaweit vorzustellen. Jetzt war schnelles Handeln gefragt, denn bis zum Start blieben dem Team nur neun Tage. Trotzdem haben sie es geschafft: In diesen unglaublichen

neun Tagen bauten sie einen funk-tionsfähigen Sensor, meldeten das Patent an und gründeten eine Kapital-gesellschaft.

So gewann ParkHere bereits im ersten Gründungsjahr eine enorme Bekannt-heit und mehrere Auszeich nungen: den ersten Platz beim Münch ner Businessplan-Wettbewerb „BayStart-UP“, den ersten Platz beim Gründer-wettbewerb „Digitale Innovationen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, und die Anerkennung als bestes Start-up unter 3.000 Start-ups aus 94 Ländern im Bereich „Trans-portation and Mobility“ beim Pioneers Festival in Wien. Weitere Preise und Anerkennungen folgten.

Neben der Bekanntheit kann sich auch die finanzielle Bilanz des Teams sehen lassen: das Start-Up kann für sein zweites Jahr einen hohen sechsstelligen Umsatz vorweisen. Auch personell ist das Team gewachsen. Mittlerweile arbeiten die drei Gründer mit 30 Mitarbeitern an der gemeinsamen Vision: „Wir wollen den Parkvorgang europaweit vereinfachen und unseren Service einer möglichst großen Masse bereitstellen.“

von den Gründern

Nutze alle Chancen, die sich dir bieten!

Suche dir von Anfang an starke Partner!

Fokussiere dich auf den Kern deiner Idee und setze diesen optimal um!

Tipps

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VON DER UNI ZUM WORLD ECONOMIC FORUM –DIE ERFOLGSGESCHICHTE VON KONUX

des beginnenden Hypes um das Thema „Industrie 4.0“ noch echten Bedarf für smarte IoT Sensoren und Datenanalyse in der Industrie gab. Andreas Kunze, der heutige CEO von KONUX, und sein Mitgründer Dennis Humhal waren damals Stipendiaten des Manage&More-Programms (siehe S. 28 / 29) und hatten das Businessplan-Grundlagenseminar (siehe S. 27) der UnternehmerTUM absolviert. Andreas und Dennis trieben das Projekt gemein - sam mit Vlad Lata, den sie ebenfalls bei TUM-Veranstaltungen kennenge-lernt hatten, weiter voran.

Die KONUX Zeitrechnung begann bereits vor der Gründung im Jahr 2014. Im Rahmen eines Workshops an der Technischen Universität München trafen drei junge Entrepre-neure aufeinander, die das Potenzial hinter der Digitalisierung von indus-triellen Unternehmen erkannten. Sie waren überzeugt, dass es trotz

Dennis Humhal, Andreas Kunze und Vlad Lata – Gründer von KONUX

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KONUX war geboren und wurde im Wintersemester 2013 / 14 als Manage&More-Gründungsprojekt gefördert. Der persönliche Einsatz der Gründer trug bald Früchte: KONUX gehörte zu den Siegern des Münch-ner Businessplan-Wettbewerbs und der Siemens Idea Challenge, wodurch eine erste Finanzierung gesichert war. Mitte 2014 wurde KONUX in das „8D Company Building Program“ aufge-nommen, das von der amerikanischen Venture-Capital-Organisation Founder.org ins Leben gerufen wurde. Die Teilnah-me am Programm hat sich mehr als gelohnt, meint Andreas Kunze: „Im Laufe des 8D Company Building Pro-gram begannen wir, uns ehrgeizigere Ziele zu stecken, die ersten Kunden zu überzeugen und unser Team zu vergrößern.“

Diese Ziele hat Andreas längst über-troffen. KONUX wird mittlerweile als führendes Unternehmen für voraus-schauende Wartung und Datenanalyse für die Industrie 4.0 gehandelt. Das Team ist auf ca. 40 Mitarbeiter gewach-sen und hat mehrere große Kunden gewonnen, darunter die Deutsche Bahn, die als führendes Passagier- und Logistikunternehmen in mehr als 130 Ländern weltweit vertreten ist und jährlich über 1,6 Milliarden US-Dollar in die Instandhaltung der Infrastruktur investiert, und deren französisches Pendant, die staatliche Eisenbahnge-sellschaft SNCF.

Bereits in der Seed-Finanzierungsrunde hatte KONUX 1,6 Millionen Dollar Kapital eingesammelt. Im April 2017 folgte, angeführt von New Enterprise Associates (NEA), die Serie A. Genau ein Jahr später schloss das Unterneh-men seine bislang jüngste Kapitaler-höhung über 20 Millionen US-Dollar ab, an der sich - wiederum mit NEA im Lead - alle bisherigen Finanzinvestoren beteiligten. Ein toller Vertrauensbeweis für das Team von KONUX, über den sich Andreas und seine Gründerkolle-gen Vlad und Dennis ganz besonders freuten: „Unser gesamtes Setup mit unseren aktuellen Investoren passt zu hundert Prozent. In dieser perfekten Konstellation macht die Zusammenar-beit einfach Spaß!“ Damit hat KONUX seit Gründung insgesamt 38 Millionen Dollar von weltweit führenden Inve-storen erhalten.

Beim Weltwirtschaftsforum in Davis war KONUX als einer von weltweit nur 30 „Technology Pioneers“ mit dabei und trat damit in die Fußstapfen von Größen wie Google und Airbnb.

Auch die Ziele für die Zukunft sind ambitioniert: Bis zum Jahresende 2018 will KONUX in mehr als einem halben Dutzend internationaler Eisenbahn-märkte tätig sein und peilt nach wie vor den Börsengang am 22.2.22 an.

Wir wünschen weiterhin viel Erfolg!

von den Gründern

Hab Selbstvertrauen in deine Stärken – denn die Welt ist voll von Zweiflern und Besserwissern!!

Hole dir früh Feedback und entwick-le deine Idee am Markt entlang.

Jeder, der in einem Start-up mitar-beitet, muss in das Unternehmen investieren. Finde deshalb Leute, die ebenfalls von der Idee überzeugt sind.

Tipps

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Er studierte Maschinenbau an der TU München, als er die erste Geschäfts-chance witterte. Zwar wurde aus die-sem Start-up nichts, Thomas erkannte aber bald die nächste Chance: Intel hatte einen Businessplan-Wettbewerb zum Thema „Wearables“ ausgeschrie-ben. Thomas und sein Kumpel Paul

Günther waren schnell zur Stelle. Paul hatte bei BMW Werksführungen ge-geben und kannte die Arbeitsprozesse am Band. Thomas war Stipendiat im unternehmerischen Qualifizierungspro-gramm Manage&More (siehe S. 28 / 29) und kannte sich mit dem sogenannten „Design Thinking“ aus – ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Ziel des Design Thinking ist es, die Nut-zer- oder Kundensicht einzunehmen, auf diese Weise Lösungen zu entwi-ckeln und diese iterativ mit Prototypen beim Kunden auf Erfolg zu testen.

Manchen Menschen sieht man es ein fach an: Sie sind Unternehmer, Chancen-erkenner. So einer ist Thomas Kirchner.

PROGLOVE – DAS MÄRCHEN VON 101 PROTOTYPEN

Thomas Kirchner und Paul Günther – Gründer von ProGlove

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Design Thinking-Ansatz treu: Im MakerSpace, der 1.500 qm großen Hightech-Werkstatt in Garching, bauten sie einen Handschuh-Prototyp nach dem anderen, um diese immer wieder zu testen. Diese Tests konnte das Team sogar „live“ am Band bei BMW und Festo durchführen – dank der Teilnahme am 20-wöchigen Accelerator-Programm „TechFounders“ der UnternehmerTUM. Mitte Juli 2016 standen alle Zeichen auf Marktstart: Mittlerweile waren amerikanische Investoren an Board und das Team hatte sich finanzielle Unterstützung von Bayern Kapital gesichert. Und es kam der Tag, auf den das ganze Team monatelang hingearbeitet hatte: Die ersten hundert ProGloves rollten vom Band. Der perfekte Handschuh war nach ca. 100 Prototypen entstanden: der intelligente ProGlove, der bei jedem Scanvorgang vier bis fünf Sekunden Arbeitszeit spart, und das oft über 1.000 Mal am Tag!

Für Thomas geht das Märchen aber noch weiter: Inzwischen ist sein Team auf über 100 Mitarbeiter gewachsen sowie europaweit und in den USA tätig. Im April 2018 hat ProGlove seine zweite Finanzierungsrunde abgeschlos-sen. Außerdem sind neue Produkte wie ein Handschuh mit Display, zusätzliche Wearables, sowie weitere Anwendungsgebiete in Planung. Was ihn bei seiner Arbeit antreibt? Der Kampf um die bessere Lösung, um das bessere Produkt – eben ein geborener Design Thinker.

Thomas und Paul beobachteten die BMW-Werker bei ihrem Tun und fan-den heraus, dass alle mit Handschuhen arbeiten. Hier setzten sie ihre Lösung an: einen intelligenten Handschuh, der ihre Arbeit effizienter machen sollte. Eine Woche später schickten sie ihr Bewerbungsvideo ins Silicon Valley. Für das Video besorgten sie einen nor-malen Handschuh aus dem Baumarkt und befestigten einen ausgedienten MP3-Player darauf, der das intelligente System veranschaulichen sollte. Mit diesem Prototyp überzeugten sie die Jury und kamen ins Halbfinale. Der Gewinn: 50.000 US-Dollar für die Vorbereitung auf das Finale.

Für die entscheidende Präsentation flogen beide ins Silicon Valley, wo sie schließlich wieder überzeugten. Die Jury bestehend aus CEOs von Intel und Adidas wählte ProGlove auf den drit-ten Platz. Damit ernteten die jungen Unternehmer aber nicht nur 100.000 US-Dollar, der eigentliche Gewinn war die ungeheure Sichtbarkeit, die sie durch den Wettbewerb und die Folgen erhielten. Sie durften u.a. auf wichtigen Messen an vorderster Front des Intel Messestands Werbung für ProGlove machen. So kam es, dass sich von den 20 weltweit größten Auto-bauern 15 bei ihnen meldeten, um sich Kooperationen mit ProGlove zu sichern. Jetzt war das Team gefor-dert, schnell einen funktionstüchtigen Handschuh zu entwickeln. Thomas und sein Team blieben auch hier dem

von den Gründern

In realen Projekten lernst du schon während des Studiums das Geschäftsleben kennen.

Mach das, worin du gut bist undwas eine persönliche Bedeutung für dich hat!

Mit Teamarbeit kommt man zu deutlich besseren Ergebnissen!

Tipps

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schnell. Die TUM Studenten haben ein System entwickelt, das die Automati-sierung durch Roboter in der Gerüst-baubranche ermöglicht. Damit setzen sie völlig neue Maßstäbe in einem sonst eher konventionellen Industrie-zweig, und das sichert ihnen seit Be-ginn die Aufmerksamkeit einer ganzen Branche: „Wir waren auf einer Messe mit 3000 Besuchern und alle sind zu

uns gekommen, weil wir das einzigeStart-up zwischen etlichen etabliertenUnternehmen waren. Es gibt sonstkeine Start-ups in dem Bereich unddie Leute waren total neugierig undbegeistert von unserer Idee.“ (Artem)

Die damaligen Baurobotik-Studenten Artem und Leonidas hatten im Frühjahr 2016 die Idee, an einer vollautomati-sierten Baustelle zu arbeiten. Sie be-suchten das Businessplan-Grundlagen Seminar (siehe S. 27) und nahmen am zweiwöchigen Makeathon THINK.MAKE.START. teil, um aus ihrer Idee ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu

Wer Neues macht, fällt auf – das lernten Artem Kuchukov und seine Mitgründer Ekaterina Grib, Leonidas Pozikidis, Eirini Psallida, Alimzhan Rakhmatulin und Sebastian Weitzel

WIE KEWAZO NEUE MASSSTÄBE IM GERÜSTBAU SETZT

v. l.: Artem Kuchukov, Aleksandar Belberov, Alimzhan Rakhmatulin, Ekaterina Grib, Leonidas Pozikidis, Dmitry Chokovski, Eirini Psallida, Sebastian Weitzel. Autorin: Astrid Eckert

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IT und Wirtschaft mit – ein stabiler Grundstein für ihr Projekt. Unterstüt-zung bei der Realisierung erhielten die jungen Gründer anfangs von den TUM Gründungsberatern. Außerdem nutzten sie die Chance, im kostenlosen Co-Working Space der Unternehmer-TUM, den [x] Labs, ihr Geschäftskon-zept weiterzuentwickeln und im 1.500 qm großen MakerSpace an ihrem Roboter-Prototyp zu bauen.

KEWAZO konnte bereits einige großeMeilensteine auf seinem Weg verzeich-nen. Beim THINK.MAKE.START. Demo Day im Frühjahr 2016 knüpften sie wichtige Kontakte zur Industrie und machten im Anschluss ihr Projekt auf großen Industrieveranstaltungen wie der BAUMA, dem Hagener Gerüst-Fo-rum oder der Bundesfachtagung Ge-rüstbau bekannt: „Es war spannend zu sehen, wie viel Interesse unser Projekt in der Industrie weckt und deswegen haben wir uns entschieden, damit weiterzumachen.“ (Artem) Während einige Teammitglieder parallel noch an ihren Masterarbeiten geschrieben haben – die sich natürlich mit be-stimmten Fachbereichen von KEWAZO befasst haben – waren die anderen bereits Vollzeit am Gründungsprojekt tätig. Möglich war dies durch das EXIST Gründerstipendium, welches junge Start-up Teams finanziell unter-stützt und ihnen so die Chance gibt, ihr Projekt erfolgreich zu machen.

Und der Erfolg von KEWAZO kann sich sehen lassen. Das Team gewann bereits mehrere Start-up Wettbewerbe

entwickeln. Und das Schicksal spielte ihnen direkt in die Hände. Bei THINK.MAKE.START. trafen sie nicht nur auf ihre zukünftigen Mitgründer von KEWAZO, sondern erkannten nach intensiven Gesprächen mit Fachleuten aus der Industrie auch ein Problem in der Baubranche, das zukunftsweisend für sie sein sollte: Arbeitskräfteman-gel. „Es gibt kaum Menschen, die am Gerüstbau arbeiten wollen. Die Arbeit ist körperlich auf Dauer einfach zu brutal. Man muss täglich ca. eine Tonne Material manuell transportieren und viele Bauteile sind sehr groß und schwer.“ (Artem)

Die Lösung dafür lag für das interdis-ziplinäre Team plötzlich auf der Hand. Sie brauchten ein Robotersystem, das effizient, sicher und flexibel den Trans-port von Gerüstteilen übernehmen konnte. So etwas hatte vor ihnen noch keiner entwickelt. Im Vergleich zu standardisierten Abläufen in Fabriken, in denen Roboter bereits Arbeitsab-läufe in vielen Bereichen übernehmen, sieht es beim Gerüstbau ganz anders aus. „Der Boden und die Transport-wege sind auf jeder Baustelle anders. Viele Faktoren sind undefiniert, was es schwer macht, hier Robotik anzuwen-den. Daher kam uns die Idee, dass die Roboter die Strukturen, auf denen sie laufen, am besten selber aufbauen müssen. Und danach auch wieder abbauen.“ (Artem)

Das Team bringt Wissen aus den Bereichen Bau- und Automatisierungs-ingenieurwesen, Raumfahrttechnik,

in Deutschland und Österreich, u. a. den TUM IdeAward 2017. Im April 2018 schloss KEWAZO die Seed-Finan-zierungsrunde über 1,1 Mio. Euro ab.Aktuell arbeiten die Gründer an Labor- und Feldtests des technischen Prototyps ihres Robotersystems. Folgen sollen daraufhin Pilotprojekte mit Kunden – führenden Gerüstbauunter-nehmen und Industriedienstleistern – und die Entwicklung des Vorserien-Produktes. Das Interesse seitens der Industrie ist groß: „Es gibt viele Firmen, die unser System ausprobieren wollen. Viele Gerüstbauunternehmen haben Aufträge und Material, aber nicht genügend Arbeitskräfte. Da kommen wir ins Spiel.“ (Artem) Gute Aussichten für den Markteintritt von KEWAZO in 2019.

von den Gründern

Habt keine Angst vor Kritik. Es ist sehr wichtig, viel Feedback zu bekommen und flexibel zu sein, um seine Lösung zu optimieren.

Findet die richtigen Menschen für euer Team, damit ihr eure Kräfte gemeinsam auf eine Sache konzen-trieren könnt.

Prüft schon am Anfang, ob es einen Markt für eure Idee gibt und arbeitet nicht einfach blind drauf los.

Tipps

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beim Makeathon THINK.MAKE.START. der UnternehmerTUM (siehe S. 27) zusammenschlossen. Die vier TUM Stu-denten wollten mobile Apps auf Spie-gel projizieren, um zum Beispiel beim Händewaschen schon die Abfahrts-zeiten vom nächsten Bus checken zu können. Eine online Marktrecherche ergab 100 Prozent Zustimmung der über 200 Befragten – glänzende Aus-sichten für das Projekt.

Doch dann kam es anders. Bei THINK.MAKE.START. lernte das Team mit Hilfe der Methode „Rapid Prototyping“ einen ersten haptischen Prototyp zu bauen, um die Idee auf der Straße potenziellen Kunden präsentieren zu können. Und ab da nahm die Erfolgs-geschichte ihren Lauf. „Nach den Umfragen, Gesprächen mit den Leuten und viel Recherchearbeit haben wir festgestellt, dass man die Technologie am besten im Fitnessstudio einsetzen könnte.“ (Vladimir) Diesen Anstoß nahm sich das Team zu Herzen, re-cherchierte anschließend etliche Daten

Zum Gründen braucht man eine super Idee – und die haben wir! So dachten es Vladimir Kondic, Giorgi Khubua, Georgi Anastasov und Dimitar Magurev, als sie sich im Oktober 2016

SOLOS – VON DER IDEE ZUR FITNESS-REVOLUTION

v. l.: Giorgi Khubua, Georgi Anastasov, Vladimir Kondic und Dimitar Magurev – Gründer von SOLOS

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haben, obwohl wir ja nur einen Proto-typ hatten.“ (Georgi A.)

Kurze Zeit später landete das Team dann seinen nächsten großen Coup: die Aufnahme in das Acceleratorpro-gramm TechFounders. Dies sicherte dem Team nicht nur eine Kooperation mit der Adidas Anticipation GmbH, sondern auch eine erste Basisfinanzie-rung, intensives Coaching und Mento-ring mit Gründungsexperten und den Zugang zur 1.500 qm großen High-tech-Werkstatt MakerSpace. Ein großer Schritt voller Herausforderungen für die jungen Gründer: „Wir wussten, dass andere Start-ups teilweise schon drei Jahre auf dem Markt waren, bevor sie zu TechFounders kamen. Das hat uns natürlich unter großen Druck gesetzt, aber gleichzeitig waren wir extrem glücklich, weil uns klar wurde, jetzt geht’s los, das ist nicht mehr nur ein Projekt, jetzt müssen wir gründen!“ (Dimitar)

Und das ist ihnen gelungen. SOLOS bietet heute eine digitalisierte Spie-gelfläche an, die mit hochmodernen Sensoren ausgestattet ist. Dadurch misst SOLOS unterschiedlichste Arten von Bewegungen des Nutzers aus der Distanz, ohne dass der Nutzer etwas am Körper tragen muss. Der Spiegel zeigt wie die Übung durchgeführt wer-den soll, erkennt und korrigiert Fehler

über den Fitnessmarkt in Deutschland und baute schließlich in den letzten Stunden vor dem großen Finale, dem THINK.MAKE.START. Demo Day, noch einen komplett neuen Prototyp.

Das Team gewann den ersten Platz beim THINK.MAKE.START. Demo Day und erhielt im Anschluss Einladungen von großen Unternehmen aus der Finanz- und Automobilindustrie, sowie wichtigen Ausstellungen und Messen, wo sie ihren Prototyp präsentieren und weiter bekannt machen konnten.

Im Februar 2017, nur vier Monate nach Start des Projektes, passierte dann etwas, mit dem die Gründer bis dato nie gerechnet hätten: Sie gewan-nen den „Brandnew Award“ in der Kategorie „Digital“ auf der ISPO, der größten Sportmesse der Welt.

„Die Leute waren einfach begeistert von unserem Produkt. Es gab über 800 Bewerbungen für den Award, die sechs Finalisten waren dann vor Ort. Alle anderen waren etablierte Unter-nehmen mit Standorten in mehreren Ländern. Und am Ende haben wir gewonnen!“(Giorgi K.) Nach diesem großartigen Erfolg und der damit verbundenen Präsenz in den Medien, erhielt das Team weltweite Anfragen von Anbietern, die Interesse an dem neuen, digitalen Fitnesstrainer hatten.

„Alle wollten auf einmal unser Produkt

in Echtzeit über visuelle Elemente direkt auf der Spiegeloberfläche. Mit diesem innovativen Produkt gewann das Team im Juni 2018 den Bran-chenaward für Start-ups vom Hotel-verband Deutschland (IHA).

von den Gründern

Nichts ist erfüllender, als selber an einem Gründungsprojekt zu arbei-ten. Es ist zwar stressig, aber es ist richtig cool, vor allem für Studenten. Probiert es aus!

Habt keine Angst Fehler zu machen. Die gehören dazu.

Die UnternehmerTUM unterstützt euch bei eurer Idee. Informiert euch, es ist unglaublich, wie viel dort für Studenten angeboten wird.

Tipps

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MANAGE DICHSELBST UNDINFORMIERE DICH!Eisenhower-Methode, Literaturund Persönlichkeitstests

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Bei Manage&More und in unseren Lehrveranstaltungen zeigen wir dir, wie du beim Thema Selbstmanagement weiterkommst (siehe S. 26). Ein gutes Beispiel ist die Eisenhower-Methode.

EISENHOWER-METHODE

WIC

HTI

G

DRINGENDNICHT

DRINGEND

NIC

HT

WIC

HTI

G

3

1 Wichtig und dringend sind z. B.Anrufe von erzürnten Kunden. Kunden können auch Teammit-glieder aus einem Projekt sein!

2 Alle wichtigen, aber nicht drin-genden Aufgaben sind z. B. lang-fristige Planungen. Diese Aufga-ben können notiert und erledigt werden, sobald Zeit vorhanden ist. Vorsicht: das Ignorieren dieser Aufgaben führt über kurz oder lang zum Anschwellen des ersten Bereichs.

3 Nicht wichtige, aber dringende Aufgaben sollten delegiert werden. Kann man nicht delegieren, sollte man sich ein Zeitfenster am Tag für diese notwendigen Aufgaben reservieren.

4 Diese Aufgaben gehören in den Papierkorb.

Am schwierigsten ist der Bereich 3 zu managen, da viele Menschen es genießen, immer gefragt zu werden. Allerdings erzeugt der Trubel des Dringlichen häufig nur die Illusion von Wichtigkeit. Zeit, die man in den Bereichen 3 und 4

einsparen kann, investiert man am sinnvollsten in den Bereich 2, da man sich hier mit Dingen befasst, die einem wichtig sind.

1 2

4

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LITERATUR UND PERSÖNLICHKEITSTESTS Soft Skills

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Schönenberger, H. (2005): Kommunikation von

Unternehmertum.

Timmons, J. A. / Spinelli, S. (2009): New Venture

Creation. Entrepreneurship for the 21st Century.

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Impressum

Herausgeber: UnternehmerTUM GmbH

Verantwortlich für den Inhalt: Oliver Bücken,

[email protected]

Texte und Interviews:

Oliver Bücken, Patrycja Krauzowicz

Oliver Bücken, Dipl.-Kaufmann, ist Mitgründer

eines E-Commerce-Unternehmens und engagiert

sich als Business Angel bei Start-ups. Zuvor hat er

in der Beteiligungsindustrie gearbeitet. Er leitet

den Bereich „Entrepreneurship & Tech Education“

an der UnternehmerTUM.

Patrycja Krauzowicz, M.A., absolvierte Master

Sprache, Kultur, Translation an der Universität

Mainz. Zuvor arbeitete sie als Project Manager in

der Übersetzungsbranche. An der Unternehmer-

TUM organisiert sie die Vorlesung „Innovative

Unternehmer“ und ist für das Marketing der

techTALENTS Formate zuständig.

Gestaltung: Richard Stry

14., überarbeitete und erweiterte Auflage

© UnternehmerTUM 2018

UnternehmerTUM GmbH

Lichtenbergstr. 6

85748 Garching

Tel. +49 (0) 89-18 94 69 - 0

Fax +49 (0) 89-18 94 69 - 1199

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Bildnachweis

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Bert Willer (S.06, 12, 20, 30)

UnternehmerTUM (S.16, 44)

Karl Schlecht Stiftung (S. 28)

TUfast (S.36)

ALTANA AG (S. 40 Foto von Frau Pfister

und Herrn Wltschek)

TB Digital Services GmbH (S.42)

Marcus Ebener (S.48)

Customized Drinks GmbH (S.52)

ParkHere (S.54)

KONUX (S.56)

ProGlove (S.58)

KEWAZO/ Astrid Eckert (S.60)

SOLOS (S.62)

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