Ein hierarchisch selbstorganisiertes Wirt-Gast-Netzwerk an der Fest-flüssig-Grenzfläche für die...

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Wirt-Gast-Chemie DOI: 10.1002/ange.200705527 Ein hierarchisch selbstorganisiertes Wirt-Gast-Netzwerk an der Fest-flüssig-Grenzfläche für die Manipulation einzelner Moleküle** Christoph Meier, Katharina Landfester, Daniela Kɒnzel, Thomas Markert, Axel Groß und Ulrich Ziener* Die Herstellung funktioneller molekularer Architekturen ist eines der zentralen Forschungsgebiete in der Nanotechnolo- gie. Fɒr Anwendungen als molekulare Speicher und Quan- tenrechner mɒssen Molekɒle in sich wiederholenden Struk- turen angeordnet werden sowie in kontrollierter Weise adressier- und manipulierbar sein. Die Selbstorganisation molekularer Bauelemente mit der FȨhigkeit zur Bildung von Wasserstoffbrɒcken ist eine geeignete Methode, um geord- nete und porɆse zweidimensionale (2D), ɒber Wasserstoff- brɒcken stabilisierte Netzwerke (HBN) zu erhalten. [1, 2] Diese 2D-Netzwerke sind in der Lage, organische und anorganische Gastmolekɒle in hoch geordneten Strukturen zu binden, deren Topologie durch die Struktur des Wirtnetzwerks vor- gegeben ist. [3] Bisherige Arbeiten zur kontrollierten Mani- pulation funktioneller Gastmolekɒle mit Rastertunnelmi- kroskopie (RTM) beschrȨnkten sich bislang auf die kontrol- lierte Desorption oder die Verschiebung einzelner Molekɒle auf der OberflȨche. [4–8] WȨhrend unter Ultrahochvakuumbe- dingungen (UHV) nur die adsorbierten Molekɒle fɒr eine Manipulation zur Verfɒgung stehen, stellt eine ɒberstehende LɆsungsmittelphase an der Fest-flɒssig-GrenzflȨche einen fast unerschɆpflichen Vorrat an Molekɒlen dar. Deshalb ist diese Umgebung optimal fɒr die Untersuchung der kontrol- lierten Adsorption gelɆster Gastmolekɒle in einem Wirt- netzwerk. Die Funktion der ɒberstehenden LɆsung als „Tinte“ wird in rastersondenmikroskopischen Lithographie- methoden wie der Austauschlithographie [9] und der Dip-Pen- Lithographie [10] genutzt, um die chemische Zusammenset- zung und die Struktur von OberflȨchen auf einer Skala unter 100 nm mit einer maximalen AuflɆsung von 15 nm zu beein- flussen. [11] Fɒr eine kontrollierte Adsorption von Gastmolekɒlen in ein HBN muss das Wirt-Gast-System folgende Kriterien er- fɒllen: 1) Das Wirtnetzwerk muss von dem Manipulations- prozess unbeeinflusst bleiben, 2) die Bewegung der manipu- lierten Komponenten muss langsam genug sein, um die Er- gebnisse der Manipulation mit dem RTM verfolgen zu kɆnnen, und 3) die Besetzung des Wirts sollte gering sein, sodass freie PlȨtze zur Verfɒgung stehen. Diese Bedingungen verlangen ausbalancierte Adsorbat-Adsorbat- und Adsorbat- Substrat-Wechselwirkungen. Hier prȨsentieren wir ein Wirt-Gast-System, das die Be- dingungen fɒr eine rȨumlich kontrollierte, spitzeninduzierte Manipulation einzelner Molekɒle erfɒllt. Im Anschluss an die Beschreibung der Eigenschaften unseres Wirt-Gast-Systems demonstrieren wir die spitzeninduzierte Desorption im Wirtnetzwerk immobilisierter Gastmolekɒle. Des Weiteren zeigen wir zum ersten Mal die spitzeninduzierte Adsorption gelɆster Molekɒle in einzelne KavitȨten des Wirtnetzwerks an der Fest-flɒssig-GrenzflȨche. Das C 2v -symmetrische Oli- gopyridin 3,3-BTP bildet auf hoch geordnetem pyrolytischem Graphit (HOPG) ein polymorphes supramolekulares HBN. Das porɆse 2D-Netzwerk wurde verwendet, um mit Kup- fer(II)-phthalocyanin (CuPc) als Gastspezies eine hierar- chisch selbstorganisierte Wirt-Gast-Architektur aufzubauen. Die Besetzung einzelner KavitȨten mit CuPc lȨsst sich mit einem an die Tunnelspitze angelegten Spannungspuls in Analogie zu „Schreiben“ und „Radieren“ kontrollieren. Kɒrzlich berichteten wir ɒber die Abscheidung von 3,3- BTP aus einer gesȨttigten 1,2,4-Trichlorbenzol(TCB)-LɆsung (1.5 ň 10 3 mol L 1 ) auf HOPG. Dabei bildet sich ein dicht gepacktes Netzwerk mit linearer Anordnung der einzelnen Molekɒle, das durch schwache intermolekulare Wasserstoff- brɒcken zwischen den terminalen Pyridylringen stabilisiert ist. [2] Die Abscheidung aus verdɒnnter LɆsung (3 ň 10 5 mol L 1 ) fɒhrt zu einer porɆsen 2D-Nanostruktur mit Fernordnung, die im Folgenden als Zahnradstruktur be- zeichnet wird (siehe die Hintergrundinformationen). [12] Die KavitȨten der Zahnradstruktur haben einen Durchmesser [*] C. Meier, Prof.Dr. K. Landfester, Dr. U. Ziener Institut fɒr Organische Chemie III/Makromolekulare Chemie UniversitȨt Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm (Deutschland) Fax: (+ 49) 731-50-22883 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.uni-ulm.de/oc3/index.html D. Kɒnzel, T. Markert, Prof. Dr. A. Groß Institut fɒr Theoretische Chemie UniversitȨt Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm (Deutschland) [**] Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft fɒr die finanzielle Unterstɒtzung im Rahmen des SFB 569 und H. Hoster fɒr die Analyse der Nahordnung. Hintergrundinformationen zu diesem Beitrag sind im WWW unter http://www.angewandte.de zu finden oder kɆnnen beim Autor angefordert werden. Angewandte Chemie 3881 Angew. Chem. 2008, 120, 3881 –3885 # 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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Wirt-Gast-ChemieDOI: 10.1002/ange.200705527

Ein hierarchisch selbstorganisiertes Wirt-Gast-Netzwerk an derFest-fl�ssig-Grenzfl�che f�r die Manipulation einzelner Molek�le**Christoph Meier, Katharina Landfester, Daniela K�nzel, Thomas Markert, Axel Groß undUlrich Ziener*

Die Herstellung funktioneller molekularer Architekturen isteines der zentralen Forschungsgebiete in der Nanotechnolo-gie. F�r Anwendungen als molekulare Speicher und Quan-tenrechner m�ssen Molek�le in sich wiederholenden Struk-turen angeordnet werden sowie in kontrollierter Weiseadressier- und manipulierbar sein. Die Selbstorganisationmolekularer Bauelemente mit der F#higkeit zur Bildung vonWasserstoffbr�cken ist eine geeignete Methode, um geord-nete und por&se zweidimensionale (2D), �ber Wasserstoff-br�cken stabilisierte Netzwerke (HBN) zu erhalten.[1,2] Diese2D-Netzwerke sind in der Lage, organische und anorganischeGastmolek�le in hoch geordneten Strukturen zu binden,deren Topologie durch die Struktur des Wirtnetzwerks vor-gegeben ist.[3] Bisherige Arbeiten zur kontrollierten Mani-pulation funktioneller Gastmolek�le mit Rastertunnelmi-kroskopie (RTM) beschr#nkten sich bislang auf die kontrol-lierte Desorption oder die Verschiebung einzelner Molek�leauf der Oberfl#che.[4–8] W#hrend unter Ultrahochvakuumbe-dingungen (UHV) nur die adsorbierten Molek�le f�r eineManipulation zur Verf�gung stehen, stellt eine �berstehendeL&sungsmittelphase an der Fest-fl�ssig-Grenzfl#che einenfast unersch&pflichen Vorrat an Molek�len dar. Deshalb istdiese Umgebung optimal f�r die Untersuchung der kontrol-lierten Adsorption gel&ster Gastmolek�le in einem Wirt-netzwerk. Die Funktion der �berstehenden L&sung als„Tinte“ wird in rastersondenmikroskopischen Lithographie-methoden wie der Austauschlithographie[9] und der Dip-Pen-Lithographie[10] genutzt, um die chemische Zusammenset-zung und die Struktur von Oberfl#chen auf einer Skala unter100 nm mit einer maximalen Aufl&sung von 15 nm zu beein-flussen.[11]

F�r eine kontrollierte Adsorption von Gastmolek�len inein HBN muss das Wirt-Gast-System folgende Kriterien er-f�llen: 1) Das Wirtnetzwerk muss von dem Manipulations-

prozess unbeeinflusst bleiben, 2) die Bewegung der manipu-lierten Komponenten muss langsam genug sein, um die Er-gebnisse der Manipulation mit dem RTM verfolgen zuk&nnen, und 3) die Besetzung des Wirts sollte gering sein,sodass freie Pl#tze zur Verf�gung stehen. Diese Bedingungenverlangen ausbalancierte Adsorbat-Adsorbat- und Adsorbat-Substrat-Wechselwirkungen.Hier pr#sentieren wir ein Wirt-Gast-System, das die Be-

dingungen f�r eine r#umlich kontrollierte, spitzeninduzierteManipulation einzelner Molek�le erf�llt. Im Anschluss an dieBeschreibung der Eigenschaften unseres Wirt-Gast-Systemsdemonstrieren wir die spitzeninduzierte Desorption imWirtnetzwerk immobilisierter Gastmolek�le. Des Weiterenzeigen wir zum ersten Mal die spitzeninduzierte Adsorptiongel&ster Molek�le in einzelne Kavit#ten des Wirtnetzwerksan der Fest-fl�ssig-Grenzfl#che. Das C2v-symmetrische Oli-gopyridin 3,3’-BTP bildet auf hoch geordnetem pyrolytischemGraphit (HOPG) ein polymorphes supramolekulares HBN.Das por&se 2D-Netzwerk wurde verwendet, um mit Kup-fer(II)-phthalocyanin (CuPc) als Gastspezies eine hierar-chisch selbstorganisierte Wirt-Gast-Architektur aufzubauen.Die Besetzung einzelner Kavit#ten mit CuPc l#sst sich miteinem an die Tunnelspitze angelegten Spannungspuls inAnalogie zu „Schreiben“ und „Radieren“ kontrollieren.

K�rzlich berichteten wir �ber die Abscheidung von 3,3’-BTP aus einer ges#ttigten 1,2,4-Trichlorbenzol(TCB)-L&sung(1.5 F 10�3 molL�1) auf HOPG. Dabei bildet sich ein dichtgepacktes Netzwerk mit linearer Anordnung der einzelnenMolek�le, das durch schwache intermolekulare Wasserstoff-br�cken zwischen den terminalen Pyridylringen stabilisiertist.[2] Die Abscheidung aus verd�nnter L&sung (3 F10�5 molL�1) f�hrt zu einer por&sen 2D-Nanostruktur mitFernordnung, die im Folgenden als Zahnradstruktur be-zeichnet wird (siehe die Hintergrundinformationen).[12] DieKavit#ten der Zahnradstruktur haben einen Durchmesser

[*] C. Meier, Prof. Dr. K. Landfester, Dr. U. ZienerInstitut f#r Organische Chemie III/Makromolekulare ChemieUniversit*t Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm (Deutschland)Fax: (+49)731-50-22883E-Mail : [email protected]: http://www.uni-ulm.de/oc3/index.html

D. K#nzel, T. Markert, Prof. Dr. A. GroßInstitut f#r Theoretische ChemieUniversit*t Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm (Deutschland)

[**] Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft f#r diefinanzielle Unterst#tzung im Rahmen des SFB 569 und H. Hosterf#r die Analyse der Nahordnung.

Hintergrundinformationen zu diesem Beitrag sind im WWW unterhttp://www.angewandte.de zu finden oder kFnnen beim Autorangefordert werden.

AngewandteChemie

3881Angew. Chem. 2008, 120, 3881 –3885 � 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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von ca. 1.6 nm. Nach Zugabe einer L&sung von CuPc in TCB(1.7 F 10�5 molL�1) zu einer Graphitoberfl#che mit dem po-r&sen 3,3’-BTP-Netzwerk erscheinen im Netzwerk hellescheibenf&rmige Kontraste mit einem Durchmesser von ca.1.4 nm, die statistisch in den Kavit#ten gebundenen CuPc-Molek�len zuzuordnen sind. Diese Merkmale erscheinen nurnach Zugabe einer CuPc-L&sung zu der Zahnradstruktur undselektiv in den Kavit#ten des Netzwerks. Die Wirt-Gast-Wechselwirkung ist ausschließlich auf die Bildung der Kavi-t#ten in der supramolekularen Zahnradstruktur zur�ckzu-f�hren; eine Stabilisierung �ber intermolekulare Donor-Ak-zeptor-Wechselwirkungen, wie f�r cyclische Oligothiopheneund C60 berichtet, ist auszuschließen.

[13]

Die Elementarzelle des Wirtnetzwerks #ndert sich durchdie Einlagerung der CuPc-Molek�le im Rahmen des experi-mentellen Fehlers nicht. Unseres Wissens bildet CuPc an derFest-fl�ssig-Grenzfl#che keine stabilen Monoschichten. DasHBN stabilisiert die CuPc-Molek�le in der Funktion alsTemplat. Der diffuse Tunnelkontrast unbesetzter Kavit#tenerreicht beinahe die gleiche Intensit#t wie dieMolek�le in derUmgebung (Einschub in Abbildung 1b). Es ist denkbar, dass

schwach gebundene L&sungsmittel- oder 3,3’-BTP-Molek�leaus der �berstehenden L&sung in den Kavit#ten coadsorbiertsind. Die hohe Mobilit#t (Rotation) der schwach gebunde-nen, coadsorbierten Spezies f�hrt zu dem beobachteten dif-fusen Kontrast. Die D4h-Symmetrie der eingelagerten CuPc-Molek�le wird in den RTM-Aufnahmen nicht deutlich, siewerden als helle Scheiben abgebildet. Die C6h-Symmetrie desHohlraums und die D4h-Symmetrie der CuPc-Gastmolek�lef�hren zu drei energetisch #quivalenten Adsorptionsgeome-trien f�r CuPc in den Kavit#ten (Abbildung 2). Bei Raum-temperatur sind die CuPc-Molek�le thermisch zur Rotationangeregt. Da Rechnungen f�r quadratisch-planar koordi-nierte Cu-Zentren mit den meisten Kraftfeldern nicht m&g-lich sind (siehe die Hintergrundinformationen), ließ sich dieStabilisierungsenergie von CuPc im Netzwerk nicht direktbestimmen. Aus diesem Grund berechneten wir die Stabili-sierungsenergie von Phthalocyanin (H2Pc). Diese Energiesollte dem Wert f�r CuPc #hnlich sein, da die Stabilisierunghaupts#chlich �ber Van-der-Waals-Wechselwirkungen und

Wasserstoffbr�cken erfolgt. Sch#tzungen f�r H2Pc in einerKavit#t mit unterschiedlichen Kraftfeldmethoden ergabeneine Rotationsbarriere um 40 kJmol�1. Bei Annahme eineseher kleinen Vorfaktors k0 = 1·1010 s�1 aufgrund des gro-ßen Tr#gheitsmoments des H2Pc-Molek�ls wurde eine Rota-tionsgeschwindigkeitskonstante von k = k0exp(Ea/kBT)� 2000 s�1 ermittelt. Bei RT #ndern die CuPc-Molek�le ihreOrientierung somit ungef#hr zweitausend Mal pro Sekunde,was mit der Rastergeschwindigkeit des RTM nicht mehraufl&sbar ist und zu einer Abbildung der Oberlagerung allerZust#nde f�hrt. Phnliches wurde auch bei RT unter UHV-Bedingungen f�r CuPc auf einer hexagonalen C60-Phase

[14]

und f�r das Zinkoctaethylporphyrin mit vierz#hliger Sym-metrie in einem hexagonalen Molek�lnetzwerk[15] beobach-tet. In unseren Rechnungen wurde das L&sungsmittel nichtber�cksichtigt. Da es auf Gleichgewichtskonfiguration wieObergangszustand gleichermaßen einwirkt, ist sein Einflussauf die Bestimmung der Rotationsbarriere vernachl#ssigbar.Die Ergebnisse der Rechnungen zum Wirt-Gast-Netzwerkauf zwei Lagen Graphit sind in Abbildung 2 gezeigt. Jeweilssechs 3,3’-BTP-Molek�le ordnen sich in einer C6h-symmetri-schen zahnradartigen Struktur an, wobei die Molek�le auf-grund der Spiegelsymmetrie entlang der Gittervektoren inallen drei m&glichen Orientierungen bez�glich der Substrat-gitterachsen vorliegen.Die Stabilisierungsenergien eines Phthalocyaninmolek�ls

und eines 3,3’-BTP-Molek�ls (404.3 bzw. 467.9 kJmol�1) imWirtnetzwerk wurden mit dem UFF-Kraftfeld berechnet. Dieentsprechende Energie eines coadsorbierten 3,3’-BTP-Mole-k�ls ist somit nur geringf�gig kleiner als die eines 3,3’-BTP-Molek�ls imHBN (473.7 kJmol�1). Vergleichbare Ergebnisse

Abbildung 1. a) HochaufgelFstes RTM-Bild des Wirt-Gast-Netzwerksnach Zugabe von CuPc zum 3,3’-BTP-Netzwerk. Das Wirtnetzwerk istaufgrund der Tunnelbedingungen mit inversem Kontrast abgebildet.b) Das Wirt-Gast-Netzwerk nach einer zweiten Zugabe der CuPc-LFsung zum Netzwerk in (a). Der Einschub (11 nmG11 nm) zeigt einebesetzte Kavit*t und die rhombische Elementarzelle des Wirtnetz-werks.

Abbildung 2. Molekulare Struktur des Wirt-Gast-Netzwerks und rhom-bische Elementarzelle. Ein einzelnes Zahnrad ist mit einem schwarzenKreis hervorgehoben. Ein 3,3’-BTP-Molek#l, das in eine Kavit*t eingela-gert ist, ist schwarz umrissen. Eingelagerte CuPc-Molek#le in den dreienergetisch *quivalenten Adsorptionsgeometrien sind mit gestrichel-ten Kreisen hervorgehoben. An der Fest-fl#ssig-Grenzfl*che sind dieKavit*ten haupts*chlich mit coadsorbierten 3,3’-BTP-Molek#len be-setzt.

Zuschriften

3882 www.angewandte.de � 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2008, 120, 3881 –3885

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wurden mit anderen Kraftfeldern erhalten. Diese Stabilisie-rungsenergien wurden ohne Ber�cksichtigung des L&sungs-mittels bestimmt, das jedoch einen erheblichen Einfluss aufdie Stabilisierungsenergie aus�bt, sodass die berechnetenEnergien nur qualitative Aussagen liefern. In zus#tzlichenAdsorptionsexperimenten konnten wir eine Immobilisierungweder von C60 noch von Coronen beobachten. F�r beideMolek�le waren mit dem Dreiding-Kraftfeld in einem Tri-mesins#urenetzwerk auf Graphit zuvor deutlich geringereStabilisierungsenergien berechnet worden.[6] Aufgrund derqualitativ #hnlichen Stabilisierungsenergien von CuPc und3,3’-BTP im Netzwerk und unter der Annahme, dass einGleichgewicht zwischen schwach adsorbierten und gel&stenMolek�len vorliegt, ist eine Konkurrenz beider Komponen-ten um die Besetzung der Kavit#ten wahrscheinlich. Dem-nach sollte die Besetzung mit CuPc direkt von der Konzen-tration an CuPc in der �berstehenden L&sung abh#ngen.Die Besetzung der Kavit#ten des Wirtnetzwerks bei einer

CuPc-Konzentration von 1.7 F 10�5 molL�1 und einer 3,3’-BTP-Konzentration von 3F 10�5 molL�1 (zusammen in ca.10 mL) betr#gt ca. 16% und nimmt mit der Zeit nicht zu(Abbildung 1a). Eine Zugabe von weiteren 10 mL derselbenCuPc-L&sung nach (beinahe) vollst#ndigem Verdampfen desL&sungsmittels erh&hte die Besetzung auf ca. 31% (Abbil-dung 1b). Eine Analyse der Nahordnung zeigt, dass die ad-sorbierten CuPc-Molek�le zuf#llig in den Kavit#ten verteiltsind, was die Tatsache unterstreicht, dass zwischen denGastmolek�len keine nennenswerten Wechselwirkungenvorliegen.[16] Das Wirt-Gast-System l#sst sich demnach mitLangmuir-Adsorptionsisothermen beschreiben. Damit be-rechneten wir die Gleichgewichtskonstanten f�r CuPc und3,3’-BTP zu Kads(CuPc) = (21.2� 0.6) F 104 Lmol�1 undzu Kads(BTP) = (55.9� 2.6) F 104 Lmol�1; entsprechendberechneten wir die Adsorptionsenthalpien zu DGads(CuPc)=�(30.4�0.1) kJmol�1 sowie zu DGads(BTP)=�(32.8�0.1) kJmol�1 (siehe die Hintergrundinformationen).Wie qualitativ theoretisch vorhergesagt, ist die Stabilisie-rungsenergie f�r 3,3’-BTP in den Netzwerkkavit#ten aufHOPG gr&ßer als f�r CuPc. Beide Adsorptionsenthalpienbefinden sich im erwarteten Bereich der Physisorption.Diesen Daten zufolge ließe sich eine nahezu vollst#ndigeBesetzung der Kavit#ten mit CuPc erst mit einer Konzen-tration von ca. 8 F 10�3 molL�1 erreichen, was die L&slichkeitvon CuPc in TCB bei weitem �bersteigt.Die geringe und einstellbare Besetzung der Kavit#ten des

Wirtnetzwerks erlaubt bereits eine nichtselektive Manipula-tion, macht das System CuPc/3,3’-BTP dar�ber hinaus aber zueinem vielversprechenden Kandidaten f�r die selektive Ma-nipulation einzelner Gastmolek�le an der Fest-fl�ssig-Grenzfl#che. Die starken Wechselwirkungen des ausgedehn-ten p-Systems von 3,3’-BTP mit dem Graphitsubstrat sowiedie starken intermolekularen Wasserstoffbr�cken zwischeneinzelnen physisorbierten 3,3’-BTP-Molek�len f�hren zueinem #ußerst stabilen Netzwerk. Die mittlere Verweildauereines CuPc-Molek�ls in einer Wirtkavit#t wurde aus einerAnalyse der Verweildauer von 97 CuPc-Molek�len zu (435�20) s bestimmt; dieser Wert #ndert sich beim Abrastern mitverschiedenen Tunnelparametern (10 bis 20 pA, �0.5 bis�1.0 V) nicht nennenswert. Im Vergleich zu anderen Syste-

men ist der Wirt-Gast-Austausch im CuPc/3,3’-BTP-Netz-werk sehr langsam.[17]

Die spitzeninduzierte Desorption eines einzelnen CuPc-Molek�ls mithilfe eines Spannungspulses (+ 2 V, 10 ms) istin Abbildung 3a gezeigt. Der Prozess ist selektiv f�r dasmit der Spitze anvisierte CuPc-Molek�l und in (76� 13)%der Manipulationsereignisse erfolgreich (siehe die Hinter-grundinformationen). Wir konnten in nachfolgenden Bildernkein „Wiederauff�llen“ der geleerten Kavit#ten beobachten,wobei nicht auszuschließen ist, dass erfolglose Manipulatio-nen von einem sofortigen Wiederbesetzen der Kavit#t mitCuPc direkt nach dem Spannungspuls herr�hren.

Neben dem regioselektiven „Radieren“ eines einzelnenCuPc-Molek�ls l#sst sich mit definierten Spannungspulsen(�2 V, 10 ms) eine Adsorption von CuPc in einzelne Kavit#teninduzieren. Dieser „Schreibprozess“ ist f�r ein einzelnesCuPc-Molek�l in Abbildung 3b gezeigt. Um die Adsorptionvon CuPc in das Wirtnetzwerk zu induzieren, wurden mit derSpitze einzelne Kavit#ten anvisiert und Spannungspulse an-gelegt. Das RTM-Bild direkt nach dem Spannungspuls zeigteine zus#tzliche helle Scheibe in der Kavit#t des Netzwerks, inder sich zuvor kein CuPc befunden hat (Abbildung 3b). Diespitzeninduzierte Adsorption ist jedoch nicht sehr selektivbez�glich der anvisierten Kavit#t, was m&glicherweise aufden relativ großen Spitzen-Proben-Abstand zur�ckzuf�hrenist (�ber 1 nm bei einem Tunnelwiderstand von 70 GW f�rVBias = �0.7 V, IT = 10 pA). Die laterale Aufl&sung unsererMethode ist prinzipiell durch den Abstand der benachbarten

Abbildung 3. Demonstration der beiden Manipulationsexperimentedurch RTM-Bildsequenzen (21.8 nmG21.8 nm) und statistische Analy-sen. Die Pfeile geben die Position der Tunnelspitze w*hrend des Span-nungspulses an, die Kreise markieren die Kavit*t nach der Manipulati-on. Die rhombische Elementarzelle des Wirtnetzwerks ist aus Gr#ndender Ibersicht eingezeichnet. a) Bildsequenz vor und nach „Radieren“eines eingelagerten CuPc-Molek#ls aus der Zahnradstruktur. Auftra-gung der Zahl an desorbierten CuPc-Molek#len vor der Manipulation(intrinsische Dynamik, NPuls = 0) und nach acht Spannungspulsen(+2 V, 10 ms). b) Bildsequenz vor und nach „Schreiben“ eines CuPc-Molek#ls in eine Kavit*t des Wirtnetzwerks (Pulsintensit*t �2 V,10 ms). Auftragung der Zahl an adsorbierten CuPc-Molek#len nachNPuls = 0 und 10 bei CuPc-Konzentrationen von 1.7 G10�5 molL�1

(hellgrau) und 3.5G10�5 molL�1 (grau).

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HBN-Hohlr#ume auf 4.4 nm limitiert, die gesch#tzte Ab-weichung der spitzeninduzierten Adsorption betr#gt ohneKorrektur f�r die intrinsische Dynamik aber 10 nm (das 2.3-Fache des Abstandes zwischen den HBN-Hohlr#umen).In beiden F#llen, „Schreiben“ und „Radieren“, wird das

Wirtnetzwerk nicht beeintr#chtigt. Um die spitzeninduzierteAdsorption und Desorption zu verifizieren, koppelten wir dieintrinsische Dynamik des Wirt-Gast-Systems vom Manipu-lationsprozess ab. Dazu verglichen wir die Zahl der adsor-bierenden und desorbierenden CuPc-Molek�le vor derManipulation und nach mehreren Spannungspulsen. DieErgebnisse zeigen einen signifikanten Unterschied zwischender intrinsischen Dynamik, die in den Fehlerbalken zumAusdruck kommt, und der spitzeninduzierten Adsorptionund Desorption (siehe Abbildung 3 und die Hintergrund-informationen). Da sich das Zweikomponentensystem imthermodynamischen Gleichgewicht befindet, bleibt die Ge-samtbesetzung mit CuPc vor und nach der Manipulation an-n#hernd konstant.Als Mechanismus f�r die spitzeninduzierte Desorption

einzelner Molek�le an der Fest-fl�ssig-Grenzfl#che wurdevorgeschlagen, dass ein Spannungspuls bei konstanter Spit-zenh&he eine st#rkere Spitzen-Molek�l-Wechselwirkunghervorruft.[5] Eine Erh&hung der Spitzen-Molek�l-Wechsel-wirkung mit einem kleineren Spitzen-Proben-Abstand[6,8]

f�hrt dagegen zu einer unkontrollierten St&rung des Wirt-Gast-Netzwerks. Im Unterschied zur Desorption wurde bis-lang nicht �ber eine spitzeninduzierte selektive Adsorptioneines Gastmolek�ls in die Kavit#t eines Wirtnetzwerks be-richtet. Es ist auszuschließen, dass ein an der Spitze adsor-biertes CuPc-Molek�l durch den Spannungspuls in einerKavit#t platziert wird. Der durch die Adsorption eines Mo-lek�ls am #ußersten Punkt der Spitze im Vergleich zu einerblanken Metallspitze hervorgerufene elektronische unddamit die Abbildung beeinflussende Unterschied konnte inunserem Fall nicht beobachtet werden.[7] Es ist wahrscheinli-cher, dass sich das durch den Spannungspuls adsorbierteMolek�l zuvor in L&sung befand. Dabei ziehen wir entwederdas Einfangen eines CuPc-Molek�ls im Dielektrikum zwi-schen den beiden Elektroden oder die St&rung des Gleich-gewichts von in den Kavit#ten immobilisiertem 3,3’-BTP undgel&stem CuPc in Betracht. In diesem Zusammenhang sollteeine Erh&hung der CuPc-Konzentration die Zahl an erfolg-reichen spitzeninduzierten Adsorptionen vergr&ßern (sieheAbbildung 3b und die Hintergrundinformationen).Hier haben wir �ber die reversible Wirt-Gast-Wechsel-

wirkung von CuPc-Molek�len mit einem durch Wasserstoff-br�cken stabilisierten Netzwerk des Oligopyridins 3,3’-BTPan der Fest-fl�ssig-Grenzfl#che berichtet. Dabei wurden dieGleichgewichtskonstanten der Adsorption sowie die zuge-h&rigen Adsorptionsenthalpien bestimmt. Des Weiterenwurden erste Experimente zur spannungspulsinduziertenAdsorption und Desorption von CuPc-Molek�len pr#sen-tiert. Die spezifische Wirt-Gast-Chemie des CuPc/3,3’-BTP-Netzwerks, die auf ausgewogenen intermolekularen Wech-selwirkungen beruht, und das kontrollierte „Schreiben“ und„Radieren“ mit einzelnen Gastmolek�len er&ffnen dieM&glichkeit, gezielt funktionelle Nanomaterialien zu entwi-ckeln. Laufende Experimente besch#ftigen sich mit einer

Feineinstellung des Zweikomponentensystems, um definiertemolekulare Strukturen mit der vorgestellten Methode her-zustellen. Neben seiner Relevanz als katalytisches und elek-tronisches Material diente CuPc in der vorliegenden Arbeitals Modellverbindung f�r die große Verbindungsklasse derPhthalocyanine, die alle als Gastmolek�le im 3,3’-BTP-Netzwerk infrage kommen.

ExperimentellesDas untersuchte Oligopyridinderivat 3,3’-BTP wurde gem#ß Lit. [2]synthetisiert. CuPc und 1,2,4-TCB wurden gekauft und ohne weitereReinigung verwendet. Die RTM-Experimente wurden unter Umge-bungsbedingungen an der Fest-fl�ssig-Grenzfl#che mit einem kom-merziell erh#ltlichen Niederstrom-RHK SPM1000 RTM und einerAufl&sung von 1024F 1024 Bildpunkten bei einer Rastergeschwin-digkeit von 0.6 mms�1 f�r das Wirtnetzwerk und 512F 512 Bild-punkten bei einer Rastergeschwindigkeit von 3 mms�1 f�r die Mani-pulationsexperimente ausgef�hrt. Nach dem Reinigen der HOPG-Oberfl#che durch Abziehen mit einem Klebestreifen wurde dieQualit#t der mechanisch gesch#rften Pt/Ir(80:20)-Spitze durch Ab-bilden der Graphitoberfl#che verifiziert. Die atomar aufgel&stenBilder der Graphitoberfl#che dienten der lateralen Kalibrierung desRTMs. Anschließend wurde mit der Spitze in Tunnelkontakt einTropfen (10 mL) einer 3,3’-BTP-L&sung und nach Abbilden desNetzwerks ein Tropfen (10 mL) einer L&sung von CuPc in TCB auf dieOberfl#che aufgebracht. F�r die Manipulation wurde die Rasterbe-wegung unterbrochen und die Spitze �ber dem gew�nschten Ober-fl#chenareal platziert. Sofort nach Anlegen der Spannungspulse mitvorgegebener Intensit#t und Dauer wurde die Rasterbewegungwieder aufgenommen (IT = 10 bis 20 pA,UT = �0.5 bis�1.0 V). Diespitzeninduzierte Desorption und Adsorption wurden bei konstanterSpitzenh&he ausgef�hrt (desaktivierter Regelkreis). Die gezeigtenAufnahmen des Wirt-Gast-Netzwerks wurden gefiltert, um Rauschenzu unterdr�cken und den Bildkontrast zu erh&hen. Bei den Bilderndes Wirtnetzwerks wurde nur eine Ebenenkorrektur ausgef�hrt.

Eingegangen am 3. Dezember 2007,ver#nderte Fassung am 31. Januar 2008Online ver&ffentlicht am 8. April 2008

.Stichw�rter: Einzelmolek#luntersuchungen ·PorFseNetzwerke ·Rastersondenverfahren · Selbstorganisation · Wirt-Gast-Systeme

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Zuschriften

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Page 5: Ein hierarchisch selbstorganisiertes Wirt-Gast-Netzwerk an der Fest-flüssig-Grenzfläche für die Manipulation einzelner Moleküle

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[16] A. Bergbreiter, H. E. Hoster, S. Sakong, A. Groß, R. J. Behm,Phys. Chem. Chem. Phys. 2007, 9, 5127 – 5132.

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3885Angew. Chem. 2008, 120, 3881 –3885 � 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de