Ein homogenes lineares Gleichungssystem A x 0 mit m...

35
Ein homogenes lineares Gleichungssystem A · x = 0 mit m Gleichungen und n Unbestimmten hat immer mindestens die L ¨ osung 0. Ist r der Rang von A, so hat das System n r Freiheitsgrade. Insbesondere gilt: Ist m<n, so hat das System mehr als nur die L ¨ osung 0, weil dann r m<n ist. Das System wird gel ¨ ost, indem man die Matrix A durch elementare Zeilenumfor- mungen in zeilenreduzierte Form ¨ uberf ¨ uhrt (Gauß’sches Eliminationsverfahren). Das inhomogene System Wir m ¨ ussen im inhomogenen Fall einfach nur den Vektor b entsprechend mit umformen! Etwas formaler: Die Gleichungssysteme A · x = b und A · x = b haben dieselbe L ¨ osungsmenge, sofern die erweiterte Matrix (A |b ) 328

Transcript of Ein homogenes lineares Gleichungssystem A x 0 mit m...

Ein homogenes lineares Gleichungssystem A · x = 0 mit m Gleichungen und n

Unbestimmten hat immer mindestens die Losung 0. Ist r der Rang von A, so hat

das System n− r Freiheitsgrade. Insbesondere gilt: Ist m < n, so hat das System

mehr als nur die Losung 0, weil dann r ≤ m < n ist.

Das System wird gelost, indem man die Matrix A durch elementare Zeilenumfor-

mungen in zeilenreduzierte Form uberfuhrt (Gauß’sches Eliminationsverfahren).

Das inhomogene System

Wir mussen im inhomogenen Fall einfach nur den Vektor b entsprechend mit

umformen!

Etwas formaler: Die Gleichungssysteme

A · x = b

und

A′ · x = b′

haben dieselbe Losungsmenge, sofern die erweiterte Matrix

(A′|b′)

328

aus

(A|b)durch elementare Zeilenumformungen hervorgegangen ist.

Die Strategie ist also wieder klar: Versuche, die Matrix (A|b) in zeilenreduzier-

te Form zu bringen. Es kann passieren, dass das inhomogene System gar keine

Losung hat.

Wir wollen das hier wieder an einer Reihe von Beispielen illustrieren. Wir geben

nicht immer an, wie wir die einzelnen Matrizen umgeformt haben.

Beispiel 6.10 Es ist

A · x = b

mit

A =

2 1 0

5 2 4

5 2 6

, b =

2, 6

6, 7

7, 2

zu losen. Die erweiterte Matrix ist

2 1 0 2, 6

5 2 4 6, 7

5 2 6 7, 2

329

und wird wie folgt transformiert:

2 1 0 2, 6

5 2 4 6, 7

0 0 2 0, 5

1 0, 5 0 1, 3

0 −0, 5 4 0, 2

0 0 2 0, 5

1 0, 5 0 1, 3

0 −0, 5 0 −0, 8

0 0 1 0, 25

1 0 0 0, 5

0 1 0 1, 6

0 0 1 0, 25

Die Losung ist nun

x1 = 0, 5, x2 = 1, 6, x3 = 0, 25.

330

Wir haben also genau eine Losung. Es sollte klar sein, dass Sie bei dieser Matrix

A Ihren Vektor b beliebig wahlen konnen und in jedem Fall genau eine Losung

bekommen.

Beispiel 6.11 Wir betrachten jetzt ein anderes Beispiel, bei dem es mehr als

eine Losung gibt. Die erweiterte Matrix sei

2 −1 6 10

1 1 −2 4

1 −2 8 6

1 −1/2 3 5

1 1 −2 4

1 −2 8 6

1 −1/2 3 5

0 3/2 −5 −1

0 −3/2 5 1

1 −1/2 3 5

0 1 −10/3 −2/3

0 0 0 0

331

1 0 4/3 14/3

0 1 −10/3 −2/3

0 0 0 0

Wir konnen hier wieder x3 = a frei wahlen, dann ist

x2 = −2

3+

10

3a

x1 =14

3− 4

3a

x3 = a

Anders gesagt:

Li = {

14

3

−2

3

0

+ a ·

−4

310

3

1

: a ∈ R}.

332

Sie erkennen unschwer, dass

{a ·

−4

310

3

1

: a ∈ R}

die Losungsmenge des homogenen Gleichungssystems

A · x = 0

ist und dass

14

3

−2

3

0

eine spezielle Losung des inhomogenen Systems. Wir haben hier also genau die auf

Seite 318 beschriebene Situation, das man die allgemeine Losung des inhomogenen

Systems erhalt, indemman zu den Losungen des homogenen Systems eine spezielle

Losung des inhomogenen Systems addiert.

333

In diesem Beispiel hangt die Tatsache, dass es uberhaupt Losungen gibt, von b

ab. Hatten wir als rechte Seite 10

4

5

gewahlt, so hatten wir in A durch Umformungen die Nullzeile erhalten, auf der

rechten Seite hatte dann aber eine Zahl 6= 0 gestanden. So etwas ist offenbar nicht

losbar.

Wir halten fest:

Wenn das inhomogene SystemA ·x = b mitm Gleichungen und n Unbestimm-

ten eine Losung hat, dann hat es n − r Freiheitsgrade, wobei r der Rang der

Matrix A ist.

WARNUNG: Es kann passieren, dass das inhomogene System A · x = b keine

Losung hat, selbst wenn es weniger Gleichungen als Unbestimmte gibt.

Ganz banales Beispiel: Die beiden Gleichungen x+y+z = 3 und 2x+2y+2z = 3

widersprechen sich, es gibt also keine Losung des inhomogenen Systems mit 2

Gleichungen und 3 Unbestimmten, obwohl n − r = 3 − 1 = 2 ist (der Rang der

Koeffizientenmatrix A ist hier 1). Wenn es eine Losung gegeben hatte, dann zeigt

334

unser Satz, dass es dann gleich ganz viele (2 Freiheitsgrade!) Losungen gegeben

hatte.

Beispiel 6.12 Wir betrachten das (erweiterte) System

3 5 2 −2 12

−1 0 3 4 −2

2 −1 −2 1 −2

Dieses System hat mindestens einen Freiheitsgrad. Wenn es uberhaupt eine Losung

gibt, dann muss diese Losung also mindestens einen Freiheitsgrad haben. Aber

Achtung: Nur wenn es eine Losung gibt.

Wir beginnen unsere Umformungen:

1 0 −3 −4 2

3 5 2 −2 12

2 −1 −2 1 −2

1 0 −3 −4 2

0 5 11 10 6

0 −1 4 9 −6

335

1 0 −3 −4 2

0 1 −4 −9 6

0 5 11 10 6

1 0 −3 −4 2

0 1 −4 −9 6

0 0 31 55 −24

1 0 −3 −4 2

0 1 −4 −9 6

0 0 1 55/31 −24/31

1 0 −3 −4 2

0 1 0 −59/31 90/31

0 0 1 55/31 −24/31

1 0 0 41/31 −10/31

0 1 0 −59/31 90/31

0 0 1 55/31 −24/31

336

Das inhomogene System ist hier in der Tat losbar: Eine Losung ist

−10/31

90/31

−24/31

0

Die allgemeine Losung des homogenen Systems ist

a ·

−41/31

59/31

−55/31

1

337

also ist die Losungsmenge Li des inhomogenene Systems

Li = {

−10

3190

31−24

31

0

+ a ·

−41

3159

31

−55

31

1

: a ∈ R}

Wie konnen wir garantieren, dass das inhomogene System eine Losung hat? Hier,

in diesem Beispiel, ging das gut, weil A vollen Rang hat, namlich 3. Unsere

elementaren Zeilenumformungen konnen also keine Nullzeile liefern, so dass auf

der rechten Seite gleichzeitig ein Wert 6= 0 steht. Wie sieht es aber fur Matrizen

aus, die nicht vollen Rang haben.

Es gilt

Das inhomogene Gleichungssystem A ·x = b hat eine Losung genau dann, wenn

der Rang von A gleich dem Rang der erweiterten Matrix (A|b) ist.

338

Im obigen Beispiel ist 3 der Rang sowohl von A ∈ R(3,4) als auch von (A|b) ∈R(3,5). Beachten Sie, dass der Rang von (A|b) nicht kleiner dem Rang von A sein

kann. Wenn also m ≤ n gilt, das System also nicht uberbestimmt ist, so ist das

inhomogene System auf jeden Fall losbar, wenn m der Rang von A ist. Ist der

Rang von A kleiner als m, konnen verschiedene Dinge passieren:

Beispiel 6.13

1 2 3 1 1

2 1 0 1 1

3 3 3 2 2

1 2 3 1 1

0 −3 −6 −1 −1

0 −3 −6 −1 −1

1 2 3 1 1

0 1 2 1/3 1/3

0 0 0 0 0

1 0 −1 1/3 1/3

0 1 2 1/3 1/3

0 0 0 0 0

339

Hier ist der Rang vonA gleich dem Rang von (A|b), namlich 2, und eine spezielle

Losung des inhomogenen Systems ist

1

31

3

0

0

Die allgemeine Losung des inhomogenen Systems ist

Li = {

1

3− 1

3b + a

1

3− 1

3b− 2a

a

b

Die freie Wahl von a und b zeigt die zwei Freiheitsgrade (2=Anzahl Variable

minus Rang(A)).

340

Ist hier aber beispielsweise

b =

1

1

1

,

so erhalten wir

1 0 −1 1/3 1/3

0 1 2 1/3 1/3

0 0 0 0 −1

Dieses System ist offenbar nicht losbar, und es gilt ja auch

Rang(A) = 2 6= Rang(A|b) = 3.

Beispiel 6.14 Hier ist ein weiteres Beispiel:

1 2 3 0 2

2 4 6 1 5

1 2 3 2 4

1 2 3 0 2

0 0 0 1 1

0 0 0 2 2

341

1 2 3 0 2

0 0 0 1 1

0 0 0 0 0

Der Losungsraum ist

Li = {

2− 2a− 3b

a

b

1

}

Hier ist x1 = 2, x2 = x3 = 0 und x4 = 1 eine spezielle Losung des inhomogenen

Systems, und

Lh = {

−2a− 3b

a

b

0

}

342

die allgemeine Losung des homogenen Systems. Wieder ist

Li = Lh +

2

0

0

1

Wir fassen noch einmal zusammen:

Ein homogenes lineares Gleichungssystem A · x = 0 mit m Gleichungen und n

Unbekannten hat n−Rang(A) viele Freiheitsgrade. Es hat stets mindestens eine

Losung (alle Variablen gleich 0).

Wenn ein inhomogenes SystemA ·x = b mitm Gleichungen und n Unbekannten

(mindestens) eine Losung hat, so hat das System n−Rang(A) viele Freiheitsgrade.

343

6.4 Basis, Lineare Abhangigkeit

Wir betrachten noch einmal das Kriterium zur Losbarkeit des inhomogenen Sy-

stems A · x = b. Die Spalten von A ∈ R(m,n) bezeichnen wir mit a1, . . . , an.

Wenn das System losbar ist, dann gibt es reelle Zahlen x1, . . . , xn so, dass

a1 · x1 + a2 · x2 + . . . + an · xn = b.

Dabei sind ai,b ∈ Rm. Wir sagen auch: b ist eine Linearkombination der ai.

Genauer:

Seien a1, . . . , an Vektoren in Rm. Dann heißt ein Ausdruck der Form

n∑

i=1

ai · xi, xi ∈ R

eine Linearkombination der ai.

Der Vektor 0 laßt sich stets als Linearkombination der ai schreiben, namlich

0 =

n∑

i=1

ai · 0

344

Wir nennen die Vektoren a1, . . . an linear abhangig, wenn es eine weitere Li-

nearkombination gibt, die 0 ergibt, andernfalls heißen die Vektoren linear un-

abhangig.

Beispiel 6.15 • Die Vektoren

1

2

3

,

2

3

1

,

4

7

7

sind linear abhangig, weil

1

2

3

· 2 +

2

3

1

· 1 +

4

7

7

· (−1) =

0

0

0

gilt.

• Die Vektoren 1

1

0

,

0

1

0

,

2

3

5

345

sind linear unabhangig: Wenn Sie versuchen, das lineare Gleichungssystem1 0 2

1 1 3

0 0 5

·

x1x2x3

=

0

0

0

zu losen, so erhalten Sie nur die triviale Losung: Elementare Umformungen

liefern 1 0 2

1 1 3

0 0 5

1 0 2

0 1 1

0 0 1

1 0 0

0 1 0

0 0 1

Halten wir fest:

IstA die Matrix, deren Spalten die Vektoren a1 . . . , an sind, so gilt: Die Vektoren

a1 . . . , an sind genau dann linear unabhangig, wenn das Gleichungssystem

A · x = 0

nur die triviale Losung x = 0 hat.

Wir nennen eine Menge E ⊆ Rm von Vektoren ein Erzeugendensystem von

Rm, wenn sich jeder Vektor von Rm als Linearkombination von Vektoren aus

346

E schreiben lasst. Ein linear unabhangiges Erzeugendensystem nennt man eine

Basis. Eine mogliche Basis besteht aus den Einheitsvektoren ei, i = 1, . . . ,m,

es gibt aber noch weitere. Die drei linear unabhangigen Vektoren

1

1

0

,

0

1

0

,

2

3

5

beispielsweise sind auch eine Basis, denn: Wir haben in Beispiel 6.15 die zugehorige

Matrix

1 0 2

1 1 3

0 0 5

durch elementare Zeilenumformungen auf die Einheitsmatrix I transformiert. Das

zeigt, dass das Gleichungssystem

A · x = b

fur alle b ∈ R3 losbar ist. Also bilden die drei Vektoren ein linear unabhangiges

Erzeugendensystem, also eine Basis. Es gilt

347

Satz 6.2 • Jede Basis von Rm hat m Elemente.

• Eine Menge von m linear unabhangigen Vektoren in Rm ist stets eine Basis.

Ist E ⊆ Rm eine Menge von Vektoren (nicht unbedingt ein Erzeugendensystem),

so heißt die Menge der Vektoren, die sich als Linearkombination von Vektoren in

E schreiben lassen, der von E erzeugte Unterraum U . Ein Unterraum hat die

folgende wichtige Eigenschaft: Sind u,v ∈ U , a, b ∈ R, so ist u · a + v · b ∈ U .

Unterraume verhalten sich in vielerlei Hinsicht ahnlich wie der Vektorraum Rm,

insbesondere hat auch jeder Unterraum eine Basis. Es gilt, dass je zwei Basen von

U gleichviele Elemente haben. Die Anzahl der Elemente in einer Basis von U heißt

die Dimension von U . Ist U ein Unterraum von Rm, so ist die Dimension von

U kleiner (oder gleich) m. Der einzige m-dimensionale Unterraum von Rm ist Rm

selber. Geometrisch sind die eindimensionalen Unterraume von R3 die Geraden

durch 0. Die zweidimensionalen Unterraume sind die Ebenen durch 0.

Mit dem Begriff der Dimension eines Unterraumes konnen wir den bereits fruher

verwandten Begriff des Freiheitsgrades genauer erlautern. Sei

Lh = {v : A · v = 0}

348

der Losungsraum des homogenen linearen GleichungssystemsAx = 0. Dann sind

alle Linearkombinationen, die Sie mit Elementen aus Lh bilden konnen, ebenfalls

Losungen des Systems, also ebenfalls in Lh: Sind u,v ∈ Lh, a, b ∈ R und

w = u · a + v · b, dann gilt

Aw = A(ua + vb) = (Au)a + (Av)b = 0a + 0b = 0,

also w ∈ Lh. Also besteht Lh aus allen Linearkombinationen, die Sie mit Ele-

menten aus Lh bilden konnen, Lh ist also ein Unterraum. Deshalb hat Lh eine

Basis. Die Machtigkeit dieser Basis ist gerade die Anzahl der “Freiheitsgrade”.

Beispiel 6.16 Wir betrachten

2 1 3 1

−2 1 0 4

−2 5 6 14

·

x1x2x3

=

0

0

0

349

Zeilenumformungen liefern

2 1 3 1

0 2 3 5

0 6 9 15

2 1 3 1

0 2 3 5

0 0 0 0

1 1/2 3/2 1/2

0 1 3/2 5/2

0 0 0 0

1 0 3/4 −3/4

0 1 3/2 5/2

0 0 0 0

350

Wir erhalten einen Vektor im Losungsraum, wenn wir x4 = 0 und x3 = 1 setzen:

v1 =

−3

4

−3

2

1

0

Einen zweiten Vektor bekommen wir mit x3 = 0 und x4 = 1:

v2 =

3

4

−5

2

0

1

Das Erzeugnis von v1 und v2 ist der Losungsraum des homogenen Systems. Wenn

351

wir schreiben

L = {

−34a +

34b

−32a− 5

2b

a

b

: a, b ∈ R}

so heißt das ja gerade

L = {v1a + v2b : a, b ∈ R}Es gilt:

SeiA ∈ R(m,n). Die Dimension des Losungsraumes vonA·x = 0 ist n−Rang(A).

Wir konnen uns den Rang von A als die Dimension des Unterraumes vorstellen,

der von den Zeilen von A aufgespannt wird. Der Rang gibt die maximale Anzahl

linear unabhangiger Zeilen an. Wenn der Rang z.B. r und die Anzahl der Zeilen

(Gleichungen) m ist, so ist r ≤ m. Es sind sozusagen m − r Gleichungen “red-

undant”; eigentlich werden nur r Gleichungen “gebraucht”. Durch jede dieser r

352

wesentlichen Gleichungen geht genau ein Freiheitsgrad verloren. (Diese etwas va-

gen Formulierungen sind mathematisch eher unprazise, sollen Ihnen aber helfen,

ein Gefuhl fur die Bedeutung des Ranges einer Matrix zu bekommen, wenn es um

das Losen linearer Gleichungssysteme geht.)

6.5 Determinanten

Quadratische Gleichungssysteme A · x = 0 mit A ∈ R(n,n) und n = Rang(A)

haben nur den Nullvektor als Losung. In diesem Fall hat A · x = b fur jedes

b ∈ Rn genau eine Losung: es gibt eine Losung, weil Rang(A) = Rang(A|b) ist.Diese Losung ist eindeutig (weil es keinen Freiheitsgrad gibt).

Es gilt sogar noch etwas mehr:

Satz 6.3 Ist A ∈ R(n,n), so gibt es eine Matrix A−1 ∈ R(n,n) mit

A−1 ·A = A ·A−1 = In

genau dann, wenn Rang(A) = n ist (In Einheitsmatrix in R(n,n)).

Die Matrix A−1 heißt die Inverse von A. Wenn wir A−1 kennen, dann konnen

wir A · x = b auch wie folgt losen: Wir multiplizieren beide Seiten mit A−1 und

353

erhalten

A−1 · b = A−1 · (A · x) = (A−1 ·A) · x = x.

Es konnte sich also lohnen,A−1 zu bestimmen, insbesondere wenn manA ·x = b

fur viele verschiedene b losen muss.

Ein erstes Verfahren zur Inversenbestimmung sieht so aus: Wir betrach-

ten das Schema

(A|I)d.h. links vom Strich steht die Matrix A, rechts die Einheitsmatrix. Durch ele-

mentare Zeilenumformungen von A versuchen wir, die linke Seite in die Einheits-

matrix umzuformen. Dabei muss die Seite rechts vom Strich entsprechend mit

umgeformt werden. Am Ende steht rechts die Matrix A−1.

Beispiel 6.17 Wir wollen die Inverse von

1 0 2

1 1 3

0 0 5

bestimmen:

354