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IDEEN & MANAGEMENT Materialien für nachhaltige Unternehmensführung Ausgabe 02/2016 Ein Magazin vom Zentrum Ideenmanagement KULTURWANDEL IM FOKUS DER STRATEGIE

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IDEEN & MANAGEMENTMaterialien für nachhaltige Unternehmensführung

Ausgabe 02/2016Ein Magazin vom Zentrum Ideenmanagement

KULTURWANDEL IM FOKUS DER STRATEGIE

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IMPRESSUM

Onlinemagazin IDEEN & MANAGEMENTMaterialien für nachhaltige Unternehmens-führung

HerausgeberDeutsches Institut für Ideen- undInnovationsmanagement GmbHKirchhainer Straße 7060433 Frankfurt am MainGeschäftsführerinDipl.-Kfm. Christiane KerstingTelefon: +49 (0) 69 511642Mobil: +49 (0) 172 6707361E-Mail: [email protected]. zentrum-ideenmanagement.de

RedaktionChefredaktion: Christiane Kersting

Titelbild:www.fotolia.de

GestaltungCOMMTOOLS! Design + KommunikationFrankfurt am Main

Erscheinungsweise4 x jährlichEinzelpreis 10,50 Euro inkl. 19 % MwSt.Abonnement 39,60 Euro inkl. 19 % MwSt.

HaftungsausschlussAlle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammen gestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von IDEEN&MANAGEMENT überneh-men der Herausgeber und die Redaktion keine Gewähr.

© IDEEN&MANAGEMENT OnlineAlle Rechte vorbehalten.Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Deutschen Instituts für Ideen- und Innovationsmanagement GmbH

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir bei Personen- und Berufs-bezeichnungen etc. ausschließlich die männliche Form. Selbstverständlich gelten diese Angaben immer für beide Geschlechter.

ISSN 2192-2039

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Kultur als Thema ist überaus eng mit dem Ideenmanagement verbun-den, denn ohne eine offene – d. h. gute – Unternehmenskultur kann das Ideenmanagement nicht erfolgreich sein! Mit dem Ideenmanagement wiederum lassen sich Motivation und Wertschätzung in der Unterneh-menskultur verankern. „Fertigung – Das Fachmagazin für die Metallbe-arbeitung“ hat sich unter dem Titel Kulturwandel im Fokus der Strategie sehr ausführlich mit dem Ideenmanagement beschäftigt. Der verant-wortliche Redakteur, Herr Jürgen Gutmayr, hat zu diesem Thema ein Interview mit mir geführt, das in Heft Mai 2016 auf Seite 8 erschienen ist und die Lektüre auf jeden Fall lohnt.

Wie schon angekündigt, kommen in dieser Ausgabe die ZI-Award-Ge-winner 2016 zu Wort. Wir stellen Ihnen deren Ideen, die die Jury ab so-lut überzeugen konnten, in aller Kürze vor. In den Interviews haben die Preisträger uns tiefere Einblicke in die Entstehung ihrer Ideen gewährt. Beispielsweise erläutert uns die beste Führungskraft 2016 ihr ‚Rezept‘ für ein erfolgreiches Ideenmanagement unter Tage.

Für mich persönlich ist es immer höchst aufschlussreich, Statements zu Veranstaltungen zu lesen. Deshalb haben wir während der ZI-Konferenz Ideenmanagement 2016 vom 1. bis 3. März in Berlin Teilnehmerstimmen eingefangen und den Gesprächspartnern verschiedene Fragen gestellt. Lesen Sie deren Antworten auf die Fragen: Was ist Ihr persönliches High-light? Was berichten Sie Ihrem Vorgesetzten bzw. Ihren Kollegen über diese Konferenz? Gibt es einen konkreten Erkenntnisgewinn? Etwas, das in die Hosentasche passt?

In der nächsten Ausgabe stellen wir Ihnen die Gewinner der Kategorie „Bestes Ideenmanagement“ vor. Das soll Sie inspirieren, sich ebenfalls für diesen Award zu bewerben.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und viele gute Ideen, die ja bekanntlich am besten in entspannter Atmosphäre gedeihen!

Ihre Christiane Kersting

Editorial

Christiane Kersting Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Ideen- und Innovations-management GmbH (DIII GmbH) und Mitglied im Vorstand des Zentrums Ideenmanagement (ZI)

Inhalt

Editorial .......................................................................................................................... 3

Stimmen zur ZI-Konferenz Ideenmanagement im März 2016: Ideenmanagement in neuen Arbeitswelten ............................. 4

Auszeichnungen ......................................................................................................... 8

Erfolgreiches Ideenmanagement bei REHAU AG + Co ............................. 13

Kulturwandel im Fokus der Strategie .............................................................. 16

SEMINARE 2016

Thema Datum

Ideenmanagement sichert nachhaltig(e) Erfolge ZI-Herbstkonferenz 2016 im Hotel Bergström in Lüneburg. 22. Sept. 2016

Zielgerichtete Moderation schwieriger Gruppen Durch strukturierte Vorbereitung und gestärktes Selbstbewusstsein zum souveränen Umgang mit schwierigen Moderationsgesprächen. 26.–27. Sept. 2016

Starterworkshop IdeenmanagerIn Kompaktkurs Zertifikatslehrgang der Initiative Ludwig-Erhard-Preis ILEP). 26.–29. Sept. 2016

Wirtschaft trifft Wissenschaft: Geistesblitze gesucht: Wie Ideenmanagement gelingt Stuttgarter Gespräch. 29. Sept. 2016

Kommunikations- und Verhandlungsgeschick Selbstbewusst und sicher auftreten. 30. Sept. 2016

Bündnispartner für das Ideenmanagement Interessierte Parteien finden und einbinden. 18. Okt. 2016

Zielgruppenorientierte Kommunikation Ideen sprachlich sensibel und erfolgreich managen. 21. Okt. 2016

Ideenmanagement in der Verwaltung Kompaktseminar für EinsteigerInnen – Praxisnahe Ratschläge für neu ernannte IdeenmanagerInnen in der Verwaltung. 25. Okt. 2016

Die Rolle der GutachterInnen im Ideenmanagement Einblicke und Anregungen in die Kernelemente der Begutachtung von eingereichten Ideen. 26. Okt. 2016

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Für (potenzielle) TeilnehmerInnen und vor allem für uns als Veranstalter ist es sehr interessant bzw. wichtig, Eindrücke und Meinungen zu der Konferenz zu hören bzw. zu lesen. Wir haben während der Veranstaltung in Berlin Teilnehmerstimmen eingefangen. Lesen Sie hier die Antworten zu den Fragen:

Zentrum Ideenmanagement

Zentrum Ideenmanagement | Stimmen zur ZI-Konferenz Ideenmanagement im März 2016 Zentrum Ideenmanagement | Stimmen zur ZI-Konferenz Ideenmanagement im März 2016

Illustration: Thinkstockphotos

Stimmen zur ZI-Konferenz Ideenmanagement im März 2016: Ideenmanagement in neuen Arbeitswelten

WAS IST MEIN PERSÖNLICHES HIGHLIGHT?

Es ist immer wieder schön dabei zu sein, Erfahrungen zu sammeln und sich mit anderen auszutauschen. Ich nehme immer sehr viel mit! Mein persönliches Highlight ist es, dass wir als Unternehmen einen Preis gewonnen haben und ich freue mich schon auf die Award-Ver-leihung und den schönen Abend zusammen mit meinem Werksleiter.

Ich fand es sehr schön, diese Prototypen zu bauen. Das hat im Vergleich zu allen anderen Konferenzen, an denen ich bisher teilgenom-men habe, eine sehr große Interaktivität frei-gesetzt und ich glaube, einige Kolleginnen und Kollegen, die sich vorher nicht so gut kannten, haben sich dadurch besser kennengelernt.

Zu sehen, wie schnell man dann doch zu Prototypen kommt und mit welch einfachen Mitteln man visualisieren kann. Man braucht keine Prototypen im Sinne von fast fertig, sondern es geht auch mit Papier und Pappe.

Design Thinking mit dem Workshop, der ja insgesamt 5 Stunden einge-nommen hat in diesen 3 Tagen, aber bis hin zu einem entwickelten Produkt geführt hat. Davon bin ich noch ganz geflasht!

Über den eigenen Schatten springen. Ich habe es vorher noch nie gemacht, herauszugehen und fremde Menschen anzusprechen. Natürlich ist man selber schon oft angesprochen worden, aber das jetzt mal von der anderen Seite zu erleben und aktiv zu werden, das war ein wichtiger Denkanstoß.

Mein persönliches Highlight ist es, bekannte Gesichter zu sehen und mich fachlich auszutauschen.

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WAS BERICHTEN SIE IHREM VORGESETZTEN BZW. IHREN KOLLEGEN ÜBER DIESE KONFERENZ?

GAB ES EINEN KONKRETEN ERKENNTNISGEWINN? ETWAS, DAS IN DIE HOSENTASCHE PASST?

Auf der Konferenz habe ich erkannt, dass wir vor allem durch gemeinsames Arbeiten – nicht durch gemeinsames Lesen oder Denken – ein deutliches Stück schneller und besser vorankommen, als wenn es jeder für sich alleine tut.

Das Wesentliche war für mich, dass man die Menschen tatsächlich befragen muss. Das ist bei uns im Unternehmen ja nicht anders. Man muss die Leute konkret abholen, um für die Mitarbeiter ein entsprechendes System im Ideenmanagement zu bauen.

Die Konferenz war für mich sehr interessant, weil ich sehr viel Neues erfahren habe, wie Ideenmanagement in anderen Firmen läuft und gehandhabt wird. Ich konnte vergleichen, an welchen Stellen es bei uns gut oder schlecht läuft. Ich habe neue Menschen und Methoden kennengelernt. Ich denke, das bringt uns alle weiter.

Wenn ich zurückkomme, dann merken meine Kollegen das meistens schon. Ich bringe immer irgendetwas von der ZI-Konferenz mit oder es kommt etwas Neues, ein frischer Wind.

Ja, man sollte offen an das Thema herangehen, wenn man mit anderen arbeitet, und sich auf das Thema einlassen. Dann wird es vom Ergebnis besser.

Ich werde ihnen erzählen, dass ich sehr viel über die Methode Design Thinking erfahren habe und von den interaktiven Elementen, besonders dem Ausflug in die Nachbarschaft hier in Moabit.

Ja, durch die tollen Vorträge von den Professoren bin ich mir noch bewusster geworden, wie ich selber mit Ideen umgehen will, was für eine Verantwortung dahinter steckt.

Ich war das erste Mal auf einer Ideen-manager-Konferenz und ich wusste gar nicht, was auf mich zukommt. Ich werde ihnen sagen, dass ich es jedem nur empfehlen kann, einfach mal von anderen zu hören, wie wichtig Ideen-management eigentlich ist.

Immer am Ball bleiben, nicht stehenbleiben, weitermachen, auf die Menschen zugehen. Das wurde auch durch Design Thinking deutlich, dass man nicht immer nur an seinem Platz sitzt und wartet, dass die Ideen kommen, sondern dass man auf die Menschen zugehen muss.

Mit Ideenmanagern ausgetauscht, neue Ideen gesammelt, Probleme bewältigt, diskutiert und Gleichgesinnte getroffen.

Zentrum Ideenmanagement | Stimmen zur ZI-Konferenz Ideenmanagement im März 2016 Zentrum Ideenmanagement | Stimmen zur ZI-Konferenz Ideenmanagement im März 2016

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ZI-Awards Ideenmanagement 2016

I&M: Herr Hopfeld, was bedeutet Ihnen die Auszeich-nung zur besten Führungskraft?Maik Hopfeld (M. H.): Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, weil es eine Wertschätzung meiner Arbeit darstellt. Insofern bin ich stolz darauf, diesen Preis bekommen zu haben.

I&M: Was Ihr „Rezept“ als Führungskraft für diesen Erfolg?M. H.: Für mich ist es ganz wichtig, dass der Mitarbeiter mit seinen Ideen und Visionen immer im Vordergrund steht. Mir liegt viel an einer guten Kommunikation, die auch Lob und Wertschätzung vermittelt. Team-arbeit läuft bei uns nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“. Die Teamarbeit fördere ich, indem Aufgaben mit den Mitarbeitern besprochen werden. Wir schau-en uns die Aufgabenstellung gemeinsam an, suchen nach Lösungen und dann zählt jede Meinung. Wenn wir danach an die Arbeit gehen, hat jeder Mitarbeiter schon von Beginn an etwas von sich selbst in das Projekt investiert.

I&M: Wie schaffen Sie eine schnelle Bewertung und Umsetzung der Ideen? M. H.: Die Mitarbeiter kommen auf mich zu und dann planen wir den Vorschlag gemeinsam bis ins Detail. Oft gebe ich auch Hilfestellung bei der Formulierung des Textes. Mir ist wichtig, dass die Bearbeitung durch die Gutachter schneller verläuft, wenn wir gleich zu Beginn die Idee auch sprachlich klar vermitteln. Danach rei-chen wir den Vorschlag ein. Ist der Vorschlag wirtschaft-lich berechenbar, so mache ich dies und binde dabei das Rechnungswesen und den Einkauf mit ein. Bei uns

ist die interne Kommunikation für die schnelle Bewer-tung und Umsetzung entscheidend. Ich habe das Glück, einen sehr guten Ideenmanager vor Ort zu haben, Herrn Thomas Ruckel, der für Fragen sofort zur Stelle ist, die Dinge schnell abwickelt und gegebenenfalls not-wendige Zahlen liefert.

I&M: Welchen Rat geben Sie Ihren Kollegen in Füh-rungsverantwortung in Bezug auf das Ideenmanage-ment?M. H.: Auf die Mitarbeiter zugehen, Wertschätzung aus-drücken und nicht aufhören zu kommunizieren.

Herr Hopfeld, vielen Dank für das Gespräch.

Beste Führungskraft K + S Kali GmbH, Werk WerraHerr Maik Hopfeld

Die Antwort auf die Frage, was das IDM den Führungskräften bringt, lautet u.a.: Mitarbeitende einbinden und motivieren. Herr Hopfeld weiß, dass diese beiden Punkte in 700 m Tiefe, in einer ganz eigenen Welt, sehr wich-tig sind. Er bespricht die täglichen Aufgaben zu Beginn einer jeden Schicht mit seinen Mitarbeitern. In die-sen Gesprächen entstehen Anregungen und Ideen zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz, zur Vermei-dung von Verschwendung – eben zu allem, was verbessert werden kann. Die eingereichten Ideen bespricht er dann zeitnah mit den Ideengebern und setzt sie ebenso zeitnah um, wenn die Idee akzeptiert wird. Die Zahlen belegen das sehr eindeutig: In seinem Verantwortungsbereich beteiligen sich 80 % der Mitarbeiter mit durch-schnittlich 2,2 Ideen pro Jahr. Auch die Qualität stimmt: 81 % der Ideen werden in durchschnittlich 13 Tagen umgesetzt und haben einen Nutzen von ca. 2.700 Euro pro Mitarbeiter. Eine ganz hervorragende Leistung!

Auszeichnungen

ZI-Awards Ideenmanagement 2016 | Auszeichnungen ZI-Awards Ideenmanagement 2016 | Auszeichnungen

Bild: fotolia

Mit den ZI-Awards fördern wir die Vision eines Ideenmanagements, das in den Unternehmen treibende Kraft für Verbesserungen ist. Wir zeichnen Menschen für exzellente Leistungen auf diesem Gebiet aus und zeigen die „Köpfe hinter den Ideen“. Die Auswahl erfolgt durch eine unabhängige, international besetzte Jury in einem transparenten Verfahren.

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02/2016 | IDEEN & MANAGEMENT | 1110 | IDEEN & MANAGEMENT | 02/2016

I&M: Herr Tegethoff, was würde ohne Ihre Idee fehlen oder schlechter laufen?Gunnar Tegethoff (G. T.): Meine Idee zielte darauf ab, Kosten einzusparen und gleichzeitig auch einen Prozess zu verbessern, und das in Zusammenarbeit mit internen Kollegen und Kunden. Wir haben intern zusammenge-sessen und zunächst das Problem identifiziert. Anschlie-ßend nach Ideen habe ich nach Ideen gesucht, wie man dieses Problem lösen kann. Dazu habe ich mit meinen Experten gesprochen. Als eine Lösung da war, wand-te ich mich an unsere Kunden. Ich habe ihnen vermit-telt, dass die Lösung sowohl für sie als auch für uns gro-ße Vorteile hat. Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir dann diese Idee umgesetzt - eine echte Win-Win- Situation.

I&M: Haben Sie Ihre Idee auch in der Freizeit verfolgt?G. T. So eine Problemstellung lässt man definitiv nicht am Schreibtisch abends zurück, es steckt ja auch viel Herzblut darin. Die gesamte Entwicklung hat sich über mehrere Wochen hingezogen. Insofern ist das Thema nicht um 17.00 Uhr in meinem Büro liegen geblieben, sondern es hat mich auch abends und an den Wochen-enden noch beschäftigt. Teilweise habe ich da noch bessere Ideen und Ansätze gefunden, die Lösung zu optimieren.I&M: Wer hat Sie bei der Umsetzung besonders unter-stützt und wie sah die Unterstützung aus?G. T. Aus fachlicher Sicht gab es bei der Lösungssuche

Unterstützung von Kollegen – besonders auch auf inter-nationaler Ebene –, mit denen ich diese Problemstellung diskutiert habe. Wir haben gemeinsam nach Wegen gesucht.

I&M: Was sagen Sie denen, die schon viele Ideen eingereicht haben, aber bisher noch keinen Erfolg hatten?G. T. Weitermachen, auf jeden Fall! Dass eine Idee umge-setzt wird, ist nicht der entscheidende Faktor. Es ist viel wichtiger, dass Ideen reinkommen, dass jemand aktiv ist und sein Potenzial nutzt. Sowohl das Unternehmen als auch der Mitarbeiter können davon profitieren.

I&M: Was bedeutet Ihnen die heutige Auszeichnung?G. T. Diese Auszeichnung ist für mich sehr wertvoll, weil sie sich nicht nur auf meine Abteilung und mein Unternehmen bezieht. Es ist tatsächlich ein interna-tionaler Award. Und ich werde ihn nicht verstecken, sondern dieser Award bekommt einen Ehrenplatz auf meinem Schreibtisch, damit ihn alle sehen können. Ideenmanagement ist eine tolle Sache, für die ich auch jetzt schon Werbung mache und wenn solch ein Award dort steht, fällt es mit der Werbung nochmal leichter! Ich werde diese Auszeichnung nutzen, um das Thema Ideenmanagement weiter bei Vorgesetzten und Kolle-gen bekannt zu machen.

Herr Tegethoff, vielen Dank für das Gespräch.

I&M: Herr März, was funktioniert durch Ihre Idee jetzt anders oder besser?Christian März (C. M.): Mein Lösungsansatz bestand darin, eine Neukonstruktion zu machen, bei der die bis-her innenliegende und dadurch sehr verschleißanfälli-ge Mechanik durch einen außenliegenden Hebel ersetzt wird. Durch die Umsetzung meiner Idee sinken die Kosten der Instandhaltung jetzt deutlich.

I&M: Als Produktdesigner sind Ideen Ihr tägliches Geschäft. Welche Quellen zapfen Sie an, damit die Kreativität nicht verloren geht?Christian März (C. M.): Mein Beruf macht mir einfach sehr viel Spaß und ich bin mit vollem Herzen dabei. Auch

privat bin ich sehr maschinenbaulich interessiert und restauriere gerade einen fünfzig Jahre alten VW Käfer. Da habe ich also schon einen technischen Hintergrund, den ich in meine tägliche Arbeit gut einbringen kann. Ich stelle außerdem Dinge gerne in Frage und überlege, ob man das nicht auch einfacher gestalten kann. So ent-stehen immer wieder neue Ideen.

I&M: Auf welche Weise haben Sie bei der Umsetzung Ihrer Idee im Unternehmen Unterstützung erfahren?Christian März (C. M.): Ich wurde von allen Seiten unterstützt. Die Ausbildung bei Viessmann ist super und meine Ausbilder standen immer bereit und haben geholfen. Besonders möchte ich auch meinen Ausbil-der,Herrn Hirsch, nennen. Ich konnte immer alle Fragen stellen.

I&M: Sie arbeiten eng mit Ingenieuren und ande-ren Produktdesignern zusammen und unterstützen deren Arbeit. Was ist Ihnen für eine gute Zusammen-arbeit besonders wichtig?Christian März (C. M.): Die Arbeit im Team ist mir besonders wichtig und sie macht mir auch am meisten Spaß. Im Team kommen Ideen auf, auf die ich alleine nicht käme. Besonders Kollegen aus anderen Bereichen bringen Sichtweisen ein, die bereichern und die ich so selber nicht hätte.

Herr März, vielen Dank für das Gespräch.

Bei Thermodruckern bzw. Barcode-Druckern taucht immer wieder das Problem auf, dass es zur Verschmutzung des Druckkopfes und der Schneidvorrichtung kommt. Bislang haben die Kunden vor Ort, beispielsweise in Ost-europa, selbst Hand angelegt und die Druckköpfe mit harten Gegenständen wie Messern völlig unsachgemäß gereinigt. Das führte zwangsläufig zu Beschädigungen und Geräteausfällen. Die Folge waren hohe Instandset-zungskosten, weil die Reparaturen natürlich an Ort und Stelle durchgeführt werden müssen. Herr Tegethoff hat sich überlegt, dass das Reinigen mit einem weichen Reinigungsstift durchaus materialscho-nend erledigt werden könnte. Verschiedene Test führten zu dem gewünschten Ergebnis und das Beste daran ist: Die Reinigungsstifte gibt es im Handel fertig zu kaufen! Drucker werden jetzt nur noch mit dem Reinigungs-kit ausgeliefert. Das spart nicht nur Material und Zeit, sondern vor allem entfallen dadurch die vielen unnöti-gen Transporte und Anfahrten quer durch Europa.Herr Tegethoff hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe von außerordentlichen Ideen eingereicht und wesentlich an deren Umsetzung mitgewirkt. Gerade die weltweite Umsetzung von Ideen über sein eigentli-ches Kundensegment hinaus in andere Bereiche und Umfelder hinein macht dieses Engagement so erfolgreich – erfolgreich für Herrn Tegethoff, aber ganz besonders auch für Wincor Nixdorf.

Herr März hat darüber nachgedacht, wie man teure Aufnahmedorne an den verschiedensten Lötvorrichtun-gen im Bereich Wärmepumpen so umkonstruieren müsste, dass sie nicht mehr so schnell verschleißen und komplett getauscht werden müssen. Durch den regelmäßigen Austausch entstehen jährlich hohe Kosten. Sei-ne Idee war, die innenliegende und dadurch sehr verschleißanfällige Mechanik durch einen außenliegenden Hebel zu ersetzen.Den Prototyp hat Herr März eigenständig entwickelt und hergestellt. In der Serienfertigung ist der neue Auf-nahmedorn in puncto Qualität und Handhabbarkeit getestet und für sehr gut befunden worden. Weitere Exem-plare sind bereits in Auftrag. Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion ist der, dass bei Verschleiß nicht mehr die gesamte Vorrichtung getauscht werden muss. Durch die Umsetzung dieser Idee sinken die Kosten der Instand-setzung von ca. 580 Euro pro Aufnahmedorn auf deutlich unter 100 Euro. Inzwischen hat Herr März seine Ausbildung zum Produktdesigner beendet. Während seiner Ausbildungszeit hat er 92 Ideen eingereicht hat – ein ganz außergewöhnliches Engagement.

Beste Azubi-Idee für die Idee LötvorrichtungenViessmann Werke GmbH & Co. KG, AllendorfHerr Christian März

Für die Idee Cleaning-KitsWincor Nixdorf International GmbH Herr Gunnar Tegethoff

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ZI-Awards Ideenmanagement 2016 | Auszeichnungen ZI-Awards Ideenmanagement 2016 | Auszeichnungen

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02/2016 | IDEEN & MANAGEMENT | 1312 | IDEEN & MANAGEMENT | 02/2016

I&M: Herr Fritz, was hat Sie als Leiter Elektrotechnik besonders motiviert, eine Schutzvorrichtung für Fin-ger und Hände an einer Umformpresse zu konstruie-ren?Harald Fritz (H. F.): Arbeiten an offenen Anlagen ist immer mit einer Gefährdung verbunden, insbesonde-re bei Umformpressen mit mehreren tausend Tonnen Nennkraft. Für den Fall, dass eine Presse ungewollt aus-gelöst wird, wollte ich ein System finden, das diese Situ-ation und damit auch schwere Unfälle verhindert. Auf

einer Messe fand ich ein System, dass dieses bieten könnte, jedoch in dieser Anwendung noch nie ver-wendet worden war. Mit dem Hersteller von diesem Lichtgitter habe ich das System so weit vorangetrie-ben, dass man es nun auch für diese Umformmaschi-nen verwenden kann.

I&M: Was bedeutet Ihnen die Tatsache, dass nun weltweit alle handbedien-ten Pressen im Unterneh-

men mit Ihrer Technik sicherer gemacht werden?H. F. Mich freut es ganz besonders, dass diese Tech-nik nun weltweit zum Einsatz kommt. Hinter jedem Unfall mit solch einer Maschine stünde großes mensch-liches Leid, mal abgesehen von dem Imageverlust. Diese schwerwiegenden Unfälle können nun mit der neuen Technik weltweit sicher verhindert werden.

I&M: Sie haben Monate an der Verwirklichung Ihrer Idee gearbeitet. Wo lernt man diese Hartnäckigkeit?H. F. Ich bin zu hundert Prozent Techniker! Wenn mich ein technisches Problem oder eine Anwendung faszi-niert, dann habe ich die Motivation, das Thema bis zum Ende durchzuführen.

I&M: Wer hat Sie bei der Umsetzung Ihrer Idee unter-stützt und wie sah die Unterstützung aus?H. F. Zum einen war es der Hersteller des Lichtgitters, der mich mit einem technischen System unterstützt hat, zum anderen war es absolut wichtig, dass die Berufs-genossenschaft von Anfang an mit involviert war und genau wusste, was wir tun. Hier haben wir viel Unter-stützung erfahren und besonders in Bezug auf die Abnahmen wichtige Tipps bekommen. Das war ein sehr wichtiger Faktor in der Umsetzung. Im Unternehmen selbst gab es ebenfalls Unterstützung, z.B. durch einen Kollegen, der die ganzen Programme verändert und auf dieses System angepasst hat.

I&M: Können Sie auch durch die Abteilungen gehen, ohne neue Ideen zu entwickeln oder entstehen die inzwischen ganz automatisch?H. F. Ich habe schon viele Ideen umgesetzt, die ich nicht im Ideenmanagement eingereicht hatte, weil es Teil mei-ner täglichen Arbeit war. In diesem Fall ist eine Idee ent-standen, die doch eine relativ große Tragweite hatte und daraufhin habe ich diesen Vorschlag eingereicht. Wir haben aber inzwischen viele weitere Ideen und arbeiten bereits an neuen Projekten.

Herr Fritz, vielen Dank für das Gespräch.

An handbedienten Umformpressen gab es bislang aus produktionstechnischen Gründen keine lückenlosen Schutzvorrichtungen für Finger und Hände. Herr Fritz als Leiter der Instandhaltung elektrischer Systeme wollte dies nicht länger hinnehmen. Monatelang tüftelte er in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern an einer neuen Sicherheitsschranke, die Arbeitsmaterial, wie z. B. eine Zange, von Fingern, Händen und Köpfen unter-scheiden kann. Falls sich beim Auslösen der Hubvorrichtung der Presse eine Hand in der Gefahrenzone befin-det, wird die Hubauslösung sofort gesperrt. So wird eine Verletzungsgefahr jetzt technisch ausgeschlossen. Mit seiner Hartnäckigkeit werden den Mitarbeitenden gefährliche Verletzungen in Zukunft erspart bleiben. Die Geschäftsführung hat veranlasst, dass weltweit alle handbedienten Umformpressen sicherer gemacht werden.

Beste Idee zu Arbeitssicherheit und GesundheitsschutzHirschvogel Umformtechnik GmbH, DenklingenPlatz 1 für die Idee Intelligenter Lichtvorhang Herr Harald Fritz

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ZI-Awards Ideenmanagement 2016 | Auszeichnungen Zentrum Ideenmanagement | Auszeichnungen

Rege Teilnahme der Mitarbeitenden durch große Wertschätzung und flexible Prämierung der Ideen

Bei der Recherche zu unserer ZI-Herbstkonferenz sind wir auf REHAU als Anbieter zukunftsorientierter und ganzheitlicher Lösungen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren gestoßen. Themen wie Energieeffizienz, die Nutzung regenerativer Energien sowie Wassermanagement stehen im Fokus. Und – REHAU hat ein sehr erfolgreiches Ideenmanagement.

Interview mit Corinna Charaoui

Erfolgreiches Ideenmanagement bei REHAU AG + Co

Ideenmanagement bei REHAU AG + Co | Interview mit Corinna Charaoui

Bild: fotolia

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02/2016 | IDEEN & MANAGEMENT | 1514 | IDEEN & MANAGEMENT | 02/2016

„Ideen, die bewegen. Lösungen, die ankommen.“ – Dieses Motto wird bei REHAU Tag für Tag in die Praxis umgesetzt. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1948 verbessert REHAU Dinge des Alltags mit polymerbasierten Lösungen. Mehr als 20.000 Mitar-beitende aus über 60 Nationen sind für die Unterneh-mensgruppe tätig.

Das Ideenmanagement genießt bei REHAU einen hohen Stellenwert. Und sein Erfolg kann sich sehen lassen: Jährlich werden ca. 30.000 neue Ideen erfasst. Die Realisierungsquote lag 2015 bei satten 65 Pro-zent. Der Verlauf der letzten sechs Jahre zeigt, dass die Zahl der vorgeschlagen Ideen kontinuierlich steigt – und die Einsparungen kongruent zunehmen.

Quelle: REHAU AG + Co

Wie funktioniert so ein erfolgreiches Ideenmanage-ment? REHAU hat erkannt, dass die Mitarbeiter und Mitar-beiterinnen der entscheidende Faktor sind und sorgt daher für eine kreative Arbeitsumgebung. Ihnen stehen spezielle Räume zur Verfügung, in denen sie losgelöst vom Tagesgeschäft Ideen finden und zu Innovationen weiterentwickeln können. Jede neue Idee kann an über 170 Standorten weltweit in das betriebliche Vorschlagwesen eingebracht werden. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen: So kann die Idee ganz klassisch in freier schriftlicher

Form oder mittels Formular in dafür vorgesehene Briefkästen eingeworfen werden. Am einfachsten funktioniert der Prozess aber über ein weltweit ein-heitliches Eingabetool, das allen Mitarbeitenden über das REHAU Intranet in der jeweiligen Landessprache zugänglich ist. Die Software ermöglicht eine vollstän-dige Automatisierung – von der Eingabe der Idee über das Reporting bis hin zur Prämienverwaltung.

Die Prämienauswahl ist dem jeweiligen Land ange-passt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von REHAU Deutschland können aus drei Prämienvarian-ten frei wählen:

Einlösung in Urlaubstage Einzahlung in die Altersvorsorge Einlösung in Sachprämien

Mit Abschluss und Bewertung der Idee erfolgt eine automatische Gutschrift auf das Punktekonto des Ideen-Einreichers. Dann entscheidet der Mitarbeiten-de, was mit seinen Punkten geschehen soll. Soll das Urlaubskonto aufgestockt werden, eine Gutschrift auf die Altersvorsorge oder eine Umwandlung in eine Sachprämie erfolgen?

Entscheidet er sich für Letzteres, so werden die angesammelten Punkte in Geldbeträge umgewan-delt. Da hierbei der steuer- und sozialabgaben-freie Sachbezug genutzt wird, hat jeder Ideenge-ber und jede Ideengeberin die Möglichkeit, maximal 44 € pro Monat aus dem Punktekonto einzulösen. Diese werden dann auf die Ticket Plus® Card von Edenred gebucht. Mit der elektronischen Guthaben-karte können die erfolgreichen EinreicherInnen nach Belieben bei über 18.600 angeschlossenen Händ-lern deutschlandweit Lebensmittel einkaufen, tanken oder (online-) shoppen und so ihre Sachprämie frei wählen.

Ideenmanagement bei REHAU AG + Co | Interview mit Corinna CharaouiIdeenmanagement bei REHAU AG + Co | Interview mit Corinna Charaoui

I&M: Frau Charaoui, warum nimmt das Ideenmanage-ment bei REHAU einen so hohen Stellenwert ein?Corinna Charaoui (C. C.): Mitarbeitende, die viele Ver-besserungsvorschläge einreichen, beteiligen sich auch rege am Unternehmensgeschehen. In diesem Engage-ment kommt der Ideenreichtum sowie die Motivation, Identifikation und Mitverantwortung der Mitarbeiten-den zum Ausdruck. Das Ideenmanagement ist Teil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses bei REHAU und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung der Arbeits-plätze.

I&M: Was macht das Ideenmanagement von REHAU so erfolgreich?C. C.: Weltweit gibt es ein einheitliches, transparen-tes System. Der große Vorteil daran: Jeder Mitarbeiten-de kennt das Programm und kann seine Ideen darüber schnell und unbürokratisch auf den Weg bringen.

I&M: Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden, Ideen zu entwickeln und einzureichen?C. C.: Zum einen kommunizieren wir klar, dass bei uns jede Idee erwünscht ist und ernst genommen wird. Zum anderen setzen wir auf Incentivierung: Wenn eine Idee gut ist, wird der Mitarbeitende dafür belohnt.

I&M: Warum haben Sie sich für die Ticket Plus® Card als Sachprämie entschieden? C. C.: Ursprünglich konnten die Mitarbeitenden aus ver-schiedenen Sachprämien und Gutscheinen frei wäh-len. Das verursachte jedoch viel Bearbeitungsauf-wand und Lagerkosten. Daher suchten wir nach einer neuen Lösung, die einem modernen Standard ent-spricht und den IdeengeberInnen bundesweit eine große und attraktive Auswahl an Prämien bietet.

I&M: Mit welchen Herausforderungen hatten Sie im Ideenmanagement zu kämpfen?C. C.: Gute Ideen zu erhalten, ist eigentlich nur der Beginn eines langen Prozesses. Denn die Ide-en müssen dann auch realisiert werden – das erwar-ten nicht zuletzt auch die Mitarbeitenden und Ide-engeberInnen. In der Regel bedeutet dies aber erst einmal einen gewissen Aufwand an Konzeption, Produktion und ggf. auch an Kosten. Hier ist oftmals Überzeugungsarbeit gegenüber dem Management zu leisten, dass sich der Aufwand auf lange Sicht lohnt.

I&M: Welchen Tipp haben Sie für Ihre KollegInnen aus dem Ideenmanagement anderer Unternehmen?C. C.: Seien Sie das Gesicht des Ideenmanagements – nutzen auch Sie die Ideen der Kollegen und Kolleginnen zur ständigen Verbesserung des Ideenmanagements!

Frau Charaoui, vielen Dank für das Gespräch.

Interview mit Corinna Charaoui, globale Beauftragte Ideenmanagement bei REHAU AG + Co

Corinna CharaouiGlobale Beauftragte IdeenmanagementREHAU AG + CoRheniumhaus95111 RehauTel.: +49 9283 77 1889Fax: +49 9283 77 51 1889E-Mail: [email protected]

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02/2016 | IDEEN & MANAGEMENT | 1716 | IDEEN & MANAGEMENT | 02/2016

Interview mit Christiane Kersting

Seit Menschengedenken gab es noch nie so viele neue unternehmerische Möglichkeiten, noch nie ent-standen täglich so viele neue Ideen – Ideen, die Beste-hendes verbessern oder gar überflüssig machen. Noch nie war es so leicht, bestehende Geschäftsmo-delle herauszufordern oder abzuschaffen. Die trei-benden Innovationszyklen verkürzen sich. Gesetzte Branchenprimusse (wie Kodack, Schlecker, EON, RWE, u.v.m.) geraten ins Wanken oder sind schon nicht mehr da.

Das Management von Unternehmen ist heute mehr denn je gefordert, eine richtige Balance zwi-schen Wandel und Beständigkeit zu ermöglichen, den Fokus darauf zu legen, aus neuen Möglichkeiten bilanzrelevante Erträge zu generieren.

Lesen Sie dazu das folgende Interview mit Christia-ne Kersting, das in der Zeitschrift „Fertigung – Das Fachmagazin für die Metallbearbeitung“, Heft Mai 2016, Branchenreport, Seite 8, erschienen ist. Das Interview führte Jürgen Gutmayr, verantwortlicher Redakteur.

Jürgen Gutmayr (J. G.): Was raten Sie einem Unter-nehmen, das sich diesbezüglich quasi einem Kultur-wandel unterziehen will?Christiane Kersting (C. K.): Die wichtigste Voraus-setzung ist nach meiner Erfahrung, eine klare Visi-on zu haben, wie das Ziel des Wandels aussieht und vor allem, woran sie erkennen werden, dass sie z.B. innovativer geworden sind. Das kann man gut ver-gleichen mit einer professionellen Trainingsvorberei-tung für einen Marathon oder einem professionelles Wettkampfmanagement. Das Ziel muss allgegenwär-tig sein, damit die Motivation (zum Wandel) nicht auf der Strecke bleibt. Es braucht bei allen Beteiligten im Unternehmen eine hohe Bereitschaft und Motivation, zu beginnen, zu leiden, durchzuhalten und irgend-wann auch mal die Früchte zu ernten. Kulturwandel muss man sich erarbeiten und das Ideen- und Inno-vationsmanagement ist ein wunderbares Werkzeug dazu. Wichtigste Botschaft: Man muss es wollen und beginnen.

J. G.: Wo sehen Sie die drei wichtigsten Punkte für die Einführung eines neuen Ideen- oder Innovationsma-nagements?C. K.: 1. Unabdingbare und absolute Voraussetzung ist ein

gemeinsames Verständnis des Top-Managements von diesem Thema, das top-down kompromisslos in

die Mannschaft kommuniziert wird.2. Es braucht eine kontinuierliche und für Mitarbeiter

erlebbare Aufmerksamkeit des Topmanagement auf das Thema sowie einen umfassenden Support (Bud-gets, Durchsetzung gegen Widerstände,...).

3. Es braucht unterschiedliche, ganzheitliche Lösungs-ansätze aus Sicht der Unternehmensentwicklung auf der einen Seite und auf der anderen Seite einen menschenzentrierten Ansatz. Denn: Ohne Mensch und Motivation – keine Wirkung.

J. G.: Wie kann ein Unternehmen seine Mitarbeiter dabei wieder motivieren?C. K.: Indem es sehr gründlich analysiert, was seine Mit-arbeitenden in der Vergangenheit demotiviert hat und daraus innerbetriebliche Innovationsbarrieren ableitet. Ein Unternehmen muss ein kulturelles Ideen- und Inno-vationsökosystem schaffen.Unternehmen sind oft nicht offen für neue Ansätze beim Innovationsmanagement. Wie lässt sich hier ein Umdenken in der Führungsebene realisieren?Der erste Impuls muss die Erkenntnis sein, dass sich etwas ändern muss, um weiter erfolgreich sein zu kön-nen. Sehr hilfreich für Veränderung und Entwicklung ist der persönliche Kontakt der Entscheider mit dem Diii. Je nachdem, wer die Entscheider sind, wie sie ticken, kann das Diii aus einem breiten Fundus an Möglichkeiten schöpfen und idividuell „bewegende“ Momente ermög-lichen, initiale Erlebnisse für Veränderungsbereitschaft. Das Diii bietet Entscheidern nachaltig tragfähige Bezie-hungen an, über die vertrauensvoll und hoch professi-onell gemeinsam der Weg hin zu mehr Innovation, zu mehr Unternehmertum und zu mehr Freude am Erfolg gestaltet werden kann.

J. G.: Wie sieht Ihre Dienstleistung aus?C. K.: Die Leistungen des Diii sind darauf ausgerichtet, diese Veränderungen durch ganzheitliche Lösungswege zu unterstützen. Wir bieten :

Denk-Dialoge, Innovationscoaching, Change Coa-ching, Strategieentwicklung für das Topmanagement

Strukturelle Lösungen, wie z.B. Entscheidungsarchi-tektur, Systeme, Prozesse

Workshops: - Methodenworkshops zu Kreativität und Ideation - Teamentwicklungsprozesse, um Dynamik und

Hochleistung freizusetzen.

Frau Kersting, vielen Dank für das Gespräch.

Kulturwandel im Fokus der Strategie

Kulturwandel im Fokus der Strategie | Interview mit Christiane Kersting Kulturwandel im Fokus der Strategie | Interview mit Christiane Kersting

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Wir leben in einer Zeit, in der es weltweit immer mehr Menschen gibt, die Ideen entwickeln, Wissen aufbauen und dieses verfügbar machen.