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1 Sport in der Schule Ein Projekt von

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Sport in der Schule

Ein Projekt von

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Vorwort/Einleitung ..................................................................................................................................................... 3

2 American Football / Flag-Football (= Schul-Football) ............................................................................................. 5

3 Badminton.................................................................................................................................................................... 9

4 Basketball................................................................................................................................................................... 18

5 Bogensport ................................................................................................................................................................. 23

6 Bowling....................................................................................................................................................................... 26

7 Boxen .......................................................................................................................................................................... 27

8 Eis- und Stocksportverband ..................................................................................................................................... 30

9 Eislaufen..................................................................................................................................................................... 33

10 Fußball ....................................................................................................................................................................... 36

11 Gewichtheben ............................................................................................................................................................ 42

12 Handball..................................................................................................................................................................... 45

13 Judo ............................................................................................................................................................................ 55

14 Kanu ........................................................................................................................................................................... 58

15 Kickboxen .................................................................................................................................................................. 61

16 Klettern ...................................................................................................................................................................... 63

17 Leichtathletik............................................................................................................................................................. 70

18 Reiten und Fahren..................................................................................................................................................... 73

19 Ringen......................................................................................................................................................................... 74

20 Schach......................................................................................................................................................................... 76

21 Schwimmen................................................................................................................................................................ 77

22 Sportschießen............................................................................................................................................................. 79

23 Tennis ......................................................................................................................................................................... 82

24 Tischtennis ................................................................................................................................................................. 85

25 Turnen........................................................................................................................................................................ 90

26 Volleyball ................................................................................................................................................................... 99

27 Wasserball................................................................................................................................................................ 105

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1 Vorwort/Einleitung

Liebe Kollegen/-innen!

Nach fast 2 Jahren ist nun das Projekt SIS (Sport in der Schule)

abgeschlossen.

Als Initiator dieses Projektes möchte ich gerne ein paar Worte

zur Einleitung schreiben.

Bevor ich aber mit der Erklärung beginne, möchte ich Frau Mag.

Birgit Ott (ebenfalls Lehrerin in BUS und Mag. der

Sportwissenschaften) danken, die die mühevolle Arbeit hatte, alle Beiträge in eine einheitliche Form

zu bringen, was sie ausgezeichnet gemacht hat.

Wie ist das Projekt entstanden?

Seit über 25 Jahren unterrichte ich selbst BUS für Buben. Immer wieder ist mir dabei der Gedanke

gekommen, dass es für meinen Unterricht eine große Hilfe wäre, wenn ich ein gesammeltes Werk der

Tiroler Sportarten im Überblick hätte.

Wobei ich bei den Sportarten, die ich selbst ohne fremde Hilfe fachlich unterrichten kann (wie etwas

Handball, Fussball, Volleyball), gerne ein einfaches Regelwerk hätte und dazu einige Übungen und

Spielformen, und bei anderen Sportarten, bei denen ich fachlich nicht kompetent bin (etwa Bowling,

Billard …) den sofortigen Kontakt zum dazugehörigen Fachverband habe, um mir von dort einen

ausgebildeten Trainer zu „leihen“.

Da ich gleichzeitig auch im Vorstand von TISPORT bin, habe ich den Kollegen im Vorstand diese

Idee unterbreitet und alle waren begeistert.

Was ist TISPORT?

TISPORT ist einfach ein Verein, in dem alle Tiroler Sportfachverbände zusammen geschlossen sind.

Mitglieder in diesem Verein sind jeweils die Präsidenten, sodass jeder Fachverband mit einem

Mitglied darin vertreten ist. TISPORT hat sich als Aufgabe gestellt, den Tiroler Sport zu vertreten,

unabhängig davon, um welche Sportart es dabei geht.

So ist auch das Projekt SIS, bei dem weit über 20 Fachverbände mitgemacht haben, ein ideales

Beispiel für die Arbeit von TISPORT.

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Was gibt es noch zu sagen?

Viel Erfolg mit diesen Unterlagen in deinem Unterricht. Solltest du ein gedrucktes Exemplar wollen,

so schick mir bitte ein Mail an [email protected].

Für Anregungen und Vorschläge zur Verbesserung für das gesamte Projekt bin ich dankbar und freue

mich auf eventuelle Rückmeldungen.

Solltet ihr bei den Beiträgen einzelner Fachverbände Anregungen haben, mailt sie bitte direkt dorthin.

Martin Scherwitzl

BUS – Lehrer und Vizepräsident von TISPORT

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2 American Football / Flag-Football (= Schul-Football)

American Football ist ein sehr hierarchisch strukturierter Mannschaftssport, der ein hohes Maß an

Disziplin, Strategie und Teamfähigkeit voraussetzt.

Flag Football ist die kontaktlose, vereinfachte Variante des American Football, die besonders in

Schulen von sowohl Jungen als auch Mädchen gespielt werden kann.

Flag Football ist ein Spiel, das jeder spielen kann. Es geht um Laufen, Werfen und Fangen. Man

schult Verstand, Strategie und athletisches Geschick. Dafür braucht man aber keine Schützer, Helme

oder eine Menge an Ausrüstung wie die Profi-Spieler der NFL, denn Körperkontakt ist verboten.

Erlaubt ist nur Spaß!

Beim Flag Football bewegen fünf Spieler pro Mannschaft den Ball über das Spielfeld. Die

Mannschaft im Ballbesitz wird Offense genannt und die Mannschaft ohne Ball nennt man Defense.

Die Spieler der Defense versuchen die Spielzüge der Offense zu stoppen, indem sie dem Ballträger

eine Flagge vom Gürtel reißen.

Voraussetzungen

• Mind. 2 Teams a` 5 Spieler

• 1 Football

• Mind. 10 Gürtel mit seitlich je zwei Flaggen oder man

steckt 2 Flaggen seitlich in die Hose

• Mit Hütchen markiertes Football-Feld mit 2 Endzonen und

einer Mittelinie (keine Mindestgröße)

Regeln light

• 5 gegen 5 gespielt

• Ziel ist mit Ball in gegnerische Endzone gelangen ->

„Touchdown“

• 4 Angriffsversuche von eigener 5 Yard-Linie (ca. 5 Meter) um über Mittellinie zu kommen

• Wenn man über Mittellinie kommt, bekommt man 4 weitere Versuche um ins Touchdown zu

gelangen

Der Angriff (Offense):

• Center wirft zwischen seine Beine Ball zu Quarterback

• Quarterback übergibt Ball an Running Back -> Laufspielzug (Run)

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• Quarterback wirft Ball zu Receiver -> Pass-Spielzug (Pass)

• Auch der Center darf Ball fangen

• Ballträger läuft Richtung Endzone, kein Weiterwerfen erlaubt!

Die Verteidigung (Defense):

• „Mann“-Deckung

• Angriff stoppen durch:

– Flagge von Ballträger herausziehen

– Herunterschlagen von Ball

– Abfangen von Ball (Interception)

– Spieler aus 7 Yard Entfernung darf Quarterback unter Druck setzen

Was ist wenn…?

• Nach vier Versuchen nicht bis zur Mittellinie oder in der gegnerischen Hälfte innerhalb von

vier Versuchen nicht in die Endzone kommt? -> Ballbesitzwechsel: die andere Mannschaft

bekommt an diesem letzten Angriffspunkt den Ball und hat vier Versuche.

• Der Gegner den Ball abfängt? -> Interception: der Verteidiger mit abgefangenem Ball versucht

Richtung gegnerische Endzone zu laufen, wenn er vom vorherigen Angreifer durch Flagge

herausziehen gestoppt wird, ist wieder -> Ballbesitzwechsel.

• Der Ballträger der Angriffsmannschaft in die Endzone des Gegners kommt? -> Touchdown:

dies zählt 6 Punkte. Danach kann der Angriff aus 5 Yards Entfernung mit einem einzigen

Versuch (Extrapunkt) noch einmal in Endzone gelangen (1 Zusatzpunkt) oder er versucht

selbiges aus 12 Yards Entfernung (2 Zusatzpunkte). Danach ist wieder -> Ballbesitzwechsel,

andere Mannschaft startet von eigener 5-Yard Linie.

LBLB

C C

S

LOS

Center

Runningback

Receiver Receiver

Cornerback Cornerback

Anspiellinie

LinebackerLinebacker

7 Yards

Safety (Blitzer)

Quarterback

7

Pass-Routen

• Hitch = Haken

• In = 90° nach innen

• Out = 90° nach außen

• Post = Goal-Post

• Fly = gerade aus wie eine Fliege

Punkte

• 6 Punkte: Touchdown

• 1 Punkt: Extrapunkt Versuch aus 5 Yard Entfernung

• 2 Punkte: Extrapunkt Versuch aus 12 Yard Entfernung

• 2 Punkte: Safety - Angriff wird in eigener Endzone gestoppt

Strafen

• Prinzipiell nicht erlaubt sind Handlungen wie

in Graphik rechts beschrieben.

• Bei einem Foul des Angriffes gilt dieser

Spielzug nicht und der Angriff verliert diesen

Versuch auch.

• Bei einem Foul der Verteidigung gilt der

Spielzug des Angriffes und am Endpunkt des

Spielzuges darf der Angriff noch einmal 5

Yards weiter vor.

Flag Football… erlaubt ist nur Spaß!

Hitch

In Out

Post

Fly

3

7

Pass - Routen

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Weiterführende Infos

Tiroler Football Verband – www.afvt.at

Österreichischer Football Verband – www.afboe.at

Flagfootball in Österreich - www.flagfootball.at

Überlegungen zur Methodischen Spielreihe Flag Football - www.afvd.de/download/Flag-Reader.pdf

Kontakt:

American Football Verband Tirol

Generalsekretär Daniel Dieplinger

Tel.: 0676 – 39 66 601

e-mail: [email protected]

www.afvt.at

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3 Badminton

Badminton ist ein Rückschlagspiel. Ziel des Spieles ist es, den Ball so über das Netz in die

gegnerische Feldhälfte zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht regelgerecht zurückschlagen kann.

Badminton stellt hohe Ansprüche an Reflexe, Grundschnelligkeit und Kondition und erfordert

weiterhin für ein gutes Spiel Konzentrationsfähigkeit, Spielwitz und taktisches Geschick. Lange

Ballwechsel und eine Spieldauer ohne echte Pausen fordern eine gut entwickelte Ausdauer. Der

Wechsel zwischen hart geschlagenen Angriffsbällen, angetäuschten Finten sowie präzisem,

gefühlvollem Spiel am Netz ist es, was die Faszination von Badminton ausmacht.

Gezählt wird nach Punkten und nach Sätzen. Seit 2006 wird nach einer neuen Zählweise – der so

genannten Rally-Point-Methode – gezählt. Dabei wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte gespielt,

und jede Partei erzielt, unabhängig vom Aufschlagsrecht, bei einem Fehler des Gegners einen Punkt.

Als Fehler gilt es unter anderem, wenn der Ball das Netz nicht überfliegt, den Körper eines Spielers

oder Boden/Wand außerhalb des Spielfeldes und in den meisten Fällen auch die Decke (Ausnahmen

sind Sonderregelungen bei Hallen, die aufgrund ihrer Höhe nicht uneingeschränkt bespielbar sind)

berührt, oder wenn Spieler oder Schläger das Netz berührt. Im Gegensatz zu den meisten anderen

Rückschlagspielen wird bei Badminton auch dann weitergespielt, wenn der Ball beim Aufschlag das

Netz berührt, solange er danach seinen Weg weiter in das Aufschlagfeld des Gegners fortsetzt.

Das Spiel

Spielfeld: Badmintonfeld mit Beschriftungen und Abmessungen

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In der Regel wird Badminton in der Halle gespielt, da schon leichte Luftbewegungen den Ball stark

beeinflussen können. Die Halle muss dabei eine Mindesthöhe von 5 m aufweisen. Üblicherweise gilt

es als Fehler, wenn der Ball während des Spiels die Decke berührt, jedoch wird bei Deckenberührung

beim Aufschlag oder bei Berühren von herunterhängenden Teilen (z. B. der Deckenkonstruktion) auf

Wiederholung entschieden.

Das Spielfeld ist 13,40 m lang und 6,10 m breit. Das Netz ist nach den Regeln so zu spannen, dass die

Netzhöhe an den Pfosten 1,55 m und in der Netzmitte 1,524 m beträgt. Die Linien sind 4 cm breit und

Teil des Spielfeldes, das sie begrenzen.

Einzel: In der Einzeldisziplin stellt die innere Begrenzungslinie die seitliche Feldbegrenzung

dar, der Aufschlag darf von der vorderen Aufschlaglinie bis zur hinteren Grundlinie

ausgeführt werden.

Doppel: Beim Doppel ist das komplette Feld zu bespielen, der Aufschlag muss allerdings

zwischen vordere und hintere Aufschlaglinie geschlagen werden.

Schläger:

Die Form des Badmintonschlägers ist mit der eines Tennisschlägers vergleichbar, jedoch etwas

kleiner, leichter und dünner besaitet. In der einfachsten Form ist der Stahlschaft / Stahlkopf ca. 120

Gramm schwer. Bessere Modelle bestehen aus einem Stück und wiegen nur noch bis zu 80 Gramm.

Spielball:

Bei Wettkämpfen oder Turnieren wird in den höheren Spielklassen und auf internationaler Ebene mit

Naturfederbällen gespielt. Der Kopf ist aus Kork, der Federkranz besteht in der

Regel aus 16 Gänse- oder Entenfedern, die in den Kork eingeklebt und miteinander

verschnürt sind.

Bedingt durch den größeren Verschleiß und wegen der etwas höheren Kosten von

Naturfederbällen haben sich im Freizeit- und Jugendbereich Bälle aus Kunststoff

durchgesetzt. Sie sind günstiger und haltbarer, haben allerdings andere

Flugeigenschaften als Naturfederbälle. Naturfederbälle

Technik

Schlägerhaltung:

Es existieren verschiedene Möglichkeiten, den Badmintonschläger zu greifen. Typischer

Anfängerfehler und aus dem Freizeitbereich bekannt ist der so genannte Bratpfannengriff, der für

effizientes Spielen nicht brauchbar ist. Vor allem Finten, geschnittene Bälle und Rückhandschläge

sind mit diesem Griff nur unzureichend zu realisieren.

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Falscher, sog. Bratpfannengriff und richtige Schlägerhaltung (rechts)

Bei der optimalen Schlägerhaltung bildet die Schlagfläche

quasi eine Verlängerung der geöffneten Handfläche. Um dies

zu erreichen, legt man die Handfläche auf die Bespannung

und führt die Hand, ohne den Winkel zum Schläger zu

verändern, in Richtung Griff. Am untersten Ende kurz vor

dem spürbaren Wulst umschließt die Hand den Griff.

Schlagarten:

Zum Schlagrepertoire eines guten Badmintonspielers gehört eine Reihe von Grundschlägen, die in

zahlreichen Varianten angewendet werden können. Die wichtigsten Schläge sind:

Clear: Langer, hoher Ball bis zur Grundlinie als Befreiungsschlag (1); daher der Name (Clear, engl.:

klar, frei). Eine Variante ist der so genannte Angriffs-Clear (2), der flacher und schnell gespielt

wird, um den Gegner unter Druck zu setzen.

Drive: Schneller, flacher Ball auf Augenhöhe, knapp über das Netz geschlagen (3).

Smash: Der klassische Angriffsschlag. Ein hart geschlagener, geradliniger Schmetterschlag steil nach

unten (4). Der Ball kann dabei eine Anfangsgeschwindigkeit von über 300 km/h erreichen!

Drop: Auch Stoppball genannt. Kurzer Ball knapp hinter das Netz (5). Er ist besonders wirkungsvoll,

wenn bei der Schlagbewegung ein Clear oder Smash angetäuscht wird. Unterschieden werden

dabei der langsame und der schnelle Drop. Der langsame Drop wird sehr dicht hinter das Netz

geschlagen und soll dem Gegner eine möglichst tiefe Schlagposition aufzwingen und es damit

schwer machen, den Ball hoch in die hinteren Regionen des Feldes zurückzubefördern. Daher

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wird er oft als Auftakt zum Angriffsspiel eingesetzt, da der Gegner im günstigsten Fall

gezwungen ist, den Ball steil nach oben zu spielen und sich dadurch die Gelegenheit für einen

Smash bietet. Durch den langsamen Flug birgt er allerdings das Risiko, am Netz vom Gegner

„getötet“ zu werden. Der schnelle Drop, auch „geschnittener Drop“, zeichnet sich durch einen

schnellen Ballflug aus, um dem Gegner wenig Zeit zu lassen, den Ball zu erreichen. Er sollte

jedoch nicht weiter als bis zur vorderen Aufschlaglinie fliegen, da ansonsten der Vorteil dieses

Schlages verloren geht.

Stop (Drop am Netz): Auch Netzspiel genannt (6). Der Ball muss so knapp wie möglich über die

Netzkante gehoben werden.

Gespielt werden können diese Schläge geradlinig (engl. longline) oder diagonal (cross). Daraus

ergeben sich typische Spielzüge, die jeder Spieler auf sich und sein Spiel abstimmt und versucht, in

sein Spiel einzubauen.

Aufschlag:

Neben den Grundschlägen aus dem Spiel heraus gibt es zahlreiche Aufschlagvarianten. Grundlegend

unterscheidet man jedoch Vorhandaufschläge und Rückhandaufschläge. Bei den Vorhandaufschlägen

wird der Schläger seitlich am Körper des Spielers vorbei beschleunigt und der Ball in die Bahn des

Schlägers geworfen. Diese Variante eignet sich besonders für den hohen Aufschlag. Im Doppel und in

höheren Spielklassen auch im Einzel wird zumeist auf den Rückhandaufschlag zurückgegriffen. Bei

diesem wird der Schläger mit dem Griff nach oben vor dem Körper platziert, der Ball davor in

Position gebracht und dann unter Einsatz des Daumens und mit einer Drehung des Handgelenkes

gespielt.

Ein regelgerechter Aufschlag muss beim Badminton in den diagonal gegenüberliegenden Teil des

Spielfelds erfolgen. Des weiteren muss der aufschlagende Spieler mit beiden Füßen im Aufschlagfeld

stehen, ohne dabei die Linien zu berühren, und den Ball unterhalb seiner Taillenhöhe treffen. Berührt

der Ball beim Aufschlag das Netz, so ist das im Gegensatz zu vielen anderen Ballsportarten kein

Fehler.

Verschiedene Aufschlagvarianten

Kurzer Aufschlag: Der kurze Aufschlag (1) ist die Standard-Spieleröffnung beim Doppel und hat sich

vorwiegend in höheren Spielklassen auch im Einzel durchgesetzt. Die Flugkurve des Balles

sollte ihren höchsten Punkt vor dem Überqueren des Netzes haben und möglichst flach sein, so

dass es dem Gegner nicht oder nur schwer möglich ist, mit einem direkten Angriff zu reagieren.

Ein getäuschter (z.B. geschnittener) kurzer Aufschlag Richtung Außenlinie kann gerade im

Doppel als erfolgreiche Variante eingesetzt werden, wenn der Gegner versucht, die Angaben

besonders aggressiv zu attackieren.

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Drive-Aufschlag: Ein Überraschungsaufschlag, bei dem versucht wird, durch einen schnellen, harten

und möglichst flachen Aufschlag z. B. die Rückhandseite des Gegners anzuspielen oder direkt

auf den Körper zu treffen (2). Der Schläger wird dabei möglichst hoch genommen, muss aber

der Regel genügen, dass der Schlägerschaft abwärts gerichtet ist (Griff oben) und der Ball

unterhalb der Taille getroffen wird. Eine Variante ist der Drive-Aufschlag vom Spielfeldrand

(3). Der von der Seite kommende Ball ist schwer abzuschätzen, und die Aufschlagannahme ist

schwierig, wenn der Ball auf die Rückhandseite gespielt wird.

Swip-Aufschlag: Bei dieser Variante wird ein kurzer Aufschlag angetäuscht, der Schläger aber im

letzten Moment aus dem Handgelenk beschleunigt und der Ball überfliegt den Gegner (4). Der

Aufschlag muss dabei so ausgeführt werden, dass der Gegner den Ball nicht schon im

Vorbeiflug erwischt, sondern nur im Zurücklaufen. Die Flugbahn sollte auch nicht zu hoch sein,

um dem Gegner möglichst wenig Zeit zum Erlaufen des Balles zu geben.

Hoher Aufschlag: Der hohe Aufschlag wird in der Regel mit der Vorhand ausgeführt. Er stellt

besonders im Einzel eine Alternative zum kurzen Aufschlag dar. Der Ball wird kraftvoll

möglichst hoch und bis zur hinteren Grundlinie des Feldes geschlagen (5). Im Idealfall ist der

höchste Punkt der Flugkurve kurz vor der Grundlinie. Der Gegner wird so gezwungen, zum

Erreichen des Balles bis zum Spielfeldende zu laufen.

Lauftechnik:

Gute Lauftechnik zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler möglichst schnell und mit geringem

Energieaufwand den Ball erreicht und anschließend zur Spielfeldmitte zurückkehrt. Automatisierte

Schrittfolgen sorgen dafür, dass dies kraftsparend, raumgreifend und effektiv geschieht, sind jedoch

kräfteintensiv und nur durch jahrelanges Training zu erreichen.

Zentrale Elemente der Lauftechnik sind:

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Ausfallschritt: Um einen Ball im vorderen oder seitlichen Spielfeldbereich zu erreichen, stellt der

Spieler am Ende seiner Vorwärtsbewegung das sich auf der Schlaghandseite befindliche Bein

mit einem großen Ausfallschritt nach vorne, ähnlich wie ein Fechter beim Stoß. Dadurch bremst

er abrupt seine Vorwärtsbewegung ab und kann nach dem Schlag sofort wieder in eine

Rückwärtsbewegung übergehen.

Umsprung: Mit dieser Technik wird die Rückwärtsbewegung nach einem Schlag gestoppt. Beim

Schlag findet während des Sprungs eine Drehung der Hüften statt, und das Bein, das sich auf der

entgegengesetzten Körperseite der Schlaghand befindet, wird nach hinten gestellt, um die

Rückwärtsbewegung abzufedern und den Körper wieder nach vorne zu beschleunigen.

Chinasprung :Diese Technik wurde in China entwickelt und dient dazu, einen Ball im Sprung zu

erreichen. Im Gegensatz zum Umsprung wird die Bewegung jedoch mit dem Bein auf der

Schlaghandseite gestoppt, was wegen der leichten Verdrehung des Oberkörpers beim Schlag

anatomisch gesehen zwar ungünstig, aber in der Praxis dennoch effektiv ist. Sowohl der

Absprung als auch die Landung finden hier immer mit beiden Beinen gleichzeitig statt. Ein

Chinasprung kann sowohl parallel zum Netz auf die Vorhand- und Rückhandseite als auch

diagonal nach hinten erfolgen. Der Schlag, der während des Sprunges ausgeführt wird, ist

jedoch immer ein Vorhandschlag.

Sprung-Smash: Eine weitere chinesische Technik. Der Spieler springt beidbeinig hoch in die Luft und

schlägt den Ball mit vollem Körpereinsatz ins gegnerische Feld. Untersuchungen haben

ergeben, dass hierdurch zwar keine höheren Geschwindigkeiten erzeugt werden können, jedoch

kann der Spieler einen früheren Treffpunkt und einen besseren Winkel erreichen.

Zählweise

Im Badminton wird nach Sätzen gespielt. Die Rallypoint-Zählweise (auch Running Score genannt) ist

seit 2006 für alle IBF-Mitgliedsverbände gültig.

Rallypoint-Zählweise:

Jede Partei kann unabhängig vom Aufschlag punkten. Es werden zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte je

Satz gespielt. Eine Partei hat einen Satz gewonnen, wenn sie als erste 21 Punkte erreicht und dabei

mindestens 2 Punkte mehr als die gegnerische Partei hat. Bei 21:20 wird das Spiel solange verlängert,

bis eine Partei mit 2 Punkten führt (bis maximal 30 Punkte). Ein Satzergebnis von 30:29 ist demnach

möglich.

Für jeden gewonnenen Ballwechsel wird ein Punkt vergeben. Zusätzlich erhält die Partei, die den

vorangegangenen Ballwechsel für sich entschieden hat, das Aufschlagsrecht.

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Zu Beginn des Spiels wird ausgelost, wer Seitenwahl bzw. den ersten Aufschlag erhält. Eine gängige

Methode der Auslosung ist, einen Badmintonball hochzuwerfen oder ihn umgekehrt auf die Netzkante

zu legen und fallen zu lassen. Diejenige Partei, zu welcher der Korkfuß des Balles zeigt, darf wählen,

• ob sie den ersten Aufschlag machen möchte,

• ob sie den ersten Rückschlag machen möchte oder

• auf welcher Feldhälfte sie beginnen möchte (Seitenwahl).

Die in anderen Rückschlagspielen weitgehend unbekannte Regelung, sich zwischen erstem Aufschlag

und erstem Rückschlag entscheiden zu dürfen, hatte hauptsächlich nach der früheren Zählweise in den

Doppeldisziplinen seinen Sinn, als man Punkte nur bei Besitz des Aufschlagrechts erzielen konnte.

Eine weitere Neuerung ist die Erweiterung der Coaching-Regel. Ein am Feld sitzender Coach darf nun

auch zwischen den Ballwechseln seinem Spieler durch Zuruf Ratschläge erteilen. Dies darf jedoch

nicht den Gegner stören und darf auch nicht während eines laufenden Ballwechsels passieren.

Disziplinen

Badminton wird wettkampfmäßig in fünf verschiedenen Disziplinen ausgetragen:

• Damen-Einzel

• Herren-Einzel

• Damen-Doppel

• Herren-Doppel

• Gemischtes Doppel (Mixed)

Damen- und Herreneinzel:

In der Einzeldisziplin stehen sich zwei Spieler gleichen Geschlechts gegenüber. Beim Aufschlag muss

der Aufschläger in seinem Aufschlag-Halbfeld stehen, der Rückschläger im Feld diagonal dazu. Der

Federball muss beim Aufschlag in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld gespielt werden.

Während des laufenden Ballwechsels dürfen sich beide Spieler beliebig in ihrer Feldhälfte aufhalten.

Bei geradem Punktestand des Aufschlägers (0, 2, 4 …) erfolgt der Aufschlag aus der rechten

Feldhälfte, bei ungeradem Punktestand (1, 3, 5 ...) von links. Beide Spieler können, unabhängig vom

Aufschlagrecht, Punkte erzielen. Jeder Fehler führt also automatisch zu einem Punktgewinn für den

Gegner. War der Gegner im vorangegangenen Ballwechsel der Rückschläger, erhält er zusätzlich das

Aufschlagrecht.

Aus taktischen Gründen versucht man, den Gegner durch Anspielen in die Eckpunkte des Spielfeldes

in Schwierigkeiten zu bringen. Um alle Feldecken gleich schnell erreichen zu können, versucht

deshalb jeder Spieler, nach jedem gespielten Ball so schnell wie möglich in die beste

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Ausgangsposition für den nächsten gegnerischen Ball zu gelangen. Diese befindet sich ca. eine

Schrittlänge hinter dem T-Punkt. Von hier aus sind alle Feldbereiche mit wenigen kurzen, schnellen

Schritten erreichbar.

Damen- und Herrendoppel:

In der Doppeldisziplin stehen sich zwei Spielerpaare gleichen Geschlechts gegenüber. Beim

Aufschlag befinden sich Aufschläger und Rückschläger im jeweiligen Aufschlag-Halbfeld, der

Aufschlag muss diagonal gespielt werden. Die beiden nicht am Aufschlag beteiligten Spieler dürfen

sich beliebig auf dem Spielfeld positionieren.

Bei der Rallypoint-Zählweise hingegen wechselt die Reihenfolge der Aufschläger nach jedem Fehler

wie folgt:

• Erster Aufschläger (0:0, Beginn im rechten Aufschlagfeld)

• Partner des ersten Rückschlägers

• Partner des ersten Aufschlägers

• Erster Rückschläger

• Erster Aufschläger usw.

Diese Reihenfolge merken sich die Spieler, sie gilt für alle weiteren Aufschläge dieses Satzes. Bei

einem Satzwechsel schlägt das Doppel auf, das den letzten Satz gewonnen hat.

Die Positionen der Spieler eines Doppels bleiben bei Aufschlag oder Rückschlag so lange bestehen,

bis sie bei eigenem Aufschlag einen Punktgewinn erzielen. Erst dann wechseln sie zum nächsten

Aufschlag das Halbfeld. Bei Punktgewinn mit gleichzeitigem Aufschlagwechsel wird die Position

nicht gewechselt. Die Spieler merken sich also ihre letzte Position!

Aus der Aufschlagreihenfolge in Verbindung mit der neuen Zählweise im Doppel folgt, dass das

Aufschlagfeld bei einem Aufschlagwechsel stets von der eigenen Punktezahl bestimmt wird (wie im

Einzel):

• Aufschlagwechsel bei eigenem geraden Punktestand (0, 2, 4, …): Aufschlag durch den Spieler,

der rechts steht.

• Aufschlagwechsel bei eigenem ungeraden Punktestand (1, 3, …): Aufschlag von links.

„0“ gilt dabei als gerade Zahl, und somit wird auch bei der neuen Zählweise der erste Aufschlag jedes

Satzes von rechts ausgeführt.

Punkte können bei jedem Ballwechsel erzielt werden. Jedes Doppel hat solange Aufschlagrecht, bis es

einen Fehler macht. Dann erhält die gegnerische Partei einen Punkt, zusätzlich wechselt entsprechend

der Aufschlagreihenfolge das Aufschlagrecht zum gegnerischen Doppel.

Die Aufstellung beider Spieler einer Doppel-Paarung während des laufenden Ballwechsels ist beliebig

und wird von der aktuellen Spielsituation und den technischen Fähigkeiten der Spieler abhängig

gemacht. Idealerweise stellen sich beide zur Abwehr nebeneinander und decken die jeweils eigene

Seite des Spielfelds ab. Beim eigenen Angriff dagegen steht man hintereinander, der hintere attackiert

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mit harten, steil nach unten geschlagenen Angriffsbällen (Smash) oder mit gefühlvoll kurz hinter das

Netz geschlagenen Stoppbällen (Drop), während sein Partner vorne am Netz agiert und versucht,

schlecht abgewehrte gegnerische Bälle zu erreichen und zu verwerten.

Gemischtes Doppel:

Beim gemischten Doppel oder Mixed (engl.: gemischt) bilden ein

weiblicher und ein männlicher Spieler zusammen eine Doppel-Paarung.

Die Regeln sind identisch mit denen des Damen- bzw. Herren-Doppels.

Aufstellung und taktisches Verhalten im gemischten Doppel weichen

üblicherweise von dem der beiden anderen Doppel-Disziplinen ab, da

man versucht, geschlechterspezifische Fähigkeiten ins eigene Spiel zu

integrieren. So bewegt sich der Mann in der Regel hauptsächlich im

hinteren Feldbereich, von wo aus er seine Reichweiten- und

Kraftvorteile zu druckvollem Angriffsspiel nutzen kann. Die Frau

dagegen, häufig flinker und gewandter, übernimmt das präzise Spiel in der vorderen Feldhälfte,

insbesondere am Netz.

Um bereits zu Beginn des Ballwechsels zu dieser Aufstellung zu gelangen, steht der Mann meist

schon beim Aufschlag hinter der Frau.

Badminton in Tirol

Durch das Tiroler Schulsportservice haben Lehrer die Möglichkeit Badminton-Trainer, -lehrwarte

und Übungsleiter in den Sportunterricht zu holen, um den SchülerInnen ihre Sportart näher zu

bringen.

Weiters gibt es auf der Homepage des Tiroler Badminton Verbandes www.badminton-tirol.at

Informationen und Kontakte für weitere Hilfestellungen und Trainingsmöglichkeiten in den Tiroler

Vereinen.

Einmal jährlich (meist im Februar/März) findet die Landesausscheidung des Tiroler Badminton

Schulcups – ein Mannschaftsbewerb, bei dem in der Unterstufe 2 Burschen und 2 Mädchen und in

der Oberstufe jeweils 4 Burschen oder 4 Mädchen pro Mannschaft antreten.

Kontakt:

www.badminton-tirol.at

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4 Basketball

Basketball ist eine meist in der Halle betriebene Ballsportart, bei der zwei Mannschaften versuchen,

den Spielball in die beiden in einer Höhe von 3,05 Metern an den gegenüberliegenden Schmalseiten

des Spielfelds angebrachten Körbe zu werfen. Eine Mannschaft besteht dabei aus fünf Feldspielern

und bis zu sieben Auswechselspielern. Jeder Treffer in den Korb aus dem Spiel heraus zählt je nach

Entfernung zwei oder drei Punkte. Ein getroffener Freiwurf zählt einen Punkt. Es gewinnt die

Mannschaft mit der höheren Punktzahl.

Das Ziel des Spiels besteht darin, den Spielball möglichst oft in den gegnerischen Korb zu werfen, der

in einer Höhe von 3,05 Metern hängt. Der Basketball muss von oben in den Korb fallen. Dabei kann

der Ball auch über das Brett gespielt werden. Ein erfolgreicher Korbwurf, Korbleger oder Dunking

wird im Normalfall mit zwei Punkten gewertet. Ein Korbwurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie

zählt drei Punkte, ein Freiwurf einen Punkt. Der Sieger des Wettkampfes ist diejenige Mannschaft, die

nach Ablauf der Spielzeit mehr Punkte erzielt hat als der Gegner. Bei einem Gleichstand wird eine

Verlängerung von fünf Minuten gespielt. Diese wird solange wiederholt, bis ein Sieger feststeht.

Spielregen:

Nach den FIBA-Regeln beginnt jedes Spiel mit einem Sprungball, um so den ersten Ballbesitz zu

entscheiden. Dabei wirft einer der Schiedsrichter den Spielball im Mittelkreis zwischen zwei

gegnerischen Spielern in die Höhe, die Spieler versuchen anschließend den fallenden Ball einem

Mitspieler zuzuspielen. In den nachfolgenden Vierteln wechselt der Ballbesitz und wird mit einem

Richtungspfeil am Kampfgericht angezeigt.

Fouls des Verteidigers

Der Verteidiger begeht ein Foul durch Halten, Blockieren, Stoßen, Rempeln, Beinstellen und indem er

die Bewegung eines Gegenspielers durch Ausstrecken von Hand, Arm, Ellbogen, Schulter, Hüfte,

Bein, Knie oder Fuß behindert. Hat der verteidigte Angreifer gerade keinen Ball, ist durchaus ein

gewisses Schieben und Zerren erlaubt.

Hat der verteidigte Angreifer den Ball, sind die Möglichkeiten des Verteidigers eingeschränkt. Der

angreifende Spieler darf nicht gestoßen werden, es sei denn, dieser sucht gezielt den Körperkontakt. In

diesem Fall darf der Angreifer nicht mit Beinen oder Armen behindert werden, sondern nur mit dem

Körper. Gute Verteidiger sind so schnell, dass sie den Angreifer ohne den Einsatz der Arme

abdrängen, vielleicht sogar zum Rückwärtslaufen bringen können.

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Fouls des Angreifers

Der Schiedsrichter zeigt mit seiner Faust in die Höhe und mit der anderen Hand auf den foulenden

Spieler.

Ein Angreifer mit Ball begeht ein Foul, wenn es mit einem in legaler Verteidigungsposition stehenden

oder sich rückwärts bewegenden Verteidigungsspieler zu einem Kontakt kommt (offensives Foul) und

der Angreifer dadurch einen unfairen Vorteil bekommt. Typische Offensivfouls sind illegale Kontakte

mit dem Ellenbogen, Wegstoßen des Gegners mit dem Unterarm oder wenn der Angreifer mit der

Schulter voran in den Gegenspieler läuft.

Ein Angreifer ohne Ball begeht ein Foul, wenn er einen „bewegten Block“ (englisch: illegal screen

oder moving pick) setzt. Stehende Blocks hingegen sind im Basketball erlaubt (im Gegensatz zum

Fußball, wo das so genannte „Auflaufenlassen“ als Foul gewertet wird). Ein weiterer Unterschied zum

Foul eines Verteidigers ist, dass bei Offensivfouls (Foul der ballführenden Mannschaft) keine

Freiwurfstrafen verhängt werden (Ausnahme: unsportliches Offensivfoul). Sie zählen allerdings zu

den Teamfouls.

24-Sekunden-Uhr (Shotclock)

Jeder Angriff darf maximal 24 Sekunden dauern (u. a. in Deutschland, USA; 30 oder 45 Sekunden

sind nur in wenigen Ländern erlaubt), die auf einer Uhr heruntergezählt werden. Die Zeit wird dabei

neu gestartet, wenn der Schiedsrichter „absichtliches Spielen des Balles mit dem Fuß“ pfeift.

Außerdem startet die Zeit nach jeder Ringberührung des Balles von neuem. Schließlich führt auch ein

Ballwechsel, (Verteidiger erobert den Ball und wird zum Angreifer, so genannter „Steal“) sowie ein

Foul der verteidigenden Mannschaft zum Neustart der 24-Sekunden-Uhr. Hingegen führt eine

Ausball-Entscheidung ohne Wechsel des Ballbesitzes nicht zum Neustart. Zu spektakulären Szenen

führt folgende Besonderheit: Ein Korb zählt, wenn ein Spieler den Ball vor Ablauf der 24-Sekunden-

Uhr abwirft. Das Signal ertönt dann, während der Ball sich in der Luft befindet (auch ein in der letzten

Sekunde des Spieles abgeworfener Ball zählt, obwohl er den Korb erst nach Ablauf der Spielzeit

erreicht).

Schrittfehler

Der Ballführende Spieler muss dribbeln (den Ball auf den Boden tippen), wenn er sich fortbewegen

will. Tut er dies nicht, wird auf Schrittfehler (travelling) entschieden und der Gegner bekommt

Einwurf an der Seitenlinie. Nach den FIBA-Regeln muss zuerst gedribbelt werden, die NBA-Regeln

erlauben, zuerst den Schritt, und dann das Dribbling zu machen.

Nachdem er aufhört zu dribbeln und noch in der Bewegung, d.h. beim Laufen ist, darf er noch zwei

Bodenkontakte mit den Füßen haben, bevor er passt oder auf den Korb wirft. Dabei darf das Standbein

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zum Zwecke des Passes oder Wurfes angehoben, aber nicht wieder aufgesetzt werden (z. B. beim

aufgelösten Sternschritt).

Doppeldribbling

Sobald ein Angreifer den Ball nach einem Dribbling (Tippen des Balles auf den Boden) aufnimmt,

darf er nicht erneut zum Dribbling ansetzen. Ein Verstoß gibt Einwurf für den Gegner von der

Seitenlinie. Das so genannte „Fumbling“ zählt nicht als Dribbling. Dabei tippt der Ball zwar auf dem

Boden auf, aufgrund der fehlenden Ballkontrolle ergibt sich daher aber keine Regelübertretung.

Übungsreihen:

Die wichtigsten Spielhandlungen sind:

o Werfen, Passen und Dribbeln als individuelle Techniken,

o Verteidigen individuell und im Team,

o sich und Mitspieler freispielen,

o mit dem eigenen Team zusammenspielen,

o die eigenen und mannschaftlichen Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen planen.

Methodische Tipps für den Unterricht mit Kindern

1. Alle Bälle nutzen!

• Jeder Schüler soll einen Ball haben (wenn nicht genügend Basketbälle zur Verfügung stehen, können

auch Volleybälle, Fußbälle, etc. verwendet werden).

2. Alle Körbe nutzen!

• Bei unterschiedlicher Qualität der Korbanlagen nach jeder Serie (z.B. 10Treffer) im Uhrzeigersinn

Körbe wechseln.

3. Alle Schüler beschäftigen!

• Lieber in Kleingruppen (z.B. 3-3 nach dem Streetballprinzip) auf je einen Korb spielen und üben, als

Schüler aussetzen lassen.

4. Keine Basketballstunde ohne Dribbling!

• Ballbeherrschung lässt sich nur durch fortwährendes Üben erreichen.

5. Keine Basketballstunde ohne Korbwürfe!

• Den hoch hängenden Korb zu treffen, macht den Hauptreiz des Spiels aus und stellt gleichzeitig das

größte Problem dar.

• Daher: Würfe, und Wurfwettbewerbe an möglichst vielen Körben (wichtig: Treffer zählen – denn

richtig werfen, heißt treffen!).

6. Keine Basketballstunde ohne Spiel!

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• Ziel des Übens und der Techniken ist die Anwendung im Spiel. Deswegen darf das Spielen in keiner

Stunde fehlen.

• Spielen heißt aber nicht immer Fünf gegen Fünf zu spielen. Auch Eins gegen Eins oder Drei gegen

Drei sind “richtige” Basketballspiele.

• Dennoch: das “große” Spiel Fünf gegen Fünf” nicht vergessen!

7. Manndeckung organisieren!

• Richtiges Basketballspiel wird nur im Spiel Eins gegen Eins der Manndeckung erlernt!

• Deswegen stellen sich die Schüler zu Beginn jedes Spiels paarweise gegenüber auf und ordnen sich

so ihren jeweiligen direkten Gegenspielern für die Verteidigung zu.

• Bei Spielerwechsel übergibt der ausgewechselte Spieler durch Namensnennung seine

Verteidigungsaufgabe an den Einwechselspieler.

Fangen

• Dem Passgeber ein Ziel bieten: Hände (oder eine Hand) entgegenstrecken!

• Ball entgegenspringen (Sprung-oder Schrittstopp – je nach Situation, beides üben)

• Finger spreizen, Ballkontakt weit vor dem Körper

• Ball „ansaugen“ (a) abbremsen, b) zupacken, c) an den Körper ziehen)

• Ball vom Gegner wegziehen (wenn der Gegner sehr nahe ist oder näher kommt: tief!) + sofort:

• „Face“ – Drehen in die Angriffsrichtung: Beinarbeit beachten, insbesondere Pivotschritt

rückwärts bei Schrittstopp (meist zur Mitte hin) immer wieder üben – ermöglicht

problemlosere Penetration zur Mitte.

• Gutes Gleichgewicht – gebeugte Knie – beachten, ermöglicht ansatzlose und für den Gegner

schwer erkennbare Folgebewegungen!

• EIN BALL IST ERST DANN GEFANGEN, WENN „FACE“ VOLLZOGEN IST.

• Ausnahme: Pivotspiel mit dem Rücken zum Korb („Aufposten“, breit machen, Gegner durch

Beinarbeit und erlaubten Körpereinsatz hinter sich halten, Fangbereich mit einer Hand

anzeigen, beim Fangen möglichst schnell auch die zweite Hand an den Ball bringen!)

Passen

1) Kräftiger Einsatz der Finger und des Handgelenks, „scharfe“ Passes

2) Ball nicht vor der Brust halten, sondern bewegen (Oberkörper, Arme – Passfinten!)

3) Brustpass möglichst nur im Lauf oder bei völlig freiem Passweg

4) Einhändige Passes rechts und links lernen und üben!

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5) „No-Look-Passes“ üben und anwenden

6) In Bedrängnis oder bei nahe stehendem Verteidiger vor dem Pass die Ballhöhe wechseln (oben

antäuschen, unten passen oder umgekehrt!); keinesfalls Brustpass!!!

7) Quer- und Diagonalpasses sind gefährlich (Abgefangen = fast sicherer Gegenkorb!), daher nur

über kurze Distanz (3-4 m) oder als „Skip-Pass“ (Lob) über eine Defensive, die fast komplett auf

eine Spielfeldseite gelockt wurde.

8) Bodenpasses sind langsam: Nicht vom Korb weg, nicht als Querpasses. Ball kräftig auf den Boden

aufsetzen, sonst ist er (vor allem im Lauf!) schwer zu fangen.

9) Praktisch gleichzeitig mit dem Pass muss ein Start in Richtung Korb erfolgen („Give and go“,

mindestens 2 schnelle Schritte in jedem Fall), je nach Situation als „Cut“ (zwischen Ball und

Gegenspieler) oder „Backdoor“ (hinter dem Gegenspieler). Möglichkeiten: a) Cut zum Korb, dort

noch öffnen zum Ball, dann „Clear out“, b) Cut abbrechen und Screen für Mitspieler, c) Replace

(wieder zurück auf die ursprüngliche oder eine andere frei gewordene Position).

Kontakt:

Tiroler Basketballverband

Philipp Trattner

Tel. 0664/2521443

[email protected]

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5 Bogensport

Das Bogenschießen ist grundsätzlich wohl jedem bekannt, nicht jedoch der Bogensport als Sportart.

Der Bogensport ist eine wunderschöne aber äußerst anspruchsvolle, bei uns allerdings nicht sehr

verbreitete Sportart. Es gibt in Tirol zurzeit 27 registrierte Bogensportvereine mit ca. 1500

Mitgliedern, ca. ein Viertel davon sind Jugendliche. Die meisten sind begeisterte Hobbyschützen, aber

wir haben auch einige Spitzensportler die österreichweit immer vorne dabei sind, sozusagen fast

regelmäßig ihren Staatsmeistertitel abholen und auch international recht erfolgreich sind.

Den Bogensport kann man das ganze Jahr über betreiben. Im Winter allerdings begrenzt, da nicht

jeder Verein über eine eigene Schießhalle verfügt. Den Bogensport kann man praktisch ab zehn

Jahren (vorher entsprechend kindgemäß angepasst, aber generell im Wachstumsalter nicht zu intensiv

und in Verbindung mit Ausgleichssport) bis ins hohe Alter betreiben. Interessenten jeden Alters sind

bei allen Vereinen jederzeit gerne willkommen und werden von den Aktiven in den Sport eingeführt.

Am Schulsport konkret beteiligen sich zurzeit die Vereine in Reutte und Wörgl.

Der Bogensport stellt an den Betreibenden höchste Anforderungen bezüglich Konzentration und allen

körperlichen Funktionen, aber auch an die psychische Belastbarkeit.

Um den Bogensport einigermaßen zu beherrschen, sozusagen ordentlich an einem Turnier teilnehmen

zu können, benötigt man durchschnittlich ein Jahr regelmäßiges Training ca. zweimal die Woche und

eine eigene Ausrüstung. Zur Grundausrüstung eines Schützen gehören der Bogen, ein Dutzend Pfeile

und diverses Zubehör wie Armschutz, Fingerschutz, Bogenständer und eine Bogentasche/Koffer zur

Verwahrung der Gegenstände. Ein Anfängerset gibt es bereits ab ca. 300€. Bevor man sich eine

eigene Ausrüstung zulegt, sollte man bereits einigermaßen Erfahrung in dieser Sportart haben, also

beispielsweise einen Schnupperkurs bei einem Verein absolviert haben, da das Material auf den

jeweiligen Sportler abgestimmt sein sollte.

Grundsätzlich gibt es, abgesehen von ein paar „Exoten“, drei

Bogenarten: Compoundbogen, Recurvebogen und Langbogen. Der

Compoundbogen ist das präziseste, aber technisch aufwendigste

Gerät. Der Recurvebogen kann als reiner Blankbogen benutzt

werden, oder aufgerüstet mit Stabilisation, Auszugskontrolle und

Visier ist er der Olympische Bogen und als einziger Bogen bei den

Olympischen Spielen zugelassen. Der Langbogen ist der

„einfachste“ und ursprünglichste Bogen für traditionelles

Bogenschießen hauptsächlich im 3-D Bereich.

Blankbogen

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Bögen und Pfeile werden vom einfachsten Holzmodell bis zum hoch entwickelten Hightechgerät, aus

modernsten Materialien gefertigt, am Markt angeboten (siehe Bilder).

Compoundbogen Recurvebogen (Olymp: Disziplin)

Die acht Hauptschießarten mit den jeweiligen Untervarianten sind das Scheibenschießen im Freien,

Scheibenschießen in der Halle, Feldbogenschießen, Bogenlaufen, Clout - und Flight – Bogenschießen,

Ski Arc und 3-D Bogenschießen. Bei uns werden praktisch nur Turniere im Scheibenschießen im

Freien und in der Halle, sowie Feld– und 3-D–Turniere durchgeführt.

Die Pfeile werden auf so genannte Scheibendämpfer geschossen, die mit den entsprechenden

Scheibenauflagen versehen sind und aus Stroh bzw. Kunststoff gefertigt sind. Ausgenommen im 3-D-

Schiessen bestehen die Ziele aus dreidimensionalen Tierattrappen aus Kunststoff (siehe Bilder).

3-D Ziel Feldschießen Langbogen im 3-DSchießen

Nationale, offiziell gemeldete Turniere werden streng geregelt und von Schiedsrichtern überwacht

durchgeführt. Jeder Bogensportler, der eine Turnierlizenz besitzt, kann an solchen Turnieren

teilnehmen. Internationale Großveranstaltungen wie Worldcups, EM’s, WM’s, Worldgames,

Olympische Spiele (dzt. leider keine Österreicher), werden vom nationalen Verband mit den

Nationalkaderschützen beschickt und vom Bundestrainer als Teamcaptain begleitet und betreut.

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Hallenschießen (Mannschaftsschießen) Schießen im Freien (Großturnier in Porec)

Scheibenturniere im Freien und in der Halle werden mittels Ampel- und Zeitsteuerung sowie

akustischen Signalen gesteuert. Bei Feld- und 3-D-Turnieren im Gelände ist das nicht möglich, aber

auch hier werden von den Schiedsrichtern fallweise die Schießzeiten überwacht. Die Trefferaufnahme

wird von den Schützen, die einer Scheibe zugeteilt sind und aus unterschiedlichen Vereinen stammen

und sich gegenseitig kontrollieren, selbst durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Form einer

Einzelwertung in den jeweiligen Schützenklassen ausgewiesen. Je nach Turnier werden auch

Mannschaftsbewerbe durchgeführt. Die Mannschaften bestehen aus jeweils drei Teilnehmern.

Die Organisation der Schützen erfolgt in uneigennützen Vereinen, die von

ehrenamtlichen Funktionären geleitet werden. Die Vereine sind Mitglieder

beim Landesverband (www.bogensport-tirol.at) und auch direkt Mitglieder

beim nationalen Verband ÖBSV (Österreichischer Bogensportverband

www.oebsv.com).

Der Landesverband ist Mitglied beim nationalen Verband. Der nationale

Verband wiederum ist Mitglied beim kontinentalen Verband EMAU (European and Mediterranean

Archery Union www.emau.org) und dem Weltverband FITA (Federation Internationale de Tir a l’Arc

www.archery.org) mit Sitz in Lausanne in der Schweiz.

Die meisten Vereine präsentieren sich bereits auf eigenen Websites, gesammelt zugänglich auf den

Websites des Landes- und des nationalen Verbandes.

Kontakt: FBT - Fachverband Bogensport Tirol

Stadionstraße 1, 6020 Innsbruck

www.bogensport-tirol.at

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6 Bowling

Bowling ist eine Sportart, die sehr oft mit dem Kegeln verglichen wird. Doch jeder, der einmal

gebowlt hat, wird dies widerlegen. Beim Bowling hat man 10 Pins die man treffen muss, gegenüber 9

beim Kegeln. Die Bälle sind beim Bowling verschieden schwer und haben Fingerlöcher, während es

die Kugeln beim Kegeln nur in einer Gewichtsklasse und ohne Löcher gibt.

Des Weiteren wird Bowling in mehr als 110 Ländern gespielt und ist die größte offene Sportart der

Welt mit mehr als 89 Millionen Spielern allein in den USA.

Gibt es im Kegeln eine Weltmeisterschaft, so kommt diese einer Europameisterschaft gleich, denn

Kegeln wird nur in Zentraleuropa gespielt; das heißt es nehmen nur ca. 15 Nationen teil. Hingegen

gibt es beim Bowling sogar eine eigene Profiliga wie im Tennis oder Golf.

Gibt es bei uns ein eigenes Skigymnasium so gibt es in Skandinavien, Asien und in den USA eigene

Schulklassen mit Schwerpunkt Bowling.

In Tirol ist der Landesverband bemüht Kindern und Jugendlichen den Zugang zu dieser Sportart

leichter zu ermöglichen, indem er eine eigene Schülerliga ins Leben gerufen hat.

Jeder Schüler macht in einem Semester mindestens sechs Spiele, welche in die Wertung kommen. Die

besten Fünf in jeder Altersgruppe nehmen dann an einem Finale teil und bekommen schöne

Sachpreise, eine Urkunde und Medaillen.

Kontakt: Hr. Eder Kai-Jürgen (Jugendbeauftragter)

Tel.: 0512 58 58 86, Fax.: 0512 58 58 86 13

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7 Boxen

Im Allgemeinen besteht kaum Zweifel daran, dass Boxen ein hervorragendes Mittel zu körperlicher

Ertüchtigung und sozialem Lernen sein kann, aber auch zur Festigung von Kameradschaft und

Fairness.

Wenn wir vom Boxen sprechen, müssen wir zwischen Amateursport- und Profiboxsport klar

unterscheiden. Der Amateurboxsport, oder wie der jetzt bezeichnet wird, das Olympische Boxen, hat

das Ziel, den Gegner mit technischen Mitteln zu besiegen, im Profiboxsport geht es darum, den

Gegner ganz klar zu schlagen, das heißt ihn kampfunfähig zu machen.

Beim Olympischen Boxen steht die Gesundheit des Sportlers stets im Vordergrund so werden zum

Beispiel die Kämpfe mit weicheren Boxhandschuhen und Kopfschutz ausgetragen, damit der Boxer

vor harten Treffern besser geschützt ist. Die Rundenzahl beschränkt sich auf 3x3 Minuten

(Verletzungsprophylaxe). Bei mehr als zwei harten Wirkungstreffern (der Boxer wird angezählt) wird

der Kampf sofort abgebrochen, genauso bei irgendeiner Art von Verletzung (wie z.B. eine Cut

Verletzung). Die medizinisch gesundheitlichen Auflagen sind um ein Vielfaches höher als im

Profisport. Profiboxer dürfen an Olympischen Wettkämpfen nicht teilnehmen.

Boxen ist eine azyklische Zweikampfsportart. Dabei verfolgen die Kämpfer in den Wettkämpfen das

Ziel, auf der Grundlage dafür vorgesehener Regeln, ihre sportliche Überlegenheit über den Gegner

mittels Trefferzahl und Schlagwirkung zu demonstrieren. Die damit verbundene Leistung äußert sich

zunächst in Form eines Punkt-, K.-o.- oder Abbrucherfolges. Die Sportliche Leistung im Boxen ist

aber gleichzeitig Ziel und Ergebnis der Bildung und Erziehung im Boxsport. Als Ziel tritt sie im

Streben nach Siegen, Medaillen und Meisterschaften in Erscheinung. Als Ergebnis ist sie zugleich

eine" Messgröße" des auf den jeweiligen Entwicklungsstufen erreichten Niveaus.

Boxen ist ein Kampfsport, den man ohne ausreichendes Training besser lassen sollte. Denn eine

Vielzahl von harten Schlägen auf den Kopf kann sicherlich nicht gesund sein. Aber durch gute

Technik, Reaktion und Kondition wird gesundheitlichen Schäden vorgebeugt. Die körperlichen und

geistigen Voraussetzungen können nur durch intensives regelmäßiges Training, also mindestens 3- 4

Mal wöchentlich, erreicht werden.

Boxen wird nicht selten mit Aggression in Verbindung gebracht. Natürlich gehört auch im Boxsport-

wie in jeder anderen Sportart- eine gewisse Aggressivität dazu, denn wer diese nicht auch im Fußball,

Eishockey oder Tennis mitbringt, kommt auch dort sportlich nicht weit. Aggressionen werden im

Training am Sandsack abgebaut – wohl die beste Form für Schüler und Jugendliche, die den Lehrern

heute viele Probleme bringen. Für junge Leute ist das Boxen eine Schule fürs Leben, denn Nikotin,

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Alkohol und Drogen haben im Trainingslokal nichts zu suchen. Wer nicht hart trainiert und

entsprechend lebt, bekommt im Kampf die Rechnung serviert.

Neben den vielen positiven Werten darf natürlich die ärztliche Seite nicht übersehen werden. Denn

wenn die medizinische Betreuung und Prophylaxe nicht verantwortungsbewusst betrieben wird, ist die

Verletzungsgefahr sicherlich nicht ganz auszuschließen. Ist aber ein junger Mensch vom

medizinischen Standpunkt aus für den Boxsport geeignet und wird er von seinen Trainern richtig

vorbereitet und betreut, ist Boxen sicherlich ein faszinierender Sport.

Verbandsarzt Dr. Luchner (Krankenhaus St. Johann) betreut die Tiroler Boxer schon seit einem

Jahrzehnt: “Ich bin immer wieder überrascht, wie gut schon die jungen Boxer austrainiert sind. Daher

gibt es aus medizinischer Sicht bestimmt keine Bedenken und ich kann jedem ein beaufsichtigtes

Training nur empfehlen“.

Geschichtlicher Aspekt:

Faustkämpfe unterschiedlicher Art wurden in vielen Gebieten ausgetragen. In China besitzt das

Schattenboxen eine sehr alte Tradition, in Indonesien und auf den Südseeinseln kannte man

Faustkämpfe, lange bevor Europäer diesen Boden betraten. Faustkämpfe wurden in Mittelasien und in

der Kiewer Rus ausgetragen. Bis in das 3. Jahrtausend v.u.Z. weisen Abbildungen von Faustkämpfen

in altägyptischen Gräbern und Tempeln, auch den Illyern und Etruskern waren sie bekannt. Der

heutige Boxsport hatte seinen Vorläufer bereits im griechischen Altertum, in dem der Faustkampf im

Jahre 688 v. Chr. (in der 23. Olympiade) in die Wettbewerbe eingeführt worden ist, die zu Ehren des

griechischen Gottvaters Zeus in Olympia abgehalten worden sind. Mit der Wandlung der ursprünglich

kultischen Spiele zu harten Sportwettkämpfen hat schon damals der antike Faustkampf die Wandlung

von der spielerischen Gymnastik zum athletischen Wettkampf mitgemacht (deswegen Olympisches

Boxen).

Mythos Parkinson:

Leider glauben viele Menschen, dass Boxer früher oder später an Parkinson leiden. Das ist ein Mythos

den die Medien so verbreitet haben, denn außer Mohamed Ali gibt es auch kein anderes Beispiel

dafür. Natürlich kann man Boxen nicht Schach vergleichen, aber wenn ein Fußballer an einem

Herzstillstand oder Genickbruch stirbt, dann geht man auch nicht davon aus, dass Fußball

lebensgefährlich ist. Bei einer Untersuchung der Olympischen Spiele wurden die zehn gefährlichsten

Sportarten kategorisiert (nach Verletzungsart), dabei landete auf Platz 1 Handball, Boxen aber nur auf

Platz 6 oder 7.

Verbandspräsident Dr. Rainer Salzburger führt nun schon seit Jahren im Rahmen des

Schulsportservices Boxen an Schulen durch. In über 30 Schulklassen wurden die Grundtechniken

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geübt und fast alle Schüler waren mit Begeisterung dabei. Auch in Zukunft sollen Schüler und

Schülerinnen den Boxsport als Sport kennen lernen, der Kondition, Technik, Selbstüberwindung und

Achtung des Gegners verlangt. Daher ist auch der Boxsport für Schüler und Jugendliche eine tolle

sportliche Betätigung. Mit Dr. Hannes Salzburger und Manfred Dimter (Foto) stehen dem Tiroler

Boxsport zwei Trainer zur Verfügung, die selbst hervorragende Boxer waren und über beste

Ausbildung und große Erfahrung verfügen.

Dr. Salzburger Boxzentrum

Manfred Dimter, Dr. Hannes Salzgeber Peter Kampfer, 14 Jahre

Kontakt:

Dr. Rainer Salzburger

Fachental 74

6233 6233 Kramsach

Tel. 0664/1000096

e-mail: [email protected]

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8 Eis- und Stocksportverband

Der Tiroler Landes- Eis- und Stocksportverband besteht derzeit aus 120 Vereinen mit insgesamt 9295

Mitgliedern, die in 8 Bezirken (Außerfern, Oberland, Innsbruck West, Innsbruck Ost, Unterland West,

Unterland Mitte, Unterland Ost und Osttirol) gegliedert sind.

In der allgemeinen Herrenklasse nehmen ca. 210 Mannschaften (je 5 Spieler) bei den einzelnen

Meisterschaften im Sommer (Stocksport) und Winter (Eisstocksport) teil.

Es findet auch eine Damen- und Mixed-Meisterschaft statt.

In den höchsten Spielklassen (Bundesliga und Staatsmeisterschaft) des Bundes österreichischer Eis-

und Stocksportler sind derzeit 4 Herrenmannschaften und 3 Damenmannschaften vertreten.

Die Jugendklassen setzen sich wie folgt zusammen:

Schuler/Jugend U14 5-6 Mannschaften pro Saison

Jugend U 16 5-6 Mannschaften pro Saison

Jugend U 19 5-7 Mannschaften pro Saison

Junioren U 23 3-5 Mannschaften pro Saison

In der Schüler/Jugend- bzw. Juniorenklassen hat jeweils 1 Mannschaft das Startrecht bei den

Österreichischen Meisterschaften.

Entstehung und Entwicklung des Eisstocksportes

Der Eisstocksport ist sicher einer der ältesten Wintersportarten. Einen frühen bildlichen Beweis stellt

Pieter Bruegels`s Gemälde „Die Jäger im Schnee (1565)“dar. Darauf sind fünf Männer mit Eisstöcken

dargestellt. Aus ihren Bewegungen und Gebärden kann man schließen, dass sich der Spielablauf bis

heute nicht wesentlich verändert hat.

Ein um 1820 entstandenes Aquarell von Matthäus Loder zeigt Erzherzog Johann beim

Eisstockschießen am Leopoldsteinersee. So überrascht es nicht, dass die ersten Eisstockvereine vor

125 Jahren im Raum Eisenerz gegründet wurden. Weitere Vereine sowie Verbände wurden gegründet

und Wettbewerbe organisiert

Der erste Landesverband wurde 1926 in Tirol von Zillertaler und Seefelder Eisstocksportlern

gegründet. 1935 würde der Österreichische Verband gegründet und 1950 wurde durch das

Engagement Österreichs der internationale Verband (IFI) gegründet.

Schon bei den Olympischen Spielen 1936 in Garmisch Partenkirchen war der Eisstocksport im

Rahmenprogramm als Vorführbewerb. Durch die Tiroler Mannschaft aus Fügen im Zillertal konnte

die olympische Goldmedaille, die im Heimatmuseum Fügen ausgestellt ist, errungen werden.

Leider wurde bis heute der Eisstocksport jedoch noch nicht in die Olympische Familie aufgenommen.

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Reglement - Kurzbeschreibung

Folgende Wettbewerbsarten werden durchgeführt:

Mannschaftsspiel:

Beim Mannschaftswettbewerb spielen alle für den Bewerb (Meisterschaft, Turnier) gemeldeten

Mannschaften in einer, laut Spielplan festgelegten Reihenfolge gegeneinander. Eine Mannschaft

besteht aus vier Spielern und einem Ersatzspieler. Ein Spiel geht über sechs Kehren (Ends). Eine

Kehre ist beendet, wenn alle Spieler ihre Versuche ausgeführt und die Spielführer das Ergebnis

festgestellt haben.

Alle Stöcke einer Mannschaft, die näher zur Daube (beweglicher Zielgegenstand) stehen als der erste

Stock des Gegners, werden bewertet.

Nach den sechs Kehren werden die jeweils von den Mannschaften erzielten Stockpunkte addiert. Der

Sieger erhält 2 Spielpunkte, bei unentschiedenem Ausgang wird jeweils 1 Spielpunkt vergeben.

Nach Abschluss der Bewerbes wird die Reihung nach den erzielten Spielpunkten erstellt.

Spielfeld im Mannschaftsspiel

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Zielwettbewerb:

Ein Spieler spielt auf einer Bahn vier Durchgänge, wobei er pro Durchgang jeweils sechs Versuche

hat. Es sind in jedem Durchgang verschieden vorgegebene Aufgaben bestmöglich zu bewältigen.

Weitenwettbewerb:

Jeder Spieler hat fünf Versuche um auf einer Weitensportanlage den Stock so weit als möglich,

innerhalb der Begrenzungslinien zu spielen.

Der Weltrekord liegt zur Zeit bei 566, 53m, erzielt am Seeoner See in Bayern am 09. 12. 1989.

Kontakt:

Präsident: Karl Rosenberger,

Hilberweg 11, 6401 Inzing,

Tel.: 0650/7788532

e-Mail: [email protected]

Karl Rosenberger ist neben seiner Funktion als Präsident des TLEV noch im Bund Österreichischer

Eis- und Stocksportler seit 1987 als Herrenfachwart und seit 2008 zusätzlich als Bundeskapitän tätig.

In der Internatinal Federation Icestocksport (IFI) ist er seit 1995 in der Technischen Kommission

(besteht aus 7 Mitgliedern aus 7 verschiedenen Nationen) als Delegierter des BÖE tätig.

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9 Eislaufen

Kurzer Blick in die Geschichte

Eislaufen ist eine der ältesten und auch meistbetriebenen Wintersportarten. Anhand archäologischer

Funde lässt sich die Geschichte des Eislaufens rund 6000 Jahre zurückverfolgen. Damals war

Eislaufen natürlich kein Sport, sondern diente vermutlich dazu, sich im Winter auf gefrorenen

Wasserflächen schneller und müheloser fortzubewegen. Dazu schnallte man sich gespaltene

Tierknochen (z.B. von Rindern, Rentieren oder Pferden) unter die Schuhe und stieß sich mit ein oder

zwei langen Stöcken vom Eis ab.

Kleidung

Die Kleidung beim Eislaufen sollte leicht und bequem sein, darf die Bewegungsfreiheit nicht

einschränken und soll zugleich vor Fahrtwind und Kälte schützen. Handschuhe sind wichtig. Anstelle

eine Helmes, den man im Freizeitbereich in letzter Zeit immer mehr sieht, ist es sinnvoller, eine gute

Falltechnik zu erlernen. Sowohl im Eisschnelllauf, als auch im Eiskunstlauf gibt es die passenden

Spezial-Schlittschuhe, ohne die ernsthafte Fortschritte nicht möglich sind. Um ein bisschen in den

Sport hineinzuschnuppern und um gleich zu Beginn größere Ausgaben zu vermeiden, genügen für die

ersten Gehversuche handelsübliche Schlittschuhe.

Eiskunstlauf

Die ersten Schritte

Die ersten Gehversuche kann man schon vor dem Gang auf das Eis machen. Mit Schonern geschützt

erlaubt bewusstes Gehen:

- ein Gefühl für das Gleichgewicht auf den schmalen Kufen zu bekommen

- den Fuß als Ganzes aufzusetzen, nicht abrollen

- die Fußgelenke zu fixieren, senkrecht auf den Kufen stehen, nicht nach außen oder innen kippen

(Schuhe richtig binden!)

Erfühlen des richtigen Standes

- Stand am Eis ist nur sicher, wenn die ganze Fußsohle gleichmäßig belastet wird.

- erste Übung: kräftiges Stapfen am Eis, Fuß unter dem Körper aufsetzen

- zweite Übung: Knie beugen zum Hockstand, Gleiten durch deutliches Vorwärtsschieben des

Standbeinfußes, stärker als beim Gehen Gewicht von einem auf das andere Bein verlagern, Arme

etwas unter Schulterhöhe seitlich ausgestreckt (Seiltänzer).

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- Wichtig ist auch das Erfühlen der Kante, durch abwechselndes Belasten beider Innen- bzw.

Außenkanten (Fische) oder beider linken bzw. beider rechten Kanten (beidbeiniger Slalom). Dies ist

aber ohne den richtigen Schliff kaum möglich.

Die Hocke

- kräftig anlaufen, Blick geradeaus, Kopf hoch, Arme vorn, dann langsam

möglichst tief in die Hocke gehen und so vorwärts gleiten

- alternativ: in der Gleitphase vor und nach der Hocke Arme und Körper so

hoch als möglich nach oben strecken, dabei aber ganzes Eisen belasten

Hocke – ausgeführt von Christine Regensburger

Der Storch

- beidbeinig gleiten, Arme seitlich gestreckt, ein Bein gebeugt entlang der

Standbeinwade hochziehen, bis sich dessen Innenknöchel gerade unterhalb des

Standbeinknies befindet

- zur Auflockerung können kleine Hindernisse wie Spielhütchen oder halbierte

Tennisbälle verwendet werden, dicht an Hindernis vorbeifahren, jeweils mit

einem Bein darüber steigen, also kurzer Storch im rechts-links Wechsel

Storch – ausgeführt von Sarah Paganini

Der erste Sprung

- anlaufen, kurz gleiten, mit beiden parallelen Füßen zugleich nach vorne abspringen, Arme nehmen

Bewegung nach vorne mit, Knie- und Hüftgelenk bleiben während dem Sprung gebeugt, auf beiden

Beinen landen;

- zur Auflockerung über Linien der Eisbahn springen

- schwieriger ist es, im Sprung eine halbe Drehung auszuführen und beidbeinig rückwärts zu landen;

Beschleunigen im beidbeinigen Slalom

Ziel: Erfühlen der Außenkante

- beide Beine laufen parallele Schlangenlinien über das Eis, wie beim Slalom

auf Skiern kippen die Knie seitlich weg, das auf der Innenkante gleitende

äußere Bein drückt sich vom Eis ab und wird aktiv vorwärts gezogen,

optischer Anreiz ist der Lauf durch eine Reihe von Hütchen;

Das können nur die Profis: Sophia Karbon zeigt einen Engel

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Bremsen

einbeiniger Schneepflug: eine Ferse ausgedreht, ein Bein bremst in Pflugstellung auf dem vorderen

Teil der Kufe, während das andere weiter gleitet, Hauptgewicht auf rückwärtigem, stark gebeugtem

Bein;

Kontakt:

Claudia Paganini

[email protected]

Tiroler Eislaufverband Mitglied im österreichischen Eiskunst- und Eisschnelllaufverband

A – 6020 Innsbruck, Stadionstraße 1 Tel/Fax: +43 (0)512 398182

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10 Fußball

Vereinfachte Spielregeln für den Kinderfußball

� Abseits ist aufgehoben!

� Keine Rückpassregel für die Torhüter!

� Es gibt nur direkte Freistöße, ein Strafstoß (nur in Sonderfällen

bei schweren Regelverstößen in Tornähe) erfolgt aus einer

Distanz von 8 Metern!

� Der Abstoß kann auch als Abwurf erfolgen!

� Auf das Zeigen einer Gelben oder Roten Karte wird verzichtet, den jungen Spielern wird

stattdessen der Regelverstoß kurz erklärt!

� Es dürfen unbegrenzt viele Spieler/Spielerinnen in einer Spielpause eingewechselt werden.

Wiederholtes Ein- und Auswechseln ist erlaubt!

� Bei den U7 und U9 hat ein falscher Einwurf keine Konsequenz, das Spiel läuft weiter. Bei den

U11 bekommt der Spieler die Möglichkeit, den Einwurf nach einer Erklärung ("Mit beiden

Händen über Kopf") durch den Spielleiter zu wiederholen.

Weitere Spielideen für den Fußball

"Kreisfußball": Spielidee: 10 bis 12 Schüler bilden einen

Innenstirnkreis mit Handfassung; Torlinie ist die Kreislinie.

Somit ist jeder Schüler zugleich Torschütze und Torwart. Für

jedes Tor das fällt, erhält der zuständige Torwart einen

Minuspunkt. Aufgabe: Wer beendet das Spiel ohne Minuspunkt?

Kreisfußball mit zwei Mannschaften": Der Innenstirnkreis wird

durch eine Linie halbiert, die Schüler einer Kreishälfte spielen

gegen die andere. Aufgabe: Welche Mannschaft hat nach einer

festgelegten Zeit die meisten Tore erzielt?

Störball: Spielidee: 2 Mannschaften spielen im selben Spielfeld jeweils in die andere Richtung, jede

Mannschaft spielt für sich allein und versucht den Ball durch Zuspiel ins Tor zu schießen. Dies soll

von einem "Störer" der anderen Mannschaft verhindert werden.

Es wäre gut anschließend an die Spiele mit den Schülern darüber zu reden, welche Spiele gut gefallen

haben und warum. Außerdem sollte man über die Unterschiede sprechen, die sich aus den

verschiedenen Spielen ergeben.

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Fußballregeln selbst erfinden" (Idee für eine Unterrichtsstunde):

4 Mannschaften, selbständige Mannschaftsfindung (jeweils 2 Mannschaften spielen gegeneinander).

Äußere Spielbedingungen zuvor gemeinsam festlegen (z.B.: Spielfeld ist die ganze Halle, keine

Seiten- und Torauslinie, an die Wand gelehnte Kastenoberteile sind die Tore).

Anschließend Regeländerungen finden, damit das Spielen für alle mehr Spaß macht, z.B.:

� Die Guten müssen den Ball auch an Schwächere abgeben.

� Das Tor muss vergrößert werden.

� Eine Mannschaft hat erst dann gewonnen, wenn alle Schülerinnen und Schüler ein Tor erzielt

haben.

� Tore zählen nur dann, wenn alle Spieler einer Mannschaft den Ball berührt haben.

� Reduzierung der Ballkontakte jedes einzelnen Spielers.

Die Ideen kann man anschließend auf einem Plakat festhalten und die vorgeschlagenen Regeln dann

ausprobieren. Danach wird darüber gesprochen, was an den Spielformen gut oder schlecht gefallen hat

und welche Regeln für das Spiel förderlich oder hinderlich waren. So kann man ein eigenes

Fußballspiel mir eigenen Regeln entwickeln, das in den nächsten Stunden ausprobiert werden kann.

FUTSAL – Eine Sportart mit Zukunft

In ÖSTERREICH gilt Futsal als abgewandelte Form des Hallenfußballs. Seinen Ursprung hat diese

Sportart in Uruguay, wo vor etwa 70 Jahren die ersten Spiele durchgeführt wurden. Intensiv wird

diese Sportart in Südamerika seit den fünfziger Jahren betrieben. Dort wird Futsal nicht nur in der

Halle gespielt, sondern auf unzähligen kleinen Freiluftfeldern.

1989 wurde Futsal von der FIFA als offizieller Wettbewerb aufgenommen. Es ist also keine neue

Sportart und doch in einigen Ländern, dazu gehört auch Österreich, noch relativ unbekannt.

Der Begriff Futsal setzt sich aus den Worten “Futbol” (Fußball) und “Salon” (Halle) zusammen. Ein

Spiel, welches schon lange seinen Platz in vielen Fußballnationen gefunden hat. In Südamerika,

Südeuropa und auch in Osteuropa hat sich Futsal zwischenzeitlich in vielen Ländern etabliert. In

Spanien existiert bereits eine Profiliga mit 16 Teams. Auch in Portugal, Italien und in den

Niederlanden hat Futsal einen hohen Stellenwert. Die bisherigen Europameister kamen aus Russland,

Italien und zweimal Spanien. Amtierender Weltmeister ist Spanien, die diesen Titel zweimal

hintereinander gewannen. Davor wurde Brasilien dreimal Weltmeister. Spieler wie Pele, Ronaldo,

Ronaldinho, Robinho und Zico sind nur eine kleine brasilianische Auswahl von Ballkünstlern, die in

ihrer Jugend Futsal spielten. Zwischenzeitlich wird die Anzahl der Spieler in über 100 Ländern auf

mehr als 25 Millionen beziffert.

Warum ist Futsal für den Fußball wichtig?

Betrachtet man die Namen der Länder, in denen Futsal einen hohen Stellenwert hat, fällt eines

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besonders auf: Es sind fast ausnahmslos Staaten, wo ein technisch hochwertiger Fußball gespielt wird.

Dies kann Zufall sein, bewiesen ist aber nichts.

Futsal ist wesentlich schneller als der Hallenfußball und wird auf technisch sehr hohem Niveau

gespielt. Dies liegt in erster Linie an dem besonderen Ball und am Regelwerk. Der sprungreduzierte

Ball ermöglicht eine einfache Ballkontrolle und fördert das Direktspiel. Durch die Spielregeln wird

ein körperbetontes Spiel verhindert, dadurch sind im Zweikampf technisches Können gefragt und

nicht die robuste Spielweise entscheidend. Die Spielzeit wird effektiv gemessen und jegliche

Spielverzögerung nach 4 Sekunden bestraft. Die ausgedehnte Rückpassregel verhindert zusätzlich das

Spiel auf Zeit.

Futsal – Besondere Spielregeln:

Nachstehend sind einige Besonderheiten im Futsal-Regelwerk gefiltert. Die Auflistung gibt die

wesentlichen Unterschiede zum Hallenfußball wieder. Wie immer können regionale Unterschiede in

den Bestimmungen bestehen.

Zur Beachtung: Die offiziellen Futsal-Regeln erlauben eine Abweichung der Spielfeldgröße, der

Spielzeit, der Torgröße, der Auswechlungsregelung und der Ballbeschaffenheit.

Spielfeld: Länge: 25 m bis 42 m, Breite: 15 m bis 25 m

Strafraum: Um jeden Torfosten wird ein Viertelkreis von 6 m Radius gezogen (Kreismittelpunkt =

Außenkante Torpfosten). Eine Linie verbindet die Viertelkreise auf dem Spielfeld.

Bande: Es wird ohne Bande gespielt. Die Spielfeldbegrenzung wird durch Seiten- und Torauslinien

markiert.

Spielball = Futsalball: Größe 4 (Oft 3 bei einem Alter bis zu 12 Jahren), Umfang 62 cm bis 64 cm,

reduziertes Sprungverhalten, Druck von 0,4 bis 0,6 bar, Gewicht 400 g bis 440 g.

Tore (Handballtore): Breite 3 m, Höhe 2 m

Anzahl der Spieler: 4+1 Torwart und bis zu 7 Wechselspieler. Bei Spielstart ist 4+1 vorgeschrieben.

Im laufenden Spiel erfolgt Spielabbruch bei weniger als 3 Spieler (inkl. Torwart) einer Mannschaft

auf dem Feld.

Spielerwechsel: Unbegrenzt und fliegend.

Spielzeit: 2 x 20 Minuten effektive Spielzeit. Effektiv bedeutet, die Uhr wird

bei Unterbrechungen angehalten. Hierfür ist ein Zeitnehmer am Spielfeldrand

erforderlich.

Auszeit (Time-Out): Falls vom Team gewünscht, einmal pro Halbzeit und

Mannschaft (1 Minute).

Strafstoß: 6 m + 10 m. 6 m bei Foulspiel an den Angreifer im Strafraum und

10 m beim überschreiten der Anzahl der Mannschaftsfouls (siehe auch “Mannschaftsfouls”).

Torabwurf: Torabwurf gibt es bei jedem Ausball über die Torauslinie, den die angreifende

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Mannschaft verursacht. Der Torwart darf den Abwurf von jedem Punkt im Strafraum ausführen. Der

Abwurf darf über die Mittellinie ausgeführt werden.

Ball aus dem Spiel: Der Ball wird eingekickt - nicht eingeworfen, wobei der Gegner einen Abstand

von 5 m einhalten muss. Mit dem Einkick darf kein direktes Tor erzielt werden.

Freistoß: Wie beim Fußball, direkt und indirekt. Abstand des Gegners 5 m. Bei einem indirekten

Freistoß innerhalb des Strafraum, wird der Freistoß von der Strafraumlinie ausgeführt.

Zeitspiel: Freistöße, Einkick, Eckbälle und Torabstöße müssen innerhalb von 4 Sekunden ausgeführt

werden. Die Zeit läuft nach Freigabe des Balles durch den Schiedsrichter oder, wenn der Spieler sich

des Balles bemächtigt hat. Wird gegen die Regel verstoßen gibt es indirekten Freistoß für den Gegner

(Beim Abstoß = Von der Strafraumgrenze), beim Einkick führt das andere Team den Einkick aus.

Der Torwart darf den Ball nicht länger als 4 Sekunden mit der Hand oder mit dem Fuß kontrollieren.

Foulspiel: Tackling ist für die Feldspieler verboten. Der Torwart darf im Strafraum tackeln, es sei

denn, er risikiert die Verletzung eines Gegenspielers (überhartes Spiel). Aggressivität wird

unterbunden. Futsal soll eine technische Sportart sein und fast

körperlos gespielt werden.

Mannschaftsfouls: Jedes Team darf 5 Fouls pro Halbzeit begehen,

danach kann für jedes weitere Foul ein Freistoß von der 10 m

Markierung ohne Mauer ausgeführt werden.

Schiedsrichter: Das Spiel ist so schnell, dass zwei Schiedsrichter

erforderlich sind. Einer der beiden Schieris ist der Hauptschiedsrichter

Rückpass-Regel: Das absichtliche Rückspiel zum Torwart ist erlaubt,

er darf den Ball dann aber nicht mit den Händen kontrollieren. Bei einem Abwurf muss der Ball

jedoch die Mittellinie überquert haben, oder von einem Gegenspieler berührt worden sein, ansonsten

darf der Keeper den Ball nicht wieder berühren. Diese Regelung verhindert das Ablegen des Balles

beim Abstoß vom Torwart auf einen Mitspieler und den anschließenden Rückpass zum Torwart.

Rote Karte: Nach einer roten Karte darf der betroffene Spieler nach 2 Minuten durch einen anderen

Spieler ersetzt werden. Spielt eine Mannschaft in Überzahl und erzielt ein Tor, darf die andere

Mannschaft sofort einen weiteren Spieler einsetzen. Die 2 Minuten-Frist wird dann aufgehoben. Diese

Regelung entspricht der Zeitstrafe beim Eishockey.

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SPIELREGELN 2008 FÜR DEN HALLENFUSSBALL INNERHALB DES TFV

Ball: Es dürfen nur die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Hallenfussbälle oder Filzbälle

verwendet werden. Eine Mitnahme von Bällen anderer Ausführungen ist untersagt.

Zahl der Spieler: Für alle Bewerbe gelten 5 Feldspieler plus Tormann.

Ausnahmen: Bewerbe U7, U8, U9: 6 Feldspieler plus Tormann. (Halle Sistrans und Leitgebhalle: 5 plus

Tormann und Halle Kirchbichl: 4 plus Tormann); Der Spielertausch kann beliebig oft erfolgen; auch

fliegender Wechsel ist erlaubt. Sollte bei einem fliegenden Wechsel die Höchstanzahl der Spieler

überschritten werden, ist das Spiel zu unterbrechen und mit einem indirekten Freistoß vom Mittelpunkt

aus fortzusetzen. Außerdem ist die fehlbare Mannschaft mit einem Zeitausschluss zu bestrafen.

Vermindert sich die Gesamtspieleranzahl um mehr als 2 Spieler (Ausschluss, Zeitstrafe etc.), ist das

Spiel vom Schiedsrichter abzubrechen.

Ausrüstung der Spieler: Die Spieler dürfen nur solche Schuhe tragen, die für das Spielen in Sporthallen

zugelassen sind (Basketball- oder Turnschuhe mit ausschließlich heller Sohle). Eine 2. Garnitur

Dressenleibchen ist unbedingt erforderlich. Lange Hosen für Feldspieler sind verboten!

Spielbeginn: Vor Spielbeginn wird um den Anstoß gelost (gilt nicht für die Nachwuchsmeisterschaft).

Bei der Durchführung beträgt der Abstand des Gegners mindestens 5 m.

Ball im und aus dem Spiel: Jeder gegen die Bande oder Decke gespielte Ball bleibt im Spiel und kann

daher von jedem Spieler sogleich wieder gespielt werden. Lediglich das zweimalige Spielen des Balles

durch den ausführenden Spieler nach einem Eckeinwurf, Freistoss, Seiteneinwurf und Strafstoss ist

verboten. Bei Spielen ohne Bande gelten die offiziellen Spielregeln für Fußball.

Wie ein Tor erzielt wird: Es gelten die offiziellen Spielregeln für Fußball.

Rückpassregel (absichtliches Zuspiel): In den Bewerbsgruppen U7-,U8-,U9- und U10 ist die

Rückpassregel zur Gänze aufgehoben.

Verbotenes Spiel und unsportliches Verhalten: Die Bewertung des verbotenen Spiels und des

unsportlichen Betragens erfolgt nach den offiziellen Spielregeln für Fußball. Infolge der größeren

Gefährdung der Spieler sind strenge Maßstäbe anzulegen (hineingrätschen ist aus Verletzungsgründen

mit einem indirektem Freistoss zu ahnden!).

Ausschlüsse: Neben dem Ausschluss für die gesamte Spielzeit ist ein einmaliger Zeitausschluss in der

Dauer von 2 Minuten vorgesehen. Dieser einmalige Zeitausschluss ist durch Anzeigen mit der Hand

und nicht mittels blauer Karte zu verhängen.

· Ein mit Spielstrafe (Rote Karte) bestrafter Spieler kann nach Ablauf von 2 Minuten durch einen

anderen Spieler ersetzt werden.

· Eine Zweiminutenstrafe erlischt, sobald die numerisch geschwächte Mannschaft des

ausgeschlossenen Spielers ein Tor erhält.

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· Sind bei einem Torerfolg beide Mannschaften in gleicher weise numerisch geschwächt, ändern

erzielte Tore nichts an der Zahl der Spieler am Spielfeld, d.h. jene Mannschaft, gegen die ein

Tor erzielt wurde, muss mit der gleichen Spieleranzahl weiterspielen

· Ausnahme: Im Kinderfußball (U7 bis U12) - hier dürfen ausgeschlossene Spieler durch einen

anderen ersetzt werden.

· Über die weitere Spielberechtigung des ausgeschlossenen Spielers entscheidet die Strafinstanz

(Schiedsrichter in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Turnierleiter bzw. Strafausschuss des

TFV)

Bei Torraub und Verhinderung einer Torchance ist ein Zeitausschluss zu verhängen, außer es handelt

sich um ein grobes Foul oder gewaltsames Spiel.

Freistoss: Es gibt nur indirekte Freistöße. Die Entfernung des Gegners bei der Ausführung eines

Freistoßes muss mindestens 5 m betragen.

Strafstoss: Der Strafstoss wird von der Strafstossmarke durchgeführt. Mit Ausnahme des Tormannes,

der sich auf der Torlinie aufzustellen hat, müssen alle Spieler mit Ausnahme des Schützen mindestens 5

m hinter der Strafstossmarke Aufstellung nehmen.

Seiteneinwurf: Überschreitet der Ball zur Gänze die Seitenlinie oder die Bande, wird das Spiel mit

einem Einwurf für die gegnerische Mannschaft an der Stelle fortgesetzt wo der Ball aus dem Spiel kam.

Torabstoß: Der Torabstoß ist von einem beliebigen Punkt des Strafraumes vom Tormann auszuführen.

Der Ball kann durch Auswurf, Abstoß oder Ausschuss ins Spiel gebracht werden. Der Ball muss jedoch

in der eigenen Spielhälfte unter allen Umständen von einem Spieler berührt werden. Ist dies nicht der

Fall, ist das Spiel seitens des Schiedsrichters zu unterbrechen und auf der Mittellinie mit indirektem

Freistoss für die gegnerische Mannschaft fortzusetzen. Sobald der Tormann den Ball fängt, ist die Regel

"Torabstoß" anzuwenden.

Eckstoss: Bei Spielen mit oder ohne Bande ist der Eckstoss einen Meter von der Bandenecke in

Verlängerung der Torlinie bzw. vom Schnittpunkt Torlinie und Seitenlinie auszuführen, wobei der Ball

durch Einwurf ins Spiel gebracht wird (ÖFB- Beschluss vom 11.11.93).

Kontakt: Markus Plattner, Referat für Jugend und Breitensport

Stadionstr. 1a (Haus des Sports), 6020 Innsbruck

Tel.: 0512/586188 Fax: 0512/572123

e-mail: [email protected] – web: http://www.tfv.at

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11 Gewichtheben

Gewichtheben (auch Stemmen genannt) gehört zu einer der ältesten olympischen Sportarten. Der

Tiroler Gewichtheberverband wurde 1912 gegründet. Früher gab es über 10 Disziplinen, seit den

Olympischen Spielen 1972 werden drei Disziplinen ausgetragen, nämlich Reißen, Stoßen und

Zweikampf.

Das Gewichthebertraining ist in vielen Sportarten als Grundtraining verankert. Die spezielle

Ausbildung eines Gewichthebers umfasst nicht nur das Bewältigen der Hanteln, sondern auch ein

koordinatives Training. Ferner besteht ein großer Anteil an leichtathletischen Übungen, um die

Schnell- und Sprungkraft zu gewährleisten. Trainiert wird schon ab 8 Jahren, wo die Kinder die

Technik spielerisch erlernen. Wie man aus den Bildern sehen kann werden die Kinder noch mit

keinem Gewicht außer mit dem eigenen Körpergewicht belastet. Vielmehr ist es in diesem Alter

wichtig die Kinder in Beweglichkeit zu schulen und koordinative Übungen durchzuführen. Mit der

systematischen Ausübung des Gewichthebersportes sollte im Idealfall zwischen dem zwölften und

zwanzigsten Lebensjahr begonnen werden. Nachstehend ein paar Übungen, die im Schulsport leicht

einzubauen sind, die aber nicht nur fürs Gewichtheben sondern für alle Sportarten wertvoll sind.

In den Tiroler Vereinen ist eine ausreichende Überwachung des Trainings durch ausgebildete Trainer

und Lehrwarte vorhanden, deren Qualität durch ständige Einberufungen in den Nationalkadern und als

Trainer in anderen Sportarten zum Ausdruck kommt.

Übungen für alle Altersgruppen.

Übung 1, Reißkniebeuge (Abb. 1-6):

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb.4

Dies ist eine der wichtigsten Gewichtheberübungen. Dabei kommt es sehr auf die Beweglichkeit an,

sie kann nur mit einem Holz- oder Plastikstab ausgeführt werden. Wichtig bei der Ausführung ist, so

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gut es geht mit den Fersen den Bodenkontakt zu

behalten, die Arme ausgestreckt zu halten und zu

versuchen, keinen Rundrücken zu machen. In

Abbildung 6 wird gezeigt wie die Fehler aussehen.

Am Anfang werden Fehler natürlich oft gemacht.

Abb. 5 Abb. 6

Übung 2, Das Wegheben eines Gewichtes vom Boden (Abb. 7-8):

Nicht nur für Gewichtheber sehr wichtig sondern für

jeden, der vom Boden etwas aufhebt.

Ganz wichtig ist es keinen Rundrücken zu machen

und beim Anheben in die Knie zu gehen. Wird auch

nur mit einem Holz- oder Plastikstab geschult.

Im Bild 8 wird wieder gezeigt wie die Fehler

aussehen.

Abb. 7 Abb. 8

Übung 3, Sprung auf ein Podest oder eine erhöhte Plattform (Abb. 9-10):

Mit dieser Übung kann die Sprungkraft

und die Schnellkraft verbessert

werden.

Auch normale Strecksprünge sind

dafür geeignet.

Abb. 9 Abb. 10

Übung 4, Rumpfbeugen: Abb. 11-12

Die Stärkung des Rumpfes ist

natürlich nicht nur für einen

Gewichtheber enorm wichtig. Die

Übung kann auch alleine am Boden

ausgeführt werden mit leichtem

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Anheben des Oberkörpers und der Beine, aber zu zweit - wie am Bild gezeigt - macht es mehr Spaß.

Übung 5, Bauchmuskel (Abb. 13-14):

In jeder Sportart ein

muss und auch beim

Gewichtheber. Wenn

man sie fleißig übt

machen sie sogar

Spaß!

Abb. 13 Abb. 14

Das Bild zeigt nur eine von vielen Varianten. Am Anfang kann man die Beine noch ausgestreckt

halten, so geht’s leichter.

Übung 6, Liegestütz (Abb. 15-18):

Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17

Mit dieser altbekannten Übung kann man den gesamten

Oberkörper nur mit dem eigenen Körpergewicht sehr gut

trainieren. Für Anfänger und noch nicht so Geübte empfiehlt es

sich, die Übung wie es die Bilder 15 u.16 zeigen auszuführen.

Abb. 18

Kontakt: Präsident: Steiner Harald

Prentenweg 17, A-6065 Thaur

Tel.0699/10129784

E-Mail: [email protected]

Österreichischer Gewichtheberverband Landesverband Tirol (TGV)

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12 Handball

Leitfaden für die Einführung der Sportart Handball über die Vorstufenspiele

MATTENHANDBALL (Anfänger,Volksschüler) und MINIHANDBALL (Fortgeschrittene, Kinder

ab 10 Jahren)

Mattenhandball

Spielgedanke und Regeln

5 Feldspieler + 1 Torsteher

a) Feldspieler versuchen, durch geschicktes Abspiel und Freilaufen zum Torwurf zu gelangen.

b) Berührt der geworfene Ball irgendwo die aufgestellte Matte, ist Tor zu geben.

c) Wird der Ball von der einen Partei aus dem Spielfeld gespielt, wird die andere Mannschaft

Ballbesitzer. Im Torraum darf der Ball nur vom Torwart gespielt werden.

d) Jede Verteidigungsarbeit hat dem Ball zu gelten. Jedes Angehen an den Körper wird in der

Abwehrhälfte mit Strafwurf (wie Fußball Elfmeter), am übrigen Spielfeld mit Freiwurf von der Stelle

des Fouls bestraft. Für mehrmaliges Foulspiel oder grobe Fouls kann eine Zeitstrafe für den

Verteidiger gegeben werden.

e) Der ballbesitzende Angreifer darf nicht mehr als 3 Schritte mit dem Ball in der Hand laufen. Macht

der Angreifer mehrere Schritte, ist das Spiel zu unterbrechen und mit Freiwurf für die Angreifer

fortzusetzen. Erkennt man aber, dass der Angreifer am 4. oder 5. Schritt abspielen will oder zum

Torwurf ansetzt, ist das im Sinne eines kindgemäßen Regelwerks zu tolerieren.

f) Je nach Können kann Prellen erlaubt werden – bei Anfängern sollte Prellen generell verboten sein,

bei Leichtfortgeschrittenen ev. 1 x Prellen erlaubt (vorher und nachher sind je 3 Schritte erlaubt).

Mattenhandball

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Minihandball

Spielgedanke und Regeln

Minihandball oder Kinderhandball sollte als "Philosophie" verstanden werden, deren Inhalt eigentlich

das Ballspiel mit Kindern ist. Diese "Philosophie" sollte einerseits dem Spieltrieb der Kinder

Rechnung tragen, also Spaß, Freude und Erlebnis beinhalten, auf der anderen Seite aber auch einen

Bezug zur Methodik und Didaktik des Sportunterrichts im Grundschulalter (ca.6-10 Jahre) haben.

Minihandball eignet sich daher für die Schule genauso wie für den Handballverein. Das Angebot für

Buben und Mädchen im Grundschulalter sollte sich am Spielen, Üben in spielerischer Form und der

Vermittlung von sozial-affektiven Lehrzielen orientieren.

Für unser Spiel bedeutet dies, dass Bewegungserfahrung, die Schulung von Grundmotorik und

Koordination ebenso wichtig sind wie das Entwickeln von spezifisch spielerischen Verhaltensweisen

wie etwa Teamgeist oder Fair Play ("Miteinander und Gegeneinander"). Das Spiel und das Erlebnis

sollten in jedem Fall im Vordergrund stehen, das Ergebnis oder die Leistung eher im Hintergrund.

Minihandball ist nicht Erwachsenenhandball. Es sollte kein Training und keine Taktik geben.

Einfache Regeln sollen den Kindern helfen, Ball zu spielen.

Spielerzahl: 4 Feldspieler+1Torwart (4+1); eventuell auch 5+1 als Variante für schon geübtere Kinder

Spielzeit: altersspezifisch; jede(r) Spieler/Spielerin sollte circa die gleiche Zeit zum Einsatz kommen

(eventuell auch einmal im Tor), empfohlene Spielzeit – 1x 15 Minuten

Regeln: stark vereinfacht, sollen dem Lehrer/Betreuer eine pädagogische und situationsgerechte

Anwendung ermöglichen; Flexibilität bei Freiwurf (Abstand 1m, nach hinten abspielen) und

Dribbling (je nach Fortschritt von 0-unbegrenzt erlauben)

1. So spielst du den Ball

• Du darfst den Ball mit allen Körperteilen spielen, außer mit Unterschenkeln oder Füssen.

• Du darfst den Ball höchstens 3 Sekunden festhalten (nicht einschlafen bitte!)

• Du darfst Dich mit dem Ball in der Hand höchstens 3 Schritte bewegen.

• Du darfst den Ball beliebig oft prellen.

• Hast Du den Ball zweimal gefangen, musst Du ihn weiterspielen.

2. So spielst du als Torwart

• Du darfst den Ball mit allen Körperteilen abwehren.

• Der Torwart verlässt den Torraum nur ohne Ball.

• Wenn Du den Ball über oder neben das Tor lenkst, darfst Du ihn abspielen.

• Die Regeln «So spielst du den Ball» gelten für den Torwart nicht.

3. So spielst du fair

• Spiele als Angreifer oder Verteidiger immer den Ball...

• Halten, Stossen, Schlagen und Klammern sind nicht erlaubt.

• Verhalte Dich fair- Fairness ist auch eine Frage des Könnens!

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4. Fouls und Strafen

• Begeht ein Spieler ein Foul, so erhält die andere Mannschaft den Ball.

• Verhinderst Du durch ein Foul eine klare Torchance, darf das andere Team einen Strafwurf werfen.

• Es ist nicht erlaubt zu halten, zu klammern, zu stoßen oder zu schlagen.

• Verhältst Du Dich nicht fair, musst Du für 2 Minuten auf die Bank, ein Mitspieler ersetzt dich.

5. So spielst du nach einem Fehler weiter

• Lenkt die andere Mannschaft den Ball über den Spielfeldrand, darfst Du ihn wieder einwerfen.

• Fuss auf die Linie!

• Halte einen Abstand von 3 Metern ein.

6. So spielst du am Torraum

• Kreislinie und Torraum darfst du mit dem Ball in der Hand nicht betreten.

• Du darfst in den Torraum springen, wenn Du vor der Linie abspringst und vor der Landung wirfst.

• Liegt der Ball im Torraum, gehört er dem Torhüter.

• Du darfst den Ball dem Torhüter nicht zurückspielen, wenn er im Torraum steht.

Ball: Soft-, Plastik oder Lederball, kindgerecht (bunt), weich, nicht zu schwer, gute

Sprungeigenschaften, leicht zu greifen, eventuell rauhe Oberfläche, soll "angstfreies" Spiel

ermöglichen; kleinerer Umfang: 44-49cm ( Größe 0 );

Spielfeld: verkleinert, 12 bis 16m breit, 19 bis 24 m lang

(z.B.: 20 x 13m als Drittel eines Handballfeldes, damit 3 Spielfelder)

Torkreis: Halbkreis mit 5m Radius von der Tormitte, Linienmarkierungen mit Klebeband

Tore: verkleinert, 2,40m x 1,60m oder auf Basis Handballtor 3,00m x 1,70m (1,80); eventuell mit

Torplane ( Werbung )

Vom Minihandball zum Handball

Die Spielerziehung in der Schule soll unseren Kindern die Spielfähigkeit vermitteln. Sie basiert auf

einer vielseitigen, polysportiven Grundausbildung. Mattenhandball und Minihandball vermitteln

neben der Ersterfahrung mit dem Ball auch koordinative Fähigkeiten und einen Einstieg in die

Sozialisation des Teamsports Handball.

Die Anforderungen des Handballspiels an die Kinder sind leicht definiert. Um sich auf dem Spielfeld

erfolgreich bewegen zu können, brauchen die Schüler verschiedene Techniken wie Prellen, Zuspielen

und Fangen, Torwurf sowie spezielle Bewegungstechniken.

Beim Aufbau des Handballspiels steht zuerst der Torwurf im Vordergrund, erst nachher wird das

Abwehrverhalten eingeführt, denn Tore verhindern ist einfacher als Tore erzielen. Handball ist ein

Mannschaftsspiel, darum müssen die Schüler schon früh lernen, vorerst noch in kleinen Gruppen,

miteinander zu spielen. Da immer zwei Mannschaften gegeneinander spielen, müssen die einzelnen

Spielelemente stets dem Verhalten des Gegners angepasst werden. Daneben gilt es für beide

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Mannschaften, die Spielregeln einzuhalten und fair zu spielen, damit ein Spiel überhaupt möglich

wird.

Spielgedanke und Regel (stark vereinfacht):

Eine Mannschaft - bis zu 14 Spieler, davon 1 Torwart und 6 Feldspieler gleichzeitig auf dem

Spielfeld, (40*20 m, Wurfkreis 6m vor dem Tor, Freiwurflinie 9m vor dem Tor) versucht den Ball ins

gegnerische Tor zu befördern, die gegnerische Mannschaft versucht das zu verhindern und ihrerseits

in Ballbesitz zu kommen, um selbst in einer Angriffsaktion ein Tor zu erzielen.

Auswechseln der einzelnen Spieler ist jederzeit, allerdings nur in der eigenen Wechselzone (vor der

eigenen Ersatzbank) erlaubt. Die Angriffspieler versuchen sich im Kollektiv durch Bewegung mit und

ohne Ball in eine aussichtsreiche Torwurfsituation zu bringen und aufs Tor zu werfen.

Bei Foulspiel und Unterbrechung des Angriffsspiels wird das Spiel mit einem Freiwurf von der 9m

Linie fortgesetzt, bei regelwidriger Vereitelung einer klaren Torchance mit einem Strafwurf von der

7m Linie. Bei Torerfolg spielt die verteidigende Mannschaft mit Anwurf von der Mittellinie weiter,

bei Ballgewinn durch die verteidigende Mannschaft wird diese sofort zur angreifenden. Der Torwart

der angreifenden Mannschaft bleibt an der Angriffsaktion unbeteiligt.

Grundsätze zur Spielentwicklung:

Einige Hauptpunkte, die für den Aufbau des Handballspiels wichtig sind, sollten beachtet werden:

- Das Spiel mit dem Ball und der Torwurf stehen im Zentrum.

- Das Spiel 6:6 überfordert die Schüler. In Standardsituationen, die aus dem Spiel gegriffen sind ( 2:1,

3:2 ), erwirbt der Schüler seine Spielfähigkeit. Spielen muss man lernen. Durch die Verringerung der

Spielerzahl entstehen für den Anfänger überschaubare Spielsituationen.

- Die erlernten Elemente werden stets im Spiel 4:4 oder 5:5 plus Torwart angewandt und auf ihre

Spieltauglichkeit überprüft. In Kleingruppen ( 2:1, 3:2 ) werden sie dann wiederum verbessert.

- Offensives Abwehrverhalten als Angebot in einzelnen Übungsphasen verbessert das richtige

Verhalten im Spiel 1:1.

- Zuspieltäuschung, Zuspielsicherheit, Spiel ohne Ball und die Beinarbeit in Angriff/Abwehr müssen

stets mitgeübt werden.

- die Lehrziele im Schulunterricht im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sind:

Technik/Koordination: Taktik:

- Prellen - Spielfähigkeit in der Spielsituation 2:1

- Zuspielen/Fangen - Ball in der Bewegung zuspielen

- Zuspielvarianten - Torgefährlich anlaufen

- Bewegungstechniken - Raum schaffen für sich und den Mitspieler

- Schlagwurf - Freilaufen/Decken

- Sprungwurf - Wahrnehmen: Zuspiel zum freien Mitspieler

- Anlaufen - Manndeckung

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- Körpertäuschung/Durchbruch - Offensive Raumdeckung

- Abwehrtechnik - Jeder Spieler spielt auf allen Positionen

Ausgewählte Spielformen und Übungen für die Schule

Nummernpassen:

Spielgedanke: Jeder Schüler bekommt eine Nummer zugeordnet. Die Spieler laufen durcheinander.

Der Ball wird von 1 zu 2 usw. gespielt. Der Schüler mit der letzten Nummer spielt wieder zu 1 zurück.

Varianten: 1) 2 Bälle sind im Spiel.

2) Nach dem Abspiel wird eine Zusatzaufgabe ausgeführt (zB: Bauchlage).

3) Mehrere Gruppen spielen gleichzeitig auf einem Feld

Burgball:

Spielgedanke: 1 Ball - 4-6 Spieler im Innenstirnkreis um eine Burg (Kasten oder Bock mit

Medizinball – 5 m Abstand) passen sich den Ball zu und versuchen den Kasten/Ball zu treffen. Ein

Burgwächter versucht den Kasten oder den Medizinball gegen Treffer zu schützen.

Variante: Tigerball: ein oder zwei Spieler versuchen, die Zuspiele der Spieler im Kreis zu erwischen

(Ballberührung genügt, bei Berührung Wechsel des Fängers mit dem letzten Ballbesitzer).

Handballer gegen Läufer:

Spielgedanke: Zwei Gruppen mit gleicher Spieleranzahl; Gruppe A in Gassenaufstellung, Gruppe B in

Flankenreihe: A spielt den Ball von Spieler zu Spieler (Anzahl der Zuspiele), B umläuft Gruppe A

einzeln, bis alle Spieler durch sind; Wechsel der Gruppe. Wer erreicht mehr Zuspiele?

Variante: Handball gegen Dribbler: auch die Gruppe B hat einen Ball. Die Spieler umdribbeln Gruppe

A und übergeben den Ball dem nächsten Spieler.

Balltreiben

Spielgedanke: Zwei Mannschaften werfen mit mehreren Bällen auf einen in der Spielfeldmitte

liegenden Medizinball. Gelingt es einer Mannschaft, durch Treffer den Medizinball über die

generische Abwurflinie zu befördern, ist ein Punkt erzielt.

Varianten: 1) Verwendung von mehreren Medizinbällen

2.) Treffball: Medizinbälle werden von einer Langbank geworfen – welche Gruppe hat

mehr Treffer?

3.) Banktreiben: Langbank oder ähnliches (Karton, Kastenteil ) durch Treffer hinter die

Ziellinie treiben.

Parteiball

Spielgedanke: Zwei Gruppen (gleiche Spieleranzahl): Team A in Ballbesitz versucht, möglichst viele

Zuspiele zu erreichen (ohne Prellen). Team B versucht, ohne Körperkontakt in Ballbesitz zu kommen;

Ballverlust bei Foul, Out oder technischen Fehlern (Schritte, Doppeldribbling).

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Variante: Ein neutraler Spieler (außerhalb des Feldes) darf ins Spiel miteinbezogen werden –

ausnützen der Überzahl.

Vorschlag für Stundenbilder Handball im Schulunterricht

Auf den folgenden Seiten finden sie noch 3 Stundenbilder zum Thema Minihandball und 5

Stundenbilder zum Thema Handball.

Kontakt:

Tiroler Handballverband

Stadionstr. 1

6020 Innsbruck

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Stundenbild Minihandball 1

Stundenbild Minihandball 2

52

Stundenbild Minihandball 3

Stundenbild Handball 1

53

Stundenbild Handball 2

Stundbild Handball 3

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Stundenbild Handball 4

Stundenbild Handball 5

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13 Judo

Judo ist eine asiatische Kampfsportart mit sehr langer Tradition. Heute steht nicht nur noch der

Wettkampfsport im Vordergrund. Leute betreiben diesen Sport aus ganz unterschiedlicher Motivation.

Die Kleinsten ab 4 Jahren lernen spielerisch die Grundzüge und vor allem die Fallschule, Erwachsene

wollen oft einen Ausgleich zur Arbeitswelt oder eine Art der Selbstverteidigung erlernen.

Im Judo unterscheidet man Stand- und Bodentechniken. Zu den Bodentechniken zählen Festhalte-,

Würge- und Hebelgriffe. Am Stand sind nur Wurftechniken erlaubt. Um diese allerdings gefahrlos für

den Partner durchführen zu können, ist es wichtig davor das richtige Fallen zu lernen.

Da Judo eine Sportart mit sehr langer Tradition ist, versuchen die Trainer auch heute nicht nur einfach

die Techniken beizubringen, sondern vor allem den Kindern und Jugendlichen einige Werte zu

vermitteln, die für das Ausüben der Sportart wichtig sind, aber auch sonst im Leben eine große Rolle

spielen sollten.

Hier nur einige Beispiele:

• Hilfsbereitschaft: Im Judo ist man zum Erlernen und Üben der

Techniken immer auf einen Partner angewiesen. Deshalb ist es wichtig

mit ihm auch so umzugehen, wie man selbst behandelt werden möchte.

Ein Gegenseitiges Helfen ist ein Muss um weiterzukommen.

• Höflichkeit: Der Respekt wird durch eine Verneigung zum

Ausdruck gebracht.

• Wertschätzung: Den Anstrengungen jedes Judo-Betreibenden ist mit

Achtung zu begegnen.

• Respekt: Der Respekt gegenüber dem Lehrer / der Lehrerin, aber auch

gegenüber den Trainingspartnern, spielt eine große Rolle.

• Selbstbeherrschung: Man sollte beherrscht in Wettkampf und

Training bleiben – auch in als unfair empfundenen Situationen.

• Ehrlichkeit: Unsportliche Handlungen oder Hintergedanken sollten

vermieden werden, es ist stets auf ein faires Kämpfen zu achten. Bei

Wettkämpfen ist dies auch durch ein strenges Regelwerk vorgegeben.

• Mut: Jeder Gegner oder Partner ist eine neue Herausforderung, niemals

aufgeben ist die Devise.

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Die Fallschule, die ein großer und wichtiger Bestandteil der Sportart Judo ist, hat sicher auch im

Schulbereich seine Berechtigung. Wer sicher fällt, verletzt sich weniger leicht - nicht nur im

Turnunterricht, sondern natürlich auch bei jeder sportlichen Aktivität in der Freizeit.

Es werden 3 Fallrichtungen unterschieden.

Die einfachsten Fallübungen sind:

Judorolle

Sie unterscheidet sich stark zur Turnerrolle,

indem man nicht über den Kopf abrollt

sondern seitlich über die Verlängerung des

Armes.

Fall rückwärts

Hat man beim Fallen einmal mehr Schwung, wird

eine Judorolle rückwärts daraus.

Fall seitlich

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Bei allen Fallübungen sind folgende Dinge zu beachten:

• Kopf einziehen: Der Kopf darf niemals den Boden berühren.

• Ausatmen beim Aufkommen am Boden.

• Abschlagen: Durch das Abschlagen wird die Wucht des Aufpralls auf eine größere Fläche

verteilt und dadurch vermindert.

Im Judosport gibt es seit über 20 Jahren Projekte für Schulen. Das Programm ist für die verschiedenen

Altersklassen natürlich unterschiedlich.

Zwei Bereiche werden vom Judolandesverband abgedeckt:

• Das Fallsicherheitstraining ist für alle Altersklassen im Schulbereich wichtig, also für Kinder und

Jugendliche von 7-18 Jahren. Natürlich ist der Unterricht für VS-Klassen anders als für die

Klassen der Hauptschulen und Gymnasien.

Im Fallsicherheitstraining sollen die Schüler das richtige Fallen spielerisch erlernen und

automatisieren. Das Erlernen des richtigen Fallens ist für den BUS-Unterricht in der Schule genau

so wichtig wie im praktischen Leben (etwa am Spielplatz, beim Radfahren ….).

• Das Selbstverteidigungsprogramm bietet der Tiroler Judoverband erst für Kinder und Jugendliche

ab 13 Jahren an, also frühestens ab der 3. Klasse HS oder Gymnasium.

Judo ist von seiner Grundstruktur her ein Sport, der mehr auf verteidigen als auf angreifen

ausgerichtet ist. Schon das Grundprinzip des Judo „Siegen durch Nachgeben“ sagt dabei sehr viel

aus.

Zudem gibt es sehr viele klassische Judotechniken, die speziell die Selbstverteidigung zum Ziel

haben.

Im Tiroler Judoverband gibt es sehr viele Vereine, die eigene Spezialisten für die

Selbstverteidigung haben.

Bei Interesse an einem Fallsicherheitstraining, Selbstverteidigungsprogramm oder Judotraining bitte

an die unten stehende Adresse wenden, es gibt einige Vereine verteilt über ganz Tirol.

Kontakt:

Martin Scherwitzl

Franz-Fischer-Str. 7c

6020 Innsbruck

Tel. und Fax: 0512/574785

e-mail: [email protected]; www.judotirol.at

58

14 Kanu Der KVT ist mit seinen Vereinen Mitglied im Österreichischen Kanu Verband, kurz OKV und

dadurch auch Mitglied in der Internationen Canoe Föderation-ICF und somit deren Regeln

unterworfen.

Der Kanusport gliedert sich in verschiedene Bereiche. Wir unterscheiden einmal die Bootsklassen wie

Kajak, Canadier und Drachenboot mit unterschiedlich großen Besatzungen und die verschiedenen

Sparten. Da wären zuerst die Flachwasserbewerbe, Rennen auf meist gesteckten (ballonierten)

Bahnen über verschiedene Distanzen und die Marathonbewerbe, die meist auf einem Rundkurs mit

mindestens einer Laufstrecke (Portage) ausgetragen werden.

Flachwasser Wildwasserabfahrt

In den Wildwassersparten wird beim Slalom auf

Strecken mit Richtungstoren gefahren. Große

Bewerbe werden nur mehr auf künstlichen

Strecken durchgeführt um ein faires Rennen mit

gleichem Wasserstand garantieren zu können.

In Österreich gibt es derzeit noch keine solche

Strecke, sodass die Aktiven ins Ausland

ausweichen müssen.

Wildwasser - Slalom

Wildwasserabfahrtrennen finden noch auf weitgehenst natürlichen Flussläufen mit einiger

Schwierigkeit statt. Wir unterscheiden da den Sprint- und den Classic-Bewerb.

Sowohl im Slalom wie auch in der WW-Abfahrt finden Einzel- und Mannschaftsrennen mit 3 Booten

statt.

Freestyle ist ein Akrobatikbewerb in speziellen Wellen und Walzen nach genauen Bewertungsregeln.

International genutzte Strecken gibt es derzeit in Graz und Lienz. In Innsbruck wird 2010 eine solche

Welle an der Sillmündung errichtet.

59

Kanupolo ist ein Mannschaftswettkampf mit Spiel auf 2 Tore, ähnlich dem Wasserball, und wird

zurzeit in Österreich wieder reanimiert.

Freestyle Polo

Seekajak findet in Österreich immer mehr Anhänger.

Diese Sportler befahren in speziell ausgerüsteten Booten

die Meere und Küsten.

Seekajak

Wandersport: Darunter fällt der traditionelle Wander-

und Tourensport im Kajak oder Canadier, mit Kurz-

und Langfahrten mit oder ohne Gepäck und auch das

extreme Wildwasserfahren über Stock und Stein und

über Abbrüche und Wasserfälle hinab.

Wandersport

Rafting als Wettkampfsport gehört ebenfalls zum OKV.

Derzeit ist Wildalpen (ST) das österreichische Zentrum.

Rafting

Drachenboot: Seit einigen Jahren gehört

auch der Drachenbootsport zur ICF. In

Österreich werden Bewerbe in OÖ und

Wien gefahren. In OÖ sind an der Drachenboot

60

Regattastrecke Ottensheim auch einige Verbandsboote stationiert.

Bootsarten

Kajaks sind Boote mit oder ohne Verdeck, die mit einem Doppelpaddel sitzend gefahren werden.

Boote mit Verdeck können mit einer so genannten “Schürze” einigermaßen wasserdicht verschlossen

werden, damit man WW fast trocken befahren kann. Kajaks gibt es in verschiedenen Längen für ein

oder zwei Personen und mit speziell auf den Verwendungszweck abgestimmten Formen.

Canadier sind Boote mit oder ohne Verdeck, die meist mit einem Stechpaddel kniend gefahren

werden. Open Canoes haben manchmal Air bags in den Bugregionen und/oder im Zentrum des Bootes

befestigt und können mit Kniegurten gefahren werden. Canadier gibt es als C-Einer oder Zweier und

bis zu 10 Mitpaddlern.

Die meisten Boote sind Hartschalenboote aus PE oder PVC. Zurzeit erobern aber die Faltboote –

Kajaks und Canadier- wieder erfolgreich den Markt. Luftboote -aufblasbare Boote- gibt es ebenfalls in

guter Qualität als Kajaks und Canadier.

Kanusport in Tirol

Der Tiroler Kanusport ist, bis auf die Freestylefahrer, als reiner Freizeit- und Vergnügungssport zu

bezeichnen. Es fehlen die Strukturen und Voraussetzungen für sinnvollen Leistungssport.

Die Tiroler Vereine bieten aber Ausbildung und Betreuung für WW-Fahrer und Wander-/

Tourenfahrer an. Anfänger- und Schnupperkurse - meist sogar kostenlos - werden ganzjährig nach

Bedarf durchgeführt. Auch einige professionelle, von Tirolern geleitete Kanuschulen, bieten

Ausbildung nach den OKV Richtlinien an.

Genaue Infos über den gesamten Kanusport finden Sie unter www.kanuverband.at,

www.canoeicf.com und www.kanuverband-tirol.at. Informationen gibt auch gerne der Pressereferent

weiter (Günter J. GOLDBACH, Gumppstrasse 21a, 6020 Innsbruck, Tel. Nr.: 0664/4228632, e-mail:

[email protected])

Kontakt:

Präsidentin Elisabeth POLLEROSS

6170 Zirl

Meilstrasse 2

Tel.: 0699-12609723

e -Mail : [email protected]

61

15 Kickboxen

Das Kickboxen ist aus den jahrzehntelangen Bemühungen von engagierten Sportlern und

Funktionären entstanden, welche die Ausgewogenheit zwischen den Faust- und Handtechniken des in

England entstandenen Amateurboxens und des japanischen Karate einerseits und den Fußtechniken

des Boxe Francaise, Muay Thai, des koreanischen Tae Kwon Do und des chinesischen Wu Shu zu

erreichen versuchten.

Die Traditionen ostasiatischer Kampfkünste

verbinden sich mit den Erkenntnissen der

westlichen Sportwissenschaft und der westlichen

Kampfsportarten zu der wohl

wirklichkeitsnahsten Form des Kampfsports.

Dieser neue Wettkampfsport wurde zunächst

Sport-Karate genannt, erst im Laufe der Jahre

setzte sich die Bezeichnung Kickboxen durch.

Abb. Junioren-EM 2007

Beine (Kicken) und Fäuste (Boxen) werden in einer Vielzahl von Kombinationen und taktischen

Manövern in einem fairen, sportlichen Zweikampf eingesetzt, um den Gegner zu treffen ohne

getroffen zu werden. Die vielfältigen Mittel ermöglichen es dem Kämpfer, seine körperlichen

Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Gelenkigkeit und Körperbeherrschung werden als Voraussetzung

zum Erlernen der Techniken ebenso trainiert wie Kondition, Reaktion und Kombinationsfähigkeit.

Wie in jeder Sportart gibt es auch beim Kickboxen ein strenges Reglement, das dazu dient, allen

Sportlern die gleichen Chancen zu bieten und das Verletzungsrisiko bereits im Vorfeld zu minimieren.

Im Laufe der Entwicklung der Sportart Kickboxen haben sich 3 grundsätzliche Disziplinen entwickelt.

Diese sind Semi-, Leicht- und Vollkontakt.

Im Semikontakt werden die Techniken

kraftvoll und explosiv ausgeführt und müssen

am Körper mit solidem Kontakt, am Kopf mit

leichtem Kontakt getroffen werden. Bei einer

erkennbaren Wertung unterbricht der

Schiedsrichter den Kampf, die Wertung wird

sofort vergeben.

Im Leichtkontakt erfolgt der Kontakt wie

beim Semikontakt, jedoch erfolgt die

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Bewertung wie beim Boxen durch Punkterichter. Am Ende der Kampfzeit wird der Sieger laut

Punkteprotokollen erklärt.

KO-Schläge sind in beiden Disziplinen nicht erlaubt.

Beim Vollkontakt wird - wie der Name schon sagt - mit vollem Kontakt gekämpft. Die Bewertung

erfolgt ebenso am Ende der Kampfzeit, jedoch ist bei dieser Disziplin auch ein K.O. erlaubt. Der

Vollkontakt-Bereich teilt sich wiederum in mehrere Disziplinen, und zwar dem reinen Vollkontakt,

dem Lowkick-Bewerb (auch Angriffe zu den Beinen sind hier erlaubt) und dem K1 und Thai-Boxen.

Fitness, Selbstverteidigung oder sportliche Wettkämpfe - die Vereine des ÖBFK (Österreichischer

Bundesfachverband für Kickboxen) und des TAKV (Tiroler Amateur-Kickbox-Verband) bieten

neben dem Erfahrungsschatz von Welt- und Europameistern, Trainingsqualität durch staatlich

geprüfte Instruktoren und Trainer.

Kontakt:

Kontaktadressen und das ausführliche Reglement finden Sie unter www.kick-boxen.at (TAKV)

oder www.kickboxen.com (ÖBFK).

63

16 Klettern

Klettern - eine faszinierende Sportart bekommt immer mehr Anhänger!

Klettern – das Schach unter den Bergsportarten - ist Freude an der Bewegung. Körper und Geist

erleben die Schwerkraft und die Grenzen, die sie einem setzt. Man lernt diese Grenzen kennen,

sie zu überwinden, sie immer weiter auszudehnen. Man lernt auch in schwierigen Situationen

überlegt zu entscheiden.

Darüber hinaus wird durch das Klettern in der Gruppe, in der man auf andere achten und sich

auf jeden verlassen können muss, das Vertrauen und die Fähigkeit in Teams zu arbeiten,

geschult.

Durch den Bau modernster Indoorkletteranlagen ist Klettern zu einem Ganzjahressport

geworden und das dadurch ermöglichte Training fördert den Leistungsstandard und die

entsprechende Breitenwirkung.

Doch das Sportklettern wurde nicht erst in den letzten 10 Jahren erfunden sondern bereits ein

Hias Rebitsch oder Hermann Buhl waren leistungsstarke Kletterer, die der heutigen Generation

noch manche Rätsel aufgeben und kaum begangene Routen im Wilden Kaiser oder am Peilstein

durch die Wiener Kletterpioniere zeugen von deren Können. Eine rasante Entwicklung erfuhr

dieser Sport seit sich die alpinen Vereine in Österreich dazu bekannt haben, den Klettersport

sicherer zu machen und diesen auch entsprechend zu unterstützen.

Gut eingerichtete und betreute Klettergärten, sowie die Aufnahme des Kletterns in den Sport-

und Bewegungsunterricht unserer Schulen lässt die Anhängerschar immer größer werden.

Die Durchführung von Wettkletterbewerben, bei denen die Steiermark begonnen hat aber bald

von Oberösterreich und Tirol abgelöst worden ist, hat den Sport auch auf die Sportseite der

Medien gebracht.

Heute gibt es in Österreich regelmäßig

Landes– und Staatsmeisterschaften. Die

Meister werden in den Bewerbsarten

Bouldern, Speed und der

Königsdisziplin Vorstieg ermittelt.

Weiters werden bereits in einigen

Bundesländern Schulwettkämpfe

durchgeführt, wobei der Tiroler

Schulbouldercup mit über 420

Teilnehmern sicher zu den größten

Bewerben dieser Art in Österreich zählt. Bilder: Schulbouldercup

64

Aber auch international bekommt der Sport immer mehr Anhänger. Bereits 73 Nationen sind

beim Internationalen Kletterverband (IFSC) gemeldet. Jährlich gibt es

Jugendeuropacupbewerbe, bei denen das Österreichische Jugendnationalteam im Teamranking

bereits an 1. Stelle rangiert, Jugendweltmeisterschaften (2006 fand diese in Imst/Tirol statt),

Europameisterschaften (2010 in Imst und Innsbruck), Weltcups und Weltmeisterschaften. Die

Besten der Welt werden immer wieder zu Masters eingeladen, wobei der Rockmaster in

Arco/Gardasee sicher zu den Highlights des Jahres zählt und 2003 hat Angela Eiter erstmals

diesen Titel gewonnen. Kilian Fischhuber wird 2005 erstmals Rock Master in Bouldern. Seit

dieser Zeit konnten sich Österreichs Kletterathleten

sämtliche Titel, die es im Klettersport zu gewinnen gibt,

holen. Johanna Ernst, David Lama, Anna Stöhr, Jakob

Schubert, Kilian Fischhuber und Angela Eiter konnten

sich auch 2009 in die Siegerlisten des Internationalen

Kletterverbandes eintragen. Im internationalen

Nachwuchsklettersport holten sich 2009 Katharina

Posch und Jakob Schubert die Weltmeistertitel.

Johanna Ernst

Klettern kann jeder leicht erlernen, nur sollte man sich zum Einstieg in diese Sportart einen

Kletterkurs leisten, um die Sicherheitsstandards kennen zu lernen und sich selbst vor möglichen

Fehlern zu schützen.

Die Ausrüstung ist nicht allzu teuer und kann lange, wenn man damit entsprechend umgehen

lernt, verwendet werden. Die Kletteranlagen Tirols bieten die besten Möglichkeiten dazu.

Der Klettersport in Österreich ist in einem eigenen Verband, dem Österreichischen

Wettkletterverband organisiert. Der Tiroler Wettkletterverband unter Präsident Wolfgang Jehle

ist der stärkste Landesverband und bei diesem sind die Sektionen des Österreichischen

Alpenverein und der Naturfreunde Mitglied.

Gerade Kinder und Jugendliche können sich für den Klettersport besonders begeistern. Die

Nachfrage beim Tiroler Schulsportservice zeigt dies sehr deutlich auf.

Zu Beginn der 90er Jahre wurden in den Schulen die ersten Kletterwände errichtet, wobei die

Anlagen in der HS Längenfeld, SHS Imst und SHS Reichenau einer der ersten waren, ehe die

Anzahl stark anstieg, sodass es aktuell an über 80 Schulen in Tirol Kletterwände gibt.

Diese, entsprechend in den Sport und Bewegungsunterricht eingebaut, bereichern den

Unterricht. Eine entsprechende Ausbildung, die die Pädagogische Hochschule Tirol, der

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Alpenverein, die Naturfreunde und die Sportakademie anbieten, ermöglicht es dem Lehrer

neben dem Bouldern auch das Seilklettern mit den Schülern durchzuführen. Sich einen Experten

(Bergführern, Instruktor oder Übungsleiter) an die Schule zu holen ist eine weitere Möglichkeit,

den Schülern diese Sportart zu ermöglichen.

Egal ob Profi oder Einsteiger, für den Kletterer gelten immer noch die Worte von Reinhard

Karl: "Wirklich oben bist du nie!" - und so wird jeder immer aufs Neue versuchen seine

Grenzen auszuloten und neue Ziele zu finden.

Der Kletterunterricht an der SHS Imst

• 5 Stunden stehen dem Kletter– und Alpinsport zur

Verfügung. Weitere 2 Sportstunden dienen dem

Allgemeinsport.

• Es wird pro Jahrgang eine wettkampforientierte

Gruppe geführt, dessen Schüler es bereits zu

Jugendweltmeister, Jugendeuropacupsieger und

mehreren Staatsmeistertitel geschafft haben.

Aushängeschild ist sicher Bettina Schöpf, Eiter

Angela und mit Deutschmann Sandro, Köll Alex und Posch Katahrina haben drei weitere

Schüler die Stärke dazu, Bettina und Angela nachzufolgen.

• Die Alpinsportgruppen haben in ihrer Lehrstoffverteilung mehrere Schwerpunkte. Dazu

stehen neben Klettern auch Mountainbiken, Orientierungsläufe und Geländeläufe auf dem

Programm. Wobei im Radsport auch Daniel Federspiel und Gregor Raggl bereits

internationale Erfolge erreichten.

• Bergtouren sind die Wandertagsziele.

• Geklettert wird im schuleigenen Boulderraum, in der Kletterhalle Imst und in den eigens für

Kinder eingerichteten Klettergärten rund um Imst.

• Wöchentlich klettern in Imst zurzeit ca. 110 Schüler!

Leistungssport und Gesundheit

Seit 1998 gilt für Kletterer ab 14 Jahre bei österreichischen Staatsmeisterschaften und ÖAV –

JuniorCupbewerben der Body Maß Index. Fällt ein Kletterer darunter, dann wird er vom

laufenden Bewerb ausgeschlossen.

Ohne sportärztlicher Untersuchung darf kein Kletterer zu internationalen Bewerben.

Dopingvorträge und Dopinginformationen runden dieses Programm ab.

66

Klettern – Breitensport

Klettern hat das Negativimage der gefährlichen Sportart verloren. In den Medien erscheint ein

positives Bild und immer mehr Menschen wollen es einmal probieren. Der Boom führt speziell

in Innsbruck zu einer Überfüllung der Kletteranlage Tivoli. Den gleichen Boom erlebt die

Kletteranlage Auwiesen in Linz.

Bei fast jedem Jugendfest wird heute schon obligatorisch um das Aufstellen einer Kletterwand

angefragt.

Mit den Kletterscheinen konnte ein positives Gefahrenbewusstsein geweckt werden. Die

Verhaltensregeln werden einstudiert und führen zu einem gewünschten Automatismus in der

Handhabung und Kontrolle der Kletterabläufe.

Eltern erleben, dass dieser Sport vor allem auch ein relativ billiger Sport ist. Klettergurt und

Sicherungsmaterial kann nach einmaliger Anschaffung relativ lange verwendet werden und

lediglich die Schuhe müssen bei entsprechendem Wachstum neu gekauft werden.

Die Bereitschaft, Klettern über Kurse zu erlernen ist im Steigen, sollte aber noch besser genützt

werden, denn nur dadurch wird Klettern auch zu einem sicheren Sport.

Mit der fortschreitenden Sanierung der oft leicht erreichbaren

Klettergärten vergrößert sich die Möglichkeit, diesen Sport

jeder Zeit und vor allem nach der Arbeit noch zu betreiben.

Durch die Kletterhallen wurde aus dem Sommer- und

Schönwettersport ein Ganzjahressport und die

Freizeitgesellschaft hat eine tolle Ergänzung zu den Fitness-

Studios gefunden.

Dass dadurch die hochalpinen Routen weniger begangen

werden, ist zurzeit nur dort zu merken, wo man immer noch

keine mit Bohrhaken sanierte Routen vorfindet.

Kletterhallenbetrieb:

So mancher Tennishallenbesitzer hat sich eingebildet, dass er auf den boomenden Zug des

Klettersports einfach aufzuspringen braucht, indem er auf einen Platz eine Kletterwand errichtet

und schon steigern die Kletterer den Umsatz und führen zu einer positiven Jahresbilanz. Das

schlimme Erwachen kam meist nach 3 – 4 Monaten, wenn der Eintritt Zahlende sich plötzlich

darüber beschwert hat, dass er nun alle, für ihn kletterbaren Routen mehrmals geklettert hat und

nichts Neues mehr zu finden gewesen ist.

Kletterhallenbetreiber müssen darauf achten, dass die Routen laufend umgebaut, dass die Griffe

ständig gereinigt werden und dass eine tägliche Reinigung des Bodens notwendig ist. Nur so ist

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ein regelmäßiger Besuch durch die Kletterer gewährleistet und dieser Aufwand bringt doch

höhere Betriebskosten als ein Tennisplatz. Routenbauer machen diese Arbeit nicht gratis!

Die bunte Vielfalt der Griffe und die große Auswahl von verschieden schweren Routen wurden

zum Standard einer gut besuchten Kletteranlage.

Alpenverein und Naturfreunde – die Kompetenzpartner

Kletterscheine und Hallenkletterregeln sind nicht nur aufgezwungene Regelwerke sondern

beruhen auf die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter und Protagonisten dieses Sportes. Robert

Renzler war lange Zeit ein einsamer Kämpfer für den Klettersport und seinem Einsatz verdankt

der Sport seinen Stellenwert in Österreich. Zusammen mit Reinhold Scherer, dem Manager der

Kletteranlage Tivoli und Ausbildner für Sportklettertrainer, Lehrwarte und Mike Gabl, dem

Pionier des Kletterschulsportes und Lehrer an der SHS Imst, wurden die Kletterscheine

entworfen und die Kletterregeln erarbeitet. Gerade hier ist eine ständige Weiterentwicklung

notwendig, um den laufenden Veränderungen im Bereich der Ausrüstung und Technik

Rechnung tragen zu können. Da auch die Ausrüsterfirmen die Entwicklung sehen, wird man

jährlich überhäuft von neuen Sicherungsgeräten, Klettergurten und weiteren oft scheinbar

innovativen Ideen. Hier wird es vor allem für den Laien immer schwerer, die richtige

Entscheidung zu treffen. Die Aufgabe, diese zu testen und richtig einzuordnen, wird vor allem

von Seiten der alpinen Vereine wahrgenommen.

Zukunft des Sportes

Der Weg ist vorgegeben, die Chance, dass Klettern sich zu einem echten Breitensport

entwickelt, ist vorhanden, und die Ängste, ein Kind klettern gehen zu lassen werden immer

geringer. Der Sport hat ein positives Image und die Verletzungshäufigkeit ist im Vergleich zu

Fußball und anderen Ballsportarten relativ gering. Dass bei groben Fehlern der Verletzungsgrad

ein viel höherer ist, muss in das Bewusstsein der Ausübenden getragen werden und sollte so zu

einer weiteren Senkung der Unfallgefahr führen.

Hallenklettern und Felsklettern ergänzen sich und führen zu einer Erhöhung des Eigenkönnens

und einer Automatisierung der Handhabung, die leider auch zu einer Erhöhung des "mir kann eh

nichts passieren" Gefühls führen.

Auch wenn wir in Zukunft vor Unfällen nicht geschützt sind, wird die Sportart von den

Alpenländern nun in die Flachländer Europas hinausgetragen werden.

Auch die Tourismuswirtschaft hat Klettern als Magnet für Touristen entdeckt und speziell Arco

und Imst zeigen, welche Chancen genützt werden können.

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Die Disziplinen des Klettersports und Übungsmöglichkeiten

Bouldern:

Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe, wobei die Klettergriffe nicht höher als 4 m montiert

werden sollten. Bei Vorstiegswänden in Schulen wird eine klar sichtbare Trennlinie auf 4 m

Höhe empfohlen, über diese die Schüler ohne Seilsicherung nicht hinaufklettern dürfen.

Wichtigste Regeln für das Bouldern: - Aufwärmen vor dem Klettern

- Niemals übereinander Klettern

- Nicht abspringen, immer abklettern

Hinweis: Gemeinsam mit dem Landesschulrat von Tirol führt der Tiroler Wettkletterverband

jährlich den Schulbouldercup durch.

Top Rope Klettern:

o Klettern mit Seilsicherung von oben.

o Das Seil muss immer durch 2 Umlenkpunkte geführt werden.

o Das Seilende immer mit einer Achterschlinge absichern

o Sicherungstechnik, Knoten und Gurtanziehen muss vorher erlernt werden.

o Partnercheck vor jedem Klettern

Vorstieg

Klettern, bei dem das Seil vom Kletterer in den Expressschlingen (Sicherungspunkte)

eingehängt wird und dieser von einem Partner gesichert wird. Entsprechend gute Ausbildung ist

Voraussetzung für das Seilklettern. Richtiges, dynamisches Sichern muss bereits vorher gut

erlernt sein.

Spiel - Stangenwald:

Material: - eine flache Kletterwand mit genügend großen und kleinen Griffen (freie Löcher)

- zehn Holzstangen (Durchmesser 6-8mm, Länge 1m) (oder lange Strohhalme)

Durchführung:

Es werden in unregelmäßigen Abständen die Holzstangen in freie

Schraubenlöcher hineingesteckt (relativ locker) – am Anfang Ungefähr

in Schulterhöhe.

Jeder Schüler hat einen Versuch um unter die Stange hindurch zu

klettern.

Wenn jeder durchgeklettert ist, werden die Stangen immer tiefer

gesteckt bis kein Schüler mehr unten durchkommt.

Für? Koordination Hand – Fuß - Auge

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Variationen:

Man kann auch Slalom durchklettern lassen, einmal oben drüber, einmal unten durch.

Vorsicht:

- Bei Slalom sollte man auf die Absprunggrenze nicht vergessen!

- Die Holzstangen sollten schnell herausfallen und nachgeben!

Übungen bei Quergängen:

Material: eine flache Kletterwand mit genügend großen und kleinen

Griffen

1. Mit nur einer Hand einen Quergang durchklettern (Bouldern).

2. Mit beiden Händen gleichzeitig weiter Greifen (Doppeldynamo)

und dazwischen klatschen, während man den Quergang rüber

klettert.

3. Versuchen, mit so wenig wie möglichen Griffen den Quergang zu

bewältigen.

4. Wer schafft die schnellste Zeit bei einem Quergang?

Links

• Schulbouldercup http://content.tibs.at/sbc/index.php

• TWK und ÖWK http://wettklettern.at

• ÖAV http://www.alpenverein.at

• HS Imst http://moodle.shs-imst.tsn.at/schulen/index.php?id=42

Literatur: (alle beim ÖAV erhältlich www.alpenverein.at)

• ÖAV Kletterspielebuch: Kletterspiele - 105 Bausteine für bunte Kletterstunden

• Seiltechnik: Die Lehrschrift des Alpenvereins für den kompetenten Einsatz des Seiles in allen

Bergsportbereichen

• Alpine Trainingslehre

• Broschüre Sicher Klettern

Kontakt:

Andreas Knabl

Langgasse 104

6460 Imst

Tel.Nr.: 0650/6451400

e-mail: [email protected]

70

17 Leichtathletik

Einführende Gedanken

Kinder leben heute in einer Umwelt, die gekennzeichnet ist durch

• eingeengte Bewegungsräume

• verkürzte Bewegungszeiten

• reduzierte Bewegungsmöglichkeiten

Die Folge

o eingeschränkte Bewegungsreize

o eingeschränkte Bewegungsimpulse

Ergebnisse

(WIAD-AOK-DSB-Studie II - Vergleichsuntersuchungen zwischen 1995 und 2002, hier 10-

14jährige)

� Rückgang der durchschnittlichen Fitnesswerte

„Heute erreichen 80 % der Jungen und 74 % der Mädchen Ausdauer-, Kraft- und

Koordinationsleistungen ihrer Altersgenossen aus dem Jahre 1995.“

Wissenschaftlicher Nachweis: Rückgang der Leistungsfähigkeit im Lauf-, Sprung- und Wurfbereich

(Vergleich 1982/1996, HIRTZ u.a.)

� Beispiel Schlagballwurf der 12jährigen Jungen: „Reduzierung der durchschnittlichen

Wurfweite von 34m auf 27m.“

� Beispiel 60m-Lauf der 12jährigen Mädchen: „Reduzierung der durchschnittlichen Laufleistung

von 10,6s auf 11,5s.“

Wir leben in einer Gesellschaft, die gekennzeichnet ist:

� durch zunehmenden Wegfall der „Leichtathletik“ in den Lehrplänen der Bundesländer - für

alle Schulformen

� durch einen Neuansatz von „Pädagogischen Perspektiven“, anhand derer die Lehrkräfte ihren

Unterricht konzipieren (sollen)

Kinder haben - innere Bewegungslust

- kindliches Bewegungsbedürfnis

- großen Bewegungsantrieb

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Kinder brauchen Bewegung für

• eine gesunde körperliche,

• aber auch eine harmonische geistige, emotionale und soziale Entwicklung.

• Im gesamten Konzept „Leichtathletik in der Schule“ geht es nicht nur um das Üben von

Bewegungsformen, sondern um die Erhaltung der kindlichen Bewegungsfreude und das

selbstständige Entdecken von Bewegungsgelegenheiten

Was will Leichtathletik in der Schule”?

• weg von einer reinen „Notensportart

• weg von einer reduzierten Jugend- und Erwachsenen-Leichtathletik

• weg von tradierten Übungs- und Wettkampfformen

• hin zu reizvollen Spiel- und Übungsformen

• hin zu einer Sommer- und Wintersportart

• hin zu einer gesamtpersönlichen Fähigkeitsentwicklung

Wie funktioniert „Leichtathletik in der Schule”?

Zeitangabe

Zielsetzung

Inhalt in Bild

... und Schrift

belastungsmeth. Hinweise

Mittel und Geräte

Aufbauskizze

Hinweise zur Bewegungsausf.

Thema Puzzle-Baustein

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Die Lehrbehelfe "Leichtathletik in der Schule" können beim ÖLV (Prinz-Eugen-Straße 12, A-1040

Wien , e-mail: [email protected]), für Euro 9.- je Band (5.- bei Bestellung von min. 5 Stück) bezogen

werden:

Kontakt:

Tiroler Leichtathletik Verband

Präsident Elmar Rizzoli

A-6010 Innsbruck, Haydnplatz 9

Tel.: +43 (0) 512 / 53 60-1301, + 43 (0) 664 / 435 61 25

Fax +43 (0) 512 / 53 60-1737

e-mail: [email protected]

www.tlv.at

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18 Reiten und Fahren

Der Landesfachverband für Reiten und Fahren in Tirol organisiert den Pferdesport in Tirol; von der

Dressur bis zum Springen, vom Fahren bis zum Voltigieren sind alle Sparten des Pferdesports mit

Ausnahme von Galoppreiten und Trabfahren vom LFV betreut.

Der Pferdesport ist nicht nur eine sportliche Disziplin, sondern prägt die

Persönlichkeit des Sportlers in vielfacher Hinsicht. Durch das

Zusammenwirken zweier Lebewesen, nämlich Sportler und Pferd,

werden einerseits das Verantwortungsgefühl, andererseits aber auch das

Durchsetzungsvermögen auf besondere Art und Weise gefördert.

Gefördert wird auch die soziale Komponente durch die notwendige

Zusammenarbeit mit Pferd und TrainerIn.

Die besondere Wirkung des Pferdes auf den Menschen zeigt sich vor

allem augenfällig in der Hippotherapie und im Behindertenreiten.

Auffallend ist, dass ganz besonders Mädchen sich diesem schönen

Sport verschrieben haben, denn ca. 80 % der beinahe 4.000

Mitglieder des Landesfachverbandes in Tirol sind weiblich.

Es ist ein ganz besonderes Bestreben des LFV, möglichst vielen

Kindern und Jugendlichen den Pferdesport zu vermitteln und das

damit zusammenhängende Risiko durch seriöse Ausbildungsbetriebe

weitestgehend auszuschließen.

Es sind im Rahmen des Schulsportes bereits mehrere Projekte im

Laufen. Aufgrund der besonderen Spartenvielfalt ist eine

Beschreibung im Einzelnen nicht möglich und wird daher höflich ersucht, Anfragen direkt an den

Landesfachverband zu richten.

Kontakt:

Landesfachverband für Reiten und Fahren in Tirol

Präsident: Dr. Peter Lechner

Stadionstraße 1, 6020 Innsbruck

Tel.: 0512/935600, Fax: 0512/935601

e-mail: [email protected], www.pferdesport-tirol.at

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19 Ringen

Das Motto: Miteinander ringen, statt gegeneinander kämpfen!

Wer ist der Ringsportverband?

Der Tiroler Ringsportverband hat eine lange Tradition! Kinder und Jugendliche lernen spielerisch

ihren Körper aufzubauen und zu kräftigen. Unter der Aufsicht geprüfter Ringertrainer werden sie

ausgebildet und an den Wettkampf herangeführt.

Es werden in den verschiedenen Vereinen Training für Kinder ab Schulalter, Jugendliche und

Erwachsene angeboten. Die Kinder lernen nach Regeln Sport zu treiben. Natürlich soll diese Aktivität

mit viel Spaß, aber auch Ehrgeiz verbunden sein.

Die Überlegung ist, Kinder zu fördern und zu fordern. Sie können ihre Rauflust „fair“ ausleben und

Aggressionen abbauen. Sie sollen lernen regelmäßig Sport zu betreiben.

Die Kinder und Jugendlichen haben außer dem Training die Möglichkeit sich national und

international bei verschiedenen Meisterschaften und Turnieren zu messen bzw. bei konsequenter

Ausübung des Sports sich für die verschiedenen österreichischen Nachwuchs-Kader zu qualifizieren.

75

Im Ringer-Landesverband Tirol gibt es derzeit 5 Ringervereine mit der Kontaktadresse

www.ringsport.at, wo sich unter „Vereine“ die einzelnen Vereine präsentieren, unter anderem mit

ihren Trainingszeiten, sowie Ansprechpartner für Schultraining.

Kleines Ringerlexikon für Neueinsteiger:

Beim Ringkampf werden zwei Stilarten unterschieden – Griechisch-römisch und Freistilringen.

Freistil: Alle Griffe vom Kopf bis zum Fuß gelten.

Griechisch-römisch: es gelten nur Griffe vom Kopf bis zur Hüfte.

Kinder erlernen diese Griffe im Alter von sechs Jahren. Ein Kampf dauert zwei Mal drei Minuten –

mit einer Pause von 30 Sekunden. Ein Schultersieg beendet den Kampf sofort.

a² + b² = c² ... – „Wussten Sie, dass Pythagoras mehrfacher Olympiasieger im Ringen war?“

Kontakt:

Franz Pitschmann

Solsteinstraße 9

A-6020 Innsbruck

Tel.: 512/288246

e-mail: [email protected]

76

20 Schach

Liebe Freunde des Denksports!

Immer mehr junge Menschen interessieren sich trotz vieler Alternativen für den Schachsport.

Denn wer Schach spielt, trainiert sein Gehirn! Darüber hinaus macht Schach natürlich Spaß und bringt

interessante Stunden voller Abwechslung.

Es ist ganz simpel Schach zu lernen.

Nachdem man einmal weiß, wie die

Figuren zu führen sind, kann es auch

schon losgehen.

Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, den

Kampf am Brett auszutragen, dass

praktisch keine Partie der anderen gleichen

muss. Eigene Ideen und Strategien werden

schnell entwickelt um die Gegner Schach

und Matt zu setzen.

Schach fördert den Geist, das kann beim Lernen in der Schule helfen. Ein Versuch lohnt sich immer,

denn bald zeigt sich, dass ein gutes Merkvermögen nicht nur das Schachkönnen weiterentwickelt,

sondern auch beim Büffeln hilfreich ist.

Tirol hat viele begabte Schachlehrer! Sie freuen sich darauf junge interessierte Menschen im

Schachspiel zu unterrichten.

Kontakt:

Hanspeter Haspinger

(Landesreferent für das Tiroler Schulschach

und Präsident des Tiroler Schachverbandes)

Zistererbichl 21

6200 Jenbach

Tel.: 0660/520 80 22

e-mail: [email protected]

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21 Schwimmen

Bedeutung und Zielsetzung des Schwimmunterrichts

Das Schwimmen ist eine wichtige und bedeutende

Basissportart im breiten Angebot des Schulsports; mit der

Fähigkeit – schwimmen zu können – öffnen sich für die

Schülerinnen und Schüler zahlreiche Perspektiven einer

gesunden, bewegungsaktiven Lebensgestaltung.

Das „ energiegeladene Treiben“ in der Schwimmhalle

täuscht jedoch manchmal über die wahren

Befindlichkeiten der Schülerinnen und Schüler hinweg.

Schwimmunterricht kann auch Angst, soziale Ausgrenzung, Verunsicherung und Überforderung

bedeuten.

Beim Schwimmunterricht kommt es deshalb grundlegend darauf an, allen Schülerinnen und Schülern

eine freundliche, vertrauensvolle und angstfreie Atmosphäre zu vermitteln.

Die Schülerinnen und Schüler sollen Freude am Lernen und Üben entwickeln. Hierzu müssen sie

Lernsituationen vorfinden, die Vertrauen in das eigene Können und Erfolgserlebnisse zeigen

(Arbeiten mit Schwimmgeräten ermöglichen dies sehr schnell!). Schwimmen soll fordern und

motivieren, statt überfordern und frustrieren; ganz entscheidend ist wie sich der Lehrer oder die

Lehrerin in den Bewegungsablauf und in das Lernprogramm der Schülerinnen und Schüler

hineinversetzen kann und den Schwimmunterricht danach gestaltet.

Weiters gibt es noch eine lebenswichtige, elementare

Bedeutung des Schwimmens: Schwimmen zu können ist im

wahrsten Sinne des Wortes Überlebenshilfe, ein

Basiskönnen, das dieser Sportart eine noch tiefere

Bedeutung verschafft.

Schwimmen zu können bedeutet nicht nur absolute

Wassersicherheit, sondern auch Verinnerlichung mit

elementaren Bade- und Sicherheitsregeln, sowie grundlegende Fertigkeiten der Rettung.

Schülerinnen und Schüler empfinden sportliche Aktivitäten dann als sinnvoll, wenn sie subjektiv als

wertvoll oder wichtig erlebt werden:

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….KURT WILKE:….weil der eigene Körper eines jungen Sportlers das elementarste und wichtigste

Experimentierfeld zum Ausbau seines „SELBST“ ist,……

Das Volksschulalter ist ein entscheidender Ausgangspunkt für das Vermitteln sportlicher

Grundfertigkeiten im Wasser; durch zielorientierte und kindgerechte Wassergewöhnung, durch

schwerpunktmäßige Berücksichtigung der koordinativen

Fähigkeiten wird hier sehr früh die Basis für weitere

Lernerfolge gelegt. Neben dem Erlernen der Grobformen in

den einzelnen Schwimmtechniken (Brust, Kraul, Rücken

und Delfin) können auch Basiskenntnisse des Tauchens

und Springens vermittelt werden. Weiters kann auch durch

kindgerechte Spiele und Bewegungsaufgaben die

Schwimmausdauer verbessert werden.

Die Bewegungsfertigkeiten in der Hauptschule bzw. Unterstufe sollten im Sinne einer

Wasserbeherrschung verbessert werden. Erlernte Schwimmarten werden verfeinert, durch Steigerung

des Umfanges und der Intensität der Belastungen werden Fähigkeiten wie Ausdauer, Schnelligkeit

und Kraftausdauer verbessert; ebenso ist die Schulung des Rettungsschwimmens ein Ziel.

In den höheren Schulen werden Bewegungsaufgaben vertieft und erweitert. Die verschiedenen

Schwimmlagen, Tauchen, Springen, Starts, Wenden werden schwerpunktmäßig verbessert und

erweitert! Ausdauerschulung, Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft und Erfolgszuversicht

sollen darüber hinaus gefördert werden.

Im Tiroler Schul-Sport-Service ist Schwimmen die beliebteste Sportart: hier haben Lehrerinnen und

Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit mit Hilfe von ausgebildeten

Schwimmtrainerinnen und Trainern die Schwimmkenntnisse auf Basis des profunden Wissens der

Lehrenden zu vertiefen; eine LEHREINHEIT für Schüler und Sportlehrer gleichermaßen.

Über das Tiroler Schul-Sport-Service kann der Kontakt mit einer Trainerin oder Trainer hergestellt

werden.

Kontakt:

Der Tiroler Landesschwimmverband ist unter www.schwimmverband-

tirol.at erreichbar, Frau Elke Kristen hilft Dienstag und Donnerstag

Vormittag unter 0512/341329 gerne weiter.

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22 Sportschießen

Sportschießen ist eine Sportart die man bereits im Schulalter ausüben kann. In den organisierten

Vereinen und Verbänden hat man vor einigen Jahren begonnen das Schießen ganz bewusst als

Sportschießen zu bezeichnen. Jeder der vom Schießen hört, denkt zuerst an Aggressionen abbauen und

töten. Der Sportschütze kann jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn er körperlich und geistig absolut

ruhig ist.

Sportschießen kann mit verschiedenen Geräten (Sportwaffen) ausgeübt werden. Gewehr, Pistole,

Armbrust; Pfeil und Bogen sind die bekanntesten Sportgeräte, mit denen man je nach Kaliber und

Ausführung auf verschiedene Distanzen nur im Freien oder auch in der Halle schießen kann.

Hier soll das Sportschießen mit dem Luftgewehr erläutert werden. Sportschießen mit dem Luftgewehr

ist auch eine olympische Disziplin und wird nur auf eine Entfernung von 10 Metern und hauptsächlich

in der Halle geschossen.

Das Luftgewehr ist von den Schießsportwaffen das

ungefährlichste Sportgerät. Die Gefahren beim

Luftgewehrschießen dürfen aber trotzdem nicht auf die

leichte Schulter genommen werden. Für das Luftgewehr

gelten auch die gleichen Sicherheitsbestimmungen wie für

alle Feuerwaffen. Mit dem Luftgewehr wird ein

Bleiprojektil (Diabolo, 4,5 mm Durchmesser und 5 mm

lang) mit Hilfe von komprimierter Luft verschossen. Das

Bleiprojektil hat dabei eine Geschwindigkeit von ca. 170 Metern pro Sekunde. Nach dem Aufprall im

Kugelfang, meistens eine Metallplatte mit einem Sammelbehälter, ist dieses Bleiprojektil auf unter

einen Millimeter flachgedrückt. Daran kann man erkennen, dass auch mit dem Luftgewehr alle

Sicherheitsbestimmungen einzuhalten sind.

Im Prinzip kann jeder Mensch in jedem Alter mit dem Luftgewehr schießen. Er muss nur in der Lage

sein, das Gewehr selbständig zu laden und so zu halten,

dass er durch die Visiereinrichtung das Ziel erkennen

kann.

Die olympische Disziplin mit dem Luftgewehr auf 10

Meter wird nur in der Stellung stehend frei geschossen.

Viele Sportschützen verwenden das Luftgewehr auch als

Trainingswaffe für die Kleinkaliberdisziplinen. Das

Kleinkalibergewehr ist eine Feuerwaffe und wird

hauptsächlich auf eine Entfernung von 50 Metern geschossen. Kleinkaliber wird in den 3 Stellungen -

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nämlich liegend, stehend und kniend - geschossen. Weil man in der Halle mit dem Luftgewehr

wetterunabhängig ist und weil auch die Munition wesentlich billiger ist, wird manchmal das

Luftgewehr als Trainingsgerät für die Kleinkaliberdisziplinen verwendet.

Weil aber die Stellung stehend frei die schwierigste ist, wird in den

Gilden vermehrt auch in der Stellung stehend oder sitzend aufgelegt

geschossen. Diese Schützen, die in einer aufgelegten Stellung

schießen, werden als Hobby- oder Sportschützen bezeichnet,

während jene Schützen, die stehend frei schießen als

Wettkampfschützen bezeichnet werden.

Ganz egal in welcher Stellung geschossen wird, das Gewehr muss

bei der Schussabgabe ruhig sein um einen guten Schuss garantieren

zu können. Kann ein Schütze das Gewehr nicht ruhig halten oder das

Ziel nicht genau erkennen, ist ein guter Schuss nur ein

Zufallsprodukt. Die besten Schützen können auch in der Stellung stehend frei das Gewehr so ruhig

halten, dass sie 3 bis 4 Sekunden nicht aus dem Zehnerbereich hinaus kommen. Der Zehnerpunkt beim

Luftgewehrschießen ist 0,5 Millimeter dick. Das Luftgewehrprojektil hat einen Durchmesser von 4,5

Millimeter. Das heißt man hat mit dem Luftgewehr auf 10 Meter Entfernung einen Schwenkbereich

von genau 9,5 Millimeter um den Zehner zu treffen. Dafür sind viele Faktoren zu berücksichtigen.

Jeder Wettkampfschütze hat sein eigenes Gewehr, das er innerhalb von vorgegebenen Maßen an

seinen Körper so gut als möglich angepasst hat. Muss ein Schütze in seiner Schießstellung Muskeln

anspannen, wird er sein Gewehr nicht ruhig halten können. Jeder angespannte Muskel verursacht

Unruhe.

Auch die Ernährung ist im Schießsport ein wesentlicher Faktor.

Schwer verdauliche Speisen vor einem Wettkampf sind absolut tabu.

Mit einem arbeitenden Magen kann das Gewehr auch nicht ruhig

gehalten werden.

Die Wettkampfschützen tragen zu ihrer speziellen Schießunterwäsche

aus gesundheitlichen Gründen versteifte Schießhosen und

Schießjacken und spezielle Schießschuhe. Speziell im

Bandscheibenbereich sind diese unterstützenden Versteifungen

notwendig. Auch diese Hilfsmittel sind genau reglementiert und

helfen natürlich auch dem Schützen die Waffe ruhig halten zu

können.

Der wesentlichste Punkt beim Sportschießen ist aber die Konzentrationsfähigkeit.

Bereits beim Vorbereiten der Waffe zu einem Schuss ist absolute Konzentration notwendig. Über eine

richtige Atmung wird der Puls verlangsamt. Die Waffe wird Millimetergenau in der Schulter

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eingesetzt. Mit dem Stützarm wird das Gewehr aufgenommen und der Ellbogen auf der Hüfte

aufgesetzt. In den aufgelegten Stellungen liegt das Gewehr mit dem Vorderschaft auf einer dafür

vorgesehenen Gewehrauflage und ist dadurch wesentlich leichter ruhig zu halten. Der Kopf wird auf

den Schaft gelegt und die Visierlinie wird kontrolliert. Der ganze Körper wird kontrolliert und jeder

angespannte Muskel entspannt. Die Atemluft wird langsam aus der Lunge gelassen. Jetzt hat der

Schütze ca. 5 bis 6 Sekunden lang seine ruhigste Phase. In diesem Zeitraum sollte das Gewehr genau

auf dem Zehner stehen und der Schütze den Schuss auslösen. Dieser Vorgang ist bei jedem Schuss

exakt genau zu wiederholen. In manchen Klassen und Bewerben sind 40 Wettkampfschüsse

abzugeben und in anderen 60 Schüsse. Das heißt aber auch, dass die körperlichen Voraussetzungen

(Kondition) stimmen müssen. Die gesamte Wettkampfzeit bei einem 40-Schuß-Programm inklusive

Probeschüsse beträgt 75 Minuten, beim 60-Schuß-Programm 105 Minuten.

Viele Schützen versuchen in erster Linie die Scheibenmitte zu treffen und vergessen dabei darauf zu

achten, dass das Gewehr ruhig gehalten wird. Das Leistungsniveau ist bei diesen Schützen

entsprechend niedriger. Beim Sportschießen ist in erster Linie das Zielen (ruhig halten des Gewehres)

zu lernen. Das Treffen ist dann, wenn das Gewehr ruhig gehalten werden kann, nur mehr ein kleines

Problem.

Kontakt: Walter Suppersberger

6073 Sistrans, Rinnerstraße 344

Tel.: 0512/379609 od. 0650 3796091

Fax: 0512 378596

e-mail: [email protected]

TIROLER LANDESSCHÜTZENBUND A-6010 INNSBRUCK, NEUES LANDHAUS - BOZNERPLATZ 6 Tel. u. Fax. 0512/588190 – Internet: [email protected]; www.tlsb.at

LANDESSCHÜTZENRAT GEWEHR

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23 Tennis

Allgemeines

Tennis ist ein Ballspiel, das von zwei oder vier Spielern gespielt wird. Die Variante mit zwei Spielern

wird als Einzel, die Variante mit vier Spielern als Doppel bezeichnet. Ein Spezialfall des Doppels ist

Mixed, bei dem jeweils ein männlicher und ein weiblicher Spieler pro Team gegeneinander antreten.

Die Gegner stehen sich auf einem durch ein Netz getrenntes Spielfeld gegenüber und versuchen, den

Tennisball mit Hilfe des Tennisschlägers so in das gegnerische Feld zu spielen, dass der Gegner nicht

mehr in der Lage ist, ihn auf reguläre Art und Weise in das Feld zurückzuspielen.

Geschichte

Das bis heute übliche Tennis entstand, mit neuen Regeln, bei den ersten Meisterschaften in

Wimbledon (London) im Juli 1877.

Anfang der 1930er Jahre wurde das Profi-Tennis eingeführt. Dies hatte zur Folge, dass nicht mehr alle

Tennisspieler an den großen Turnieren teilnehmen durften. Dies

änderte sich erst 1968, als die offenen Turniere eingeführt wurden

(hier begann die sogenannte Open Era). Zu dieser Zeit entstanden

auch die heute hochdotierten Tennis-Turniere wie die US Open

oder die French Open.

Der Name Tennis geht auf den mittelenglischen Begriff tenes bzw.

tenetz zurück, der ein ähnliches Ballspiel bezeichnete. Der

Ursprung dieser Bezeichnung lässt sich wiederum auf den

Imperativ Plural von frz. tenir (halten) zurückführen. Der Ausruf

"Tenez!" - im Sinne von "Nehmt, haltet (den Ball)!" - eines

aufschlagenden Spielers war ursprünglich vermutlich als Warnung

für den Mitspieler gedacht. Patricia Wartusch

Zählweise und andere Regeln

Das Ziel bei einem Tennisspiel ist es, die notwendige Anzahl von Sätzen zu gewinnen. Dies wird

erreicht, indem man den Ball regelgerecht so in das Feld des Gegners spielt, dass dieser den Ball nicht

mehr erreichen oder ihn nicht mehr zurückspielen kann oder der Gegner den Ball ins Netz schlägt.

Dabei ist zu beachten, dass der Ball, nachdem er höchstens einmal den Boden berührt hat, so mit dem

Tennisschläger geschlagen werden muss, dass er innerhalb des gegnerischen Feldes (auch die

Begrenzungslinien gehören zum Feld) aufkommt. Zu Beginn eines Ballwechsels steht der so genannte

Aufschlag, der in ein spezielles, kleineres Feld, das Aufschlagfeld, gespielt werden muss. Wenn ein

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Aufschlag irregulär ausgeführt wurde, hat der Aufschläger eine zweite Chance. Falls dieser wieder

nicht regelkonform ausgeführt wird, fällt der Punkt dem Rückschläger zu; dies nennt man

Doppelfehler. Wenn bei einem ansonsten regelkonformen Aufschlag der Ball die Netzkante berührt,

muss der Aufschlag wiederholt werden.

Zählweise:

Das komplette Spiel (auch Match genannt) wird im Tennis in Sätze unterteilt, die wiederum aus

mehreren Spielen (auch mit dem englischen Wort Games bezeichnet, um die Zweideutigkeit des

deutschen Wortes "Spiel" zu vermeiden) bestehen. Ein Satz ist dann gewonnen, wenn ein Spieler

sechs oder sieben Spiele gewonnen hat, wobei es dabei verschiedene Szenarien gibt:

• Sechs Spiele reichen zum Satzgewinn, wenn der Gegner höchstens vier Spiele gewonnen hat.

• Steht es 6:5 und der in Führung liegende Spieler gewinnt das nächste Spiel, so entscheidet

dieser den Satz mit 7:5 für sich.

• Steht es 6:6, so muss ein besonderes Spiel, der Tie-Break, den Satz entscheiden. Der Gewinner

des Tie-Breaks kann den Satz mit 7:6 für sich verbuchen.

• Eine Sonderregelung tritt bei den Grand-Slam-Turnieren (außer den US Open) sowie dem

Davis Cup in Kraft, bei denen im entscheidenden Satz (bei den Herren im 5., bei den Damen

im 3.) kein Tie-Break gespielt wird, sondern zwei Spiele Vorsprung erlangt werden müssen.

(Die Vorsprungsregel galt vor Einführung des Tie-Breaks in jedem Satz.)

Geschichte der Zählweise:

Bei der am häufigsten genannten Version wird vermutet, dass die Zählweise auf Geldeinsätze und

Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich zurückgeht. So setzte man zum Beispiel ein gros denier,

der wiederum einen Wert von 15 denier hatte. In einem Satz, der damals oft aus vier Spielen bestand,

wurden also 4 mal 15 "deniers" gesetzt: 15 - 30 - 45 - 60. Im 16. Jahrhundert wurde wahrscheinlich

aus lauter Bequemlichkeit und der kürzeren Aussprache wegen "45" durch "40" ersetzt.

"0" wird beim Tennis mit dem englischen Wort "Love" gezählt. Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt

wahrscheinlich in der Redewendung "to do something for love", was soviel heißt wie "etwas umsonst

tun". Ein Spiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt hat, heißt daher auch Love Game.

Turnierbetrieb

Das professionelle Tennis wird von internationalen Turnieren bestimmt, die das ganze Jahr über

stattfinden und zumeist im KO-System ausgespielt werden. Die Dachorganisation für diese Turniere

ist bei den Frauen die WTA und bei den Männern die ATP. Bei den Turnieren werden jeweils Punkte

für die Tennis-Weltrangliste vergeben. Die Weltranglistenposition der Spieler wiederum entscheidet

über die Teilnahmeberechtigung bzw. Setzposition bei den einzelnen Turnieren.

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Die prestigeträchtigsten Turniere im Tennis sind die vier Grand-Slam-Turniere, die von dem

Tennisweltverband ITF ausgetragen werden, sowie der Tennis Masters Cup (Herren) bzw. die WTA

Tour Championships am Ende der Saison. Bei den Herren folgt als nächste Kategorie die ATP

Masters Series mit neun Turnieren.

Kontaktadresse:

Tiroler Tennisverband, Haus des Sports

Stadionstraße 1

6020 Innsbruck

Tel.: 0512/36 10 36, Fax: 0512/36 10 38

e-mail: [email protected]

Homepage: www.tennistirol.at

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24 Tischtennis

Tischtennis ist der „Lifetime-Sport“ schlechthin. Mit 6–8 Jahren beginnen Kinder in aller Welt mit

dem Training dieses faszinierenden Sports, und bei der Senioren-WM nehmen regelmäßig 3.000

Sportler an Bewerben über 40, 50, 60, 70 und 80 (!) Jahren teil. Die bislang älteste Teilnehmerin war

eine noch sehr bewegliche Spielerin aus Australien im Alter von immerhin 95 Jahren.

Obwohl Tischtennis im Wettkampfbereich fast ausschließlich als Hallensport ausgeübt wird, zählt es

wegen seiner minimalen Verletzungsgefahr und der gleichmäßigen Belastung des gesamten Körpers

zu den gesündesten Sportarten.

Tischtennis spricht die geistigen Fähigkeiten in besonders hohem Maße an. Die feinmotorische

Grundkonzeption, verbunden mit dem so wesentlichen taktischen Aspekt, stellt eine echte sportlich-

intellektuelle Herausforderung für Aktive jeden Alters und jeder Spielstärke dar.

Tischtennis ist ein absolut preiswerter Sport – gelegentlich wird aber gerade dieser Umstand als

Nachteil angesehen.

Jedenfalls zeigt es sich, dass sich die geringen Kosten vor allem im Schulsport sehr positiv auswirken.

Auch hier gewinnt der Tischtennissport immer mehr an Bedeutung.

Kurze Tischtennisgeschichte

Tischtennis entstand in England und wird dokumentiert seit 1878 gespielt. Am Beginn wurden die

unterschiedlichsten Materialien eingesetzt. Der noch heute verwendete Zelluloid-Ball wurde 1890

entwickelt. Heute hat er einen Durchmesser von 40 mm.

Österreich ist eines der neun Gründungsmitglieder

des internationalen Verbandes, der „International

Table Tennis Federation“. Mit dem später

emigrierten Richard Bergmann wurde 1937 auch

ein Weltmeistertitel erreicht. Heute ist Werner

Schlager – bisher 2003 Weltmeister und mit

Platz 1 die beste Platzierung in der Weltrangliste

– der Spitzenspieler.

Tischtennis ist in der Zwischenzeit eine sehr weit entwickelte Sportart. Es braucht lange Zeit, bis man

sich wirklich verbessert hat. Damit ist es aber auch eine Lifetime Sportart, die bis ins hohe Alter

ausgeführt werden kann. Das, was man einmal gelernt hat, geht nicht so leicht verloren, auch wenn

man langsamer wird. Da beim Wettkampf kein körperlicher Kontakt notwendig ist, spielt es keine

Rolle, ob die Spielpartner alt, jung, gesund oder behindert sind. Es ist in allen Leistungsstufen,

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solange das Leistungsniveau ähnlich ist, ein interessanter und abwechslungsreicher Sport. Bei allem

möglichen körperlichen und geistigen Einsatz kommt auch der Spaß nicht zu kurz.

Der Tiroler Tischtennis-Verband

Der Tiroler Tischtennis-Verband (TTTV) wurde 1935 gegründet und ist eines der neun Mitglieder des

Österreichischen Tischtennis-Verbandes. Der TTTV veranstaltet für Vereinsmannschaften eine über

das ganze Sportjahr laufende Mannschaftsmeisterschaft für Herren, Damen, Jugend, Schüler und

Unterstufe, jeweils mit Hin- und Rückrunde im Herbst bzw. Frühjahr. Darüber hinaus werden

Einzelmeisterschaften für alle vorerwähnten Altersklassen sowie Senioren veranstaltet.

Zur Steigerung der Leistung wurde 1993 mit Hilfe des Landes Tirol ein Leistungszentrum

eingerichtet, das eines der besten in Österreich ist. Die jährlich erzielten Erfolge bestätigen dies

ebenso deutlich wie die Anzahl der dem Österreichischen Kader angehörenden Tiroler Sportler.

Tiroler Vereine sind auch bei den Damen und Herren in den Österreichischen Bundesligen vertreten.

Seit 2002/2003 ist erstmalig mit der Turnerschaft Sparkasse Innsbruck auch eine Herren-Mannschaft

in der Superliga vertreten. Die Superliga ist ein 1993 gegründeter übernationaler Bewerb der Länder

Ungarn, Tschechien, Slowakei und Österreich, dem sich 2005 auch Kroatien und Slowenien

angeschlossen haben.

Robert Gardos, mit Zirl als Heimatort, spielt seit Herbst 2005 im Ausland. Mit der Österreichischen

Nationalmannschaft erreichte er die Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften und

selbst 2008 auch die Bronzemedaille im Einzel. Derzeit nimmt er den 34. Platz in der Weltrangliste

ein und war Mitglied der Österreichischen Mannschaft sowie Starter im Einzelbewerb bei der

Olympiade 2008 in Peking.

Der Reuttener Martin Storf, Schüler des Sport-BORG Innsbruck, konnte bei der Jugend-

Europameisterschaft 2007 im Doppelbewerb die Silbermedaille erreichen.

Die Kirchbichlerin Veronika Frisch, Schülerin des Sport-BORG Innsbruck kämpft auch 2008 wieder

bei der Jugend-Europameisterschaft.

Robert Gardos Martin Storf Veronika Frisch

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Die BORG-Schüler Stefan Leitgeb (Innsbruck)

und Theresa Raich (Kirchbichl) mit insgesamt

vier Meistertiteln bei der Österreichischen U15-

Meisterschaft 2009. Stefan Leitgeb kam dann

bei den Jugend-Europameisterschaften 2009 in

Prag unter die letzten 16.

Leitgeb-Raich

Stichworte zu den wichtigsten Begriffen und Regeln

Aufschlag: wechselt jeweils nach zwei Punkten, ab 10:10 nach jedem Punkt

Ball: Material Zelluloid, Durchmesser 40 mm, Gewicht 2,7 g, Farbe weiß oder orange

Banden: Abgrenzung der Box / Spielfläche um Störungen durch Nachbartisch möglichst

einzuschränken

Box / Spielfläche: für Anfänger etwa 4 * 8 m ausreichend, international 7 * 14 m notwendig

Grundschläge: Schupf, Topspin, Schuß, Block, Flip, Konter

Grundstellung: Füße schulterbreit, Fußspitzen Richtung Tisch, Knie beugen, Gewicht nach vorne

verlagern, Schläger in Tischhöhe vor dem Körper

Netz: Höhe 15,25 cm, ragt mit diesem Maß auch über die Seiten des Tisches hinaus

Satz: Gewinn bei 11 Punkten und mindestens 2 Punkten Differenz (11:0, 11:9, 12:10 usw.)

Schläger: Holz, mit Belägen max. jeweils 4 mm stark, Farbe eine Seite rot, eine Seite schwarz

Schlägerhaltung: Shake-hands-Griff, Penholder-Griff, Rückhand, Vorhand

Spiel: bei offiziellen Wettkämpen jeweils auf 3 oder auf 4 gewonnene Sätze

Tisch: Material Holz, Höhe 0,76 m, Länge 2,76 m, Breite 1,52 m

Stichworte zu einigen Übungen ohne Tisch

Balancieren / Tippen / Prellen: verschiedene Varianten im Stehen, Gehen, Laufen, Sitzen, Side Step,

jeder für sich, Staffel, über Hindernisse, Vorhand (VH), Rückhand (RH), VH und RH abwechselnd,

VH und Schlägerkante und RH

Ballfangen: mit Becher, mit Schläger

Spielbeginn: Aufwärmen

Spielende: Auslaufen, Dehnen

Zuspielen: verschiedene Varianten ohne Bodenkontakt, mit Bodenkontakt, mit Wandkontakt, im

Stehen, Gehen, Laufen, Sitzen, mit Hindernissen

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Stichworte zu einigen Übungen mit Tisch

Alleine spielen: Ball aufspringen lassen und auf die andere Seite spielen, Erweiterung mit Ziel

(parallel, diagonal, Handtuch, Blatt, ...)

Aufschlag / Angabe / Service: kurz, lang, diagonal, parallel

Einwurf: Ball zuspielen, Balleimer erforderlich

Hindernisse: Banden, Bänke, Seile

Kaiserspiel: verschiedene Varianten, Sieger wechselt in eine Richtung zum Nachbartisch, Verlierer in

die andere Richtung

Rundlauf: verschiedene Varianten mit einem Tisch oder mehreren Tischen, Hindernissen, mehreren

Leben (zugelassenen Fehlern)

Stellung zum Tisch: Vorhand - Rückhand abklären

Schulsport, Aus- und Weiterbildung

Der Tiroler Tischtennis-Verband macht beim Tiroler Schulsportservice des Landes Tirol mit. In

diesem Rahmen kann die Vorstellung der Sportart Tischtennis durch einen/eine TrainerIn für die

Klasse in max. 6 Stunden erfolgen.

Wie schon aus den Stichworten zu ersehen, ist es gar nicht einfach bei beschränktem Platz

Arbeitsmaterial zur Verfügung zu stellen. Bei ernstem Interesse können über Anforderung beim

Tiroler Tischtennis-Verband detailliertere Unterlagen über Regeln und Übungsgestaltung angefordert

werden.

Für LehrerInnen werden in Zusammenarbeit mit der pädagogischen Hochschule Tirol Aus- und

Weiterbildungen organisiert.

Jährlich wird eine Landes-Meisterschaft für die Schulen organisiert. Die Sieger nehmen dann am

Bundesbewerb teil.

2007/2008 Sieger Bewerb II- HS 2 Kufstein2007/2008 Sieger Bewerb B-BRG A. Pichlerplatz

Derzeit läuft im Bereich Kirchbichl in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt und dem ÖTTV

ein mehrjähriges Pilotprojekt zur Förderung von Mädchen- und Frauensport WOGOS-Womensport

goes School.

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Tischtennis kann bei den dem Tiroler Tischtennis-Verband angehörenden Vereinen gespielt werden.

Eine Liste der bestehenden Vereine ist unter www.tttv.at/vereine ersichtlich.

Sollte eine Schule über die Meisterschaft der Schulen hinaus besonders Interesse an einer Teilnahme

an Bewerben des Verbandes haben, bitte mit dem Präsidenten Kontakt aufzunehmen.

Kontakt:

Ing. Gerhard Enders

Schützenstraße 46 g / 103, A-6020 Innsbruck

Tel. Nr. +43 (0)512 20 44 26 oder +43 (0)664 28 28 412

e-mail: [email protected] oder [email protected]

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25 Turnen

Boden: Rolle vorwärts:

Vorübungen – methodische Tipps

1.) Rückenschaukel am Boden

(runder Rücken )

Abrollen über Nacken (nicht Kopf)

Aufstehen ohne Hilfe der Hände

2.) Rolle vorwärts von Erhöhung

über schiefe Ebene

3.) Rolle vorwärts auf schiefe Ebene

( ohne Erhöhung )

4.) Zielübung:

Rolle vorwärts am Boden

Boden: Rolle rückwärts

Vorübungen – methodische Tipps

1.) Rückenschaukel am Boden

2.) Rückenschaukel mit richtiger Handstellung

(Aufsetzen der Hände neben den Ohren,

Handfläche am Boden)

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3.) Zu früh?

Rolle auf der schiefen Ebene

Rolle rückwärts auf der schiefen

Ebene (unter der Matte liegt ein

Reutherbrett )

4.) Zielübung in den Stand

5.) Rolle rückwärts durch / in den

Handstand: In Dreiergruppe auf

der Matte üben

Boden: Rad

Vorübungen – methodische Tipps

Vorbemerkung zum Aufsetzen der Beine und der Hände:

Ist rechts das Schwungbein, setzt die linke Hand zuerst am Boden auf, danach die rechte Hand, dann

wird das rechte, anschließend das linke Bein auf den Boden gesetzt.

„links - rechts - rechts - links"

„Stell dir vor, du bist die Speichen eines Rades und rollst über den Boden".

1.) Das Rad über eine Langbank

oder einen Kastendeckel turnen,

wobei die Hände auf der Langbank

oder dem Kastendeckel aufsetzen.

2.) Üben des Rades auf einem

Strich auf der Matte oder einer

Linie am Boden.

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3.) Rad aus der Seitstellung am

Boden mit Hilfe (Speichgriff).

Boden: Handstand - Handstand-Aufschwingen, Abrollen

Vorübungen – methodische Tipps

Zuerst: Die korrekte Handstandstellung darstellen (Armbreite, Spannung, Hüfte, Schultern,

Handstellung; „kerzengerade gestreckt").

1.) Üben in der Dreiergruppe:

Aufschwingen in den Handstand,

die zwei Helfer halten (unter-

stützen) an den Oberschenkeln.

2.) Handstand-Aufschwingen

zu zweit: Der Helfer steht hinter

dem Turnenden und fixiert den Handstand.

3.) Handstand-Aufschwingen

gegen Weichboden (Wand)

4.) Handstand-Aufschwingen und -Abrollen mit Gerätehilfen. Das Abrollen erklären („fließen bzw.

laufen lassen").

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Sprung: Hockwende

Vorübungen – methodische Tipps

1.) Hüfthoher Kasten quer:

Hockwende zum Aufknien aus dem Stand

2.) Hüfthoher Kasten quer:

Hockwende mit kurzem Aufhocken

zum Stand seitlings

3.) Hüfthoher Kasten quer: Hockwende aus dem Stand

4.) Zielübung: Hockwende mit Anlauf

Sprung: Hocke

Vorübungen - methodische Tipps

1.) Aufknien auf den hüfthohen Kasten aus dem Stand

2.) Aufknien auf den Kasten aus dem Anlauf

3.) „Mutsprung" vom Kasten (aus dem Kniestand

ohne Handabdruck abspringen)

4.) Aufhocken auf den quer gestellten Kasten

aus dem Anlauf

5.) Zielübung - aus dem Anlauf Hocke über den quer gestellten Kasten.

Wird die Hocke über den quer gestellten Kasten beherrscht, kann sie auch über den längs gestellten

Kasten erlernt werden.

Sprung: Grätsche

Vorübungen – methodische Tipps

1.) Aufgrätschen auf den hüfthohen Kasten

aus dem Stand

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2.) Aufgrätschen auf den quer gestellten

Kasten aus dem Anlauf

3.) Zielübung: Aus dem Anlauf Grätsche über

den quer gestellten Kasten

Wird die Grätsche über den quer gestellten Kasten beherrscht, kann sie auch über den längs gestellten

Kasten erlernt werden.

Reck: Hüftaufschwung

Vorübungen – methodische Tipps

Voraussetzung: Ausreichende Stützkraft.

1.) Kopfhohes Reck mit schräg

gestelltem Reutherbrett als

Abdruckhilfe der Beine:

2.) Auf dem Reutherbrett das Standbein kräftig abdrücken und gleichzeitig das Schwungbein schnell

über die Reckstange schwingen. Ein Helfer unterstützt am Rücken.

3.) Gleiche Geräteanordnung:

Übung ohne Helfer.

4.) Zielübung: Hüftaufschwung vorlings rückwärts.

Reck: Hüftumschwung vorlings rückwärts

Vorübungen - methodische Tipps

Voraussetzung für den Hüftumschwung vorlings rückwärts ist eine ausreichende Stützkraft und der

Rückschwung der Beine.

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1.) Vor- und Rückschwung am brusthohen

Reck in den Stand. Die Schultern müssen

beim Schwingen im Stütz vor der Stange

bleiben !

2.) Aus dem Stütz: Rückschwung, Vorschwung

mit gleichzeitigem Anhocken der Beine und

Umschwung vl. rw. Ein Helfer unterstützt mit

einer Hand am Rücken, mit der zweiten Hand

wird das Becken während der gesamten Be –

wegung an die Reckstange gedrückt.

3.) Aus dem Stütz: Rückschwung, Vorschwung

mit anschließendem Umschwung vl. rw. mit

gestreckten Beinen. Ein Helfer unterstützt

die Bewegung am Rücken und am Oberschenkel.

4.) Zielübung: Hüftumschwung vorlings

rückwärts ohne Hilfe

Reck: Hocke, Flanke, Kreishocke

Vorübungen - methodische Tipps

Vorbemerkung: Sämtliche Abgänge vom Tiefreck erfordern eine ausreichende Stützkraft !

1.) Hüfthohes Reck - aus kurzem

Anlauf Kreishocke und Flanke über

das Reck in den Stand springen.

Ebenso die Hocke, aber mit

Unterstützung eines Helfers.

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2.) Kopfhohes Reck und Minitrampolin:

Kreishocke, Flanke und Hocke werden

mit Hilfe eines Minitrampolins geturnt:

Zwei bis drei Mal federn mit Griff an

der Stange mit anschließender Kreis–

hocke, Flanke oder Hocke in den

Stand auf einem Weichboden.

3.) Anschließend die jeweilige Zielübung

ausführen.

Barren: Wende

Vorübungen - methodische Tipps

1.) Tiefbarren und Reutherbrett am

Barrenende: Aus dem Stand am

Sprungbrett und Stütz der Hände

auf den Holmen - Abschwung mit

Vorschwung - Rückschwung mit gehockten Beinen in den Außen-querstand seitlings.

2.) Gleiche Geräteanordnung: Sprung

in den Stütz mit Vorschwung –

Rückschwung mit gestreckten

Beinen in den Außenquerstand

seitlings.

Barren: Oberarmstand

Vorübungen - methodische Tipps

1.) Zwei Kästen werden parallel gestellt: Schul-

terstand auf den Kästen mit Unterstützung

zweier (auf den Kästen knieenden) Helfer.

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Bewegungsanweisung: Hände weit genug

von den Schultern weg aufstützen.

2.) Tiefbarren mit Kasten am Barrenanfang:

Aus dem Stand auf dem Kasten mit Helfer

Unterstützung (einer oder zwei) gehockt

in den Oberarmstand heben.

3.) Tiefbarren: Grätschsitz mit Heben der Beine

in den Oberarmstand. Bewegungsführung

und Stützung durch einen/zwei Helfer.

Wichtig: Ellenbogen fest seitlich hinunter

drücken !

Barren: Oberarmrolle vorwärts

Vorübungen - methodische Tipps

1.) Hüfthoher Kasten: Rückenlage

auf dem Kasten - Hände neben

dem Kopf - abrollen in den Grätsch-

sitz mit gleichzeitigem Vorgreifen

(Umgreifen) der Arme.

2.) Tiefbarren mit Kasten am Barren-

anfang und in der Holmengasse:

Aus dem Stand mit Griff auf den

Holmen Absprung und Rolle vor-

wärts in den Grätschsitz mit

gleichzeitigem Umgreifen der Arme.

3.) Tiefbarren mit Kasten in der

Holmengasse: Aus dem Grätschsitz

Rolle vorwärts in den Grätschsitz.

98

4.) Zielübung: Aus dem Grätschsitz

Rolle vorwärts in den Grätschsitz

mit Hilfe. Der Helfer unterstützt an

Schulter und am Ellbogen.

Anschließend ohne Hilfe.

Barren: Kehre

Vorübungen - methodische Tipps

1.) Tiefbarren und Reutherbrett am

Barrenanfang: Aus dem Stand am

Sprungbrett und Stütz der Hände

auf den Holmen - Absprung und

Vorschwingen im Schritt in den

Außenquerstand seitlings.

2.) Gleiche Geräteanordnung:

Absprung und Vorschwingen

mit geschlossenen Beinen in

den Außenquerstand seitlings.

3.) Sprung in den Stütz mit

Vorschwung, Rückschwung

und Vorschwung mit Kehre.

Kontakt:

Mag. Hanspeter Demetz

Fallmerayerstraße 12

6020 Innsbruck

Tel.: 0664/53 42 705

e-mail: [email protected]

99

26 Volleyball

Grundtechniken

Grundstellung Blick auf das Beobachtungsziel gerichtet

Oberkörper leicht nach vorne geneigt

Handflächen nach oben

Knie leicht gebeugt

Ellenbogen schulterbreit angewinkelt und vor dem Körper

Knick im Hüftgelenk

Schulterbreite Grätsch-Schrittstellung

Körperschwerpunkt zentral, Gewicht vorne auf den Fußballen

Hände schalenförmig; Daumen/Zeigefinger 90°

Beide Daumen und beide Zeigefinger haben den gleichen Abstand

Starker Winkel Hand/Unterarm

Finger elastisch gespannt, Handgelenk locker

Oberes Zuspiel „ Pritschen“ Ball durch das Dreieck Daumen/Zeigefinger beobachten

Armstreckung beginnt in Abspielrichtung, wenn der Ball knapp über der Stirn ist

Schneller Impuls durch Körperstreckung beim Abspielen des Balles

Daumen drückt: Hauptimpuls aus den Daumen

Vorher: Grundstellung s.o., Hände nah am Körper Gegenspieler und Ball beobachten! Tiefentlastung leitet Bewegung zum Spielort ein Abstoppen mit Seitnach-stellschritt, breite Schrittgrätschstellung, Gleichgewicht!

Schultern hochziehen

Endstellung der Arme nicht über Schulterhöhe!

breite Beinstellung, Gewicht auf den Fußballen

Unteres Zuspiel „Baggern“ Unterarmspannung, Hände fixiert, Ballkontakt im 1. Drittel der Unterarme

Spielen des Balles durch Schieben des „Spielbrettes“ nach vorne, Oberkörper nach vorne schieben

langsames Armeheben mit sehr weichem Ballkontakt

100

Organisation

Eine Einfachsporthalle wird mit einem Längsnetz (od. Band) in mindestens 8 Spielfelder mit 3m

Breite und 6m Länge geteilt. Seitenlinien z. B. die VB-Mittellinie, die Angriffslinien und Grundlinien

des normalen VB-Feldes. Fehlende Linien werden temporär markiert. Die Netzhöhe ist anfangs 2.45-

2.50 um die Beobachtungszeit des Ballfluges zu verlängern und wird mit Leistungsfortschritt

erniedrigt.

Die Feldeinteilung dient gut zu Übungszwecken 1:1 oder 2:2, aber auch für Turniere (siehe unten).

Feldeinteilung: das dunkle Feld ist normales Volleyballfeld

Methodische Spielreihe 1 gegen 1

a) 1 gegen 1 mit fangen und werfen, immer nur 1 Ballkontakt erlaubt, abwerfen an der Fangstelle.

Ziel: Spielablauf, Regelerfahrungen, Wahrnehmung, Laufmuster, Grundkoordination

b) 1 gegen 1 mit fangen und werfen, immer nur 1 Ballkontakt erlaubt, Abwurf von Position am Netz

Ziel: wie 1., aber höherer Schwierigkeitsgrad

c) 1 gegen 1 mit ankommenden Ball fangen und oberes Zuspiel zum Gegner

Voraussetzung: Grundmethodik oberes Zuspiel erlernt

d) 1 gegen 1, ankommender Ball muss selbst hochgebaggert und gefangen werden

Voraussetzung: Grundmethodik Bagger erlernt

e) wie 3. / 4. mit Aufschlag von unten;

Voraussetzung: Grundmethodik unterer Aufschlag erlernt

f) 1 gegen 1 mit 2 Ballkontakten, erster Kontakt oberes Zuspiel oder Bagger, zweiter oberes Zuspiel

g) 1 gegen 1 nur o. Z. erlaubt (1 Kontakt) auf 4,5m langes Feld, Netz 2,45 hoch

h) 1 gegen 1 nur Bagger erlaubt (1 Kontakt) auf 6m langes Feld, Netz 2,45 hoch

Hinführung zum Minivolleyball

a.) 1 gegen 1 mit Zuspieler:

Die Hinführung zum Minivolleyball 3-3 erfolgt zunächst über das sehr bewegungsintensive 1 gegen 1

mit Zuspieler (Aufspieler), bei dem 1 Spieler als Zuspieler auf beiden Seiten agiert und mit dem der

normale Spielaufbau (3 Kontakte) automatisiert wird. Entsprechend werden 3 Ballberührungen

101

vorgeschrieben. Mögliche Organisation: “Looser pritscht”, d.h. wer den Ballwechsel gewinnt, erhält 1

Punkt, wer ihn verliert wird neuer Zuspieler.

TIP: zum Erlernen des Spielablaufs kann der erste Ball (Annahme) gefangen und aus der

Fangposition (unten gefangen � von unten zuwerfen) genau zum Zuspieler geworfen werden.

b.) 2 gegen 2 auf kleines Feld (3x6m):

1 Netzspieler (Vorderspieler), der zuspielt und ein Hinterspieler, der Ball annimmt und nach Zuspiel

des Netzspielers den Ball im Oberen Spiel übers Netz spielt (pritscht). Wenn der Ball das Netz

Richtung Gegner überquert, tauschen Vorder- und Hinterspieler die Plätze. 3 Kontakte sind

Vorschrift.

c.) 2 gegen 2 auf Minivolleyballfeld

Die Feldbreite ist jetzt verdoppelt (6x6 m), die Netzhöhe 2,15m. Der Ball muss mindestens 1x von

jedem Spieler berührt werden. Spielaufbau mit 3 Ballkontakten und genauem Zuspiel ans Netz!

d.) 3 gegen 3 auf Minivolleyballfeld

Vorgaben wie oben c.) aber zu dritt; 2 Hinterspieler. Der gerade nicht angreifende Hinterspieler

übernimmt hintere Feldverteidigung, der Zuspieler achtet auf geblockte / kurze Bälle!

Turniere

Kaiserturnier: 1:1 oder 2:2 über Schnur / Längsnetz; 6–16 Teams, 3-8 kleine Felder;

nach kurzer, bestimmter Spielzeit (Pfiff) wechselt der Gewinner ein Feld weiter Richtung oben -

Kaiserfeld (bzw. bleibt dort stehen), Verlierer steigt ein Feld hinunter (bzw. bleibt im letzten

stehen), nach bestimmter Anzahl von Durchgängen steht der Kaiser fest.

Tip: Die schwächste Spieler beginnen im Kaiserfeld, die besten unten

King of the court: 3 – 4 Teams; Siegerteam darf so lange spielen bis es verliert – Teams müssen sehr

rasch wechseln!

Spiele auf Zeit: z.B. Mannschaften spielen 5-10 Minuten gegeneinander, Mannschaften wechseln im

Uhrzeigersinn weiter, Spiele werden zentral an- und abgepfiffen, Punkte aus Einzelspielen

zusammenzählen.

Losturnier: Nach jeder Runde wird ein neuer Gegner zugelost, der möglichst ähnliche Punktzahl hat

(„Schweizer System“). Spieler nimmt gewonnene Punkte mit ins nächste Spiel.

Ranglisten führen z.B. Pyramide mit Schülernamen auf Tapestreifen an Wand kleben.

Vom Minivolleyball zum Spiel 6-6

„Dankeballspiel“ (ohne Spezialisierung und Läufer), Zuspiel immer von der Pos. 2

Ausgangsstellung:

102

Alle Netzspieler beginnen in Blockausgangsstellung am Netz, alle Hinterspieler in der

Abwehrposition. Deutlich zeigt der Sportlehrer zu welcher der beiden Mannschaften er hoch den Ball

einwirft.

Angespielte Mannschaft :

Sofort müssen sich die Netzspieler der angespielten Mannschaft auf Pos 4 und 3 hinter die

Angriffslinie lösen und zur Annahme im OZ für evtl. kurze Bälle vorbereiten. Der Zuspieler ist auf

Position 2 und bleibt am Netz sehr nahe der Position 3 stehen. Auf das schnelle Lösen der Angreifer

vom Netz ist sehr viel Wert zu legen. Danach anlaufen zum Angriffsschlag. Die Hinterspieler müssen

den Dankeball annehmen und möglichst genau zum Zuspieler spielen. Wichtig

ist ständiges Beobachten des Balles, Bewegen zum Spielort mit Sprungstopp am

Ende. Der Zuspieler spielt den Ball hoch auf die Position 4 oder (weniger hoch)

auf Pos 3, unabhängig davon, wo er genau steht. Dort soll der Angriff erfolgen.

Jeder Spieler soll vom Block zurückprallende Angriffsschläge versuchen

weiterzuspielen, wobei anfangs nicht wichtig ist wo er steht.

Aufstellung im Dankeball-Annahmeriegel:

Er wird nach dem W-System gespielt, das früher als Anfängertaktik galt. Im normalen Spiel entsteht

die Dankeball-Situation dann, wenn der Gegner nicht mehr in der Lage ist, mit einem druckvollen

Angriffsschlag anzugreifen. Dies ist bei dieser Spielform immer gegeben.

Nichtangespielte Mannschaft:

Die Blockspieler bilden möglichst einen Doppelblock außen und einen 3-er Block Mitte. Die

Abwehrspieler bleiben in der Abwehrposition stehen und spielen eine Art ballorientierte

Raumdeckung (ähnlich Fußball und Basketball). Die Sechs ist immer zurückgezogen. Da 5 und 1

relativ weit vorne stehen, müssen sie oft Überkopf abwehren. Wichtig ist, dass der nicht blockende

Netzspieler sich hinter den Block orientiert und Lobs und kurze Abpraller annehmen sollte.

Innerhalb von 3 sec nach dem Punktgewinn einer Mannschaft müssen beide Teams wieder in der

Ausgangsstellung sein, sonst erfolgen Spielerwechsel. Normales Zählen wie beim Wettkampfspiel.

103

Regeln vereinfacht

1. Spielerzahl

Wir spielen am Anfang mit wenigen Spielern / Team in Kleinfeldern. Spieleranzahl und

entsprechende Altersklasse sind 2 gegen 2 (U11), dann 3:3 (U12), 4:4 (U13) und 6: 6 (ab U15).

2. Spielfeld und Netzhöhen

Spielfelder sind quadratisch, es kann bei Bedarf aber auch auf ein breites (kurzes) oder langes

(schmales) Feld gespielt werden; die Linie gehört zum Spielfeld.

Netzhöhe: die Spieler/innen sollten im Stand mit gestreckten Armen nicht über die Netzkante reichen.

Spieler 1 2 3 4 6 AK - U11 U12 U13 U15 Feld/Team (m) 3 x 3 4,5 x 4,5 6 x 6 7 x 7 9 x 9 Netzhöhe cm 200 200 205 210 220

3. Positionen und Rotation

Erhält die Mannschaft A das Aufschlagsrecht (Service) vom Gegner B, rücken alle Spieler der

Mannschaft A im Uhrzeigersinn eine Position weiter. Die Spieler der Mannschaft B halten die

Positionen, bis sie das Service zurückerkämpft haben.

4. Spielablauf

Ballwechsel beginnt mit einem Service (ausgeführt mit der Hand, hinter der Grundlinie) direkt zum

Gegner. Der Ball darf vor dem Rückspiel übers Netz 3x von Mitspielern berührt werden, aber nicht 2x

hintereinander vom selben Spieler. Blockberührungen werden nicht als Kontakt gezählt. Gespielt

werden darf mit allen Körperteilen, der Ball darf aber nicht gefangen werden.

5. Punkte

Punktgewinn für den Gegner gibt es, wenn der Ball in deinem Feld den Boden berührt (die Linie

gehört zum Spielfeld), du den Ball ins AUS spielst (Boden außerhalb der Spielfelder, Decke, Wand,

Stange, …), du das Netz berührst und damit das Spiel störst, du den gegnerischen Spieler behinderst

(Halten, Stoßen, auf den Fuß steigen).

ABER: der Ball darf das Netz berühren (Netzroller) und aus dem Netz weitergespielt werden.

6. Zählweise

Jeder Fehler ist ein Punkt für den Gegner.

Wer einen Punkt erzielt, bekommt (behält) den nächsten Aufschlag.

Satzgewinn bei 25 Punkten, aber mindestens 2 Punkte Unterschied (z.B. 26:24); der 3. Satz

(Entscheidungssatz bei 1:1) endet bei 15 Punkten.

Spielgewinn bei mindestens 2 Sätzen, also 2:0 oder 2:1

Bei Turnieren / im Unterricht wird oft ein Satz auf Zeit gespielt; wer zum Schluss vorne liegt,

gewinnt.

104

7. Spielball:

WICHTIG: einen guten Ball mit SOFT - weicher Oberfläche! Für Anfänger und Kinder (U11) soll ein

leichterer (und größerer) Ball verwendet werden.

Weiterführende Infos

Tiroler Volleyballverband http://www.tvv.at

Österreichischer Volleyballverband, Volksschulprojekt http://www.volleynet.at

Schülerliga http://www.schuelerliga.at

aon Schulbeach CUP http://www.schulbeach.at

Volleyball - Schule: Lehrmaterialen http://www.volleyball-schule.info/

Beachvolleymeetsschool2005: Lehrmaterial http://www.tvv.at > Service > Downloads

Spielberichte - Formular http://www.tvv.at > Service > Downloads

Turnierraster - Exceldateien http://www.volleynet.at > Beachvolley > Download

Volleyball - Material: Team Sport Kematen http://www.team-sport-kematen.at

Quellen: WOLF JOSEF 2008: Volleyball aktuell. Ein Konzept für Sportlehrkräfte und Jugendtrainer. in

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Volleyball-Verband und der Bayerischen Landesstelle für den

Schulsport

Kontakt: Robert Aschaber

Tel.: 0512 935580

Fax 0512 935581

Mobil 0681 10740762

e-mail: [email protected]

www.tvv.at

105

27 Wasserball

Praktische Tipps für den Sportunterricht

Sicherheit

Entgegen der landläufigen Meinung, Wasserball sei ein rauer und

gefährlicher Sport, ist das Verletzungsrisiko beim Spielen sehr

gering. Problemzonen sind die Finger (wie bei allen

Ballsportarten), die Schultergelenke und die Ohren bzw. das Trommelfell. Durch gezieltes

Aufwärmen kann man Finger- und Schulterverletzungen vorbeugen. Ohrverletzungen werden durch

das Tragen von „Wasserballhauben“(spezielle Kopf- und Ohrenschützer und gleichzeitig Dressen zur

Unterscheidung der Mannschaften) vermieden. Da fast nirgends Schwimmbäder auf einen

Wasserballbetrieb eingestellt sind, fehlen Ballnetze oder andere Sicherheitseinrichtungen. Daher

stellen abprallende Bälle, meist im Torbereich, besonders für unbeteiligte Personen eine weitere

Gefahrenquelle dar.

Material

Die im Wettkampfsport verwendeten Bälle in den verschiedenen Größen (Kinder, Jugend, Damen,

Herren) sind für die Schulen meistens nicht verfügbar. Daher kann man ohne weiteres Plastikbälle

jeglicher Art (Gymnastikbälle) auch aufblasbar für den Unterricht verwenden. Mit etwas Fantasie

gelingt es leicht, Tore am Beckenrand zu improvisieren (Turnmatten, Mülleimer, Schwimmbretter,

Badetaschen, Stühle, usw.).

Auf die, im Punkt Sicherheit bereits angesprochenen Wasserballhauben, sollte jedoch nicht verzichtet

werden.

Grundelemente

a) Wassertreten

Das „Wassertreten“ ist das Basiselement für den Wettkampfsport. Wegen der Komplexität ist diese

Bewegung sehr schwierig zu erlernen - jedoch für den Schulsport nicht zwingend notwendig.

Vereinfacht kann man das „Wassertreten“ als ein rhythmisch, abwechselnd rechts – links ausgeführtes

„halbes Brustbeintempo“ erklären. Am einfachsten kann man diese Bewegung beim Aufwärmen an

Land üben.

106

b) Ballführen

Der Ball wird zwischen den Armen, vor dem Kopf (auf der so genannten „Bugwelle“ ohne

Berührung) mit der Kraulschwimmtechnik durch das Wasser geführt. Die Schwimmzüge sollten

kürzer als beim Kraulschwimmen ausgeführt werden. Der Kopf ist aus dem Wasser gehoben, um den

Ball zu beobachten bzw. zu kontrollieren. Der Kraulbeinschlag wird kurz und betont durchgeführt.

Übungen:

- Ball durchs Schwimmbecken führen (Pendelstaffel)

- 2 oder mehr Bälle gleichzeitig führen

- Schwimmen mit Partner und Ball führen

- Bälle verschiedener Größe verwenden (Tischtennisball, Gymnastikball, usw.)

c) Ballaufnahme

Der Ball wird von den Schülern instinktiv vom Wasser in die Hand genommen. Es bedarf daher

keiner speziellen Erklärung oder Übung. Einziges Kriterium dabei ist die Aufnahme des Balles von

„Unten“ (man fährt mit der Hand unter den Ball und hebt ihn aus dem Wasser).

Übungen:

- Ballführen – Stoppen – Ballaufnahme - Ball aufs Wasser legen – weiter schwimmen

- Ballaufnahme aus dem Schwimmen – Drehung mit Ball um eigene Achse

- Übung mit ungewohnter Hand ausführen

- Übung zu zweit (Schulter an Schulter schwimmen, Ball so oft als möglich zum Partner heben)

d) Fangen – Passen – Werfen

Mit der Ballaufnahme ist der Ball bereits in der Hand und kann mit einer normalen Wurfbewegung

(Handball, Schlagball) zum Partner oder aufs Tor befördert werden. Ziel ist es, den Ball einhändig zu

fangen und einhändig zu werfen (beidhändiges Spielen des Balles ist laut Wettkampfregeln verboten –

würde zu tumultartigen Szenen im Wasser führen).

Übungen:

- Grundübung: zu zweit (mittlere Distanz, ca. 2 bis 3 m) mit beiden Händen den Ball fangen –

einhändig den Ball zum Partner passen

- Einhändig fangen – einhändig passen

- Drehung einbauen

- Ungewohnte Hand benützen

- Aus dem Schwimmen zum Partner passen

107

- Passübungen zu dritt

- Mehrere Bälle gleichzeitig verwenden

Tipp: ungeübte Schwimmer klemmen sich eine Schwimmhilfe unter den freien Arm (Schwimmbrett,

Ball, „Schwimmnudel“)

Spiel

a) Vereinfachte Regeln

Im Gegensatz zu den sehr umfangreichen Wettkampfregeln sollte man sich im Schulsport nur auf

folgende Punkte konzentrieren.

- Körperkontakt prinzipiell erlauben, jedoch halten, klammern, zurückziehen als Faulspiel

ahnden

- Ball kann beidhändig gefangen werden, jedoch nur einhändig passen oder werfen

- Anzahl der Spieler auf Spielfeldgröße abstimmen (lieber mehr Spieler beteiligen, da

Schwimmen sehr anstrengend ist) – im Normalfall 6 Feldspieler plus Torwart

Tipp: klare, unmissverständliche Spielführung vom Schiedsrichter; auf kompliziertes Regelwerk

(Ausschlüsse, Stürmerfaul, Strafstöße, usw.) verzichten, Angriffsrichtung immer anzeigen.

b) Spielorganisation

Da es kaum geeignete Schwimmbäder für den Wasserballsport gibt, sind Improvisation und Fantasie

(Tore, Spielfeldgröße, Spieleranzahl, Bälle, Einsatz von Schwimmhilfen) der Schlüssel zum Erfolg

der Unterrichtseinheit. Einzig der Einsatz von „Schutzhauben lässt keine Kompromisse zu. Diese

dienen neben der Sicherheit natürlich auch zur Kennzeichnung der Mannschaften.

Tipp: Einrichtung einer ständigen Wechselzone für Feldspieler (entweder Beckenmitte oder hinter

dem eigenen Tor) Schwimmhilfen oder Möglichkeiten zum Festhalten für Torwarte, da die Spieler

sehr schnell ermüden.

Variationen:

- Seepferdchenwasserball: alle Teilnehmer setzen sich auf eine „Schwimmnudel“. Somit können

auch ungeübte Schwimmer Wasserball spielen. Bei inhomogenen Gruppen wird der

Niveauunterschied ausgeglichen, da sich geübte Schwimmer auch nur mehr langsam

fortbewegen können.

- Fußball (Rugby) im hüfttiefen Wasser

108

- Zonenball: zur Schulung taktischer Maßnahmen oder einfach um Niveauunterschiede

auszugleichen

- Basketball: im Stehbereich auf fixe Körbe bzw. Ziele oder variable Ziele (Mannschaftsführer

sitzend auf einer Schwimminsel, die angespielt werden müssen)

- „Ballhasch“: drei bis vier Spieler versuchen sich den Ball zuzuspielen – ein bis zwei

Gegenspieler probieren den Ball zu erwischen (Spielfeld eingrenzen)

Kontakt:

Wer Interesse an Wasserball hat, wendet sich bitte an

www.schwimmverband-tirol.at, Frau Elke Kristen hilft Dienstag und

Donnerstag Vormittag unter 0512/341329 gerne weiter.