Ein Tag wie - woerwag

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Ein Tag wie kein anderer Heute hier, morgen dort. Außendienstler sind viel und lang unterwegs. Die Kunden legen Wert auf den direkten Kontakt zu Wörwag. Neben Fachwissen erfordert dies Offenheit sowie eine große Portion Flexibilität. finish ist mitgefahren. Text: Thorsten Schönfeld Fotos: Petra Stockhausen F ür Büroarbeitsplätze empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversi- cherung eine Mindestfläche von acht Quadratmetern. Verglichen mit dem Ein- satzgebiet von Lars Fischer geradezu winzig. Sein Wirkungskreis ist fast zehn Milliarden Mal so groß! Er umfasst Nord- rhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Fischer arbeitet bei Wörwag im Vertriebsaußendienst. Als einer von zwölf Account-Managern betreut er Autohersteller und Zulieferer, die von Wörwag Nass- und Pulverlacke sowie Lackfolie beziehen. „Früher wurden die Kunden nach Gebieten aufgeteilt“, er- klärt der 46-Jährige. „Man hatte mit meh- reren Branchen zu tun. Doch dann orga- nisierte die Firma den Außendienst nach Geschäftsfeldern um.“ Dadurch wuchsen die Entfernungen. Der Kundenkontakt von Angesicht zu Angesicht ist jedoch unerlässlich. Projekte wollen gemein- sam geplant, Erfahrungen ausgetauscht, etwaige Probleme gelöst werden. Mag der Weg noch so weit sein. Fischers bis- lang längste Anreise dauerte siebenein- halb Stunden. Der Job verlangt ein Höchstmaß an Flexi- bilität. Kein Tag verläuft wie der andere. Was im Gegenzug Freiräume schafft. Acht Stunden im Büro, das käme für keinen Au- ßendienstler infrage. „Die Abwechslung, das Reisen und das größtenteils autarke Arbeiten – das macht die Tätigkeit aus“, bestätigt Fischer. Ebenso obligatorisch ist solides Fach- wissen. Beim Kunden geht es mitunter ans Eingemachte. Fischer gehört dem Unter- nehmen mittlerweile 17 Jahre an. Seit 2011 ist der gelernte Lacklaborant, Tech- niker und Betriebswirt im Vertrieb. Das technische Kundenmanagement unter- stützt die Account-Manager von Stuttgart aus. Bei Bedarf kommen die Kollegen zum Kunden mit. Was nach normalem Arbeitsbeginn klingt, ist für Fischer eine Ausnahme. Da es heute von Wuppertal aus ins nahe Düsseldorf geht, kann Fischer relativ spät aufbrechen. „Je nachdem, wo ich hinfahre, muss ich schon um halb fünf raus.“ Erste Verabredung: am Düsseldorfer Bahnhof zwei Kollegen abholen. Um halb elf ist bei Daimler die sogenannte Regel- kommunikation in großer Runde angesetzt. 09:00 VERTRIEB 62 100JAHREWÖRWAG

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Ein Tag wie kein anderer

Heute hier, morgen dor t . Außendienst ler sind v iel und lang unterwegs . D ie Kunden legen Wer t auf den d i rek ten Kontak t zu Wör wag . Neben Fachwissen er forder t dies Of fenheit sowie eine große Por t ion F lex ib i l i t ät . finish is t mi tgefahren .

Text: Thorsten Schönfeld Fotos: Petra Stockhausen

Für Büroarbeitsplätze empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversi-cherung eine Mindestfläche von acht

Quadratmetern. Verglichen mit dem Ein-satzgebiet von Lars Fischer geradezu winzig. Sein Wirkungskreis ist fast zehn Milliarden Mal so groß! Er umfasst Nord-rhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Fischer arbeitet bei Wörwag im Vertriebsaußendienst.

Als einer von zwölf Account-Managern betreut er Autohersteller und Zulieferer, die von Wörwag Nass- und Pulverlacke sowie Lackfolie beziehen. „Früher wurden die Kunden nach Gebieten aufgeteilt“, er-

klärt der 46-Jährige. „Man hatte mit meh-reren Branchen zu tun. Doch dann orga-nisierte die Firma den Außendienst nach Geschäftsfeldern um.“ Dadurch wuchsen die Entfernungen. Der Kundenkontakt von Angesicht zu Angesicht ist jedoch unerlässlich. Projekte wollen gemein-sam geplant, Erfahrungen ausgetauscht, etwaige Probleme gelöst werden. Mag der Weg noch so weit sein. Fischers bis-lang längste Anreise dauerte siebenein-halb Stunden.

Der Job verlangt ein Höchstmaß an Flexi-bilität. Kein Tag verläuft wie der andere. Was im Gegenzug Freiräume schafft. Acht

Stunden im Büro, das käme für keinen Au-ßendienstler infrage. „Die Abwechslung, das Reisen und das größtenteils autarke Arbeiten – das macht die Tätigkeit aus“, bestätigt Fischer.

Ebenso obligatorisch ist solides Fach- wissen. Beim Kunden geht es mitunter ans Eingemachte. Fischer gehört dem Unter-nehmen mittlerweile 17 Jahre an. Seit 2011 ist der gelernte Lacklaborant, Tech-niker und Betriebswirt im Vertrieb. Das technische Kundenmanagement unter-stützt die Account-Manager von Stuttgart aus. Bei Bedarf kommen die Kollegen zum Kunden mit.

Was nach normalem Arbeitsbeginn klingt, ist für Fischer eine Ausnahme. Da es heute von Wuppertal aus ins nahe Düsseldorf geht, kann Fischer relativ spät aufbrechen. „Je nachdem, wo ich hinfahre, muss ich schon um halb fünf raus.“ Erste Verabredung: am Düsseldorfer Bahnhof zwei Kollegen abholen. Um halb elf ist bei Daimler die sogenannte Regel- kommunikation in großer Runde angesetzt.

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Bahnhof Düsseldorf, Anruf bei den Stuttgartern: Der Zug hat 15 Minuten Verspätung. Er kommt erst um Viertel vor elf an. Zeit für einen Kaffee und das eine oder andere Telefonat.

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Die Kollegen sind da. Fischer begrüßt Eleonora Rösch, Key-Account-Managerin, und den Leiter der Abteilung Decklacke, Sevastos Kavanozis. Auf dem Weg zum Daimler-Werk gehen sie noch einmal die wichtigsten Punkte der Tagesordnung durch. Am Ziel wird Tobias Hummert dazustoßen, der Leiter der Abteilung Basislacke.

Bevor Fischer den Motor seines Dienstwagens anlässt, schlägt er im Kalender nach, was heute außer den Ortsterminen noch ansteht. Neben der Daimler-Runde und einem Gespräch beim Industrielackierer KSK gilt es, sich unterwegs der Anliegen weiterer Zulieferer wie Montaplast, Schröder, Wayand oder Dura anzunehmen.

Kaum auf der A 46, klingelt schon das Telefon. Über die Freisprechanlage kommuniziert Fischer ständig mit Kunden oder Kollegen.

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Bei Daimler. Für den Kleintransporter „Sprinter“ liefert Wörwag Basis- und Decklacke. Damit deren Auftrag perfekt gelingt, berät Thomas Bajor, ein Anlagentechniker von Wörwag, die Lackierer in der Fabrik. Unterdessen tauschen sich Experten beider Unternehmen in der Regelkommunikation über die Lacke und deren Verwendung aus.

Auch das gehört dazu: Auf der Autobahn, diesmal in Richtung Geilenkirchen, steht Fischer wie so oft im Stau. Aus der Ruhe bringt ihn das schon lange nicht mehr: „Auf allen Touren plane ich Puffer ein, damit ich auch bei dichtem Verkehr überall rechtzeitig an- komme.“ Die Zwangspause nutzt er, um eine Kollegin anzurufen.

Beim Lackierer KSK geht Achim Derdak, der technische Leiter, mit Fischer die laufenden Projekte durch. Der mittel- ständische Betrieb beschichtet Fahrzeuganbauteile. Normalerweise hätte Stephan Fuchs, technischer Kunden manager bei Wörwag, ebenfalls am Gespräch teilgenom- men. Allerdings fällt er heute aus.

Zum Glück ging es gleich weiter. So bleibt vor der nächsten Besprechung Zeit, sich beim Bäcker im Geilenkirchener Industriegebiet zu stärken.

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Fischer kommt zu Hause an. Doch der Feier- abend muss noch warten. Erst wollen die beiden Termine nachbereitet, E-Mails beant- wortet und der nächste Arbeitstag geplant werden. Morgen steht ein Kundenbesuch in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz an. Es wird also deutlich früher losgehen als heute. Aber mit das Schönste an seinem Beruf ist für Fischer ja, dass kein Tag verläuft wie der andere.

Mit einem halben Zentner Farbe im Kofferraum geht es auf den Heimweg nach Wuppertal. Unterwegs berichtet Fischer dem Kollegen Fuchs, wie der Termin bei KSK gelaufen ist und was es nach Fuchs’ Rückkehr ins Büro zu erledigen gibt.

Kurz vor dem Termin erreichte den Außendienstler ein Notruf aus Stuttgart. Man hatte KSK einen falschen „Hobbock“ geliefert. Kein Problem: Fischer packt den 25-Liter-Versandeimer kurzer- hand ins Auto und sichert ihn ordnungsgemäß. Da er ohnehin bald in die Zentrale muss, nimmt er ihn gleich mit.

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