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REGION «Commedia d’amore» in der Grabenöle In Lüterswil begeisterten Schauspieler Andreas Berger und Gastgeberin Annette Schiess mit kulinarisch-komö- diantischen Köstlichkeiten. Seite 12 Seit 20 Jahren wird dem Genuss gefrönt Der Kochklub Kriegstetten feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Gegründet worden ist er wegen eines simplen Missverständnisses. Seite 12 Nachrichten Im Stau Auto beschädigt Ein Automobilist stand am Freitag gegen 17 Uhr auf der Zürcher Fahrbahn der Auto- bahn A1 am «Wangenstutz» Gemeindegebiet Wiedlisbach im Stau. Etwa zehn Meter vor ihm war ein hellblauer VW Passat Variant mit LU-Kenn- zeichen. Unvermittelt rollte dieser rückwärts und kolli- dierte mit dem wartenden Au- to. Ohne sich um die Scha- denregelung zu kümmern, fuhr der unbekannte Lenker danach auf und davon. Er wird nun polizeilich gesucht: Hinweise nimmt die Kantons- polizei Solothurn in Oensin- gen unter Tel. 062 311 76 76 entgegen. (PKS) Niederwil Briefkasten zugeklebt Eine unbekannte Täterschaft hat zwischen Samstag 8.30 Uhr und Sonntag 7.30 Uhr bei einem Einfamilienhaus am «Grüngli» in Niederwil Tür- chen und Schloss des Brief- kastens mit Sekundenkleber zugeklebt. Dadurch entstand Sachschaden von einigen hundert Franken. Hinweise nimmt die Kantonspolizei So- lothurn entgegen. Telefon: 032 627 71 11. (PKS) Langenthal/Burgdorf Im Suff unterwegs Am Samstag kurz vor 24 Uhr ereignete sich auf der Melchnaustrasse in Lan- genthal ein Selbstunfall mit einem Roller. Der Fahr- zeuglenker erlitt eine Riss- quetschwunde und musste ins Spital gebracht werden. Der Alkoholschnelltest lieferte ein Resultat von 3,1 Promil- len. Kurz vor 1.30 Uhr wiede- rum hielt eine Polizeipatrouil- le an der Grunerstrasse in Burgdorf einen Autolenker an, der ebenfalls unter Alko- holeinfluss stand. Der durch- geführte Alkoholschnelltest lieferte ein Resultat von 2,7 Promillen. (PKB) Raubüberfall auf Tankstelle Letzten Samstag um zirka 16.45 Uhr betrat ein maskier- ter unbekannter Mann den Shell-Tankstellenshop an der Reuchenettestrasse in Biel. Er ging auf die allein anwesen- de Angestellte zu und be- drohte sie mit einer Faustfeu- erwaffe. Der Mann forderte in deutscher Sprache mit aus- ländischem Akzent die He- rausgabe von Bargeld. Mit einer Beute von mehreren hundert Franken flüchtete er zu Fuss auf der Reuchenet- testrasse in Richtung Tauben- loch. Die Polizei sucht nun nach einem etwa 25 – 30- jährigen, 175 bis 180 Zenti- meter grossen Mann mit sportlich-kräftiger Statur und gebräuntem Teint. Zur Tatzeit trug er einen dunklen Trai- ningsanzug mit vier weissen Streifen von Schulter über Ärmel und Hose sowie weis- se Turnschuhe. (PKB) «Ein wichtiges Lebensziel erreicht» Radmarathon Bei Regen, Blitz und Donner 720 Kilometer auf dem Rennvelo unterwegs Der 8. Radmarathon von Wiedlis- bach über 720 Kilometer hätte unter schwierigeren Bedingungen nicht stattfinden können: Nur gerade 7 von 32 Gestarteten erreichten das Ziel. Der Sieger Tho- mas Strebel und 4 weitere Fahrer haben sich für das RAAM (Race across America) qualifiziert. ARMIN LEUENBERGER Strapazen, unter Bedingungen wie sie vom Freitagabend bis am Samstagmittag herrschten, nimmt ein Mensch norma- lerweise nicht freiwillig auf sich. Im Ge- genwind bei Gewitterregen, der sich mit Blitz und Donnergrollen abwechselt, da- zu eine stockdunkle Nacht und stellen- weise angeschwemmte Steine auf der Strasse, das sind Verhältnisse für ein Rad- rennen, wie sie härter nicht sein könn- ten. 32 Männer und 1 Frau sind am Frei- tagmittag vor dem Ortsmuseum Wiedlis- bach in Minutenabständen gestartet. Sie- ben von ihnen haben im Verlaufe des Samstagmittags das Ziel erreicht. Leiden für ein Lebensziel Als der Sieger Thomas Strebel fast ge- nau einen Tag später (vergleiche Kasten) das Ziel bei der Froburg in Wiedlisbach erreichte, waren ihm die Strapazen ins Gesicht geschrieben. Aber bereits eine knappe Stunde später wirkte er gut er- holt und gesprächig. Auf die Frage, wa- rum er dieses Leiden auf sich nehme und sich zur Teilnahme an diesem ver- rückten Rennen entschlossen habe, meint er lächelnd: «Ich wollte mich für ‹Quer durch Amerika› qualifizieren, das war eines meiner Lebensziele.» Der 40 Jahre alte Vater zweier Kinder ist von Be- ruf Produktemanager in der IT-Branche. Er verbringt dieses Jahr rund 17 000 Ki- lometer auf dem Rennvelo, bestreitet aber nur gerade diesen einen Wett- kampf. Früher bestritt er in der Saison je- des Wochenende Velorennen. «Die Fami- lie kam dabei zu kurz, und so suchte ich nach einer Möglichkeit, meiner Leiden- schaft auf eine andere Art frönen zu können.» Als er merkte, dass je länger die Distanz ist, er immer stärker wurde, entschied er sich für Extremleistungen. Zweimal bestritt der Aargauer das 24- Stunden-Rennen von Schötz, nahm er- folgreich am Powerman von Zofingen teil, und als grösster Erfolg belegte er im vergangenen Jahr Platz 3 bei den Solis- ten am Schweizer Gigathlon. Wollte eigentlich aussteigen Erstmals hat der Veloclub Jura Wied- lisbach dieses Jahr den Radmarathon auf zwei Runden ausgetragen. Vier Runden Süd (Oberaargau-Emmental) und drei Runden Nord (Biel-Moutier-Balsthal) wa- ren zu absolvieren. «So brauchen wir we- sentlich weniger Helfer als früher, als die Tour bis zum Bodensee führte», erklärt OK-Präsident Andreas Mäder. «Nach zwei Runden allein unterwegs, dachte ich, nein das machst du nicht wei- ter und wollte eigentlich aufhören. Als aber meine beiden Betreuer eintrafen, um mich durch die Nacht zu begleiten, rappelte ich mich nach Konsultation der Wettersituation im Internet noch einmal auf und fuhr weiter. Von diesem Moment an ging es zudem immer besser», erzählt Strebel. Als er im Verlaufe der Nacht er- fuhr, dass nur noch ein Fahrer vor ihm liege, und er diesen auf dem Pierre Per- tuis einholte, war dies eine zusätzliche Motivation und setzte zusätzlich Kräfte für die verbleibenden Runden frei. Die einzige Frau im Elite-Feld, Anita Serafini aus Kindhausen ZH, gab das Ren- nen im Verlaufe der Nacht auf und liess sich durch ihren Partner abholen. Strebel macht sich nun auf Sponso- rensuche, um das «Quer durch Amerika» finanzieren zu können. Das muss in den nächsten drei Jahren geschehen. So lange ist die Qualifikation gültig. Erfolgreiches Wiedlisbacher Quartett Neben den RAAM-Qualifikanten ha- ben am Samstag auch noch an die hun- dert Fahrerinnen und Fahrer den Mara- thon über 200 oder die Radtour über 100 Kilometer (meist) erfolgreich absolviert. Zu den erfolgreichen 100-Kilometer-Absol- ventinnen der Strecke Nord, mit den Kul- minationspunkten Pierre Pertuis und der Höhe von Gänsbrunnen, gehören auch die vier Wiedlisbacher Schülerinnen Noemi Parisi, Corinne Gehrig sowie Laura und Lisa Mäder (alle 8 Stunden 21 Minuten). Lisa Mäder ist gerade mal zehn Jahre alt. AUF KURS Der spätere Sieger Thomas Strebel bei einer von vier Durchfahrten durch das Schaukäsereidorf Affoltern im Emmental. FOTOS: LEU DIE QUALIFIZIERTEN Neben dem Sieger sind vier Fahrer mit weniger als 15 Prozent Rückstand auf die Bestzeit für das RAAM qualifiziert: 1. Thomas Strebel, Birrhard AG 24:32 Std. 2. Marco Costa, Italien 25:21 Std. 3. Fabian Sialm, Therwil BL 26:18 Std. 4. Achim Heinze, Deutschland 27:05 Std. 5. Andreas Dengler, Österreich 28:03 Std. ANITA SERAFINI In der Nacht gab die einzige Elite-Frau den Marathon auf. PREISÜBERGABE 0K-Chef Andreas Mäder (r.) erklärt Marco Costa die Rangliste. Montag, 14. Juli 2008 MZ 9

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REGION«Commedia d’amore» in der GrabenöleIn Lüterswil begeisterten Schauspieler Andreas Bergerund Gastgeberin Annette Schiess mit kulinarisch-komö-diantischen Köstlichkeiten. Seite 12

Seit 20 Jahren wird dem Genuss gefröntDer Kochklub Kriegstetten feiert in diesem Jahr sein20-jähriges Bestehen. Gegründet worden ist er wegeneines simplen Missverständnisses. Seite 12

Nachrichten

Im Stau AutobeschädigtEin Automobilist stand am

Freitag gegen 17 Uhr auf der

Zürcher Fahrbahn der Auto-

bahn A1 am «Wangenstutz»

Gemeindegebiet Wiedlisbach

im Stau. Etwa zehn Meter vor

ihm war ein hellblauer VW

Passat Variant mit LU-Kenn-

zeichen. Unvermittelt rollte

dieser rückwärts und kolli-

dierte mit dem wartenden Au-

to. Ohne sich um die Scha-

denregelung zu kümmern,

fuhr der unbekannte Lenker

danach auf und davon. Er

wird nun polizeilich gesucht:

Hinweise nimmt die Kantons-

polizei Solothurn in Oensin-

gen unter Tel. 062 311 76 76

entgegen. (PKS)

Niederwil BriefkastenzugeklebtEine unbekannte Täterschafthat zwischen Samstag 8.30Uhr und Sonntag 7.30 Uhr beieinem Einfamilienhaus am«Grüngli» in Niederwil Tür-chen und Schloss des Brief-kastens mit Sekundenkleberzugeklebt. Dadurch entstandSachschaden von einigenhundert Franken. Hinweisenimmt die Kantonspolizei So-lothurn entgegen. Telefon:032 627 71 11. (PKS)

Langenthal/Burgdorf ImSuff unterwegsAm Samstag kurz vor24 Uhr ereignete sich aufder Melchnaustrasse in Lan-genthal ein Selbstunfall miteinem Roller. Der Fahr-zeuglenker erlitt eine Riss-quetschwunde und mussteins Spital gebracht werden.Der Alkoholschnelltest lieferteein Resultat von 3,1 Promil-len. Kurz vor 1.30 Uhr wiede-rum hielt eine Polizeipatrouil-le an der Grunerstrasse inBurgdorf einen Autolenkeran, der ebenfalls unter Alko-holeinfluss stand. Der durch-geführte Alkoholschnelltestlieferte ein Resultat von2,7 Promillen. (PKB)

Raubüberfallauf TankstelleLetzten Samstag um zirka16.45 Uhr betrat ein maskier-ter unbekannter Mann denShell-Tankstellenshop an derReuchenettestrasse in Biel. Erging auf die allein anwesen-de Angestellte zu und be-drohte sie mit einer Faustfeu-erwaffe. Der Mann forderte indeutscher Sprache mit aus-ländischem Akzent die He-rausgabe von Bargeld. Mit einer Beute von mehrerenhundert Franken flüchtete erzu Fuss auf der Reuchenet-testrasse in Richtung Tauben-loch. Die Polizei sucht nunnach einem etwa 25 – 30-jährigen, 175 bis 180 Zenti-meter grossen Mann mitsportlich-kräftiger Statur undgebräuntem Teint. Zur Tatzeittrug er einen dunklen Trai-ningsanzug mit vier weissenStreifen von Schulter überÄrmel und Hose sowie weis-se Turnschuhe. (PKB)

«Ein wichtiges Lebensziel erreicht»Radmarathon Bei Regen, Blitz und Donner 720 Kilometer auf dem Rennvelo unterwegs

Der 8. Radmarathon von Wiedlis-bach über 720 Kilometer hätteunter schwierigeren Bedingungennicht stattfinden können: Nurgerade 7 von 32 Gestartetenerreichten das Ziel. Der Sieger Tho-mas Strebel und 4 weitere Fahrerhaben sich für das RAAM (Raceacross America) qualifiziert.

ARMIN LEUENBERGER

Strapazen, unter Bedingungen wie sievom Freitagabend bis am Samstagmittagherrschten, nimmt ein Mensch norma-lerweise nicht freiwillig auf sich. Im Ge-genwind bei Gewitterregen, der sich mitBlitz und Donnergrollen abwechselt, da-zu eine stockdunkle Nacht und stellen-weise angeschwemmte Steine auf derStrasse, das sind Verhältnisse für ein Rad-rennen, wie sie härter nicht sein könn-ten. 32 Männer und 1 Frau sind am Frei-tagmittag vor dem Ortsmuseum Wiedlis-bach in Minutenabständen gestartet. Sie-ben von ihnen haben im Verlaufe desSamstagmittags das Ziel erreicht.

Leiden für ein LebenszielAls der Sieger Thomas Strebel fast ge-

nau einen Tag später (vergleiche Kasten)das Ziel bei der Froburg in Wiedlisbacherreichte, waren ihm die Strapazen insGesicht geschrieben. Aber bereits eineknappe Stunde später wirkte er gut er-holt und gesprächig. Auf die Frage, wa-rum er dieses Leiden auf sich nehmeund sich zur Teilnahme an diesem ver-rückten Rennen entschlossen habe,meint er lächelnd: «Ich wollte mich für

‹Quer durch Amerika› qualifizieren, daswar eines meiner Lebensziele.» Der 40Jahre alte Vater zweier Kinder ist von Be-ruf Produktemanager in der IT-Branche.Er verbringt dieses Jahr rund 17 000 Ki-lometer auf dem Rennvelo, bestreitetaber nur gerade diesen einen Wett-kampf. Früher bestritt er in der Saison je-des Wochenende Velorennen. «Die Fami-lie kam dabei zu kurz, und so suchte ichnach einer Möglichkeit, meiner Leiden-schaft auf eine andere Art frönen zukönnen.» Als er merkte, dass je längerdie Distanz ist, er immer stärker wurde,entschied er sich für Extremleistungen.Zweimal bestritt der Aargauer das 24-Stunden-Rennen von Schötz, nahm er-folgreich am Powerman von Zofingenteil, und als grösster Erfolg belegte er imvergangenen Jahr Platz 3 bei den Solis-ten am Schweizer Gigathlon.

Wollte eigentlich aussteigenErstmals hat der Veloclub Jura Wied-

lisbach dieses Jahr den Radmarathon aufzwei Runden ausgetragen. Vier RundenSüd (Oberaargau-Emmental) und dreiRunden Nord (Biel-Moutier-Balsthal) wa-ren zu absolvieren. «So brauchen wir we-sentlich weniger Helfer als früher, als dieTour bis zum Bodensee führte», erklärtOK-Präsident Andreas Mäder.

«Nach zwei Runden allein unterwegs,dachte ich, nein das machst du nicht wei-ter und wollte eigentlich aufhören. Alsaber meine beiden Betreuer eintrafen,um mich durch die Nacht zu begleiten,rappelte ich mich nach Konsultation derWettersituation im Internet noch einmalauf und fuhr weiter. Von diesem Momentan ging es zudem immer besser», erzähltStrebel. Als er im Verlaufe der Nacht er-fuhr, dass nur noch ein Fahrer vor ihmliege, und er diesen auf dem Pierre Per-tuis einholte, war dies eine zusätzlicheMotivation und setzte zusätzlich Kräftefür die verbleibenden Runden frei.

Die einzige Frau im Elite-Feld, AnitaSerafini aus Kindhausen ZH, gab das Ren-nen im Verlaufe der Nacht auf und liesssich durch ihren Partner abholen.

Strebel macht sich nun auf Sponso-rensuche, um das «Quer durch Amerika»finanzieren zu können. Das muss in dennächsten drei Jahren geschehen. So langeist die Qualifikation gültig.

Erfolgreiches Wiedlisbacher Quartett Neben den RAAM-Qualifikanten ha-

ben am Samstag auch noch an die hun-dert Fahrerinnen und Fahrer den Mara-

thon über 200 oder die Radtour über 100Kilometer (meist) erfolgreich absolviert.Zu den erfolgreichen 100-Kilometer-Absol-ventinnen der Strecke Nord, mit den Kul-minationspunkten Pierre Pertuis und derHöhe von Gänsbrunnen, gehören auch dievier Wiedlisbacher Schülerinnen NoemiParisi, Corinne Gehrig sowie Laura undLisa Mäder (alle 8 Stunden 21 Minuten).Lisa Mäder ist gerade mal zehn Jahre alt.

AUF KURS Der spätere Sieger Thomas Strebel bei einer von vier Durchfahrten durch das Schaukäsereidorf Affoltern im Emmental. FOTOS: LEU

DIE QUALIFIZIERTENNeben dem Sieger sind vier Fahrer mitweniger als 15 Prozent Rückstand auf dieBestzeit für das RAAM qualifiziert:1. Thomas Strebel, Birrhard AG 24:32 Std.2. Marco Costa, Italien 25:21 Std.3. Fabian Sialm, Therwil BL 26:18 Std.4. Achim Heinze, Deutschland 27:05 Std.5. Andreas Dengler, Österreich 28:03 Std.

ANITA SERAFINI In der Nacht gab die einzige Elite-Frau den Marathon auf.

PREISÜBERGABE 0K-Chef Andreas Mäder (r.) erklärt Marco Costa die Rangliste.

Montag, 14. Juli 2008MZ9