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EINBLICK NOVEMBER 2019 / INHALT NR 29 BIBLIOTHEK ST. JOHANN JUKIBU / PATIENTENVERFÜGUNG / FÖRDERINSTITUTION GGG / FREIWILLIGENARBEIT / 36 JAHRE LETPACK / GGG NEUJAHRSBLATT 198 / WANDERAUSSTELLUNG

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einblickNovember 2019 / INHALT Nr29bIbLIoTHek ST. JoHANN JukIbu / pATIeNTeNverfüguNg / förderINSTITuTIoN ggg / freIwILLIgeNArbeIT / 36 JAHre LeTpAck / ggg NeuJAHrSbLATT 198 / wANderAuSSTeLLuNg

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INHALT

3 edITorIAL

4 – 6 bILduNg Sprachenwelten im St. Johann

7/8 SozIALeS Beratung zur patientenverfügung

9/10 ggg bASeL Die ggg alS förDerinStitution

11 – 13 ggg bASeL im einSatz zum wohle anDerer

14/15 SozIALeS Der menSch im mittelpunkt

16/17 kuLTur Die Suche nach Dem StaDtgrünDer

18/19 bILduNg «Dein quartier, Deine geSchichte!»

ISAAK ISELIN

DER GUTE UND NÜTZLICHE

MITGLIEDERAUSWEIS.

2019/20 1. April 2019 – 31. März 2020

vergünstigungen: www.ggg-basel.ch

Impressum

HerAuSgeber GGG basel, Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige baselredAkTIoN Monika karlekoNzepT uNd geSTALTuNg brenneisen theiss communications, baselfoTogrAfIe/AbbILduNgeN Ruggero Aebi (Titelseite, S. 5); christoph läser (S. 3); Sarah berchtold (S. 4 – 6); Stefan bohrer (S. 7/11/14/15); alle anderen Fotos/Abbildungen: zur Verfügung gestelltdruck Steudler Press, basel

erscheint 3× jährlich, Auflage 4600 exemplare

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3edITorIAL

GGGliebe FReundinnen

und FReunde deR

Wussten Sie, dass sich in der GGG Basel über 200 Freiwillige engagieren? Das ist grossartig! Freiwillige schenken ihren Mitmenschen etwas

Unbezahlbares: wertvolles Wissen, Zeit und Aufmerksamkeit. Gerne möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, um all unseren Freiwilligen und ehrenamtlich Tätigen für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten der Basler Bevölkerung zu danken.

In der GGG hat Freiwilligenarbeit Tradition. Schon zur Gründerzeit der GGG – vor über 240 Jahren – waren es zahlreiche Freiwillige, die geholfen haben, gemeinnützige Angebote für Hilfsbedürftige und Rat­suchende aufzubauen. Eine Tradition, die bis heute Bestand hat und worauf wir stolz sind. Denn Freiwilligenarbeit und Ehrenamt sind t ragende Pfeiler unserer Gesellschaft. Ohne das enorme Freiwilligen­engagement wäre es der GGG Basel nicht möglich, so zahlreiche Dienst­leistungen kostenlos oder zu sehr moderaten Preisen anzubieten.

In dieser EINBLICK­Ausgabe geben wir Ihnen Einblicke in unter­schiedlichste Freiwilligen­Engagements: Sie lernen die Tätigkeit von Käthy Mumenthaler kennen, einer Freiwilligen im Beraterteam bei GGG Voluntas. Sie hilft anderen, Patientenverfügungen zu verfassen. Die Freiwillige Colette Marquez engagiert sich gerne in ihrer Freizeit in Einsätzen, welche ihr GGG Benevol zusammenstellt. Unser Digi Coach der ersten Stunde, Dieter Häner, arbeitet in der Bibliothek Gundel dingen. Der Pensionierte IT­ Spezialist hilft Ratsuchenden bei Fragen rund um PC, Internet und digitale Medien.

Neben dem Schwerpunkt «Freiwilligenengagement» haben wir auch Neuigkeiten aus der GGG für Sie zusammengestellt: Den Auftakt machen wir auf Seite 4 mit der Bibliothek St. Johann JUKIBU: Die e hemalige Interkulturelle Bibliothek für Kinder und Jugendliche JUKIBU ist seit Mitte August Teil der GGG Stadtbibliothek Basel und bringt Medien in über 50 Sprachen mit: eine lebendige Bereicherung für das Quartier St. Johann und ganz Basel.

Viel Lesevergnügen wünscht,felix Albrecht, vorsteher ggg basel

geschäftsstelle GGG Baselgerbergasse 24postfach 628cH-4001 basel

T 061 269 97 97F 061 269 97 96 e [email protected]

www.ggg-basel.ch

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Schon Wochen vor der Eröffnung war die Biblio­thek St. Johann JUKIBU voller Leben. Über 28 000 Medien mussten sortiert und eingeräumt, kusche­lige Lesenischen eingerichtet und letzte Arbeiten am Innenausbau getan werden. Viele Handgriffe waren nötig, um aus einer Baustelle einen hellen, einladenden Ort zu machen – einen Ort, an dem man in 53 Sprachen lesen, stöbern, staunen, sich treffen und sich bilden kann.

Am 17. August feierten 1700 Menschen aus dem Quartier und ganz Basel gemeinsam mit der GGG

Stadtbibliothek Basel die Eröffnung der neuen Filiale. Das Programm der Feier stand ganz im Zeichen der kulturellen Vielfalt. Mit Musik, mehr­sprachigen Märchen, einer interaktiven Schnitzel­jagd und einer Buchvernissage feierten die Bevöl­kerung und die Bibliothek die Faszination an Geschichten und das Erleben von Sprachen.

ein grosses wohnzimmer für alleWie alle Bibliotheken steht auch die GGG Stadt­bibliothek Basel dem Wandel der Zeit gegenüber.

4 bILduNg

BiBliothek St. Johann JukiBu

Am 17. August 2019 öffnete die neue bibliothek St. Johann JukIbu am Lothringerplatz ihre Tore. die ggg Stadtbibliothek basel integriert mit ihrer achten Quartierfiliale die Sprachwelten basels in ihren bestand: die ehemalige Interkulturelle bibliothek für kinder und Jugendliche «JukIbu» ist nun Teil der ggg Stadtbibliothek basel und bringt medien in über 50 Sprachen mit – eine lebendige bereicherung für das Quartier St. Johann und ganz basel.

Sprachenwelten im St. Johann

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ein raum mit vielen möglichkeitenDer Innenausbau der neuen Filiale ist auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnitten: Der Eingang öffnet einen hellen, weiten Raum mit vielen fast bodentiefen Fenstern. Die «Geschichten­bühne» sticht sofort beim Eintreten ins Auge; ein hölzernes Rondell mit beweglichen Bücherregalen, umgeben von einem roten Vorhang. Sie bildet einen Raum im Raum und bietet Platz für 20 Personen. Hier kann man wunderbar Märchen lauschen hin­ter geschlossenem Vorhang oder um die offenen Regale herumstöbern. Die Geschichtenbühne ist ein Ort, der für Kinder und Künstler gleicher­massen interessant ist. Rundherum stehen Tröge mit Bilderbüchern. Kinder und ihre Angehörigen treffen hier fremdländische Bücher, treffen auf be­kannte Klassiker auf Schwedisch oder Ungarisch und können über exotische Schriften staunen.

Farbschönes Eichenparkett dämpft den Lärm auf natürliche Weise, niedrige Regale gestalten den

Neue Medien bieten neue Möglichkeiten, vieles wird digital. Die Digitalisierung verbindet Men­schen über weite Entfernungen – und kann den­noch Einzelne von ihrer unmittelbaren Umwelt trennen. Die GGG Stadtbibliothek Basel verwirk­licht mit der Filiale St. Johann JUKIBU eine neue Generation von öffentlichem Raum: die Verknüp­fung von Service und Erlebnis. Die Bibliothek dient als grosses Wohnzimmer und ist gleichzeitig Bildungs­ und Kulturort sowie Treffpunkt für gemeinsames Arbeiten, für Freizeittreffen und bildende Erlebnisse.

fürs Quartier und für ganz baselDie neue Bibliothek ist in einem Neubau der Stif­tung Habitat untergebracht, einem Familienhaus für kinderreiche Familien. Allein in den Wohnun­gen über der Bibliothek leben 75 Kinder. Das Wohn­haus für Familien widerspiegelt den Wandel, den das Quartier St. Johann in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat. Cafés und Restaurants sind entstan­den, die Einwohnerzahl nimmt stetig zu und das Gesicht des Quartiers ist vielfältig und lebendig. Mit den steigenden Bevölkerungszahlen verändern sich auch die Bedürfnisse eines Stadtteils. Es braucht öffentlichen Aufenthaltsraum, nieder­schwellige Angebote für Information und Bildung und sozialpädagogische Ansätze zur Gestaltung einer attraktiven Umgebung für Kinder und Jugendliche. All dies sind Aufgaben, denen sich die neue Bibliothek St. Johann JUKIBU innerhalb ihres Auftrages als Bildungs­ und Kulturort widmet.

5bILduNg

eröffnungsfeier bibliothek St. Johann JukIbu Team der bibliothek St. Johann JukIbu

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offenen Raum. Gemütliche Sitzecken mit Sofas oder Lesenischen auf den Fensterbänken, Arbeits­tische und Bücher prägen das Bild. Die einladende Eichenholztreppe führt ins Untergeschoss. Dort sind Sach­ und Jugendbücher in vielen Sprachen, eine gemütliche Sofalandschaft und ein Gruppen­raum untergebracht. Warmes, helles Licht präsen­tiert die Medien in den Regalen und auf den thema­tisch zusammengestellten Präsentationsf lächen. Naturbelassener Beton, unbehandeltes Eichenholz sowie schwarz gestrichene Heizelemente zaubern eine angenehme Atmosphäre in die Lesewelten der neuen Bibliothek St. Johann JUKIBU.

An der Eröffnungsfeier am Samstag, 17. August 2019, leuchteten überall pinke und gelbe Ballone an kleinen Kinderhänden. «Lesen» in 24 Sprachen stand darauf. Ein schönes Bild für ein vielfältiges St. Johann­Quartier und für Basel, die nun um einen attraktiven Bibliotheksstandort reicher sind.

www.stadtbibliothekbasel.ch

buchvernissage an der eröffnungsfeier bibliothek St. Johann JukIbu

Sarah berchtoldunternehmenskommunikation & fundraising

ggg Stadtbibliothek basel

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SozIALeS 7

GGG Voluntas bietet persönliche Beratungen zur Patientenverfügung mit spezifisch geschulten Freiwilligen an. Die Gespräche finden auf der Geschäftsstelle an der Leimenstrasse statt, auf Wunsch auch bei einem Hausbesuch. Käthy Mumenthaler, langjährige Freiwillige im Beratungsteam, erzählt im Gespräch mit Sonja Polc aus der Praxis.

Was hat Dich dazu bewogen, Dich als Freiwillige bei GGG Voluntas zu melden?

Fragestellungen zu Tod und Leben haben mich schon immer interessiert. Vor 15 Jahren, als ich noch selbstständig therapeutisch gearbeitet habe, bin ich auf ein Inserat für einen Kurs zur Patien­tenverfügung von GGG Voluntas gestossen, und den habe ich besucht. Beide Seiten konnten sich danach vorstellen zusammenzuarbeiten, und so bin ich zum Beratungsteam dazugestossen.

Wie beschreibst Du Deine Aufgabe als Beraterin?Ich erhalte von der Geschäftsstelle die Mandan­

ten zugewiesen. Es findet also bereits dann eine Triage statt, z.B. welche Beraterin oder welcher Be­rater sich für welche Aspekte eignet. Dann geht es darum, im Beratungsgespräch die Menschen, die mir gegenübersitzen, zu erfassen und dabei ihre Werte und Vorstellungen zum Leben allgemein und zu den medizinischen Massnahmen zu Papier zu bringen.

Die Qualität unserer Beratung sehe ich darin, dass wir einerseits Fakten und Informationen ver­mitteln und andererseits einen Prozess weiter an­schieben helfen, der damit begonnen hat, dass man sich telefonisch für einen Termin gemeldet hat. Mit der Beratung erhalten die Mandanten auch eine Hilfestellung, so dass sie ihre Vertrauenspersonen oder Familien über den Inhalt ihrer Patienten­verfügung informieren können.

Wie ist der Ablauf einer Beratung bei GGG Voluntas?Am Anfang besprechen wir informative An­

gaben, wie z.B. Hausarzt, Vertrauensperson, Pflege­ und Sterbeort usw. Dies empfinde ich als guten Gesprächseinstieg. Danach kommen wir zur Werte­erklärung, für die die Mandanten vorab Fragen nach Hause zugeschickt erhalten. Diese Fragen ge­hen wir dann Punkt für Punkt durch. Eine wichti­ge ist die eigene Motivation: Weshalb möchte ich eine Patientenverfügung erstellen? Und weshalb gerade jetzt? Wir reden über sehr persönliche Sachen und ich bin dankbar, wenn die Menschen sich mir gegenüber öffnen. In der Niederschrift fasse ich dann diese Aussagen zusammen, indem ich herauskristallisiere, was dem Mandanten wichtig ist, wenn es um Entscheidungen bei Ur­teilsunfähigkeit geht. Was medizinisch in welcher Situation unternommen werden soll oder eben

ggg voluntaS: Beratung zur patientenverfügung

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SozIALeS

Veranstaltungen aus der neuen Inforeihe Vorsorgen von GGG Voluntas

patientenverfügung und vorsorgeauftragggg voluntas und Dr. patrick fassbind, amtsleiter kindes- und erwachsenenschutz-behörde Basel-Stadt, informieren über beide themen und gehen auf fragen ein wie: was sollte in den Dokumenten enthalten sein? wer sollte diese erstellen? wann ist der richtige zeitpunkt dafür?

donnerstag, 19.3.2020, 16.00 – 17.30 uhrort: zunftsaal des Schmiedenhofs, baseleintritt frei, mit Anmeldung [email protected] oder 061 225 55 25

digitaler Nachlass – wie vorsorgen?wie regle ich meinen digitalen nachlass? was passiert mit meinen Daten nach dem tod? auf diese und weitere fragen gehen wir an dieser infoveranstaltung ein.

mittwoch, 1.4.2020, 17.30 – 18.30 uhrort: Leimenstrasse 76, baseleintritt frei, mit Anmeldung [email protected] oder 061 225 55 25

www.ggg-voluntas.ch

Beratung zur Patienten-verfügung.

Wir nehmen uns Zeit, Ihren Willen zu Papier zu bringen.Telefon 061 225 55 25

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nicht mehr, ergibt sich in einem zweiten Gespräch dann meist aufgrund dieser Werteerklärung.

Welche Gründe veranlassen die Mandanten, sich für eine Beratung zu melden?

Das ist recht unterschiedlich. Die einen haben jemanden im Verwandten­ oder Bekanntenkreis, der gestorben ist und dessen Patientenverfügung im Spital gut beachtet wurde. Andere wiederum waren z.B. an einem Vortrag, und das hat sie dazu bewogen, sich bei GGG Voluntas zu melden. Häufig sind die Mandanten auch daran, ihre Vor­sorgedokumente, wie Testament und Vorsorge­auftrag, zu regeln, und da gehört dann die Patien­tenverfügung auch dazu.

Was steht bei Dir im Vordergrund bei Deiner Arbeit als Beraterin?

Für mich ist wichtig, und das ist auch mein Anspruch an mich als Beraterin, dass ich den Mandanten, die Mandantin in diesen zwei Bera­tungssitzungen als Menschen mit seinen Werten und Wünschen ganzheitlich erfassen kann. Und

dass es mir gelingt, es so zu formulieren und die Essenz daraus zu ziehen, dass die Personen sich im Text wiedererkennen.

Welche Rückmeldungen erhältst Du von den Mandanten?

Viele sind froh, dass sie das Thema, das ja auch unter die Haut gehen kann, angepackt haben und auch, dass sie es mit unserem Gespräch vorerst ab­schliessen konnten.

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Die GGG Basel ist eine soziale Unternehmung und gleichzeitig Förderinstitution. Sie führt zwölf eige-ne Organisationen, pflegt ein grosses Netzwerk und vergibt regelmässig Fördergelder zu Gunsten von sozialen und kulturellen Organisationen und Projekten in Basel.

Die GGG macht sich in Basel stark für den Erhalt der Menschenwürde und eine verbesserte Chan­cengerechtigkeit. GGG Angebote und Aktivitäten ermöglichen den Zugang zu Bildung, geben «Hilfe zur Selbsthilfe» und fördern die kulturelle Vielfalt. Mit ihrer Fördertätigkeit leistet die GGG Basel ei­nen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zu­sammenhalt und zur Lebensqualität der Menschen in Basel.

Soziale unternehmung und gleichzeitig förder-institutionEines der sehr speziellen Merkmale der GGG Basel ist, dass sie nicht wegzudenkende Angebote im so­zialen und kulturellen Basel führt, wie zum Bei­spiel die GGG Stadtbibliothek Basel, die GGG Mig­ration oder das Zentrum für Freiwilligenarbeit, GGG Benevol. Gleichzeitig ist die GGG Basel auch eine der grössten Förderinstitutionen in Basel.

Jedes Jahr vergibt die GGG Basel rund 6 Mio. CHF an Fördergeldern. Im vergangenen Jahr 2018 gingen davon 3,6 Mio. CHF (60%) als Betriebs­beiträge an die eigenen GGG Organisationen und 2,4 Mio. CHF als Förderbeiträge an Organisationen und Projekte im GGG­Netzwerk (sog. B­ und C­Organisationen) sowie an Empfänger ausserhalb des näheren GGG Umfeldes.

300 gesuche jährlich: transparente kriterien für die vergabeDer Vorstand der GGG Basel entscheidet jedes Jahr über rund 300 Gesuche. Dies unter Berücksichti­gung von klaren Fördergrundsätzen und Aus­schlusskriterien, welche für jedermann transpa­rent auf www.ggg­basel.ch aufgeschaltet sind.

wen fördert die ggg basel? Für die Bereiche Soziales, Bildung, Gesundheit, Familie und Kultur gelten jeweils eigene Förder­grundsätze. Diese entsprechen dem Leitbild der GGG Basel. Als Beispiel seien dazu die Förder­grundsätze für das Geschäftsfeld Familie aufge­führt:

Die GGG Basel fördert Kinder, Jugendliche und Familien aus allen gesellschaftlichen Schichten. Kinder und Jugendliche bilden die Zukunft unse­rer Gesellschaft. Die GGG Basel will dazu beitra­gen, dass für sie gute Rahmenbedingungen und Startmöglichkeiten geschaffen werden. Im sozia­len Raum der Familie entwickeln sich Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, und erlernen Kompetenzen und Handlungspotenziale, die sie zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben befähi­gen. Die GGG Basel fördert Institutionen und Pro­jekte, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen.

Die GGG Basel fördert niederschwellige, für Familien aus allen gesellschaftlichen Schichten erreichbare und bezahlbare Angebote in folgenden Bereichen:– Beratung– Freizeitangebote wie Musik, Theater, Sport– Familienergänzende Betreuung von Kindern

und Jugendlichen– Entlastungsangebote für Eltern

Aufgrund der grossen Anzahl an Gesuchen und weil die Fördermittel jährlich limitiert sind, kann nie allen Gesuchen entsprochen werden. Häufig müssen Gesuche aus Budgetgründen abgelehnt werden, obwohl sie inhaltlich den Fördergrund­

Die ggg alS förDerinStitution:verläSSlich, tranSparent unD unBürokratiSch

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sätzen entsprechen und nicht unter die Ausschluss­kriterien fallen. Im Jahr 2018 gingen insgesamt 316 Gesuche ein. 127 davon, das sind 40%, konnten positiv beantwortet werden.

grosse fördervielfalt – langjährige verpflichtungen Die GGG Basel richtet in der Regel Förderbeiträge in der Grössenordnung von 1000 bis 50 000 CHF aus. Auch mit kleineren Beiträgen kann viel be­wirkt werden, v.a. bei kleineren und zeitlich be­schränkten Projekten. Grössere Beiträge werden – häufig über Jahre – insbesondere an Organisationen im sozialen und kulturellen Basel ausgerichtet, die sich nicht allein über staatliche Subventionen und Eigenerträge finanzieren können und aufgrund ih­rer Ausrichtung und ihrer Ansprechgruppen Mühe haben, private Spenden zu erwirtschaften.

die mär von den AnschubfinanzierungenPrivaten Förderinstitutionen – insbesondere Stif­tungen – wird immer wieder vorgeworfen, sie wür­den die Initiierung von neuen Angeboten beför­dern, deren langfristige Finanzierung nicht sichergestellt werden kann und die später den Staatshaushalt belasten würden. Bei der GGG trifft das Gegenteil zu: Eine Vielzahl von häufig kleineren Organisationen im Sozial­ und Kultur­bereich, die meist unter dem Patronat der GGG stehen, wäre ohne die regelmässigen substanziellen Beiträge in ihrer Existenz gefährdet. Dazu einige Beispiele:

organisation ggg beitrag 2019 in cHfBeratungsstelle für Asylsuchende BAS 30 000NEUSTART – Verein für Bewährungshilfe für Strafentlassene 50 000Kontaktstelle für Arbeitslose 40 000Basler Marionettentheater 25 000Orchester Basel Sinfonietta 50 000

Häufig werden auch kleinere Beiträge beantragt und gesprochen. Auch diese sind bei den Empfän­gern hochwillkommen und wirksam. Zum Bei­spiel:

organisation/projekt ggg beitrag 2019 in cHfKulturprogramm der ATD Vierte Welt für Armutsbetroffene 3200Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit Autismusspektrumsstörung 6500Jugendtierschutz­Club PETKIDS 3000Lederwerkstatt Rehovot für Asylsuchende 6000Kinderwerkstatt Schwarzpark 5000Knaben­ und Mädchenmusik Basel 1841, Musikschule/Blasorchester 6000

Schnell und unbürokratischSeit 2014 läuft das Gesuchswesen bei der GGG Ba­sel «vollelektronisch». Gesuche werden einfach über die GGG Website eingegeben und gehen dann von der GGG Geschäftsstelle via SharePoint zum Vorstand zur Prüfung. Damit wird für die Gesuch­steller wie auch für die GGG viel Papierkram ver­mieden. Die Gesuche werden von den fachlich zu­ständigen Vorstandsmitgliedern – welche alle ehrenamtlich tätig sind – zuhanden des Gesamt­vorstandes inhaltlich beurteilt und mit entspre­chenden Anträgen versehen. Der Vorstand der GGG tagt zehnmal pro Jahr. Damit ist gewährleis­tet, dass Gesuche sehr schnell bearbeitet und ra­sche Entscheide getroffen werden.

dieter erbgeschäftsführer ggg basel

mehr Informationen zur ggg als förderinstitution finden Sie auf www.ggg-basel.ch/ueber-uns/foerdergesuche/

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Ohne die vielen Freiwilligen und Ehrenamtlichen wären das Engagement und die Dienstleistungen der GGG Basel in der Bildung, dem Sozialen und der Kultur nicht möglich. Sie sind von jeher ein wertvoller Teil und eine wichtige Stütze der GGG. Als Verein wird die GGG Basel von ihren über 4000 Mitgliedern getragen. Die Mitglieder, welche im Vorstand der GGG und in den Kommissionen der zwölf GGG Betriebe mitarbeiten, tun dies eh­renamtlich. Daneben engagieren sich 230 Freiwilli­ge in gemeinnützigen Einsätzen für die GGG und somit für das Soziale Basel. Das gesamte Netzwerk der GGG Basel besteht neben den 12 eigenen Organisationen zudem aus 64 angeschlossenen Patronats organisationen, welche insgesamt über 1000 Freiwillige beschäftigen. Dieses Engagement ist von enormem gesellschaftlichem Nutzen und hat einen unbezahlbaren Wert.

dankeschön an alle Als Zeichen des Dankes für den grossen und uner­müdlichen Einsatz zum Wohle unserer Gesell­schaft lädt die GGG Basel ihre Freiwilligen und Ehrenamtlichen jedes Jahr zu einem exklusiven Kulturevent ins Basler Stadtkino ein. Am 3. Sep­tember 2019 war es wieder so weit: Nach dem Apéro riche in lockerer Atmosphäre wurde in diesem Jahr zu Ehren des viel zu früh verstorbenen Schau­spielers Bruno Ganz der Film «Vitus» gezeigt. Er erzählt auf sehr poetische Weise die Geschichte eines musikalischen Wunderkindes, das lieber den ganzen Tag träumend und f liegend verbringen würde, als ein genialer Pianist sein zu müssen. Bruno Ganz spielt in diesem Film den Grossvater von Vitus: ein eigensinniger, widerborstiger Zeitge­

In der Schweiz werden jährlich über 700 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit zum Wohle der Gesellschaft geleistet. Das ist ein Engagement von unbezahlbarem Wert. Allein für die GGG Basel und ihre eigenen Organisationen engagieren sich rund 200 Freiwillige mit viel Freude zum Wohle von Hilfsbedürftigen.

im einSatz zum Wohle anDerer

colette marquez (links) informiert sich bei Nila kaiser von ggg benevol über mögliche einsätze

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nosse, der in einer alten Schreinerei auf dem Land lebt. Bei ihm findet der Junge innige Freundschaft, kann Kind sein und seine Träume vom Fliegen aus­leben. Rund 70 der GGG Freiwilligen und Ehren­amtlichen sind der Einladung zum Filmabend gefolgt.

Freiwilligenarbeit: eine Bereicherung für alle!Im folgenden Interview erzählen die beiden Frei­willigen Colette Marquez und Dieter Häner über ihr Engagement. Sie erklären, warum sie sich in ihrer Freizeit für andere einsetzen und was das ihnen bedeutet.

Welchem Freiwilligenengagement gehen sie nach? Colette Marquez, Freiwillige bei GGG Benevol und weiteren OrganisationenDa ich 100% arbeite, helfe ich punktuell bei frei­willigen Ämtchen, welche abends oder am Wochen­ende stattfinden. Ab und zu nehme ich auch Ferientage dafür. Seit rund 10 Jahren mache ich punktuelle Einsätze, die mir GGG Benevol vermit­telt, wie zum Beispiel an einer Generalversamm­lung mithelfen, in einer Cafeteria oder der Jazz­kuchi helfen, Einsätze bei Terre des Hommes oder dem Schweizerischen Roten Kreuz und vieles mehr. Seit 3 Jahren helfe ich bei GGG Benevol als Freiwillige an Anlässen mit wie bei Neuzuzüger­infoabenden, am Infostand am Marktplatz 55+: oder an Speed­Dating­Anlässen (Organisationen suchen Freiwillige). Ich berate jeweils andere Inter­essierte über die Freiwilligentätigkeit bei Benevol.

Dieter Häner, Freiwilliger bei GGG Digi CoachVon einem Digi Coach wird erwartet, dass er mög­lichst umfassende Kenntnisse der gängigen Smart­phones, Tablets und Laptops sowie der entspre­chenden Software hat. Dann sollte man auch Geduld und Verständnis aufbringen, wenn die Kundin oder der Kunde nicht auf Anhieb den Rat­schlägen folgen kann. Es geht vielmals um Grund­lagen bei den Smartphones, um Datenaustausch zwischen Smartphone und Computer, um das Aus­leihen elektronischer Bücher auf ein Lesegerät, um das Installieren neuer Applikationen.

Was ist Ihre Motivation, sich als GGG Freiwillige zu betätigen?Dieter HänerEinerseits ist es sehr sinnvoll, sein Wissen an Leute weiterzugeben, die sich in der digitalen Welt nicht besonders auskennen. Andererseits ist es auch für mich von Vorteil, wenn ich mit Problemen aus un­terschiedlichen Bereichen konfrontiert werde. Man lernt ja bei der Lösung eines Problems meistens auch dazu.

Colette Marquez Ich mag es, Kontakt mit anderen Personen zu ha­ben und Erfahrungen auszutauschen. Gerne moti­viere ich andere Personen, sich freiwillig zu enga­gieren. Freiwilligenengagement ist für mich eine Bereicherung. Sie hilft einem, f lexibel zu bleiben. Man lernt verschiedene Denkweisen kennen und geht in seiner Freizeit einer sinnvollen Beschäfti­gung zum Wohle der Gesellschaft nach.

Dieter Häner, Freiwilliger bei GGG Digi Coach

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welches war Ihr bisher schönster moment im zusammenhang mit Ihrem engagement? Colette Marquez Das ist eine schwierige Frage, denn da gibt es so viele schöne, dankbare und teils sehr emotionale Momente im Rahmen meiner Freiwilligentätigkeit. Immer dann, wenn man merkt, dass man anderen Personen weiterhelfen konnte, und dies auch mit­geteilt bekommt, tut das einem gut. Oder wenn man den Personen die Freude über ein Gespräch ansieht. Ich mag die Momente, wenn ich jemanden motivieren konnte, freiwillig aktiv zu werden, oder dabei mental unterstützen konnte. Man erfährt viel Dankbarkeit, wenn man bei etwas mitgeholfen hat.

Dieter HänerMein schönstes Erlebnis als Freiwilliger war das nach einer erfolgreichen Beratung, als die von ihrem Problem erlöste Dame nach zehn Minuten wieder zurückkam und mir zum Dank ein paar Schoggistängeli brachte.

freiwilligenarbeit integriert Moderne Freiwilligenarbeit findet heutzutage in allen Lebensbereichen statt: im Sozialen, in der Kultur, im Sport. Überall dort, wo andere Men­schen Hilfe und Unterstützung benötigen. Die GGG Basel fördert seit ihrer Gründung vor über 240 Jahren freiwilliges Engagement. Wollen auch Sie sich in Ihrer Freizeit für andere engagieren? Ihr individueller Nutzen ist der positive Effekt und die Gewissheit, sich für das Gute und Gemeinnützige in Basel einzusetzen. Die rechts aufgeführten GGG Organisationen nehmen gerne Freiwillige auf.

filmabend für ggg freiwillige

monika karle kommunikation & fundraising

ggg basel

Im Rahmen unseres Angebots GGG Steuererklä­rungen helfen Sie Menschen im Kanton Basel­Stadt beim Ausfüllen ihrer Steuererklärung. Tel. 061 269 97 97, [email protected]

Bei GGG Benevol können Sie ein für Sie passendes Freiwilligenengagement aus Angeboten von rund 200 Organisationen, Vereinen und Initiativen aus der Region Basel auswählen. Zudem können sich Freiwillige für das Projekt «Besseres Deutsch durch Begegnung» aktiv für die Integration von Fremdsprachigen einsetzen. Tel. 061 261 74 24, [email protected]

Bei GGG Voluntas steht die Begleitung kranker und sterbender Menschen zu Hause im Vorder­grund. Ihre Aufgabe besteht in der emotionalen Unterstützung von Patienten und deren Angehöri­gen. Tel. 061 225 55 25, [email protected]

Im Freiwilligenteam der Infothek oder des Schreib­dienstes informieren Sie Menschen, die auf der Su­che nach Auskünften sind. Bei look@work helfen Sie anderen mit Ihrer Berufserfahrung bei der Klä­rung von schwierigen Situationen am Arbeitsplatz und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Tel. 061 269 97 90, [email protected]

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36 Jahre LeTpack Arbeit hat einen grossen Stellenwert in unserer Leistungsgesellschaft und beeinflusst in hohem Mass das Zugehörigkeitsgefühl des einzelnen Menschen. In diesem Sinn soll das Angebot der ge­schützten Arbeitsplätze von LETPack eine integra­tive und sinnvermittelnde Wirkung auf Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung haben. Durch ein differenziertes Arbeitsangebot und entsprechende Strukturen fördert LETPack die individuellen, persönlichen und beruflichen Ent­wicklungsmöglichkeiten und steht auch leistungs­

schwachen Menschen offen. Das ist eine grosse Herausforderung mit der Balance zwischen unter­nehmerischem Denken und sozialer Integration, auch weil der Spardruck im sozialen Bereich immer mehr steigt.

LETPack ist als Institution nicht selbsttragend und auf Unterstützung angewiesen.

vom verein zur genossenschaftIm November 1983 wurde der Verein Selbsthilfe­gruppe Arbeit gegründet. Drei Jahre später aner­kannte das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) die Selbsthilfegruppe als geschützte Werk­stätte im Sinne der IV. Die Arbeitsplätze für die Klientinnen und Klienten wurden daraufhin stetig erhöht. Die Gesellschaft für das Gute und Gemein­nützige GGG übernahm 1983 das Patronat (C­ Organisation). Im Jahre 1987 wurde der Verein zu einer Genossenschaft. Während des Umbaus der alten Räumlichkeiten zogen wir im Jahre 2010 ins Vorderhaus. Seit Mitte 2011 ist LETPack zurück im umgebauten und renovierten Hinterhaus an der Güterstrasse 133 im Gundeli. LETPack besteht nun seit 36 Jahren.

der mensch

im mittel- punkt

die genossenschaft für integratives Arbeiten LeTpack hat zum ziel, geschützte Arbeits- und eingliederungsplätze für menschen mit einer psychischen beeinträch-tigung zu schaffen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht oder nicht mehr einge-gliedert werden können. Seit 1983 steht die organisation unter dem patronat der ggg basel.

produktion Anfeuerungshilfen «k-Lumet»

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SozIALeS

LeTpackgüterstrasse 133, 4053 baselTelefon 061 361 07 00www.letpack.ch, [email protected]

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LETPack verfügt heute über rund 25 Arbeitsplätze, die sich in der Regel 70 bis 75 Klienten teilen. Das Arbeitsangebot beinhaltet Arbeitsplätze in folgen­den Bereichen: In der Werkstatt werden Aufträge wie Ausrüstung, Verpackung, Versand, Kleinmon­tage erledigt. Ebenfalls produziert LETPack die An­feuerungshilfen «K­Lumet» sowie Fackeln in drei verschiedenen Grössen. Im LETdeSign stellen die Klienten kunsthandwerkliche Produkte aus ver­schiedenen Materialien her, welche im Juli 2011 eröffneten LETPack Gschängg­Lädeli verkauft wer­den. In der Küche wird täglich ein ausgewogenes Mittagessen für das Team und die Klienten unter Verwendung der Produkte aus unserem Garten zu­bereitet. Der Hausdienst umfasst die Reinigung von Küche und Kantine. Im 28 Aren grossen Gar­ten in Riehen werden Gemüse, Beeren, Obst, Kräu­ter und Schnittblumen angebaut. Der Gebäudeun­terhalt beinhaltet die Pf lege und den Unterhalt von zwei Geschäftsliegenschaften an der Güterstrasse 133 in Basel.

dienstleistungen von LeTpack Letter­Shop•Drucksachenzusammentragen,kopieren,

heften, falzen, schneiden•Mailingsausrüsten,kuvertieren,adressieren,

binden, frankieren, spedieren•BeratungbeiVersandfragen•Kontrolle/EinhaltungallerPosttarife

und Postaufgabe

LETPack verarbeitet alles, von Klein­ bis Millionen­auflagen. Die GGG Basel versendet ihre Grossver­sände (wie Einblick, Jahresbericht etc.) jeweils mit­hilfe von LETPack und unterstützt auch auf diese Weise das Engagement der Genossenschaft für integratives Arbeiten.

Administration•Kopierarbeiten•Adressbewirtschaftung,inkl.Adress-und

Etikettendruck•ErstellungvonadressiertenSerienbriefen,

inkl. Layout mittels Laserdruck

Verpackung•Etikettierarbeiten•BeratungbeiWerbegeschenkenund

deren Verarbeitung•KonfektionierungundVersandvon

Warenmustern jeder Form und Grösse•BeratungbeiVerpackungsfragenund

Materialbeschaffung•Verpackungsarbeiten(z.B.Paketversand)

Industriemontagen•Bestückungsarbeiten•Verkabeln•Verdrahten•Elektromontagen•Klemmen

gschängg-Lädeli an der güterstrasse 133, HinterhausVerkauf von Produkten aus dem LETdeSign, K­Lumet und Fackeln.Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 13.15 – 16.15 Uhr

peter bruderer, LeTpack

elektromontagen

Seit 1983 steht LETPack unter dem Patronat der GGG Basel. Die GGG Basel unterstützt die Genossen schaft mit Beiträgen an Projekte, wie zum Beispiel zuletzt im Juli 2019 10 000 CHF an das LETPack Orchestra.

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kuLTur16

Im Spätmittelalter kursierten zu den Anfängen Ba­sels ganz unterschiedliche Geschichten. Die meis­ten gingen davon aus, dass die Stadt in der Antike gegründet worden sei – zur Zeit der Römer oder bereits viel früher, unmittelbar nach der Sintf lut. Alle diese Erzählungen waren keineswegs spekula­tiv, sondern folgten damals anerkannten Regeln zur Erzeugung von Sinn und Wahrheit. Als sich diese im 16. Jahrhundert veränderten, breiteten sich neue Konzeptionen zu den Ursprüngen Basels aus. In deren Mittelpunkt stand nun für lange Zeit der römische Feldherr und Politiker Lucius Muna­tius Plancus.

Die meisten Kulturen kennen solche Ursprungs­geschichten, die darauf angelegt sind, Gemeinwe­sen eine unverwechselbare Identität zu verleihen. Sie dienen der Selbstvergewisserung und stiften Gemeinschaft. Viele Ursprungserzählungen sind jedoch eher kurzlebig, denn eine Gemeinschaft muss sich ihrer Identität angesichts schleichender oder abrupter Wandlungen, neuer Probleme und

Krisen immer wieder neu vergewissern und dabei häufig auch – zumindest teilweise – neu definie­ren.

ursprungserzählungen Die hier vorgestellten «Basler» Gründungsmythen liegen alle schon seit Jahrzehnten in Editionen vor, sie sind aber in der Geschichtswissenschaft mehr­heitlich noch kaum zur Kenntnis genommen wor­den. Dies hängt sicher teilweise damit zusammen, dass sie in Basel selbst zur Entstehungszeit nur einer Elite bekannt waren und daher auch nie Gegenstand des mündlich überlieferten Erzählguts wurden. Im vorliegenden Buch werden nun alle nachweisbaren Ursprungserzählungen erstmals gemeinsam vorgestellt, analysiert und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Aus welchen Denk­mustern resultieren die Basler Gründungsmythen und welche Funktionen waren ihnen im jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontext zugedacht?

Die Suche nach dem Stadtgründer GGG Neujahrsblatt 198

Das neueste GGG Buch ist da: Ab sofort ist das 198. GGG Neujahrsblatt im handel erhältlich. Die diesjährige Ausgabe unserer Buchreihe stellt erstmals alle nachweisbaren Basler ursprungs-legenden vor und erläutert sie vor dem hintergrund ihrer entstehungszeit.

basilisk als wappenhalter (© Staatsarchiv Basel-Stadt)

bronzezeitliche Siedlung um 900 v. chr., rekonstruktion (© archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)

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Der BuchautorStefan hess studierte in Basel geschichte, Deutsche

literaturwissenschaft und kunstgeschichte und pro-

movierte 2007 in kunstgeschichte. Seit november

2008 ist er wissenschaftlicher mitarbeiter der Doku-

mentationsstelle der gemeinde riehen und seit Juli

2012 leiter des Dichter- und Stadtmuseums liestal.

das 198. ggg Neujahrsblatt ist ab sofort im Handel erhältlich. Am

Samstag, 23. November 2019, findet im Saal der Safran zunft in der

gerbergasse ab 10.30 uhr die vernissage des buches «die Suche nach

dem Stadtgründer» statt. kommen Sie vorbei! mehr Informationen

dazu finden Sie auf der ggg website: www.ggg-basel.ch

Stefan Hess Die Suche nach dem Stadtgründer

wer war der gründer von basel?Den zweiten Teil des Buches widmet der Autor Stefan Hess dem durch den Humanismus hervor­gerufenen Wandel in der Vergangenheitsbetrach­tung. Eine zentrale Stellung erhielt dabei der römi­sche Feldherr und Politiker Munatius Plancus, auf dessen Bedeutung für die Region als Erster der Elsässer Humanist und Philologe Beatus Rhenanus hinwies. Dieser ersten schriftlich nachgewiesenen neuen ‹Gründerfigur› wurde bereits wenige Jahre nach ihrer Entdeckung ein prominenter Platz im kulturellen Gedächtnis der Stadt zugewiesen. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verlor je­doch auch diese historische Referenzfigur für die städtischen Machteliten ihre identitätsstiftende Funktion. Im Unterschied zu den spätmittelalterli­chen Gründerfiguren verschwand Munatius Plan­cus aber nie vollständig aus dem kulturellen Ge­dächtnis der Stadt. Dank seiner visuellen Präsenz im Rathaushof behielt er vielmehr bis ins 21. Jahr­hundert seine Rolle als Symbolfigur.

Im Anhang sind alle bekannten Quellen zu den spätmittelalterlichen Gründergestalten sowie Zeugnisse zur Aneignung von Munatius Plancus in Basel zusammengestellt. Die lateinischen Texte und eine frühneuhochdeutsche Quelle sind auch in modernes Deutsch übersetzt.

Manche dieser Erzählungen wirkten bis in die heutige Zeit: Noch 1957 wurde die Gründung der Colonia Raurica im Jahr 44 vor Christus in Basel zum Anlass genommen, das 2000­Jahr­Jubiläum der Stadt zu feiern.

bronzezeitliche Siedlung um 900 v. chr., rekonstruktion (© archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)

munatius-plancus-medaille von 1542 (© historisches museum Basel)

reliquienbüste des legendären ersten basler bischofs pantalus (© historisches museum Basel)

franziska Schürchkommissionspräsidentin ggg Neujahrsblatt

buchcover unter verwendung einer gedenkbriefmarke von 1957, entworfen von donald brun (© roland kupper, Basel)

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wanDerauSStellung Der ggg StaDtBiBliothek BaSel

«Dein quartier, Deine geSchichte!»

die ggg Stadtbibliothek basel sammelt geschichten aus den Quartieren der Stadt. gesucht sind objekte, womit menschen besondere erinnerungen verbinden. die geschichten zu ihren gegenständen verfassen die Leihgebenden selbst. Seit August und bis im dezember wandert die Ausstellung durch ggg bibliotheken. dabei kommen laufend neue erinnerungsschätze hinzu.

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Dieses Sprichwort hat auch in der heutigen Zeit nicht an Bedeutung verloren. Geschichten um­ranken Menschenleben und verbinden diese mit Gegenständen, die etwas über diese Leben erzählen. Dabei finden sich die spannendsten Details oft bei Schätzen, die im Verborgenen liegen. Wer hat nicht selbst einen lieb gewonnenen Gegenstand zu Hause, der beim Anblick schöne Erinnerungen wachruft?

Geschichten über das Leben in den Quartieren Basels sammelt die GGG Stadtbibliothek Basel in der Ausstellung «Dein Quartier, Deine Geschichte!». Unsere Stadt ist reich an Kultur und Sprachen. Sie beherbergt Menschen aus ganz verschiedenen Le­benswelten, die ihren Alltag gemeinsam im Quar­tier teilen, sich begegnen und austauschen. Doch was genau macht diese Lebenswelten aus?

eine Ausstellung, die wächst und wandertDen Beginn ihrer Reise machte die Ausstellung «Dein Quartier, Deine Geschichte!» in der Biblio­thek Breite, wo seit Mitte August Erinnerungs­schätze zu sehen waren. Am 21. September ist sie in die Bibliothek Basel West weitergewandert. Dort waren über 20 ausgewählte Gegenstände und ihre persönlichen Geschichten zu bestaunen. Es sind diese kleinen, intimen Einblicke, die die Ausstellung so besonders machen. Jede Station der Ausstellung bringt neue Teilstücke eines Bilds von Basel hervor, welches die Bewohner mitprägen. Dabei geht es um Kindheitserinnerungen, aber auch um Erleb­nisse, die die Gegenwart bewegen – Veränderungen im Quartier oder Erfahrungen, die Menschen dazu bewogen haben, heute selbst aktiv das Quartier mitzugestalten.

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Die ausstellung «Dein quartier, Deine geschichte!» verweilt noch bis zur finissage am 13. Dezember 2019 in der Bibliothek Schmiedenhof am rümelinsplatz. Bis dahin sammelt die ggg Stadtbibliothek Basel laufend neue geschichten und freut sich über jeden neuen einblick, jeden gegenstand und jede erinnerung. mehr Infos dazu: www.stadtbibliothekbasel.ch

der SteinDer Stein stammt aus meinem Nachbarhaus an der Hegenheimerstrasse 124. Es wird gerade entkernt und luxussaniert, wie so viele Häuser im Quartier. Die Mieter werden vertrieben. Der Stein steht für die Härte, mit der das geschieht, und die knallharte Profitgier, die dahintersteckt. In fünf Jahren wird ein Fünftel aller Bewohner aus dem Quartier ver­drängt worden sein. Stand up and fight! Daniel Zahno, Schriftsteller und Stadtführer

das zolli-bildAls Zehnjährige zog ich mit meiner Familie nach Basel, an den Steinenring 60. Bald entdeckte ich den nahe gelegenen Zoologischen Garten und war selig, als meine Eltern mir ein Zolli­Abonnement schenkten. Mich zog es zu den Ponys hin und bald durfte ich beim Pony­ und Elefantenreiten mithel­fen. Dort lernte ich Vreni kennen, die bei der Pflege der Tiere mithalf. Sie hatte bereits als Kind etwas Einmaliges erlebt, war sie doch die Spielkameradin des später weitum bekannten Gorilla­Babys Goma. Es musste mit der Flasche aufgezogen werden, weil seine Mutter Achilla es nicht annahm. Goma starb 2018 im Alter von 59 Jahren.

Franca M. Gütte, PR-Beraterin und Biografin, schreibt oft und gerne

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Machen Basel besser: Isaak und seine Freunde.Förderkreis Isaak Iselin