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Eine Landstreiche rin findet Zuhause Corrie ten Boom

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EineLandstreicherinfindetZuhause

Corrie ten Boom

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Corrie ten Boom

Eine Landstreicherinfindet ein Zuhause

Hänssler-VerlagNeuhausen-Stuttgart

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CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek

Boom, Corrie ten:Eine Landstreicherin findet ein Zuhause /Corrie ten Boom. [Übers.: Heidi Wörmann]. -Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1980.

(TELOS-Bücher; Nr. 5024: TELOS-Taschenbuch)Einheitssacht.: A tramp finds a home «dt.»ISBN 3-7751-0518-2

TELOS-Taschenbuch Nr. 5024© 1978 by Corrie ten BoomOriginaltitel: A Tramp Finds A HomeÜbersetzung: Heidi Wörmann

© 1980 für die deutsche Übersetzungby Hänssler-Verlag, Neuhausen-StuttgartBilder: Corrie ten BoomUmschlaggestaltung: »litera«, WiesbadenGesamtherstellung: Ebner Ulm

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INHALT

Vorwort........................................................... 7

1. Ein anderer Plan für mein Leben. . . . 9Gehe wieder heim und berichte, wie großeDinge Gott an dir getan hat...

2. Vorgeschmack des künftigen himmlischenHeims..............................................................29In meines Vaters Hause sind viele Woh-nungen. Wenn's nicht so wäre, würde icheuch dann gesagt haben: Ich gehe hin, euchdie Stätte zu bereiten?

3. Stehen auf festem Grund.............................49... alles Vorhaben hat seine Zeit, und allesTun hat seine Zeit.

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Vorwort

Am 28. Februar 1944 kam ich ins Gefängnis(KZ = Konzentrationslager). Dort mußte ich denVerlust meiner Freiheit ertragen und ging durchdas tiefste Leid meines Lebens.

Genau 33 Jahre später, am 28. Februar 1977,zog ich in unser Haus mit dem Namen Shalom(Frieden) in Kalifornien ein und genieße seitdemFreiheit, Schönheit, Freude und Frieden wie nurselten zuvor.

Freiheit!Freiheit, Bücher zu schreiben, Leute zu

empfangen und mich über viele Nachbarn zufreuen.

Freiheit, Filme zusammenzustellen und an derFront des Königreichs Gottes mit einer Mann-schaft, die sich vom Heiligen Geist leiten läßt, zuarbeiten. Sie helfen mir, wo sie nur können.

Freiheit, mit dem Herrn allein zu sein, die Bi-bel und viele Bücher zu lesen. Ja, Freiheit, michdes Lebens zu erfreuen.

Halleluja!

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1Ein andererPlanfür meinLeben

Gehe wieder heim und berichte, wie großeDinge Gott an dir getan hat.. .

Lukas 8, 39

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Dreiunddreißig Jahre meines Lebens habe ich alsVagabund für den Herrn verbracht. Ein Vaga-bund hat kein eigenes Haus, nicht einmal denFrieden seines eigenen Bettes in der Nacht. EinVagabund ist abhängig von der GastfreundschaftFremder, tagaus, tagein, endlose Jahre lang.

Aber dies Leben ist durchaus der Mühe wertgewesen, denn ich konnte den Menschen überallerzählen: »Jesus sagt: >Kommt her zu mir alle.«Alle, das bist du, wo auch immer du lebst. BitteJesus, in dein Herz zu kommen, bekenne ihm dei-ne Sünden. Er will dich retten für Zeit und Ewig-keit.«

Aber ich war es noch nicht gewohnt, auf dieseWeise zu leben. Denn 53 Jahre lang habe ich inein- und demselben Hause in Holland gewohnt,in dem ich ein Glied einer fest zusammenhalten-den, lieben Familie war. Doch dann erhielt ich ei-nen anderen Ruf. Dann begann ich nämlich, umdie Welt zu reisen und aus dem Koffer zu leben;

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ich hatte außer meiner Bibel nur ganz wenige per-sönliche Dinge.

Es war nicht immer ein friedliches Leben.Schon rein körperlich war es manchmal schwie-rig, denn ich war nicht mehr jung, als ich diese»Art Leben« begann. Doch immer, wenn ich ei-nen Anflug von Selbstmitleid fühlte, schaute ichzum Kreuz und sagte: »Herr, was hast du für michgelitten? Wenn ich auch eine kleine Mühsal ertra-gen muß, um dir zu dienen, so ist das ganz inOrdnung, Herr.« Schließlich gewinnen wir unserLeben erst wirklich, wenn wir es um Jesu willenverlieren. So nahm ich mein kleines Kreuz aufmich und ging den Weg weiter, den Jesus michführte.

»Und er... sprach zu ihnen: >Wer mir nachfol-gen will, der verleugne sich selbst und nehmesein Kreuz auf sich und folge mir nach. Dennwer sein Leben behalten will, der wird's verlie-ren; und wer sein Leben verliert um meinet-und des Evangeliums willen, der wird's behal-ten.«

Markus 8, 34 und 35

Versteht mich bitte nicht falsch. In mancher Hin-sicht liebte ich mein Vagabundenleben für denHerrn schon. Es war eine sehr interessante Le-bensweise. Ich tat die wichtigste Arbeit, die es

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gibt - ich brachte das Evangelium. Und wenn ihranderen das Licht gebt, scheint es auch in euer ei-genes Herz. Ich lernte ständig neue Menschenkennen, sprach zu Tausenden von Zuhörern undsah alle Länder der Welt.

Die lautersten Christen in der Welt gewährtenmir ihre Gastfreundschaft. In meiner Reisezeittraf ich unzählige »bedeutende« Gotteskinder.Ich denke nicht nur an hervorragende und be-rühmte Christen, sondern auch an die einfachen»Heiligen«, denen ich jeden Tag begegnete. Ja,ich freute mich an meiner Arbeit, und ich habenicht darunter gelitten, daß ich kein eigenesHeim hatte. Der Herr war ja meine Zuflucht.

Eins von den wichtigsten Dingen, die es beimeinen Reisen zu lernen gab, war, die Freund-lichkeit anderer anzunehmen. Es ist sehr vielangenehmer, der Gebende zu sein als derEmpfangende, aber ein Vagabund muß es lernen,mit Anstand etwas anzunehmen. Schon gleichnach dem Krieg, bei meiner ersten Reise nachAmerika lernte ich die Lektion, ein guterEmpfanger zu sein.

Mein Geld war sehr knapp. Man hatte mir nurgestattet, 50 Dollars aus Holland mitzunehmen.So versuchte ich, den Tag mit dem Frühstück bei»Nedick's« (Name einer amerikanischen Imbiß-stube) zu überstehen. Ihr Frühstück (soweit ich

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mich erinnern kann) kostete nur 5 oder 10 Cents.Bei Nedick's saß man nicht am Tisch, man aß ander Theke stehend, aber man bekam zwei »Berli-ner«, ein Glas mit dünnem Orangensaft und eineTasse Kaffee.

Das Konzentrationslager hatte mich gelehrt,mit sehr wenig Nahrung auszukommen, und imKrieg hatten wir - während meiner letzten Mona-te in Holland - kaum etwas zu essen. Wir lebtenvon ein paar Tulpenzwiebeln und Zuckerrüben.Den ganzen Tag mit einem einfachen Frühstückauszukommen, war nicht erfreulich, aber ichentdeckte, daß es möglich war.

Eines Tages in New York hatte ich jedoch einkleines bißchen Geld, und ich dachte: »Jetzt wer-de ich mir eine gute Mahlzeit genehmigen.« Aberich wußte nicht, wohin ich gehen sollte. Wie ichmich so umschaute, sah ich zwei junge Mädchenund fragte sie: »Ist hier in der Nähe ein Restau-rant, wo ich ein gutes, aber nicht zu teures Essenkriegen kann?«»Oh ja«, antworteten sie. »Wir wollen auch geradeda hin. Schließen sie sich uns doch an.« Währendwir miteinander die Straße entlang gingen, sagtensie: »Sie stammen nicht aus Amerika. Wir kön-nen das an Ihrem Englisch hören.«

Ich sagte ihnen, daß ich aus Holland käme, undwir unterhielten uns auf dem Weg so richtig nett.

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Als wir in dem Restaurant angekommen waren,bestellten sie dreimal Hähnchen, und ich dachte:»O weh, der Preis dafür muß schrecklich hochsein! Hoffentlich kann ich ihn bezahlen.«

Was für ein Hochgenuß war diese Hähnchen-mahlzeit! Es war so lange her, seit ich richtigesFleisch mit Bratensoße und verschiedenen Ge-müsebeilagen genossen hatte, daß ich bald auf-hörte, mir Sorgen über den Preis zu machen. Alses Zeit wurde zu zahlen, bestanden die beidenMädchen darauf, alle drei Portionen zu bezahlen.

»Aber Sie kennen mich doch gar nicht«, prote-stierte ich. »Wie können Sie nur so freundlichsein?«

»Wir wissen, daß Sie aus Europa kommen, undwir wissen auch, daß alle die Menschen dort sosehr gelitten haben. Es ist uns eine Ehre undFreude, etwas für eine Europäerin tun zu kön-nen.« In diesem Augenblick begann in meinemHerzen eine große Liebe für das amerikanischeVolk.

Während meiner ganzen Vagabundenzeit fürden Herrn traf ich Leute, die mehr als freundlichzu mir waren. Da war eine Dame aus Toronto, dieimmer im Gottesdienst zu sein pflegte, wenn ichin ihre Kirche kam. Während des ganzen Zusam-menseins saß sie da mit einer großen Schachtelauf ihrem Schoß. Wenn meine Ansprache vor-

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über war, kam sie zu mir aufs Podium und gabmir die Schachtel. Jedes Mal waren da ein oderzwei Kleider drin, und ich habe sie oft gefragt:»Wie kommt es nur, daß Sie immer Kleider fürmich haben?«

»Einmal im Jahr ist Ausverkauf«, antwortetesie. »Dann kaufe ich ein paar Kleider extra fürSie.«

Kürzlich traf ich sie in Toronto, und sie sagte:»Wissen Sie noch, daß Sie nur ein Kleid hatten,als Sie nach Amerika kamen?«

Ich bin sicher, ich hatte zwei, - eins war in mei-nem Koffer und eins hatte ich an - aber was vielwichtiger ist, ich erinnere mich an ihre Freund-lichkeit mir gegenüber. Ich war geradezu glück-lich über die Liebe, die hinter diesen ihren Ge-schenken stand.

Lieber Freund, du tust ein gutes Werk für Gott,wenn du für durchreisende Lehrer und Missions-boten sorgst.

3. Joh. 5

In meinem 85. Lebensjahr zeigte mir der Herr,daß er einen anderen Plan für mein Leben hatte,und der schloß das eigene Haus mit ein, von woaus ich seitdem meine Arbeit erledige. Ich wählteOrange County in Südkalifornien, weil sich dort

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mein Büro befindet. Ich wollte gern in der Nähedes Personals sein, das unter der Führung von Billund Bettie Butler arbeitet. Meincständige Beglei-terin und Mitarbeiterin in meinem Haus ist PamRosewell, die seit April 1976 mit mir zusammen-arbeitet. Pam kommt aus England; wir sind einfröhliches Team. Sie arbeitet ständig an meinerSeite und ist jung und begabt. Ich habe sie früherals Reisegefährtin gebraucht, doch jetzt braucheich ihre Hilfe mehr denn je als Arbeitskameradin.

Sie wundern sich vielleicht, daß meine Wahl-heimat die Vereinigten Staaten sind, und nichtHolland. In Amerika gibt es so viel mehr Mög-lichkeiten als sonstwo - z.B. durch Massenme-dien - die Botschaft weiterzugeben, die mir Gottans Herz gelegt hat. Im Januar 1977 gab der ame-rikanische Konsul in Holland Pam und mir dasAusländer-Wohnrecht, das besagt, daß wir hier solange bleiben können, wie wir wollen. Und solan-ge ich hier lebe, werde ich meine holländischeStaatsangehörigkeit behalten.

Viele Leute fragen mich nach meinem altenHaus in Holland, dem Beje (beje = bijou =Schmuckstück), wo ich aufgewachsen bin undspäter mit meinem Vater zusammengearbeitethabe. Vor vielen Jahren habe ich das Haus ver-kauft, es ist nicht mehr mein Eigentum. Als dasHaus durch den Film »The Hiding Place« (Die

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Zuflucht) und das Buch mit demselben Titel be-kannt wurde, erlaubte der Besitzer den Besu-chern freundlicherweise, den geheimen Raum zubesichtigen. Das Haus ist jedoch viel zu klein fürdie vielen Besucher, die von ihm angelockt wer-den. Tausende von Menschen kamen jeden Mo-nat während der Sommersaison, und es gibt nureinen sehr engen Treppenaufgang.

Die einzige Möglichkeit, das Projekt weiterzu-führen, hätte darin bestanden, das ganze Hausumzubauen oder ein anderes Haus direkt daran-zubauen mit einer Verbindung zwischen den bei-den Häusern. Aber es ist nicht mehr mein Eigen-tum. So konnten wir das Beje nur noch schließen.Wenn der Herr vorhat, es wieder zu eröffnen, wirddas auch geschehen zu der Zeit, die er bestimmt.Ich liebe mein Heimatland Holland, aber ichglaube, daß der Arbeitsplatz, den der Herr jetztfür mich bereithält, in Amerika ist.

Als ich in das Haus einzog, das mir der Herrhier gab, war ich fast 85 Jahre alt. Damit will ichsagen: »Zwischen 85 und 58 Jahren ist ein großerUnterschied.«Dann kam eine besondere Prüfung für mich.Mein Herz schlug immer langsamer, es ging sogarbis auf 20 Schläge pro Minute herunter. Ich ver-stand, was das bedeutete. In meinem Herzen je-doch war Freude. Jetzt kommt das Schönste.

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Nun würde ich heimgehen, um Jesus von Ange-sicht zu Angesicht zu sehen. Vom guten zum be-sten Dienst. Welch frohe Arbeit würde dort fürmich im Himmel sein!

Aber mein Arzt sagte mir, es bestünde dieMöglichkeit, daß ich noch länger leben könnte.Ein Schrittmacher würde wieder einen kräftigenRhythmus in mein Herz bringen. Meine Freundebeteten mit mir, und der Herr sprach sehr klar zuihnen. Es gab noch Arbeit in seinem Reich hierauf der Erde, und er segnete die Operation. Ichwar glücklich und traurig zugleich. Ich wäre lie-ber in den Himmel gekommen, aber dort kannich noch die ganze Ewigkeit verbringen, und hierist noch so viel zu tun.

Ich nahm es aus der Hand des Herrn. Ich konn-te mit Paulus sagen:

Denn Christus ist mein Leben, und Sterben istmein Gewinn. Da aber das Leben im Fleisch mirdazu dient, mehr Frucht zu schaffen, so weiß ichnicht, was ich wählen soll. Es zieht mich nachbeiden Seiten: Ich habe Lust, abzuscheiden undbei Christus zu sein, was auch viel besser wäre;aber es ist nötiger, am Leben zu bleiben um euret-willen. Und in solcher Gewißheit weiß ich, daßich bleiben und bei euch allen sein werde, euchzur Förderung und zur Freude im Glauben.

Phil. 1, 21-2519

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Nach dieser Erfahrung ist mein Aufenthalt indiesem Haus sogar noch fröhlicher. Es ist nichtdas erste Mal, daß ich mein Leben aus der Handdes Herrn zurückbekomme. Die Zeiten sind jetzternster. »Kaufet die Zeit aus; denn es ist böseZeit.« Ich empfinde, daß diese Herausforderungjetzt stärker ist, stärker als je. Ich gehörte ja schonzu Jesus. Jetzt gehöre ich um so mehr zu ihm.Welch eine Freude, welch eine Zuversicht.

Manchmal meine ich, daß ich hier so glücklichbin wie damals, als ich noch mit meiner lieben Fa-milie in Haarlem zusammenlebte. Während mei-ner Reisezeit hatte ich keinen Ort, wo ich sitzenund meine Bücher und Vorträge schreiben oderin Ruhe arbeiten konnte. Ich konnte nicht einmaleine Konkordanz bei mir haben, weil sie soschwer ist. Nun habe ich eine Konkordanz undviele verschiedene Bibelübersetzungen, sowieauch die Zeit und Stille, die ich brauche, um allesdurchzuarbeiten.

Reisen erfordert so viel Zeit und Kraft von ei-nem. Alle paar Tage von Stadt zu Stadt fahren,von einem Bett zum andern, in Wartesälen sitzen,endlose Stunden im Flugzeug verbringen - alldies ist so eine Verschwendung von Zeit und-Kraft. Ich finde, ich kann jetzt viel mehr tun alsfrüher, als ich immer unterwegs war. Ich bin soglücklich, daß Gott mich hier in diesem Hausbrauchen will.20

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Die größte Freude ist die, daß der Herr mir,obwohl ich nicht reise, doch manche Gelegenheitgibt, anderen durch Bücher und Filme das Evan-gelium zu bringen. Als ich in dieses Haus einzog,hat mir der Herr versprochen, daß ich hier mehrMenschen mit dem Evangelium erreichen würdeals jemals zuvor. Das Versprechen wird z. Z.erfüllt.

Es ist auch eine riesige Freude für mich, daßich, die ich immer nur Gast gewesen bin, nunGastgeberin sein darf. Ich war immer bewegtdurch die große Liebe, die Menschen mir in ihrenHäusern entgegengebracht haben, denn ichbrauchte niemals das Gefühl zu haben, ich würdeihnen zur Last fallen, obwohl sie manchmal aller-lei Opfer gebracht haben, damit ich ihr Gast seinkonnte.

Nur diejenigen, die auch schon Empfangenesnie zurückgeben konnten, können ganz das großeVorrecht verstehen, das darin besteht, Gastgebe-rin zu sein. Leute in meinem Haus zu empfangenund mit ihnen meine einfachen Mahlzeiten teilenzu können, ist mir eine große Freude. Die Bibelsagt uns:

Seid gastfrei untereinander ohne Murren (d.h.ohne im geheimen zu wünschen, es wäre nicht nö-tig). Und dienet einander, ein jeglicher mit eben

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der Gabe, die er empfangen hat, als die gutenHaushalter der mancherlei Gnade Gottes.

1. Petrus 4, 9 und 10

Natürlich habe ich viele Freunde, die michjetzt nicht mehr sehen können. Jedesmal, wennich in ihrem Teil der Welt war, habe ich sie be-sucht, und sie bedauern es, daß ich es jetzt nichtmehr tue. Doch wenn sie mich wissen lassen, wiesehr sie meine Besuche vermissen, antworte ichimmer: »Wenn der Prophet nicht zum Berg kam,mußte der Berg zum Propheten gehen. Ich habehier zwei Gästezimmer. Kommt und besuchtmich.«

Ja, ich bin sehr glücklich in meinem neuen Le-bensabschnitt. Es ist nicht schwer zu sagen: »...denn ich habe gelernt, worin ich bin, mir genügenzu lassen.« (Phil. 4,11)

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Herzlich willkommen! Die ganze Atmosphäre dieses Hausessoll die des Friedens sein. Deshalb habe ich das Haus Shalomgenannt, das hebräische Wort für Frieden. Bettie und Bill But-ler leiten das Personal meines Büros, Christians Incorporated.Unten: ich gehe gern frühmorgens in meinen Garten. Zuerstfüttere ich die Vögel. Dann setze ich mich hin und halte meineStille Zeit mit dem Herrn. Die singenden Vögel, die lieblichenBlumen und die Stille des Gartens sind mir für den ganzen Tagunentbehrlich.

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Nach meiner eigenen Stillen Zeit halte ich Andacht mit PamRosewell, die mit mir zusammenlebt. Ich brauchte sie schonfrüher als Reisegefährtin, doch jetzt habe ich ihre Hilfe alsArbeitskameradin mehr denn je nötig.Unten: Es ist so nett, meine Arbeit hier in diesem Haus tun zukönnen. Ich habe den Frieden, den ich brauche, um Bücher zuschreiben, entweder mit eigener Hand oder durch Diktat, undeine moderne Ausrüstung, die es mir erlaubt, meine Botschaf-ten zu erarbeiten und Filme herzustellen, die in der ganzenWelt gezeigt werden.

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Von Pams gut ausgestattetem Büro aus kann ich Ratschlägegeben, entweder persönlich oder telefonisch oder brieflich.Unten: Meine große Freude ist, daß der Herr mir so mancheGelegenheit gibt, anderen das Evangelium zu bringen,obwohl ich nicht mehr reise, sei es durch Bücher oder Filme, andenen ich zu Hause arbeiten kann.

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Als ich in dieses Haus einzog, versprach mir der Herr, daß ichhier mehr Menschen mit dem Evangelium erreichen würde alsjemals zuvor. Das Versprechen wird z. Z erfüllt.

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Pam und ich legen unsere Arbeit nach dem Abendessen niederund setzen uns zusammen. Wir handarbeiten, besprechen denTag oder lesen ab und zu ein Buch.Unten: Am Abend wird das Wohnzimmer der wichtigste Raumin unserem Haus. Damals im Beje war es der Raum, wo Mutterflickte und nähte, Vater las und die Kinder Hausaufgabenmachten.

Etwa einmal in der Woche sehen wirfern. Es kann solch einSegen sein, denn durch das Evangelium im Fernsehen werdenso viele Leute erreicht. Unten: Ein paar Freunde schenkten mireine Stereoanlage. Es istßir mich eine der größten Freuden indiesem Haus, daß ich gute klassische Musik hören kann.

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2Vorgeschmack des

himmlischen HeimsIn meines Vaters Hause sind vieleWohnungen. Wenn3s nicht so wäre,würde ich euch dann gesagt haben:Ich gehe hin, euch die Stätte zu be-reiten?

Joh. 14, 2

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Das Wunderbare bei einem eigenen Haus ist dasWissen, daß es ein Vorgeschmack des künftigenhimmlischen Heims ist. Unsere Zukunft wirdsich im Hause des Vaters abspielen, das ein ewi-ges Haus sein wird, welches wir mit dem Herrnund all unseren Lieben, die zu ihm gehören, tei-len werden.

Hier, in unserem irdischen Heim, ist es solcheine Freude, die eigene persönliche Atmosphärezu schaffen, das Empfinden, das aussagt: »Dies istnun mein Haus.« Wenn du hierherkommst,siehst du die Bilder, die ich früher an den Wändenhängen hatte, meine Porträts, Gemälde, die ichliebe, und die Möbel, die ich für mich selbst aus-gesucht habe. Nun, da ich nicht mehr zu reisenbrauche, habe ich Zeit, Handarbeiten zu machen,und ich habe Platz genug, sie auch aufzulegenoder an die Wand zu hängen. Für mich ist die gan-ze Luft dieses Hauses voller Frieden. Deshalb ha-be ich das Haus Shalom genannt, das hebräischeWort für Frieden.

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Vor Jahren einmal beschloß ich, mein Zi-geunerleben aufzugeben. In einem Haus in Zon-neduin (Holland), das wir für Erholungsbedürfti-ge eingerichtet hatten, hatte ich ein Zimmer, dasich mein eigen nannte.

Um mir selbst zu beweisen, daß dieses Zimmervon nun an mein Heim sein würde, öffnete ich ei-ne Schublade, in der ich kleine Bilder und Foto-grafien aufbewahrte und klebte sie alle an dieWände, hierhin, dorthin und überall, fast wie einKind, das sein Zimmer einrichtet.

Der Herr sagte nein zu meinem Entschluß, ichgehorchte und setzte meine Reisen weiter fort.Als ich nach einiger Zeit wieder in das Zimmerkam, waren alle meine kleinen Bilder verschwun-den, abgenommen von Leuten, die es komischfanden, die Wände mit kindischen Bildern zu be-decken. Sie hatten wohl auch recht.

Und da waren Mitarbeiter, die mir sagten, daßich in Zonneduin nicht mehr willkommen war.Ich ging fort und war verletzt. Dann lernte ich einGebet, das mir immer hilft, wenn ich vergebenmuß. Und wir müssen vergeben, weil Jesus ge-sagt hat, wenn wir anderen nicht vergeben, unsder himmlische Vater auch nicht vergibt (sieheMatth. 6,14 und 15). Ich dankte Gott für Römer5,5 und sagte: »Danke, Jesus, daß du Gottes Lie-be durch den Heiligen Geist in mein Herz ge-

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senkt hast. Danke, Vater, daß deine Liebe in mirüber meine Empfindlichkeit siegt.« Ich begriffdann bald, daß es Gottes Wille war, daß ich meinZigeunerleben fortsetzte.

Nun, in meinem eigenen Haus, das der Herr fürmich geplant hatte, jedoch zu einem späterenZeitpunkt, hänge ich immer mehr Bilder an dieWände, und ich weiß, ich darf es. Ich darf mich aneinem Haus erfreuen, wo ich so vieles tun kann,was ich gern habe. Ich hoffe, eine Zeitlang in mei-nem Haus und Garten bleiben zu können. Siesind so hübsch; ich könnte mir nichts Schöneresdenken.

So viele Leute in Amerika müssen oft umzie-hen, oft wegen Stellenwechsel. Der erste wichtig-ste Schritt ist, ein neues Haus dem Herrn zu wid-men, jedes einzelne Zimmer und jeden Quadrat-meter. Unsere Zeit, selbst die ganz kurze, steht inGottes Händen.

Als wir in dieses Haus einzogen, betete ich:»Herr, laß deine Augen offen stehen über diesemHaus, Nacht und Tag . . .« (1. Könige 8, 29)und ». . . ich aber und mein Haus wollen demHerrn dienen« (Josua 24,15).

Zusammen mit Jesus leben wir als Sieger. Wirsind hier anstelle des Königs aller Könige. Über-all, wo wir auch sind, besitzen wir eine göttlicheArtillerie, die den Feind zum Schweigen und ihmdie Niederlage bringt, die er uns zufügen wollte.

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Unser Elternhaus in Haarlem, das Beje, hatteweitgeöffnete Türen. Viele haben dort Hilfe undRat gefunden. Aber Mutter schützte das Haus vorder falschen Sorte Leute. Als Teenager verstan-den wir das oft nicht, wir konnten nicht richtigeinschätzen, warum sie es manchen Leuten nichterlaubte, uns regelmäßig zu besuchen. Wenn siesah, wie diese Leute die Atmosphäre des Hausesverdarben, sagte sie uns, wir sollten sie nichtmehr einladen. Später merkten wir immer, war-um. Unsere Häuser sollen Lichtquellen in derdunklen Welt sein. In gewisser Weise sind siekleine Burgen, die verteidigt werden müssen.

Wie gut zu wissen, daß Jakobus uns gesagt hat:

Wenn aber jemanden unter euch Weisheit man-gelt, der bitte Gott, der da gern gibt jedermannund allen mit Güte begegnet, so wird ihm gegebenwerden.

Jakobus 1, 5

In einem Haus kannst du Freunde empfangen.Ein Missionar ging mit seiner Familie nach Paki-stan. Bevor sie abreisten, hatten wir miteinanderGebetsgemeinschaft. Das war möglich, weil wirein Haus hatten, einen Raum, in dem wir zusam-menkommen konnten. Und wir waren froh dar-über. Wir spürten das Wirken des Heiligen Gei-

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stes. Es war wie ein kleiner himmlischer Vorge-schmack, aber auch eine Vorbereitung für alles,was in der Zukunft passieren könnte. Es war, alsob der Herr uns Dinge aus seiner Sicht zeigenwürde. Kurz nach seiner Ankunft in Pakistanwurde der Freund ermordet. Es war, als wenn derHerr uns damals am Abend Gemeinschaft mitihm selbst geschenkt hätte, so daß nun unsereAugen in die richtige Richtung zu blicken ver-mochten.

Mein Haus ist auch mein Arbeitsplatz. Ich ha-be ein Videogerät und einen großen Tisch, beidesbenutze ich zum Sichten und Ordnen meiner Bil-der für Dia-Vorträge. In einem meiner Gästezim-mer habe ich einige Andenken an die Wand ge-hängt, die verschiedene Leute mir gegeben ha-ben. Da gibt es ein Holzbrett von den Gefange-nen aus San Quentin, worauf steht: Corrie tenBoom, Gefangene Jesu Christi. Dort kannst duauch den indianischen Kopfputz sehen, den miramerikanische Indianer überreicht haben, als siemich zum Mitglied ihres Stammes machten.

Ich arbeite viel im Wohnzimmer, weil meinSchreibtisch dort steht. Da mir jemand eine elek-trische Orgel geliehen hat, habe ich nun wiederangefangen, Orgel zu spielen, ein altes Hobby ausmeiner Jugendzeit. Vor kurzem spielte ich einStück von Mendelssohn und fragte mich plötz-

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lieh: »Wie lange ist es her, daß ich dies gespielt ha-be?« Dann erinnerte ich mich, daß es vor über 70Jahren war!

Ich bekam eine Stereoanlage, so kann ich guteMusik hören, immer wenn ich möchte. Ich liebeBlumen in der Vase und Fotos im Album.und vie-le, viele Bücher, die ich nun um mich habenkann.

Alle diese kleinen Dinge sind ein großer Luxusfür jemanden, der viele Jahre mit leichtem Ge-päck gereist ist.

Unser Haus in Holland (im Gegensatz zu vie-len holländischen Häusern) hatte keinen Garten.Daher lebte ich dreiundfünfzig Jahre lang in ei-nem Haus, wo kein Platz für Blumenbeete war.

Ich meinte, die Schönheit der Blumen sogar imGefängnis zu vermissen. Einmal, nachdem ichverhaftet und in Einzelhaft gesteckt worden war,wurde ich zum Verhör herausgerufen. Als ich ausdem Gebäude, wo die Zellen waren, herausging,mußte ich zu einem kleinen Haus hinübergehen,wo Menschen verhört und gefoltert wurden.Während ich über den Platz ging, sah ich einpaar winzige, weiße Blumen. Hirtentäschelkrautwuchs da zwischen den Pflastersteinen. Als derBewacher, der mich begleitete, einmal wegschau-te, kniete ich nieder, pflückte etwas Gras und eini-ge jener weißer Blümchen und versteckte sie in

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meinem Kittel. Als ich wieder in meiner Zellewar, nahm ich ein zerbrochenes Arzneifläsch-chen, ordente mein Sträußchen und stellte es hin-ter meine Tasse. So konnten es die Wärter nichtsehen, wenn sie durch das Guckloch in meinerTür schauten. Dieser winzige Strauß war meinGarten, und ich erfreute mich daran. Er war daseinzig Schöne in meiner Zelle.

Jetzt machte ich eine Kopie von diesem kleinenStrauß und steckte ihn an meinen Mantel, um ihnmit dem Garten, den ich nun habe, zu verglei-chen. Mein Garten ist meine ganz große Freude.Ich liebe es, das ganze Jahr über die Vögel zu füt-tern. Besonders gern habe ich die Kolibris, die zumeiner Futterstelle kommen. Ich habe Obstbäu-me für den Garten geschenkt bekommen - wirhaben Orangen, Pampelmusen, Zitronen, Wein-reben und sogar Melonen. Im Garten gibt es einEckchen, wo ich sogar bei Regen sitzen kann. DasKlima hier ist so wunderbar, daß ich jeden Tag einbißchen im Garten sein kann. Wir haben einenTisch und Stühle hier draußen und nehmen fastjede Mahlzeit im Freien ein.

Mir fallt auf, daß ich von materiellen Dingen inVerbindung mit meinem Haus gesprochen habe,aber ich glaube, daß wir alles aus der Hand desHerrn bekommen. Das umfaßt sowohl das Ma-terielle als auch das Geistige. Du weißt ja, wenn

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du dem Herrn gehörst, gehörst du ihm ganz,sozusagen mit Haut und Haaren - mit Körper,Seele und Geist. Der Herr gibt dir, was deinHerz begehrt. Das ist eins von den biblischenVersprechen.

Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben,was dein Herz wünscht.

Psalm 37,4

Manchmal hat man sehr materielle Wünsche.Ich erinnere mich daran, wie ich gedacht habe:»Wenn ich ein Haus habe, hoffe ich, daß da auchein Lehnstuhl für mich drin ist.« Nun, ich erhieltnicht nur einen Lehnstuhl - ich bekam zwei,einen für mein Schlafzimmer und einen für dasWohnzimmer. Ich sagte: »Danke, Herr. Du weißt,daß ich es mir gern im Lehnstuhl bequemmache.« Wir müssen es lernen, den ganzen SegenGottes anzunehmen. Dazu gehören auch diemateriellen Dinge. Hab' keine Angst, so reich zuleben, wie du bist; wir sind Kinder eines Königs!

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alleDinge zum Besten dienen, denen, die nach sei-nem Vorsatz berufen sind.

Römer 8, 28

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Ja, ich bin dieselbe Corrie ten Boom, die eslernte, im Gefängnis Gott für die Flöhe und Läu-se zu danken, denn wegen dieses schrecklichenUngeziefers kamen die Wärter nicht in unsereZelle, und so konnten wir zweimal täglich unsereverbotenen Bibelstunden halten.

Unser Leben ist oft wie die linke Seite einerStickerei, durcheinander und verworren. GottesSeite ist klar und deutlich. In seiner großen Liebezeigt er uns manchmal seine Seite oder er machtdie Rückseite so hübsch, daß sie ein Vorahnendes Himmels wird. Er tut das jetzt in meinem Le-ben. In anderen Büchern liest du über »das Taldes Todesschattens«, durch das ich hindurchmußte. Nun liest du über »grüne Auen und fri-sches Wasser«. Beides gehört zu Psalm 23.

Wenn du etwas erhältst, worüber du sehr frohbist, mußt du dem Herrn für das Geschenk dan-ken. Zum Beispiel ist ein Geburtstag in Hollandein wichtiges Ereignis. Wir bringen dem Geburts-tagskind eine Tasse Tee und Geschenke ansBett. Wir singen unsere Weise zu »Happy Birth-day to You« - »Lang zal ze leven in de gloria. Hoe-ra!« (Möge er oder sie in der Herrlichkeit lang le-ben, hurra!). Wir gratulieren einer dem anderen;nicht nur demjenigen, der Geburtstag hat. Besu-che sind wichtig an diesem Tag. Wir führen dieseTradition in unserem Haus hier weiter.

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Ich werde nie die Jahrestage und Geburtstags-feiern vergessen, die wir regelmäßig im Beje hat-ten. Wir empfingen Besuch, überreichten einan-der Geschenke, sangen Lieder und machten denganzen Abend zusammen Musik. Wenn derAbend zu Ende ging, pflegte Vater den 103.Psalm zu lesen, unseren besonderen Geburts-tagspsalm, und zu beten. In gewisser Hinsicht wardas sehr praktisch, denn die Gäste merkten daran,es wurde Zeit zum Aufbruch, und wir konnten insBett gehen.

Wenn die Feier vorüber war und alle Gästenach Hause gegangen waren, sagte Vater oft:»Was hatten wir für einen fröhlichen Abend!Aber weißt du, was das Schönste war? Das war derganz kleine Vorgeschmack von Freude, die wir imHimmel haben werden.« Die Musik und die Ge-schenke waren in der Tat materielle Freuden,doch Vater erkannte, daß auch diese Art Freudedem Herrn wichtig und wertvoll war.

Als ich in dieses Haus einzog, zeigte der Herrseine Liebe durch seine Kinder auf vielerlei Wei-se. Eine davon waren die Gaben-»Schauer«, mitdenen uns die Leute überschütteten. MehrerenKirchen und Gemeinschaften in der Gegend wargesagt worden, ich würde ihr Nachbar werden. Sieantworteten, indem sie mir »Schauer« gaben,mich mit Geschenken überschütteten - Innen-

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hof, Garten, Küche, Schlafzimmer, Bad, Wohn-zimmer und sogar ein Blumenregen. Ich dankteihnen und brachte auch ihnen die Botschaft desEvangeliums. Dabei erzählte ich ihnen von derNotwendigkeit einer klaren Entscheidung furden Herrn und des Erfülltseins mit dem HeiligenGeist, um siegreich leben zu können.

Vor einigen Jahren war mir diese Gepflogen-heit, Geschenke in solcher Überfülle zu geben,völlig neu. Ich werde nie vergessen, wie ich ein-mal zu einem Baby-»Schauer« eingeladen wurde.Ich sagte zu, ging in einen Laden uns sprach: »Kön-nen Sie mir bitte einen Baby-»Schauer« geben?«

»Was meinen Sie?« fragte der Verkäufer. »Ichbrauche einen >Schauer< für ein Baby«, antwor-tete ich. Jetzt weiß ich ganz genau, was ein»Schauer« ist, und ich muß Ihnen sagen, daß ichmich über die netten Menschen gefreut habe, diemir ihre Liebe so bereitwillig gegeben haben. Ja,Gott hat mir alles, was ich mir für dieses Haus nurwünschen konnte, gegeben, und sogar noch mehr.

Mein Gott aber fülle aus allen euren Mangelgemäß seinem Reichtum in der Herrlichkeit inJesus Christus. Phil. 4,

19In dem Glauben, worin ihr unterwiesen wordenseid, werdet immer fester und fließet über vonDank.

Kol. 2, 7b

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Ein altes Hobby, das ich wieder aufgenommen habe, istOrgel spielen. Vor einiger Zeit spielte ich ein Stück vonMendelssohn und fragte mich plötzlich: »Wie lange ist es her,daß ich das gespielt habe?« Dann erinnerte ich mich, daß esvor 70 Jahren war! Unten: In meinem Gästezimmer ist einKopfschmuck, den amerikanische Indianer mir gegebenhaben, als sie mich zum Mitglied ihres Stammes machten.

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Es macht so viel Freude, in einem Haus eine eigene Atmos-phäre zu schaffen. Jetzt, wo ich nicht mehr reise, habe ich Zeitfür Handarbeiten, und ich habe auch einen Platz, sie aufzule-gen oder aufzuhängen.Unten: Unser Leben ist oft wie die linke Seite einer Sticke-rei, durcheinander und verworren. Gottes Seite rechts ist klarund deutlich.

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Während meiner Reisezeit hatte ich keinen Platz, wo ich sitzenund in Ruhe arbeiten und viele verschiedene Bibelübersetzun-gen und auch die Zeit und Ruhe, die ich brauche, um sie zustudieren. Unten: Wenn du den Charakter eines Menschenkennenlernen willst, guck dir seine Bücher an. An meinen Bü-cherregalen kannst du meinen Lebensstil erkennen.

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Eins der Dinge, die ich vermißte, als ich noch kein eigenesHaus hatte, warmein Bett - die Ruhe, die man hat, wenn manjede Nacht in demselben Bett schläft. Unten: Ich hoffe, einigeZeit in meinem Haus und Garten zu bleiben. Sie sind sohübsch. Ich könnte mir nichts Schöneres wünschen.

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Mehrere Kirchen und Gemeinschaften in der Gegend gabenmir viele »Schauer«, als sie erfuhren, daß ich ihr Nachbar wer-den würde. Darunter war sogar ein Pf1anzen-»Schauer«!Unten: Ich habe nun das Vorrecht, selbst ein Nachbar zu sein.Es ist solch ein Segen, meine Nachbarn zu einer Tasse Tee her-einzubitten oder auch in ihre Häuser zu gehen.

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Nur diejenigen, die immer nur annehmen mußten und nichtszurückgeben konnten, können ganz das große Vorrecht ermes-sen, selbst Gastgeber zu sein. Unten: Leute in meinem Hausempfangen zu können und mit ihnen meine einfachen Mahl-zeiten zu teilen, ist eine große Freude für mich.

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Es hat so viel Freude gemacht, dieses Haus einzurichten. Ichbin sicher, daß es für Jesus noch eine größere Freude ist, deinund mein Haus im Himmel vorzubereiten. Shalom!

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3Stehen auf festemGrund

... alles Vorhaben hat seine Zeit,und alles Tun hat seine Zeit.

Prediger 3> 17

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Der Herr Jesus hat den ersten Platz in diesemHaus. Er hat uns viel wichtige Arbeit hier gege-ben, und weil wir seinen Willen tun, segnet er dasHaus. Neben dem Bücherschreiben und dem Fil-meherstellen betreiben wir Seelsorge in demHaus und persönliche Beratung, telefonisch oderbrieflich. Durch das Lesen von Büchern und Zeit-schriften, die uns über das Zeitgeschehen infor-mieren, halten wir uns auf dem laufenden überörtliche, nationale und internationale Angele-genheiten. Wir wissen, daß wir in einer Krise derWeltgeschichte leben. Ich bete oft: »Herr Jesus,komm schnell und mach alles neu.« Aber bis da-hin möchten wir Menschen den Weg zu demHerrn Jesus Christus zeigen, durch den sie sieg-reich leben können.

Es ist so schön, daß ich meine Arbeit hier indiesem Haus tun kann. Es gibt ruhige Zimmer fürratsuchende Leute, und Pam, meine Mitarbeite-rin, hat ein gut eingerichtetes Büro. Ich habe die

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Ruhe, die ich brauche, um Bücher zu schreiben,entweder mit eigener Hand oder durch Diktat,und eine moderne Ausrüstung, die es mir erlaubt,an meinen Botschaften zu arbeiten und Filmeherzustellen, die überall in der Welt vorgeführtwerden.

Ich habe ungefähr 30 Videobänder mit Vorträ-gen, die ich gehalten habe, und ich lerne daraus.Ich arbeite meine eigenen Botschaften durch undschreibe meine Notizen dazu, wie z. B.: »DieseBotschaft war nicht aussagekräftig genug. - Ichhabe den Rettungsweg nicht klar genug gezeigt. -Ich habe diesmal zu viel auf mein Konzept gese-hen. - Das hier ist viel zu lang.« Ich lerne, wennich mir diese Bänder anhöre und verbessere mei-ne Reden demgemäß.

Wir haben etwa sechs bis achttausend Dias hierim Haus; Bilder, die ich bei meinen Reisen rundum die Welt gemacht habe. Ich arbeite nun Re-den aus, die durch diese Dias illustriert werdensollen. Wenn ich diese Arbeit fertig habe, wollenwir einen Film herstellen, in dem die Dias durchmeine Berichte erläutert und ergänzt werden. Esist so eine wirksame Art, Menschen zu erreichen.

Der erste Film »Die Zuflucht« wird immernoch in vielen amerikanischen Gefangnissen ge-zeigt, und weil die Leute dort dann meine Ge-schichte kennen, haben wir nun einen neuen

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Film hergestellt, der den Gefangenen gezeigt wer-den soll. Bei diesem Film hat ein besonders guterTechniker, Jim Collier, Regie gefuhrt. Er warauch Regisseur des Films »Die Zuflucht«; undich weiß, das ist auch ein guter Film. Ich erkenneaber auch, wenn ich nur für meine Arbeit an denVorträgen gelebt hätte, hätte es sich schon ge-lohnt, weil ich den Gefangenen die Botschaft Je-su bringen konnte: »Kommt her zu mir alle.« Ichkonnte über den Ozean von der Liebe Gottessprechen. Diese Liebe gilt auch den Menschenim Gefängnis, und ich konnte das durch meine ei-gene Erfahrung im Gefängnis veranschaulichen.

Ich habe viele Pläne für künftige Arbeiten hierin diesem Haus. Es ist mir ein Herzensbedürfnis,jedem von dem Segen des Leides zu erzählen; vondem Segen der Verfolgung und dem Teilnehmenan den Leiden Christi. Ich möchte den Menschensagen: wenn Jesus dir sagt, du sollst deine Feindelieben, gibt er dir diese Liebe, die er von dir ver-langt. Seine Feinde lieben zu können ist eine dergrößten Gaben des Heiligen Geistes.

Wie kann ich dieses Wort verbreiten? Als erstesdurch meine Bücher - und mehrere Bücher sindin diesem Haus schon geschrieben worden. Ichhabe vor, hier noch fünf bis sechs Bücher zuschreiben, die ich schon vor mir sehe. Ich hoffeauch, noch fünf Filme in Englisch, Holländisch

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und Deutsch herzustellen, und danach vielleichtnoch mehr. Dies Haus bietet mir so viel Möglich-keiten, und ich habe sehr gute Mitarbeiter. Siesind die Werkzeuge, die ich jetzt brauche, ummeine Botschaft von hier aus in Umlauf zu set-zen.Eine weitere Lebensfreude hier ist, daß ich nundas Vorrecht habe, selbst Nachbar zu sein. Ichdenke, es gibt niemanden auf der ganzen Welt,der so nette Nachbarn hat wie ich. Als wir hiereinzogen, wollten wir uns erst sehr zurückhalten,weil wir Sorge hatten, daß zu viele Leute jedenTag hierherkommen würden, und es gab noch soviel Arbeit, die erledigt werden mußte.

Eines Tages stand ein kleines Mädchen aus derNachbarschaft in meinem Garten und fragtemich: »Bist du Corrie ten Boom?«

»Ja.«»Wohnst du hier?«Ich lächelte, und ich muß bekennen, daß ich

ihr erst nicht die Wahrheit sagte. »Nein.« Dochdann gab ich es zu und sagte: »Ich wohne dochhier. Aber kannst du ein Geheimnis bewahren?«

»Ja.«»Gut. Sage bitte keinem, daß ich hier wohne.«»Ich verspreche es,« sagte sie feierlich.

Seitdem haben wir uns mit vielen Nachbarn ge-troffen, aber sie sind sehr rücksichtsvoll und ha-

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ben Verständnis dafür, daß ich arbeiten muß. Inunserer Nachbarschaft war ein Haus, mit dessenBewohnern ich nie zusammengekommen warund die nicht sehr freundlich zu sein schienen.Der Herr trug uns auf, gerade für sie zu beten.Nachdem wir eine Zeitlang gebetet hatten, trafenwir mit diesen Nachbarn zusammen, und jetztsind wir gute Freunde.

Eine andere Nachbarin ist sehr krank. Soschnitt ich eines Tages für sie ein paar Rosen ausmeinem Garten und nahm mein kleines Buch»Denn du bist bei mir«. Sie hat es seitdem ganznahe bei ihrem Bett liegen, und jetzt besuche ichsie regelmäßig. Bei meinem letzten Besuch sagtesie: »Ist es nicht wunderbar, daß ich einen Nach-barn habe, der mit mir betet?«

Ein anderes Mal lud ich meine Nachbarn inmein Haus ein. Einmal müssen es über 20 Leutegewesen sein, die mit uns einen Film angesehenhaben. Ich hatte auch einen Gartenkreis für diejungen Leute aus der Nachbarschaft. Es macht soviel Freude, einen großen Garten zu haben undein Haus, das weiträumig genug ist, solche Ge-sellschaften zu geben. Es ist auch ein Segen, mei-ne Nachbarn zu einer Tasse Tee hereinzubittenoder in ihre Häuser zu gehen.

Aber außer den Annehmlichkeiten der nach-barschaftlichen Gemeinschaft, müssen wir. Chri-

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sten auch Verantwortung für unsere Nachbarntragen. Jeder hat eine Ewigkeit zu verlieren oderzu gewinnen. Jeder Mensch hat eine Seele, die ge-rettet werden oder verloren gehen kann, und wir,die wir den Weg der Rettung kennen, müssenandere darauf hinweisen, wo immer es möglichist.

Wir müssen auch durch unser Verhalten unddurch unser ganzes Leben zeigen, daß wir zu Je-sus Christus gehören. Jemand, der rechthabe-risch ist oder andere in der Öffentlichkeit an-schreit, legt seinen Nachbarn kein gutes Zeugnisab.

Wenn unsere Nachbarn in Not sind, dürfen wirnicht vergessen, daß wir fur das, was wir unterlas-sen, verantwortlich sind. Wenn ich ein Kind insWasser fallen sehe, denke ich nicht an meineneue Armbanduhr oder an mein hübsches Kleid- ich springe ins Wasser, um das Kind zu retten.Der Herr hat uns befohlen, das Licht der Weltund das Salz der Erde zu sein. Wir müssen als Bot-schafter Christi jeden Tag in unserem Leben indiesem Sinn aktiv sein.

Sei standhaft, undförchte dich nicht, wenn du fürden Herrn leiden mußt. Führe andere zu Christus.Laß nichts unerledigt, was dir zu tun befohlen ist.

2. Tim. 4, 5

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Es gibt viele Wege, wie wir mit unseren Nach-barn in Kontakt kommen können. Wir sind alleverschieden, und wir müssen den Weg finden,den der Herr für uns hat. Ich gebe meine eige-nen Bücher, aber jeder kann sich gute Traktatebesorgen oder christliche Bücher zum Weiterge-ben.

Wir bleiben Soldaten in der Armee Jesu. MitHilfe der Annehmlichkeiten unseres Lebens sindwir zu Mühsalen bereit, wenn immer er es vonuns fordert (siehe 2. Tim. 2, 3-14). Es mag eineAnstrengung sein, im Gebet für die leidende Weltzu ringen. Aber was für ein Segen eröffnet sich da!

Ist Jesus in meinem und in deinem Heim wirk-lich zu Hause? Er hat einmal gesagt: »Was ihr ei-nem meiner geringsten Brüder tut, das tut ihrmir« (siehe Matth. 25, 40). Zusammen mit ihmstehen wir auf festem Grund, entspannt und dochaktiv, mit unseren Händen in seinen - Überwin-der - j etzt in einer schönen Ecke dieser Welt. Ver-traue und gehorche!

Laß mich dir ein wenig von dem Tagesablaufhier im »Shalom« erzählen. Er ist natürlich nichtjeden Tag gleich, aber eine gewisse Regelmäßig-keit bringt Ordnung und Frieden in das Leben,und einige Dinge sind fast täglich zu tun.

Ich liebe es, frühmorgens in meinen Garten zugehen. Zuerst staube ich die Gartenmöbel ab und

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futtere die Vögel, dann setze ich mich hin undhalte meine Stille Zeit mit dem Herrn. Die sin-genden Vögel, die lieblichen Blumen und die Ru-he des Gartens - all dies ist mir unentbehrlich fürden ganzen Tag.

Nach meiner Stillen Zeit halte ich Andacht mitPam, die mit mir zusammenlebt, und dann früh-stücken wir im Garten. Danach arbeite ich anmeinen Büchern und Filmen. Oft haben wir Kon-ferenzen, Gespräche mit Leuten, die beim Filmarbeiten, und Diskussionen mit meinen Verle-gern. An manchen Tagen muß ich einen ganzenNachmittag für diese Dinge opfern. Dann sindmanchmal Besucher da, und so verbringe ich ofteinen Teil des Tages mit Beratung oder einfach inder Gemeinschaft mit anderen.

Am Abend wird das Wohnzimmer der wichtig-ste Raum in unserem Haus. Im Beje damals wares das Wohnzimmer, wo Mutter flickte und näh-te, Vater las und die Kinder ihre Schularbeitenmachten. Es war der Raum, wo wir Gemeinschaftmit unseren Besuchern hatten und in besonderenFällen Gespräche unter vier Augen geführt wur-den. Es war der Raum, wo wir Lebenskunst lern-ten. Dort wurde abends alles Mögliche bespro-chen. Dort saßen wir nach hartem Tagewerk zu-sammen.

Wir versuchen das gleiche in diesem Haus.

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Pam und ich legen unsere Arbeit nach demAbendessen nieder und setzen uns zusammen.Obwohl sie aus England kommt, spricht sie per-fekt Holländisch, und wenn nur wir beide zusam-men sind, sprechen wir meine Muttersprache.Wir handarbeiten, sprechen über den Tag und le-sen manchmal ein Buch. Wir haben Bücher vonD. Martyn Lloyd-Jones durchgearbeitet, und z. Z.lesen wir ein Buch über Königin Wilhelmina derNiederlande. Dann trinken wir Tee oder Kaffee,wir hören gute Musik, wir beten zusammen, d.h.wir leben wirklich miteinander.

Ich weiß, daß viele Mütter zur Arbeit gehenmüssen und nur am Abend zu Hause sind. Da be-steht die Gefahr, daß sie ihre tägliche Berufsar-beit als den wichtigsten Teil ihres Lebens anse-hen. Ich meine, das sollte nicht so sein. Eine Mut-ter oder eine Ehefrau ist von Gott dazu berufen.Wenn die Frauen sich nicht im Haus brauchenund einsetzen lassen, schaffen sie eine Atmo-sphäre, die für die ganze Familie verhängnisvollwerden kann. Der Herr will ihre Stärke sein. Mitihm können sie Überwinder sein. Gottes Liebekommt durch den Heiligen Geist in ihre Herzenund wird zu Kraft und Stärke in ihrem Leben (sie-he Römer 5,5). Sie können darum bitten, und die-se Liebe nimmt nie ab.

Mütter, zieht euch hübsch an, wenn ihr mit eu-

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ren Männern und Kindern zusammen seid. Sagtein besonders freundliches Wort, um - wenn nö-tig - die Luft zu reinigen. Die Frucht des HeiligenGeistes ist Freundlichkeit und Frieden, und bei-des braucht ihr, um aus eurem Haus ein wirkli-ches Zuhause zu machen. Nehmt euch Zeit zuzu-hören, ihr Väter und Mütter. Laßt euer Wohnzim-mer der Ort sein, wo die Kinder, ob groß oderklein, angehört werden. Hier könnt ihr zusam-men ein Fundament bauen. Macht es fest unddauerhaft.

Vor vielen Jahren im Beje war die erste Fragemeiner Schwester Betsie immer, wenn ich von ei-ner Reise zurückkam: »Du stiegst hier also in denZug. Und was geschah dann?« Dann mußte ichdie ganze Geschichte erzählen, jede kleine Ein-zelheit Jeder nahm sich die Zeit, die Arbeit zuunterbrechen und zuzuhören. Wir haben dieseGewohnheit auch hier im »Shalom« eingeführt.Wir erzählen einander, was passiert ist, dann be-ten wir oft zusammen über all dem, was wir erlebtund erfahren haben - Es ist so eine Freude, daßdu die Last nicht allein tragen mußt. Du darfst sieauf den Herrn werfen.An manchen Abenden, vielleicht einmal in derWoche, sehen wir fern. Durch meine evangelisti-sche Ansprache im Fernsehen, erreiche ich soviele Leute. Ein Beispiel: Ich war eines Tages in

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einem Geschäft. Da kam eine Frau zu mir undsagte: »Hallo, Corrie ten Boom. Sollten wir unsnicht die Hand geben? Ich habe Sie im Femsehengesehen.«

Sie hatte vor dieser Fernsehsendung nie etwasvon mir gehört, aber durch das Femsehen beka-men wir Kontakt miteinander, und ich konnte ihreine persönliche Botschaft unseres Herrn sagen.

Es gibt kein anderes Land in der Welt, wo dasFemsehen so viel für die Arbeit Gottes eingesetztwird wie in Amerika. Sonntags kann man christli-che Sendungen aller Art von morgens bis abendseinstellen. Dokumentarfilme können sehr gutund wegweisend für Kinder sein. Gute Filme sindso für jeden erreichbar. Ich kann viel Gutes überdas Femsehen sagen, wenn es Gott zur Verfü-gung gestellt wird.

Aber oft ist das Femsehen in der Hand des »bö-sen Feindes«, und dann ist es eine große Gefahrfür Kinder. Gute und weise Eltern werden es denKindern nie überlassen, selbst auszusuchen, wel-ches Fernsehprogramm sie anschauen wollen.Wir nehmen am meisten durch unser Auge auf,und was wir im Femsehen sehen, prägt sich tiefein. Eltern müssen prüfen, was ihre Kinder sehen.

Nicht nur, daß Kinder schlechten Einflüssendurch das Femsehen ausgesetzt werden, es stiehltdazu auch noch kostbare Zeit für das Familienle-

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ben. Das Wohnzimmer ist das Herz des Hausesam Abend und sollte dem Zusammenleben derFamilie dienen. Wir können uns nicht gegensei-tig aussprechen, wenn im Hintergrund das Fern-sehen läuft. Du kannst deinen Kindern nichtchristliche Lebensweise vor Augen fuhren, wennsiejedenAbendKriminalfilme ansehen. Dumußtdir die Zeit nehmen, viel mit ihnen zusammen zusein und die guten Dinge des Lebens miteinanderals Familie zu genießen, fest zusammenzustehenund die Familienliebe wachsen zu lassen.

Der Herr will in unserem Haus eingesetzt wer-den. Es ist der Herr, der hier lebt. Wir beten dar-um, daß die Menschen die in dieses Haus kom-men, Gottes Frieden erfahren.

Nur der Herr kann den Frieden erhalten. Wirkönnen unser Möglichstes tun, aber sogar wirhier in unserem Haus kämpfen nicht gegen Fein-de aus Fleisch und Blut, sondern gegen Agentenaus der Zentrale des Bösen. Wir wissen jedoch,daß wir mit Jesus auf festem Grund stehen, undsobald wir spüren, daß dieser Friede weg ist, be-ten Pam und ich zusammen, daß der Herr denFrieden wiederherstellen möge.

Vor einiger Zeit war eine Freundin hier zuGast. Ich tat irgend etwas Taktloses, und sie warärgerlich. Sie sagte mir, in meinem Haus sei keinegute Atmosphäre kein guter Geist.

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Was konnte ich tun?Als erstes bat ich sie um Vergebung, und dannbrachten wir es gemeinsam vor den Herrn und ba-ten ihn, unser Heim von jeder Finsternis zu reini-gen und es von neuem mit seinem Frieden zuerfüllen.

Wir dürfen nie vergessen, daß ein christlichesHeim ein wichtiger Angriffspunkt für den Feindist. Er wird sein Äußerstes tun, um es anzugrei-fen, indem er nach schwachen Stellen darin suchtund diese zu seinem Vorteil benutzt. Wir wissen,wie schwach wir gegen diesen Feind sind, aberwas noch wichtiger ist, wir wissen auch, daß wirmit Jesus Sieger sein werden. Judas 21 sagt uns,daß wir immer in der Reichweite von Gottes Lie-be und Segen bleiben sollen.

So hat nun nach all den Reisejahren, nach allder Zeit auf Flughäfen oder in Bahnhofswartesä-len und dem heißen Sehnen nach einem eigenenKopfkissen, der Vagabund des Herrn ein Heimgefunden. Es ist ein Ort des Friedens und derSchönheit, ein Ort, wo ich mich sowohl ausruhenals auch arbeiten kann, und ich bin glücklich hier.Es hat so viel Freude gemacht, dieses Haus einzu-richten. Ich bin sicher, für Jesus ist es noch einegrößere Freude, dein und mein Heim im Himmelvorzubereiten. Wie glücklich wird er sein, wennwir kommen! Shalom.

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Corrieten Boom

Als »Weltreisende Gottes« ist Corrie tenBoom mehr als 30 Jahre in der ganzenWelt unterwegs gewesen. Tausende vonStunden verbrachte sie in Flugzeugen,auf Schiffen, in Autos. Überall berichtetesie über die verändernde Kraft der LiebeGottes.

Jetzt hat sie ihr eigenes Heim. Für vieleist die Wohnung oder das Haus eine Le-bensaufgabe. Für Corrie ist es die Wie-derentdeckung alles dessen, was einZuhause nach Gottes Plan eigentlich seinsollte: ein Ort der Wärme und Freude, denman mit anderen teilt, wo man sich umdie Sorgen der anderen kümmert.

Welche Verantwortung hat ein Christ ge-genüber seinen Nachbarn? Was könnenwir für die örtliche Gemeinde sein? Wiesteht es mit den Familiengliedern, mitdenen wir so eng zusammenleben?

Corrie betrachtet ihr neues Heim als ei-nen vielseitigen Auftrag, den Gott ihr ge-geben hat.