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11.05.2016 Eine neue GIS-gestützte Methode zur Bestimmung und Steuerung von Eigenentwicklungsortslagen Regionalverband Ruhr Bereich Planung, Referat Regionalentwicklung Dr. Nicole Iwer / Christoph Alfken 11.05.2016 1 8. DFNS www.ioer.de/8dfns

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11.05.2016

Eine neue GIS-gestützte Methode zur

Bestimmung und Steuerung von

Eigenentwicklungsortslagen

Regionalverband Ruhr

Bereich Planung, Referat

Regionalentwicklung

Dr. Nicole Iwer / Christoph Alfken

11.05.2016

1

8. DFNS www.ioer.de/8dfns

11.05.2016

Aufgabe

» Bestimmung und Abgrenzung von

Eigenentwicklungsortslagen anhand von

nachvollziehbaren Kriterien

damit verbunden:

Abgrenzung zu allgemeinen Siedlungsbereichen sowie

Streu-/ und Splittersiedlungen

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Abgestufte Siedlungstypologie nach LEP NRW

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Streu-/ und

Splitter-

siedlungen

keine Neubildung,

keine Verfestigung

kein Wachstum

Eigenentwicklungs-

Ortslagen (EWO)

Entwicklung auf den

Bedarf der

ortsansässigen

Bevölkerung

beschränken (kein Zuzug)

Siedlungsbereiche

(ASB)

Siedlungsschwerpunkte,

im Regionalplan

als Voranggebiete festgelegt

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Fehlende Klarstellung der Siedlungstypen im LEP

» § 35 Abs. 5 LPlG DVO Darstellungen der Regionalpläne „Wohnplätze mit einer

Aufnahmefähigkeit von weniger als 2.000 Einwohnern sind nicht als

Siedlungsbereiche darzustellen.“

→ juristisch aber auch fachlich, werden „willkürlich“ gesetzte

Schwellenwerte mehr und mehr in Frage gestellt:

» Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 26.08.2009 („Ochtrup-Urteil“) → Grundsatzurteil

zur Festlegung von Schwellenwerten: „Je strikter die Schwellenwerte, desto höher ist

die Begründungslast.“ (Dr. Michael Bertrams, Präsident des Verfassungsgerichtshofs)

» Oberverwaltungsgericht NRW, Urteil vom 18.10.2013 → Die Schaffung von 2,6 ha

Wohnbauflächen (einschließlich Verkehrs- und Grünflächen) im bisher unbebauten

siedlungsnahen Freiraum (…) ist nicht am Bedarf der ansässigen Bevölkerung

ausgerichtet (…).

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Methodisches Vorgehen

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Berechnung der

Flächenkulisse

Kategorisierung:

Kriterien und Gewichtung

Definition dermaximalen

Entwicklungs-möglichkeiten

Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3

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Schritt 1: Berechnung der Flächenkulisse

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» ATKIS-Ortslagen hier eher nicht geeignet

» ArcGIS-Tool: Delineate Built-Up Areas /

Bebaute Flächen skizzieren

» Statt Gebäudeumringe

kleinräumige Einwohnerdaten im

100m-Raster (Zensus 2011)

→ Wohnsiedlungen!

» Kanten-Features : Straße und

Schiene, Kanäle und Flüsse aus

der FNK → lineare Elemente

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Schritt 1: Berechnung der Flächenkulisse

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ca. 500 Geometrien

nach weiterer Bereinigung

verbleiben 461 Wohnsiedlungen

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Schritt 2: Kategorisierung – Kriterien und Gewichtung

» GIS-gestützte Beurteilung aller 461 Wohnsiedlungen

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Entwicklungs-

perspektive

(Reserven)

Einwohner-

zahl

Infrastruktur-

versorgung

Einwohner-

prognose

(Gemeinde)

Kompaktheit

der

Wohnsiedlung

Planerische

Zielsetzung

(FNP)

Entwicklungs-

perspektive

(Reserven)

Einwohner-

zahl

Infrastruktur-

versorgung

Einwohner-

prognose

(Gemeinde)

Kompaktheit

der

Wohnsiedlung

Planerische

Zielsetzung

(FNP)

Entwicklungs-

perspektive

(Reserven)

Einwohner-

zahl

Infrastruktur-

versorgung

Einwohner-

prognose

(Gemeinde)

Kompaktheit

der

Wohnsiedlung

Planerische

Zielsetzung

(FNP)

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Schritt 2: Beispiel Infrastrukturversorgung

» ruhrFIS-Monitoring Daseinsvorsorge

» Analyse von 16 grundzentralen Infrastrukturen

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Infrastruktur-

versorgung

Infrastruktur

1 Kindergärten/Kindertagesstätten

2 Grundschulen

3 Supermarkt / Discounter

4 Poststellen

5 Bank (Geldautomat/Filiale)

6 Hausärzte (Allgemein, Innere Med., Kinderärzte)

7 Zahnärzte

8 Apotheken

9 Pflegeheime

10 Bibliotheken

11 Freizeiteinrichtungen

12 ÖV-Haltepunkte Klasse A (hochfrequentiert)

13 ÖV-Haltepunkte Klasse B

14 ÖV-Haltepunkte Klasse C

15 ÖV-Haltepunkte Klasse D

16 ÖV-Haltepunkte Klasse E (geringfrequentiert)

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-2 -1 0 1 2Punkte

Schritt 2: Beispiel Infrastrukturversorgung

» 5 Klassen 2 bis -2 Punkte

» Einteilung über Quantile

(80, 65, Median, 35, 20)

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Schritt 2: Gewichtung der Kriterien

» Analytischer Hierarchieprozess (vgl. Saaty 1990)

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EntscheidungEinwohner-

zahl

Einwohner-

prognose

Infrastruktur-

ausstattung

Entwicklungs-

perspektive /

Reserven und

Baulücken

Kompaktheit der

Ortslage /

Freiraumanteil

Kommunale

Zielsetzung /

Baufläche im

FNP

Einwohnerzahl 1 6 3 5 1 1

Einwohnerprognose 1/6 1 1/4 1 1 1

Infrastrukturausstattung 1/3 4 1 6 4 2

Entwicklungsperspektive /

Reserven und Baulücken1/5 1 1/6 1 1/2 1/4

Kompaktheit der Ortslage /

Freiraumananteil1 1 1/4 2 1 1/4

Kommunale Zielsetzung /

Baufläche im FNP1 1 1/2 4 4 1

paarweiser Vergleich der Kriterien

3,22,6

1,9

1,0 0,80,5

Einwohnerzahl Infrastruktur-

ausstattung

Kommunale

Zielsetzung

Kompaktheit

der Ortslage

Einwohner-

prognose

Entwicklungs-

perspektive

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Gesamtbewertung

» Gewichtete Summe über die sechs Indikatoren

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> 2.500EW < 2.500 EW

> 1.500 EW< 1.500 EW

> 100 EW

ASB

Streu

EWO

EWO

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Schritt 2: Gesamtbewertung

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Legende

Ortslagen_Analyse_Postdaten

Ergebnis

Allgemeine Siedlungsbereiche (220)

Eigenentwicklungsortslagen (124)

Streusiedlungen (117)

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Schritt 3: Definition der maximalen Entwicklungs-

möglichkeiten

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» Analyse der tatsächlichen

Entwicklung nach FNK

& FNP (2008-2015)

im Mittel

2,8 % bezogen auf die

Fläche hochgerechnet

auf 20 J.

» Politische Diskussion zur

Zielvorgabe

steht noch aus!

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Regionalverband RuhrReferat Regionalentwicklung

Team Masterplanung

Christoph Alfken 0201 / 2069-288

[email protected]

Dr.-Ing. Nicole Iwer 0201 / 2069-532

[email protected]

www.metropoleruhr.de

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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