Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema … · Deutschland gesetzt werden. Gerade diese...

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Hedgefonds im Fokus Seite 6 aifm, das neue Finanz-abc Seite 8 Chancen bei Erneuerbare Energien Seite 10 Private Equity wieder im Trend Seite 11 Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema Alternative Investments Mai 2013

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Hedgefonds im Fokus Seite 6

aifm, das neue Finanz-abc Seite 8

Chancen bei Erneuerbare Energien Seite 10

Private Equity wieder im Trend Seite 11

Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema

Alternative Investments

Mai 2013

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Eine Publikation des Reflex Verlages

Alternative InvestmentsEine Publikation der Reflex Verlag GmbH am 14. Mai 2013 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

I n h A l t

Rohstoffe erhöhen Renditechancen 4Hedgefonds nutzen Geldschwemme 6aifm fordert Emissionshäuser heraus 8Potenzial bei Erneuerbaren Energien 10Private Equity boomt wieder 11

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Redaktion Paula Lehmann, Karl-Heinz Möller, Andreas Taler, Paul Trebol

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Parallelen treffen sich im Unendlichen. Diesen Satz kennt jeder aus der Physik. Auf das Hier und Heute projiziert könnte dieses Axiom dazu führen, dass sich – irgendwo und irgend-

wann – zwei Vermögen in unterschiedlicher Größe, die sich parallel entwickeln, am Ende doch auf ein und demselben Niveau treffen. Beispielsweise, indem die Zugewinne ab einer bestimmten Höhe per Progression weggesteuert würden. Parallelwelten – eine Illusion, ein Alptraum oder ein schönes Szenario? Dann würden wir zumindest theoretisch entweder nie reich, oder nie arm, oder irgendwann alle gleich sein. Je nach Sichtweise ein schrecklicher oder schöner Gedanke. Vielleicht ein neuer Ansatz für Mathematiker in Richtung Wohl-fahrtstheorie beziehungsweise Wohlstandsgeometrie.

Matheexperten würden das Problem vielleicht irgendwann zu programmieren wissen. Sie füttern bekanntlich schon die Finanzbranche mit sinnvollen und weniger sinnvollen Algorithmen, um mit mega-schnellen Rechnern das Auf und Ab an der Börse zu beherrschen. Aber bevor sich die Geraden treffen, bleibt heute die Erkenntnis, dass aktuell die Abstände dazwischen groß bleiben. Zu groß? Eine breite Masse beklagt sich über die existierenden Parallelitäten. In der realen Welt heißen sie arm und reich, verschuldet und nicht verschuldet, schwach und stark, schnell und langsam. Und darüber lohnt es schon, intensiv nachzudenken und hin und wieder inne zu halten. Die Menschen sind nicht alle gleich - wie wir alle wis-sen. Schon gar nicht von Geburt an. Aus dieser Sicht kann das Ziel bei der Vermögensanlage nicht maxi-mieren heißen. Vermehren, ja! Das sollte drin sein.

Auch deswegen reden wir in dieser Publikation über Geld, Renditen und Investments. Und das ist auch gut so. Denn ‚Money makes the world go round’ ist nicht nur ein Song. Sparen, investieren, konsu-mieren lauten die Übungen. Und so sollte auch die Reihenfolge sein. Wer verdient und spart, oder es für andere tut, beispielsweise Institutionelle wie Pen-sionsfonds, Stiftungen oder Versicherungen, wird versuchen, dieses Kapital zu schützen und zu mehren. Allerdings läuft es in der Finanzwelt auch sechs Jahre nach Lehman alles andere als rund. Die Welt steckt immer noch im Krisenmodus. Unterdessen haben sich nicht nur hierzulande die Strukturen, die regulatori-schen Rahmenbedingungen und die Anlagestrategien und -philosophien signifikant verändert. Vor diesem

Hintergrund bleiben die Märkte auch 2013 herausfor-dernd. Unruhe und Unsicherheit dirigieren die Agenda.

Für großes Branchen-Rumoren sorgen neue Maß-nahmen der staatlichen Regulierung. aifmd wird den Algorithmikern vorgesetzt. Es ist ein erneuter Ver-such der Bürokraten, den Mächtigen aus der irrealen Welt etwas entgegenzustellen. In guter Absicht, wohl wahr. Zum Schutze der Anleger. Ein schärferer Wind von vorne bläst da vor allem in der Fondsebene. Wo zugegebener Maßen viele schwarze Schafe grasten. Dabei hielten diese Fonds mit Container-Schiffen, Passagier-Flugzeugen, Studentenwohnheimen oder Windkraftanlagen immerhin noch vage Verbindung zur realen Welt. Aber welch ein bürokratisches Mon-strum steht da vor den Beteiligten! Und: Wird es Kernprobleme der Branche lösen können? Vor allem bevor sich die Parallelen im Unendlichen treffen?

Bis dahin gehen die Geschäfte weiter. Waren in den vergangenen Jahren besonders die Anleihenmärkte im Fokus des Interesses, sucht der Anleger heute nach alternativen Vehikeln. Neue Wege bei der Portfoliodi-versifizierung zu gehen, lautet die Herausforderung. Investoren, die über einen Vermögenserhalt hinaus wollen, kommen um die Beimischung ganz besonders adaptierter Anlageformen nicht herum. Analyse und gute Literatur können dabei erste Impulsgeber sein.

Karl-Heinz Möller Chefredakteur

Finanzwelt im Rumpelmodus

Das Papier der Publikation, die im aufgeführten Trägermedium erschienen ist, stammt aus verantwortungsvollen Quellen.

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Eine Publikation des Reflex Verlages alternative investments 3

Das Jahr 2013 wird für die Alterna-tive-Investment-Branche eine Zei-

tenwende sein. Am 22. Juli 2013 treten sowohl das Kapitalanlagegesetzbuch (kagb), das deutsche Umsetzungsgesetz zur aifm-Richtlinie, als auch das steu-erliche Begleitgesetz, das aifm-Steuer- Anpassungsgesetz, in Kraft. Es folgt die Anpassung der Anlageverordnung, die für Versicherungsunternehmen – eine der wichtigsten Anlegergruppen – die sich durch das kagb neu ergebenden Anlagemöglichkeiten in sogenannte al-ternative Investmentfonds (aifs) nach-vollziehen wird. Die Arbeiten am kagb und am steuerlichen Begleitgesetz sind weitgehend abgeschlossen. Kritisiert

werden beide Vorhaben insbesondere mit Blick auf die Belange der professio-nellen Anleger, die in der anhaltenden Niedrigzinsphase nach sinnvollen An-lagemöglichkeiten suchen, die zur Ren-dite-Risiko-Optimierung des Portfolios beitragen können. Dies sind eben nicht traditionelle Anlagen zum Beispiel im Rentenbereich, sondern Anlagen in den Segmenten Infrastruktur, erneuerbare Energien, Private Equity, oder auch Ab-solute Return.

Impulse fehlenIm Grundsatz wird das kagb den

Zugang zu alternativen Anlageklassen und -strategien zwar fördern. Produkt-

regulierung und Anlageverbote auf der einen Seite, steuerrechtliche und bilan-zielle Restriktionen auf der anderen Sei-te drohen aber positive Elemente dieses Gesetzes zu konterkarieren. Insgesamt ist zu bemängeln, dass mit diesen wichtigen Gesetzesvorhaben zu wenige Impulse für die Anlage in Alternative Investments und den Fondsstandort Deutschland gesetzt werden. Gerade diese werden aber benötigt.

Die Entwicklung des Garantiezinses in der Versicherungswirtschaft macht deutlich genug, dass mit Anleihen & co keine vernünftige private Altersvorsor-ge erfolgen kann. Dies muss auch die Politik endlich anerkennen! n

gastbeitrag kagb und aifm-Steueranpassungsgesetz

Startschuss für alternative InvestmentfondsFondsstandort Deutschland quo vadis?

Frank Dornseifer, Geschäftsführer Bundesverband Alternative Investments e.v. (bai)

leitartikel

Ohne Risiko keine ChanceSo lang die Zinsen niedrig bleiben, sind Alternative Investments für Investoren unverzichtbar.

von karl-Heinz möller

Ein großartiges Jahr sagen Hedge-fonds-Experten der Branche vor-

aus. Kein Wunder. Wo sollen die Mil-liarden Dollars und Euros auch hin! Eine Geldlawine ohne gleichen rollt um den Globus auf der Suche nach lohnen-den Investments. Dabei geht es immer um die Balance von Chance und Risi-ko. Branchenkenner schätzen Engage-ments allein in Hedgefonds 2013 auf mehr als 120 Milliarden Dollar. Auch die Börse profitiert von der hohen Li-quidität im Markt. Sie ist der Treibstoff der Gegenwart.

Ebenso hält die durch die Finanz-krise hervorgerufene Flucht in die Sachwerte an. Neben Immobilien boo-men Anlagen in Rohstoffe. Der Han-del „Over-the-Counter“ (otc) mit Gold, Silber oder Platin am London Bullion Market oder dem London Platinum and Palladium Market (lppm) blüht. Wald ist ein Renner, Fonds mit exotischen Dingen wie Sandelholz oder Seltene Erden machen Furore. Selbstverständ-lich geht es dabei auch um Spekulation. Klassiker sind hier Rohöl, Erdgas, aber auch Schweinehälften und Weizen.

Ohne kompetente Informationen kein nachhaltiger AnlageerfolgGut, wer sich in diesen Dingen aus-

kennt, bevor er sein Geld investiert. Wer glaubt, dass dabei institutionelle An-leger immer die richtige Nase haben, irrt gewaltig. Selbst Profis wie George Soros oder die lange bewunderten Pro-fessoren des Stiftungsfonds der Har-vard University griffen hin und wieder in den falschen Topf. Wer kann auch schon politische Unruhen, Ernteaus-

fälle oder Umweltkatastrophen sicher vorhersagen.

In jedem Falle sind aktuelle Infor-mationen das a und o. Etwa solche, wie die Redaktion die neuesten Fakten in dieser Beilage verpackt hat. Dazu ge-hören auch regulatorischen Entwick-lungen wie aifmd, die Abkürzung für Alternative Investment Fund Managers Directive. Verwalter alternativer Invest-mentfonds werden von der eu-Kommis-sion mit den Ursachen der Finanzkrise

in Verbindung gebracht. Im Rahmen umfassender Aufsichtsregeln wurden deshalb Regeln geschaffen, wie den Ri-siken unter Berücksichtigung der un-terschiedlichen Anlagestrategien ent-gegengewirkt werden kann.

Bei den Erneuerbaren Energien trifft alles zusammen. Ihre Weiterent-wicklung gehört zu den Herausforde-rungen des Jahrzehnts. Es ist die Um-wälzung im Energiemarkt, die eine große ökologische und ökonomische

Chance für das Land, für die Unterneh-men und die Investoren bietet. Inno-vationen und Investitionen benötigen viel Kapital. Wer es bereitstellt, bei-spielsweise in Form von direkten und indirekten Beteiligungen, kann eine solide bis hohe Rendite erwarten. Das Anlagespektrum ist aktuell breit gefä-chert. Institutionelle Investoren werden unter anderem die direkte Beteiligung suchen. Private Placements bei Offsho-reprojekten, Private-Equity-Modelle, Start-up-Finanzierungen, stille Betei-ligungen an Unternehmen im Bereich Speichertechnologien, Hedgefonds als flexible und umfassende Möglichkeit, weltweit in alle Varianten der Erneu-erbaren Energien wie Wasserkraft und Mega-Solarparks zu investieren, wären dafür bestens geeignet.

Finanzinvestoren in der VerantwortungWas nicht selten als Heuschrecken-

plage pauschal mit Private Equity in Verbindung gebracht wird, rettet viele gute Ideen und junge dynamische Un-ternehmen vor dem Aus. 2013 gibt es wieder mehr davon. Im Umfeld von Pri-vate Equity (pe) geschieht viel Gutes. Ka-pital und Know-how, das private und in-stitutionelle Investoren zur Verfügung stellen, sorgen für Wachstum und Inno-vation. Auch hierzulande. Lange lag das pe-Segment brach am Boden. Nun wird es wiederbelebt.

Aus der Heuschreckenplage kann auch eine Erfolgsgeschichte für kleine und mittelständische Unternehmen werden. Für Investoren lohnt sich das Risiko, wenn es in einem anspruchsvol-len Umfeld geschieht. Einen Einstieg bietet diese Publikation. nAuch in der Frankfurter Bankencity spielen Alternative Investments eine herausragende Rolle.

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4 alternative investments Eine Publikation des Reflex Verlages

artikel Rohstoffinvestments

Kupfer & Co sorgen für DynamikIn ein diversifiziertes Depot gehören Rohstoffe. Investments sind allerdings mit hohen Risiken verbunden.

von Paula leHmann

Als der Goldpreis Anfang April bin-nen weniger Tage um fast 200 Dol-

lar einbrach, war der Aufschrei bei vielen Anlegern groß. Doch Kurskor-rekturen gehören auch im Rohstoffin-vestment dazu, weiß Frank Dornfseifer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Alternative Investments (bai) in Bonn: „Es geht eben auch an den Rohstoff-märkten nicht immer nur nach oben.“

Dabei gilt Gold nach wie vor als kri-sensicheres Investment. Hinzu kommt, dass es als Edelmetall einer der wenigen Rohstoffe ist, den Privatanleger auch in physischer Form besitzen können. Für einige Anleger nicht irrelevant.

Fonds, Zertifikate oder RohstoffaktienGrundsätzlich allerdings eignen

sich Direktanlagen nur für Profis. Für Privatanleger gibt es mittelbare An-lagemöglichkeiten, zum Beispiel über Investmentfonds oder strukturierte Produkte. Entsprechende Fonds inves-tieren zum Teil in Terminkontrakte auf Rohstoffe, einschlägige Rohstoffindizes oder aber in Aktien mit Rohstoffbezug, also Minen-, Förder- oder auch Agrar-unternehmen. Der Vorteil hier: Der Fondsmanager hat einen umfassenden Überblick über die Rohstoffmärkte und -entwicklungen und das entsprechen-de Know-how. Außerdem zählen Roh-stofffonds wie alle anderen Fonds zum Sondervermögen, sie sind also im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.

Und das ist nicht unerheblich, weiß auch Frank Dornseifer: „Wenn Anleger statt in Fonds in Rohstoffzertifikate in-vestieren, müssen sie sich immer auch des Emittentenrisikos bewusst sein.“ Das bedeutet: Geht der Emittent des Kontrakts insolvent, besteht das Risiko eines Totalverlusts. Frank Dornseifer rät deshalb zur Vorsicht bei unbekann-ten Emittenten. Hier sollte also darauf geachtet werden, dass der Emittent nicht in finanzieller Schieflage steckt.

Darüber hinaus haben viele Anbie-ter auch Rohstoffindizes oder Termin-kontrakte im Programm. Da Termin-kontrakte allerdings zeitlich begrenzt sind, die Zertifikate aber in der Regel über das Fälligkeitsdatum hinaus wei-terlaufen, müssen die Emittenten in re-gelmäßigen Abständen die auslaufen-den Kontrakte durch neue ersetzen. Sie „rollen“ deshalb kurz vor dem jeweili-gen Laufzeitende auf den nächsten fäl-ligen Kontrakt. Sind die längerfristigen Kurse höher, kommt es beim Rollen zu Verlusten.

Gold, Erdöl oder KupferAuf die Frage, in welche Rohstoffe

investiert werden kann, gibt es unzäh-lige Antworten. Edelmetalle sind die einzigen Rohstoffe, die für Privatanle-

ger auch in physischer Form Sinn erge-ben. Aber auch Investments in zum Bei-spiel Industriemetalle können reizvoll sein. Denn der Bedarf an Kupfer und co steigt stetig, nicht zuletzt in den auf-strebenden Entwicklungs- und Schwel-lenländern wie Brasilien, Russland, China oder Indien.

Ähnlich verhält es sich mit Energie-trägern wie Erdöl oder Gas. Daneben stehen aber auch noch Agrarrohstoffe, also Ernteerträge auf der Liste, ebenso Anlagen in Wald oder landwirtschaftli-che Nutzflächen. Verschiedene Rohstof-fe werden allerdings von verschiedenen Faktoren beeinflusst, deren Wirkungs-grade Anleger kennen sollten.

Zu Rohstoffinvestments rät Frank Dornseifer vom bai deshalb generell nur Anlegern, die die jeweiligen Pro-dukte und die dahinter steckende Strategien nebst etwaiger Risiken ver-stehen. „Wer Begriffe wie Contango und Backwardation nicht kenne, sollte nicht über Terminkontrakte investie-ren.“ Zudem müssen Anleger im klas-sischen Rohstoffbereich auch mit Vola-tilität umgehen können. Zwar werden

die Preise vor allem durch Angebot und Nachfrage beeinflusst. Dennoch funkti-onieren Rohstoffmärkte nach anderen Gesetzen als andere Anlagen: Bricht in Russland eine Dürre aus, lässt das die Weizenpreise steigen. Und leiden in Florida die Orangenbäume unter Pilz-befall, verteuert sich der Orangensaft. Rohstoffinvestments reagieren nicht auf Zinsanpassungen oder Gewinn-warnungen, sondern auf Ernteberich-te, Unwetterwarnungen oder Unfällen bei Pipelines. Zudem ist der geopoliti-sche Einfluss, insbesondere bei Öl, ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Preisbildung. Und Rohstoffe wer-den fast immer in us-Dollar gehandelt, für europäische Anleger ein enormes Währungsrisiko.

Ein Rohstoffinvestment ist kein SparbuchVorsicht ist vor allem geboten, wenn

Anleger Rohstoffinvestments als Alter-native zur traditionellen Spareinlage sehen. Denn wie alle alternativen In-vestments gilt auch hier: Diversifika-tion zählt. Rohstoffkontrakte eignen

sich zur Rendite-Risiko-Optimierung eines Portfolios. „Gänzlich auf Sparein-lagen zu verzichten wäre ebenso töricht wie alles in Rohstoffe zu investieren“, so Dornseifer. Angeraten ist ein Roh-stoffanteil in Höhe von fünf bis 20 Pro-zent am Gesamtdepot, wobei die Höhe variierten kann – je nach Risikoappetit und Kenntnisstand des Anlegers. „Und schließlich sollte immer eine langfris-tige Anlagestrategie im Vordergrund stehen“, fordert Dornseifer.

Allerdings sollten Rohstoffe eben auch im Hinblick auf eine Beimischung zur vielfältigen Anlagestruktur nicht vergessen werden. Auch, weil Roh-stoffpreise aktuell von niedrigen Op-portunitätskosten profitieren. Das be-deutet: je geringer der Realzins, desto geringer auch der entgangene Gewinn aus einer alternativen Anlage in ein ri-sikoloses Investment, zum Beispiel ein Festgeldkonto. Die Attraktivität eines Rohstoffinvestments steigt also, sobald die Attraktivität eines risikolosen Inves-tments abnimmt.

Zudem können Rohstoffe nicht als homogene Anlageklasse angesehen werden. Anleger müssen die unter-schiedlichen Einflüsse verschiedener Rohstoffarten bei der Preisentwick-lung berücksichtigen. Haben sie diese Einflussfaktoren im Blick, können ri-sikoorientierte Anleger auch über kurz- bis mittelfristige Engagements in ein-zelnen Rohstoffen die Gesamtrendite des Portfolios verbessern.

Risiken überblickenOb Rollverluste, Währungsschwan-

kungen oder die Auswirkungen von Po-litik und Wetter – Risiken gibt es also viele im Rohstoffsegment. Doch un-terschiedliche Produktmechanismen reduzieren einzelne Unwägbarkeiten. Bonuszertifikate beispielsweise mini-mieren Risiken mittels Teilschutzfunk-tion. Eine zusätzliche Währungssiche-rung umgeht das Währungsrisiko und schützt so auch vor etwaigen Kursver-lusten, Anleger partizipieren bei sol-chen Produkten nur an der Wertsteige-rung der jeweiligen Rohstoffe.

Auch vor Rollverlusten können An-leger sich schützen, indem sie auf Pro-dukte zurückgreifen, die das Rollver-fahren optimieren. Die Rollmethodik ist bei den verschiedenen Emittenten unterschiedlich. Was sie vereint, ist, dass sie mit Hilfe einer optimierten Rollmethode nicht nur Verluste vermei-det, sondern zum Teil sogar Rollgewin-ne erzielt. Die Performance dieser rol-loptimierten Rohstoffindizes ist daher in der Regel deutlich höher als die ver-gleichbarer Rohstoffindizes ohne eine spezielle Optimierung.

Anleger können daher entscheiden, welches Risiko sie tragen wollen und welches nicht. Das hat allerdings auch immer Auswirkungen auf mögliche Renditechancen. n

Aufgrund des steigenden Bedarfs kann auch eine Investition in Industriemetalle sinnvoll sein.

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Eine Publikation des Reflex Verlages alternative investments 5

» In den vergangenen Jahren waren Rohstoffanlageprodukte zunehmend in (institutionellen) Portfolien vertreten, meist zu Diversifikationszwecken. Die Korrelation mit Risikoanlagen scheint jedoch höher denn je zu sein. Sind Rohstoffanlagen noch eine strategische Investition oder muss man sich mit ihnen in einem eher taktischen Ansatz beschäftigen? Zunächst einmal sollte man sich

in Erinnerung rufen, dass die strate-

gische Rolle von Rohstoffen nicht auf die Diversifikation beschränkt ist, da Rohstoffanlagen in inflationärem Um-feld und im Fall schwerwiegender geo-politischer Ereignisse immer noch ein wertvolles Hedging-Instrument sind. Es ist aber natürlich richtig, dass die Korrelation mit Risikoanlagen in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Man könnte sogar argumentieren, dass die massiven, im Namen der Diversifika-tion getätigten Investitionen im Roh-stoffbereich in den letzten fünf Jahren paradoxerweise zu dieser höheren Kor-relation beigetragen haben, da das Aus-balancieren von Multi-Asset-Portfolien einen direkten Einfluss auf die Roh-stoffmärkte haben kann.

Dennoch sollte man im Hinter-kopf behalten, dass das gegenwärtige Markt umfeld eine Ausnahme darstellt und dass die überragende Bedeutung externer Treiber – allen voran Geldpoli-tik und Risikofreude – auf den Rohstoff-märkten nicht die Regel ist.

» Das heißt, Sie gehen nicht davon aus, dass dies von Dauer ist? Nein und zwar aus zwei Gründen:

Erstens dürfte sich das makroökono-mische Umfeld zunehmend, wenn auch langsam, normalisieren und zweitens könnte sich die Fundamentaldatenlage für viele Rohstoffe nach einigen Jahren Angebotsdefizit und schnell wachsen-der Nachfrage verändern, was zu ei-ner geringeren Reagibilität gegenüber

Nachfragefaktoren führen würde. Der amerikanische Erdgasmarkt (oder auch der Markt für Agrarrohstoffe) erinnert auf ernstzunehmende Weise daran, wie leicht Veränderungen der Funda-mentaldaten schwerer wiegen können als der Einfluss externer Treiber.

» Welchen Platz sollten Rohstoff-anlagen demnach in einem Portfolio einnehmen? Müssen die Anleger sich zwischen Performance und Diversifikation entscheiden? Rohstoffanlagen sind nicht auf pas-

sive Anlagen, das heißt auf die Nachbil-dung von Rohstoffindizes, beschränkt. Rohstoffe sind vielmehr auch eine An-lageklasse, die sich gut für die Entwick-lung von Alpha-Strategien eignet, seien sie systematisch oder diskretionär. Die Integration von Alpha-Strategien in ein Rohstoff-Portfolio, entweder eigenstän-dig oder eingebettet in Long-Only-Pro-dukte, ist ein guter Weg um sich eine zusätzliche Quelle diversifizierter Ren-diten zu erschließen.

» Was würden Sie abschließend für den besten Weg halten, um mittel- bis langfristig in Rohstoffe zu investieren? Wenn Sie sich die langfristigen

Vorteile von Rohstoffanlagen als Hed-ging-Instrument gegen Inflation und/oder geopolitische Ereignisse zu Nut-ze machen und dabei gleichzeitig die

Robustheit Ihres Portfolios verbessern wollen, indem Sie es um eine dekorre-lierte Renditequelle erweitern, teilen Sie am besten den strategischen Anteil des Portfolios, den Sie für Rohstoff-anlagen vorsehen wollen, zwischen Long-Only-Produkten und reinen Al-pha-Strategien auf. Wenn Sie nur eine der beiden Komponenten realisieren, riskieren Sie, dass Ihnen für eine lange Zeitspanne alle Vorteile der Investition in Rohstoffe entgehen. n

interview Rohstoffe

„Öl, Gold und Soja ins Depot?“

Regulierte Fonds, die alternative An-lagestrategien umsetzen, sind seit

der Finanzkrise auf starkes Interesse der Anleger gestoßen. Diese Fonds set-zen aktive Strategien mit hohen Frei-heitsgraden ein und können ohne Be-rücksichtigung von Referenzindizes den Investitionsgrad aktiv variieren. Die Gründe für die erhöhte Nachfra-ge sind vielfältig: Alternative Fonds aus weniger regulierten Ländern sind mit Imageeinbußen in Folge von In-transparenz, Illiquidität oder Rechts-unsicherheiten behaftet. Eine strik-tere Regulierung sowie das anhaltende Niedrigzinsumfeld führten zudem zur verstärkten Suche nach Alternativen.

Große Fonds-VielfaltEnde 2008 verwalteten Fonds mit

alternativen Strategien 34 Milliarden Euro, bis heute konnte dieser Betrag auf über 150 Milliarden Euro ausgebaut werden. Ähnlich verhält es sich mit der Anzahl der Fonds, die im gleichen

Zeitraum von 280 auf über 920 stieg. In-vestoren steht somit ein breites Anla-gespektrum mit verschiedenen Strate-gien offen. Die größte Vielfalt gibt es bei den alternativen Aktienfonds mit über 300 Fonds. Von dem aktuellen Niedrig-zinsumfeld profitierten vor allem al-ternative Anleihefonds, die zusammen cirka 60 Milliarden Euro verwalten. Auf-grund der sehr unterschiedlichen Stra-tegien wird das Risiko, dem ein Anleger ausgesetzt ist, in hohem Maße durch die Fähigkeiten der Fondsmanager be-stimmt, das Portfolio entsprechend der Marktgegebenheiten auszurichten, da Marktschwankungen hier weniger Ein-fluss besitzen als zum Beispiel bei tra-ditionellen Aktienanlagen. Im Zweifels-fall ist es daher ratsam auf Manager mit ausgewiesener Expertise oder erfahre-ne Dachfondsmanager zu setzen. n

Autor: Michael Busack, Geschäftsführender Gesellschafter, Absolut Research GmbH

gastbeitrag Alternative ucits

Risikoreduzierung mit Alternative-Strategy-FondsEine gründliche Fondsauswahl ist Voraussetzung für erfolgreiches investieren.

Alternative Strategy Fonds – Anzahl und Assets under Management / Quelle: Absolut Research GmbH, 2013

Jean-Philippe Olivier, Head of Commodity Invest-ments, Theam, ein bnP Paribas Investment Partner

Tobias Bockholt, Leiter Institutional Sales, bnP Paribas Investment Partners

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6 alternative investments Eine Publikation des Reflex Verlages

von karl-Heinz möller

Ein großartiges Jahr sagen Hedge-fonds-Experten voraus. Laut einer

Umfrage der Deutschen Bank schät-zen Branchenkenner das Investment in Hedgefonds 2013 auf mehr als 120 Milli-arden Dollar. Der Aufschwung, der seit längerem an den Aktienmärkten zu be-obachten ist, verschafft dem Sektor zu-sätzlichen Treibstoff. Obwohl in der klassischen Lehre Hedgefonds antizy-klisch innerhalb eines Depots wirken und ein Gegengewicht zu den Ampli-tuden der Kurse bilden sollen, reagie-ren viele Anleger bei Börsenabschwün-gen zyklisch. Sie ziehen Kapital aus den Hedgefonds ab. Vice versa bei steigen-den Kursen. So werde nach Meinung von Marktbeobachtern das in Hedge-fonds investierte Gesamtvolumen dem-nächst die 2,5 Billionen Dollargrenze erreichen.

Seit den neunziger Jahren wuchs die Branche weltweit. Etwa 7.000 dieser vor allem für Institutionelle interessanten

Fonds gab es einmal. Allerdings ha-ben die Turbulenzen im Finanzmarkt 2009 für eine Säuberung gesorgt und das Wachstum der Branche gebremst. Auch wegen der hohen Risiken gilt eine Geldanlage via Hedgefonds eher als eine Angelegenheit für Profis mit genü-gend Kapital. Auch diese Erkenntnis ist eine Folge der Krise, in der doch einige dieser Fonds in die Insolvenz gingen.

Im jährlichen Bericht der Deut-sche Bank, in dem 324 institutionelle Investoren befragt worden, die ein An-lagekapital von 1,2 Billionen Dollar in Hedgefonds repräsentieren, ist wieder die Rede von vielversprechenden Per-spektiven. Vor allem Anbieter, die den Pensionsfonds, Stiftungen, Dachfonds, Versicherungsunternehmen, Bera-tungsfirmen, Privatbanken und Family Offices einen Track-record mit konstan-ten Erträgen vorweisen könnten, wür-den weiterhin und wieder eine lukrative Option sein.

Als Strategien werden nach wie vor das Erkennen und Ausnutzen von

Fehlbewertungen bei Wertpapieren verfolgt. Beispielsweise werden unter-bewertete Aktien gekauft und als Ge-genposition überbewertete Aktien leer verkauft. Geld verdienen die Hedge-fonds, wenn die Kurse der unterbewer-teten Aktien steigen und die der über-bewerteten fallen. Oft wird in diesem Zusammenhang auch mit Fremdkapi-tal operiert, das via Hebel die Rendite erhöht (Leverage-Effekt).

Weiterhin sind Fusionen ein Ziel von Hedgefonds. Hier steigen in der Regel die Aktien des zur Übernahme avisierten Unternehmens. Spekulation ist gleichfalls ein großes Thema. Roh-stoffe und Währungen gehören zu den beliebtesten Medien. Investments in solche Fondsvarianten machen vor al-lem dann Sinn, wenn sie die Allokati-on eines großen Depots ergänzen und wenig Korrelationen zu anderen Assets aufweisen.

Die durchschnittliche Rendite von Hedgefonds hätte nach Aussagen von Experten 2012 bei etwa sechs Prozent

gelegen, inklusive Gebühren. Dabei habe sich die Renditeerwartungen der Anleger grundlegend geändert. Zähl-te früher nur der absolute Ertrag, sei heute das eingegangene Risiko ein ent-scheidendes Kriterium.

In der aktuellen Diskussion spie-len die Rufe nach Regulierung immer wieder eine große Rolle. Ereignisse wie der Madoff-Skandal haben die Welt der Hedgefonds verändert. Transparenz lautet das Reizwort, auch wenn die Hed-gefonds-Branche – natürlich – gegen jegliche staatliche Einmischung pro-testiert. Einerseits wird Anlegerschutz propagiert und gefordert. Andrerseits macht sich die Erkenntnis breit, dass der Einfluss von Hedgefonds über-schätzt werde. Interessant dabei ist die Tatsache, dass die Zahl der Hedgefonds in der aktuellen Krise innerhalb kurzer Zeit dramatisch schrumpfte. Dagegen explodiert die Zahl der Neugründun-gen. Demnach hat der Charme von Hedgefonds wieder Konjunktur. n

artikel Multistrategien

Zurück im SpielOb Institutionelle oder vermögende Private, Hedgefonds steigen wieder im Kurs der Anleger.

Investoren profitieren aktuell von der Weiterentwicklung der Hedgefonds-

industrie. Die ucits-Vorgaben sorgen für verbesserte Transparenz und Liqui-dität, Regulierung durch eine Aufsichts-behörde, ein hohes Maß an Risikosteu-erung und letztendlich eine erhöhte Fungibilität. Jedoch erfordern Invest-mentbeschränkungen sowie ein Trade- off zwischen Liquidität und Performance eine eingehende Due Dili gence der zugrundeliegenden ucits-Struktur. Offshore-Fonds hingegen weisen ge-genüber ihren ucits-Pendants einen höheren Performance-Erwartungs-wert bei gleichzeitig geringerem Risiko auf. Ebenfalls bieten Offshore-Hedge-fonds im Vergleich zum ucits-Strate-gieuniversum eine größere Möglich-keit in unterschiedliche Strategien zu investieren. Anders als ucits-Fonds

bieten Offshore-Hedgefonds ein sehr breites Spektrum alternativer

Performancequellen. ucits weisen oft eine höhere Aktienmarktabhängigkeit

als Offshore-Hedgefonds auf. Daher bietet sich in der Allokation zu Hedge-fonds ein Core-Satelliten-Ansatz an, der eine optimale Kombination von liqui-den ucits- mit Offshore-Managern ver-bindet. Somit lassen sich Renditen von vier bis sechs Prozent per annum mit reduziertem Risiko generieren. Feri in-vestiert bereits seit 1999 in Hedgefonds und verwaltet aktuell ein Hedgefonds-volumen von cirka einer Milliarde Euro für Ihre Kunden. n

Offshore oder ucits-Hedgefonds, was ist attraktiver?

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Weitere InformationenMarcus StorrHead of Hedge FundsFeri Trust [email protected] 06172 / 916 37 14

Investierbare Hedgefondsstrategien / Quelle: Feri Trust GmbH, 2013

Auch wegen der hohen Risiken gilt eine Geldanlage via Hedgefonds eher als eine Angelegenheit für Profis mit genügend Kapital.

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Eine Publikation des Reflex Verlages alternative investments 7

» Welche Vorteile hat ein Fund of Hedge Funds fohf in Finanzkrisen, wenn er besondere Kompetenzen in Assets der Kategorie ‚fixed income‘ und ‚credit opportunities‘ vorweist?Ayaltis ist ein spezialisierter Fund of

Hedge Funds (fohf) Advisor und wurde im Oktober 2008 inmitten der Finanz-krise gegründet. Die damaligen Markt-verwerfungen haben Auswirkungen bis heute und das seither bestehende „Risk-On/Risk-Off“ Umfeld bietet ei-nen guten Nährboden für jene Hedge-

fonds, welche die globale Wirtschaft anhand eines „Fixed-Income „Mindset“ betrachten.

Jedes Gebilde von Unternehmen über Privathaushalte bis hin zu Staaten verfügt über eine Bilanz, die entweder solvent oder insolvent ist. Unsere un-terliegenden Manager haben ein tie-fes Verständnis für Kapitalstrukturen und wissen, ob die Bilanzaktiven unter Berücksichtigung der Schulden das Ei-genkapital rechtfertigen, ohne sich da-bei auf Multiples zu stützen, die durch Hoffnung auf Wachstum getrieben werden.

» Wie nutzen Fonds manager die Vorteile von makro öko-nomischen Ungleichgewichten, Marktströmungen und Liquidität?Aktive Asset Manager wie Hedge-

fonds mit Fokus auf Relative Value Strategien, die nicht auf eine bestimm-te Marktrichtung setzen, können in Zeiten von „Risk-on/Risk-off“ von den Verwerfungen der einzelnen Fixed In-come Kreditpapiere profitieren. Dabei spielt die Absicherung der „Tail Risks“ eine wichtige Rolle, welche beispiels-

weise durch Long-Volatility Positionen umgesetzt werden kann. Die Liquidi-tätsschwemme der Zentralbanken hat bei vielen traditionellen Fixed Income oder Credit Märkten die Renditen stark reduziert. Für Hedgefonds erhöht sich damit die Möglichkeit, ein kostengüns-tiges Long und Short Portfolio aufzu-bauen, um damit Kreditspread-neutral zu sein.

In gewissen liquiden Märkten aber hat die erhöhte Liquidität die Rendi-techancen erhöht. Insbesondere ver-briefte Hypotheken in den usa (Agency Mortgage Backed Securities) profitieren weiterhin vom qe3 des Fed.

» Sechs Jahre nach dem Leh-mann-Kollaps befindet sich die Welt immer noch im einer gefährlichen Lage. Was können Investoren aktuell tun? Ist alles schlecht oder sehen sie ein Licht am Ende des Tunnels – für Private wie Institutionelle?Wir wollen nicht pessimistisch sein.

Fundamental sieht es immer noch düs-ter aus, technisch aber zeigt der Markt positive Signale. Eine grosse Unterstüt-zung ist natürlich die Geldschwemme

der globalen Notenbanken, die Jagd nach Renditen durch die „Financial Repression“. Das geht gut, so lange die Musik spielt. Die Prognosefähigkeit der Finanzmodelle ist reduziert durch die falschen Preissignale, insbesondere bei den Zinsen. Im Weiteren sind risikoar-me Anlagen wie Zinsprodukte überteu-ert. Anleger mit tieferer Risikofähigkeit sind gezwungen direkt in Aktien zu in-vestieren, die nicht ihrem Risikoprofil entsprechen. Für institutionelle oder private Anleger ist es unserer Meinung nach sehr wichtig die Asset Allokation in Funktion ihrer Risikofähigkeit zu positionieren. Da die Zinsprodukte kei-ne risikoentschädigten Renditen mehr abwerfen, sind Alternative Produkte wie spezialisierte Fund of Hedge Funds wieder eine attraktive Lösung. n

„Hedgefonds als Renten Substitute“

Werbebeitrag Interview

Son Nguyen, Partner und Head of Marketing, Ayaltis ag

Weitere InformationenAyaltis agLavaterstrasse 1018002 ZürichSwitzerlandT +41 43 / 501 37 60

www.ayaltis.com

Die Anlagerendite ist unbestritte-nermassen das wichtigste Kriteri-

um beim Entscheid, in eine bestimm-te Anlagekategorie zu investieren. In den letzten drei Jahren hat ein durch-schnittliches Hedgefonds-Portfolio ge-messen am hfri Fund Weighted Com-posite Index auf Jahresbasis mehr verloren respektive weniger gewonnen als ein Weltaktienportfolio. Historisch betrachtet ist dies jedoch nicht die Norm, sondern ein Phänomen der jün-geren Hedgefonds-Geschichte. In den Jahren 1990, 1992, 2000 und 2001, als der Weltaktienindex zwischen fünf und 17 Prozent verlor, erzielten Hedgefonds eine positive Rendite von fünf bis 21 Prozent. Auch 2002, als der Weltmarkt-index 20 Prozent einbüsste, konnte die „absolute return“-Story der Hedge-fonds-Industrie (ein Prozent) mehr oder weniger überzeugen.

Im annus horribilis von 2008 verlo-ren Hedgefonds 19 Prozent, während der msci um 40 Prozent einbrach. Auch hier wurde das Argument angeführt, dass 20 Prozent besser seien als 40 Pro-zent und damit der „absolute return“ gegenüber dem „relative return“ oben-auf schwinge. Doch seit 2011, als die Hedgefonds mehr verloren als der msci, greift diese Sichtweise nicht mehr. 2012 und das bisherige 2013 waren in vielerlei Hinsicht extrem positive Perioden für

Aktieninvestments. Hingegen konnten durchschnittliche Hedgefonds nicht mithalten.

Es ist zu hoffen, dass die talentier-testen Hedge fonds-Ma na ger nicht auf die nächste Krise angewiesen sind, um verlorenes Terrain aufzuholen. Und vielleicht ist ja der hfri auch tatsäch-lich kein adäquater Massstab mehr. n

gastbeitrag Hedgefonds

Quo vadis?

Markus Fuchs, Senior Counsel Swiss Funds Association sfa

Verteilung weltweit verwaltetes Vermögen der Hedgefonds 2000 7% 8% 14% 17% 54%2002 7% 9% 15% 27% 42%2004 8% 9% 15% 24% 44%2006 8% 18% 11% 23% 40%2008 12% 11% 15% 32% 30%2010 9,5% 25,5% 14% 29% 22%2011 9% 25% 16,5% 26,5% 23%

Stiftungen Unternehmen Pensionsfonds Dachfonds Einzelpersonen

Quelle: Financial Services Authority; Hennessee Group; TheCityuk, 2012

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8 alternative investments Eine Publikation des Reflex Verlages

artikel aifm-Richtlinie

Neue Ära für EmissionshäuserDie Aufsicht für Anlagen in Fonds soll verbessert werden. Verbraucherschützern geht es nicht weit genug.

von andreas taler

Am 24. April 2013 war es soweit: Der Finanzausschuss des Bundesta-

ges beschloss das „Gesetz zur Regu-lierung alternativer Investmentfonds“ – kurz aifm-Umsetzungsgesetz. Es wird für Manager sämtlicher Spezial- und Immobilienfonds – so unter ande-rem Hedgefonds, Private Equity Fonds, Rohstoff-Fonds und Infrastrukturfonds – erhebliche Veränderungen mit sich bringen. Höhere einmalige und lau-fende Kosten werden die Marktteilneh-mer zwingen, ihre Strategien und Ge-schäftsmodelle zu überprüfen.

Regelwerk für alle Investmentfonds Worum aber geht es in dem Gesetz?

Der deutsche Gesetzgeber hat damit die eu-Richtlinie für Verwalter alternativer Investmentfonds (aifm-Richtlinie) um-gesetzt. Dieses Kapitalanlagegesetz-buch schafft ein in sich geschlossenes Regelwerk für alle Investmentfonds und ihre Manager. Künftig werden ne-ben Offenen Immobilienfonds sowie Hedgefonds auch Private Equity Fonds als alternative Investmentfonds der Fi-nanzaufsicht unterstehen.

Die Verwalter alternativer Invest-mentfonds müssen dem Gesetz zufol-ge unter anderem ein angemessenes Risiko- und Liquiditätsmanagement einrichten, über besondere Sachkennt-nis, Erfahrung und Zuverlässigkeit ver-fügen sowie umfangreiche Berichts-pflichten gegenüber der Finanzaufsicht erfüllen. Die Fondsmanager erhalten einen sogenannten eu-Pass, der ih-nen den eu-weiten Vertrieb an pro-fessionelle Anleger erlaubt. Für Hedgefonds-Manager gelten besondere Transparenzpflich-ten, um den Aufsichtsbehör-den einen besseren Blick auf mögliche systemische Risiken zu geben und eine Abwehr von Gefahren zu ermöglichen.

Kritik kommt unter an-de rem vom Bundesverband Alternative Investments e.V. (bai). Diese richtet sich ins-besondere gegen steuerliche Neuerungen im Umfeld des aifm-Gesetzes.

So befürchtet der bai eine Diskriminierung alter-nativer Anlageklassen und -strategien durch das geplante

aifm-Steueranpassungsgesetz. „Insbe-sondere die Differenzierung zwischen privilegierten herkömmlichen Invest-mentfonds und den sogenannten

Investitionsgesellschaften ist für eine weitere Entwicklung alternativer Invest-ments am Standort Deutschland kont-raproduktiv“, heißt es beim Verband. Zu den Investitionsgesellschaften wer-den insbesondere alternative Invest-

mentfonds zählen, zum Beispiel aus den Bereichen Infrastruktur oder er-neuerbare Energien.

Gravierende Veränderungen für die InvestmentbrancheAuch das Beratungsunternehmen

pwc sieht gravierende Veränderungen auf die Investmentbranche zukommen. Die Regulierung gelte erstmalig für Ma-nager geschlossener alternativer Invest-mentfonds, die ihre Strategien, Organi-sation und Managementmodelle einer grundlegenden Analyse und in vielen

Fällen wohl sogar einer Neuaus-richtung unterziehen müssen.

Verbraucherschützern geht das Gesetz indes nicht weit genug. Sie hätten unter anderem gern ein Provisionsverbot für die Vermittlung von Finanz-produkten sowie ein Verbot des aktiven Vertriebs geschlosse-ner Fonds an Privatkunden

gesehen. n

In 69 Tagen, am 22. Juli 2013, tritt das neue Kapitalanlagegesetzbuch in

Kraft. Es setzt die europäische Richtli-nie zur Regulierung Alternativer Inves-tment Fonds Manager (aifm) um. Für geschlossene Fonds, die dann Invest-mentvermögen und geschlossene In-vestmentfonds heißen werden, ändert sich damit vieles. Aber nicht nur für sie, sondern auch für ihre Anbieter, den Vertrieb der Produkte und die Anleger. Was erwartet die Beteiligten?

Die Anbieter brauchen eine Zulas-sung der Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht. Dafür müs-sen sie zum Beispiel ihre Eignung, eine transparente Unternehmensstruktur, Prozesse zur Vermeidung von Interes-senkonflikten und eine externe Ver-wahrstelle für die Fondsgelder nach-weisen. Gibt es Probleme, kann die Finanzaufsicht dem nachgehen und die Zulassung auch wieder entziehen. Fonds mit nur einem Objekt müssen eine Mindestbeteiligung von 20.000 Euro festsetzen und dürfen nicht mehr als 60 Prozent an Fremdkapital aufneh-men. Berater und Vermittler müssen

die Beratung zum Fonds dokumentie-ren, die Kosten der Vermittlung müssen ausgewiesen werden. Anleger erhalten eine Übersicht zum Fonds auf maximal drei Seiten (wesentliche Anlegerinfor-

mation, kurz wai) und können sich so schneller mit dem Produkt vertraut ma-chen. Sie profitieren aber auch von allen anderen Anforderungen des Gesetzes, weil es Anbieter und Fonds transparen-

ter macht und die Hürden für unseriöse Produkte deutlich erhöht. n

Autor: Rechtsanwalt Eric Romba,Sprecher und Haupt-geschäftsführer vgf Verband Geschlossene Fonds e.v.

gastbeitrag Geschlossene Investmentvermögen

Countdown zur neuen FondsweltNeues Gesetz für Kapitalanlagen.

Regulierung geschlossener Fonds seit dem Jahr 2005 / Quelle: vgf Verband Geschlossene Fonds e.v., 2013

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Eine Publikation des Reflex Verlages alternative investments 9

» Was bezweckt der Gesetzgeber mit der Verpflichtung der Emissionshäuser zur Zusammenarbeit mit einer Verwahrstelle nach den neusten Richtlinien der aifm?Die Umsetzung der aifm-Direkti-

ve (aifm) durch das Kapitalanlagege-setzbuchs (kagb) reguliert die Verwal-ter alternativer Investmentfonds. In Deutschland sind besonders die ge-schlossenen Fonds und ihre Manager

betroffen. Erklärtes Ziel ist der umfas-sende Anlegerschutz – das unter ande-rem durch die umfassenden Überwa-chungs- und Kontrollfunktionen der Verwahrstellte erreicht werden soll.

» Wo ergeben sich daraus Chancen für Emissionshäuser und welche Probleme sind dabei zu berück-sichtigen und zu lösen?Bisher waren die Emissionshäu-

ser individuell organisiert und hatten

ihre eigenen Arbeitsprozesse imple-mentiert. Durch das Umsetzungsge-setz, dem kagb, werden nun Verände-rungsprozesse initiiert, die neben der Wahrnehmung neuer, vereinheitlichter Pflichten und Aufgaben auch zur Ein-bindung neuer Parteien führen. Die Folge sind umfangreiche Änderungen in den täglichen Abläufen. So muss eine neutrale Verwahrstelle künftig bei einigen Prozessen zwingend einge-bunden werden. Die Emissionshäuser müssen hier eine entscheidende Wei-chenstellung ihres Geschäftsmodells vornehmen. Sie stehen aktuell vor der Entscheidung, ob sie den aufwändigen kvg-Lizenzprozess durchlaufen wollen, was mit erheblichem Aufwand verbun-den ist. Alternativ können die Emissi-onshäuser eine Master kvg nutzen, die für mehrere Emissionshäuser agiert. Dann könnten sie sich auf ihre Kern-kompetenzen Vertrieb und Verwaltung der Fonds konzentrieren.

» Welchen Zusatznutzen bringen die Verwahrstellen in den Gesamtprozess?Ab 22. Juli 2013 werden die Verwahr-

stellen durch die Umsetzung des kagb einen wichtigen Beitrag zum Schutz al-ler Retail- und Institutionellen Anleger

leisten. Für die Anleger geschlossener Fonds kontrolliert die Verwahrstelle beispielsweise den Eigentumserwerb der Assets oder überwacht die gesam-ten Zahlungsflüsse des Fonds. Darüber hinaus muss die Verwahrstelle bei be-stimmten Geschäften vorab ihre Zu-stimmung erteilen.

» Wie aktiv suchen Emissions-häuser aktuell nach Verwahr-stellenpartnern und worauf sollten sie bei der Auswahl achten?Einige Emissionshäuser sind be-

reits voll im Entscheidungsprozess oder haben ihre Entscheidung schon getrof-fen. Andere zögern noch. Nicht ganz verständlich, denn dauerhaft kommen sie nicht um eine neutrale Kontrollins-tanz herum. Ich glaube, dass die Ex-pertise bei Assetklassen und Prozessen eine entscheidende Rolle bei der Aus-wahl der Verwahrstelle spielen wird. Ein fundiertes Know-how im Immobi-lienbereich ist auch für andere Asset-klassen wegweisend. Wichtig für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung sind hohe Flexibilität, die Bereitschaft für Innovationen sowie eine ausgeprägte Kundenorientierung. n

interview Verwahrstellen im Kontext der aifm-Richtlinien

„Großer Beitrag zum Anlegerschutz“

» Herr Schütz, was ist die Idee hinter Rare & Fine?Wir bieten Anlegern die Kombinati-

on von Investitionen in Sachwerte und Leidenschaft für seltene historische Uhren. Wir verbinden also Rendite mit Emotionen.

» Ist die Assetklasse Luxus nicht längst besetzt? In diesem Segment gehören wir zu

den Pionieren. Der Charme von Invest-ments in seltene Uhren, liegt neben dem Wertsteigerungspotenzial auch darin, dass es sich um mobile Sachwer-te handelt. Unsere Anleger können sich nicht nur Uhren aus dem Portfolio aus-leihen, sondern haben auch die Mög-lichkeit Portfoliouhren zu erwerben.

» An welche Investoren richtet sich das Angebot? Nach dem Erfolg unserer Privatplat-

zierung erstellen wir gerade ein öffent-liches Angebot für vermögende Privat-kunden und erfahrener Anleger.

» Welche Rendite-Ziele verfolgen Sie?Wir streben eine Rendite von zehn

Prozent per annum an. Das wäre weit höher als bei anderen alternativen Sach-

wertanlagen wie zum Beispiel Immo-bilien. Wenn man die Entwicklung in den vergangenen 50 Jahre betrachten, dann liegt die Wertsteigerung unseres Investmentfokus weit über zehn Pro-zent per annum. Neben der anhaltend starken Nachfrage aus Europa und den usa stehen die Zukunftsmärkte China und Russland noch ganz am Anfang und versprechen ein langanhaltendes Wertsteigerungspotenzial.

» Was ist sonst noch anders als bei klassischen Kapitalmarktprodukten?Durch exklusive Events für unse-

re Anleger fördern wir Netzwerke und vermitteln Expertenwissen zum The-ma Vintage Uhren in angenehmer Atmosphäre. n

„Rendite und Emotionen“

Werbebeitrag Interview

» Können Private Equity und Infrastruktur Staatsanleihen substituieren?Es hapert an der Aufnahmefähig-

keit um mehr als eine Beimischung zu sein. Diese mutiert aber im Niedrigzins-umfeld immer mehr vom Sahnehäub-chen zu einem wichtigen Rendite-Ge-schmacksverstärker. Die Zubereitung von Private Equity und Infrastruktur ist aber komplex und erfordert viel Er-fahrung. Darum überraschte uns die Entwicklung bei Infrastruktur.

» Inwiefern?Um im kulinarischen Bild zu blei-

ben: Für deutsche Institutionelle be-kommt die zweite Maus den Käse. Da die Risiken und die stetigen Ausschüt-tungen aber genau deren Geschmack

treffen, wurde recht schnell und mit großem Appetit gezeichnet.

» Wie zufrieden sind Investoren mit Private Equity?Langfristig muss Private Equity den

Vergleich mit anderen Anlageklassen nicht scheuen. Wie aktuelle Studien zei-gen, sind die Erwartungen hoch, wur-den aber meist erfüllt. Dabei beläuft sich die Renditeerwartung im Schnitt im Jahr auf immerhin netto acht bis zwölf Prozent.

» Wie verhalten sich Family Offices im Vergleich zu institutionellen Investoren?Hier gilt das Paradoxon: weniger

bringt mehr! Die Renditeziele der meis-ten Family Offices sind weniger hoch, sie erwirtschaften aber mehr Return. Grund ist die größere Aufgeschlossen-heit gegenüber Private Equity.

» Haben Dachfonds noch eine Zukunft?Unter der Last von zwei Gebühren-

ebenen geht nun mal meist die Rendite in die Knie. Da bei Infrastruktur die Ren-ditepotenziale insgesamt niedriger sind und weniger Einzelfonds existieren, se-hen wir Dachfonds hier eher kritisch. n

interview Private Equity und Infrastruktur

„Ein Geschmacksverstärker“

www.rareandfine.de

Detlef Mackewicz, Gründungspartner Mackewicz & Partner

Wulf Schütz, Gründer Rare & Fine Vintage Watches

Dr. Holger Sepp, Co-Head und Mitglied der Geschäftsführung von caceis in Deutschland.

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10 alternative investments Eine Publikation des Reflex Verlages

artikel Erneuerbare Energien

Wagniskapital dringend gesuchtOhne grüne Energie geht nichts mehr voran. Neue Formen der Finanzierung sichern hierbei den Fortschritt.

von Paul trebol

Das Anlagespektrum im Segment Erneuerbare Energien ist breit

gefächert. Institutionelle Investoren werden eher die direkte Beteiligung suchen. Private Placements bei Offsho-reprojekten, Private-Equity-Modelle, Start-up-Finanzierungen, stille Betei-ligungen an Unternehmen im Bereich Speichertechnologien, Hedgefonds als flexibelste und umfassendste Möglich-keit, weltweit in alle Varianten der Er-neuerbaren Energien wie Wasserkraft und Mega-Solarparks zu investieren, wären dafür bestens geeignet.

Green Investments erhöhen VolkseinkommenInnovationsführerschaft, Technolo-

gietreiber und Green Investments sind industrieseitig heute herausragende Themen. Wie bedeutend die Weiter-entwicklung und Finanzierung der Er-neuerbaren für das Volkseinkommen ist, zeigen einige Fakten. In den letzten sechs Jahren stieg der Preis für Rohöl (Marke Brent) von zehn us-Dollar pro Barrel auf 60 us-Dollar pro Barrel an, Faktor sechs. In den vergangenen 40 Jahren fing die Kletterpartie bei 1,36

us-Dollar an und endete bei 60 us-Dol-lar pro Barrel, Faktor 44. Die Kosten für die privaten Haushalte erhöhten sich in den vergangenen 40 Jahren teil-weise um zweistellige Werte, durch-schnittlich um sieben Prozent pro Jahr (Heizöl).

Innerhalb der Erneuerbaren Ener-gien zur Stromerzeugung, gemessen in Leistung gleich Kilowatt, ist die Winde-nergie am stärksten vertreten, gefolgt von der Biomasse-Verstromung mit zu-sammen 28 Prozent. Die Verstromung von Biogas bildet mit einem Anteil an der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien von 15 Prozent inzwischen den größten Anteil und erreicht damit das-selbe Niveau wie die Stromerzeugung aus Wasserkraft. Photovoltaik trägt mit 20 Prozent zur Stromerzeugung aus Er-neuerbaren Energien bei.

Umstellung auf dezentrale Typologien Bei der Photovoltaik geht es um die

Erhöhung des relativ niedrigen Wir-kungsgrades. Es gibt Fortschritte, bei-spielsweise Röhrenmodule oder mit Photozellen bedruckbare Folien, die Marktreife erlangten. Herausfordernd sind zurzeit Organisation und Struktur

externer Netze mit Überlandkabel und Installation verzweigter intelligenter Netze. Energie muss irgendwie von den neun Quellen in die Ballungsräume ge-langen. Dies erfordert eine Umstellung

von zentraler auf dezentrale Typolo-gien. Außerdem müssen die Schwan-kungen der Erzeugung ausgeglichen werden mittels variabler Schaltungen und autonomer Speicherung. Vieles da-

von existiert erst auf dem Papier, und es sind gewaltige Anstrengungen und Investitionen in Wissenschaft und For-schung notwendig, um hocheffiziente Technologien praxistauglich und be-

zahlbar machen zu können. Der Wett-bewerbsfähigkeit der deutschen Wirt-schaft dürfte das gegebenenfalls auch gut tun. n

» Warum sollte ein Investor heute in Erneuerbare Energien investieren?Der Ausbau der Erneuerbaren Ener-

gien ist für das Erreichen der globalen Klimaziele unabdingbar. Der Bedarf an neuen Erzeugungsanlagen schafft dabei europaweit interessante Inves-titionsmöglichkeiten. Durch die stark gesunkenen Einspeisetarife sind neue

Anlagen nicht mehr allzu weit von der vieldiskutierten „grid-parity“ entfernt, so dass Investments eine viel höhere Nachhaltigkeit beinhalten als in der Vergangenheit.

» Was zeichnet für Sie ein erfolgreiches Assetmanagement im Bereich Infrastruktur aus?Bei Investitionen in Erneuerbare

Energien sind der Marktzugang und die eigene Erfahrung entscheidend für den Erfolg der Investition.

» Was bedeutet das konkret? Ein Assetmanager muss die Märk-

te, auf denen er tätig ist, sehr detailliert kennen und verstehen und den gesam-ten Investitionszyklus beherrschen. Das beginnt mit dem Asset Sourcing aus einem belastbaren Netzwerk und einem strukturierten Ankaufsprozess und reicht über das permanente Moni-toring und Controlling der Anlagen bis zur aktiven Steuerung des Exits. Dies sind die entscheidenden Stellschrau-ben für die Rendite des Investments. Nicht zu vergessen ist dabei auch das zeitnahe und an den Bedürfnissen der Investoren ausgerichtete Reporting.

» Können Sie ein Beispiel nennen? Ohne detaillierte Kenntnis der

Technik, wie zum Beispiel von Modu-len und Wechselrichtern im pv-Bereich oder Stärken und Schwächen bestimm-ter Windmühlen-Typen, lässt sich die Qualität eines Investments genauso wenig beurteilen wie ohne Erfahrung in der Bewertung von Ertragsgutach-ten. Auch die Prüfung der jeweiligen Vertragssituation, Stichworte sind zum Beispiel Genehmigungsverfahren, Net-zanschluss oder Leitungsrechte, erfor-dert umfassendes Spezial-Knowhow sowohl von technischer als auch von juristischer Seite. Eine besondere He-rausforderung sind dabei sicher die unterschiedlichen Bestimmungen und Rechtssysteme in verschiedenen Ländern.

» Wie lösen Sie diese Anforderungen?Wir sind seit 2006 ausschließlich

im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig und haben in den letzten Jahren einen Bestand von über 60 Anlagen in verschiedenen Technologien und Län-dern aufgebaut, der sehr erfolgreich

gemanagt wird. Dies spiegelt sich in der Überperformance des gesamten Portfolios wider. Wir verfügen über ein hochqualifiziertes Team, darunter sind Ingenieure und Juristen genauso wie Kaufleute, selbstverständlich auch Muttersprachler aus sämtlichen rele-vanten Märkten.

» Wo liegt der Nutzen für den Investor?Der Investor bekommt von uns

ein „Rundum-sorglos-Paket“ beste-hend aus intensiv geprüften und hoch-qualitativen Assets, stabilen Cash-Flows und detailliertem Reporting ohne dafür eigene Ressourcen aufbau-en zu müssen. n

„Renditetreiber Assetkompetenz“

Werbebeitrag Interview

Holger Götze, Geschäftsführer cHorus GmbH

Weitere InformationencHorus GmbHProf.-Messerschmitt-Straße 385579 Neubiberg / München T 089 / 442 30 60 -0

www.chorus-gruppe.de

Photovoltaik trägt mit 20 Prozent zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bei.

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Eine Publikation des Reflex Verlages alternative investments 11

von karl-Heinz möller

Wie kommen Unternehmen vor-an, wenn eine Wirtschaftskri-

se die andere jagt? Haben Firmen, vor allen Dingen mittelständische Betrie-be, beispielsweise das oft als Rückgrat der deutschen Wirtschaft bezeichnete Klien tel, ausreichend Kapital, um In-novationen und Wachstum zu finan-zieren? Ist das Management fit für die großen Aufgaben, die im internationa-len Geschäft warten?

Werden solche Fragenkomplexe je-weils mit einem negativen Vorzeichen beantwortet, sind nicht nur guter Rat, sondern auch Taten gefragt.

Ausländische Investoren suchen deutsche Firmen Situationen wie diese beschreiben

das Umfeld von Private Equity (pe) – Ka-pital und Know-how, das private und in-stitutionelle Investoren zur Verfügung stellen.

Die auch als Venture Capital oder Wagniskapital bezeichnete Liquidität ist der Lebenssaft für Start-ups und in-novative Unternehmen, die am Anfang viel Kapital benötigen, um ihre Ent-wicklungen und Patente marktreif zu

machen. Häufig sind die Spender auf diese Beteiligungsform spezialisierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften.

Lange lag das pe-Segment brach am Boden. Nun wird es wiederbelebt. Laut einer Studie von PricewaterhouseCo-opers pwc will die Branche in diesem Jahr wieder mehr investieren, dabei ist Deutschland eine der spannenden Zielregionen. pe ist ein internationa-les Business. Und Unternehmen in Deutschland werden für ausländische Investoren immer attraktiver. Im ver-gangenen Jahr stieg die Zahl der Trans-aktionen mit ausländischem Käufer um über zehn Prozent. Der positive Trend dürfte auch 2013 anhalten.

Zunahme der DealsWobei pe und der An- und Ver-

kauf von Firmen und Firmenantei-len (m&a) eng miteinander verknüpft sind. Für eine Belebung des m&a-Ge-schehens im produzierenden Gewerbe spreche die anhaltende Nachfrage der Private-Equity-Fonds.

Waren Finanzinvestoren in den Vorkrisenjahren von 2005 bis 2008 an rund einem Viertel der Transaktionen beteiligt, fiel ihr Anteil zwischen 2009 und 2012 auf nur noch 20 Prozent. Im

vergangenen Jahr allerdings engagier-ten sich Private-Equity-Gesellschaften wieder bei 24 Prozent aller Deals in der deutschen Industrie. Viele in der Bran-che sehen mittlerweile nicht nur das Licht am Ende des Tunnels, sie haben den Tunnel bereits passiert. Interessant für Institutionelle und private Anleger

ist dabei nach neuesten Studien die Tat-sache, dass ipos – als möglicherweise angestrebter Exit eines Engagements – unter Beteiligung von Private-Equity- Gesellschaften den Anlegern höhere Renditen bringen. n

artikel Private Equity

Stagnation war gesternJunge dynamische Unternehmen brauchen Venture Capital. 2013 gibt es wieder mehr davon.

Volumen der weltweiten Private Equity-Transaktionen in den Jahren 1995 bis 2012 (in Milliarden us-Dollar)

2012 1862011 1822010 1882009 732008 1862007 6682006 6962005 2962004 2462003 1332002 1102001 682000 981999 1121998 651997 541996 321995 30

interview Secondaries als Lösung

Spannungsfeld: Rendite – Liquidität » Ist Private Equity fünf Jahre nach der Finanzkrise großen Veränderungen unterworfen?Die Finanzkrise hat in der Private

Equity Branche zu notwendigen Port-folio- und Managerbereinigungen geführt und ist gewissermaßen ein Schritt „back to the roots“. Das heißt Private Equity wird wieder deutlicher

als mittel- bis langfristiges Investment in vor allem mittelständische Unter-nehmen gesehen. Leverage ist nach wie vor ein relativ knappes Gut, so dass die Renditen vor allem durch operati-ve Maßnahmen in den Unternehmen erwirtschaftet werden müssen. Eine große Veränderung hat es allerdings doch gegeben und das ist das regula-torische Umfeld; für die Investoren gel-ten jetzt nicht mehr nur die zwei „rr“ (Rendite/Risiko) sondern die drei „rrr“ (Rendite/Risiko/Regularien).

» Determinieren die neuen regulatorischen Vorschriften die Anlagepolitik der Investoren? Ja – die neuen regulatorischen Vor-

schriften beeinflussen das Anlagever-halten. In der Zeit zwischen der An-kündigung und der Umsetzung neuer Regularien herrscht häufig Unsicher-heit bei den Investoren über die finale Ausgestaltung des Regelwerks. In die-ser Phase werden Entscheidungen nur zögerlich oder überhaupt nicht getrof-fen. Hierfür gibt es genügend Beispie-le, wie die Diskussionen im Vorfeld von Solvency ii oder auch das Thema fatca, das bei einigen institutionellen Investo-

ren dazu geführt hat, dass geplante us Investments erst einmal zurückgestellt wurden. Die neuen regulatorischen Vor-schriften führen auf jeden Fall zu höhe-ren Kosten und gehen somit zu Lasten der Rendite. Letztendlich bestimmt aber die langfristig erzielbare risikoad-justierte Rendite das Anlageverhalten. Die Rendite von Private Equity relativ zu anderen Assetklassen ist unverändert attraktiv und im gegenwärtig niedri-gen Zinsumfeld sogar noch attraktiver geworden.

» Haben die Investoren ihre Anlageschwerpunkte verändert?Innerhalb der Assetklasse Priva-

te Equity gibt es deutliche Verschie-bungen. Zum einen liegt dies an der differenzierten Einschätzung zu un-terschiedlichen Regionen. Angesichts der anhaltenden (finanz-) politischen und wirtschaftlichen Probleme in den südeuropäischen Ländern werden vor allem Manager im west- und nordeu-ropäischen Raum favorisiert. Asien als Wachstumsregion ist nach wie vor ge-fragt. Zum anderen steht das Thema Li-quidität und die Generierung von lau-fenden Erträgen im Vordergrund. Wir

erfahren daher eine starke Nachfrage nach Secondary-Produkten, die dazu beitragen, die anfängliche „j-Curve“ um einige Jahre zu verkürzen. Inves-toren scheuen auch zunehmend das „Blind-Pool Risiko“, das mit Primär-fonds verbunden ist.

» Sollte ein Investor dann nicht sogar ausschließlich in Secondaries investieren?Das ist eine interessante Möglich-

keit und abhängig von der bestehen-den und geplanten Portfoliostruktur des Investors durchaus sinnvoll. Für Investoren, die erstmalig in Private Equity investieren und ein Portfolio aufbauen möchten, empfehlen wir zu-mindest ein signifikantes Übergewicht in Secondaries. Der Investor, der bereits über ein reifes Portfolio verfügt, erhält regelmäßige Rückflüsse und sollte ei-nen höheren Anteil in Primärfonds in-vestieren. Diese erreichen im Vergleich zu Secondaries zwar in der Regel eine niedrigere irr dafür aber ein höheres Multiple. Grundsätzlich gilt auch hier eine der wichtigsten portfoliotheoreti-schen Grundsätze: Ausreichende Diver-sifizierung. n

Britta Lindhorst, Geschäftsführerin, Auda (Deutschland) GmbH

Quelle: Global Private Equity Report, 2013

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