Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema Herz-Kreislauf · Eine Publikation des Reflex...

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Eine Publikation des Reflex Verlages zum ema Herz-Kreislauf Krankheitsbilder An zahlreien Stellen in unserem Herzen sowie dem Blutkreislauf können Probleme auſtreten. Das ist vor allem der Fall, wenn die Versorgungsleitungen verstopfen. Aufwendige Teniken bringen Abhilfe. Seite 6 Medizintenik Dank moderner Tenologien können Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems mit wenig Aufwand diagnostiziert werden. Komplizierter, aber nit weniger innovativ, geht es bei Herzsrimaern und Co. zu. Seite 8 Blutkreislauf und venöses System Eine gesunde Lebensweise und strikte Nikotinkarenz sorgen mit dafür, dass au Venen und Arterien gesund bleiben. Wer si zusätzli regelmäßig dureen lässt, verringert sein Risiko erhebli, an den Folgen verstopſter Gefäße zu sterben. Seite 13 oktober 2014

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Eine Publikation des Reflex Verlages zum Thema

Herz-Kreislauf

KrankheitsbilderAn zahlreichen Stellen in unserem

Herzen sowie dem Blutkreislauf können Probleme auftreten.

Das ist vor allem der Fall, wenn die Versorgungsleitungen verstopfen.

Aufwendige Techniken bringen Abhilfe.

Seite 6

MedizintechnikDank moderner Technologien

können Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems mit wenig Aufwand diagnostiziert werden. Komplizierter, aber nicht weniger innovativ, geht es bei Herzschrittmachern und Co. zu.

Seite 8

Blutkreislauf und venöses System

Eine gesunde Lebensweise und strikte Nikotinkarenz sorgen mit dafür, dass

auch Venen und Arterien gesund bleiben.

Wer sich zusätzlich regelmäßig durchchecken lässt, verringert sein

Risiko erheblich, an den Folgen verstopfter Gefäße zu sterben.

Seite 13

oktober 2014

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100.000-mal schlägt unser Herz an jedem Tag. Als zentrales Kraftwerk unseres Kreislaufsystems hält es im wörtlichen Sinn die Dinge im Fluss. Kaum vorstellbar, was dieser faustgroße Mus-kel in unserer Brust leistet – ein ganzes Leben lang. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gehören denn auch zu den gefähr-lichsten Bedrohungen. Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Erkrankungen in diesem Umfeld sind Todesursache Nummer eins in Deutschland. Was nicht nur daran liegt, dass wir ungesund le-ben – mit zunehmendem Alter machen die Gefäße, macht der Herzmuskel einfach nicht mehr so gut mit. Was in unserem Inneren eigentlich passiert, was wir für die Gesunderhaltung tun können, aber auch, wie die moderne Medizin unser Herz-Kreislaufsystem schützt, darüber wollen wir Sie in dieser Publika-tion informieren.

Mike Paßmann Chefredakteur

3 LeitartikelHerz und Kreislauf sind der Motor, der uns

am Leben erhält. Wichtig ist, ihn stets zu pfle-gen – bevor er ins Stottern gerät. Muss er repa-riert werden, stehen ihm die besten Werkzeuge zur Verfügung.

5 EigeninitiativeÜber seine individuelle Erkrankung

sollte sich jeder selbst umfassend informieren. Vor allem vor einer Operation sollte nicht nur das Gespräch mit dem Arzt, sondern auch mit Selbsthilfegruppen stehen.

6 KrankheitsbilderVerstopfen die Blutgefäße, drohen

lebensgefährliche Erkrankungen. Hilfe brin-gen aufwendige medizinische Techniken, durch die die Gefäße erweitert werden können – oder die für eine Umleitung sorgen.

8 MedizintechnikDass unser Herz außer Takt schlägt, wird

durch moderne Technologien diagnostiziert. Für den richtigen Takt sorgen unter anderem implantierbare Geräte, die stetig den Arzt über den Gesundheitszustand informieren.

10 Übergreifende ZusammenarbeitAm besten versorgt sind die Patienten, die von

Fachärzten unterschiedlicher Disziplinen behandelt werden. Sie müssen nicht lange auf ihre Diagnosen warten – und das etwas übersehen wird, ist eher unwahrscheinlich.

11 Betriebliches GesundheitsmanagementNur gesunde und motivierte Mitarbeiter

nutzen Unternehmen. Aus diesem Grund setzen sich für Mitarbeiter kostenlose Untersuchungen in Betrieben immer mehr durch – wodurch Erkrankungen frühzeitig erkannt werden.

12 FolgeerkrankungenDie Wahrscheinlichkeit, als Diabetiker an Herz

und Kreislauf zu erkranken, ist besonders hoch, da die Gefäßverkalkung schneller voranschreitet als normal. Die Gefahr für einen Infarkt ist stark ausgeprägt.

13 Blutkreislauf und venöses SystemEin gestörter Blutdurchlauf begünstigt

schwerwiegende Erkrankungen. Je nach Ausmaß und betroffenen Körperteilen unterscheiden sich Symptome und Therapiemöglichkeiten.

grusswort

Unermüdliches Kraftwerk

erkrankungen und patientenversorgung

diagnostik und therapie

prävention und nachsorge

Partner und Sponsoren

Das Papier der Publikation, die im aufgeführten Trägermedium erschienen ist, stammt aus verantwortungsvollen Quellen.

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erkrankungen und patientenversorgung 3

III

Beim Kilometerstand von 132.100 machte der Motor schlapp. Kurz vor Mont-pellier, auf der Rückfahrt vom Spanien-Urlaub, wur-

de das laute Klingeln, das die Fahrt schon eine Weile begleitet hatte, zu ei-nem hohen, sirrenden Ton. Zugleich reagierte der Wagen kaum noch aufs Gaspedal, die Geschwindigkeit nahm ab, und es gelang gerade noch, das Auto auf den Seitenstreifen zu lenken. Kol-benfresser. Nichts ging mehr. Vielleicht hätte man doch mal nach dem Öl sehen sollen… Die Fahrt war jedenfalls erst einmal beendet.

Nicht so leicht zu ersetzenEs ist wahrlich nicht weit hergeholt, mit diesem Szenario eine Publikation über unser Herz-Kreislauf-System ein-zuleiten. Denn gleich dem Automotor, treibt das Herz unseren Körper an, pumpt Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe durch die Zellen, transpor-tiert Gifte und verbrauchte Atemluft ab. Und genauso, wie ein Automotor, der nicht regelmäßig gewartet wird und auf dessen Warnsignale niemand hört, ir-gendwann endgültig den Geist aufgibt, so versagt auch das kräftigste Herz. Der stabilste Kreislauf quittiert irgendwann den Dienst, geht man schändlich mit ihm um. Einen Unterschied gibt es: Ein Automotor lässt sich – wenn auch gegen viel Geld – ersetzen. Ein überstrapazier-tes Herz-Kreislauf-System ist irgend-wann so am Ende, dass auch die moder-ne Medizin – wenn überhaupt – häufig nur noch Schadensbegrenzung betrei-ben kann, wenngleich die Forschung mit künstlichen Herzen und moderns-ten kleinen Pumpen alles daran setzt, den Patienten ein gutes Weiterleben zu ermöglichen.

Grund genug anzunehmen, dass die Menschen sich entsprechend verhalten, regelmäßig Sport treiben, nicht rauchen oder trinken, sich gesund ernähren und Stress vermeiden. Doch leider hat theo-retisches Wissen noch nie zur Einsicht geführt und schließlich sind – ähnlich wie beim Rauchen – die selbst herbeige-führten Schäden oft nicht unmittelbar,

sondern erst nach längerer Zeit fest-stellbar. Und so setzt das schlechte Ge-wissen bezüglich fettreicher Ernährung und ungesundem Lebensstil oft viel zu spät, zu kurz – als neuer Vorsatz fürs neue Jahr – oder sogar nie ein.

Erkrankungen des Herz-Kreis-lauf-Systems sind nach wie vor Todes-ursache Nummer eins, nicht nur in Deutschland, sondern in praktisch al-len industrialisierten Ländern – noch vor Krebserkrankungen. Das liegt auch daran, dass Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen eine relativ große Bandbreite an menschlichen Gebrechen ausmachen. Zugleich wird hier deutlich, wie wichtig jenes System ist – und an wie vielen Stel-len etwas schiefgehen kann, wird es zu spät erkannt oder erste Symptome wie Enge und Schmerzen in der Brust nicht ernstgenommen.

Geniales DoppelorganDoch was ist das eigentlich, dieses Herz-Kreislauf-System? Die meisten werden an das Herz, die Pumpe, den Lebensspender denken. Im Grunde ist das Herz-Kreislauf-System ein genia-les Konstrukt aus zwei hintereinander geschalteten Kreisläufen, dem Lun-gen- und dem Körperkreislauf. Dabei gelangt sauerstoffarmes Blut von der rechten Herzkammer über eine Arterie in die Lunge, wo die roten Blutplättchen schädliches Kohlendioxid abgeben

und „frischen“ Sauerstoff aufnehmen. Das sauerstoffreiche Blut gelangt dann von der Lunge über eine Vene in die linke Herzkammer und fließt von dort über Arterien, Arteriolen und Kapilla-ren in den Körper. Dort geben die roten Blutplättchen den Sauerstoff und ande-re Nährstoffe an jede einzelne Zel-le ab und nehmen Kohlendioxid und Abfallprodukte wieder auf. An-schließend fließt das sauerstoffar-me Blut über kleine Venolen, die sich zu größeren Venen vereinigen, wieder in den rechten Vorhof des Herzens und von dort in die rechte Herzkammer, von wo aus der Kreislauf von Neuem beginnt.

Folgen überall spürbarBis zu 8.000 Liter pumpt das Herz so Tag für Tag durch unseren Körper und man kann sich vorstellen, dass ein schwaches, in seiner Leistung gestörtes Herz eben auch an anderen Stellen des Körpers seine Folgen durch den damit verbundenen, eingeschränkten Blut-kreislauf zeigt. Sinkt beispielsweise der Blutdruck aufgrund einer Herzinsuf-fizienz – einer dauerhaft geminderten Pumpleistung des Herzens –, leiden zum Beispiel oft die Nieren, denn ihre

Funktion ist auf einen bestimmten Blutdurchfluss und -druck angewiesen. Die Folgen: ein gestörter Flüssigkeits-haushalt, unvollständige Filterung von Schadstoffen, „Wasser in den Beinen“, weil die Flüssigkeit nicht mehr aus-reichend zurücktransportiert werden kann, bis hin zu ernsthaften Schäden an den Nieren.

Natürliche UrsachenSolche Szenarien klingen vielen Men-schen vertraut, weil es sie eben so oft gibt. Obwohl sie in so vielen Fällen ver-meidbar wären oder man es als Außen-stehender sogar „vorhersehen“ konnte. Einerseits. Andererseits gehört es zum menschlichen Dasein, eine gewisse Un-vernunft walten zu lassen. Es hat auch mit Freiheit zu tun, was wir mit unseren Körpern anstellen. Der so oft bemühte mündige Bürger, der mündige Patient – dahinter steckt auch die Verantwortung für die eigene Gesundheit. Und wer wirft den ersten Stein, wenn es um das An-

prangern ungesun-der Lebensweisen geht? Zudem gilt: Von Herzinfarkten und Schlaganfäl-len sind auch Men-schen betroffen, die ein gesundes Leben

führen. Arteriosklerose, eben jene Ge-fäßverengung durch Ablagerungen, ist auch eine ganz natürliche Verschleißer-scheinung im Alter.

Kardiologie und Gefäßchirurgie ge-winnen schon aufgrund der demografi-schen Entwicklung unserer Gesellschaft ständig an Bedeutung – und nicht nur infolge eines individuell „ungesunden“ Lebensstils breiter Bevölkerungsschich-ten. Die Möglichkeiten zur Diagnose und Erkennung koronarer Bedrohun-gen sind nicht mehr nur auf moderns-te bildgebende Verfahren beschränkt, sondern umfassen auch die Analyse immer spezieller werdender Biomarker, wie etwa der Anteil bestimmter Enzy-me im Blut. Dabei

Das Herz ist der zentrale Motor unseres Körpers, durch unsere Blutgefäße pumpt es Sauerstoff und Zellnahrung, transportiert Reststoffe ab. Um so wichtiger ist ein pfleglicher Umgang mit ihm, sonst kommt unser persönlicher Motor ins Stottern. Ist das der Fall, stehen der Medizin immer bessere Mittel zur Verfügung.

Von Mike Paßmann

leitartikel

Ölstand prüfen

werbebeitrag – therapieporträt

Schonende Alternative bei koronaren Bypass-Operationen

Durch eine koronare Bypass-Operation wird ein verengtes Blutgefäß mithilfe eines gesunden und patienteneigenen überbrückt. Dabei bietet die endoskopi-sche Gefäßentnahme, kurz EVH (vom eng-lischen Endoscopic Vessel Harvesting) eine schonende Alternative zur herkömli-chen offenen Entnahmemethode. Für den Patienten können dadurch Schmerzen, postoperative Komplikationen und Nar-ben reduziert werden.

Wird das Herz aufgrund verengter Herzkranzgefäße nicht mit ausreichend sauerstoffreichem Blut versorgt, kann ein Bypass die Engstelle durch ein gesun-des Blutgefäß überbrücken. Die neuen Blutleiter sind patienteneigene Arteri-en oder Venen, die vor der eigentlichen Bypass-Operation aus dem Bein oder Unterarm entnommen und transplantiert werden. Die Gefäßentnahme erfolgt bei der herkömmlichen offenen Entnahme-methode durch einen langen Schnitt, der

im Falle der Beinvene vom Knöchel bis zur Leiste reichen kann. Dieser hochinvasive, offene Eingriff verursacht oftmals mehr Schmerzen als die Wunde am Brustkorb infolge der Bypass-Operation.

Die endoskopische Gefäßentnahme, bei der lediglich ein zwei Zentimeter lan-ger Schnitt notwendig ist, stellt daher eine schonende Alternative dar. „Mit der EVH kann ein größeres Operationstrau-ma für den Patienten vermieden werden, da der Schnitt deutlich kleiner ist und auch Komplikationen wie Wundinfek-te deutlich seltener auftreten“, erläu-tert Professor Doktor Doktor Hermann Reichenspurner, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie und Ärztlicher Leiter des Universitären Herzzentrums Hamburg. Aufgrund der geringen Kompli-kationsrate wird diese Methode in nahe-

zu allen US-amerikanischen Herzzentren bereits standardmäßig durchgeführt.

www.meinebypassop.de

Offene versus endoskopische Gefäßentnahme

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind nach wie vor Todes-ursache Nummer eins.

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4 erkrankungen und patientenversorgung

spielt die Früherkennung, aber auch die Prävention eine

große Rolle, gerade weil Herz-Kreislauf- Erkrankungen oft im Zusammenhang mit anderen Folgeerkrankungen stehen,

deren Vermeidbarkeit häufig auf eine rechtzeitige Diagnose zurückzuführen ist. Übrigens: Immer mehr Unterneh-men übernehmen Verantwortung und lassen ihre Mitarbeiter auf Firmenkos-

ten von Spezialisten durchchecken. So werden auch bestimmte Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen frühzeitig erkannt.

Operative Verfahren erleben eine ständige Weiterentwicklung. Doch auch

das Umfeld, in dem sich die Patienten befinden, ist längst nicht mehr einfach nur sterile Krankenhausatmosphäre, vielmehr spielt auch das Wohlbefinden eine Rolle. So werden in manchen Kran-kenhäusern bereits spezielle Lichtkon-zepte integriert, die durch eine „natür-liche“ Lichtsteuerung in den Räumen einen Tageslichtrhythmus simulieren und sich so auf das Gemüt und die Ge-nesung der Patienten, aber auch auf das Arbeitsklima des Pflegepersonals, posi-tiv auswirken.

Mündiger PatientTrotz aller Technik, bei alldem gilt: Mündige Menschen sind für ihre eige-ne Gesundheit verantwortlich. Zugleich gebührt ihnen aber auch größtmögli-ches Mitspracherecht, geht es um die Entscheidung der Operationsverfahren und anderen Therapien. Ärzte sind ge-fordert, ihre Patienten so gut wie mög-lich zu informieren. Patienten obliegt es, diese Informationen einzufordern. Und sich diese auch anderswo aktiv zu holen – bei Verbänden, Krankenkassen Vereinen und über mediale Informati-onsangebote. Eben hierzu soll diese Pu-blikation einen Beitrag leisten. Wir wol-len informieren und aktivieren: Dazu, sich mit diesem Lebensmotor, der unser Herz und das anhängende Kreislaufsys-tem ist, auseinanderzusetzen. Begleiten Sie uns auf dieser Reise! ●

fokusinterview

„Kleine Blutgefäße können Herzschmerzen verursachen“Herzschmerzen

und Luftnot sind eine typische Folge

von Sauerstoffmangel am Herzmuskel. Nicht

immer sind Engstellen der großen Herzkranzgefäße schuld daran. Professor Harald Darius vom Vivan-tes Klinikum Berlin Neu-kölln erläutert, was zu tun ist, wenn die kleinen Blut-gefäße Probleme machen.

Wie viele Menschen in Deutschland lei-den an Erkrankungen der Herzkranzge-fäße und wie äußert sich das? Wir haben in Deutschland rund zwei Millionen Men-schen mit einer chronischen Erkrankung der Herzkranzgefäße. Diese Patienten zeigen meist sehr typische Symptome: Sie leiden an Brustschmerz, sogenannter Angina Pectoris. Sie haben Luftnot und sind oft schlecht belastbar. Alltagsakti-vitäten, wie zum Beispiel Treppen steigen oder Einkäufe erledigen, fallen diesen Pa-tienten schwer.

Was genau ist die Ursa-che für diese Beschwer-den? Bei einem großen Teil der Patienten kom-men die Probleme von den großen Herzkranz-gefäßen. Dort können sich durch Verkalkun-gen („Atherosklerose“) Engstellen bilden, welche den Blutfluss einschrän-ken und so die Sauerstoff-versorgung des Herzens

beeinträchtigen. Hier können wir effektiv behandeln, indem wir diese Engstellen aufdehnen, kleine Röhrchen („Stents“) einsetzen oder einen Bypass legen und so die gestörte Blutversorgung normalisieren.

Was ist mit den anderen Patienten? Bei den anderen Patienten machen eher die kleinen Blutgefäße Probleme, die mit dem Herzkatheter nicht zu sehen sind. Diese Patienten haben eine „Mikroangio-pathie“, das heißt der Blutfluss in den klei-nen Gefäßen ist aufgrund einer erhöhten Wandspannung deutlich vermindert und

führt oft zu den typischen Angina pec-toris-Beschwerden. Die Bedeutung der kleinen Gefäße wurde erst in den letzten Jahren wirklich erkannt.

Haben solche Erkrankungen der klei-nen Gefäße langfristige Folgen? Der dauerhafte Sauerstoffmangel führt lang-fristig zu einer Schädigung des Herzens. Daher können Erkrankungen der kleinen Gefäße das Leben genauso verkürzen, wie Erkrankungen der großen Herzkranz-gefäße. Entsprechend wichtig ist eine ur-sächliche Behandlung.

Wie könnte eine solche Behandlung aussehen? Zunächst sollte darauf ge-achtet werden, dass der Blutdruck gut

eingestellt ist. Zusätzlich gibt es Medika-mente, die die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels verbessern und so Brust-schmerzen und Luftnot lindern. Beta-blocker beispielsweise machen das Herz langsamer und vermindern so den Sauer-stoffverbrauch.

Es gibt außerdem ein Medikament, das die Folgen der Unterversorgung mit Sau-erstoff in den Herzmuskelzellen reduziert und so das Auftreten von Angina Pecto-ris mindert oder sogar ganz verhindert. Meist müssen verschiedene Therapien kombiniert werden, um bei den Patien-ten den gewünschten Therapieerfolg zu erzielen.

III

Vollstationäre Fälle von Herzerkrankungen in Deutschland 2011

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche Herzstiftung, 2014

Bild: Vivantes /Jan Röhl

Verminderter Blutfluss (links) und normal durchblutetes kleines Gefäß (rechts).

Ischämische Herzkrankheiten

Akuter Myokardinfarkt

Herzklappen­krankheiten

Herzrhythmus­störungen Herzinsuffisienz

70.328 25.314 9.216 45.666 40.039

86.140 28.028 11.299 58.826 57.638

29.878 8.028 3.200 14.987 13.321

25.199 7.504 3.069 15.136 14.850

4.599 2.504 472 2.761 2.107

11.102 4.291 1.475 7.600 7.305

46.764 15.674 5.075 28.290 25.941

16.713 3.981 1.903 9.102 10.130

60.612 24.010 7.342 40.982 35.914

164.112 50.194 18.237 98.348 80.807

34.878 11.789 4.048 21.429 21.067

9.277 3.244 1.207 5.694 5.740

27.641 10.177 3.527 22.356 24.071

24.737 7.761 2.291 13.840 15.463

23.741 7.651 3.149 14.606 10.611

21.235 6.399 2.294 12.915 14.709

656.956 216.549 77.804 412.538 379.173

Baden­Württemberg

Bayern

Berlin

Brandenburg

Bremen

Hamburg

Hessen

Mecklenburg­Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein­Westfalen

Rheinland­Pfalz

Saarland

Sachsen

Sachsen­Anhalt

Schleswig­Holstein

Thüringen

Deutschland

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erkrankungen und patientenversorgung 5

fokusinterview

„Home Monitoring kann Leben retten“Dank moderner Technik kön nen Herzpatienten mit-tels telekardiologi scher Fern nachsorge auch von zu Hause aus zuverlässig und sicher betreut wer-den. So können implantierte Defibrillatoren, kurz: ICDs, bestimmte Herzdaten sammeln – und den Arzt früh über Unregelmäßigkeiten informieren. Über den Nutzen von Home Monitoring erzählen Detlef Günther, Leiter der Defibrillator Selbsthilfegruppe der Charité Berlin-Mitte (links) sowie Doktor Volker Leon-hardt, Leiter des HIZ BERLIN Herzschrittmacher- und ICD-Zentrums und der Zentrale für Telemedizin in Berlin (rechts).

Was genau kann man sich unter Home Monitoring vorstellen? dr. volker leonhardt: Patienten, die wegen Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz einen ICD, einen Herzschrittmacher oder ein Implantat zur Therapie der Herzinsuffizienz, kurz: CRT-System, tragen, bedürfen engmaschiger medizinischer Betreuung. Bei ih-nen ist das Risiko für bedrohliche Herzrhythmusstörun-gen oder einen Schlaganfall überdurchschnittlich hoch.

Das Home Monitoring-System ermöglicht es, das Auf-treten von Herzrhythmusstörungen oder die Verschlech-terung einer Herzschwäche frühzeitig zu erkennen und so entsprechende Therapiemaßnahmen einleiten zu können. In den telemedizinfähigen Implantaten ist eine winzige Antenne integriert, die solche bedrohlichen Er-

eignisse registriert und die Daten automatisch und ohne Zutun des Patienten an den behandelnden Arzt weiter-leitet.

Der Arzt kontaktiert den Patienten dann telefonisch und legt die weiteren Maßnahmen fest. Wenn nötig, kön-nen das auch eine ambulante Vorstellung oder eine Kran-kenhauseinweisung sein.

Welche Bedeutung kommt Home Monitoring in der Therapie von Implantatpatienten zu? dr. volker leonhardt: Normalerweise kommen Implantatpatien-ten alle drei bis sechs Monate zur Nachsorge in unser Zentrum. Dank der Telemedizin reduzieren sich diese Be-suche auf ein Mal jährlich oder wenn das Gerät entspre-chende Risikodaten übermittelt hat. Trotzdem hat sich die Therapietreue sehr stark verbessert. Und dies nicht

nur dank der täglichen telemedizinischen Übertragun-gen. Die Patienten fühlen sich mit ihren Bedürfnissen ernst genommen und rundum sicher betreut. All das wis-sen die Patienten sehr zu schätzen.

Vor kurzem konnte in der großen randomisierten IN-TIME-Studie nachgewiesen werden, dass durch den Einsatz von Home Monitoring die Gesamtsterblichkeit bei ICD-Patienten mit Herzinsuffizienz um mehr als 50  Prozent reduziert wird. Es wird also Leben gerettet. Damit hat diese Technologie ihren Nutzen eindrücklich unter Beweis gestellt.

Was bedeutet Home Monitoring für Sie als Patient? detlef günther: Die Lebensqualität wird deutlich ver-bessert und die Unsicherheit verschwindet, da der Arzt anruft, wenn es Auffälligkeiten gibt. Die teleme-dizinische Überwachung meines Herzens gibt mir ein gutes und sicheres Gefühl. Dank des Home Monitoring- Systems auch unabhängig davon, ob ich daheim, unter-wegs oder im Urlaub bin.

Home Monitoring könnte auch vielen weiteren Patien-ten helfen. Daher wünsche ich mir, dass die Patienten, die potenziell für diese Technik infrage kommen, von ih-ren Ärzten noch mehr und besser über diese Technologie informiert werden.

In der Selbsthilfegruppe, die ich leite, werden alle Mög-lichkeiten aufgezeigt und viele Fragen beantwortet – vor und nach einer Operation.

eigeninitiative

Mit Selbsthilfe und „Stayin‘ alive“ zum Ziel

Von Sebastian Juha Richter

Das Leben mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann beängstigend sein. Doch je mehr man über die eigene Erkrankung weiß, desto besser ist die Lebensqualität. Eine wichtige Möglichkeit, sich mit „Leidensgenossen“ auszutauschen, sind Selbsthilfegruppen.

Und: Damit man anderen im Notfall geholfen werden kann, sind nur wenige Handgriffe zu erlernen.

Fast jeder hat es schon mal erlebt: Ein wichtiger Termin beim Arzt, womöglich mit einer neuen Diagnose, doch die Zeit dort ist zu schnell verstrichen. Der Arzt hat sich zwar Mühe gegeben alles gut zu erklären, aber man war viel zu

nervös und besorgt, um direkt alles zu verstehen und alle Fragen zu stellen. Gera-de bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann eine solche Verunsicherung sehr bedrü-ckend sein, da jede Entscheidung große Auswirkungen auf die Lebensqualität ha-ben kann. Selbsthilfegruppen können Herz-Kreislauf-Patienten beim Umgang mit der Erkrankung und Therapieoptionen unterstützen und beraten. Gespräche mit anderen Patienten helfen dabei, mit der eigenen Angst und Unsicherheit umzuge-hen. Medizinisches Wissen wird in solchen Gruppen ebenfalls ausgetauscht – nicht nur untereinander, sondern auch mithilfe von Vorträgen von Fachleuten, die in die Gruppen eingeladen werden.

Keine ScheuGerade wenn ein operativer Eingriff zur Debatte steht, sollten alle Beratungsmög-lichkeiten genutzt werden. Neben Selbsthilfegruppen schließt dies natürlich auch das Einholen einer zweiten Meinung eines anderen Arztes ein. Bei vielen Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen bestehen inzwischen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Zum Beispiel bietet die interventionelle Kardiologie neben der herkömmlichen Herzchirurgie bei einigen Herzerkrankungen schonendere Therapiemöglichkei-ten. Eines ihrer Verfahren ist die Nutzung von Kathetern, also von langen dünnen Schläuchen, die über Blutgefäße eingeführt und bis zum Herzen bewegt werden können. Sind etwa Herzkranzgefäße gefährlich verengt, können so die betroffenen

Stellen mittels kleiner Ballons aufgedehnt werden. Anschließend werden Stents, die man sich als feine Maschendrahtgitter vorstellen kann, eingesetzt, um den Durch-fluss offen zu halten.

Nur MutDoch nicht nur für die eigene Therapie ist ein gutes Grundlagenwissen über das Herz wichtig. Um Mitmenschen in Notsituationen schnell helfen zu können, muss man über Kenntnisse in Erster Hilfe verfügen. Das größte Problem ist, dass die an-wesenden Laien sich oft einfach nicht trauen zu helfen und unsicher sind. Dabei sind die empfohlenen Wiederbelebungsmaßnahmen eigentlich kinderleicht. Erst

den Rettungswagen rufen, dann kurz durchatmen, den Kopf des Patienten überstre-cken und mit der Herzdruck-massage beginnen. Den richtigen Rhythmus findet

man, indem man sich am Takt des Disco-Hits „Stayin’ alive“ von den Bee Gees orien-tiert. Dies entspricht in etwa einer Frequenz von 100 pro Minute. Auf 30 Herzdruck-massagen folgen zwei Beatmungen. Wenn mehrere Personen anwesend sind, sollte nach zwei Minuten gewechselt werden, da die Reanimation anstrengend ist und dann bereits eine erste Ermüdung einsetzen kann. Automatische Defibrillatoren an öffentlichen Orten wie Flughäfen oder Supermärkten können ebenfalls zur Rettung beitragen, die Notfallzeugen werden per Sprachausgabe angeleitet. ●

Eine Zweitmeinung sollte eingeholt werden – vor allem, wenn es um Herzensangelegenheiten geht.

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6 erkrankungen und patientenversorgung

krankheitsbilder

Achtung, jetzt wird’s eng

Von Charlotte Klingenthal

Wenn der Blutfluss in unserem Körper erst einmal behindert ist, ist es oft schon richtig eng in den Gefäßen. Damit Herz und Kreislauf trotzdem weiterhin funktionieren und keine lebensbedrohlichen Schäden erleiden, hat die Medizin

verschiedene Möglichkeiten entwickelt. Eine davon ist der Bypass, bei der eine „Umleitung“ gelegt wird.

Wer es schon mal ei-lig hatte weiß, wie wenig erfreulich es ist, wenn man fern ab vom ur-

sprünglichen Weg die plötzlich auftre-tende Umleitung nehmen muss. Doch häufig verhindert diese, dass wir ewig im Stau stehen und es irgendwann gar nicht mehr weitergeht. Ähnlich verläuft es auch in unserem Körper, allerdings handelt es sich bei den Straßen um die Blutwege, die unsere Organe mit Nähr-stoffen und Sauerstoff versorgen. Wird diese Versorgung aufgrund einer Ver-stopfung in den Venen oder Arterien un-terbrochen, wird es eng in den Gefäßen – und das kann weitreichende, bis le-bensbedrohliche Folgen wie Hirnschlag oder Herzinfarkt mit sich bringen.

Die ersten Anzeichen sind häufig Schmerzen im Brustkorb, ein Engege-

fühl und Atemnot. Erst wenn die Gefäße komplett verschließen, kommt es zum gefürchteten Herzinfarkt. Handlungs-bedarf besteht aber schon viel früher.

KHK – die koronare Herzerkrankung Die Gründe für die Verstopfung, auch Stenose genannt, fallen fast alle unter den Begriff der koronaren Herzerkran-kungen, also Erkrankungen im Bereich der herzversorgenden Herzkrankgefä-

ße. Doch nicht nur hier können Steno-sen auftreten, auch die Extremitäten-arterien leiden unter Verschlüssen oder Einengungen; der häufigste Grund ist hier Arteriosklerose. Dabei lagern sich an den Gefäßinnenwänden Fett (Cho-lesterin), in geringen Mengen auch Kalk und verklumpte Blutplättchen ab, sogenannte Thromben. Dadurch wird die Gefäßwand immer dicker und der innere Durchmesser immer kleiner. Die

Folge: Das Blut kann nicht mehr rich-tig fließen und es kommt zu Durchblu-tungsstörungen, bei fortschreitender Verengung droht ein kompletter Gefäß-verschluss.

Neue Wege eröffnenWird mittels Angiographie, ct oder mrt eine verengte Arterie erkannt, gibt es verschiedene Möglichkeiten damit um-zugehen: Zunächst gibt es Medikamen-te wie Betablocker, Nitrate, Calcium-An-tagonisten oder cse-Hemmer, aber auch Thrombozytenaggregationshemmer mit denen man versucht, die Verengun-gen zu behandeln und das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Bei einer anderen Methode probiert man mithil-fe eines Herzkatheters direkt bis in das verengte Herzkranzgefäß vorzudringen, um dort mit einer Ballondilatation das verengte Herzkranzgefäß aufzudehnen;

Wenn der Weg beschränkt ist, ist das Vorankommen schwierig.

werbebeitrag – interview

„Mehr Patientensicherheit in der Radiologie“

In der radiologischen Diagnostik ist häu-fig der Einsatz von Kontrastmitteln nötig, um die Darstellung der verschiedenen Körperstrukturen zu verbessern. Bei der Kontrastmittelinjektion sind sorgfältige Hygienemaßnahmen besonders wich-tig, um die Patienten nicht zu gefährden. Klaus Kiesel, Geschäftsführer des Me-dizintechnikherstellers ulrich medical erklärt, welchen Beitrag die Kontrastmit-telinjektoren des Unternehmens zu einer höheren Patientensicherheit leisten.

Herr Kiesel, Sie sind seit 20 Jahren im Unternehmen. Was hat sich seither im Bereich der Radiologie verändert? ulrich medical stellt seit mehr als 30 Jahren Kontrastmittelinjektoren her, die welt-

weit erfolgreich im Einsatz sind. In den letzten Jahren hat vor allem das Thema Hygiene immer mehr an Bedeutung ge-wonnen. Das Bewusstsein für die Infek-tionsgefahr bei Kontrastmitteluntersu-chungen ist deutlich gestiegen. Mit der Fokussierung auf höchste hygienische Si-cherheit unserer Geräte wollen wir unser Bestmögliches zum Schutz der Patienten tun.

Was können Ihre Produkte zur Patien-tensicherheit beitragen? Neben der Einhaltung von allgemeinen Hygienevor-schriften und dem korrekten Umgang mit Kontrastmitteln ist es notwendig, dass die eingesetzten technischen Geräte in der Radiologie höchste Hygienestan-dards und Patientensicherheit gewähr-leisten. So wird bei unseren Injektoren dank mehrerer Sensoren das Risiko für Luftinjektionen deutlich minimiert. Zu-dem sorgt das einzigartige, patentierte Konstruktionsprinzip für maximale hygie-nische Sicherheit bei der Kontrastmittel-applikation.

Wie funktioniert diese Technologie und was macht sie so einzigartig? Kern-stück unserer Kontrastmittelinjekto-

ren ist die Rollenpumpe. Bedingt durch dieses Konstruktionsprinzip gibt es nur eine vordefinierte Medienflussrich-tung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kolbenspritzeninjektoren schließt dies

eine untersuchungsbedingte retrograde Kontamination durch das System zuver-lässig aus. Zudem werden bei unseren Injektoren Kontrastmittel und Kochsalz-lösung direkt aus den Originalbehältern injiziert. Die Behälter sind fest mit dem Injektionssystem verbunden und werden nur einmal angestochen. Somit entsteht ein geschlossenes System und Kontami-nation durch Hautkontakt wird vermie-den. Daher bieten unsere Injektoren ein Höchstmaß an hygienischer Sicherheit für Anwender und Patienten. Dies wurde bereits mehrfach durch wissenschaftli-che Studien und Gutachten von Medizi-nern belegt.

Was können wir von ulrich medical zukünftig erwarten? Unser Anspruch ist es auch weiterhin, dass unsere Injekto-ren für CT, MRT und Angiographie den höchsten Hygieneanforderungen genü-gen und maximale Patientensicherheit gewährleisten. Dieses Thema wird daher weiterhin höchste Priorität haben – denn Hygiene reduziert das Risiko für Patient und Klinikmanagement.

www.ulrichmedical.com

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erkrankungen und patientenversorgung 7

in manchen Kliniken werden auch kombinierte Verfahren, sogenann-te Hybridverfahren angewendet. Darun-ter versteht man ein Verfahren aus einer offen-chirurgischen Technik und einer endovasalen, einer auf dem Blutweg er-folgenden Technik. Dabei können die „Ballontechnik“ und der Einsatz eines Stents kombiniert und von einem Kar-diologen und Herzchirurgen implan-tiert werden. Der Stent ist eine Art Röhr-chen in Gitterform, das als Gefäßstütze dient, um einen erneuten Verschluss zu verhindern. Meistens sind diese Stents aus Metall gefertigt, aber es gibt auch Stents aus anderen Materialien und sol-che, die mit Medikamenten beschichtet sind, um zusätzlich zu verhindern, dass sich durch das Narbengewebe ein weite-rer Arterienverschluss bildet.

Jeder Patient ist ein individueller FallWelche Therapie letztendlich die besse-re ist, hängt auch von der individuellen Art an Arteriosklerose der Herz- und Herzkranzgefäße ab und muss von Pa-tient zu Patient individuell entschieden werden. Je nach Schweregrad der Ver-engung, wenn beispielsweise alle drei

Hauptäste der Herzkranzgefäße verengt sind, wie es bei der „Drei-Gefäß-Erkran-kung“ der Fall ist, ist der Bypass nach wie vor das Mittel der Wahl. Besteht eine akute Notsituation und ist ein Gefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft, muss innerhalb weniger Minuten gehandelt werden, damit das minderdurchblutete Gewebe nicht abstirbt.

Der Blutfluss wird wieder hergestelltEin Bypass ist im Grunde nichts anderes als eine Umgehungsstraße, gebaut aus körpereigenen Venen oder Arterien, die an einer Stelle im Körper entnommen und an anderer Stelle als Umleitung ein-gesetzt werden. Dazu werden zur Über-brückung großer Gefäße wie der Aorta oder Beckenarterie neben Arterien oder Venen auch Kunststoffprothesen aus Polyesterfäden oder ähnlichem Materi-al eingesetzt. Bei kleineren Gefäßen wie an den Extremitäten, werden mit kör-pereigenen Venen meist bessere Ergeb-nisse erzielt. Nach Möglichkeit erfolgt die Entnahme der Arterien und Venen minimal-invasiv über mehrere kleine Hautschnitte. Bei einer Verengung der Herzkranzgefäße werden anschließend

die entnommenen Verbindungsstücke mit sehr dünnen Fäden unterhalb und oberhalb des Engpasses in die Herz-kranzarterie eingenäht – nach einer gewissen Zeit bildet das eingesetzte Gewebe seine Wände und wird zu einer „richtigen“ Arterie. Während der Ope-

ration wird der Blutkreislauf mit einer Herz-Lungen-Maschine aufrechterhal-ten, die die Pumpfunktion des Herzens und die Lungenfunktion übernimmt, um den Kreislauf und die Arbeit der an-deren Organe weiterhin stabil zu halten.

Ein Risiko, das Leben retten kannDie Bypass-Operation hat sich mittler-weile zum Routineeingriff entwickelt und viele Kliniken arbeiten während der Operation am Herzen mit compu-tergestützten Navigationssystemen, die es ihnen ermöglichen, sehr genau zu ar-beiten. Doch wie bei jeder anderen Ope-ration besteht auch hier ein gewisses

Restrisiko und es kann zu Komplikati-onen kommen. So besteht trotz steriler Bedingungen im Operationssaal die Ge-fahr einer Wundinfektion, die obwohl vorbeugend Antibiotika gegeben wird, nicht immer vermeidbar ist, aber gene-rell gut medikamentös behandelt wer-

den kann. Ebenso kann es an der Nahtstelle zu Nach-blutungen kommen und die Pumpfunktion des Herzens dadurch behindert werden. Vor allem dann, wenn die

Patienten ein gerinnungshemmendes Medikament einnehmen, um Blutge-rinnselbildung vorzubeugen, ist das Ri-siko von Blutungen oder Nachblutungen erhöht. In diesem Fall ist eine sofortige Notfalloperation notwendig. Sofortiger Handlungsbedarf besteht auch dann, wenn sich Blutgerinnsel, die sich an der Gefäßwand abgelagert haben während der Operation lösen und mit dem Blut-strom fortgespült werden, um an an-derer Stelle eine Arterie zu verstopfen. Doch das kommt relativ selten vor, und nach wie vor gilt die Sterblichkeit bei ei-ner Bypass-Operation als gering.

Aber auch wenn die Operation gut verlaufen und die Arterie wieder geöff-net ist, ist eine Bypass-Operation, wie auch die anderen Verfahren nur ein symptomatisches Beseitigen der Durch-blutungsstörung. Es ist daher wichtig, Grunderkrankungen wie Diabetes, Blut-hochdruck oder Adipositas zu behan-deln und dem Körper dabei zu helfen gesund zu werden – und es möglichst auch zu bleiben. ●

werbebeitrag – interview

„Aktive Netzwerkbildung für den Patienten“„Die Versorgung vieler Patienten mit Herzer-krankungen ist derzeit nicht optimal“, berich-tet Doktor der Medizin Achim Gutersohn, Chef-arzt der Abteilung für Kardiologie am Sankt Marienhospital in Vechta. Doktor Gutersohn erläu-tert die Notwendigkeit von Zuweisernetzwerken.

Welchen Weg gehen Patienten heute in der Regel, bis sie ihre Diagnose einer Herzerkrankung erhalten? Viele Not- und auch Todesfälle könnten vermieden werden, wenn Erkrankungen des Herzens wie zum Beispiel der Herzkranzgefäße oder an Herzklappen frühzeitig er-kannt und behandelt würden.

Da die mit diesen Krankheitsbildern einhergehende Atemnot und Kurzatmigkeit auch viele andere Ursachen haben kann, ist die Stellung der korrekten Diagnose rela-tiv schwierig. Die meist zuerst konsultierten Hausärzte sollten den Patienten bei unklarer Diagnose möglichst

rasch an den Facharzt, also den Kardio-logen überweisen. Beim Kardiologen er-folgt die medizinische Abklärung meist zeitnah, was auch für die Überweisung in eine Klinik mit kardiogischem Schwer-punkt und ein Kompetenzzentrum für Herzklappenerkrankungen gilt, an dem unter anderem die innovative minimal-in-vasive MitraClip-Technik zum Einsatz kommt.

Wie lässt sich eine umfassende und vor allem frühzeitige Versorgung der Patien-ten sicherstellen? In dem alle Beteiligten

enger zusammenarbeiten. Nur wenn die Patienten früh-zeitig „abgeholt“ werden, kann ihnen am besten gehol-fen werden. Bleibt beispielsweise eine Mitralinsuffizienz unbehandelt – schließt also eine Mitralklappe im Herzen nicht mehr vollständig – kann das zu Herzversagen oder gar zum tödlichen Lungenödem führen. Die Zusammen-arbeit zwischen zuweisenden Hausärzten, niedergelas-senen Kardiologen und den Kliniken sollte daher unbe-dingt erweitert werden.

Abbott Vascular, unter anderem einer der großen An-bieter von Herz- und Gefäßtherapien, baut derzeit ein

Netzwerk auf, das die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Mithilfe dieses Netzwer-kes sollte der Hausarzt weiterhin zentraler Ansprech-partner für den Patienten sein und den Überblick über das Ganze behalten.

Sie haben bereits Kompetenzzentren für Herzklappen-erkrankungen erwähnt – warum? Patienten mit höher-gradiger Mitralinsuffizienz werden dort ideal und umfas-send betreut. Dort wird entschieden, ob sie chirurgisch versorgt werden oder in einem etwa 60 bis 90 minütigen minimalinvasiven Eingriff einen MitraClip erhalten, der dafür sorgt, dass sich die Mitralklappen wieder besser schließen – und so gefährliche Folgeerkrankungen aus-bleiben.

Die Komplikationsrate ist im Vergleich zu invasiven OPs am offenen Herzen geringer, zusätzlich wird durch den MitraClip ein Patientenkreis angesprochen, der von einem Chirurgen gar nicht mehr operiert worden wäre, sprich Hochrisikopatienten. Wichtige Nachkontrol-len können und sollen nun nicht mehr nur alleine beim Facharzt erfolgen, sondern auch vom Hausarzt vorge-nommen werden.

www.abbot.com

Anzeichen erkennen, hilft Leben zu retten: Engegefühl oder Schmerzen in der Brust, Atemnot.

„ III

Quelle: World Economic Forum, Harvard University, 2011

Kosten kardiovaskulärer Krankheiten weltweit im Zeitraum von 2010 bis 2030 (in Milliarden US­Dollar)

2010 2015 2020 2025 2030

863,– 906,– 957,– 1.002,– 1.044,–

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8 diagnostik und therapie

werbebeitrag – unternehmensporträt

Schlechtes Licht macht krank

Gutes Licht fördert das Wohlbefinden. Als deutscher Hersteller von Leuchtmitteln ganz unterschiedlicher Farbspektren wissen wir schon lange: „Licht kann mehr als nur erhellen“. Seit Jahrzehnten beschäftigen sich die Narva Lichtquellen GmbH & Co. KG und die Advanced UV Light GmbH deshalb intensiv mit der Entwicklung von Lichtquellen für unterschiedlichste Einsatzgebiete. Lang-jährig erprobte Produkte für medizinische und kosmeti-sche Anwendungen oder für den Einsatz als optimales Licht für Pflanzenwachstum bis hin zur ansprechenden Ausleuchtung von Warenpräsentationen stehen deshalb heute bereits zur Verfügung.

Welche Qualität hat das Büro- oder Wohnraumlicht? Ent-spricht es dem natürlichen Bedürfnis des Menschen oder verdient es zu Recht nur das Attribut „Kunstlicht“?

Bereits mit der gezielten Ausrichtung der Nachfrage auf Energiesparlampen in den letzten Jahren und bis heute, bei dem für den Verbraucher fast nicht zu über-schauenden Angebot an LED-Lichtquellen, ist festzu-stellen: Der Mensch erscheint oft in schlechtem Licht. Veränderte sich mit dem technischen Fortschritt die Art der Lichtquellen, zeigt sich aus Sicht des Mediziners häu-

fig für den Menschen ein Rückschritt. Zu viel Blau-Anteil und zu wenig natürliches Spektrum ist es, was oft aus hoch-modern anmutenden Leuchtmitteln strahlt. Dabei birgt falsches Licht durchaus auch gesundheitliche Risiken für Hormone, Herz und Augen.

Gemeinsam mit der Advanced UV Light GmbH, Stutt-gart und mit wissenschaftlicher Unterstützung des Hei-delberger Lichtbiologen und Arztes Alexander Wunsch, werden bei der NARVA Lichtquellen GmbH & Co. KG heu-te Leuchtmittel entwickelt, die dem Grundbedürfnis des Menschen nach Licht und Wohlbehagen entsprechen. Der wachsenden Zahl älterer Menschen als Zielgruppe sehen wir uns in Stuttgart und Brand-Erbisdorf mit der Entwicklung wohltuender und bedarfsgerechter Licht-quellen verpflichtet.

www. auvl.deBlaulicht erzeugt Stress für Herz und Augen.

Sobald ein Patient mit dem Verdacht einer Herzerkran-kung zum Arzt geht, werden ihm aller Wahrscheinlich-keit nach zuerst der Blut-

druck und Puls gemessen, die Herztöne auf Auffälligkeiten hin abgehört und ein ekg geschrieben. Doch damit ist eine gründliche Untersuchung noch nicht abgeschlossen: Häufig ist es not-wendig, dass der Arzt sich ein Bild vom Herzen und den Blutgefäßen verschafft, um Engpässe der Gefäße oder bereits beschädigte Areale des Herzens oder des Herzmuskels zu erkennen. Zu die-sem Zweck wird das Herz mit Verfahren wie Echokardiographie, Röntgenun-tersuchungen mit Herzkatheter, Szin-tigrafie, hochauflösenden mrt sowie ct durchcheckt.

Moderne Magnetresonanztomogra-fen (mrt) ermöglichen es auch Patien-ten mit Defibrillatoren (icd) oder an-deren implantierten Geräten, dass sie

sich untersuchen lassen können, ohne dass die Systeme vom Magnetfeld des mrt beschädigt werden oder sich gar lockern.

Kein Aussetzer bleibt unbemerktDer Cardioverter-Defibrillator (icd) oder das Herzinsuffizienz-Therapiesystem für die kardiale Resynchronisations-therapie (crt) sind sehr wirksame Sys-teme, die implantiert werden und dabei helfen, den Herzrhythmus wieder her-zustellen und es ermöglichen, dass das Herz wieder kräftig schlägt. Sie sind so entwickelt, dass die aufgezeichneten Werte des Patienten per Telekardiologie jederzeit überwacht werden können und so auch Fehlfunktionen des Herzens nicht unbemerkt im Sande verlaufen. Dazu gelangen die Patientendaten auf verschiedenen Wegen zum Arzt: man-che Systeme verfügen über eine einge-baute Antenne die Daten an ein mobiles Empfangsgerät, welches wiederum die

Daten – je nach System – per Handynetz oder Internet an den Arzt oder ein zent-rales Servicecenter schickt. Dort werden sie dem Arzt aufbereitet zur Verfügung gestellt werden. Vorher legt der Arzt ei-nen Zeitplan fest, in dem die Daten ab-gefragt und übermittelt werden. Kommt es zu einer Rhythmusstörung oder einer technischen Störung, wird der Arzt sofort benachrichtigt. Er hat dann die Möglichkeit, den Patienten sofort darüber zu in-formieren wie er sich verhalten soll oder kann einen weiteren Kontrolltermin mit ihm verein-baren.

Der Vorteil besteht für den Patienten darin, dass durch die Überwachung Krankenhausaufenthalte verhindert werden können. Zusätzlich hat der Pati-ent das gute Gefühl, nicht alleine gelas-sen zu werden.

Auch Herzpatienten, für die diese langfristig implantierten Systeme nicht

infrage kommen, haben dennoch die Möglichkeit, sich in einer kritischen Phase sicher zu fühlen. Dazu kann eine sogenannte Defibrillatorweste ange-legt werden. Dabei handelt es sich um einen Defibrillator, der vom Patienten selbst unter der Kleidung getragen wird und im Falle eines Kammerflimmerns

oder einer ventrikulären Tachykardie einen automatischen Behandlungsmo-dus startet, der sich durch optische und akustische Signale dem Patienten mit-teilt und auch zur Not gestoppt werden kann. Zusätzlich zu dieser lebensret-tenden Funktion, kann für eine spätere Auswertung auch direkt ein ekg aufge-zeichnet werden. ●

Durch die Telemedizin werden bestimmte Werte überwacht – und frühzeitig Alarm geschlagen.

Hightech in der Medizin vereinfacht die Abläufe für Patienten und Ärzte.

Neue Technologien ermöglichen es Patienten, dass sie nicht nur schnell adäquat behandelt und sogar vor dem Tod bewahrt werden können. Sie ermöglichen dem behandelnden Arzt, dass er einen genauen Überblick über den Gesundheitsstatus seines Patienten erhält und ihn so gezielt und zeitsparend behandeln kann.

Von Eva Herzog

medizintechnik

Technik, die begeistert

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diagnostik und therapie 9

werbebeitrag – interview

„Schutz vor dem plötzlichen Herztod“Atemnot und Schwindel können Hin-

weise auf eine Herzinsuffizienz sein – die mitunter zum plötzlichen Herztod führen kann. Nicht immer ist in diesen Fällen

ein ICD, also ein implantierbarer Defi-brillator, das Mittel der Wahl. Um für den genauen Befund mehr Zeit zu bekommen,

hat sich das Tragen einer schützenden De-fibrillatorweste als sinnvoll erwiesen. Über

den Einsatz in der Praxis sprechen der Pati-ent Thomas Hamerla (links) und Doktor der

Medizin Mattias Roser, Oberarzt und Leiter der Elektrophysiologie an der Medizinischen Klinik II (Kardiologie/Pulmologie) der Charité

Universitätsmedizin Berlin (rechts).

Ende Juni 2014 haben Sie beim Treppenstei-gen plötzlich über Atemnot geklagt und sind

noch am selben Tag zum Arzt gegangen – was hat Sie dazu veranlasst und welche Erkrankung wurde diagnostiziert? thomas hamerla: Ich bin

33 Jahre alt und gehe meist die Treppen hoch und runter, statt einen Fahrstuhl zu nutzen. Daher ist es mir komisch vorgekommen, dass ich beim Trep-

pensteigen schlecht Luft bekomme, kurzatmig bin. Mein Körpergefühl hat mich ins Krankenhaus geführt, wo sofort festgestellt wurde, dass etwas

mit meinem Herzen nicht in Ordnung ist: Es war stark vergrößert und die Pumpleistung lag bei nur

13 Prozent. Laut meines behandelnden Arztes ist die Wahrscheinlichkeit von Kammerflimmern und einem

plötzlichen Herztod bei einer solchen Herzinsuffizienz sehr hoch.

dr. mattias roser: Wenn man jung und sportlich ist und von heute auf morgen eine Leistungsschwäche wie

bei Herrn Hamerla auftritt, sollte man sicherheitshalber zum Arzt gehen. Bei älteren Menschen muss abgeklärt werden, ob es eine normale Alterserscheinung ist oder ob ebenfalls eine Erkrankung vorliegt.

Grund für die Herzinsuffizienz bei Herrn Hamerla war wahrscheinlich eine Herzmuskelentzündung in dieser Zeit. Das EKG hat schwere Herzrhythmusstörungen und Vorstufen des Kammerflimmerns gezeigt. Unentdeckt beziehungsweise unbehandelt ist das Risiko, am plötzli-chen Herztod zu sterben, sehr hoch.

Welche Behandlungsoptionen gibt es bei Herzinsuf-fizienz? dr. mattias roser: Neben einer medikamentö-sen Behandlung wurden die Patienten früher teilweise mehrere Wochen lang zur Beobachtung im Krankenhaus behalten. Heute kann ein ICD, also ein implantierbarer Cardioverter Defibrillator implantiert werden, der ei-nen schnellen und lebensbedrohlichen Herzrhythmus erkennt und einen Elektroschock auslöst. Dadurch wird der normale Herzrhythmus wieder hergestellt und das Herz kann wieder ausreichend Blut durch den Körper pumpen. Allerdings ist für die Implantation ein operati-ver Eingriff am Herzen notwendig, bei dem eine Elektro-de über eine Vene unterhalb des Schlüsselbeins bis ins Herz eingepflanzt wird. Die Operation selbst ist nicht komplikationsfrei und nur schwer umkehrbar. Eine Alter-native zur sofortigen Implantation eines permanenten ICD ist das Tragen einer Defibrillatorweste, der soge-nannten LifeVest, die derzeit auch das Leben von Herrn Hamerla schützt.

Was genau versteht man darunter und welchen Nut-zen hat die LifeVest? dr. mattias roser: Die LifeVest wird einfach als Weste direkt auf der Haut getragen. Sie

beinhaltet ein EKG, welches als kleiner Monitor an der Hüfte getragen wird und permanent den Herzrhythmus des Pa-tienten überwacht. Bei Auftreten einer lebensbedrohlichen Arrhythmie gibt die Weste selbstständig einen lebensretten-den Stromstoß ab, damit der normale Herzrhythmus wieder einsetzen kann. Die EKG-Daten können wir auslesen und – neben anderen Untersuchungsergeb-nissen – zur Beurteilung des langfristi-gen Arrhythmierisikos verwenden. Wir „erkaufen“ uns also etwas Zeit, können in Ruhe entscheiden, ob der ICD-Eingriff wirklich notwendig ist und Schützen den Patienten dennoch mithilfe der Weste vor dem plötzlichen Herztod.

Wie trägt sich die Weste? thomas hamerla: Die Eingewöhnung hat ein paar Tage gedauert, aber man spürt sie dann fast gar nicht mehr. Im Alltag bemerke ich keine Einschränkungen, sogar leichter Sport ist damit möglich. Beim Duschen muss man die Defibrillatorweste abneh-men und ist in dieser Zeit nicht geschützt. Auch fliegen ist mit der Weste erlaubt , dafür gibt es entsprechende Bescheini-

gungen; beim Sicherheits check am Flughafen wird man jedoch gesondert kontrolliert.

Wann schockt das Gerät und wie verläuft so ein Schockvor-gang? dr. mattias roser: Den Schockzeitpunkt kann der Arzt vorab genau festlegen und individu-ell auf den Patienten und sein „Ge-fährdungspotenzial“ hin einstellen. Treten Herzkammerflimmern oder gefährliche Herzrhythmusstörungen auf, wird der Schockvorgang stufen-weise aktiviert und nicht plötzlich ausgelöst: Zunächst vibriert die Weste und der Patient kann entscheiden, ob der Schock wirklich ausgeführt werden soll. Das ist von Vorteil, wenn der Patient bei Bewusstsein ist und er die Situation rasch mit einem Arzt klären kann. Danach ertönt ein Warnsignal sowie eine laute und deutliche Ansage durch die LifeVest, die Umstehende davor warnt, dass in Kürze ein Schock ausgelöst wird. Diese Ansage äh-nelt der von den bekannten automatisierten Defibrillatoren (AEDs), die an öffentlichen Plätzen zu finden sind. Erst, wenn Gel aus den Patronen direkt auf die Haut austritt – damit ein guter Kontakt zwischen Haut und Elektro-den besteht –, wird ausgelöst.

Vom Zeitpunkt des Erkennens einer Unre-gelmäßigkeit bis zum Auslösen vergeht norma-lerweise weniger als eine Minute. Je eher der Behandlungsschock erfolgt, umso größer sind die Überlebenschancen des Patienten. Wichtig: Ein Eingreifen von Dritten ist bei der LifeVest nicht notwendig, das gesamte Prozedere erfolgt vollau-tomatisch.

Blaues Gel ist immer ein Hinweis darauf, das aus-gelöst wurde. Wir hatten sogar schon Patienten, die sich darüber beschwert haben, dass die Weste ver-schmiert sei – sie haben gar nicht mitbekommen, dass bei ihnen zum Beispiel in der Nacht ein Behandlungs-schock erfolgt ist.

Für wen ist die Defibrillatorweste geeignet und wie lange wird sie getragen? dr. mattias roser: Vor allen Din-gen für Patienten mit einem hohen Risiko für den plötzli-chen Herztod, also Menschen mit Herzinsuffizienz, einer Kardiomyopathie, aber auch für Menschen nach einem großen Herzinfrakt beziehungsweise vor oder nach einer Bypass- oder Stentoperation. Meist wird sie getragen, um in Ruhe die weiteren Schritte des Therapiekonzepts festzulegen, zum Beispiel um zu sehen, ob ein ICD wirk-lich notwendig ist. In der Regel kommt die LifeVest zwi-schen vier Wochen und drei Monaten zum Einsatz, aber es gab auch schon einen Patienten, der sie ein Jahr lang getragen hat, weil er sich mit dem Gedanken an einen ICD nicht anfreunden konnte.

Werden die Kosten für die LifeVest von der Kranken-versicherung übernommen? dr. mattias roser: In der Regel werden die Kosten für die verordnete LifeVest von den Kassen übernommen, sie ist im Hilfsmittelverzeich-nis aufgeführt.

Hat die LifeVest bei Ihnen schon einmal ausgelöst? thomas hamerla: Nein, zum Glück nicht.

www.zoll.de

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10 diagnostik und therapie

übergreifende zusammenarbeit

Über den Tellerrand hinaus

Von Eva Herzog

„Interdisziplinarität“ ist zurzeit in aller Munde und out ist, wer dagegen ist. Aber wie funktioniert die Verbindung der verschiedenen Fachbereiche in der Medizin überhaupt und welche Vorteile bringen die Verknüpfungen eigentlich für den Patienten? Hier ein kurzer Überblick.

Als Susanne T. (47) den Satz „Jetzt bin ich überfragt, aber ich rufe meinen Kolle-gen an, der ist Kardiologe und kennt sich damit aus“ von ihrem Arzt hört, ist sie zunächst erstaunt. Doch anders als

vielleicht erwartet, hat sie das Gefühl gut aufgehoben zu sein, weil ihr Arzt Verantwortung übernimmt, seine Wissensgrenzen kennt und das selbstverständlichs-te der Welt tut: jemanden fragen, der sich damit aus-kennt.

Der Körper: zu komplex für einen FachbereichNicht jeder hat nebenan einen Kardiologen, den man mal eben rüberrufen kann – so werden in der Regel Diagnosen im Alleingang gestellt und andere Bereiche

vernachlässigt. Das liegt zunächst an der persönlichen Qualifikation jedes einzelnen Arztes. Ein Kardiolo-ge achtet auf andere Vorkommnisse und Details, als es beispielsweise ein Nephrologe tut. Und genau hier greift die Notwendigkeit der Interdiszipli-narität, denn Gefäßerkrankungen ge-hören zu den häufigsten Erkrankun-gen in allen Industrienationen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind so komplex, da kann es lebenswichtig sein, fachübergreifend zu therapie-ren, vor allem wenn der Patient Dia-betiker ist und damit Hochrisikopatient für sehr viele verschiedene Erkrankungen.

Wärend der Kardiologe Auffäligkeiten am ekg und einer Ultraschalluntersuchung des Herzens feststellt,

verfügen interventionelle Radiologen über Erfahrung in der Bildgebung mit-tels mrt oder ct, sowie in der mini-mal-invasiven Behandlung von Gefäß-verengungen. Der Angiologe hingegen gehört zu der internistischen Disziplin, die mit funktionellen Diagnosen und Ultraschall arbeitet – im Gegensatz zum Gefäßchirurgen, der seines Zeichens als Spezialist für die operative Behandlung von Arterien und Venen zurate gezogen

werden kann.Kombiniert man die Expertise dieser Fachbereiche

in einem interdisziplinären Team, kommt der Betrof-fene in die positive Lage, von mehreren Fachtherapeu-ten behandelt zu werden. Ohne lange Wege und War-tezeiten in Kauf zu nehmen, steigt aus Patientensicht das Gefühl, umfangreich betreut zu sein .

Verfrühte Rehamaßnahmen können ausgeschlossen werden

Behandlungserfolge erfolgen durch die enge Verknüp-fung häufig schneller und können gleichzeitig in Form von Rehamaßnahmen in andere Therapien mit einflie-ßen. Dadurch wird eine Überforderung des Patienten verhindert, der häufig viel zu früh aus der stationären Situation in eine Rehaklinik verlegt wird und vertrau-ensschmälernde Rückfälle hinnehmen müsste.

Aus (kassen-) ärztlicher Sicht spielt zwar auch die Kostensenkung eine Rolle, aber der intensive Aus-tausch mit Kollegen hilft sicherlich bei der täglichen Arbeit, wenn es darum geht, Menschen zu helfen bei denen jeder so individuell ist, wie seine Krankheit. ●

werbebeitrag – interview

„Wir helfen Menschen weltweit“

Ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausrei-chend mit Blut zu versorgen, führt das bei den Patienten zu einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. „In schweren Fällen ist das Überleben der Patienten nur gesichert, wenn das Herz mechanisch bei seiner Arbeit unterstützt wird. Hier gibt es revolutionäre Techniken“, so Doktor Ares Menon, Medical Director der Berlin Heart GmbH.

Wie funktionieren moderne Herzunterstützungssys-teme? Es gibt dabei zwei Prinzipien: Außerhalb des Kör-pers wird eine Herzkammer nachgebildet, dort Druck aufgebaut und die Blutförderleistung auf bis zu sieben bis acht Liter in der Minute gesteigert, je nach Körper-größe und Bedarf. Gegensätzlich dazu sorgen innerhalb des Körpers implantierbare, miniaturisierte Pumpen für eine Unterstützung der schwachen linken Herzkammer.

Wie unterscheiden sich die Systeme in der Anwendung? Beim implantierbaren Linksherzunterstüt-zungssystem INCOR®, ist die Pumpe aktiv magnetisch aufgehängt, kontaktlos und lagerfrei. Das ist wichtig, da das System zur Langzeitversorgung der Patienten Unter-stützungszeiten von mehr als sieben Jahren leis-ten muss.

Das EXCOR® System besteht aus Pumpen die au-ßerhalb des Körpers liegen und mit Kanülen mit dem Herzen verbunden werden. Mit EXCOR® können sowohl die linke als auch die rechte Herzhälfte von Patienten jeden Alters unterstützt werden. Es kommt vor allem bei Patienten zum Einsatz, die kurz- bis langfristig eine Herzunterstützung be-nötigen, damit sich das Herz erholen kann, oder die Zeit bis zu einer Herztransplantation überbrückt wird. Besonders stolz sind wir darauf, weltweit die einzige Firma zu sein, die ein solches System auch für Kin-der bereitstellt und somit täglich Menschen jeder Altersklasse das Leben retten kann.

www.berlinheart.de

Ärzte, die über den Tellerrand ihres Faches schauen, zeigen Größe – und dienen den Patienten.

Teambildung unter Medizinern kommt den Patienten mit rascheren Diagnosen und Therapiansätzen zugute.

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diagnostik und therapie 11

betriebliches gesundheitsmanagement

Immer schön geschmeidig bleiben

Von Maximilian Aue

Wer sich um seine Arbeitnehmer sorgt, bietet ihnen die Möglichkeit, auch innerbetrieblich etwas für ihre Gesundheit zu tun, zum Beispiel durch ein firmeneigenes Fitnessstudio oder eine Kantine mit gesundem Essen. Weitsicht zeigt, wer mithilfe

externer Ärzte, die in den Betrieb kommen, seine Mitarbeiter auf mögliche Erkrankungen aufmerksam macht.

Meist klingt der Satz „Unsere Arbeitnehmer sind uns wichtig, wir wollen, dass sie ge-sund bleiben“ fürsorglich – aber was steckt

wirklich hinter dieser Aussage? Arbeitnehmer kräf-tetechnisch auszunehmen wie eine Weihnachtsgans geht nur eine Zeitlang gut. Auf Dauer jedoch schadet das dem Unternehmen. Immer häufiger wird in den Unternehmen das „Kapital“ Mitarbeiter erkannt – und somit, dass gesunde Arbeitnehmer die besseren Ar-beitnehmer sind.

Um zu gewährleisten, dass die Gesundheit nicht un-ter der Arbeit leidet, schaffen große Firmen spezielle Instanzen oder Abteilungen, die das betriebliche Ge-sundheitsmanagement (BGM) organisieren und regel-mäßige Schulungen oder Vorträge anbieten. Alternativ können spezielle Firmen damit beauftragt werden. Sie kommen in die Betriebe, führen vor Ort und meist ohne festen Termin mit speziellen medizinischen Ge-räten Untersuchungen durch – und helfen dem Mit-arbeiter, bestimmte Risiken bzw. Erkrankungen zu erkennen. Am häufigsten sind das Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes.

Gezieltes ScreeningBeim sogenannten Herz-Kreislauf-Screening wird auf mögliche Gefäßerkrankungen oder arterioskleroti-sche Veränderungen untersucht. Zudem können die Venen gecheckt werden, was besonders für die Men-schen sinnvoll ist, die lange stehen, wie es beispiels-weise im Verkauf oder beim Arbeiten an Maschinen der Fall ist; eventuelle Ablagerungen werden dadurch frühzeitig entdeckt.

Aber auch für die Personen, die durch langes Sitzen in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, kann die Un-tersuchung sinnvoll sein, da allgemeiner Bewegungs-mangel und eine vorwiegend sitzende Tätigkeit als

Risikofaktor für Venenerkrankungen gelten. Wird der Bewegungsmangel noch mit einer hochkalorischen und fettigen Ernährung kombiniert, ist es meist nicht weit zur risikobehafteten Fettleibigkeit.

Achtsam sein bei dem, was man tutDurchgeführt werden diese Untersuchungen meistens in den betrieblichen Räumlichkeiten durch die jewei-ligen Fachärzte; bei den Venenerkrankungen unter-sucht beispielsweise der Phlebologe die Beine. Dabei spielt nicht nur die Untersuchung eine Rolle, sondern es werden vielfach auch Übungen und Sitzpositionen besprochen, die man während der Arbeit beachten kann, sodass die Arbeit nicht immer unterbrochen werden muss, um herumzulaufen. Dabei kann eine Fußstütze mit Wippe hilfreich sein, ebenso wie die be-wusste Änderung der Sitzposition, von der auch gleich-zeitig der Rücken profitiert. Auch venengymnastische Übungen wie die Venenpumpe werden unter Umstän-den erklärt und möglicherweise kann Bewegung mehr in betriebliche Abläufe integriert werden, indem jede Bewegungsmöglichkeit genutzt wird und der Kollege nicht angerufen wird, sondern dass man mal eben rü-berläuft. Wer bereit ist, seine Gewohnheiten zu ändern und sich darauf einzulassen, was möglich ist, kann so oft ernsthaften Erkrankungen vorbeugen. ●

werbebeitrag – interview

„Medical Check up während der Arbeitszeit“

Warum es sinnvoll ist, sich um die Gesundheit der Mitarbeiter mithilfe von Gesundheitsscreenings in Unternehmen zu kümmern, erläutern Universitäts- professor und Doktor der Medizin E. Sebastian Debus, Klinikdirektor am Universitären Herzzentrum Hamburg (oben) und Hagen Heigel, Geschäfts-führer des Screening-Anbieters Heigel GmbH (unten).

Warum ist betriebliches Gesundheits-management so wichtig? prof. debus: Seit Jahren sind Herz-Kreislauf-Erkran-kungen Todesursache Nummer eins in Deutschland. In diesem Bereich liegt eine deutliche Unterdiagnostizierung und Unterversorgung der Betroffenen vor. Durch Screenings in Betrieben können kardiovaskuläre Erkrankungen frühzeitig dia gnostiziert, verstanden und behandelt werden. Das nutzt nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den Un-ternehmen durch weniger krankheitsbedingte Fehltage.

heigel: Viele Erkrankungen werden von den Menschen selbst nicht erkannt. Doch je später die Diagnose erfolgt,

desto schwieriger ist es meist, gegenzu-steuern. Screenings in Betrieben setzen hier gezielt an. In deren Folge sind die Mitarbeiter nicht nur nachweislich ge-sünder, sondern auch leistungsfähiger, zufriedener und können länger einge-setzt werden – mit einer entsprechend positiven Innen- und Außenwirkung.

Welche Screening-Möglichkeiten-gibt es für den Bereich Herz-Kreislauf? heigel: Die Screenings sind modular auf-gebaut. Basis bei unseren Besuchen in den Betrieben sind Blutfett-, Blutzucker und Blutdruckmessung samt Ruhepuls. Zusätzlich können unsere Ärzte die Hals-schlagader untersuchen sowie ein Dia-betes-, Arteriensteifigkeits- und Schild-drüsenscreening durchführen. Dazu können die Mitarbeiter einfach während der Arbeitszeit zu einem festen Termin

ohne Wartezeit vorbeikommen. Die Heigel GmbH ist mit 40.000 Untersuchungen im Jahr Marktführer auf dem Gebiet der betrieblichen Screenings.

www.heigel.com

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Wie sinnvoll finden Sie folgende Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements?

Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie

60%

33%

Gesunde Ernährung

48 %

45 %

Flexible Arbeitszeiten

52 %

39 %

Medizinische Angebote

41 %

50 %

Seminare

32 %

52 %

Sportangebote

30 %

54 %

Suchtentwöhnung

30 %

45 %

Pausenangebote

19 %

50 %

Sehr sinnvoll Sinnvoll

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12 prävention und nachsorge

Der Satz unter Medizinern „Wer Diabetes hat, kann alles krie-gen“ zeigt, dass der Diabetiker

grundsätzlich als Risikopatient für fast

alle möglichen Erkrankungen gilt. Das körpereigene Stoffwechselsystem ist so durcheinander, dass auch andere Or-gane häufig nicht mehr richtig funktio-

nieren. Und so versterben im Schnitt 75 Prozent aller Diabetiker an Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen.

Warum sind Diabetiker stärker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefähr-det? Der Grund liegt in der Störung des Zuckerstoffwechsels, der dazu beiträgt, dass die Gefäßverkalkung (Arterio-sklerose) schneller voranschreitet, als bei Nicht-Diabetikern. Das Blut ist kle-brig und die Thrombozyten verklumpen relativ schnell, die Gerinnungsneigung steigt. Dadurch wächst die Gefahr für Blutgerinnsel, die Gefäßverschlüsse und damit einen Infarkt auslösen kön-nen.

Die Gefahr kommt auf leisen SohlenTückisch daran ist, dass die Betroffenen die Beschwerden so gut wie nicht spü-ren. Das liegt zum einen daran, dass bei Diabetes das Schmerzempfinden beein-trächtigt ist, zum anderen, dass häufig die typischen Symptome wie Angina Pectoris fehlen, da bei Diabetes eben-falls eine krankheitsbedingte Nerven-störung vorliegt. Und so kommt es, dass der Infarkt für Diabetiker vermeintlich unerwartet eintritt.

Erkannt werden die Beschwerden oft zu spät

Was die Wahrscheinlichkeit eines Herz-infarkts angeht, so sind Diabetiker ge-nauso hoch gefährdet, wie Nicht-Dia-betiker wie Nicht-Diabetiker, die bereits einen Infarkt durchlebt haben. Und im Vergleich mit stoffwechselgesunden Menschen liegt das Risiko eines Herz-infarkts bei Diabetes zwei- bis vierfach höher, bei Frauen sogar bis zu sechsfach höher.

Der ganze Körper ist betroffenDiabetes, häufig gepaart mit Bluthoch-druck, ist eine explosive Mischung die nicht nur die großen Gefäße wie bei-spielsweise die Herzkranzgefäße schä-digt, sondern auch die kleinen Gefäße der Augen, Nieren, Nerven bis hin zur Hautschaltzentrale, dem Gehirn. Medi-ziner sprechen dann von Mikro- bezie-hungsweise Makroangiopathien.

Und auch auf dem umgekehrten Weg funktioniert das Drama: Fast 50 Prozent der herzkranken Patienten haben Dia-betes oder eine Vorstufe, Glukosetole-ranzstörung genannt, von der sie keine Ahnung haben. Das bestätigen mehrere Studien und es zeigt, wie gut es für den Betroffenen ist, wenn der Kardiologe und der behandelnde Hausarzt nicht nur fachspezifisch isoliert therapieren, sondern auch über den Tellerrand hin-weg auf andere Symptome achten.

Da eine kalorische Überversorgung häufig zu Diabetes führt, wurden im Juni dieses Jahres neue Leitlinien für gesunde Ernährung herausgebracht. Sie besagen, dass es keinen Sinn macht, das tägliche Essen in 60 Prozent Koh-lehydrate und die restlichen 40 Prozent in Eiweiß und andere Stoffe aufzuteilen. Vielmehr darf der persönlich angepass-te Kalorienverbrauch nicht überschrit-ten werden. ●

Diabetes an sich ist eine Krankheit, die dem Patienten viel abverlangt. Was viele aber gar nicht wissen: Organisch verändert sich mit dem erhöhten Blutzuckerspiegel so einiges im Körper. Das liegt an der veränderten Zusammensetzung des Blutes und meist auch an den schlechten Angewohnheiten, was Lebensstil und Nahrungswahl angeht. Was man trotz Diabetes für seine Gesundheit tun kann, erfahren Sie hier.

Von Eva Herzog

folgeerkrankungen

Zuckersüß mit bitterem Beigeschmack

fokusinterview

Fast jeder zweite Herzpatient hat Diabetes

Diabetes bei Herzkranken muss adäquat behandelt werden. Die Versorgung der Patienten könnte deut - lich besser sein, weiß Kar-diologe und Hochdruckex-perte Professor Wolfgang Motz, Gründungsmitglied der Stiftung DHD.

Welche Komplikationen drohen bei fehlender Behand-lung? Das Risiko für Ereignisse wie Myokardinfarkt und Schlaganfall ist erhöht. Bei Diabetes kommt es schneller zur Bildung von Plaques.

Schon Vorstufen der Erkrankung schädigen die Gefä-ße. Die Prognose ist schlechter, vor allem bei unzurei-chender Behandlung. Nach dem Infarkt ist oft vor dem Infarkt.

Warum werden Patienten nicht angemessen versorgt? Fehlende Anreize führen zur isolierten Betrachtung einzelner Krankheitsbilder.

Diabetes ist eine Erkrankung mit geringer Aner-kennung für hohen Betreuungsaufwand. Nur ein Pro-blem zu behandeln, das kostet weniger Zeit – obwohl jede Therapie am Globalrisiko des Patienten orientiert sein sollte. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist er-forderlich.

Wie kann eine bessere Prognose erreicht werden? Wenn wir wissen, dass fast jeder zweite Herzkranke Stö-rungen im Glukosestoffwechsel vorzuweisen hat, sollten Patienten daraufhin untersucht werden.

Bei bestätigter Diagnose Diabetes muss die Erkran-kung auch behandelt werden. Genau wie Kardiologen für Diabetologen Behandlungspartner sind, muss der Stoff-wechselexperte vom Herzmediziner rechtzeitig einbezo-gen werden.

Lecker diese süßen Teilchen. Doch auch hier ent-scheidet die Dosierung über Wohl oder Wehe.

Innere Medizin — Kardiologie — AngiologieSportmedizin — LeistungsdiagnostikKernspintomographie — MDCTNoninvasive und invasive kardiale BildgebungVorsorgeuntersuchung — Präventivmedizin

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prävention und nachsorge 13

blutkreislauf und venöses system

Wer flüssig ist, hat mehr vom Leben

Von Charlotte Klingenthal

Gefäßkrankheiten haben schwerwiegende Folgen und belasten das gesamte Körpersystem. Umso besser ist die Prognose, wenn Gefahren früh erkannt werden. Vor allem Diabetiker und Menschen mit Übergewicht und Bluthochdruck sind verstärkt von ihnen betroffen –

regelmäßige Kontrollen sollten für diese Patientengruppe selbstverständlich sein.

Damit der Blutkreislauf alle Zellen unseres Kör-pers erreicht, durchzieht unseren Körper ein gut verzweigtes Netz von Blutgefäßen. Die Ve-

nen führen das sauerstoffarme Blut zum Herzen hin und die Arterien leiten das sauerstoffreiche Blut vom Herzen weg bis in die kleinsten Kapillaren, wo gleich-zeitig Nährstoffe und Sauerstoff hin- und Kohlenmo-noxid und Stoffwechselendprodukte abtransportiert werden.

Soweit der Ablauf beim gesunden Menschen. Denn nicht immer sind die Gefäße bis ins Alter gesund und gewährleisten den perfekten Durchfluss, da sie mit steigendem Lebensalter an Elastizität verlieren. Hinzu kommen schädigende Faktoren wie Übergewicht, zu hohe Blutfettwerte oder auch schädliche Einflüsse wie Bluthochdruck und Rauchen. Diese Faktoren, sowie die genetische Disposition, oder Hormonumstellun-gen wie die Wechseljahre können dazu führen, dass sich Ablagerungen an der Gefäßwand bilden und den Blutfluss behindern. Zudem können auch kurzfristi-ge Risikofaktoren dazu führen, dass sich Beinvenen verschließen: Wer länger bettlägerig ist, hat durch Immobilisation der Venen und der dadurch fehlenden Pumpfunktion ein hohes Risiko, dass Blutplättchen verklumpen und sich eine Thrombose bildet.

Gefäßerkrankungen betreffen nicht nur das HerzMit Gefäßverschlüssen wird häufig in erster Linie der Herzinfarkt in Verbindung gebracht, doch auch die an-deren Gefäße des Körpers sind davon nicht ausgenom-men. Es ist vielmehr so, dass gerade Menschen mit

Gefäßverengungen an den Beinarterien auch von Ver-engungen der Hirnschlagadern und Herzkranzgefäße betroffen sind. Somit sind Patienten mit Gefäßveren-gungen an den Beinen sehr gefährdet, was das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall angeht – selbst wenn bisher keine Symptome der Durchblutungsstö-rung aufgetreten sind.

Wenn das Gehen schwerfälltJe nachdem, welche Gefäße im Körper in welchem Aus-maß betroffen sind, unterscheiden sich die Symptome: Sind beispielsweise die Beinarterien betroffen, wird häufig von Beinschmerzen oder Wadenschmerzen be-richtet, die die Patienten dazu zwingen, selbst nach einer kurzen Strecke stehen zu bleiben, weil sich dann der Schmerz direkt bessert. Dabei handelt es sich um die pavk, die periphere arterielle Verschlusskrankheit.

Abklärung ist das A und OSobald der Verdacht auf eine Gefäßerkrankung be-steht, kann der Arzt zur Abklärung oder Gefäßvorsorge eine Untersuchung der Gefäße durchführen. Je nach-dem, wie weit die Gefäßverengung bereits fortgeschrit-ten ist, müssen grundsätzlich zwar die Grunderkran-kungen behandelt werden, aber möglicherweise muss auch operiert werden, um das Gefäß offen zu halten. Wer sich umfangreich zu der Erkrankung beraten las-sen möchte, hat in Gefäßzentren optimale Möglich-keiten, da hier mehrere Fachbereiche zusammenarbei-ten. ●

werbebeitrag – verbandsporträt

Thromboserisiko kennen und senken

Thrombose und Lungenembolie gehö-ren zu den häufigsten Herz-Kreislauf- Todesursachen. Jährlich sterben allein in Deutschland 100.000 Menschen an den Folgen einer Lungenembolie, deren häufigste Ursache eine Thrombose ist. In der Gesellschaft fehlt es an Wissen und Dialog zu diesem Thema. Die mangelnde öffentliche Wahrnehmung der Gefahren und eine oftmals verzögerte Erkennung durch Ärzte führen zu einer schwerwie-genden Gesundheitsproblematik, erklärt Professor Doktor Rupert Bauersachs, Mitglied des Beirates der Deutschen Ge-sellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA) und Chefarzt der Abteilung für Angiologie des Klinikums Darmstadt.

Es gibt im Krankenhaus mehr Todesfäl-le durch Lungenembolie als durch Brust-, Prostatakrebs, AIDS und Verkehrsunfäl-le zusammen. Die Lungenembolie nach einer Operation ist die häufigste Todes-ursache im Krankenhaus. Dabei gibt es gute Präventionsmöglichkeiten und Behandlungsmethoden. Thrombosepro-phylaxe ist die wichtigste Maßnahme, um die Patientensicherheit in Risikosituatio-nen und in der Routine zu verbessern und

zugleich die hohen volkswirtschaftlichen Kosten zu senken. Ein erhöhtes Thrombo-se- und Lungenembolierisiko haben Men-schen, wenn sie im Krankenhaus liegen, bei einer Krebserkrankung, bei veränder-tem Hormonhaushalt, zum Beispiel in der Schwangerschaft oder bei Pilleneinnah-me. Die Internationale Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH) hat für den 13. Oktober 2014 erstmals den Welt-Thrombose-Tag ausgerufen. Der 13. Oktober ist der Geburtstag von Rudolf Virchow, der vor über 100 Jahren in Berlin maßgeblich zum Verständnis der Throm-bose beigetragen hat. Alle für dieses Thema relevanten Fachgesellschaften wurden eingeladen, an dieser weltweiten Aufklärungsaktivität teilzunehmen. Mehr als 100 Fachgesellschaften unterstützen diesen Tag weltweit – in Deutschland sind die DGA, die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie sowie die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostase-Forschung mit dabei.

www.risiko-thrombose.de

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2009

Therapeutische Maßnahmen bei chronischen Venenkrankheiten

Kompressionsstrümpfe 20,3% 7,5 %

Lokale Salbenanwendungen 10,3 % 3,9 %

Venenmedikamente 9,7 % 3,3 %

Venenoperation 8,8 % 4,5 %

Verödungsbehandlung 8,4% 1,7 %

Kompressionsverbände 8,2% 2,8 % Frauen

Männder

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14 prävention und nachsorge

gastbeitrag

Herzensangelegenheit Prävention

In puncto Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden in den letzten Jahren deutliche medizinische Fortschritte erzielt. Dennoch sind sie immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland. Dabei kann jeder sein Erkrankungsrisiko selbst beeinflussen. Der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) erklärt, was dem Herz gut tut.

Bei kaum einer anderen Erkrankung kann der Patient durch seine individuelle Lebensführung so großen Einfluss nehmen. Stress, Nikotin, Alkohol und Überge-wicht sind Risikofaktoren, die möglichst vermieden werden sollten. Ideal für das Herz ist eine mediterrane, leichte und ausgewoge-ne Ernährung mit wenig Fleisch und mehr Fisch – gebraten in Olivenöl – so-wie viel Obst und Gemüse.

Auch Bewegung wirkt positiv auf das Herz: Bei Frauen ab dem 30. Le-bensjahr ist mangelnde körperliche Aktivität noch vor Übergewicht, Rau-chen und Bluthochdruck der häufigste Grund für koronare Herzerkrankun-gen. Dabei reichen bereits knappe drei Stunden pro Woche bei mittlerer Intensität, um einer Erkrankung vor-zubeugen.

Besonders Ausdauersportarten wie Walken, Schwimmen oder Radfahren wer-den empfohlen. Diese lassen Blutdruck und Ruhepuls sinken. Zudem verkraftet eine trainierte Herzmuskulatur Belastungen besser. Abhängig vom Alter und dem Trainingszustand ist jedoch vor Trainingsstart ein Besuch beim niedergelassenen Kardiologen empfehlenswert, der den Gesundheitszustand überprüft und Tipps für ein herzfreundliches Training gibt. Fassen Sie sich also ein Herz und starten Ihre per-sönliche Prävention. Das ist nicht nur gut für Ihre Gesundheit, sondern Sie fühlen sich insgesamt besser!

Kardiologiesymposium

Mit jährlich rund 450 Teilnehmern ist das Bad Berkaer Kardiologiesymposium als Fortbildungsveranstaltung etabliert. Am 16. und 17. Januar 2015 sind deutschland-weit Kardiologen und MTAs zum Erfah-rungsaustausch eingeladen. Es erwartet Sie ein Überblick zu aktuellen Fragen und Entwicklungen der Kardiologie, Fallbe-sprechungen und Industriesymposien.

www.kardiologie-symposium.de

werbebeiträge

veranstaltungskalender

Kardiodiagnostik

Grundlage einer erfolgreichen Behand-lung ist immer die richtige Diagnose. Aus diesem Grund treffen sich vom 15. bis zum 17. Januar 2015 in Leipzig Kardio-logen und Radiologen bei den 7. Deut-schen Kardio diagnostiktagen. Thema ist dieses Mal „Kardiovaskuläre Bildgebung – ein interdisziplinärer An-satz“.

www.kardiodiagnostik.de

Dreiländerkongress

Vom 10. bis 11. Oktober 2014 haben wir den Drei-Länder-Kongress unter das Motto „Acute meets Rehab“ gestellt. Die Tagungspräsidenten, Dr. med. Christa Bongarth, Klinik Höhenried, und Prof.

Dr. med. Stefan Sack, Städtisches Klini-kum München, bringen Akut- und Reha-bilitationsmediziner zusammen, um die sektorübergreifende Kooperation und das Verständnis für die jeweiligen Be-lange im Akuthaus wie in der Rehaklinik zu verbessern. Postinterventionelle Ar-

rhythmien, Versorgung älterer Patienten nach minimal-invasiven Eingriffen, die Weiterbehandlung nach Herzinfarkt oder Bypass-OP, das Training mit Herzinsuffizi-enz-Patienten und auch die psychologi-sche Betreuung der Herzpatienten sind Themen, die sowohl den Akutmediziner

als auch den Rehakliniker beschäftigen, wie auch Dr. med. Manju Guha, Präsiden-tin der DGPR weiß. Diese Themen werden in wissenschaftlich optimal zusammen-gestellten Symposien diskutiert.

www.dgpr-dreilaenderkongress.de

Kardiologische Vorsorge – auch wichtig für junge Menschen.

gastbeitrag

Herz im Takt

Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer und Mitglied des Vorstands des Bundes-verbandes Medizintechnologie (BVMed), sowie Geschäftsführer von MedInform – Seminar- und Informations-Service Medizintechnologie erläutert, warum in-novative Medizintechnologien mehr Le-bensqualität bedeuten.

Der Hamburger Journalist Christoph Rind veröffentlichte im Mai 2014 seine persönliche Krankheitsgeschichte. Er er-zählte von seinen Erfahrungen mit plötz-lichem Herzversagen, „wenn das Herz plötzlich nur noch flattert“. Ursache: ein entzündeter Herzmuskel. Es erwischte ihn während einer Podiumsdiskussion zu Gesundheitsinformationen. Ein Defibril-lator rettete ihm das Leben. Eine Kathe-terablation beseitigte Fehlreize an der Herzwand. Ein implantierter „Defi“ wacht nun über sein Herz und löste auch bereits

einen lebensrettenden Stromstoß aus. Nahezu 200.000 Menschen versterben in Deutschland jährlich am plötzlichen Herztod: mehr als an Lungenkrebs oder Brustkrebs. Wenn die Herzkammern nur noch flimmern, greift der Defi ein.

Lebensretter Implantate: Die Fort-schritte in der Herz-Kreislauf-Medizin sind enorm. Schrittmacherpatienten werden über telemedizinische Systeme vom Arzt überwacht. Bei chronischer Herzschwäche stehen Kunstherzen zur Verfügung. Defekte Herzklappen können schonend über einen Kathetereingriff er-setzt werden. Verstopfte Gefäße werden durch Gefäßgerüste offen gehalten.

Und die „Regenerative Medizin“ hat noch größere Ansprüche: nicht nur repa-rieren, sondern vollständig heilen. Hier-bei stehen zwei innovative Techniken in den Startlöchern: Neue Organe oder Or-ganteile durch Bioprinting mit 3-D-Dru-ckern produzieren oder mit Tissue-En-geneering in Laboren züchten.

Innovative Medizintechnologien sind eine Investition in das Leben und die Leistungsfähigkeit der Menschen – sie bedeuten mehr Lebensqualität.

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ProjektmanagerAnika Förster [email protected]

RedaktionMaximilian Aue, Eva Herzog, Mike Paßmann, Charlotte Klingenthal, Sebastian Juha Richter

Art DirektionAnn-Kathrin Gallheber [email protected]

FotosThinkstock / Getty Images

DruckBVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH

V.i.S.d.P.Redaktionelle Inhalte: Mike Paß[email protected]

Weitere Informationen:Sascha Bogatzki [email protected]

Reflex Verlag GmbH Hackescher Markt 2–3 D-10178 Berlin T 030 / 200 89 49-0

www.reflex-media.net

Eine Publikation der Reflex Verlag GmbH am 9. Oktober 2014 im Handelsblatt.

Der Reflex Verlag und die Verlagsgruppe Handelsblatt sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen.

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unterneh-mens- und Produktporträts, Interviews, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokus-interviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Der Reflex Verlag greift aktuelle Themen auf, recherchiert zielgruppengenau die Hintergrün-de und den Markt. Ergebnis sind Publikatio-nen, die gespickt sind mit neuesten Daten, Kommentaren und Beiträgen von weltweit angesehenen Experten und Journalisten. Verständlich aufbereitet und sorgfältig recherchiert für Leser, die eine unabhängige Redaktion zu schätzen wissen.

Eine Publikation des Refl ex Verlages zum � ema

NeurologieFokus: Gehirn, S merztherapie und Orthopädie

EpilepsieWie ein Donnerwe� er im Gehirn – so läs� si Epilepsie bildli

bes reiben. Do die Krampfanfälle müssen ni t sein. Hoff nung gibt es selb� für Patienten, die gegen

Medikamente resi� ent sind.

Seite 7

Depressionen„I fühle mi so depressiv“ – dieser Satz i� s nell gesagt. Dabei i� eine

Depression eine ern� ha� e psy is e Erkrankung, bei der Boten� off e im Gehirn eine zentrale Rolle � ielen.

Seite 10

Wirbelsäulen� irurgieNeue Implantate aus innovativen Materialen und minimalinvasive

Verfahren sollen den Patienten zur Genesung verhelfen.

Wie eff ektiv sind die neuen Lösungen bei Rü� enproblemen?

Seite 14

oktober 2014

Unsere nächste Ausgabe

impressum

wir sind dabei

Neurologie Fokus: Gehirn, Schmerztherapie und Orthopädie

Das Zentralnervensystem und das periphere Nervensystem spielen eine besondere Rolle in der klini­schen Untersuchung des Patien­ten. Typische Kombinationen von Beschwerden und Symptomen treten bei Erkrankungen auf. All unsere Sinneseindrücke werden im Gehirn verarbeitet und all unsere Körperfunktionen von dort gesteuert. Das Zusammen­spiel unserer Nervensysteme übernimmt in der Schmerzthera­pie und Orthopädie eine wichtige Aufgabe.

Mehr am 15. Oktober unter ande­rem im Handelsblatt. Und für alle, die nicht warten möchten, ab dem 14. Oktober in unserer „Reflex Verlag“ App. Zum Download einfach den qr­Code scannen.

zu guter letzt, aber nicht das letzte. ein kommentar.

Mit dem Herzen sehenFrüher dachte man ja, wir denken mit dem

Herzen. Auch heute, ein paar Tausend Jahre später, sprechen immer noch viele Menschen davon, sie seien in einer Sache ganz ihrem Herzen gefolgt – irgendwie lebt das Bild noch, dass die große Doppelpumpe in unserem Brustkorb mehr ist als eben nur eine Pum-pe. Vielleicht schwingt da das uralte Wissen mit, dass es ohne Herz nun wirklich nicht geht. Das Herz ist sozusagen fun-damental, und wurde deshalb auch im übertragenen Sinn zum Hauptorgan, wenn es um fundamental wichtige Entscheidungen geht. Üb-rigens nicht nur in der Lie-be. Andererseits, was ist fundamentaler als die Lie-be? Seltsam ist, dass viele Menschen nicht gerade sorgsam mit diesem Fun-damentalorgan umgehen; sie

seine Arbeit einfach als gegeben annehmen. Appelle, sich doch bitte gesundheitsfördernd zu verhalten, funktionieren eben nicht beim Menschen. Der ändert sein Verhalten nur, wenn er ein positives Bild von einem zukünf-tigen Nutzen hat. Na bitte: Stellen Sie sich vor, Sie schreiten schnellen Schrittes und mit wachem Geist durch einen wunderschönen Park im Herbst. Vielleicht geht ja neben ih-

nen ein guter Freund oder Ehepartner. Sie fühlen sich fit, und in sich spü-

ren Sie den festen, gleichmäßi-gen Schlag Ihres Herzens. Und:

Sie sind gerade 80 Jahre alt geworden. Ist das nicht ein Bild, für das es sich lohnt? Na eben. Man muss die Dinge nur mit dem Herzen sehen.

Mike Paßmann

Chefredakteur

MAQUET Vertrieb und Service Deutschland GmbH 3Kehler Straße 3176437 Rastatt [email protected]

Berlin-Chemie 4Glienicker Weg 125 –12712489 Berlin [email protected]

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Advanced UV Light GmbH 8Kölner Straße 870376 [email protected]

ZOLL CMS GmbH 9 Emil-Hoffmann-Straße 13 50996 Köln [email protected]

Berlin Heart 10Wiesenweg 1012247 Berlin [email protected]

Heigel GmbH 11Mühlenweg 2421271 Hanstedt [email protected]

Privatpraxis für Kardiologie Dr. Schüler & Kollegen, Arcus Sportklinik 12Rastatter Straße 17–1975179 [email protected]

Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ Stiftung in der Deutschen Diabetes-Stiftung 12Georgstraße 11 32545 Bad Oeynhausen [email protected]

Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. 13 Luisenstraße 58/59 10117 Berlin [email protected]

BVMed – Bundesverband Medizintechnologie e.V. 14Reinhardtstraße 29 B10117 Berlin [email protected]

BNK – Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e. V. 14 Brabanter Straße 4 80805 München [email protected]

Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH 14Carl-Pulfrich-Straße 1 07745 Jena [email protected]

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Reha-bilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V. 14Friedrich-Ebert-Ring 38 56068 Koblenz [email protected]

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