eine Zwischenbilanz

48
Landeshauptstadt München Messestadt Riem Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Transcript of eine Zwischenbilanz

Page 1: eine Zwischenbilanz

Landeshauptstadt München

Messestadt Riem

Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Page 2: eine Zwischenbilanz

Impressum

Herausgeberin Landeshauptstadt MünchenReferat für Stadtplanung und BauordnungPlan HA II/35Blumenstraße 28 b80331 MünchenTelefon 089/233 - 22934Fax 089/233 - [email protected]

vertreten durchMRG Maßnahmeträger München-Riem GmbHPaul-Henri-Spaak-Straße 581829 MünchenTelefon (089) 94 55 00-0Telefax (089) 94 55 [email protected]

Bildnachweis M. HeinrichS. Müller-NaumannFotagLandeshauptstadt München PlanungsreferatMRG Maßnahmeträger München Riem GmbHASTOC GmbH & Co. KG

Anlagen 1. Bebauungsplanliste2. Flächenbilanz3. Einwohnerdaten4. Plan „Soziale Infrastruktur“5. Liste Wettbewerbe6. Evaluierung

Page 3: eine Zwischenbilanz

3

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Inhalt

1 I Einleitung 4

2 I Konzepte 6

3 I Realisierungsstand der Maßnahme 123.1 Messe München 133.2 Wohnbauflächen 143.3 Gewerbeflächen 163.4 Kerngebiete 173.5 Riemer Park 183.6 Infrastruktureinrichtungen und sonstige 19

Maßnahmen in der Messestadt

4 I Maßnahmeträgerschaft, Finanzierung 244.1 Maßnahmeträgerschaft 254.2 Finanztechnische Abwicklung und Finanzierung 264.3 Entwicklung der EAB’s 274.4 Übersicht über den Stand der Einnahmen und Ausgaben 29

5 I Öffentlichkeitsarbeit 30

6 I Prämierungen und Preise 32

7 I Gremien 347.1 Riem-Ausschuss 347.2 Riem-Beirat 347.3 Beratergruppe für Stadtgestaltung und Ökologie 35

8 I Evaluierung 36

9 I Zusammenfassung 38

Anlagen 40

Page 4: eine Zwischenbilanz

4

1Einleitung

Vor gut zehn Jahren zogen die erstenBewohner in der Messestadt Riemein. Aus wenigen „Pionieren“ ist in-zwischen ein lebendiger Stadtteil mitfast 10.000 Einwohnern geworden(der oder die 10.000 Messestädter/inwird wohl noch im Jahr 2009 begrüßtwerden können). Die Messe prospe-riert, Gewerbebetriebe haben sich nie-dergelassen, der Riemer Park stehtseit der BUGA 2005 den Bürgerinnenund Bürgern zur Verfügung, der ersteBauabschnitt der Wohngebiete imzentralen Bereich des Maßnahme-gebietes ist fertig gestellt, die Bau-abschnitte 2 und 3 wachsen zuneh-mend. Für den 4. Bauabschnitt laufendie Planungen. Die Entwicklung derMessestadt Riem hat bereits mehr alsihre „erste Halbzeit“ erfolgreich hintersich gebracht.

Diese Broschüre soll dem interessier-ten Leser einen knappen Überblicküber die bei der Projektrealisierungverfolgten Konzepte geben, den aktu-ellen Entwicklungsstand in den Berei-chen Messe, Wohnen, Gewerbe- undKerngebiete, Landschaftspark und In-frastruktur darstellen. Es wird insbe-sondere auch das für die Realisierungund die Finanzierung entwickelte Mo-dell erläutert, das 1994 zur Gründungund Beauftragung der MRG Maßnah-meträger München-Riem GmbH ge-führt hat. Daneben wird auf die bishererhaltenen Preise und Auszeichnun-gen, die Öffentlichkeitsarbeit und diemit der Maßnahme befassten Gre-mien sowie die wesentlichen Inhalteder Evaluierung 2005 eingegangen.

Der Inhalt der Broschüre basiert aufder Bekanntgabe des Planungsrefera-tes im Ausschuss für Stadtplanungund Bauordnung vom 15.10.2008; dieDaten wurden soweit möglich auf denStand Anfang 2009 gebracht. Der Textwurde außerdem um Fotos aus derMessestadt Riem ergänzt.

Page 5: eine Zwischenbilanz

5

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Page 6: eine Zwischenbilanz

2Konzepte

Vor Beginn der Maßnahmerealisierung wurden für eine Reihe von Themenfeldern Konzepte ent-wickelt, die eine zielgerichtete Entwicklung desehemaligen Flughafengeländes zu einem modernenneuen Stadtteil gewährleisten sollten.

Page 7: eine Zwischenbilanz

7

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Im Einzelnen wurden erstellt ein

■ Ökologisches Rahmenkonzept,■ Freimachungskonzept,■ Altlasten- und Sanierungskonzept,■ Erschließungskonzept,■ Soziales Nutzungs- und Versor-

gungskonzept,■ Energiekonzept,■ Parkraumkonzept,■ Gestaltungskonzept,■ Spielraumkonzept,■ Leitbaumkonzept,■ Freiflächenrahmenpläne,■ Bürger-/Nutzerbeteiligung sowie■ Kunstkonzept.

Die darin zum Ausdruck kommendenprogrammatischen Aussagen und Ziel-setzungen sind Grundlage der Planun-gen in der Messestadt und von derenUmsetzung sowohl bei den öffentli-chen wie bei den privaten Projekten.Im Folgenden wird kurz auf die jeweili-gen Inhalte der Konzepte und Umset-zungsbeispiele eingegangen.

Ökologisches Rahmenkonzeptund ökologische Bausteine

Der Beschluss der Vollversammlungdes Stadtrates über das städtebauli-che Gesamtkonzept für die Messe-stadt Riem enthielt auch den Vor-schlag, das gesamte Projekt durcheine ökologische Beratung zu beglei-ten. In Folge wurde der Auftrag zur Er-stellung eines Ökologischen Rahmen-konzepts für die Messestadt Riemerteilt. Das Ziel des „flächensparen-den Bauens” erwies sich dabei alsHauptkonfliktpunkt; den hohen bauli-chen Dichten zugunsten des RiemerParks mit seiner Bedeutung für Stadt-klima, Erholung und Naturschutz stan-den der Flächenbedarf für Frischluftzu-fuhr, Durchlüftung, Versickerung undErholungsflächen im Siedlungsbereichgegenüber. Für die Abwägung wurdendaher Handlungsprioritäten begründet,wobei der Klimaschutz – u.a. auch we-gen der freiwilligen Verpflichtung derStadt München im Klimabündnis –höchste Priorität besaß.

Das Ökologische Rahmenkonzeptstellt eine umfassende Arbeitsgrundla-ge für die Verwaltung, die planendenArchitektinnen und Architekten sowieIngenieurinnen und Ingenieure dar, diedaraus abgeleiteten ÖkologischenBausteine sind als Exzerpte für ver-schiedene Planungsebenen und Ziel-gruppen gedacht. Sie sind für die Öf-

fentlichkeitsarbeit und als Diskussions-grundlage konzipiert, daher sind siekompakt und attraktiv in Broschüren-form verfasst. Der „Ökologische Bau-stein I – Stadtplanung” fasst die zehnFachkapitel des Ökologischen Rah-menkonzepts zu sechs Maßnahmen-konzepten zusammen, die jeweils indie Abschnitte Ziel, Konzeption, Um-setzung und Ausblick gegliedert sind.Der „Ökologische Baustein II – Gebäu-de und Freiraum” wendet sich vorallem an Bauträger, Bauherrschaftenund deren Fachplanerinnen und Fach-planer aus den Bereichen Architektur,Landschaftsarchitektur, Energie undÖkologie. Auf der Ebene der Objekt-planung werden umfassende Empfeh-lungen zum ökologischen und kosten-günstigen Bauen für einzelne Gebäudeund deren Freiflächen unterbreitet.Der „Ökologische Baustein III – Nut-zung und Gebrauch” wendet sich spe-ziell an die Bewohnerinnen und Be-wohner sowie die Beschäftigten derMessestadt Riem. Da das Nutzerver-halten großen Einfluss z.B. auf denVerbrauch an Energie und Trinkwassersowie auf das Müllaufkommen unddie Qualität der Freiflächen hat, wer-den Empfehlungen unterbreitet, wieGebäude, Freiflächen und technischeInfrastrukturen im Sinne einer nach-haltigen Entwicklung genutzt werdenkönnen und die Nebenkosten geringgehalten werden können.

Page 8: eine Zwischenbilanz

8

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Freimachungskonzept

Für den Abbruch der etwa 200 Gebäu-de und der Tiefbauten auf dem ehe-maligen Flughafengelände wurde einFreimachungskonzept erstellt, mitdem Ziel, das Abbruchmaterial aufmöglichst ökonomische und ökologi-sche Weise innerhalb des Planungsge-bietes ohne Belastung von Deponienzu behandeln. Das Konzept wurde imZug der Freimachung der Fläche kon-sequent umgesetzt. Die Gebäude desehemaligen Flughafens wurden bisauf die sog. Wappenhalle, den Towerund die Tribünenanlage mit Kassenhal-le abgebrochen. WiederverwendbareBauteile wurden verkauft, Asphalt undBeton recycelt und z.T. als Unterbauvon Straßen verwendet und neutraler(mineralischer) Bauschutt in vorherausgebeutete Kiesgruben verfüllt bzw.für die Aufschüttung der Rodelhügelverwendet, Altlasten wurden fachge-recht im Planungsgebiet entsorgt.

Das von der MRG organisierte Bau-stellen- und Materialmanagement be-rücksichtigt diese Prinzipien in gleicherWeise; Aushubmaterial (Oberboden,Rotlage, Kies, etc.) wird soweit mög-lich auf dem Gelände zwischengela-gert; die Investoren in der Messestadtwerden über die Grundsstückskaufver-träge verpflichtet, am Baustellen- undMaterialmanagement teilzunehmen.Auf diese Weise konnte in großemUmfang unnötiger Materialtransportvermieden werden.

Altlasten- undSanierungskonzept

Zur Altlastenerkundung wurden insge-samt 1.500 Bohrungen vorgenommenund 52.000 Analysedaten erhoben; eswurden auf dem ehemaligen Flug-hafengelände keine erheblichen Ver-schmutzungen gefunden, die einendringenden Handlungsbedarf zur un-mittelbaren Gefahrenabwehr erforder-ten. Insgesamt stellten sich die Belas-tungen als erheblich niedriger heraus,als nach 50 Jahren Flugbetrieb zu er-warten war. Eine Notwendigkeit derReinigung verschmutzter Böden ergabsich nur für nur einen kleinen Teil desuntersuchten Geländes. Die übrigen,wenig belasteten Boden- und Bau-schuttmassen konnten als Material fürden Rodelhügel verwendet oder abge-deckt werden, leicht bis unbelasteteMassen als Baumaterial wiederver-wertet bzw. vor Ort belassen werden.

Erschließungskonzept

Von Beginn der Maßnahmerealisie-rung an wurde fortlaufend unterBerücksichtigung der Planungen derstädtischen Dienststellen, der Frei-machungsmaßnahmen und der Zwi-schennutzung ein Rahmentermin- undAblaufplan für Planung und Bauausfüh-rung der Erschließungsmaßnahmen(technische Infrastruktur) erarbeitet.Auf der Grundlage des Erschließungs-konzeptes wurden und werden wei-terhin die in zeitlicher und räumlicherHinsicht noch notwendigen Aktivitätenzur Erschließung veranlasst.

Soziales Nutzungs- und Versorgungskonzept

Entsprechend dem „Sozialen Nut-zungs- und Versorgungskonzept“, dasfür die Messestadt entworfen und vonder Vollversammlung des Stadtratesam 25.11.1992 beschlossen wurde,soll ein eigenständiger Stadtteil entwi-ckelt werden, dessen Versorgung mitden notwendigen Einrichtungen imStadtteil selbst sichergestellt ist. DerBedarf an Infrastruktureinrichtungenergibt sich damit bis auf wenige über-geordnete Einrichtungen aus demStadtteil selbst. Ziel war und ist es,die für den neuen Stadtteil notwen-digen Infrastruktureinrichtungen mög-lichst umfassend zu ermitteln undparallel zum Baufortschritt bedarfsge-recht zur Verfügung stellen zu können.

Energiekonzept

In der Messestadt wurde ein Energie-versorgungssystem in Form eineseigenen Nahwärmenetzes installiert,das die Wärmeversorgung des großenWohngebiets südlich der Willy-Brandt-Allee sowie den Technologiepark Mes-sestadt West übernimmt. Realisiertwurde in der Ver- und Entsorgungsflä-che zwischen Gewerbegebiet Messe-stadt Ost und dem Riemer Wald einerdgasbefeuertes Heizwerk sowieeine Geothermie-Anlage. Bei derenNutzung wird die Wärme des ca. 90 °heißen Wassers aus 3.000 m Tiefe zurBeheizung des Fernwärmenetzes ver-wendet. Der Anteil der Geothermie ander jährlichen Wärmeerzeugung liegtbei 90 %, der Rest stammt aus denErdgaskesseln.

Page 9: eine Zwischenbilanz

9

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Parkraumkonzept

Der Stadtrat der LandeshauptstadtMünchen (Beschluss der Vollver-sammlung vom 26.07.2005) hatte sichim Rahmen der Planungen für dieNachfolgenutzung des ehemaligenFlughafengeländes in München-Riementschlossen, für den Bereich der dortvorgesehenen Wohnbebauung dieIdee einer ökologischen und ressour-censchonenden Ordnung des ruhen-den Verkehrs zu verfolgen. Die für diejeweiligen Wohnungen erforderlichenStellplätze sollten grundsätzlich aus-schließlich in Tiefgaragen unterge-bracht werden, die abweichend vonsonst üblichen Lösungen jedoch nichtvon den jeweils einzelnen Bauträgernerstellt, sondern als größere zusam-menhängende Einheiten mit insge-samt etwa 1.800 Stellplätzen durcheinen eigenen Betreiber errichtet wer-den sollten; als Stellplatzschlüsselwurde dabei ein Faktor 0,7 zugrunde-gelegt, womit eine bedarfsgerechteAnzahl an Stellplätzen zur Verfügunggestellt werden sollte.

Es war in der Folgezeit aber nicht ge-lungen, bei den Bewohnerinnen undBewohnern der Messestadt Riem undder Öffentlichkeit eine grundsätzlicheAkzeptanz dieses neuartigen Parksys-tems herbeizuführen. Die Vollver-sammlung des Stadtrates der Landes-hauptstadt München hatte daher am26.07.2000 beschlossen, das Park-raumkonzept dahingehend zu ändern,dass ein Stellplatzschlüssel von 1,0realisiert wird und für jede Wohnungauch ein fest zugewiesener Stellplatzzur Verfügung gestellt werden kann.

In den weiteren Bauabschnitten derMessestadt finden sich die auch sonstüblichen Tiefgaragenanlagen, die vonden Investoren im Zuge der Bebauungder Grundstücke errichtet werden.

Gestaltungskonzept

Die Messestadt Riem entstand nachder Freimachung des ehemaligenFlughafengeländes auf einer noch un-geformten Fläche. Nicht nur die Bau-gebiete, sondern auch die umgebendeLandschaft mussten entwickelt wer-den. Dabei war grundlegendes Zieleine möglichst hohe Gestaltqualität inder Planung und Realisierung. Wettbe-werbe auf allen Planungsebenen, Ge-staltungsregeln, eine Beratergruppefür Stadtgestaltung und Ökologie undein Bauherrenpreis für besonderesEngagement unterstützen dieses Ziel.

Die Beratergruppe für Stadtgestaltungund Ökologie wurde bereits 1995 in-stalliert. Ihr gehören Fachleute ausden Bereichen Städtebau/Architektur,Landschaftsplanung und Ökologie,Mitglieder des Stadtrates und des Be-zirksausschusses 15 sowie Mitgliederder Verwaltung an. Sie berät die Stadt,private Bauherren sowie die in derMessestadt tätigen Planerinnen undPlaner bei allen Planungsfragen und istgleichzeitig ein Forum für gemeinsa-me Diskussion.

Die Beratergruppe hat „Leitlinien zurGestaltung“ entwickelt, die Grundaus-sagen zu öffentlichen Bauvorhaben,planerischen Festsetzungen, vertragli-chen Vereinbarungen und Empfehlun-gen für die Planung in Wohn-, Kern-und Gewerbegebieten enthalten. Ein-zelthemen von besonderer Bedeutungwie beispielsweise die Gestaltung vonWerbe- und Informationsanlagen, dieStadtmöblierung oder Beleuchtungwurden jeweils ergänzend vertieft.

Der „Bauherrenpreis“ wurde als Aner-kennung und gleichzeitig als beispiel-hafte Anregung für besonders gelun-gene Projekte ins Leben gerufen. Mitihm soll das Engagement motivierterBauherren und Planer gewürdigt wer-den, die mit ihren Gebäuden und Frei-anlagen ein besonders ökologisch,wirtschaftlich und gestalterisch hoch-wertiges Projekt realisiert und damiteinen besonderen Beitrag zur ange-strebten Gesamtqualität der Messe-stadt geleistet haben. Der Bauherren-preis dient daneben auch dazu, imSinne eines Audits (Prüfungsverfah-ren/ Untersuchung) die Umsetzungund Einhaltung der ökologischen Stan-dards nach dem „Ökologischen Bau-stein Teil I (Stadtplanung)“ und „Öko-logischen Baustein Teil II (Gebäudeund Freiraum)“ und der Gestaltungs-vorgaben der „Leitlinien für Gestal-tung“ zu überprüfen.

Page 10: eine Zwischenbilanz

10

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Freiflächenrahmenpläne

Die Freiflächenrahmenpläne stellendie wesentlichen Freiraumelementedar, mit denen öffentliche und privateFreiflächen gestaltet werden sollen.Durch die Festlegung übergreifenderStruktur- und Gestaltungsmerkmalesoll sichergestellt werden, dass, beialler gewünschten Vielfalt im Einzel-nen, die Wohngebiete der MessestadtRiem insgesamt einen spezifischenCharakter und einen hohen Wiederer-kennungswert erhalten. Besonderswichtig ist dabei eine sorgfältige Aus-formung der Übergänge und Schnitt-stellen zwischen öffentlichen undprivaten Flächen. Vorschläge zur Ge-staltung des privaten Raumes sollenden Bauträgern und ihren Planern Ent-scheidungshilfen geben, wobei dieUmsetzung wesentlicher Elementeüber Vorgaben in den Grundstücks-kaufverträgen verbindlich wird.

Die Freiflächenrahmenpläne habensich als wirksames Planungsinstru-ment zwischen den Ebenen Bauleit-planung und Genehmigungsplanungerwiesen, das beispielsweise in derBeratergruppe für Stadtgestaltung undÖkologie und in den Bauträgergesprä-chen im Planungsreferat Anwendungfindet.

Spielraumkonzept

Das Freiraumsystem der MessestadtRiem soll allen Bevölkerungsgruppenund Altersstufen ein differenziertesund vielfältiges Angebot an nutzbarenwohnungsnahen Freiräumen erschlie-ßen. Einen besonderen Stellenwerthatten dabei die Belange der Kinder-und Jugendlichen.

Das Spielraumkonzept für die Wohn-gebiete schafft die räumlichen Voraus-setzungen für Kinder und Jugendliche,um die gesamte Wohnumgebung alsanregende, abwechslungsreiche undweitestgehend ungefährliche Spiel-und Erfahrungswelt zu erleben. Dabeiist eine Abfolge von Freiräumen konzi-piert worden, die vom geschützten pri-vaten Bereich aus in immer weiterenRadien und zunehmenden Graden vonÖffentlichkeit den sich veränderndenBedürfnissen entspricht. Dabei kommtinformellen Spielangeboten wie natur-nahen Streifräumen mindestens diegleiche Bedeutung zu wie Spielplätzen.

Teil des Spielraumkonzepts sind die„weißen Flächen“, zunächst nochnicht gestaltete Freiflächen. Sie kön-nen im Laufe der Zeit nach den Bedar-fen und Wünschen der Nutzer, insbe-sondere der Kinder und Jugendlichen,gestaltet werden.

Das Spielraumkonzept und die darausresultierenden Angebote werden alsein Beitrag dafür gesehen, dass dieMessestadt Riem inzwischen als kin-der- und familiengerechter Stadtteilanerkannt ist.

Leitbaumkonzept

Die Baugebiete der Messestadt Riem,insbesondere die Wohnbauflächen,sollen sich durch ein zusammenhän-gendes Leitbaumkonzept auszeich-nen. Ziel des Konzepts ist die Unter-stützung der Orientierung und derIdentität der öffentlichen, aber auchder privaten Räume durch die Ver-wendung unterschiedlicher Baum-arten.

Dabei werden, entsprechend den je-weiligen städtebaulichen Situationen,wesentliche Merkmale der Bäumewie Größe, Wuchsform, Kronendichte,Blüte- und Fruchtaspekte sowieHerbstfärbung eingesetzt.

In der Umsetzung des Leitbaumkon-zeptes sind zum einen charakteristi-sche Baumthemen entstanden, dieden Standort Messestadt Riem kenn-zeichnen. Ein Beispiel dafür sind dieKiefernpflanzungen im Riemer Parkund auf dem Platz der Menschen-rechte. Zum anderen resultiert ausdem Konzept kleinräumig, von deneinzelnen Straßenzügen bis zu denWohnhöfen, eine hohe Vielfalt ver-schiedener Baumarten, die die unter-schiedlichen Bereiche betont.

Page 11: eine Zwischenbilanz

11

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Bürger-/Nutzerbeteiligung

Das Planungsreferat war vom Stadtrat(Beschluss der Vollversammlung vom27.01.1999) beauftragt worden, eineBeteiligung der Bewohnerinnen undBewohner der Messestadt Riem fürdie Begleitung der weiteren Entwick-lung des 1. Bauabschnitts der Messe-stadt Riem zu initiieren.

Auf der Grundlage eines als erstenSchritt zur Umsetzung dieses Be-schlusses entwickelten Leitfadens zurBürger- und Nutzerbeteiligung, dermögliche Verfahrensschritte und in-haltliche Schwerpunkte für ein Beteili-gungsprojekt aufgezeigt hat, hat dasPlanungsreferat ein Modell für einedreijährige Startphase entwickelt, inder das Projekt einen deutlichen An-fangsimpuls erhalten sollte. MöglicheBeteiligungsfelder wurden vor allembeim sozialen Aufbau des neuen Stadt-teils und bei quartiersbezogenen undnachbarschaftlichen Netzen gesehen.

Über die Bürger- und Nutzerbeteili-gung wurden Sprechstunden und In-formations- und Diskussionsveranstal-tungen für die Bewohnerinnen undBewohner organisiert und erfolgte de-ren Einbindung in den Öffentlichkeits-phasen zu den weiteren Bebauungs-plänen für die Messestadt.

Seit dem Ende der Startphase desProjektes wird die „Dialogkommunika-tion“ den Bewohnerinnen und Bewoh-nern bei Bedarf fallweise und projekt-bezogen zur Verfügung gestellt. Ausdem Beteiligungsprojekt ist das „Bür-gerfo(h)rum“ als örtliche Organisationder Bewohnerinnen und Bewohnerhervorgegangen; das Bürgerfo(h)rumorganisiert den Betrieb des Kulturzen-trums und gibt regelmäßig die Zeit-schrift „take off“ heraus, in der überden Stadtteil betreffende Angelegen-heiten berichtet wird.

Kunstkonzept

Eine Besonderheit stellt das in derMessestadt z.T. bereits umgesetzte,z.T. noch zu realisierende Kunstkonzeptdar. Abweichend von den sonst übli-chen Usancen wird in der MessestadtKunst am (öffentlichen) Bau nicht in derWeise realisiert, dass das hierfür vorge-sehene Budget für ein Objekt im/amBauwerk verwendet wird, sondern die-se Summe fließt in eine gesonderteKostenstelle, aus der stadtteilbezogenKunstprojekte (Objekte und Aktionen)geplant und realisiert werden.

An bleibenden Objekten finden sich inder Messestadt derzeit■ an der U-Bahn-Treppe des Willy-

Brandt-Platzes die Skulptur „Nichtmit uns“,

■ auf dem Platz der Menschenrechteder symbolische Tisch mit dem ein-gravierten Text der Menschenrechte,

■ die Objekte „Herz“, „Hand“, „Mund“an verschiedenen Standorten,

■ die Großskulptur aus Wäschespin-nen („Löwenspinne“) nordwestlichdes Badesees (aus Kunstkonzeptder BUGA 05).

■ Bei den Kunstwerken im Messeseehandelt es sich um „klassische“Kunst am Bau im Zusammenhangmit dem Bau der Neuen MesseMünchen.

Daneben sind in den vergangenen Jah-ren von „kunstprojekte_riem“ verschie-dene Aktionen (z.B. „Die MessestadtRiem bekennt Farbe“) durchgeführtworden. Für die Zukunft ist vorgese-hen, mit dem nach der aktuellen Kalku-lation noch zur Verfügung stehendenBudget ein oder zwei weitere Projekteumzusetzen.

Page 12: eine Zwischenbilanz

12

3Realisierungsstand der Maßnahme

Bei der Planung und Realisierung der MessestadtRiem als Nachfolgenutzung auf dem ehemaligenFlughafengelände hat sich die Stadt zum Zielgesetzt, neben Flächen für die Neue MesseMünchen Wohnraum für etwa 16.000 Einwohner,13.000 wohnortnahe Arbeitsplätze und einen ca.200 ha großen Park zu erstellen. Zeithorizont für dieFertigstellung der Messestadt ist das Jahr 2013/2014. Im Folgenden soll ein Überblick über den derzeitigen Stand der Realisierung gegeben wer-den; eine Übersicht zu den Bauleitplanungen undden Flächenbilanzen findet sich in den Anlagen 1,2a und 2b.

Page 13: eine Zwischenbilanz

13

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Die Neue Messe München samt Kon-gresszentrum belegt eine Fläche von73 ha. Der im Jahr 1998 fertiggestellteerste Bauabschnitt umfasste 140.000m2 Hallenfläche. Zusätzlich konnten inden Folgejahren innerhalb des vorge-gebenen Kostenrahmens von ca. 1,18Mio. Euro zwei weitere Hallen mit ins-gesamt 20.000 m2 Fläche und einParkhaus mit 4.600 Stellplätzen errich-tet werden. Ein zweiter Bauabschnittmit nochmals rd. 20.000 m2 Hallenflä-che sowie das Eingangsgebäude Nordwurde im Jahr 2004 in Betrieb genom-men (Kosten für den zweiten Bauab-schnitt: 94 Mio. Euro). Die Hallenaus-stellungsfläche beträgt damit aktuellrd. 180.000 m2.

Um insbesondere den Ausstellungs-und Stellplatzbedarf der weltweitbedeutendsten Bauindustrie-MesseBAUMA, die bei ihrer letzten Veran-staltung rd. 500.000 Besucher auf-weisen konnte, auch langfristig zudecken, erwarb die Messe MünchenGmbH im Jahr 2006 eine im Nordendes Messegeländes gelegene Frei-fläche (ehemaliges sogenanntes„Schörghubergelände“) mit 32 ha.

Bei der Planung der Messe wurdegroßer Wert auf ökologische Gesichts-punkte gelegt: So verfügt die NeueMesse München beispielsweise übereine der größten Photovoltaik-Dach-anlagen der Welt mit einer installiertenGesamtleistung von 2,6 MegawattStrom pro Jahr und über umfangreicheGrünflächen und Begrünungsmaß-nahmen.

3.1 Messe München

Page 14: eine Zwischenbilanz

14

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Zum Jahresende 2008 war gut 10 Jah-re nach dem Einzug der ersten Be-wohner in der Messestadt Riem der1. Bauabschnitt Wohnen im Wesentli-chen komplett realisiert, im 2. und 3.Bauabschnitt Wohnen schreitet dieBebauung kräftig voran. Der 4. Bauab-schnitt Wohnen ist nach dem Endeder BUGA 05 von sämtlichen Einbau-ten freigemacht worden, die Damm-schüttungen im Bereich der künftigenStraßenachsen sind bereits vorgenom-men. Der Bebauungsplan wird derzeiterarbeitet; der Baubeginn ist für dasJahr 2010, die Fertigstellung des 4. Bauabschnitts und damit der bauli-che Abschluss des Kernbereichs derMessestadt Riem im Jahr 2014 zuerwarten.

Insgesamt sind in der Messestadt bis-lang (Ende 2008/Anfang 2009) etwa3.650 Wohneinheiten bezugsfertig er-stellt worden; die Gesamtzielzahl liegtbei ca. 5.720 Wohneinheiten im 1. bis4. Bauabschnitt Wohnen; im 5. Bauab-schnitt (Arrondierung Kirchtrudering)sind zusätzlich etwa 420 Wohneinhei-ten vorgesehen. Damit ist aktuellmehr als die Hälfte der Wohnbebau-ung hergestellt. Bis heute wurden un-ter Einschluss des München Modellsfür mittlere Einkommensgruppen etwa65 % der Wohnungen im gefördertenWohnungsbau realisiert.

Am 31.12.2008 lebten 9.498 Personenin der Messestadt Riem. Wegen wei-terer Bevölkerungsdaten wird auf dieTabelle in Anlage 3 verwiesen.

Die Messestadt Riem verfolgt im Hin-blick auf die Umsetzung ökologischerBausteine und Maßnahmen einen ho-hen Anspruch. Im Wohnungsbau sindhier insbesondere die Passivhäuserder Fa. Nest mit einem sehr geringenEnergieverbrauch bei hohem Wohn-komfort im WA 7 des 1. Bauabschnit-tes Wohnen und im WA 10 im 3. Bau-abschnitt Wohnen zu nennen. DasPassivhaus im 3. Bauabschnitt Woh-nen ist über die hochgedämmteGebäudehülle hinaus zusätzlich mitPhotovoltaikmodulen zur Solarstromer-zeugung ausgestattet, wodurch dasGebäude zumindest rechnerisch sogarals „Nullenergiehaus“ bezeichnet wer-den kann.

Das Thema Ökologie ist seit den ers-ten Grundstücksvergaben in der Mes-sestadt Riem im Jahr 1995 immerstärker in den Vordergrund gerückt. Eswurde bei der ersten Grundstücks-vergabe für einen Teil des 1. Bauab-schnitts (BA) Wohnen noch nichtvergleichbar intensiv wie derzeit the-matisiert; bereits bei der zweiten Ver-gabetranche 1. BA Wohnen wurdedann erstmals der „Ökologische Krite-rienkatalog“ zur Auflage gemacht unddie Einhaltung des (damaligen) Nied-rigenergiestandards zum Vergabe-Vor-zugskriterium erklärt. Bei der 3. Ver-gabetranche des 1. BA wurde dieAnfang 2002 in Kraft getretene Ener-gieeinsparverordnung (EnEV) als Min-deststandard vorgegeben. Bei der fol-genden Vergabe des 2. BA Wohnengalten aber erstmals die ÖkobausteineII (Planung Wohnungsbauprojekte) undIII (Verhalten der Bewohner). Bei Aus-schreibung und Vergabe des 3. BAWohnen wurde dann erstmals dasBeratungsgespräch über die Möglich-keiten ökologischen Bauens im Bau-zentrum zum Bestandteil der Projekt-entwicklung gemacht.

3.2 Wohnbauflächen

Page 15: eine Zwischenbilanz

15

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Beim – später aus rechtlichen Grün-den abgebrochenen – Verfahren zurFlächenvergabe und Überplanung des4. BA Wohnen hatte die Ausschrei-bung von Anfang an auf einen Wettbe-werb hinsichtlich der Übertreffens derEnEV vornehmlich über umweltfreund-liche Heizungssysteme abgestellt.Gleichzeitig war empfohlen worden,die EnEV-Standards ohne Fernwärme-bonus zu erreichen bzw. zu übertref-fen. Auch dem neu durch zu führen-den Vergabeverfahren werden dieseAnforderungen wieder zu Grundegelegt.

Das Planungsreferat untersucht darü-ber hinaus auch in der MessestadtRiem anhand von Modellvorhaben inZusammenarbeit mit der OberstenBaubehörde, inwieweit sich innovativeEnergiesparmaßnahmen auf ihre Ein-setzbarkeit auch im standardisiertenWohnungsbau übertragen lassen.

Die GEWOFAG hat im WA 10 des 1.Bauabschnittes Wohnen ein „Niedrig-energiehaus“ in experimenteller Holz-bauweise mit insgesamt 9 Eigentums-wohnungen, überwiegend im MünchenModell gefördert, errichtet. Das Hauszeichnet sich durch einen niedrigenEnergieverbrauch aus und bietet denBewohnerinnen und Bewohnern einehohe Wohnqualität beispielsweisedurch die großflächig verglasten, nachSüden orientierten Wohnräume.

Ein Beispiel für die Weiterentwicklungvon Modellprojekten in der Messe-stadt Riem ist eine Wohnanlage derGEWOFAG im 3. Bauabschnitt Woh-nen, bei dem in den Abmessungenbaugleiche Wohngebäude mit jeweilsunterschiedlichen energetischen Kom-ponenten erstellt werden. Dabei tes-tet die GEWOFAG die energetischenAuswirkungen einer erhöhten Wärme-dämmung, einer Vorwandheizung, ei-ner kontrollierten Wohnraumlüftungmit Wärmerückgewinnung sowie digi-taler Heizungssteuerung. Die Auswer-tung soll die energetischen Auswir-

kungen der einzelnen Komponentendarstellen und Anregungen für zukünf-tige Bauvorhaben geben.

Seit Beginn der Entwicklung derWohngebiete in der Messestadt Riemgilt der Beteiligung von Wohnungsbau-genossenschaften und Baugemein-schaften die besondere Aufmerksam-keit der Stadt. Bei allen drei bisherigenWohnbauabschnitten der MessestadtRiem konnte eine kontinuierliche Flä-chenvergabe und Projektentwicklungim genossenschaftlichen Wohnungs-bau und bei Baugemeinschaften er-reicht werden. Insgesamt entstandenbzw. entstehen vier Genossenschafts-projekte mit ca. 240 Wohnungen undfünf Baugruppenprojekte mit ca. 150Wohnungen.

Mit dieser Bilanz ist die MessestadtRiem der größte Standort des genos-senschaftlichen Wohnungsbaus in denneuen großen Siedlungsbereichen aufehemals städtischen Grundstücks-flächen.

Page 16: eine Zwischenbilanz

16

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Im Bereich des Gewerbegebiets Mes-sestadt Ost ist der 1. Bauabschnittseit längerem vollständig realisiert,von der im 2. Bauabschnitt zur Verfü-gung stehenden Fläche (27.000 m2) istmehr als die Hälfte vergeben/verkauft.Grundsätzlich ist nach wie vor einestabile Nachfrage im klassischen Ge-werbe zu verzeichnen.

Im Technologiepark Messestadt West,1. Bauabschnitt sind mehr als 90 %der Flächen verkauft; es stehen aktuelllediglich noch zwei freie Flächen mitinsgesamt ca. 5.000 m2 zur Verfügung.

Das Planungsreferat hat zwischenzeit-lich das Verfahren für den Bebauungs-plan mit Grünordnung für den 2. Bau-abschnitt des Technologieparks mitweiteren etwa 5,5 ha Fläche einge-leitet.

3.3 Gewerbeflächen

Page 17: eine Zwischenbilanz

17

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Die Nachfragesituation bei den Kern-gebieten war seit dem Beginn derMaßnahmerealisierung stark wechsel-haft. Nachdem in der zweiten Hälfteder 1990er Jahre zeitweilig Spitzen-preise von Interessenten gebotenworden waren, war mit Beginn desneuen Jahrtausends ein deutlicherEinbruch des Marktes zu verzeichnen.Mittlerweile ist zwar eine gewisse Er-holung festzustellen, die Situation derspäten 1990er Jahre wird aber wohlso schnell nicht wieder erreicht wer-den können.

Größtes Einzelprojekt war die Errich-tung des Zentrums am Willy-Brandt-Platz mit etwa 130.000 m2 Geschoss-

fläche. Der Baubeginn für den nochfehlenden Nordwestteil, in dem imwesentlichen Büronutzung und Gas-tronomie realisiert werden soll und dieHerstellung des sog. Portikus, derdem öffentlichen Platz nach Nordenbaulich fassen soll, ist für das Jahr2010 vorgesehen.

Einer der nächsten wichtigen Vermark-tungsschritte des Kommunalreferatsist die Ausschreibung für das Kern-gebiet MK 3 am Platz südlich des U-Bahnhofs Messestadt Ost, um fürdie stetig wachsende Einwohnerzahleinen zweiten großen Versorgungs-bereich anbieten zu können.

3.4 Kerngebiete

Page 18: eine Zwischenbilanz

18

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Mit dem Riemer Park ist ein attrakti-ves Naherholungsgebiet nicht nur fürdie Messestadt Riem mit Erholungs-angeboten wie Badesee, Rodelhügel,umfangreichen Spieleinrichtungen(u.a. Skateanlage, Großspielplätze,Beachvolleyball) und großen land-schaftlich geprägten Flächen mit na-turnahen Gehölz- und Wiesenflächenentstanden.

Durch die Arrondierung des ehemali-gen Flughafengeländes um fast 30 haPrivatgrundstücke konnten bis heuteinsgesamt 130 ha öffentliche Grün-fläche und damit der Kernbereich desParks hergestellt werden. Dafür wur-den über 20.000 Bäume und fast40.000 Sträucher gepflanzt. Die Her-stellungskosten ohne Grunderwerbbeliefen sich auf ca. 68 Mio. Euro.

Der Park wurde mit der Bundesgarten-schau 2005 (BUGA 05) eröffnet. Nachdem Rückbau der temporären BUGA-Anlagen wurden die Daueranlagen desParks 2006 offiziell der Öffentlichkeitübergeben.

Für die Fertigstellung des Parks in derinsgesamt vorgesehenen Größenord-nung beabsichtigt die Stadt, noch wei-tere, bis heute landwirtschaftlich ge-nutzte Privatgrundstücke zu erwerben.Dabei handelt es sich abgesehen vonder flächenmäßigen Komplettierungim Südwesten und Westen primär umdie notwendigen Wegeanbindungennach Trudering sowie die am westli-chen Eingang, südlich des alten Rie-mer Friedhofs geplante Stellplatzan-lage.

3.5 Riemer Park

Page 19: eine Zwischenbilanz

19

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Mit der Planung, Realisierung undFinanzierung der sozialen und techni-schen Infrastrukturmaßnahmen in derMessestadt Riem wurde 1994 eineprivate Maßnahmeträgergesellschaft,die „MRG Maßnahmeträger Mün-chen-Riem GmbH“ (MRG), beauftragt.Im Einzelnen wird hierauf noch unterZiff. 4.1 eingegangen werden. DerUmfang der von der MRG zu planen-den und herzustellenden Maßnahmenumfasst Anlagen und Objekte desTief-, des Garten- und des Land-schafts- sowie des Hochbaus.

Derzeitiger Realisierungsstand

Die zeitgerechte Bereitstellung deröffentlichen Anlagen und Einrichtun-gen jeweils zum tatsächlichen Be-darfszeitpunkt konnte bisher ohne Ein-schränkungen gewährleistet werden.In diesem Zusammenhang ist beson-ders hervorzuheben, dass bedeutendeund umfangreiche Maßnahmen, wie

■ die äußere Haupterschließung zurEröffnung der neuen Messe (Willy-Brandt-Allee, Olaf-Palme-Straße,Paul-Henri-Spaak-Straße, De-Gaspe-ri-Bogen/ 1998),

■ die öffentlichen Straßen und Plätzeder inneren Erschließung insbeson-dere um das Einkaufszentrum amU-Bahnhof Messestadt West (Willy-Brandt-Platz, Platz der Menschen-rechte, Edinburghplatz/ 2004)

■ sowie der Riemer Park (mit Bade-see, Servicestation, Rodelhügel,Abenteuerspielplatz, Kopfbau derTribüne/ 2004) für die Bundesgarten-schau 2005

jeweils termingerecht fertig gestelltwerden konnten.

Parallel dazu wurde die Feuerwache10 (1998) in Betrieb genommen, derFriedhof mit Aussegnungshalle (2001)eingeweiht und die Park+Ride-AnlageMessestadt Ost (1.150 PKW, 12 Bus-se/ 2002) eröffnet.

Die Nahversorgung mit allen Freizeit-und Erholungsflächen wurde rechtzei-tig sichergestellt. In den Wohn- undGewerbegebieten (Zentraler Grünzugund Grünzug Ost im 1. BauabschnittWohnen/ 1999; Grünzug im Gewerbe-gebiet Messestadt Ost/ 2001, Grün-zug im Technologiepark MessestadtWest/2002; Grünzug Ost/ Mitte im 2.

Bauabschnitt Wohnen/ 2004 bzw.2005) stehen seit dem Bezug derWohnungen und Betriebe in den anlie-genden Quartieren zusammenhängen-de Grünflächen mit sehr guter Aus-stattung, d.h. insbesondere mit hoherPflanzqualität, vielfältigen Spielflächenund vernetztem Wegesystem zur Ver-fügung. Die Grünwerkstatt bietet seit2001 die Möglichkeit, sich unter fachli-cher Anleitung auch praktisch mit Gar-ten- und Freiraumgestaltung auseinan-der zu setzen; sie soll in der geplantenneuen Grundschule mit etwas geän-derter Konzeption als Angebot für dieBürgerinnen und Bürger fortgeführtwerden.

Vom geplanten Umfang der öffent-lichen Grünflächen von insgesamt 266 ha wurden bereits 193 ha reali-siert; von etwa 25.000 Bäumen wur-den bislang 23.000 Bäume gepflanzt.

3.6 Infrastruktureinrichtungen und sonstige Maßnahmen in der Messestadt

Page 20: eine Zwischenbilanz

20

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Die schulische Infrastruktur wurde,wie ursprünglich konzipiert, mit demSchulzentrum am U- Bahnhof Messe-stadt Ost (Förderzentrum, Grundschu-le, Heilpädagogische Tagesstätte,Tagesheim/ 2006; Berufliches Schul-zentrum/ 2007) fertig gestellt. Damitkönnen in den Volksschulen der Mes-sestadt derzeit 1.100 Schülerinnenund Schüler in 55 Klassen und im Be-ruflichen Schulzentrum rd. 3.400Schülerinnen und Schüler unterrichtetwerden. Die Aktualisierung der Be-darfsprognose zeigte die temporäreNotwendigkeit einer dritten Grund-schule, die zweizügig, mit Tagesheimausgestattet, derzeit an der Helsinki-straße realisiert wird (in Nachbarschaftzur Grund- und Hauptschule an derLehrer-Wirth-Straße).

Mit den Schulen ist auch ein sehr um-fangreiches außerschulisches Angebotfür die Bürgerinnen und Bürger derMessestadt verbunden (zwei Dreifach-sporthallen, eine Zweifachsporthalle,drei unterschiedlich große Versamm-lungsräume, ein Vereinszentrum mitGaststätte, zwei Rasenspielfelder, einKunstrasenspielfeld, verschiedeneweitere Sport- und Spielanlagen).

Um den zu erwartenden Bedarf anKinderbetreuungsplätzen zu decken,werden im Endausbau nach derzei-tigem Stand bis zu 18 Kindertages-einrichtungen notwendig sein, dieüberwiegend als Kooperationseinrich-tungen entweder freistehend (von derMRG) oder integriert (im Zuge vonWohnbauvorhaben durch private Drit-te) realisiert werden. Davon sind orts-nah zu den Wohnungen gelegen undüber die bisher drei Wohnbauabschnit-te verteilt bereits 13 Kindertagesstät-ten mit 28 Kindergartengruppen, 14Kinderkrippengruppen und 10 Hort-gruppen und Betreuungsplätzen fürüber 1.100 Kinder in Betrieb. Mit demrealisierten Tagesheim bei der Grund-schule an der Astrid-Lindgren-Straßeals Ganztagesangebot für Grundschü-lerinnen und Grundschüler ergebensich dann insgesamt 19 Kindertages-einrichtungen mit zusammen 1.200Betreuungsplätzen. Die KatholischeKirche hat im Rahmen des Kirchenzen-trums zusätzlich einen 3-gruppigenKindergarten mit 75 Plätzen errichtet.Hinzu kommen die Kinder- und Ju-gendfreizeitstätte (2003), als davonunabhängiger Treffpunkt, sowie zu-sätzliche Angebote, wie der Abenteu-erspielplatz, der Bauspielplatz und dieSkateanlage.

Für die gesamte bisher erstellte sozia-le und schulische Infrastruktur wurdenMittel in Höhe von gut 128 Mio. Euroaufgewandt, die öffentlichen Grünanla-gen und der Landschaftspark kostetenknapp 77 Mio. Euro, für Maßnahmender Verkehrserschließung wurden gut60 Mio. Euro ausgegeben.

Gesondert zu erwähnen sind bei denInfrastruktureinrichtungen das Kirchen-zentrum am Stadtplatz (Platz der Men-schenrechte), in dem die katholischeund die evangelische Kirche gemein-sam ein Grundstück für ihre kirchli-chen Zwecke nutzen.

Ebenfalls am Platz der Menschenrech-te liegen das Alten- und Servicezen-trum und das Kulturzentrum der Mes-sestadt. Das Kulturzentrum ist in denGebäudekomplex des Einkaufszen-trums integriert. Seine Nutzung istdurch entsprechende vertragliche Ver-einbarungen mit dem Betreiber desZentrums für die Stadt gesichert.

Page 21: eine Zwischenbilanz

21

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Noch anstehende Maßnahmen

Für die restliche Laufzeit – voraus-sichtlich bis Ende 2013 – sind nachdem derzeitigen Maßnahmenpro-gramm noch folgende Infrastruktur-maßnahmen vorgesehen:

■ Die 3. Grundschule an der Helsinki-straße ist baulich fertig zu stellenund wird im Herbst 2009 ihren Be-trieb aufnehmen.

■ Fertigstellung der bereits begonne-nen Wohn- und Anliegerstraßen im2. und 3. Bauabschnitt Wohnen so-wie der Erschließungsstraßen Tech-nologiepark Messestadt West undim Gewerbegebiet Messestadt Ost.

■ Planung und Realisierung der Wohn-und Anliegerstraßen im 4. Bauab-schnitt Wohnen.

■ Planung und Realisierung öffent-licher Grünanlagen im 4. Bauab-schnitt Wohnen.

■ Städtebauliche Straßen- und Grün-anlagenplanungen für den Technolo-giepark Messestadt West – Teil 2,den 4. Bauabschnitt Wohnen, eben-so für die Arrondierung Kirchtrude-rings und für das Gewerbegebietam Rappenweg.

■ Vollendung des Riemer Parks, so-fern die derzeit noch nicht verfüg-baren privaten Grundstücke erwor-ben werden können.

Insgesamt werden hierfür weitereKosten in einer Größenordnung vonca. 90 Mio. Euro anfallen.

Page 22: eine Zwischenbilanz

22

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Page 23: eine Zwischenbilanz

23

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Page 24: eine Zwischenbilanz

24

4Maßnahmeträgerschaft,

Finanzierung

Die Maßnahme hat eine projektierte Dauer vonetwa 20 Jahren, die Landeshauptstadt Müncheninvestiert etwa 680 Millionen Euro. Ziel ist, dieseAusgaben aus den Einnahmen aus Grundstücks-verkäufen und Zuschüssen im Wesentlichen ab-zudecken.

Page 25: eine Zwischenbilanz

25

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Bereits zu Beginn der Projektrealisie-rung hatte der Stadtrat beschlossen,die Maßnahme nicht nach den damalsgerade in der Entwicklung begriffenenGrundsätzen der Sozialgerechten Bo-dennutzung abzuwickeln. Dies warinsbesondere deshalb nicht notwen-dig, da sich die Grundstücke nahezuvollständig in städtischem Eigentumbefanden und im Übrigen einzubezie-hende Flächen noch hinzu erworbenwerden sollten.

Die Finanzierung eines Projektes inder Größenordnung wie der Messe-stadt Riem wäre mit den Finanzmit-teln, die im Hoheitshaushalt derLandeshauptstadt München zur Ver-fügung stehen, innerhalb eines über-schaubaren Zeitrahmens und ohnegrößere Verschuldung allerdings nichtmöglich gewesen. Für die Realisie-rung des Projektes Messestadt Riemwurde daher ein privatrechtliches Trä-germodell entwickelt.

Generelle Vorgaben waren dabei, dass■ die Finanzierung außerhalb des Ho-

heitshaushaltes erfolgen,■ kein zusätzliches städtisches Perso-

nal notwendig werden,■ die weitgehende Wahrung kommu-

naler Steuerungseinflüsse auf dasProjekt gewahrt bleiben,

■ und die Wirtschaftlichkeit der Ge-samtmaßnahme gesichert seinsollte.

Nach einer europaweiten Ausschrei-bung der Maßnahmeträgerschaft er-hielt eine Bietergruppe um die Bayeri-sche Landesbank den Zuschlag. Diesführte im Oktober 1993 zur Gründungder MRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH (MRG) durch die Bayeri-

sche Baubetreuungs-GmbH (BABAG)und durch die GBWAG BayerischeWohnungs Aktiengesellschaft. Seitdem 01.01.2006 ist die GBWAGalleinige Gesellschafterin der MRG.Bei der MRG handelt es sich damitnicht um eine städtische Beteiligungs-gesellschaft, sondern um eine privat-rechtlich eigenständige Gesellschaft.Grundlage der Auftragserfüllung durchdie MRG sind der am 20.12.1993 ab-geschlossene Rahmenvertrag sowieder Grundleistungsvertrag vom01.08.1994. Daneben wurden weitereEinzelverträge (Schiedsvertrag, Finan-zierungsvertrag, Bestandsgarantiever-trag, Bürgschaftsvertrag, Abwicklungs-garantievertrag) abgeschlossen. DieFinanzierung der MRG erfolgt in Formeiner jährlichen Grundvergütung inKombination mit einer umsatzabhängi-gen Vergütung für bestimmte Einzel-maßnahmen. Die MRG hat am01.08.1994 ihre Arbeit aufgenommen.Als Laufzeit der Maßnahmeträger-schaft wird aktuell von einem Zeit-raum bis 2013/14 ausgegangen.

Die Aufgaben der MRG umfasseninsbesondere die Herstellung dertechnischen, sozialen und kulturellenInfrastruktur. Hierzu zählt neben derErstellung von Straßen, Abwasserka-nälen und öffentlichen Grünanlagenauch die Erstellung des Riemer Parks,der Bau von Schulen, Kindertagesstät-ten und Sportanlagen. Die von derMRG übernommenen Aufgaben wer-den von einem Bankenkonsortium aufKontokorrentbasis vorfinanziert. DieRefinanzierung erfolgt über Erträgeaus dem Verkauf der städtischenGrundstücke in der Messestadt Riem,über Beiträge (z.B. Erschließungsbei-träge) und über bereits erhaltene bzw.

noch erwartete Fördermittel für Einzel-maßnahmen. Der sich am Ende derGesamtmaßnahme ergebende Finan-zierungssaldo wird zwischen Stadtund Finanzierungskonsortium ausge-glichen.

Neben den vielfältigen organisatori-schen, technischen und kaufmänni-schen Aufgaben, die die MRG als Pro-jektentwickler und -steuerer selbsterbringt, bedient sie sich für Planungs-leistungen der Hilfe einer großen Zahlprivater Ingenieur-, Planungs- und Ar-chitekturbüros sowie weiterer Fach-leute. Die Aufgaben des Wohnungs-und Gewerbebaus werden durch pri-vate Bauträger bzw. Bauherren wahr-genommen. Die Planungshoheit unddie Grundstücksvermarktung liegenbei der Stadt, ebenso wie der Messe-neubau und die U-Bahn-Planung und -Bau nicht Aufgabe der MRG waren.

Nach einer inzwischen fast 15-jährigenLaufzeit der Maßnahmeträgerschaftkann festgehalten werden, dass sichdas Modell der Einschaltung eines pri-vaten Maßnahmeträgers bewährt hat.Insbesondere ist festzustellen, dassdie MRG ihre Leistungen terminge-recht und zu den genehmigten Kostenerbracht, diese häufig auch unter-schritten hat; auch unter Berücksich-tigung von nicht vorhergesehenenKostensteigerungen und Komplikatio-nen im Bauablauf bei einigen wenigenEinzelprojekten liegt die Maßnahmeausgabenseitig „im Plan“. Mit Aus-nahme der Anfangsjahre lagen die bei der MRG jährlich für die Projekt-realisierung abgeflossenen Mittelzwischen knapp 15 Mio. Euro undannähernd 45 Mio. Euro (durchschnitt-lich etwa 28 Mio. Euro).

4.1 Maßnahmeträgerschaft

Page 26: eine Zwischenbilanz

26

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Zur Kontrolle und Steuerung der Wirt-schaftlichkeit des Gesamtprojekteswerden laufend Betrachtungen undAbschätzungen der gesamten erfolg-ten und noch zu erwartenden Ein-nahme- und Ausgabeströme, dersogenannten Einnahmen-Ausgaben-Blockschätzung (EAB) , vorgenom-men. Sie wurde erstmals 1988 alsGrobkalkulation erstellt und wird seit-her laufend fortgeschrieben. Seit demJahr 1996 wird einmal jährlich demStadtrat diese Einnahmen-Ausgaben-Blockschätzung in Form einer Gesamt-übersicht – zuletzt am 15.10.2008 –bekannt gegeben.

Die Gesamtmaßnahme MessestadtRiem ist auf Ebene des Maßnahmeträ-gers aktuell in 185 Einzelmaßnahmen(EM) gegliedert, von denen bisher 67EM abgeschlossen (durchgeführt undabgerechnet) sind; 118 Einzelmaßnah-men befinden sich gegenwärtig nochin Planung bzw. Realisierung.

Die Maßnahme ist bei der MRG der-zeit mit einem Kostenvolumen von rd.440 Mio. Euro (brutto) budgetiert. Biszum Jahresende 2008 waren hiervonEinzelprojekte mit einem genehmigtenVolumen von 279 Mio. Euro (brutto) fertiggestellt und abgerechnet.

Dieses Budget musste aufgrund strik-ten Kostenmanagements der MRG,nicht beanspruchter Risikoreservensowie einer zeitweise sehr günstigenBaupreisentwicklung erfreulicherweisenicht ausgeschöpft werden. Im Ergeb-nis wurde das oben genannte anteiligevom Stadtrat/Riem-Beirat genehmigteUrsprungsbudget bei den abgerech-neten Einzelmaßnahmen um etwasmehr als 10 % unterschritten.

In der verbleibenden Vertragslaufzeitstehen – wie erwähnt – noch 118 Ein-zelmaßnahmen zur Realisierung an,dabei handelt es sich bei etwa 40 Ein-zelmaßnahmen um bereits begonneneBaumaßnahmen. Für diese verbleiben-den Maßnahmen hat die MRG einBudget von insgesamt ca. 175 Mio.Euro kalkuliert.

4.2 Finanztechnische Abwicklung und Finanzierung

Page 27: eine Zwischenbilanz

27

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Eine erste detailliertere Kalkulation amAnfang der Maßnahmerealisierung(Einnahmen-Ausgaben-BlockschätzungMessestadt Riem 1996) ging von Ein-nahmen von insgesamt knapp 1.161Mio. DM (etwa 594 Mio. Euro) undAusgaben von etwas mehr als 992Mio. DM (etwa 507 Mio. Euro) aus.Dabei konnten allerdings die mögli-chen Auswirkungen des damals zwarbekannten aber noch ungelösten Pro-blems der Auslegung des Konsortial-vertrages zwischen Stadt und Flug-hafen München GmbH (FMG) nichtberücksichtigt werden. Hier wurde imJahr 2005 eine Einigung mit der FMGerzielt.

Nach dem Stand der EAB 2008 derinsgesamt prognostizierten Einnah-men werden sich diese zum Projekt-ende auf 661 Mio. Euro belaufen. Die„Reinerlöse“ aus Grundstücksverkäu-fen werden dabei voraussichtlich beietwa 608 Mio. Euro liegen.

Die angenommenen Ausgaben wer-den sich in der Gesamtsumme ausheutiger Sicht auf rund 680 Mio. Euro(inkl. aus kaufmännischer Vorsorgeeingestellter Ausgaberisiken in Höhevon derzeit 18 Mio. Euro) belaufen.

Die voraussichtlichen Gesamtausga-ben ohne Finanzierung haben sich imLaufe der Projektrealisierung zwarnominal nach oben entwickelt. Eszeigt sich aber lediglich eine Steige-rung, die um die allgemeine Preisent-wicklung wertbereinigt praktisch einGleichstand bei den Ausgaben be-deutet.

Ein Blick auf die Entwicklung derEAB`s der letzten Jahre zeigt einedeutliche Tendenz zur Stabilisierungder Finanzsituation. Dies ist ein erfreu-licher Umstand, da mit zunehmendemProjektfortschritt naturgemäß auch die„Beeinflussungsmasse“ deutlich ab-nimmt.

Nach dem aktuellen Stand der Maß-nahmerealisierung sind zwei Drittelder Einnahmen aus Grundstücksver-käufen erzielt und fast 80 % der Aus-gaben getätigt. In der Rückschau lässtsich feststellen, dass insbesondere inder Anfangsphase des Projektes vonJahr zu Jahr zum Teil deutliche Diffe-renzen zwischen der zunächst prog-nostizierten und der dann tatsächlichzu verzeichnenden Entwicklung fest-zustellen waren. Die festgestelltenSchwankungen entsprachen allerdingsdurchaus auch einem typischen Ver-lauf einer solchen Großmaßnahme.Dank der detaillierten Verfolgung derKostenentwicklung war es regelmäßigmöglich, die Ursachen hierfür festzu-stellen und dort, wo Einflussmöglich-keiten und die Notwendigkeit bestan-den, entsprechende Maßnahmenvorzuschlagen und umzusetzen.

4.3 Entwicklung der Einnahmen-Ausgaben-Blockschätzungen

Page 28: eine Zwischenbilanz

Eine Reihe von Faktoren entzogensich in der Vergangenheit einer Kon-trolle und Steuerung und werden sichihr auch weiter entziehen; dies gilt ins-besondere für Marktungleichgewichtewie etwa das temporäre Überangebotan Büroflächen und allgemeine kon-junkturelle Schwankungen, welcheseit Anfang des Jahrtausends globalauftraten und auch erhebliche Auswir-kungen auf die Projektrealisierungnach sich zogen.

Auch waren über die Jahre hinwegVeränderungen auf der angenomme-nen Zeitschiene der Einnahmen undAusgaben zu verzeichnen, die sich al-lerdings kaum auf den Maßnahmen-saldo ausgewirkt hatten, da mit denVerzögerungen auf der Einnahmeseiteauch eine Verschiebung von kalkulier-ten Ausgaben einherging. Letztereslag zum Teil in einer zeitlich verzöger-ten Projektrealisierung, zum Teil wardie Ursache hierfür in einem aus ab-rechnungstechnischen Gründen späterals ursprünglich angenommenen tat-sächlichen Mittelabfluss zu finden.

Dass unabhängig von wirtschaftlichenFaktoren auch die Rechtsentwicklungnachhaltigen Einfluss auf die zeitlicheAbwicklung und damit auch die Fi-nanzsituation der Maßnahme habenkann, zeigten die Folgen der jüngerenRechtsprechung zum Vergaberecht.Für die Messestadtentwicklung hattedies zur Folge, dass sich die Bauleit-planung für den 4. Bauabschnitt Woh-nen um etwa 1 Jahr verschoben hatund damit auch erst entsprechendspäter mit der Vermarktung der Flä-chen begonnen werden kann.

28

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Page 29: eine Zwischenbilanz

29

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

4.4 Übersicht über den Stand der Einnahmen und AusgabenDie Verteilung der insgesamt prognostizierten Einnahmen auf die einzelnenGebietskategorien sieht wie folgt aus:

Wohngebietsflächen ca. 248 Mio. Euro

Mischgebietsflächen ca. 48 Mio. Euro

Kerngebietsflächen ca. 181 Mio. Euro

Gewerbegebietsflächen ca. 119 Mio. Euro

Sonstiger Grundstücksverkauf ca. 12 Mio. Euro

Die notwendigen Ausgaben im Zusammenhang mit der Maßnahme betreffenKosten für die Freimachung / Baureifmachung, die Verkehrserschließung, dieHerstellung der technischen- und sozialen Infrastruktur sowie der Grün-/Frei-flächen, Kosten für Planung/Marketing, Maßnahmeträgerkosten, Kosten für denGrundstückserwerb von Dritten.

Im Einzelnen ergibt sich folgende Kostenverteilung:

Freimachung / Baureifmachung ca. 29 Mio. Euro

Verkehr – Innere Verkehrserschließung ca. 43 Mio. Euro – Äußere Erschließung ca. 44 Mio. Euro

Technische Infrastruktur ca. 14 Mio. Euro (ohne Ver- und Entsorgungsleitungen, die außerhalb der Maßnahme finanziert werden)

Grün-/Freiflächen ca. 90 Mio. Euro

Soziale Infrastruktur (einschl. Förderzentrum, Berufsschulen) ca. 182 Mio. Euro

Planung/Marketing/Kosten MRG inkl. Vergütung MRG ca. 78 Mio. Euro

Grundstückserwerb ca. 175 Mio. Euro

Page 30: eine Zwischenbilanz

30

Neben Sprechstunden für die Bewoh-nerinnen und Bewohner, fanden undfinden zu diversen Themen (z.B. Par-ken in der Messestadt, aktueller Standder Entwicklung der Bauabschnitte) In-formations- und Diskussionsveranstal-tungen mit den Bürgerinnen und Bür-gern statt. Über die Bürger- undNutzerbeteiligung (siehe oben Ziff. 2 –Seite 6) erfolgte eine Einbindung derBewohnerinnen und Bewohner in denÖffentlichkeitsphasen zu den weiterenBebauungsplänen für die Messestadt.

Seit 2003 wird die aus der Startphasedieses Projekts hervor gegangene„Dialogkommunikation“ den Bewoh-nerinnen und Bewohnern der Messe-stadt Riem bei Bedarf fallweise undprojektbezogen zur Verfügung gestelltund auch von der Stadt für die Präsen-tation von die Bürgerinnen und Bürgerbetreffenden Planungs- und Baupro-jekten im Vorfeld oder flankierend zuden gesetzlich vorgeschriebenen Be-teiligungsverfahren genutzt (zuletzt beider Vorstellung der Planungsalternati-ven für die gerade im Bau befindlicheweitere Grundschule an der Helsinki-straße).

Das Planungsreferat hat seit Beginnder Maßnahmerealisierung zusammenmit der MRG zur Veranschaulichung,Information und Dokumentation derPlanung und Entwicklung der Messe-stadt regelmäßig Broschüren konzi-piert und erstellt. Diese beinhalten dieDarstellung der Gesamtkonzeptionund Entwicklung der Messestadtebenso wie die Behandlung von Ein-zelthemen z.B. Gestaltung, Ökologie,Evaluierung und Nachhaltigkeit oderBauherrenpreis und Einzelobjekte.

Im Laufe der Zeit hat sich die Messe-stadt soweit entwickelt, dass es mög-lich ist, anhand des bereits Gebautendie jeweils verfolgten Gestaltungsprin-zipien aufzuzeigen. Hierzu gehörenbeispielsweise die Veröffentlichungenzu den Bauherrenpreisen, der Archi-tekturstadtplan und die dreiteilige Falt-blattreihe zu den Themen „Wohnen“,„Gewerbe“ und „Infrastruktur“.

Die Broschüren können über das Pla-nungsreferat oder die MRG bezogenwerden und liegen auch in der Infoboxam Edinburghplatz aus. Derzeit überar-beiten das Planungsreferat und dieMRG das Faltblatt „Messestadt Riem,das Projekt – Planung und Realisie-rung“ aus dem Jahr 2004. Diesesinformiert grundlegend zu allen wichti-gen Aspekten der Planung und Ent-wicklung der Messestadt insgesamt;es wird neu strukturiert und inhaltlichund graphisch auf einen neuen Standgebracht.

Während der Dauer der Bundesgar-tenschau 2005 wurde die Messestadteinem großen Publikum präsentiert.Ein „städtebaulicher Pfad“ durch diedamals schon fertiggestellten Bauge-biete bot den Besuchern die Möglich-keit den neuen Stadtteil kennen zu ler-nen. An den Stationen des Rundgangswaren Informationen zu Themen rundums Wohnen und Arbeiten in derMessestadt aufbereitet. In einem Spa-ziergang von Station zu Station konn-ten die Besucher den Stadtteil persön-lich vor Ort erleben und Interessanteserfahren. Weitere Informationen botenBroschüren und eine begleitende Aus-stellung in der Infobox.

5Öffentlichkeitsarbeit

Page 31: eine Zwischenbilanz

31

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Die Infobox ist Anlaufpunkt für zahl-reiche Besucher der Messestadt, siewurde im Jahr 2001 am Edinburgh-platz (Nähe U-Bahnhof MessestadtWest) eröffnet und wird von Stadt undMRG seither betrieben; seit Herbstletzten Jahres sind die Ausstellungs-elemente neu konzipiert und aktuali-siert.

Sie hat sich als eine beliebte und ent-sprechend nachgefragte Informations-quelle über die mit der Entwicklungder Messestadt verfolgten Ziele undden Stand der Realisierung etabliert;sie dient gleichzeitig als leicht auffind-barer Treffpunkt für die zahlreichenExkursionen aus anderen Städten,Hochschulen und von Stadt- und Land-schaftsplanern und anderen fachlichInteressierten. Die Infobox soll bis zurFertigstellung des 4. BauabschnittsWohnen betrieben werden.

Auch die Präsentation der Messestadtin Ausstellungen und Veröffentlichun-gen, auf Veranstaltungen oder Kon-gressen und erfolgreiche Bewerbun-gen um renommierte Auszeichnungenund Preise haben die Messestadt indas Bewusstsein der Öffentlichkeitgerückt und dazu beigetragen, dassdie Messestadt heute einen europa-weiten Bekanntheitsgrad hat und alspositives Städtebauprojekt und attrak-tiver Standort wahrgenommen wird.

Über die Jahre wurde auch die Präsenzder Messestadt Riem im Internet auf-und ausgebaut. Neben der „messestadt-riem.de“-Seite existiert als „offi-zielle Seite“ die Homepage der MRG„messestadt-riem.info“. Eine Reihevon Broschüren wird dort auch alsDownload angeboten.

Page 32: eine Zwischenbilanz

6Prämierungen und Preise

Ein wichtiges und vorrangiges Ziel der städtischen Siedlungspoli-tik ist es, lebendige Viertel mit attraktiven und bezahlbaren Woh-nungen mit guter Infrastrukturausstattung anzubieten. Zur Siche-rung der architektonischen Qualität wurden für eine Vielzahl vonProjekten städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewer-be, Realisierungswettbewerbe und Planungsworkshops durch-geführt; insgesamt gab es etwa 20 Wettbewerbe (vgl. Anlage 5)und zusätzlich eine Reihe von Workshops. Dass es damit in derMessestadt Riem gelungen ist, einen Stadtteil mit hohen Qualitä-ten zu schaffen, zeigen die zahlreichen Prämierungen und Preise.

Page 33: eine Zwischenbilanz

33

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Eine Reihe von privaten und insbe-sondere auch öffentlichen Gebäudenund Freianlagen ragen hinsichtlich derstädtebaulichen und architektonischen/landschaftsplanerischen Gestaltungbesonders heraus, was in deren Prä-mierung mit angesehenen nationalenund internationalen Preisen und Aus-zeichnungen seinen Ausdruck gefun-den hat. Dazu gehört z.B. der Preisdes BDA-Bayern für die Aussegnungs-halle des Friedhofs (2001). Im Rahmendes Deutschen Architekturpreiseserhielten ebenfalls die Aussegnungs-halle eine Auszeichnung (2001) unddie P+R - Anlage eine Anerkennung(2003). Der Deutsche Landschaftsar-chitekturpreis 2001 zeichnete die Au-ßenanlagen des Friedhofs mit einerAnerkennung aus. Mit der Verleihungdes Deutschen Landschaftarchitektur-preises im Jahr 2005 und dem Inter-national Urban Landscape Award(IULA) für den Riemer Park (2006) hatdas Engagement der Landeshaupt-stadt München zur Verbesserung derstädtischen Umwelt internationaleAnerkennung gefunden. Beispielhaftfür die gestalterische und nachhaltige

Qualität der Messestadt insgesamt istdie Auszeichnung des Gesamtkon-zepts und des Ergebnisses der Eva-luation der Messestadt im Rahmendes renommierten Deutschen Städte-baupreises (2006) bei der auch derPlatz der Menschenrechte gewürdigtwurde.

Das Planungsreferat hat sich 2008 mitder Entwicklung des Stadtteils Messe-stadt-Riem für den „7th EuropeanUrban and Regional Planning Award2008“ beworben und ist mit einerAuszeichnung bedacht worden.

Als privates Bauwerk wurde das Ge-bäude der Druckerei MP-Druck im Ge-werbegebiet Messestadt Ost bereitsim Jahr 2003 für den Architekturpreisdes BDA-Bayern nominiert.

Daneben werden der neue Stadtteilund seine Einrichtungen wie das Be-rufsschulzentrum, das Förderzentrumoder die Kindertagesstätte an der Mut-ter-Teresa-Straße immer wieder fürFührungen z.B. durch die BayerischeArchitektenkammer im Rahmen der

„Architektouren“ ausgewählt. Ab-schließend kann noch auf zahlreicheVeröffentlichungen in Fachliteratur undMagazinen hingewiesen werden, wel-che ebenfalls belegen, dass mit denstädtischen Investitionen in die Infra-struktur der Messestadt Riem über-durchschnittliche Ergebnisse erreichtworden sind. Die Aussegnungshalledes Friedhofs, das Bauzentrum, dasHaus der Gegenwart und die beidenAbschnitte des Schulzentrums Ostwurden in der Reihe „Baukulturfüh-rer“ (Hefte 06, 08, 15 und 27) doku-mentiert; als privates gewerblichesObjekt ist im Rahmen dieser Veröf-fentlichungen (Heft 04) das Gebäudeder ClassiCon GmbH im Gewerbege-biet Messestadt Ost gewürdigt.

In mehreren Prämierungsverfahren(Wohnen: 2000, 2004, 2005; Gewer-be: 2001, 2003) wurden besondersgelungene Wohn- bzw. Gewerbebau-ten und deren Freianlagen bereits mitdem Bauherrenpreis ausgezeichnet.Für das Jahr 2008 wurde der Preis fürWohngebäude im 2. und 3. Bauab-schnitt Wohnen vergeben.

Page 34: eine Zwischenbilanz

34

Der Ausschuss war mit Beginn derDurchführung der Maßnahme derMessestadt Riem eingerichtetworden, um alle mit der „Entwick-lungsmaßnahme Riem“ zusammen-hängenden Fragen – soweit eineStadtratszuständigkeit gegeben war –in einem Fachausschuss zu konzen-trieren. Dem Riem-Ausschuss oblagenalle Angelegenheiten im Zusammen-hang mit dem Projekt MessestadtRiem, insbesondere

■ Angelegenheiten der Bauleitplanungund Fortschreibung des städtebauli-chen Gesamtkonzepts,

■ Aufgaben des Grundstücksverkehrs,Zwischennutzungen,

■ Planungsvorgaben für Maßnahmender sozialen und technischen Infra-struktur (z.B. Nutzerbedarfsprogram-me, Abfallentsorgungskonzepteetc.), sonstige Grundsatzentschei-dungen wie etwa die Entwicklungfür die Gewerbe- und Wohngebiete,

■ die Genehmigung von Nutzerbe-darfsprogrammen und Projektaufträ-gen an die MRG bei Bauvorhabendes Vermögenshaushaltes nachdem städtischen Verfahren fürHochbauprojekte, sowie die Ent-scheidung über die Durchführungvon Wettbewerben.

In 115 Sitzungen seit Beginn der Maß-nahme bis Mai 2008 hat sich das Gre-mium mit allen relevanten Fachfragenauseinander gesetzt und unter beson-derer Berücksichtigung der finanziellenZielsetzungen und Rahmenbedingun-gen die notwendigen Entscheidungengetroffen. Für die laufende Stadtrats-periode 2008 – 2014 wurde ange-sichts des erreichten Projektfort-schritts keine Notwendigkeit gesehen,erneut einen eigenen Riemausschusseinzusetzen. Die erforderlichen Be-schlüsse erfolgen in den zuständigenFachausschüssen. Die im Planungs-referat angesiedelte Koordinierungs-stelle, die einerseits als Bindegliedzwischen Maßnahmeträger und Stadt-verwaltung fungiert und andererseitsauch innerhalb der Verwaltung Aufga-ben der Ablaufsteuerung des Projektsinnehat, wird von den Referaten regel-mäßig über anstehende Entscheidun-gen informiert.

Im Rahmenvertrag und den zugehöri-gen weiteren Verträgen zur Maßnah-meträgerschaft ist die Einrichtung ei-nes Beirates der MRG vereinbart.

Dieses Gremium ist kein Organ derprivatrechtlich organisierten MRG, istaber gesellschaftsrechtlich verankertund stellt die unverzichtbare Brückezwischen dem Stadtrat einerseits unddem Maßnahmeträger andererseitsdar. Dem Beirat kommt somit dieFunktion eines Aufsichtsrates zu; allewesentlichen Geschäftsvorfälle sindentsprechend einer Geschäftsordnungdiesem Gremium zur Zustimmungvorzulegen. Diesem Beirat gehörenneben den 15 stimmberechtigten Mit-gliedern aus den Reihen des Stadtra-tes auch Vertretungen der betroffenenFachreferate und die Vertreter der Ge-sellschafter der MRG an. Der Beirathat sich als beschließendes und bera-tendes Organ bewährt; zwischenzeit-lich haben mehr als 150 Sitzungenstattgefunden.

7Gremien

7.1 Riem-Ausschuss 7.2 Riem-Beirat

Page 35: eine Zwischenbilanz

35

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Die Beratergruppe für Stadtgestaltungund Ökologie hat maßgeblichen undprägenden Einfluss auf die Entwick-lung des Stadtteils genommen. Sie istseit 1995 eingerichtet, um die stadtge-stalterischen und ökologischen Zielset-zungen im Interesse einer optimalenUmsetzung auch bei den Vorhabenprivater Dritter zu fördern. Danebenunterstützt die Beratergruppe auch diestädtischen Dienststellen und dieMRG Maßnahmeträger München-Riem GmbH (MRG) im Zusammen-hang mit Planungen, die keinemförmlichen Genehmigungsverfahrenunterliegen.

Die Empfehlungen der Beratergruppestießen in aller Regel auf eine hoheAkzeptanz bei den Investoren undBauträgern und wurden entsprechendumgesetzt. Die realisierte Städtebau-und Architekturqualität in der Messe-stadt Riem wird – ungeachtet von Dis-kussionen im Einzelfall – insgesamtals hoch eingestuft.

7.3 Beratergruppe für Stadtgestaltung und Ökologie

Page 36: eine Zwischenbilanz

36

8Evaluierung 2005

Die im Jahr 2005 vorgelegte „Evaluierung der Nachhaltig-keit der Messestadt Riem“ (Bekanntgabe im Riem-Aus-schuss am 27.04.2005) hat der Messestadt eine insge-samt gute Erreichung der vorgegebenen Planungszielebestätigt.

Page 37: eine Zwischenbilanz

37

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Die Evaluierung erfolgte etwa zur„Halbzeit“ der Planungs- und Um-setzungsphase. Da die Realisierungder Messestadt Riem bis zum Jahr2013/14 projektiert ist, boten sichMöglichkeiten, die Evaluierungser-gebnisse funktionell nicht nur alsErfolgskontrolle, sondern ebenso alsEntscheidungshilfen für zukünftigePlanungen in der Messestadt zuverwenden.

Gleichzeitig konnten Ergebnisse undBewertungen jedoch nur als vorläufigbetrachtet werden. Die MessestadtRiem ist noch ein junger und auch aufmittelfristige Sicht nicht „fertiger“Stadtteil. Zukünftige Entwicklungenkönnen neue Untersuchungselementebedingen und daher neue Bewertun-gen notwendig machen. Weitere Eva-luationen im Realisierungsverlauf bzw.zum Abschluss der Messestadt Riemwurden in dem Gutachten daher emp-fohlen.

Grundsätzliche Basis für die Realisie-rung der Messestadt Riem bildete diePERSPEKTIVE MÜNCHEN als Stadt-entwicklungskonzeption der Landes-hauptstadt. Die PERSPEKTIVE MÜN-CHEN beschreibt die Zielorientierungfür die wirtschaftliche, soziale, räum-liche und regionale Entwicklung derStadt in bisher zehn Leitlinien, derengemeinsamer Grundgedanke sich ausdem Zusammenspiel dreier zentralerBegriffe entwickelt:

kompakt (flächensparendes Bauenund standortgerechte Dichte), urban(vielfältige Nutzungsmischung undkurze Wege), grün (wohnungsnaheGrün- und Spielflächen sowie Siche-rung wertvollen Freiflächenbestands).

Die Komplexität städtebaulicher Pla-nung und Entwicklung machte in derUntersuchung den Schritt notwendig,Stadtplanung und Städtebau in ihrenthematischen Einzelwirkungen zuanalysieren. Aus den Zielen für dieMessestadt Riem wurden Themen-bereiche ausgewählt und Indikatorengebildet, die deren Bewertung ermög-lichen. Die untersuchten Indikatorenbeschrieben somit jeweils Teilaspekteder städtebaulichen Gesamtvision.Erst die Zusammenschau dieser ver-schiedenen Bereiche ermöglicht eineBeurteilung der Situation des Stadt-teils und der Umsetzung seiner städte-baulichen Konzeption. Als Resumeekam die Untersuchung zu der Fest-stellung, dass die Stadtstruktur derMessestadt Riem die PERSPEKTIVEMÜNCHEN, „kompakt-urban-grün“ invorbildlicher Weise umsetzt (siehe An-lage 6).

Page 38: eine Zwischenbilanz

„kompakt“

Die Kompaktheit der Messestadt imSinne eines flächensparenden Bauensund einer standortgerechten Dichtezeigt sich insbesondere in der Konzep-tion eines geschlossenen Siedlungs-körpers im Norden des Gebiets in Ver-bindung mit einer hohen baulichenDichte. Es sollte keine innerstädtischebauliche Struktur entstehen. Elementeder Kompaktheit des Stadtteils wurdenin den Themenfeldern „Bodenschutz“,„Arten- und Biotopschutz“,„Stadtteil-gestalt“, der „stadtverträglichen Ver-kehrsbewältigung“ (Erreichbarkeit),dem „Sozialraum“ (Wohnraumversor-gung) und der „Versorgung“ (urbanerFreiraum) behandelt. Insbesondere ausökologischen Gesichtspunkten ist dasKonzept der Kompaktheit der Messe-stadt sinnvoll umgesetzt worden.

Die hohe bauliche Dichte führt in allenPlanungsbereichen zu einem entspre-chend großen Flächenangebot. Trotzder hohen Dichte ist jedoch eine aus-reichende Grün- und Erholungsflächen-versorgung in der Messestadt Riemhergestellt worden.

„urban“

Urbanität umfasst eine hohe Nut-zungsmischung in einer kleinkörnigenDurchmischung und enthält damit Be-griffe wie Vielfältigkeit, großes Ange-bot an Infrastruktur und Versorgung,Kultur, Freizeit und örtlichen Einrich-tungen der öffentlichen Verwaltung.

Die Nähe der Nutzungen soll auch den Stadtteil der „kurzen Wege“ermöglichen.

Das Leitbild eines gemischten Stadt-viertels kann für die Gesamtheit derMessestadt als umgesetzt bezeichnetwerden. Für die gewollte Verbindungzwischen Wohnen und Arbeiten konn-ten durch die Planung nur die Voraus-setzungen geschaffen werden, dasssich solche Verknüpfungen zukünftigetablieren können; in welchem Um-fang dies tatsächlich erfolgt, entziehtsich im Grunde einer Beeinflussungdurch öffentliche Planung.

Bei der kleinräumlicheren Betrachtungist aber deutlich geworden, dass einekleinkörnigere Mischung bisher nichterreicht werden konnte. Auch wenndie Planung an den Straßenplätzen dieEtablierung kleiner geschäftlicher Zen-tren vorsieht, ist derzeit davon aus-zugehen, dass sich diese Idee nichtüberall durchsetzen ließ. Hier spieltendie Verwertungsinteressen der Inves-toren, (Flächen-) Anforderungen vongrößeren Anbietern und die wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen von Klein-anbietern eine wichtige Rolle.

Der derzeitige Realisierungsstand be-stätigt insbesondere für den bestehen-den Wohnungsanteil, dass zu allenderzeit bestehenden Zielen wie U-Bahn, Einkaufszentrum, Riemer Parknur kurze Wege zurückzulegen sind.Die Anlage der Haupterschließungs-straßen in Nord-Süd-Richtung undauch die Berücksichtigung des Frei-raumkonzeptes hat viele verkehrsarme

Bereiche entstehen lassen, durch dieandere Bereiche und öffentliche Ver-kehrsmittel leicht erreichbar sind. Zumjetzigen Zeitpunkt erscheint es abernoch zu weit gegriffen, der Messe-stadt, trotz ihrer vielfältigen Nutzungen,räumlichen Strukturierung und Gestal-tung, „Urbanität“ zuzugestehen. Dazufehlten momentan noch Vielfältigkeitund gewachsene Strukturen und ins-besondere das subjektive Empfindender Bewohner, Arbeitskräfte und Nut-zer der Messestadt.

„grün“

Der Planungsgedanke „grün“ umfasstdie Schaffung wohnungsnaher Grün-und Spielflächen sowie die Sicherungvon naturnahen Flächen. Die Entschei-dung zur Schaffung des Riemer Parks,der über öffentliche Grünzüge mit demWohngebiet der Messestadt Riem in-tensiv verzahnt ist, hat zu einer über-durchschnittlich guten Qualität derGrünvernetzung geführt. Der RiemerPark erfüllt über die Messestadt hinauseine stadtweite Klima- und Freiraum-versorgungsfunktion.

Dabei wird der „grüne“ Charakter derMessestadt allerdings erst richtig er-kennbar, wenn man die Straßen ver-lässt und in die Höfe einbiegt. Hierwird die für Münchner Neubaugebieteplanerisch beabsichtigte enge Verzah-nung von grüner und gebauter Um-welt deutlich und prägend. Der hoheAnteil an Frei- und Grünflächen stelltsowohl aus ökologischer wie aus so-zialer Sicht eine besondere Qualitätder Messestadt Riem dar.

Page 39: eine Zwischenbilanz

39

Messestadt Riem I Vom Flugfeld zum neuen Stadtteil – eine Zwischenbilanz

Bei der Entwicklung der MessestadtRiem auf der Fläche des ehemaligenFlughafens München Riem handelt essich um ein Siedlungsprojekt, das bisheute, was Zeitdauer, Größe des Maß-nahmegebietes und finanzielle Dimen-sion anbelangt, mit keinen sonstigenbekannten Projekten zu vergleichenist. Andere in der Bundesrepublik reali-sierte Siedlungsentwicklungen, wiesie z. B. in Hannover, Freiburg oderTübingen erfolgten oder noch statt-finden, sind von deutlich kleineremZuschnitt. Mit der Maßnahmeträger-schaft, die weit über auch damalsschon praktizierte Erschließungs-trägerverträge hinausging, betrat dieStadt absolutes Neuland. Es handeltesich um ein Vorhaben, das mit erhebli-chen Unsicherheiten bezüglich seinerDurchführung behaftet war, einerseitsweil politische wie rechtliche Risikenbestanden, andererseits weil eine erstnoch zu gründende Maßnahmeträger-gesellschaft, mit der keine Erfahrun-gen aus anderweitiger Zusammen-arbeit bestehen konnten, mit derAufgabe betraut werden sollte. Wenn-gleich ein endgültiges Fazit erst bei

Beendigung der Maßnahme gezogenwerden kann, so lässt sich als vorläufi-ge Bewertung doch feststellen, dassdie Entwicklung der Messestadt Riembisher terminlich und finanziell undauch im Hinblick auf die Aufgabener-füllung durch die Maßnahmeträger-gesellschaft „nach Plan“ verlaufen ist.Dass es trotz der Größenordnung derMaßnahme bisher zu keinen nennens-werten Störungen im Programmablaufkam, belegt die sorgfältige Vorberei-tung, Planung und Realisierung desProjektes auf Seiten aller Beteiligten.

Für eine endgültige Bewertung imHinblick auf die Erreichung der verfolg-ten städtebaulichen und fachlichenZiele ist es angesichts der langen Zeit-räume, die es gewöhnlich in Anspruchnimmt, bis ein Stadtteil in das Gefügeder Stadt insgesamt „eingewachsen“ist, und „seine Rolle gefunden hat“,sicher noch deutlich zu früh. Ungeach-tet vereinzelt immer wieder geäußer-ter Kritik an mancher realisierter Archi-tektur, am angeblich zu hohen Anteilgeförderten Wohnungsbaus, an Wün-schen nach Ergänzung der vorhande-

nen Einkaufsmöglichkeiten, ist in denletzten Jahren mit der MessestadtRiem ein moderner und qualitätvollerStadtteil für derzeit fast 10 000 Be-wohnerinnen und Bewohner undmehr als 100 Gewerbebetriebe unter-schiedlichster Art entstanden, dernicht nur in der Fachwelt sondern ins-gesamt Anerkennung findet. Der Stadtist es gelungen, dem Markt zeitge-recht Wohnbau- und Gewerbeflächenin einem städtebaulichen Umfeld an-zubieten, das für Investoren attraktivwar und ein rasches und kontinuierli-ches Wachsen des neuen Stadtteilsermöglichte. Gleichzeitig ist es gelun-gen, die erforderliche Infrastruktur sozu planen, zu bauen, dass sie den neu-en Bewohnerinnnen und Bewohnernvon Anfang an zur Verfügung stand.Die Messestadt Riem steht heute für einen familien- und kinderfreund-lichen Stadtteil (von den inzwischenfast 10 000 Einwohnern sind etwa3300 Kinder unter 18 Jahren) mit einersehr guten Infrastrukturausstattungund Versorgung mit Grünflächen.

9Zusammenfassung

Page 40: eine Zwischenbilanz

40

In Kraft getretene Teilbebauungspläne

Bezeichnung In-Kraft-treten

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 a Neue Messe München am 30.03.1995

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 b, Teil 1 1. Bauabschnitt Wohnen am 20.11.1997

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 j Ottendichler Straße am 10.02.1998

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 b, Teil 2 Zentrum am 10.08.1998

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 c Arbeiten am See am 20.05.1998

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 d, Teil 1 Technologiepark Messestadt West am 10.02.1999

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 k Rodelhügel am 21.06.1999

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 f, Teil 1 Gewerbegebiet Messestadt Ost am 30.08.1999

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 e Riemer Wald am 20.09.2001

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 h 2. Bauabschnitt Wohnen am 30.07.2003

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 i Riemer Park am 30.12.2003

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 l 3. Bauabschnitt Wohnen am 30.11.2005

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 f, Teil 2 Gewerbegebiet Messestadt Ost am 30.11.2005

In Kraft getretene Änderungsbebauungspläne

Bezeichnung In-Kraft-treten

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1850 Parkhaus Messe West am 10.08.2000(Teiländerung des Bebauungsplanes mit Grünordnung Nr. 1728 a)

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1808 Towergrundstück am 30.09.2004(Teiländerung des Bebauungsplanes mit Grünordnung Nr. 1728 a)

Bebauungsplan Nr. 1952 (nur Text) „Werbung“ am 10.04.2006(Teiländerung der Bebauungspläne mit Grünordnung Nrn. 1728 a,

1728 b Teil 1 und Teil 2, 1728 c, 1728 d Teil 1, 1728 f Teil 1 und 1850)

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2020 Grundschule an der Helsinkistraße am 20.06.2008(Teiländerung des Bebauungsplanes mit Grünordnung Nr. 1728 b, Teil 1)

Evtl. noch weiterer Bedarf für Änderungsbebauungspläne

Noch nicht überplante Flächen

Bezeichnung

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 d, Teil 2 Technologiepark Messestadt West

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 g Gewerbegebiet Rappenweg

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 m 4. Bauabschnitt Wohnen

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1728 n 5. Bauabschnitt Wohnen (Arrondierung Kirchtrudering)

Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1973 Messeerweiterung (Schörghubergelände)

Bebauungsplan mit Grünordnung o. Nr. Riemer Park (Restflächen)

Anlage 1Bebauungsplanliste

Page 41: eine Zwischenbilanz

41

Messestadt Riem Flächenbilanz Gesamtgebiet Stand: B-Pläne, Strukturkonzepte, FNP

Teil- Teilbereichs- Bau- übg. öff. übg. öff. Bau- WA MI MK GE Infra sonstige öffentl. öffentl. WE APbereiche fläche fläche Grünfl. VK-fläche gebiete Grünfl. VK-fläche

1. BA Wohn 468.898 468.898 0 0 294.989 153.746 26.240 40.077 0 65.750 9.176 85.324 88.585 2.333 3.219und Zentrum

2. BA Wohnen 281.693 281.693 0 0 187.216 99.797 0 14.476 0 72.943 0 50.051 44.426 1.212 1.106

3. BA Wohnen 162.062 162.062 0 0 110.243 96.485 0 4.330 0 8.279 1.149 20.895 30.924 1.212 385

4. BA Wohnen 122.944 122.944 0 0 86.253 86.253 0 0 0 0 0 23.136 13.555 963 10

5. BA Wohnen 159.370 137.069 0 22.301 89.413 76.418 0 0 0 3.000 9.995 21.659 25.997 417 0

1-5 BA Wohnen 1.194.967 1.172.666 0 22.301 768.114 512.699 26.240 58.883 0 149.972 20.320 201.065 203.487 6.137 4.721

GE Nord-West 281.347 281.347 0 0 179.441 0 18.172 26.079 130.502 4.688 0 28.123 73.783 208 4.791

GE Nord-Ost 199.905 171.182 0 28.723 100.027 0 0 0 80.156 0 19.871 52.926 18.229 0 1.020u. VE-Fläche

GE Rappenw. 237.576 237.576 0 0 130.672 0 0 0 130.672 0 0 70.711 36.193 0 1.000

GE gesamt 718.828 690.105 0 28.723 410.140 0 18.172 26.079 341.330 4.688 19.871 151.760 128.205 208 6.811

SO Messe 1.119.648 826.055 181.914 111.679 819.885 0 0 0 0 0 819.885 0 6.170 1.500u. Park+Ride

Landschaftsp 1.910.100 0 1.910.100 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0incl. Tribüne

Riemer Wald 202.722 0 202.722 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Riemer Friedh. 178.822 0 168.278 4.656 0 0 0 0 0 0 0 0 5.888 0 0

Autobahn u. 232.236 0 157.891 74.345 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0Begleitgrün

Messestadt 5.557.323 2.688.826 2.620.905 241.704 1.998.139 512.699 44.412 84.962 341.330 154.660 860.076 352.825 343.750 6.345 13.032gesamt

Anlage 2aFlächenbilanz

Page 42: eine Zwischenbilanz

42

Messestadt Riem Geschossflächen/Wohneinheiten/Arbeitsplätze Stand: B-Pläne, Strukturkonzepte, FNP

Teilbereiche Baugebiete Gesamt Wohnen Wohn- WE WE WE Arbeiten Arbeits- Infra Infra InfraNettobauland GF in m2 GF in m2 einheiten EOF München frei- GF in m2 plätze gesamt frei- integriert

in m2 gesamt (42%) Modell finanziert GF in m2 GF in m2 GF in m2

(30%) (28%)

4. BA 30% 4. BA 20% 4. BA 50%

1. BA Wohnen 294.989 391.106 215.550 2.333 980 700 653 140.860 3.219 34.696 27.356 7.340und Zentrum

2. BA Wohnen 187.216 202.130 116.990 1.212 509 364 339 45.380 1.106 39.760 37.450 2.310

3. BA Wohnen 110.243 128.880 108.350 1.212 509 364 339 16.650 385 3.880 3.880 0

4. BA Wohnen 86.253 81.500 80.900 963 289 193 482 600 10 0 0 0

5. BA Wohnen 89.413 47.351 45.851 417 0 0 417 0 0 1.500 1.500 0

1-5 BA Wohnen 768.114 850.967 567.641 6.137 2.287 1.620 2.230 203.490 4.721 79.836 70.186 9.650

GE Nord-West 179.441 291.200 17.040 208 0 0 208 270.900 4.791 3.260 3.260 0

GE Nord-Ost 100.027 48.094 0 0 0 0 0 48.094 1.020 0 0 0und VE-Fl.

GE Rappenw. 130.672 65.336 0 0 0 0 0 65.336 1.000 0 0 0

GE gesamt 410.140 404.630 17.040 208 0 0 208 384.330 0 3.260 3.260 0

SO Messe 819.885 0 0 0 0 0 0 1.500 0 0 0u. Park+Ride

Landschaftsp. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0incl. Tribüne

Riemer Wald 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Riemer Friedh. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Autobahn u. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0Begleitgrün

Messestadt 1.998.139 1.255.596 584.681 6.345 2.287 1.620 2.438 972.149 13.032 83.096 73.446 9.650gesamt

Anlage 2bGeschossflächen

Page 43: eine Zwischenbilanz

43

Einwohnerinnen und Einwohner nach Altersgruppen,Geschlecht und Staatsangehörigkeit

Altersklasse deutsch nicht-deutsch insgesamt

männlich weiblich gesamt männlich weiblich gesamt

unter 6 663 647 1.310 73 68 141 1.451

6 – 14 606 553 1.159 190 152 342 1.501

15 – 17 106 117 223 61 63 124 347

18 – 24 185 241 426 114 149 263 689

25 – 34 454 516 970 293 451 744 1.714

35 – 44 682 670 1.352 345 347 692 2.044

45 – 54 358 282 640 179 131 310 950

55 – 62 112 138 250 53 69 122 372

63 – 69 85 114 199 35 30 65 264

70 und älter 43 89 132 12 22 34 166

Summe 3.294 3.367 6.661 1.355 1.482 2.837 9.498

Quelle: Stat. Amt München, Stand 31.12.2008

Anlage 3Einwohnerdaten Messestadt Riem

Page 44: eine Zwischenbilanz

44

1

11

5

2

22

3 1834 242925

3215

17

26

19

16

30

14

21

813

12

234

6

33

7

Anlage 4Öffentliche Infrastruktur

Page 45: eine Zwischenbilanz

45

Chronologie

27

28

31

20

9

10

– Eröffnung der neuen Messe– Willy-Brandt-Allee, Olaf-Palme-Straße, Paul-

Henri-Spaak-Straße, De-Gasperi-Bogen– Feuerwache 10 I 1– Grund- und Hauptschule an der Lehrer-

Wirth-Straße I 2

– Zentraler Grünzug und Grünzug Ost im 1. BA Wohnen I 3

– Kindertagesstätte an der Lehrer-Wirth-Straße I 4

– Friedhof mit Aussegnungshalle I 5– Kinderkrippe an der Elisabeth-Dane-

Straße I 6– Kindertagesstätte an der Georg-

Kerschensteiner-Straße I 7– Grünwerkstatt I 8– Grünzug im GE Nordost I 9

– Park+Ride-Anlage Messestadt Ost I 10

– Grünzug im Technologiepark West I 11

– Kindertagesstätte an der Maria-Montessori-Straße I 12

– Kinder- und Jugendfreizeitstätte I 13

– Kindertagesstätte an der Caroline-Herschel-Straße I 14

– Einkaufszentrum I 15

– Willy-Brandt-Platz – Platz der Menschenrechte I 16

– Edinburghplatz I 17

– Grünzug Mitte im 2. BA Wohnen I 18

– Kindertagesstätte an der Stockholm-straße 12 I 19

– Geothermieanlage I 20

– Kirchenzentrum mit Kindertagesstätte I 21

– Riemer Park (mit Badesee, Rodelhügel,Seekiosk, Abenteuerspielplatz, Kopfbau derTribüne) I 22

– Bundesgartenschau – Kindertagesstätte an der Stockholm-

straße 5 I 23

– Grünzug Ost im 2. BA Wohnen I 24

– Kopfbau der Tribüne I 25

– Kindertagesstätte an der Helsinkistraße I 26

– Schulzentrum Ost 1. Abschnitt(Förderzentrum, HeilpädagogischeTagesstätte, Grundschule an der Astrid-Lindgren-Straße) I 27

– Kindertagesstätte an der Astrid-Lindgren-Straße I 28

– Kindertagesstätte an der Mutter-Teresa-Straße I 29

– Kindertagesstätte am Platz der Menschen-rechte I 30

– Schulzentrum Ost 2. Abschnitt (BeruflichesSchulzentrum an der Astrid-Lindgren-Straße) I 31

– Kindertagesstätte an der Elisabeth-Mann-Borgese-Straße I 32

– Kindertagesstätte 1 im 3. BA Wohnen I 33

– Grünzug West im 3. BA Wohnen I 34

– Grundschule an der Helsinkistraße I 8

1998

2004

2005

2006

1999

2001

2002

2003

2007

2008

2009

2000

Infrastruktur-

einrichtungen

Öffentliches Grün

Page 46: eine Zwischenbilanz

46

1990/1991 Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb mit vertiefender Messeplanung Künftige Nutzung Flughafengelände München-Riem

1992 Beschränkter Realisierungswettbewerb für die Neue Messe München

1993 Zweistufiger städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb1. Stufe: Räumliche Ausformung und die Gestaltung des Zentralen Platzes (Willy-Brandt-Platz)2. Stufe: Tragfähiges Konzept für den Bereich des 1. Bauabschnittes Wohnen

1995 Realisierungswettbewerbe für die Grund- und Hauptschule im 1. Bauabschnitt Wohnen sowie für die Feuerwache 10 im Gewerbegebiet Nordwest

1995/1996 Ideen- und Realisierungswettbewerb für den Landschaftspark München-Riem (nun Riemer Park)

1997 Ideen- und Realisierungswettbewerb für die Erweiterung des Riemer Friedhofs

1998 Ideen- und Realisierungswettbewerb für die Park+Ride-Anlage

1998 Offener, einstufiger Realisierungswettbewerb in zwei Bearbeitungsphasen für den östlichen Bereich der Messestadt Riem (2. und 3. Bauabschnitt Wohnen)

2000 Beschränkter Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb für den Bereich um die Wappenhalle im Baugebiet „Arbeiten am See“

2000 Ideen- und Realisierungswettbewerb „Ausstellungskonzeption für die Bundesgartenschau München 2005 in der Landeshauptstadt München“

2000 Einstufiger Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb für das Zentrum „Riem-Arcaden“

2000 Beschränkter Realisierungswettbewerb für ein Kirchenzentrum der Katholischen und Evangelisch-Lutherischen Kirche München, Messestadt Riem

2001 Einstufiger begrenzt offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren zur Ermittlung von maximal 50 Teilnehmern für das Schulzentrum Messestadt Ost 1. Teil

2001 Einstufiger Realisierungswettbewerb für das Kerngebiet MK 1 im Gewerbegebiet Nordwest

2001 Einstufiger kooperativer Realisierungswettbewerb in Form eines Einladungswettbewerbes für das allgemeine Wohngebiet WA 4 im 1. Bauabschnitt Wohnen

2001/2002 Realisierungswettbewerb in Form eines Einladungswettbewerbes für die Kindertagesstätte Kita 1 im 1. Bauabschnitt Wohnen

2001/2002 Einstufiger begrenzt offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren zur Ermittlung von maximal 50 Teilnehmern und zusätzlich 10 zugeladenen Teilnehmern für das Schulzentrum Messestadt Ost, 2. Teil

2002 Planungsworkshop für die allgemeinen Wohngebiete WA 3 und WA 5 im 1. Bauabschnitt Wohnen

2004 Planungsworkshops für die allgemeinen Wohngebiete WA 11 – 14 im 2. Bauabschnitt Wohnen

2008 Einladungswettbewerb im kooperativen Verfahren für das Kerngebiet MK 1 am Messe-See

2008/2009 Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb Messestadt Riem – 4. Bauabschnitt Wohnen

Anlage 5Wettbewerbe/Workshops für den Bereich der Messestadt Riem

Page 47: eine Zwischenbilanz

47

Nachfolgende, stark vereinfachte Tabelle zeigt die einzelnen Themenfelder der Evaluierung 2005 mit kurzen Kommentaren bezüglich der Erreichung der oben genannten Planungsziele.

Themenfeld 01a Bodenschutz – Einwohner-Arbeitsplatz-Dichte

Hohe Einwohner-Arbeitsplatz-Dichte von 13.716 EW+AP/km2 Siedlungs- und Verkehrsfläche; Zielwert übertroffen

Themenfeld 01b Bodenschutz – Bauliche Dichte und Nutzungsverteilung

Deutliche Trennung in bebaute und unbebaute Bereiche, Geringer ZerschneidungsgradHoher Anteil an Grünflächen; Zielwerte erreicht bzw. übertroffen

Themenfeld 02 Arten- und Biotopschutz – Neuschaffung und Sicherung naturschutzfachlich

wertvoller Flächen

Hoher Anteil an naturschutzfachlich wertvollen Flächen; Zielwert übertroffen

Themenfeld 03 Wasserhaushalt – Sparsamer Umgang mit Trinkwasser

Mangelhafte Datenlage/Aussagekraft; gegenwärtig keine Wertung möglich

Themenfeld 04 Klimaschutz – Verringerung von Treibhausgasemissionen

Mangelhafte Datenlage/Aussagekraft; gegenwärtig keine Wertung möglich

Themenfeld 05a Stadtverträgliche Verkehrsbewältigung – PKW-Dichte und MVV-Zeitkartendichte

Niedrige Dichte privater Pkws, MVV-Zeitkartendichte steigt; Zielwerte erreicht

Themenfeld 05b Stadtverträgliche Verkehrsbewältigung – Erreichbarkeit des ÖPNV

Bevölkerung der Messestadt lebt vollständig im Einzugsbereich des ÖPNV; Zielwert erreicht

Themenfeld 06a Wirtschaftsraum – Förderung von Beschäftigung

Unternehmen in den Gewerbegebieten bieten Arbeitsplätze, Flächen zur Unternehmensansiedlung stehen zur Verfügung; Zielwerte erreicht

Themenfeld 06b Wirtschaftsraum – Familie und Beruf

Teilzeitquote ist vergleichbar mit Bundesschnitt; neutrale Aussage

Themenfeld 06c Wirtschaftsraum – Wohnen und Arbeiten

Verbindung von Wohnort und Arbeitsplatz ist derzeit nicht realisiert; Zielwert nicht erreicht

Themenfeld 07 Wirtschaftlichkeit des Projekts – Belastung des kommunalen Haushalts

Ziel der Nicht-Belastung des kommunalen Haushaltes (in Bezug auf Investitionen) wird aus heutiger Sicht voraussichtlich erreicht

Themenfeld 08a Sozialraum – Verteilung von Armut und Reichtum

Angestrebter Bevölkerungsmix in sozialer Gliederung erreicht; Zielwert erreicht

Themenfeld 08b Sozialraum – Haushaltsgröße

Große Haushalte finden Platz in der Messestadt; Zielwert erreicht

Themenfeld 08c Sozialraum – Wohnraumversorgung

Geringer Flächenverbrauch im Wohnungsbau; Zielwert erreicht

Themenfeld 09a Versorgung – Versorgungssituation mit sozialer Infrastruktur

Hohes Versorgungsniveau mit sozialen Infrastrukturangeboten ist erreicht; Zielwert erreicht

Themenfeld 09b Versorgung – Wechsel auf höhere Schulen

Geringe Wechselneigung zu Gymnasien derzeit, Entwicklung unklar

Themenfeld 09c Versorgung – Versorgungssituation mit Einrichtungen des täglichen Bedarfs

Großer Verkaufsflächenbestand je Einwohner bei geringen Auswahlmöglichkeiten besonders im täglichen Bedarf vor Ort

Themenfeld 09d Versorgung – Qualität und Nutzbarkeit des urbanen Freiraums

Hoher Anteil an Erholungsflächen, Zielwert übertroffen

Themenfeld 10 Bürgerschaftliches Engagement – Partizipationswille und Identität

Mangelhafte Datenlage/Aussagekraft; gegenwärtig keine Wertung möglich

Themenfeld 11 Stadtteilgestalt – Qualität und Akzeptanz der Architektur

Architekturqualität durchschnittlich, Akzeptanz ambivalent; neutrale Aussage

Anlage 6Evaluierung 2005

Page 48: eine Zwischenbilanz