EinFirma mit GE EschichtE · Joachim Wagner führt die Firma mit seiner Mutter als einziger...

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EINE FIRMA MIT GESCHICHTE

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  • EinE Firma mit GEschichtE

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    VorwortVorwort

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    Eine Firma mit Geschichte –Wagner & co. FahrzeugteileSeit über 130 Jahren steht die Metallverarbeitung im Mittelpunkt der traditionsreichen Firma Wagner. Am Gründungsstandort Suhl/Thüringen wurden zunächst Jagdwaff en produziert. Darauf folgte über Jahrzehnte die Herstellung von Fahrradpedalen und Fahrradnaben in Suhl und ab 1948 in Fulda. Der Einstieg in die Automobilindustrie erfolgte 1963, heute ist das Unternehmen mit über 300 Mitarbeitern als Zulieferant der weltweiten Fahrzeugindustrie mit einer breiten Produktpalette tätig.

    Die vorliegende Firmenchronik hält wichtige Stationen in der langen und spannenden Entwicklung des Familienunternehmens Wagner & Co. fest.

    Wir bedanken uns mit dieser Chronik bei unseren langjährigen Geschäftspartnern und Mitarbeitern und freuen uns auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens.

    Dr. Stephan WagnerGeschäftsführer Wagner GmbH & Co. KG

    Dezember 2011

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    Die Geburtsstunde der Firma WagnerErwerb der neumühle Im Jahr 1847 erwirbt der Müller Christian Büttner für 7400 Taler ein Grundstück der Stadt Suhl in Thüringen – die sogenannte Neumühle. Mit 72 Fuß Länge, 36 Fuß Breite und einem Hofraum von 110m² ist sie die größte städtische Mühle in Suhl.

    Firmengründung „Gebrüder Luck“ Bis zum Jahr 1879 ist die Neumühle bereits drei Generationen im Besitz der Familie Büttner. In diesem Jahr richten die Büchsenmacher Franz und Wilhelm Luck eine Werkstatt zur Herstellung von Jagdwaff en und Ladeutensilien in der Büttnerschen Mühle ein – die Geburtsstunde der heutigen Firma Wagner. Schon bald erweitern die Geschwister ihre Geschäftstätigkeit auf die Fertigung von Metallwaren und Werkzeug.

    Geschehnisse um die Jahrhundertwende Im Jahr 1882 heiratet Ernestine Büttner den Fabrikanten Franz Luck. Einige Jahre darauf erbt sie von ihrem mittlerweile verstorbenen Vater Gottlieb Büttner die Neumühle. Im Jahr 1891 wird ein Elektrizitätswerk mit eigener Wasserkraft zur Deckung des Betriebsbedarfes und erster Stromversorgung des umliegenden Stadtbezirkes errichtet, das 1915 schließlich an das öff entliche Stromnetz ange-schlossen und damit der Stadt Suhl übergeben wird. Im Jahr 1909 verstirbt Franz Luck im Alter von 54 Jahren.

    Blick von der Freundsbrücke in Suhl, links im Mittelgrund ist die Fabrik der Gebrüder Luck zu sehen

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    Wie alles begannWie alles begannWie alles begannWie alles begann

    Franz Luck 1855 – 1909

    Richard Luck 1888 – 1938

    Ludwig Wagner 1893 – 1961

    Ludwig Wagner stößt zum UnternehmenZu dieser Zeit tritt Ludwig Wagner eine kaufmännische Lehre bei der Vereinigten Metall-Warenfabriken AG an, wechselt zwischenzeitlich zur Mercedes-Büro-maschinen-Werk AG über, bis er schließlich als Soldat in den 1. Weltkrieg ziehen muss. 1919 heiratet Ludwig Wagner Olga Luck, die Tochter von Ernestine Büttner und Franz Luck. Ge -meinsam mit seinem Schwager Richard Luck wagt er den Neubeginn.

    1847 – 1919

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    Generationenwechsel und neuanfangEnde der Jagdwaff enproduktion Mit dem Versailler Vertrag wurde 1919 das Verbot der Herstellung jeglicher Waff en wirksam. Ludwig Wagner und Richard Luck wagen einen Neuanfang und stellen die Produktion auf Fahrradteile um – eine Branche, die sich in der Nachkriegszeit aufgrund der weltweit großen Nachfrage als ausgesprochen wachstumsstark erweisen sollte. Die Geschäfte laufen nun unter dem Firmennamen „Luck & Wagner“.

    Wachstum zwischen zwei Weltkriegen Der Maschinenpark wird immer weiter moder-nisiert und ausgebaut. Ab 1929 wird bereits über -wiegend mit Automaten produziert. Jährlich verlassen eine halbe Million Fahrradteile das Werk. Die Firma ist nun eine off ene Handelsgesellschaft. Die Geschäftsleitung teilen sich Richard Luck (Technik) und Ludwig Wagner (Kaufmann), Schwiegersohn des Firmengründers Franz Luck. Ludwig Wagner, der selbst aus der Fahrradteile-Industrie kommt, baut das Unternehmen in den folgenden Jahren zu einem stattlichen Betrieb mit 600 Mitarbeitern aus.

    1919 – 1944Beginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der FahrradteileproduktionBeginn der Fahrradteileproduktion1919 – 1944Beginn der Fahrradteileproduktion1919 – 19441919 – 1944Beginn der Fahrradteileproduktion1919 – 19441919 – 1944Beginn der Fahrradteileproduktion1919 – 19441919 – 1944Beginn der Fahrradteileproduktion1919 – 1944

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    Zwei Familien wachsen zusammen Die Geschäfte entwickeln sich gut, sodass Ludwig Wagner und Richard Luck 1920 ein Haus in der Schleusinger Straße 28b kaufen können, das sie von nun an mit ihren Familien bewohnen: Richard Luck mit Frieda, geborene Willing, und den Kindern Walter und Gerhard sowie Ludwig Wagner mit Olga, geborene Luck, mit Tochter Inge und Sohn Joachim.

    Eine Firma im aufbau 1935 wird die Produktion in die neuen Fabrik-gebäude des ehemaligen Römerwerkes verlegt, zeitgleich wird ein Büroneubau mit Sozial -räumen errichtet. Fortan stehen der Firma neben einer hauseigenen Kantine und Bücherei ein großzügiges Pförtnerhaus mit zwei ärztlichen Ambulanzräumen sowie zwei Maschinensäle und Werkmeisterwohnungen zur Verfügung. Gleich-zeitig beginnt die Beschäftigung von Polen, Russen und Franzosen als Gastarbeiter. Die Neumühle wird zu Wohnungen für Betriebs-angehörige umgebaut, bevor sie schließlich Ende der 60er Jahre im Zuge der Neugestaltung des Stadtzentrums abgerissen wird.

    Ludwig Wagner wird alleiniger GeschäftsführerIm Jahr 1938 verstirbt Richard Luck im Alter von nur 49 Jahren, sodass Ludwig Wagner die Firma allein führt. Kurz darauf wird sie in eine Komman-ditgesellschaft umgewandelt – Ludwig Wagner ist voll haftender Gesellschafter, seine Frau Olga Luck wird Kommanditistin.

    Bürogebäude, unten Kantine

    Betriebshof

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    Betriebsansicht „Osteingang“

    Ludwig Wagner kümmert sich ab 1938 als alleiniger Geschäftsführer um die Belange der Firma

    Sohn Joachim Wagner bringt sich früh ein im Familienunternehmen

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    Flucht und neustart im Westen Enteignung und DemontageNach Kriegsende und der Besetzung Thüringens durch die Sowjets kämpft Ludwig Wagner einen verbissenen Kampf, um Enteignung und Demontage abzuwenden. Dennoch wird die Firma 1945 unter Enteignung gestellt und im folgenden Jahr durch die Besatzungsmacht total demontiert. Alle Einrichtungen, der gesamte Maschinen-park, werden in die Sowjetunion verfrachtet.

    Beginn des WiederaufbausVon der Besatzungsmacht kommt 1946 die Auff orderung, mit dem Wiederaufbau des Betriebes zu beginnen, um Fahrradfabriken in Mitteldeutschland mit Ersatz- und Bauteilen zu versorgen. Ludwig Wagner unternimmt das Wagnis eines Wiederauf-baus. Sein Sohn Joachim kehrt nach englischer Gefangenschaft und Dolmetscher-tätigkeit in Westdeutschland in die Heimat zurück, um seinen Vater zu unterstützen.

    totale Enteignung durch die sowjets Die sowjetische Militäradministration beginnt im Jahr 1947, systematisch die ganze Industrie der Stadt zu zerstören. Die Demontage triff t fast alle Fabriken in Suhl. Sämtliche Maschinen werden in große Kisten verschalt und nach Russland transportiert. Nach der totalen Enteignung, verbunden mit dem Verbot, das Fabrikgelände über-haupt zu betreten, fällt Ludwig Wagner der Entschluss nicht schwer, den Osten zu verlassen. Er fl ieht 1948 mit Meister Eckardt und buchstäblich nur einer Schreib-maschine in die Westzone. Er mietet einen Raum der Firma Gebauer & Möller in Fulda und startet hier den Neuanfang. Sein Sohn Joachim, der bereits am Tag der Betriebs-besetzung nach Westdeutschland gefl ohen ist, hatte parallel den Wiederanfang vorbereitet.

    Joachim Wagner 1921–1985

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    nachkriegszeitnachkriegszeitnachkriegszeitnachkriegszeit1945 – 1962

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    Wiederaufbau der Geschäftsbeziehungen in Fulda Im Jahr 1950 beginnt Ludwig Wagner unter schweren fi nanziellen Bedingungen mit dem Bau eines Büro- und Fabrikgebäudes. Gemeinsam mit seinem Sohn Joachim setzt er alles daran, die Wiederbelebung der alten Firma zu meistern. Zur Hilfe kommen ihnen dabei alte Freunde und Geschäftspartner aus Vorkriegs-zeiten. Die folgenden Jahre sind geprägt von Freude über die gewonnene Freiheit, aber auch überschattet von fi nanziellen Sorgen, Entbehrungen und immer-währendem Einsatz. Letztendlich gelingt es Ludwig und Joachim Wagner – nunmehr als gleichberechtigte Teilhaber –, Anse-hen und Bedeutung der Firma Luck & Wagner, jetzt unter dem Namen Wagner & Co., auf dem Markt und bei alten Geschäftspartnern im In- und Ausland zurückzugewinnen. 1961 verstirbt Ludwig Wagner. Joachim Wagner führt die Firma mit seiner Mutter als einziger Kommanditgesellschafterin weiter.

    Olga und Ludwig Wagner

    1948 – Joachim Wagner, Hausherr Seidler, Ludwig Wagner und Meister Eckardt

    Geschwister Inge Meltzerund Joachim Wagner

    Bau eines neuen Büro- und Fabrik -gebäudes in Fulda im Jahr 1950

  • 13Ausstattung des Fabrikgebäudes

    Büro- und Fabrikgebäude um 1960

    50er Jahre: Wagner & Co. etabliert sich in Fulda

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    Einstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrieEinstieg in die automobilindustrie

    ausbau der Produktionsstätte Ein zweites standbein Die weltweit nachlassende Nachfrage in der Fahrrad-branche nimmt Joachim Wagner zum Anlass, ein zweites Standbein innerhalb der Produktion zu schaff en: als Lieferant von Autoteilen für die aufstre-bende Automobilindustrie. Im Jahr 1963 beginnt die erste Produktion für VW, später produziert die Firma Wagner & Co. auch für Opel.

    1963 – 1986

    Joachim Wagner

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    Zeit für einen Betriebsausfl ug In dieser Zeit des Wachstums wird nun endlich auch wieder gefeiert. 1964 unternimmt die Belegschaft ihren ersten Betriebsausfl ug mit dem Schiff von Lohr nach Wertheim.

    Die Mitarbeiter genießen eine Schiff fahrt auf dem Main

    Der erste gemeinsame Betriebsausfl ug mit der Fuldaer Belegschaft

    1963 – 1986

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    Kontinuierliches Wachstum Das Unternehmen wächst weiter, doch die ständigen Innovationen der modernen Automaten und Pressen bringen schon bald neue Platzprobleme. So wird im Jahr 1969 ein moderner Anbau für Lager und Werkzeugbau geschaff en. In den folgenden zehn Jahren vergrößert sich das Unternehmen kontinuierlich weiter.

    Ein moderner Anbau für Lager und Werkzeugbau entsteht

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    Ausbau der Produktionsstätten

    Wachstum in den 70er Jahren

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    ZunehmendeautomatisierungVon außen weitge-hend unverändert fi ndet bis zum Jahr 1978 im Inneren des Produktionsbetriebes ein grundlegender Wandel statt. Das Unternehmen steht nun auf zwei soliden Beinen, den Fahrradteilen und dem schnell wachsenden Automobilmarkt.

    Erweiterung des Maschinenparks – Pedal- und Naben-Automaten

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    Herr Bott an der StauchpresseBohrautomat für VW-Klemmschrauben

    Nabenkörper-Automaten

    Grundlage der technischen Entwicklung – damals wie heute – eine solide Ausbildung

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    Langjährige mitarbeiter als wichtige säulen Qualifi zierte Fach-arbeit und steigende Automatisierung der Produktion sind die Voraussetzung für den weiteren Erfolg des Unternehmens.Herr Richter wird später der Nachfolger des langjährigen Betriebsleiters Herr-mann Farnung und leitet diese Position über Jahre hinweg erfolgreich bis er in den Ruhestand wech-selt und sein Amt an seinen Sohn Bernd Richter weitergibt.

    Herrmann Farnung

    Bernhard Richter am Werkzeug für ein Rennpedal

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    Beginn der Qualitätssicherung Einheitliche Normen zur Qualitätssicherung sind zu Beginn der 80er Jahre noch kein Standard. Parallel zum Ausbau der Produktion wird gemeinsam mit der Automobilindustrie ein modernes Quali-tätsmanagement auf -gebaut. Grundlage sind bis heute interna-tionale Standards wie ISO 9001 und TS 16949.

    Einstieg in den internationalen markt1984 tritt Joa chim und Erika Wagners Sohn Dr. Stephan Wagner in die Firma ein. Nach dem Tod von Joachim Wagner 1985 über-nimmt Stephan Wagner die Leitung und den weiteren Aus bau des Unternehmens. In den folgenden Jahren entwickelt sich die Firma zu einem internatio nalen Auto-mobil-Zulieferanten.

    Walter Steinert mit den ersten Prüf- und Messgeräten

    Dr. Stephan Wagner mit Rainer Bott an einem CNC-Automaten

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    Werbung im Wechsel der ZeitDer Wandel der Zeiten zeigt sich an Produkten und ihrer Werbung. Die Schmuckstücke aus dem Hause Wagner, Auszüge aus Prospekten der dreißiger und siebziger Jahre, sind auf dieser Seite dargestellt.

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    Erfolgreiche messeauftritte Die Firma Wagner ist über 30 Jahre als Aussteller auf der Internationalen Fahrrad- und Motor-rad messe vertreten, die anfangs in Frankfurt, später in Köln stattfand.

    Messe Frankfurt 1950

    IFMA Köln1966/1968

    IFMA Köln1980

    Messe Frankfurt 1954

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    Fokus auf autoteile-ProduktionErweiterung des BetriebsgeländesDas schnelle Unternehmenswachstum bis zum Ende der 80er Jahre ist im Wesentlichen durch denZuerwerb des Geländes der Firma Rhön-Quelle (ehemals Coca-Cola Firma Wald GmbH) begründet:Im Jahr 1987 erwirbt die Firma Wagner & Co. das komplette Grundstück westlich des Kanals.

    Die Produktionsstätte im WandelIm Jahr 1995 wird der neue Werkzeugbau ein geweiht, der sich in den Folgejahren zu einem hochqualifi zierten Sondermaschinenbau weiter entwickelt. Grundlage ist die qualifi zierte Berufsausbildung im eigenen Haus.

    Wachstum mit QualitätWachstum mit QualitätWachstum mit QualitätWachstum mit QualitätWachstum mit QualitätWachstum mit QualitätWachstum mit Qualität

    Einweihung des neuen Werkzeugbaus

    1987 – 2001

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    Das Ende der Fahrradteile-Produktion Parallel zu den Automobilteilen wurde auch bei den Fahrradteilen die Massenproduktion immer weiter automatisiert. Trotz weitgehend automatisierter Fertigung hatte die Herstellung von Fahrradteilen keine Zukunft in Deutschland und wird 1996 einge-stellt. Ab 1996 wird das Unternehmen auf PKW und LKW Industrie ausgerichtet.

    start der mehrspindelproduktionIm Jahr 1999 wird die Dreherei für die Mehrspindel-produktion erweitert.

    Qualitätsstandards für den Weltmarkt der automobilindustrieIn einem dreitägigen Qualitätsaudit über alle Unter-nehmensbereiche lässt sich die Firma Wagner im Jahr 1998 nach der Internationalen Qualitätsnorm QS-9000 sowie VDA 6.1 zertifi zieren und ist zu diesem Zeitpunkt der erste mittelständische Betrieb aus dem Raum Fulda mit solch einer Qualifi zierung. Die Qualitätsnorm QS-9000 wurde von den US-Kon-zernen General Motors, Chrysler und Ford als Welt-standard für die Zulieferindustrie entwickelt. Sie gilt als unbedingte Voraussetzung für die Übernahme von Produktions- und Entwicklungsaufträgen. Parallel dazu orientiert sich die deutsche Automobil-industrie an dem Regelwerk VDA 6. Durch das kom-binierte, dreitägige Audit ist die Firma Wagner & Co. für den weiterhin wachsenden Automobilmarkt bestens vorbereitet. Inzwischen werden nicht nur Kunden in Europa und USA, sondern auch in Korea und China beliefert.

    Erweiterung der Dreherei für die Mehrspindelproduktion

    QS Auditoren Schröder/Weselowskie

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    Den Weltmarkt im VisierDen Weltmarkt im VisierDen Weltmarkt im VisierDen Weltmarkt im VisierDen Weltmarkt im Visier

    auf Expansions-kursErweiterung des BetriebsgeländesIm Jahr 2002 entsteht auf einer Fläche von 1.600 m² die „Halle Nord“ mit neuer Lehr werkstatt und Schlosserei. Das Unter nehmen wird durch zahlreiche Erweite run gen erheb-lich ver größert und beliefert nun mit 300 Mitarbeitern die weltweite Automobil-industrie. Im Jahr 2004 wird das Gebäude des Autohauses Enders zugekauft, womit sich die Firma um weitere 1.600 m² produktiveNutzfl äche vergrößert.

    Das Betriebsgelände wächst:Halle Nord entsteht auf 1.600 m2

    Zukauf des ehemaligen Autohauses Enders

    Wagner wird zur „gläsernen Fabrik“

    Symbolische Schlüsselübergabe durch Architekt A. Staubach

    2002 – 2008

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    Die masse macht’sRund 250 verschiedene Artikel werden im Jahr 2004 bei Wagner hergestellt – die meisten sind sehr un-scheinbar. Ihr Stückpreis liegt zwischen 30 Cent und maximal acht Euro. Das klingt nicht viel, doch wenn man bedenkt, dass jährlich 40 Millionen Teile den Betrieb verlassen, zeigt sich, dass man auch mit Kleinem ganz groß werden kann.

    Das ProduktportfolioDie Firma Wagner produziert mittlerweile Kompo-nenten für die Kolbenkühlung, die Ventiltechnik sowie andere mechanische Bauteile: Die Präzisions-ventile zur Kolbenkühlung sorgen dafür, dass Hitze abgeleitet wird. Sie kommen nicht nur im PKW zum Einsatz, sondern auch in Nutzfahrzeugen, Schiff s-motoren, Motorseglern und Pistenraupen.In den Bereichen Motor und Lenkung sorgen hy drau-lische Ventile für die gewünschte Leistung, so beispielsweise Rückschlagventile oder Druckbe-grenzungsventile zur Absicherung der Servolenkung. So trägt beispielsweise ein Dämpfungs-Ventil dazu bei, dass das Fahrwerk zwar auf die kleinste Bewegung des Lenkrades reagiert, aber umgekehrt nicht jeder Stoß auf das Lenkrad übertragen wird.Die dritte Produktgruppe besteht aus Teilen für unterschiedlichste Bereiche – vom Kugellager bis hin zu komplexen mechanischen Bauteilen. Diese breite Palette ist möglich, da die Firma über unterschiedlichste Fertigungstechniken unter einem Dach verfügt: Hier wird gestanzt, gedreht, gebogen, gebohrt, gefräst und montiert.

    Löten

    Ventiltechnik

    Oliver Preiss an der 3-D Messmaschine

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    Eine bewährte UnternehmensphilosophieEtwa 40 Prozent der Produktion geht direkt in den Export, bis nach Japan, Mexiko, Brasilien und Australien. In allen großen Automarken der Welt sind Wagner-Teile im Einsatz: von VW, Audi, BMW und Daimler über Opel und Ford bis Peugeot/Citroën, Ferrari und Rolls-Royce. „Hohe Flexibilität, schnelle Entscheidungs-wege, einfache Abläufe“, so lautet die Unternehmens-philosophie, die sich lange Jahre bewährt hat – und auch Millionen Autobesitzer auf allen fünf Kontinenten fahren gut mit ihren Komponenten „made in Fulda“.

    Einweihung der „gläsernen Fabrik"Seit 2005 wird in der „gläsernen Fabrik“ produziert, Startschuss ist die feierliche Einweihung durch den Fastnachtsprinzen von Fulda „Stephan Mobilius“. Zahlreiche Darbietungen der Mitarbeiter machten diesen Tag zu einem ganz besonderen Ereignis.

    Feierliche Einweihung der „gläsernen Fabrik“ durch den Fastnachtsprinzen von Fulda „Stephan Mobilius“

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    neuer anbau „halle West“Im Jahr 2006 erfolgt ein neuer zweige-schossiger Anbau: Es entsteht Platz für eine hochmoderne Dreherei.

    Neue Räume mit computergesteuerten Mehrspindelautomaten

    Einweihung der neuen Halle: Herr Bergmann (Leiter Buchhaltung) durchtrennt das blaue Band

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    Firma Wagner erhält Q1-auszeichnungDie Firma Wagner erhält im September 2007 die Q1-Aus-zeichnung. Diese Norm umfasst neben der Qualität in der Serienproduktion Unternehmens-bereiche wie Arbeits-vorbereitung, Logistik, Kapazitätsplanung und Entwicklung.Außerdem gelingt dem Unternehmen der Einstieg als Lieferant für Volvo, Jaguar und den Ford-Konzern.

    Hohe Auszeichung durch den Ford-Konzern

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    „Technische Spitzenleistungenschaffen viele neue Arbeitsplätze“

    Bei Wagner Fahrzeugteile wird investiert: 4,5 Millionen Euro und über 50 neue Arbeits-plätze – allein in den letzten 3 Jahren. Das schnell wachsende Unternehmen liefert jährlich 40 Millionen Teile an alle namhaften Fahrzeughersteller. So hat die High-Tech-

    Fertigung aus Fulda weltweit einen guten Namen.Denn für Wagner, GWV und alle Unternehmen unserer erfolgreichen Region gilt: Leistung sichert Arbeitsplätze. Hier.

    Alles spricht für uns. www.gwv-ideen.de

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    GWV-10-183_AnzWagner-185x124_RZ 18.08.10 17:46 Seite 1

    Die Gas-Wasser-Versorgung Fulda wirbt mit heimischen Unternehmen (Anzeige „Wirtschaft Region Fulda“ Ausgabe 09/2010)

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    hightechhightechhightechhightech2009 – 2011

    Positive Entwicklung ab 2010Vorübergehende KurzarbeitNach der Finanzkrise im Jahr 2009 sieht die Auf-tragslage in 2010 erheblich besser aus. Nach der Kurzarbeit im Vorjahr werden 70 Mitarbeiter eingestellt. Die Firma, die überwiegend im Mehr-schicht-Betrieb arbeitet, beschäftigt nun wieder über 300 Mitarbeiter.

    investition in modernste technikSie wiegt fast 18 Tonnen, hat eine Reise von über 700 Kilometern hinter sich und soll in Fulda nicht nur neue Arbeitsplätze schaff en, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung verbes-sern. Die neue Kaltfl ießpresse triff t im Mai 2010 mit einem Autokran bei der Firma Wagner ein.Bei einer stündlichen, fast geräuschlosen Teilepro-duktion von rund 10.000 Schrauben und Ventilen soll sie eine Jahresproduktion von etwa 25 Mio. Stück möglich machen.

    neue arbeitsplätze entstehenDie produzierten Teile werden nicht nur an fast alle Autohersteller in Europa verkauft, sondern auch nach Übersee exportiert. Die Maschine ist eine der modernsten Fünf-Stufen-Quertransportpressen auf dem Markt. Rund 500.000 Euro lässt sich das Unternehmen diese Presse kosten. Mit der Anschaf-fung der Maschine produziert Wagner nun die Teile selbst, die bisher aus dem Ruhrgebiet zugekauft wurden und schaff t dabei etwa fünf neue Arbeits-plätze.

    Die neue Kaltfl ießpresse wird mit einem Autokran geliefert

    2011 wird die alte Stufenpresse von moderner Technik abgelöst Blick ins Innenleben der Kaltfl ießpresse

    Der Boldmaster leistete von 1981 – 2011 gute Dienste

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    automatisierungGrundlage der erfolg-reichen Entwicklung des Unternehmens ist das technische Know-how in der Automatisierung von Fertigungsprozessen. Komplexe Bearbei-tungs- und Montage-prozesse erfolgen mit selbst entwickelten Sondermaschinen. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg im internationalen Wettbewerb.

    Montageanlage für Lenkungsteile

    Sondermaschinen

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    2011 kommt der Roboter „Reinhard“ in der Stanzerei zum Einsatz

    Baugruppen aus verschiedenen Produktionsprozessen

    Hohe Flexibilität durch breites Fertigungsprogramm

    Verpackung von Ölspritzdüsen

    Lötofen

    Kern der Automatisierung ist oft ein Rundschaltteller

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    Das Unternehmen produziert heute auf einer Gesamtfl äche von 25.000 m2

    Bau einer neuen halleIm März 2011 be-ginnen umfangreiche Baumaßnahmen. Das neu erworbene Gelände der GWV wird in aufwändiger Weise umgestaltet. Im November 2011 wird der Bau der neuen Halle abge-schlossen.

    Dr. Stephan Wagner mit Kindern: Katrin, Lukas und Helen

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    Blick in die ZukunftWir blicken im Jahre 2011 mit Stolz und Respekt auf über 140 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Über Weltkriege, Währungsreformen und Enteignung konnte diese bewegte und spannende Unterneh-mens geschichte fortgeschrieben werden. Der un ermüdliche Einsatz von 4 Unternehmer familien und aller im Unternehmen Beschäftigen ist uns für die kommenden Jahre gleichermaßen Ansporn und Verpfl ichtung. Die Fa. Wagner & Co. ist heute ein moderner Produktionsbetrieb, der sich im internatio-nalen Wettbewerb erfolgreich behaupten kann. Dank hoher Investitionen in Gebäude und Maschinen sowie qualifi zierter und motivierter Mitarbeiter sind wichtige Voraus setzungen für eine weiterhin erfolg-reiche Unternehmensentwicklung gegeben. Mit dem Vertrauen unserer Kundschaft in die Zuverlässigkeit der Fa. Wagner und mit dem persönlichem Einsatz aller Mitarbeiter haben wir allen Grund, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

    Ein besonderer Dank gilt meiner Frau Gabriele Wagner, die in vielen Stunden diese Firmenchronik erarbeitet hat. Besonderer Dank gilt ebenfalls Frau Inge Meltzer, geb. Wagner, die als Zeitzeugin viel wichtiges Material in Wort und Bild beigetragen hat.

    Fulda, im Dezember 2011

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    1847 Die Stadt Suhl verkauft dem Müller Christian Büttner für 7400 Taler die Neumühle1879 Firmengründung der Firma Gebrüder Luck (Herstellung von Jagdwaff en)1882 Ernestine Büttner heiratet den Fabrikanten Franz Luck1898 Gottlieb Büttner vererbt die Mühle seiner Tochter Ernestine1909 Franz Luck stirbt im Alter von 54 Jahren

    1919 Ende der Jagdwaff enproduktion, Richard Luck und sein Schwiegersohn Ludwig Wagner starten Fahrradteileproduktion

    1935 Verlegung der Produktion in das Römerwerk1938 Richard Luck verstirbt, Ludwig Wagner führt die Firma allein weiter

    1945 Russische Soldaten demontieren die Firma1947 Bescheidener Wiederanfang mit alten Werkbänken1948 Ludwig Wagner fl ieht nach Westdeutschland und wagt einen Neuanfang1961 Ludwig Wagner verstirbt, Joachim Wagner führt die Firma allein weiter

    1963 Die Firma beginnt mit der Produktion von Autoteilen1984 Sohn Dr. Stephan Wagner tritt als Betriebswirt in die Firma ein1985 Joachim Wagner verstirbt, Dr. Stephan Wagner führt die Firma allein weiter

    1987 Erwerb der Firma Rhönquelle1995 Errichtung des neuen Werkzeugbaus1996 Die Produktion von Fahrradteilen wird eingestellt;

    Stilllegung der Härterei und Galvanik1999 Erweiterung der Dreherei

    2002 Anbau „Halle Nord“ an den Werkzeugbau mit neuer Lehrwerkstatt und Schlosserei

    2004 Zukauf des Autohauses Enders2005 Inbetriebnahme der „Gläsernen Fabrik“2006 Anbau „Halle West“, eine hochmoderne Dreherei entsteht2007 Auszeichnung durch den Ford Konzern (Q1)

    2010 Zuerwerb eines GWV-Grundstücks2011 Firmenerweiterung im Süden um 2.000 m2, Bau einer neuen Halle

    meilensteine

    Wie alles begann1847 – 1919

    Einstieg in die automobilindustrie1963 – 1986

    Fahrradteileproduktion1919 – 1944

    Wachstum mit Qualität1987 – 2001

    Den Weltmarkt im Visier2002 – 2008

    hightech2009 – 2011

    nachkriegszeit1945 – 1962

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    Valentin LuckBüchsenmacher

    Ernst Wagner*1868 †1908

    Wilhelm Luck

    Franz Luck*1855 †1909

    Ernestine Büttner*1858 †1928

    Ferdinand LuckBüchsenmacher

    Karl august LuckMechaniker*1825 †1886

    18. Jahrhundert bis heutestammbaumstammbaum18. Jahrhundert bis heutestammbaum18. Jahrhundert bis heute18. Jahrhundert bis heutestammbaum18. Jahrhundert bis heute

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    toni Luck

    Katrin Wagner*08.12.1990

    hedwig Luck

    helen Wagner*12.07.1999

    Elsa Luck

    Lukas Wagner*18.11.1993

    Ludwig Wagner*1893 †1961

    Eberhard meltzer*03.12.1921

    thomas Koblenzer*29.01.1959

    Frieda Willing

    Joachim Wagner*24.01.1921 †03.07.1985

    stephan Wagner*24.03.1958

    Olga Luck*1899 †1980

    inge Wagner*18.12.1926

    Ulrike Wagner*22.05.1955

    richard Luck*1888 †1938

    Erika ruthemeyer*11.04.1933

    Gabriele nolden*19.08.1962

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    herausgeberWagner GmbH & Co. KGFrankfurter Straße 80 - 8836043 FuldaTelefon 06 61/94 61-0 Telefax 06 61/94 [email protected]

    © 2011Auch auszugsweise beim Herausgeber

    Fotoscreart, arte-logo, Fotodesign Rammler, Ralph Leupold, Osthessennews, eigene Fotos

    Konzept und Gestaltungcreart – Die Werbeagentur.

    realisation und Druckcreart – Die Werbeproduktion.

    [email protected]

    Printed in EU