Einführung
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PC II für BiochemikerEberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, Prof. Dr. J. Enderlein, http://www.joerg-enderlein.de
Einführung
Physikalische Chemie für Biochemiker
Jörg Enderlein
www.joerg-enderlein.de/vorlesungen
PC II für BiochemikerEberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, Prof. Dr. J. Enderlein, http://www.joerg-enderlein.de
Einführung
Thermodynamik
Elektrochemie
Chemische Kinetik
Spektroskopie
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Einführung
Thermodynamik
Elektrochemie
Chemische Kinetik
Spektroskopie
Temperatur-Abhängigkeit biochemischer Reaktionen
Reaktionsgleichgewichte,Bindungsaffinitäten
Osmose, Dampfdruck, Gefrierpunkterniedrigung
Reaktionsgeschwindigkeiten,Reaktionsnetzwerke
Katalyse, Enzyme, Oberflächen, Adsorption
Diffusion und Reaktion,Volumina und Membrane
ATP-Produktion, ATPase, Protonengradienten
Ionenkanäle, Nervenleitung,Elektrolyte
Polarographie, pH-Meter
Natur chemischer Bindung, Wechselwirkung Licht-Materie
UV-vis-Spektroskopie, IR-Spektroskopie
NMR-Spektroskopie, Massenspektrometrie
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Literatur: Physikalische Chemie
Physikalische Chemie und BiophysikGerold Adam, Peter Läuger, Günther Stark
Springer 2007
Physikalische ChemieThomas Engel,
Philip ReidPearson Studium
2006
Physikalische ChemiePeter W. Atkins,
Julio de PaulaWiley-VCH
2006
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Literatur: Biophysik
Molecular and Cellular BiophysicsMeyer B. Jackson
Cambridge Uni. Press2006
Biophysics: An IntroductionRodney Cotterill
Wiley & Sons2002
Biological Physics: Energy, Information, Life
Philip NelsonPalgrave Macmillan
2004
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Literatur: Methoden
Methods in Molecular BiophysicsIgor N. Serdyuk,
Nathan R. Zaccai,Joseph Zaccai
Cambridge Uni. Press2007
Methods inModern Biophysics
Bengt NöltingSpringer
2005
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Thermodynamik
Die Thermodynamik, auch als Wärmelehre bezeichnet, ist ein Teilgebiet der klassischen Physik, welches sich mit der Energieform Wärme und ihren Umwandlungen in andere Energieformen beschäftigt.
Die Thermodynamik ist eine makroskopische Theorie, die davon ausgeht, daß sich die physikalischen Eigenschaften eines Systems hinreichend gut mit makroskopischen Zustandsgrößen beschreiben lassen. Sie ist eine effektive Theorie da sie die Bewegung der einzelnen Atome und Moleküle vernachlässigt und nur mittlere Größen wie Druck und Temperatur betrachtet.
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Makroskopische Zustandsgrößen
Druck = Kraft / Fläche
Innere Energie
Volumen
EntropieDichte
Enthalpie
Temperatur
Stoffmenge
Polarisierbarkeit
Intensive Zust.-Größen Extensive Zust.-Größen
Magnetisierbarkeit
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Zwei Arten Thermodynamik
Die klassische Thermodynamik entstand im Verlauf des 19. Jahrhunderts auf der Grundlage der Arbeiten von James Prescott Joule, Nicolas Léonard Sadi Carnot, Julius Robert von Mayer und Hermann von Helmholtz.
Die statistische Thermodynamik wurde durch James Clerk Maxwell, Ludwig Boltzmann und Josiah Williard Gibbs entwickelt. Ihr Inhalt ist die Ableitung der makroskopischen thermodynamischen Gesetze aus der Kenntnis der mikrosko-pischen Konstitution und Interaktion der Materie.
Wir starten mit der statistischen Thermodynamik!
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Statistische Thermodynamik
Statistik: Gesetze über eine große Zahl von Objekten
Einheit der chemischen Stoffmenge: Das Mol
231 mol 6.02214170(30) 10 Teilchen
Avogadro-Loschmidt-Zahl
1 Liter Wasser ~ 55 mol
1 Zelle ~ 103 m3 = 10-12 l ≡ 55∙10-12∙6∙1023 ~ 3∙1013
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Zielpunkt: Thermodynamisches Verständnis biologischer Systeme
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1.Vereinfachung: Reine Stoffe
Fest: in diesem Zu-stand behält ein Stoff im allgemei-nen sowohl Form als auch Volumen bei.
Flüssig: hier wird das Volumen bei-behalten, aber die Form ist unbestän-dig und passt sich dem umgebenden Raum an.
Gasförmig: hier entfällt auch die Volumenbestän-digkeit; ein Gas füllt den zur Ver-fügung stehenden Raum vollständig aus.
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Aggregat-Zustands-Übergänge
Phasenübergänge
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Aggregat-Zustand: Beispiele
StoffSchmelz-
temperaturSiede-
temperatur
Aggregat-zustand bei
25 °C
Aggregat-zustand bei
−10 °C
Eisen 1535 °C 2750 °C fest fest
Kupfer 1084 °C 2567 °C fest fest
Cäsium 28 °C 671 °C fest fest
Sauerstoff −219 °C −183 °C gasförmig gasförmig
Helium −272 °C −269 °C gasförmig gasförmig
Brom −7 °C 59 °C flüssig fest
Chlor −101 °C −35 °C gasförmig gasförmig
Wasser 0 °C 100 °C flüssig fest
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2. Vereinfachung: Das ideale Gas
Im Modell des idealen Gases werden alle Gasteilchen als ausdehnungslose Massenpunkte angenommen, welche sich frei durch das ihnen zur Verfügung stehende Volumen bewegen können. Mit frei ist gemeint, daß die Teilchen keinerlei Käfte verspüren. Allerdings dürfen sich die Teilchen untereinander und an der Wand des Volumens stoßen. Ein Gasteilchen bewegt sich also geradlinig mit einer konstanten Geschwindigkeit, bis ein Stoß (ein elastischer) es in eine andere Richtung lenken und dabei beschleunigen oder abbremsen kann.
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Molekulares Gasmodell
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Das ideale Gas
Containervolumen V, Molekülzahl N
Moleküle sind ideale Kugeln vernach-lässigbarer Ausdehnung
Wechselwirkung zwischen Molekülen untereinander und zwischen Molekülen und der Gefäßwand sind rein elastisch
Moleküle haben Masse m
Moleküle haben Geschwindigkeit v
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Kraft durch Rückprall eines Moleküls an der Wand
Abbremsung und Beschleunigung mit konstanter Rate a
2 2v mvf m a m
t t
v
m
f-v
f
Abbremszeit und Beschleunigungszeit v/a
Gesamte Wechselwirkungszeit t = 2v/a
Kraft während Wechselwirkung
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Kraft durch Rückprall eines Moleküls an der Wand
Gesamte Wechselwirkungszeit t = 2vx/a
(vx,vy)
m
2 2x xv mvf m a m
t t
(-vx,vy)f f
Kraft während Wechselwirkung
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Mittlere Zahl der aufprallenden Moleküle mit vx während eines Zeitintervalls t
t v
A
Zahl der Moleküle in einer Schicht der Dicke t vx und der Fläche A:
xx
N vt v A
V
xx
N vt v A
V
x
0xv
Aufprallrate:
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Mittlere Gesamtkraft durch aufprallende Moleküle mit vx
2 xmvf
t
Aufprallrate
Zu jedem Zeitpunkt im Mittel auf die Wand wirkende Kraft:
222x xx
x x x
N v N vmvF v t v A mv A
V t V
xx
N vt v A
V
Kraft pro Molekülstoß
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Kraft:
22x xx x
F v N vp v mv
A V
22xx x
N vF v mv A
V
2
0
2x
xx
v
N vp mv
V
Mittlerer Druck durch aufprallende Moleküle mit vx
Druck gleich Kraft pro Fläche
Druck:
Summierung über alle Moleküle mit vx > 0
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Summierung über alle Moleküle mit vx > 0
1. Herausziehen konstanter Faktoren
2
0
2x
xx
v
N vp mv
V
2
0
2
x
x xv
mp N v v
V
2 2
0
1
2x x
x x x xv v
N v v N v v
2 2 2 2 21, 2, ,
0
1 1
2 2x x
x x x x x x N xv v
N v v N v v v v v
3. Umschreiben der Summe über vx als Summe über Moleküle
2. Umschreiben der Summe über vx > 0 als Summe über alle vx
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Summierung über alle Moleküle mit vx > 0
4. „Summationstrick“
2 2 2 2 2 2 2 2 2 21, 1, 1, 2, 2, 2, , , ,x y z x y z N x N y N zv v v v v v v v v Nv
2 2 2 2 2 2 2 2 2 21, 2, , 1, 2, , 1, 2, ,x x N x y y N y z z N zv v v v v v v v v Nv
2 2 2 21, 2, , 3x x N x
Nv v v v
2 2 2 2 21, 2, ,
0
1 1
2 2x x
x x x x x x N xv v
N v v N v v v v v
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Summierung über alle Moleküle mit vx > 0
5. Zusammenfassung
21 2
3 3 kin
N Np mv E
V V
2 2 2 21, 2, , 3x x N x
Nv v v v 2
x
x xv
mp N v v
V
2
0
2x
xx
v
N vp mv
V
und
21
2kinE mvKinetische Energieeines Moleküls
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Mittlerer erzeugter Druck durch aufprallende Moleküle
6. Mittelung über alle möglichen Geschwindigkeiten v
21 2
3 3 kin
N Np mv E
V V
21
2kinE mvMittlere kinetische Energiealler Moleküle
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Temperatur ist proportional zur mittleren Bewegungsenergie
21 2~
3 3 kinpV N mv N E T
BpV Nk T
Proportionalitätsfaktor: Boltzmannkonstante
231.3806505(24) 10 J KBk
Definition der Temperatur
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Definition der Temperatur
BpV Nk T
Proportionalitätsfaktor: Boltzmannkonstante
231.3806505(24) 10 J KBk
Alternativ: Gasgesetz bezogen auf Stoffmenge
pV nRT
An N N
8.314472(15) J mol KA BR N k
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Folgerung aus der Temperaturdefinition
BpV Nk T21 2
3 3 kinpV N mv N E
2 31
2 2B
kin
k Tmv E
Zusammenhang zwischen mittlerer kinetischer Energie und Temperatur
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Beispiel: Heliumgas
2 31
2 2B
kin
k Tmv E
Masse eines Moleküls:
Temperatur: 20°C ~ 293.15 K
273.32 10 kgm
22 6
2
3 m1.83 10
sBk T
vm
2 m1352
sv