Einführung in die Berufspädagogik WS 2008/2009 Prof. Dr. S. Rahn, WWU Prof. Dr. I. Kettschau, FH...
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Einführung in die Berufspädagogik
WS 2008/2009Prof. Dr. S. Rahn, WWU
Prof. Dr. I. Kettschau, FH MS
Thema: Das Duale System der beruflichen Bildung
Inhalte• Einleitung: Duales System – Gemeinsamer
Bildungsauftrag - Lernortkooperation• Organisation und Institution• Rechtlicher Rahmen und Zuständigkeiten• Stärken/Schwächen, Vergleich mit anderen Systemen• Daten und Fakten• Krisenerscheinungen und Perspektiven
Duales System = das System der gleichzeitigen Ausbildung in
Betrieb und Berufsschule
• 1964 Deutscher Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen: „System der gleichzeitigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule“
• 1969 Bundesausschuss für Arbeit: „Zusammenwirken von betrieblicher und schulischer Ausbildung“
• 1969 Bundestag beschließt Berufsbildungsgesetz => einheitliches Regelwerk, u.a. zur Dualen Ausbildung
• 1991 Kultusministerkonferenz: „Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung einen gemeinsamen Ausbildungsauftrag“
Rechtlicher, institutioneller und kooperativer Rahmen
Quelle: Rützel 2007
Quelle: BIBB Schaubilder zur Berufsbildung, 2008
Lernorte im Dualen System = im Rahmen des öffentlichen Bildungswesens anerkannte Einrichtungen, die Lernangebote organisieren
Betriebliche Lernorteo Betrieblicher Arbeitsplatz
(auch außerhalb des Betriebes)
o Lehr-/Lernwerkstatto Lerninselo Überbetriebliche
Einrichtungeno Außerbetriebliche
Einrichtungen
Schulische Lernorteo Klassenzimmero Schulische Werkstatto Lernbüroo Übungsfirmao Schuleigener Betrieb o Schullandheim / Exkursion
Kooperation der Lernorte = das systematische Zusammenwirken der Lernorte, insbes. von Schule und Betrieb
Impulse• Gemeinsamer
Bildungsauftrag• Leitbild der beruflichen
Handlungskompetenz• => neu definierte Rollen
der Dualpartner
Restriktionen• Differente Systemziele =>
Rechtsverhältnisse und „Sachzwänge“
• Abweichende Professionsverständnisse
• Ungünstige / fehlende Rahmenbedingungen
Zuständigkeiten im Dualen System
Quelle: BMBF
© Prof. Dr. I. Kettschau, SoSe 07
Modelle der Berufsausbildung im Vergleich
Duales System Marktmodell Schulmodell Informelles Modell
Grundzüge Kooperation Betrieb – Schule
Autonome betriebliche Ausbildung
In Schulen nach staatlichen Lehrplänen
„learning by doing“
Rechtsrahmen / Rolle des Staates
Wacht über die Einhaltung von Standards
Wenig Eingriffe Alleinverant-wortung des Staates
Keine staatlichen Vorgaben
Vorteile Praxisnah, bedarfsgerecht, kostengünstig für Staat
Spezialisierte Ausbildung für Bedarf der Betriebe, keine staatl. Kosten
Systematische, geregelte und einheitliche Grundbildung
Nah an Lebenswelt und Alltag, keine staatl. Kosten
Nachteile Privatwirt-schaftliche Interessen, Konjunktur-abhängigkeit
Abhängigkeit von konkreten Ausbildungs-betrieben
Praxisfern, langsame Umsetzung von Innovationen
Zukunftsorientierung? Neue Fachinhalte?Theoriewissen?
© Kettschau; in Anlehnung an Arnold, Lipsmeier, Ott
Daten und Fakten
Bundesinstitut für Berufsbildung – Schaubilder zur Berufsbildung, Ausgabe 2008
Quelle: Berufsbildungs-bericht 2007
Quelle: BiBB Schaubilder zur Berufsbildung, Ausgabe 2008
Quelle: destatis, Datenreport 2006
Krisenerscheinungen und Perspektivendes Dualen Systems
KrisenerscheinungenVersorgungslageNachlassende AusbildungsbereitschaftSoziale SelektivitätAnwachsen des ÜbergangssystemsSinkendes AusbildungsinteresseThema „Ausbildungsreife“Ausbildungsabbrüche
Perspektiven Lernortkooperation, z.B.
Ausbildungsverbünde Modularisierung und
Flexibilisierung, z.B. Qualifizierungsbausteine
Ausbildung im Ausland; europäischer Qualifikationsrahmen
Zugangsprobleme in das Duale System
Segregation
o nach Geschlechto nach Nationalität /nationalem und kulturellem
Hintergrundo nach schulischer Vorbildungo nach Gesundheit und Leistungsfähigkeito nach weiteren sozio-kulturellen Merkmalen
Ausbildungsbetriebsquoten 1985-2000 nach Betriebsgrößenklassen (in %) – Alte BundesländerAusbildungsbetriebsquote = Ausbildungsbetriebe in % aller Betriebe
Betriebs-größenklasse
1985 1990 2000 Entwicklung 1985-200
Anzahl Beschäftigte1 – 9 27,8 21,8 15,0 - 46,0
10 – 49 57,8 52,2 47,2 - 18,3
50 – 499 76,4 74,2 70,8 - 7,3
500 und mehr 94,0 94,3 93,4 - 0,6
BMBF 2002, zit. n. Baethge 2005
BIBB, Schaubilder zur Berufausbildung 2008
Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung: Bildung in Deutschland 2008