Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

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    Einführung in die Deutsche Literatur (Deutsche Literatur in Epochen)

    Textkritik und historische grammatik gestarteten Germanistik setzen um die Mitte des 19.

    Jhrs eine Ausdifferenzierung des Fachs in die Teilgebiet „!rach"issenschaft#$„%iteratur"issenschaft und %iteraturgeschichte# und „&olkskunde# ein$ die gegen 'nde

    des Jhrs mit den ch"er!unktbildung  Altgermanistik (= ältere deutsche Literatur und 

    Sprachgeschichte) und Neugermanistik (= Literaturwissenschaft und Linguistik) in eine

    (innenstruktur m)ndet.

    *er (egriff Literaturwissenschaft selbst begegnet im )brigen erstmal 1+,-. in der 

    'inleitung on Theodor Mundst Geschichte der Literatur der Gegenwart. /il!ert definiert %itaratur"issenschat als „die gesamte systematische Wissenschaft vn

    der Literatur!  Literaturwissenschat besch0ftigt sich mit "e#ten im "eitere inn$ unabh0ngig on ihrer 

    Ausdrucks$ 2berlieferungs und &ermittlungsform$ unabgh0ngig or allem auch om

    ihrere Funktionalit0t. %iteratur"issenschaft bezeichnet hieran ankn)!fend eine

    /issenschaftsdiszi!lin. %iteratur im engeren inn bestimmt sich den 3e"eiligen /ertungss4stemen einer 

    Gesellschaft ents!rechend durch5o Schriftlichkeit 6%it. als abgeschlossene$ zusammenh0nngende s!rachliche

    7u8erungin in criftformo  $iktinalitat 6%it. als erdachte /elt

    o  Literari%ität 6Formung$ Gestaltung$ Arbeit mit und an der !racheo  &lysemie'edeutungsffenheit 6:unst l0sst sich nicht auf einen ein f)r allemal

    g)ltigen inn fixiert$ dieser ist ielmeher als 'rgebnis eines :ommunikatien

    ;rozesses !rinzi!ell offen

    Kanon  < definiert sich das elbsterst0ndnis einer :ultur nach dem Modell5  gut  

     schlecht* hch niedrig* +unst "rivialität, *er :anon fixiert also nicht die

    Geschmaksurteile einzelner$ sonder die Gesamtheit derliteraturischen =rteil innerhalb des

    %iteraturbetriebs.o >u unterscheiden ist dabei zu allerst einmal z"ischen einem normativen Kanon

    (ainem +ann der unter A-leistung weiter "erile des literarischen Le-ens einer 

     +ulturfrmatin das.enige vrschrei-en will* was %u lesen ist) und einem

    empirischen Kanon der das "atsäncliche %u einer /eit 0elesene enthalt,

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    Poetik:

    ?m alten Griechenland 6@.,. Jhr. h haben sich z"ei (ereiche herausgebildet5 Poetik 

    6als %ehre on der *ichtkunst und die Rhetorik 6als %ehre on der BedekunstC :unst des

    !rechens  &etik ist "herie der 1ichtung in iner ;oetik "id der &ersuch unernommen$ das /esen

    der ;oesie zu bestimmenC zu sagen$ "as man unter *ichtung ersteht$ "ie sie entstanden

    ist$ "elche Aufgabe und (edeutung ihr zukommt und "ie die unterschiedlichen Formen

    6Gattungen der ;oesie oneinander abzugrenzen und zu definieren sind. Normative oder Regepoetik ! =nter Begel!oetik ersteht man eine Bichtung der 

    *ichtkunst$ die streng nach orgegebenen Begeln ausge)bt "erden soll und damit den

    harakter einer Gebrauchsanleitung bekommt. ?m >eitalter der Benaissance und im

    (arock "ar diese Auffassung "eit erbreitet. ie ging on franzDsischen Absolutismus

    aus. "mpi#ite oder immanente Poetik $ hier "ird ersucht$ Begeln uas Texten und

    Textgru!!en$ die nicht ausr)klich genannt "urde$ aus den chrfiten EherauszulesenE.

    %ristotees:

      *er grundlegende Text der ;oetik ist AristotelesE Über die Dichtung  *ie aristoteliche ;oetik macht keinen leserfreundlichen 'indruck5 >"ar lasst sich eine

    grobe 4stematisierung erkennen  *er uns )berlieferte Teil der ;oetik des Aristoteles gliedert sich in drei ungleiche gro8e

    Abschnitte5 der erste besch0ftigt sich allgemein und grundlegend mit der Frage$ "as unter 

     &esie zu erstehen ist$ der z"eite mit der "herie der "rag2die und der dritte Abschnitt

    handelt om 3ps, 1er "herie der "rag2die macht den grD8ten Teil aus un deshalb ist

    die uns )berlieferte ;oetik des Aristoteles im "esentlichen eine Abhandlung )ber die

    TragDdie.  *as Gemeinsame aller dischterischen Gattungen und Formen aller ;oesie$ ist f)r 

    Aristoteles die &imesis' die Nachahmung "enn sich auch die einzelnen Gattungendurch unterschiedliche Mittel$ Arten und /eisen und Gegenst0nde unterscheiden$ so sind

    sie doch „als Ganzes betrachtet$ achahmung#.  *ie Freude an der achahmung$ die ;oesie ermittelt$ ist demnach f)r Aristoteles einmal

    intellektuelles &ergn)gen an 'rkenntnis$ aber noch mehr emotionale Freude$ bz". Freude

    der Ereichterung Aristoteles nennt das Katharsis' Reinung von %ffekten undEmotionen durch Jammern und /einen$ durch %achen und &erlachen.

    *er (egriff Diegesis  geht nach Aussage seiner ch)ler auf den antiken ;hiloso!hen

    okrates zur)ck und bezeichnet eine erz0hlende &ermittlung.

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    http://de.wikipedia.org/wiki/Sokrateshttp://de.wikipedia.org/wiki/Sokrateshttp://de.wikipedia.org/wiki/Vermittlunghttp://de.wikipedia.org/wiki/Vermittlunghttp://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates

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    *ora#:

     

    ?n (edeutung und /irkung der aritstotelichen ;oetik ergleichbar ist die ;oetik der 

    rDmischen *ichters 4ra%5 ars petica (6-er die 1ichtkunst)  's handelt sich hierbei nicht um eine theoretischs4stematische Abhandlung im engeren

    inn$ sondern um einen (rief in &ersform$ um ein %ehrgedicht.(eide$ Aristoteles und Horaz$ sind auch die gro8esn &orbilder und Autorit0ten f)r die im

    1I.1+. Jhr om (arock bis zum >eitalter der Aufkl0rung in einer &ielzahl enstandenen

    ;oetiken.

    &artin +pit#:

      *ie ;oetiken des (arock erstehen sich nat)rlich auch als Begel!oetiken 

    Aufgabe < die deutsche !rache !oesie bz". %iteraturf0hig zu machen$ das hei8t dieantiken Begeln der :unst insbesondere f)r tro!hen$ Formen$ Beime$ &ersma8e und

    0hnliches f)r die deutsche !rache handhabbar zu machen$ sie auf die deutsche !rache

    zu )bertragen.,-./ schrei0t &atin +pit# die erste deutsche Poetik: Buch von der Deutschen Poetery

      *ie Aufgabe der *ischtung$ die atur nachzuahmen 6Aristoteles$ als auch ihr >"eck$ zu

     belehren und zu belustigen 6Horaz$ "ird mit !itz zum festen (estandteil der (arock

    und Aufkl0rung!oetiken  !itz gibt einen B)ckblick in die Geschichte der „deutschen ;oeter4#$ um dann die

    dichterischen Gattungen 6Tragedie$ omedie$ %4rica und ihre Formen zu beschreiben.

    1ohann 2hristoph 3ottsched:

      *ichtung soll z"ar auch unterhalten und erfreuen$ aber nicht um der =nterhaltung "illen$

    sondern um die (elehrung zu unterst)tzen5 *as formale$ literarische Moment$ die

    :unstfertigkeit der !rache$ die chDnheit der s!rachlichen (ilder ist nicht elbstz"erk$

    darfkein 'igeninteresse f)r sich beans!ruchenC es ist einzig dazu da$ das inhaltliche

    moment < 4eehrung der &enschen ü0er 3ott und die 5et und ü0er richtige

    6erhaten #u 0eiden $ #u veranshauichenF)r Gottsched ist „der =rs!rung und die eele der ganzen *ischkunst# die Fabel. *amit

    meint er nischt zuerst die Fabel als literarische GattungC er bezieht sich ielmehr auf 

    AristotelesE (egriff des „m4thos# den er mit Fabel )bersetzt  *er tragende Grund aller *ichtung ist der "nhat$ der >usammenhang der (egebenheit

    und 'reigniss$ die Handlung. F)r Gottsched muss unter der Handlung eine „moralische /ahrheit# „erborgen# sein.

    Mit „moralischen /ahrheit# ist nicht die Morallehre im engeren oder engstem inn

    6exualmoral gemeint$ sondern allgemein5 theoretische und !raktische %ebenskenntnisse.

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    Das Ende der normativen Poetik:

     

    *ie &oraussetzung der Aufkl0rungs!oetik$ das rationale /eltbild$ 0ndert sich im %aufe des

    1+. Jhrs$ besonders et"as on 1K@L an.Als Grund dieser &er0nderung kann man die allgemeine einsetzende Eman#ipation des

    4ürgetums als gesellschaftliche chicht nenne und diesen geschichtlichen ;rozess !olitisch gesellschaftlich$ sozialDkonomisch$ sozial!s4chologisch und theorie und

    kulturgeschichtlich beschreiben.?n der deutsche %iteraturgeschichte bezeichnet man einen fr)hen As!ekt dieses ;rozesses

    als 7turm und Drang oder 3enie#eit.*ie trum und *ragn kritisiert die &ernunftgl0ubigkeit der Aufkl0rung$ besonders ihre

    einseitige (etonung der Menschen$ die die inn und kDr!erlichkeit des Menschen

    ernachl0ssigt. atur "ird nicht mehr erstanden als eine GrD8e$ die durch &ernunftgesetze geordnet und

    erkannt und damit auch beherrschbar ist$ sondern als irrationaler =rs!rung allen %ebens$als Freiheit und =ngegundenheit und als elementare schD!ferische :raft$ and der der 

    Mensche aufgrund seiner at)rlichkeit teilhat.*iese ungebundene shD!ferische :raft der atur zeigt sich in der :reatiit0t des

    Menschen$ und am deutlichen im :)nstler als 3enie: *as schD!ferische Genie ist diehDchste Form menschlicher ?ndiidualit0t5 das Genie ist einmaig' unverwechse0ar unddamit unvergeichich

    Rhetorik:  Rhetorik leitet sich on Griechichen rhetor 6Bedner ab$ "ie sie zuerst on ;laton in

    seinem 1ialg 0rgias so bezeichnet "urde.Die Rhetorik als Bedekunst oder :unst des (eredsamkeit hat schon in der Antike im

    "esentlichen z"ei gegenstandbereiche.MDglichen Missbrauch der Bedege"alt hat ;laton in seiner Auseinanersetzung mit den

    o!histen 6*ialog Gorgias ger)gt5 1ie 7hetrik wlle nur %eigen und die 7edner in die

     Lage verset%en* die 8ehrheit der 8enschen 9-errendern %u k2nnen* hne nach Wahrheit 

    und 0erechtigkeit %u fragen,

     

    AristotelesE Bhetorik hat man als die esrte "issenschaftliche Bhetorik bezeichnet5 =nd das

    nicht nur$ "eil seine Bhetorik s4stematisch geglider ist$ sondern "isenshcaftlich

    untersuchen "ill$ "as eine Bede ausmacht und durche "elche Mittle sie "arum zu

    )berzeugen ermag.

    2icero:

    Mit dem 'nde der *emokratie in Athen erlor auch die Bhetorik ihre Dffentliche /irkung

    und (edeutsamkeit$ die sie ers in der rDmischen Be!ublik"iedererlangt. ?h bedeutender &ertreter$ als Bedner und als Bedelehrer ist 2icero mit seinen Beden und

    seiner Bhetorik < 80er den Redner

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    6-er den 7edner   ist in *ialogform geschrieben und handelt so"ohl on den

    &oraussetzungen des Bedners$ als on der (ildung$ die er mitbringen muss$ al auch on

    der rhetorischen Techniken.

    R*E9+R"72*EN "3;REN:

    %egorie $  bildliche Ausdr)ck h0fig abstrakter (egriffe mit Hilfe fon ;ersonifikation

    6Alter als Greis$ der Tod als :nochenmann us" %iteration $  gleicher Anlaut aufeinander folgender /DrterC ger gleiche Anklang hat

    seinen =rs!rung "ohl in rituellen (esch"Drungs und Gebetsformeln. *ie Alliteration

    kann eine &ers strukturieren$ den >usammenhang on (egriffe erdeutlichen undoder sie

    hat s!rachmusikalische (edeutung und dadurch eine hohe 'ing0ngigkeit. %napher $  /iederholung eines /ortes oder mehrere /Drter zu Anfang eines atzes oder 

    atzteils oder eines &erses$ einer tro!he %ntithese $  gegen)berstellung mit deutlicher &ersch0rfung gegensatzlicher (egriffe und

    Gedanken als 'inzel"Drter oder in /ortgru!!en 0tzen oder in &ersen. Epipher $  "iederholung eines /ortes oder meherere /Drtern am chluss eines atzes$

    atzteiles oder &erses *

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    Gattungen sind nichts anderes als :lassifikationen und$ um klassifizieren zu kDnnen$

     braucht man Merkmale$ mit Hilfe deren man begr)ndet ordnen kann. *as sind Aufgaben

    un ;roblemen der 3attungstheorie

    , Epik:

    Mit '!os'!en sind die gro8en 'rz0hlungen gemeint$ die on GDttern und /elten$ on

    Jenseits und *iesseits$ on Anf0ngen der Menscheit$ on gro8en Helde$ taatsgr)ndungen

    und Herrschaftslegitimationen handel us". Als bedeutendes '!os der griechischen Antike gelten  Illias und Odyssee z"ei

    &erdichtungen aus dem +. Jhr . h.$ al deren &erfasser *omer angenommen "ird.

    F?:T? < F?:T?A%?T7T5

    o iktion $ fiktiv iktionait?t $ fiktionao *ie (egriffe "erden "eitgehen synnym er"endet. o =nter iktion "ird eine *arstellung tats0chlicher oder erfundener acherhalte

    einer as "irklich erscheidenden /elt erstanden. *ie "ider orgibt$ noch

     behau!tet 6"ie et"a die Geschichtsschreibung$ die als "irklich ercheinende /elt

    sei eine em!irische nach"eisbare$ unabh0ngige "irkliche /elt.o Fiktion meint eine bestimmte Art on icht/irklichkeit$ die als /irklichkeit

    erscheint$ Ouasi eine eingeklammerte /irklichkeit.o Die 5irkichkeitsaussage ist eine Aussage )ber acherhalte mit )ber!r)fbarem

    /irklichkeitbeziehung 6Beferenzo Die fiktionae %ussage ist eine Aussage die ohne )ber!r)fbare Beferenz ist$ ihr 

    /ahrheitsans!ruch ist sus!endiert$ sie ist damit "eder "ahr noch falsch.

    'B>7H%TH'B?'5o *as >iel ist eine „Theorie des 'rz0hlens# oder eine „;oetik der ;rosa#.o *er Anfang on T.Manns Boman  1er 3rwälter s!richt om „Geist der 

    'rz0hlung#$ der in der dritte oder in der ersten grammatischen ;erson auftreten

    kann.o 'r setzt z"ischen sich und dem 'rz0hlten ein "eiterer ?nstanz$ durch die das

    'rz0hlte ermittelt "ird5 den Er#?#her oder Narrator Man muss also z"ischendem %utor und dem Er#?her unterscheiden$ der als ermittelnde ?nstanzerkennbar ist.

    o *er 'rz0hler kann auf unterschiedliche /eise im Text !r0sent bz". erkennbar sein5

    als deutlich fassbare ;erson 6h0ufig in Bahmen und (innenerz0hlungen$ die inder dritte ;erson erz0hlt$ oder ebenso deutlich als ?ch'rz0hlerC er kann aber als

    ;erson kaum oder gar nicht erkennbar sein$ so dass man eher on einer 

    Er#?hfunktion oder eineme Er#?h!&edium s!rechen muss.o !richt der 'rz0hler on sich selbst$ ist die 'rz0hlform die "ch!orm 6gramm.5

    erste ;ersonC erz0hlt er on *ritten ist es die Er (7ie@Es)!orm 6gramm.5 dritte

    ;ersonC s!richt er on Anges!rochenen$ es ist die Du!orm 6gramm.5 z"eite;erson

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    o *ie *uForm$ in der das *uagen hau!ts0chlich er"endet "ird$ ist 0u8erst selt

    und kann hier ernachl0ssigt "erden.o ?ch und 'rForm des 'rz0hlens unterscheiden sich dadurch$ dass in der ?chForm

    eine !ersonaler 'rz0hler deutlich erkennbar ist$ "0hrend in der 'rForm der 

    'rz0hler nicht als ;erson$ sonder als 'rz0hlmedium deutlich "ird.o ?n der ?chForm liegt ein #weidimensionaes Er#?hen or5 *as ?ch des 'rz0hlers

    s!alter sich auf in einen ?ch'rz0hler und in ein ?ch$ on dem erz0hlt "ird. Man

    s!richt auch om er#?henden "ch und vom ere0enden "ch

    ';?H' FBM'5 Der Roman:

    o *ie bekannteste und die %iteratur dominierende e!ische Gattungo Als e!ische 3roAform unterscheidet er sich on den Keinfromen 6oelle$

    'rz0hlung$ :urzgeschichte$ age$ %egende$ Fabel$ Anegdote u. /itz zun0cht

    durch seinen 0u8eren =mfango *a er in Prosa geschrieben ist und nicht in &ersen$ unterscheidet er sich on den

    anderen e!ischen Gro8form$ dem '!os oder &ersorman.o *er Boman hat bis "eit in das 1+. Jhrt hinein als !oetische Gattung ein geringes

    Ansehen. Gegen)ber dem &erse!os sei er zu "enig gestaltet und geformt$ om

    ?nhalt der zu !allt < Abenteuer$ B0uber und %ebesgeschichten$ die die %eser nur 

    in exotische /elten entf)hren und darum moralisch hDchst z"eifelhaft sind.o /eil der Boman keine strege$ normierte !oetische Formen kennt$ "ird er on

    ;oetiker ernachl0ssigt

    Novee' Kur#geschichte' Er#?hungo Die Novee ist eine 'rz0hlung mittleren =mfangs. *er =mfang l0sst sich

    nat)rlich nicht festlegen$ ist aber eine Folge der truktur der oelle. ?hr Aufbau

    ist nicht ielgestaltig kom!lex$ sondern konzentriert sich auf "enige 'rgebnisse

    oder (egebenheiten und auf eine einstr0gige Handlungsf)hrung.o :onzentrierte 'rz0hlen gilt nat)rlich auch f)r die Kur#geshichte ?st

    noellistisches 'rz0hlen konzentriertes 'rz0hlen$ so das der :urzgeschichte eher 

    aussparendes 3r%ählen5 *er =mfang ist noch geringer$ das bedingt eine nochstraffere :om!ostion.

    o %assen sich oelle und :urzgeschichte noch relati exakt beschreiben$ so gelingt

    das f)r die Er#?hung nicht mehr5 at)rlich gilt f)r sie auch das Merkmal der :)rze und sie ist nicht so kom!lex gebaut "ie der Boman$ aber auch nicht so

    auss!arend erz0hlt "ie die :urzgeschichte.o *ie =terschiede zur oelle sind flie8end$ in der Begel ist es so$ dass die

    'rz0hlung "eniger konzentriert ist auf die „unerhDrte (egebenheit# als HDhe und

    /ende!unkt und Fantastisches und /underbares ausschlie8t.

    7onderform: Die 4aadeo &om =rs!rung und om amen her gehDrt sie als Tanzlied mit Befrain zur %4rik$

    doch schon bald erfl)chtigt sich die Funktion als %ied zum Tanz$ ielmehr 

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    "erden in %ied und &ersform Geschichten erz0hlt$ ornehmlich on GDttern$

    Helden und m4thischen Geschehen oder m4thisch )berhDhten historischen

    'reignissen mit dramatischen Handlungskonflikten und *ialogen.o Man unterscheidet 6oks0aade und Kunst0aade.o 6oks0aaden  sind stro!hische 'rz0hllieder. 'ntstanden sind sie aus den

    germanischen Heldenliedern. ftmals dreht es sich in den (alladen um historische

    oder sagenum"obene ;ersonen. >entrales Thema dieser (alladen ist das

    Menschliche. 's geht um Motie$ die 3eden betreffen kDnnen. =m Abschied und

    Tod$ Treue und &errat$ &erbrechen und Bache$ um. :ennzeichnend f)r diese

    (alladen ist die *ialogform.o Die Kunst0aade ist eine der z"ei Arten on (alladen. ie "udte or allem in

    >eiten des turm und *rangs sehr gerne on *ichtern er"endet$ um auf l4rische/eise Geschichten zu erz0hlen. *ie Hau!tunterschied der :unstaballade zur 

    &olksballade ist dass die :unstballaden nicht om m)ndlicher 2berlieferung

    ge!r0gt sind.

    . Dramatik:

    *rama ist 3e gegen"0rtig$ d.h. es "ird dem Bezi!ienten nicht durch einen 'rz0hler 

    ermittelt 6Ausnahme5 (rechtsE e!isches Theater *arum auch galt das *rama lange >eit als die "ichstigste der Gattungen  ienen =rs!rung hat das euro!0ische *rama in der griechischen Antike. ?n dieser >eit entsteht mit AristotelesE „&etik! um NN@ . hr. auch der erste &ersuch

    einer s4stematischen (eschreibung der dramatischen :unst. Aristoteles leitete sie historisch aus dem *ith4rambus und dem at4rhaften ab. Dith L

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    eieriche Leugnis deutscher %iteratur ist der  A-rgans* ein lateinischdeutsches

    /Drtebuch < entstand et"a um KIL in Freising.  Aus dieser >eit stamma auch 7udlie- der erste Roman in deutscher 7prache 6Mitte

    11. Jhr < der &erfasser eine Tegernseer MDnch

    >'?T *'B :?BH%?H' B'FBM('/'G=G5o  eue Teologie entstand < die cholastik 6sie erstand /eltgeschichte als

    ffenbarung Gottes und ersucht$ die Glaubens"ahrheitn mit Hilfe der ;hilos!hie"issenschaftlich zu begr)nden

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    o M4stik < sollte die Trennung z"ischen Gott und der menschliche eele durch

    asketische Abkehr on der innen"elt aufgehoben "erdeno %iteratur < bestand aus religiDsen Gebrauchstexte < "urden in deut. !rache

    erfasst und sollten allen chichten des &olkes est0ndlich sein$ um allen den

    rechten /eg zur '"igkeit "eisen zu kDnneno  Annlied ( ∼   :;

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    o *ie ersten und bekannten deutschen %ieder "aren einfach$ on allgemein

    menschlichen 'rfahrungen ge!r0gt und anon4m )berlieferte &erseo *ie Minnel4rik dr0ngte 3edoch nicht auf 'rf)llun der %iebe$ sondern "ar 

    gesellschaftliche :onention und geistreiche =nterhaltung or allem der hDfischen

    :reise.o *ie meist adligen *ichter$ die zugleich 0nger und :om!onisten "aren$ huldigten

    in ihren orschriftm08ig geformten %iedern einer ideaisierten rau $ sie bliebunerreichbar < oft "ar sie die Frau des eigenen Herren < und ge"0hrte dem 0nger 

    seinen ideellen %ohn durch ihren Gru8 und ihre freundliche Haltungo 'in >iel des Minnedienstes "ar es$ die Trauer )ber unerf)llte %iebe zu be"0ltigen

    und in hochgemute >ustimmung zu er"andelno „Nidere 8inne! „8ädschenlieder!o „3-ene 8inne!  besingt die gegenseitige %iebe z"ischen Mann und Frau

    L"9ER%9;R DE7 7PG9&"99EL%L9ER7 (um ,.C $ ,C)

    *ie ritterlichhDfischen ?deale hatten an /irkung erloren

    H Renaissance

    *ie Benaissance$ die im 1@. Jh on ?talien ausgehend ganz 'uro!a erfasste$ "ar "ie das

    Mittelalter stark der antiken %iteratur und :ultur er!flichtet$ "obei aber nun erstmals

    auch die griechische Antike oll rezi!ient "ird. (ereits der ame „Benaissance# im inne on „/iedergeburt# der Antike bezeichnet das

    Grundanliegen dieser '!oche. Man bezeichnet das erste ;hase der Benaissance$ die sich or allem mit den s!rachlichen

    As!ekten des %ateinischen und Griechischen so"ie mit der antiken Bhetorik besch0ftigteauch als Humanismus.

    ?n der Benaissance tritt auch erstmals seit der Antike das *rama "ieder in den Mittel!unkt

    der literarischen Geschehens. *ie =rs!r)ng des Benaissancedramas$ das besonders in

    'ngland mit /illiam hakes!eare und hristo!her Marlo"e einen erten HDhe!unkt

    erlebt$ gehen aber nicht unbedingt nur auf die klassische Antike z)ruck$ sondern$ auf 

    s!0tmittelalterliche und fr)hneuzeitliche &tpia! in 'ngland.

    Trotz dieser ielf0ltigen ;rosaformen der Benaissance kommte es erst nach Ausklang der 

    '!oche zu einer tiefgreifenden Transformation dieses Genres.

    > *umanismus und Reformation (,/F@ (,C) $ ,-)

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    *ie z"iete H0lfte des 1@. und das 1I. Jhr "aren die >eit des 2bergangs on Mittelalter 

    zur euzeit 1,9- hatte olumbus Amerika entdeckt$ mit der ersten /eltumsegelung 61@19-- brachte

    der ;ortugiese Magellan den (e"eis f)r die :ugelform der 'rde us". *er Mittel!unkt des *enkens "ar nicht mehr allein Gott$ sondern immer mehr die 5et

    und der &ensch an ihr Aus ?talien kam der 'influ8 der Benaissance5 *ie ehnsucht nach geistiger 'rneuerung

    f)rte zur 'ntdeckung der schD!ferischen :r0fte des einzelnes. *ie antike /elt schien

    daf)r das beste &orbild zu sein

    *'=TH'B H=MA?M=5o *ie italienische Benaissance hatte gro8en 'influ8 auf ganz 'uro!ao ?n *eutschland bestimmte sienicht so sehr die !olitischstaatliche 'nt"icklung5 sie

     beeinflu8te seit 1@LL die "issenschaftliche und literarische (e"egung$ die man als„4umanismus! bezeichneteo Die 4idungs0ereiche die sich mit dem menschichen 7e0stverst?ndnis und

    mit der universeen 4idung des &enschen 0esch?ftigen' standen imMittel!unkt der humanistischen (e"egung

    o *eutsche Mallern5 Albrecht *)rer$ Hans Holbein d. J.$ Matthias Gr)ne"ald us"o *ie >entren des deutschen Humanismus "aren neben den =niersit0tst0dten

    (asel$ 'rfurt$ Heidelberg$ tra8burg$ T)bingen und /ieno  eue huminstische :ultur5 on Johannes Gutenberg < in Mainz erfundete

    (uchdruckerkunt mit be"e"glichen Metallettern < 1,@@ erschien die ber)hmte

    Gutenberg(ibel < fDrderte die &erbreitung der %iteratur o *er bedeutendste euro!0ische Humianist "ar der iederl0nder Erasmus von

    Rotterdam' ein uniersal gebildeter Theologe.

    *?' B'FBMAT?5o /0hrend sich der Humanismus in 'uro!a "eiter ausbreitet$ "urde die (e"egung

    in *eutschland durch die Beformation und die (auernkrieg 61@-,-@

    unterbrochen.o Martin %uther$ der anfangs dem Humanismus nahe stand$ "urde zur "ichstigsten

    deutschen Gestalt des 1I. Jhs. ?m >entrum seiner %ehre steht die 3au0e an einengn?digen 3ott$ der den zum Guten unf0figen )nder on seinen )ndenfreis!rischt.

    o %uthers 9@ Thesen$ die er im 1@1K an die chlo8kirche in /ittenberg angeschlagen

    haben soll$ erlangten als Flugschrift innerhalb "eniger /ochen "eite &erbreitung.

    ie "aren ein ;rotest gegen die ;raxis des Ablasses$ mit dem sich die Gl0ubigen

    durch festestgelegte Gebete und or allem durch Golds!enden on ihren )nden

    freikaufen konnteno 'ine der bedeutesten %eistungen %uthers "ar seine (ibel)bersetzung. *a das

    'angelium Grundlage und Mittel!unkt seiner %ehre "ar$ sollte sie 3edem

    12

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    zug0nglich und erst0ndlich seinC nur so konnte sie die (asis f)r dad !ersDnliche

    =rteil in Glaubenfragen "erdeno *ie erste ollst0ndige (ibel)bersetzung < 1@N, in /ittenbergo 3E3ENRE+R&%9"+N:

      ?n der Gegenreformation 6ab et"a 1@IL k0m!ften katholische :reise um

    die B)ckge"innung ihrer !rotestantisch ge"ordenen Gebiete.  *ie teil"eise blutigen Auseinandersetzungen f)hrten in den

     1rei?ig.ährigen +rieg (:@:

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    *as 1K. Jh is die tile!oche des (arocks$ der sicht in der %iteratur$ in der Architektur$ in

    der Malerei und auch in der Musik ent"icklet „arcc! ist urs!r)nglich eine !ortugiesisches /ort und bedeutet „unregelmä?ige

     &erle! ?n der Bomanen s!)rt man %ebensfier und gleichzeitig die ehnsucht nach dem Jenesits.

    Man findet *ichtungen$ die der chrlistlichen so"ie der antike Tradition er!flichtet sind *ieses Jahrhundert "urde ge!r0gt on *rei8ig30hrigen :rieg 61I1+ < 1I,+$ der durch die

    Auseinandersetzungen z"ischen ;rotestantizmus 6reformation und :atholizismus

    6Gegenreformation entstanden "ar. (esonderes &erh0ltnis zum Tod dr)ckt sich in der %4rik aus  Man beorzugte kleine literarische Formen aus den romanischen %0ndern$ "ie z.( das

    onett$ die de$ das '!igramm. &artin +pit# $ 4uch von der deutsche Poeter< (,-./) $ hier ent"ickelte !itz seine

    0stetischen Ansichten$ or allem im Hinblick auf die !rache und die &ersform der 

    *ichtung. *ie !rache der *ichtung sollte hochdeutsch sein und nicht mehr lateinischoder mundartlich.

    Leits?t#e: Imemento mori! 0edanke* dass du ster-lich -ist Icarpe diem! 0enie?e den "ag 

    EP"K DE7 4%R+2K:o ?m >eitalter des (arock s!rach man noch nicht on der Gattung „Boman#. 'rst

    s!0ter ersucht man$ die neue ;rosaform om '!os zu unterscheiden. *ie Bomane

    des (arock lassen sich in dre erschiedene :ategorien einteilen. 's gab5

    7ch?ferromane' 7taatsromane und %0enteuerromane

    H7F'BBMA'5o Gehen zur)ck auf antike Hirtendichtungen und ent"ickeln meistens eine

    %eibesgeschichte$ die im :ontrast zum gleichzeitig ablaufenden !olitischen

    Geschehen stehto ?de Handlung s!ielt sich z"ischen ?d4lle und chrecken abo ft autobiogra!hischen harakter

    TAATBMA'5o etzt sich erst um 1I,L durch

    o rt der Handlung "ar immer die =mgebung der obersten Gesellschaften$ dieHelden "aren 3e"eils ?dealt4!en

    o ?m Mittelel!unkt stand oft ein %iebes!aar$ das iele Abenteuer bestehen muss

     beor se zusammenkommto *ie dargestellte >eit "urde durch iele !arallel geschehende 'reignisse er"eitert

    A('T'='BBMA'5o

    Haben als /urzel den s!aniscen ;icaroBoman und die deutsche ch"ankliteratur des [email protected]. Jhs.

    14

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    o !ielt unter besitzlosen chichten$ meistens unter oldaten des *rei8ig30hrigen

    :riegeso ie haben oft ein "enig ausgebildetes moralisches 'm!findeno ind in der ?chForm geschrieben und berichten on den %ebensumst0nden eines

    im 'lend aufge"aschsenen Menschen$ der sich mit allen recten und unrechten

    Mitteln seinen /eg durchs %eben bahnto *er Held ist ein negatier Held$ er kann sich nur mit Gaunerein durch %eben

    schlageno *er Humor dieser Bomane hat meistens einen tragischen oder !essimistische >ug

    DR%&% DE7 4%R+2K:o  eben den Boman entstanden zu dieser >eit auch iele *rameno Am Anfang des (arocken chaus!iel stand das !runkoll ausgestatete

    Jesuitendrama$ in dem oft mehr als hundert *arsteller mits!ielteno

    's "urde meistens in lateinische !rache augef)hrt$ das ;ublikum bekam deutsch;rogrammhefto 7hnlich "ie das Jeusitendrama erfolgte auch das !rotestantische chuldrama

    didaktische Absichteno Aus 'ngland kamen im 1I. Jh einige %aiens!ielgru!!en nach *eutschland und

    zeigten "0hrend der Messen und Jahrm0rkte ings!iele$ :omDdien und TragDdien

    on hakes!eare$ Marlo"e und andereno *ie TragDdie hatte einen anderen =rs!rung. (ereits 1I-@ hatte !itz das

    Trauers!ie 1ie "rerinnen on eneca )bersetzt und im &or"ort die TragDdie „die

     f9hrnehmste Art der &etery!genannt

    LJR"K DE7 4%R+2K:o *ie '!oche des (arock "ar auch eine '!ohe der %4rik$ f)r die !itz ebenfalls

    Begels augestellt hatteo Am h0ufigsten "urden die Formen des onetts$ oder de und des '!igramms

     benutzto Das 7onett ist eine aus ?talien stammende$ streng geregelte Gedichtform. 's

     besteht aus 1, &ersen$ die in z"ei Puartette und z"ei Terzette gegliedert sind. *ie

    'inzelnstro!hen dr)cken oft ariierte oder antithetische Gedanken aus$ m)ssen

    aber immer im >usammenhang gesehen "eden. *as &erma8 der onette ist der Alexandrinerers mit regelm08igen /echsel on Hebung und enkung.

    o Mit dem ?ch der (arockl4rik "ird meistens die ganze Menschheit anges!rocheno *ie bekanntesten Epigramme des (arock stammen on Friedrich on %ogau.

    =nte einem Epigramm ersteht man einen inns!ruch$ der in !r0gnanter /eiseeine Gedank zu einer ituation formuliert.

    o ?n der (arockdichtung s!ielt das Em0em eine gro8e Bolle. *ie *ichtung "ar in

    iel st0rkeren Ma8 als heute noch im (ildern$ >.( mit Holzschnitten$

    erbunden.mit :enntnis der 'mbleme lassen sich iele Ans!ielungen und (ilder in

    der %iteratur des (arock$ aber auch in der %iteratur der folgenden '!ochenerkl0ren.

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    C Pietismus' Rokoko und Empfindsamkeit (,-F $ ,F)

    Pietismus (,-F $ ,F/)

    o ?m Anschlu8 an die reformatorischen Tendenz in der %iteratur des (arok$ entstandum 1KLL die 4ewegung des Pietismus$ die sich auf die %iteratur aus"irkte

    o *as /ort IPietist "ar urs!runglich eine chim!f"ort und bezeichnete eine

    )bertriebenee FrDmmigkeito =nter Pietismus ersteht man !rotestantische (estrebungen zur 'rneuerung und

    ?ntesiierung des religiDsen %ebenso *ie (ekherung des Menschen und soziales 'ngagement standen im &ittepunkto *ie ;ietismums strebte die B)ckkehr zur ;hantasie an und geriet damit in

    sch0rfsten Gegensatz zur fr)hen >eit der Aufkl0rungo *er ;ietismus deckte sich 3edoch mit der Aufkl0rung in dem 5unsch nach

    9oeran#' in der %0eihung von Luthers Dogmatismus und in der %chtung vordem &enschen und der gBttischen 7chBpfung

    o *er ;ietismus brachte zum ersten mal ganz !ersDnliche Gef)hle und

    'm!findungen in die %iteratur. *as religiDse 'leben und das 'rlebnis der atur 

    standen im &ordergrund. *ie :onzentration auf das Gef)hlsleben "urde mit der 

    >eit zum elbstz"eckC religiDse 'rbauungsliteratur und atursch"0rmerei lie8en

    den urs!r)nglichen Ans!ruch des ;ietismus kam noch erkennen.o *auptvertreter: riedrich 3ottie0 Kopstock  < „1er 8essias, 3in

     4elengedicht! (:DB $ ,FC)o *er (egriff kam gegen 'nde des 1K. Jhs auf und bezeichnete die verspiete

    &uscheornamente in der nach0arocken %rchitekturo *ie %iteratur des zu 'nde gehend (arockzeitalters und der beginnenden '!oche

    der Aufkl0rung hatte einn s!ielerischen$ heiteren harackter und "ar ganz auf dieFreuden des %ebens gerichtet.

    o :leine literarische Formen$ "ie z.( die "deitalter$ das au8erhalb

    on Baum und >eit der historischen /irklichkeit liegt.

      %nakreontische Lieder gehen auf den griechischen *ichter Anakreont6I.Jh..hr zur)ck und sind thematisch auf die Motie %iebe$ Geselligkeit$

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    /ein und auf die Figuren ch0fer$ Musen$ 4m!hen und Faune begrenzt.

    (acchus 6der Gott der Feurchbarkeit und des /eines$ Amor 6der Gott der 

    %iebe und &enus 6die GDttin der chDnheit s!ielen ebenfalls eine gro8e

    Bolle. Anakreontische %ieder s!iegeln e!ikureische %ebensfreude und

    s!ielen in der freien$ schDnene und unerdorbenen$ 3edoch kulissenartigen

    und stillisierten atur. &otiv $ 2%RPE D"E&o *er bekannteste deutsche *ichter der Bokoko "ar 2hristoph &atin 5eiand

     eben sienen %eistungen f)r die Aufkl0rung erfasste er auch /erke$ die der 

    s!ielerischen Anmut der Bokoko%iteratur zuzuordnen sind.

     

    Empfindsamkeit (,F/ $ ,F)o *ie %iteratur bekam ihre "esentlichen ?m!ulse < "ie die %iteratur der Aufkl0rung

     < aus Frankreich und or allem aus 'ngland.o „3mpfindsam! "urde in der -. H0lfte des 1+. Jhs zum Mode"ort.o *ie em!findsame %iteratur hatte ihre /urzeln im ;ietismus. *as religiDse Gef)l$

    die christliche 0chstenliebe$ das be"underte (etrachten 3eder "inzigen

    Maturerscheinung und das (elauschen der eigenene timmungen fanden in der 

    em!findsamen %iteratur ihre Fortsetzungo 's "ar die gro8e >eit der (riefe$ Tageb)cher und (ekenntnisliteratur$ der 

    sch"0rmerischen Freundshaften und der tr0nenreichen B)hrseligkeit.o *as *rama der Aufkl0rung "ar gekennzeichnet durch Formenstrenge und scharfe

    Trennung on TragDdie und :omDdie.o

    ?n dieser >eit entstanden auch 4riefromanen

    - %ufk?rung (,F. $ ,F)

    'ine on /esteuro!a 6Frankreich und 'ngland augehende Geistesbe"egung des 1+. Jhs. Bekation auf das stark religiDsdogmatisch durchdrungene (arock  *as 4mbol der Aufkl0rung ist die aufgehende onne$ die alles bleuchtet und )berstrahlt

    ?n Frankreich reichen die /urzeln der Aufkl0rung zur)ck bis Bene *escartes$ dessenaussagen „cgit* erg sum! ich denke* als -in ich

    ?n dieser >eit lDsten sich die /issenschaften on ihren (indungen an die Beligion Aus 'ngland kam die %ehre des 'm!irismus$ ertretn or allem durch John %ocke. F)r 

    ihn "ar die Puelle des *enkens und 'rkennens nicht die &ernunf$ sondern die

    innes"ahrhemungen und 'rfahrungen. *iese Ansicht "urde on *aid Hume

    "iterent"icklet$ der sagre$ dass das menschliche (e"u8tesin durch Assoziationen und

    'rfahrungen er"orben "erde. ?n *eutschland gilt /ilhelm %eibniz als !hilos!hicher /egbereiter der Aufkl0rung. eine

    Monadenlehre betont die /ichstigket aller tufen des *aseins om kleinsten >ellerband

     bis hin zu Gott.

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    %iteratur und ;hiloso!hie im >entraler der Aufkl0rung stehen nicht < "ie im (arock < im

    >usammenhang mit gleichen Tendenz in Musik$ Malerei oder Architektur. *ie %iteratur 

    der Aufkl0rung "ar on !0dagogischen (em)hungen ge!r0gt. ?mmanuel :ant5 „Aufklärung ist der Ausgang des 8enschen aus seiner 

     sel-stverschuldeten >nm9ndigkeit,! ?n den "esteuro!0ischen %0ndern erscheinen in dieser >eit eineige gro8e 3n%yklpädien*

    die die gesamte /issen der >eit sammelten und erbreiteten. Am Anfang der deutschen %iteratur der Aufkl0rung stand ,F>  1ohann 2hristoph

    3ottsched mit I6ersuch einer 2ritischen Dichtkunts ?m >eitalter der Aufkl0rung sah man in der atur das /alten eines ern)nftigen ;rinzi!s$

    dem ein ;lan zugrunde liegt.

    ?m 1+. Jhr s!ielte das chaus!iel und die 'nt"icklung einer *ramentheorie eine gro8e

    Bolle. Gotsched betrac3tete in seinem Cersuch eine Eritischen 1ichtkunst das

    franzDsischen klassizistische *rama als &orbild. Gottsched )bernahm die Forderung nachden drei 'inheiten 6die 'inheit der Handlung$ des rtes und der >eit. 'r !ostulierte

    "eiterhin eine Fabel als :ern des *ramas$ die z"ar &er"irrung stiften durfte$ sich am

    'nde 3edoch zufriedenstellend auflDsen sollte. *ie "andernden Theatertru!!en s!ielten nicht mehr nur an F)rstenhDfen$ sondern auch

    or b)rgerlichem ;ublikum.

    Gotthold '!hraim %essing schrieb seine ersten %auts!ieQe noch unter dem 'influ8 on

    Gottsched. (ald lDste er sich on dessen Begelhaftigkeit und "andte sich der englischen

    %iteratur zu. 'r ")rde zum erbitterten :0m!fer gegen die Ang0nger der franzDsischen

    :lassik.

    o *'B (2BG'B%?H' TBA='B;?'%5

    1K@@ entstand das erste deutsche ()rgerliche Trauers!iel < G.".Lessing #$i% &ara

     &ampson! . *en (egriff „b)rgerliche Trauers!iel# hatte %essing aus dem FranzDsischen )bersetzt

    6„drame burgois#$ *iderot. „Mi8 ara am!son# zeight ein !riat :onflikt. *ie ;ersonen sind nicht eindeutig gut

    oder eindeutig schlecht. ie Oualifizieren sich durch das %eiden oder Mitleiden und durch

    das 'rkennen eentueller eigener chuld. *as "ichtigste Moti deises b)rgerliche Traus!eiels sind die Familienbindungen$ die auch

    gei grD8ten moralischen &erfehlungen nicht zerei8en. *ie (eziehung z"ischen &ater undTochter ist ein on nun an h0ufig "iederkehrendes Moti.

    *as Tragische erfuhr in den b)rgerlichen Trauers!iel eine !s4shologische$ sub3ektie

    *eutung. *ie ?dentifikation der >uschauer mit Handlung und ;ersonen "urde mDglich. %essing behandelte zun0chst das ;roblem der :hatarsis5 Aristoteles definierte sie als

    /irkung des *ramas. chrecken und Mitleid sollten on %eidenschaften reinigen. %essing

    sah in der :atharsis eine =m"andlung on Mitleid und Furchtin „tugenhafte Fertigkeiten#

    d.h das *rama sollte die MDglichkeit zu moralische erant"ortlichem Handeln zeigen.%eidenschaften durften durchaus orgef)hrt "erden.

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    *ie drei 'inheiten der Handlung$ des rtes und der >eit sah %essing bei den Franzosen zu

    streng erstanden.

    Trauers!iel "milia Galotti 6%essing 1KK- < in ;rosa geschrieben Man betrachtet 3milia 0altti als eines der ersten !olitischen *ramen in *eutschland.

     'athan der (eise anal4tisches *rama *ie &orgeschischte "ird im *rama handelnde ;ersonen und dem ;ublikum chritt f)r 

    chritt aufgedeckt.

    2hristoph &artin 5eiand:o 1KIIIK erschien die Geschichte des )gathono Mit diesem Boman begann die Tradition des deutschen 4idungsromano ?m Mittel!unkt des Bomans steht 3e"eils ein ?ndiiduum$ dessen ;ersDnslichkeit

    im %aufe ser 'reignisse so ausgebildet "ird$ dass ein harmonisches &erh0ltnis on

    harakter und /illen entsteht.o 's ist di *erstellung des ?chs in der Auseneinandersetzung mit der /elt. Menschen

    und =mgebung "irken auf den Helden.

    ?n der %iteratur der Aufkl0rung haben die kleinen lit. Formen ihren ;latz. ?n der %4rik )ber"iegen Formen$ die sich f)r !0dagogische >"ecke eignen. 2hristian ürchtegott 3eert $  #Lehrgedichte und "r*+hlungen! umfassesn auch

    Fabeln$ in denen er sich auf die franzDsischen &orbilder bezieht. ie sind meistein im

    unregelm08igen &ersen geschrieben und sch"anken z"ischen l4rischer und e!ischer 

    Form.

    F 7turm und Drang (,F-C $ ,F)

    *ie 3unge Generation "ehrte sich gegen des >"eckm08igkeitsdenken und gegen die

    (etonung der &enunft. *ie on der Benaissance entdeckte ?ndiidualit0t "urde zum ;rogrammC die 'inheit on

    %ieb$ eele und Geist bestimmt den Menschen. *ierekt erbunden mit der uche nah dem =rs!rung ist die Herorhebung des Genies im

    turm und *rang. Genialit0t "urzelt in rational und s!rachlicht nicht fa8barem &ermDgen. *er zentrale (egriff bezeichnete ein neues Le0engefüh$ das tandesgrenzen und

    traditionelle 'inschr0nkungen 3eder Art durchbrach.

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    *ie Geniekult und die damit eng erbundene Hochsch0tzung /illiam hakes!eares

     !ragten das elbsterst0ndnis der ganzen Generation$ f)r die hakese!eare das Genie

    schlechthin "ar.

    *ie im turm und *rang herausgehende Gattung "ar das *rama$ das nun meist stattt in

    &ersen in ;rosa geschrieben "urde. &orl0fer des turm und *rang*ramas5 #,golino! on H./. on Gerstenberg Gerstenberg$ Herder$ Goethe und %enz ent"ickelten ans hakes!eares (eis!iel ihre

    Theorien f)r die *ramen des turm und *rang5 Aristoteles$ %essing und die Franzosen"urden abgelehntC ;ersonen und haraktere standen im Mittel!unkt

    Tragische und komische 'lementen "erden miteinander erbunden 6gemischte

    'm!findungen *ie klassischen 'inheiten on rt$ >eit und Handlung "urden "eitgehend aufgehoben. T4!isch f)r den turm und *rang "aren5 Familienkonflikte durch (ruderz"ist$

    Generations!robleme$ Freundschaft und 'ifersuchtmotie$ "ie auch der affektgeladene$ bildhaftd4namische til

    'in HDhe!unkt des turm und *rang "ar Goethes "itgehend autobiogra!hischer 

    (riefroman #Die Leiden des -ungen (erthers! 61KK,o Goethe traf mit seinem !s4chologisierenden /erk genau die timmung der 

    >eit.o *er Boman 6in fiktien (riefen geschrieben$ die als Tagebuch

    zusammengef)gt sind$ der lebende ;ersonen und noch gegen"0rtige

    >eitereignisse kaum erschl)sselte$ lDste heftige Dffentliche *iskussionen aus.o *ie *ichter des turm und *rang geierten die st)rmische Gef)hlsbr)che

    /erthers$ seine grenzlose ehnsucht nas ?dentit0t mit der atur.o Mit seinem Freitod hatte /erther das Becht auf 'igengesetzgebung bis zu

    letzten :onseOuenz er"irklichtC die 3unge Generation edrkannte ihre eigenen

    Gef)hle und ;rotesten in seiner Gestalt.o *as f)hrte zu einem I5erther $ ie0ero *er )bersensible /erther 6Figur der 'm!findsamkeit lebt nach seinen eigenen

    „originalen# &orstellungen und Gesetzen 6aufkl0risch$ und "ird durch sein

    emanzi!iertes Handeln zum Helden des turm und *rang.

    *ie %4rik der turm und *rang>eit gliedert sich im "esentlichen in den (ereich der zu

    neuer ;o!ularit0t gekommene (allade und die %4rik des 3ungen Goethe. Mit dem ?nteresse am &olkslied$ am =rs!runglichen und %ebendigen hing ;o!ularisierung

    der (alladendichtung eng zusammen. ?m 1+. Jh begann die ent"icklung der :unstballade. eue Themen "aren soziale und

    religiDse :onflikte$ hersschende ormen "urden in Frage gestellt$ tilmittel und Motie

    on &olksballade$ &olkssage und Aberglauben mischten sich mit (0nkelsangelementen.

    *?' ';H' *'B „G'?A%' AMA8=G#5 6;rezentaci3ao >"ei Jahren nach der =rauff)hrung on %essing „'milia Galotti# erscheint der 

    4riefroman eines 3ungen Authors$ dessen Held eben diese Trauers!iel auf seinem achttische liegen hat5 „*ie %eiden des 3ungen /erthers#

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    o *ieser Boman z0hlt zu den >'TBA%/'B:' der3enige '!oche$ die nach

    einem 1KKI erschiehen *rama F.M. :lingers als turm und *rang bezeichnet

    "ird.o Das 3enie ist das Autonome$ sich freie entfaltende ub3ekt. 'r ist im

    =nterschied zum fremdbestimmten gesellschaftlichen ?ndiiduum der ganze

    Mensch.

    (5eimarer) Kassik (,F- $ ,C (,>.))

      *ie '!oche der :lassik "ird in der deutschen %iteratur im "esentilichen on z"ei

    *ichtern re!r0sentiert5 Goethe und hiller.  *ie >eit der :lassik kann man mit *aten aus der (iogra!hie beider *ichter eingrenzen5

    ,F- reiste 3oethe #um ersten ma nach "taien und ,C star0 7chier

      „:lassik# ist auf der einen eite ein '!ochenbegriff$ auf der anderen iete "ird damitallgemein ein HDhe!unkt bezeichnet?m 1+. Jh erstand man unter „:lassik# or allem die rDmische und die griechische

    Antike$ die durch den 'influ8 der italienischen Benaissance auch in *eutschland

    "iederentdeckt "orden "ar.?m Gegensatz zu den orangegangenen :unst und %iterature!ochen sollten in der :lassik 

    alle menschliche :r0fte in eine geb0ndigte$ harmonische Form gebracht "erden.?n ?talien ollendete Goethe *ramen$ die er bereits in /eimar nt"orfen hatte. /ieder 

    dorthin zur)ckgekehrt$ erDffentlichte er  #Iphigenie au /auris! 61+K+$  #"gmont! 

    61K++ und #/or0uato /asso! 61K9L  ?n "rFuat "ass hielt Goethe streng die 'inheit on Handlung$ rt und >eit ein.

      G'TH' %RB?:5o  72mische 3legien ( 1K9@o *ie 'legien gestalten die (egegnung des ordens mit dem )den$ die

    (egegnung der Antike mit dem gegen"0rtigen euen. Amore$ der Gott der 

    %iebe$ "ird hier zum /eg"eiser in die Antike$ aber auch ins gegen"0rtige

    %iebe.o ?n den 'legien fand Goethe die Form f)r bis dahin =nauss!reschliches.o

    *ie Beze!tion der Antike brachte neue Formen und neue ?nhalte.o 'legien sind im klassischen &erma8 des Hexameters und des ;entameters

    geschrieben.

     

     #Dom Karlos!   F. chiller  

    chillers historisches *rama ist zugleich ein ?deendrama. ?m &ordergrund steht das ?deal

    der menschlicher Freiheit und elbstbestimmung.  *ie klassischen *ramen chillers entstanden erst ab 1K9@C orher besh0ftigte er sich mit

    kunsttheoretischen Fragen on schrieb or"iegend Gedichte.  ?n dieser >eit "ar die 'rziehung des Menschen durch das 0sthetische 'rlebnis des

    Theaters ein "ichtiges Thema.

    21

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      ?m 1+L+ erschien #1aust. "ine /rag2die! 3/eil I4o „>rfaust! entstand noch in der turm und *rang;eriode$ es behandelte

    orrangig die GretchenTragDdie.o ?n  $aust G r)ckte die GelehrtenTragDdie in den &ordergrund. Goethe (rachte

    den toff in klassischen Formo *ie TragDdie ist in reimenden &ersen geschrieben$ on denen iele zu

    sogenannten gefl)gelten /orten ge"orden sind.   #1aust. Der trag2die *weiter teil! 356784

    o *ie Handlung umfa8t das nordische Mittelater$ die griechische Antike und die

    &erbindung beider :ulturkreise in der Figur 'u!horions$ des ohns on Faust

    und Helen.

    Romantik (,F $ ,>@>C)

    =m 1K9K ent"ickelte sich der (egriff „romantische ;oesie#$ aus dem s!0ter der ame f)r 

    deise '!oche abgleitet "urde. *as /ort „romantisch# hatte in de !rache dieser >eite mehrere (edeutungen5

    „Bomantische# !rache nannte man die !rachen$ die on der lateinischen !rache

    abstammen 6heute5 romanisch *as /ort "urde dann auf die 0ltere %iteratur in der romanischen !rachen bezogen

    6Bomanen$ Bomanzen$ die nicht im klassischen &erma8 geschrieben "ar. Auch der ?nhalt dieser *ichtungen$ das ;hantastische$ Fremde$ /underbare und

    =nglaubliche "ar „romantisch#.

    FB2HBMAT?:5o &ertrete5 /ilhelm /ackenroder u. %ud"ig Tieck o >entrum in Jenao M0rchen und 'rz0hlungen$ die das chicksal on :)nstlern darstellen$ die am

    un)berbr)ckbaren Gegensatz on :unst und %eben zerbrechen.o "m ,F-@F formierte sich in 1ena ein Kreis um den ;hiloso!hen J.G. Fichteo >u den Jenaer :reis um Fichte gehDrten auch (r)der A./. hlegel und F.

    chlegen. ie begr)ndeten in (erlin nach einem treit mit chiller ihre eigene

    >eitschirft$ das )then+um 61K9+ < 1+LL.o Mitarbeiter "aren5 Tieck$ /ackenroder$ oalis u.a.o ?n dieser >eitschirft zeigte sich das 'x!erimeniteren mit Gedanken und ?deen

    im sogenannten Fragmenten.o Fichte hatte hierzu das !hiloso!hische Fundamente geliefert.

    o *er romantishe ?ronie folgte aus dem /issen um unaufhebbare >"ies!alte$

    z.(. z"ischen der /irklichkeit und dem ?deal$ z"ischen dem 'ndlichen und

    dem =nendlichen. F)r die *ichter bedeutete dieses /issen$ dass sie sich durch

    ?ronie souer0n )ber ihre *ichtung erheben konntemC sie distanzieren sich

    zu"eilen in ihren /erke$ selbst on den gerade erzeugte ?llusionen.

    22

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    23/42

    o *ie ;oesie sollte alles umfassen$ alle Formen mischen und sich im inne der 

    romantischen ?ronie immer "ieder 2ber sich selbst erheben$ nicht im tillstand

    erharren$ sondern !rogressis 6!rodukti sein.o &+9"6 DER 4L%;E 4L;&E: dass ist ein zentrales Moti der Bomantik.

    ie ist ein 4mbol f2r die unerf)llbare ehnsucht nach dem =nendlichen$ ein

    4mbol der %iebe und der „/eltkraft#.

    ;7TBMAT?:5o /0hrend die Fr)hromantik stark !hiloso!hisch und kritisch orientiert "ar$

    gaben sich die &ertreter der !0tromantik "eniger theorietisch und nicht so

     betont !hiloso!hisch.o Hau!tertreter sammelten sich seit 1+L@ im *eide0erg 6„Heidelberger 

    Bomantik#o ie erbreiteten mit gro8er schD!ferischer ;roduktiit0t romantischen *enken

    und F)hlen auf allen Gebieten der :unstC in *ichtung$ Malerei und Musik.o Am bekanntesten "urden in diesem >usammenhang die (r)der 3rimm ?hre

    „+inder und 4aus8ärchen! erschienen 1+1- und 1+1@. M)ndliche2berlieferungen$ ch"anksammlungen u.a. Puellen aus der >eit seit dem

    Mittelater "aren die Fundgrube.o *ie (r)der Grimm "aren auch "eg"eisend f)r die deutsche ;hilologie5 1+19

     < 1+NK erschiehen die on ihnen erarbeitete Deutsche Grammati9 o *as M0rchen als reinste Form der ;oesie bot auch AusdrucksmDglichkeiten f)r 

    romantische chriftsteller. Mit ihren :unstm0rchen erhalfen sie dieser 

    Gattung zu einer /ieterent"icklung und zu ;o!ularit0t.o ?n der romantischen :unst existieren "ie im M0rchen ;hantasie und

    /irklichkeit nebeinander.o *ie ;hantasie nimmt den &orrang ein. *ie /irklichkeit darf und kann on der 

    ;hantasie nicht getrennt "eden. *ie Grenzen z"ischen dem /underbaren und

    dem /irklichen sind "ie die Grenzen der Gattungen in der Bomantik 

    aufgehoben.o Mit ihre (egeisterung f)r die acht Dffneten die Bomantiker neue

    *imensionen. '.T.A. Hoffman teilte seinen „0ldenen "pf! in acht"eachen

    ein. *ie n)chterne /irklichkeit des Tages$ die :onturen des grellen %ichts

    "erden in der acht er"ischt.o *er romantische Tr0umer kann sich ungestDrt den !oetischen ;hantastischen

    hingeben$ die ihm 'rlDsung bringen.o  eben der zum schD!ferischen ;hantasieren anregenden acht steht aber auch

    die d0monische Traum"elt des Abenteuerlichen$ haotischen und

    /ahnsinnigen.

    , 4idermeier (,,C $ ,/)

    ?n :arl %eberecht ?mmermanns Boman #Die "pigonen! 61+NI "erden die :ennzeichender (iedermeierzeit besonders deutlich5 +lassik und 7mantik hatten sich 9-erle-t,

    23

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    24/42

    *ie Autoren des (iedermeier "ollten sich nicht daon lDsen. ie litten andererseits unter 

    dem (e"u8tsein$ nur '!igonen$ achfahren der orangegangenen '!oche zu sein. *ie Bestaurations!olitik nac der euordnung 'uro!as auf dem /iener :ongre8

    61+1,1@ schlo8 dsa ()rgertum on der Mitbestimmung im taat aus. *ie B)ckkehr zu

    a!solutistischen Begierungsform stellte die 0u8ere Buhe und rdnung "ieder her. *ie taat "urde als hDchste Autorit0t anerkannt. *er in der Bomantik so "ichtige (egriff des „&olkes# "ar durch Hegels ;hiloso!hie om

    (egriff des „taates# abgelDst "orden. *er taat ist bei Hegel die ollkommene

    rganisation$ die durch &ernunft on einem &olk hergestellt "erden kann.

    *er gleichzeitige gro8e (ildungsdrang des ()rgertums kam z.(. in der Gr)ndung der 

    heute noch f)hrenden 'nz4klo!0dien on 4rockhaus und &eensur$ der teils kritische (lick auf das achbarland Frankreich

    untershied die Autoren des Jungen *eutschland sehr deutlich on ihren >eitgenossen$ die

    dem (iedermeier oder dem Bealismus angehDrten.

    *ie %iteratur "urde on diesen Autoren$ die meist ;ublizisten "aren$ in den *ienst der >eitereignisse gestellt. *ie !olitischen >eitungen ge"ann an (edeutung

    24

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    25/42

    >ur %iteratur des Jungen *eutschland gehDren 3ournalistische Feuilletons$ Aufrufe und

    Flugschriften$ Beiseberichte und (riefe. *ie Merkmal aller dieser literarischen Formen ist ihre :)rze. ie "andten sich direkt an

    das ;ublikum$ hatten also in dieser >eit einen stark funktionalen harakter. ?m Gegensatz

    zu (iedermeier glaubte man$ dass der Mensch zum Guten erzogen "erden kDnnte. (ekannteste Autor5 *einrich *eine

    T4!isch f)r die >eit or der Beolution 1+,+ "aren die sogenannten Meitromanen' die

    aber auch noch in der '!oche des Bealismus entstanden. *er s!rachliche til "urde Dllig dem /unsch nach Aktualit0t untergeordnet$ b3ektiit0t

    lag dem Boman fern. *ie >eitromanen kann man aus dem Grund oft auch I9enden#roman nennen.

    >ur %iteratur des Jungen *eutschland gehDren auch *ramen. *ie 'inheit der Handlung$ eine klassische Forderung f)r das *rama$ ist hier nicht mehr 

    orhanden. *ie !rache "echselt derber =mgangss!rache und Hochs!rache. icht immer 

    ergeben die einzelnen 0tze einen inn. 3eorg 4üchner I5o

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

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    *er 'influ8 der chriften Arthur cho!enhauers u. %ud"ig Feuerbachs ist im Bealismus

    deutlich zu erkennen. cho!enhauers ;hiloso!hie der /elterneigung stDrte den

    !timismus des materialistischen Fortschrittsglaubens. *ie religionkritik Feuerbachs lenkte den (lick auf den Menschen und entzog ihm das

    Gef)hl gDttlicher Geborgenheit. *ie Fragen nach der inn der /elt$ nach dem inn des menschlichen %ebens und den

    MDglichkeiten des ?ndiiduums in dieser /elt "urden dr0ngender. Friedrich ietzsche N%9;R%L"7&;7

    • *er aturalismus ist eine gesamteuro!0ische literarische trDmung der letzten

    Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. ?m!ulse f)r die deutschen Autoren kommen aus den

     !s4chologischen Bomanen ?"an Turgene"s$ %e" Tolstois und F3odor *osto3e"skis$ aus

    den sozialen „'x!erimentalromanen# >olas so"ie den gesellschaftskritischen

    *ramen Henrik ?bsens und August trindbergs.

    • *er aturalismus ersteht sich als literarische Beolution$ "eil er mit dem Tradierten

     bricht und den 6!oetischen Bealismus )ber"indet$ "eil er auf dessen erkl0rende

    Tendenzen erzichtet ebenso "ie auf die *eutung der /irklichkeit durch den *ichter.

    *ie natur"issenschaftlich exakte Gestaltung der em!irischen /irklichkeit gilt als?deal. *ie /elt "ird untersucht und naturgetreu$ "issenschaftlich exakt abgebildet.

    26

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

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    *ie :unst ist der Bationalit0t$ :ausalit0t$ dem *eterminismus und der b3ektiit0t

    er!flichtet$ auf ub3ektiit0t und ?ndiidualit0t des *ichters gilt es zu erzichten.

    • harakter und chicksal des Menschen "erden durch die historische >eit$ in der er

    lebt$ das !s4chische 'rbgut so"ie das Milieu determiniert gesehen 6gl. :arl

    Marx$ Auguste omte$ Hi!!ol4te Taine und harles *ar"in.

    • *ie soziale Thematik$ die *arstellung sozialer ot 0u8ert sich "eniger als

    sozial!olitischer :am!f mit !artei!olitischer (indung$ sondern eher als eine Art soziales

    Mitgef)hl am (eis!iel gesellschaftlicher Au8enseiter im Geflecht on Gro8stadt

    6Anon4mit0t$ 'ntindiidualisierung oder moderner Technik.

    • *as soziale *rama stellt haraktere in den &ordergrund$ in ihrer (edingtheit durch

    Milieu und &ererbung$ "obei die "enigen handelnden Figuren durch detaillierte

    szenische Anmerkungen und Begiean"eisungen geleitet "erden.

    • Gegen alle :onentionen des &erses und der tro!he$ gegen Tradition und

    '!igonentum in Thematik und im Formalen "endet sich die „Beolution in der %4rik#

    6Arno Holz und orientiert sich stattdessen an einer ;rosal4rik$ die einem nat)rlichen

    Bh4thmus gehorchen soll.

    • (esonders konseOuenter aturalismus findet sich im so genannten „ekundenstil#.

    *abei gilt es$ 3edes noch so banale *etail geradezu !rotokollarisch festzuhalten$ dem

    nat)rlichen !rechen mDglichst nahe zu kommen 6tottern$ tammeln$ *ialekt$ Ausrufe$

    unollst0ndige 0tze$ Atem!ausen$ ebenger0usche $ um dadurch mehr om Milieu zu

    zeigen und zu ermitteln als )ber Baumbeschreibungen.

    • Assoziatie Motierkn)!fungen lassen ielschichtige innebenen entstehen 6gl.

    die Montagetechnik  Alfred *Dblins.

    • *ie den aturalismus ablDsenden :unststrDmungen

    6?m!ressionismus$ 4mbolismus$ 'x!ressionismus bedienen sich ob der modernen

    kom!lexen /elt differenzierterer$ erfremdender Ausdrucksmittel statt des begrenzten

    >ugriffs der blo8en /irklichkeitsabbildung.

    27

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kunsthttp://de.wikipedia.org/wiki/Kunsthttp://de.wikipedia.org/wiki/Rationalit%C3%A4thttp://de.wikipedia.org/wiki/Determinismushttp://de.wikipedia.org/wiki/Determinismushttp://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marxhttp://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marxhttp://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Comtehttp://de.wikipedia.org/wiki/Hippolyte_Tainehttp://de.wikipedia.org/wiki/Hippolyte_Tainehttp://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwinhttp://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Holzhttp://de.wikipedia.org/wiki/Sekundenstilhttp://de.wikipedia.org/wiki/Montage_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_D%C3%B6blinhttp://de.wikipedia.org/wiki/Impressionismus_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolismus_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolismus_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Expressionismus_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Kunsthttp://de.wikipedia.org/wiki/Rationalit%C3%A4thttp://de.wikipedia.org/wiki/Determinismushttp://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marxhttp://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marxhttp://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Comtehttp://de.wikipedia.org/wiki/Hippolyte_Tainehttp://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwinhttp://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Holzhttp://de.wikipedia.org/wiki/Sekundenstilhttp://de.wikipedia.org/wiki/Montage_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_D%C3%B6blinhttp://de.wikipedia.org/wiki/Impressionismus_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolismus_(Literatur)http://de.wikipedia.org/wiki/Expressionismus_(Literatur)

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    28/42

    • :unst U atur x 6on Arno Holz definiert$ "obei x die k)nstlerischen

    Be!roduktionsmittel und deren Handhabung durch den :)nstler sei und mDglichst

    minimal gehalten "erden soll$ um die *ifferenz z"ischen :unst und atur klein zu

    halten. *a das x 3edoch niemals ersch"inden kann$ hat die :unst nur „die Tendenz$

    "ieder VsicW die atur zu sein. ie "ird sie nach Ma8gabe ihrer 3e"eiligen

    Be!roduktionsbedingungen und deren Handhabung.#

    • %ud"ig Anzengruber  61+N9

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    29/42

    "eiter oran getrieben. *aon entfernten sich "ieder ab 191L die 'x!ressionisten. eue

    'rrungenschaften in den atur"issenschaften$ z.(. 'insteins Belatiit0tstheorie$ f)hren die

    ;h4sik zu (eginn des -L. Jahrhunderts in eine :rise. *arin "ird ein &erlust traditioneller

    /erte gesehen. 'in "eiterer "ichtiger ;unkt in der 'nt"icklung der Moderne "ar die

    !rachkrise der Jahrhundert"ende$ in "elcher die MDglichkeiten und Grenzen on !rache

    diskutiert "urden 6z.(. im rief des Lrd Ehands on H. . Hofmannsthal. *ie

    Belatiierung on /ahrnehmung und 'rkenntnis 3edoch f)hrte zu einer X?chlosigkeitX in der

    Moderne. o sagte (ahr5 XE*as ?ch ist unrettbar.E 's ist nur ein ame. 's ist nur eine ?llusion.

    's ist ein (ehelf$ den "ir !raktisch brauchen$ um unsere &orstellungen zu ordnen. 's gibt

    nichts als &erbindungen on Farben$ TDnen$ /0rmen$ *r)cken$ B0umen$ >eiten.X

    , Literatur der &oderne

      ,, "smen der 1ahrhundertwende

    (ei den zahlreichen tilrichtungen der Jahrhundert"ende ist es sch"er$ alle untereinander

     begrifflich exakt zu erl0utern und oneinander zu trennen. Hinzu kommt noch$ da8 die

    Autoren dieser >eit$ sich zu ielen trDmungen zuordnen lassen. *eshalb ist es besser$ die

    einzelnen ?smen zusammenzufassen$ um diesen *ilemma zu entgehen. Man greift deshalb auf 

    den (egriff Xdie ModerneX zur)ck$ den schon die antinaturalistischen chriftsteller zu ihrer

    >eit auf sich bezogen.

      ,. "mpressionismus

    *er (egriff Gmpressinismus entstammt aus den (ildenden :)nsten und meint

    E'indruckskunstE. *azu lassen sich %iliencron$ ;eter Hille$ ;eter Altenberg$ Max *authende4$

    Arthur chnitzler$ Marcel ;roust$ Maurice Maeterlinck und der 3unge Bilke z0hlen. *er

    ?m!ressionismus ist aber mehr als eine tilrichtung. 'r charakterisiert auch eine

    %ebenshaltung$ und z"ar eine solche$ in der ein Mensch zu irgendeiner Art on (indung nicht

    mehr f0hig ist. *iese Haltung zeigt sich z.(. besonders deutlich in den Theaterst)cken on

    chnitzler.

      ,> 1ugendsti

    *er (egriff Iugendstil  entstammt aus der (ildenden :unst. Auf die %iteratur )bertragen$

     bezieht sich Jugendstil or allem auf die %4rik. Merkmale des Jugendstils sind &er"endung

    29

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    30/42

    m4thologischer 'lemente$ agenhaftMittelalterliches$ Feierlich4mbolisches$

    =nge"Dhnliches$ kandalDses$ (e"egungsmotie$ atursch"0rmerei$ (lumenmotie und

    *ion4sisches. /erke on folgendem Autoren lassen sich dem Jugendstil zuordnen5 /olzogen$

    *ehmel$ Hart$ Mombert$ tucken$ tadler$ z.T. Bilke$ George und Hofmannsthal$ /ilde und

    Maeterlinck.

      ,/ 7

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    31/42

    *er (egriff *ekadenz steht f)r eine Badikalisierung des Fin des siYcle. 'r dr)ckt eine

     iedergangs und &erfallsstimmung aus. Jedoch lassen sich z"ischen den (egriffen keine

    klaren Grenzen ziehen. ?n einigen Teilen der *ekadenz findet man auch =nterschiede5 ein

    selbstreflexies und selbstkritisches (e"u8tsein. 'inen entscheidenden 'influ8 auf den

    (egriff hatte auch ietzsche mit $all Wagner $ in "elchem "ichtige Merkmale der *ekadenz

    zum Ausdruck kommen5 &erlust des ?ch und des *aseins$ chaffung einer k)nstlichen /elt

    und die Herrschaft der :unst )ber die atur. Auch (ahr !r0gte den (egriff der *ekadenz

    entscheidend mit5 XHang nach dem :)nstlichenX und X'ntfernung om at)rlichenX$

    XHingabe an das erDseX und XFiebrische ucht nach dem M4stischenX.

    >ur *ekadenzdichtung lassen sich scar /ilde$ Maurice Maeterlinck und Th. Mann

    zuordnen. &or allem Thomas Mann griff das ;roblem des :ulturerfalls immer "ieder in

    seinen /erken auf.

      , Gstheti#ismus

    *er (egriff 7sthetizismus entstammt nicht der Jahrhundert"ende. 'r "ird ielmehr als

    berbegriff f)r die antinaturalistischen trDmungen dieser >eit gesehen. *em 7sthetizismus

    liegt eine X0sthetische /eltanschauungX$ d.h. eine z"eckfreie :unstauffassung und eine

    Autonomie der :unst zugrunde.

    . 7prache ! 7prachosigkeit ! 7prachkrise

    *ie *ichtungen der Jahrhundert"ende "aren$ "ie kaum zuor$ s!rachge"altig5 Meta!hern$

    4mbole$ (ilder$ Alliterationen$ Assonanzen$ 4n0sthesien durchzogen sie in gro8em Ma8e.

    *en 7sthetizisten ging es dabei nicht um einen Bealit0tsbezug$ "ie bei den aturalisten$

    sondern einer %oslDsung daon. *ie :unst "ar niemandem anders mehr er!flichtet als sich

    selbst. 'inige Autoren !l0dierten sogar f)r eine Geheims!rache$ die nur 'inge"eihte kennensollten.

    Mit der Jahrhundert"ende kam es zu einer zunehmenden elbstkritik der modernen Autoren.

    Am deutlichsten zeigst sich diese im

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    32/42

    ist als /orteX. F)r %ord handos ist *enken und !rechen nur noch in einer !rache mDglich$

    die es so noch nicht gibt$ und Xin "elcher ich ielleicht einst im Grabe or einem unbekannten

    Bichter mich erant"orten "erdeX.

    *ieser (rief ist nur Fiktion$ auch "enn er die !rachkrise der damaligen >eit behandelt.

    Hofmannsthal selbst$ "endete sich on der *ichtung nicht ab$ der (rief ist also nicht als

     !ersDnliche !rachkrise zu sehen. *er handos(rief ist zum einen !rachkritik$ da er sich

    gegen die konentionellen !rachge"ohnheiten stellt. >um anderen ist er ein grunds0tzlicher

    >"eifel daran$ in "iefern sich die Bealit0t mit !rache "iedergeben l08t. Hofmannsthals

    !rachkritik hat einen "eitreichenden 'influ8 gehabt5 so auf den 3ungen /ittgenstein in

    seinem"ractatus lgic philsphicus$ in dem es hei8t5 X*ie Gegenst0nde kann ich nur

    nennen. >eichen ertreten sie. ?ch kann nur on ihnen s!rechen$ sie auss!rechen kann ich

    nicht. 'in atz kann nur sagen$ "ie ein *ing ist$ nicht "as es ist.X 6N.--1C X*ie Grenzen

    meiner !rache bedeuten die Grenzen meiner /elt.X [email protected] X/oon man nicht s!rechen kann$

    dar)ber mu8 man sch"eigen.X 6K..

    > Literarische ormen

    • %4rik 

    • ;rosagedicht

    • tudie

    • kizze

    • (rief 

    • :unstm0rchen

    • 'inakter 

    • 'ssa4

    • A!horismus

    •  oelle

    32

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    33/42

    / 6ertreter

    • Hermann (ahr 61+IN19N,

    • Max *authende4 61+IK191+

    • Bichard *ehmel 61+IN19-L

    • ;aul 'rnst 61+II19NN

    • tefan George 61+I+19NN

    • Gerhart Hau!tmann 61+I-19,I

    • Hermann Hesse 61+KK19I-

    • Hugo on Hofmannsthal 61+K,19-9

    • Maurice Maeterlinck 61+I-19,9

    • Thomas Mann 61+K@19@@

    • Agnes Miegel 61+K919I,

    • hristian Morgenstern 61+K1191,

    • (Drries Freiherr on M)nchhausen 61+K,19,@

    • Marcel ;roust 61+K119--

    • Bainer Maria Bilke 61+K@19-I

    • Arthur chnitzler 61+I-19N1

    • %ulu on trau8 und Torne4 61+KN19@I

    • 'duard tucken 61+I@19NI

    33

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    34/42

    • Frank /edekind 61+I,191+

    • scar /ilde 61+@,19LL

    • tefan >"eig 61++119,-

    C 5erke

    • :ritik der Moderne 61+9L (ahr 

    • H4mnen 61+9L George

    • 2ber"indung des aturalismus 61+91 (ahr 

    • 'rlDsungen 61+91 *ehmel

    • Fr)hlings 'r"achen 61+91 /edekind

    • :inder und arren 61+91 /edekind

    • *er Tod des Tizian 61+9- Hofmannsthal

    • =ltra&iolett 61+9N *authende4

    • Hanneles Himmelfahrt 61+9N Hau!tmann

    • Anatol>4klus 61+9N chnitzler 

    • *er Tor und der Tod 61+9, Hofmannsthal

    • 'rdgeist 61+9@ /edekind

    • /ie ich es sehe 61+9I ;. Altenberg

    • *as %iebeskonzil 61+9I ;anizza

    • *as Jahr der eele 61+9K George

    34

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    35/42

    • &ersunkene Glocke 61+9K Hau!tmann

    • %eutnant Gustl 619LL chnitzler 

    • (alladen 619L1 M)nchhausen

    • (uddenbrooks 619L1 Th. Mann

    • (alladen und %ieder 619L- %ulu on trau8 und Torne4

    • 'in (rief Vsog. handos(riefW 619L- Hofmannsthal

    • *as (uch der (ilder 619L- Bilke

    • >"ei Menschen 619LN *ehmel

    • Ausge"0hlte Gedichte 619LN Hofmannsthal

    • 'lektra 619LN Hofmannsthal

    • Tonio :rDger 619LN Th. Mann

    • Tristan 619LN Th. Mann

    • Bitterliches %iederbuch 619LN M)nchhausen

    • ;eter amenzind 619L, Hesse

    • Galgenlieder 619L@ Morgenstern

    • *as (erg"erk zu Falun 619LI Hofmannsthal

    • *er siebente Bing 619LK George

    • (alladen und %ieder 619LK Miegel

    • (runhild 619L9 'rnst

    35

  • 8/9/2019 Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

    36/42

    • *ie Aufzeichnungen des Malte %aurids (rigge 6191L Bilke

    • 'rstes 'rlebnis 61911 >"eig

    • *er Bosenkaalier 61911 Hofmannsthal

    • Jedermann 61911 Hofmannsthal

    • *as Herz im Harnisch 61911 M)nchhausen

    • *er Tod in &enedig 6191- Th. Mann

    • /interballade 6191K Hau!tmann

    • *er :etzer on oana 6191+ Hau!tmann

    • *ie "ei8en GDtter 6191+-- tucken

    • :omDdianten und !itzbubengeschichten 619-L 'rnst

    • *uineser 'legien 619-N Bilke

    • *ie onette an r!heus 619-N Bilke

    • *er Turm 619-@ Hofmannsthal

    ,C EOPRE7"+N"7&;7 (,,!,.C)

    Die Epoche des E=pressionismus ist eine iterarische 4ewegung am %nfang des . 1ahrhundertsDer Künster versuchte' durch darsteerische ausdrucksstarke %spekte in seinen 5erken'Ere0nisse dar#usteen Die 9hemen Krieg und 6erfa' %ngst und 5etuntergang waren dietonange0enden &otive der Epoche

    2bersicht

    *ie '!oche des 'x!ressionismus "ird on dem lateinischen /ort „ex!ressio# hergeleitet$

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    das Ausdruck bedeutet. *iese 2bersetzung aus dem %ateinischen$ gibt der '!oche des 'x!ressionismus

    ihren amen. ?n der '!oche ging es um Themen "ie :rieg$ Gro8stadt$ >erfall und die Angst or dem

    ?ch&erlust. Aber auch emotionale Themen$ "ie /ahnsinn und %iebe$ "aren %eitmotie.

    *ie Gedichte und literarischen /erke des 'x!ressionismus$ lebten durch starke 2bertreibung undausladende (eschreibungen$ durch d)stere /Drter und Ausdr)cke. *er >erfall$ der :rieg$ Tod und das

    %eiden "urde ausdrucksstark "iedergegeben.

    ?n der k)nstlerischen (e"egung des 'x!ressionismus$ ging es um ausdrucksstarke Farben und die

    *4namik im (ild. *ie :)nstler "ollten nicht "iedergeben "as man sah$ sondern die inneren Gef)hle

    und emotionalen 'm!findungen ausdr)cken. ie inter!retierten ihre Gef)hle und Motie und malten

    ausdrucksstarke (ilder.

    Historischer Hintergrund

    *er 'x!ressionismus bildet eine Gegenbe"egung zum un0sthetisch$ nicht k)nstlerisch$ kalt und

     !ositiistisch em!fundenen aturalismus. *as grD8te ;roblem der '!oche des 'x!ressionismus "ar das

    st0ndig "achsende %eid der (eDlkerung. *ie Gr)nde daf)r lagen in der &erst0dterung$ "0hrend der der %ebensraum des 'inzelnen immer lang"eiliger und Dder "urde. Aus diesem &erst0dterungsmoti

    ent"ickelt sich das Thema der &orliebe f)r das negatie 'xtrem. *ie hier "ichtigen Themen "aren

    elbstmord$ :rankheit und Tod$ so"ie &erfall und =ntergang.

    ?n der ersten H0lfte des -L. Jahrhunderts gab es in 'uro!a starke !olitische !annungen. *urch

    erschiedene internationale :risen kam es zur ?solierung des deutschen Beiches$ und die f)hrenden

    treitm0chte in 'uro!a begannen$ f)r einen :rieg zu r)sten. *iese Machts!ielchen um eine feste

    ;osition$ f)hrten 191, zum ersten /eltkrieg.

    Auch "ar das Thema der ?ndustrialisierung ein zentrales Moti in der '!oche des 'x!ressionismus. *ie

    ?ndustrialisierung brachte iele fremde 'rfindungen. *ie Menschen misstrauten der Beolution. *ie

    Gro8stadt erdr)ckte sie$ die Maschinen erschienen ihnen stum!f und ausdruckslos. *ie Anon4mit0t der

    Menschen "uchs rasch und f)hrte zu einem starken ?ch>erfall.

    Merkmale

    *ie neuen /ahrnehmungs"eisen der Menschheit sind ein "ichtiges Merkmal in der '!oche des

    'x!ressionismus. *abei s!ielte das Aufgeben der traditionellen /eltbilder eine gro8e Bolle$ das

    moralische haos$ ausgelDst durch ?ndustrialisierung und Beolution$ so"ie die Bolle der =m"elt und

    der Gro8stadt. *ieses (ild der Gro8stadt lDst in den Menschen ein Gef)hl der =nordnung und haos

    aus$ "elches durch das Merkmal der :atastro!henstimmung noch erst0rkt "ird. *ie gesellschaftlichen

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    &er0nderungen und Angstgef)hle sind ebenfalls ein Moti der '!oche des 'x!ressionismus.

    *ie /elt"irtschaftskrise$ der &ersailler Friedensertrag und der =ntergang des :aiserreichs sind

    ausschlaggebend f)r die ex!ressi k)nstlerische und literarische (e"egung des 'x!ressionismus. *ie

    &orliebe f)r das negatie 'xtrem mit den Themen Tod$ &erfall$ >erstDrung$ Hinrichtung$ =ntergang und/ahnsinn ist ein "eiteres Merkmal der '!oche des 'x!ressionismus.

    *er 'x!ressionismus "ar auch ein Ausdruck des ?ch>erfalls durch das %eben in den Gro8st0dten und

    der &erlust des ?ndiiduums in der =m"elt.

    Expressionistische Literatur

    *ie ex!ressionistische %iteratur "ar ge!r0gt on modernen Themen und Formen. Traditionen und alte

    &orstellungen gerieten in den Hintergrund. 'ine stark meta!horische !rache ent"ickelte sich$

    Ausdrucksf0higkeit und rh4thmische Texte bestimmten die %iteratur. Bhetorische Figuren "ie

    /orth0ufungen oder 4ntax kamen zur An"endung$ die$ zusammen mit Beduzierung der /Drter als

     besonderes Merkmal in ex!ressionistischen %iteraturtexten auftauchten. Man kann keine einheitliche

    !rache in der %iteratur des 'x!ressionismus finden. *ie traditionelle !rache "urde durch denAufbruch und die Modernisierung abge"andelt und in eine ausdrucksstarke ex!ressie !rache

    er"andelt.

    Ziele des Expressionismus

    *ie literarischen &ertreter des 'x!ressionismus formulierten die >iele des 'x!ressionismus sehr

    allgemein. ie "ollten nicht$ dass et"as bestimmtes !assierte$ sie "ollten einfach nur$ dass et"as !assierte. 2ber die &er"irklichung dieser >iele machten sie sich "enige Gedanken.

    Autoren des Expressionismus

    *ie Autoren des 'x!ressionismus sind hier aufgef)hrt. 'inige /erke on ihnen findet ihr auf unserer

    Home!age in anderen (ereichen "ieder. :lickt einfach auf den %ink.

    • Georg Trakl

    • Georg He4m

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    http://www.frustfrei-lernen.de/deutsch/deutsche-literatur-interpretationen.htmlhttp://www.frustfrei-lernen.de/deutsch/deutsche-literatur-interpretationen.html

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    • Franz :afka

    • Alfred *Dbelin

    • Frank /edekind

    Künstler des Expressionismus

    • Franz Marc

    • August Macke

    • ;aul :lee

    ,- %6%N93%RDE@D%D%"7&;7 (,,C!,.C)

    I. Begrif 

    *ie (ezeichnung Avantgarde$ ein urs!r)nglich milit0rischer (egriff$ stammt aus dem

    FranzDsischen und bedeutet E&orhutE. Aantgardistische chriftsteller traten mit einem !rogressien ;rogramm und mit ihren /erken inhaltlich und formal in !!osition zu

     bestehenden literarischen trDmungen. Als aantgardistische (e"egungen erstanden sich der 

    Futurismus$ der *adaismus und der urrealismus.

    *er *adaismus entstand 191I in >)rich als 4nthese aus futuristischen und

    ex!ressionistischen 'lementen. Mit dem (egriff 1ada$ das einem kindlichen Ausdruck

    gleicht$ "ollte man sich gegen alles abgrenzen$ "ie z. (. geschlossene /erke$ ()rgerlichkeit

    und klassische /eltbilder. 1ada sollte Ausdruck einer Antikunst und ;rotesthaltung sein.

    II. Historischer Hintergrund

    *as "ichtigste historische 'reignis "0hrend des *adaismus "ar der 'rste /eltkrieg. *ie

     oemberreolution 191+ in *eutschland beseitigte die Monarchie und f)hrte zur 'rrichtung

    einer !arlamentarischen Be!ublik. (ei den /ahlen zur ationalersammlung am 19. Januar

    1919 ging Friedrich 'bert als erster ;r0sident der /eimarer Be!ublik heror. Am 11. August1919 "urde on der Mehrheit der ationalersammlung die /eimarer &erfassung

    angenommen.

    1. Dadaistische Literatur

    *er *adaismus erstand sich als neue :unstrichtung$ dar)ber hinaus 3edoch auch als eineneue Geistesrichtung. &iele dadaistische /erken "aren on allgemeinen Grundtendenzen$

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    "ie . a. die ablehnende Haltung gegen)ber :rieg$ ()rgerlichkeit und traditioneller

    :unst!rogrammatiken$ so"ie die >u"endung zu einer Badikalisierung und *estruktion

     bestimmt. *ie ab"ertende Haltung "urde in der %iteratur nicht durch einfache egation

    erreicht$ sondern durch (r)che in der %ogik des Textes$ indem orher getroffene Aussagen

    s!0ter "ieder aufgehoben "urden.

    Formale Gemeinsamkeiten in dadaistischen /erken "aren die *ekonstruktion on 0tzen

    und /Drtern$ die chaffung on ollagen und Montagen und das ;rinzi! der imultaneit0t.

    'ine "ichtige euerung$ die bei der %iteratur!roduktion eingesetzt "urde$ "ar das

    >ufalls!rinzi!. >uf0llig gefundene Textelemente sind dadurch zu einem Teil der :unst

    ge"orden.

      1.1 entru! und "e#en$entren

    *as >entrum des *adaismus "ar das >)richer Eabaret &oltaireE mit seinen &ertretern$ "ie

    Hans Ar!$ Hugo (all$ Bichard Huelsenbeck$ Marcel Janco und Tristan Tzara. ?n *eutschland

    kam es bald zur Herausbildung einzelner dadaistischer Gru!!ierungen$ "ie dem (erliner

    *adaismus$ dem :Dlner *adaismus und dem ;riat*adaismus :urt ch"itters.

      1.2 %rogra!!

    ?m *adaismus entstanden zahlreiche ;rogrammatiken$ die 3edoch nicht auf eine einheitliche

    Bichtung ausgerichtet "aren. ft "iders!rachen sie sich sogar. 'ines der "ichtigsten

    dadaistischen ;rogramme ist das 191+ auf einem Flugblatt erschienene 1adaistische

     8anifest  on Huelsenbeck u. a.$ indem eine elbstbestimmung orgenommen "urde. *as

    Manifest "urde on den "ichtigsten &ertretern des >)richer und (erliner *adaismus

    unterschrieben. *as ;rinzi! der Aufhebung orher getroffener Aussagen "urde im letztenatz dieses Manifestes ange"andt5 K0egen dies 8anifest sein* hei?t 1adaist seinK 

      1.3 Lautgedichte und Buchsta#engedichte

    >u den bekanntesten dadaistischen /erken z0hlen die %aut und (uchstabengedichte. *as

    Ausgangsmaterial f)r %autgedichte sind /Drter$ die dekonstruiert und zerstDrt "erden$ bis nur 

    noch einzelne %aute )brigbleiben. *er ch"er!unkt der %autgedichte ist die Akustik. *ie

    "ichtigsten %autgedichte stammen on Hugo (all$ "ie z. (. +arawane.

    (uchstabengedichte sind . a. auf den o!tischen Ausdruck ausgerichtet. *as Ausgangsmaterial

    f)r (uchstabengedichte sind auch /Drter$ die 3edoch nicht zu %auten$ sondern zu gra!hischen>eichen dekonstruiert "erden. >u den "ichtigsten &erfassern on (uchstabengedichten

    gehDrt Baoul Hausmann.

      1.4 &er$dichtung

    *ie Merzdichtung ist ein Teil der on :urt ch"itters geschaffenen Merzkunst. *ie

    (ezeichnung 8er% entnahm er dem /ort +mmer%. eine /erke erDffentlichte ch"itters in

    -, Heften der z"ischen 19-N bis 19N- erschienenen >eitschrift 8er%. *ie Merzdichtungen

    sind abstrakte *ichtungen. ie "urden aus Teilen fertiger 0tze aus >eitschriften$ :atalogen$

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    ;lakaten u. a. gebildet. ch"itters ber)hmtestes Merzgedicht ist An Anna lume 61919$

    dessen "ichtigste rdnungs!rinzi!ien :Dr!er$ Farben$ inne und Grammatik sind.

    2. Literarische 'or!en

    • ollage

    • %autgedicht

    • (uchstabengedicht

    • >ufallsgedicht

    3. (ertreter

    • *ans %rp 61++I19II

    • *ugo 4a 61++I19-K

    • Max 'rnst 61+9119KI

    • Georg Grosz 61+9N19@9

    Raou *ausmann 61++I19K1

    • Richard *uesen0eck  61+9-19K,

    • 5ater &ehring 61+9I19+1

    • Kurt 7chwitters 61++K19,+

    • 9ristan 9#ara 61+9I19IN

    4. )er*e

    • abaret &oltaire 6191I Hugo (all

    • *adaistisches Manifest 6191+ Huelsenbeck u.a.

    • Die Karawane  Hugo (all

    • An Anna (lume 61919 :urt ch"itters

    • *er &ogel selbdritt 619-L Ar!

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    http://www.literaturwelt.com/autoren/arp.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/ball.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/hausmann.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/huelsenbeck.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/huelsenbeck.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/mehring.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/schwitters.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/schwitters.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/tzara.htmlhttp://www.literaturwelt.com/werke/ball/karawane.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/arp.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/ball.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/hausmann.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/huelsenbeck.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/mehring.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/schwitters.htmlhttp://www.literaturwelt.com/autoren/tzara.htmlhttp://www.literaturwelt.com/werke/ball/karawane.html

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    • :as!ar ist tot 619-L Ar!

    • *ie /olken!um!e 619-L Ar!

    *adaAlmanach 619-L Huelsenbeck 

    • 'n Aant *ada. Geschichte des *adaismus 619-L Huelsenbeck 

    • =m ein dadaistisches Gedicht zu machen 619-L Tzara

    • *as :etzerbreier. 'in :abarett!rogramm 619-1 Mehring

    • e!t Manifestes *ada V)bersetzt5 ieben dadaistische ManifesteW 619-, Tzara

    • *ie =rsonate 619--N- ch"itters