Einführung in die Differentielle Psychologie Referat von Ruth Rehwald und Petra Schwarz 16.4.2007.

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Einführung in die Differentielle Psychologie Referat von Ruth Rehwald und Petra Schwarz 16.4.2007

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Einführungin die

Differentielle Psychologie

Referat von Ruth Rehwald und Petra Schwarz16.4.2007

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Differenzielle PsychologieIndividuelle Unterschiede & Ausprägungsgrade

im Erleben & Verhalten

Allgemeine PsychologieGemeinsamkeiten & allgemeine Gesetzmäßigkeiten

im Erleben & Verhalten

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Antikes GriechenlandAltes Testament

China

Vorläufer von „Differenzieller Psychologie“

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Die Entwicklungen im 18. Jahrhundert.

1) „Vermögenspsychologie“

Elemente der „intellektuellen & aktiven Menschenkraft“ (Gedächtnis, Wahrnehmung, Vorstellung, Selbstbehauptung, ...)

2) „Phrenologie“

F. J. Gall : Zusammenhang Schädelform & Psychische Beschaffenheit

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Die Entwicklungen im 19. Jahrhundert.

1) C. Darwin „On the origin of Spezies“ (1859) :

aufgrund individueller Abweichungen von der Norm kommt es zu einer beständigen Veränderung und Weiterentwicklung von biologischen Arten

2) G. Mendel (1866)

angeborene Eigenart des Individuums durch Kombination von Erbanlagen

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Die Entwicklungen im 19. Jahrhundert.

3) Sir Francis Galton:

-) gründete ein anthropometrisches Labor -) Einzigartigkeit von Fingerabdrücken-) Erblichkeit psychischer Merkmale (wie Intelligenz) -) Zwillingsforschung -) Index of Correlation (Analyse von Merkmalszusammenhängen)

Mensch als „tabula rasa“ individuelle Unterschiede durch verschiedene Sinnesreize im Laufe der Entwicklung

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Die Entwicklungen im 19. Jahrhundert.

4) Bessel :

Variabilität der Reaktionszeit

5) W. Wundt :

erstes psychologisches Laboratorium

6) Helmholtz, Fechner, Exner e.a. :

Reaktionsgeschwindigkeit (in Hinblick auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten)

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Die Entwicklungen im 20. Jahrhundert

.1) James McKeen-Cattell :

„mental tests“: indiv. Wahrnehmungs-, Reaktions- & Intelligenzmessung

2) Alfred Binet :

„Staffeltests“ in den Bereichen Gedächtnis, Vorstellungskraft, Verständnis, Willensstärke, Motorik und moralisches Handeln

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Die Entwicklungen im 20. Jahrhundert

.a) Intelligenz-Messungsverfahren nach Binet:

Intelligenz-Alter (IA) in Bezug zum Lebensalter (LA) :

Altersstufe von 3 – 10 Jahren Aufgaben so gewählt, dass 50 – 75% aller Kinder dieser Altersgruppe sie bewältigen können

„Grundalter“ = Jahr bis zu dem ein Proband alle Aufgaben löst für jede weitere gelöste Aufgabe ein Fünftel eines Jahres dazuaddiert

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Die Entwicklungen im 20. Jahrhundert

.b) Kritik am Intelligenz-Messungsverfahren nach Binet:

-) hohe verbale Sättigung der Aufgaben -) ermittelte Differenz IA - LA stellt keinen homogenen Wert dar

Intelligenzquotient (IQ) nach W. Stern : IA / LA * 100

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Die Entwicklungen im 20. Jahrhundert

Vor den Weltkriegen : „Individualtests“

Für den Krieg war es nötig, Hunderttausende Rekruten möglichst schnell auf ihre intellektuelle Leistungsfähigkeit hin zu untersuchen „Gruppentests“ , z.B. „Army-Alpha-Test“, „Army-Beta-Test“

Weitere Neuerungen : -)„Projective Tests“ (Erheben von motivationalen & emotionalen Faktoren)-) Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Phrenologie

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Entwicklung

• Untersuchung individueller Differenzen

- England

- Frankreich:

Hauptanliegen formuliert von Binet und Henri

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Hauptanliegen Binet/Henri

Die Untersuchung

• von Art und Ausmaß der Unterschiedein psychischen Prozessen

sowie

• der Wechselbeziehungen zwischen psychischen Vorgängeninnerhalb des Individuums.

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Entwicklung

• Hauptanliegen formuliert vonBinet und Henri

• zwei zusätzliche Fragestellungen vonStern

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Fragestellungen Stern

• Welche Faktoren bedingen oder beeinflussendie individuellen Differenzen(z. B. erbliche, soziale, kulturelle, klimatische Größen)?

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Fragestellungen Stern

• Auf welche Weise manifestieren sichdie individuellen Differenzenund über welche Indikatoren(z. B. Gesichtsausdruck, Handschrift)könnte Zugang zu bzw. Aufschluss überdiese Besonderheiten erhalten werden?

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Methoden

von Stern definiert

• Variations- und Korrelationsforschung

• Psychographie und Komparationsforschung

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Methoden nach Stern

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Methoden

• bei Stern zwei Dimensionen:

Individuum und Merkmal

• 3. Dimension: Zeit / Situation

6 Korrelationstechniken nach Cattell

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Methoden nach Cattell• R-Technik: versch.

Merkmale übermehrere Personen

• Q-Technik: versch. Personen übermehrere Merkmale

• O-Technik: versch. Situationen über mehrere Merkmale

• P-Technik: versch. Variablen übermehrere Situationen

• S-Technik: versch. Personen über mehrere Situationen

• T-Technik: versch. Situationen über Personen

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Methoden

• moderne Auswertungsverfahren:dreimodale Faktorenanalyse

• Vergleich von Gruppen von Individuen

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Differentielle vs. Allgemeine Psychologie

Differentielle Psychologie

• korrelativer Ansatz: d. h. Analyse vonÄhnlichkeit und Wechselbeziehungen

• Korrelationskoeffizientenzur Quantifizierung

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Differentielle vs. Allgemeine Psychologie

Allgemeine Psychologie

• Gesetze überGleichheit und Ähnlichkeit des Verhaltens

• Methode: Experiment- Variation von Bedingungen- Regel über das Gemeinsame aller VPn- Differenzierungen = experimentelle Fehler

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Differentielle vs. Allgemeine Psychologie

• Analyse von Unterschieden nur bei genauer Messung

allgemeinpsy. differentialpsy. Fragestellungen:hohe Präzision der Messung

• Differenzialpsychologisches Experiment:

unabhängige Variable = präexperimentelle Merkmale

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Differentielle vs. Allgemeine Psychologie

Differentielle Psychologie

• Interindividuelle Unterschiede

• korrelativ

Allgemeine Psychologie

• Uniformität menschlichen Verhaltens

• experimentell

Kombination aus beiden:

ATI-Konzept bessere Vorhersage von Verhalten?(Aptitude-Treatment-Interaction)

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Zentrale Begriffe:Variablen

= veränderliche Größen

= Klassen von Merkmalennach bestimmten Gesichtspunkten

geordnet

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Zentrale Begriffe:Variablen

• Ausprägungsgrad:

– variiert kontinuierlichquantitative Abstufungen (Einheiten)

– variiert diskontinuierlich = diskretqualitative Abstufungen

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Zentrale Begriffe:Variablen und Skalen

• Messen

= Bestimmung des Ausprägungsgrades= Zuordnung von Zahlen zu empirischen Sachverhalten nach eindeutigen Regeln

• versch. Zuordnungsvorschriften:

versch. Skalen, Skalentypen, Skalenniveaus

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Zentrale Begriffe:Variablen und Skalen

kontinuierlicheAusprägungen

metrische Skalen

diskreteAusprägungen

nichtmetrische Skalen

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Zentrale Begriffe:Skalen

verschiedene Arten:

• Nominalskalen• Ordinal- oder Rangskalen• Intervallskalen• Absolut- oder Verhältnisskalen

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Zentrale Begriffe:Skalen

Nominalskalen

• qualitative Differenzierungen quantitative Einheiten

Bsp.: Studienrichtungen mit Zahlen-Symbolen belegt

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Zentrale Begriffe:Skalen

Ordinal-/Rangskalen

• best. Abfolgen an Ausprägungsgraden Abstufung der

Skalenwerte

Bsp.: Platzierungen bei Wettbewerben

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Zentrale Begriffe:Skalen

Intervallskalen

• Abstände zwischen Beobachtungsgrößen = Abstände zwischen Zahleneinheiten

Bsp.: Celsius-Temperaturskala

• Nullpunkt willkürlich festgelegt Verhältnisbildung nicht möglich

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Zentrale Begriffe:Skalen

Absolut-/Verhältnisskalen

• Abstände zwischen Beobachtungsgrößen = Abstände zwischen Zahleneinheiten

• natürlicher Nullpunkt:0 = unendlich geringe Merkmalausprägung

Verhältnisbildung zwischen Messwerten und zwischen verschiedenen Skalen möglich

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Zentrale Begriffe:Skalen

• Reaktions-Variable (Beantwortung einer Testfrage)

• Reiz- oder Situationsvariable (Testfrage)

• Organismische Variable (Pulsfrequenz)

• „Objektive“ Außenvariable (Geschwisterzahl)

• „Subjektive“ Außenvariable (Erziehungsstil der Eltern)

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Zentrale Begriffe:Konstrukte

• Sachverhalte empirischer Natur

• Beobachtungssprache in Protokollsätzen

• Bedeutungsgehalt durch Bezugsrahmen:

theoretische Annahme = hypothetisches Konstrukt

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Zentrale Begriffe:Konstrukte

• organisieren Beobachtungsinhalte

• verleihen ihnen Bedeutungsgehalt

• nützlich in deskriptiver und explikativer Hinsicht

• Bezeichnungen aus der Theoriesprache

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Zentrale Begriffe:Konstrukte

Konstrukt erster Art

• geht nicht über empirischen Sachverhalt hinaus

• operational definiert:– eindeutig beobachtbarer Sachverhalt,

definiert durch Operationen für seine Herstellung und Registrierung

• „Weltmeisterin“, „Bundespräsident“

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Zentrale Begriffe:Konstrukte

Konstrukt zweiter Art

• nicht vollständig auf Protokollsätze rückführbar

• Bedeutungsüberschuss (surplus-meaning)Defizit des Beobachteten gegenüber dem Bezeichneten

• fast alle Konstrukte der diff. Psychologie (Intelligenz, Ehrlichkeit, Erziehungsstil, …)

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Zentrale Begriffe:Konstrukte

Konstrukt zweiter Art

• wegen Bedeutungsüberschuss:Hypothesen ableitbar hypothetico-deduktives Vorgehen

• Falsifizierbarkeit von Theorien: Beobachtungsdaten inkompatibel Konstrukt ändern

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Die grundlegenden Methoden des Differenziellen Psychologie

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1) Die „idiographische Methode“:

Die qualitativen Unterschiede zwischen Personen sichtbar machen Den Mensch in seiner Einzigartigkeit erfassen

widersetzt sich dem Grundsatz jeder Wissenschaft, „verallgemeinerbare Regeln & Gesetze“ zu entwickeln UND kann vermutlich auch nie erreicht werden

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Die grundlegenden Methoden des Differenziellen Psychologie

.2) Die „nomothetische Methode“ :

Ziel ist hier die Generalisierbarkeit versucht den Einzelnen mittels Qualitäten zu kategorisieren, die er mit anderen Individuen teilt (wobei der quantitative Ausprägungsgrad für jede Person einzeln erfasst wird)

Raster-System mit einer „qualitativen Achse“ und einer „quantitativen Achse“

Sucht auch nach Zusammenhängen zwischen einzelnen Qualitäten

= „Between-Subjects“ – Ansatz ( ≠ „Within-Subjects“ – Ansatz)

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Die grundlegenden Methoden des Differenziellen Psychologie

.

3) Die „idiothetische Methode“ :

Wortkreation von Lamiell (1981) Beschreibung einzelner Personen nach idiographischen Maßen,jedoch in Hinblick auf eine nomothetische Vergleichbarkeit

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... THE END ...

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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit !!