Einführung in die Semantik, 2./3. Sitzung Mengen ... Mengenlehre Relationen Funktionen...
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MengenlehreRelationenFunktionen
Eigenschaften von Relationen
Einfuhrung in die Semantik, 2./3. SitzungMengen / Relationen / Funktionen
Gotz Keydana
Gottingen2. November 2006
Gotz Keydana Einfuhrung in die Semantik, 2./3. Sitzung Mengen / Relationen / Funktionen

MengenlehreRelationenFunktionen
Eigenschaften von Relationen
MengenlehreGrundlegende KonzepteMengentheoretische OperationenMengentheoretische Gesetze
Relationen
Funktionen
Eigenschaften von Relationen
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Eigenschaften von Relationen
Grundlegende KonzepteMengentheoretische OperationenMengentheoretische Gesetze
Das Konzept Menge
Eine Menge ist eine abstrakte Zusammenfassungwohlunterschiedener (diskreter) Objekte.
Die Objekte, die zu einer Menge gehoren, sind die Elemente derMenge.
I abstrakt: Die Zusammenfassung muß nirgendwo realitervorliegen.
I Zusammenfassung: Ob ein Objekt Element einer gegebenenMenge ist, muß angebbar sein. Die Elemente einer Menge sindungeordnet (Mengen sind keine Tupel/Listen).
I diskret: Die Objekte mussen unterscheidbar sein. Kein Objektkommt in einer Menge mehr als einmal vor (Mengen sindkeine Systeme/bags).
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Weiteres zum Begriff Menge
I Große von Mengen:I Mengen konnen endlich sein.I Mengen konnen unendlich sein.I Es gibt Einermengen. (Achtung: Die Einermenge ist nicht
dasselbe wie ihr Element!)I Es gibt die leere Menge.
I Die Elemente einer Menge konnen von jeder beliebigen Artsein. (Achtung: Mengen konnen Elemente von Mengen sein!)
I Mengen konnen vollig arbitrar sein.
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Notation von Mengen
I Mengen werden mit Großbuchstaben A,B,C,X,Y etc.bezeichnet.
I Elemente von Mengen werden mit Kleinbuchstaben a,b,c,x,yetc. bezeichnet.
I a ∈ A “a ist ein Element von A”.
I a /∈ A “a ist kein Element von A”.
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Spezifizierung von Mengen: Aufzahlung
Die einfachste Art, eine Menge zu spezifizieren, besteht in derAufzahlung der Elemente oder Listennotation:
(1) {Pynchon, Ellison, Thompson}(2) {Pynchon, {Ellison, Thompson}}(3) {4, 6, 8, . . .}
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Spezifizierung von Mengen: Abstraktion
(Fast) ohne Probleme auch bei der Spezifizierung unendlicherMengen ist die Abstraktion oder Pradikatsnotation:
(4) {x |x ist ein amerikanischer Schrifsteller}(5) {x |x ist eine gerade Zahl großer als 3}(6) {x |x ist durch 2 teilbar und grosser oder gleich 4}
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Spezifizierung von Mengen: Rekursive Regeln
Rekursive Regeln spezifizieren Mengen rekursiv auf einer finitenBasis:
(7) (a) 4 ∈ E
(b) Wenn x ∈ E , dann x + 2 ∈ E .
(c) Nichts anderes gehort zu E .
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Identitat und Machtigkeit
IdentitatZwei Mengen sind identisch gdw. sie exakt dieselben Elementehaben. = bezeichnet mengentheoretische Identitat.
(8) {4, 6, 8, . . .} = {x |x ist eine gerade Zahl großer als 3}
Machtigkeit / Kardinalitat
Die Machtigkeit von Mengen ist die Anzahl ihrer Elemente. |A|oder #(A) oder card(A) bezeichnet die Machtigkeit einer Menge A.
(9) |{Pynchon, Ellison, Thompson}| = 3
(10) |{4, 6, 8, . . .}| = ℵ0
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Teilmengen
Wenn alle Elemente einer Menge A auch Elemente von B sind,so ist A eine Teilmenge von B , B die Obermenge von A.
(11) A ⊆ B gdw. fur alle x : Wenn x ∈ A, dann x ∈ B.
n.b.: Nach dieser Definition ist jede Menge eine Teilmenge ihrerselbst. Ausgeschlossen ist dieser Fall in der echtenTeilmengenbeziehung:
(12) A ⊂ B gdw. A ⊆ B und B * A.
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Eigenschaften von Teilmengen
I Die leere Menge ∅ ist Teilmenge jeder Menge.
I Einermengen sind von Elementen zu unterscheiden:
(13) Wenn N die Menge der naturlichen Zahlen ist, danngilt:{4} ⊆ N, aber nicht 4 ⊆ N, ebenso4 ∈ N, aber nicht {4} ∈ N.
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Potenzmengen
Die Menge aller Teilmengen von A ist die Potenzmenge von A.
(14) ℘(A) = def {X |X ⊆ A}
Beispiele:
(15) ℘({a}) = {{a}, ∅}(16) ℘({a, b}) = {{a}, {b}, {a, b}, ∅}
Machtigkeit von Potenzmengen
(17) Wenn |A| = n, dann |℘(A)| = 2n
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Vereinigung
Die Vereinigung zweier Mengen A und B ist die Menge, die alleElemente enthalt, die in A und B vorkommen, und nur diese.
(18) A ∪ B = def {x |x ∈ A oder x ∈ B}
Beispiele
(19) {1, 2, 3} ∪ {3, 4, 5} = {1, 2, 3, 4, 5}(20) {1, 2, 3} ∪ ∅ = {1, 2, 3}
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Durchschnitt
Der Durchschnitt zweier Mengen A und B ist die Menge, diealle Elemente enthalt, die sowohl in A als auch in Bvorkommen, und nur diese.
(21) A ∩ B = def {x |x ∈ A und x ∈ B}
Beispiele
(22) {1, 2, 3} ∩ {3, 4, 5} = {3}(23) {1, 2, 3} ∩ {4, 5, 6} = ∅
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Differenz
Die Differenz zweier Mengen A und B ist die Menge, diegenau die Elemente enthalt, die in A vorkommen, nicht aber inB , und nur diese.
(24) A\B = def {x |x ∈ A und x /∈ B}
Beispiele
(25) {1, 2, 3}\{3, 4, 5} = {1, 2}(26) {1, 2, 3}\∅ = {1, 2, 3}
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Komplement
Das Komplement einer Menge A relativ zu einem Universum Uist die Menge, die genau die Elemente enthalt, die in Uvorkommen, nicht aber in A, und nur diese.
(27) A′ = def U\A
Beispiel
(28) Wenn U = N:{1, 2, 3}′ = {x |x eine naturliche Zahl und x ≥ 4}
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Fundamentale mengentheoretische Gleichungen
dazu unbedingt lesenswert Partee et al. (1990:17-23)!
(29) Idempotenz
(a) X ∪ X = X
(b) X ∩ X = X
(30) Kommutativitat
(a) X ∪ Y = Y ∪ X
(b) X ∩ Y = Y ∩ X
(31) Assoziativitat
(a) (X ∪ Y ) ∪ Z = X ∪ (Y ∪ Z )
(b) (X ∩ Y ) ∩ Z = X ∩ (Y ∩ Z )
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Fundamentale mengentheoretische Gleichungen cont.
(32) Distributivitat
(a) X ∪ (Y ∩ Z ) = (X ∪ Y ) ∩ (X ∪ Z )
(b) X ∩ (Y ∪ Z ) = (X ∩ Y ) ∪ (X ∩ Z )
(33) Identitat
(a) X ∪ ∅ = X
(b) X ∪ U = U
(c) X ∩ ∅ = ∅(d) X ∩ U = X
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Fundamentale mengentheoretische Gleichungen cont.
(34) Komplementaritat
(a) X ∪ X ′ = U
(b) (X ′)′ = X
(c) X ∩ X ′ = ∅(d) X\Y = X ∩ Y ′
(35) de Morgan
(a) (X ∪ Y )′ = X ′ ∩ Y ′
(b) (X ∩ Y )′ = X ′ ∪ Y ′
(36) Konsistenz
(a) X ⊆ Y gdw.X ∪ Y = Y
(b) X ⊆ Y gdw.X ∩ Y = X
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Anwendung: Beweis von A ∩ B ⊆ A ∪ B
(37) (a) X ⊆ Y gdw.X ∩ Y = X , gesetzt X := (A ∩ B) undY := (A ∪ B), dann ist zu zeigen:(A ∩ B) ∩ (A ∪ B) = A ∩ B
(b) Beweis(A ∩ B) ∩ (A ∪ B)((A ∩ B) ∩ A) ∪ ((A ∩ B) ∩ B) Distributivitat(A ∩ (A ∩ B)) ∪ ((A ∩ B) ∩ B) Kommutativitat((A ∩ A) ∩ B) ∪ (A ∩ (B ∩ B)) Assoziativitat (2mal)(A ∩ B) ∪ (A ∩ B) Idempotenz (2mal)A ∩ B Idempotenzq.e.d.
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Tupel
Geordnete Paare konnen uber Mengen definiert werden:
(38) 〈a, b〉 = def {{a}, {a, b}}, weil {{a}, {a, b}} ={{b}, {a, b}} (d.h. 〈a, b〉 = 〈b, a〉) nur dann, wenn a = b.
Tripel werden auf geordnete Paare ruckgefuhrt:
(39) 〈a, b, c〉 = def 〈〈a, b〉, c〉
Generell gilt: n-Tupel werden auf (n − 1)-Tupel ruckgefuhrt.
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Kartesische Produkte
Die Gesamtheit aller Paare, die sich aus zwei gegebenenMengen A und B bilden lassen, indem das erste Element aus Aund das zweite aus B genommen wird, ist das KartesischeProdukt.
(40) A× B = def {〈x , y〉|x ∈ A, y ∈ B}
Beispiele
(41) Wenn K = {a, b} und L = {1, 2}, dann
(a) K × L = {〈a, 1〉, 〈a, 2〉, 〈b, 1〉, 〈b, 2〉}(b) L× K = {〈1, a〉, 〈2, a〉, 〈1, b〉, 〈2, b〉}
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Relationen
Relationen sind Paarungen von Objekten.
I Die Relation “Mutter” besteht zwischen einer Mutter undihren Kindern.
I Transitive Verben bezeichnen i.d.R. Relationen: “lesen” ist dieRelation zwischen zwei Objekten dergestalt, daß das ersteObjekt das zweite liest.
I Die Teilmenge ist eine Relation zwischen Mengen.
I etc.
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Relationen cont.
I Rab bzw. aRb ist die Relation R zwischen a und b.I R ⊆ A× B ist die Relation R zwischen Objekten aus den
Mengen A und B.I R ⊆ A× B ist eine Relation von A auf B.I Eine Relation zwischen Objekten aus einer Menge A ist eine
Relation in A.I Die Projektion von R auf die erste Koordinate ist der
Definitionsbereich (engl. domain), die Projektion von R auf diezweite Koordinate der Wertebereich (engl. range) von R.
I R von A auf B ist eine Teilmenge des kartesischen ProduktsA× B.
I Wir haben damit die Relation R mengentheoretisch reduziertauf eine Menge geordneter Paare {〈a, b〉|aRb}.
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Funktionen und Relationen
Funktionen sind rechtseindeutige Relationen.
(42) Eine Relation R von A auf B ist eine Funktion gdw.
(a) jedes Element des Definitionsbereichs (DOM(R)) mitgenau einem Element im Wertebereich (RNG (R))gepaart ist,
(b) DOM(R) = A.
Eine Teilmenge des kartesischen Produkts A× B ist also genaudann eine Funktion, wenn jedes Element von A genau einmal alserste Koordinate in den geordneten Paaren der Menge auftaucht.
(43) DOM(F ) = def {x | es gibt y so, daß 〈x , y〉 ∈ F}(44) RNG (F ) = def {y | es gibt x so, daß 〈x , y〉 ∈ F}
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Eigenschaften von Relationen
Beispiel fur Funktionen
(45) Wenn A = {a, b, c} und B = {1, 2, 3, 4}, dann sind diefolgenden Relationen von A auf B Funktionen:
(a) P = {〈a, 1〉, 〈b, 2〉, 〈c , 3〉}(b) Q = {〈a, 3〉, 〈b, 4〉, 〈c , 1〉}(c) R = {〈a, 3〉, 〈b, 2〉, 〈c , 2〉}
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Eigenschaften von Relationen
Terminologie
I F : A → B bezeichnet die Funktion F von A auf B,F : A → A die Funktion F in A.
I Elemente in DOM(F ) sind Argumente von F , Elemente inRNG (F ) sind Werte von F . Hat eine Funktion wie P in (43a)den Wert 1 bei Argument a, so schreibt man P(a) = 1. Mansagt, P wird auf a angewendet; P bildet a auf 1 ab.
I A sei DOM(F ), B sei RNG (F ). Wenn A ⊂ C , dann gilt, daßF eine partielle Funktion von C auf B ist.
I F ist ein-eindeutig, wenn jedes Argument in DOM(F ) aufgenau einen Wert in RNG (F ) abgebildet wird und jeder Wertin RNG (F ) der Wert genau eines Arguments in DOM(F ) ist.
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Reflexivitat
Gegeben sei eine Menge A und eine Relation R in A: R ist reflexivgdw. alle geordneten Paare 〈x , x〉 fur jedes x ∈ A in R sind.
Beispiele
(46) Die Relation R = {〈1, 1〉, 〈2, 2〉, 〈3, 3〉, 〈3, 1〉} in der MengeA = {1, 2, 3}.
(47) Die Relation “hat denselben Geburtstag wie” in der Mengeder Menschen.
Enthalt eine Relation R kein geordnetes Paar 〈x , x〉, so ist Rirreflexiv. (Beispiel: “ist großer als”)
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Symmetrie
Gegeben sei eine Menge A und eine Relation R in A: R istsymmetrisch gdw. fur jedes geordnete Paar 〈x , y〉 das Paar 〈y , x〉ebenfalls in R ist.
Beispiele
(48) Die Relationen R1 = {〈1, 3〉, 〈3, 1〉},R2 = {〈2, 2〉} in derMenge A = {1, 2, 3}.
(49) Die Relation “ist Vetter/Base von” in der Menge derMenschen.
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Symmetrie cont.
I Enthalt eine Relation R kein geordnetes Paar 〈x , y〉 dergestalt,daß das Paar 〈y , x〉 ebenfalls in R ist, so ist R asymmetrisch.(Beispiel: “ist alter als”)
I Eine Relation R ist antisymmetrisch, wenn immer, wenn 〈x , y〉und 〈y , x〉 in R sind, x = y .
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Transitivitat
Gegeben sei eine Menge A und eine Relation R in A: R ist transitivgdw. fur alle geordneten Paare 〈x , y〉 und 〈y , z〉 das Paar 〈x , z〉ebenfalls in R ist.
Beispiele
(50) Die Relationen R1 = {〈1, 2〉, 〈2, 3〉, 〈1, 3〉},R2 = {〈2, 2〉}in der Menge A = {1, 2, 3}.
(51) Die Relation “ist Vorfahre” in der Menge der Menschen.
Enthalt eine Relation R keine geordneten Paare 〈x , y〉 und 〈y , z〉dergestalt, daß das Paar 〈x , z〉 ebenfalls in R ist, so ist Rintransitiv. (Beispiel: “ist Mutter von”)
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Eigenschaften von Relationen
Konnektivitat
Gegeben sei eine Menge A und eine Relation R in A: R ist konnexgdw. fur alle distinkten Elemente x und y in A 〈x , y〉 ∈ R oder〈y , x〉 ∈ R (oder beide).
Beispiele
(52) Die Relationen R1 = {〈1, 2〉, 〈3, 1〉, 〈3, 2〉},R2 ={〈1, 1〉, 〈2, 3〉, 〈1, 2〉, 〈3, 1〉, 〈2, 2〉} in der MengeA = {1, 2, 3}.
(53) Die Relation “ist großer als” in N.
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Eigenschaften von Relationen
Aquivalenzrelationen
Aquivalenzralationen sind
I reflexiv
I symmetrisch
I transitiv
Beispiele:
I Gleichheit
I “ist gleichaltrig mit” etc.
Jede Aquivalenzrelation R in A erlaubt es, A in disjunkteTeilmengen zu partitionieren, die sogenanntenAquivalenzklassen.
JxK sei die Menge aller y , fur die gilt: 〈x , y〉 ∈ R, R sei eineAquivalenzrelation. Dann ist JxK die Aquivalenzklasse fur x .
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Abfolgerelationen
Abfolgerelationen sind
I immer transitiv
I zudem entweder: irreflexiv und asymmetrisch: strenge AbfolgeA = {a, b, c},R = {〈a, b〉, 〈b, c〉, 〈a, c〉}
I oder: reflexiv und antisymmetrisch: schwache AbfolgeA = {a, b, c},R = {〈a, a〉, 〈b, b〉, 〈c , c〉, 〈a, b〉, 〈b, c〉, 〈a, c〉}
Beispiel:
I strenge Abfolge: > in N.
I schwache Abfolge: ≥ in N.
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Eigenschaften von Relationen
Partee, Barbara H., Alice ter Meulen, & Robert E.Wall.1990.Mathematical Methods in Linguistics.Dordrecht: Kluwer.
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