Einleitung Hesekiel 18

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Einleitung Hesekiel 18 Ich möchte diesen Sonntagmorgen mit einer Bibelstelle aus dem alten Testament beginnen. Das Volk Israel ist in der Gefangenschaft in Babylon. Das Volk Israel hatte sich Gottes Geboten widersetzt und hat auf die vielen Männer Gottes nicht gehört. Der ganze Glanz und die Ehre des Volkes sind gebrochen, weil das Volk ungehorsam war. Jetzt kommt die nächste Generation, und diese gibt den Vätern die Schuld für ihren Zustand. 1 Und der Herr Sprach: 2 Was braucht ihr da für ein Sprichwort im Lande Israel, welches also lautet: «Wenn die Väter saure Trauben essen, so bekommen die Kinder stumpfe Zähne!» 3 So wahr ich lebe, spricht Gott, der HERR, ihr sollt dieses Sprichwort hinfort in Israel nicht mehr brauchen! 4 Seht, alle Seelen sind mein! Wie die Seele des Vaters mein ist, also ist auch die Seele des Sohnes mein. Die Seele, welche sündigt, die soll sterben! 5 Wenn aber ein Mensch gerecht ist und Recht und Gerech- tigkeit übt, 6 nicht auf den Bergen Opferfleisch isst, seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, seines Nächsten Weib nicht schändet und nicht zu seinem Weibe geht während ihrer Unreinigkeit; 7 niemanden bedrückt, seinem Schuldner das Pfand zurück- gibt, nichts raubt, sondern dem Hungrigen sein Brot gibt und den Nackten kleidet, 8 nicht auf Wucher leiht, und keinen Wucherzins nimmt, seine Hand vom Unrecht fern hält und jedermann zu seinem Recht kommen lässt, 9 in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahrt und sie gewissenhaft befolgt: ein solcher ist gerecht, er soll gewiss leben, spricht Gott, der HERR. 10-13 Wenn nun dieser einen gewalttätigen Sohn zeugt.. dar- um soll er sicherlich sterben; sein Blut sei auf ihm! 14-18 Und wenn dieser Sohn auch... er soll gewiss leben. 19 Ihr aber sprechet: Warum soll der Sohn des Vaters Missetat nicht mittragen? Weil der Sohn getan hat, was recht und billig ist; er hat meine Satzungen beobachtet und befolgt; er soll sicherlich leben! 20 Die Seele, welche sündigt, die soll sterben! Der Sohn soll nicht die Missetat des Vaters mittragen, und der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mit- tragen! Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit, und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit! 21 Wenn aber der Gottlose ablässt von allen seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen beob- achtet und tut, was recht und billig ist, so soll er gewiss leben; 22 aller seiner Missetat, die er begangen hat, soll nimmermehr gedacht werden! Er soll leben um seiner Gerechtigkeit willen, die er getan hat! 23 Meinest du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gott- losen, spricht der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinen Wegen bekehre und lebe? 24 Wenn dagegen der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut und nach allen Greueln des Gottlosen handelt, sollte er leben? Nein, sondern es soll aller seiner Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedacht werden; in seiner Übertretung, mit der er sich vergangen, und in seiner Sünde, mit der er sich versündigt hat, soll er sterben! 29 Aber das Haus Israel spricht: Der HERR handelt nicht recht. Sollte ich Unrecht haben? Ihr vom Hause Israel habt unrecht. 30 Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel einen jeglichen nach seinem Wesen, spricht der HERR. Darum so bekehrt euch von aller Übertretung, auf dass ihr nicht fallen müsset um der Missetat willen. 31 Werfet alle eure Übertretungen, mit denen ihr übertreten habt, von euch ab und schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? 32 Denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht Gott, der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben. 1

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Kurze Predigt zum Thema Hesekiel 18.

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  • EinleitungHesekiel 18

    Ich mchte diesen Sonntagmorgen mit einer Bibelstelle aus dem alten Testament beginnen.

    Das Volk Israel ist in der Gefangenschaft in Babylon. Das Volk Israel hatte sich Gottes Geboten widersetztund hat auf die vielen Mnner Gottes nicht gehrt. Der ganze Glanz und die Ehre des Volkes sind gebrochen,weil das Volk ungehorsam war. Jetzt kommt die nchste Generation, und diese gibt den Vtern die Schuldfr ihren Zustand.

    1 Und der Herr Sprach:

    2 Was braucht ihr da fr ein Sprichwort im Lande Israel,welches also lautet: Wenn die Vter saure Traubenessen, so bekommen die Kinder stumpfe Zhne!

    3 So wahr ich lebe, spricht Gott, der HERR, ihr sollt diesesSprichwort hinfort in Israel nicht mehr brauchen!

    4 Seht, alle Seelen sind mein! Wie die Seele des Vaters meinist, also ist auch die Seele des Sohnes mein. Die Seele,welche sndigt, die soll sterben!

    5 Wenn aber ein Mensch gerecht ist und Recht und Gerech-tigkeit bt,

    6 nicht auf den Bergen Opferfleisch isst, seine Augen nicht zuden Gtzen des Hauses Israel erhebt, seines NchstenWeib nicht schndet und nicht zu seinem Weibe gehtwhrend ihrer Unreinigkeit;

    7 niemanden bedrckt, seinem Schuldner das Pfand zurck-gibt, nichts raubt, sondern dem Hungrigen sein Brotgibt und den Nackten kleidet,

    8 nicht auf Wucher leiht, und keinen Wucherzins nimmt, seineHand vom Unrecht fern hlt und jedermann zu seinemRecht kommen lsst,

    9 in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahrtund sie gewissenhaft befolgt: ein solcher ist gerecht, ersoll gewiss leben, spricht Gott, der HERR.

    10-13 Wenn nun dieser einen gewaltttigen Sohn zeugt.. dar-um soll er sicherlich sterben; sein Blut sei auf ihm!

    14-18 Und wenn dieser Sohn auch... er soll gewiss leben.

    19 Ihr aber sprechet: Warum soll der Sohn des Vaters Missetatnicht mittragen? Weil der Sohn getan hat, was rechtund billig ist; er hat meine Satzungen beobachtet undbefolgt; er soll sicherlich leben!

    20 Die Seele, welche sndigt, die soll sterben! Der Sohnsoll nicht die Missetat des Vaters mittragen, und

    der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mit-tragen! Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit,und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit!

    21 Wenn aber der Gottlose ablsst von allen seinen Snden,die er begangen hat, und alle meine Satzungen beob-achtet und tut, was recht und billig ist, so soll er gewissleben;

    22 aller seiner Missetat, die er begangen hat, soll nimmermehrgedacht werden! Er soll leben um seiner Gerechtigkeitwillen, die er getan hat!

    23 Meinest du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gott-losen, spricht der HERR, und nicht vielmehr daran,dass er sich von seinen Wegen bekehre und lebe?

    24 Wenn dagegen der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeitabwendet und Unrecht tut und nach allen Greueln desGottlosen handelt, sollte er leben? Nein, sondern es sollaller seiner Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedachtwerden; in seiner bertretung, mit der er sich vergangen,und in seiner Snde, mit der er sich versndigt hat, soller sterben!

    29 Aber das Haus Israel spricht: Der HERR handelt nichtrecht. Sollte ich Unrecht haben? Ihr vom Hause Israelhabt unrecht.

    30 Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel einenjeglichen nach seinem Wesen, spricht der HERR. Darumso bekehrt euch von aller bertretung, auf dass ihr nichtfallen msset um der Missetat willen.

    31 Werfet alle eure bertretungen, mit denen ihr bertretenhabt, von euch ab und schaffet euch ein neues Herzund einen neuen Geist! Denn warum wollt ihr sterben,ihr vom Hause Israel?

    32 Denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden,spricht Gott, der HERR. Darum bekehrt euch, so werdetihr leben.

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  • Wir haben hier eine seltsame Situation. Wir haben hier ein Jdische Sprichwort aus dem Alltag, bei demman einfach mal sagen kann: Mein Vater hat sich die Zhne nicht geputzt und bei mir sind die Zhne faulgeworden.

    Das klingt vielleicht ganz einfach und falsch, aber das ist es nicht. Schlielich ist Israel ja in Gefangenschaft,weil die Vorfahren ungerecht waren. Propheten haben das Volk unermdlich gewarnt und zur Bue aufgefor-dert. Nun sitzt man in der Gefangenschaft und fragt sich: Warum muss ich in Gefangenschaft sein, wennmeine Vorfahren ungehorsam Gott gegenber waren?

    Was also machen sie falsch wenn sie das sagen?

    Und was hat das mit uns, mit mir zu tun?

    Zugegeben, es ist wirklich so, dass sich die Errungenschaften der Eltern auf die Kinder bertragen knnen,wenn z.B. in vorherigen Generationen viele Gter erwirtschaftet wurden, dann knnen die Nachfahren davonprofitieren. Aber darum geht es in diesem Kapitel nicht.

    Das Problem und auch der Fehler bei den Juden war, dass es sich hierbei nicht um menschliche Errungen-schaften handelt, sondern um die Gerechtigkeit eines Menschen vor Gott. Und da ist die Bibel an dieserStelle so deutlich wie sie nur sein kann.

    Bei der Gerechtigkeit vor Gott ist jeder eigenverantwortlich [18:20]; Es kann niemand seine persnlichenFehlentscheidungen auf Vorfahren oder seine Umstnde abwlzen. Die Umstnde hat Gott schon nochim Griff. Wie in [18:3] steht hat Gott alle in seiner Hand, aber wie sieht es mit meinem Herz aus?

    Es ist auch ein Fehler zu sagen: Ein entschlossener Wandel vor Gott ist nichts fr mich. Ich bin haltkeiner aus der Familie XY, in der alle glubig sind. Es hat nichts damit zu tun. Familie, Vergangenheitund Umfeld knnen einen sehr stark prgen. Aber sie drfen nicht als faule Ausrede benutzt werden,um sich vor der Verantwortung des eigenen Lebens zu drcken.

    Ein weiterer Punkt ist auch, der Stolz. Die Vter wollten sich nicht belehren lassen und die Jungenmachen das gleiche. Ehe sie sich eigene Fehler eingestehen

    beschuldigen sie die Alten und (Ihr habt doc die sauren Trauben gegessen) Beschuldigen sie Gott, dass er ungerecht ist

    Und bei aller Gerechtigkeit ist es doch Gottes Absicht ein gutes Verhltnis zu jedem Menschen zuhaben. Wie gut ist es doch zu wissen, dass Gott keine gefallen am Tode des Gottlosem hat.

    In Vers 30 steht schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! . Was heit ein neuesHerz und ein neuer Geist? Gott ruft zu tiefer Vernderung auf. Er ruft uns auf, dass sich das Herzgrundlegend ndert. Nicht lnger soll der Fehler bei allem und allen anderen gesucht werden, sondernein jeder wird herausgefordert sich persnlich Gott zu stellen, denn: Denn ich habe keinen Gefallenam Tode des Sterbenden, spricht Gott, der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben

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