Einsatz von Phosphonaten (phosphorige Säuren) im Gartenbau · Pflanzenschutzdienst Einsatz von...
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Pflanzenschutzdienst
Einsatz von Phosphonaten
(phosphorige Säuren)im Gartenbau
4. Pflanzenschutztag in BonnAktuelles zum Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau
08. November 2011
Jörg KlattLandwirtschaftskammer NRW
Pflanzenschutzdienst
Nevinghoff 40
D – 48147 Münster
Fest: 0251 2376 654
Mobil: 0177 54 78 132
Email: [email protected]örg KlattPflanzenschutzdienst NRW
Pflanzenschutzdienst
Begriffserklärungen:
Phosphorsäure H3PO4 Düngemittelherstellung
Phosphate Salze der Phosphorsäure leichte P-Aufnahme
Phosphoroxid P2O5 Formel, um P-Gehalt anzugeben
Phosphonsäure (Phosphorige Säure) H3PO3
Phosphonate alle Abkömmlinge der Phosphonsäure (Salze, Esther)
Früher:
Phosphite Salze der Phosphonsäure (anorganisch)
Phosphonate nur organische Abkömmlinge, Esther der Phosphonsäure
z.B. Aliette (Al-Salz des Monoethylesters der Phosphonsäure)
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Düngewirkung von Phosphiten / Phosphonaten:
Nicht direkt vorhanden.
Nur indirekt, durch Umwandlung von Bodenbakterien in einem lang
andauernden Prozess.
(Nachweis Danova-Alt, Ralitza, Dissertation Universität Halle-Wittenberg, 2008)
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Bezugsquellen ausgewählter EG - Düngemittel
Basfoliar® Aktiv COMPO www.compo-expert.com
FOLISTAR-Super Jost GmbH www.jost-group.com
Lebosol®-Kalium-Plus Lebosol Dünger GmbH www.lebosol.de
Lebosol®-Magnesium-Plus Lebosol Dünger GmbH www.lebosol.de
PHOS 60® EU proagro GmbH www.proagro-gmbh.de
Phosfik®Biolchim Spezialdünger www.biolchim.de
PhosFung proagro GmbH www.proagro-gmbh.de
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Pflanzenschutzdienst
Nährstoffgehalte ausgewählter EG - Düngemittel
Produkt N - P2O5 - K2O Basis
Basfoliar® Aktiv 3 – 27 – 18 + SpE Kaliumphosphit
FOLISTAR-Super 0 – 37 – 25 + Mn, Zn Kaliumphosphit
Lebosol®-Kalium-Plus 3 – 27 – 18 + SpE Kaliumphosphit
Lebosol®-Magnesium-Plus 9 – 26 – 0 + 7 MgO + SpE Magnesiumphosphit
PHOS 60® EU 10 – 43 – 5 + SpE Ammoniumphosphit
Phosfik® 3 – 27 – 18 + SpE Kaliumphosphit
PhosFung 3 – 27 – 18 Kaliumphosphit
Pflanzenstärkungsmittel
Frutogard 17 % P2O5 + Alginate…
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Einsatzgebiet: Zierpflanzenbau
Wirkungsbereich: Fungizid, vollsystemisch, log Pow -2,1; pKa 4,7Schaderreger: Phytophthora-Arten (Phytophthora species)
Kulturen/Objekte: Zierpflanzen
Anwendungsbereich: Gewächshaus
Anwendungshäufigkeit: in dieser Anwendung max. 6
für die Kultur bzw. je Jahr max. 6
im Abstand: von: 15 bis: 30 Tag(e)
Anwendungszeitpunkt: bei Infektionsgefahr
Aufwandmenge: Kulturen und Topfpflanzen (ab Gefäßgröße 9-12 cm): 1 kg
Stecklinge, Jungpflanzen und Topfpflanzen mit schwach durchwurzeltem
Ballen: 0,5 kg
Wasseraufwand: Kulturen und Topfpflanzen (ab Gefäßgröße 9-12 cm): 200 l/100 m2
Stecklinge, Jungpflanzen und Topfpflanzen mit schwach durchwurzeltem
Ballen: 200 l/100 m2
Anwendungstechnik: gießen
Aliette WG WS: Fosetyl als Aluminiumsalz746 g/kg 800 g/kg
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Einsatzgebiet: ZierpflanzenbauWirkungsbereich: Fungizid
Schaderreger: Phytophthora-Arten (Phytophthora species), Pythium spp. bei Jungpflanzen
Kulturen/Objekte: Ziergehölze
Anwendungsbereich: Gewächshaus
Anwendungshäufigkeit: in dieser Anwendung max. 3für die Kultur bzw. je Jahr max. 3im Abstand: von: 30 bis: 30 Tag(e)
Anwendungszeitpunkt: bei Infektionsgefahrunmittelbar nach dem Topfen oder Pflanzen
Aufwandmenge: 75 kg/ha JP: 3 g/m²
Wasseraufwand: keine
Anwendungstechnik: gießen
Sonstige Erläuterungen: Hinweis zum Mittelaufwand: 100 ml einer 0,075 %igen Lösung pro l Kultursubstrat (max. 75 kg/ha)
Fenomenal WS: Fenamidone + Fosetyl als Aluminiumsalz60 g/kg 560 g/kg 600 g/kg
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Einsatzgebiet: Zierpflanzenbau
Wirkungsbereich: Fungizid
Schaderreger: Falsche Mehltaupilze (Peronosporaceae)
Kulturen/Objekte: Zierpflanzen
Anwendungsbereich: Gewächshaus
Anwendungshäufigkeit: in dieser Anwendung max. 4
für die Kultur bzw. je Jahr max. 4
im Abstand: von: 5 bis: 10 Tag(e)
Anwendungszeitpunkt: bei Infektionsgefahr
Aufwandmenge: Pflanzengröße bis 50 cm: 2,5 l/ha
Wasseraufwand: keine
Anwendungstechnik: spritzen
Previcur Energy WS: Propamocarb + Fosetyl530 g/kg 310 g/kg
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Sonstige PSM Wirkstoffe Zulassung / Nutzung
Verita Fenamidone + Fosetyl als Aluminiumsalz Weinreben
Profiler Fluopicolide + Fosetyl als Aluminiumsalz Weinreben
Beistoffe
Dinatriumphosphit
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Produkt Anwendungshinweise der Hersteller für Zierpflanzen
Basfoliar® Aktiv Alle 14 Tage 0,2 – 0,3 % während der Vegetation.
FOLISTAR-Super Keine Angaben.
Lebosol®-Kalium-Plus Mehrere Anwendungen mit 0,2 – 0,3 % bei Bedarf.
Lebosol®-Magnesium-Plus Mehrere Anwendungen mit 0,2 – 0,3 % bei Bedarf.
PHOS 60® EU 0,125 %
Phosfik® Jungpflanzen/Stecklinge: 2 x im Abstand von 10-14
Tagen 0,25 % mit 2 L/m² gießen.
Nach dem Topfen: 4-5 Gießanwendungen im Abstand
von 10-14 Tagen mit 0,25 - 0,5 % mit 2 L/m².
PhosFung Zierpflanzenbau keine Angaben. Gemüsebau 3 l/ha
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Preise ausgewählter EG - Düngemittel
Produkt Gesamtpreis netto je 10Liter
Basfoliar® Aktiv 70,95 €
FOLISTAR-Super 141,50 €
Lebosol®-Kalium-Plus 62,10 €
Lebosol®-Magnesium-Plus -
PHOS 60® EU 86,60 €
Phosfik® 99,30 €
PhosFung 78,10 €
Nach Angaben des Handels, Stand 20. 11. 2011
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Vorteile aus der Sicht des Pflanzenschutzes
Zwei Mechanismen sind gleichzeitig an der Begrenzung von
Pilzkrankheiten beteiligt sind.
1. Direkte Einwirkung auf die Schadpilze
2. Förderung pflanzeneigener Abwehrmöglichkeiten, insbesondere die
Bildung von Phytoalexinen. Weiterhin Lignifizierung,
Zellwandverdickung, Bildung von Enzymen.
Die pflanzenstärkende Eigenschaft ist von größerer Bedeutung als die
direkte Einwirkung.
Mobilität in beide Richtungen.
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-Angriffsorte der Produkte im pilzlichen Stoffwechsel nicht bekannt (FRAC).
-Die Resistenzgefahr wird als gering eingestuft.
-Wirkungsschwerpunkt bei Schadpilzen aus der Gruppe der Oomyceten (Pythium, Phytophthora, Falscher Mehltau), jedoch in verschiedenen Kulturen auch gegen andere Krankheiten erfolgreicher Einsatz, z.B. Fusarium oxysporum, Cladosporium, Rhizoctonia, Colletotrichum, Bakterien.
-Aktueller Trend in der Praxis:Vorbeugung mit Kaliumphosphit bei Calibrachoa gegen Thielaviopsis -Wurzel- und Stängelhalsfäule.
-Weitere positive Effekte, wie z.B. schnellere Wurzelbildung, wurden in der Praxis beobachtet.
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Nachteile
Schlechte Aufnahme durch ältere Blätter
Bei Phosphor-Unterernährung kann die Zufuhr von
Phosphiten eine Verstärkung der Mangelsymptome bewirken.
(Nachweis Danova-Alt, Ralitza, Dissertation Universität Halle-Wittenberg, 2008)
Pflanzenschutzdienst
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Kontrolle n.inf. Kontrolle inf. Fonganil Gold Phos 60
VB: 04.07.2011 Boniturtermin: 23.08.2007
Bonitur abgestorbener Pflanzen
1 x Fonganil Gold (0,013%) 2 x Phos 60 (0,125%, 3 WO) n.inf. = nicht infiziert inf. = infiziert
Anzahl Pflanzen
(n=40)
Versuch Rainer Wilke, PSD NRW
Viola
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0
2
4
6
8
10
12
14
Kontrolle n.inf. Kontrolle inf. Fonganil Gold Phos 60
Reihe1
Boniturtermin: 23.08.2007
Bonitur der FrischgewichteDurchschnittliches Gewicht in g
1 x Fonganil Gold (0,013%) 2 x Phos 60 (0,125%, 3 WO) n.inf. = nicht infiziert inf. = infiziert
Versuch Rainer Wilke, PSD NRW
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Anteil erkrankter Knospen
nach 21 Wochen Kühlhaus (28.02.2005)
0
10
20
30
40
50
60
70
Kontro
lle
Systh
ane
20 E
WR
anm
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alvin
Eupar
en M
WG
VGLM
Basfo
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Col
lis
Flint
Switch
Tricho
san
Teldo
rSig
num
Can
tus
%
X
X
X
X
XX
GD 5 %, Tukey = 35,2, mit X gekennzeichnete Mittelwerte unterscheiden sich signifikant von denen der Kontrolle
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Wachstum von Cladosporium scarbellum auf PDA Nährboden unter
Zusatz verschiedener Fungizide
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
Kontro
lle
Taspa
Signu
mFeno
men
alPre
vicu
r
Flint
Forum
Acrob
at P
lus
WG
Phosf
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GD
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tec
Score
Mal
vin
Shirla
n
in c
m
10.01.2011
17.01.2011
21.01.2011
Versuch: Jens Wienberg
PSA der LWK Niedersachsen
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Einbringung inokulierter Pflanzen (2 je 13 Pflanzen) am 27.06.
Quelle: Diplomarbeit Lars Bublitz, FH Osnabrück, 2006
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3 Liter je m² mit 0,1 % und anschließendem Sonnenschein
Quelle: Rainer Wilke
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Phos60-Unverträglichkeit
Quelle: Rainer Wilke
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Schäden nach Behandlungen mit Phosphit ?
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