Einstellung der Bevölkerung gegenüber Industrie · Skandal/ Betrug Kinderarbeit Fabriken Klassen-...

1

Einstellung der Bevölkerung

gegenüber Industrie

Eine Umfrage im Auftrag der IHK Köln im Rahmen der Industrieakzeptanz-Offensive - Kurzfassung

www.industrie-koeln.de

Durchgeführt von SKOPOS – Institut für Markt- und Kommunikationsforschung GmbH Co. KG, Hürth

Ansprechpartnerin der IHK Köln:

Claudia Betzing, Tel. 0221 1640-420, E-Mail: [email protected]

http://www.industrie-koeln.de/



IHK Köln – Einstellung der Bevölkerung gegenüber Industrie

2

1. Management Summary

2. Studiensteckbrief

Agenda

3. Assoziationen zu Industrie

4. Image von und Einstellung gegenüber Industrie


3 Management Summary

Assoziationen zu Industrie

Spontan keine konkreten Bilder / Assoziationen zu Industrie, erst bei näherem Nachdenken Bezug zu

Industrialisierung, Schornsteinen, dann Nennung sehr großer Unternehmen.

Wahrnehmung von Industrie als „geduldetes Übel“.

Vor allem Assoziation positiver Aspekte wie Arbeits- und Ausbildungsplätze, Fortschritt usw., negative

Punkte werden deutlich weniger genannt.

Lärm, Gestank und Umweltverschmutzung als größte Störfaktoren.

Bayer als häufigst genanntes Industrieunternehmen (27%), gefolgt von Ford (17%). Im Vergleich zur

Umfrage der IHK Nord-Westfalen damit deutlich höhere Einzelnennungen (ThyssenKrupp mit 6% als

höchster Wert).

Image von und Einstellung gegenüber Industrie

Image der Industrie in der Region Köln (Mittelwert 2,8) auf mittlerem Niveau und vergleichbar mit

Nord-Westfalen.

Signifikant positivere Werte für Männer, Ältere, Berufstätige, im Oberbergischen und Rheinisch-

Bergischen-Kreis sowie bei Personen, die in der Industrie arbeiten oder gearbeitet haben.

Mehrheit sieht hohe Bedeutung der Industrie und stimmen für weitere Ansiedlungsmöglichkeiten –

allerdings nicht in der eigenen Nachbarschaft.

Kommunikation als wichtigstes Handlungsfeld für die Industrie: stärkere Einbindung von Anwohnern

und Mitarbeitern (Partizipation), Transparenz und Fairness von zentraler Bedeutung.

Assoziation „Sicherung des Wohlstandes der Region“ mit größter Einflusstärke auf ein positives Image

der Industrie, gefolgt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen.


4



Agenda




5 Studiensteckbrief

Ziele Einstellungen der Bevölkerung gegenüber der Industrie

Status Quo der Region

Ansatzpunkte zur Verbesserung des Images

Methode Teil A: Gruppendiskussionen

Teil B: Telefonische Befragung

Stichproben-

größe

4 Gruppendiskussionen (Aufschlüsselung nach Alter und Bildung)

1505 Telefoninterviews

n=300 Fälle je Teilregion (Stadt Köln, Stadt Leverkusen, Oberbergischer

Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis)

n=500 Fälle in den drei Teilzielgruppen:

junge Erwachsene (16-20 Jahre)

Berufstätige (30-50 Jahre)

Rentner/Pensionäre (ab 65 Jahre)

Feldzeit Gruppendiskussionen am 23. und 28.04.2015

Telefoninterviews zwischen 04. bis 25.05.2015

Zielgruppe Bevölkerung der Region Köln


6



Agenda




7 Vielfältiges Verständnis von Industrie

Zunächst große Leere in den Köpfen. Der Gedankengang setzt sich dann,

ausgehend von der Historie, über Schornsteine zur Automobilproduktion fort.

Historie

?

Industrialisierung

„Industrien“

Medien-, Film-,Textil-,

Fleischindustrie

Schornsteine

Automobil & Chemie

Industrie?

Mittelstand

Früher & Heu

te


8

Fließband

Betriebsamkeit

Herstellung

Weiterverarbeitung

Ausbreitung Vervielfältigung

Automatisierung

Effizienz

Positive und negative Assoziationen mit der Industrie

Industrie hat zwei Seiten. Die negativen Aspekte werden zu Gunsten der

positiven in Kauf genommen: Geduldetes Übel.

Notwendigkeit

Arbeitsplätze

Ausbildungs-

plätze

Forschung

Innovation

Wandel

Entwicklung

Autoindustrie

Logistik

Import/ Export

Große Konzerne/

Marken

Geld

Infrastruktur

Wachstum

Gewinne

Leben

Skandal/

Betrug Kinderarbeit

Fabriken

Klassen-

gesellschaft

Abwasser

Gerüche Abgase

Schmutz

Lärm

Tiere

Verkehr Landschafts-

verschandelung

Aggregierte Ergebnisse des Brainstormings der vier Gruppendiskussionen.

Deutschland

Ruhr-

gebiet

Ballungs-

zentren

Deutsche

Ingenieurskunst


9 Assoziationen mit Industrie

1,7

1,8

2,1

2,1

2,4

2,5

2,6

2,8

3,2

3,3

3,3

59%

50%

34%

34%

26%

22%

22%

18%

11%

10%

13%

28%

33%

38%

37%

34%

33%

31%

25%

19%

19%

19%

9%

11%

21%

18%

25%

29%

30%

35%

34%

36%

30%

2%

4%

4%

6%

9%

10%

10%

12%

17%

16%

15%

1%

1%

2%

3%

4%

3%

5%

5%

8%

9%

12%

2%

1%

1%

2%

3%

4%

4%

5%

11%

10%

11%

1 stimme voll und ganz zu 2 3 4 5 6 stimme überhaupt nicht zuMW

F10: Im Folgenden lese ich Ihnen weitere Aussagen vor, bei denen Sie mir bitte sagen, inwieweit Sie zustimmen oder nicht. Dabei bedeutet die 1 wieder „Stimme voll

und ganz zu“ und die 6 „Stimme überhaupt nicht zu“. Mit den Werten dazwischen können Sie Ihre Meinung wieder abstufen.

Basis: alle Befragten=1.441

Arbeitsplätze

Ausbildungsplätze

Fortschritt

Sicherung des Wohlstandes der Region

Produkte aus meinem Alltag

Verbesserung der Infrastruktur

Hohes Verkehrsaufkommen

Umweltprobleme

Lärmbelästigung

Verschandelung der Landschaft

Unangenehme Gerüche

Industrie wird am stärksten mit Arbeitsplätzen assoziiert. Insgesamt

schwächere Assoziationen mit negativ belasteten Begriffen.

Mit dem Begriff „Industrie“

verbinde ich…


10 Positives und Störfaktoren der Industrie

Das Schaffen von Arbeitsplätzen beeinflusst das positive Image der Industrie

maßgeblich, negativ wirken sich vorwiegend Umweltaspekte und Lärm aus.

53%

7%

7%

7%

6%

4%

3%

3%

3%

26%

Schaffen von

Arbeitsplätzen

Region wird attraktiver

Lokale Nähe

Belebung der Wirtschaft

Engagement

sozialer/ökologischer

Bereich

Schaffen von

Ausbildungsplätzen

Steuereinnahmen

Guter Verdienst

Herstellung von

Alltagsprodukten für

Jedermann

Weiß nicht

F7: Was konkret finden Sie positiv an Industrieunternehmen in Ihrer näheren Umgebung?

F8: Was konkret stört Sie persönlich an Industrieunternehmen in Ihrer näheren Umgebung?

Basis: Befragte mit eher gutem Bild der Industrie (F5 mindestens „3“) n=1122; Befragte mit eher schlechtem Bild der Industrie (F5 bestenfalls „4)“ n=255

81,5% finden, die Industrie hätte eher ein gutes Image

und nennen folgende positive Aspekte:

18%

15%

10%

9%

7%

6%

5%

5%

4%

4%

4%

4%

34%

Lärm

Gestank, Emmisionen

Umweltverschmutzung allgemein

Verkehrsaufkommen

Dreck

Sicherheitsgefahr (z.B. Brand)

Verantwortungsloses Handeln

Hässliche Gebäude

Zertstörung der Landschaften

Geringer Lohn/Arbeitsbedingungen

Weggang der Industrie

Zu wenig Kontrolle

Weiß nicht

18,5% finden, die Industrie hätte eher ein

schlechtes Image und bemängeln:


11 Genannte Unternehmen und Industriezweige

Dominanz von Bayer und Ford, ein großer Teil kann aber auch gar keine

konkreten Unternehmen oder nur Industriezweige nennen.

27%

17%

8%

7%

4%

3%

3%

2%

2%

2%

2%

2%

1%

1%

1%

1%

1%

1%

1%

1%

1%

1%

22%

Bayer

Ford

RWE

Shell

Lanxess

Zander

Krüger

Deutz

Evonik

BPW

RheinBraun

LyondellBasell

Evonik Degussa

Knapsack

Gira

Alfred-Schütte-Werk

Kind & Co.

Henkel

Rheinenergie

Federal Mogul

Toyota

Mazda

weiß nicht

27%

22%

19%

17%

10%

10%

10%

4%

3%

Pharmaindustrie

Automobilindustrie

Energieindustrie

Chemieindustrie

Komsumgüter-/

Leichtindustrie

Metallverarbeitung

Abweichende

Branchen

Maschinenbau

Elektroindustrie

Konkrete Unternehmen Alle Nennungen nach Industriezweigen geordnet

F9: Welche Industrieunternehmen sind Ihnen in Ihrer Region bekannt?



12 Genannte Unternehmen und Industriezweige

Leverkusener nennen Bayer, die Kölner eher Ford. Im Oberbergischen BPW

am häufigsten genannt, RWE und Shell im Rhein-Erft-Kreis.

35%

30%

10%

5%

4%

Ford

Bayer

Shell

Deutz

RWE

Stadt Köln

F9: Welche Industrieunternehmen sind Ihnen in Ihrer Region bekannt? (jeweils nur Darstellung der Top5-Nennungen)

Basis: Köln n=299; Leverkusen n=322; Oberbergischer Kreis n=313; Rhein-Erft-Kreis n=292; Rheinisch-Bergischer-Kreis n=279

57%

17%

14%

6%

3%

Bayer

Ford

Lanxess

Shell

RWE

Stadt Leverkusen

9%

9%

7%

4%

4%

BPW

Bayer

Ford

Gira

RWE

Oberbergischer Kreis

28%

14%

11%

9%

8%

RWE

Shell

Bayer

Ford

RheinBraun

Rhein-Erft-Kreis

24%

15%

15%

14%

5%

Bayer

Zander

Krüger

Ford

Shell

Rheinisch-Bergischer Kreis


13



Agenda




14 Gesamtimage Industrie

2,8

2,7

Gesamt Köln

Gesamt Nord Westfalen

7%

8%

36%

37%

38%

37%

11%

12%

5%

3%

2%

1%

1 sehr gutes Image 2 3 4 5 6 sehr schlechtes Image

MW

F5: Zunächst einmal ganz allgemein: Wie würden Sie das Image der Industrieunternehmen in Ihrer Region beurteilen? Bitte antworten Sie auf einer Skala von 1 bis

6, wobei die 1 bedeutet „hat ein sehr gutes Image“ und die 6 bedeutet „hat ein sehr schlechtes Image“. Mit den Werten dazwischen können Sie Ihre Meinung

abstufen.

Basis: alle Befragten Region Köln n=1505; alle Befragten Region NW n=1500;

Gesamtimage der Regionen Köln und Nord Westfalen auf ähnlichem Niveau.

Achtung:

Daten sind nur

näherungsweise

vergleichbar, da

unterschiedliche

Altersgruppen in

den Regionen

befragt wurden.

NW:

18-60+ Jahre

Köln:

16-20, 30-50

und 65+ Jahre


15 Gesamtimage Industrie

2,8 8%

2,7 6%

2,8 10%

2,9 4%

2,7 6%

2,7 12%

Gesamt

männlich

weiblich

16-20 Jahre

30-50 Jahre

65+ Jahre

7%

8%

7%

6%

6%

10%

36%

41%

30%

31%

43%

34%

38%

35%

42%

44%

34%

37%

11%

9%

14%

9%

10%

15%

5%

5%

5%

8%

5%

3%

2%

3%

1%

3%

2%

1%

1 sehr gutes Image 2 3 4 5 6 sehr schlechtes Image MW

nicht zu

beurteilen



abstufen.

Basis: alle Befragten=1.505; männlich n=787; weiblich n=718; 16-20 Jahre n=504; 30-50 Jahre n=503; 65+ Jahre n=498

Männer beurteilen das Image positiver als Frauen. Jüngere sind kritischer.

Signifikante Gruppenunterschiede


16

2,8 8%

2,6 8%

2,6 7%

2,8 9%

2,8 11%

3,0 4%

Gesamtimage Industrie

7%

7%

6%

9%

8%

7%

36%

44%

43%

34%

30%

29%

38%

34%

39%

37%

42%

41%

11%

10%

8%

14%

12%

13%

5%

4%

4%

5%

5%

8%

2%

1%

1%

2%

3%

3%

1 sehr gutes Image 2 3 4 5 6 sehr schlechtes Image MW



abstufen.

Basis: alle Befragten=1.505; Stadt Köln n=263, Stadt Leverkusen n=292; Oberbergischer Kreis n=286;

Rhein-Erft-Kreis n=277; Rheinisch Bergischer Kreis n=259

Im Oberbergischen und Reinischen-Bergischen-Kreis hat Industrie das ver-

gleichsweise beste Image, im Rhein-Erft-Kreis insgesamt das schlechteste.

Signifikante Gruppenunterschiede

nicht zu

beurteilen


17 Einstellung zur Industrie

2,3

2,3

2,4

32%

33%

25%

28%

28%

31%

25%

22%

27%

8%

8%

9%

4%

6%

3%

4%

4%

5%

1:voll und ganz zu 2 3 4 5 6: überhaupt nicht zu MW

Die Bevölkerung möchte Industrieunternehmen der Region stärken, 17%

stehen regionaler Industrie aber kritisch gegenüber, 8% Totalverweigerer.

F6: Ich lese Ihnen nun Aussagen vor, denen Sie zustimmen oder die Sie ablehnen können. Bitte sagen Sie mir, wie sehr Sie der jeweiligen Aussage zustimmen.

Dabei bedeutet 1 „stimme voll und ganz zu“ und 6 „stimme überhaupt nicht zu“. Mit den Werten dazwischen können Sie Ihre Meinung abstufen.


Ich bin der Meinung, wir sollten die

Industrieunternehmen in unserer

Region stärken und weitere

Ansiedlungsmöglichkeiten schaffen.

Industrie ist für mich persönlich von

hoher Bedeutung.

Industrieunternehmen in meiner

direkten Umgebung stehe ich positiv

gegenüber.

Stimme…


18 Industrie in der Nähe: Not In My Backyard

Die Wichtigkeit der Industrie ist der Bevölkerung bewusst – die Akzeptanz,

diese in der eigenen Nachbarschaft zu ertragen, ist allerdings gering.

„Ja, aber so ohne

Industrie, das ist halt

nicht vorzustellen…“ (16-20)

„Solang es nicht vor der eigenen

Haustür ist…“ (30-50, höhere Bildung)

„Schön ist anders, es muss irgendwo

sein, klar, aber ich bin weggezogen.“ (30-50, höhere Bildung)

„Die Wohnungen sind ja nichts

mehr wert in der Nähe der

Industrie. (65+)

„Klar, ohne Industrie

geht gar nicht.“ (30-50 höhere Bildung)

„Ohne Industrie geht eigentlich

kaum noch was, würde ich sagen.

Also ganz, ganz wenig.“ (65+)


19 Einflussfaktoren auf das Gesamtimage

Niedrig Einflussstärke auf die Imagebeurteilung stark

Wohlstandssicherung wirkt sich am positivsten auf das Gesamtimage aus,

negative Aspekte haben geringeren Einfluss als die positiven.

Hohes

Verkehrsaufkommen

Lärmbelästigung

Umweltprobleme

Verschandelung der

Landschaft

Unangenehme

Gerüche

Produkte aus

meinem Alltag

Verbesserung der

Infrastruktur

Ausbildungsplätze

Arbeitsplätze

Fortschritt Sicherung des

Wohlstandes

der Region

Analyse der Korrelation zwischen Beurteilung des Gesamtimages sowie den einzelnen Assoziationen


20

„… umweltverträglich

produziert werden.“ (65+)

„… viel mehr für die

Umwelt getan werden.“ (30-50, Real-/Hauptschule)

Über alle Altersgruppen hinweg finden sich ähnliche Ansatzpunkte zur

Verbesserung des Images.

„… die ganzen Skandale

und Tricksereien weg.“ (30-50, hohe Bildung)

„… die Produktion in

Deutschland bleiben,

damit die Arbeitsplätze

bleiben.“ (30-50, höhere Bildung)

„… die Industrie Verständnis für die Bewohner

zeigen, für Anwohner Informationen oder Tag

der offenen Tür veranstalten.“ (65+)

„… alle Auszubildenden nach der

Ausbildung einen Vertrag angeboten

bekommen.“ (65+)

„…und die Profitgier der

Vorstände müsste

aufhören.“

(30-50, niedrigere Bildung)

„… möchte ich gern mehr eingebunden werden.

Die Entscheidungen ein bisschen beeinflussen.“ (30-50, hohe Bildung)

Ansatzpunkte zur Verbesserung des Images

Damit sich meine Einstellung

gegenüber der Industrie zum

Positiven wandelt, müsste…

„Der Firmenchef soll einem

zuhören und dass Ideen von

Arbeitern angenommen werden,

die keinen hohen Rang haben.“

(16-20)

SKOPOS

Institut für Markt- und

Kommunikationsforschung GmbH & Co. KG

Hans- Böckler-Straße 163

50354 Hürth

Phone: +49 (0) 2233 9988-0

Fax: +49 (0) 2233 9988-111

[email protected]

www.skopos.de

Follow us on

Einstellung der Bevölkerung gegenüber Industrie · Skandal/ Betrug Kinderarbeit Fabriken Klassen-...

Documents

Transcript of Einstellung der Bevölkerung gegenüber Industrie · Skandal/ Betrug Kinderarbeit Fabriken Klassen-...