Einstieg Magazin 4 2012

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Special: Ab(i) ins Ausland So bestehst du TOEFL und IELTS Politik studieren Von Marx bis Merkel Studi-Job Haarmodel Sie hat die Haare schön IT & Informatik Den Algorithmus im Blut magazin für ausbildung und studium Sängerin Stefanie Heinzmann im Interview „Hört nicht so viel auf andere!” Foto: Anke Tillmann No 4-2012 · 17. Jahrgang · € 3,50 www.einstieg.com

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Magazin für Ausbildung und Studium

Transcript of Einstieg Magazin 4 2012

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Special: Ab(i) ins Ausland

So bestehst du TOEFL und IELTS

Politik studieren

Von Marx bis Merkel

Studi-Job Haarmodel

Sie hat die Haare schön

IT & Informatik

Den Algorithmus im Blut

magazin für ausbildung und studium

Sängerin

Stefanie Heinzmann

im Interview

„Hört nicht

so viel auf

andere!”

Foto: Anke Tillmann

No 4-2012 · 17. Jahrgang · € 3,50www.einstieg.com

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Daniel W., 22 Jahre, Azubi und Australien-Fan

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 3

Liebe Leserinnen und Leser,

über viele Stars ist immer wieder zu le-sen, sie seien „trotz ihres Erfolgs auf dem Boden geblieben“. Wir haben kei-ne Ahnung, bei welchem Promi das auch stimmt – außer im Fall von Sängerin Ste-fanie Heinzmann. Beim Interviewtermin mit Einstieg präsentierte sich die 22-Jäh-rige so sympathisch und unkompliziert, dass Redakteur Stefan Moskopp und Fo-tografin Anke Tillmann in der Redaktion noch tagelang begeistert von dem Tref-fen erzählten. Das Interview mit Stefanie Heinzmann findet ihr auf Seite 38.

Schön einfachSeid ihr schon mal beim Kauf einer Fahr-karte an der Bedienung des Ticket-Auto-maten gescheitert? Oder habt Stunden damit verbracht, bei einem Sat-Receiver die Reihenfolge der Sender einzustellen? Ja? Dann haben sich die Entwickler der Geräte wahrscheinlich nicht sehr viele Gedanken um deren Nutzerfreundlich-keit gemacht. Wie es besser geht, lernen Studenten im Studiengang „Interface- Design“ (Seite 20).

Not the yellow from the eggWer ein Auslandssemester in England oder in den USA einlegen oder sich dort um einen Job bewerben möchte, kommt kaum daran vorbei, sich seine Englisch-kenntnisse mit einem Sprachtest zertifi-zieren zu lassen. Unsere Mitarbeiterin Es-ther Donkor hat an einem teilgenommen. Ihre Reportage lest ihr ab Seite 48.

Den Staat verstehenNächstes Jahr wird ein neuer Bundes-tag gewählt, und der Wahlkampf nimmt schon heute Fahrt auf. Spannende Zeiten für Politikwissenschaftler, denn sie analy-sieren und interpretieren politische Pro-zesse. Auf Seite 30 stellen wir das Politik-Studium vor.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht euch das Einstieg Team.

Editorial

Im November wieder auf Tour, aber vorher noch im Interview mit dem Einstieg Magazin: Sängerin Stefanie Heinzmann

Willst du auch aufs Einstieg Cover? Dann maile die Antworten auf die folgenden Fragen und zwei Fotos an [email protected]. Gib uns bitte auch deine Telefonnummer, damit wir dich im Fall der Fälle erreichen können. Die Redaktion entscheidet, ob du für eine der nächsten Ausgaben zum Covershooting eingeladen wirst.

Wie heißt du? Auf welche Schule gehst du?Wo wohnst du? Was ist dein Traumberuf?Wie alt bist du?

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Daniel W., 22 Jahre, Azubi und Australien-Fan

Übernahme in Vollzeit

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4 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Inhalt alles hier drin

06 Wir fragen, ihr antwortet

08 Wer hat das beste Abi-Motto?

10 News

Titelthema: IT & Informatik

12 Nicht nur für Nerds geeignet Das Informatikstudium

16 Die Bindestrich-Fächer Informatik plus X

18 „Wie ein Backrezept“ Informatik-Prof Heinrich Müller erklärt den Algorithmus

19 Ausbildungsberufe mit Informatik

20 Liebhaber der Schlichtheit Studiengang Interface-Design

Ausbildung und Studium

24 Sie hat die Haare schön Haarmodel Franziska im Einsatz

25 „Gute Basis fürs Berufsleben“ Simon Gosejohann über Ausbildungen im Handwerk

26 Ausbildung News

28 Infografik: Was Deutschland studiert 30 Berufsziel Bundeskanzler? Politik studieren

32 Neue Studiengänge

34 Umweltbewusstsein ist Kopfsache Beruf Umweltpsychologe

36 Studium News

38 „Mathe hat mir Spaß gemacht“ Stefanie Heinzmann im Interview

40 Zocken als Beruf Johannes Roth ist Spieleentwickler

42 „Mein Vorbild ist Tom Buhrow“ J.P. Burgard hat Journalisten inter- viewt

Special: Ab(i) ins Ausland

44 Und tschüss – Wege ins Ausland

46 Voll elitär Zu Besuch an der Harvard University

48 Dein Ticket für die Welt IELTS & TOEFL – Erfahrungsbericht

51 Sprachreise: Ami auf Malta

52 Frequent-Traveller-Programm Bi- und trinationale Studiengänge

55 Auslands-Checkliste

Arbeitswelt

56 „Ich war naiv“ Regisseur Tom Tykwer über seine gescheiterten Bewerbungen

Service

58 Deutschlands Studentenstädte Neue Serie, Teil 1: Hamburg

60 Zu viel Angebot Warum fällt uns die Entscheidung für ein Studienfach so schwer?

62 Anzeigenquiz

63 Impressum, Ausblick

24

12

34Sprich uns an!Du hast Fragen zu einem Artikel aus dem Einstieg Magazin? Oder du möchtest Lob oder Kritik zur aktuel-len Ausgabe loswerden? Wir freuen uns über dein Feedback!

[email protected]/berufswahlwww.twitter.com/berufswahl

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 5

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Auf unseren Einstieg Messen informieren sich jedes Jahr zehntausende Schülerinnen und Schüler über ihre Möglichkeiten nach dem Abitur. Wir haben einige von ihnen nach ihren Zukunftswünschen gefragt.

„Ein Auslandsjahr istZeitverschwendung”

Tiago, 18, wird vielleicht der nächste Marcel Reif: „Ich habe vor allem zwei Ideen für meine Zukunft: Eventmanage-ment und Sportjournalismus. Eine Berufs-beraterin hat mir eher zum Sportjourna-lismus geraten, daher werde ich mich erst mal in diese Richtung weiter informieren. Meine Leidenschaft ist der Fußball, und manchmal imitiere ich bekannte Fußball-kommentatoren – meine Freunde finden das bisher ganz witzig.“

Wir fragen... ihr antwortet

6 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 7

Julia, 24, hat die Nase voll vom Hotel: „Ich bin gelernte Hotelfachfrau, aber jetzt möchte ich studieren. Im Hotel zu arbeiten, ist verdammt hart: Man hat Schichtdienst, verdient nichts, macht sich nur krumm. Ein Job mit Sprachen würde mir mehr Spaß machen, denn ich spreche Englisch, Schwe-disch und Russisch und lerne gerade Türkisch. Hoffentlich gibt mir jemand die Chance zu zeigen, dass ich besser bin als mein Abi-Schnitt von vor fünf Jahren.“

Alexandra, 19, will zurück in die Schule: „Ich treibe gerne Sport und überlege, Sport auf Lehramt zu studieren – am liebsten an der Deutschen Sporthochschule in Köln.Dass ich eine gute Lehrerin sein könnte, habe ich im Sommer gemerkt, als ich als Betreuerin bei einer Jugendreise mitgefahren bin. Das hat mir Spaß gemacht, und ich hatte die Schüler ganz gut im Griff.“

Yannick, 18, will keine Zeit verschwenden: „Ich habe keine Lust, nach dem Abi ins Ausland zu gehen. Ich sehe auch kei-nen Sinn darin, ein Jahr in Australien herumzuhampeln. Ich will lieber gleich studieren, am besten etwas Technisches wie Wirtschaftsingenieurwesen. Leider habe ich keine Zeit mehr für ein Praktikum, denn die Abi-Prüfungen stehen an, und da-nach geht es gleich los mit dem Studium.“

Thea, 18, braucht eine große Wohnung: „Ich spiele seit acht Jahren Klavier. Ob ich mir die Aufnahmeprüfung fürs Musikstudium zutraue, weiß ich aber noch nicht, denn jetzt vor dem Abi komme ich kaum zum Üben. Außerdem müsste ich eine Wohnung finden, in der ich einen Flügel aufstellen kann. Ich habe gehört, dass manche Klavierstudenten sogar unter ihrem Flügel schlafen, weil sie keinen Platz für ein Bett haben.“

Fotos: Patrick Agis-Garcin, Linda Hammer

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8 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 9

Spezielles Abiturientenprogramm von REWE

A bi in der Tasche – und jetzt? Diese Fra-ge hat sich auch Rebecca Merkelbach gestellt. Und sich für das REWE-Abitu-

rientenprogramm entschieden. „Ein Spruch mei-nes Vaters hat mich überzeugt: Gegessen wird immer“, sagt die Auszubildende. „Einen wirklich sicheren Arbeitsplatz – wo gibt´s den noch?“ Das Programm ist speziell auf die Qualifikationen und Bedürfnisse von Abiturienten zugeschnitten. Ganz ohne Uni-Studium ist der schnelle Aufstieg in eine Führungsposition vorgezeichnet. „Auch das war ein entscheidendes Argument.“

Das REWE-Abiturientenprogramm verbindet die verkürzte Lehre zum/zur Kaufmann/-frau im Einzelhandel mit der Weiterbildung zum/zur Handelsfachwirt/-in und dauert 40 Monate. Ziel ist es, junge Menschen zu Marktmanagern auszu-bilden oder sie perspektivisch zu selbstständigen Partnerkaufleuten weiterzuentwickeln. In diesen Führungspositionen müssen die Nachwuchskräf-te nicht nur Ahnung von Absatz, Verkauf, Inventur, Betriebswirtschaft und Filialverwaltung haben, sondern sich beispielsweise auch mit Arbeitszeit-management, Budgetverwaltung, Mitarbeiterfüh-rung und Marketing auskennen. All das lernen sie in ihren Seminaren. Und natürlich im Markt, wo sie von Anfang an viel Verantwortung übernehmen.

Rebecca hat im August 2011 mit dem Abituri-entenprogramm begonnen. Ihr gefällt beson-ders der intensive Praxisbezug. „Ich habe früher immer gedacht, man stellt Dosen ins Regal und kassiert. Das war’s. Aber die Arbeit ist extrem viel-seitig. Man schaut immer, ob etwas nicht okay ist oder irgendwer Hilfe braucht, hat also viel Kun-denkontakt. Die Tätigkeiten im Markt sind sehr verschieden und man kann sich auch mal kreativ austoben. Das macht schon viel Spaß.“

In ebenso anspruchsvollen wie interessanten Weiterbildungsseminaren werden den Auszubil-denden wesentliche Fähigkeiten zur erfolgrei-chen Führung eines Unternehmens vermittelt. „Obwohl es eine klassische Ausbildung ist, haben wir keine Berufsschule. Dafür drei Tage im Monat Seminare, die REWE für uns organisiert. Anschlie-ßend gibt es noch eine Selbststudiumsphase. Die Seminare sind immer an anderen Orten. Da treffen wir uns dann alle wieder. Natürlich wird abends auch immer etwas gemeinsam unter-nommen.“ Die Abschlussprüfung findet vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) statt. Dass die Auszubildenden der REWE meist überdurch-schnittlich gut abschneiden, liegt an der intensi-ven Vorbereitungszeit im Rahmen von Seminaren, nicht zuletzt aber auch am guten Arbeitsklima.

Und was für Ziele hat Rebecca? „Ich weiß noch nicht. Im Oktober habe ich erst mal Prüfung im Assistentenprogramm, im November und Januar die zur Kauffrau im Einzelhandel. Dann ist der ers-te Teil abgeschlossen. Natürlich möchte ich dann den Handelsfachwirt machen, der sich der Aus-bildung anschließt. Danach habe ich die Option, Marktmanager-Assistentin zu werden und später mit der nötigen Erfahrungen auch Marktmanage-rin. Aber mich reizt ebenso die Möglichkeit, als Bezirksmanagerin die Märkte zu betreuen oder in die Unternehmenszentrale zu wechseln. All diese Wege stehen einem dann offen.“

Heute Abi, morgen Manager

Unter www.rewe.de/ausbildung findet man alle freien Ausbildungsplätze bei REWE, die Kontaktdaten der Ansprechpartner in den Regionen und viele Tipps für eine gelungene Bewerbung. Einfach lossuchen und online bewerben.

Advertorial

Du hast keine Lust auf überfüllte Hörsäle, möchtest aber trotzdemKarriere machen? Kein Problem: REWE bildet Abiturientenin kurzer Zeit zu Führungskräften aus. So wie Rebecca Merkelbach.

Rebecca Merkelbach: „Ich bin sehr froh darüber, das Ausbildungsangebot von REWE angenommen zu haben.“

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Uniform ist in: Laut dem diesjährigen Trendence-Schülerbaro-meter träumt jeder zehnte Schüler der Klassenstufen 8 bis 13 von einem Job bei der Polizei. Auf Platz zwei folgt die Pro-SiebenSat1 Media AG (9,2 Prozent) vor der Bundeswehr (7,4 Prozent), BMW (7,2 Prozent) und H&M (6,5 Prozent). Höchster „Neueinsteiger“ in die Top 100 der beliebtesten Arbeitgeber ist auf Platz 22 der Zoll. Ebenso kletterten Betriebe des Ein-zelhandels wie H&M, Ikea, Hugo Boss oder Douglas auf der Beliebtheitsskala um einige Plätze nach oben, dasselbe gilt für Medienunternehmen wie ZDF, Axel Springer oder Bertelsmann. Befragt nach den beliebtesten Branchen, zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Schülern und Schülerinnen: Während mehr als 40 Prozent der Jungs sich einen Job in der Automobil- oder Luftfahrtindustrie vorstellen können, zieht es die Mädels in den Handel. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede zeigten sich auch bei der Studienwahl. Bei der beliebtesten Fachrich-tung, den Recht-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, sind sich beide noch einig. Doch während es die Jungs darüber hi-naus in die natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten zieht, bevorzugen die weiblichen Befragten ein Medizinstudi-um sowie die Sprach- und Kulturwissenschaften. Für die Stu-die waren 10.000 Schüler nach ihrem Wunscharbeitgeber, ihrer Wunschbranche und ihrem Wunschstudium gefragt worden.

Ich will zur Polizei!

News

10 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Gebrauchsanweisung fürs StudiumWas kostet ein Studium? Muss ich die Regelstudienzeit einhal-ten? Und was ist der Schni-Po-Index? Vor Beginn eines Studi-ums stellen sich viele Fragen – die Suche nach den passenden Antworten erweist sich im Hochschul-Dschungel jedoch oft als ziemlich mühselig. Der Ratgeber "Studieren. Eine Gebrauchs-anweisung" hilft dir dabei, dich im Studienalltag zurechtzufin-den, und bietet viele nützliche Infos. So erfährst du zum Bei-spiel, wo im Hörsaal die besten Plätze zu finden sind, welcher Snack die grauen Zellen am stärksten anregt und, dass es in Sachsen-Anhalts Mensen die günstigsten Schnitzel mit Pommes ( = Schni-Po) gibt. Für diejenigen, die noch überhaupt nicht wis-sen, was sie studieren sollen, gibt es Tipps von Menschen, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben und nun im Berufs-leben stehen. So berichtet etwa der Sportchef der Abendzei-tung München, warum man Journalistik studieren sollte, und ein Professor am Lehrstuhl für Strömungslehre wirbt für das Maschinenbau-Studium. Die persönlichen Erfahrungsberichte geben Unentschlossenen einen realistischen Einblick in einzel-ne Studiengänge. Auch für die Zeit unmittelbar nach dem Stu-dium haben die Autoren eine Gebrauchsanweisung parat, denn

entgegen weit verbreiteten Mythen eröffnet der Bachelor auch Karriereperspektiven ab-seits des Taxischeins! Mit seinem lockeren Schreibstil ist das Buch ein persönlicher und kompakter Begleiter für Campus und WG. Du willst dich selbst überzeugen? Dann ge-winne eins von fünf Exemplaren – bis zum 15. Dezember unter www.einstieg.com/gewinn-spiel.

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 11

Geistiger ZehnkampfMit weniger Arbeitsaufwand zu einer besseren Note, das ist ein echter Schüler- und Studententraum. Der Ratgeber „Best-note. Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren“ hilft dir, ihn zu verwirklichen. Autor und Lerncoach Martin Krengel sagt dem Prüfungsstress den Kampf an: In zehn Schritten geht es um Zeitmanagement- und Konzentrationsmethoden und weite-re Tricks, mit denen du erfolgreich durch die Klausuren kommst. Statt in einem trockenen Lernratgeber findest du dich in einer Art geistigem Fitness-Studio wieder. Nach einem kurzen „Lern-Fitness-Test“ geht es mit der Erstellung eines „Trainingsplans“ zur Bestimmung der Lernstrategie los. Es folgen die Diszipli-nen „Strukturierung“ und „Gehirnakrobatik“ zum Merken von Daten und Fakten sowie „Krafttraining“ für die Wiederholung. Im Kapitel „Wettkampf" schließlich lernst du, was vor und wäh-rend der Prüfung zu tun ist, um das beste Ergebnis zu erzielen. Krengels Anleitung zum Erfolgreichsein ist abwechslungsreich gestaltet und wegen seines lockeren Tons und der vielen Bei-spiele aus dem Erfahrungsschatz des Autors unterhaltsam zu lesen. Auch wenn man von der ein oder anderen Disziplin in diesem geistigen Zehnkampf sicherlich schon mal gehört hat, so kann das Buch durchaus als Informations- und Motivations-lektüre dienen. Wenn auch du deinen Lernerfolg verdoppeln willst, trag dich bis zum 15. Dezember ein unter www.einstieg.com/gewinnspiel, wir verlosen fünf Exemplare.

Agrarstudium - Globale Ausbildung an einer weltoffenen Uni

Sind Sie mehr der Forscher-, Be-rater-, Manager- oder Abenteuer- typ? Mit dem Bachelor Abschluss in Agrarwissenschaften, Agrar- biologie oder dem neu eingerich- teten Bachelor in Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie (Nawa- Ro) steht Ihnen die Welt offen. Mit dem NawaRo-Studiengang rea-giert die Uni auf das Zukunfts-thema Erneuerbare Energien aus Biomasse. Für diese Technologien besteht ein immenser Bedarf an spezialisierten Fachkräften.

Infos zu den Studiengängen und Bewerbungsunterlagen unter:www.agrar.uni-hohenheim.de

Diese Kampagne wird maßgeblich unterstützt von: AGCO, CPS, DeLaval, Horsch Maschinen, John Deere Werke, KWS Saat, Südzucker

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Ausbildung zum/r Mathematisch-technischen Softwareentwickler/in (MATSE) mit Studium »Scientific Programming« an der FH Aachen

www.matse-ausbildung.de

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BachelorStudium

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Praktische Ausbildung

Da kann sich was draus entwickeln

KreativitätTeamworkMathe

Kunde

Kommunikation

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Kunde

Kommunikation LCD.drawInt(light LCD.Kommunikation LCD.drawInt(light LCD.

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Studium

public static void main (String[] aArg) throws Ex- public static void main (String[] aArg) throws Ex-ception{

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Stadtführung mal andersMit den „Stadtverführern“ des Stadtspiele-Verlags kannst du nicht nur Skat, Rommé, Canasta oder Mau-Mau spielen, son-dern gleichzeitig deine neue Uni-Stadt auf spielerische Art und Weise kennen lernen: Vorne auf den Karten sind Fotos von al-lem, was die Stadt an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, auf der Rückseite gibt es die dazu passenden Infos und Geschich-ten. Die touristischen Highlights sind dabei die Asse, Könige und Damen: In der München-Ausgabe beispielsweise sind das Hofbräuhaus und der Marienplatz Asse und das Kriechbaum-haus oder das Brunnenbuberl „Luschen“. Das ergibt nicht nur beim Spielen Sinn, sondern hilft auch bei der Planung – Asse gehören auf jede Sightseeing-Tour, die Luschen kann man sich für später aufheben. Doch die Stadtverführer bieten noch mehr: Auf jeder Karte ist eine Nummer verzeichnet, mit der die Se-henswürdigkeiten Touren zugeordnet werden, für die jedem Spiel kleine Stadtpläne beiliegen. Mit dem Skatspiel ist man ein Wochenende beschäftigt, alle Sehenswürdigkeiten aus dem Rommé abzuklappern, dauert schon ein wenig länger. Neugie-rig geworden? Unter www.einstieg.com/gewinnspiel verlosen

wir bis zum 15. Dezember jeweils zwei Skat- und zwei Rommé-Spiele für München und Düssel-dorf.

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12 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Die Hochschulen platzen aus allen Nähten, doch Informatik hat nicht mal einen Numerus clausus. Dabei sind die Berufsaussichten so gut wie in kaum einer anderen Branche. Viel-leicht braucht’s ja nur etwas Werbung. Wir haben einen Studenten, eine Studienberaterin und einen Professor gebeten, uns von ihrem Fach zu erzählen.

IT & Informatik

„Die Spezies Nerd ist seltener geworden“

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 13

Über die Informatik als Wissenschaft:

Der Prof: „Das Tolle an der Informatik ist, dass sie eine so junge Disziplin ist. Die Ma-thematik hat schon ein paar tausend Jahre auf dem Buckel, da sind bahnbrechende neue Entwicklungen einfach selten. Aber in der Informatik wird quasi jeden Tag etwas Neues erfunden. Als ich mit dem Studium angefangen habe, gab es zum Beispiel noch kein Wikipedia und keine E-Books. Und heute denkt man schon darü-ber nach, die Bibliotheken abzuschaffen! DVDs gibt’s auch bald nicht mehr. Dafür werden wir in 20 Jahren neue Sachen ha-ben, an die jetzt noch keiner denkt. Wer also jetzt mit Informatik anfängt, der stu-diert in einer extrem spannenden Zeit, die unser gesamtes Leben umkrempeln wird, und kann aktiv daran mitgestalten.“

Der Student: „Ich habe schon in der Schu-le sehr gerne Mathe gemacht. Differen-zialgleichungen, Integrale, Wahrschein-lichkeitsberechnungen – das fand ich faszinierend. Allerdings konnte ich daraus nie etwas für das wirkliche Leben ableiten. Bis ich mich zum ersten Mal mit Informatik beschäftigt habe. Die Informatik nutzt die abstrakte Zahlenwelt der Mathematik, um Alltagsprobleme zu lösen. Als ich das ver-standen hatte, war ich total begeistert und wollte das Fach unbedingt studieren.“

Über das Klischee vom Informatiker:

Der Student: „Den Informatiker à la Hol-lywood, der im abgedunkelten Zimmer auf der Tastatur rumhackt, neben sich ei-nen Stapel leerer Pizzakartons, den gibt’s bestimmt. Die Arbeit des Programmierers kommt diesem Bild vielleicht am nächsten. Auf ganz viele andere Informatiker-Jobs passt es aber gar nicht, da zählt nicht Ein-zelkämpfertum, sondern Teamarbeit. Wer sich nur fürs Programmieren interessiert, sollte vielleicht an einer Fachhochschule studieren. Dort nimmt das Programmieren mehr Raum ein als an der Uni.“

Der Prof: „Viele sehen im Informatiker immer noch den Nerd, der den ganzen Tag nur Code-Reihen schreibt. Diese Spe-zies ist aber seltener geworden, weil die Programmierung heute in Teilen automa-tisiert abläuft. Stattdessen fangen unsere Studierenden nach dem Abschluss oft als Software-Architekten an, das heißt, sie ar-beiten größtenteils konzeptionell, planen und designen neue Programme für unter-schiedliche Auftraggeber. Und dafür ist es zwingend nötig, dass sie sich intensiv mit den Menschen auseinandersetzen, die diese Programme später nutzen werden. Ein introvertierter Kommunikations-Muffel darf man da nicht sein. Was soll die Soft-ware können und was nicht? Wie sollen die Prozesse ablaufen und wie die Ober-fläche aussehen? Bis all diese Fragen ge-klärt sind, das ist schon ein hoch komple-xer Prozess. Die eigentliche Umsetzung nimmt danach eigentlich die wenigste Zeit in Anspruch.“

Über das

Informatikstudium:

Der Prof: „Das klassische Informatikstudi-um, das die meisten Unis und Fachhoch-schulen anbieten, ist ein Allround-Paket. Man lernt hier von allem ziemlich viel: Ma-the, Theoretische und Technische Infor-matik, Programmiersprachen, Datenban-ken, Computertechnik, Betriebssysteme, Internet – das sind Grundpfeiler, zu denen es jeweils zwei, drei Vorlesungen gibt. Wenn man dann fertig ist, darf man sich Informatiker/-in nennen und kann eigent-lich in jede berufliche Richtung gehen, wenn man sich am Anfang in das Thema einarbeitet.“

Die Studienberaterin: „Neben der klas-sischen Informatik gibt es auch eine Rei-he von speziellen Studiengängen, die Informatik mit einem ganz anderen Fach verbinden, zum Beispiel Bioinformatik, Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik oder Medizinische Informatik (s. Artikel auf Seite 16/17). Früher hat man diese Studiengänge immer etwas abfällig ‚Bin-destrich-Fächer’ genannt. Schülern rate

ich, genau in die Studienpläne zu gucken, bevor sie sich für einen solchen Studien-gang entscheiden. Denn die Gewichtung der Fächer und die Inhalte sind von Hoch-schule zu Hochschule verschieden.“

Der Prof: „Meine Erfahrung ist, dass 80 Prozent aller Leute, die aus der Schule kommen, noch nicht ganz genau wissen, was sie machen wollen. Dann scheint es mir sinnvoller, die „normale“ Informatik zu studieren. Spezialisierungsmöglichkeiten hat man später noch genug, zum Beispiel im Master-Studium. Es gibt aber auch Abiturienten, die interessieren sich von Beginn an unheimlich für ein bestimmtes Anwendungsgebiet der Informatik, etwa Biologie. Die sollten sich dann auch nicht beirren lassen, sondern direkt den Spe-zialstudiengang wählen. Es muss einem aber klar sein, dass man sich damit job-mäßig ein bisschen einschränkt. Ein Me-dizininformatiker wird kaum die Stelle bei einem Flugzeugbauer bekommen, wenn sich gleichzeitig auch allgemeine Informa-tiker darum bewerben. Ein Medizintech-nikunternehmen wird ihn hingegen mit Kusshand nehmen.“

Über die Voraussetzungen

fürs Studium:Der Student: „In den ersten Semestern wird einem schon viel abverlangt. Man kommt frisch aus der Schule, kennt das System noch nicht, hat vielleicht auch falsche Vorstellungen. Die meisten sind überrascht, wie mathelastig das Studium anfangs ist. Und dass man kaum program-miert. Von den 160 Erstsemestern, die bei uns an der Uni jedes Wintersemes-ter anfangen, ist nach Weihnachten des-halb meistens nur noch die Hälfte übrig. Wer aber die erste Grundlagenvorlesung durchhält und besteht, der weiß auch, dass er im Studium richtig ist.“

Die Studienberaterin: „Mathe-Leistungs-kurs muss man nicht unbedingt gehabt haben, aber eine gewisse Affinität zu lo-gischem Denken ist schon wichtig. In der

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Informatik geht es darum, Lösungen für anspruchsvolle Problemstellungen zu er-arbeiten. Und das geschieht häufig mit mathematischen Methoden.“

Der Prof: „Die meisten Abbrecher schei-tern aber nicht an Mathe alleine. Man kann sagen, wenn es in Mathe nicht gut läuft, dann läuft es fast immer auch in anderen Fächern nicht gut. Interessant finde ich, wie viele Erstsemester heute ganz ohne Informatik-Vorkenntnisse ins Studium ge-hen. Früher musste man sich, wenn man einen Computer zu Hause hatte, zwangs-läufig mit Programmierung beschäftigen, weil man sonst überhaupt nichts mit dem Ding anfangen konnte. Ich erinne-re mich noch an meinen ersten Rechner, einen Apple II, und die komischen DOS-Befehle, die ich dafür als 9-Jähriger ge-lernt habe. Heute sind die Oberflächen so anwenderfreundlich, dass man sich mit dem Innenleben der Geräte und der Art, wie sie funktionieren, gar nicht mehr auseinanderzusetzen braucht. Man nimmt sein iPad, schaltet es ein, drückt mit dem Finger das gewünschte Programm, und es läuft!“

Die Studienberaterin: „Das Studium ist aber ganz klar auch für Abiturienten ge-eignet, die komplett ohne Vorkenntnisse kommen. Man darf sich halt am Anfang nicht abschrecken lassen, wenn der Ne-benmann den Stoff schon kennt und sich entspannt zurücklehnt, während man selbst gerade nur Bahnhof versteht. Um-gekehrt müssen die Computer-Freaks auf-passen, dass sie sich nicht zu sehr auf ih-ren Lorbeeren ausruhen. Meistens bezieht sich ihr Vorwissen nämlich auf konkrete

Anwendungen. Wenn es dann aber um die allgemeinen Grundlagen und Prinzipi-en geht, ist ihr Vorsprung schnell dahin.“

Über die späteren Berufschancen:

Die Studienberaterin: „Es gibt heute ei-gentlich keine Branche mehr, die noch ohne Informatik-Know-how auskommt. In Autos zum Beispiel steckt inzwischen so viel Software und Elektronik, dass auch in der Automobilindustrie immer mehr Informatiker arbeiten. Dementsprechend gut sind fast überall die Berufsaussichten. Ein Trend sind derzeit mobile Anwendun-gen, also Applikationen fürs Smartphone oder den Tablet-PC, und das Cloud-Com-puting. Auch IT-Sicherheit wird in Zukunft immer wichtiger werden. Und natürlich das Thema Energieversorgung.“

Der Prof: „Als allgemeiner Informatiker wird man nach dem Studium auf jeden Fall eine Stelle finden, fast egal, mit wel-cher Note man abgeschlossen hat.“

Der Student: „Ich habe mich im Studium viel mit Modellierung und Verifikation be-schäftigt, zum Beispiel von Verkehrssys-temen. Diese Systeme sind so komplex, dass man vorher erst einmal ein Modell am Computer entwirft. Dabei passieren natürlich Fehler. Spezielle Verifikations-programme spüren diese Fehler auf und überprüfen, ob das Modell tatsächlich so funktioniert, wie es funktionieren soll. Wenn ich meinen Abschluss habe, möch-

te ich erst mal an der Uni bleiben und in diesem Bereich weiterforschen. Später würde ich gerne in der Entwicklungsab-teilung einer großen Firma arbeiten. In-formatiker lernen ja im Studium vor allem, abstrakt und logisch zu denken und so Lö-sungen für komplexe Probleme zu finden. Mit diesen Fähigkeiten kann man später eigentlich überall arbeiten, sogar im Vor-stand eines Dax-Unternehmens.“

Aufgezeichnet von Daniel Schwitzer

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die Beraterin: Angelika Reiser der Prof: Till Tantau

Unsere Experten

Till Tantau (36) ist Professor für Theo-retische Informatik an der Universität zu Lübeck und das beste Beispiel da-für, dass man als Computer-Freak kein skurriler Sonderling sein muss. In den vergangenen Jahren haben ihn seine Studierenden zweimal zum beliebtes-ten Dozenten gewählt.

Dr. Angelika Reiser berät an der Tech-nischen Uni in München Abiturienten, die sich mit dem Gedanken tragen, das Fach zu studieren. Außerdem lehrt sie als Dozentin Datenbanksys-teme.

Hazem Torfah (25) studiert an der Universität des Saarlandes in Saarbrü-cken allgemeine Informatik. Derzeit schreibt er an seiner Master-Arbeit.

der Student: Hazem Torfah

Bild: Oliver Dietze

Page 15: Einstieg Magazin 4 2012

Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 15

Erleben, was uns ausmacht.

Wenn du es willst. DekaBank.

„Ich will in meiner Ausbildung anpacken dürfen – von Anfang an.“ Manuel E., Auszubildender

Wir sind der zentrale Asset Manager der Sparkassen-Finanzgruppe, des weltweit größten Finanzverbunds. Als Schulabgänger erwarten Sie bei uns eine erst-klassige Ausbildung und eine Fülle ausgezeichneter beruflicher Perspektiven.

Sie haben die Wahl zwischen folgenden Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten:‡ Investmentfondskaufmann /-frau‡ Kaufmann/-frau für Bürokommunikation‡ Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik (Frankfurt School of Finance & Management)

Der beste Zeitpunkt ist immer jetzt. Gleich informieren und bewerben. www.dekabank.de/ausbildung

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Duales Studium Wirtschaftsinformatik bei der DekaBank

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BWL oder IT? Erst Ausbildung und dann studieren? Oder nur eines davon?

Nicht immer muss man sich entscheiden. Die DekaBank, der zentrale Asset Manager der Sparkassen-Finanzgruppe, bietet in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Manage-ment dafür eine Lösung: das duale Studium zum Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik.

Den theoretischen Teil des Studiengangs absolvieren die Stu-denten an der Frankfurt School. Dort erarbeiten sie sich um-fangreiches Know-how im Bereich Informationstechnologie, verbunden mit breit gefächerten betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Das erworbene Wissen wird in der DekaBank, die

als Ausbildungsbetrieb fungiert, mit einer abwechslungsrei-chen praktischen Berufsausbildung verknüpft. Die ganzheitliche und anspruchsvolle Ausbildung als Kombina-tion aus IT und Finanzwirtschaft bietet dabei einen tiefen Ein-blick in die IT-Welt eines Finanzdienstleistungsunternehmens.In einem Auslandssemester und einem Praktikum bei einem ausländischen Unternehmen sammeln die Studenten zusätzli-che Erfahrungen.

Nach vier Semestern legen die Studenten vor der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main die Prüfung zum/zur „Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung“ ab. Nach dem Abschluss als Bachelor of Science (B.Sc.) arbeiten Wirtschaftsin-formatiker als Spezialisten an der Entwicklung von IT-Lösungen in vielfältigen Aufgabenfeldern.

Anspruchsvoll und

abwechslungsreich

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16 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

BWL studieren oder doch lieber Computerwissenschaft? Warum nicht beides gleichzei-tig? In der Informatik gibt es viele „Bindestrich-Disziplinen“, die zwei Fächer miteinan-der kombinieren. Ein Überblick.

Bindestrich-Fächer

Informatik plus X

BioinformatikDas menschliche Erbgut zu entziffern, gilt seit Jahrzehnten als eine der spannendsten Aufgaben der Molekularbiologie. Welt-weit arbeiten Forscher daran, den „Schlüssel für das Leben“ zu finden. Erst die Decodierung des kompletten Genoms, davon sind sie überzeugt, wird es möglich machen, bestimmte Krank-heiten zu verstehen und zu heilen. Die Sache hat nur einen Ha-ken: Sie ist unglaublich aufwendig. So besteht die DNA-Sequenz des Menschen aus nicht weniger als 3,2 Milliarden winzigen Bausteinen. Auf diesen sind wiederum circa 25.000 verschiede-ne Gene angeordnet, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Darunter nun genau dasjenige Gen zu bestimmen, das im mu-tierten Zustand eine seltene Krankheit auslöst, gleicht in etwa der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Bioinformatiker leisten hier unverzichtbare Dienste, indem sie sich komplizierte Algorithmen ausdenken, mit denen man die enorme Menge an biologischen Daten analysieren, zum Beispiel nach bestimmten Mustern und Auffälligkeiten durchsuchen kann. Obwohl die Bioinformatik eine noch relativ junge Disziplin ist, bezeichnen Fachleute sie bereits als Schlüsseltechnologie. Weltweit suchen Biotech-Unternehmen

und Labors deshalb gerade nach Absolventen dieses Schnittstellen-Studienfachs.

WirtschaftsinformatikKaum auszudenken, wie umständlich es noch vor ein paar Jahr-zehnten in der Arbeitswelt zugegangen sein muss, als die techni-sche Ausstattung eines Büros sich auf Telefon und mechanische Schreibmaschine beschränkte. Heute unterstützen Computer die Beschäftigten eines Unternehmens bei einem Großteil ihrer täglichen Aufgaben – von der E-Mail-Kommunikation über die Projektplanung bis hin zur Buchhaltung. Dabei stellt jedes Un-ternehmen ganz eigene Anforderungen an seine Betriebs-Soft-ware: Die Geschäftsbank will ein neues Online-Banking-System einführen. Das Versicherungsunternehmen gibt ein Programm in Auftrag, mit dem es die Wahrscheinlichkeit bestimmter Un-glücksszenarien bestimmen kann, um auf dieser Grundlage die Versicherungsbeiträge zu kalkulieren. Die Bibliothek sucht nach einer Möglichkeit, ihren Bücherbestand elektronisch zu archivie-ren. Konzipiert und entwickelt wird diese Software in allen drei Fällen von Wirtschaftsinformatikern. Sie lernen im Studium nicht nur IT-Inhalte, sondern auch jede Menge BWL und können sich deshalb später im Job gut in betriebswirtschaftliche Prozesse hineindenken. Im Auftrag von Unternehmen analysieren sie de-ren interne Strukturen und Arbeitsabläufe und holen in Gesprä-chen mit den Beschäftigten die konkreten Erwartungen an eine neue Software ein. Anschließend setzen sie ihre Erkenntnisse gemeinsam mit Pro-grammierern um.

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 17

Informatik plus X

Medizinische InformatikMedizininformatiker unterstützen Ärzte mit informationstechni-schen Methoden bei der Diagnose von Krankheiten und der Behandlung von Patienten. Sie programmieren zum Beispiel die Software für medizintechnische Geräte wie Röntgenappa-rate, Kernspin- oder Computertomografen. Dabei dürfen sie nicht außer Acht lassen, dass die komplexen Apparate später von Informatik-Laien bedient werden müssen; eine möglichst einfache und ergonomische Benutzeroberfläche ist daher Pflicht (s. dazu auch Artikel zum Interface-Design ab S. 20). Ein anderes Betätigungsfeld der Medizininformatiker liegt im Be-reich der Verwaltung. Schließlich sind Arztpraxen, Hospitäler, Pflegeeinrichtungen und Krankenkassen keine altruistischen

Wohlfahrtsorganisationen, sondern Wirt-schaftsunternehmen, die sich pro-

fessionell organisieren müssen, um am Markt zu bestehen.

Die Folge ist, dass allein im Abrechnungswesen tagtäglich Unmengen an Daten anfallen, die gespeichert, sortiert, transferiert und archi-viert werden müssen.

Geoinformatik„In einhundert Metern rechts abbiegen, danach haben Sie Ihr Ziel erreicht.“ – Wer heute mit dem Auto von A nach B will, ohne die genaue Strecke zu kennen, breitet längst keine unhandliche Straßenkarte mehr über der Motorhaube aus. Stattdessen tippt man die Adresse einfach ins Navi, das einen daraufhin punktge-nau ans Ziel führt. Zu verdanken haben wir diese Errungenschaft den Geoinformatikern. Sie erheben mit speziellen Methoden weltweit raumbezogene Daten, fassen diese zusammen und ma-chen sie in Navigationssystemen und Anwendungen wie Goog-le Maps und Google Earth nutzbar. Davon profitiert nicht nur Otto-Normalverbraucher – bestimmte Berufsgruppen sind bei ihrer Arbeit dringend auf Geodaten angewiesen, insbesondere Architekten und Bauingenieure, Stadt- und Umweltplaner sowie die Energiewirtschaft. Jobmöglichkeiten für Geoinformatiker er-geben sich nach dem Studium daher häufig in Planungsbüros, bei Energieversorgern, in kommu-

nalen und Landes-Behörden sowie bei Datenverarbei-

tungsdiensten.

Wirtschaftsinformatik ist ein spannendes Fachgebiet zwischen Management und IT. Beim dualen Studium an der Europä-ischen Fachhochschule (EUFH) erforschen Studierende ihre zukünftige Berufswelt in Theorie und Praxis wirklich genauso, wie sie sie später auch erleben werden. Felix Pliester sitzt während der Theoriephasen seines Studi-ums im Seminarraum. Parallel lernt er bei der gicom GmbH, einem Consulting-Unternehmen, das seinen Nachwuchs schon seit 2005 gemeinsam mit der EUFH ausbildet. Der ta-lentierte Student war maßgeblich an der Entwicklung einer ganz neuartigen iPad-App beteiligt: Contract2Go ist eine App für Einkaufs- und Lieferantenverhandlungen im Handel. Die Neuentwicklung hat in einem Innovationswettbewerb von SAP, der „Appiade“, unter rund 50 Bewerbern den ersten Preis für die beste Business-App gewonnen. Die Ideen und den In-put lieferte natürlich der Chef, aber das kleine Entwicklerteam rund um den dualen Studenten von der EUFH setzte das Pro-jekt mit viel Engagement um. www.eufh.de

Berufswelt wirklich erleben

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Wirtschaftsinformatik an der EUFH

Abi geschafft! – und jetzt studieren! – aber WAS?

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Die TU Clausthal bietet im Rahmen des Nie-dersachsen-Technikums naturwissenschaft-lich und technisch interessierten Abituri-entinnen die Möglichkeit Berufsalltag und Studium in diesem Bereich auszuprobieren.

Mitmachen lohnt sich!

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18 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Heinrich Müller ist Informatik-Professor an der Technischen Uni in Dortmund. Im Gespräch mit uns verrät er das Geheimnis eines erfolgreichen Studiums.

„Informatik ist wie Kuchen backen“

Herr Prof. Müller, welches Vorwissen sollte ein Abiturient mitbringen, der sich zu einem Informatikstudium entschließt?Wenn er wüsste, dass ein Algorithmus nichts mit Musik oder Tanzen zu tun hat, und dass Java nicht nur eine Insel im Indischen Ozean ist, sondern auch eine Programmiersprache, wäre schon viel gewonnen. Aber im Ernst: Man-che Abiturienten haben Vorkenntnisse, andere stolpern ziemlich ahnungslos ins Studium. Deshalb gibt es bei uns in Dortmund, aber auch an vielen anderen Hochschulen, einen Brückenkurs für Studienanfänger. Der startet schon einen Monat vor Semesterbeginn und sorgt dafür, dass alle Teilnehmer in etwa den gleichen Kenntnisstand haben, wenn’s richtig losgeht.

Bleiben wir doch mal beim Thema Algorithmus. Laut Ihrer Definition han-delt es sich dabei um „eine endliche Vorschrift zur eindeutigen Überfüh-rung von Eingabegrößen zu Ausga-begrößen in einer endlichen Zahl von Schritten“. Jetzt können wir uns un-gefähr vorstellen, warum die Zahl der Studienabbrecher in der Informatik so hoch ist. Geht’s auch etwas einfacher?Das hört sich zunächst tatsächlich ziem-lich abstakt an. Meinen Studierenden erkläre ich den Algorithmus deshalb immer wie ein Backrezept für einen Marmorkuchen. Dieses Rezept ist end-lich lang, das heißt, irgendwann ist der Kuchen fertig und damit gewissermaßen das Problem gelöst. Bis es so weit ist, gibt es eine fixe Anzahl von Arbeits-schritten, die in festgelegter Reihenfolge ausgeführt werden müssen: erst die Zu-taten zusammenrühren, dann den Teig

in die Form geben, dann den Backofen vorheizen und so weiter.

Aber die Ausgabegröße, also der fertige Kuchen, sieht doch nicht immer haargenau gleich aus.Stimmt. Die eindeutige Wirkung der Anweisungsfolge ist beim Backen tatsächlich nicht immer gegeben. Mein Vergleich hinkt also ein bisschen.

Man merke: Wer backen kann, ist in der Informatik klar im Vorteil. Gibt es darüber hinaus ein Geheimrezept für ein erfolgreiches Studium?Man muss abstrahieren können, das sehen Sie ja am Kuchen-Beispiel. Die Probleme, die wir Informatiker lösen, kommen zwar alle aus dem richtigen Leben. Aber damit der Computer sie versteht, müssen wir sie erst mal forma-lisieren. Und dabei die wichtigen von den unwichtigen Informationen trennen. Wenn Sie zum Beispiel einen Crash-Test für ein Auto programmieren, dann ist die Farbe des Autos dafür völlig irrelevant. Stattdessen spielt die Steifigkeit der Ka-rosserie eine wichtige Rolle und muss in einem Algorithmus beschrieben werden. Dazu braucht man Abstraktionsvermö-gen.

Sind darin die Jungs oder die Mäd-chen besser?Da gibt es praktisch keine Unterschiede. Meine Studentinnen sind genauso gut wie ihre männlichen Kommilitonen. Das Problem ist nur, dass nach wie vor viel zu wenig Frauen ein Informatikstudium beginnen.

Interview: Daniel Schwitzer

Geheimrezept fürs Studium

Heinrich Muller..

Buch-VerlosungHeinrich Müller hat ein Buch geschrie-ben, mit dem sich Abiturienten prima aufs Informatikstudium vorbereiten können. „Vorkurs Informatik. Der Einstieg ins Informatikstudium“, er-schienen im Verlag Vieweg + Teubner, vermittelt grundlegende Begriffe und Funktionsweisen des Fachs und bietet praktische Aufgaben zum Selberlö-sen. Viele Hochschulen nutzen das Buch sogar als Lehrbuch im ersten Semester.

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Einstieg ∙ 3/2012 ∙ 19

Heinrich Muller

Man muss nicht zwingend studieren, um in der IT-Branche unterzukommen. Je nach Berufsziel genügt auch eine Ausbildung.

Konfigurieren, warten, programmieren

Ausbildungsberufe mit Informatik

Für wen eignet sich eine Berufsausbildung zum Informati-ker? Letztlich kommt es darauf an, was und wo man später arbeiten möchte. Wer zum Beispiel Netzwerke einrichten,

Hardware warten oder Software programmieren will, dem ge-nügt in vielen Fällen schon eine Ausbildung. Zum Beispiel die zum IT-System-Elektroniker (ITSE). Er ist ein Allrounder in Sachen Informations- und Kommunikationssys-teme, kennt sich mit Rechnerarchitektur genauso aus wie mit Telefonleitungen und elektronischen Schaltkreisen. Als Dienst-leister wird er von Unternehmen beauftragt, deren Systeme zu planen, zu konfigurieren, zu warten, Fehler und Störungen zu analysieren und diese zu beheben. Er nimmt etwa neue Rech-ner in Betrieb, verbindet diese zu Netzwerken, überprüft Lei-tungen und Funkverbindungen und richtet Telefonanlagen ein.Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Angestellt werden IT-System-Elektroni-

ker danach meist von speziellen IT-Dienstleistungsunternehmen oder von Herstellern von IT-Technik. Größere Unternehmen be-schäftigen auch eigene IT-System-Elektroniker, um ihre Technik in Schuss zu halten. Eine Alternative ist die betriebliche Ausbildung zum Fachinfor-matiker für Systemintegration (FISI), die ebenfalls drei Jahre dauert. Auch er plant, installiert und wartet IT-Systeme, wobei ihm die elektrotechnischen Fertigkeiten des IT-System-Elektro-nikers fehlen. Dafür kennt er sich besonders gut mit Software aus.Der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (FIAE) kennt sich damit nicht nur aus, er schreibt sie sogar bzw. passt bestehende Standard-Software, die von vielen Unternehmen genutzt wird, an die Bedürfnisse seiner Kunden an. Dafür lernt er in seiner Ausbildung die gängigen Programmiersprachen kennen, zum Beispiel PHP, Java oder C.

Marie Richtsteiger,Duales StudiumElektrotechnik

Die Deutsche Bahn ist ein weltweit führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen. Mit vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten sind wir einer der attraktivsten Partner für Studenten dualer Studiengänge.

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Studium Betriebswirtschaft (Bachelor of Arts): Dienstleistungsmanagement bzw. Industrie Spedition, Transport & Logistik/Logistics & Transportation Immobilienwirtschaft Dienstleistungsmarketing Accounting & Controlling

Studium IT (Bachelor of Science): Wirtschaftsinformatik Informatik/Praktische Informatik

Steigen Sie ein! Wir unterstützen Sie durch optimale Betreuung, attraktive Vergütung, Sozialleistungen, z. B. Fahrvergünstigungen, und die Förderung Ihrer persönlichen Weiterentwicklung in Seminaren und Workshops. Nach nur drei Jahren erreichen Sie Ihren international anerkannten Bachelor-Abschluss und haben sehr gute Übernahme- chancen in unserem Unternehmen.

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„Abwechselnd studieren und arbeiten. Das ist das Spannende am dualen Studium bei der DB.“

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20 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Fahrkarten-Automat, Navigationssystem, Smartphone: Interface-Designer sorgen dafür, dass sich unsere technischen Helferlein gut bedienen lassen.

Schön einfachStudiengang Interface-Design

36 Arbeitsschritte. 36 Klicks. So lange dauerte es, bis Timm Kekeritz die Software, mit der er von zu Hause aus seine Bankgeschäfte erledigen wollte,

nach dem Download tatsächlich eingerichtet hatte. Und damit nicht genug: Viele der Finanz-Fachbegriffe, mit denen ihn das Programm konfrontierte, verstand er nicht, genauso wenig wie die meisten der gefühlt tausend Features. Er hätte sich damit abfinden können, das Leben ist nun mal kompliziert. Bloß, dass Timm Kekeritz sich mit zu komplizierter Technik nicht einfach so abfinden will. Schon die Selbstbeschreibung „simplicity en-thusiast“ auf seiner Internetseite verdeutlicht sein Faible für Schlichtheit. Also setzte er sich hin und entwarf sein eigenes Online-Banking-Programm. Das sieht im Gegensatz zur Konkur-renz nicht nur ziemlich nett aus und ist schon nach acht Klicks startklar – es kommt zudem mit einem Bruchteil der üblichen

Funktionen aus: Kontostand checken, Überweisung machen, Dauerauftrag einrichten, Ende. „Ganz ehrlich, wer braucht schon ein Feature wie die Lastschrift-Rückgabe oder will mit sei-ner Banking-Software auch noch seine Ebay-Auktionen überwa-chen?“, fragt Kekeritz. Er glaubt, dass sein Programm locker 90 Prozent sämtlicher Anwendungsfälle abdecke. „Und wem das nicht genügt, dem sagen wir halt: Sorry, kauf dir ein anderes.“

Mit „wir“ meint Kekeritz seine Firma, die er vor vier Jahren in Berlin gemeinsam mit einem ehemaligen Kommilitonen ge-gründet hat. Die Raureif Creative Consultancy ist spezialisiert auf Interface-Design, eine Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, wie der Jung-Unternehmer erklärt. Die Aufgabe des Interface-Designers bestehe darin, Benutzerober-flächen für Software und digitale Geräte zu konzipieren. Diese

Liebhaber der Schlichtheit: Timm Kekeritz (rechts) mit seinem Geschäftspartner Frank Rausch. Gemeinsam haben sie in Berlin eine Agentur für Interface-Design gegründet.

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 21

Oberflächen sollen ergonomisch sein, sich also gut und mög-lichst ohne Gebrauchsanweisung bedienen lassen, und darüber hinaus chic aussehen. In einer Welt, die zunehmend von elek-tronischen Helferlein wie Smartphones, Tablet-PCs und Navi-gationsgeräten bestimmt wird, übernehmen Interface-Designer sozusagen die Rolle eines Dolmetschers, indem sie die kom-plexe Technik in die Sprache der Anwender übersetzen. Dabei beschränkt sich ihre Arbeit längst nicht auf Unterhaltungselek-tronik. „Auch die Nutzerführung von Medizintechnik, zum Bei-spiel Kernspintomografen, und großen Industrieanlagen wird heute von Designern entworfen“, sagt Professor Frank Heid-mann. „Früher waren dafür noch Ingenieure oder Informatiker zuständig. Dann haben die Hersteller gemerkt, dass gute Be-dienbarkeit auch ein Verkaufsargument ist.“

Frühes Feedback vom Anwender

Heidmann lehrt an der Fachhochschule Potsdam im Studien-gang Interface-Design. Das Fach ist ein Mix aus Gestaltung und Informatik, verknüpft also technische mit künstlerischen Inhalten. „Es kann vorkommen, dass die Studierenden in ei-nem Seminar einen Computer auseinanderschrauben, und im nächsten stehen Typografie, Farbenlehre oder Modellbau auf dem Programm“, erklärt der Professor. Auch Psychologie spielt im Studium eine Rolle. Wie nehmen Menschen Informationen wahr? Wie werden diese im Gehirn strukturiert und verarbeitet? Nur wer sich mit solchen Fragen beschäftigt, wird später in der Lage sein, wirklich nutzwertige Interfaces zu gestalten. Wobei das „später“ an der Fachhochschule bereits früh in spannenden Praxisprojekten erprobt wird: Potsdamer Design-Studierende haben schon Webportale für die Vereinten Nationen, Kunstins-tallationen für die Biennale in Venedig und das Interface eines Tsunami-Frühwarnsystems für Indonesien entworfen.

Sabine Richter kann das Ergebnis ihrer Projektarbeit jeden Tag in Augenschein nehmen, wenn sie mit der Straßenbahn zum Campus fährt. Gemeinsam mit zwei Kommilitonen hat die 27-Jährige vergangenes Jahr die Benutzeroberfläche für die neuen Fahrkartenautomaten der Potsdamer Verkehrsbetriebe konzipiert und designt. „Ich schiele immer noch heimlich hin, ob die Leute beim Kauf ihrer Tickets auch zurechtkommen“, erzählt sie und bekennt: „Schon toll, unseren Entwurf jetzt eins zu eins umgesetzt zu sehen.“ Denn bis dahin war es ein lan-ger Weg: Nach einem Briefing des Auftraggebers überlegten Richter & Co. zunächst ausführlich, wie sie die verschiedenen Ticket-Kategorien möglichst übersichtlich und selbsterklärend auf dem Touchscreen abbilden könnten. Welche Informatio-nen sollen auf der Startseite stehen? Auf welche Seite gelangt der Kunde, wenn er diesen oder jenen Button anklickt? Sol-che und ähnliche Fragen galt es zu beantworten. Das fertige Konzept druckten die Studierenden anschließend aus und legten es mehreren Versuchspersonen auf Papier vor. Anhand

von Beispielaufgaben („Kaufen Sie zwei ermäßigte Tickets für Berlin und Potsdam.“) sollten die sich durch die Seitenstruktur „klicken“, um mögliche Ungereimtheiten zu erkennen. Diesen Schritt nennt man Paper-Prototyping. „Je früher man im Projekt ein Feedback vom Anwender bekommt, desto besser“, erklärt Richter. „Wenn alles schon fertig designt ist, und erst nachher stelle ich fest, da funktioniert was nicht, dann wird die Über-arbeitung viel aufwendiger.“ Mit dem verbesserten Konzept setzten sich die angehenden Designer an die Gestaltung und ließen das Ergebnis – helle Schaltflächen auf dunkelgrünem Hintergrund – erneut testen, diesmal vorwiegend von älteren Probanden. Dabei stand die Lesbarkeit im Vordergrund. Außer-dem kam das so genannte Eyetracking-Verfahren zum Einsatz, mit dem die Blickbewegungen aufgezeichnet und analysiert werden können. Sabine Richter: „So haben wir etwa herausge-funden, ob bestimmte Schaltflächen auch wirklich im Blickfeld des Nutzers platziert sind.“ Der überarbeitete Design-Entwurf ging daraufhin zur Umsetzung an den Automatenhersteller, der wenig später die ersten Geräte in Bussen und Bahnen instal-lierte. Dort fand abschließend noch einmal eine Live-Kunden-befragung statt. Durch das erfolgreiche Praxisprojekt fühlt sich Sabine Richter nun gut aufs Berufsleben vorbereitet. Nach ih-rem Bachelor-Abschluss möchte sie am liebsten Interfaces für medizintechnische Produkte designen, um Ärzten und dem Pflegepersonal die Arbeit zu erleichtern. ▸

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Mit Studierenden an der FH Potsdam entwarf Kekeritz die "EcoChallenge" eine App fürs iPhone, die umweltbewusstes Handeln fördern soll.

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▸ Gute Bedienbarkeit ist das eine Ziel des Interface-Designs. Das andere lässt sich am besten mit dem Ausdruck „joy of use“ beschreiben: Die Nutzung soll Spaß machen. „Eine gewisse Äs-thetik gehört bei Computern und Software inzwischen einfach dazu. Da haben wir heute – Stichwort Apple – ganz andere An-sprüche als früher“, erklärt Design-Professor Frank Heidmann. Seine Studierenden brächten deshalb neben Problemlösungs-kompetenz und Kreativität am besten auch gestalterisches Denken und eine künstlerische Eignung mit. Die nötigen Pro-grammierkenntnisse in der Java-basierten Sprache „Proces-sing“ lerne man hingegen im Studium. Auch Mathe-Vorwissen sei keine explizite Voraussetzung. Jedes Jahr bewerben sich rund 200 Schulabgänger um einen der 25 Studienplätze. Wer genommen wird, braucht sich um seine berufliche Zukunft we-nig Gedanken zu machen. „Normale Designer gibt es wie Sand am Meer. Unsere Absolventen können sich dagegen derzeit aussuchen, wo sie arbeiten wollen.“

„Unsere Absolventen können sich den Job aussuchen“

Jung-Unternehmer Timm Kekeritz, dessen Software und Apps sich heute zigtausendfach verkaufen, war 2007 der erste Ab-solvent des neu geschaffenen Studiengangs. Anschließend ging er erst mal in die USA, heuerte im Silicon Valley bei der weltbekannten Design-Schmiede „Ideo“ an, die unter anderem die erste Computer-Maus und den ersten klappbaren Laptop entworfen hatte. Nicht zu vergessen die stehende Zahnpastatu-be. „Direkt nebenan lag das Hauptquartier von Facebook. Das war schon ein Traum, plötzlich mit all diesen großen Playern zu tun zu haben“, erzählt der 32-Jährige. Reich an Eindrücken und

Erfahrung kehrte er zwei Jahre später nach Berlin zurück und gründete Raureif. Steckenpferd der Firma ist heute die Infor-mationsvisualisierung; in beinahe allen Projekten geht es dar-um, große Datenmengen einfach und verständlich darzustellen. Und wenn er sich einen Auftrag wünschen könnte, was wäre das? Kekeritz überlegt kurz. „Vielleicht ein Betriebssystem ge-stalten.“ Aber das wäre extrem komplex und aufwendig, eine richtige Lebensaufgabe. Erst mal würde es ihm auch reichen, einen E-Mail-Client zu überarbeiten.

Nur eines findet Timm Kekeritz schade an seiner Arbeit: Wenn sie gut gemacht ist, fällt sie kaum jemandem auf. „Das ist wie beim Blinker am Autolenkrad. Sitzt der an der falschen Stel-le, dann ärgert man sich. Ist das Blinker-Design allerdings gut durchdacht, nehmen das die meisten als ganz selbstverständ-lich wahr.“

Daniel Schwitzer

Interface-Design studierenNeben der FH Potsdam bieten auch die Berliner Techni-sche Kunsthochschule und die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd einen grundständigen Studiengang in Interface-Design an. Dort heißt er allerdings Interaction-Design bzw. Interaktionsgestaltung. Allgemeine Design-Studiengänge haben meist eine oder zwei Veranstaltungen zum Thema im Programm. In anderen Ländern, etwa in Skandinavien, den Niederlanden und im englischsprachi-gen Raum, ist Interface-Design heute schon weitaus be-kannter als bei uns.

Sabine Richter beobachtet, wie ein Fahrgast mit der Bedienung des neuen Ticketautomaten zurechtkommt.

© Sebastian Schwinkendorf

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Einstieg ∙ 3/2012 ∙ 23

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24 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Mit Strähnchen Geld verdienen

In einen Friseurladen hat Franziska Wirkus schon länger keinen Fuß mehr gesetzt. Trotzdem trägt sie einen top-

modernen Haarschnitt. Die 28-jährige Schauspielstudentin arbeitet als Haarmo-del. In drei Shows stand sie schon auf der Bühne, um neue Schnitte und Farben zu präsentieren, unter anderem beim Bran-chen-Riesen L’Oréal. „Ich habe einen Ne-benjob gesucht, bei dem ich möglichst flexibel bin“, sagt die Berlinerin. Von ihrer Erfahrung als „normales“ Model und Schauspielerin profitiert sie bei der Arbeit. Denn obwohl in den Shows na-türlich die Haare im Mittelpunkt stehen, müssen die Models ihre Frisur dort meist auch auf dem Laufsteg präsentieren.

Vor dem großen Auftritt steht jedoch erst mal das Casting bei einer Agentur an. Diese wählt im Auftrag von Unternehmen wie L’Oréal oder Wella passende Models für die Shows aus. „In erster Linie werden die Haare begutachtet. Aber es spielt auch eine Rolle, was für eine Ausstrah-lung man hat und welcher Typ man ist“, erzählt Wirkus. Gerade bei der Typ-Frage gebe es klare Vorgaben der Show-Veran-

stalter. Außerdem wird beim Casting ver-einbart, wie sehr sich die Friseure für die Show an dem Model „austoben“ dürfen. „Natürlich hat man die meisten Chancen, einen Job zu bekommen, wenn man sehr offen ist. Aber jeder sollte ehrlich zu sich sein, schließlich trägt man die neue Frisur nachher auch im Alltag und muss sich da-mit wohlfühlen.“

Laufen können wie Heidi Klum

Schon zweimal wurden Franziska Wirkus’ Haare bei einer Show nicht nur präsen-tiert, sondern sogar „live geschnitten“. Dabei sitzt sie auf einem Stuhl direkt vor dem Publikum, und der Friseur zeigt sein Können. Da es keinen Spiegel gibt, sehe man in dem Moment selbst nicht, was passiert, und müsse einfach darauf ver-trauen, dass am Ende alles ganz toll aus-sieht, erklärt Franziska. „Das Wichtigste ist, zu lächeln und die Leute im Zusam-menspiel mit dem Friseur zu unterhal-ten.“ Sitzt am Ende auch die letzte Haar-strähne, heißt es posieren und stillhalten

für die kritischen Blicke der Zuschauer, die nun die neue Kreation ganz genau beobachten.

Agenturen, die speziell Haarmodel-Jobs anbieten, gibt es in Deutschland nur we-nige. Die Berliner Agentur A&T Faces von Andreas und Thomas Jeda ist so eine. Die beiden Geschäftsführer be-treuen Shows bundesweit und sind im-mer auf der Suche nach neuen Models. Die finden sie entweder über Jobportale im Internet oder, indem sie junge Leute einfach auf der Straße ansprechen. Auch über die Agentur-Website können sich Interessierte bewerben. „Als Haarmodel sollte man mindestens 170 Zentimeter groß sein, die Kleidergröße liegt maximal bei 38“, sagt Andreas Jeda. Ganz wich-tig sei, dass die Kandidatinnen auf hohen Schuhen laufen können. „Im besten Fall muss das so aussehen wie bei den Mä-dels von Heidi Klum.“ Lara Sogorski

Ungewöhnliche Studentenjobs

Wer als Student einen Nebenjob sucht, landet meist in einem Büro oder einer Kneipe. Es geht aber auch ausgefallener. Vorausgesetzt, man hat die Haare schön.

Link-Tippwww.at-faces.com – Berliner Agentur, spezialisiert auf die Vermittlung von Haarmodels

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In der Videoreihe „Die linke Hand des Handwerks“ versucht sich Comedian Simon Gosejohann in Handwerksberufen.

Simon macht’s mit links

Simon, im Rahmen der Kampagne hast du verschiedene Handwerksberufe kennen gelernt. Welcher hat dir am besten gefallen?Bootsbauender Orthopädie-Feinmechaniker-Bäcker, der nebenbei Fotos und Schuhe macht. Den Job gibt’s wirklich. Man muss nur sechs Ausbildungen machen.

Was war bisher deine größte handwerkliche Leistung im Leben?Das beleuchtete Bücherregal in meinem Wohnzimmer.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Azubis bei den Filmen zu „Simon, die linke Hand des Handwerks“?Also, von meiner Seite kann ich nur sagen: spitze. Ich habe mich gewundert, wie viel Erfahrung die schon haben, und der Teamgeist untereinander war sehr gut.

Du hast eine Ausbildung zum Industriekaufmann ge-macht. Was hat dich an dem Beruf gereizt?Der Umgang mit Geld. Das braucht man immer.

Haben Comedy und Handwerk etwas gemeinsam? Ich habe bei meinen Besuchen sehr viele Menschen mit gutem Humor getroffen...

Warum sind Handwerksberufe bei Jugendlichen nicht so angesagt?Ist das etwa immer noch so? Das kann ich gar nicht glau-ben. Das Handwerk bietet so viele Facetten: Hightech, Kreativität, Kundenkontakt und und und. Man kann sich dort sehr gut verwirklichen. Eine Ausbildung im Handwerk ist die beste Basis zum Start ins Leben.

Berufe im Handwerk

Vom Bäcker bis zum Raumausstatter: Alle Filme von „Simon: Die linke Hand des Handwerks“ gibt es auf www.handwerk.de/simon.

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Virtuose am Hammer: Simon Gosejohann

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26 ∙ 4/2012 ∙ Einstieg

Betriebe wollen weiter ausbildenRund drei Viertel aller Unternehmen, die Ausbildungsplätze an-bieten, wollen in den nächsten drei Jahren unverändert an ihren Ausbildungsangeboten festhalten. 16 Prozent planen eine Aus-weitung ihrer Angebote, 9 Prozent wollen dagegen künftig laut einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung weniger oder gar nicht mehr ausbilden. Drei von vier Betrieben rechnen zudem damit, dass die Probleme, geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsstellen zu finden, weiter zunehmen werden.

Kaufmann in der ApothekeDie Ausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Ange-stellten ist zum 1. August modernisiert worden. Um den Dienst-leistungscharakter des Berufs besser zum Ausdruck zu bringen, wurde die Lehre stärker praxisorientiert gestaltet. Außerdem sieht die neue Ausrichtung vor, dass den Azubis mehr Kompe-tenzen im Bereich der kaufmännischen Steuerung und Kontrol-le, im Marketing, der Arbeitsorganisation und im Umweltschutz vermittelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kom-munikation im Team und mit Kunden. Dazu zählt etwa die kom-petente Beratung für apothekenübliche Waren und eine Viel-zahl anderer Produkte und Dienstleistungen, die ohne Rezept erhältlich sind. Die modernisierte Ausbildungsordnung passt das bisherige Berufsbild an die steigenden Anforderungen bei den kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Tätigkeiten in Apo-theken an.

Jeder fünfte Azubi wirft hinJeder fünfte Azubi ist mit der Qualität seiner Berufsausbildung so unzufrieden, dass er seine Lehre vorzeitig abbricht. Das geht aus einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor. Besonders hoch ist die Abbrecherquote im Hand-werk: Jeder Vierte wirft in dieser Branche vorzeitig hin. Den ein-samen Rekord halten die Koch-Azubis, von denen mehr als 40 Prozent während der Ausbildung feststellen, dass die Arbeit in der Gastronomie nicht unbedingt ein Zuckerschlecken ist. Deutlich besser scheinen es die Auszubildenden im öffentlichen Dienst zu haben. Von ihnen bricht nur jeder siebte seine Aus-bildung ab.

Medienberufe zum AusprobierenSeit zehn Jahren bietet die „sk stiftung jugend und medien“ in Köln und Bonn Workshops für Jugendliche an, um sie über Berufe der Medienbranche zu informieren. Die „Jobtester“-Workshops richten sich an Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren und befas-sen sich mit den Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalten und dem Berufsalltag von Printjournalisten, Veranstaltungskauf-leuten und weiteren Medienberufen. Um den Teilnehmern Infor-mationen aus erster Hand bieten zu können, arbeitet die Stiftung

Ausbildung News

Geprüfter Handelsassistent – Einzelhandel / geprüfter Handelsfachwirt (m / w)Ausbildungsstart August 2013

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Der ChancengeberWir suchen Azubis!

Julia K., Handels-assistentin, Gunzenhausen

„An meinem ersten Tag bei KiK wurde ich einfach ins kalte Wasser gewor-

fen, aber das hat mir nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Man lernt einfach viel mehr, wenn man schnell Verant-wortung trägt und auch mal spontan sein muss. Das habe ich in der Zeit,

die ich schon dabei bin, schnell festgestellt.“

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Duales Bachelor-Studium im Zukunftsmarkt

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 27

mit Medienunternehmen zusammen. Die Jugendlichen erhalten so die Möglichkeit, praxisnah auszuprobieren, ob der angestrebte Beruf tatsächlich zu ihnen passt. Ein Workshop der Jobtester-Reihe der „sk stiftung jugend und medien“ dauert in der Regel drei Tage (freitags bis sonntags), die Teilnahme kostet 65 Euro.

Weniger ostdeutsche Azubis im WestenLaut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufs-forschung pendeln heute weniger Auszubildende nach West-deutschland als noch vor zehn Jahren. In den vergangenen zehn Jahren gab es im Osten der Republik wesentlich mehr Bewer-ber als Lehrstellen. Viele Azubis mussten daher in den Westen pendeln. 2010 gab es erstmals in den neuen Bundesländern wieder mehr neu abgeschlossene Ausbildungsverträge als bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Bewerber. Waren es im Jahr 2001 noch 9 Prozent, ist die Pendlerrate ostdeutscher Azubis in den Westen heute auf 4,2 Prozent gesunken. Grund ist die niedrige Geburtenrate nach der Wiedervereinigung. Die Pendlerquote westdeutscher Azubis in Richtung Osten ist weit-aus niedriger und liegt deutlich unter einem Prozent.

Kündigung wegen Facebook-Gemecker Wer als Azubi auf Facebook über seinen Arbeitgeber herzieht, muss mit einer fristlosen Kündigung rechnen. Das Landesar-beitsgericht Hamm entschied im Oktober, dass die Äußerun-gen eines Auszubildenden, der auf Facebook über seine Aus-bildung gemeckert hatte, beleidigend und ein ausreichender Grund für eine fristlose Kündigung seien. Der Jugendliche hatte seinen Arbeitgeber als „Menschenschinder“ und „Ausbeuter“ bezeichnet und über seine Arbeit geschrieben, er müsse „däm-liche Scheiße für Mindestlohn minus 20 Prozent erledigen“.

Ausbildung zum Einzelhandels-kaufmann ist am beliebtesten Der Einzelhandel braucht sich derzeit keine Nachwuchssorgen zu machen: Über eine halbe Million Jugendliche haben im Jahr 2011 einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Mehr als 33.000 davon als Einzelhandelskaufmann – so viele wie in keinem anderen Ausbildungsberuf. Die weiteren Plätze auf der Beliebtheitsskala nehmen Verkäufer, Bürokaufmann, Kraftfahr-zeugmechatroniker und Industriekaufmann ein. Zusammen bil-den die fünf genannten Berufe schon seit sieben Jahren die Spitzengruppe der häufigsten Ausbildungsberufe.

Ausbildung News

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28 ∙ 4/2012 ∙ Einstieg

Große Fächer, kleine Fächer

BWL184.846

Maschinenbau 98.337

Rechts-wissen-schaften92.577

Medizin80.574

Germanistik80.377

Ausgewählte Studienfächer nach Anzahl ihrer Studenten an deutschen Hochschulen*

*Studierende im 1. Studienfach Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand: Wintersemester 2010/2011

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 29

Rechts-wissen-schaften92.577

Medizin80.574

Germanistik80.377

Wirtschafts-wissenschaften

73.842Informatik

69.559

Elektrotechnik56.996

Pädagogik54.810

Mathematik54.796

Biologie48.130

Psychologie

44.009Bau-

ingenieur-wesen39.486

Chemie

35.814

Physik

34.629

Architektur

31.235

Soziale

Arbeit

29.399

Politik-wissenschaft

28.838

Geografie

20.890

Sportwissenschaft17.074

Philosophie14.407

Tiermedizin 8.200

Luft- und Raumfahrttechnik 4.976Archäologie 3.940Industrie- & Produktdesign 3.473Nautik 1.745Bergbau & Bergtechnik 1.431Ethik 472

Niederdeutsch 2 Kaukasistik 3 Kerntechnik 15 Baltistik 36 Erziehungsschwierigkeitenpädagogik 37 Sorbisch 39 Archäometrie 44 Markscheidewesen 51Bibliothekswesen 51Byzantinistik 57 Ozeanografie 58 Justizvollzug 60 Blinden- & Sehbehindertenpädagogik 61 Neugriechisch 67 Stahlbau 76 Werkerziehung 77 Südslawisch 79 Dänisch 90 Geschichte der Mathematik & Naturwissen- schaften 100 Wirtschafts- & Sozialgeschichte 245 Klassische Philologie 308Alte Geschichte 458

*Studierende im 1. Studienfach Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand: Wintersemester 2010/2011

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30 ∙ 4/2012 ∙ Einstieg

Im Studium der Politikwissenschaften untersuchen Studenten, wie Staaten und politische Organisationen funktionieren. Eine Karriere in der Politik streben allerdings die wenigsten an.

Den Staat verstehen

A ngela Merkel hat Physik studiert, Guido Westerwelle ist Jurist, und Joschka Fischer blickt auf eine abge-brochene Ausbildung zum Fotografen zurück. Um Be-

rufspolitiker zu werden, ist ein Studium der Politikwissenschaft offenbar keine zwingende Voraussetzung. Doch was erwartet Studierende stattdessen?

Politikwissenschaftler analysieren politische Institutionen und Prozesse und versuchen zu verstehen, wie politische Entschei-dungen zustande kommen. Dabei lassen sich vier Forschungs-bereiche unterscheiden: Wer sich mit politischen Theorien beschäftigt, muss vor allem viel lesen, denn hier geht es um all die Ideen und Theorien, die Denker im Laufe der Jahre und Jahrhunderte über das Zusammenleben von Menschen aufge-stellt haben. Im Forschungsbereich politische Systeme geht es darum, das Zusammenspiel politischer Institutionen innerhalb eines Staates oder einer Gemeinschaft zu untersuchen; bei einem Studium in Deutschland stehen dabei vor allem deut-sche Organisationen und Ämter wie der Bundestag oder der Bundeskanzler im Fokus. Gegenstand der vergleichenden Politikwissenschaft sind politische Systeme, Strukturen und Institutionen. Dabei können beispielsweise mehrere Parteien eines Landes oder auch die Regierungsapparate verschiedener Länder unter die Lupe genommen werden. Der Forschungsbe-reich Internationale Beziehungen widmet sich der Politik auf internationaler Ebene und beobachtet das Handeln von inter-nationalen Organisationen wie der NATO oder der UNO, inter-national agierenden NGOs und der Außenpolitik von Staaten.

In allen Fachgebieten greifen Studenten und Wissenschaftler auf eine ganze Reihe wissenschaftlicher Methoden zurück. Vor allem die Statistik ist nicht zu unterschätzen: Wer schon in der Schule mit Mathe auf Kriegsfuß stand, muss hier ordentlich nacharbeiten.

Theoretisch oder auf Praxis getrimmt?

Neben dem klassischen Studium der Politikwissenschaft haben sich in den letzten Jahren weitere Studiengänge etabliert, de-ren Inhalte stärker praxisorientiert sind, zum Beispiel „Politics & Public Management“ an der privaten Zeppelin University in Friedrichshafen, „Politikmanagement“ an der Hochschule Bre-men oder „Philosophie, Politik und Ökonomik“ an der privaten Universität Witten/Herdecke.

Trotzdem landen nur wenige der derzeit rund 29.000 Politik-Studenten in Deutschland nach dem Studium als Politiker, Poli-tikmanager oder Politikberater mitten im politischen Tagesge-schäft. Viele zieht es eher in die Bereiche Erwachsenenbildung, Verwaltung, Marktforschung, Journalismus und PR oder Mar-keting, andere bleiben an der Hochschule und schlagen eine wissenschaftliche Laufbahn ein. Von den Karrieremöglichkeiten, die sich Ärzten und Ingenieuren derzeit bieten, sind Politolo-gen dabei weit entfernt. Gerade der Einstieg ins Berufsleben kann bei Politologen – wie bei den meisten anderen Sozial- und

Politik studieren

© bonifuzius/photocase.com

Page 31: Einstieg Magazin 4 2012

Geisteswissenschaftlern auch – etwas holprig verlaufen. Wer als Trainee oder Volontär beginnt, wird in der Regel schlecht be-zahlt und muss zunächst mit einem befristeten Vertrag Vorlieb nehmen. Professor Werner Weidenfeld, Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung (CAP) und Professor für Politi-sche Wissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen, rät: „Wichtig ist, dass Studierende nicht nur Vorlesungen

und Seminare besuchen, sondern neugierig sind und sich über das Studium hinaus in Praktika weiterqualifizieren. In Vorstel-lungsgesprächen entscheidet nicht nur die Abschlussnote des Studiums, vielmehr muss das ‚Gesamtpaket‘ stimmen.“

Nicole Traut

Was können die Studierenden bei Ihnen lernen?

Christine Trampusch: Mein Bereich ist die vergleichende politische Ökonomie, also das Zusammenwirken von Politik, Ökonomie und Gesellschaft. Da geht es zum Beispiel darum, wie wirtschaftliche Macht politische Macht beeinflusst, also die Banken die Regierungen. Andere Seminare, die ich anbiete, beschäftigen sich mit der Finanzmarktregulierung, der Finanz-marktkrise und mit den Fragen danach, wie verschiedene Staaten auf die Krise reagieren und wie sich die Bankenregu-lierung verändert.

Udo Diedrichs: Bei mir liegt der Schwerpunkt auf Logik und qualitativer Forschung. Das hilft den Studierenden, komplexe Zusammenhänge anschaulich darzustellen und zu interpre-tieren. Außerdem werden sie auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Wenn sie dann zum Beispiel Reden vorbereiten oder sogar Arbeitsmarktanalysen machen, brauchen sie eine fundierte Methodenausbildung.

Apropos Berufsleben – was machen Politikwissenschaftler nach dem Studium?

Christine Trampusch: Politologen haben den Vorteil, dass sie eine Ausbildung haben, mit der sie sehr breit aufgestellt sind. Sie haben Methoden und Theorien gelernt, können analytisch denken und Sachverhalte rekonstruieren und interpretieren. Da ist vom Taxifahrer bis zum Professor alles drin. Sie können zum Beispiel als Politikberater oder für einen Verband arbeiten oder als Referenten in der Bundes- oder einer Landesregie-rung. Man kann auch promovieren und anschließend in der Wissenschaft oder in einem Forschungsinstitut bleiben.

Und wie ist mit einer Karriere in der Politik aus?

Udo Diedrichs: Das Studium ist keine Anleitung zur poli-tischen Aktion oder Karriere. Ich glaube auch nicht, dass

Zwei Politikwissenschaftler über das Studium und die Berufs-aussichten für künftige Absolventen.

„Vom Taxifahrer bis zum Professor ist alles drin“

Christine Trampusch ist Professorin für International Verglei-chende Politische Ökonomie und Wirtschaftssoziologie an der Uni Köln. Dr. Udo Diedrichs ist Geschäftsführer des For-schungsinstituts für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen in Köln.

Politikwissenschaftler mehr parteipolitisch aktiv sind als andere. Die meisten Studierenden sind einfach interessiert, wollen Zusam-menhänge verstehen und Erklärungen haben.

Welche Fähigkeiten sollte jemand mitbringen, der Politikwissenschaft stu-dieren möchte?

Udo Diedrichs: Wer es hasst, Texte zu lesen, zu schreiben und zu formulieren, sollte keine Politikwissenschaft und Sozialwis-senschaft studieren, denn sehr viele werden in ihrem späteren Beruf etwas mit Kommunikation zu tun haben.

Christine Trampusch: Bevor man ein Studium beginnt, sollte man über seine Schulzeit nachdenken: Was fand ich damals am interessantesten, und wird mich das im Studium immer noch interessieren? Man sollte auf keinen Fall Politikwissen-schaft studieren, weil einem gerade nichts Besseres eingefal-len ist. Damit tut man sich keinen Gefallen.

Interview: Esther Donkor

Prof. Dr. Christine Trampusch

Dr. Udo Diedrichs

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Rosenheim Gesundheit managenDamit Gesundheitseinrichtungen auch wirtschaftlich gut funktionieren, bildet die Hochschule Rosenheim seit dem Wintersemester Manager für die Ge-sundheitswirtschaft aus. In einer Regel-studienzeit von sieben Semestern eignen sich die Studenten Fachkompetenzen in Gesundheitswirtschaft, Management und Methoden an. Der Fokus des Ba-chelor-Studiengangs „Management in der Gesundheitswirtschaft“ liegt dabei auf naturwissenschaftlich-methodischen Fächern, empirischer Sozialforschung sowie auf Theorien verschiedener wis-senschaftlicher Disziplinen. Zudem ist in der Regelstudienzeit ein Praxissemes-ter vorgesehen. Für Absolventen stellen Krankenhäuser und Krankenkassen sowie sonstige Einrichtungen der Gesundheits-wirtschaft potenzielle Arbeitgeber dar. Der Studiengang „Management in der Gesundheitswirtschaft“ nimmt jährlich zum Wintersemester neue Studienanfän-ger auf.www.fh-rosenheim.de

PirmasensLogistics Für Firmen sind reibungslose Materi-al- und Informationsflüsse das A und O, doch häufig treten dabei Probleme auf. Dann braucht man Fachkräfte, die die Logistik-Prozesse im Unternehmen über-prüfen und optimieren. Die FH Kaisers-lautern bildet seit dem Wintersemester am Standort Pirmasens solche Experten aus – in ihrem neuen Studiengang „Lo-gistics – Diagnostics and Design“. Die beiden Schwerpunkte des siebensemest-rigen Bachelor-Programms sind – wie sein Name schon sagt – Diagnostik und Design. Im Bereich Diagnostik lernen die Studenten, firmenspezifische Anfor-derungen zu hinterfragen und Probleme zu erkennen. Im Bereich Design liegt das Augenmerk darauf, neue Logistiksyste-me zu konzipieren und zu gestalten. Der Unterricht erfolgt problembasiert. Das heißt, im Vordergrund steht ein Problem und die Studenten müssen eine Lösung dafür finden. Der Studienbeginn ist jähr-lich zum Wintersemester möglich.www.fh-kl.de

Chemnitz Biomed. TechnikVon der kleinen Arztpraxis bis hin zum großen Klinikum – überall begegnen uns medizinische Geräte. Der Bachelor-Studiengang „Biomedizinische Technik“ der TU Chemnitz setzt an der Schnitt-stelle zwischen Technik und Medizin an und vermittelt den Studenten Kompe-tenzen sowohl aus der Elektrotechnik und Informatik als auch aus der Medizin. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Se-mester, wobei im letzten Semester ein achtwöchiges Praktikum vorgesehen ist. Absolventen des Studiengangs können beispielsweise bei Herstellern von medi-zintechnischen Geräten, in Forschungsein-richtungen oder in der Beratung von Kran-kenhäusern und niedergelassenen Ärzten arbeiten. Der Bachelor-Studiengang „Bio-medizinische Technik“ startet immer zum Wintersemester und ist zulassungsfrei. Im Vorfeld können angehende Studenten ei-nen Vorbereitungskurs belegen, der den Einstieg ins Studium erleichtert.www.tu-chemnitz.de

Mehr neue Studiengänge:www.einstieg.com/wasstudieren

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HamburgMedizin Seit dem Wintersemester bietet die Uni-versität Hamburg gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf einen neuen Medizin-Studiengang an. Das Besondere: Es handelt sich um einen Modellstudiengang, der sich vom klassi-schen Medizinstudium grundlegend un-terscheidet. Die sonst übliche Trennung zwischen dem theoretisch geprägten „Büffel“-Studium in der Vorklinik und dem praktischeren Lernen am Krankenbett in der Klinik gehört im Modellstudiengang Medizin der Vergangenheit an. Theorie und Praxis sollen stattdessen über den gesamten Studienverlauf Hand in Hand gehen. Zwar beginnt das Studium auch in Hamburg theorielastig, doch soll es nicht erst drei Jahre dauern, bis die angehen-den Ärzte mit Patienten in Kontakt kom-men. Der Modellstudiengang Medizin nimmt jährlich zum Wintersemester neue Studienanfänger auf. Die Bewerbung er-folgt – wie auch bei „gewöhnlichen“ Me-dizinstudiengängen – zentral über hoch-schulstart.de.www.uni-hamburg.de

Kiel Öffentlichkeitsarbeit Unternehmen, Behörden oder Verbände – für alle ist eine gute Verständigung so-wohl untereinander als auch mit der Öf-fentlichkeit wichtig. Die Fachhochschule Kiel hat zum Wintersemester einen Stu-diengang eingeführt, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt: „Öffentlichkeits-arbeit und Unternehmenskommunikati-on“. Der Studiengang vermittelt kommu-nikations- und medienwissenschaftliche Grundlagen sowie Methoden des mo-dernen Kommunikationsmanagements. Nach dem Abschluss als „Bachelor of Arts“ können Absolventen Kommunika-tionsmaßnahmen in Unternehmen, Ver-bänden oder in Agenturen konzipieren und umsetzen. Der Bachelor-Studiengang „Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmens-kommunikation“ umfasst sieben Semes-ter. Insgesamt stehen 40 Studienplätze zur Verfügung. Ein Studienbeginn ist jeweils zum Wintersemester möglich.www.fh-kiel.de

FreiburgLiberal Arts & SciencesAm University College Freiburg (UCF) kann man seit Oktober den Bachelor-Studiengang „Liberal Arts and Sciences“ (LAS) studieren. Dieser richtet sich an Bewerber, die komplexe Fragen aus un-terschiedlichen wissenschaftlichen Per-spektiven betrachten wollen. „LAS“ ist in vier Bereiche gegliedert: Im „Core“ geht es um wissenschaftliches Schreiben, Methodik und den analytischen Umgang mit Zahlen. Der „Major“ vermittelt ver-tiefende Kenntnisse in einem von vier zur Wahl stehenden Feldern: Kultur und Geschichte, Lebenswissenschaften, Geo- und Umweltwissenschaften oder Gover-nance. Der Bereich „Language“ ermög-licht es, weitere Sprachen zu lernen. Der Wahlbereich schließlich erlaubt es, indi-viduelle Seminarschwerpunkte zu setzen und Praktika oder Auslandsstudien ein-zusetzen. „LAS“ schließt nach vier Jah-ren Regelstudienzeit je nach gewähltem Schwerpunkt mit dem „Bachelor of Arts“ oder dem „Bachelor of Science“ ab. Die Hauptunterrichtssprache ist Englisch. www.ucf.uni-freiburg.de

Offenburg

EP-plus Die Hochschule Offenburg bietet seit dem Wintersemester den Studiengang „Elektri-sche Energietechnik/Physik-plus“ (EP-plus) an, der sowohl auf eine Karriere als Lehrer an beruflichen Schulen als auch als Ingenieur vorbereitet. Auf dem Lehrplan des Ba-chelor-Studiengangs stehen neben Elektrotechnik, regenerativen Energiesystemen, Mechanik oder Kern- und Elementarteilchenphysik auch didaktische Inhalte. In die Regelstudienzeit von sieben Semestern sind ein Praxissemester und zwei Hospitatio-nen an Schulen integriert. Nach dem Abschluss als „Bachelor of Engineering“ können sich die Absolventen entscheiden, ob sie als Lehrer oder als Ingenieure arbeiten und gegebenenfalls einen entsprechenden Master aufnehmen möchten. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt im Studiengang „EP-plus“ vor allem auf Energiesystemen der Zukunft so-wie auf Elektrofahrzeugen. Der Studienbeginn ist jährlich zum Wintersemester möglich. www.hs-offenburg.de

Neue Studiengänge

Page 34: Einstieg Magazin 4 2012

34 ∙ 4/2012 ∙ Einstieg

Umweltbewusst handeln – viele wollen es, nur wenige tun es. Kann Psychologie hier helfen? Und falls ja, kann man das studieren?

Umweltschutz ist Kopfsache

Viele halten umweltbewusstes Leben in der Theorie für richtig. Aber genauso viele tun nicht wirklich etwas dafür – weder privat noch im Beruf. Warum ist das so?

Psychologen beschäftigen sich seit jeher mit den Gründen für menschliches Verhalten, mit Motivation und Verdrängung, dem Umgang mit Ohnmachtsgefühlen und Ängsten. Und es gibt so-gar eine eigene Teildisziplin Umweltpsychologie.

Urs Wenzel lehrt dieses Fach an der Uni Kassel. Wer bei ihm stu-diert, untersucht die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt und die Probleme, diese zu verstehen und entsprechend zu handeln: Welche Determinanten bestimmen umweltgerechtes Verhalten beispielsweise in punkto Ressour-cennutzung oder auch Mobilität, und wie kann man dazu bei-tragen, Verhalten nachhaltig zu verändern? Wie werden Um-weltrisiken wahrgenommen, und warum reagieren Menschen unterschiedlich darauf? Nicht zuletzt: Wie müssen Umweltthe-men kommuniziert werden, damit Menschen handeln? Span-nende Fragen, mit denen sich jeder Psychologiestudierende in Kassel beschäftigen muss: „Umweltpsychologie ist bei uns im Psychologie-Bachelor ein Pflichtfach“, so Urs Wenzel. Damit ist die Uni Kassel jedoch eine Ausnahme unter deutschen Hoch-schulen, denn nur wenige bieten diesen Schwerpunkt bisher überhaupt an, geschweige denn verpflichtend.

Wer keinen Schwerpunkt im Bachelor setzen kann, dem bleibt noch der Weg des Selbststudiums und des Austauschs mit an-deren Studierenden und Experten. Oder er setzt auf den Mas-ter, zum Beispiel an der Universität Magdeburg. Hier wird der Schwerpunkt Umweltpsychologie/Mensch-Technik-Interaktion angeboten – eine bundesweit einzigartige Vertiefungsmöglich-keit. Cathérine Hartmann und Ricarda Dubral studieren beide im dritten Master-Semester in Magdeburg. Wie es nach dem Abschluss weitergehen soll, wissen sie noch nicht genau: „Die

Forschung reizt uns beide sehr, zum Beispiel im Bereich der Mobilität. Es gibt aber auch Möglichkeiten, bei städtischen Be-hörden, Verbänden oder Instituten wie dem BUND oder dem NABU oder auch in der Politik als Umweltreferent zu arbeiten.“

Und was nützt das alles der Umwelt? Mehr und mehr sehen Politiker – ohne die es nun einmal kaum eine Veränderung in Umweltaspekten gibt – auch in Umweltpsychologen gute Rat-geber, werden Wissenschaftler für ihre Forschung auch von hoher Stelle geehrt. Lokale Politiker und die meisten Bürger kennen die Umweltpsychologie jedoch meist (noch) nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Melanie Walkenbach

Umweltpsychologie

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Link-Tipps Psych UP! Unter dem Titel „Psych UP! Wie kann die Psycholo-gie zu nachhaltiger Entwicklung beitragen?“ startete im Som-mersemester 2012 eine neue Veranstaltungsreihe an der Hum-boldt-Universität und der Freien Universität Berlin. Die Vorträge sind online abrufbar und bieten einen guten Einblick auch in Fragestellungen der Umweltpsychologie. http://psychup2012.wordpress.com/

Initiative Psychologie im Umweltschutz Die Initiative Psychologie im Umweltschutz e.V. (IPU) ist ein bundesweiter Verein von Studierenden und Berufstätigen, die das Ziel der Förderung des Umweltschutzes mit den Mitteln der Psychologie verfolgen. Durch halbjährlich stattfindende Kon-gresse sowie den Aufbau eines Online-Netzwerkes findet ein kontinuierlicher Informationsaustausch statt.www.ipu-ev.de

Das Einstieg Magazin ist Medienpartner beim Wissenschaftsjahr 2012

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 35

Für Psychologen gibt es zahlreiche Tätig-keitsfelder. Wer therapeutisch arbeiten möchte, muss nach dem Studium eine Zu-satzausbildung absolvieren.

Berufe mit Psychologie

Umweltpsychologie

PsychologeWer ein Diplom oder einen Master in Psychologie in der Tasche hat, darf sich „Psychologe“ nennen. Psychologen sind in allen Bereichen des Arbeitsmarkts gefragt, zum Beispiel in Kranken-häusern, in der Verwaltung, bei Vereinen und Verbänden, in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen oder bei Unternehmen. Mögliche Aufgabenbereiche sind Bildungs- und Berufsberatung, Lebensberatung, Arbeitsorganisation, Personalentwicklung oder soziale Arbeiten. Entsprechend vielfältig sind die Spezia-lisierungsmöglichkeiten: Unter anderem gibt es Arbeits-, Schul-, Sozial-, Sucht-, Sport-, Verkehrs- und Wirtschaftspsychologen. Wichtig: Wer Psychologie für ein „Laberfach“ hält, irrt. Insbeson-dere in den ersten Semestern stößt man ohne Mathe-Kenntnisse schnell an seine Grenzen.

Psychotherapeuten und PsychoanalytikerWer therapeutisch arbeiten möchte, braucht übers Studium hi-naus eine mehrjährige Zusatzausbildung. Die meisten angehen-den Therapeuten absolvieren diese berufsbegleitend und zahlen die Kosten in fünfstelliger Höhe aus eigener Tasche.

Psychotherapeuten diagnostizieren und therapieren psychi-sche und psychosomatische Störungen ihrer Patienten. Sie verfügen über ein abgeschlossenes Studium der Psychologie (Psychologische Psychotherapeuten) oder eine Zulassung als Arzt (Ärztliche Psychotherapeuten oder Psychiater) sowie eine mehrjährige Zusatzausbildung. Pädagogen, Sozialpädagogen und Musiktherapeuten können eine Zusatzausbildung zum Kin-der- und Jugendlichenpsychotherapeuten absolvieren.

Psychoanalytiker diagnostizieren und therapieren ebenfalls psychische und psychosomatische Störungen. Dabei verfolgen Sie den Ansatz, die Ursachen der Störungen im aktuellen oder zurückliegenden Lebensumfeld der Patienten zu suchen. Vor der Therapie steht daher eine umfangreiche Analyse und Di-agnose. Psychoanalytiker verfügen über ein abgeschlossenes Studium der Psychologie oder eine Zulassung als Arzt sowie eine mehrjährige Zusatzausbildung.

Bachelor an der Munich Business SchoolDie Welt der Wirtschaft entdecken und dabei die Zukunft fest im Blick: Mit einem Studium an der Munich Business School legen Sie eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben in internationalen Unternehmen. Sie erwerben in sechs Semestern fundiertes Business-Know-how, absol-vieren Praktika im In- und Ausland und lernen eine zweite Fremdsprache, z.B. Arabisch, Spanisch oder Chinesisch. Internationale Erfahrung sammeln Sie während Ihres Aus-landssemesters an einer renommierten Partner-Hochschule. Sie entscheiden sich für zwei Studienprogramme, z.B. Mar-keting-Management und Finanzmanagement oder Medien-management. Und im English Track können Sie sogar kom-plett in englischer Sprache studieren. Gleich anmelden für den nächsten Bachelor-Schnuppertag!

International Business

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Alle Studienangebote an der Munich Business SchoolBachelor International Business (German/English Track)Master International Business (German/English Track)Master Sports Business and CommunicationMBA General Management, MBA Health Care Management

Bachelor-Schnuppertage mit Schnupper-VorlesungenSamstag, 1. Dezember Samstag, 26. Januarjeweils 10 bis 14.30 Uhr

2. Bewerbungsrunde für den Studienstart im WS 2013/2014Aufnahmeprüfung: 22./23. FebruarBewerbungsschluss: 9. Februar

KontaktMunich Business SchoolStudienberaterin Frau Christine HeberElsenheimer Straße 61, 80687 MünchenTelefon: 089 / 547678-272E-Mail: [email protected] www.munich-business-school.de

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4 von 5 Studenten schummeln im StudiumKarl-Theodor zu Guttenberg und Silvana Koch-Mehrin sind nicht alleine: Eine Studie der Unis Bielefeld und Würzburg hat erge-ben, dass vier von fünf Studenten an deutschen Hochschulen schummeln. Im Rahmen der „Fairuse-Studie“ fanden zwischen 2009 und 2012 mehrere anonyme Erhebungswellen statt. Darin wurden mehrere tausend Studenten und Dozenten befragt. Das Ergebnis: 79 Prozent der Studenten greifen mindestens einmal im Semester zum Spickzettel, 37 Prozent schreiben in Klausuren bei ihren Sitznachbarn ab, und knapp jeder Fünfte hat schon einmal ein Plagiat abgegeben. 94 Prozent der Schummler blei-ben allerdings unentdeckt. Gründe für die Mogeleien im Studi-um sind Stress, Konkurrenzdruck und Prüfungsangst.

Betriebsklima wichtiger als GeldBei der Wahl ihres künftigen Arbeitsplatzes legen die meisten Studenten Wert auf ein gutes Betriebsklima, Arbeitsplatzsicher-heit und ein interessantes Aufgabengebiet. Ein gutes Gehalt landet als Anforderung nur auf Platz sechs, ergab eine Studie der Fachhochschule Erfurt, für die rund 400 Studenten verschie-denster Fachrichtungen befragt wurden. Studenten wünschen sich demnach flache Hierarchien, Handlungsspielräume und Anerkennung am Arbeitsplatz. Jeder Zweite der Befragten er-hofft sich diese Merkmale vor allem in einem mittelständischen Unternehmen. Für ein attraktives Jobangebot würde die große Mehrheit der Studenten (88 Prozent) einen Umzug in Betracht ziehen – 37 Prozent sogar ins Ausland.

Shanghai-Ranking 2012Im „Academic Ranking of World Universities” ermittelt die Universität Shanghai jährlich die vermeintlich besten Hoch-schulen der Welt. Bereits zum zehnten Mal landete die Uni Harvard 2012 auf dem Spitzenplatz. Als bestplatzierte Univer-sität Deutschlands liegt die TU München auf Platz 53. Danach folgen die LMU München auf Rang 60, die Uni Heidelberg auf Platz 62 und die Universität Freiburg an Position 99. Die Unis aus Bonn, Göttingen und Frankfurt verlieren im Vergleich zum Vorjahr ihre Positionen unter den besten 100 Universitäten der Welt. Insgesamt haben amerikanische Universitäten die Nase vorn: Acht der zehn besten Unis kommen aus den USA, einzig die englischen Vertreter Cambridge und Oxford mischen auf den Plätzen fünf und zehn in der Top 10 mit. Ausschlaggebend für das Ranking ist vor allem die Forschung der Unis, weniger die Qualität ihrer Lehre.

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 37

Mehr Absolventen mit ausländischem Pass Dem Statistischen Bundesamt zufolge haben im Jahr 2011 ins-gesamt 392.200 Studierende ihr Studium erfolgreich an einer deutschen Hochschule abgeschlossen – fast 10 Prozent (38.300) von ihnen hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Im Ver-gleich zum Vorjahr waren dies rund 8 Prozent mehr ausländische Studenten. Die größte Guppe stellten Studierende mit chinesi-schem Pass (13 Prozent), gefolgt von Türken (7 Prozent) und Russen (5 Prozent). Mit 28 Prozent ausländischen Studierenden war der Bachelor der meist absolvierte Studienabschluss, ge-folgt von Diplom und Magister (26 %) und dem Master (25 %). 11 Prozent der ausländischen Studierenden promovierten.

Mehr Studenten an FachhochschulenImmer mehr Studierende entscheiden sich für ein Studium an einer Fachhochschule: In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der FH-Studenten von 411.000 im Wintersemester 1999/2000 auf 684.000 im Wintersemester 2010/2011. Das entspricht einer Steigerung von rund zwei Dritteln. Auch Universitäten verzeich-neten in diesem Zeitraum einen Zuwachs. Dieser fiel jedoch mit einer Steigerung von 1,77 auf 2,22 Millionen prozentual mo-derater aus. Bundesbildungsministerin Schavan sprach sich im Sommer für eine Annäherung der Profile von Fachhochschulen und Universitäten aus und hält es nicht für ausgeschlossen, dass mittelfristig auch Doktorandenausbildungen an Fachhochschu-len angeboten werden können.

Online-Portal zum LehramtsstudiumGute Berufsaussichten und große Fächerauswahl – für viele Abi-turienten ist Lehrer ein echter Traumberuf. Doch wie genau wird man eigentlich Lehrer? Was muss ich wie, wo und wie lange studieren? Da der Ablauf und die Inhalte des Lehramtsstudiums von Faktoren wie dem Bundesland, der Schulform und der Fä-cherkombination abhängig sind, gibt es zahlreiche unterschied-liche Regelungen. Die Webseite www.werde-lehrer.de setzt hier an und bringt Licht ins Dunkel. Auf der Seite finden sich unter anderem Informationen über die unterschiedliche Ausge-staltung der Lehrerausbildung in den einzelnen Bundesländern. Darüber hinaus werden die verschiedenen Lehramtsformen vor-gestellt, und es gibt Tipps zu den Themen Finanzierung, Aus-landsstudium und Bewerbung.

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Stefanie Heinzmann über ihre Karriere als Sängerin, ihre Schulzeit und die Unterschiede zwischen Schweizern und Deutschen

„Ich hatte Bock, Sachen zu verstehen“

Du gehst in drei Tagen auf Tour. Bist du schon aufgeregt?Ja, auch wenn es mittlerweile schon die dritte Tour ist. Aber im Gegensatz zur ersten vor vier Jahren fühle ich mich jetzt pudelwohl. Damals war ich noch sehr unsicher und mit der ganzen Situation überfordert.

Was wäre wohl beruflich aus dir gewor-den, wenn du nicht bei Stefan Raabs

Casting-Show gewonnen hättest?Ich wusste nie, was ich sagen soll, wenn Lehrer gefragt haben: Was willst du später mal machen? Ich wollte Tierärztin werden, ich wollte Bestatterin werden – ich wollte alles werden! Vielleicht wäre ich Sekretärin geworden, weil ich ein guter Teamplayer und gerne für andere da bin. Oder Buchhalterin. Und nebenbei hätte ich Musik gemacht. Aber natürlich ist es viel schöner, Musik als Beruf zu haben.

Warum Buchhalterin – weil du ein Faible für Zahlen hast?Tatsächlich hat mir Mathe in der Schule immer Spaß gemacht, obwohl ich nicht sehr gut darin war. Aber ich hatte Bock, Sachen zu verstehen. Wenn einem so das Licht aufging, das fand ich total super.

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„Ich wollte Tierärztin werden, ich wollte Bestatterin werden – ich wollte alles werden!“

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Als 2008 dieser große Erfolg über dich hereinbrach, warst du gerade mal 18 Jahre alt. Wie kann man das in dem Alter überhaupt verkraften?Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass ich aus dem Kanton Wallis in der Schweiz komme. Da sind bestimmte Werte sehr wichtig: Familie, Freunde, Heimatver-bundenheit. Hinzu kommt, dass die Sendung einfach perfekt geeignet war. Es war halt nicht so eine große Sams-tagabend-Show, die ganz Deutschland guckt. Das war Donnerstagabend und um 1 Uhr konnte man irgendwann mal abstimmen. Das war alles ganz easy. Aber nach meinem Sieg ist alles wirklich explodiert. Und ich war unfassbar über-fordert. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich gewinne.

Apropos Wallis, du pendelst ja ständig zwischen zwei Ländern hin und her. Worin unterscheiden sich Schweizer und Deutsche am meisten? Die Deutschen sind grundsätzlich direkter als die Schweizer. Und im Arbeitsalltag kann es unter Deutschen schon mal etwas lauter werden. Aber wenn die Situ-ation geklärt wurde, ist alles wieder okay und keiner ist persönlich beleidigt. Das ist in der Schweiz doch etwas schwieriger. Die Schweizer sind immer sehr höflich und passen auf, was sie sagen. Und sind dann oft überrascht von der direkten Art der Deutschen.

Was magst du besonders an deinem Land?Ich mag, dass es so facettenreich ist. Allein schon dadurch, dass man dort vier Sprachen spricht. Ich finde die Kultur und auch die Lebensqualität in der Schweiz toll. Das Land, die Leute, ich bin totaler Schweiz-Fan!

Die Frage nach den musikalischen Vor-bildern darf natürlich nicht fehlen.Da gibt es ganz viele, denn ich höre alles: von Rock über Soul bis Funk und manchmal auch Schweizer Musik. Und genau deshalb möchte ich auch vielfäl-tige Musik machen. Bei einem Konzert möchte ich nicht 90 Minuten lang immer den gleichen Song in verschiedenen Variationen spielen. Die Frage nach Vor-bildern oder Idolen ist nicht so einfach zu beantworten, aber Joss Stone ist für mich die Stimme schlechthin. Es ist ein-fach Wahnsinn, wie man so singen kann.

Und hast du Vorbilder im „normalen“ Leben? Ja, allen voran mein Bruder, der ja auch mein Manager ist. Aber überhaupt bin ich umgeben von tollen Leuten. In mei-ner Band sind so viele unterschiedliche Charaktere, aber jeder ist ein Vorbild für mich. Das ist schon der Hammer, wie viel ich lernen kann von den Leuten um mich herum.

Hast du einen Rat für unsere Leser hinsichtlich ihrer Berufswahl?Das Wichtigste ist, erst mal herauszufin-den, was einem wirklich Spaß macht.Und man sollte nicht so sehr auf ande-re, sondern auf sein Herz hören. Man selbst muss es ja schließlich auch später ausbaden, wenn es schiefgeht. Und man sollte niemals aufgeben, das gilt auch oder sogar besonders für den Musikbe-reich. Egal wie viele Demo-Bänder einem zurückgeschickt werden.

Interview: Stefan Moskopp

Faulheit wird belohnt

Stefanie Heinzmann, 23, hat 2008 ei-nen Casting-Wettbewerb im Rahmen von Stefan Raabs Fernsehshow TV to-tal gewonnen. Mittlerweile hat sie zahl-reiche Preise wie „Echo“ und „Comet“ abgeräumt. Zudem wurde sie 2009 „Brillenträgerin des Jahres“. Aber nicht aus diesem Grund tritt sie bis heute nur mit Brille auf: „Für Kontaktlinsen bin ich einfach zu faul.“Am 15. November geht Stefanie mit ihrem neuen Album auf Deutschland-Tour. Mehr dazu findet ihr unter www.stefanieheinzmann.de.

War auch schon Brillenträgerin des Jahres: Stefanie Heinzmann„Herausfinden, was einem wirklich Spaß macht.“

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Spieleentwickler ist ein Traumjob, den man inzwischen auch studieren kann. Johannes Roth (23) hat genau das getan – und währenddessen sein eigenes Entwicklerstu-dio gegründet.

Strippenzieher der Pixelpuppen

Ein Kinderzimmer in Thüringen, Mitte der Neunziger Jahre: Es ist wieder Zeit, die Welt zu retten. Der

gerade mal sechsjährige Johannes Roth sitzt an seinem 286er-PC und hüpft als „Commander Keen“ durch bunte 2D-Welten, um eine Alien-Invasion abzu-wenden. Irgendwann wächst in ihm die Neugierde. „Ich habe mich gefragt: Wie kann es sein, dass die Aliens auf das re-agieren, was ich im Spiel tue? Wie wird so was umgesetzt, wie machen die Ent-wickler das?“, erzählt er 17 Jahre später. Mittlerweile stellt Johannes selbst die Re-geln auf, die hinter den Spielen stehen, denn aus dem leidenschaftlichen Zocker ist ein Spieleentwickler geworden.

Nicht nur für Nerds

Nach der Schule beginnt Johannes ein Studium an der Mediadesign-Hoch-schule in München und lernt im Studien-gang „Gamedesign“ alle Facetten der Spielentstehung kennen. „Bei einem Film hat man ja eine konkrete Vorstellung da-von, wie er entsteht. Bei einem Spiel ist das dagegen eher abstrakt.“ Im Studium merkt Johannes schnell, dass in der Spie-leentwicklung viele verschiedene kreati-ve Bereiche eine Rolle spielen: „Anders, als man sich das vielleicht vorstellt, ist die Spieleindustrie gar keine Nerd-Branche. Spiele machen ist eine Kunstform. Denn ein Spiel besteht nicht nur aus einem Pro-grammcode, sondern auch aus einer Ge-schichte, Grafik, Bildern, 3D-Modellen, Musik und Soundeffekten.“

Einen klassischen Königsweg in die Spie-leentwicklung gibt es nicht, denn noch immer handelt es sich um eine junge Branche mit vielen Quereinsteigern. Spe-zielle Gamedesign-Studiengänge, die sich von allgemeiner ausgerichteten, mathelastigen Informatik-Studiengängen unterscheiden, werden meist von priva-ten Hochschulen angeboten und sind dementsprechend teuer. Eine Hürde, die auch Johannes erst überwinden muss. Er kratzt sein Erspartes aus dem Zivildienst zusammen und bewirbt sich erfolgreich um ein Stipendium der Hochschule.

In vier Wochen

zum Entwicklerpreis

Schon früh beginnt Johannes, neben dem Studium in seiner Freizeit an einem eige-nen Spiel herumzubasteln, denn „das Studium kann immer nur eine Grundlage sein und man muss selbst dran bleiben“. Schnell findet er unter seinen Kommilito-nen motivierte Mitstreiter. Innerhalb von nur vier Wochen entwickelt das Team ein 2D-Jump’n’Run namens „Grounded“. Mit durchschlagendem Erfolg: Das Spiel räumt gleich den zweiten Platz im New-comer-Bereich des Deutschen Entwick-lerpreises ab. „Da waren wir verdammt stolz drauf und haben gemerkt, dass es zwischen uns im Team sehr gut funktio-niert.“

Das Fördergeld des Deutschen Entwick-lerpreises stecken Johannes und sein Entwickler-Team, das sich inzwischen Mi-mimi Productions getauft hat, gleich in ihr nächstes Projekt: Das Smartphone-Game „daWindci“ erscheint im April 2011 für Apple-Geräte. In dem 3D-Spiel steuert der Spieler einen Heißluftballon durch die Lüfte und umschifft scharfkantige Klippen, indem er über den Touchscreen streicht und so Windböen erzeugt. Das fantasievolle Setting und die innovative Gestensteuerung kommen nicht nur bei Kritikern gut an, „daWindci“ erhält sogar ein Lob von höchster Stelle – der Apple-Konzern selbst zeichnet die jungen Ent-wickler mit dem renommierten Design Award als bestes Studentenprojekt aus. „Das war für uns ein wichtiger Türöff-ner, zumal es das erste Mal war, dass ein deutsches Spiel hervorgehoben wurde.“

Mit der internationalen Anerkennung im Rücken und neu geknüpften Kontakten innerhalb der Branche können Johannes und sein Team den FilmFernsehFonds Bayern und den Brettspiel-Hersteller Ra-vensburger als Förderer gewinnen. Wäh-rend der Fonds den Münchener Jungent-wicklern mit einer gehörigen Finanzspritze unter die Arme greift, beauftragt Ravens-burger das Team mit einer Smartpho-

Vom Studenten zum Spieleentwickler

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 41

Das Praktikum deines Lebens!

DIE YPD-CHALLENGE 2013: Dein Online-Wettbewerb für die Top-Praktika bei den Top-Unternehmen.

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ne-Umsetzung des Kinder-Spiels „Wer war’s?“. Durch Auftragsarbeiten wie diese wächst das Mimimi-Team bald auf zehn Mitarbeiter, und aus dem Studententeam wird ein richtiges Unternehmen.

Echtes Teamwork

Ein Mimimi-Spiel entsteht stets, indem Programmierer und Geschäftsführer Jo-hannes und seine Grafiker und Game-designer ihrer Fantasie erst einmal freien Lauf lassen, herumspinnen und neue Ide-en sammeln, die dann in kleinen Teams ausgearbeitet werden. Zum Schluss wer-den alle Ideen gemeinsam begutachtet und diejenige bestimmt, an der weiter-gearbeitet werden soll. An guten Ideen mangelt es dabei nie. Die Herausforde-rung besteht vielmehr darin, die ande-ren aus dem Team zu überzeugen und zu schauen, ob sich das Spiel auch ver-kaufen lässt – schließlich ist Spiele ent-wickeln für Johannes und seine Kollegen nicht mehr nur ein Hobby, sondern ein richtiger Job, der den Lebensunterhalt finanzieren muss.

Zum wirtschaftlichen Überleben sind Jo-hannes und sein Team bis dato noch auf Auftragsarbeiten für Kunden angewiesen – denn Kritikerlob und Auszeichnungen

haben bislang nicht genügt, um schwar-ze Zahlen zu schreiben. „Wir konnten uns aber von der Masse anderer Entwickler abheben und beweisen, dass wir hohe Qualität abliefern. Bisher waren wir so immer in der glücklichen Situation, uns Projekte aussuchen zu können, die zur Firma passen und die wir stolz in unse-ren Lebenslauf schreiben wollten.“ Und das muss auch so sein, denn Johannes ist überzeugt: „Wir würden die Firma eher aufgeben als langweilige Auftragsarbei-ten zu machen.“

Überarbeitet und

unterbezahlt

Auch wenn Johannes seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat – die Schatten-seiten seines Jobs verschweigt er nicht: „Die Branche ist anstrengend, die Jobs sind echt nicht einfach und der Weg dort-hin ist schwierig.“ Ein – wenn überhaupt – schlecht bezahltes Vollzeit-Praktikum nach dem Studium sei die Regel. „Wenn du einmal im Job bist, ist die Bezahlung anfangs auch nicht gerade gut. Und um Termine einzuhalten, musst du regelmä-ßig Überstunden machen.“

Hartnäckigkeit und Leistungsbereit-schaft sind also für jeden angehenden Spieleentwickler ein Muss, genauso ein gewisses Kommunikationstalent: Im kre-ativen Prozess ist täglich Teamfähigkeit gefragt, und es hat große Vorteile, sich mit den Kollegen aus der Branche zu vernetzen. „Wir sind zum Beispiel auf die Gamescom nach Köln gefahren und haben dort unsere Spiele und Projekte gezeigt und uns mit alten Hasen aus der Branche ausgetauscht“, sagt Johannes. Wer weiß – wenn es so weitergeht, kann man ihn bald vielleicht auch dazuzählen.

Patrick Agis-Garcin

Link Tipp

Das Entwicklerstudio Mimimi www.mimimi-productions.de

Johannes Roth

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42 ∙ 4/2012 ∙ Einstieg

Für das Buch „Wege in den Traumberuf Journalismus“ hat Jan Philipp Burgard Deutsch-lands Top-Journalisten nach ihren Erfolgsrezepten gefragt.

„Es gibt keinen Königsweg”

Herr Burgard, von Tagesthemen-Mode-rator Tom Buhrow bis hin zu Bild-Chef Kai Diekmann haben Sie einige der bekanntesten Journalisten des Landes nach ihrem Werdegang befragt. Wer hat Sie am meisten beeindruckt?Jeder auf seine Weise. Der CNN-Kriegs-reporter Frederik Pleitgen zum Beispiel riskiert immer wieder sein Leben, um über das Schicksal von Menschen in Krisenge-bieten zu berichten. Pleitgens Mut und sein Berufsethos haben mich fasziniert.

Was hat Sie am meisten überrascht?Wie unterschiedlich die Karrierewege der Top-Journalisten verlaufen sind. RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel hat zum Beispiel Agrarwissenschaften studiert und seine Diplomarbeit über das Verhalten von Zuchtschweinen geschrieben. Kai Diekmann hat überhaupt nicht studiert, sondern war bereits als Schüler ein so begnadeter Blattmacher, dass er ganz früh in den Beruf eingestiegen ist. Der ARD-Sportmoderator Gerhard Delling hat nicht Sport, sondern VWL studiert. Es gibt also keinen Königsweg in den Journalismus.

Welche Parallelen haben Sie entdeckt? Oder anders gefragt: Was sollte der Nachwuchs mitbringen, wenn er es im Journalismus nach ganz oben schaffen möchte?

Alle vereint eine riesige Begeisterung für ihren Beruf. Die ist auch nötig, denn der Job ist fordernd und zeitintensiv. Weite-re Parallelen: ein Grundinteresse für alles und jeden, gutes Sprachgefühl, Spaß am Umgang mit Menschen und die Fähigkeit, komplexe Themen schnell zu verstehen und auf den Punkt zu bringen.

Sie haben Ihre Interviewpartner in deren Büros getroffen. Waren die Arbeitsplätze immer so, wie Sie es erwartet hatten?Wenn Sie auf das Klischee anspielen, dass bei Journalisten immer kreatives Chaos herrscht, muss ich Sie leider ent-täuschen. Interessant fand ich das Büro von Frederik Pleitgen, bei dem in der Garderobe neben Anzug und Krawatte eine kugelsichere Weste und ein Helm hängen. Tom Buhrow gucken bei der Ar-beit Angela Merkel und Barack Obama über die Schulter – als Pappfiguren.

In ihrem Buch geht es auch um journa-listische Vorbilder. Haben Sie eins?Ja, Tom Buhrow. Er hat mich schon in sei-ner früheren Tätigkeit als USA-Korrespon-dent der ARD beeindruckt. Mal sah man ihn beim Interview mit dem Präsidenten im Weißen Haus, dann mit den Rolling Stones. Als Moderator hat er zwar eine Haltung, doch er zwingt den Zuschauern nicht seine Meinung auf. Er ist glaub-

würdig und aufrichtig. Und man merkt ihm immer an, wie viel Freude ihm seine Arbeit macht. Das finde ich vorbildlich.

Im Vorwort Ihres Buches schildern Sie das Entsetzen Ihrer Eltern, als diese von Ihrem Berufswunsch Journalist erfuhren. Ist der Familienfrieden inzwi-schen wieder hergestellt?Tatsächlich hätten es meine Eltern nach dem Abi gerne gesehen, dass ich einen sicheren Brotberuf wähle und Anwalt oder Arzt werde. Aber sie haben nie versucht, mich von meinem Traumbe-ruf abzuhalten. Und meine Familie hat schnell gesehen, dass ich nicht unter der Brücke gelandet bin und fiebert jetzt bei allem mit, was ich journalistisch tue. Mei-ne Mutter verpasst keinen Beitrag von mir im Fernsehen.

Interview: Stefan Moskopp

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 43

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Zwei Praktika sind PflichtEgal, ob im Studiengang Journalismus & Unternehmenskom-munikation oder Kommunikations- & Medienmanagement – wer als Student schnell und erfolgreich in den Job einsteigen möchte, sollte bereits während des Studiums herausfinden, in welche Richtung es beruflich gehen könnte. Praktika helfen, Berufserfahrung zu sammeln. Die BiTS hat daher neben einem Auslandssemester auch zwei Praktika fest in das 6-semestrige Studium integriert.

Dozenten mit PraxiserfahrungPraxiserfahrung ist ebenso wichtig wie Theorie. Im Medienbe-reich lehren zum Beispiel Christoph Moss, ehemals Redakteur beim Handelsblatt, Tilmann Baumgärtel, der als Journalist beim Tagesspiegel und der Zeit veröffentlichte, Gabriele Krone-Schmalz, die man vom Kulturweltspiegel und als Auslandskor-respondentin aus dem ARD-Studio Moskau kennt, oder Jens

Müller, der beim ZDF in der Unternehmensplanung arbeitet. Sie alle vermitteln den Studenten aktuelles Wissen und kennen die Trends.

Studentische ProjektarbeitAn der BiTS gibt es eine eigene Lehrredaktion. Doch vor allem in studentischen Initiativen wie dem Hochschulmagazin BiTS-licht, dem Radiosender BiTSfm oder bei der Organisation der Wirtschaftskonferenz Campus Symposium setzen die Studie-renden das Gelernte in die Praxis um.

Du möchtest mehr erfahren? Im Dezember 2012 bietet die BiTS in Berlin und in Iserlohn ein Probestudium in allen Studiengän-gen an.

Weitere Infos findest du unter: www.bits-hochschule.de

Praxis ganz nah!

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Die private Hochschule BiTS lebt dieses Motto…

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Wege ins Ausland

Nicht einfach drauf los reisen

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Work & TravelSehr beliebt bei Abiturienten ist Work & Travel, ein kombinierter Reise- und Arbeitsaufenthalt. Die Traveller erkunden bis zu ei-nem Jahr lang das Land ihrer Wahl und nehmen zwischendurch immer wieder Gelegenheitsjobs an, um die Reisekasse aufzufül-len. Dazu gehören Kellnern und Küchenarbeiten, Obst pflücken, sortieren und verpacken, Tiere hüten, auf dem Bau oder in einer Fabrik arbeiten und Ähnliches. Erfahrungsgemäß reichen die Ein-künfte allerdings nur selten aus, um den gesamten Aufenthalt zu finanzieren, deshalb sollte man finanzielle Rücklagen haben, die – je nach Gastland – bei der Einreise nachgewiesen werden müssen.Wer Work & Travel machen will, benötigt dafür ein spezielles Vi-sum, das es derzeit für Australien, Neuseeland, Kanada, Japan, Südkorea, Hongkong und Singapur gibt. Genauere Infos kön-nen bei den Vertretungen des jeweiligen Landes in Deutschland eingeholt werden. Wer sich nicht selbst kümmern will: Deutsche Agenturen helfen gegen Gebühr bei der Vorbereitung.www.working-holiday-visum.de

Internationale FreiwilligendiensteInternationale Freiwillige engagieren sich ehrenamtlich im sozia-len, ökologischen oder kulturellen Bereich. Einsatzländer außer-halb Europas sind vor allem so genannte Schwellen- und Ent-wicklungsländer in Lateinamerika, Afrika oder Asien.Es gilt, zwischen (teil-) geförderten und kostenpflichtigen Freiwil-ligendiensten zu unterscheiden. Vom deutschen Staat gefördert werden zum Beispiel das Freiwillige Soziale oder Ökologische Jahr im Ausland, der neue Internationale Jugendfreiwilligen-dienst (IJFD), das „weltwärts“-Programm und der kulturelle Frei-willigendienst „kulturweit“. Die EU unterstützt den Europäischen Freiwilligendienst (EFD). Vergeben werden die Plätze (außer für „kulturweit“) nicht direkt, sondern die Bewerbung läuft über so genannte Entsendeorganisationen, Adresslisten gibt’s im Inter-net. Für Reisekosten, Versicherungen, Verpflegung und Unter-kunft sowie Taschengeld des Freiwilligen kommt die Entsen-deorganisation auf – häufig ist aber eine Selbstbeteiligung des Freiwilligen nötig. Zum Paket gehören außerdem meist Vor- und Nachbereitungsseminare und evtl. Sprachkurse.Weil die Nachfrage nach einem finanziell geförderten Freiwilli-gendienst größer ist als die Anzahl der Plätze, die zur Verfügung stehen, entscheiden sich viele für einen kostenpflichtigen Freiwil-ligendienst. Dabei können sie Dauer, Gastland und Projekt frei wählen. Programmpreise lassen sich schwer angeben, da sie je nach Programmvariante und Gastland stark variieren.

www.go4europe.de • www.kulturweit.deww.weltwaerts.de • www.soziales-jahr-ausland.de

AuslandspraktikumFür die Planung eines Auslandspraktikums gibt es unterschiedli-che Herangehensweisen. Sich auf eigene Faust um einen Prak-tikumsplatz zu bemühen, ist kompliziert und führt oft nicht zum Erfolg: Die Visa-Bestimmungen für Arbeitsaufenthalte unter-scheiden sich von Land zu Land. Es gilt, landestypische Beson-derheiten bei der Bewerbung zu berücksichtigen. Und ein pas-sendes Unternehmen muss auch erst einmal gefunden werden. Einfacher fährt man mit einem Praktikumsvermittler. Der Vorteil: Die Agenturen wissen, welche Unternehmen ausländische Prak-tikanten beschäftigen. Sie helfen bei der Bewerbung und leiten diese dann direkt weiter. Einige bieten Online-Datenbanken, in denen Interessenten nach freien Praktikumsplätzen suchen kön-nen. Auch um An- und Abreise, Unterkunft und Versicherungen kümmern sich die Agenturen auf Wunsch. Die Kosten für ein sol-ches rundum organisiertes mehrmonatiges Praktikum im Ausland betragen meist mehrere tausend Euro. Oft ist ein begleitender Sprachkurs Pflicht. Wer kein so dickes Portmonee hat, kann sich um ein Stipendium für einen internationalen Arbeitsaufenthalt oder ein Praktikum bemühen. Entsprechende Programme gibt es nicht nur für Studenten, sondern auch für Azubis und Berufs-tätige, fürs europäische Ausland zum Beispiel „Erasmus“ und „Leonardo da Vinci“.www.stipendienlotse.de • www.daad.de • www.na-bibb.de

Au-pairAls Au-pair ins Ausland zu gehen, hat nichts mit Urlaub zu tun – bis zu acht Stunden Kinderbetreuung und leichte Hausarbeit täglich sind ganz normal. Dafür ist der mehrmonatige Aufenthalt in einer Gastfamilie eine tolle Möglichkeit, preiswert ein fremdes Land zu erkunden und dabei die Sprache, die Kultur und die Le-bensgewohnheiten der Menschen kennen zu lernen. Die Gast-familie stellt Unterkunft und Verpflegung und zahlt zusätzlich ein Taschengeld. Ziel Nummer 1 für deutsche Au-pairs sind die USA, gefolgt von europäischen Ländern. Auch Australien und Neu-seeland sind beliebt; dort ist die Programmvariante Demi-pair verbreitet – eine Kombination aus Au-pair und regelmäßigem Sprachkursbesuch mehrmals die Woche.Fast alle Au-pairs planen ihren Aufenthalt mithilfe einer Agentur. In den USA ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, über eine Vermitt-lungsorganisation einzureisen. Diese Organisationen beantragen Visa, schließen Versicherungen ab und finden eine Gastfamilie. Viele bieten außerdem Vorbereitungs- und Sprachkurse an, die den Einstieg erleichtern. Auch während des Aufenthalts helfen sie bei Problemen. Die Kosten für die Vermittlung variieren. Im Normalfall geht es bei 150 Euro los. Teurere Angebote relativieren sich häufig, da sie schon die Flugkosten oder die Kosten für ei-nen Sprachkurs enthalten. Ein Blick auf die Webseiten der Au-pair Society e.V., dem nationalen Au-pair-Verband Deutschlands, kann helfen, eine passende Agentur ausfindig zu machen: www.apsev.de

Nach dem Abi ist vor dem Studium – und die Zeit dazwischen perfekt für einen Auslandsaufenthalt. Wir zeigen dir, auf welche Art du reisen kannst.

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46 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Harvard – der Name steht für Erfolg, Einfluss und Zielstre-bigkeit. Kein Wunder, denn die private Universität bei Boston an der Ostküste der USA zählt zu den besten

der Welt. Barack Obama, Natalie Portman oder Microsoft-Chef Steve Ballmer, sie alle haben ihren Abschluss in Harvard ge-macht. Vielen Studenten ist dieses Image wichtig: „Ein Harvard-Abschluss erleichtert einem den Einstieg ins Berufsleben“, sagt die 20-jährige Biologiestudentin May-Lin.

Das Privileg, hier studieren zu dürfen, hat allerdings seinen Preis. Bis zu 52.000 Dollar pro Jahr kostet das Studium. So viel zahlen jedoch nur wenige der rund 21.000 Studenten: Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem Einkommen der Eltern, zudem werden viele der Studierenden mit Stipendien gefördert.

Strenges Auswahlverfahren

Gleichzeitig ist ein reiches Elternhaus nicht automatisch die Eintrittskarte zur Elite-Uni, denn die meisten Bewerber schei-tern am dreistufigen Bewerbungsverfahren. Dies umfasst eine schriftliche Bewerbung samt Motivationsschreiben und Emp-fehlung durch die Highschool, ein persönliches Gespräch und

einen Aufnahmetest. Neben guten Noten spielt dabei auch das soziale Engagement der Bewerber eine Rolle: „Ich habe mich schon in der Highschool in vielen AGs engagiert, außerdem hat mir mein Coach beim Verfassen meines Bewerbungsschreibens geholfen“, berichtet May-Lin, die sich unter anderem für Har-vard entschieden hat, weil schon ihre Eltern hier studiert haben. Sie gehört zu den zehn Prozent der Bewerber, die es bis zum ersehnten Studienplatz geschafft haben.

Volle Stundenpläne

Wer in Harvard studiert, hat einen vollen Stundenplan: Neben Vorlesungen und Seminaren gibt es jede Menge Hausaufgaben und zahlreiche AGs.

So stehen Studenten, die sportlich aktiv sein möchten, 41 Sportteams der „Harvard Crimson“ zur Auswahl. Hier wird ne-ben amerikanischen Nationalsportarten wie American Football oder Eishockey unter anderem auch gesegelt oder Wasserball gespielt. Für musikinteressierte Studenten bietet das „Collegi-um Musicum“ Chöre, Jazz-, Oper- und Muscial-Ensembles so-wie Orchester oder Big Bands an. Die Teilnahme an solchen

Die Harvard University gehört zu den besten Universitäten der Welt. Das Auswahlverfahren ist hart – das Studium auch.

Studieren in Harvard

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 47

Unser Autor Lars Nadarzinski besuchte den Harvard-Campus als Mit-glied des Kammerchors der Universität Köln. Die Kölner besuchten den Harvard-Radcliffe-Chor, der im Vorjahr bereits zu Gast in Köln gewesen war. Nach vier Tagen und zwei Konzerten in Harvard ging es für die knapp 25 Sängerinnen und Sänger weiter nach New York.

Ann-Lin, 22, Geschichte und Literatur„In Harvard kann sich jeder Student selbst einteilen, wie er studieren möchte. Es gibt welche, die im Studium nicht viel tun, aber die meisten sind engagiert und besuchen zahlreiche Veranstaltungen und AGs. Ich persönlich mache viel nebenher, ich bin mu-sikalisch aktiv und habe im Gegensatz zu vielen anderen Studenten auch noch zwei Jobs. Mein typischer Tag an der Uni ist sehr arbeitsreich. Ich hab Veranstaltungen und muss Hausaufgaben erledigen. Manchmal habe ich bis zu zehn Stunden Uni am Tag. Die meisten Studenten gehen nach dem Frühstück in die Uni und kommen vor dem Abend nicht nach Hause. Viele schlafen sehr wenig, da sie bis in die Nacht arbeiten und Hausaufgaben machen. Dennoch macht es Spaß, hier zu studieren.“Ann-Lin

Angeboten ist zwar freiwillig, aber fast jeder Student macht davon Gebrauch. Für Hausaufgaben ist daher oft erst in den Abendstunden Zeit.

Vom Freshman zum Senior

Wie an allen Hochschulen der USA, beginnt man das Studium in Harvard als „Freshman“: Das erste Studienjahr dient vor al-lem der Orientierung. Hierbei haben die Studenten die Mög-

lichkeit, Vorlesungen und Seminare aller Studienfächer zu be-legen. Erst im zweiten Jahr muss man sich auf ein Studienfach festlegen und wird zum so genannten Junior. Im vierten und letzten Jahr bereiten sich die Studenten als „Seniors“ auf ihren Abschluss vor – und sicher träumt der eine oder andere davon, dass sein Name in Zukunft in einem Atemzug mit Barack Oba-ma oder Natalie Portman genannt wird.

Sophia Wiese-WagnerLars Nadarzinski

Andrew, 19, Applied Math Economics„Ich war ein ziemlich guter Football-Spieler in der High School und wurde von vielen Unis angeworben, unter anderem von Harvard. Harvard sucht nach außergewöhnli-chen Dingen bei Teenagern. Manche meiner Kommilitonen haben zum Beispiel Bü-cher veröffentlicht oder in einem Film mitgespielt. Harvard ist einer der fruchtbarsten Böden für akademische Entwicklung, und es ist großartig, ein Teil davon zu sein.In Harvard wird immer versucht, unsere Bildung und unsere Entwicklung in der Wis-senschaft voranzutreiben und zu verbessern. Und man geht immer diesen Extraschritt. Ich habe das Gefühl, hier wird nie etwas unterdrückt. Es geht in Harvard auch um Sichtweisen abseits des Mainstreams und darum, Dinge bekannt zu machen und da-rauf aufzubauen.“

Andrew

Die private Harvard University wurde 1636 gegründet und ist die älteste Universität der USA. Benannt ist die Hoch-schule nach dem Theologen John Harvard, der ihr seine Bibliothek und die Hälfte seines Grundbesitzes vermachte.

Zu den Absolventen zählen zahlreiche US-amerikanische und internationale Spitzen-Wissenschaftler, -politiker und -mana-ger, darunter acht US-Präsidenten und 44 Nobelpreisträger. www.harvard.edu

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Der IELTS-Test

Wer im englischsprachigen Ausland studieren will, muss vorher einen Sprachzulassungs-test wie den IELTS oder den TOEFL ablegen. Unsere Mitarbeiterin (Esther Donkor) hat

ihr Bestes gegeben. Ein Erfahrungsbericht.

My English is not the yellow from the egg

Samstagmorgen, 9:20 Uhr. Nach Betreten des Carl-Duisberg-Cen-trums in Köln stoße ich schnell auf

die anderen Testteilnehmer. Die Nervo-sität steht einigen ins Gesicht geschrie-ben. Es wird kaum gesprochen. Langsam nimmt auch bei mir die Aufregung zu, schließlich steht mir der fast dreistündige IELTS-Test bevor. Da ich Journalismus in meiner Lieblingsstadt London studieren möchte, muss ich da jetzt aber durch.

Der IELTS testet besonders die praxis-orientierten Sprachfertigkeiten. Dazu gehören Hörverständnis, Leseverständ-nis sowie das schriftliche und mündliche Ausdrucksvermögen. Nicht nur, um ein möglichst gutes Testergebnis zu erzielen, sollte man sich auf den IELTS gründlich vorbereiten. Jährlich gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Testterminen und Plätzen an 14 Standorten in Deutschland.

Außerdem liegt die Testgebühr bei 200 Euro. Mit „Road to IELTS“ steht Vorbe-reitungsmaterial im Netz bereit, auf das man nach der Anmeldung zum Test 30 Arbeitsstunden lang Zugriff hat. Zusätz-lich habe ich mir zum Lernen ein IELTS -Vorbereitungsbuch besorgt – die echte Prüfung wird schließlich auch nur mit Pa-pier und Bleistift absolviert. Das Übungs-buch „Official IELTS Practice Materials“ hat rund 80 Seiten und eine beigefügte Übungs-DVD.

No jackets, no food, no mobile phones!

Um kurz vor zehn ist es dann so weit. Die laute Stimme einer Prüferin hallt durch das Foyer: „No jackets, no food, no mo-bile phones!“ Zum Glück habe ich ge-

nug gefrühstückt, denn lediglich unseren Personalausweis und eine Wasserflasche dürfen wir bei uns behalten. Anhand des Ausweises prüfen die Testleiter die Identität jedes einzelnen Teilnehmers. Anschließend wird ein Foto gemacht, bei dem es gilt, nicht zu lächeln und mög-lichst neutral in die Kamera zu blicken – wie beim biometrischen Lichtbild für den Personalausweis. Das Foto soll verhin-dern, dass jemand für eine andere Per-son am Test teilnimmt.

Die Plätze im Prüfungsraum sind num-meriert und mit den Namen der ein-zelnen Teilnehmer versehen, außerdem gibt’s zwei Bleistifte, einen Radiergummi und ein Stück Traubenzucker, das ich mir im Laufe der Prüfung gut einteile. Nach-dem jeder seinen Platz gefunden hat, erklären die zwei Testleiter den Verlauf der Prüfung: 30 Minuten Listening, 60

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 49

Minuten Reading und noch einmal 60 Minuten Writing.

Zwischendurch gibt es keine Pausen. Wer das stille Örtchen aufsuchen muss, hebt die Hand und wird persönlich zu den To-iletten eskortiert. Nichts ist dem Zufall überlassen. Nach einer kurzen Hörprobe geht es auch schon zügig los. Da ich den Listening-Test aus meiner Vorbereitungs-phase kenne, ist die Anfangsnervosität schnell verflogen und ich konzentriere mich auf das Gehörte. Zuerst lausche ich einem Telefongespräch, in dem ein Mann Tickets für eine Theatervorführung bestellt. Fragen zu Datum, Uhrzeit und Ort der Veranstalltung kann ich schnell und gut beantworten. Das zweite Stück, in dem eine kanadische Sehenswürdig-keit beschrieben wird, ist schon etwas schwieriger, doch ich komme noch mit. Im Reading-Teil geht es um einen Schä-delfund, der belegt, dass die ersten Eu-ropäer früher als bislang vermutet nach Australien kamen. Ein Toilettengang im Writing-Teil wirft mich zeitlich ein wenig zurück, sodass ich am Ende einen Zahn zulegen muss, um all meine Argumente zum Thema „Life in prison“ zu Papier zu bringen.

Geschafft! – erst einmal. Doch nun steht noch der Speaking-Test an. Mein Termin ist für 15:50 Uhr angesetzt. Die Warte-zeit dient nicht gerade der Beruhigung meiner Nerven. Als ich es vor Aufregung kaum noch aushalten kann, wird endlich mein Name aufgerufen, und ich folge der Prüferin in den Testraum. Unser Gespräch wird aufgezeichnet. In freundlichem Bri-tish English stellt mir die Prüferin zu-nächst einige Fragen zu meiner Person, dann kommen spezifischere Fragen zum Thema „older people in our society“. Ich erzähle und erzähle – und plötzlich ist die Zeit verstrichen. Der Redeteil des IELTS dauert 15 Minuten, die für mich wie im Flug vergehen. Dieser Teil gleicht eher einem netten Gespräch als einer Prüfung. Nach knapp drei Stunden IELTS und über zweistündiger Wartezeit verlasse ich das Gebäude mit knurrendem Magen und bin erleichtert. Danach heißt es erst mal Warten: 13 Tage nach der Prüfung sind meine Tes-tergebnisse dann online einsehbar. Zu-dem kommt das Ergebnis schwarz auf weiß mit der Post. Mit 7 von 9 möglichen Punkten steht – zumindest sprachlich – meinem London-Studium somit nichts mehr im Wege.

Esther Donkor

IELTS-Teilnahme zu gewinnen!

Der British Council und Einstieg verlosen eine kostenlose Teilnahme am IELTS inklu-sive der offiziellen Vorbereitungsmateria-lien. Der Gutschein im Wert von 235 Euro kann jederzeit eingelöst werden. Trag dich einfach bis zum 15. Dezember unter www.einstieg.com/gewinnspiel ein.

TOEFL IELTSBetreiber ETS Educational Testing Service University of Cambridge ESOL Examinations, IDP

Education Australia, British Council

Preis 240 US-Dollar (ca. 190 Euro) 200 Euro

Gültigkeit zwei Jahre zwei Jahre

Wird anerkannt von mehr als 8.500 Hochschulen und Institutionen in über 165 Ländern (Liste unter www.ets.org/Me-dia/Tests/TOEFL/pdf/univ0708.pdf)

mehr als 7.000 Hochschulen und Institutionen in über 135 Ländern (Suche unter http://bandscore.ielts.org/)

Testcenter in Aachen, Augsburg, Berlin, Bonn, Bünde, Darm-stadt, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Frank-furt a. M., Fulda, Göttingen, Gummersbach, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Koblenz, Köln, Mainz, Mannheim, Münster, München, Nürnberg, Oestrich-Winkel, Osnabrück, Paderborn, Ros-tock, Schönebeck, Siegburg, Stuttgart, Tübin-gen, Weiden, Wiesbaden

Aachen, Berlin, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Freiburg, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Stuttgart

Testtermine 30 bis 40 Mal im Jahr bis zu 36 Mal im Jahr

Anmeldung spätestens eine Woche vor dem gewünschten Termin online auf www.ets.org/toefl (Kreditkarte erforderlich)

möglichst zwei bis drei Wochen vor dem gewünsch-ten Termin online auf www.britishcouncil.de/d/eng-lish/ielts.htm

www.hpu.edu/international

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Frau Rühl, haben Sie selbst schon einmal den TOEFL-Test absolviert und, wenn ja, wie viele der möglichen 120 Punk-te haben Sie erreicht?Ja, im Frühjahr. Ich hatte 106 Punkte.

Welcher Prüfungsteil fällt den Kandidaten am schwersten?Ich habe neulich mit ein paar Studenten gesprochen: Einige meinten, dass der Sprechteil für sie am schwierigsten sei. Andere sagten, das Hörverstehen bereite Ihnen die meisten Schwierigkeiten. Jeder Student empfindet das anders.

Scheitert man beim TOEFL eher am mangelnden Wort-schatz oder an fehlerhafter Grammatik?Man kann nicht durchfallen. Jede Universität bestimmt selbst über das Testergebnis, das sie verlangt. Der TOEFL testet vier Teilbereiche: Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben – alles Fertigkeiten, die man benötigt, um erfolgreich zu studieren. Der TOEFL bewertet die Fähigkeit des Studenten, diese Skills miteinander zu verbinden und effektiv zu kommunizieren. Klei-ne grammatische Fehler fallen nicht wesentlich ins Gewicht. Die Studenten können trotz kleiner Fehler ein sehr gutes Testergebnis erzielen.

Reicht nicht auch eine gute Englisch-Note im Abiturzeugnis aus, um zu beweisen, dass man’s kann?Die Universitäten brauchen ein Hilfsmittel, um alle Studenten auf dieselbe Art und Weise zu bewerten. Jede Universität hat ihre eigenen Zulassungsvoraussetzungen, unter anderem ein bestimmtes TOEFL-Testergebnis.

Warum ist das Testergebnis nur zwei Jahre lang gültig? Bei Fremdsprachen verhält es sich doch so ähnlich wie mit dem Radfahren: Wenn man es einmal kann, verlernt man es nicht mehr. Oder?Es ist wichtig, dass die Universitäten eine aktuelle Einschät-zung der Englischkenntnisse des Studenten bekommen – denn diese verändern sich mit der Zeit. Meistens verbessert sich das Testergebnis der Studenten, da sie ihre Englisch-kenntnisse weiter ausbauen und vertiefen.

Interview: Stefan Moskopp

Franziska Rühl vom TOEFL-Anbieter ETS über die begrenz-te Gültigkeit von Sprachtests, die abgefragten Fähigkeiten und die Englisch-Note im Abi-Zeugnis.

„Kleine Fehler fallen nicht ins Gewicht“

TOEFL-Test

Franziska Ruhl..

ETS stellt viel kostenloses Vorbereitungsmaterial zur Verfügung, das auf den Studenten zugeschnitten ist. Die Website www.toeflgoanywhere.org wurde für TOEFL-Testteilnehmer eingerichtet und wird kontinuierlich mit neuen Informationen und Materialien aktualisiert. Das sechsminütige Video “Welcome to the TOEFL iBT Testing Site” (www.toeflgoanywhere.org/content/what-expect-test-day) gibt den Studenten die Möglichkeit, sich mit der Anmeldung im Internet und im Testzentrum sowie dem Testablauf vertraut zu machen. Zudem gibt es den so genannten TOEFL TV Channel auf Youtube mit Tipps zu den einzelnen Teilbereichen des Tests.

Wie kann man sich am besten auf den TOEFL vorbereiten?

„die auslandsreise“ zu gewinnen

Wir verlosen 5 Exemplare von „die auslandsreise 2012“. Willst du gewinnen? Dann trag dich bis zum 15.Dezember un-ter www.einstieg.com/gewinnspiel ein.

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 51

Ami auf MaltaEnglisch-Sprachreise

Franziska Ruhl

Sie ist die Siegerin unseres Wettbewerbs „Einstieg Gesicht 2012“, war auf dem letzten Magazin-Cover und hat eine LAL-Sprachreise nach Malta gewonnen. Nun ist Ami zurück und erzählt, wie es war.

Sonne, Strand und Meer. Und dazu sein Englisch verbes-sern. Sprachreisen verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen. Mein einwöchiger Aufenthalt auf Malta war

jedenfalls klasse. An meinem ersten Tag in der Sprachschule in Sliema war ich schon sehr aufgeregt. Durch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Angestellten und Lehrer habe ich mich aber schnell beruhigt. Der Unterricht wurde zudem immer wie-der durch Partnerarbeiten und Spiele aufgelockert. Ich habe ei-nige Menschen aus anderen Ländern kennen gelernt und neue Freunde gefunden, mit denen ich vor Ort viel unternommen habe.

Und Malta bietet wirklich viele Möglichkeiten für die Freizeitge-staltung: Ich war in Sliema shoppen, habe Valletta, die Haupt-stadt Maltas, erkundet und war in St. Julian’s am Strand. Pacevil-le bietet massenhaft Clubs und Lounges, in denen man bis zum Morgen tanzen kann. Da Malta eine recht kleine Insel ist, kann man all diese Orte innerhalb von 30 Minuten gut mit dem Bus erreichen. Mein Aufenthalt auf Malta war jedenfalls unvergess-lich, und gerne würde ich wieder dorthin reisen!

Dann maile die Antworten auf die folgenden Fragen und zwei Fotos an [email protected]. Gib uns bitte auch deine Telefonnummer, damit wir dich im Fall der Fälle erreichen können. Die Redaktion entscheidet, ob du für eine der nächsten Ausgaben zum Covershooting eingeladen wirst.

Willst du auch aufs Cover?

Wie heißt du? Auf welche Schule gehst du?Wo wohnst du? Was ist dein Traumberuf?Wie alt bist du?

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Bi- und trinationale Studiengänge

Ein Studium, zwei Abschlüsse: Wer einen binationalen Studiengang absolviert, studiert sowohl in der Heimat als auch in der Fremde. Am Ende gibt es die Abschlüsse beider Länder.

Doppelabschluss hält besser

Ob Mailand, Malmö oder Miami – die Chance auf ein Auslandssemester abseits der heimischen Hörsäle las-sen sich viele Studenten nicht entgehen. Doch nur we-

nige verbringen gleich ihre halbe Studienzeit außer Landes – so wie Jennifer Sobotta. „Nach dem Abi wusste ich nur, dass ich etwas mit Sprachen machen wollte“, sagt die 26-Jährige. Dass sie dies nicht nur im heimischen Bonn, sondern auch im weit über 1.000 Kilometer entfernten Florenz tun würde, ahnte sie damals allerdings noch nicht. Im Internet stieß Jennifer auf den binationalen Studiengang „Deutsch-Italienische Studien“. An binationalen Studiengängen sind Partnerhochschulen aus zwei Ländern beteiligt – in ihrem Fall kooperiert die Uni Bonn mit der Uni Florenz. „Die Möglichkeit, ein Studium zu gleichen Teilen im In- und Ausland zu verbringen, war ganz neu für mich“, sagt Jennifer. Am Ende eines binationalen Studiums gibt es eine besondere Belohnung: Die Studenten erhalten entweder – wie Jennifer – einen speziellen gemeinsamen Abschluss („joint de-gree“) oder jeweils eine eigene Urkunde von beiden Hochschu-len („double degree“).

Doppelabschlüsse gibt es sowohl in Bachelor- als auch in Mas-ter-Studiengängen. Universitäten und Fachhochschulen, die Studienprogramme mit Doppelabschlüssen anbieten, beantra-gen unter anderem beim Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) eine finanzielle Förderung. Über diese Förder-gelder stellen die Hochschulen auch Stipendien für Studenten bereit. Wer ein Stipendium erhalten möchte, bewirbt sich dabei direkt bei der jeweiligen Hochschule, die ihre Stipendiaten in der Regel nach Leistung auswählt.

Stipendium inklusive

Ein Stipendium besteht aus einer einmaligen Reisekostenpau-schale sowie einem monatlichen Förderbetrag, plus Übernah-me der Krankenversicherung. Die Höhe des Stipendiums richtet sich nach den Fördersätzen des DAAD für das jeweilige Land der Partnerhochschule und schwankt deshalb stark. Die Stu-diengebühren, die in manchen Ländern anfallen, werden den

Florenz Bonn

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 53

Brauche ich eine Auslandskrankenversicherung? Innerhalb der EU solltest du dich mindestens für den medizini-schen Rücktransport zusätzlich absichern.Außerhalb der EU ist Auslandsschutz dringend zu empfehlen, da die reguläre Krankenversicherung keine Kosten übernimmt.

Welche Leistungen sind im Ausland wichtig? ▸ mehrsprachiger 24-Stunden-Notrufservice ▸ Kostenübernahmegarantie & Organisation des Heimtransportes ▸ unbegrenzte medizinische Deckung ohne Eigenanteil▸ Versicherungsunterlagen in großer Sprachauswahl – online jederzeit verfügbar

Für wen? Wenn du planst, als Austauschstudent, Praktikant, Work & Traveler oder Globetrotter im Ausland unterwegs zu sein.

Wie? Den richtigen Auslandsschutz kannst du in 4 Schritten ganz einfach online abschließen: www.caremed-student.com oder www.work-travel-versicherung.de

Gut versichert ins Ausland

Advertorial

deutschen Gaststudenten mitunter ermäßigt oder sogar ganz erlassen. Dennoch ist ein binationales Studium oft ein teurer Spaß, den auch ein Stipendium nicht immer abdecken kann: „Die Lebenshaltungskosten und Mietpreise sind in Florenz um einiges höher als in Deutschland“, erklärt Jennifer.

Immer mehr Angebote

Seit der DAAD sein Doppelabschlussprogramm eingeführt hat, ist das Angebot auf fast 130 Studiengänge gewachsen. Dass Studiengänge nach dem bi- oder sogar trinationalen Modell, bei dem noch eine dritte Partnerhochschule in einem weiteren Land hinzukommt, immer beliebter werden, ist dabei kaum verwunderlich – schließlich profitieren sowohl Hochschulen als auch Studenten davon. Während die Hochschulen mit den Kooperationen ihr internationales Profil schärfen, kommen die Studenten sogar selbst in den Genuss gleich mehrerer Vorteile: Oft ist ein Auslandsaufenthalt mit einem Zeitverlust verbunden, doch in den Doppelabschluss-Studiengängen ist das anders – dort sind sie im Voraus fest eingeplant. Weil die Partnerhoch-schulen ihre Studiengänge gemeinsam entwickeln und den Lehrplan miteinander abstimmen, gibt es darüber hinaus ga-rantiert keine Probleme bei der Anerkennung von Scheinen und Prüfungen. „Um die Organisation und Formalitäten muss ich mir keine Sorgen machen“, sagt auch Jennifer. „Die Koopera-tion zwischen den Unis in Bonn und Florenz besteht seit Jahren und ist dementsprechend eingespielt.“

Ein weiterer Pluspunkt: Die Hochschulen nehmen ihren Stu-denten in der Regel vor der Abreise mit Sprachkursen und Vor-bereitungstreffen die Angst vor dem Auslandsabenteuer und erleichtern den Neuankömmlingen mit Orientierungswochen und Ansprechpartnern die Gewöhnung an das neue Umfeld. „Vor meiner Abreise gab es ein Treffen, bei dem die wichtigs-ten Fragen und letzte Details geklärt wurden, zum Beispiel der Ablauf nach der Ankunft und Ansprechpartner vor Ort.“ Nicht zuletzt können ein Doppelabschluss und die damit verbundene Auslandserfahrung wichtige Vorteile bei der späteren Jobsu-che sein – und diese ist durch den anerkannten internationalen Abschluss auch im Land der Partnerhochschule möglich. „Aus meiner Zeit in Italien kann ich viel mitnehmen, nicht nur den Sprachenerwerb vor Ort, sondern auch den Austausch mit einer anderen Kultur“, sagt Jennifer. „Da bleibt auch abgesehen vom rein Fachlichen einiges hängen.“

Patrick Agis-Garcin

Link-Tipps

• DAAD-Programm „Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss“: www.daad.de/doppelabschluss• Deutsch-französische Studiengänge werden nicht vom DAAD gefördert – die rund 140 bi- und trinationalen Studiengänge mit französischer Beteiligung werden ausschließlich von der Deutsch-Französischen Hochschule in Saarbrücken koordiniert: www.dfh-ufa.org

Bonn

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54 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Rabea, 26 JahreEuropean Consumer AffairsMünchen und Aarhus

„Nach Dänemark bin ich wegen des guten Bildungssystems gekommen – und weil ich selber aus Norddeutschland stam-me, da ist der Weg nicht mehr weit. Ich studiere hier ‚Euro-pean Consumer Affairs’, das ist eine Mischung aus Marketing, Markt- und Verbraucherforschung. Das Studium ist in Aarhus sehr praxisorientiert: Wir bearbei-ten viele Fallstudien, bei denen man das theoretische Wissen direkt anwenden kann. Die Kurse sind ziemlich klein, daher arbeitet man mündlich viel mehr mit als in Deutschland. Die dänischen Professoren sind auch viel diskussionsbereiter – man kann ihre Standpunkte auch mal anzweifeln. Aarhus ist zwar die zweitgrößte Stadt Dänemarks, aber trotzdem ziem-lich übersichtlich. Das Leben hier ist echt teuer: Wenn man abends ausgeht, zahlt man für ein Bier umgerechnet fünf Euro. Die Sprache klingt für unsere Ohren komisch und ist von der Aussprache her sehr schwer – aber wer nach Dänemark zieht, bekommt vom Staat Sprachkurse bezahlt. Ich habe mit Dänemark ein Land entdeckt, das ich als Wohn- und Arbeits-ort sehr attraktiv finde, und könnte mir vorstellen, später zu-mindest für eine gewisse Zeit hier zu leben.”

Tim, 25 JahreEuropean Master in GovernmentKonstanz und Barcelona

„Ich wollte abseits meiner Heimat-Uni noch einmal etwas Neues kennen lernen, deshalb studiere ich jetzt in Barcelona. Da das Studium komplett englischsprachig ist, sind bei uns Leute aus ganz Europa und sogar aus den USA dabei. Die-ses internationale Umfeld empfinde ich als sehr bereichernd, gerade für ein politikwissenschaftliches Studium. Man bleibt so nicht nur unter Deutschen, sondern diskutiert in Kursen zur europäischen Integration mit Menschen, die aus zehn verschiedenen EU-Ländern stammen. Das Studienniveau in Barcelona ist etwas niedriger als in Deutschland, aus rein aka-demischer Sicht bringt mir der Aufenthalt also nicht viel. Aber schon im Studium mit Menschen aus unterschiedlichen Kultu-ren gemeinsam zu lernen und zu arbeiten – das finde ich sehr wertvoll und hilfreich für mein späteres Berufsleben. Und dass man am Ende des Studiums nicht nur einen, sondern gleich zwei Abschlüsse in der Tasche hat, ist auch sehr reizvoll. Ich hoffe, das lässt mich auf dem Arbeitsmarkt ein wenig aus der Masse herausstechen.”

Rabea und Tim über ihr binationales Studium

„Aus der Masse herausstechen“

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 55

Wer für eine längere Zeit ins Ausland geht, hat schon vor der Abreise einiges zu tun.*

Check und weg!

Unsere Checkliste hilft dir bei deinen Reisevorbereitungen

Und sonst?• neue Schuhe einlaufen• kleine Gastgeschenke besorgen• wichtige Dokumente fotokopieren (oder einscannen und online speichern)• Unterkunft für die ersten Nächte buchen• wichtige Telefonnummern aufschreiben (Notruf, Geldkartensperre, Botschaft)• Phrasenwörterbuch besorgen• checken, ob dein Handy im Zielland funktioniert• Gepäck wiegen (Maximalgewicht beachten!)• Übersetzungen aller wichtigen Dokumente anfertigen• Empfehlungen, Lebenslauf, Zeugnisse übersetzen und kopieren

Wohnung• Mailbox/Anrufbeantworter einrichten• Zweitschlüssel für die Wohnung hinterlegen• Sicherungen herausdrehen • Antennenkabel ziehen• Wasser abstellen• Nachsendeantrag stellen• Zeitungs- und Zeitschriften-Abos kündigen• Gas, Wasser, Strom kündigen• Telefonanschluss kündigen• oder untervermieten

Gesundheit• wichtige Medikamente besorgen• Impfausweis heraussuchen, wenn nötig impfen lassen• Blutgruppenausweis heraussuchen• Zahnarzt aufsuchen zur Routinekontrolle• Hausarzt aufsuchen zur Routinekontrolle• ärztliche Rezepte besorgen (Brillenträger, Allergiker, Diabetiker)

*Völlig klar: Wer noch keine eigene Wohnung hat, sollte nicht vor der Abreise seinen Eltern das Wasser abstellen, und innerhalb der EU brauchst du keinen Reisepass. Überlege dir, welche der Punkte für dich und deine Reise wichtig sind – und welche du getrost ignorieren kannst.

Geld und Versicherungen• offene Rechnungen bezahlen• Bezahlung laufender Rechnungskosten organisieren• Krankenversicherung abschließen• Unfallversicherung abschließen• Haftpflichtversicherung abschließen• Gültigkeit von EC- und Kreditkarte prüfen• grüne Versicherungskarte beantragen• Bargeld in Landeswährung abheben• Konto im Ausland eröffnen

Formales• bei der GEZ abmelden• Wohnsitz abmelden• Reisepass beantragen oder Gültigkeit prüfen• Visum beantragen• Vollmachten der Eltern einholen (z.B. für Kontoeröffnung)• Internationalen Führerschein beantragen (außerhalb EU) • Internationalen Studentenausweis (ISIC) beantragen • Internationalen Jugendherbergsausweis beantragen

© shadowtricks/photocase.com

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Starregisseur Tom Tykwer hat es in Hollywood auch als Produzent geschafft: Mitte No-vember startet sein 100-Millionen-Dollar-Film „Cloud Atlas“ mit Tom Hanks und Halle Berry in den Kinos. Mit uns sprach er über die Glücksmomente bei dieser Produktion

und seine Anfänge im Filmgeschäft.

„Meine Bewerbungen waren naiv“

Sie haben das Filmgeschäft von der Pike auf gelernt, waren Manager des ältesten Kinos Deutschlands, Drehbuch-lektor und Regieassistent. Was würden Sie dem Nachwuchs raten?Es ist nicht leicht. Die Lage ist heute aber anders als damals. Es gibt mehr Film-hochschulen in Deutschland, und die sind alle ziemlich gut in der Ausbildung. Der Nachteil ist, dass es schon fast zu viele Regisseure gibt, die einen Job suchen. Am wichtigsten ist, dass einem selbst klar ist, was der Film sein könnte, den man machen will – und was an ihm einzigartig ist. „Irgendeinen“ Film braucht die Welt nicht. Es kommt auf die ganz persönliche Perspektive an.

Sie haben sich ja auch ganz klassisch bei einigen deutschen Filmhochschu-len beworben. Warum hat man Sie dort nicht angenommen?Weil meine Bewerbungen naiv waren und ich zu dieser Zeit noch sehr damit beschäftigt war, meinen Vorbildern nach-zueifern. Das ist aber uninteressant. Man muss die Tür zu dem aufmachen, was in einem selbst versteckt ist. Dann werden Filme spannend.

Sie haben sich dann für ein Philoso-phiestudium an der Freien Universität Berlin entschieden. Wie können Sie das Wissen heute für Ihre Filmarbeit nutzen?

Es war eine sehr inspirierende Zeit und das Studium sehr beglückend. In einem Bereich, der nichts mit Kino zu tun hat, Wissen vertieft zu haben, hat sich in mei-ner späteren Arbeit ausgezahlt. Ich habe meinen Horizont dadurch erweitert. Die so genannten Spezialisten leiden oft unter einer gewissen Eindimensionalität.

Ihre Firma X-Filme Creative Pool hat Filme wie „Good bye, Lenin!“ und „Das weiße Band“ produziert. Welche Fähigkeiten sollte man als Filmprodu-zent mitbringen? Offenheit gegenüber dem Irrsinn und dem Durcheinander, das ein kreativer Prozess wie das Filme machen mit sich

© Joachim Gern

© X Verleih AG

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MHMK Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation

Sie wollen in die Medien und Sie suchen ein Studium, in dem Ihre eigenen Ideen mindestens genauso wichtig sind wie theoretische Grundlagen? Die MHMK ist Deutschlands führende private Hochschule für Medien und Kommunikation an den Standorten München, Stuttgart, Köln, Hamburg und Berlin. Informieren Sie sich unter www.mhmk.de.

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Irgendwas mit Medien? … dann aber richtig!

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Holt euch euer Fanpaket!Zum Kinostarts von „Cloud Atlas“ am 15. November verlosen wir drei Fan-pakete. Tragt euch einfach bis zum 15. Dezember unter www.einstieg.com/gewinnspiel ein. Zu gewinnen gibt es je Paket zwei Kino-Freikarten, einen Parker-Kugelschreiber, eine Umhängeta-sche, Notizbuch und Schlüsselanhänger.

Tom Tykwer ist der deutsche Film-Ex-port. Als Regisseur, Drehbuchautor und Komponist der Filmmusik von „Lola rennt“ gelang ihm vor über zehn Jahren der internationale Durchbruch. Seither hat er Erfolgsfilme wie „Das Parfum“ und „The International“ gedreht. Doch er engagiert sich auch für den Nach-wuchs: Gemeinsam mit seiner Frau Ma-rie Steinmann hat er die Initiative One Fine Day Films gegründet, die jährlich nach Kreativworkshops einen Film in Kenia produziert. „Nairobi half life“ ist im letzten Jahr entstanden und wurde nun sogar für den Oscar als bester aus-ländischer Film vorgeschlagen.

bringt. Und man muss unbedingt eine Partnerschaft mit dem Regisseur und den zentralen Kreativen anstreben. Als Filmproduzent sollte man das Projekt von innen und außen so gut kennen wie kaum ein anderer.

Das fast dreistündige Epos „Cloud At-las“ verbindet Historienfilm, Science-Fiction und Romanze. Stars wie Tom Hanks, Halle Berry und Hugh Grant spielen die Hauptrollen. Was waren Ihre persönlichen Glücksmomente bei diesem Mammutprojekt?

Dass wirklich alle mit einem so ungeheu-ren Elan und Spaß an die Sache heran-gegangen sind. Den Film zu machen, war zwar körperlich ziemlich anstren-gend, und es hat auch irre lang gedau-ert, bis er endlich fertig war – aber es hat eigentlich immer riesigen Spaß ge-macht. Das ist ein Schlüssel zum Erfolg von verrückten Projekten, glaube ich.

Was werden Sie Ihrem Sohn raten, wenn er mal Regisseur oder Schau-spieler werden möchte? Alles klar, komm mit!

Interview: Nicole Traut

© X Verleih AGTom Tykwer und Mit-Produzent Stefan Arndt am Set von „Cloud Atlas“

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58 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

In Kooperation mit Bildung.de stellt das Einstieg Magazin

die größten Studentenstädte Deutschlands vor.

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 59

Das Portal Bildung.de vereint die Bereiche Schule, Studium, Weiterbildung und

Sprachen.

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60 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Qual der Berufswahl

Tausende Studiengänge im In- und Aus-land, Ausbildungsbetriebe wie Sand am Meer – Berufsorientierung macht einfach Spaß! Oder doch nicht? Studien mit Mar-meladenkäufern belegen jetzt, was wir immer schon ahnten: Eine Wahl zu haben, ist eher anstrengend.

D ie amerikanischen Forscher Sheena Iyengar und Mark Lepper bauten in einem kleinen Laden in Kalifornien Probiertische auf. Wer wollte, konnte sich ein Stück

Toast nehmen und dieses mit verschiedenen Sorten Marme-lade bestreichen. In der ersten Versuchsanordnung hatten die Versuchsteilnehmer die Auswahl zwischen sechs, in der zwei-ten zwischen 24 Sorten. Das Ergebnis: Bei 24 Geschmacks-richtungen ließen sich zwar wesentlich mehr Menschen zum Probieren verleiten, mehr verkauft wurde allerdings, als nur sechs zur Wahl standen. Heißt also: Eine große Auswahl ist verführerisch, doch sie kann auch lähmen. Gilt das nur für Marmelade? Natürlich nicht.

Schulabgänger kennen das Problem von der Studien- und Berufsorientierung: Mit der bloßen Fächerwahl ist es nicht getan – es sind noch viel mehr Entscheidungen zu treffen. Duales oder reguläres Studium? Uni oder FH? Privat oder staatlich? Am Heimatort oder in der Fremde? Ist doch alles Marmelade, als hätte man in der Schule nicht schon genug Frust erlebt! Die Qual der Wahl nervt Schulabgänger auch deshalb so sehr, weil sie wissen: Die Entscheidung hat Fol-gen, schließlich geht es um nicht weniger als das berufli-che Glück. Oder anders ausgedrückt: Wer sich in einem der 10.000 Bachelor-Studiengänge immatrikuliert, entscheidet sich gleichzeitig gegen 9.999 andere (von denen vielleicht einige besser geeignet gewesen wären).

Und jetzt? Wir können den Hochschulen ja schlecht vorschrei-ben, die Hälfte ihrer Studiengänge wieder einzudampfen,

nur, weil uns die Auswahl zu groß ist. Also müssen wir das Thema anders anpacken: Wie wäre es, die Vielfalt an Mög-lichkeiten einfach nicht länger als Last, sondern als Chance zu begreifen? Stellt euch das Ausbildungs- und Studienan-gebot zum Beispiel wie ein riesiges Kaufhaus vor, das von oben bis unten mit schicken Klamotten gefüllt ist. Im Ernst, eine große Auswahl zu haben, ist toll. Man darf sich nur nicht verrückt machen lassen. Unser Tipp: Es gibt genügend Inst-rumente, mit denen ihr der richtigen Entscheidung ein Stück-chen näher kommen könnt. Absolviert zum Beispiel einen Online-Berufswahltest oder besucht eine spezielle Orientie-rungsmesse wie die Einstieg. Bewerbt euch um ein Praktikum in der Branche, die euch vorschwebt, oder geht zum Tag der offenen Tür an der nächstgelegenen Hochschule.

Selbst wenn ihr euch danach immer noch nicht hundertpro-zentig sicher seid, wohin die Reise gehen soll – bedenkt ei-nes: Mit einer „falschen“ Berufsentscheidung ist längst noch nichts verloren. Im Kaufhaus könnt ihr die Hose schließlich auch umtauschen, wenn ihr zu Hause merkt, dass euch die Farbe doch nicht so gut gefällt. Genauso ist es bei Studium und Ausbildung: Manchmal muss man einfach etwas auspro-bieren, um zu erkennen, ob es passt oder nicht. Nach der Schulzeitverkürzung und dem Wegfall von Wehrpflicht und Zivildienst seid ihr jung genug, euch diese „Probezeit“ zu-zugestehen.

Tilman Strobel

Erdbeer oder Kirsch? Germanistik oder Jura?

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Page 61: Einstieg Magazin 4 2012

Einstieg ∙ 3/2012 ∙ 61

Qual der Berufswahl

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MOC München23. + 24. November 2012

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Page 62: Einstieg Magazin 4 2012

62 ∙ Einstieg ∙ 4/2012

Und so geht’s: Zu jeder Frage, gibt es eine korrekte Antwort. Notiere jeweils den Buch-staben dieser Antwort und du erhältst den gesuchten Satz. Maile diesen zusammen mit deiner Adresse bis zum 15. Dezember 2012 an [email protected]. Unter den richtigen Einsendungen losen wir drei Sieger aus, die jeweils 100 Euro erhalten.

1. Wie heißt der Azubi von Rewe auf Seite 2?

E) Daniel

A) Dieter

2. Was wirst du bei der Bundeswehr (S.5)

R) Offizier

K) Kapitän

3. Was kannst du an der Uni Hohenheim

(S.11) belegen?

N) Informatikstudium

S) Agrarstudium

4. Welche Ausbildung bietet die RWTH Aachen

(S. 11) an?

T) zum MATSE

U) zum Matrosen

5. Die DekaBank (S. 15) bildet aus zum

T) Investmentkaufmann

B) Investmentfondskaufmann

6. Wie lautet das Motto der TU Clausthal (S. 17)?

A) Mitmachen lohnt sich

V) Mitdenken wird belohnt

7. Wie viele duale Studiengänge bietet die

Deutsche Bahn (S. 19)?

M) 5

C) 15

8. Was kannst du bei der Bachelor-Studie 2012

(S. 23) gewinnen?

H) Xperia Tablet S von Sony

L) Kindle

9. Woolworth (S. 25) bildet aus zum

E) Handelsfachwirt

J) Handelsassistenten

10. Wie lautet das Motto von KiK (S. 26)?

L) Lieber weiter kommen als stehen bleiben.

S) Lieber wieder kommen als stehen bleiben.

11. Die Deutsche Flugsicherung (S. 27) bildet

aus zum

D) Piloten

O) Fluglotsen

12. Bei ESO (S. 27) ist die Ausbildung inklusive

N) iPhone?

R) MacBook?

13. Was gibt es an der Euro Akademie (S. 36)?

G) First Class BahnCard

D) First-Class Education

14. Wann ist Studienbeginn an der DHfPG

(S. 37)?

K) im September?

A) jederzeit?

15. Die ISM (S.37) hat einen Campus

N) in Dortmund

F) auf Schalke

16. Die YPD-Challenge 2013 (S. 41)

N) ist ein Online-Wettbewerb

H) ein Vorlesewettbewerb

17. Wie lautet der Slogan von Jobguide.de

(S. 43)?

I) Fakten, Fakten, Fakten.

M) Chancen. Märkte. Arbeitgeber.

18. Was ist die Hawai’i Pacific University

(S. 49)?

C) one of Hawai’s best Colleges

A) one of America’s best Colleges

19. Wo befindet sich die SHMS (S.53)?

S) Schweiz

D) Österreich

20. Wofür steht MHMK (S. 57)?

U) Macromedia Hochschule für Medizin und

Kosmetik

T) Macromedia Hochschule für Medien und

Kommunikation

21. Wo finden die nächsten beiden Einstieg

Messen (S. 61) statt?

E) München und Köln

R) Duisburg und Bremen

22. Wie lautet der Slogan der Deutschen

Bank (S.64, Magazinrückseite )?

K) Leistung mit Leidenschaft

R) Leistung aus Leidenschaft

Mach mit beim großen Einstieg Anzeigenquiz und gewinne 100 Euro!

Beim letzten Anzeigenquiz lautete der Lösungssatz: IN DER NäCHSTEN AUSGABE: THEMA AUSLANDGewonnen haben Vanessa aus Fell, Lukas aus Großheirath und Natascha aus Unterböhringen – herzlichen Glückwunsch!

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Einstieg ∙ 4/2012 ∙ 63

Das nächste Einstieg Ma-gazin erscheint am 28. Januar

2013. Passend zur Eurokrise nehmen wir die Bankenbranche unter die Lupe und zeigen euch, dass es nicht nur die Europä-ische Zentralbank gibt, sondern auch die heimische Sparkasse durchaus spannende Ausbildungen und duale Studiengänge anbietet. In einem Special zum Thema „Bewerbung“ erfahrt ihr außerdem, wie euer Anschreiben und Lebenslauf aussehen müssen, damit ihr garantiert zum Vorstellungsgespräch einge-laden werdet. Weitere Themen in der Ausgabe 1/2013: • Hotel und Tourismus • Verkehr und Logistik • duale Studiengänge der Fachrichtungen Technik und Ingenieurwissenschaften

VerlagEinstieg GmbHVenloer Str. 241 | 50823 KölnTelefon: +49.221.3 98 09-30Fax: +49.221.3 98 09-60E-Mail: [email protected]: www.einstieg.com

HerausgeberChristian Langkafel

Chefredaktion (verantwortlich)Stefan Moskopp [email protected]

Sprich uns an!Du hast Fragen zu einem Artikel aus dem Einstieg Ma-gazin? Oder du möchtest Lob oder Kritik zur aktuellen Ausgabe loswerden? Wir freuen uns über dein Feedback!

[email protected]/berufswahlwww.twitter.com/berufswahl

RedaktionAnnette Kamps, Stefan Holzbrecher, Daniel Schwitzer, Patrick Agis-Garcin, Nicole Traut, Melanie Walkenbach, Sophia Wiese-Wagner, Esther Donkor

AutorenLara Sogorski, Lars Nadarzinski, Tilman Strobel

Chef vom DienstRené Glinkowski

Design und LayoutJudith Strücker (Art Direction)

TitelfotoFotografin: Anke Tillmann

DruckWeiss-Druck GmbH & Co. KGHans-Georg-Weiss-Strasse 752156 Monschau

VertriebDas Einstieg Magazin ist kostenlos an rund 3.000 zum Abitur führenden Schulen und Bildungseinrich-tungen im gesamten Bundesgebiet erhältlich. Ein-zelverkaufspreis € 3,50. Jahresabonnements bei 4 Ausgaben € 13,00 (inkl. Versandkosten und MwSt.) © für alle Beiträge bei der Einstieg GmbH. Alle Rech-te vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-dienste und Internet und Vervielfältigung auf Daten-trägern nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages.

Druckauflage: 150.000 Stück (IVW 4/2011)Verbreitete Auflage: 148.541 Stück (IVW 4/2011)

Text und Illustration: Christian Sommer • www.illusommer.de

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Die Mischung macht’s: Ihr Start mit dem dualen Studium.Ihr Schulabschluss ist in Sicht, Ihre Zukunft liegt vor Ihnen – nun steht die Entscheidung an: Studium oder Berufsausbildung? Mit einem dualen Studium ermöglicht Ihnen die Deutsche Bank eine optimale Kombination! Ob im Studien-gang Business Administration, Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft oder BWL – Bank: Sie studieren an einer dualen Hochschule in Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin oder Baden-Württemberg und absolvieren Ihre Praxisphasen in den Geschäftsbereichen der Deutschen Bank, wo Sie die theoretischen Inhalte direkt anwenden können. In 3 bzw. 3,5 Jahren bereiten wir Sie bestens vor, damit Ihrer anschließenden Karriere nichts im Wege steht!

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