Eisenbahn in Schönebeck

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  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    1/98

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    2/98

    Dr

    . Ing. Bernhard Mai

    EJSENBAHNG

    ESCHJCHTE

    IM RAUM

    MAGDEBURG SCH

    ONEBECK

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    3/98

    INH LT

    Vorwort

    3

    Die Entwicklung der Anlagen

    des

    Eisenbahnverkehrs

    zwischen

    Die

    Entwicklung des

    Verkehrsw

    esens im

    Kreis

    1880 und 1920 68

    Schnebeck Ein berblick 4

    Die Entwicklung

    der

    Anlagen

    Die Planungen zum Bau

    der

    Eisenbahnstrecke des Eisenbahnverkehrs zwischen

    Magdeburg Leipzig

    2

    1920 und 1945 73

    Di

    e

    Erffnung

    der

    Eisenbahnstrecke Die

    Entwickl

    ung

    der

    Eisenbahn

    n

    ac

    h 1945

    79

    Magdeburg Leipzig 8

    Anschlu und Werkbahnen im

    Kr

    eis Schnebeck

    82

    Das Reisen mit der Eisenbahn

    um

    1840

    23

    Anlagen

    Die

    Arbeitsbedingungen der Erbauer und

    Betreiber

    der Eisenbahnen

    32

    Bahnhf

    e

    und

    Halte

    punkte in Magdeburg und

    Di

    e

    ersten

    Jahrzehnte

    der

    Strecke

    im

    Kreis Schnebeck 87

    Magdeburg Leipzig

    35

    Die

    Entwick

    lung ihrer An lagen

    35

    2

    Die Entwicklung des Fahrzeugbestandes 46 bersicht zu der

    Entwicklung

    der von Magdeburg

    Die Entwicklung des Personen und Gterverkehrs 46 ausgehenden und zu

    den

    im Kreis Schnebeck

    befindlichen Eisenbahnstrecken 89

    D

    er Bau

    weiterer

    von

    Magdeburg

    und

    Schnebeck

    ausgehender Eisenbahnstrecken im Zeitraum

    3

    1840 bis 1860 49 Die Belegung der von Magdeburg ausgehenden

    Eisenbahnstrecken und

    der

    im

    Kreis

    Schnebeck

    Der Umbau und

    di

    e Erweiterung der Magdeburger

    befindlichen

    mit fahrplanmigen

    Reisezgen 90

    Eisenbahnanlagen

    in

    den 70er

    Jahren

    des

    a h r h u n d e r ~

    59

    Literatur und Quellenverzeichn is 90

    Der Bau weiterer von Magdeburg ausgehender

    sowie

    durch den

    Kreis Schnebeck

    Anmerkungen

    93

    fhrender

    Strecken

    bis

    zur

    Verstaatlichung

    d

    er

    Eisenbahngese

    ll

    schaften

    64 Abkrzungen 96

    2

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

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    V RW RT

    Das 150jhrige Bestehen 1989) der

    Eisenba

    h nverbindung

    Magdeb

    urg-Schnebe

    ck,

    die

    im Verla

    uf e

    in

    es

    Jahres

    bis

    Leipzig verlngert

    worden

    ist

    wird zum

    Anla

    genommen

    die Entwicklung der Eisenbahn im Raum Magdeburg

    -

    Schnebeck

    zu

    skizzieren

    mit

    dem

    Ziel einen

    Beitrag zur

    Darstellung der Regionalgeschichte zu leisten. Dabei wird

    die Eisenbahn

    nicht losgelst vom Straen- und Binnen

    wasserstraenverkehr betrachtet.

    Die seit Jahrzehnten fr die Darstellung der regionalen Ei-

    senbahngeschichte immer wieder verwendeten Archivun

    terlagen

    wurden nicht erneut

    im

    Original

    herangezogen.

    Bisher kaum beachtete oder

    vollkommen

    unbekannte

    Do

    kumente

    werden

    dagegen bercksichtigt bzw. wie der Ver

    messungsplan

    von

    1838 erstmals publiziert. Groer

    Wert

    wurde auf die Erschlieung gedruckter Quellen gelegt.

    Da

    durch

    wurde bisher in Vergessenheit Geratenes wiederent

    deckt.

    Das

    Literatur- und Quellenverzeichnis

    soll

    den

    Leser

    in die Lage versetzen

    ,

    sein Wissen vertiefen

    zu knnen

    .

    Es

    ist

    darber

    hinaus eine

    Basis

    fr

    weiterfhrende Untersu

    chungen zumal der fr die vorliegende Schrift vorgege

    bene Rahmen

    zu Einschrnkungen fhrt.

    Das

    Schwergewicht in

    den Darlegungen

    wurde auf

    den

    Zeitraum 1835-1880 also den bis

    zur

    Verstaatlichung der

    privaten

    Eisenbahngesellschaften

    in Preuen

    gelegt.

    ber

    den Zeitraum

    ab

    1880 wird ein

    berblick

    gegeben. Fr die

    Zeit nach 1880 ist die Entwicklung der Eisenbahntechnik

    nicht

    mehr

    an

    einer

    einzelnen Strecke

    bzw. fr eine

    Eisen

    bahngesellschaft

    aufzeigbar. Die

    Darstellung

    reduziert

    sich

    somit

    fr

    ein abgegrenztes Territorium

    auf die

    Entwick

    lung

    der Anlagen

    und

    die Betriebsabwicklung.

    Sie

    erfordert

    fr die jngere Eisenbahngeschichte

    metho

    disch

    ein anderes

    Herangehen

    als

    fr

    die ltere

    und ein

    in

    tensives Aktenstudium

    das

    insofern eingeschrnkt

    is t, da

    die

    A

    kten des ehemal igen Eisenbahndirektions-

    und

    der er -

    sten Jahre des Reichsbahndire

    kt

    ionsbezirkes Ma gdeb u rg

    im

    Jahre

    1931

    von

    der

    Reichsbahndirek

    t

    ion

    Hannover

    bernommen w urden.

    Um die berragende Bedeutung der Eisenb

    ahn

    fr die

    En t-

    wicklung

    von Industrie

    und

    Landwirtschaft im

    19. und

    in

    den

    ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu verdeutli

    chen fanden die Anschlu-

    und

    Werkbahnen des Kreises

    Schnebeck

    in einem

    gesonderten Abschnitt

    Berck

    sichti

    gung ohne

    da

    dadurch eine Dokumentation

    derselben

    be

    zweckt werden soll

    .

    Die

    zunehmende

    Beschftigung

    mit

    geschichtlichen

    ber

    lieferungen

    und

    der Entwicklung der Produktivkrfte vor -

    nehmlich

    auf den technischen Gebieten

    richtet

    viele Blicke

    auf die Entwicklungsgeschichte der

    Eisenbahn. Wie

    kein

    anderes Verkehrsmittel symbolisierte sie ber Jahrzehnte

    den

    technischen Fortschritt

    .

    Herausgeber und Autor beabsichtigen die hier beschrie

    bene

    regionale Eisenbahngeschichte weiter zu erforschen

    aufzuarbeiten

    und

    Ergebnisse

    in

    einer

    weiteren Schrift

    zu

    publizieren. Besonders die Entwicklung im

    20.

    Jahrhun

    dert

    wird

    dabei im Vordergrund stehen.

    Um ein mglichst lckenloses Bild der Eisenbahnentwick

    lung

    zu

    zeichnen bitten sowohl die Herausgeber der Schrift

    als

    auch ihr Autor

    breite

    Kreise um

    Mitarbeit

    und

    alle

    Leser

    darum

    berichtigende

    und

    ergnzende

    Hinweise

    zu

    gehen

    und Dokumente zur Eisenbahngeschichte zu Verfgung zu

    stellen bzw. auf solche

    hinzuweisen.

    Mge

    diese territorial-

    und

    betriebsgeschichtliche

    Verf

    fentlichung helfen das regionale historische

    Erbe

    und

    seine Traditionen zu

    erschlieen

    sowie einen Beitrag zur

    Ausprgung sozialistischen Heimatbewutseins zu leisten.

    Schnebeck/Magdeburg Juni

    1989

    HERAUSGEBER UND AUTOR

    3

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    DIE ENTWICKLUNG

    ES VERKEHRSWESENS

    IM

    KREIS

    SCHNE ECK

    -

    EIN U ER LICK

    -

    Der Kreis Schnebeck ha t eine Flchenausdehnung von

    435

    km

    2

    und

    zh

    lt

    rund

    86000

    Ei nwohner. Seine Bev

    l-

    kerungsdichte betrgt knapp 200 Einwohner pro km

    2

    .

    Etwa

    zwei

    Drittel

    der Bevlke

    rung

    le

    bt

    in den

    Stdt

    en

    Schnebeck 45000 Einwohner) , Ca

    lb

    e 14 000) und

    Barby 5000) . Schnebeck und Calbe sind bedeutend e

    Industriestandorte mit ausgeprgten Berufspendlerein

    zugsbere

    ich

    en. Der Motoren- und Fahrzeugbau, die che

    mische und

    Baumat

    erialienindustrie sowie die Land- und

    Nahrungsgterwirtschaft s

    ind

    die domini

    eren

    den

    Wirt

    schaftszweige.

    Der Landkreis Schnebeck wurde 1950 geschaffen

    und

    1952 sein heutiger Gebietsumfang festgelegt.

    Er

    ging

    aus

    dem

    1816

    aus kurschsischen

    und preuischen Gebieten

    zusammengefgten

    Kr

    eis Calbe hervor, wobei seine

    Grenzen

    mit

    dem einstigen Kreis

    Calbe

    nicht identisch

    sind.

    Der

    Kreis

    Schnebeck wird

    durch

    die Elbe,

    in

    die

    bei Barby die

    Saa

    le mndet, durchflossen. Beide Flsse

    haben auf die Entwicklung der Siedlungsstruktur einen

    nachhaltigen Einflu a usgebt. Die

    Elbe

    hat

    durch

    Laufnderungen

    und die Bildung v

    on

    Nebenarmen ein

    mehrere Kilometer breites

    Au

    engebict geschaffen, das als

    Ausflugs-

    und

    Erholungsgebiet von Bedeutung ist. Um

    fangreiche Eindeichungs-

    und

    Schutzmanahmen si

    chern di

    e

    im

    Bereich der Elbe gelegenen

    Stdte und

    Ge

    meinden vor

    b

    erschwe

    mmung

    en. Das Auengebiet ver

    hinderte

    bzw. verzgerte die Errichtung der die Elbe

    kreuzend en Hauptverkehrswege. Die Saale ist im Mn

    dungsbereich ein me

    hrfach

    gewundener Flu, a n dessen

    Begradigung seit la

    ng

    em

    gearbe

    itet wird .

    Whre

    nd

    der nrdliche T e

    il

    des

    Kr

    eis

    geb

    ietes vom Auen

    gebiet

    einge

    nomm

    en

    wird

    , zhlt der Rest des

    Kr

    eises

    zur

    Magdeburg

    er Brd

    e. Hohe Bode

    nfruchtbarkeit

    und die

    fast aussch lieliche landwirtschaft

    li

    che Nutzung der Flu-

    4

    rcn sichern hohe

    Ertr

    ge.

    Fa

    briken zur Verarbeitu ng

    der

    landwirtschaftlichen

    Produkte,

    wie

    Darren

    , Zucker

    fabr

    i

    ken , Bre

    nn

    ereien

    und

    Sil

    oan

    l

    age

    n, entstanden vor a llem

    im 19. J ahrhundcrt. Einige haben sich bis he

    ut

    e

    er

    halten .

    Di

    e Bod enschtze, deren

    Abbau

    weitge hend zum Erlie

    gen gekommen i

    st

    , sind Steinsa lz, Bra unkohle, Muschel

    kalk, Bruchsteine,

    Ki

    ese und Lehm . Lediglich bei G lthc

    anstehender Kalkstein wird noch zur Zementherstellung

    gebroc

    hen. Bei

    Barb

    y wurde in den 70er

    Jahr

    en un seres

    J a

    hrhund

    erts e

    in

    greres Ki esv

    orkommen

    erschlossen.

    Im

    19. und frhen 20.

    Jahrhund

    ert waren die

    Braunk

    oh

    lenvorkommen, wobei einige Gemeinden Bergwerke mit

    me

    hrer

    en hundert Bergleuten aufzuweisen hat ten, von

    Bedeutung.

    Kohleveredlungs-

    und

    -verarbei tungsanl

    a

    gcn, wie Brikettfabriken und

    Montanwachsdestillatio

    nen,

    waren

    eine Ausnahme . Der

    Abbau

    kam nach

    dem

    zweiten Weltkrieg e

    ndglti

    g

    zum

    Erliegen.

    Landwirtschaft und Bergbau haben daz u ge

    fhrt

    , da

    di

    e Einwohnerzahl der Gemeinden in der 2. Hlfte des

    19.

    J a

    hrhunderts

    anstieg und

    di

    e

    Drfer

    sich rumlich

    ausdehnten. Mit

    dem Niederga ng des Bergbaus

    und

    der

    fortschreitenden R

    at

    ionalisierung in der Landwirtschaft

    war ein Te il der Bevlkerung gezwun gen, in die Stdte

    abzuwandern oder tg lich zur Arbeit aus den Gemein

    den

    ausz

    up

    e

    ndeln

    . Der Berufsve

    rkehr

    ,

    der

    heute

    mit

    ffentlichen und individuellen

    Verk

    e

    hr

    smitteln abgewik

    kelt wird, setzte um die J a

    hrhund

    er twend e ein. Das

    steigend e Transport-

    und

    Befrderungsaufkomm en lie

    en den

    Ausbau

    und

    die Neuanlage von Verkehrswegen

    erforderlich werden.

    Auf der E lbe und der Saale, die beide zu m H a

    uptwa

    sser

    st

    raen

    netz der

    DDR

    gehren, l

    t sich die

    Sc

    hiffahrt be

    reits im Mittelalter nachweisen.

    Er

    schwe

    rt

    wurde die

    Schiffahrt bis ins 19.

    Jahrhund

    ert hinein vor a llem da-

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

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    durch

    , da die Elbe abschni ttweise

    ihr

    en Lauf

    nderte

    und in mehrere Arme aufgespalten war. Mitjedem Hoch

    wasser ergaben sich neue Fahrwasserverhltnisse. Hinzu

    kam, da im Mittel- und Unterlauf des Flusses keine fe-

    sten Uferlinien bes

    tanden

    , die die An lage von Treidelpfa

    den

    htt

    en ermglichen knnen .

    Der Ausbau

    der Wasserstraen begann im Schnebecker

    Raum

    mit

    der Saalekanalisierung

    am Ende

    des 16.

    Jahr

    hunderts. An la

    dafr

    war die

    Anstauung

    des Flusses

    mittels Wehren zur Wasserkraftnutzung. Die Schleusen

    wurden zu einer Voraussetzung dafr , den

    Flu

    weiter

    hin fr die Schiffahrt

    nutz

    en zu knnen. Die Einteilung

    d

    er

    Saale in Staustufen wurde bis

    ins

    20.

    Jahrhundert

    hinein wiederholt verndert. Die Saale war frher vor al

    lem fr den Salztransport von Bedeutung.

    Im

    18.

    Jahr

    hundert

    wurde

    die

    Unstrut

    fr den Sa lztransport kanali

    siert, wobei

    der

    Schiffsverkehr 1795 zwischen Artern und

    Weienfels

    aufgenommen

    wurde. Ein durchgehender

    Verkehr

    zwischen dem

    Thr

    inger Becken und der Elbe

    bestand nicht.

    Im

    Absolutismus wurd

    e im

    Bau

    von

    Kanl

    en ein wesent

    licher

    Faktor zur

    Entwicklung der Territorialwirtschaft

    gesehen . Hin zu kamen die

    Hochwasserschutzmanah

    men,

    von

    denen

    die Durchstiche von F

    lukrmmungen

    besond ers hervorzuheben sind , die

    auch

    der Schiffahrt

    zugute kamen.

    Zur

    Hebung der Wirtschaft des Landes

    lie

    der

    branclenburg-preuische Staat verfallene Was

    serstraen

    im 18.Jahrhundert wieder herstellen und neue

    e

    rricht

    en.

    Zu

    diesen

    Manahmen zhlt

    der

    unvollendet

    gebliebene, die schsischen Zollstationen umgehend e

    Kanal

    von der Saale bei

    Ca

    lbe zur Elbe bei Frohse,

    an

    dem 1727 mit erheblichem Aufwand gearbeitet wurde.

    Wichtig fr die Schnebecker Sa lzproduktion war

    der

    Bau des

    Plauer

    Kanals (1743 -1 746), der in mehrfach

    ver

    nderter

    Linienfhrung

    im Elbe-Havel-Kanal fortbe

    steht

    .

    Nach Fertigstellung des Bromberger

    Kanals

    (1773-1774)

    konnte das Salz

    auf

    dem Wasserweg sogar bis in die

    s t

    -

    lichsten Teile

    Brandenburg-Preuens transportiert

    wer

    den

    . Zu r Verbesserung

    der

    Schiff

    ahrtsverh

    ltnisse in

    Magdeburg, insbesondere fr die

    Sa

    lzschiffe, wurde

    zwischen 43 und 1747 eine die Stromelbe mit

    der

    heuti

    gen Zo llelbe verbind

    ende

    Schleuse

    gebaut,

    die rund 150

    Jahr

    e in B

    et

    ri

    eb

    war. Sie sollte den Salzschiffen

    di

    e ge

    fhrliche

    Durchfahrt dur

    ch die

    Magd

    eburger Elbbrcke

    erspar

    en. Friedrich

    II.

    von

    Preu

    en uert sich in seinem

    ersten 1752 verfaten Politischen Testament u. a. zur

    Bedeutung des Plauer Kanals:

    Der Plauer Kanal

    erleichtert

    bei Plaue

    beginnend und

    so die Ha-

    ve

    l mit

    der

    Elbe

    ve

    rbindend den Handel von Magdeburg nach Ber-

    lin und spart fr

    das

    Salz

    das

    vo

    n

    dort nach

    Preuen

    Pommern

    und Schlesien verfrachtet wird mindestens

    acht

    Tage zuSchiff

    Im Zusammenhang

    mit der zune

    hm

    enden

    Sa lzverschif

    fung entstanden in Schnebeck die ersten

    Hafenbauten.

    Es wurde

    der

    nicht

    mehr

    existente Heinitzhafen angelegt,

    an

    den nur noch der Straenname Heinitzhofer

    inn

    ert.

    Er

    wurde durch den Salinehafen ersetzt.

    Anste zur

    Fluunterhaltung und

    zum

    -ausbau

    ging

    en

    vom Wiener Kongre 8 5

    aus

    . Die ve rtragschlieenden

    Staaten verpflichteten sich zu einer

    ungehind

    erten Schiff

    fahrt

    auf en

    en

    Wass

    erstraen, an

    denen

    mehrere

    Staat

    en

    lagen. Sie sicherten eine

    Fluunterhaltung

    und eine auf

    einander abgestimmte Schiffa.hrtspolitik zu. In der Elb

    schiffahrtsakte von 182 1 vereinbarten die An liegerstaa

    ten spezifische Vorschriften fr die Elbe. In den darauf

    folgenden

    Jahr

    en

    wurde

    zwar

    ein

    Fluausbau

    betrieben,

    doch beschrnkte sich dieser zwischen der Saalemn

    dung und

    Magdeburg vor allem

    auf

    die Verb esserung der

    Deiche und die Beseitigung von Hindernissen, wie Steine

    und Baumstmme.

    Beispielsweise wurden die Deiche bei Aken unter Ver

    wendung

    lterer

    Anlagen

    neu

    gebaut und

    d

    er

    bei

    Dom

    burg

    vom Hauptstrom

    abzweigende Elbarm

    westlich von

    Pechau von der Elbe abgeriegelt. Da es im Raum Schne

    beck im Gegensatz zu anderen Fluabschnitten vorerst

    5

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

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    nicht zu einer Festlegung einer Rege lb reite kam, hatte die

    E

    lb

    e um 1845 folgendes Aussehen:

    Bei dem niedrigsten Wasserstande ist die Elbe an der schmalsten

    Stelle 45 Ruthen ca. 145 m) und an

    den

    breitesten Stellen 180 Ru-

    then

    ca.

    575 m) breit, bei Hochwa sser aber nimmt der Strom das

    ganze, grtentheils

    dur

    ch Deiche und Dmme

    beschrnkte

    Win-

    terbett von 140

    bis

    3000 Ruthen

    ca.

    445 bis 9555

    m)

    ein und

    ge-

    winnt dann ein groartiges Ansehen. Das Bett ist sehr ungleic

    h,

    bald am rechten, bald am

    Linken

    Ufer, bald

    in

    der Mitte

    am

    tief-

    sten. So

    wec

    hselt das Fahrwasser

    sehr

    hufig, und die Tiefe von 30

    bis 10 und 2 Fu 1 Fu 0,31385 m , da

    bei

    hohem Wasser-

    stande der

    Strom

    viel Sand mit sich fuhrt

    und

    denselben bald

    da,

    bald

    dort

    absetzt.

    2

    Da

    die E

    lb

    e

    in

    den geschilderten Fahrwasserverhltnis

    sen

    kaum der

    Dampfschiffahrt gengen konnte und als

    Verkehrsweg

    ba

    ld an Bedeutung in Kon kurrenz zur Ei

    senbahn verlieren mute, lag a ufder

    Hand.

    Daher

    wurde

    zu Beginn der

    40er Ja

    hr

    e des 19.

    Jahrhund

    erts

    ihr

    Aus

    bau

    m

    it

    Nachdruck gefrdert. Der nach 1845 e

    in

    setzende

    systematische

    Ausbau

    war auf die Schaffung einer Regel

    breite,

    die fr

    den

    Abschnitt

    zwischen

    Saale

    -

    un

    d

    Have

    l-

    mndung auf 130 M eter festgelegt wurde, und

    di

    e Ge

    whrleistung

    einer Mindestfahrwassertiefe

    von

    0,92

    Me

    ter ausgerichte t . D

    er

    Ausbau

    wurde

    im wesentlichen bis

    1875 zum

    Absch

    lu

    gebracht.

    In den darauffolgenden

    Jahren zielten alle Anstrengungen

    darauf

    ab, die Min

    destfahrwassertiefe

    der

    Elbe und Saale zu

    vergrern

    .

    Eine solche wurde auch im Zusammenhang mit der Pla

    nung und

    d

    em

    Bau

    des

    Mitte

    ll

    andkana

    ls

    angestrebt

    und

    zum

    Teil realisiert.

    Bis zum Beschlu des Preuischen Landtages im

    Jahr

    e

    1920, die sogenannte Mittellinie des Mittellandkanals

    (die sich

    nur

    unwesentlich von der

    Nordlinie

    unter

    schied)

    zur Ausfhrung zu

    bring

    en, stand die sogenannte

    Sdlini

    e

    zur

    Debatte. Im

    Vorfeld des Beschlusses

    wurde

    von den

    Interessenten

    um die

    Ausfhrung

    der

    e

    in

    en oder der anderen Linie heftig

    gerungen

    .

    Bei

    der

    Sd linie

    wurde

    eine bereits jahrhundertealte

    6

    Planung

    wieder aufgegriffen. Der Kanal sollte, bei

    Braunschweig beginnend

    und

    das

    Tal der

    O ker

    benutzend,

    durch

    das Groe Bruch und e

    ntlang

    der Bode

    bis Egeln

    gefhrt

    werden. Fr

    den

    We

    it

    erbau in stlicher

    Richtung wurden mehrere Varianten gegeneinander

    ab

    gewogen.

    Neben

    d

    er

    westlichen

    Umge

    hun

    g

    Magdeburgs

    in Ri c

    htung

    Wolmirstedt

    zur

    Elbe

    sa

    h

    man

    eine Verzwei

    gung des Kanals in Egeln in Ri ch

    tung

    Bernburg zur

    Saale

    und zur Elbe zwischen Magdeburg und Schnebeck als

    gnstig an . Bis zur berbrckung der Elbe und einer

    Weiterfhrung des

    Kanals zum

    Elbe-Havel-Kanal bei

    Burg

    wurde die Err ichtung einer Schleusentreppe zw i-

    schen Magdeburg-

    Westerhsen

    und Schnebeck-

    Frohse

    in

    Vorschlag

    gebracht.

    Die Ausfhrung

    der

    Sdlinie

    mit

    dem Elbabstieg bei Schnebeck htte bewirkt, da das in

    den

    20er und 30er

    Jahren

    errichtete Industrie- und Ha

    fengebiet Magdeburg-Rothensee zwi

    schen

    Magdeburg

    und

    Schnebeck e

    ntstand

    en wre . Entsprechende

    Pla

    nungen fr die Anlegung

    von

    Hafenbecken lagen

    dafr

    vor.

    Zur

    Planung

    der

    M

    it

    tellinie

    gehrte

    der Sdflgel des

    Mittellandkana

    ls ,

    der die Wasserstandsreglung der

    Elbe zwi

    schen

    P

    irn

    a und Niegripp ,

    den

    Ausbau der Saale

    zwischen Merseburg

    und der Mndung

    sowie den Bau

    des Elster-Saale-Kanals

    und

    die

    Errichtung

    e

    in

    er Stau

    stufe in Magdeburg umfate. Die Verwirklichung des

    Sdflgels wurde durch den zweiten Weltkrieg unter

    brochen

    und die Bauarbeiten seitdem nicht fortgefhrt.

    In

    Schnebeck,

    das

    seine

    Entwick

    lun

    g

    der

    Binnenschiff

    fahrt

    mit verdank t erstreckten sich die

    Umschlagsein

    richtungen in den ersten

    Jahrz

    e

    hnt

    en des 20.

    Jahrhun

    derts

    von Frohse, wo 1912/ l 3

    ein

    offener Fluhafen er

    richtet

    worden

    war, kilometerweit fast ohne Unterbre

    chung bis

    zum

    Salinehafen. Die Um schlagstellen

    waren

    durch

    mehrere

    Anschlubahnen mit dem

    Bahnhof

    Sch

    nebeck verbunden.

    Neben

    der Verschiffung

    in

    Schne

    beck produzierter

    Gter

    ist seit dem 19 .

    Jahrhund

    ert der

    Umschlag anderenorts erzeugter Massengter von Be-

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

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    deutung die im Eisenbahnvorlaufzu den Umschlagstel

    len gebracht wurden und werden.

    Neben Schneb

    ec

    k verfgt lediglich noch Barby ber

    einen 1883 errichteten Hafen, in

    dem

    zur Zeit Kies umge

    schlagen

    wird .

    n Calbe wo

    der Schiffsumschlag stets

    von

    begrenzter Bedeutung

    gewesen ist, findet kein

    Um

    schlag mehr statt.

    Neben den an der Elbe gelegenen Gemeinden unterhiel

    ten vor allem Ziegeleien und Steinbruchunternehmen

    Umschlagstellen sowohl am F

    lu

    als

    auch an

    se

    in

    en

    Altarmen. Werkbahnen berbrckten einst die Entfer

    nungen zwischen den Produktionssttten

    und

    den

    Um

    schlagstellen .

    Das moderne

    Fernverkehrs

    -

    und Landstraennetz

    ging

    aus dem unbefestigten Erdstraennetz hervor, das sich

    aus den Handels-

    und Poststraen und

    den die Gemein

    den untereinander verbindenden Wegen zusammen

    setzte.

    Die

    Erdstraen wurden im

    Gegensatz

    zu den inge

    nieurmig trassi

    erten

    befestigten und laufend unterhal

    tene

    n Chausseen den sogenannten Kunststraen, als

    na

    trliche

    Straen

    bezeichnet. Sie

    ents

    prachen

    ausgefahre

    nen

    Feldwegen, die im

    Frhjahr nur

    schwer

    passierbar

    waren.

    Vor dem Beginn des Kunststraenbaus war im

    Kreis

    Schnebeck lediglich eine

    Strae

    befestigt. Es war der

    Klusdamm der die

    Magdeburger Elbbrcke

    mit Wah litz

    ve

    rb

    and.

    Im

    - 30jhrigen Krieg weitgehend zerstrt,

    wurde er danach wieder aufgebaut. Nach der Erffnung

    der

    Cha

    ussee

    Berlin-Magdeburg

    1820/21), fr

    di

    e eine

    abweichende Fhrung durch die Elbniederung gewhlt

    wurde wurde

    der

    Straenzug 1823 aufgegeben.

    Von den

    mehr

    als 40 Holz- und

    Massivbrcken

    hat sich die Bogen

    brcke

    ber

    die

    Ehle

    bei

    Wahlitz er

    halten . Die a

    uf

    Veran

    lassung Friedrich

    II.

    von 1771 bis 1774 geschaffenen Ver

    bindungsstraen

    zwischen Schnebeck, Salzelmen und

    Fro hse, die das Grundgerst des heutigen Straenhaupt

    netzes der Stadt Schnebeck bilden,

    sind

    bedeutende An

    lagen vor dem Beginn des Kun sts trae

    nb

    au

    s

    Von den Poststraen sei

    nur

    die bedeutendste genannt:

    die Strae Magdeburg-Leipzig

    di

    e ber Schnebeck

    und Calbe

    fhrt

    e.

    Nach

    der Erffnung der Chaussee

    Magd

    e

    burg-Halle-L

    e

    ip

    zig,

    der

    heutigen F7 l , verl

    or

    sie

    an

    Bedeutung. Diese Chaussee war die

    lt

    este Fe

    rn

    chaus

    see

    Pr

    e

    u

    ens. Sie

    tangiert dewKreis nur.

    Der auf stdtische Initiative mit Untersttzung der Pro

    vinzialverwaltung erfolgte

    Bau

    der

    Schnebecker

    Elb

    brcke

    1910- 1912) fhrte schlielich

    dazu

    da

    das

    Kreisgebiet in das Provinzialchausseenetz eingebunden

    wurde, aus dem zu Beginn der 30er Jahre das

    Fernv

    er

    kehrsstraennetz hervorging. Die Strae Magde

    burg

    Schnebeck-Calbe die heutige Landstrae LI05

    l

    er

    hielt

    durch

    den Bau

    der

    Saalebrcke in

    Ca

    lb

    e 1880) eine

    hhere

    Bede

    utung.

    Die

    Kunststraen

    , Provinzial- und

    Kreischauss

    een sowie

    kommunale Ortsverbindungsstraen waren

    einspurig

    befestigte

    Straen

    mit einem danebenliegenden

    unbef

    e

    stigten Sommerweg.

    Die

    befestigte Fahrbahn bestand

    e

    ntweder aus

    festgewalztem

    Ka

    lk

    schotter oder aus

    ge

    schlmmtem Schotter.

    In n

    erhalb

    der

    Ortslagen und

    im

    berflutungsgelnde

    der Flsse wurden sie

    mit

    Gro

    pflaster versehen .

    Die

    Stadtstraen wurden um diejahrhundertwende aus

    gebaut und gepflastert, wobei

    das Kleinpflaster

    das

    Kopfsteinpflaster verdrngte. Eine feste, geschlossene

    Straendecke war durch

    das gummibereifte

    Rad

    d

    er

    Kraftfahrzeuge erforderlich geworden, weil es bei seinen

    Drehbewegungen den

    Sand

    aus den

    Schotterdecken

    zog

    und damit diese zerstrte. Bis in

    di

    e

    50er

    Jahre hinein

    wurden di

    e meisten Fahrbahnen durch die Einbeziehung

    der

    Sommerwege

    verbreitert und

    bei Rekonstruktionen

    Schwarzdecken Bitumen) aufgebracht. Eine d

    er

    ersten

    Straen die unt er Beachtung

    der

    Belange des

    Kraftfahrzeugverkehrs ausgebaut wurde war die Strae

    Magdeburg-Schnebeck 1920). Bereits 1927 wurden

    zwischen Schnebeck und Magdeburg 1898 Fahrzeuge

    pro

    Tag gezhlt , von denen 592 Kraftfahrze

    ug

    e

    waren

    .

    3

    7

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    9/98

    Die Zahl d er Ortsve

    rbindungs

    straen verringerte sich

    brigens durch den steigenden

    Bau

    - und

    Unterhaltungs

    aufwand

    im Verlauf des 20. Jahrhunderts

    um

    etwa ein

    Drittel.

    Bereits vor

    dem

    zweiten Weltkrieg

    war

    ge

    plan

    t, dem stei

    genden Kraftfahrzeugverkehr

    durch

    den

    Bau der Auto

    bahn Halle-Magdeburg- Hamburg

    Rechnung

    zu

    tragen.

    Sie sollte bei Irxleben die 1936 erffnete Autobahn

    Ber

    lin-Hannover kreuzen. Der Abschnitt Halle-Magde

    burg , der den westlichen Teil des Kreisgebietes

    dur

    chzo

    gen htte, wurde zwar

    zu

    bau

    en begonnen, j edoch die

    Bauarbeiten nach

    dem

    zweiten

    Weltkri

    eg nicht

    wieder

    aufgenommen. Im Generalverkehrsplan des Bezirkes

    Magdeburg

    von

    1969

    wurde

    eine

    Autobahn

    Hall

    e-

    Mag

    d

    eburg

    als

    Te i

    lstck einer

    lan

    gfristig zu r

    ea

    lisiere

    nd

    en

    Autobahn Hall

    e-Magde

    burg-Wittsto

    ck

    (-

    Rostock) vor

    gesc

    hlag

    en. Es

    htt

    e e

    twa

    den

    Verlauf der vor dem Krie

    g

    vo

    rg

    esc

    hlag

    enen

    Trass

    e

    gehabt.

    Das

    gegenwrtig bes tehe

    nd

    e Fern- und

    Landstraennetz

    wird

    zuknftig im wesentlichen

    unv

    ernd

    ert

    bestehen

    bleiben. Bereits in den 50erJahren

    wurde

    vorgeschlagen,

    die

    Magdeburger Osttangente, das Gegenstck zum

    wes tlich verlaufenden Magdeburg

    er Ring

    , vom Schlein

    ufer vierspurig bis Schnebeck fortzusetzen.

    Die

    Stadtstraennetze wurden

    in

    den

    letztenJa

    hrzchnten

    durch den Wohnungs

    -

    und

    Industriebau erweitert, ohne

    dadurch die

    berkommen

    e Struktur der Straenhaupt

    netze zu verndern. Alle Manahmen sind daraufgerich

    tet, die

    Durchlaf.higkeit

    und

    die Verkehrssicherheit zu

    erhhen

    . Zu diesen zhlen die Beseitigung schienenglei

    cher

    Bahnbergnge,

    wie z. B. die berfhrung der Cal

    beschen Strae in Schnebeck ber die Strecke Schne

    beck-

    Erfurt

    1974), und

    di

    e Verkehrsorganisation, bei

    der beispielsweise

    di

    e Fhrung des Durchgangsver

    kehrs durch die Ortslagen festgelegt wird . Die

    Errichtung

    von Fugngerzonen, mit

    denen

    in

    Schnebeck

    1976 mit

    d

    er

    Salztorstra

    e

    begonnen

    wurd

    e,

    und

    durch

    di

    e soge

    nannte Verkehrsberuhigung in

    den

    Wohngebieten

    wird

    8

    gegenwrtig

    und

    zuknftig den Bedrfnissen

    der Stadt

    bewohner

    auf

    ein

    gu t

    es Auskommen

    mit

    dem Kraft

    fahrze

    ug

    verkehr im

    Stadtstra

    ennetz Rec

    hnung getra

    gen.

    Die e

    rs t

    en Chausseen, die die Drfer umgingen ,

    wurden

    fr

    den Gterfernverkehr

    e

    rrichtet

    ,

    z. B.

    zwischen

    Mag

    deburg und Leipzig.

    Di

    eser wurde ihnen nach und nach

    durch die Eisenbahn und die Dampfschiffahrt

    entzogen.

    Dem Chausseenetz blieb schlielich nur die Aufgabe

    vor

    behalten, eisenbahn- und wasserstraenferne Gebiete zu

    erschlieen , Verkehrswege zwischen den Gemeinden und

    von diesen

    zu

    den Bahnhfen zu sein und

    Produktions

    st andorte ohne G leisanschlu anzubinden. Neben

    der

    Be

    nutzung

    der

    Straen

    durch

    l

    andwirtschaftliche

    Fahr

    zeuge

    und

    Maschinen, was in d en

    Straenbenutzungs

    vorschriften e

    in

    e beso

    nder

    e B

    er

    cksic

    htigung

    fand, sind

    vor

    allem die Brennstoff-,

    Rb

    en-

    und Getreidetransporte

    neben

    dem

    Viehtrieb zu

    nenn

    en.

    Di

    e Persone

    nb

    efrderung mit

    Straenfahrzeugen war

    von

    der

    Entwicklung des

    Eisenbahnnetzes

    a

    bhng

    ig. Das

    Fahrgastaufkommen

    eines Jahres im ffentlichen Perso

    nenverkehr einer abseits eines Bahnhofs gelegenen Ge

    me

    ind

    e e

    ntspra

    ch im

    Jahr

    e 1876 dem Aufkommen

    nur

    eines Werktages von heute. Ein ne

    nnensw

    ertes Aufkom

    men im

    Straenverkehr hatt

    en d ie

    Gemeinden

    zu ver

    zeichnen, von de ren Bahnhfen die

    Fahrgste mit Stra

    enfahrzeugen in abseits der Strecke gelegene Ziele wei

    terbefrdert wurden.

    Das

    traf neben Schnebeck und

    Calbe

    Bahnhof

    Ca

    l

    be (Saa

    le]

    Ost

    ) fr

    Gnadau

    1876

    2 138 Postreisende pro Jahr) , Atzendorf 308)

    und

    Fr

    derst

    edt 6 10) zu. Barby konnte 1876 1770 und Calbe

    1600 Postreisende aufweisen.

    4

    Neben

    der Post unterhiel

    ten private

    Fuhrunternehmen

    ffentliche Fuhrwerksli

    nien. Solche bestanden beispielsweise zwischen dem

    Bahnhof

    Calbe Sa

    ale) Ost und der Stadt Calbe. Um

    1900 gab es nur

    noch

    eine nenne

    nsw

    erte

    Straenperso

    nenve

    rbindung: die

    Linie

    Schn

    e

    beck-Barb

    y.

    Durch

    den

    Einsatz

    von

    Kraftomnibussen nach dem er-

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    10/98

    -

    1

    Postkutsche aus d

    em A nf ang des 19.Jahrhun

    derts auf

    ein er Chau ssee

    .

    R ec

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    im Bild eine

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    pass ier t werd en konnte, w en n

    da s C h

    ausseegeld fr den

    nchs ten Straenabsch

    nitt e

    ntrichtet war .

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    tkrieg begann

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    Mitte der

    20er Jahre wurd

    en mehrere

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    hnebeck u

    nd Salze lmen ko

    nz es

    sionier t. 1928

    wurden

    die

    Linien

    Born

    Bi

    ere-Eggers

    d

    orf-Schnebe

    ck und Ca

    l

    be-Klein

    M

    hlingen-Sch

    ne

    beck erff

    net . 1929 folg

    te die Lin ie

    Bi er e-Wel s l

    eben

    Magdeburg.

    ffentl iche

    Gterkr

    af tverkehrslin

    ien be

    standen zw i

    schen Atzen

    dorf und Mag

    deburg ( 1925)

    und

    zwischen Barby,

    Pmmelt

    e, Schnebeck

    un

    d

    Mag

    deburg

    ( 1928 ) . Di

    e

    O

    mnibuslinien

    wurden

    anfnglich ei n-

    bis

    zweimal

    pro Werktag und

    Richtungb

    edient . D er Omn

    i

    busverk

    ehr

    er

    mglich

    t

    e

    es

    den

    B ew ohne

    rn d

    er

    Landg

    e

    me ind en ,

    Besorgunge

    n

    in d

    er Stadt sel

    bst vornehmen

    zu

    knnen. Dem

    e inkehrenden

    Landbot

    en , der ber v

    iele

    Jah

    rzehntehinw

    eg wich ti

    ge Besorgu

    ngen d

    er La

    ndbe

    wohn

    er in d

    en Stdten in

    ihrem

    Auftrag erled igt hatt

    e,

    w

    urde di e

    Existenzgr

    und

    l

    age en tzogen . Nahm

    auchder

    von privaten Fuhrun

    ternehmern

    abgew i

    ckelte

    Om

    nibus

    verkehr

    in

    den

    30er

    Jahr

    en

    zu, so e

    rlangte

    er

    fr

    den

    Be

    r

    ufsv

    erke

    hr kei

    ne Bedeutung.

    D ie Arbe i t sw e

    ge wurden zu

    Fu,

    mit

    de

    mFahr

    rad und

    der E

    isenbahnzu

    rckgeleg t .

    6

    Nachd

    em zwei tenW

    el tkr ieg wurde das

    Omnibuslin

    ien

    netz , das

    auf Schne

    beck , Calbeund Magd

    eburg

    ausge

    richtet ist, en

    gmaschiger ge

    staltet und

    de

    r Fah r

    plan auf

    die Be lang

    e des B eru

    fsverke

    hrs abgestimmt

    .

    D ie

    Lin ien

    wer den

    gegenwrtig

    5- bis

    20ma

    l

    pro

    T ag

    undRichtung

    bedient

    .

    Der

    Aufbau

    d es

    Lin

    ienne

    tzes fand ind e

    r Mitte

    d er 70er

    Ja

    hre se inen

    Abschlu In den

    20er Ja hren wur

    d

    en proOmnib

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    l 25 P

    ltze angebo

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    insatzvo

    n Gelenkfah rz

    eugen 120.

    De

    r

    Strae

    nverkehr, der

    sich zu

    Beginn des

    Jah

    rhunderts

    im

    wesent l ichen

    a

    uf d en

    Zwischenor

    tsverkehr be

    schrnkte,

    ist a

    uch

    heute noch

    in erster

    Liniee in

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    kehr mi

    t steigen

    der

    Tendenz

    . Es

    is t ein aufd

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    tadt- Um

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    verkehr. Die H a uptursa

    che

    fr

    9

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    11/98

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    12/98

    erhhte sogar

    vorberg

    ehend

    di

    e

    Leistung

    en der

    Binn

    en

    schiffahrt. Nachdem die Eisenbahn bereits in d en 40er

    und 50er Jahren die

    hochw

    ertigen

    und

    schnell zu befr

    d

    ern

    den Gter an sich gezogen hatte,

    waren

    die Eisen

    bahngesellschaften bestrebt , auch die

    Massengter,

    wie

    Sa

    lze,

    Kohl

    e

    und

    Eisen,

    an

    si

    ch

    zu bringen. Den Gesell

    schaften standen viele kleine Einzelunternehmen der Bin

    nenschiffahrt gegenber, die durch die Elbzlle ohnehiii.

    benachteiligt

    waren. Durch Tarifermigungen

    auf

    der

    staatlichen Preuischen Ostbahn von 1868 g

    in

    g beispiels

    weise der Anteil der

    Binn

    enschiffahrt am Abtransport des

    Schnebecker

    Salzes von 75 auf 25 zurck.

    8

    '

    9

    Di e

    Eisenbahn

    bernahm fr immer den Salztransport

    in

    st

    licher Richtung.

    Der

    Chausseebau wurde

    im Kr

    eisgebiet von Schnebeck

    in

    der

    2

    Hlfte des 19 . Jahrhunderts weiter verfolgt, ob

    wohl der

    Fernverkehr

    restlos auf die Eisenbahn

    b

    erge

    ga ngen war. Der Straenverkehr ha tte sich mit der Rolle

    eines Zubringers z

    ur

    Eisenbahn und Vermittlers des Zwi

    schenortsverke

    hr

    s zu begn gen.

    Wi

    chtige bergangs

    stellen zwischen Schiene

    und Str

    ae

    w

    are

    n

    di

    e Bahnhfe

    Schnebeck (Elbe),

    Ca

    lbe Saale)

    Ost

    und Gnadau.

    Wi

    e

    gering

    der Straenverkehr

    vor

    der

    Jahrhund

    ert

    wende gewesen ist, beweist eine Straenverkehrszh

    lun

    g

    von

    1894

    auf

    der he

    uti

    gen

    Fernverkehrsstrae

    F l zwi

    schen Biederit

    z-

    H ey

    rothsb

    erge

    und

    Magde

    burg. Im

    Mittel einer me

    hrt

    gigen Zhlung wurden 25 zivile Pfer

    defuhrw

    erke

    pro Tag und

    Richtung registriert.

    1

    E

    in

    e

    Aufwertung

    erlangte der

    Stra

    e

    nv

    erkehr

    dur

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    di

    e

    Er

    fin

    dun

    g des

    Kr

    aftfahrz eugs

    und

    seine masse

    nh

    a

    ft

    e

    Produk-

    tion. Der

    Kraftfahrzeugverkehr

    fand bereits beim Bau

    der

    Schnebecker

    Elbbrcke Ber cksichtigung. Er be

    wirkte, da der regionale Personen- und Gterverkehr

    sich zunehm end

    von

    der Schiene a

    uf di

    e Strae verla

    gert e Er begnstigte die Aufgabe von

    Werkbahnen und

    den Bede

    utun

    gssc

    hwund

    von

    Anschlubahnen

    .

    War bis 1945 das Zusammenwirken der Verkehrstrger

    durch

    den

    kapitalistischen Konkurrenzkampf einge

    schrnkt, so ist das sozialistische Verkehrswesen auf e

    in

    e

    optimale Aufgabenteilung zwischen di esen ausgerichtet.

    Den Vorteilen des St raengtertransports Rechnung tra

    gend, die sich

    aus

    den geringen Transportzeiten

    und

    der

    Vereinfachung der

    Umsch

    lagsprozesse ergeben, wurden

    in den 60er und 70er Jahren Gtertarifbahnhfe und An

    schlubahnen geschlossen. Zu Streckenstillegungen der

    De

    uts

    chen Reichsbahn kam es

    im

    Gegensatz zu and eren

    Gebieten im

    Kr

    eis Schnebeck nicht.

    Die Verkehrspolitik der letzten J ahre ist daraufgerichtet,

    den Energieverbrauch

    im

    Verkehrswesen zu senken. So

    werden das vorhandene Eisenbahn streckenn etz auch in

    Zukunft

    bestehen bleiben, sich

    di

    e

    Anzah

    l d

    er

    Gtertarif

    bahnhfe und

    der

    Anschlubahnen erhhen, eise

    nbahn

    gnstige Transporte von der Strae aufdie Schiene verla

    gert, di e Streckenelektrifizierung vorangetrieben und d

    er

    Ers

    chlieungsgrad

    im

    Reisezugverkehr

    dur

    ch neue H al

    tepunkt

    e e

    rhht.

    Durch den Aus-

    und

    Umbau der Um

    sch lagstellen wird die Bede

    utun

    g d

    er

    Binnenschiffahrt fr

    Massenguttransporte e

    rhht

    und eine nach volkswirt

    schaftli

    chen Krit

    erien ausgerichtete Arbeitsteilung zwi

    schen Schiene und Wa

    sser

    strae dur

    chgesetzt

    werden.

    1 1

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    13/98

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    14/98

    wicklung des Eisenbahnwesens in England in der Mag

    deburgischen Zeitung vom 19. Fe

    bruar

    1825 die kono

    mie hervorgekehrt. Es ist in diesem Beitrag u. a. folgendes

    zu lesen:

    ,,Seit einigen

    Wo

    chen enthalt

    en

    die Englischen Zeitungen ortwh-

    rend

    neue

    Anze

    ig

    en v

    on

    Gesellschaften

    uf

    Aktien,

    welche

    f r

    die

    Ausfhrung

    von

    Eisenbahnen

    uf

    di

    e

    bedeut

    e

    ndsten

    Entfernungen,

    zum Behufe

    einer leicht

    ern, schnellem, wohlfeilem

    kommer

    ziell

    en

    Verbindung

    d

    er

    Hauptstadt mit d

    en bedeut

    e

    ndsten Seehfen und

    m

    it

    den wichtigsten Manufakturstdten

    im

    Innern d

    es

    Reich

    es,

    so

    wie

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    en

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    sport

    von allen Arten von

    Wa aren und

    Produkten,

    sowie

    auch

    von Reise

    nden

    , Dili

    gencen,

    Briefposten

    u. dgl

    . ...

    So

    ist

    also

    durch 9

    Gesell

    schaft

    en

    von

    verm

    glichen Privatleuten ,

    ohn

    e

    das ge-

    ringste Zuthun

    der

    R

    egierun

    g,

    in einer

    Zeit von 4 Wo chen

    ein Ge-

    samtkapital von 9,650,000,

    sage:

    9 Millionen und 650 000 Ster-

    ling (

    ber 100

    Millio

    ne

    n

    Gulden

    zur Anlage von eisernen Kunst-

    straen

    in einem

    lande b

    est

    immt w

    orden

    , dessen

    innerer

    V

    er

    kehr

    durch za

    hlreich

    e und vortreffliche Kanle, und dur

    ch

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    Chausseen

    na

    ch allen R

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    in

    jedem

    anderen

    Land e

    rleichtert

    und

    vervielfa

    ltigt.

    3

    Das

    Bl

    a tt rhmt we

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    den beys

    pi

    ellosen

    Unterneh

    mergeis t , aber

    bringt

    auch

    di

    e Befr chtung zum Aus

    dru ck, da

    di

    e Englnder

    bald in

    die Lage versetzt sein

    wrden, ihre Industriegter um e

    in

    Drittel billiger an

    den

    Fest

    landhfen anlanden zu

    knn

    en.

    Di e

    Zeit

    zwischen 1820

    und

    1830 stellt

    in

    der Geschichte

    des

    Eisenbahnwesens di

    e Epoche der Planung von

    Pf

    er

    deeisenbahnstrecken

    da

    r. n Brauns

    c

    hw

    eig legte 1824

    von Arnsberg, der sptere Generaldirektor der Braun

    schweigischen Staatsbahnen, ein Projekt zum Bau einer

    Pferd eei

    senbahnstrecke

    von Braunsc

    hw

    eig ber H a

    nno

    ver nach Bremen und Hamburg vor. Die Le

    ip

    ziger

    Kauf

    mannschaft erwog

    im

    gleichen]

    ahr

    den Bau e

    in

    er Strecke

    von

    Leipzig nach Strehla an der Elbe, um e

    in

    en leistungs

    fhigen Verkehrsweg

    zu

    dieser

    Wasserstra

    e zu

    haben.

    1825 schlug von Baader den Bau einer Pferd e

    bahnstrecke

    von Kln nach Minden vor. Da zu dieser Zeit der Pfer-

    debahnbau

    einen breiten Raum in den Planungen ein

    nahm,

    hat vor allem seine

    Ursache darin,

    da der Loko

    motivbau

    noch

    am Anfang

    seiner E

    ntwicklung

    stand

    und

    di

    e

    Ausrstungskosten

    durch den Verzic

    ht

    a

    uf

    die

    Da

    mpftr

    aktion

    entscheidend

    gesenkt

    werden konnt

    en.

    Die

    Pf

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    isenbahn

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    zur

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    in

    e gewisse Be

    deu

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    ff

    entliche

    Pf

    erd e

    bahn

    strecken, wie z.

    B.

    die Strecken Cottbus-Go

    ya

    tz (1843)

    und

    Bahnhof

    Sa

    c

    hsendorf-Gro

    Ros

    en

    bu r

    Br

    e

    itenha

    gen

    (1882), blieben dabei eine

    Ausnahm

    e.

    Anschlubah

    nen, z.B.

    di

    e Sc

    hn

    ebecker vor 1870,

    wurd

    en

    da

    gegen oft

    fr

    di

    e

    Pf

    erdetraktion konzessioniert.

    Gemischtbetri

    eb von Dampf-

    und

    Pferd etra

    ktion

    be

    st

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    e nic

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    en

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    e ersten B

    et r

    iebsja

    hr

    e von Eisen

    bahn en. Die erste deutsche Dampfeisenbahnstrecke

    Nrnberg-F

    rth

    (1835)

    wurd

    e anfng

    lich von

    2 Dampf

    und

    9 Pferdezugfa

    hrt

    en be

    di

    ent. Der

    Dampflok

    o

    motiv

    e

    Adl

    er standen 12 Pferde zur Seite . Auch die 1837

    erffnete Strecke

    Brauns

    c

    hweig-

    Wolfenbttel kannte

    den Gemischtbetrieb .

    Bedeutungsvoll

    wurd

    en fr

    Magd

    e

    bu

    rg

    di

    e

    Pl

    ne der

    Leipziger

    Kaufm

    a

    nnschaft zum

    Eisenbahnbau. Magde

    burgs Entwicklung

    war seit dem

    Ausgang

    des 15. J ahr

    hund

    erts bis um 1800 durch den Leipziger Stapelzwang

    beeintrchtigt

    word

    en.

    Dur

    ch die abseitige Lage zum

    Binn

    e

    nw

    asserstraenn etz lief

    di

    e Messestadt Gefahr, ih re

    bisherige Bedeutung mit Magdeburg teilen zu m ssen.

    Immerhin wurden um 1840

    in

    M agdeburg pro J ahr elb

    aufw

    rts kommend

    rund

    80 000 t

    War

    en

    umg

    esc

    hla

    gen.

    4

    Das war mehr als die Hlfte der in Hamburg

    stromauf

    wrts verschifften Gter. Leipzig versuchte nun se

    in

    en

    Lagenachtei wettzumachen

    und

    Magdeburg als wichti

    gen Umschlagp la tz in seine Handelspolitik einzubezie

    hen .

    1.829 schlug H alle den Bau e

    in

    er Eisenbahnstrecke nach

    Leipzig vor,

    wob

    ei sich

    di

    e

    Stadt

    als U mschl

    agp

    l

    atz

    an

    der Saale empfahl. Die Leipziger Kaufmannschaft lehnte

    das

    Angebot Halles

    ab, denn

    von

    Anfang an war sie be-

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    15/98

    st

    rebt,

    die V e

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    zu

    gewinnen,

    die

    Mag

    de

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    ufleut

    e lehnten

    an

    f n g lich d as Ansinnen

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    Konkurrenz zugute kommen

    k n n e .

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    instellung der Magdebu

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    en L eipzig

    und

    Magdeburg

    abwe

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    noch

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    , d ie im April

    1834 ein

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    a u sge henden E

    ise

    nbahnbaus.

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    16/98

    schaft fr den Bau emer Eisenbahnstrecke zwischen

    Magdeburg

    und Leipzig zu gewinnen.

    Im

    Jahre 1835 se

    tzt

    e

    eine

    von M agdeburg ausgehe

    nd

    e

    Planung

    von Eisenbahnstrecken ein.

    Am 13

    .

    Juni

    1835

    wurde

    Francke

    mit

    einer

    Eingabe zum

    Bau e

    in

    er

    Dampf

    eise

    nbahnstr

    ecke von

    Magd

    eb

    urg nach

    Leipzig bei der

    preuischen Regierung vorstellig, in der

    fo

    lgende Aus

    sage getro

    ffen wird:

    s erschein t als einefur die Stadt

    Magdeburg

    und

    ihren

    H

    andels

    -

    stand unerlliche Notwendigkeit,

    sich durch ei

    ne

    sc

    hleu

    nige

    Anle-

    gung einer Eisenbahn nach Leipzig sow

    ohl

    ihre Teilnahme am Ei-

    senbah

    nverkehr der sich zweifelsohne bald

    ber

    das nrdliche

    Deutschland e

    rs

    trecken wird, als auch

    berhaupt

    ihre T

    eilna

    hm e

    an

    dem

    Grohandel sicher zu stellen

    welc

    her bald nicht

    mehr durch

    ihre

    Lage

    an der

    Elbe

    gesichert sein mc

    hte.

    6

    Der

    Verkehr

    zwischen

    Magdeburg und

    Leipzig vollzog

    sich bis z

    um

    B

    eg

    inn des 19. Jahrhunderts

    vor

    allem

    b

    er

    die

    Straenverbindung Magdeburg-Schnebeck

    Ca

    l

    be-Kthen-Lands

    ber

    g-Le

    i pzig.

    Mit

    dem

    Bau der Chaussee

    Magdeburg-Halle-Leipzig

    war

    er

    auf

    di

    e neue westli

    ch

    von

    der

    alten

    Verbindung

    verlaufende Trasse hinb

    ergezogen

    word

    en .

    Eine

    unmit

    telbare

    Parall

    e

    litt

    der geplanten Strecke zur Chaussee

    schied

    a

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    topog

    raphisch

    en Grnden aus . Die Stei

    gu

    ngen lieen e

    in

    e solche

    Trassierung

    zu dieser

    Zeit

    n

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    h

    nicht zu . Es

    konnte

    nur eine von der Chaussee a

    bw

    ei

    che

    nde

    Trassie_ung

    zur Ausfhrung komm

    en. Es

    standen

    zwei V

    ar

    ianten

    zur

    Diskussion. Entweder

    verband di

    e

    Strecke

    Ma

    gde

    burg

    , H alle

    und

    Le

    ip

    zig

    mit

    e

    in

    a

    nd

    er,

    oder

    es wurde e

    in

    e direkte

    Verbindung von Ma

    gde

    burg

    und

    Le

    ip

    zig unter Ausschlu von Halle geschaffen,

    di

    e etwa

    dem

    alten

    Poststraenverlauf entsprochen htte. n

    di

    e

    sem Falle wre Halle dur ch e

    in

    e in

    Niemberg

    a

    bzw

    ei

    ge nd e Stichbahn an

    di

    e

    Str

    ecke angeschlossen

    word

    en.

    Vor allem der Einspruch von H alle, vertreten

    durch

    den

    Oberbrgermeister

    Fri

    e

    drich

    Wu

    cherer,

    fhrt

    e

    dazu

    ,

    da die annhernd geradlinige Verbindung der Handels

    zentren Magdeburg und Leipzig nach Ha lle abgelenkt

    wurde. Die Auseinandersetzungen darber, die eine oder

    die andere Trasse zur Ausfhrung zu

    bring

    en, erstreckten

    sich b er die Zeitpunkte der Antrags tellung

    und

    Konzes

    sionierung hinaus .

    Di

    e preuische Regie

    rung

    beharrte j e

    doch darauf, die einmal genehmigte Fhrung der Strecke

    b

    er

    Hall

    e

    nicht

    zu

    verndern.

    Bei der e

    ndgltig

    en Festlegung der Trasse er

    ga

    ben sich

    verschi

    edene Schwierigkeiten,

    wobei hi

    er nur

    kurz di

    e ge

    nannt werden sollen, die fr den Kreis Schnebeck von

    Bedeut

    ung

    s

    ind.

    Die vorgesc

    hla

    gene Fhrung der Strecke zwischen

    Sch

    nebeck und Calbe, die d

    er

    Bezirkss trae zwischen beiden

    Stdten

    gefol

    gt

    wre,

    kam

    nic

    ht

    zur

    Ausfhrung.

    Die Ur

    sache

    dafr

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    sich zu

    dieser

    Zeit zwisch

    en

    beiden

    Stdten

    die

    zum H erzogtum

    Anhalt-Bernburg

    geh

    rende Exkl

    ave

    Mhlingen befa

    nd.

    Der Herzog weigerte

    sich,

    dem

    Eisenbahnbau auf seinem

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    stimm

    en.

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    e Exklave stlich um

    gange

    n

    werden,

    wobei

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    burgische

    Territorium

    zwischen

    Gnadau

    und

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    tangier t

    wurde.

    Die Vernderung der

    ursprngli

    ch vor

    geschlagenen Linienfhrung zwang dazu, den bergang

    ber

    di

    e Saale etwa 6

    Kilom

    eter saa l

    eabw

    rts, also

    aue

    rhalb

    von

    Calb

    e, vorzusehen, wobei

    di

    e Saaleb rcke

    entspreche

    nd

    e

    in

    er

    geradlinigen

    Trassieru ng bei

    Trabitz

    vor

    gesehen

    war. Aufgrund

    der rtlichen Gelndeverhlt

    nisse wurde sie j e

    doch um

    einen

    Kilom

    eter nach Westen

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    .

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    Verbindung

    von Schnebeck

    und

    Ca

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    e wre vor allem der

    Entwicklun

    g

    von Gro Mhlin

    gen, d

    as in

    den nc

    hs t

    en

    Jahrz

    ehnten durch den Bra un

    kohlenb

    ergbau geprgt war, und der von Calbe frderlich

    gewesen. So wird der ffentliche Personenverke

    hr

    zwi

    schen

    Calb

    e

    und

    Schnebeck heute

    durch

    den

    Omnibu

    s

    verkehr

    abgewickelt, wobei tglich rund 1500 Fahrg

    ste

    j e

    Richtung

    zu befrde

    rn

    sind.

    Obwohl die Gene

    hm i

    gung zum Eisenbahnbau noch nicht

    vorlag und die Bauarbeiten erst am 17 April 1838 a ufge-

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    17/98

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  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    18/98

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  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    19/98

    DIE ERFFNUNG DER EISENBAHNSTRECKE MAGDEBURG-LEIPZIG

    Am

    29.

    Juni

    1839

    konnte

    der erste Teil

    abschnitt

    der lte

    sten preuischen Eisenbahnfernstrecke

    mit

    einer feierli

    chen Einweihungsfahrt in Betrieb genommen werden.

    Am 30. Juni 1839

    wurde

    der fahrplanmige ffentliche

    Personenverkehr aufgenommen.

    Die

    Magdeburgische

    Zeitung berichtet

    ausfhrlich

    von der Einweihung in ih

    rer

    Ausgabe vom 1.Juli 1839, wo u.a. zu lesen ist:

    ,,Die erste Strecke

    der

    Magdeburg-Leipziger Eisenbahn

    - von hier

    gemeint ist Magdeburg) nach Schnebeck - ist heute, an

    dem

    dazu

    ausersehenen Geburtstage Sr. Kniglichen Hoheit des Prinzen

    Carl, durch eine von der Direktion der Gesellschaft veranstalteten

    Einweihungsfahrt erffnet

    worden

    , zu welcher, auer

    den

    Repr

    sentanten der Gesellschaft und

    deren

    Stellvertreter, die hiesigen K-

    7J iglichen und stdtischen Civilbehrden die Herren Generale

    und

    smmtliche Stabs-Offiziere der hiesigen Garnison die Aeltesten

    der Kaufmannschaft, ingleichen die Herren Landrthe der Kreise

    Wanzleben und Calbe nebst

    den

    Behrden zu

    Schnebeck

    und

    Salze und den Vorstnden

    der

    von der Bahn berhrten Ortschaften

    eingeladen waren.

    Um

    8

    1

    /

    4

    Uhr

    Vormittags setzte

    sich unter

    Mu

    sik-Bekleidung, der aus 13 Wagen bestehende,jestlich geschmckte

    Zug von

    dem

    Abfahrtspunkte bey Bastion Cleve

    aus

    gefhrt von

    der Lokomotive Adler, in Bewegung und langte etwa 25 Minu

    ten spter

    nach

    einer glcklichen Fahrt uf dem Bahnhofe bey

    Schnebeck

    an. Nachdem hier

    das

    Direktorium

    durch

    den Herrn

    BrgermeisterNitschke an

    der

    Spitze

    der

    Statbehrden

    vo

    n

    Schne

    beck mittels einer kurzen Bewillkommungsrede freundlich begrt

    war, begab sich die Gesellschaft in

    den

    unmittelbar an

    den

    Bahn

    hofanstoende

    durch einen neuen groen Saal erweiterte Lokal des

    Kaffeehauses ,,zum Landhause, um eine von dem Dir

    ek

    torium

    veranstaltetes Frhstck

    einzunehmen

    .

    ...

    Kurz

    vor halb

    11

    Uhr wurde

    die Rckfahrt angetreten , die

    eben

    so

    gut und glcklich,

    wie die

    Hinfahrt,

    von

    statten ging, und

    die

    Ge

    sellschaft trennte sich hierauf mit

    den

    besten Segenswnschen

    fur

    allen Anscheine nach in seinen Anfii ngen wohl

    gelungenen

    Unter-

    nehmen.

    Morgen wird

    die

    Bahnfur

    da

    s Publikum erffnet.

    Es ging

    brig

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    nicht

    imm

    er so

    gut und

    glcklich . Be

    re

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    am

    8. Juli 1839 wird

    der

    ers te Unfall gemeldet.

    Di

    e

    Adle

    r

    fuhr in Magdeburg, mit

    einem

    Zug aus Schne

    beck komme

    nd

    , da sie nicht rechtzeitig genug gebremst

    werd en konn te, ge

    gen

    den Prellbock, eine

    aus Holz

    und

    Faschinen bestehende Barrikade , und s

    trzt

    e, wie es

    heit,

    darber

    hinaus. M enschen

    kam

    en nicht zu Scha

    den . Es wird dem Publikum versichert, da H errn

    Tur

    ner, dem englischen Lokomotivfhrer, knftig-kein Fahr

    zeug mehr anvertraut werden wird.

    2

    Fuhren anfnglich-vor allem

    sonntags

    - bis zu fnfZge

    pro Tag und

    Richtung

    zwischen Magdeburg und Schne

    beck, so pendelte sich die Bedie

    nun

    gshufigkeit der

    Strecke, nachdem die Neugierde der Brger gestillt war,

    auf drei

    Zge

    pro Richtung ein . Das Fahrgastaufkommen

    belief sich

    im August

    1839 fr

    di

    e zwischen

    Magdeburg

    und Schnebeck

    verkehrenden

    Zge auf 7000 bis 9 000

    Personen

    pro Woche.

    3

    Insgesa

    mt wurden

    1841 544 782

    Fahrgst

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    Der Fortgang d

    er

    Bauarbeiten

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    sten d.er Erffnungs

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    Strecke

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    - Schn ebeck

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    29.

    Juni 18

    39

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    Das Tuch

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    u. a.

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    n einen

    Zug,

    der zwei offene

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    3.

    Klass

    e, einen Wage n der

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    2.

    Kl a

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    und

    einen

    Gepckwage

    n

    zieht.

    Aufdem Wage n der l .

    ode

    r 2. Klasse sitzt ein Schaffner, der auf Da

    mp f

    zeichensignale hin

    den

    Zug

    mit

    zu

    br

    emsen h at.

    Links

    unt

    er

    der

    Lokomotive ist

    da

    s provisorische

    Empfang

    sge

    bud

    e a

    uf

    dem

    heutigen

    Elbbahnhof

    zu sehen.

    Auf

    dem Dac h i

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    Abfahrt

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    acht.

    Unter den Vermessungs- und Bauwerkzeugen

    sind

    eine

    Bahnwrter

    budc

    (rechts ) und ein Bahnwrter an der Sc

    hrank

    e (links)

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    Mit dem

    neben

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    ivfhrer

    zum

    H alten

    veran

    lassen.

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    20/98

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    21/98

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  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    22/98

    mglichte die abschnittsweise Inbetriebnahme d

    er

    Strecke, die sich wie folgt darstell te:

    Stre

    ckena bschnitt

    Magdeburg (Schleinufer) -

    Magdeburg

    lbb

    ahnhof

    Magdeburg-Elbb

    ahnhof

    Schnebeck (E

    lb

    e)

    Schenbeck Elbe)-Calbe

    (Saale) Ost

    Calbe (Saale) Ost-Kthen

    Kthen-Halle

    (Saale)

    Halle Saale)-Leipzig

    Erffnung der

    Strecke fr den

    Reisezugverke

    hr

    3.8.

    1840

    30. 6. 1839

    8. 9. 1839

    19.

    6

    1840

    23

    .

    7

    1840

    19

    8. 1840

    Der Verkehr war

    ursprnglich

    auf Reisezge beschrnkt.

    Die Mitnahme von Equipagen und Pferden war vorerst

    nicht mglich. Am 1 Nove

    mb

    er 1840 wurden die als

    Zwischenfahrten bezeichneten Personenzge

    in

    ge

    mischte Personen-Gterzge umgewandelt und

    damit

    der Gtertransport aufgenommen . Diese Zge

    fhrt

    en je

    doch nur Reisezugwagen d er 3. Klasse.

    Die fortschreitende In betriebnahme der Strecke gestal

    tete sich

    zu

    e

    in

    em Triumphzug fr das neue Verkehrsmit

    tel. Das ge

    lun

    gene Werk wurde dabei

    nicht

    nur von den

    zu den Erffnungsfahrten geladenen Gsten gewrdigt,

    sondern in Kthen, Halle und Leipzig auch von der Be

    vlke

    rung

    gefeiert.

    Di

    e Begeisterung fr die Eise

    nbah

    n

    spiegelt sich

    in

    den zeitgenssischen Presseverffent

    lichungen wider, aus denen auszugsweise zitiert werden soll:

    ,,Heutefrh

    um

    6

    Uhr

    an einemfreundlichen

    Sommermorgen

    er

    folgte

    durch eine

    Fest-Fahrt

    in

    zwey Zgen

    von

    30

    Wagen

    ,

    die

    mit

    Guirlanden und

    Fahnen

    der Preuischen und Schsischen Landes

    farben geschmckt waren die Einweihung

    der

    Magdeburg-Ct

    hen-Halle-Leipziger Eisenbahn,

    die

    gegenwrtig

    ihrer

    gan zen

    Lnge

    nach dem

    ffentlic

    hen Verkehr

    erffnet ist. Wie

    erfreulich

    fur

    uns diese

    r Tag ist,

    bewies schon die

    groe

    Theilnahme

    des

    Pu-

    blikums

    an

    demselben das sich um das Ge

    bude de

    s i

    senbahn

    -

    Burea

    us

    , auf dessen bekrnz

    tem

    Balkon vier stdtische Fa

    hn

    en

    flaggten,

    lngs

    d

    em Frsten wa

    ll bis

    wei

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    er das Weichbild d

    er

    Stadt

    hinaus trot

    z

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    Stunde

    , zu Tau

    sen

    d

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    hatte,

    um das

    frhe

    reignis

    zu

    begren das

    in

    Verbindung

    mit

    der Elb-Schiffahrt

    ei

    ne

    ras

    c

    he

    und

    wo

    hlfeile Communikation

    be-

    reits zw

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    en 4 der bedeu tendsten Stdte Deut

    sc

    hlands herstellt

    und das in so

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    rd

    .

    5

    Nach der Verabschie

    dun

    g der Erffnungszge in Magde

    burg wurde diesen in Halle der erste

    strmische

    Empfang

    zuteil. Es heit u. a. dazu:

    An dem heutigen

    Tage

    , w

    el

    che

    der

    feyerlichen Erffnung d

    er

    nun

    vollstndig

    beendeten

    Ei

    se

    nbahnweg

    es

    zw

    i

    sc

    hen

    Magdeburg und

    Leipzig bestimmt war, hatte

    sich

    sc

    hon

    frh

    eine

    be

    raus groe

    An

    zahl Fahr- und Schaulustiger um und in dem hiesigen Bahnhofe

    versammelt an dessen Eingange festlich verzierte und mit

    den

    Flaggen Preuens

    , Sachsen und Anhalts geschmckte Maste er

    richtet

    waren

    . Unter dem Donner der Bller

    6

    Aus Leipzig,

    dem

    Ziel der Erffnungsfahrt ,

    wurd

    e berich

    tet:

    Unzhlige Menschenmassen hatten sich sowohl auf

    den

    Bahnh

    fen unserer Stadt und

    in

    deren Nhe versammelt als

    auch

    an der

    Bahn se

    lb

    st bis z

    ur

    Bitterfelder Straehinaus. Nicht weit

    ber der-

    selben

    sammelten

    sich di

    e v

    on

    Magdeburg

    ankomm

    enden Z

    ge

    und

    fuhren

    dann gegen

    halb

    12 Uhr

    Mitta

    gs

    in den hiesigen, mit Laub

    gehngen

    Fla

    gge

    n und

    Fahnen der Schsisch

    en und Pre

    uisch

    en

    Farben

    geschmckten

    Bahnhofdurch eine Ehrenpforte von lebendi

    gen

    Blumen

    ein

    . Auch der Leip

    zi

    g-Dresdner Bahnhofw

    ar in hn-

    licher Weise geschmckt. Den

    ers

    ten Zug von 5 mit Fahnen in

    Preuischen und

    Schsischen Farben reich

    geschmckten

    Wage

    n

    fuhrte

    die

    Lokomotive Leipzig.

    Alle (Zge)

    wurden vo

    n

    dem

    Gescht

    ze

    der

    Stadt, Musikchren und

    von dem

    Jube

    lruf

    e der

    Menge

    begrt.

    - Spter fand ein Festmahl

    auf

    dem Gewandhause

    statt,

    das der

    hiesige Stadtrath und

    das

    Direktorium der Leipzig

    Dresdner

    Eisenbahn veranstaltet hatten ... Leipzig ze

    igte am

    he

    u-

    tigen

    Ta

    ge eine

    Mobilitt,

    die

    e

    iner Meb ewegung

    nicht

    unhnlich

    sah .

    7

    21

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    23/98

    Der

    Bericht aus Leipzig gipfelte in

    den

    Worlcn:

    Mge

    die

    neue Epoche

    des

    Verkehrs die heule fr Leipzig hin-

    sichtlich Norddeutscltiands begin11t

    zum

    Segen/ur die

    Deutschen

    Volks

    st

    mme gereichen.

    Oie Begeisterung hielt

    den

    ganzen

    Tag

    an,

    denn die

    Erff-

    nungszge waren nichl

    nur

    verabschiedel worden, son-

    dern

    wurden in

    Magdeburg

    wieder begeisterl in Empfang

    genommen . Dazu wird berichtet:

    Gestern

    Abend 8

    2

    Ultr erfolgte die Rckkehr

    der Dampfwage11-

    ;:ge aus leipz.ig.

    Ein

    hefl.iger Regen hatte das

    bereits

    seit 6

    Uhr

    versammelte

    Publikum nicht

    abgehalien

    diese

    A11kunfl

    abwwar

    tm

    so wie

    sich

    die

    Reiselust

    der

    Ankommenden

    nicht abgekilhll ;:u

    haben

    sc

    ltie

    die

    mitjubetrufen

    die

    ilme

    vo

    n

    den

    harrenden

    Ma

    s-

    sen erwiedert wurden

    unsere

    Stadt

    begrten. u

    Der Batr , int

    Lokomotive

    aus der

    Erllhungszeit der Magdc:burg-

    Leipzigcr

    Eisenbahn

  • 7/24/2019 Eisenbahn in Schnebeck

    24/98

    DAS REISEN MIT DER EISENBAHN UM 1840

    Das Reisen mit der Eisenbahn nahm in der zeitgenssi

    schen Presse e

    in

    en breiten Raum ein. Das neue Reisege

    fhl fand b erschwengliche Worte. Besondere Aufmerk

    samkeit er regte dabei die E rffnung der ersten deutschen

    Fernstrec

    ke,

    di

    e Strecke

    Leipzig-Dresden.

    So ist in der

    Magdeburgischen Ze

    itung

    vom 2 August 1839 zu le

    sen:

    Man fuhlt

    den

    einen

    tchtigen

    Gu, aus

    dem sie - die

    Strecke

    L

    eiju:.ig

    -

    Dr

    esden

    -

    wurde, die patriotischeBestimmung,

    da

    s Zu

    sammenwirken Aller, Brger, Frst, Kaufmann, R

    egierung,

    Spe

    ku lanten und Enthusiasten, ... Nichts

    reizende

    r, als an

    einem

    sch

    nen

    heitern

    Sommertag

    durch diesen Wechsel v

    on

    Saatfeldern,

    an

    muthigen H geln,

    grnen Thlern

    mit Wiesen, Bchen

    von

    Erlen

    umsumt, mit

    den

    Prospekten wohlthtig

    er

    Drfer,

    hi

    storischer

    Stdte und Schlsser, meistentheils nicht unmalerisch gelegen, hin

    zufliegen. Es ist

    ein

    Feentanz, wie unsere arme Phan tasie ihn sich

    nicht

    denken konnte , zumal we

    nn es durch

    einen frisch

    en

    jungen

    Wald gelzt. Das Laub kruselt sich und

    ve

    rschwimmt zu

    tausenden

    chromat ischen Bildern, v

    on

    Sonnenschein und Smaragdgrn

    durch

    webt .

    ...

    In der

    Ausgabe

    vom 16.

    Juli

    1839

    der

    M agdeburgischen

    Zeitung he

    it

    es zur sel ben Strecke:

    Das b

    es

    tndige

    F;in-

    und Auswandern v

    on

    Reisenden hat hi

    er

    seit

    kurzem bedeutend zugenommen,

    und

    zwar,

    wie

    sich denken lt ,

    durch die

    Ma

    gdeburg-

    Dr

    esdner

    Eisenbahn.

    D

    iese

    spey

    t, man

    m

    c

    ht

    e

    sagen, zweymal tglich

    einen ganze

    n Lava-Strom von Fr

    em

    den aus,

    die zum Theil

    einen

    Umweg ber Leipzig nicht

    sc

    heuen, um die in

    der That

    se

    hr interessante Fahrt kennen zu lernen . Erst durch eine

    R

    eise auf der

    Eisenbahn

    kann man

    einen Begriff

    von den

    Schwie

    rigkeiten

    er

    halten, die hier zu

    berwinden

    waren ...

    D

    a

    fr die Strecke

    Ma

    gde

    bur

    g

    e

    ip

    zig in der lokalen

    Presse nicht so b erschwengliche

    Formuli

    erungen gefun

    d en

    wurden,

    m

    ag

    daran

    li

    egen,

    da

    sie nic

    ht

    dur

    ch e

    in

    la

    nd

    schaftlich reizvolles Gebiet

    fhrt

    , mit

    Ausnahme

    der

    Saa lebrcke bei

    Calb

    e und des

    Magd

    e

    bur

    ger Bahn hofs

    a m Schleinufer ber keine nenn enswerten

    In

    genieur

    werke verfgte.

    Von der Strecke Leipzig-Dresden wird j e

    do

    ch nicht

    nu

    r

    Erfreuliches gemeldet. So i

    st

    in der

    Magdeburgischen

    Zeitung

    vom 30. Juli 1839 zu lesen:

    Krz/ich soll

    eine

    zahlreiche Gesellschaft Leipziger Einwoh

    ner

    eine ganz sond

    erbar

    e LustjJartie

    auf

    der

    eigens

    dazu gedungenen

    Eisenbahn

    nach

    Dresden gemacht hab en . Man erzhlt davon , da

    dabey

    in

    ei

    nigen

    Wag en

    ei

    ne Pa

    rt

    ie Champagner z

    ur

    Erfrischung

    mitgenommen und

    die Flaschen nach Entlehren

    ber

    Bord

    gewo1fen

    worden

    wren,

    w

    obey

    ein Bahnwrter

    verle

    tz t worden

    sey

    . In Folge

    dieses Vorfalls soll die D irek tion neue Beschl

    sse

    gefat haben.

    b

    er

    da

    s Reisen

    auf

    der

    Magd

    eburg-Leipz iger Eisen

    bahn li

    een

    sich bisher keine zeitgenssischen Verffent

    lichungen hnlichen Inhalts auffinden.

    Die M agdeburg-Leipziger Eise

    nb

    a

    hn

    kan

    nt

    e in den er

    ste

    njahr

    ze

    hnt

    en ih res Bes tehens

    dr

    ei W

    agen

    klassen. Die

    4. W agenkl asse, die na ch 1870 fr den Berufspendlerver

    kehr bede

    utun

    gsvoll wurde, wurde um 1865 eingefhr t.

    Die Wagen der

    1

    und 2. Klasse waren Abteilwagen,

    wh

    re

    nd di

    e 3 . Kla sse anf.nglich offene Reisewagen b ezeich

    nete. ber das Reisen in der 3. Klasse ist in einer V

    erf

    fentlichung a us dem J a

    hr

    e

    1841

    ,

    in

    der e

    in Ve

    rdeck fr

    dieses gefo

    rd

    e

    rt

    wird,

    fo

    lge

    nd

    es zu lesen:

    Es wird allgemein gewnscht, die Wagen der dritten Fahrklas

    se

    mit

    einem

    leichten Verdeck zu versehen. - Da nun eine Wohllbl.

    D irection

    die

    Motiv