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    Elemente der Filmsprache

    Filme erzhlen eine Geschichte und haben (meist) eine Botschaft.

    Sie entstehen durch Montage. Dieser fr den Film zentrale Begriff meint die Verknpfung von mindestens zwei Einstellungen eines Filmes durch Schnitt oder Blende. Die Organisation der Bilder in der Zeit.

    Einstellungen werden durch Schnitt oder Blende begrenzt, bzw. miteinander verbunden.

    Eine Folge von Einstellungen, die in einem inhaltlichen, rumlichen oder zeitlichen Zusammenhang stehen, nennt man Sequenz.

    Schnitt und Blende als teilende bzw. zusammenfgende Instrumente des Films sorgen nicht nur dafr, dass eine Handlung im Sinne einer bestimmten Intention weitergefhrt wird, sondern legen auch den Rhythmus, die "Interpunktion" des Films fest. Dabei haben Schnitt und Blende unterschiedliche Interpunktionsqualitten.

    Einstellungsgren

    Die Einstellungsgre bestimmt, wie gro ein Mensch, Gegenstnde und Figuren auf der Leinwand oder dem Bildschirm zu sehen sind. Sie ist eine zentrale Kategorie fr die Lenkung der Wahrnehmung des Zuschauers. Die

    gezeigten Ausschnitte der Realitt erscheinen bei unterschiedlichen Einstellungsgren unterschiedlich weit entfernt. Das ist jedoch eine

    Tuschung.

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    1. Weit

    Hufig als Beginn oder Abschluss einer Handlungssequenz soll die Weiteinstellung Atmosphre vermitteln, symbolische Bilder entwerfen,

    eine Handlung gefhlvoll / monumental erffnen oder beschlieen. (Beispiel: Die Erffnungseinstellung von Westernfilmen, z.B. ein weites Tal

    zeigend.)

  • 3

    2. Total (T)

    Die Totale hat schon die Mglichkeit, Einzelnes erkennen zu lassen - eingebettet in eine Landschaft etwa. So besitzt sie hufig eine

    dramaturgische Funktion: Gezeigt wird die Handlung im Gesamtberblick; der Zuschauer gewinnt bersicht ber das Geschehen, auch rumlich

    Orientierung. Die Totale ist also - im Gegensatz zur Weiteinstellung - strker handlungsbezogen.

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    3. Halbtotal (HT)

    Man sieht jetzt Menschen von Kopf bis Fu, kann ihre Handlungen

    insgesamt verfolgen; die Krpersprache ist gut zu sehen. Die Umgebung der Handelnden tritt strker in den Vordergrund.

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    4. Halbnah (HN)

    In der Halbnaheinstellung sieht man Menschen etwa von den Knien an; die Beziehung von Figuren zueinander sind ebenso gut beobachtbar wie

    die kommunikative Situation.

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    6. Nah (N)

    Diese Einstellung entspricht etwa einem Brustbild einer Person.

    Im Film wird sie hufig dann gewhlt, wenn die Aufmerksamkeit auf die Mimik der Personen, oft auch auf die Gestik gelenkt werden soll.

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    7. Gro (G)

    Diese Einstellung zeigt den Kopf eines Menschen bis zum Hals bzw. Schulteransatz - die Wahrnehmung des Zuschauers wird ganz auf die

    Mimik konzentriert. Insbesondere fr die filmische Darstellung von Gefhlen und Empfindungen ist sie von groer Bedeutung fr die

    Rezeption.

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    8. Detail (D)

    In dieser Einstellung ist ein extrem kleiner Ausschnitt einer Person oder

    eines Gegenstandes zu sehen - diese erscheint riesig vergrert, extreme Nhe des Betrachters wird suggeriert. Eingesetzt wird die Detaileinstellung

    oft zur emotionalen Intensivierung oder Spannungssteigerung.

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    Perspektiven

    Ein elementares Mittel des Films fr die Gestaltung und damit auch fr die

    Wahrnehmungslenkung ist die Perspektive.

    Die unterschiedlichen Perspektiven haben drei - miteinander zusammenhngende - Funktionen:

    1. Sie geben den Blick des Produzenten (Regisseurs, Kameramanns/frau) auf das Dargestellte wieder.

    2. Sie geben dem Dargestellten eine jeweils unterschiedliche Qualitt.

    3. Sie drngen den Zuschauer - meistens unmerklich, nur bei extremen

    Perspektiven fr ihn sichtbar - in eine Wahrnehmungsrolle. Er sieht mit

    der Kamera auf die perspektivisch gestaltete Person bzw. das Geschehen und hat - wegen des Filmtempos - auch kaum Zeit, eine Alternative zur

    angebotenen Perspektive selbst zu entwickeln. Man unterscheidet drei Grundtypen, wobei die Extrem-Perspektiven in

    reiner Form nur selten und bevorzugt in bestimmten Genres vorkommen, z.B. Psychothriller oder Satire. In der Regel haben wie es mit Mischformen

    zu tun.

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    Grundform I: Normalsicht

    Die Kamerahhe, aus der das Geschehen aufgenommen wird, entspricht

    etwa der Augenhhe eines erwachsenen Menschen (ca.1 ,70m): Das entspricht am ehesten der Normalsicht der alltglichen Wahrnehmung.

    Funktion: Die Normalsicht hat hufig die Aufgabe, den Eindruck von Realismus, von

    Authentizitt, von Objektivitt der filmischen Darstellung auf filmsprachlicher Ebene zu untersttzen.

    Grundform II: Froschperspektive (Untersicht)

    Diese Grundform kennzeichnet eine Kameraperspektive, die von unten auf ein Geschehen, eine Person, eine Figur nach oben blickt. das Abgebildete

    wird auf diese Weise verzerrt dargestellt, die Proportionen haben sich verschoben, das Bild von Realitt kann sich verfremden.

    Funktion: a) Die gezeigte Person wird als bermchtig, unerreichbar

    hochstehend isoliert. b) Eine Person wird lcherlich gemacht, verspottet, karikiert.

    c) Eine Person wird bedrohlich, unheimlich wirken lassen. Das gilt jedoch nicht nur fr die Darstellung von Personen, sondern auch

    fr die Zeichnung von Dingen.

    Grundform III: Vogelperspektive (Aufsicht)

    So wird der Kamerablick von oben aus einer erhhten Position auf das

    Geschehen, eine Person, eine Figur nach unten bezeichnet. Das kann, wie schon bei der Froschperspektive, handlungsmig motiviert sein.

    Es kann aber auch als Instrument der Aussage, der Kommentierung der

    Handlung verwendet werden. Funktion:

    a) Identifikation mit einem Helden b) Sichtweise der jeweils dargestellten Person.

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    Kamerabewegungen

    1. Kamerabewegung: Die Kamera hat einen festen Stand.

    2. Kamerabewegung: Eine Kamera macht einen Schwenk/Balaye aus einer

    festen Position heraus mit einer Drehung in der Horizontalen.

    3. Kamerabewegung: Die bedeutendste Kamerabewegung stellt die Fahrt

    / travelling dar. (u.a. Ranfahrt / Parallelfahrt / Verfolgungsfahrt)

    4. Zoom: Beim Sonderfall "Zoom" handelt es sich nicht um eine wirkliche Kamerabewegung, sondern um eine Vernderung der Brennweite. Der

    gefilmte Gegenstand kommt nher oder rckt weiter weg, die Kamera selbst behlt ihre feste Position.

    5. Subjektive Kamera: Bei diesem Sonderfall der Kamerabewegung soll - meist mit einer beweglichen Handkamera - Unmittelbarkeit des Dabeiseins

    dem Rezipienten durch Kamerabewegung vermittelt werden.

    Beleuchtung

    Ein weiteres wichtiges Element bei der Bildkomposition. Sie ist wesentlich

    bei der Gestaltung von Atmosphre und Spannung.

    Mise en scne / cadrage (Inszenierung)

    Der Begriff im engeren Sinne ist ein filmkritischer Ausdruck fr die bildkompositorische Inszenierung eines Films, fr die rumliche

    Anordnung der Figuren und Dinge im Bild - im Gegensatz zur zeitlichen

    Anordnung der Bilder durch Montage. Im weiteren Sinne kann Mise en scne heien: Schauspielerfhrung. Lichtgestaltung, Kamerafhrung

    u.a.m.

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    Wort - Bild -Ton Beziehungen

    Film bewegt sich in dem Zusammenspiel der drei unterschiedlichen

    Zeichensysteme Bild, Sprache und Ton, die vom Betrachter als Einheit erlebt werden und zum Teil in komplizierten Beziehungen zueinander

    stehen.

    1. Sprache und Ton

    On-Ton: Die Tonquelle ist im Bild gleichzeitig sichtbar.

    Off-Ton: Die Tonquelle ist nicht sichtbar.

    2. Einheit von Wort und Bild oder Wort-Bild-Schere Der Ton-Bild-Teppich, so wurde oben schon gesagt, wird in der Regel vom

    Zuschauer als Einheit erlebt und als integrierte Aussage verstanden.

    Bisweilen jedoch klaffen Bild und Ton oder Wort auseinander und es

    entsteht eine sogenannte Wort-Bild-Schere.

    3. Musik

    Neben der Sprache ist die Musik das wichtigste Element des

    Zeichensystems "Ton".

    Musik illustriert bzw. kommentiert den Handlungsablauf des Films und die Gefhle seiner Hauptfiguren, dies schliet mgliche Kontrapunktierung

    und Leitmotivik ein. Musik etabliert Raum und Zeit des Films.

    Musik emotionalisiert. Musik strukturiert den Film, verdeutlicht Zsuren bzw. Kontinuitt in der

    Handlung.

    Man spricht des fteren vom sog. "Hollywood-Ton-Stil". Dabei haben sich

    musikalische Muster gebildet, die durch stndige Wiederholung zum Klischee erstarrt bzw. zum Stereotyp geworden sind. (z.B. in Liebes- und

    Abschiedsszenen / Verfolgungsjagden, etc.)

    4. Gerusche

    In der Filmtheorie wird den Geruschen im Film eine groe Bedeutung

    beigemessen. In der Regel dienen Gerusche der Intensivierung der Realismusillusion

    des Films. Sehr hufig werden sie im Studio synthetisch beigemischt. Wenn

    Originalton - der sogenannten O-Ton oder Direct-sound - direkt bei den Dreharbeiten aufgenommen wird, soll er meist besonders authentisch

    wirken. Im Spielfilm mssen im O-Ton aufgenommene Dialoge hufig im Studio nachsynchronisiert werden.

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    Bedeutung filmischer Aussagen (Denotation und Konnotation)

    1. Denotation

    Denotation heit ganz einfach: Die mit dem Zeichen (Wort, Bild) gemeinte

    Sachbezeichnung, die direkte, unmittelbare Bedeutung eines Wortes, Satzes oder Textes.

    2. Konnotation

    Sie geht ber die unmittelbare Bedeutung filmischer Aussagen hinaus und bezeichnet das darber hinaus Mitgemeinte, die zustzliche, hufig

    symboltrchtige Bedeutun