eMixology Issue 3/2012

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BIG IN CHINA Wir schweifen mit Henning Neufeld in die Ferne. Der Bartender schildert seine Ein- drücke aus China und lässt uns an Skurrilitäten teilhaben. SCOTCH CLUB In Wien gibt’s nur Schnitzel? Von wegen! Unser Autor war zu Besuch im Scotch Club. Lesen Sie, wie es ihm im vio- letten Licht erging. VODKAMANIE Der Klare und seine ganz eige- ne Welt. Wie es Vodka schafft nicht langweilig zu werden und, warum es ihn auch im Kristall- schädel gibt. # 3/2012 e ·

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Dritte Ausgabe von eMIXOLOGY mit dem Schwerpunkt "Scotch Club"

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1Neue Bars — Reingold Bar

Big in China

Wir schweifen mit henning neufeld in die Ferne. Der Bartender schildert seine Ein-drücke aus China und lässt uns an Skurrilitäten teilhaben.

SCotCh CluB

in Wien gibt’s nur Schnitzel? Von wegen! unser autor war zu Besuch im Scotch Club. lesen Sie, wie es ihm im vio-letten licht erging.

VoDkamaniE

Der klare und seine ganz eige-ne Welt. Wie es Vodka schafft nicht langweilig zu werden und, warum es ihn auch im kristall-schädel gibt.

# 3/2012e·

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2 Neue Bars — Reingold Bar

WErtE lESEr,es gibt Dinge, die derzeit fast bis zum Überdruss in aller Munde sind. Seien es die Piraten oder Spritz und Hugo. Man will es fast schon nicht mehr hören. Und es gibt Dinge, die schon erledigt schie-nen und doch nicht beerdigt werden kön-nen. Dazu zählt der Vodka. Der Markt ist gesättigt, dachte man. Dennoch kommen ständig neue Qualitäten auf uns zu, buh-len um unsere Aufmerksamkeit. Zum Teil mit aberwitzigen Marketingstrategien und Herstellungsanekdoten. Steffen Hubert hat sich ein wenig umgesehen.

Wir haben auch mit Tobias Gerlach von Diageo über die strategische Ausrichtung des Spirituosen-Giganten gesprochen und wie man im Hause die Rolle des Barten-ders betrachtet.

Gibt es einen neuen Trend zum Barfood? Immer häufiger hört man davon, dass die gute alte Erdnuss ausgespielt hat und in-novative Kombinationen aus Drinks und Essen angeboten werden. Peter Eichhorn war in Wien und hat sich im Scotch Club, siehe unser Titelbild, verwöhnen lassen.

Henning Neufeld, Gewinner des Mixology Bar Awards 2012 in der Sparte Newcomer des Jahres, hat sich beruflich nach Peking begeben. Er bringt sein Wissen um die in-ternationale Barkultur in der Atmosphere Bar im Shangri-La Hotel ein. Wir haben ihn gebeten, sich in der Stadt umzusehen und uns die Barkultur dieser faszinierenden Metropole näherzubringen. In dieser Aus-gabe macht er den Auftakt und von Zeit zu Zeit folgen weitere Reportagen. Lassen Sie sich verführen.

Ihr Markus Orschiedt

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TwiTTer

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inDEx

4 BarS & mEnSChEnScotch statt Schnitzel

7 nEuES & notizEnLang Bar und bitterer Beigeschmack

10 VoDkaFlüssiges Brot im Aufwind

13 mixturAlter Tropfen und neuer Anstrich

18 DiE SChWarzE SEitE Top Ten Wermut Ranking

20 VEranStaltungEn & WEttBEWErBE Könner, Kunst und Crusta

26 on thE roaD Mit dem Shaker im Reich der Mitte

30 nEuES & notizEn Flüssiger Speck und fester Schaum

34 Portrait Diageo und woher der Wind in Hamburg weht.

34 Portrait

Visionen, Wahrheiten und eine steife Brise aus hamburg. tobias gerlach von Diageo stand rede und antwort. Wohin entwickelt sich der markt?

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Barfood der neuen Generation im Scotch Club in Wien

Modernes Bar dining

Text Peter Eichhorn

BarS & mEnSChEn

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Der Neustart des Scotch Club im Ok-tober 2011 brachte bemerkenswerte

Veränderungen. So erstrahlt der Tanzbe-reich in neuem Glanz und verbreitet ein kokettes internationales Flair, eingebettet in glitzernden Jet-Set-Plüsch, in dem dann gerne die nächste Miss Vienna gekürt wer-den darf. Die Cocktailkarte in der Bar erleb-te eine Überarbeitung und präsentiert nun das ganze Können des Barteams um Ger-hard Kozbach, Michael Fortner und Glenn Estrada, die sich nebenbei mit großem En-gagement dem Bartender Netzwerk der Vi-enna Bar Community widmen. Einige der Getränkekreationen wurden speziell abge-stimmt auf den neuen Tresen gegenüber der Bar, an dem die Speisen gemixt, respektive zubereitet werden.

Das Tresenduellgegen die Langeweile

Auf den ersten Blick sieht es beinahe nach einem Duell zweier Tresen im Wettbewerb um die Gunst der Gäste aus. Drink or Dine? Am besten beides! Küchenchef Andreas Zei-telhofer verantwortet die Küche, in der er

auf engstem Raum bemerkenswerte Ergeb-nisse zaubert. Der Herausforderung, in ei-nem Bar und Club Betrieb anspruchsvoll zu kochen, nahm der kreative Koch gerne an: »Es ist an der Zeit, gegen die Langeweile des durchschnittlichen Barfoods anzukochen«. Tatsächlich müssen sich anspruchsvolle Genießer von hochwertigen Drinks allzu oft mit drittklassigen Sättigungsutensilien zu-friedengeben, wenn der Appetit sich meldet oder die Grundlage für eine getränkerele-vante Nacht nach Nachbesserung verlangt.

Die Scotch Club Trilogie

Zeitelhofers Ergebnisse lassen sich sehen und schmecken. Zum Klassiker avancier-te bereits sein Scotch Club Burger. Zwei kleine Burger mit frischem Rindfleisch in hausgemachtem Sesambrot, zweierlei Kar-toffelchips, Gemüse Brunnoise und Barbe-cue Sauce. Oder die Scotch Trilogie mit drei Varianten von Tartar: Rind, Thunfisch und Champignon-Tofu. »Das Angebot soll mit fünf bis sechs Gerichten klein, aber gehoben sein und saisonal wechseln. Alles ist frisch. Keine Convenience Produkte«.

Die Zeit, in der Clubgänger und Cocktailliebhaber mit aufkeimenden Hungergefühlen, mit traurigen Erd-nüsschen oder überwürzten Wasabi-Kügelchen ihren Hunger bekämpfen mussten, gehört der Vergangenheit an. Zumindest im eleganten Scotch Club am Wiener Stadtpark.

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6 Bars & Menschen — Scotch Club

Abgestimmt auf die Speisen, entwickelt und empfiehlt das Barteam die passenden Cock-tails. So werden Auge und Gaumen gleich mehrfach stimuliert. Einige Drinks korres-pondieren hervorragend zu dem jeweiligen Gericht und überraschen in der neuen Kom-bination. Wann der Andrang am größten ist? Zeitelhofer schmunzelt, denn er hat da bereits seine Erfahrungswerte gesammelt: »Zwischen 22 und 24 Uhr erfolgt der erste Ansturm. Nach Mitternacht wird es etwas ruhiger, bis dann die Tanzwütigen nach Stär-kung verlangen und den Küchentresen von 2 bis 4 Uhr mächtig umlagern«.

Endlich: Wer hochwertig trinkt, soll auch erstklassig naschen dürfen. Der Scotch Club macht es vor.

Scotch ClubParkring 10A-1010 Wien

Champagne LoungeDi – Do, 16 bis 2 UhrFr – Sa, 16 bis 3 UhrDiscothekDo - Sa, 22.00 bis 05.00 UhrShow CookingDi – Do, 21 bis 2 UhrFr – Sa, 21 bis 3 Uhr

— scotch-club.at

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nEuES & noTiZEn

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BiTTEr SWEET SympHony

Es soll noch jemand sagen, Berliner und Münchner würden sich nicht vertragen. Die Symbiose von den Berliner Limomachern Thomas Henry und The Bitter Truth kann sich durchaus sehen und schmecken lassen. Was zusammen entstanden ist, wurde auf den Namen »Tonic Bitters« getauft, besticht mit kräftigen Aromen von Orangen- und Zi-tronenschale, und ergänzt den klassischen Alltime-Favourit Gin & Tonic hervorragend.

Um einiges gehaltvoller, sehr gut ausbalan-ciert und neu, ohne fremd zu schmecken, präsentieren sich so die Aromen von Tonic Water und Gin. »Wir haben nach etwas Be-sonderem für unser Tonic gesucht, es sollte ein einfaches Mittel sein, um Longdrinks ein besonderes Extra zu verleihen«, so Sebasti-an Brack von Thomas Henry.

Gelungen ist dies durch die Kooperation mit The Bitter Truth allemal. Erhältlich sind die kleinen Fläschchen demnächst im Cocktai-lian Shop (— bit.ly/tonicbitters) und im Gin & Tonic der Bar Ihres Vertrauens.

— thomas-henry.de— the-bitter-truth.com

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8 Neues & Notizen

Seit August 2011 ist Campari bereits Mar-keninhaber des Sagatiba Premium Cachaça. Ab dem 1. Mai 2012 übernimmt die Gruppo Campari nun auch den Vertrieb der brasilia-nischen Spirituose.

Der bisherige Distributeur für den deut-schen Markt war die Seven Spirits GmbH & Co.KG aus Bonn. Das Hauptaugenmerk für den deutschen Markt legt Campari dabei auf den Sagatiba Pura mit 38 % vol. in der 0,7 l Flasche, welcher »perfekt geschaffen für die Trend- und Szenegastronomie«, sei.

Das 2004 entwickelte Zuckerrohrdestillat wurde mit dem Anspruch auf den Markt ge-bracht »weltweit die erste globale Cachaca-Marke zu werden«. In mehr als 32 Ländern wurden im Jahr 2010 insgesamt 1,44 Millio-nen Flaschen Sagatiba abgesetzt.

— sagatiba.com

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CaipirinHa unD oLiVEnnEuEr VErTriEB für SaGaTiBa CaCHaÇa.

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in KürZE LanGBauSTELLE LanG Bar im WaLDorf aSToria BErLin

In Berlin wird gebaut. Immer. Und am Ku’damm liegt mit der Baustelle für das neue Waldorf Astoria wohl einer der expo-nierteren Orte, an denen gewerkelt wird. Weltweit sind Waldorf Astoria-Hotels in jeglichen Bereichen ein Garant für perfekten Service und Luxus. Das wird auch in Berlin nicht anders sein. Bekommt die Hauptstadt neben einem Bettenpalast mit 232 Zimmern und Suiten also auch eine neue Hotelbar auf internationalem Top-Niveau?

Lang Bar soll sie heißen, zu Ehren des Regis-seurs und Schauspielers Fritz Lang, und ein Brückenschlag von New York nach Berlin sein. »Inspiriert vom New Yorker Geist des Waldorf Astoria und vermischt mit Berlins Charakter, wird die Lang Bar das neue Sym-bol für Barkultur und Stil in der Stadt dar-stellen«. Die Classic American Bar steht un-ter Leitung von Barchef Wieland Hartauer und soll ungefähr 80 Sitzplätze bieten. Un-terstützt wird Hartauer hinter dem Tresen unter anderem von Christian Gentemann, der zuvor die Drayton Bar leitete.

Die Eröffnung, welche schon einige Male verschoben wurde, ist aktuell für den Zeit-raum Juli/August vorgesehen. Reservierun-gen für Hotelzimmer sind, laut Website, ab dem 1. September möglich.

— waldorfastoria.com

Prof. Christoph Mückler Architekten – Copyright Swan

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Tumult im Haifischbecken. Glitter und Glamour, Tradition und Geschichte versprechen Lifestyle.

Vodka-WarsText Steffen Hubert Foto Christian Kopp

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Mit Vorliebe stürzt sich die Bar-Branche auf neuen Gin. Einer nach dem An-

deren wird in das Rennen um die raren Re-galplätze geschickt. Die Augen sind schwer davon abzuwenden. Dabei kämpft unweit davon ein größerer Markt: die Vodka-Bran-che. Zahlreiche neue Marken, Vodkas und Vodka-Liköre, versuchen sich neben den großen Playern zu etablieren. e·Mixology verschafft einen kompakten Überblick.

Um zwischen den fetten Haien Smirnoff, Absolut, Russian Standart und Konsortien im deutschen Vodka-Becken schwimmen zu können, bedarf es mehr als nur einer Schnapsidee. Eins weiß jedoch jeder: Vod-ka ohne Marketing ist wertlos. Glitter und Glamour ist dabei nicht mehr der einzige Weg. Underground, Tradition und Ge-schichte versprechen Lifestyle. Manchen dünkt es sogar, Marktlücken zu entdecken.

So die Edelbrenner aus dem Hause Lanten-hammer. In eine blaue, dem bayerischen Himmel entlehnte Flasche füllen Sie seit einigen Monaten ihren Bavarka Vodka. Die Bayern wagten sich damit an ein Kar-toffeldestillat, eine Seltenheit im Segment.

Jedoch lechzt noch ein anderes Erdapfel-Produkt nach dem deutschen Markt. Der High Roller Vodka aus den USA. Dieser ist aus Süßkartoffeln und daher angeblich der weichste seiner Art. Beide hochpreisi-gen Produkte wollen den Premiummarkt umkrempeln. Viel ist davon, noch nicht zu sehen.

Gläserne Totenkopfschädel

In ein ähnliches Preissegment zielt der ebenfalls in den USA entsprungene Crystal Head Vodka. Das Destillat von Schauspieler Dan Aykroyd im gläsernen Totenkopfschä-del polarisiert seit seiner Niederkunft. Die Legende der 13 Kristallschädel – äußerst umstrittene, historische Artefakte – bieten die Basis für das übliche Marketing-Tam-tam. Nahezu mystisch und spirituell soll so-gar die Produktion sein, denn gefiltert wird durch esoterische Quarzkristalle. Nicht so dick tragen die Dänen hinter Mama Vod-ka auf. Im ansprechenden, innovativen Packaging dedizieren sie ihr Produkt allen guten Müttern dieser Erde. Den fünffach destillierten Roggenvodka gibt es sogar im Plüschbezug oder in verschiedenen Aroma-

um zwischen den fetten Haien Smirnoff, absolut, russian Standart und Konsortien im deutschen Vodka-Becken schwimmen zu können, bedarf es mehr als nur einer Schnapsidee.

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12 Neue Bars — Reingold Bar

Varianten. Ebenfalls aus Skandinavien stammen Lignell & Piispanen, die sich mit ihrem Vodka gustav und dessen beerigen Derivaten derzeit nach einem Vertrieb in Deutschland umschauen. Wenn der Inhalt nicht völlig daneben liegt, sollte den ele-ganten Flaschen einige Tore offen stehen. Der Bedarf an »hübschem Vodka« ist ja of-fenbar endlos.

Vodka und politik?

Doch warum in der Ferne schweifen? Auch Deutschlands Macher überschlagen sich.

Schon in einigen Bar-Outlets vorhanden, ist der in Weißrussland, der »letzten Dikta-tur Europas« produzierte Partisan Vodka. Engagierte Erfurter kurbelten das Projekt an und sind seither auf dem Vormarsch als Undergroundlabel. Berliner Held Vodka versucht an die goldenen 20er anzuknüp-fen, Hamburger Bazic Vodka unterstützt soziale und ökologische Projekte und die Saarländer hinter Dreyberg versuchen of-fenbar die 80er mit fies-farbigen Likören zu beleben. Jede Nische kann mit Vodka auf seine Kosten kommen. Ob es auch jede möchte, entscheidet der Markt. __

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Ein WHiSKy, Zu SCHaDE Zum TrinKEn

94.000 Dollar. Eine Summe, für die man mehr als 3.700 Flaschen Jack Daniel’s kau-fen könnte – oder eben eine Flasche Glen-fiddich 55 Years Janet Sheed Roberts Reser-ve. Bei einer Auktion auf Liberty Island, zu Füßen der Freiheitsstatue, wurde diese Re-kordsumme für eine Flasche Scotch erzielt. Der Erlös kommt dabei karitativen Zwecken zugute.

Die Auflage von insgesamt elf Flaschen ist eine Hommage an Janet Sheed Roberts, En-kelin des Destilleriegründers, eine für jede Dekade ihres Lebens.

Roberts war mit einem Alter von 110 Jahren die Älteste Frau Schottlands, sie verstarb am 6. April dieses Jahres in ihrem Haus unweit der Destillerie. Angesichts dieses biblischen Alters sage noch jemand, Whisky sei Teu-felszeug.

— glenfiddich.com

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14 Mixtur

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DES KräuTErS nEuE KLEiDEr BEi BorGmann 1772

Zwei neue Editionen des Braunschweiger Kräuterlikörs haben das Licht der Welt er-blickt. In Kooperation mit Design Hotels, dem Sezene-Gastro-Treff Kater Holzig aus Berlin und der Firma Borgmann wurde eine limitierte Auflage kreiert, die das Papaya Playa Pop-up Hotel Projekt, eine Strandhüt-tenkolonie am schneeweißen Karibikstrand von Mexiko thematisiert.

Das auf fünf Monate ausgelegte Resort in Tulum baut seine Zelte derzeit zusammen. In den Berliner Sommer kann man aber noch mit einer der 500 Aluflaschen starten, die über die Borgmann-Seite vertrieben wer-den.

Die nächste Edition steht allerdings schon in den Startlöchern. Sie wurde zusammen mit dem DJ-Duo Turntable Rockers kreiert, das sie auf dem Portal Tape TV schon mal probe-trinkt. (Video: — bit.ly/borgmann)

— borgmann1772.com

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WEiCHEi-WHiSKEyEs gilt als Klischee, dass Frauen keinen Whiskey trinken. Auch sonst ist der braune Schwank im Glas nur etwas für alte Blues-musiker, tätowierte Harleyfahrer, versof-fene Hollywood-Diven und kanadische Holzfäller. Vodka hingegen ist hip und scheinbar immer im Trend.

An der Kombination aus beidem versucht sich nun die Firma Fabulous American Be-verages. Die Mischung von Alkohol, destil-liert aus Getreide, und gereiftem Whiskey nennt sich Kansas Clean Distilled. Halb Whiskey und halb Vodka ist die Zielgruppe für ein solches Produkt klar definiert. Von »a new whiskey for new whiskey drinkers«, und »for the trendy hipster«, ist die Rede. Was wohl Jack Daniel davon halten würde?

Leider hat uns bis Redaktionsschluss keine Flasche erreicht. Eine Verkostung steht so-mit noch aus.

— kansascleandistilled.com

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16 Mixtur

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KErnGESCHäfTSex on the Beach mag zwar schön sein, stellt den verwöhnten Baraficionado aber schon lange nicht mehr zufrieden. Die Anforderungen sind gestiegen – bei den Drinks, wie auch beim Barfood. Und das junge Hamburger Team um KERNenergie-Gründer und selbst ernannten Nuss-Som-melier Dennis Burghardt, hat sich diesen verpflichtet. »Jede Bar hat andere Ansprü-che und wir wollen uns daran anpassen. Wir wollen mit unseren Nussmischungen Bestandteil der Bar werden«. Aus diesem Grund bietet Burghardt auch die Abstim-mung der Nussmischung für die Bar an. »Ich stehe dem Bartender beratend zur

Seite. Zusammen schauen wir, welche Nüs-se oder Früchte zu welchem Cocktail pas-sen«, so Burghardt. Kern und Geheimnis des Erfolgs sind hochwertige, edle Nüsse und Früchte, welche erst auf Bestellung geröstet werden. Und so geht der geliebte Griff zu guten Barsnacks jetzt unter ande-rem in sieben Kempinski-Hotels, den Häu-sern der Althoff-Gruppe und dem Roomers in Frankfurt am Main zu den Nüssen von KERNenergie. Auch privat kann man sich über den Onlineshop ab 3,90 € für 200 g mit Nussmischungen eindecken.

— kern-energie.com

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www.thomas-henry.de, www.facebook.com/thomashenry

Ich trinke kein Wasser.Ich trinke nichts,

in dem Fische ficken.W. C. Fields

Wir auch nicht.

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Top 10 WerMuT

DiE SChWarzE SEitE

Der Spitzenplatz für den Rolls Roy-ce unter den italienischen Wermut-Marken. (Vertrieb: borco.com)— anticaformula.it

1.

28%Carpano antiCa

Formula

Benannt nach der Bestellung eines Bankers. Würzig-roter Wermut. (Vertrieb: borco.com)

Bruder von Antica Formula. Schlanker und würziger. (Vertrieb: borco.com)

3.

12%Carpano punt

e mes

5.

4,5%Carpano ClassiCo

Aus Marseillan und unangefoch-tene Nummer 1 bei den trockenen Wermuts. (Vertrieb: bacardi.de)— noillyprat.com

Der Aufsteiger des Wermut-Jahres. Konkurrenz für Carpano Antica For-mula. (Vertrieb: dts-w.de) — cocchi.it

2.

23%noilly prat

Dry

4.

6%CoCChi

Vermouth Di torino

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Das Wermut-Ranking wurde mit Hilfe einer Umfrage auf Facebook ermittelt, in der über 180 Stimmen abgegeben wurden. Sie erhebt

keinen repräsentativen Anspruch und ver-steht sich als Stimmungsbild in GSA-Bars.

2.

23%noilly prat

Dry

4.

6%CoCChi

Vermouth Di torino

Polarisierendes Produkt, auf das so mancher Manhattan-Trinker schwört. (Vertrieb: noillyprat.com)— noillyprat.com

In Wiener Bars beliebte mild-fruchtige Interpretation. (Vertrieb: stift-klosterneuburg.at)— stift-klosterneuburg.at

Süsslich-milder Wermut aus der Schweiz. (Vertrieb: lion-spirits.de )— erlebnisbrennerei.ch

6.

4%noilly prat

rouge

8.

3%stiFt Kloster

neuburg

10.

1%matter bianCo

Dessert-Wermut. Beliebt bei Pa-tissiers und auch in immer mehr Bars. (Vertrieb: noillyprat.com)— noillyprat.com

Leichte Wermut-Variante aus den französischen Alpen. (Vertrieb: haromex.com)— dolin.fr

7.

3,5%noilly

prat ambre

9.

1,5%Dolin Dry

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eine lange nachT MiT asBach

Brandy Crusta revival in der rivabar

Mitte April kehrten die Goldenen Zwan-ziger zurück in die Hauptstadt. In der ri-vabar lud Asbach zur Crusta Celebration. Das Revival des Cocktailklassikers war ein Pflichttermin für jeden Brandy-Dandy. Mit Stil tanzten und tranken sich mehr als 200 geladene Gäste bis in die frühen Mor-genstunden. Im Akkord wurden die ver-schiedenen Asbach-Qualitäten zu Drinks verarbeitet. Ebenso rasant geht es für den Brandyklassiker aus den 20er Jahren ins aktuelle Zeitalter. Die deutsche Traditi-

onsfirma Asbach trifft auf den jungen pri-ckelnden Geist von Thomas Henry. »The Big Buck« ist das gemeinsame Kind, das sich hervorragend in die Rolle des Signa-ture Drinks fügt. Anlässlich der Geburt gibt es auch einen formschönen Emaillebecher als Zugabe für die Gastronomie. Erhältlich ist ab Mitte Mai zudem alles über die Au-ßendienste von Thomas Henry und Diversa.

— asbach.de— thomas-henry.de

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THE BiG BuCK:

4cl Asbach 8 Jahre2cl Cointreau

1cl ZitronensaftFill up with Thomas Henry Spicy Ginger

Glas: EmaillebecherGarnitur: Zitronenzeste

Zubereitung: Den Drink mit Eis im Becher bauen und kurz

verrühren. Mit Zitronenzeste garnieren.

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liquid arT

Campari rief zum Kreativsein auf. Beim erstmalig veranstalteten Liquid Art Con-test galt es die Jury, angeführt von Mauro Mahjoub, mit einer Neuinterpretation des Negronis zu begeistern. Bewertet wurden dabei nicht nur der Geschmack der Drinks, sondern auch die handwerklichen Fähig-keiten der 20, auf höchstem Niveau arbei-tenden, Bartender aus ganz Deutschland. Zudem floss auch ein kurzer theoretischer Test zu einem Fünftel in die Gesamtwer-tung ein.

Als Bühne für den, am 23. April ausge-tragenen Liquid Art Contest diente das Münchner Lenbach. Die Jury um Gastge-ber Mauro Mahjoub verkündete den, in der Dresdener Twist Bar mixenden, René Förster als Sieger. Seine Abwandlung des Campariklassikers, der Sazeroni, spielt ne-ben dem roten Bitter zudem mit Cognac, Absinth und Citrusaromen. Die Plätze zwei und drei belegten Torsten Spuhn aus dem Modern Masters und David Sasse aus dem Münchener Emiko im Louis Hotel. Der Preis für René Förster ist unter anderem die Reise zum »The Tales oft he Cocktail« in New Orleans, wo er seinen Sazeroni vor-stellen wird. Wir gratulieren.

— facebook.com/campari.liquidart

Contest mit Kunst in flüssiger form

SaZEroni Von rEné förSTEr: 2 cl Campari2 cl Cinzano Orancio4 cl Rémy Martin VSOP 0,5 cl Tabu Absinth Classic Strong

Glas: TumblerGarnitur: Zitronenzeste, Grapefruitzeste, EstragonzweigZubereitung: Alle Zutaten außer Absinth auf Eis rühren. Tumbler mit Absinth waschen und restliche Zutaten in Tumbler auf großen Eiswürfel oder Eiskugel geben.

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INTRODUCING...

Made using our fi nest selectionof 15 year old Speyside malts

WHISKY CONNOISSEURS: A DRAMBUIE EXPRESSION FOR

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panTa rei! alles iM Fluss!

neuerungen bei den mixology Bar awards 2013

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Sie sind nicht mehr wegzudenken aus der Barlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die jährlich im Oktober vergebenen Mixology Bar Awards haben sich als fester Bestandteil der Barszene im deutschsprachigen Raum etabliert. Eine aus erfahrenen Profis bestehende Jury kürt mit Hilfe der Empfehlungen eines breit ge-fächerten Jury-Beirats die besten Bars und Bartender der Branche.

Erweiterung um medienbeirat

In intensiver Beratung mit den Jurymitglie-dern rund um Jury-Vorsitz Gregor Scholl wird die Mixology Bar Awards 2013 erstmals ein sogenannter Medienbeirat unterstüt-zen. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Beiräten aus einflussreichen Gastronomen und Mitarbeitern von Getränkefirmen wer-den dieses Jahr erstmals erfahrene Gastro-Journalisten und Bar-Blogger Vorschläge für die einzelnen Awards wie zum Beispiel »Hotelbar des Jahres« oder »Gastgeber des Jahres« einreichen.

Mit dieser Veränderung möchte die Jury eine noch breitere Meinungsbasis schaffen. Außerdem sind die drei Beiräte erstmals direkt stimmberechtigt. Sie können ihre Vorschläge gewichten und tragen so direkt

zur Kürung der finalen Nominierten bei. Die Jury wiederum wird ihrerseits Nomi-nierungen aussprechen, um schließlich der Öffentlichkeit dann die Besten der Branche zu präsentieren.

Jury-mitglieder und awards-Verleihung

Auch die Jury hat beschlossen, neue Mit-glieder aufzunehmen, um mehr regionale Expertise zu repräsentieren und ihren Ent-scheidungen ein breiteres Fundament zu verleihen. Gerhard Kozbach, prominenter Kopf der Vienna Bar Community, und Ya-red Hagos, bekannt durch die Frankfurter Bars Roomers und The Parlour, unterstüt-zen ab sofort die Awards-Jury. Schließlich wurde auch für die Verleihung der Awards ein neues Konzept kreiert. Die Mixology Bar Awards werden erstmals im festlichen Rahmen eines Seated Dinners verliehen. Tickets hierfür werden in weni-gen Wochen erhältlich sein. Aber auch für diejenigen, die die Award-Verleihung bei einer Tour durch Berlins Bars verfolgen möchten, ist gesorgt. In einer von Mario Grünenfelder (Amano Bar, KTV Club) be-triebenen »Awards-Embassy« können Bar-flys per Live-Übertragung die Verleihung verfolgen.

Die mixology Bar awards warten im sechsten Jahr ihres Bestehens mit einer ganzen reihe von Veränderungen und Verbesserungen auf. e·Mixology präsentiert die wichtigsten und freut sich bereits auf die Verleihung am 8. oktober 2012 in Berlin.

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Henning neufeld lebt und arbeitet derzeit in peking. für e-miXoLoGy begab er sich trotz widriger umstände

auf die Suche nach trinkbaren Bars. Von Zeit zu Zeit wird er ihnen von seinen gewonnenen Erfahrungen berichten.

Eine einst ferne Welt rückt in den fokus.

Text Henning Neufeld Foto Paul Mathew

hard rain. BarTour durch peking

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Eine kleine aber feine Bartour durch Bei-jing sollte es werden, in der Hutong Bars

unter die Lupe genommen und Kleinode ent-deckt werden wollten. Aber wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders und zwei-tens als man denkt. Seit Tagen hat sich der Smog über der Stadt geballt, kaum ein Wind hat die Wolken bewegt. Die Szenerie über der Millionenstadt wirkt am Tag vor der ge-planten Bartour alles andere als freundlich. Die Wettervorhersage für den Tag: Regen, massiv viel Regen!

Am nächsten Morgen bestätigt sich die Vor-hersage. Es regnet und gießt und schüttet. Auf den Straßen entsteht das totale Chaos. Keiner will sich den Fluten freiwillig ausset-zen. Verständlich, denn was sich in den letz-ten Tagen in den Wolken gesammelt hat und jetzt mit einem Guss auf die Köpfe der fast 20 Millionen »Beijinger« hinabprasselt, ist mit Sicherheit nicht gesund. In den lokalen Blogs zum Tagesgeschehen ist einmal mehr vom »Cloud seeding« die Rede, dem geziel-ten Abfeuern von Chemikalien in die Wol-ken, um sie auszuwaschen.

taxi? keine Chance. u-Bahn ist die einzige alternative und auch hier herrscht mehr Durcheinander als sonst. Die etwas entle-genen hutongs sind somit außer reich-weite. meine Begleitung, Paul mathew von Blood and Sand Consulting und autor für das chinesische Fachmagazin Drinks, zau-bert schnell einen Plan B aus der tasche. Wir beschließen, im District »Sanlitun« zu bleiben. Sanlitun ist das ausgehviertel für viele Ex-Pats, liegt zentral und hat auch jen-seits der bekannten Bars »apothecary« oder »glen« einiges zu bieten.

Hirschpenis im Glas?

Im Rahmen seiner Bar Consulting Firma ar-beitet Paul hinter der Bar eines westlichen Steak Restaurants namens »Flamme«. Die Bar befindet sich neben dem Restaurantein-gang und ist schlicht gehalten. Ein Blick in die Karte verrät sofort, dass hier ernsthaftes Handwerk betrieben wird. Solide Klassiker aber auch interessante Twists mit Hausinfu-sionen finden sich unter den knapp 60 Cock-tails. Nach einer gelungenen Manhattan-Variante auf Basis einer 50/50 Mischung Maker`s Mark und Willet Rye 3 Years wird es kurios. Stolz nimmt Paul drei kleine Fla-schen aus dem Rückbuffet. Es handelt sich um Baijiu, ein chinesisches Destillat. Wir starten das Tasting. Die zwei ersten sind klar in der Farbe, ölig im Glas und süßlich-alkoholisch im Geschmack. Baijiu wird in der Regel mit 50 % Vol. und mehr abgefüllt. Die dritte zu verkostende Spirituose erfor-dert etwas Überwindung. Eine dunkle, etwas weniger ölige Flüssigkeit im Glas, die Nase ist eine Mischung aus Enzian und Amaro. Geschmacklich bestätigt sich der Eindruck. Die Besonderheit dieses Destillats: Es soll ein potenzförderndes Aphrodisiakum sein, das mit Hunde-, Bullen- und Hirschpenis eingelegt wurde. Paul grinst und fügt hinzu: »Welcome to China«.

Wir verlassen Flamme, biegen um ein paar Ecken und betreten eine kleine, gemütliche Bar. »Second Floor« ist der Name dieser Trinkstätte. Holz dominiert, alles wirkt et-was zusammengesucht aber sympathisch. Wir nehmen am Tresen platzt und begut-achten das Rückbuffet. Einmal mehr sehen wir uns einer tollen Whisk(e)y-Auswahl

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28 Mixology on the Road — Hard Rain

gegenüber. Nach kurzer Rücksprache mit Ah Jian, der treibenden Kraft hinter dem Tresen, entscheiden wir uns für einen Old Fashioned und einen Whiskey Sour. Beide Drinks werden mit Old Fitzgerald Bottled in Bond zubereitet, sind gut ausbalanciert und technisch sauber hergestellt. Die Preise im 2F sind mehr als fair und bewegen sich zwi-schen 5.00 und 10.00 €.

regenpause

Wir verlassen die kleine Bar und wenden uns einem etwas größeren Projekt zu. Im Som-mer ist das »Migas« eine der angesagtesten Adressen, wenn um das Thema Dachterrasse geht. Uns war ein kurzer Blick auf die Ter-rasse vergönnt und ich freue mich schon auf die Zeit nach dem »Cloud seeding«. Beim Migas handelt es sich um ein Mischkonzept aus spanischem Restaurant und Bar mit Live Musik. Der vordere Teil ist dem Restaurant vorbehalten. Den Gang runter geht es zur Bar. Der Stil ist auch hier etwas rustikal. In der Mitte des Raums eine überdachte Holz-bar. Das Migas ist ein beliebter Platz für Ex-Pats, um den Abend zu starten, die Live Musik lädt aber auch zum Verweilen ein. Das Cocktail Angebot ist der Nachfrage angepasst und rangiert im mittleren Preissegement.

Wir beschließen die Regenpause zu nutzen und legen den kurzen Weg zum »Workers Stadium« zu Fuß zurück. Wir kommen tro-ckenen Fußes im »George`s« an und werden von einer modern gestalteten Bar empfan-gen. George, der Besitzer dieser Bar, ist vor Ort und begrüßt uns herzlich. George ist in Beijing für seine Barkonzepte bekannt und gilt als einer der besten chinesischen Barma-nager vor Ort.

Die Bar ist dunkel gehalten, die Fronten sind mit Lackoptik bearbeitet und das Stereo-System vom Feinsten. Das Rückbuffet bietet erneut eine beachtliche Auswahl von Single Malts. In der Karte wimmelt es nur so von eher bunten, saftbetonten Cocktails. Aber auch wir werden fündig. Der Brandy Crusta kommt im Cognacglas und ist ausgewogen. Wer sich gerne unter die hippen chinesi-schen Einwohner der Stadt mischen möchte, ist im George‘s gut aufgehoben.Sobald die Himmelsfluten wieder versiegt sind, werden wir erneut ausrücken und der faszinierenden Megacity näher auf den Leib rücken. Für heute kapitulieren wir vor dem asiatischen Nassdurst und retten uns in tro-ckene Gespanntheit auf Zukünftiges. __

George ist in Beijing für seine Barkonzepte bekannt und gilt als einer der besten chinesischen Barmanagervor ort.

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BaradressenMigas6/F, Nali Patio, 81 Sanlitun Lu, Chaoyang District朝阳区三里屯路81号那里花园6层— migasbj.com

2F (second Floor)1/F, Tongli Studio (southwest of 3.3 Shopping Mall), Sanlitun Houjie, Chaoyang District朝阳区三里屯后街同里1层

FlammeS4-33, Sanlitun Village, 19 Sanlitun Lu, Chaoyang District朝阳区三里屯路19号三里屯Village3楼S4室

George`sDongdaqiao Lu South 东大桥路南1A, Fangcaodi Beixiang, Chaoyang District朝阳区芳草地北巷甲1号

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nEuES & noTiZEn

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KirinSCHaumSCHLäGEr auS Japan

Ob Sake Tresen oder Sushi Restaurant, ein passendes japanisches Bier rundet das ku-linarische Erlebnis à la Nippon ab. Gerne servieren die Kellner auch hierzulande ein Kirin Bier.

Die Marke, die beständig mit Asahi um die die Marktführerschaft im Land der aufge-henden Sonne konkurriert, kommt mit ei-

ner kuriosen Neuerung daher, einem Gers-tensaft, getoppt mit kühlenden Bierschaum,

dem Ichiban Shibori Frozen Draft. Die Optik der Zapfanlage, die in diesem Jahr in 1.000

asiatischen Gastronomiebetrieben aufgestellt werden soll, erinnert an eine Softeis-Maschine.

Auf das Bier im Glas presst das Gerät einen Bier-schaum mit Sorbet-Konsistenz und einer Tempe-

ratur von -5 Grad C. (Video: — bit.ly/kirinbeer)

Der Schaum, der seinerseits aus Bier hält das Bier nun eine halbe Stunde kühl und verhindert das Ent-weichen der Kohlensäure. Trinken und löffeln ist er-laubt. »Wir möchten jungen Konsumenten ein neu-es Biererlebnis ermöglichen«, erklärt der Präsident der Kirin Brauerei, Koichi Matsuzawa.

— frozen-nama.jp

Info-Hotline

+49 (0)69 – 94 33 88 11

Mit dem „Null Promille Cup 2012“ ruft Riemerschmid alle professionellen Barkeeper in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen und innovative, alkoholfreie Drinks zu kreieren.

AUFGABE: Gesucht wird ein neuer alkoholfreier Drink mit bis zu 30 cl aus maxi-mal sechs Zutaten. Dabei muss mindestens einer der folgenden Riemerschmid Sirupe verwendet werden:

• Riemerschmid Bar-Syrup Cranberry,

• Riemerschmid Bar-Syrup Pfi rsich,

• Riemerschmid Sirup Holunderblüte oder

• Riemerschmid Frucht-Sirup Ananas.

100 % KREATIVITÄT0 % ALKOHOL

ANMELDUNG: Die Anmeldung erfolgt online unter www.riemerschmid.de

EINSENDESCHLUSS: 30. Juni 2012

Page 31: eMixology Issue 3/2012

31Neue Bars — Reingold Bar??????????? — Geschichten aus Peking

geschichTen aus peking??

Info-Hotline

+49 (0)69 – 94 33 88 11

Mit dem „Null Promille Cup 2012“ ruft Riemerschmid alle professionellen Barkeeper in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen und innovative, alkoholfreie Drinks zu kreieren.

AUFGABE: Gesucht wird ein neuer alkoholfreier Drink mit bis zu 30 cl aus maxi-mal sechs Zutaten. Dabei muss mindestens einer der folgenden Riemerschmid Sirupe verwendet werden:

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ANMELDUNG: Die Anmeldung erfolgt online unter www.riemerschmid.de

EINSENDESCHLUSS: 30. Juni 2012

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32 Neues & Notizen

Sirup-Mogul Giffard aus dem französischen Avrillé erweitert seine Premiumkollektion um einen Holunderblütenlikör. Der süße Neue mit 20 % Vol. ist gezielt auf den »versierten Barten-der und seine ausgeklügelten Rezepturen« abge-stimmt.

Laut Hersteller wird dieser Likör aus Mazeration von wilden und handgepflückten Holunderblü-ten gewonnen. Ohne diese Behauptung geht es wohl nicht mehr in diesem überdimensionier-ten Holunderblütennirwana. Fleur de Sureau Sauvage ist bereits der achte Likör aus der, vor drei Jahren lancierten Premiumkollektion von Giffard, welche auf natürliche Inhaltsstoffe zu-rückgreift und auf den Einsatz in hochwertigen Cocktails ausgelegt ist.

Der Verkaufspreis für die 0,7 l Flasche wird mit ca. 11,50 Euro angegeben. Damit liegt auch der Holunderblütenlikör im preislichen Rahmen der gesamten Range.

— giffard.com

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BLüTEn-rEinfLEur DE SurEau SauVaGE ErWEi-TErT GiffarDS prEmiumranGE

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Zigarre und Whisky ergänzen sich hervor-ragend. Diese Tatsache zugrunde liegend, wurde in der Dalmore Destillerie eine Son-derabfüllung gefertigt, die speziell auf den gemeinsamen Genuss von Scotch und ku-banischer Handwerkskunst abgestimmt ist.

Masterblender Richard Paterson verwen-dete für die Komposition eine Auswahl von 10 bis 15 Jahre alten Single Malts, welche in 30 Jahre alten Matusalem Oloroso-Sher-ryfässern, Bourbonfässern und anschlie-ßend in Premier Cru Cabernet Sauvignon-Fässern reiften.

Abgefüllt wird der Cigar Malt Reserve mit 44 Volumenprozent. In gewohnt edel geschwungener Dalmore-Flasche ist der bernsteinfarbene Tropfen aus den schotti-schen Highlands für ca. 80 bis 90 Euro zu erstehen.

— thedalmore.com

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räuCHEr-SpECKTHE DaLmorE CiGar maLT rESErVE

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Der Gigant des Spirituosenmarktes rüstet den Geschmack auf.

diageoText Steffen Hubert

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Wenn man jemanden außerhalb der Spiritu-osenbranche etwas von Diageo erzählt, erntet man nicht selten unwissende Blicke. Doch innerhalb weiß man bescheid: Diageo ist der Platzhirsch, wenn es um Spirituosen geht. unternehmenseigene Produkte, wie Smir-noff, gordon‘s, Captain morgan, Jose Cuervo oder Bushmills kann man in nahezu jedem gastronomischen Betrieb bekommen. Derzeit richtet sich das hauptaugenmerk des briti-schen konzerns in Europa auf Deutschland und Österreich. e·Mixology erkundigte sich bei tobias gerlach, dem Corporate relations Director für besagte länder, wie es dazu kam und was sich nun ändern wird. Da wir schon im gespräch waren, erlaubten wir uns natür-lich noch die ein oder andere kritische Frage.

Bleibt die Schweiz auf der Strecke?

»Wir haben hier ausgesprochen günstige Verhältnisse. Während andere Länder in die Rezension gehen, ist Deutschland im-mer noch ein Wachstumsmarkt,« erklärt Herr Gerlach auf die Frage, was am deut-schen Markt besonders ist. Innerhalb von fünf Jahren gedenkt Diageo »mittels enger

Kundenbindung und Innovation«, das Ge-schäft hierzulande zu verdoppeln. Einen besonderen Part spielt für Gerlach der der-zeit stark wachsende Außendienst. Denn während »aktuell 3500 Shops erreicht wer-den, sollen es innerhalb der nächsten zwölf Monate bis zu als 10000 sein«. Ab August wird dies alles von dem nach Hamburg ge-legten Firmensitz geleitet.

Die Schweiz, wie viele eidgenössische Bar-tender schon im Rahmen der World Class Vorbereitungen schmerzlich feststellen mussten, hat mit diesem Markt nichts mehr zu tun. Gerlach klassifiziert die Schweizer als »Markt mit starken Margen, aber mit wenig Wachstum«. Dass die Schweiz seit Mitte letztens Jahres also für Diageo zu Italien zählt, ist also eine Steuerungs- und Managemententscheidung. Aus Sicht der Mixology-Redaktion, eine unglückliche Entwicklung, an der aber offensichtlich nichts zu rütteln ist. Dass einige Schwei-zer Bartender mit Verstimmung die World Class 2012 verfolgen, nimmt Gerlach mit Bedauern wahr, möchte und kann sich je-doch nicht weiter dazu äußern.

Dass einige Schweizer Bartender mit Verstimmung die World Class 2012 verfolgen, nimmt Gerlach mit Bedauern wahr, möchte und kann sich jedoch nicht weiter dazu äußern.

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36 Portrait — Diageo

Geschmacksevolution

auch die verwachsene Struktur der World Class 2012 hat der konzern regist-riert. hierbei kann gerlach versprechen, dass »ab 2013 das reglement wieder ver-einfacht wird«. Dass es eine weitere auf-lage des Wettbewerbs geben wird, steht außer Frage. immerhin verspricht sich Diageo einiges von der World Class. mit den Worten gerlachs: »Die Bartender, als multiplikatoren unserer Produkte, sind den gewaltigen aufwand allemal wert. Es braucht eine Schulungsplattform für Bartender auf höchstem niveau, um gute Drinks, gastgeberqualitäten und Wissen zu fördern.« gute Bartender »leisten ei-nen großen Beitrag zu diversifizierten ge-schmacksbildern«. gerlach nennt es auch »Premiumisierung des geschmacks«. Das langfristige ziel ist es, »auch mit gehobe-nem Spirituosen in den lebensmittel Ein-zelhandel (Leh) zu kommen«.

Für ein Unternehmen, das 3/4 des Umsatzes im LEH macht, eine selbst-verständliche Entscheidung. Für e·Mixology eine dankbare Orientie-rung, die der Branche noch viel Großar-tiges bescheren wird. __

imPrESSuminhalTe»e·MIXOLOGY« ist ein publizistisches Anbot der Mixology Verlags GmbH. Inhaltlich Verantwortli-cher gemäß Paragraph 10 Absatz 3 MDStV: Markus Orschiedt ([email protected]), Mixo-logy Redaktion, Schlesische Str. 28, 10997 Berlin — mixology.euAssistenz: Sabine Heller-Engel, Christian KoppLayout & Satz: studiograu.de

daTen»e·MIXOLOGY« hat derzeit 3772 Empfänger. Stand: 3.5.2012

WerBungWegen Anzeigenformaten und Anzeigenpreisen in »e·MIXOLOGY« wenden Sie sich bitte an: Leonie Kaack ([email protected]).

Weitere Informationen— diageo.com

Page 37: eMixology Issue 3/2012

37

Nunc est bibendum!*

Mixology bar guide Das umfassende flüssige Paket für alle Bartender, Connaisseure und Barflys.

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* lateinischer Trinkspruch: »nun muss getrunken werden!«

Page 38: eMixology Issue 3/2012

38 Neue Bars — Reingold Bar

CoCktailian 1 — DaS hanDBuCh DEr Bar & CoCktailian 2 — rum & CaChaC ̧ a

im BuChhanDEl unD im onlinE-ShoP:WWW.CoCktailian.DE

»i don‘t believe in dining on an empty stomach.«

W.C. Fields (1880 – 1946)