Endlich raus aus dem Container...

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Hamburger Abendblatt 25  Mittwoch, 22. November 2017 HARBURG LAND Endlich raus aus dem Container Nach 13 Jahren sind Krippe, Kita und Grundschule des Montessori-Vereins Lüneburg in einen gemeinsamen Neubau gezogen LENA THIELE LÜNEBURG :: Wie ein „L“ ist das Ge- bäude geformt, in das Krippe, Kinder- garten, Grundschule und Mittagsbe- treuung des Montessori-Vereins Lüne- burg vor wenigen Wochen gezogen sind. Seit 2004 waren die Kinder — anfangs eine Schulklasse, später weitere Klassen und das Kinderhaus— in eigentlich als Provisorium gedachten grauen Contai- nern untergebracht. Der Entwurf für das neue Gebäude wandelte sich mehr- mals, in letzter Minute wurden Räume für zwei zusätzliche Gruppen angefügt. Auch deshalb sieht nun das „L“ aus wie von Kinderhand geschrieben, etwas schief und mit unerwarteten Schnör- keln am Rand. Der weite Winkel betone den offe- nen Charakter des Hauses, sagt Henryk Reimers vom Lüneburger Architekten- büro HSR bei einem Rundgang. Vier Jahre hat er das Bildungshaus geplant und die Umsetzung begleitet, mit vielen beteiligten Menschen gesprochen und versucht, ihre Ideen und Wünsche trotz des begrenzten Budgets in den Entwurf einzuarbeiten. „Das Besondere ist hier, dass wir in einem Haus alle verschiedenen Einrich- tungen des Vereins verbinden. Das war eine schlüssige Aufgabe, die mich sehr gereizt hat“, sagt der 44-Jährige. „Die Kinder können das Haus in mehreren Etappen von einem Ende bis zum ande- ren durchlaufen.“ Die Bereiche für Krip- pe, Kindergarten, Mittagsbetreuung und Schule sind jeweils durch Glastüren ge- trennt, die zugleich dem Brandschutz dienen. Dass die Bereiche dennoch eng mit- einander verbunden sind, sei ein großer Vorteil, sagt Dörthe Behnke. Als Mit- glied des Vereinsvorstands begleitet die Mutter von zwei Söhnen den Prozess seit fünf Jahren. Der integrierte Bau er- mögliche zum Beispiel Geschwisterkin- dern, sich gegenseitig zu besuchen, sei aber auch beim Lernen hilfreich. Kinder aus den Elementargruppen könnten in die Schule reinschnuppern, sagt Behn- ke. „Auch wenn die Schule für einen Erstklässler noch sehr anstrengend ist, kann er einen Teil des Tages in der Kita spielen.“ Und die Schulkinder gingen manchmal zum Vorlesen ins Kinder- haus rüber. Im Verbindungstrakt werden Kinder über Mittag betreut Die vier Bereiche sind unterschiedlich gestaltet, es tauchen aber verbindende Elemente auf. Demselben Prinzip folgt das Konzept der Montessori-Pädagogik, die Kinder lernen Materialien und Arbeitsweisen kennen, auf die sie im Laufe der Jahre immer wieder zurück- greifen. Das Kinderhaus hat einen eige- nen Eingang, damit die Kleinen in Ruhe ankommen können. Die Räume haben bodentiefe Fenster und extra hohe De- cken. „So haben wir die Möglichkeit ge- schaffen, später eine zweite Ebene wie eine Galerie einzuziehen“, sagt Reimers. Die Kinder spielen zumeist auf dem Boden. Lichtschalter, Regale und sogar eine kleine Spülküche sind auf Kleinkin- derhöhe angebracht. Durch große Glas- scheiben können Erzieher und Kinder beobachten, was im Nachbarraum ge- schieht. Die mit Holz und Stein verblen- dete Außenwand weicht leicht nach in- nen, so entsteht unter dem Dach Platz für einen vor Regen und Sonne ge- schützten Spielbereich. Im Elementarbereich können sich die Kindergartenkinder zwischen ver- schiedenen Räumen frei bewegen. Es gibt einen Bewegungsraum, einen Matschraum, eine Küche und einen Arbeitsbereich, in dem typische Mon- tessori-Materialien zur Verfügung ste- hen. Eine Tür weiter, im verbindenden Gelenk in der Mitte des „L“, ist die soge- nannte Übermittagbetreuung unterge- bracht. Hier können Schulkinder nach dem Unterricht zu Mittag essen, spie- len, basteln und sich ausruhen. Im angrenzenden Schulbereich werden auf zwei Ebenen vier sogenann- te Lerngruppen unterrichtet, in denen Schüler der ersten bis vierten Klasse ge- meinsam lernen. Auf dem Boden der 80 Quadratmeter großen Räume liegen verschiedenfarbige Teppiche, auf denen die Kinder ihre Arbeiten erledigen, auch das gehört zum pädagogischen Konzept. Von jedem dieser Lernräume ermög- licht wieder ein Fenster den Blick in einen angeschlossenen, kleineren Gruppenraum. Investor, Stadt und Verein finanzieren Idee gemeinsam Träger des Bildungshaus ist der Montes- sori-Verein, der den Betrieb durch Schulgeld sowie die für Schulen in freier Trägerschaft üblichen Landeszuschüsse finanziert. Das Gebäude wurde durch den Lüneburger Investor Andreas Wölk errichtet, mit dem der Verein einen Mietvertrag über 30 Jahre abgeschlos- sen hat. Etwa 3,5 Millionen Euro hat der Bau gekostet, 250.000 gab die Stadt da- zu, außerdem jeweils 50.000 Euro für die Einrichtung einer Krippen- und einer Elementargruppe. „Die Zusam- menarbeit mit der Stadt klappt sehr gut“, sagt Dörthe Behnke. „Und wir hat- ten großes Glück mit dem Grundstück.“ Das hatte der Verein bereits vor Jahren günstig erworben und dann an den In- vestor verkauft. Noch ist nicht alles fertig im neuen Bildungshaus, an den Toilettentüren kleben Papierzettel mit „Jungen“ und „Mädchen“, im Außenbereich ist noch einiges zu tun. Doch die kleinen und größeren Kinder, die hier spielen und lernen, sorgen bereits dafür, dass dem bewusst schlicht gehaltenen Gebäude ein bunter Stempel aufgedrückt wird. Das Konzept: Erziehung als Hilfe zum Leben Maria Montessori  (1870-1952) gilt als Begründerin des nach ihr benannten reform- pädagogischen Kon- zepts. Die italienische Ärztin eröffnete 1907 das erste Montessori- Kinderhaus. Im Mittel- punkt ihres Ansatzes steht das Kind, dessen Bedürfnisse und indivi- duelle Entwicklung. Die Montessori-Pädagogik versteht Erziehung als Hilfe zum Leben. In den Schulen wird in sogenannter Freiarbeit unterrichtet. Dabei soll  jedes Kind sein eigenes Lerntempo bestimmen könnenl. Spezielles Lernmaterial,  unter anderem für Mathema- tik und Sprache, spielt in allen Einrichtungen eine wichtige Rolle. Lehrer nehmen die Rolle eines beobachten- den Begleiters ein. In der Regel wird in Mon- tessori-Schulen jahr- gangsübergreifend unterrichtet. Architekt Henryk Reimers und Dörthe Behnke, Mitglied im Vereinsvorstand, haben die Planung des Bildungshauses mehrere Jahre begleitet HA/Lena Thiele (3)    ANZEIGE Elementarkinder beim spielerischen Lernen im Kinderhaus Der Neubau verbindet  Krippe, Kindergarten und Grundschule. Ein Wechsel aus Stein und Holz prägt die Fassade, farbige Fensterrahmen bieten Orientierung Der Landkreis Harburg zeigt Flagge 16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen: Akteure wollen das Tabu brechen WINSEN :: Am 25. November wehen wieder die Fahnen für die Rechte von Frauen und Mädchen. Hintergrund der Debatte ist der Skandal um den Holly- wood-Produzenten Harvey Weinstein. Frauen aus der Filmbranche erheben Vorwürfe wegen Vergewaltigung, se- xueller Belästigung und Machtmiss- brauchs. Vor dem Hintergrund dieser Debatte setzt sich der Landkreis Har- burg bereits zum dritten Mal für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Am 25. November startet die 16-Tage- Kampagne „Gegen Gewalt an Frauen – Frauenrechte sind Menschenrechte“. Die Kampagne verbindet den Interna- tionalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November mit dem Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Im Landkreis Harburg gab es 2017 bereits mehr als 300 Polizeieinsätze we- gen Häuslicher Gewalt. Betroffene Frauen scheuen sich oft, Hilfe zu su- chen oder wissen nicht, an wen sie sich wenden können. „Hier setzt die Kam- pagne an. „Wir wollen das Tabu brechen und bringen 16 Tage lang die Thematik Gewalt gegen Frauen an die Öffentlich- keit“, sagt die Initiatorin Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Land- kreises Harburg. Als Schirmfrau konnte Andrea Schrag dieses Jahr die Schau- spielerin Sibel Kekilli gewinnen. Das Programm liegt in vielen öffentlichen Institutionen aus. Per Mail an a.schrag@lkhar- burg.de kann es bestellt werden kann. Down- load: www.landkreis-harburg.de/16-tage-kam- pagne heruntergeladen werden NACHRICHTEN MASCHEN Arbeitskreis lädt Senioren zur Weihnachtsfeier ins Dörphus ein :: Zu einer Weihnachtsfeier für ältere Menschen aus Maschen und Hörsten lädt der Arbeitskreis Seniorenbetreuung ins Dörphus Hörsten ein. Gäste aus Ma- schen-Heide und Hörsten treffen sich am Sonnabend, 16. Dezember. Senioren aus Maschen Dorf sind für Sonntag, 17. Dezember eingeladen, jeweils von 15 bis 18 Uhr. Der Arbeitskreis hat einen Bus- transport aus den Ortsteilen organisiert. Einladungen mit Anmeldeformulare lie- gen in der Ortsverwaltung Maschen aus und stehen im Internet auf www.seeve- tal.de zur Verfügung. Weitere Informa- tionen bei Angelika Tumuschat-Bruhn (Telefon 04105/81231) und Birgit Bun- kenburg (Telefon 04105/81012). WINSEN Jugendliche geben Hilfestellung im Umgang mit dem Smartphone :: Wie funktioniert das mit Kurznach- richten, Klingelton und Kontakten spei- chern? Wer Hilfe im Umgang mit seinem Handy oder Smartphone braucht, kann in die Handysprechstunde im Winsener Familienbüro am Schloßplatz kommen. Der nächste Termin ist am Sonnabend, 2. Dezember, von 9 bis 12 Uhr. Eine An- meldung zu der kostenlosen Beratung ist nicht notwendig. LÜNEBURG Landrat beantwortet Fragen in der Bürgersprechstunde :: Bürger aus dem Landkreis Lüneburg können am Donnerstag, 30. November, von 17 bis etwa 18 Uhr dem Landrat Fra- gen stellen, Ideen vortragen und Kritik äußern. Manfred Nahrstedt ist im Be- sprechungszimmer des Landrats zu fin- den, Gebäude 1 der Kreisverwaltung in Lüneburg, Auf dem Michaeliskloster. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Termine im Internet: www.landkreis- lueneburg.de/bürgersprechstunde. Sabine v. Xylander (Gemeinde Seeve- tal), Andrea Schrag (Landkreis Har- burg), Gerlinde Jörg (Jesteburg), Ma- ren Altmann (Tostedt), Birthe Gutjahr (Winsen) organisieren mit Iris Brandes

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Hamburger Abendblatt 25 Mittwoch, 22. November 2017 H A R B U R G   L A N D

Endlich raus aus dem ContainerNach 13 Jahren sind Krippe, Kita und Grundschule des Montessori­Vereins Lüneburg in einen gemeinsamen Neubau gezogen

LENA THIELE

LÜNEBURG :: Wie ein „L“ ist das Ge-bäude geformt, in das Krippe, Kinder-garten, Grundschule und Mittagsbe-treuung des Montessori-Vereins Lüne-burg vor wenigen Wochen gezogen sind.Seit 2004 waren die Kinder — anfangseine Schulklasse, später weitere Klassenund das Kinderhaus— in eigentlich alsProvisorium gedachten grauen Contai-nern untergebracht. Der Entwurf fürdas neue Gebäude wandelte sich mehr-mals, in letzter Minute wurden Räumefür zwei zusätzliche Gruppen angefügt.Auch deshalb sieht nun das „L“ aus wievon Kinderhand geschrieben, etwasschief und mit unerwarteten Schnör-keln am Rand.

Der weite Winkel betone den offe-nen Charakter des Hauses, sagt HenrykReimers vom Lüneburger Architekten-büro HSR bei einem Rundgang. VierJahre hat er das Bildungshaus geplantund die Umsetzung begleitet, mit vielenbeteiligten Menschen gesprochen undversucht, ihre Ideen und Wünsche trotzdes begrenzten Budgets in den Entwurfeinzuarbeiten.

„Das Besondere ist hier, dass wir ineinem Haus alle verschiedenen Einrich-tungen des Vereins verbinden. Das wareine schlüssige Aufgabe, die mich sehrgereizt hat“, sagt der 44-Jährige. „DieKinder können das Haus in mehrerenEtappen von einem Ende bis zum ande-ren durchlaufen.“ Die Bereiche für Krip-pe, Kindergarten, Mittagsbetreuung undSchule sind jeweils durch Glastüren ge-trennt, die zugleich dem Brandschutzdienen.

Dass die Bereiche dennoch eng mit-einander verbunden sind, sei ein großerVorteil, sagt Dörthe Behnke. Als Mit-glied des Vereinsvorstands begleitet dieMutter von zwei Söhnen den Prozessseit fünf Jahren. Der integrierte Bau er-mögliche zum Beispiel Geschwisterkin-dern, sich gegenseitig zu besuchen, seiaber auch beim Lernen hilfreich. Kinderaus den Elementargruppen könnten indie Schule reinschnuppern, sagt Behn-ke. „Auch wenn die Schule für einenErstklässler noch sehr anstrengend ist,kann er einen Teil des Tages in der Kitaspielen.“ Und die Schulkinder gingenmanchmal zum Vorlesen ins Kinder-haus rüber.

Im Verbindungstrakt werden Kinder über Mittag betreut

Die vier Bereiche sind unterschiedlichgestaltet, es tauchen aber verbindendeElemente auf. Demselben Prinzip folgtdas Konzept der Montessori-Pädagogik,die Kinder lernen Materialien undArbeitsweisen kennen, auf die sie imLaufe der Jahre immer wieder zurück-greifen. Das Kinderhaus hat einen eige-nen Eingang, damit die Kleinen in Ruheankommen können. Die Räume habenbodentiefe Fenster und extra hohe De-

cken. „So haben wir die Möglichkeit ge-schaffen, später eine zweite Ebene wieeine Galerie einzuziehen“, sagt Reimers.

Die Kinder spielen zumeist auf demBoden. Lichtschalter, Regale und sogareine kleine Spülküche sind auf Kleinkin-derhöhe angebracht. Durch große Glas-scheiben können Erzieher und Kinderbeobachten, was im Nachbarraum ge-schieht. Die mit Holz und Stein verblen-dete Außenwand weicht leicht nach in-nen, so entsteht unter dem Dach Platzfür einen vor Regen und Sonne ge-schützten Spielbereich.

Im Elementarbereich können sichdie Kindergartenkinder zwischen ver-schiedenen Räumen frei bewegen. Esgibt einen Bewegungsraum, einenMatschraum, eine Küche und einenArbeitsbereich, in dem typische Mon-tessori-Materialien zur Verfügung ste-hen. Eine Tür weiter, im verbindendenGelenk in der Mitte des „L“, ist die soge-nannte Übermittagbetreuung unterge-bracht. Hier können Schulkinder nachdem Unterricht zu Mittag essen, spie-len, basteln und sich ausruhen.

Im angrenzenden Schulbereichwerden auf zwei Ebenen vier sogenann-te Lerngruppen unterrichtet, in denenSchüler der ersten bis vierten Klasse ge-meinsam lernen. Auf dem Boden der 80Quadratmeter großen Räume liegenverschiedenfarbige Teppiche, auf denendie Kinder ihre Arbeiten erledigen, auchdas gehört zum pädagogischen Konzept.

Von jedem dieser Lernräume ermög-licht wieder ein Fenster den Blick ineinen angeschlossenen, kleinerenGruppenraum.

Investor, Stadt und Verein finanzieren Idee gemeinsam

Träger des Bildungshaus ist der Montes-sori-Verein, der den Betrieb durchSchulgeld sowie die für Schulen in freierTrägerschaft üblichen Landeszuschüssefinanziert. Das Gebäude wurde durchden Lüneburger Investor Andreas Wölkerrichtet, mit dem der Verein einenMietvertrag über 30 Jahre abgeschlos-sen hat. Etwa 3,5 Millionen Euro hat derBau gekostet, 250.000 gab die Stadt da-zu, außerdem jeweils 50.000 Euro fürdie Einrichtung einer Krippen- undeiner Elementargruppe. „Die Zusam-menarbeit mit der Stadt klappt sehrgut“, sagt Dörthe Behnke. „Und wir hat-ten großes Glück mit dem Grundstück.“Das hatte der Verein bereits vor Jahrengünstig erworben und dann an den In-vestor verkauft.

Noch ist nicht alles fertig im neuenBildungshaus, an den Toilettentürenkleben Papierzettel mit „Jungen“ und„Mädchen“, im Außenbereich ist nocheiniges zu tun. Doch die kleinen undgrößeren Kinder, die hier spielen undlernen, sorgen bereits dafür, dass dembewusst schlicht gehaltenen Gebäudeein bunter Stempel aufgedrückt wird.

Das Konzept: Erziehung als Hilfe zum Leben

Maria Montessori  (1870­1952) gilt als Begründerin des nach ihr benannten reform­pädagogischen Kon­zepts. Die italienische Ärztin eröffnete 1907 das erste Montessori­Kinderhaus. Im Mittel­punkt ihres Ansatzes steht das Kind, dessen Bedürfnisse und indivi­

duelle Entwicklung. Die Montessori­Pädagogik versteht Erziehung als Hilfe zum Leben. 

In den Schulen wird in sogenannter Freiarbeit unterrichtet. Dabei soll  jedes Kind sein eigenes Lerntempo bestimmen könnenl. Spezielles Lernmaterial,  unter 

anderem für Mathema­tik und Sprache, spielt inallen Einrichtungen eine wichtige Rolle.

Lehrer nehmen die Rolle eines beobachten­den Begleiters ein. In der Regel wird in Mon­tessori­Schulen jahr­gangsübergreifend unterrichtet. 

Architekt Henryk Reimers und Dörthe Behnke, Mitglied im Vereinsvorstand, haben die Planung des Bildungshauses mehrere Jahre begleitet HA/Lena  Thiele  (3)

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Elementarkinder beim spielerischen Lernen im Kinderhaus

Der Neubau verbindet  Krippe, Kindergarten und Grundschule. Ein Wechsel aus Stein und Holz prägt die Fassade, farbige Fensterrahmen bieten Orientierung

Der Landkreis Harburg zeigt Flagge16­Tage­Kampagne gegen Gewalt an Frauen: Akteure wollen das Tabu brechen

WINSEN :: Am 25. November wehenwieder die Fahnen für die Rechte vonFrauen und Mädchen. Hintergrund derDebatte ist der Skandal um den Holly-wood-Produzenten Harvey Weinstein.Frauen aus der Filmbranche erhebenVorwürfe wegen Vergewaltigung, se-xueller Belästigung und Machtmiss-brauchs. Vor dem Hintergrund dieserDebatte setzt sich der Landkreis Har-burg bereits zum dritten Mal für dieRechte von Frauen und Mädchen ein.Am 25. November startet die 16-Tage-Kampagne „Gegen Gewalt an Frauen –Frauenrechte sind Menschenrechte“.Die Kampagne verbindet den Interna-tionalen Gedenktag „Nein zu Gewalt anFrauen“ am 25. November mit dem Tag

der Menschenrechte am 10. Dezember.Im Landkreis Harburg gab es 2017

bereits mehr als 300 Polizeieinsätze we-

gen Häuslicher Gewalt. BetroffeneFrauen scheuen sich oft, Hilfe zu su-chen oder wissen nicht, an wen sie sichwenden können. „Hier setzt die Kam-pagne an. „Wir wollen das Tabu brechenund bringen 16 Tage lang die ThematikGewalt gegen Frauen an die Öffentlich-keit“, sagt die Initiatorin Andrea Schrag,Gleichstellungsbeauftragte des Land-kreises Harburg. Als Schirmfrau konnteAndrea Schrag dieses Jahr die Schau-spielerin Sibel Kekilli gewinnen.

Das Programm liegt in vielen öffentlichen Institutionen aus. Per Mail an a.schrag@lkhar­burg.de kann es bestellt werden kann. Down­load: www.landkreis­harburg.de/16­tage­kam­pagne heruntergeladen werden

NACHRICHTEN

MASCHEN

Arbeitskreis lädt Senioren zur Weihnachtsfeier ins Dörphus ein

:: Zu einer Weihnachtsfeier für ältereMenschen aus Maschen und Hörstenlädt der Arbeitskreis Seniorenbetreuungins Dörphus Hörsten ein. Gäste aus Ma-schen-Heide und Hörsten treffen sicham Sonnabend, 16. Dezember. Seniorenaus Maschen Dorf sind für Sonntag, 17.Dezember eingeladen, jeweils von 15 bis18 Uhr. Der Arbeitskreis hat einen Bus-transport aus den Ortsteilen organisiert.Einladungen mit Anmeldeformulare lie-gen in der Ortsverwaltung Maschen ausund stehen im Internet auf www.seeve-tal.de zur Verfügung. Weitere Informa-tionen bei Angelika Tumuschat-Bruhn(Telefon 04105/81231) und Birgit Bun-kenburg (Telefon 04105/81012).

WINSEN

Jugendliche geben Hilfestellung im Umgang mit dem Smartphone

:: Wie funktioniert das mit Kurznach-richten, Klingelton und Kontakten spei-chern? Wer Hilfe im Umgang mit seinemHandy oder Smartphone braucht, kannin die Handysprechstunde im WinsenerFamilienbüro am Schloßplatz kommen.Der nächste Termin ist am Sonnabend,2. Dezember, von 9 bis 12 Uhr. Eine An-meldung zu der kostenlosen Beratung istnicht notwendig.

LÜNEBURG

Landrat beantwortet Fragen in der Bürgersprechstunde

:: Bürger aus dem Landkreis Lüneburgkönnen am Donnerstag, 30. November,von 17 bis etwa 18 Uhr dem Landrat Fra-gen stellen, Ideen vortragen und Kritikäußern. Manfred Nahrstedt ist im Be-sprechungszimmer des Landrats zu fin-den, Gebäude 1 der Kreisverwaltung inLüneburg, Auf dem Michaeliskloster.Eine Anmeldung ist nicht nötig. WeitereTermine im Internet: www.landkreis-lueneburg.de/bürgersprechstunde.

Sabine v. Xylander (Gemeinde Seeve­tal), Andrea Schrag (Landkreis Har­burg), Gerlinde Jörg (Jesteburg), Ma­ren Altmann (Tostedt), Birthe Gutjahr (Winsen) organisieren mit Iris  Brandes