Endokrinologie - · PDF fileTeilen Sie die Hormone hinsichtlich ihrer chemischen Struktur...

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Page 1: Endokrinologie -  · PDF fileTeilen Sie die Hormone hinsichtlich ihrer chemischen Struktur ein. Erläutern Sie Wirkmechanismus und -Dauer. Wo ist jeweils der bevorzugte Wirkort?

Institut für Physiologie und Pathophysiologie Seminar Physiologie

Endokrinologie

© Prof C.Forster, Inst. Für Physiologie1, Uni Erlangen

1. Teilen Sie die Hormone hinsichtlich ihrer chemischen Struktur ein. Erläutern Sie Wirkmechanismus und -Dauer. Wo ist jeweils der bevorzugte Wirkort? Beispiele.

2. Skizzieren Sie das Prinzip der Regulation der Hormonfreisetzung. 3. Skizzieren Sie die an der Regulation der Freisetzung folgender Hormone beteiligten Strukturen und

Releasinghormone: Wachstumshormon (GH), Schilddrüsenhormone (T3, T4), Cortisol 4. Welche Hormone werden im Hypophysenhinterlappen freigesetzt und was ist deren wesentliche regu-

latorische Funktion? 5. Welche Wirkungen hat Cortisol? 6. Welche Hormone sind an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt?

Welche Wirkungen hat Insulin? 7. Beschreiben Sie Ursache und pathophysiologische Entstehung der Struma. 8. Beschreiben Sie den pathophysiologischen Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und Rachitis

bzw. Osteomalazie. 9. Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind und berichtigen Sie falsche Aussagen:

a) Die Insulinsekretion ist während des Fastens erhöht b) Insulin wird aus den A-Zellen der Langerhans-Inseln freigesetzt c) Insulin steigert die Aufnahme von Glukose in praktisch allen Körperzellen d) Der Anstieg von Aminosäuren im Blut steigert die Insulin-Sekretion e) Hyperglykämie hemmt die Insulinsekretion f) Sekretionsprozesse der Adenohypophyse werden durch Somatostatin gesteigert g) Die Bildungsorte von ADH und Oxytozin sind hypothalamische Kerne. h) Die Gabe von Glucocorticoiden führt zueiner Hemmung der ACTH-Freisetzung i) Glucocorticoide erhöhen die Blut-Glucose-Konzentration j) Längere Gabe von Glucocorticoiden führt zu einer Eosinopenie k) Thyroxin wird in der Schilddrüse als Proteinkomplex gespeichert l) T3 (Trijodthyronin) ist die an den Körperzellen unwirksame Form der Schilddrüsenhormone m) 80-90% des T3 werden außerhalb der Schilddrüse gebildet n) T3 und T4 erhöhen die Na-K-Pumpenaktivität o) Dopamin fördert die Freisetzung von Prolaktin p) Östrogene hemmen die Freisetzung von Prolaktin q) Die Nebennierenrinde ist beim Mann die Hauptandrogenquelle r) Ein niedriger Blut-Ca2+-Spiegel stimuliert die Sekretion des Parathormons s) Die Kalzitriol-Bildung wird durch Parathormon gefördert t) Androgene fördern die Eiweiß-Synthese

Lösungsvorschläge

1. Struktur Wirkort Mechanismus, Halbwertszeit Beispiele Peptide Zellmembran Nicht oder wenig lipophil, interagieren mit Membranre-

zeptoren und lösen einen 2nd-Messenger-Mechanismus aus. HWZ:Minuten bis Stunden

Insulin, ADH, Hypo-thalamische Releasing-Hormone

Glykoproteine Zellmembran Wenig lipophil, lösen 2nd-Messenger-Mechanismus aus FSH, LH, TSH, Ery-thropoetin

Katecholamine Zellmembran Je nach Zielzelle: Öffnen Ionenkanäle oder lösen 2nd-Messenger-Mechanismen aus. HWZ: Sekunden

Adrenalin, Dopamin, Noradrenalin

Schilddrüsen-hormone

Zellkern Transkriptionsverstärkung durch Beeinflussung der DNA-Synthese. HWZ: Tage

T3, T4

Steroidhormone Zytosol Lipophil, binden an zytoplasmatische Rezeptoren und wandern mit diesen zum Zellkern. Transkriptionsverstär-ker. HWZ: Stunden

Cholesterinabkömm-linge, z.B. Kortiko-steroide

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Endokrinologie Lösungsvorschläge

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2. ZNS Hypothalamus: setzt Releasing Hormone frei Hypophyse: setzt “stimmulierende” Hormone frei wir-ken auf das Zielorgan, welches das Hormon sezerniert. I.a. wirken die drei Substanzgruppen hemmend auf die sezernierende Prozesse v.a. im Hypothalamus und in der Hypophyse.

Hormon-Rezeptor

„Regelstrecke“:Konzentration des Zielhormons

Regel-größe

„Regler“(z.B. Hypothalamus)

„Stellglied“:endokrine Drüse

(z.B. HVL, Schilddrüse)

3.

4. ADH: Wichtigstes Zielorgan: Sammelrohre und distales Konvolut der Nieren. ADH erhöht die Wasserresorption

und vermindert damit die Harnproduktion (daher der Name: Antidiuretisches H.). Hypoosmolarität (und Alkohol) vermindert die ADH-Sekretion und erhöht damit die Wasserausscheidung. Größere Mengen von ADH wirken va-sokonstriktorisch, so daß auch auch blutdruckregulierende Wirkung angenommen werden kann. Ausfall der ADH-Produktion führt zum Diabetes insipidus.

Oxytozin: Zielorgan: Muskulatur des Uterus, kontrahiert den Uterus. Mechanosensoren in der Uterusmuskulatur bewirken eine positive Rückkopplung, da deren Reizung zur vermehrten Oxytozin-Auschüttung führt. 2. Zielor-gan ist das Myoepithel der Brustdrüse. Führt zu dessen Kontraktion zur Unterstützung der Saugtätigkeit des Säug-lings. Auch hier positive Rückkoplung über Mechanosensoren.

5. Metabolisch: Glukoneogenese in der Leber↑, eiweißkatabole Wirkung: Abbau von Muskelproteinen, Glukose-transport in die Zellen↓, Spaltung von Triglyzeriden↑, Permissiv: Sensibilisierung der Gefäßmuskulatur für Katecholamine Antiphlogistisch (Entzündungshemmend und immunsuppressiv nur in pharmakologischen Dosen) Psychisch: Euphorie, Schlaflosigkeit, Depressionen.

6. Im Wesentlichen die Hormone des Pankreas: Insulin aus den B-Zellen, Glukagon aus den A-Zellen und Somatostatin aus den D-Zellen Insulin: generell: Senkung des Blut-Glukose-spiegels. Es fördert die Aufnahme und Verbrauch von Glukose in den Zellen (v.a. Muskelzellen), den Umbau von Glukose zu Glykogen bzw. zu Fett in der Leber, Hemmung der Glykogenolyse.

A-ZelleGlukagon

B-ZelleInsulin

D-ZelleSomatostatin

Glukose,Aminosäuren,

Fettsäuren

Glukose,Aminosäuren

Aminosäuren,Katecholamine Glukose

Katecholamine

7) Jodmangel verminderte Bildung von T3, T4 TSH↑ Wachstumssignal für die Schilddrüse. 8) Vitamin D Mangel Ca2+-Resorption↓ Hypocalzämie PTH↑ Hyperparathyreoidismus Entkalkung

der Knochen 9) Richtig sind: c – d – g – h – i – j – k – m – n – r – s – t

Somit falsch: a – erniedrigt; b – B-Zellen; e – fördert; f – gehemmt; l – T3 ist die wirksamste Form; T4 weitgehend unwirksam, rT3 unwirksam; o – hemmt; p – fördern; q – 30% aus NNR, 70% aus Testes.