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    energie - führerschein®

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    Herzlich willkommen zum energie-führerschein! Schön, dass Sie sich dafür entschieden haben, mehr über den bewussten

    Umgang mit Energie zu erfahren!

    Das sind Ihre Seminarunterlagen, in denen Sie Schritt für Schritt das

    Wissen vermittelt bekommen, das Sie brauchen, um den

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    Das Farbleitsystem des Themenüberblicks unterstützt Sie dabei sich in den

    Lernunterlagen einfach zurechtzufinden.

    Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: DIE UMWELTBERATUNG Buchengasse 77, 1100 Wien Text und Redaktion: Doris Banner, Alexandra Bauer, Markus Novak, Sabine Vogel, DIE UMWELTBERATUNG Gestaltung: Monika Kupka DIE UMWELTBERATUNG ; Fotos sind, wenn nicht anders angegeben, aus dem Archiv von DIE UMWELTBERATUNG Lektorat: Heidrun I. Mittermair 5. überarbeitete Auflage Alle Rechte vorbehalten. Der energie-führerschein® ist eine eingetragene Marke von DIE UMWELTBERATUNG. Wien, Februar 2019

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    Themenüberblick

    Physik – Was ist Energie? ........................................................ 7

    Mathematik – Wozu brauche ich das im Alltag? ...................... 17

    Ökologie und Klimawandel – Wie hängt das zusammen? ....... 29

    Energie – Wofür brauchen wir Energie? ................................. 45

    Stromverbrauch – Wie viel Strom braucht Österreich? .......... 48

    Stromsparen – Sparmöglichkeiten erkennen .......................... 51

    Heizen/Kühlen – Wie kann ich sparen? ................................... 69

    Warmwasser – „Steter Tropfen höhlt das Börsl!“ .................... 77

    Energierechnung lesen – Verbrauch einschätzen ..................... 83

    Mobilität – Was versteht man darunter? ................................ 89

    Anhang – Übung macht den Meister und die Meisterin! ......... 93

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    Themenüberblick

    Physik – Was ist Energie? ........................................................ 7

    Mathematik – Wozu brauche ich das im Alltag? ...................... 17

    Ökologie und Klimawandel – Wie hängt das zusammen? ....... 29

    Energie – Wofür brauchen wir Energie? ................................. 45

    Stromverbrauch – Wie viel Strom braucht Österreich? .......... 48

    Stromsparen – Sparmöglichkeiten erkennen .......................... 51

    Heizen/Kühlen – Wie kann ich sparen? ................................... 69

    Warmwasser – „Steter Tropfen höhlt das Börsl!“ .................... 77

    Energierechnung lesen – Verbrauch einschätzen ..................... 83

    Mobilität – Was versteht man darunter? ................................ 89

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    Zertifikat energie-führerschein

    Machen Sie die energie-führerschein Prüfung und krönen Sie Ihr Energiewissen mit dem energie-führerschein Zertifikat!

    Lernunterlagen und ein Übungsquiz für die Prüfungsvorbereitung stehen

    Ihnen online kostenlos zur Verfügung. Ihr Wissen testen Sie am besten mit

    dem Übungsquiz – Sie können es beliebig oft durchspielen und Ihre

    Lernfortschritte verfolgen.

    Für die Nutzung der Lernunterlagen und des Übungsquiz ist es notwendig,

    dass Sie sich einmalig unter www.energie-fuehrerschein.at registrieren.

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    Die energie-führerschein Prüfung!

    Die Prüfung umfasst 20 Fragen. Wenn Sie davon 70% richtig beantworten,

    erhalten Sie das energie-führerschein Zertifikat. Sie dürfen bei der Prüfung

    die Lernunterlagen verwenden, deren Farbleitsystem sich in den

    Prüfungsfragen wiederfindet.

    Viel Erfolg!

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    Mit der APP spielend zur Prüfung

    Die energie-führerschein App bereitet Sie spielerisch auf die energieführerschein Prüfung vor. Die Prüfungsfragen des energie-

    führerscheins sind in dieser App in ein Quiz verpackt.

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    rauchender Schlot und stinkender Auspuff. Durch die richtige Beantwortung

    von Fragen wird es auf dieser Insel immer schöner, Level für Level kommen

    Sie dem Ziel näher: eine saubere Umwelt, weiße Gletscher kehren zurück,

    Hand in Hand mit mehr erneuerbarer Energie und öffentlichem Verkehr.

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    Physik – Was ist Energie?

    Das lerne ich in diesem Kapitel: Ich lerne die wichtigsten physikalischen Grundlagen und Begriffe zum Themenbereich Energie kennen und erwerbe Wissen über verschiedene Energieformen, Energieträger und Energieumwandlungsmöglichkeiten. verschiedene Energieformen beschreiben können die zwei Hauptsätze der Wärmelehre verstehen den Unterschied von erneuerbarer Energie und nicht

    erneuerbarer Energie kennen erneuerbare und nicht erneuerbare Energieträger nennen

    können Umwandlungsketten von Energieträgern kennen den Unterschied zwischen Leistung P und Energie Q kennen die Bedeutung der Einheit kWh (Kilowattstunde) kennen grundsätzliche Unterschiede verschiedener Energieträger

    kennen

    Physik

    Physik

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    Physikalische Grundlagen Was ist Energie? Der Ursprung des Wortes „Energie“ ist der griechische Begriff „energeia“, was so viel bedeutet wie „wirkende Kraft“ oder „das Treibende“. Etwas vereinfacht ausgedrückt kann man auch sagen: „Energie ist Arbeit“ (z. B. Licht auszusenden, Wärme abzugeben, etwas zu bewegen …). Energieform Beispiele Lageenergie (potenzielle E.) ruhendes Wasser im Wasserspeicherkraftwerk Bewegungsenergie (kinetische E.) Ball in Bewegung, Drehen eines Rades, Fließen

    eines Flusses Wärmeenergie (thermische E.) Abgabe von Wärme z. B. einer Glühbirne oder

    eines Steines, der sich in der Sonne aufgewärmt hat

    Chemische Energie bei der Verbrennung von Holz, Kohle, Öl, Gas, Nahrung

    Elektrische Energie Strom Magnetische Energie Magnet, Kompass, stromerzeugender Generator Strahlungsenergie Sonne, Sterne, Licht Kernenergie Sonne (Kernfusion), Atomkraftwerk

    (Kernspaltung) Wir leben in einer Welt, in der es bestimmte Gesetzmäßigkeiten gibt, für die es folgende Beschreibungen gibt: Energieerhaltungssatz oder 1. Hauptsatz der Wärmelehre: Energie kann in einem geschlossenen System weder erzeugt noch vernichtet werden, sondern nur von einer Form in eine andere Form umgewandelt werden. Zum Beispiel: Im Wasserspeicherkraftwerk wird aus dem aufgestauten Wasser (Lageenergie) durch dessen Herunterfallen eine Turbine angetrieben (Bewegungs-energie) und mit dieser über einen Generator Strom (elektrische Energie) erzeugt. Genauer gesagt wird Lageenergie in Bewegungsenergie und letztendlich in elektrische Energie umgewandelt. Entropiesatz oder 2. Hauptsatz der Wärmelehre: Wärme geht niemals von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf einen Körper höherer Temperatur über. Wärme geht immer nur von selbst von einem warmen Körper auf einen kälteren Körper über. Zum Beispiel: Eine Tasse mit heißem Tee kühlt automatisch ab. Umgekehrt funktioniert dies nur, wenn man dazu Energie aufwendet, also den Tee erhitzt. Des Weiteren ist es nicht möglich, Wärmeenergie vollständig in mechanische Energie umzuwandeln. Bei dieser Umwandlung gibt es immer Energieverluste. Beispiel: „Dampflok“. Nur ein Teil der Wärmeenergie kann für den Antrieb der Lok verwendet werden, der Rest geht als Wärmeenergie ungenutzt verloren.

    Welche Energieformen gibt es?

    Wichtig:

    1.und 2. Hauptsatz der Wärmelehre

    Was ist Energie?

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    Grundsätzlich unterscheidet man zwischen nicht erneuerbaren Energieträgern und erneuerbaren Energieträgern. Erneuerbare Energieträger wachsen ständig nach (Pflanzen z. B. Bäume) oder treten immer wieder auf (Windkräfte, Sonneneinstrahlung, Erdwärme). Nicht erneuerbare Energieträger sind zum Großteil fossile Energieträger, das heißt, dass sie aus abgestorbenen Pflanzen und Tieren entstanden sind, die vor Jahrmillionen existierten. Unter dem Einfluss von hohem Druck und hohen Temperaturen haben sie sich in Kohle, Erdöl und Erdgas umgewandelt und lagern in der Erdkruste. Unter die nicht erneuerbaren Energieträger fallen auch die radioaktiven Schwermetalle Uran und Plutonium.

    Erneuerbare Energieträger

    Nicht erneuerbare Energieträger

    Fossile Energieträger Erdöl, Erdgas, Kohle

    Nicht-fossile Energieträger

    Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme, Biomasse

    (Holz), Gezeiten Uran, Plutonium

    Bei der Energienutzung steht am Anfang die sogenannte Primärenergie, das heißt die Energieform, wie sie in der Natur vorgefunden wird. Diese wird durch Gewinnung und Verarbeitung zur Sekundärenergie bzw. Endenergie, also der Energieform, die man sich als Verbraucherin oder Verbraucher anliefern lässt. Die technische Umwandlung der Endenergie in Wärmeenergie, z. B. für die Wohnungsheizung, geschieht durch Verbrennung von Gas, Öl oder Holz. Sie wird damit für uns Menschen nutzbar und mit Nutzenergie bezeichnet. Zum Beispiel:

    Wind = Primärenergieform; diese wird durch einen Generator umgewandelt in

    → Elektrische Energie = Endenergie; diese wird angeliefert und umgewandelt in → Licht der Lampe = Nutzenergie; der Nutzen ist ein angenehm heller Raum.

    Primärenergie Endenergie Nutzenergie

    Welche Energieträger gibt es?

    Physik

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    Wie wird Energie umgewandelt? Die folgende Abbildung zeigt schematisch die Umwandlung von verschiedenen erneuerbaren Energiequellen in die gewünschte Nutzenergie: Erneuerbare Energiequellen Energieumwandlung erneuerbarer Energiequellen

    Quelle: Meyer, Schmidt, Duden, Physik – Basiswissen Schule Bei jeder Energieumwandlung entstehen Verluste, die nicht genutzt werden können, wie z. B. Wärmeverluste. Diese bezeichnet man als Anergie. Somit kann die ursprüngliche Energieform (Primärenergie) nie zur Gänze in die nutzbare Energieform, die Exergie, umgewandelt werden. Das bedeutet, dass nur 5 % des in die Glühlampe eingehenden Stromes in das gewünschte Licht (Exergie) umgewandelt wird und die restlichen 95 % in nicht nutzbare Wärmeenergie (Anergie) umgewandelt werden. Oder in anderen Worten: Der Wirkungsgrad der Glühbirne beträgt nur 5 %.

    Erneuerbare Energie ist unerschöpflich vorhanden

    Technische Umwandlung

    Sekundär- bzw. NutzenergiePrimärenergiequelle

    Physik

    Energieumwandlung einer Glühlampe

    Quelle: EB-Ausbildung A-Kurs

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    Die folgende Tabelle zeigt die Stufen der Energieumwandlung bei der Stromerzeugung:

    Elektrische Energie (Strom) ist die hochwertigste Energieform, weil sie in alle anderen Energieformen umgewandelt werden kann, z. B. Antriebsenergie oder Wärmeenergie. Bei der Umwandlung der Primärenergie in elektrischen Strom wird ein meist großer Teil der Energie in nicht erwünschte Wärme umgewandelt und als „Abwärme“ ungenutzt an Luft oder Gewässer in der Umgebung der Kraftwerke abgegeben. Aus diesem Grund haben vor allem Dampfkraftwerke in der Regel einen niedrigen Wirkungsgrad, da man viel Primärenergie aufwenden muss, um die wertvolle Sekundärenergie „Strom“ zu erzeugen. Strom ist unter anderem deshalb auch wesentlich teurer als beispielsweise Erdgas. 2015 verrechnete ein großer österreichischer Energieversorger etwa 20 Cent für eine Kilowattstunde elektrischen Strom und 8 Cent für eine Kilowattstunde Erdgas. Der Begriff der Kilowattstunde als Maßeinheit des Verbrauchs wird noch behandelt. Moderne Kraftwerke arbeiten deshalb mit Kraft-Wärme-Kopplung, um die eingesetzte Energie besser nutzen zu können und einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen. Die anfallende Wärmeenergie wird z. B. in ein Fernwärmenetz eingespeist und direkt zu Heizzwecken oder als Wärme für Produktionsprozesse verwendet (mehr darüber unter www.Wikipedia/Kraft-Wärme-Kopplung).

    Dampf-kraftwerk

    Pflanzen-wachstum

    durch Sonne

    Chemische Energie von Kohle, Öl,

    Biomasse, Abfall

    Wärmeenergie zur Erzeugung

    von heißem Wasserdampf

    Bewegungs-energie der

    TurbineGenerator Elektrische Energie

    Gas-kraftwerk

    Pflanzen-wachstum

    durch Sonne

    Chemische Energie von

    Gas

    Wärme-energie beim Verbrennen

    Bewegungs-energie der

    TurbineGenerator Elektrische Energie

    Sonnen-kraftwerk

    Energie der Sonnen-

    einstrahlungWärmeenergie zur Erzeugung

    von heißem WasserdampfBewegungs-energie der

    TurbineGenerator Elektrische Energie

    Wasser-speicher-kraftwerk

    Kreislauf des Wassers

    durch SonneLageenergie des Wassers

    Bewegungs-energie des

    Wassers

    Bewegungs-energie der

    TurbineGenerator Elektrische Energie

    Wasserlauf-kraftwerk

    Kreislauf des Wassers

    durch SonneBewegungsenergie des

    WassersBewegungs-energie der

    TurbineGenerator Elektrische Energie

    Wind-kraftwerk

    Wetter-erscheinun-gen durch

    Sonne

    Bewegungsenergie des Windes

    Bewegungs-energie des

    RotorsGenerator Elektrische Energie

    Photovoltaik-anlage Energie der Sonneneinstrahlung Solarzelle

    Elektrische Energie

    Stufen der Energieumwandlung bei der Stromerzeugung

    Kraft-Wärme-Kopplung für bessere Energieverwertung

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    Wie wird Energie gemessen?

    Leistung [P]

    Energie = Arbeit [Q]

    Eine 100-Watt-Glühbirne benötigt eingeschaltet in jedem Augenblick eine Leistung von 100 W (Watt).

    1000 W = 1 kW (Kilowatt)

    In einem Zeitraum von 10 Stunden (h) hat sie eine Energiemenge von

    1.000 Wh (Wattstunden) verbraucht. (Rechnung: 100 W x 10 h = 1000 Wh)

    1000 Wh = 1 kWh (Kilowattstunde)

    Die Leistung hat die Einheit Watt [W]

    bzw. Kilowatt [kW].

    „Energiemenge pro Zeiteinheit“

    Das Symbol für die Leistung ist P (Power).

    P in Watt [W]

    Leistung = Energie : Zeit

    P = Q : t oder [kW] = [kWh] : [h] (Stunden)

    Energie hat die Einheit Wattsekunde [Ws] bzw. Kilowattstunde [kWh].

    „Energiemenge über einen bestimmten Zeitraum“

    Das Symbol für die Energie ist E bzw. für die Wärmeenergie Q.

    Q in Kilowattstunde/n [kWh]

    Energie = Leistung x Zeit Q = P x t oder

    [kWh] = [kW] x [h] (Stunden)

    Leistung und Energie lassen sich also über den Faktor Zeit in einfachen Gleichungen ineinander umrechnen.

    Wie wird Energie gemessen?

    Leistung P für Power Energiemenge Q für Quantity

    Physik

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    Hier noch ein anschauliches Beispiel: Wenn Leistung über einen bestimmten Zeitraum erfolgt, wird Arbeit verrichtet bzw. Energie benötigt. Zum Beispiel: Eine Person geht auf einen Berg. Einmal geht sie schnell, das andere Mal geht sie langsam. Zusammenhang zwischen Leistung, Zeit und Energiemenge

    Quelle: EnergieberaterInnen-Ausbildung A-Kurs

    Die Person benötigt die gleiche Energie (verrichtet die gleiche Arbeit), egal, in welcher Zeit sie die Strecke geht. Die Flächen aus Leistung x Zeit (orange) sind gleich groß. Das heißt, die Person hat bei beiden Bergbesteigungen zwar eine unterschiedliche Leistung erbracht und unterschiedlich lange gebraucht, aber die gleiche Energiemenge benötigt! Ein weiteres Beispiel: Sie haben in Ihrer Wohnung zwei gleich große Räume, die Sie gleich hell beleuchten möchten. Für den einen Raum verwenden Sie eine Glühbirne mit einer Leistung von 100 W, für den anderen Raum eine Energiesparlampe mit einer Leistung von 20 W und gleicher Leuchtstärke. Mit 1 kWh können Sie die Glühbirne 10 Stunden, die Energiesparlampe jedoch 50 Stunden leuchten lassen. Das heißt, bei gleicher Helligkeit können Sie in diesem Beispiel mit der 20 W Energiesparlampe fünfmal so lange das Licht genießen, ohne dabei mehr Energie zu verbrauchen.

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    Energie

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    Energie

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    Was ist der Energieverbrauch? Der Energieverbrauch ist die verbrauchte Energiemenge, die z. B. vom Stromzähler gemessen und deren Kosten in der Energiekostenabrechnung verrechnet wird. Energie wird in Wattsekunden [Ws] gemessen. 1 Wattsekunde [Ws] = 1 Joule [J]. Die Einheit Joule [J] wird für Energie, Arbeit und Wärmemenge in Physik und Technik verwendet. Eine Wattsekunde ist jedoch eine sehr kleine Einheit und aus diesem Grund für die Alltagsanwendung nicht geeignet. Zum Beispiel: Eine Energiesparleuchte mit 20 Watt Leistung, die 3 Stunden lang brennt, hat eine Energiemenge von 20 Watt x 60 Sekunden x 60 Minuten x 3 Stunden = 216.000 Ws = 216.000 J = 216 KJ (Kilojoule) verbraucht, eine für den Alltag nicht handhabbare Zahl. Aus diesem Grund verwendet man die Wattstunde [Wh] bzw. die Kilowattstunde [kWh] als Maßeinheit. Dann lautet die Rechnung für das Beispiel von oben: Eine Energiesparleuchte mit 20 W Leistung, die 3 Stunden lang leuchtet, hat in diesem Zeitraum eine Energiemenge von 20 Watt x 3 Stunden = 60 Wh oder 0,06 kWh Energie verbraucht. In Haushalten wird der Strom also in Kilowattstunden [kWh] abgerechnet, das heißt kWh ist die gängigste Maßeinheit für den Energieverbrauch. Mit 1 kWh Energie kann man beispielsweise Folgendes tun:

    Wichtig: Wattstunde und Kilowattstunde als Maßeinheit für den Energieverbrauch

    Das kann man mit 1 Kilowattstunde Energie machen…

    … ein Mittagessen für vier Personen kochen

    … 30 Liter Wasser auf 37 °Celsius erwärmen

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    Quelle: EnergieberaterInnen-Ausbildung A-Kurs

    Wenn Sie wissen, wie viel Watt ein Gerät benötigt, können Sie selber auf einfache Weise den Energieverbrauch dieses Gerätes berechnen. Kennen Sie den Energieverbrauch von mehreren Geräten, können Sie den gesamten Energie-verbrauch einer Wohneinheit grob berechnen. Warum ist das wichtig? Weil Sie so Ihre Energiekosten gut abschätzen können. Im nächsten Kapitel lernen Sie, wie Sie einfache Energieberechnungen durchführen können. Alles klar? Oder haben Sie noch Fragen? Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen! Vor allem, wenn man nicht aus einem technischen Bereich kommt, braucht dieses Grundlagenwissen einige Zeit, bis es verinnerlicht wird und selbstverständlich angewendet werden kann.

    Praxis: Energieverbrauch eines Gerätes berechnen

    … ca. 6 kg Wäsche waschen

    … eine 100-Watt-Lampe 10 Stunden brennen lassen

    … 5 Stunden fernsehen (mit TV-Gerät, das eine

    Leistung von 200 Watt hat)

    … 7 Jahre lang 3 x täglich die Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste

    putzen

    Physik

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    Mathematik – Wozu brauche ich das im Alltag?

    Das lerne ich in diesem Kapitel: Ich lerne die wichtigsten mathematischen Grundlagen kennen, um den Energieverbrauch eines Haushalts und die Kosten dafür berechnen zu können.

    den Energieverbrauch anhand der angegebenen Leistung von Elektrogeräten berechnen können

    den Energieverbrauch in Kosten umrechnen können das Energie-Label bei Elektrogeräten kennen und beurteilen

    können den Referenz-Heizwärmebedarf bzw. die Energieklassen bei

    Gebäuden kennen und beurteilen können die Formel zur Berechnung des Referenz-Heizwärmebedarfs

    verstehen die Formel zur Berechnung der Jahreskosten für Heizen und

    Warmwasser bei der Wohnungssuche anwenden können

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    Wie kann ich mit Energie rechnen?

    Stromverbrauch und Stromkosten berechnen

    Das, was an Strom in einem Haushalt verbraucht wird, wird mit einem Stromzähler gemessen und in Kilowattstunden angezeigt. Der Stromzähler befindet sich an einer zentralen Stelle im Haus, wo vom Stromlieferanten die Energie an den einzelnen Haushalt übergeben wird. Die meistern Haushalte haben einen mechanischen Ferraris-Zähler. Der Stromverbrauch wird mittels eines Rades gemessen, das den Zählerstand weiterdreht, ähnlich einem Tachometer im Auto. Sobald sich das Rad dreht, bedeutet das, dass Strom verbraucht wird. Dieser Verbrauch wird anhand des Zählers angezeigt und kann ganz einfach abgelesen werden.

    Hier ein Beispiel, wie viel Strom in einem Haushalt in 24 Stunden verbraucht wurde:

    Zählerstand 10.12.2012 – 18:30 Uhr

    Zählerstand 11.12.2012 – 18:30 Uhr

    Differenz = Tagesverbrauch: ca. 12 kWh

    Die Zahlen im roten Bereich sind Nachkommastellen (Zehntel-kWh).

    Smart Meter sind digitale Stromzählgeräte zur Erfassung des Energieverbrauchs in kurzen Zeitintervallen, wobei die Verbrauchswerte fernübertragen werden. Sie machen damit die Ablesung vor Ort überflüssig und haben eine Reihe von Zusatzfunktionen. Es gibt zahlreiche Vorteile für die Einführung der Smart Meter, aber auch Nachteile, wie z. B. die Übertragung von sensiblen Daten aus dem Monitoring des Energieverbrauchs, das viel über die Gewohnheiten der NutzerInnen aussagt.

    Mittels Mengenzähler lässt sich natürlich auch der Gasverbrauch eines Haushalts über einen bestimmten Zeitraum anhand der Gaszähluhr bestimmen. Am Gaszähler stehen jedoch nicht kWh, sondern m³ (Kubikmeter). Diese werden mit einem von den Energieversorgern angegebenen Faktor in kWh umgerechnet, so dass in der Jahresabrechnung meist kWh stehen.

    Stromverbrauch und Stromkosten pro Jahr eines Gerätes einfach ermitteln:

    Mit den Leistungsangaben auf dem Gerät oder der Verpackung lässt sich der Stromverbrauch von Elektrogeräten auf einfache Weise nachvollziehen, ohne ein Strommessgerät zu verwenden. Man muss lediglich abschätzen, wie lange das Gerät pro Tag und an wie vielen Tagen im Jahr es in Betrieb ist. Daraus lässt sich leicht berechnen, wie viel der Betrieb dieses Gerätes innerhalb eines Jahres kostet. Das Ergebnis kann man mit dem Stromverbrauch aus der Jahresabrechnung vergleichen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Geräte in einem Haushalt den meisten Strom verbrauchen.

    Stromverbrauch und Stromkosten ganz einfach berechnen

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    Von der Leistung Watt [W] zu den Kosten pro Jahr [€/a] (Gilt für Geräte mit gleichbleibender Leistungsaufnahme.)

    Die Rechenschritte als Formel:

    Die Rechenschritte in Worten:

    1. Leistungszahl in W herausfinden (Typenschild, Verpackung, Messgerät) 2. W in kW umrechnen (W dividiert durch 1000 = kW) 3. multipliziert mit Betriebsstunden pro Tag (abschätzen) 4. multipliziert mit Tage pro Jahr (abschätzen) 5. multipliziert mit angenommenem Strompreis (z. B. 0,20 € pro kWh) 1 6. Ergebnis sind die Kosten in € pro Jahr (€/a)

    Hier einige Beispiele:

    Beispiel: Glühlampe 60 W

    60 W : 1.000 x 3 h/d x 365 d x 0,20 €/kWh = 13,14 €/Jahr

    Das bedeutet, dass diese Lampe mit einer Leistung von 60 W im Jahr rund 13 € kostet, wenn sie 3 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr leuchtet.

    Beispiel: Energiesparlampe 14 W

    14 W : 1.000 x 3 h/d x 365 d x 0,20 €/kWh = 3,06 €/Jahr

    Das bedeutet, dass diese Lampe mit einer Leistung von 14 W im Jahr ca. 3 € kostet, wenn sie 3 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr leuchtet.

    1 Dieser Wert ist durch den jeweils aktuellen Komplettpreis pro Kilowattstunde zu ersetzen.

    Einheit:

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    Beispiel: Fernseher 70 W

    70 W : 1.000 x 5 h/d x 365 d x 0,2 €/kWh = 25,55 €/Jahr

    Das bedeutet, dass dieser Fernseher mit einer Leistung von 70 W im Jahr ca. 26 € kostet, wenn er 5 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr eingeschaltet wird (ohne DVBT-Box oder SAT-Receiver!).

    Wie man an dem Vergleich der Glühlampe mit der Energie-sparlampe sehen kann, sind die Energiekosten bei gleichem Nutzen sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund lohnt es sich, bei der Neuanschaffung eines Gerätes auf das Energie-Label zu achten. Hier findet man die wichtigen Angaben über den Energieverbrauch, aber auch sonstige Eigenschaften des Gerätes. Aus diesen Angaben kann man die langfristigen Kosten abschätzen, die das Gerät im Gebrauch verursacht. So ist es oft günstiger, ein teures Gerät mit niedrigem Energieverbrauch zu kaufen, als ein Billigangebot mit hohem Energieverbrauch, wenn man die Kosten über einen längeren Zeitraum mitberücksichtigt.

    Wenn Sie sich bei einer Neuanschaffung über die effizientesten Geräte informieren möchten, finden Sie unter dem Link www.topprodukte.at eine wertvolle Orientierungshilfe.

    Energieklassen für Lampen

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    Energie-Label für Häuser und Wohnungen: der Energieausweis Für Autos gibt es den Typenschein, für Haushalts-Elektrogeräte gibt es das Energie-Label und für Gebäude gibt es den Energieausweis. In diesem werden verschiedene Kennzahlen ausgewiesen. Was kann ich aus dem Energieausweis ablesen? Die für uns wichtigste Kennzahl, die aus dem Energieausweis abgelesen werden kann, ist der Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef). Dieser wird in kWh pro m² Bruttogrundfläche und Jahr [kWh/m²a] angegeben.

    HWBRef in kWh/m²a

    Der HWBRef – häufig auch einfach als Energiekennzahl (EKZ) bezeichnet – wird mit den bautechnischen Werten der Gebäudehülle (Dicke und Material der Außenwände, der obersten Geschoßdecke, Kellerdecke und Fenster), den Lüftungsverlusten und den Wärmegewinnen (Sonneneinstrahlung und innere Wärmequellen) mittels eines speziellen Computerprogramms berechnet. Er gibt an, welche Wärmemenge ein Gebäude oder eine Wohnung pro Quadratmeter und Jahr benötigt, um es/sie auf 20 °C Raumtemperatur zu beheizen. Im Energieausweis wird der HWBRef,SK ausgewiesen, also der spezifische Standort-Referenz-Heizwärmebedarf bezogen auf das Standortklima (SK). Ausgehend von dieser Kennzahl kann man den Heiz-energiebedarf für ein ganzes Jahr berechnen, also den Jahresheizenergiebedarf. Der Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef) bezieht sich immer auf die Brutto-grundfläche (BGF). Diese ist die beheizte Wohnfläche einschließlich der Innen- und Außenwände, die mitgeheizt werden müssen. Die Bruttogrundfläche berechnet man überschlägig, indem man die beheizte Wohnfläche [m²] des Hauses oder der Wohnung mit dem Faktor 1,25 multipliziert.

    Schon bei Miet- und Verkaufsanzeigen von Immobilien muss der Referenz-Heiz-wärmebedarf (HWBRef) angegeben werden, damit InteressentInnen abschätzen können, wie hoch der Energiebedarf und damit die laufenden Heizkosten sein werden. Je niedriger der Referenz-Heizwärmebedarf, desto besser ist die thermische Qualität der Gebäudehülle und desto weniger Energie wird zum Beheizen benötigt.

    Energieklassen laut Energieausweis

    Über den HWBRef werden Gebäude in verschiedene Energieklassen eingeteilt. So haben z. B. Passivhäuser einen HWBRef < 10 kWh/m²a.

    Quelle: Energie- und Umweltagentur NÖ

    Was ist der Energieausweis und was kann ich mit ihm anfangen?

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    Was fange ich mit dem Referenz-Heizwärmebedarf an?

    Hier sieht man zwei Häuser mit je 140 m² beheizter Wohnfläche. Haus A hat keine Wärmedämmung und daher einen hohen Heizwärmebedarf. Haus B ist gut gedämmt und hat einen niedrigen Heizwärmebedarf:

    Heizwärmebedarf-Vergleich zweier Häuser mit je 140 m² Wohnfläche

    Berechnung des Referenz-Heizwärmebedarfs von Haus A und Haus B: Bruttogrundfläche berechnen: 140 m² × 1,25* = 175 m² (*pauschaler Faktor)

    Haus A: 150 kWh/m²a × 175 m² = 26.250 kWh/a Heizwärmebedarf pro Jahr Haus B: 30 kWh/m²a × 175 m² = 5.250 kWh/a Heizwärmebedarf pro Jahr Berechnung der Heizkosten pro Jahr für Haus A und Haus B: Beide Häuser werden mit Öl beheizt; 1 Liter (l) Heizöl kostet 1 EURO (€). Ein Liter Heizöl extra leicht hat einen Energiegehalt (Heizwert Hu) von ca. 10 kWh.

    Haus A: 26.250 kWh/a ÷ 10 kWh/l = 2.625 l/a 2.625 l/a × 1 €/l = 2.625 €/a

    Der Heizölbedarf beträgt 2.625 Liter Heizöl extra leicht pro Jahr. Die Kosten für diesen Heizölbedarf sind 2.625 Euro pro Jahr.

    Haus B: 5.250 kWh/a ÷ 10 kWh/l = 525 l/a 525 l/a × 1 €/l = 525 €/a

    Der Heizölbedarf beträgt 525 Liter Heizöl extra leicht pro Jahr. Die Kosten für diesen Heizölbedarf sind 525 Euro pro Jahr.

    Haus A hat rechnerisch einen ca. 5-mal höheren Heizwärmebedarf und verursacht nur für die Beheizung ca. 5-mal so hohe Energiekosten und CO2-Emissionen wie Haus B!

    mit guter Wärmedämmung

    Praxisbeispiel: Referenz- Heizwärmebedarf berechnen

    HWBRef = 30 kWh/m²a

    Haus A Haus B:

    ohne Wärmedämmung

    HWBRef = 150 kWh/m²a

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    Beachten Sie! Das ist nur der rechnerische Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef). Dieser kann sich vom tatsächlichen unterscheiden. Wie kann das sein?

    Der rechnerische Referenz-Heizwärmebedarf berücksichtigt nicht den tatsächlichen Zustand des Gebäudes oder der Heizung. Zum Beispiel können die Fenster schlecht eingebaut und undicht sein oder die Heizung ist nicht gewartet und hat einen schlechteren Jahresnutzungsgrad z. B. durch Verrußung o.ä.

    Beachten Sie! Der Energieausweis wird mit 20 °C Raumtemperatur berechnet. Heizen Sie mit höheren Temperaturen, dann steigt natürlich auch der Energieverbrauch. Das ist wie bei einem Auto, das laut Typenschein einen Verbrauch von 5 Litern pro 100 km hat. Sie können das Auto so fahren, dass Sie 4,8 Liter auf 100 km verbrauchen, Sie können es aber auch so fahren, dass Sie 8 Liter verbrauchen! Das NutzerInnenverhalten hat somit einen entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch!

    Beachten Sie! Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass der Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef) ein Nutzenergiebedarf ist. Die Nutzenergie (QNUTZ) ist z. B. die Wärme, die durch einen Heizkörper abgegeben wird und einen Raum aufheizt, also den gewünschten Nutzen erfüllt. Im Gegensatz dazu ist die Endenergie (QEND) jene Energie, die z. B. in die Gastherme einfließt. Die Energiekosten werden natürlich aus der angelieferten Endenergie berechnet.

    Wie kommt es zu diesem Unterschied?

    Die Differenz zwischen Endenergie und Nutzenergie sind die Verluste der Heizungsanlage. Die folgende Abbildung verdeutlicht dies:

    Jahresnutzungsgrad, Endenergie, Nutzenergie

    Quelle: EnergieberaterInnen-Ausbildung A-Kurs

    Mathematik

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    Wozu können Sie diesen HWBRef im Alltag brauchen?

    Wenn Sie in einer Wohnungsanzeige einen HWBRef von z. B. 155 kWh/m² sehen, können Sie sich den wahrscheinlichen Energieverbrauch und die ungefähren Energiekosten pro Jahr ausrechnen. Das ist deshalb wichtig, damit Sie im Vorhinein wissen, welche laufenden Energiekosten (Heizung und Warmwasser) bei der Anmietung dieser Wohnung auf Sie zukommen werden und ob Sie sich die laufenden Kosten für die Wohnung leisten können.

    Überschlägige Berechnung der zu erwartenden Heizkosten: Schritt 1. und 2.

    Die Rechenschritte als Formel: 1. WF [m²] × 1,25 = BGF [m²] 2. HWBRef aus Wohnungsanzeige [kWh/m²a] × BGF = QNUTZ-HEIZ/a [kWh/a] Erklärung: WF = beheizte netto Wohnfläche in m² 1,25 = Faktor (für die Wohnfläche inkl. Innen- und Außenwände) BGF = Bruttogrundfläche in m² HWBRef = Referenz-Heizwärmebedarf in kWh pro m² BGF und Jahr Diesen Heizenergiebedarf können Sie jetzt mit dem Energiepreis multiplizieren und erhalten so einen groben Richtwert für die Heizkosten. Wenn Sie es noch genauer wissen möchten, dann müssen Sie zusätzlich die Energiemenge für die Warmwasserbereitung und den Jahresnutzungsgrad der Heizanlage miteinbeziehen. Differenzierte Berechnung der zu erwartenden Energiekosten für Heizung und Warmwasser: Schritt 3. bis 5.

    Die Rechenschritte als Formel: 3. QNUTZ-HEIZ/a + (1.000 kWh/a x Person) = QNUTZ/a [kWh/a] 4. QNUTZ/a : 0,8 = QEND/a [kWh/m²] 5. QEND/a × €/kWh = €/a

    Erklärung: QNUTZ-HEIZ/a = Nutzenergiebedarf für Heizung in kWh pro Jahr 1.000 kWh/a = durchschnittlicher Nutzenergiebedarf für Warmwasser in kWh pro Jahr und Person QNUTZ/a = Nutzenergiebedarf für Heizung UND Warmwasser in kWh pro Jahr 0,8 = durchschnittlicher Jahresnutzungsgrad der Heizanlage (darin sind die Verluste der Heizanlage berücksichtigt) QEND/a = Endenergiebedarf in kWh pro Jahr €/kWh = Energiepreis in € pro kWh z. B. für Gas 0,08 €/kWh €/a = Energiekosten in € pro Jahr

    Formeln: Referenz-Heizwärmebedarf und Energiekosten berechnen

    Mathematik

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    Beispiel 1: Energiekosten für Heizung und Warmwasser berechnen

    Sie wollen für sich allein eine Wohnung mieten. In der Wohnungsanzeige steht: Wohnfläche 45 m², HWBRef = 155 kWh/m²a.

    Geheizt wird mit Gas. 1 kWh Gas kostet 0,08 €. Mit welchen Energiekosten für Heizung und Warmwasser können Sie für diese Wohnung rechnen? Berechnung: 1. 45 m² × 1,25 = ca. 56 m² (BGF) 2. 155 kWh/m²a × 56 m² = 8.680 kWh/a (QNUTZ/a) 3. 8.680 kWh/a + (1.000 kWh/a x 1 Person) = 9.680 kWh/a (QEND/a) 4. 9.680 kWh/a : 0,8 = 12.100 kWh/a 5. 12.100 kWh/a × 0,08 €/kWh = 968 €/a (bei 20 °C Raumtemperatur)

    Beachten Sie! Die Berechnung gilt für eine Raumtemperatur von 20 °C! Für jedes Grad mehr Raumtemperatur müssen Sie das Ergebnis um ca. 6 % erhöhen (× 1,06). Das heißt, dass Sie für diese Wohnung mit folgenden Energiekosten (Heizung und Warmwasser) im Jahr rechnen können: bei 20 °C Raumtemperatur: 968 € pro Jahr, das sind ca. 81 € pro Monat bei 21 °C Raumtemperatur: 968 € × 1,06 (= 6 % pro 1 °C) = ca. 1.026 € pro Jahr, das sind ca. 86 € pro Monat bei 22 °C Raumtemperatur: 968 € × 1,12 (= 12 % für 2°C) = ca. 1.084 € pro Jahr, das sind ca. 90 € pro Monat

    Das heißt, Sie sollten in dieser Wohnung jeden Monat ca. 80-90 € für Heizen und Warmwasser auf die Seite legen, damit Sie die Jahresabrechnung bezahlen können und keine böse Überraschung erleben. In manchen Energierechnungen werden andere Energieeinheiten als kWh angegeben, zum Beispiel Kubikmeter (m3) für Gas oder Liter (l) für Heizöl. Diese anderen Einheiten kann man in kWh umrechnen:

    Gas: 1 m³ = ca. 10 kWh Heizöl: 1 Liter = ca. 10 kWh

    Beispiel: Rechnung für Gas: 1.200 m³ × 10 = 12.000 kWh Gas Rechnung für Heizöl: 1.200 l × 10 = 12.000 kWh Heizöl Tipp: Link für einen schnellen Heizkostenvergleich bzw. Heizkosteneinschätzung bei der Wohnungssuche: www.energieausweis-vergleich.at

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    Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef) einer Wohnung aus der Jahresenergierechnung berechnen

    Aus dem Energieverbrauch der letzten Jahresabrechnung kann man selbst vereinfacht den Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef) pro m² Bruttogrundfläche ermitteln. Mit dieser Berechnung erhält man schnell eine grobe Einschätzung, welche thermische Qualität das Gebäude hat, in welchem man lebt.

    Die Rechenschritte als Formel: 1. WF [m²] × 1,25 = BGF [m²] 2. Energieverbrauch aus Rechnung [kWh/Tag] × 365 Tage = QEND/a [kWh/a] 3. QEND/a × 0,8 = QNUTZ/a [kWh/a] 4. QNUTZ – (1.000 kWh/ a × Personenzahl) = QNUTZ_HEIZ/a [kWh/a] 5. QNUTZ_HEIZ/a : BGF = HWBRef [kWh/m²a] Erklärung: WF = beheizte Nettowohnfläche in m² 1,25 = Faktor (für die WF inkl. Innen- und Außenwände) BGF = Bruttogrundfläche in m² QEND/a = Endenergiebedarf in kWh pro Jahr 0,8 = durchschnittlicher Jahresnutzungsgrad der Heizanlage (darin sind die Verluste der Heizanlage berücksichtigt) QNUTZ/a = Nutzenergiebedarf für Heizung UND Warmwasser in kWh pro Jahr 1.000 kWh/a P = durchschnittlicher Nutzenergiebedarf für Warmwasser in kWh pro Jahr und Person QNUTZ-HEIZ/a = Nutzenergiebedarf für Heizung in kWh pro Jahr HWBRef = Referenz-Heizwärmebedarf bezogen auf die Bruttogrundfläche in kWh pro m² und Jahr Vergleich des errechneten HWBRef mit den Energieklassen:

    Energieklassen laut Energieausweis

    Quelle: energie- und umweltagentur NÖ

    Formeln: Berechnung des Referenz-Heizwärmebedarfs

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    Beispiel 2: Referenz-Heizwärmebedarf einer Wohnung berechnen

    Sie wohnen zu zweit in einer Wohnung, die 60 m² groß ist. Laut Jahresabrechnung haben Sie einen Energieverbrauch an Gas von 17.500 kWh pro Jahr. Warmwasser wird mit der Gastherme erzeugt.

    Welchen Referenz-Heizwärmebedarf (HWBRef) hat Ihre Wohnung?

    Berechnung: 1. 60 m² × 1,25 = 75 m² (BGF) 2. Energieverbrauch laut Jahresabrechnung 17.500 kWh (QEND/a) für 365 Tage 3. 17.500 kWh/a × 0,8 = 14.000 kWh/a (QNUTZ/a) 4. 14.000 kWh/a – (1.000 kWh/a × 2 Personen) = 12.000 kWh/a (QNUTZ-HEIZ/a) 5. 12.000 kWh/a : 75 m² = 160 kWh/m²a = HWBRef

    Vergleichen Sie das Ergebnis mit dieser Abbildung:

    Energieklassen laut Energieausweis

    Quelle: energie- und umweltagentur NÖ

    Diese Wohnung entspricht der Energieklasse „E“, hat also eine schlechte thermische Qualität der Außenhülle. Den Referenz-Heizenergiebedarf kann man auch vereinfacht überschlägig aus der Jahresenergierechnung ermitteln. Faustformel:

    Jahresenergieverbrauch : BGF = HWBRef

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    Ökologie und Klimawandel – Wie hängt das zusammen?

    Das lerne ich in diesem Kapitel:

    Ich lerne, was die ökologischen Auswirkungen unseres industriellen Lebensstils sind.

    ökologische Aspekte unterschiedlicher Energieträger kennen und beschreiben können

    die Funktionsweise und Ursachen des Klimawandels kennen was der „Ökologische Fußabdruck“ ist, wissen den Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und

    Klimawandel verstehen die Auswirkungen des Klimawandels kennen Maßnahmen gegen den Klimawandel kennen

    Ökologie

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    Ökologische Grundlagen

    Der Treibhauseffekt

    Erde OHNE Treibhauseffekt Erde MIT Treibhauseffekt

    Diese beiden Abbildungen zeigen die Funktionsweise des Treibhauseffekts. Durch verschiedene Gase in der Erdatmosphäre wie z. B. Wasserdampf und Kohlendioxid (CO2) wird die eintreffende Sonnenenergie wie in einem Treibhaus zurückgehalten und erwärmt die Atmosphäre. Die Wärme wird somit in der Atmosphäre gehalten, wodurch erst Leben auf der Erde ermöglicht wird. Ohne diesen Effekt würden auf der Erde Temperaturen von ca. -18 °C herrschen, und Leben, wie wir es heute kennen, wäre nicht möglich. Natürlich vorkommende Treibhausgasquellen sind z. B. Vulkane.

    Durch den zunehmenden Energieverbrauch (Verbrennung von Erdöl, Erdgas, Kohle) und durch andere Aktivitäten (industrielle Produktion, intensivere Landwirtschaft – insbesondere Fleischproduktion) werden große Mengen an Gasen (CO2, CH4, N2O, FCKW usw.) in die Atmosphäre geblasen, die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken. Durch diesen vom Menschen verstärkten Treibhauseffekt verändert sich das weltweite Klima, es kommt somit zum Klimawandel.

    Durch den Treibhauseffekt wird Leben auf der Erde erst möglich!

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    Ökologie

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    Entstehung durch den Menschen %-Anteil am

    TreibhauseffektKohlendioxid (CO2) Verbrennungsprozesse ca. 58 Halogenierte Kohlenwasserstoffe (FCKW, FKW, HFKW)

    Kälte und Klimaanlagen, Reinigung und Entfettung in der Metallverarbeitung Leiterplatten- und Schaumstoffherstellung Textilreinigung, Feuerlöschanlagen

    ca. 25

    Methan (CH4)

    Mülldeponierung Landwirtschaft Verbrennungsprozesse

    ca. 13

    Lachgas (N2O)

    Stickstoffdünger und Mikroorganismen Verbrennung von Biomasse Kraftfahrzeugmotoren

    ca. 2

    Ozon (O3) Produkt aus Vorläufersubstanzen ca. 2

    Quelle: Lechner (2004), Kommunale Abfallentsorgung

    Den höchsten Anteil am Treibhauseffekt hat Kohlendioxid (CO2) mit fast 58 %. Methan hat zwar nur einen Anteil von ca. 13 %, jedoch eine 25-fach höhere Wirkung im Vergleich zur gleichen Menge CO2. Halogenierte Kohlenwasserstoffe sind sogar noch klimaschädlicher und wirken bis zu 10.000-mal stärker als CO2. Ein Großteil des CO2 entsteht durch Verbrennungsprozesse bei der Energieumwandlung (z. B. Straßen-, Schiff- und Luftverkehr, Strom- und Wärmeerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken usw.). Daher ist es für klimabewusstes Handeln notwendig, nicht nur Energie einzusparen, sondern auch Produkte zu vermeiden, die klimawirksame Substanzen abgeben!

    Kohlendioxid (CO2) ist ein farb- und geruchloses Gas. Es ist ein natürlicher Bestandteil der Luft. Es entsteht sowohl durch die vollständige Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen (Öl, Kohle, Gas, Holz) als auch im Organismus von Lebewesen, die CO2 über die Atmung abgeben.

    Photosynthese ist jener Vorgang in der Natur, der Sauerstoff produziert. In Pflanzen wird über Sonnenlicht Wasser in Sauer- und Wasserstoff gespalten. Der Wasserstoff wird mit dem CO2 der Luft in Glucose (Zucker) verwandelt und Sauerstoff abgegeben. Die Glucose wird als Biomasse in den Pflanzen gespeichert, wodurch die Pflanzen wachsen. CO2 wird als Kohlensäure, als Trockeneis, als Anästhetikum bei Menschen, als Betäubungsmittel bei Schlachttieren, als Dünger in Gewächshäusern, als Lösemittel in der Industrie für verschiedene Produkte und vieles mehr verwendet. Je mehr CO2 in die Umwelt gelangt, desto stärker wirkt der Treibhauseffekt.

    Die Geschwindigkeit der Klimaerwärmung ist erschreckend: Die Erwärmung nach der letzten Eiszeit (vor ca. 10.000 Jahren) betrug ca.

    +1 °C pro Jahrtausend. Die aktuelle Klimaerwärmung beträgt +1 °C pro Jahrhundert. Zu erwarten ist eine Erwärmung von +1 °C in wenigen Jahrzehnten.

    Was sind klimarelevante Gase?

    Warum ist CO2 der Indikator für die Klimaerwärmung?

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    CO2 Ausstoß ist weltweit ungleich verteilt

    Entwicklung der Weltbevölkerung nach Kontinenten, 1500 bis 2150

    Quelle: www.bib-demografie.de

    Durch die Industrialisierung und die stark steigende Zahl an Menschen auf unserem Planeten werden mehr Rohstoffe und mehr Energie verbraucht, was wiederum den Treibhauseffekt und den Klimawandel verstärkt. Insbesondere wenn die Menschen in den Entwicklungsländern (v. a. China und Indien) den gleichen Lebensstil wie in den Industrieländern anstreben oder erreichen, wird sich der Klimawandel nochmals verstärken. Mehr Menschen brauchen auch mehr Fläche (für Wohnen, Verkehr, Nahrung), mehr Wasser, mehr Rohstoffe, mehr Lebensmittel, mehr Energie. In den Entwicklungsländern in Südamerika, Asien und Afrika steigt das Bevölkerungs-wachstum enorm, was in diesen Ländern zu noch mehr Umweltverschmutzung und zu einem stärkeren Treibhauseffekt führt (durch zunehmende Waldrodung für Landwirtschaft und Wohnflächen, steigenden Wasserverbrauch, steigenden Verkehr, fehlendes Wissen und Umweltbewusstsein).

    Der Mensch ist Verursacher des Klimawandels. Warum?

    Wie verteilt sich weltweit der Energieverbrauch?

    Quelle: EB-Ausbildung A-Kurs

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    Allerdings darf nicht vergessen werden, dass derzeit in erster Linie der zu hohe CO2-Ausstoß von den Industrieländern verursacht wird. Die fatalen Auswirkungen werden jedoch zuerst in den südlicheren (weil wärmeren) Regionen und an Küstengebieten und auf Inseln der Erde zu spüren sein, mit all ihren gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Problemen.

    Der Ökologische Fußabdruck

    Durch unsere derzeitige Energieerzeugung (Verbrennung von Kohle, Öl, Gas), unseren derzeitigen Lebensstil (viel Energie, viel Verkehr, viel Fleischkonsum, viel Müll usw.) und unseren Hunger nach immer mehr von all dem gelangen mehr und mehr CO2, Methan und sonstige Schadstoffe in die Umwelt. Diese verstärken den Treibhauseffekt und es kommt weltweit zu steigenden Temperaturen.

    Der Ökologische Fußabdruck zeigt die Fläche auf der Erde an, die eine Person auf Grund ihres gesamten Ressourcenverbrauchs zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse benötigt. Er schließt alle Flächen ein, die für die Produktion der benötigten Kleidung, Nahrung und Energie, fürs Wohnen usw. sowie für die Entsorgung oder das Recycling des von der Person erzeugten Mülls benötigt werden. Der Wert wird in Hektar pro Person und Jahr angegeben. Je niedriger dieser Wert, umso ökologischer ist der Lebensstil. Mit diesem ökologischen Fußabdruck kann man Länder in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit vergleichen. Damit wird auch dargestellt, ob und wie viel wir über unsere Verhältnisse leben. Die Biokapazität ist die Kapazität eines Ökosystems, nützliche biologische Materialien zu produzieren und durch den Menschen erzeugte Abfallstoffe wieder zu verarbeiten.

    Der Ökologische Fußabdruck

    © Maria Pinke

    Ökologie

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    Ernährung 1/3

    Wohnen1/4

    Mobilität 1/5

    Konsum 1/6

    Der Ökologische Fußabdruck in Österreich setzt sich wie folgt zusammen:

    Quelle: Plattform Footprint

    Ökologischer Fußabdruck in Hektar pro Person und Jahr

    Warum hat z. B. Quatar einen so großen Ökologischen Fußabdruck? Quatar mit seinen rund 1,7 Millionen Einwohnern lebt von der Förderung von Erdöl und Erdgas. Diese fossile Energie ist also im Übermaß vorhanden, kostet entsprechend wenig und verleitet dazu sie großzügig zu verwenden. Beispiele dazu sind große Bauprojekte mit klimatisierten Räumen, ein sprithungriger Individualverkehr und ein sehr hoher Wasserverbrauch aus energiefressenden Entsalzungsanlagen. Zudem verfügt das Wüstenland kaum über Landwirtschaft und verarbeitende Industrie, so dass der Großteil der Güter importiert werden muss und damit weite Transportwege zurücklegt.

    52,3

    3,37

    4,27,3

    1,80,9

    2,311

    1,110

    6

    0 2 4 6 8 10 12

    ÖsterreichArgentinien

    MexikoBelgien

    JapanUSA

    GhanaIndienChina

    QuatarÄthiopien

    KuwaitSingapur

    1,8 Hektar Biokapazität

    davon 90 % für Fleisch und tierische Produkte

    davon 90 % für Heizen und Energie

    davon mind. 90 % für Auto- und Flugverkehr

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    Arme Länder wie z. B. Elfenbeinküste, Tansania, Bangladesch, Nepal usw. haben einen kleinen Ökologischen Fußabdruck von ca. 0,8 Hektar pro Person und Jahr. Bei gleichmäßiger Aufteilung der nutzbaren Fläche der Erde auf jeden Menschen ergibt das einen Durchschnittswert von 2,7 Hektar pro Person und Jahr.

    Ein fairer Ökologischer Fußabdruck wäre 1,8 Hektar pro Person und Jahr.

    In Österreich haben die Menschen einen durchschnittlichen Fußabdruck von ca. 5 Hektar pro Person und Jahr. Auf die gesamte Weltbevölkerung hochgerechnet bedeutet das, dass wir etwa drei Planeten wie die Erde bräuchten, wenn alle Menschen so leben würden wie die Menschen in Österreich. Würden alle so leben wollen wie die US-Amerikaner, dann bräuchten wir sogar mehr als fünf Planeten.

    Negative Seiten der Energieerzeugung

    Durch den weltweit ständig steigenden Energieverbrauch und vor allem durch die steigende Nutzung fossiler Energieträger wird der Klimawandel weiter verstärkt. Ca. 60 % des weltweiten Erdölverbrauches entfallen auf den Verkehr (Straße, Schiene, Schifffahrt, Flugverkehr).2 Die weltweite Stromerzeugung stammt zu 2/3 aus der Verbrennung fossiler Energieträger.

    Weltweite Stromerzeugung nach Energieträger

    Quelle: International Energy Agency

    Gerade durch die starke Nutzung fossiler, nicht erneuerbarer Energieträger zur Energiegewinnung werden enorme Mengen an CO2 in die Atmosphäre geblasen, wodurch der Treibhauseffekt verstärkt wird. Jede Energienutzung hat negative Seiten, wobei jene der fossilen Energieträger bei Weitem überwiegen.

    2 International Energy Agency, www.iea.org/stats/oildata.asp?COUNTRY_CODE=29

    Ökologie

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    Nicht erneuerbare Energieträger Kohle: begrenzte Verfügbarkeit durch die Verbrennung entsteht CO2 starke Luftverschmutzungen durch verschiedene giftige Stoffe bei Abbau Landschaftszerstörung

    Erdöl: begrenzte Verfügbarkeit durch die Verbrennung entsteht CO2 starke Luftverschmutzungen durch verschiedene giftige Stoffe sehr hohes Katastrophenrisiko bei Transport und Nutzung (wie z. B. Ölpest: Golf

    von Mexiko 2010) Vorkommen vorwiegend in politisch instabilen Regionen

    Erdgas: begrenzte Verfügbarkeit durch die Verbrennung entsteht CO2 hohes Katastrophenrisiko bei Transport und Nutzung (Gasexplosionen) Vorkommen vorwiegend in politisch instabilen Regionen

    Kern-/Atomenergie: begrenzte Verfügbarkeit bei Abbau von Uran Landschaftszerstörung braucht sehr viel Wasser (aus Flüssen) für die Kühlung gefährliche Strahlung während und nach Betrieb sehr hohes Katastrophenrisiko bei Nutzung (z. B. Tschernobyl 1986,

    Fukushima 2011) keine Lösung für Atommüll (es gibt bis heute keine sichere Endlagerung) CO2-Emissionen verschiedener Energieträger

    Welche ökologischen Auswirkungen haben fossile Energieträger?

    Quelle: http://www5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/co2mon.htm CO2-Rechner umweltbundesamt 08.2015

    CO2-Emissionen verschiedener Energieträger

    Quelle: www5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/co2mon.htm CO2-Rechner umweltbundesamt 08.2015

    Quelle: www5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/co2mon.htmCO2-Rechner umweltbundesamt 08.2015

    CO2-Emissionen verschiedener Energieträger

    Quelle: www5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/co2mon.htm CO2-Rechner umweltbundesamt 08.2015

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    Erneuerbare Energieträger Die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern verringert den weltweiten CO2-Ausstoß und hat damit einen positiven Einfluss auf unser Klima. Würden erneuerbare Energieträger intensiver genutzt werden, würde das unsere Umwelt schonen und die Klimaerwärmung verhindern. Es gibt jedoch bei erneuerbaren Energieträgern auch ökologische Auswirkungen, die beachtet und vermieden werden sollten. Biomasse (Holz, sonstige Pflanzen z. B. Raps, Mais, Palmen): Rodung der Wälder (wenn nicht wieder aufgeforstet wird) Verdrängung natürlicher Wälder durch Kahlschlag und

    Altersklassenwaldwirtschaft intensive landwirtschaftliche Nutzung durch Überdüngung Flächenkonkurrenz zwischen Pflanzen für Nahrungsmittelerzeugung und

    Pflanzen für Energieerzeugung (z. B. Raps, Mais und Palmen für die Biotreibstoffherstellung)

    Windenergie - Windkraft: für manche Leute wird dadurch das Landschaftsbild beeinträchtigt Gefahr für Vögel eine Windkraftanlage benötigt Metalle und seltene Erden, die im Bergbau

    gewonnen werden

    Sonnenenergie: Flächenverbrauch bei freier Aufstellung in der Landschaft Die Kollektorflächen benötigen Kupfer, Silizium und seltene Erden Wasserkraft: starker Eingriff in die Flussökologie sollte vermieden werden bei sehr großen Kraftwerken und deren Stauflächen kann die ursprüngliche

    Landschaft zerstört werden

    Insgesamt lässt sich sagen, dass ein einziger erneuerbarer Energieträger für die gesamte Energieversorgung nicht sinnvoll ist. Die Energieproduktion aus erneuerbaren Energieträgern ist natürlichen Schwankungen unterworfen. Zum Beispiel führen Flüsse nicht immer gleich viel Wasser, die Sonne scheint nicht immer oder der Wind bläst unregelmäßig. Alle diese Faktoren führen zu einer ungleichmäßigen (geografisch) und unregelmäßigen (zeitlichen) Energieproduktion.

    Demzufolge benötigt man einen Mix aus mehreren erneuerbaren Energieträgern, um den Energieverbrauch der Menschen zu decken. Ebenso wichtig ist der bewusste Umgang jedes Einzelnen bei seiner Energienutzung, um den Energieverbrauch zu senken. Verbrauchen wir weniger Energie, muss auch weniger produziert werden.

    Welche ökologischen Auswirkungen haben erneuerbare Energieträger?

    Ökologie

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    Auswirkungen des Klimawandels

    Mögliche Vorteile durch steigende Temperaturen aufgrund des Klimawandels: weniger Heizenergiebedarf mehr Pflanzenwachstum weniger Frostschäden Chancen für Tourismus und Landwirtschaft im Norden Nachteile durch steigende Temperaturen aufgrund des Klimawandels:

    Wetterextreme – Stürme, Feuersbrünste, Unwetter, Hagel (70.000 Tote in Europa im Sommer 2003 durch Hitzewelle und Unwetter)

    Dürre, Wasserknappheit, aber auch Überschwemmungen weltweit durch extreme Regenmengen in kurzen Zeiträumen; Wassermangel durch Abschmelzen der Gletscher und veränderte Niederschlagsmengen; Sinken des Grundwasserspiegels;

    Wanderung von Insekten (z. B. Moskitos) und damit sich ändernde Krankheiten bzw. Ausbreitung von Krankheiten (z. B. Malaria) in Gebiete, wo diese bisher unbekannt waren;

    abnehmende Getreideerträge durch fortschreitende Verbreitung von Wüsten und kleiner werdende Kultur- und bewohnbare Flächen; Veränderung der Vegetationsperioden;

    Anstieg des Meeresspiegels durch Abschmelzen der Pole, wodurch zahlreiche Gebiete überschwemmt und unbewohnbar werden (z. B. Niederlande, zahlreiche Pazifikinseln, Südostasien);

    Bevölkerungswanderungen mit allen dazugehörenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen;

    Auftauen von Permafrostböden – Entweichen des darin enthaltenen Methangases, was zu einer weiteren Verstärkung des Treibhauseffekts führt;

    Artensterben: ca. 900 Tierarten sind in den vergangenen Jahren ausgestorben, ca. 17.000 Tierarten droht das Ende (jede Tier- und Pflanzenart hat ihren Nutzen für die Natur und für den Menschen);

    Gesundheit/Psyche: bei schweißtreibender Hitze gibt es vermehrt Allergien,

    Atemwegs- und Erschöpfungskrankheiten; traumatische Erlebnisse bei Katastrophen können zu Angststörungen führen;

    Wenn es bei uns wärmer wird, hat das auch Vorteile?

    Nachteile des Klimawandels

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    Fakten zur Freizeitgestaltung

    Beispiel: Fernseh- oder PC-Konsum Angenommen, Sie sind insgesamt täglich ca. 5 Stunden am PC oder schauen TV, und das in 50 Wochen pro Jahr. Wie hoch ist der Stromverbrauch und die daraus resultierende Menge an klimarelevantem CO2-Ausstoß? Die Messung mit dem Energiekostenmessgerät hat für beide Geräte zusammen eine Leistung von 200 W ergeben. Mit der folgenden Formel können Sie sich den Stromverbrauch pro Jahr errechnen:

    200 W : 1000 W x 5 h/d x 350 d/a = 350 kWh/a

    Der CO2-Ausstoß beim Österreichischen Strommix beläuft sich auf 0,280 kg/kWh (http://www5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/co2mon.htm) Strom und entspricht für die oben errechneten 350 kWh/a Jahresstromverbrauch rund 100 kg. Das bedeutet, dass Sie durch den oben angenommenen PC bzw. Fernsehkonsum mit ca. 0,10 Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr zum Treibhauseffekt beitragen.

    Beispiel: Kurzurlaub Städtereise Wien - London mit dem Flugzeug Sie fliegen mit einer Boeing 747 (ca. 300 Passagiere) nach London (ca. 2400 km gesamt). Für den Hin- und Rückflug beträgt der Treibstoffverbrauch ca. 10,5 Tonnen Kerosin mit einem CO2-Ausstoß von 33 Tonnen. Somit trägt jeder Passagier mit einem CO2-Ausstoß von 0,11 Tonnen bei diesem Flug zum Treibhauseffekt bei. Wanderwochenende Wien - Wilder Kaiser mit der Bahn Sie machen ein Wanderwochenende am Wilden Kaiser und reisen mit der Bahn an. Die Entfernung beträgt für die Hin- und Rückreise ca. 700 km. Der CO2-Ausstoß der Österreichischen Bundesbahnen beträgt 0,014 kg/Personenkilometer (Quelle: ÖBB). Demnach verursacht diese Reise einen CO2-Ausstoß von ca. 10 kg also 0,01 Tonnen. Im Vergleich zur Flugreise oben also 11-mal weniger klimaschädliches Treibhausgas. Wenn Sie die gleiche Reise zum wilden Kaiser mit einem Auto machen (Dieselfahrzeug ca. 8 l/100 km und CO2-Ausstoß von 2,95 kg/l (Quelle: www.umweltbundestamt.at)), verursachen Sie einen CO2-Ausstoß von ca. 0,17 Tonnen, also mehr als bei der Flugreise nach London. Selbst wenn Sie im Auto mit 4 Personen reisen, ist die CO2-Bilanz beim PKW deutlich schlechter als mit der Bahn. Die Bahn ist also das klimaschonendste Verkehrsmittel für längere Strecken.

    Und was kann ich dafür?

    Ökologie

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    Beispiel: Fitnessgerät Ein Fahrrad-Hometrainer mit elektrischem Display verbraucht ca. 60 Watt im Betrieb und hat einen Stand-by Verbrauch von ca. 40 Watt. Wenn der Hometrainer täglich 1 Stunde in Betrieb ist, sonst aber auf Stand-by steht, verbraucht er ca. 1 kWh pro Tag und 365 kWh im Jahr. Mit dem Österreichischen Strom-Mix von 0,280 kg/kWh gerechnet trägt dieses Gerät mit ca. 100 kg, also 0,10 Tonnen CO2-Ausstoß zum Treibhauseffekt bei. Im Vergleich dazu ist sportliche Betätigung an der frischen Luft klimaneutral. Beim obigen Beispiel übersteigt der Stand-by-Verbrauch den Stromverbrauch im Betrieb um ein Vielfaches. Das bedeutet, dass durch ein konsequentes Ausschalten des Gerätes über eine Steckerleiste der Stromverbrauch um 94 % reduziert wird. Fakten zum Konsumverhalten Beispiel: Kleidungseinkauf 1 kg Baumwollfaser verursacht ca. 3,7 kg CO2-Äquivalente. 1 kg Baumwollfaser aus Biobaumwolle verursacht ca. 1,22 kg CO2-Äquivalente. Das bedeutet, dass durch den Kauf von Biobaumwolle um ca. 2/3 weniger Treibhausgase entstehen als durch normale Baumwolle. Dieser Unterschied kommt durch den Verzicht des Einsatzes von Düngemitteln und Pestiziden zustande.

    Beispiel: Getränke Wenn Sie täglich 2 Liter Leitungswasser trinken, kostet das in Wien ca. 2 € im Jahr. Trinken Sie hingegen täglich 2 Liter Süßgetränke, kostet das ca. 1.000€ im Jahr. Dabei muss man auch bedenken, dass die im Geschäft gekauften Getränke verpackt sind. Entweder in Glas, Tetrapak (Karton), Plastik (PET) oder Aluminium (Dose). Diese Verpackungen müssen hergestellt, transportiert und entsorgt werden, was zusätzlich Energie verbraucht. Dabei sollte vor allem auf Getränke in Aluminium-verpackungen verzichtet werden. Diese haben einen besonders hohen Energie-verbrauch bei der Herstellung. Die Herstellung von 1 Tonne Rohaluminium benötigt ca. 14.000 kWh Strom und verursacht ca. 5,8 Tonnen CO2. Dabei sind noch nicht die Transportwege und die Herstellung der Getränke berücksichtigt. Des Weiteren benötigt ein Getränkeautomat durchschnittlich 3.000 kWh Strom im Jahr. Das bedeutet, dass allein der Betrieb eines Getränkeautomaten mit ca. 1,85 Tonnen CO2-Äquivalenten zum Treibhauseffekt beiträgt (Herstellung, Transport und Entsorgung sind hier noch nicht mitgerechnet).

    Beispiel: Abfall trennen Durch richtiges Abfalltrennen kann der Energie- und Rohstoffverbrauch enorm verringert werden. Zum Beispiel benötigt man zur Herstellung von 1 Tonne Papier:

    Vergleich Neupapier – Recyclingpapier

    Neues weißes Papier Recyceltes Papier 2.000 kg Holz kein Holz (-100 %)

    250.000 l Wasser 10.000 l Wasser (-95 %) 11.000 kWh Energie 4.000 kWh Energie (-60 %)

    Chemikalien keine Chemikalien

    Quelle: MA 48 – Bau keinen Mist

    Leitungswasser trinken ist gesund, günstig und spart Ressourcen.

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    Fakten zur Ernährung Wir essen zu viel, zu fett, zu salzig, zu süß und bewegen uns zu wenig. Obst, Gemüse und Vollwertprodukte sind gut für die Gesundheit, für die Figur, für die Geldbörse und für das Klima.

    Ernährung – CO2 im Vergleich CO2-Äquivalente in g pro kg Lebensmittel

    Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Erläuterungen zur Wanderausstellung „Lebensmittel: regional = gute Wahl; Datengrundlage: Dr. Karl von Körber

    Die Kugeln zeigen den CO2-Ausstoß in g pro kg von verschiedenen Lebensmitteln. Hier sieht man, dass die Herstellung von Obst und Gemüse wesentlich weniger CO2 ausstößt als z. B. die von Rindfleisch und Eiern.

    Der Grund liegt dabei in erster Linie im größeren Flächen- und Energieverbrauch bei der Produktion von tierischen Produkten im Vergleich zur Produktion von Obst und Gemüse. Der durchschnittliche Energieaufwand für 1 kg industriell erzeugtem Rindfleisch ist genauso klimaschädlich wie eine Autofahrt von 250 km.

    Insofern kann man tagtäglich seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem man seinen Fleischkonsum reduziert. Gleichzeitig tut man etwas für seine Gesundheit, indem man mehr Obst und Gemüse isst. Wenn man Fleisch kauft, sollte man es aus biologischer Landwirtschaft beziehen und dort, wo vor Ort geschlachtet wird, damit die Tiere nicht unnötig beim Transport leiden müssen. Drei Portionen Fleisch oder Wurst pro Woche reichen ernährungstechnisch völlig aus.

    Man kann auch völlig ohne Fleischkonsum leben (vegetarisch), wenn man darauf achtet, dass man seinen Eiweißbedarf aus z. B. Hülsenfrüchten deckt. Seit einigen Jahren leben immer mehr Menschen vegan, das heißt, dass sie gänzlich auf tierische Produkte verzichten.

    Ökologie

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    Flächenbedarf bei der Herstellung von Lebensmitteln: Flächenbedarf von Lebensmitteln (m² pro 1.000 kcal)

    Tierische Lebensmittel Pflanzliche Lebensmittel

    Rindfleisch 31,2 Ölfrüchte 3,2 Geflügelfleisch 9,0 Obst 2,3

    Schweinefleisch 7,3 Hülsenfrüchte 2,2

    Eier 6,0 Gemüse 1,7

    Vollmilch 5,0 Getreide 1,1

    Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Erläuterungen zur Wanderausstellung „Lebensmittel: regional= gute Wahl; Datengrundlage: Dr. Karl von Körber

    Die Gegenüberstellung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln zeigt den ungefähren Flächenbedarf pro Quadratmeter für die Herstellung von 1.000 Kilokalorien (kcal) Nahrungsmittel. Der durchschnittliche Nahrungsmittelbedarf für eine durchschnittlich arbeitende erwachsene Person liegt bei ca. 2.200 Kilokalorien (Männer) bzw. ca. 2.000 Kilokalorien (Frauen) pro Tag. Daraus ist ersichtlich, dass eine vorwiegend auf Fleisch basierende Ernährung wesentlich mehr Fläche benötigt als eine vorwiegend pflanzliche Ernährung. Das liegt in erster Linie daran, dass zuerst Futter für die Tiere (Weizen, Mais, Soja, Hafer usw.) angebaut werden muss, das der Mensch eigentlich selbst essen könnte. Um 1 kg Rindfleisch zu erhalten, benötigt man ca. 10 kg Futter!

    Es erfolgt somit zuerst eine Energieumwandlung von der Pflanze in das Tier (durch Muskel- und Fettbildung) und dann vom Tier zum Menschen, anstatt direkt von der Pflanze zum Menschen. Der Energie- und Flächenverbrauch und die damit einhergehende Verstärkung des CO2-Ausstoßes sind damit bei einer vorwiegend auf Fleisch basierenden Ernährung wesentlich größer als bei einer vegetarischen Ernährung.

    Biologisch hergestellte Lebensmittel sind pestizid-, hormon- und gentechnikfrei und werden nach streng kontrollierten Auflagen hergestellt. Dadurch wird die Umwelt weniger belastet, aber auch wir selbst, wenn wir die Produkte essen. Außerdem ist es ökologisch eine enorme Energieverschwendung und Klimabelastung, wenn Gemüse, z. B. Kartoffeln, Äpfel usw., oder Fleisch und sonstige Lebensmittel aus fernen Ländern (z. B. China, Südamerika, Südafrika usw.) importiert werden, obwohl sie bei uns wachsen bzw. hergestellt werden können. Je ferner das Herkunftsland, desto negativer sind nicht nur die ökologischen Auswirkungen. Auch Geschmack und Nährstoffgehalt bleiben durch frühzeitige Ernte und lange Transportwege auf der Strecke.

    Daher: Achten Sie auf die Herkunftskennzeichnungen und wählen Sie saisonale Lebensmittel aus der Region!

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    Tipps

    Was kann ich gegen den Klimawandel tun?

    Was kann ich tun, damit mein Ökologischer Fußabdruck kleiner wird? Berechnung des persönlichen Ökologischen Fußabdruckes

    unter: www.mein-fussabdruck.at oder www.meinfussabdruck.at Energieverbrauch beim Wohnen verringern

    z. B. Gebäude dämmen, stromsparende Geräte verwenden, intelligentes NutzerInnenverhalten, Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verstecken, richtig lüften, energieeffiziente Geräte verwenden, Nutzung erneuerbarer Energien usw. Weitere Infos auf www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?b=2527 bzw. in den Kapiteln „Raumheizung und -kühlung“, „Warmwasser“ und „Stromverbrauch analysieren und Sparmöglichkeiten erkennen“

    Energieverbrauch bei der Mobilität verringern z. B. nahe Ziele bevorzugen, keine unnötigen Autofahrten, weniger Auto und mehr öffentlichen Verkehr nutzen, mehr Radfahren, mehr zu Fuß gehen usw. Weitere Infos im Kapitel „Mobilität“ bzw. auf www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?ID=14538&b=2516

    Energieverbrauch bei der Ernährung verringern z. B. nur kaufen, was man wirklich isst; weniger Fleisch, dafür mehr Obst und Gemüse essen, Obst und Gemüse nach Saison kaufen, Biolebensmittel kaufen, regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen bevorzugen usw. Weitere Infos auf www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?b=2537

    bewusst einkaufen – Abfall vermeiden und richtig Abfall trennen z. B. keine unnötigen Sachen kaufen, abfallarme Produkte (Produkte mit wenig Verpackung) kaufen, wieder verwendbare Produkte bevorzugen, richtiges Abfalltrennen, Produkte aus regionaler Wirtschaft bevorzugen (keine Produkte mit langen Transportwegen), reparieren statt wegwerfen www.reparaturnetzwerk.at. Weitere Infos zu Abfallvermeidung und Abfalltrennung: www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?b=3134 Abfalltrenn-ABC für Wien: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/mistabc.html Abfall und Konsum: www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?b=3128 Waschen und Reinigen: www.konsumentinnen.umweltberatung.at/start.asp?b=3166

    Energieverbrauch in der Freizeit verringern z. B. weniger Computer spielen und fernsehen; mehr Sport betreiben, Bücher lesen, spazieren gehen, Freunden und Verwandten „Zeit schenken“, anstatt zum Teil unnötige Produkte kaufen usw.

    Jeder Beitrag zum Klimaschutz zählt. Weiterführende Links

    Ökologie

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    Energie – Wofür brauchen wir Energie?

    Das lerne ich in diesem Kapitel:

    Ich erwerbe Kenntnisse über die Erzeugung, den Verbrauch und die Preise von Energie.

    Entwicklung des Energieverbrauchs in Österreich kennen Verteilung des Energieverbrauchs und der Energiekosten eines

    Bürobetriebes kennen Kennzahlen und Anteile von Energie- und Stromverbrauch in

    einem durchschnittlichen Haushalt kennen

    Ökologie

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    Energieverbrauch Grundlagen Der jährliche Energieverbrauch in Österreich ist von 1970 bis 2005 sehr stark angestiegen, wie in der Grafik unten gut zu erkennen ist. Von 2005 bis 2017 hat sich der Energieverbrauch auf hohem Niveau, mit leichten Schwankungen nach oben und unten, eingependelt. Die durchschnittliche Steigerung des Energieverbrauchs betrug in diesem Zeitraum ca. 1% pro Jahr. Die meiste Energie wird im Sektor Transport/Verkehr verbraucht. Hier gab es auch die größten Steigerungsraten.

    Energieverbrauch Österreich 1970 bis 2017

    Datenquelle: Statistik Austria

    Warum ist der Gesamtenergieverbrauch so hoch? Im Vergleich zu den 60er Jahren hat in den Haushalten die Ausstattung an Elektrogeräten stark zugenommen, es gibt mehr Individualverkehr (PKW) und Transporte (LKW) auf den Straßen, zusätzlich mehr Wirtschaftsaktivitäten von Unternehmen und mehr verschwenderisches Konsumverhalten. Dies alles steigert den Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie sieht der österreichische Energieverbrauch nach Sektoren im Detail aus? Energieverbrauch 2017 nach Sektoren in % für Österreich:

    Private Haushalte

    Dienstleistungsbereich

    Transport/Verkehr

    Sachgüterproduktion

    Landwirtschaft

    2%

    30%

    35%

    9%

    24%Landwirtschaft

    Sachgüterproduktion

    Transport

    Dienstleistungsbereich

    Private Haushalte

    Wie hat sich in Österreich der Energieverbrauch entwickelt?

    Warum steigt der Energieverbrauch jedes Jahr?

    Datenquelle: Statistik Austria

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    Energieverbrauch im Büro

    Energieverbrauch Büro Energiekosten Büro

    Quelle: OÖ Energiesparverband Es wird im Büro zwar mehr Energie für Wärme (Heizung und Warmwasser) verbraucht als für Strom, da jedoch Strom wesentlich mehr kostet als Wärme, sind die Kosten für den Stromverbrauch viel höher. Der Stromverbrauch entsteht dadurch, dass in einem Büro viel Strom für Computer, Drucker, Scanner, Kopierer, Server, Beleuchtung, Getränkeautomaten, Klimaanlage, Aufzug usw. verwendet wird.

    Ein starker Anstieg ist oft auf eine stärkere Klimatisierung zurückzuführen. Viele moderne Bürogebäude, die in den letzten Jahren gebaut wurden, sind Glasbauten und haben keine passende Verschattung gegen Überhitzung im Sommer. Aber auch ungedämmte Altbauten weisen im Sommer 28 °C und mehr auf, wodurch das Wohlbefinden und die Arbeitsleistung stark leiden. Dementsprechend müssen diese Gebäude mit Klimaanlagen gekühlt werden. Durch den Klimawandel gibt es zudem mehr heiße Sommertage als früher.

    Geht es auch mit weniger Energieverbrauch? Es gibt große Einsparpotenziale in mehreren Bereichen durch: