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WVV energie plus 2 / 2015 1 NEUE ZIELE ANPEILEN Erneuerbare Energien boomen weltweit. In Deutschland setzt die Politik beim Thema Effizienz neue Impulse für die Energiewende. Editorial S onne, Wind, Wasser und Biomasse: Strom aus erneuerbaren Energien gewinnt immer mehr an Be- deutung – auf der ganzen Welt. Das belegen aktuelle Daten zu den globalen Investitionen in erneuerbare Energien. Nach ei- nem Bericht des Uno-Umwelt- programms UNEP stiegen diese 2014 um 17 Prozent. Ausschlaggebend für das deutliche Plus im Vergleich zum Vorjahr: vor allem die Rekorde beim Zubau von Solaranlagen in China und Japan sowie neue Offshore-Windparks in Europa. Was die Ausgaben für erneuerba- re Energien betrifft, lag Deutsch- land auf Rang fünf – hinter China, den USA, Japan und Groß- britannien. Im Ländervergleich reicht es also nicht für einen absoluten Spitzenplatz, trotzdem bleibt Deutschland beim Ausbau erneu- erbarer Energien in einer Vorrei- terrolle. Denn hierzulande steuer- ten die grünen Energieträger im vergangenen Jahr bereits über 26 Prozent zur gesamten Strom- produktion bei. Aktuelle Werte liegen sogar bei rund 28 Prozent. Tendenz: weiter steigend. In puncto förderbedingte Kosten scheint die Entwicklung künftig moderater zu verlaufen als in der Vergangenheit. Immer- hin sank 2015 die EEG-Umlage erstmals seit ihrer Einführung. Und für das kommende Jahr rechnen die Experten von der Ini- tiative „Agora Energiewende“ da- mit, dass aufgrund des positiven Saldos des Umlagekontos der ak- tuelle Betrag von 6,17 Cent pro Kilowattstunde stabil bleibt. In- nerhalb der kommenden 20 Jah- re könnte sich die Umlage sogar deutlich reduzieren. Die Politik macht ernst: Ab Dezember müssen rund 100 000 deut- sche Betriebe regelmäßig ein Energie- audit durch- führen – sonst droht ein Buß- geld. Deshalb erklären wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe der energieplus, wen diese Vorgabe betrifft und wie man am besten bei der Umsetzung vorgeht. Damit nicht genug. Mit unserem verbesserten Energiedatenma- nagement haben Sie bereits ein erstes Instrument für ein Ener- gieaudit oder ein Energiemanage- mentsystem in den Händen. Und natürlich helfen die WVV-Berater bei Fragen zu diesem und ande- ren Themen gern weiter. ENERGIE PLUS Florian Doktorczyk, Leiter Vertrieb Individualkunden 2 / 2015 INFORMATIONEN FÜR GESCHÄFTSPARTNER >> weiter auf Seite 2 Foto: sorendls/iStock

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WVV energie plus 2 / 2015 1

Neue Ziele aNpeileN Erneuerbare Energien boomen weltweit. In Deutschland setzt die Politik beim Thema Effizienz neue Impulse für die Energiewende.

editorial

Sonne, Wind, Wasser und

Biomasse: Strom aus

erneuerbaren Energien

gewinnt immer mehr an Be­

deutung – auf der ganzen Welt.

Das belegen aktuelle Daten zu

den globalen Investitionen in

erneuer bare Energien. Nach ei­

nem Bericht des Uno­Umwelt­

programms UNEP stiegen diese

2014 um 17 Prozent.

Ausschlaggebend für das

deutliche Plus im Vergleich zum

Vorjahr: vor allem die Rekorde

beim Zubau von Solaranlagen in

China und Japan sowie neue

Offshore­Windparks in Europa.

Was die Ausgaben für erneuerba­

re Energien betrifft, lag Deutsch­

land auf Rang fünf – hinter

China, den USA, Japan und Groß­

britannien.

Im Ländervergleich reicht es

also nicht für einen absoluten

Spitzenplatz, trotzdem bleibt

Deutschland beim Ausbau erneu­

erbarer Energien in einer Vorrei­

terrolle. Denn hierzulande steuer­

ten die grünen Energieträger im

vergangenen Jahr bereits über

26 Prozent zur gesamten Strom­

produktion bei. Aktuelle Werte

liegen sogar bei rund 28 Prozent.

Tendenz: weiter steigend.

In puncto förderbedingte

Kosten scheint die Entwicklung

künftig moderater zu verlaufen

als in der Vergangenheit. Immer­

hin sank 2015 die EEG­Umlage

erstmals seit ihrer Einführung.

Und für das kommende Jahr

rechnen die Experten von der Ini­

tiative „Agora Energiewende“ da­

mit, dass aufgrund des positiven

Saldos des Umlagekontos der ak­

tuelle Betrag von 6,17 Cent pro

Kilowattstunde stabil bleibt. In­

nerhalb der kommenden 20 Jah­

re könnte sich die Umlage sogar

deutlich reduzieren.

Die Politik macht ernst: Ab Dezember müssen rund 100 000 deut­sche Betriebe regelmäßig ein Energie­audit durch­führen – sonst droht ein Buß­

geld. Deshalb erklären wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe der energieplus, wen diese Vorgabe betrifft und wie man am besten bei der Umsetzung vorgeht. Damit nicht genug. Mit unserem verbesserten Energiedatenma­nagement haben Sie bereits ein erstes Instrument für ein Ener­gieaudit oder ein Energiemanage­mentsystem in den Händen. Und natürlich helfen die WVV­Berater bei Fragen zu diesem und ande­ren Themen gern weiter.

eNergieplus

Florian Doktorczyk, Leiter Vertrieb Individualkunden

2 / 2015iNformatioNeN für geSchäftSpartNer

>> weiter auf Seite 2

Foto: sorendls/iStock

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Und das, obwohl erneuerbare Energien 2035 rund 60 Prozent

des deutschen Strombedarfs decken sollen. So die Agora­

Prognose, die sich mit der Vorhersage vieler Experten und

den Zielen der Bundesregierung deckt.

In Bezug auf die regenerative Erzeugung von Strom

schreitet Deutschland auf dem eingeschlagenen Weg also

weiter voran, wenngleich die Novelle des Erneuerbare­

>> fortsetzung von Seite 1Energien­Gesetzes im vergangenen Jahr ein langsameres

Tempo vorschreibt. Zugleich rückt das Thema Energie­

effizienz nun stärker in den Fokus. Grund dafür: Langfristig

erreicht Deutschland seine Klimaziele – allen voran die

Reduk tion des CO2­Ausstoßes – nur, wenn der Gesamtener­

gieverbrauch sinkt beziehungsweise nicht weiter steigt. In

diesem Zusammenhang spielt die Wärmeerzeugung eine

tragende Rolle. Im Gegensatz zum Strom besteht hier noch

sehr großer Nachholbedarf.

Keine energiewende ohne Wärmewende

Mit erneuerbaren Energien deckt Deutschland gerade ein­

mal einen Anteil von etwa 10 Prozent am Gesamtwärme­

bedarf. Zudem gelten rund zwei Drittel der Heizanlagen als

veraltet beziehungsweise ineffizient. Ein Grund, weshalb

das Bundeswirtschaftsministerium kürzlich das Marktan­

reizprogramm novelliert hat.

Solarthermie, Biomasse und hocheffiziente Wärmepum­

pen werden stärker gefördert. Letztere benennen Wissen­

schaftler vom Fraunhofer­Institut für Windenergie und

Energiesystemtechnik als eine der wirtschaftlichsten Lö­

sungen für den Wärmemarkt der Zukunft. Denn darauf

muss nach Ansicht dieser Experten Strom als Energieträger

eine wichtigere Rolle spielen. Nur so lasse sich der CO2­Aus­

stoß reduzieren.

Andere Fachleute sehen hingegen die Kraft­Wärme­

Kopplung (KWK) als Lösung an. Denn sie vereint die Wärme­

und Stromerzeugung in einer hocheffizienten Technik.

Darüber hinaus bietet sie gegenüber Wind­ oder Solarkraft

einen wesentlichen Vorteil – die Steuerbarkeit. Damit gilt

KWK als ideale Ergänzung zu den volatilen erneuerbaren

Energien. Allerdings: Vor allem hinsichtlich der Förder­

mechanismen besteht großer Nachholbedarf. Die Novelle

des KWK­Gesetzes steht jedoch ohnehin auf der Agenda

regierung setzt impulseEnde 2014 hat die Bundesregierung mehrere Förderprogramme auf den Weg gebracht, um Investitionen in die Energieeffizienz zu steigern. Einige der Zuschüsse gibt es ab diesem Jahr, weitere folgen später. Mit finan­zieller Unterstützung will der Gesetzgeber neue Impulse für die Energie­wende setzen. Die Übersicht zeigt, wovon Unternehmen künftig profitieren.

Energetisch sanieren, effizient bauen Ab 1. Juli 2015 fördert die KfW Bankengruppe Firmen bei Investitionen in

energieeffiziente Gebäude oder Anlagentechnik. Neben niedrigen Zinsen

gibt es Tilgungszuschüsse von bis zu 17,5 Prozent. Infos: www.kfw.de

Marktanreizprogramm – Sonderbonus KMUKleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten über das Marktanreiz­

programm ab sofort einen sogenannten KMU­Bonus von 10 Prozent. Das

Programm unterstützt außerdem wieder Investitionen in Solarthermie­

anlagen zur reinen Warmwasserbereitung. Infos: www.bmwi.de

Fördermittel für BrennstoffzellenDas Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

hat ein neues Förderprogramm für Brennstoffzellen mit einem Volumen

von insgesamt 2,6 Millionen Euro aufgelegt. Gefördert wird die Investi­

tion in hocheffiziente brennstoffzellenbasierte KWK­Anlagen mit bis zu

20 kW elektrisch. Infos: www.bmwi.de

E-Mobile auf die Spur bringenKonkrete Pläne fehlen zwar noch, aber die Bundesregierung plant, Käufer

von Elektroautos stärker als bisher zu unterstützen. Einen Fokus wird

der Gesetzgeber dabei wohl auf Unternehmen legen, deren Fuhrparks zu­

mindest teilweise auf E­Mobile umgerüstet werden sollen.

Kräftiger Zubau: 2014 stiegen die Inves titionen in erneuerbare Ener­gien weltweit um 17 Prozent im  Vergleich zum Vorjahr.

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der Bundesregierung und soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Erste Eckpunkte hat das Bundeswirtschaftsministerium

bereits Ende März 2015 vorgelegt. Demnach will der Gesetz­

geber beispielsweise das Ziel aufgeben, dass die KWK bis

2020 rund 25 Prozent Anteil an der Gesamtnettostromerzeu­

gung haben soll, sondern nur noch an der thermischen

Stromerzeugung. Darüber hinaus steht auf dem Plan, Zu­

schläge für selbst genutzte elektrische Energie aus großen

Kraft­Wärme­Kopplungs­Anlagen zu streichen. Im Gegenzug

steht womöglich eine Erhöhung der Einspeisevergütung an.

KWK fördert den Klimaschutz

Mehrere Verbände – darunter zum Beispiel der Verband

kommunaler Unternehmen – warnen, dass insbesondere ein

Förderstopp bei Eigenverbrauch den weiteren Ausbau der

KWK bremsen könnte. Als Argument für einen attraktiveren

Vergütungsmechanismus führt der Bundesverband der

Energie­ und Wasserwirtschaft den derzeitigen Beitrag der

KWK zum Klimaschutz ins Feld: Pro Jahr reduziert sie den

CO2­Ausstoß in Deutschland um rund 56 Millionen Tonnen.

Von Einsparpotenzialen zu geringen volkswirtschaftlichen

Kosten spricht auch der Bundesrat in seinem Entschließungs­

antrag. Die Länderkammer plädiert daher unter anderem

für eine höhere KWK­Umlage für gasbefeuerte Anlagen.

26,2 Prozent – diesen Anteil hatten erneuerbare

Energien 2014 an der Stromproduktion in Deutschland. Ein weiteres Plus gegenüber 2013 von mehr als zwei Prozentpunkten.

Die regenerativen Energieträger Wind, Solar und Biomasse gewinnen weiter an Relevanz für die Stromversorgung hierzulande. 2014 trugen sie nochmals mehr zur deutschlandweiten Produktion elektrischer Energie bei als im Jahr zuvor. Gleichzeitig sank der Anteil der fossilen Brennstoffe – besonders deutlich reduzierte sich der Beitrag der Steinkohle zur Bruttostromerzeugung. Auf etwa gleichem Niveau blieb die Kernkraft. Dass kürzlich der Atommeiler im unterfränkischen Grafen rheinfeld vom Netz ging, wird sich erst auf den Vergleich zwischen 2014 und 2015 auswirken.

Terawatt­ stunden

Terawatt­ stunden

Die energiewende bleibt auf Kurs

L Nettostromerzeugung im Jahr 2014

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201

5

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9,0

6,0

3,0

– 3,0

– 6,0

– 9,0

– 12,0

Kernkraft Braunkohle Steinkohle Erdgas Wind Solar Biomasse Wasserkraft

– 0,2 – 5,1 – 12,7 – 9,2 + 4,3 + 3,9 + 1,8 ­2,5

150

120

80

40

97,1 155,8 109,0 58,3 56,0 34,9 43,0 20,5

L Wachstum/Rückgang 2014 im Vergleich zu 2013

WVV energie plus 2 / 2015

WVV als Treiber der Energiewende

Bestes Beispiel dafür, welch wertvollen Beitrag die kombinierte Strom- und Wärmeproduktion für den Klimaschutz leistet: das Heizkraftwerk (HKW) der WVV an der Friedensbrücke in Würz-burg. Seit 2005 erzeugt dort eine moderne Gas- und Dampfturbine gleichzeitig Strom und Wärme. Letztere fließt ins Würzburger Fernwärmenetz, das die WVV bis 2018 schrittweise saniert und von Dampf auf Heizwasser umstellt. Dadurch kann die Wärme-energie aus dem HKW künftig noch effizienter genutzt werden als bislang. Schon heute reduziert die WVV den CO²-Ausstoß mit-hilfe der KWK um rund 120 000 Tonnen – dank der Modernisie-rung des Fernwärmenetzes verstärkt sich dieser Effekt noch-mals. Im kleinen Maßstab zeigt dieses Projekt, dass große Vor-haben wie die Energiewende Geduld erfordern. Mit den Arbeiten am Netz begann die WVV immerhin schon 2010 – doch der lange Atem lohnt sich. Schließlich wird Würzburg demnächst über eines der modernsten Fernwärmenetze in Deutschland verfügen und als Vorbild dafür dienen, wie sich die Energiewende lokal mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung umsetzen lässt.

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4 WVV energie plus 2 / 2015

gerüStet für Die WeNDe

energieplus: Vor der Sonnenfinsternis am 20. März befürchteten manche einen Blackout. Wie hat sich die Mainfranken Netze GmbH darauf vorbereitet?Peter Saam: Im Grunde nicht anders als auf

die übrigen 364 Tage im Jahr. Unsere Netzleit­

stelle überwacht rund um die Uhr sämtliche

Daten zum Strom­, Erdgas­, Wasser­ und

Fernwärmenetz. Bei Bedarf können wir Anla­

gen aus der Ferne steuern, um auf Last­ und

Einspeisespitzen zu reagieren. Nichts anderes

passiert bei einer Sonnenfinsternis. In unse­

rem Nieder­, Mittel­ und Hochspannungsnetz

hatten wir am 20. März also alles im Griff.

Generell stellt die Energiewende aber hö-here Anforderungen an einen Netzbetrei-ber als früher. Wie wirkt sich das aus?Bezogen aufs Stromnetz muss es uns gleich

sein, ob Haushalte und Unternehmen Strom

abnehmen oder einspeisen. Wir müssen das

Netz für beide Aufgaben aus richten, was wir

bislang immer sehr gut hinbekommen ha­

ben. Das Stromnetz der Mainfranken Netze

GmbH ist fit für die Energiewende. Wir sind

auf allen Netz ebenen gut aufgestellt und er­

Stromnetz und vergisst dabei: In puncto CO2­

arme Energieerzeugung haben Erdgas­ und

Fernwärmenetze eine ebenso große Bedeu­

tung. Beide zusammen schaffen erst die Vor­

aussetzung für die hocheffiziente Kraft­Wär­

me­Kopplung. Letztere nutzen mittlerweile

nicht mehr nur Großbetriebe oder Versorger

wie die WVV, sondern auch kleinere Firmen –

beispielsweise in Büro gebäuden. Selbst man­

che Privathaushalte setzen schon auf die so­

genannten Mini­Blockheizkraftwerke. Hinzu

kommen außerdem immer mehr Nahwärme­

inseln. Und auch das Glasfasernetz zur

schnellen Datenübertragung sollte nicht ver­

gessen werden.

Inwieweit ist es bedeutend?Die Glasfaserverbindungen hängen bei­

spielsweise ganz eng mit dem Netz betrieb

zusammen. Wir brauchen gute, schnelle Ver­

bindungen zum Messen, Steuern und Regeln

von Anlagen. Wir verfügen bereits heute

über ein 400 Kilometer langes Glasfasernetz

in Würzburg. Davon profitieren mittlerweile

rund 300 Unternehmen – zum Beispiel Re­

chenzentren, Ingenieursbüros und Arztpra­

xen –, die diese Infrastruktur als Hochge­

schwindigkeitszugang zum Internet nutzen.

Weitere Anschlüsse sollen folgen.

Ein unheimlich breites Spektrum an Auf-gaben, das die Mainfranken Netze GmbH bewältigt ...... und das geht nur mit den entsprechend

ausgebildeten Fachkräften. Genau davon

arbeiten etwa 300 bei der Mainfranken Netze

GmbH. Dieses gesamte Know­how kommt

übrigens nicht nur bei Arbeiten an unse­

ren Netzen zum Einsatz. Wir bieten eine Viel­

zahl von Kompetenzen als Dienstleister an –

ganz gleich, ob es sich um Betrieb, Bau oder

Instandhaltung handelt. In Sachen Strom­,

Gas­, Wärme­, Wasser­ und Kommunikati­

onsnetze sowie öffentliche Beleuchtung kön­

nen Unternehmen und Kommunen auf unse­

re jahrzehntelange Erfahrung zählen.

Die WVV-Tochter Mainfranken Netze GmbH sichert die Versorgung mit Strom, Erdgas und Wärme in der Region. Geschäftsführer Peter Saam über die aktuellen Herausforderungen.

reichen einen hohen Grad an Versor gungs­

sicher heit – unter anderem bedingt durch

den großen Anteil der Erdverkabelung.

Klingt, als könnten Sie sich zurücklehnen.Das wäre schön, ist aber für einen Netzbetrei­

ber wie uns aufgrund der Verantwortung

ganz und gar nicht möglich. Schließlich sorgt

die Mainfranken Netze GmbH dafür, dass bei

einer Vielzahl von Unternehmen und etwa

200 000 Menschen in Wür z burg sowie der Re­

gion weder das Licht noch die Heizanlagen

ausgehen. Millionenbeträge in die Netze zu

investieren und sie stetig zu modernisieren,

ist also unausweichlich. Das passiert bei meh­

reren Projekten, wie etwa beim Bau neuer

Ortsnetztrafostationen. In größerem Umfang

arbeiten wir derzeit beispielsweise am Fern­

wärmenetz.

Was geschieht dort und warum?Aktuell bringen wir das Netz technisch auf

den neuesten Stand und stellen es von Dampf

auf Heizwasser um. Dadurch steigt unter an­

derem die Effizienz weiter. Manch einer redet

im Zusammenhang mit der Energiewende

nur von den Herausforderungen für das

Dienstleistungen der Netzexperten

Netzinfrastruktur Strom, Gas, Fern-wärme, Glasfaser, Wasser: Planung,

Projektmanagement, Bau, Anschluss

von Netzen und sämtlichen Anlagen

Betriebsführung/Netzleitstelle/Bereit-schaftsdienst:Netze von Unternehmen und Kommunen

betreiben – inklusive Leitstelle und

24/7­Bereitschaftsdienst

Instandhaltung:Inspektion, Wartung und Instandsetzung

von Netzen und allen zugehörigen Anlagen

Peter Saam

Netzdokumentation:Bestandsdaten erfassen sowie Dokumen­

tation und Administration von Betriebs­

mitteln mithilfe moderner IT­Systeme

und entsprechender Datenbanken

Bei Fragen zu den Dienstleistungen der Mainfranken Netze GmbH hilft Bernd Hammer: Telefon 0931 36-1279, E-Mail [email protected]

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5WVV energie plus 2 / 2015

energiemarkt

Der Marktkommentar

Am Terminmarkt haben sich die Strompreise in den vergangenen Wochen leicht reduziert – im base auf aktuell rund 31 Euro pro Megawatt­stunde (MWh). Für einen Impuls nach oben könnte die Marktstabilitätsreser­ve für Emissionszertifikate sorgen. Auf dem Gasmarkt haben sich sowohl die Spot­ als auch die Terminpreise seit Anfang 2015 verringert. Sie liegen derzeit bei etwa 22 Euro pro MWh.

StrompreiszusammensetzungBeispielunternehmen mit einem Jahres­verbrauch von 1 Mil lion Kilowattstunden

Umsatzsteuer

Stromsteuer produ­zieren des Gewerbe

EEG/KWKG

Netz­ und Konzessions abgabe

Beschaffung und Vertrieb

Prozent

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

2013 2014 2015

8

16

20

21

35

16

7

31

23

23

8

16

34

21

21

NAcHHAlTIG IN JEDEr HINSIcHT

Vom kleinen Ersatzteil für die Klimaanla­

ge bis zum großen Brennwertkessel für

den Heizkeller – die Karl Endrich KG be­

liefert Hunderte Fachhandwerker in der

Region im Bereich Haustechnik. Neben

dem Haupthaus in Würzburg gehören

zwölf weitere Filialen zum Unternehmen.

Allesamt beliefert die WVV mit Ökostrom

und klima neutralem Erdgas. Geschäfts­

führer Karl Endrich erklärt: „Wir selbst

handeln jeden Tag mit Produkten aus der

Energieversorgung beziehungsweise der

Energieerzeugung. Das steigert die Sensi­

bilität für einen schonenden Umgang

mit den Ressourcen. Ökostrom und klima­

neut rales Erdgas gehören daher zu den

wesentlichen Bausteinen unserer nach­

haltigen Strategie.“

Bei der elektrischen Energie für die

Karl Endrich KG handelt es sich um Mein

Frankenstrom Öko, der zu 100 Prozent

aus Wasserkraft stammt – zertifiziert

Die Karl Endrich KG setzt auf Ökostrom und Klimagas der WVV. Denn bei dem Fachgroßhändler für Sanitär, Heizung und Lüftung spielen Energieeffizienz und Klimaschutz schon wegen des Produktportfolios eine große Rolle.

Für die Karl Endrich KG gehören Öko­strom und Klima gas zu den wichtigs­ten Baustei­nen, wenn es um Nachhal­tigkeit geht.

vom TÜV Süd. Mein Frankengas Klima

nutzt das Unternehmen unter anderem

in seinen Heizanlagen. Für die dort ent­

stehenden Emissionen erwirbt die WVV

spezielle Zertifikate und finanziert dar­

über weltweit Klimaschutz projekte mit.

Die langjährige Partnerschaft geht

weit über die Lieferung von Energie hin­

aus. Auch bei der Sanierung der Heizan­

lage am Karl­Endrich­Hauptsitz in Würz­

burg unterstützt die WVV die Haustech­

nikexperten mit ihrem Know­how. Der

alte Kessel wurde gegen eine hocheffizi­

ente Anlage getauscht, zu der auch zwei

Blockheizkraftwerke gehören. Außerdem

setzt die Karl Endrich KG auf das Ener­

giedatenmanagement der WVV. Und das

Unternehmen fasst schon wieder neue

Ziele ins Auge: Nach den guten Erfah­

rungen mit einer intelligent gesteuerten,

effizienten Beleuchtung im Lager soll im

nächsten Jahr das Außengelände auf

LED­Technik umgestellt werden. Ein wei­

terer Schritt, mit dem das Unternehmen

seine Ener giekos ten senkt und einen

Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Fragen zu Mein Frankenstrom Öko und Mein Frankengas Klima? Ihr per-sönlicher Ansprechpartner hilft gern weiter. Infos auch unter www.wvv.de im Bereich „Energie & Wasser“.

Karl EndrichGeschäftsführer

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6 WVV energie plus 2 / 2015

erfahruNg gibt DeN auSSchlagDirekt- und Regelenergievermark-tung lösen die garantierte staat-liche EEG-Vergütung langsam ab. Die WVV unterstützt dabei Erzeu-ger mit ihrem Know-how.

Astronomische Ereignisse und der Energie­

markt haben normalerweise wenig mitein­

ander zu tun. Nicht so am 20. März 2015, dem

Tag der partiellen Sonnenfinsternis in

Deutschland. Schon Wochen zuvor berichte­

ten die Medien über potenzielle Schwierig­

keiten für die Stromversorgung. Auch wenn

die Netzbetreiber gut gerüstet waren (siehe

Interview Seite 4) und ein solches Ereignis

selten auftritt – es zeigt, welche Rolle die

Sonne mittlerweile für die Energieerzeugung

hierzulande spielt. Ebenso wie der Wind, der

über die Einspeiseleistung Zehntausender

Anlagen in Deutschland entscheidet. Um die

Versorgung zu sichern und bei Bedarf regel­

bare Erzeugungskapazitäten abzurufen oder

abzuschalten, brauchen vor allem Netzbe­

treiber verlässliche Wetterprognosen.

Großes Interesse an exakten Vorhersagen

besteht aber noch von anderer Seite. Denn

wer Erzeugungsleistung – etwa aus Solar­

und Windkraft oder aus Kraft­Wärme­Kopp­

lung (KWK) – direkt vermarktet, will wissen:

Welche Energiemengen kann ich zu welchem

Zeitpunkt anbieten und welcher Erlös erwar­

tet mich? Schon leichte Prognoseabweichun­

gen für die Zahl der Sonnenminuten oder für

die Windstärke wirken sich auf den Gewinn

aus. Ein Grund, weshalb sich Meteorologen

verstärkt auf das Gebiet Energieerzeugung

spezialisieren.

Virtuell gebündelte leistung

Mit den Daten von Wetterprofis arbeiten

auch die Handelsexperten der WVV. Bereits

mehr als zwei Jahre vermarkten sie unter

anderem die Erzeugungsleistung des Würz­

burger Heizkraftwerks (HKW) regelmäßig

am Regelenergiemarkt – mit großem Erfolg.

„Wir kennen den Markt inzwischen sehr gut

und konnten eine Menge Erfahrung sam­

meln. Von der profitieren auch andere. Mit

unserem Know­how helfen wir Anlagen­

betreibern, einen guten Erlös am Markt zu

erzielen“, erläutert Florian Doktoczyk. Seit

Februar 2015 bündelt die WVV Anlagen in

einem sogenannten virtuellen Kraftwerk

und bietet dessen flexible Erzeugungskapa­

zitäten rund um die Uhr als Sekundärregel­

leistung an. Das bedeutet: Wenn der Über­

tragungsnetzbetreiber Tennet Leistung

abruft, muss der Kraftwerkspool diese in­

nerhalb von fünf Minuten zur Verfügung

stellen. Neben vielen kleinen und großen

Anlagen spielt das Würzburger HKW eine

Schlüsselrolle – nicht nur als leistungs­

starke KWK­Anlage. Hier sitzt zudem sprich­

wörtlich die Schaltzentrale des virtuellen

Kraftwerks, wo sämtliche Daten zu allen An­

lagen zusammenlaufen. Die Experten kön­

nen sie aus der Ferne in den Pool einbinden

oder abkoppeln – je nach Bedarf beziehungs­

weise den Vorgaben des Übertragungsnetz­

betreibers. Außer auf Erfah rung und guten

Prognosen basiert die erfolgreiche Vermark­

tung von Sekundär regelenergie auf einer

komplexen Hard­ und Software – und na­

türlich auf entsprechenden Kompetenzen

bei der Abwicklung. Nicht zuletzt braucht es

eine Handelszulassung. „Wir übernehmen

sämtliche Leistungen für unsere Poolpartner.

Um ihre Anlagen mit dem HKW zu verbin­

den, braucht es lediglich eine Steuerungs­

box“, erläutert Florian Doktorczyk und weist

darauf hin: „Vor allem im Fall von Biogasan­

lagen, die ihre Leistung ganz flexibel zur

Verfügung stellen können, bietet der Markt

für Regelenergie eine attraktive Alternative

zur Einspeisevergütung und zur gewöhnli­

chen Direkt vermarktung.“

Wachsende chancen am markt

Von diesem Vorteil überzeugt die WVV im­

mer mehr Anlagenbetreiber – besonders in

Bayern, Hessen und Baden­Württemberg.

Die flexible Erzeugungskapazität des virtu­

ellen Kraftwerks im HKW wächst somit ste­

tig. Für Florian Doktorczyk in mehrfacher

Hinsicht eine positive Entwicklung, denn:

„Je mehr steuerbare Leistung zur Verfügung

steht, desto besser können wir auf die An­

forderungen des Netzes reagieren. Nicht zu­

letzt leisten die Betreiber der Anlagen in

unserem Pool auch einen wichtigen Beitrag

zur Energiewende. Schließlich dient die

Regel energie dazu, das Netz zu stabilisieren.“

Biogasanlagen eignen sich

wegen der flexi­bel abrufbaren

Leistung be­sonders gut für

den Regel­energiemarkt.

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WVV energie plus 2 / 2015 7

„Eine prima Sache, wenn sich Klimaschutz mit Vorteilen für die Mitar-beiter verbinden lässt.“ Herbert Rüb, Sparkasse Mainfranken Würzburg

uNterNehmeN profitiereN Vom mobilitätSVorteilDas Firmen-Abo der WVV überzeugt immer mehr Betriebe in der Region. Deren Mitarbeiter profitieren damit von besonderen Konditionen und einem günstigen Fahrpreis.

Jeden Morgen mit dem Auto zur Arbeit fahren oder doch lie­

ber Bus und Straßenbahn nutzen? Zahlreiche Unternehmen

in Würzburg und Umgebung erleichtern ihren Mitarbeitern

die Wahl – mit dem sogenannten Firmen­Abo der WVV, ehe­

mals bekannt als Jobticket. Das Prinzip: Arbeitgeber erwerben

ein bestimmtes Kontingent an vergünstigten Jahreskarten

des Verkehrsverbunds Mainfranken (VVM) über die WVV und

geben diese personalisiert an ihre Mitarbeiter aus. Ob kosten­

los, zu einem anteiligen Preis oder in vollem Umfang, das ent­

scheidet jeder Betrieb individuell. Die Tickets gelten an Wo­

chentagen bis 18 Uhr für beliebig viele Fahrten vom Wohnort

zur Arbeitsstätte. Dazu Kornelia Hock, Abteilungsleiterin

Mobilitätsdienstleistungen Marketing/Vertrieb der Würzbur­

ger Straßenbahn GmbH: „Inhaber des Firmen­Abos profitieren

von weiteren Bonuspaketen. Wochentags ab 18 Uhr, an allen

Sams­, Sonn­ und Feier tagen sowie während der bayerischen

Schulferien dürfen sie das komplette Netz des VVM nutzen.“

Damit nicht genug: Die gesamte Familie – ein weiterer Er­

wachsener sowie die eigenen Kinder bis einschließlich 14 Jah­

re – können kostenlos mitfahren. „Abo­Inhaber und ihre An­

gehörigen sind mit fünf Straßenbahn­, acht Eisenbahn­ und

119 Buslinien im gesamten Verbundnetz unterwegs“, zählt

Kornelia Hock auf und fügt hinzu: „Mit dem Firmen­Abo erhal­

ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine echte Zusatzleis­

tung.“ Aus steuerrechtlicher Sicht könne ein Betrieb monatlich

sogar bis zu 43 Euro pro Ticket und Mitarbeiter übernehmen.

Kostenvorteil und KlimaschutzRund 25 Prozent weniger als eine normale Monatskarte kos­

tet das Ticket im Firmen­Abo. Diesen Preisvorteil knüpft der

VVM jedoch an eine Abnahmemenge von 20 Karten, wenn

dies mindestens 25 Prozent der Belegschaft entspricht. Ab

200 Karten entfällt die Pflichtquote von 25 Prozent.

Die Angestellten der Sparkasse Mainfranken Würzburg

profitieren seit 2009 vom Firmen­Abo. Laut Herbert Rüb, stell­

Mitarbeiter profitieren vom Firmen­Abo: In Bus und Straßen­bahn sind sie günstiger unter wegs als mit einer Monats karte zum regulä­ren Preis.

vertretender Personalratsvorsitzender der Sparkasse, nutzen

immer mehr Mitarbeiter dieses Angebot: „Das Firmen­Abo

wird sehr gut angenommen. Eine prima Sache, wenn sich Kli­

maschutz mit Vorteilen für die Mit arbeiterinnen und Mitar­

beiter verbinden lässt.“ Ähnlich sieht es auch Claudia Faust

von der Seniorenberatung der Stiftung Bürgerspital zum

Hl. Geist: „Inzwischen nutzen 100 Mitarbeiter das Firmen­Abo.

Straßenbahn­ und Bushaltestellen befinden sich jeweils di­

rekt vor unseren Einrichtungen, während es bei uns an Park­

plätzen für Mitarbeiter mangelt.“

Neben dem individuellen Nutzen entlastet das Firmen­

Abo auch Würzburgs Straßen insbesondere im Berufsver­

kehr. Kornelia Hock erläutert: „Mit dem Firmen­Abo leisten

Unternehmen einen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit. Zu­

gleich kommt jeder Einzelne wohl nur zu Fuß oder mit dem

Rad günstiger zur Arbeit.“

Alle Infos rund ums Firmen-Abo erhalten Unternehmen von ihrem persönlichen WVV-Kundenbetreuer.

Das Firmen-Abo auf einen BlickZielgruppe: Arbeitgeber aus der Region, die für die Mitarbeiter im Kontingent günstige personalisierte VVM-Jahres-Abos er-werben möchten Abnahmemenge: mindestens 20 Stück, wenn das 25 Prozent der Belegschaft entspricht, ab 200 Karten entfällt die PflichtquoteRabatt: abhängig von Start- und Zielwabe. In Würzburg zum Bei-spiel 23 Prozent günstiger als das konventionelle Jahres-AboGültigkeit: 12-Monats-Ticket für beliebig viele Fahrten der ange-gebenen Start- und ZielwabeZusatzleistungen: Feierabend-Paket, Familienpaket, InfopaketInfos und Kontakt: Kornelia Hock, Telefon 0931 36-2301, E-Mail [email protected]

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Page 8: eNergieplus 2 / 2015 · 2020. 6. 18. · Und das, obwohl erneuerbare Energien 2035 rund 60 Prozent ... Demnach will der Gesetz geber beispielsweise das Ziel aufgeben, ... Solar und

8 WVV energie plus 2 / 2015

Impressum Herausgeber: Würzburger Versorgungs­ und Verkehrs­GmbH, Telefon 0931 36­0, www.wvv.de | Redaktion: Susanne Pörtner (ver ant wortlich), Florian Doktorczyk, Petra Albert in Zu sam men arbeit mit Daniel Geßler, trurnit Dort­mund/Frankfurt GmbH, Harheimer Stadtweg 2a, 60437 Frankfurt | Gestaltung: Nina Döllein, turnit Publishers GmbH, Ottobrunn | Druck: bonitas print GmbH, Max­von­Laue­Straße 31, 97080 Würzburg

klimaneutralnatureOffice.com | DE-204-242542

gedruckt

energiemanagement: überblick garantiertOb Energieaudit oder Energiemanagementsystem (EnMS) – beide Instrumente helfen dabei, Effizienzpotenziale in Unternehmen aufzude­cken. So lassen sich langfristig die Verbräuche reduzieren und Energiekosten minimieren. Zu den ersten Schritten auf dem Weg dorthin ge­hört ein intelligentes Monitoring auf Basis eines Energiedatenma nage ments (EDM). Ein solches EDM bietet die WVV Betrieben schon lange als Option zu sämtlichen Strom­ und Erdgasprodukten an – und entwickelt das Monitoringtool stetig weiter. Das sogenannte EDM 2.0 schlüsselt für einzelne Abnahmestellen nicht mehr nur den Verbrauch, sondern auch die jeweiligen Kosten auf. Außerdem neu: Gasverbraucher lassen sich ebenfalls integrieren. Aktuell denkt die WVV bereits an die nächste Generation – ein EDM 3.0.

Finanzielle Anreize gehören der Vergangen­

heit an, nun kommt die gesetzliche Pflicht.

So lässt sich beschreiben, was viele Unter­

nehmen 2015 in puncto Energieeffizienz er­

wartet. Betriebe, die nicht als kleines und

mittleres Unternehmen (Nicht­KMU) gelten,

müssen alle vier Jahre ein Energieaudit ge­

mäß DIN EN 16247­1 nachweisen – erstmals

am 5. Dezember dieses Jahres. Mit der Rege­

lung hat die Bundesregierung im April Arti­

kel 8 der EU­Energieeffizienzrichtlinie in

nationales Recht überführt.

Kommen Firmen ihrer Pflicht nicht

nach, droht ein Bußgeld von bis zu

50 000 Euro jährlich. Das Bundesamt für

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat Stich­

probenkontrollen angekündigt.

Definition eines Nicht-Kmu

Wohl mehr als 100 000 Betriebe fallen unter

die neue Auditpflicht – jedoch bei Weitem

nicht jede Firma weiß, dass sie zu den Be­

troffenen zählt. Die Definition eines Nicht­

KMU geht auf die Empfehlung 2003/361/EG

vom Mai 2003 zurück: Firmen mit mehr

als 250 Mitarbeitern sowie Unternehmen

mit weniger als 250 Mitarbeitern, aber über

50 Millionen Euro Jahresumsatz und gleich­

zeitig mehr als 43 Millionen Euro Jahres­

bilanzsumme. Außerdem können Firmen

dazugehören, die keine eigenständigen

Unter nehmen sind – also nur in der Einzel­

betrachtung als KMU gelten, im Verbund

auDit-pflicht erfülleNRund 100 000 deutsche Firmen müssen bis Ende 2015 ein Energieaudit nachweisen, sonst droht ihnen ein Ordnungsgeld. Betroffen sind all jene, die nicht als kleines oder mittleres Unternehmen gelten – unabhängig von der Branche.

mit Partnerunternehmen jedoch nicht.

Antworten auf die Frage „KMU oder nicht?“

liefert unter anderem das Bundeswirt­

schaftsministerium auf der Website www.

zim­bmwi.de. Unabhängig davon sollte

jeder Betrieb beachten: Die Auditpflicht

betrifft alle Branchen.

audit oder große alternative

Das Energieaudit gemäß DIN EN 16247­1

dürfen externe und interne Experten mit

entsprechender Qualifikation vornehmen.

Wesentlicher Unterschied zu einem Ener­

giemanagementsystem (EnMS): Beim Audit

handelt es sich um eine einmalige Analyse

der energetischen Situation, des Energie­

einsatzes und der Energieverbräuche. Ein

EnMS – beispielsweise nach DIN EN ISO

50001 – bewertet die entsprechenden Daten

kontinuierlich und hilft langfristig dabei,

umfassende Sparpotenziale aufzudecken.

Daher befreit ein Energiemanagement­

system auch von den regelmäßigen Audits.

Es lohnt sich also, die „große Alternative“ in

Betracht zu ziehen. In diesem Fall müssen

Unternehmen bis zum 5. Dezember 2015 le­

diglich damit begonnen haben, das EnMS zu

implementieren. Das Zertifikat dürfen sie

bis Ende 2016 nachreichen.

Haben Sie Fragen zu Energieaudit und Energiemanagementsystemen? Ihr persön-licher Kundenbetreuer von der WVV hat die Antworten und hilft Ihnen gern weiter.

Spätestens bis zum, 5. Dezem­ber müssen so­genannte Nicht­KMU ein Energieaudit nachweisen – vorgenommen von internen oder externen Fachkräften.

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