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Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und Kostensenkung Ratgeber für Energiespar-Contracting in öffentlichen Liegenschaften

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Energiespar-Contractingals Beitrag zu Klimaschutzund Kostensenkung

Ratgeber für Energiespar-Contracting in öffentlichen Liegenschaften

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Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und Kostensenkung

Ratgeber für Energiespar-Contracting in öffentlichen Liegenschaften

Im Auftrag des Umweltbundesamtes Berlin

ArbeitsgemeinschaftÖko-Institut e.V.Berliner Energieagentur GmbH

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Impressum

Herausgeber: Umweltbundesamt

Postfach 33002214191 Berlin

Bearbeitet durch: Öko-Institut e.V.Bereich Energie & KlimaschutzNovalisstr. 1010115 Berlin

Berliner Energieagentur GmbHRudolfstr. 910245 Berlin

Autoren: Annegret-Cl. Agricola, Berliner Energieagentur GmbH

Dieter Seifried, Büro Ö-quadrat, Freiburg

Redaktion: Dr. Helmut Kaschenz, UmweltbundesamtMartin Cames, Öko-Institut e.V.

Projektbeirat: Herr Brickmann, Siemens Landis & Staefa DivisionHerr Györi, Finanzministerium Baden-WürttembergHerr Dr. Kienzlen, Landeshauptstadt StuttgartHerr Dr. Müschen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,BerlinHerr Probst, GERTEC GmbH – Beratende IngenieureHerr Rathert, Bundesministerium für Verkehr,Bau- und WohnungswesenHerr Dr. Roth,Thyssen Energie-Systeme GmbHHerr Schafhausen, Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und ReaktorsicherheitHerr Schweer, Hessisches Ministerium für Umwelt,Landwirtschaft und ForstenHerr Schmitz-Lechtape, Stadt Kaarst (Nordrhein-Westfalen)

Gestaltung: Sabine Kropat

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TEIL 1: UBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTING

1 Was ist Energiespar-Contracting? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

2 Welche Vorteile bietet Energiespar-Contracting? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

3 Energiespar-Contracting kann einen wichtigen Beitrag zumKlimaschutz leisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4 Erschließbares Investitions- und Kosteneinsparpotenzial durch Energiespar-Contracting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

5 Gewinne für Volkswirtschaft und Arbeitsplätze durch Energiespar-Contracting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

TEIL 2: GRUNDLAGEN DES ENERGIESPAR-CONTRACTING ANHAND VON BEISPIELEN

1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

2 Energiespar-Contracting in Jena – Partnerschaft macht Meister . . . . . . . 16

3 Neue Wege im Universitätsklinikum Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

4 Energiespar-Contracting in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

5 Energiesparpartnerschaften Berlin – ein Modellprojekt geht in Serie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

6 Projektvarianten – vieles ist möglich, man muss es nur wollen . . . . . . . . . 336.1 Kombinierte Energiespar- und Anlagen-Contracting in Hagen . . . . . 336.2 Bürger-Contracting: private Zukunftsinvestitionen . . . . . . . . . . . . . . . 36

7 Schlussfolgerungen aus den Projektbeispielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387.1 Energiespar-Contracting zur Umsetzung von Einzelmaßnahmen. . . . 387.2 "Stellglieder" des Energiespar-Contracting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397.3 Festlegung von Referenzwerten für die Baseline . . . . . . . . . . . . . . . . 41

TEIL 3: 10 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBT

1 In "unserem" Gebäudebestand gibt es keine Einsparpotenziale mehr ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

2 Ein externer Contractor kostet nur Geld – wir können es genauso gut und billiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

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INHALTSVERZEICHNIS

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3 Energiespar-Contracting stellt eine verdeckte Verschul-dungsform dar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

4 Die Liberalisierung der Energiemärkte führt zu sinkenden Preisen – abwarten ist angesagt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

5 Contractoren haben nur am "Cream-Skimming" Interesse . . . . . . . . . . . 47

6 Energiespar-Contracting bedeutet Personalabbau in der öffentlichen Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

7 Energiespar-Contracting birgt eine Vielzahl unvorher-sehbarer Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

8 Projektentwicklung und -vorbereitung für Energiespar-Contracting ist zu zeit- und kostenaufwendig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

9 Die Kontrolle über die Gebäudetechnik und deren Betriebs-führung geht auf Seiten der öffentlichen Verwaltung verloren . . . . . . . . 50

10 Die Baseline ist in vielen Projekten nicht eindeutig bestimmbar . . . . . . . 50

TEIL 4: SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

1 Projektverzeichnis Energiespar-Contracting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

2 Kontaktadressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

3 Fördermöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

4 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

5 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

TEIL 5: ANHANG ZUM RATGEBER/CD-ROM

1 Einstufiger Projektablauf Energiespar-Contracting

2 Zweistufiger Projektablauf Energiespar-Contracting

3 Projektsteckbriefe Energiespar-Contracting

4 Potenzialanalyse Energiespar-Contracting in öffentlichen Liegenschaften

5 Mustervertrag nach dem "Contracting-Leitfaden in Öffentlichen Liegen-schaften" des Hessischen Umweltministeriums

6 Mustervertrag nach dem "Leitfaden Energiespar-Contracting" des Bundes-ministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

INHALTSVERZEICHNIS

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Teil 1

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Energiespar-Contracting? "Das habeich schon mal gehört. Aber so richtiggenau weiß ich nicht, was es ist." KeinWunder, denn der Begriff ist zwarbeliebt, aber nicht klar definiert. Startenwir also mit der Definition, wie wir denBegriff verstanden wissen wollen:

Energiespar-Contracting ist eine ver-traglich vereinbarte Dienstleistung zwi-schen einem Unternehmen (Contrac-tor oder auch Energiesparpartner) undeinem Gebäudeeigner (Auftraggeber).Der Contractor führt in dem GebäudeInvestitionen und Maßnahmen zurEnergieeinsparung durch. Seine Auf-wendungen lässt er sich durch denErfolg der Einsparmaßnahmen, alsoüber die reduzierten Energiekosten desGebäudes, vergüten. Der Gebäudeeig-ner muss nicht investieren, trägt keinRisiko und ist trotzdem an dem Erfolgder Einsparmaßnahme beteiligt.

Im Unterschied zum Anlagen-Con-tracting umfasst das Energiespar-Con-tracting Maßnahmen, die hinter demZähler ansetzen, also alle Maßnahmen,die den Verbrauch von Wärme oderStrom reduzieren. Häufig werden auchMaßnahmen zur Wassereinsparung in

die Konzepte einbezogen. Beim Anla-gen-Contracting bietet ein Dienstleis-ter in der Regel die Planung, Errichtung,Finanzierung, den Betrieb und die War-tung einer Versorgungsanlage (z. B.Heizkessel, Blockheizkraftwerk, Holz-hackschnitzelanlage) an. Diese Dienst-leistung lässt er sich über eine vertrag-lich festgelegte Vergütung der geliefer-ten Mengen an Strom, Wärme oderKälte bezahlen.

Genau so wie die Stromversorgungeines Gebäudes heute eine aus-schließlich ausgelagerte Dienstleistungfür Haushalte und Industriebetriebedurch ein Stromversorgungsunterneh-men darstellt, kann die effiziente Nut-zung der bezogenen Energieträgerebenfalls durch einen externen Dienst-leister, den Contractor, übernommenwerden. Wie dies funktionier t, wollenwir anhand eines einfachen Beispielsund einer Grafik (siehe Abbildung 1)erörtern.

Die Grafik zeigt die zu erwartende Ent-wicklung der Energie- und Wasserkos-ten in der Trendentwicklung. Es wirdalso zunächst angenommen, dass keineMaßnahmen zur rationellen Energie-nutzung getroffen werden und dieEnergiekosten (also das Produkt aus

8

ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 1

Abb. 1: Senkung der Energie- und Wasserkosten durch Energiespar-Contracting

Finanzierung durch Contracting

300.000

350.000

400.000

450.000

500.000

550.000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

DM/Jahr

Jahr

Entwicklung der Energie- und Wasserkosten ohne Maßnahme

Energie- und Wasserkosten des Gebäudes vor Maßnahme

Erfolgsorientierte Contractingrate für den Investor

Energie- und Wasserkosten des Gebäudes nach Maßnahme

Investition durchContractor

Vertragsbeginn Vertragsende

1Was ist Energiespar-Contracting?

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der verbrauchten Energiemenge undden Energiepreisen) konstant bleiben(schwarze Linie). Diese Linie dient alsReferenz zur Bestimmung der einge-sparten Energiekosten in den Folgejah-ren und wird auch als "Baseline" (derEnergiekosten) bezeichnet.Im Fall "Energiespar-Contracting"schließt ein Contractor mit dem Eigen-tümer der Liegenschaft einen Vertragab, der ihn berechtigt, zuvor vereinbar-te Maßnahmen zur Energieeinsparungdurchzuführen (z. B. neue Heizungsan-lage, effizientere Beleuchtung, Optimie-rung der Steuerungstechnik). Im Ge-genzug erhält der Contractor übereinen bestimmten Zeitraum hinwegden Großteil oder auch die Gesamt-summe der jährlich eingesparten Ener-giekosten. Dieser Zeitraum wird durchdie Vertragsdauer festgelegt. Die einge-sparten Energiekosten errechnen sichdabei nach einem vertraglich festgeleg-ten Verfahren[1] aus der Differenz desReferenzwertes (bzw. der Baseline)und den tatsächlich erzielten Energie-kosten.

Nach Einbau und Abnahme derEnergiesparmaßnahmen gehen die An-lagen in das Eigentum des Liegen-schaftseigners über[2]. Nach Ende derVertragslaufzeit kommen die Ener-giekosteneinsparungen ausschließlichdem Liegenschaftseigner zugute.

Mit den über die Vertragslaufzeit ein-gesparten Energiekosten muss derContractor sowohl die Anfangsinvesti-tionen als auch die Kapitalkosten, dielaufenden Controlling-, Wartungs-,Abrechnungs- und Verwaltungskostendes Projektes finanzieren. Die Vergü-tung des Contractors ist beim Energie-spar-Contracting in der Regel aus-schließlich von der tatsächlich erreich-ten Energieeinsparung, also vom Erfolgder Maßnahme, abhängig. Deshalb wirdanstelle des Begriffs Energiespar-Con-tracting gelegentlich auch der BegriffPerformance-Contracting verwendet.

Die dargelegte Aufteilung des Einspar-erfolgs zwischen Liegenschaftseignerund Contractor kann vertraglich freigestaltet werden. Dabei sollte jedochdarauf geachtet werden, dass Risiken

und Nutzen fair zwischen beiden Ver-tragspartnern aufgeteilt werden (sieheTeil 2, Kapitel 7). Sinnvolle Regelungenzeichnen sich unter anderem dadurchaus, dass für den Contractor währendder gesamten Vertragslaufzeit ein finan-zieller Anreiz besteht, die Energieein-sparung durch weitere Investitionenund eine gute Betriebsführung zuerhöhen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Ener-giespar-Vertrages ist die Einspargaran-tie. Hierbei verpflichtet sich der Con-tractor, eine Mindesteinsparung beimEnergieverbrauch und/oder bei denEnergiekosten zu erzielen. Erreicht erdiesen Wert nicht, so muss er dem Lie-genschaftseigner bzw. seinem Kundendie Differenz zwischen der erzieltenund der garantierten Energiekostenein-sparung erstatten.

Energiespar-Contracting kommt vor-rangig in öffentlichen Liegenschaftensowie in privatwirtschaftlichen Liegen-schaften (industrielle bzw. gewerblicheEinrichtungen oder Einrichtungen desDienstleistungssektors) zum Einsatz.Konzepte für den Bereich der Woh-nungswirtschaft, Miet- und Eigentums-wohnungsbau, existieren hingegen bislang nicht. Grundsätzlich ist dieAnwendung des Instruments Ener-giespar-Contracting (aufgrund der mitProjektentwicklung und -vorbereitungverbundenen Zeit- und Personalauf-wendung) ab einer Höhe der jährlichenEnergiekosten von ca. 150.000 DMinteressant. In Einzelfällen gelingt auchdie wir tschaftliche Anwendung fürObjekte mit geringeren Energiekosten.Im Folgenden wird ausschließlich dasEnergiespar-Contracting in öffentlichenLiegenschaften betrachtet.

Der Hauptvorteil beim Energiespar-Contracting liegt darin, dass derGebäudeeigner zweifach entlastetwird: Zum einen von der organisatori-schen Umsetzung der Energiespar-

ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTING

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2 Welche Vorteile bietet Energiespar-Contracting?

[1] Dieses Verfahren berücksichtigt in der Regel sowohl Klimaschwankungen, Nutzungsänderungen als auch Energiepreisänderungen.[2] Es kommen teilweise auch andere vertragliche Regelungen zum Eigentumsübergang der baulichen Maßnahmen zur Anwen-dung. Das hier genannte Prinzip, das auch dem hessischen Mustervertrag (vgl.Teil 5/Kapitel 5) zugrunde liegt, wird jedoch ausAuftraggebersicht empfohlen.

Teil 1

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maßnahmen und zum anderen von derfinanziellen Belastung, die mit denInvestitionen verbunden ist. Damit setztdas Energiespar-Contracting genau daan, wo in vielen Städten und Gemein-den der Schuh drückt: Für viele Objek-te wird zwar ein energetischer Sanie-rungsbedarf konstatier t, doch häufigfehlt das Geld, um die Energiesparmaß-nahmen zu finanzieren. Mit Energiespar-Contracting kann dieser unbefriedigen-de Zustand überwunden werden. Hier-bei ist es stets von Vorteil, wenn bereitsinnerhalb der zuständigen Bauverwal-tung ein effektives Energiemanage-mentsystem integriert ist, das wertvolleGrundlagen für die Ausschreibung undVergabe von Energiespar-Contracting-Vorhaben liefert.

Zwei weitere entscheidendeVorteile sind mit dem Verfah-ren verbunden:

1. Mit der Schließung eines Einspar-garantie-Vertrages gibt es einenAkteur, den Contractor, der vonden Energiekosteneinsparungenprofitier t. Bei einer guten Vergü-tungsregelung im Rahmen der Ver-tragsgestaltung (siehe Teil 2, Kapitel3) besteht somit ein starker finan-zieller Anreiz und eine hohe Moti-vation, eine möglichst hohe Ener-giekostenersparnis über die ge-samte Vertragslaufzeit zu erzielen.Von dieser Einsparung profitier tjedoch auch der Gebäudeeigner.Zunächst in einem kleinerenUmfang bereits während der Ver-tragszeit und im vollen Umfang,wenn der Einspargarantie-Vertragabgelaufen ist und die volle Ener-giekosteneinsparung dem Liegen-schaftseigner zukommt.

2. Energiespar-Contracting ist diekonsequente Folge und Erschei-nungsform einer arbeitsteiligenWirtschaft. Spezialisten könnenaufgrund ihres Know-hows und ih-rer breitgefächerten Erfahrung ausanderen Projekten gute Ergebnisseerzielen und auch Anregungen für

die eigene Verwaltung in das Pro-jekt einbringen. Da Contractoren inder Regel Spezialisten in SachenNutzungstechnologien und Ener-gieeinsparung sind, kommt mit demEnergiespar-Contracting häufig in-novative Technologie zur Anwen-dung, die zu einem besseren Ein-sparergebnis führt als die bislangangewandten Standardtechnolo-gien. Insbesondere in komplexenLiegenschaften lassen sich durchdie Einführung eines professionel-len Energie-Controlling und derUmsetzung von Mess- und Steue-rungsmaßnahmen erhebliche Ein-sparungen erzielen. Zusammen mitdem oben erwähnten finanziellenAnreiz führt dies dazu, dass eindem Stand der Technik entspre-chendes Investitionskonzept sowieein optimaler Betrieb der Anlagenim Rahmen eines Energiespar-Ver-trages zu erwarten sind.

Diese Aspekte führen dazu, dass überdas Instrument Energiespar-Contrac-ting wirtschaftliche Energiesparpotenzi-ale rascher erschlossen werden und dieEinsparungen in vielen Fällen höherausfallen werden als ohne die Anwen-dung des Energiespar-Contracting.

Neben diesen zentralen Aspektenkann der Liegenschaftseigner beimEnergiespar-Contracting mit weiterenVorteilen rechnen:

• Durch eine Senkung der übrigenBetriebskosten (z. B. reduzierterLeuchtmittelaustausch bei Beleuch-tungssanierung) kann ein Zusatz-nutzen erzielt werden.

• Die Modernisierungs- und Sanie-rungsinvestitionen erhöhen denWert und die Attraktivität desGebäudes.

• Der Komfort eines Gebäudes unddie Produktivität können gesteigertwerden (z. B. durch bessere Be-leuchtung, Lüftung, Raumklima).

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ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 1

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• Durch eine verbesserte Steuerungkönnen die Betriebsstunden vonAnlagen gesenkt und somit dieAbnutzung reduziert werden.

• Mit dem verminderten Energieein-satz werden Luftschadstoffe redu-ziert und knappe Ressourcengeschont. Wenngleich dieser Vor-teil nicht direkt dem Liegenschafts-eigner zugute kommt, so kann erdoch einen Imagegewinn für seineAktivitäten in Sachen Umwelt-schutz verbuchen.

Ein Argument, das gegen Energiespar-Contracting häufig hervorgebrachtwird: Die potenziellen Auftraggeber hät-ten theoretisch die Möglichkeit, diesel-ben oder ähnliche Leistungen in eigenerRegie und für die eigene Kasse profitab-ler zu erbringen. Dies ist zwar prinzipiellrichtig, doch die vielen öffentlichen Lie-genschaften, die sich in einem schlech-ten energetischen Zustand befindenund so auch die nächsten Jahre verhar-ren werden, belegen das Gegenteil.Zwischen Theorie und Praxis bestehteine große Kluft.

Antworten auf weitere, häufig vor-kommende "Gegenargumente" sind imTeil 3 des Ratgebers ("10 Argumentegegen Energiespar-Contracting undwas es dazu zu sagen gibt...") zu finden.

Die finanzielle Situation der Städteund Gemeinden ist durch enge Spiel-räume gekennzeichnet. Neue Aufgabensind für die Kommunen hinzugekom-men, ohne dass es hierfür eine entspre-chende Finanzierung gab.

Parallel zu dieser Entwicklung ist Kli-maschutz in dem vergangenen Jahr-zehnt in vielen Städten als vordringlicheAufgabe kommunaler Energiepolitikerkannt worden. Doch seit April 1998ist mit der Liberalisierung der Energie-

märkte der Handlungsspielraum für diekommunalen Energieversorgungsunter-nehmen eingeschränkt worden: ImWettbewerb mit den kapitalkräftigenVerbundunternehmen stehen für diekommunalen Energieversorgungsunter-nehmen die Stabilisierung des Absatzesund die Kosteneinsparung im Vorder-grund.

Die rationelle Energienutzunghat dreifach an Stellenwert ver-loren:

1. Durch die Liberalisierung derStromwirtschaft sind die Strom-preise auf breiter Front gesunken.Damit sind Maßnahmen im Bereichder Stromeinsparung wenigerwirtschaftlich als noch vor zwei bisdrei Jahren.

2. Vom Zwang des Wettbewerbsgetrieben und die Gunst der Stun-de nutzend, wehren viele Ver-sorgungsunternehmen kostspieligeAnsprüche von Seiten der Kom-munen immer stärker ab. Die ener-getische Sanierung von städtischenGebäuden beinhaltet für die kom-munalen Energieversorgungsunter-nehmen in der Regel kostspieligeMaßnahmen, selbst wenn die Ein-sparmaßnahmen für sich gerechnetwirtschaftlich sind[3] .

3. Die Aktivitäten von kommunalenEnergieversorgern und Kommu-nen konzentrieren sich heute stär-ker auf das Aushandeln günstigerBezugsbedingungen. Maßnahmen,die am Energieverbrauch ansetzen,sind in den Hintergrund getreten.

Gerade in einer solchen Situation, inder die Einsparaktivitäten der Stadt-werke und der Hochbauverwaltungrückläufig sind, kann Energiespar-Con-tracting einen wichtigen Beitrag zumKlimaschutz leisten: Es ist unstrittig,dass in nahezu jedem Gebäude deröffentlichen Hand Einsparpotenzialebrach liegen, die sich auch unter den

Teil 1ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTING

11

3Energiespar-Contractingkann einen wichtigen Beitragzum Klimaschutz leisten

[3] Energiesparmaßnahmen hinter dem Zähler führen für das Versorgungsunternehmen stets zu Erlös- und Gewinnrückgängen.

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neuen Rahmenbedingungen (niedrige-re Strompreise, höhere Öl- und Was-serpreise) wir tschaftlich erschließenlassen. Wenngleich sich nicht jedesGebäude und jedes Einsparpotenzial füreine Umsetzung über das InstrumentEnergiespar-Contracting eignet, so ließesich das Instrument viel häufiger anwen-den, als dies derzeit der Fall ist.

Die Ergebnisse der im Auftrag des Umweltbundesamtes untersuchtenEnergiespar-Contracting-Projekte so-wie die Ergebnisse der Poolmodelle inBerlin und des Hagener Modells bele-gen, dass CO2-Einsparungen von 20bis 30 Prozent in den öffentlichenGebäuden ohne zusätzliche Kostenbe-lastung der öffentlichen Haushaltedurchaus erreicht werden können.

Da die öffentlichen Gebäude einenAnteil von rund 5 bis 10 Prozent amgesamten Energieverbrauch der Kom-munen haben, ist der mögliche Beitragder öffentlichen Gebäude zur CO2-Einsparung erheblich. Darüber hinauskann der Demonstrationseffekt solcherProjekte weitere Maßnahmen ansto-ßen und somit eine vielfache Wirkungerzielen.

Daraus lässt sich ableiten: Überlas-tung der Verwaltung und Finanzie-rungsprobleme für energetische Sanie-rungsmaßnahmen sollten in Zukunftkein Grund mehr für brachliegendewirtschaftliche Einsparpotenziale sein.Das Umweltbundesamt empfiehlt,zum Schutze des Klimas das InstrumentEnergiespar-Contracting überall dortverstärkt einzusetzen, wo über direkteInvestitionen der zuständigen Bauver-

waltung oder über ein Inctracting-Ver-fahren die vorhandenen Einsparpoten-ziale aufgrund von Budgetrestriktionennicht erschlossen werden können.Sowohl auf Landes- als auch Bundes-ebene gibt es inzwischen gute Leitfä-den, die interessier te Akteure bei derUmsetzung dieses Instruments unter-stützen und den Aufwand für dieUmsetzung verringern. Im Teil 4 desRatgebers sind Literaturhinweise undInternetadressen zu diesem Themen-komplex zu finden.

Auf der Basis einer Hochrechnungder Energieverbräuche, -kosten sowieder damit verbundenen Schadstoffe-missionen (insbesondere der klima-schädlichen CO2-Emissionen) für öf-fentliche Liegenschaften der Bundes-,Landes- und Kommunalverwaltungenist eine Potenzialabschätzung Energie-spar-Contracting durchgeführ t wor-den. Diese beinhaltet eine Abschät-zung des durch Energiespar-Contrac-ting erzielbaren Investitionsvolumenseinerseits als auch des erzielbarenKosteneinsparpotenzials einschließlichder möglichen Energieverbrauchs-und Emissionsminderungen anderer-seits. Am Beispiel eines typischen Pro-jektdesigns für Energiespar-Contractingwerden die Ergebnisse dieser Potenzi-alabschätzung kurz dargestellt. Eineausführliche Darstellung der "Potenzi-

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ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 1

Tab. 1: Ergebnisse der Potenzialabschätzung für das Energiespar-Contracting in öffentlichen Liegenschaften

Potenzialabschätzung Energiespar-Contracting in öffentlichen Liegenschaften

Gesamtenergiekosten öffentl. Liegenschaften[4]: 3,6 Mrd. DM

Vertragslaufzeit: 10 Jahre

Lebensdauer der techn. Anlagen: 15 Jahre

Reduzierung der Energiekosten: 20 % bzw. 720 Mio. DM/a

Beteiligung der öffentl. Hand: 10 % bzw. 72 Mio. DM/a

Investitionsvolumen Contractor : 3,9 Mrd. DM

Kostenreduktion Verwaltungshaushalt: 0,72 Mrd. DM

4Erschließbares Investitions-und Kosteneinsparpotenzial

durch Energiespar-Contracting

[4] Baseline

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ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTING

alanalyse Energiespar-Contracting inöffentlichen Liegenschaften" erfolgt imTeil 5 (CD-ROM).

Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Po-tenzialabschätzung für ein Projektde-sign des Energiespar-Contracting bei

• 10jähriger Vertragslaufzeit,

• garantier ter Energiekosteneinspa-rung in Höhe von 20 % sowie

• einer Beteiligung der öffentlichenHand an den garantier ten Einspa-rungen von 10 %.

Die Gesamtenergiekosten in Tabelle 1bezeichnen die Energiekosten der-jenigen öffentlichen Liegenschaften, fürdie prinzipiell ein Energiespar-Contrac-ting umgesetzt werden kann. Dies ent-spricht ca. 60 % der Energiekosten derLiegenschaften des Bundes, der Länderund der Kommunen, die in ca. einemDrittel aller öffentlichen Gebäudeanfallen.

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Durchden verstärkten Einsatz des Instru-ments Energiespar-Contracting ist einemaßgebliche Investitionssicherung inöffentlichen Gebäuden bei gleichzeitignachhaltiger Kostenentlastung deröffentlichen Verwaltungshaushalte prin-zipiell möglich.

Für die durchgeführte Modellrech-nung ergeben sich Energieverbrauchs-reduzierungen in öffentlichen Liegen-schaften von ca. 800 GWh/a für denStromverbrauch sowie ca. 8.000GWh/a für den Wärmeverbrauch,sodass insgesamt eine klimarelevanteCO2-Reduktion in Höhe von etwa 3Mio. t/a bei weitgehender Erschließungder aufgezeigten Potenziale möglichwäre.

Angesichts dieser beeindruckendenZahlen bleibt nur die Schlussfolgerung:Es ist an der Zeit, die Energieeinspar-potenziale in öffentlichen Einrichtungennachhaltig zu erschließen.

Energiespar-Contracting schafft Ar-beitsplätze und bringt Vorteile auf derbetriebs- und volkswirtschaftlichenEbene. Es können mehrere Akteureprofitieren:

• Der Auftraggeber bzw. der Liegen-schaftseigner wird an den Energie-kostenersparnissen beteiligt. Redu-zierte Energiekosten führen in denKommunen zu einer Entlastung derVerwaltungshaushalte und in denBetrieben zu einer höheren Pro-duktivität und damit zu einer stär-keren Wettbewerbsfähigkeit aufden nationalen und internationalenMärkten.

• Contracting-Unternehmen lebenvon den eingesparten Energiekos-ten und bieten qualifizierte Ar-beitsplätze für Ingenieure, Planerund Projektmanager.

• Die in das Contracting einbezo-genen Unternehmen (Anlagenher-steller und -bauer sowie die Hand-werksbetriebe) profitieren vonden zusätzlichen Aufträgen. Auch in diesem Bereich werden qualifi-zier te Arbeitsplätze gesichert undbei verstärkter Nachfrage nachEnergiespar-Contracting zusätzli-che Arbeitsplätze geschaffen.

Wesentliche Vorteile auch aufder volkswirtschaftlichen Ebene

Durch das Instrument Energiespar-Contracting und die hierdurch ange-regten und umgesetzten Projekte zurrationellen Energienutzung wird derEnergieverbrauch durch intelligenteTechnik und Know-how verringert. Da-durch entstehen in der Regel mehrArbeitsplätze, als durch die Reduktioneines hohen Energiekonsums verlorengehen.Werden durch die Maßnahmenrationeller Strom- oder Wärmenutzung

Teil 1

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Gewinne für Volkswirtschaft und Arbeitsplätze durch Energiespar-Contracting5

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Importkohle, Erdgas oder Erdöl einge-spart, so hat dies praktisch keinen direk-ten Einfluss auf die Arbeitsplatzsituationin Deutschland. Hingegen schafft ein re-duzierter Energiebezug weniger Ab-hängigkeit von Energieimporten.

Direkte Arbeitsplatzwirkungen erge-ben sich aus Investitionen in die Ein-spartechnologien: Jede Wärmedämm-maßnahme, jede Beleuchtungssanie-rung, jede Modernisierung einerHeizungsanlage oder -steuerung si-chert und schafft Arbeitsplätze vorOrt und kommt somit zunächst demHandwerk und den beteiligten Inge-nieurbüros, indirekt jedoch auch denKommunen und der Volkswir tschaftzugute. Den Kommunen verschaffendie Maßnahmen einen Anstieg derGewerbesteuer und tendenziell gerin-gere Ausgaben für die Unterstützungvon langfristig Arbeitslosen.

Für die Volkswirtschaft istEnergiespar-Contracting vonvielfachem Nutzen:

• Damit Effizienztechnologien weiterentwickelt und die Kosten dieserTechnologien gesenkt werden kön-nen, müssen sie einen Markt fin-den. Energiespar-Contracting isteines der geeigneten Instrumente,um diese Märkte zu entwickeln.

• Die Entwicklung und Anwendungvon Effizienztechnologien stelltvolkswir tschaftlich gesehen eineVerlängerung der Wertschöp-fungskette dar. Anstatt Rohpro-dukte zu beziehen und zu verbren-nen, werden hochentwickelte Tech-nologien eingesetzt, um dieseRohprodukte zu ersetzen.

• Die Erschließung von Exportmärk-ten ist für Unternehmen in derRegel nur dann möglich, wenn sichbereits ein Inlandsmarkt entwickelthat, der eine bestimmte Absatz-menge und damit eine kosten-günstige Produktion erlaubt. DieAnwendung von Effizienztechnolo-gien im Binnenmarkt dient somitauch der Entwicklung von Export-märkten.

• Mit den Emissionen von Schadstof-fen und dem klimawirksamen Koh-lendioxid (CO2) werden externeKosten verursacht, die von derGesellschaft getragen werden müs-sen, die jedoch nicht in dasbetriebswir tschaftliche Kalkül derUnternehmen und der Verwaltun-gen eingehen.Werden diese Emis-sionen durch Effizienzmaßnahmenreduziert, so sinken die externenKosten, die volkswir tschaftlichenKosten der Umweltbelastung.

• Andererseits ist gerade in Zeitenhoher Arbeitslosigkeit ein volks-wir tschaftlicher Nutzen mit derEffizienzsteigerung im Energiesek-tor verbunden: Die gesellschaft-lichen Kosten der Arbeitslosigkeitkönnen durch eine zusätzlicheBeschäftigung reduziert werden.

• Die EU-Kommission ist der Auffas-sung, dass ohne einen Einstieg indie Effizienz- und Solarwir tschaftdie Abhängigkeit der EuropäischenUnion von Energieimporten sehrstark zunehmen wird. Bereits imJahr 2020 werden rund 70 Prozentdes Energiebedarfs importier twerden. In den letzten Jahrenbetrug der Anteil bereits 50 Pro-zent[5]. Durch Energiespar-Contrac-ting als Energieeffizienz-Instrumentwird ein Beitrag zur Reduktiondieser Abhängigkeit geleistet.

Fassen wir zusammen: Energiespar-Contracting ist ein außer-

ordentlich interessantes Instrument zurErschließung der vorhandenen wirt-schaftlichen Energieeinsparpotenziale.Diesem Instrument sind dort Grenzengesetzt, wo der Energieverbrauch unddie Einsparpotenziale eines Gebäudeszu klein sind oder die Nutzung einesGebäudes großen Schwankungen un-terworfen ist bzw. eine Nutzung nichtlängerfristig zu erwarten ist. Die Effi-zienzmaßnahmen im Rahmen von Ener-giespar-Contracting, aber natürlich auchim Rahmen der Eigenvornahme führensowohl zu betriebs- als auch volkswirt-schaftlichen Vorteilen. Es gibt also kei-nen Grund, weiter abzuwarten.

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ÜBERSICHT ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 1

[5] Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Energie für die Zukunft: Erneuerbare Energieträger. Weißbuch für eine

Gemeinschaftsstrategie und Aktionsplan, Brüssel 1997.

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Teil 2

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Im Folgenden sollen einige wesentli-che Aspekte des Energiespar-Contrac-ting anhand von erfolgreichen Projek-ten aus dem Bereich des Energiespar-Contracting dargestellt und erläutertwerden. Die hier vorgestellten Projektein Jena, Ulm, Braunschweig und Berlinwurden im Zuge der Ratgeber-Erstel-lung ausführlich untersucht. Ergänzendwerden Projektbeispiele aus Hagenund Freiburg dargestellt sowie weitereHinweise zur Projektentwicklung und -umsetzung gegeben. Die beispielhaftausgeführten Projekte sowie mehr alsvierzig weitere Projekte werden an-hand der wesentlichen Projektdateneinschließlich Angaben zu Kontaktper-sonen im Teil 5 (CD-ROM) in Formvon Projektsteckbriefen anschaulichdargestellt.

Mitte der 90er Jahre beschloss dieStadt Jena, ihr schönes, historischesVolksbad energetisch zu sanieren. Hier-für waren auch Haushaltsmittel einge-plant. Um entsprechend den Verwal-tungsvorschriften die Kosten für dieMaßnahmen möglichst niedrig zu hal-ten, wurden die Arbeiten für das Hal-lenbad öffentlich ausgeschrieben. Dasgünstigste Angebot lag jedoch nochdeutlich über den eingeplanten undverfügbaren Haushaltsmitteln, sodassdie Sanierung nicht vollzogen werdenkonnte. Eine erneute Ausschreibungder Arbeiten ergab kein besseresErgebnis.

Da aufgrund des hohen Energiever-brauchs und der überalterten Anlagendringender Handlungsbedarf bestand,wurden alternative Finanzierungs-möglichkeiten gesucht und mit demEnergiespar-Contracting eine Lösunggefunden.

Da die Kooperation zwischen demHauptamt der Stadtverwaltung undden Stadtwerken Jena gut funktionier-te, wurde beschlossen, das Projektgemeinsam mit den Stadtwerken alsPilotprojekt anzugehen. In Jena war biszu diesem Zeitpunkt noch kein Con-tracting-Projekt realisier t worden undso galt es zunächst, die Angst vor dem"Neuen" zu zerstreuen. Nachdem dieBedenken[6] auf verschiedenen Ebenenausgeräumt werden konnten, wurdedas Projekt in Angriff genommen.

Zunächst mussten die Verbrauchsda-ten der letzten Jahre gesammelt undausgewertet werden, um in einem wei-teren Arbeitsgang die "Baseline" (derEnergiekosten) zu bestimmen. Mit der"Baseline" wird festgelegt, welche Ent-wicklung der Energieverbrauch in dennächsten Jahren ohne Energiesparmaß-nahmen genommen hätte. Da dergesamte Betrieb der Energieversor-gung des Hallenbades an die Stadtwer-ke abgegeben werden sollte, musstendie Energiedienstleistungen näher defi-nier t werden, die der Contractor zuerbringen hat. So wurden z. B. die Tem-peratur für das Wasser im Schwimm-becken sowie die Lufttemperatur unddie Luftfeuchte in der Halle währendder Badezeiten vertraglich festgelegt.

Der Projektumfang war durch dievorliegenden Planungen bereits weitge-hend vorgegeben. Über eine neueHausanschlussstation für die Fernwär-me, eine Wärmerückgewinnungsanlagefür die Lüftung, eine Solarkollektoranla-

16

Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Vorbemerkung 1

Energiespar-Contracting inJena – Partnerschaft machtMeister

2

Abb. 2: Das historische Volksbad der Stadt Jena nach

der energetischen Sanierung

[6] So wurden z. B. Bedenken im Hinblick auf die Zulässigkeit von Contracting geäußert, da dieses Verfahren auch als unzu-lässiges kreditähnliches Geschäft eingestuft werden könnte. Bedenken gab es auch bei den Stadtwerken Jena, die bis zu die-sem Zeitpunkt noch keine vergleichbare Anlage gebaut und betreut hatten. Von daher bestand auch Unsicherheit über dentechnischen und wirtschaftlichen Erfolg des Vorhabens sowie über einen reibungslosen Betrieb.

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Teil 2

17

ge für die Warmwasserbereitung undeine moderne Regelungstechnik sollteder Energieverbrauch so weit gesenktwerden, dass sich die notwendigenInvestitionen und die Aufwendungenfür das Energiemanagement amortisie-ren. Das Dienstleistungspaket, das vonden Stadtwerken geschnürt wurde,beinhaltet die Planung, Errichtung,Finanzierung, Betriebsführung,Wartungund Instandhaltung der Anlagen sowiedie Sicherstellung der festgelegtenraumklimatischen Verhältnisse.

Vertragsgestaltung:

Die jährlichen Energiekosten des Hal-lenbads betrugen vor der Sanierungdurchschnittlich 208.000 DM (netto).Zusammen mit den Kosten der Be-triebsführung für die Energieversor-gung (Personal und Wartungskosten),die bislang von der Stadt Jena getragenwurden, musste die Stadt jährlich285.000 DM (netto) aufwenden.

Dieser Betrag wurde als Grundlagefür den Erfolgsgarantievertrag genom-men. Die Stadtwerke Jena erhalten inden ersten Jahren nach der Investitiondiesen Betrag von der Stadt vergütet.Alle anfallenden Energiekosten sowiedie Kosten für Wartung und Betriebmüssen von den Stadtwerken getragenwerden. Um die Stadt am Einsparerfolgteilhaben zu lassen, wurde vereinbart,dass die Basis-Contractingrate (von285.000 DM) nach drei Jahren um 10Prozent und nach sechs Jahren um wei-tere 10 Prozent gesenkt wird[7]. Die Vertragszeit wurde auf zehn Jahre fest-gelegt. Nach Ende der Vertragszeitgehen alle von den Stadtwerken instal-lier ten Anlagen ohne Zahlung einesWertausgleichs in das Eigentum derStadt über.

1. Der wirtschaftliche Projekt-erfolg

Im Mai 1996 wurde der Vertrag zwi-schen der Stadt und den StadtwerkenJena abgeschlossen. Da die technischenFragen aufgrund der vorausgegangenen

Planungen schon weitgehend geklär twaren, konnten die Anlagen bereits einhalbes Jahr nach Vertragsabschluss inBetrieb genommen werden. Anfangdes Jahres 1998 konnte bereits dieerste Bilanz gezogen werden: Die tat-sächlich eingesparten Stromkostenlagen deutlich höher als geplant. Hinge-gen konnten im Wärmebereich "nur"35 Prozent eingespart werden, etwasweniger als geplant.

Durch eine verbesserte Betriebsfüh-rung[8] und Optimierung der Anlagewurden weitere Ergebnisverbesserun-gen erzielt. Das Projekt läuft so gut, dassdie Stadtwerke Jena im Frühjahr 1998der Stadt anboten, die Contractingrateum jährlich 18.000 DM zu senken.

Beide Vertragspartner sind mit dembisherigen Projekterfolg hoch zufrie-den.

2. Über den wirtschaftlichenErfolg hinaus

Mit der erfolgreichen Umsetzung desProjektes sind die Bedenken einerhohen Akzeptanz gewichen. Das Pro-jekt hatte somit Eisbrecherfunktion fürdas Contracting-Konzept in der StadtJena. Darüber hinaus konnten die

ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

[7] Unabhängig von dieser Regelung wird die Contractingrate mit einer Preisgleitklausel versehen, welche Preisänderungenund die Lohnentwicklung berücksichtigt.[8] Die neuen Versorgungsanlagen des Bades werden von der Leitwarte der Stadtwerke aus kontrolliert und gesteuert.

Contractingrate in TDM

285

257

228

Vertrags-beginn

nach dreiJahren

nach sechsJahren

Ende der Vertragslaufzeitnach 10 Jahren

Baseline

Abb. 3: Contractingrate beim Projekt Jena

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Stadtwerke Jena neue Erfahrungen imEnergiedienstleistungsbereich gewin-nen und sich gegenüber der Öffentlich-keit als erfolgreicher Energiedienst-leister präsentieren[9].

3. Lehren für den Projektablaufbeim Energiespar-Contracting

Der dargelegte Projektablauf ist zwarnicht ganz ungewöhnlich (gemeinsameProjektentwicklung zwischen Stadtver-waltung und Stadtwerken), entsprichtjedoch nicht dem Standardablauf, wieein Energiespar-Contracting-Projektablaufen sollte.

Ein Standard-Projektablauf für ein ein-stufiges Verfahren lässt sich durch fol-gende Schritte kennzeichnen:

Schritt 1:Die Stadtverwaltung (bzw. der Lie-

genschaftseigner) trifft die Auswahl derObjekte, die mittels Energiespar-Con-tracting saniert werden sollen. Für die-se Gebäude wird eine Baseline derEnergiekosten erstellt. Hierzu müssendie Verbräuche und Kosten für Strom,Wärme (bzw. die entsprechendenEnergieträger), Kälte und ggf. Wasserder letzten (drei) Jahre zusammenge-stellt werden.

Weiterhin muss die jeweilige Nutzungder Liegenschaften (Betriebsstunden,Anzahl Schüler, Anzahl Besucher etc.)festgehalten werden, die als Referenznut-zungen in den Vertrag eingehen sollen.

Eine kurze Beschreibung der Gebäu-de sowie die Angaben für die Flächender verschiedenen Nutzungszonen sindebenfalls notwendig.Weiterhin müssendie Bezugsverträge für die verschiede-nen Energieträger zusammengestelltwerden.

Schritt 2:Die Objekte werden EU-weit für ein

Energiespar-Contracting ausgeschrie-ben. Damit die Angebote vergleichbargemacht werden können, sollten dieAnforderungen an die Bieter im Vorfeldgenau definier t werden. Die beste Vo-raussetzung zur Erzielung vergleichba-rer Contracting-Angebote ist danngegeben, wenn die Ausschreibung aufder Basis einer einheitlichen Vertrags-grundlage, die bereits als Musterexem-plar den Verdingungsunterlagen beiliegt,durchgeführt wird. Darüber hinaussollte das Angebot die erwartete Ener-gieeinsparung, die gebotene Einsparga-rantie, die Beteiligung des Liegen-schaftseigners am Einsparerfolg sowiedie geplanten Investitionsmaßnahmenund die Gesamtinvestitionssumme ent-halten. Bei der Ausschreibung könnenIngenieurbüros oder Energieagenturenbehilflich sein.

Schritt 3: Die Contractoren erstellen eine

Grobanalyse von den Objekten, erar-beiten auf dieser Basis ein Angebot für

18

Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Matthias Stüwe,Stadtwerke Jena:

"Wir sind sehr zufriedenmit dem Ablauf und derWahl des Projektes. Es hat-te genau die richtige Grö-ße und Komplexität fürden Start in das Contrac-ting-Geschäft. Wäre es

eine Nummer größer gewesen, sohätte dies die Scheu vor dieser neu-en Umsetzungsform verstärkt."

Siegmar Hera,Hauptamt der Stadt Jena:

"Der entscheidende Faktorfür das Gelingen eines Pro-jektes ist die gemeinsameund übereinstimmendeZielsetzung der beidenProjektpartner. Ist dieseVoraussetzung gegeben,

lassen sich die im Projektverlaufergebenden Schwierigkeiten zu-friedenstellend lösen."

[9] Um für zukünftige Projekte vorbereitet zu sein, erarbeiteten die Stadtwerke Jena eine Anleitung zur Planung und Bearbei-tung von Contracting-Projekten. Hierbei wird insbesondere festgehalten, welche Abteilungen und Stellen bei der Planung undDurchführung des Projektes in welchem Projektstadium angesprochen und einbezogen werden müssen.

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das Energiespar-Contracting und rei-chen dieses bei der Vergabestelle ein.

Schritt 4:Die Angebote werden von der aus-

schreibenden Verwaltung im Hinblickauf ihre wirtschaftliche und ökologischeVorteilhaftigkeit geprüft. Um die Ange-bote vergleichbar zu machen, könnenbereits entwickelte Werkzeuge ver-wendet werden. Zur Entlastung derVerwaltung kann für den gesamtenAusschreibungs- und Bewertungspro-zess ein externer Dienstleister in An-spruch genommen werden.

Schritt 5:Nachdem die Auswahl des günstigsten

Anbieters erfolgt ist, finden in der Regelmit den drei besten Bietern die Verga-beverhandlungen statt. Dabei müssendie Leistungen des Anbieters und desLiegenschaftseigners sowie die Vergü-tungsregelungen eindeutig festgelegtwerden. Die Ergebnisse der Vergabe-verhandlungen müssen vor Abschlusseines Energiesparvertrags einem Wirt-schaftlichkeitsvergleich gegenüber ei-ner Maßnahmenumsetzung in Eigenre-gie unterzogen werden. Der Wirt-schaftlichkeitsvergleich ist auf der Basiseiner Vollkostenrechnung durchzufüh-ren.Welche Inhalte ein Energiesparver-trag umfasst und wie die wichtigstenVertragsaspekte geregelt werden kön-nen, ergibt sich aus den Musterverträ-gen, die im Anhang (Teil 5 des Ratge-bers, CD-ROM) zu finden sind.

Schritt 6:Nach Abschluss der Vergabeverhand-

lungen sowie der erforderlichen Wirt-schaftlichkeitsprüfung ist eine haus-haltsrechtliche Prüfung des Vorhabensentsprechend den jeweiligen Regelun-gen der Bundesländer erforderlich.Dann kann der Vertrag für eine be-stimmte Laufzeit (in der Regel 5 bis 12Jahre) abgeschlossen werden.

Schritt 7:Nach Vertragsabschluss beginnt der

Contractor mit der Ausführungspla-

nung der Anlagen und den Vorberei-tungen für die Umsetzung der Investi-tionen (Vorbereitungsphase). Die Anla-gen werden installiert.

Schritt 8:Mit der Fertigstellung der Anlagen

werden die Arbeiten vom Liegen-schaftseigner bzw. dessen Bevollmäch-tigten abgenommen. Es wird geprüft,ob die im Vertrag festgelegten Investi-tionen vollständig und nach dem Standder Technik erbracht wurden. Ist diesder Fall, so beginnt die Hauptleistungs-phase. Mit Beginn der Hauptleistungs-phase erhält der Contractor als Vergü-tung für seine Leistungen die einge-sparten Energiekosten (bzw. Teiledavon) gutgeschrieben.

Schritt 9:Während der Vertragslaufzeit gehört

es in aller Regel zu den Aufgaben desContractors, den Energieverbrauch zuüberwachen und die von ihm installier-ten Anlagen zu betreiben, zu wartenund ggf. instand zu setzen.

Schritt 10:Nach Ablauf der Vertragszeit gehen

die im Zuge des Energiespar-Contrac-ting installier ten Anlagen ohne Wert-ausgleich in den Betrieb durch denLiegenschaftseigner über. Die Früchteder effizienzsteigernden Investitionenfallen nun vollständig dem Gebäudeeig-ner anheim.

Das dargestellte einstufige Verfahrenkann für Standardobjekte (Schulen,Verwaltungs- und Bürogebäude) als einsystematisier tes und praxiserprobtesContracting-Verfahren im Wettbewerbbezeichnet werden (vgl. Contracting-Leitfaden für öffentliche Liegenschaften,Hrsg. Hessisches Ministerium für Um-welt, Landwirtschaft und Forsten, 1998;Kurzfassung 2000)[10]. In speziellen Fäl-len und bei komplexen Gebäudenkann eine Einschaltung externer Bera-ter sinnvoll sein.

Daneben existieren auch andere Ver-fahren zum Energiespar-Contracting.

Teil 2

19

ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

[10] Die Energiespar-Pools 3 bis 6 in Berlin, Hessische Liegenschaften und die Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (Wiesbaden) wurdennach diesem Verfahren vergeben.

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Das Bundesministerium für Verkehr,Bau- und Wohnungswesen bevorzugtfür seinen nachgeordneten Bereichebenso wie das Land Baden-Württem-berg z. B. das zweistufige Verfahren(vgl. Leitfaden Energiespar-Contracting,Hrsg. Bundesministerium für Verkehr,Bau- und Wohnungswesen, 1999)[10]. ImGegensatz zum einstufigen Verfahrenwird hier der Contractor nicht bereitsnach der Erstellung der Grobanalyseund nach dem Vorliegen eines entspre-chenden Angebots beauftragt.Vielmehrwird im Anschluss an die Grobanalysedurch die öffentliche Hand eine ener-getische Feinanalyse in Auftrag gege-ben, deren Ergebnis Grundlage für dieVertragsverhandlungen und den Ver-tragsabschluss darstellt.

Beide Verfahren sowie wie die jeweilszugrunde liegenden Vertragsmusterwerden im Teil 5 des Ratgebers (CD-ROM) ausführlich erläutert.

Bereits sehr früh hatte die StaatlicheVermögens- und HochbauverwaltungBaden-Württemberg die Chancendes Energiespar-Contracting er-kannt. Die hohe Belastung des Lan-deshaushalts durch die Energiekostenin landeseigenen Gebäuden führtendazu, dass man nach Auswegen suchte,wie die Belastung reduziert werdenkönnte, ohne dabei eigenes Geld zuinvestieren.

Nachdem die Staatliche Vermögens-und Hochbauverwaltung Baden-Würt-temberg bereits ab 1991 Erfahrungenmit dem Pilotprojekt "Neue Staatsgale-rie Stuttgart" gemacht hatte, schlug siedas Universitätsklinikum Ulm als weite-res Pilotprojekt für die Umsetzungenergiesparender Maßnahmen mittelsDrittmittelfinanzierung (Energiespar-Contracting) vor. Da die Firma SulzerInfra bereits ein Energiegutachten fürdie Klinik erstellt und auch einige Anla-gen in das Universitätsklinikum gelieferthatte, wurde Sulzer Infra um ein Con-tracting-Angebot gebeten.

Das angefragte Unternehmen erstelltezunächst eine Grobanalyse, in derenRahmen ein Energiekosteneinsparpo-tenzial von 400.000 DM pro Jahrermittelt wurde. Kurze Zeit später wur-de ein Vorvertrag für eine detaillier teProjektierung der Maßnahmen abge-schlossen. Die Projektierung ergab einjährliches Einsparpotenzial von 470.000DM bei einer kalkulierten Investitions-summe von 1,863 Mio. DM.

Das Objekt und die Maßnahmen

Die Medizinische Klinik auf dem Obe-ren Eselsberg wurde im Jahr 1988 fertiggestellt. Das Gebäude hat eine Haupt-nutzfläche von 24.000 Quadratmeternund wird sowohl für Lehre und For-schung als auch für die Krankenversor-gung genutzt.Von den rund 1.000 Räu-men der Klinik – darunter auch einHörsaal, ein Rechenzentrum, eine Cafe-

20

Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Neue Wege im Universitäts-klinikum Ulm 3

Abb. 4: Das Universitätsklinikum Ulm

[11] Die nachfolgend dargestellten Projektbeispiele in Ulm und Braunschweig sind nach dem zweistufigen Modell umgesetzt wor-den, während bei den Berliner Pool-Projekten nach dem einstufigen Verfahren vorgegangen wird.

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Teil 2

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teria und eine Kantine – werden ca.850 zwangsbelüftet.

Die Energiekosten für das Gebäudelagen vor der energetischen Optimie-rung zwischen 2,0 und 2,5 Mio. DMpro Jahr.

Obwohl das Gebäude noch keinezehn Jahre in Betrieb war und übereine moderne Gebäudeleittechnikverfügt, welche die Heizung und Lüf-tung steuert und reguliert, war es gera-de der Bereich der Lüftung, in dem diegrößten Einsparungen erzielt werdenkonnten.

Grund hierfür war eine auch beianderen Gebäuden häufig vorkom-mende Situation: Die Räume wurdenzum Teil anders genutzt als im Pla-nungsstadium vorgesehen. Die einge-stellten Luftmengen, die Regelung derBetriebszeiten und die Belegungenstimmten nicht mehr mit der ursprüng-lichen Planung überein. In den Labor-bereichen führten die Arbeitsabläufeder Nutzer sowie psychologische Mo-mente dazu, dass nahezu alle Türen derRäume zum Flur hin geöffnet blieben. Indiesen Fällen fand keine kontrollier teLüftung der Räume statt.

Durch die Installation von weiteren1.000 Datenpunkten und 330 zusätz-lichen Temperaturfühlern, durch denEinbau von Frequenzumformern für dievier Ventilatorenantriebe und durcheine neue Regelstrategie für dieLüftungsanlage konnten die geplantenEinsparungen erzielt werden. Ein neuesEnergiemanagementsystem ermöglichteine laufende Kontrolle. So werdenFehlfunktionen schnell erkannt undkönnen über den Bereitschaftsdienstsofort beseitigt werden.

Die Vertragsgestaltung

Auf der Basis der Detailanalyse wur-den die Verhandlungen über denErfolgsgarantievertrag (Energiesparver-trag) geführt.

Für den Erfolgsgarantievertrag wur-den folgende Kernpunkte festgelegt:

• Einspargarantie:Der Contractor garantier t, dass er mindestens 80 Prozent (bzw.376.000 DM/a, netto) der im Zugeder Projektierung ermittelten

ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Tab. 2: Eckdaten der Vergütungsregelung Energiespar-Contracting im Universitätsklinikum Ulm

Investition durch Sulzer Infra

Anfangsinvestition 1.863.000 DM (netto)

Kosten für Betreuung, Überwachung,Kapitalverzinsung, Gewährleistungsfälle über 7 Jahre 867.000 DM (netto)

Gesamtinvestition durch Firma Sulzer Infra 2.730.000 DM (netto)

Rückzahlung über eingesparte Energiekosten

Prognostizierte Einsparung 470.000 DM/a

davon Rückzahlung an Sulzer Infra:bei Einsparung unterhalb 470.000 DM/a 390.000 DM/abei Einsparung oberhalb 470.000 DM/a *) 80 %

garantierte Einsparung 376.000 DM/a

*) 80 % der Energiekosteneinsparung, die über den prognostizierten Betrag von 470.000 DM/a hinausgeht.

Quelle: Arbeitskreis Contracting (Hrsg.): Handbuch Contracting, 2. Auflage, Krammer Verlag Düsseldorf AG 2000

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Energiekosteneinsparung (470.000DM/a, netto, bzw. 23 %) bei defi-nier ten Raumkonditionen erzielt.Erreicht er die entsprechende Ein-sparung nicht, so muss er den Dif-ferenzbetrag begleichen.

• Beteiligung des Auftraggebers anden eingesparten Energiekostenwährend der Vertragslaufzeit:Der Contractor erhält die jähr-lichen Kosteneinsparungen bis zueiner Höhe von 390.000 DM/a.Liegt die jährliche Energiekosten-einsparung zwischen 390.000 DMund 470.000 DM, so erhält dasUniversitätsklinikum die Differenzaus eingesparten Energiekosten

und 390.000 DM. Ab 470.000 DMwerden die zusätzlichen Energie-kosteneinsparungen im Verhältnis4:1 zwischen dem Contractor unddem Klinikum geteilt.

• Investitionssicherung:Dem Vertrag ist eine Auflistung dervon Sulzer Infra gelieferten Installa-tionen und Geräte angefügt. DerGesamtinvestitionsbetrag ist imVertrag festgelegt.

• Baseline:Bei der Baseline der Energiekostenging das Universitätsklinikum voneinem steigenden Stromverbrauchin den kommenden Jahren aus.

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Werner Albertshofer,Universitätsklinikum Ulm:

"Wir haben sehr positiveErfahrungen im Zuge derProjektumsetzung gesam-melt. Die Betreuung derAnlage durch den Contrac-tor ist sehr gut. Die eigenenTechniker (des Universitäts-klinikums) können anhanddes Projektes viel lernen.Der Vorteil liegt insbesonde-re auch darin, dass ohneeigene Investitionsmittel die Anlageauf den technischen Stand ge-bracht wurde."

Herbert Franke,Sulzer Infra:

"Die vertraglich garantier-te Einsparung unserer Fir-ma konnte von Beginn anübertroffen werden. Dieerfolgreiche Abwicklungdes Projektes führte zu derÜbernahme neuer Objekteim Bereich der Univer-sität."

Abb. 5: Bisheriger Verlauf der Energiekostenersparnisse

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

10 1995 10 1996 10 1997 10 1998 10 1999 10 2000 10 2001 10 2002

AnfangsinvestitionSulzer Infra

GesamtinvestitionSulzer Infra

PrognostizierteEinsparungen

PrognostizierteEinsparungen (Kundenanteil)

ErzielteEinsparungen(Anteil Sulzer) Erzielte

Einsparungen (Kundenanteil)

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Es wurde für die Baseline ein Zu-wachs von ein Prozent pro Jahreingerechnet. Im Gegenzug be-stand das Klinikum darauf, dieBaseline im Wärmebereich ent-sprechend um ein Prozent pro Jahrnach unten zu korrigieren. Begrün-det wurde dies mit den geringerenHeizkosten bei steigendem Strom-verbrauch.

• Vertragsdauer:Die Vertragsdauer wurde auf sie-ben Jahre festgelegt.

• Energiepreise:Die Energiekosteneinsparung wirdauf der Basis fixierter Energiepreiseermittelt, die dem Energiepreisni-veau des Klinikums bei Vertragsbe-ginn entsprechen. Änderungen inden Energiepreisen wirken sichdemnach nicht auf die Bewertungder eingesparten Energiekostenaus.

Die Eckdaten für die Vergütungsrege-lung sind in der Tabelle 2 zusammen-gestellt.

Die Ergebnisse

Seit November 1995 werden diedurch das Energiespar-Contracting-Projekt erzielten Energiekostenerspar-nisse gemessen und zwischen dem Uni-versitätsklinikum und dem Contractorverrechnet. Die tatsächlich erzieltenjährlichen Energiekostenersparnisse lie-gen bei knapp 500.000 DM pro Jahr.Aufgrund der gewählten Vergütungsre-gelung profitier t sowohl das Universi-tätsklinikum als auch der Contractorvon dem guten Projekterfolg.

Darüber hinaus leistet das Projekteinen wertvollen Beitrag zum Klima-schutz: Bezogen auf den Energiever-brauch vor Durchführung des Projek-tes, werden nun 38 Prozent der CO2-Emissionen eingespart.

Schlussfolgerungen für eineVergütungsregelung:

Die Grundlage des Energiespar-Con-tracting besteht darin, dass beide Par-teien durch die realisier ten Energie-kostenersparnisse gewinnen können.

Wie groß der Kuchen gebacken undwie er aufgeteilt wird, ist im Rahmender wirtschaftlichen Grenzen des Pro-jektes Verhandlungssache. Eine wichtigeRolle spielt hierbei die vertraglich fest-zulegende Vergütungsregelung. Dabeiist zu berücksichtigen, dass die erzieltenEinsparungen während einer langjähri-gen Vertragsdauer unvorhersehbarenEinflüssen unterliegen können. Deshalbmuss eine Regelung gefunden werden,die bei einem unerwarteten Projekt-verlauf keinen der beiden Vertragspart-ner unzumutbar benachteiligt.

Die Zielsetzung der Vergütungsrege-lung sollte deshalb sein:

a. Damit der Kuchen so groß wiemöglich wird, sollten beide Ver-tragspartner während der gesam-ten Vertragsdauer einen Anreizhaben, eine möglichst hohe Einspa-rung zu erzielen.

b. Die Aufteilung der eingespartenEnergiekosten sollte sich an denRisiken und Leistungen des Con-tractors orientieren. Der Auftrag-geber sollte mit einem angemesse-nen Betrag am Projekterfolg betei-ligt sein.

Damit sich der Contractor von demKuchen nicht nur die schönsten, profi-tabelsten Stücke aussucht, sollte einegarantierte Mindesteinsparung festge-legt werden.Weiterhin können in demVertrag auch vom Auftraggeber ge-wünschte Maßnahmen zur rationellenEnergienutzung detaillier t festgelegtwerden, sofern die Wirtschaftlichkeitdes Gesamtpakets dies erlaubt.

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

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Energiespar-Contracting lohnt sich,insbesondere für Gebäude und Liegen-schaften mit hohen Jahresenergiekos-ten. Die absolute Höhe der jährlichenKosten der Strom- und Wärmever-sorgung einer Liegenschaft ist somiterstes Auswahlkriterium, ob eineErschließung vorhandener Energieein-sparpotenziale mit dem Instrument desEnergiespar-Contracting möglich ist.Diesen Ansatzpunkt hat auch dasBundesbauministerium gewählt: DieOberfinanzdirektionen der Länder, diemit Teilaufgaben der Bauverwaltung derbundeseigenen Liegenschaften betrautsind, wurden aufgefordert, diejenigenLiegenschaften in ihrem Zuständigkeits-bereich zu benennen, die auf der Basisder jährlichen Energiekosten prinzipiellfür die Umsetzung von Energiespar-Contracting geeignet sind.

In diesem Zusammenhang hat dieOberfinanzdirektion Hannover u. a. dieEinrichtungen der Bundesforschungs-anstalt für Landwirtschaft (FAL) amStandort Braunschweig, die jährlicheEnergiekosten in Höhe von 2,15 Mio.DM (netto) aufweisen, zur Eignungs-

prüfung für Energiespar-Contractingbenannt.

Die FAL umfasst am Standort Braun-schweig eine 432 ha große Liegen-schaft, die verschiedenste Institutsge-bäude im Bereich der landbauwissen-schaftlichen Forschung beherbergt.Insgesamt befinden sich 42 Institutsge-bäude mit einer Bruttogrundrissflächevon ca. 62.100 m2 auf dem Gelände derFAL-Braunschweig.

Alle Beteiligten der niedersächsischenVerwaltung haben mit der Entwicklung"Energiespar-Contracting für die FAL"Neuland betreten. Maßgebliche Unter-stützung haben sie jedoch durch dasBundesbauministerium erhalten, dasseinerseits mit Unterstützung derOberfinanzdirektion Stuttgart (vgl. auchProjektbeschreibung Krankenhaus Ulm)den Leitfaden "Energiespar-Contrac-ting" erarbeitet hat.

Projektentwicklung

Auf der Grundlage der Vorauswahldurch die OFD Hannover wurden zuBeginn der Projektentwicklung intensi-ve Gespräche mit den Vertretern derFAL aus den Bereichen Verwaltung undTechnischer Dienst über das beabsich-tigte Vorhaben geführt. In mehrerenGesprächsrunden wurden das Con-tracting-Modell den Liegenschaftsver-antwortlichen erläutert und die not-wendigen Verfahrensschritte diskutiert.Man kam überein, die Marktchanceneines Energiespar-Contracting für dieFAL durch einen Ideenwettbewerb zuprüfen. Da es sich um das erste Verfah-ren für eine Bundesliegenschaft handel-te, wurde die FAL als Pilotprojekt aus-geschrieben.

Im Rahmen eines Ideenwettbewerbsging an drei Marktanbieter für Energie-spar-Contracting die Aufforderung zurErstellung einer energetischen Grob-analyse. Die Grobanalyse liefer te eineprofessionelle Potenzialabschätzungder erschließbaren Energie- und Kos-teneinsparung. Der Zeitbedarf für dieErstellung der Grobanalyse, die eine

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Energiespar-Contracting in der Bundesforschungs-anstalt für Landwirtschaft,Braunschweig

4

Abb. 6: Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Standort

Braunschweig

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erste Abschätzung des technischen Ein-sparpotenzials, der möglichen Energie-sparmaßnahmen einschließlich deserforderlichen Investitionsbedarfs so-wie der erzielbaren jährlichen Energie-kosteneinsparungen liefer te, umfassteca. drei Monate. In die Untersuchungwurden alle Bereiche der Strom- undWärmeversorgung sowie -anwendungmiteinbezogen. Die Einbeziehung derWasserversorgung war für die FALnicht interessant, da die Liegenschaftüber eine eigene Grundwasserförde-rung verfügt.

Auf der Basis der vorliegendenGrobanalysen wurde sodann derjenigeAnbieter ausgewählt, der die höchstePotenzialabschätzung für die FAL er-mittelt hatte. In diesem Fall waren esdie Contracting-Experten von Landis &Staefa. Gemäß dem vorab festgelegten

Projektablauf wurde in diesem Projekt-stadium ein "Projektierungsvertrag"zwischen der FAL und Landis & Staefaabgeschlossen: Der Anbieter erstellt aufeigene Kosten eine energetische Fein-analyse zur Detaillierung des erstenArbeitsschritts (Grobanalyse). Für denFall, dass die Feinanalyse die Ergebnisseder Grobanalyse bestätigt, muss derAuftraggeber entweder den angefrag-ten Contracting-Vertrag mit dem aus-gewählten Anbieter eingehen oder dieGestehungskosten der Feinanalyse aufeigene Rechnung übernehmen. Bestä-tigt jedoch die Feinanalyse die Ergeb-nisse der Grobanalyse nicht, werden fürden Auftraggeber keinerlei Kosten fäl-lig (Risikoübernahme durch den Con-tracting-Anbieter).

Widerstrebende Wünsche: hohe Investitionen versussofortige Entlastung des Ver-waltungshaushalts

Im Verlauf der Projektentwicklung fürdie FAL wurden die Ergebnisse derGrobanalyse durch die anschließendeFeinanalyse übertroffen. In diesemProjektstadium waren die Verwaltungs-stellen der Liegenschaftsnutzer, insbe-sondere der Technische Dienst, bereitsvon dem hohen Nutzen eines Energie-spar-Contracting für ihre Liegenschaftüberzeugt. Lang ersehnte Investitionenwie beispielsweise optimierte Beleuch-tungssysteme für die vielzähligen Pflan-zenzuchtanlagen der FAL, die in derVergangenheit aufgrund fehlenderHaushaltsmittel nicht umgesetzt wer-den konnten, wurden von Landis &Staefa im Fall der Projektrealisierungangeboten. Die wissenschaftlichen Nut-zer der FAL konnten anhand der detail-lier t ausgearbeiteten Maßnahmenlisteder Feinanalyse ebenfalls zur Unter-stützung einer zügigen Projektumset-zung gewonnen werden.

Die angestrebte Vertragslaufzeit wurdemit Beginn des Ideenwettbewerbs aufca. 7 Jahre festgelegt. Da aus Sicht derLiegenschaftsnutzer möglichst hohe

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Dieter Liermann,OFD Hannover :

"Ein positives Merkmal desInstruments Energiespar-Contracting ist, dass nebender getätigten Investitiondes Contractors die techni-schen Anlagen auch konti-nuierlich betreut und opti-miert werden."

Andreas Bodammer,Landis & Staefa GmbH:

"Während der Installations-phase traten keine Schwie-rigkeiten auf. Dies ist in diesem Energiespar-Con-tracting-Projekt auf die gro-ße Akzeptanz der Liegen-schaftsnutzer und die guteKommunikation zwischenden Projektpartnern zurück-zuführen."

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Investitionen in technische Anlagen ge-wünscht waren, aber auf Seiten derprojektbegleitenden OFD Hannoverebenso eine sofortige Entlastung desVerwaltungshaushalts angestrebt wur-de, musste ein Interessenausgleichgefunden werden. Unter der Rahmen-bedingung einer festen Vertragslaufzeitführt eine hohe Beteiligung des Auf-traggebers an den jährlichen Energie-kosteneinsparungen zu einer Verringe-rung der möglichen Investitionssumme.Dies hat eine Reduzierung des tech-nischen Modernisierungsumfangs zurFolge, da der Contractor seine Inves-titionsaufwendungen allein über dieEnergiekosteneinsparungen amortisiert.

Schließlich konnte für die FAL einInteressenausgleich zwischen hohenInvestitionsvolumen in technische Anla-gen und sofortiger Entlastung des Ver-waltungshaushalts vereinbart werden.Die ursprünglich angestrebte Vertrags-laufzeit von 7 Jahren wurde auf 9 Jahreverlängert. Dadurch konnten sowohlhohe Investitionen als auch eine maß-gebliche Entlastung des laufenden Ver-waltungshaushalts der FAL durch einerelevante Beteiligung an den Kostenein-sparungen erzielt werden. AnfangNovember 1998 wurde zwischen derFAL und Landis & Staefa ein Energie-spar-Contracting-Vertrag über eineLaufzeit von 9 Jahren abgeschlossen.

Der Contracting-Vertrag

Die jährlichen Energiekosten derWärme- und Stromversorgung derFAL betrugen vor Vertragsabschluss ca.2,15 Mio. DM, netto (Baseline der Ener-giekosten). Durch Abschluss desErfolgsgarantie-Vertrages reduzierensich die Jahresenergiekosten um eineGarantieeinsparung in Höhe von 15 %bzw. 320.000 DM/a (netto). Die jähr-lichen Kosteneinsparungen werdeninnerhalb der Vertragslaufzeit zwischenAuftraggeber und Contractor geteilt:Die FAL erhält 14 % der jährlichenKosteneinsparung, während Landis &Staefa mit 86 % an der Einsparung

beteiligt wird. Gelingt es dem Contrac-tor, die garantier te Energiekostenein-sparung zu übertreffen, so teilen sichAuftraggeber und Contractor die zu-sätzlichen Einsparungen in einem Ver-hältnis von 3 : 1.

Der Vertrag für das Energiespar-Con-tracting der FAL basier t auf dem Ver-tragsmuster des Bundesleitfadens[12]. MitVertragsabschluss wurden zwischendem Contractor und der FAL dieumzusetzenden technischen Maßnah-men, die Gesamtinvestitionshöhe sowiedie Dauer der Vorbereitungsphase undder Hauptleistungsphase[13] verbindlichfestgelegt. Darüber hinaus werdenRechte und Pflichten der Vertrags-parteien eindeutig geregelt und dieBerechnungsmodi zur Bestimmung derjährlichen Energiekosteneinsparungfestgeschrieben.

Für die FAL wurde eine Investitions-höhe von insgesamt 1,5 Mio. DM (net-to) zur Erschließung des vorhandenenEnergieeinsparpotenzials vertraglichvereinbart. Die technischen Maßnah-men umfassen insbesondere die Opti-mierung der Lüftungs- und Heizungs-anlagen einschließlich Erneuerung vonPumpen und Antrieben sowie den Ein-bau fehlender Thermostatventile unddie Modernisierung der spezialisiertenBeleuchtungstechnik. Darüber hinauswurde der Aufbau einer detaillier tenZählerstruktur zur genauen Zuordnungder Energieverbräuche vereinbart. Dievertraglich festgelegten technischenMaßnahmen wurden vom Contractoreigenverantwortlich geplant und bau-lich umgesetzt.

Erfahrungen der Projekt-umsetzung

Aus Sicht der Liegenschaftsnutzer istdie Projektumsetzung äußerst erfolg-reich, auch wenn aufgrund der bislanggeringen Vertragslaufzeit noch keineabschließenden Aussagen über die tat-sächlich erwir tschafteten Energiekos-teneinsparungen getroffen werdenkönnen. Nach Einschätzung des Techni-schen Dienstes der FAL wurden die

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

[12] Leitfaden Energiespar-Contracting, Hrsg. Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, 1999[13] Die Vorbereitungsphase bezeichnet denjenigen Zeitraum, in dem der Contractor die vereinbarten technischen Maßnahmenumsetzt, während die Hauptleistungsphase den Zeitraum umfasst, in dem der Contractor die vertraglich zugesicherte jährli-che Energiekosteneinsparung erwirtschaften muss. Die Vorbereitungsphase dauert üblicherweise zwischen sechs und zwölfMonaten.

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vorhandenen Energieeinsparpotenzialeweitgehend erschlossen. Aufgrund dersehr begrenzten finanziellen Möglich-keiten der FAL bzw. der zuständigenBauverwaltung hätte die FAL dieseMaßnahmen nicht selbstständig durch-führen können.

Ferner wird es dem Contracting-Vor-haben zugeschrieben, dass sich dieKommunikation zwischen dem Techni-schen Dienst und den wissenschaft-lichen Liegenschaftsnutzern über Mög-lichkeiten der Energieeinsparung deut-lich verbessert hat. Alle Parteienverstehen das Projekt als "ihre Sache",die nur durch eigenes Engagement undein offenes Miteinander erfolgreich vo-rangetrieben werden kann.

Das Land Berlin hat schon frühzeitigneue Wege beschritten, um in seinenöffentlichen Liegenschaften einen Bei-trag zu Klimaschutz und Kostensenkungzu leisten. Durch die Ausschreibungeiner großen Anzahl öffentlicher Lie-genschaften konnten maßgeblicheEnergieverbrauchs- und Energiekosten-einsparungen unter Einbindung exter-nen Know-hows und Kapitals erschlos-sen werden.

1995 wurden unter Federführung derBerliner Senatsverwaltung für Stadt-entwicklung und Umweltschutz (heu-te: Senatsverwaltung für Stadtentwick-lung) in einem EU-weiten Ausschrei-bungsverfahren ca. 100 öffentlicheLiegenschaften des Landes Berlin als"Gebäudepool" ausgeschrieben. Durch die Zusammenlegung unterschiedlicher Liegenschaften, die sich im Hinblick aufAlter, Größe und Nutzung stark unter-scheiden, sollte ein Contractor gefun-den werden, der durch eine Mischkal-kulation die Umsetzung hochrentablerMaßnahmen mit weniger wir tschaft-lichen Maßnahmen kombiniert. Zielset-zung war hierbei, insbesondere das sogenannte "Rosinenpicken" auf der

Anbieterseite zu vermeiden. Zudemwird im Vergleich mit der Ausschrei-bung und Vergabe einzelner Gebäudeeine stärkere Entlastung der Verwaltungerzielt.

Im Laufe der Projektentwicklung wur-de der ursprüngliche Gebäudepool inzwei etwa gleich große Pools unterteilt.Nach einem ca. einjährigen Projektent-wicklungszeitraum wurden 1996 fürjeweils ca. 50 Liegenschaften die Ener-giespar-Partnerschaftsverträge für dieModellprojekte "Energiesparpartner-schaften Berlin – Pool 1 und 2" abge-schlossen, wobei unterschiedliche Ver-tragspartner eingebunden wurden.

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

EnergiesparpartnerschaftenBerlin – ein Modellprojektgeht in Serie 5

Klaus Kist,Senatsverwaltung fürStadtentwicklung, Berlin:

"Grundsätzlich sollten soviel wie nötig und so wenigwie möglich Vorgaben anden künftigen Contractorgerichtet werden, weil sol-che Vorgaben seine Kreati-vität einschränken würdenund somit das InstrumentEnergiespar-Contracting nicht opti-mal ausgeschöpft werden könnte."

Willibald Lang,Landis & Staefa GmbH:

"Die Kommunikation zwi-schen Auftraggeber undContractor ist größtenteilssehr gut. Dies wird u. a.auch darauf zurückgeführt,dass die Berliner Energie-agentur als externer Bera-ter und Ansprechpartnerfungiert."

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Energiesparpartnerschaft Berlin – Pool 3

Die Berliner Senatsverwaltung fürStadtentwicklung bietet den BerlinerHaupt- und Bezirksverwaltungen imHinblick auf die gewünschte Erschlie-ßung vorhandener Energieeinsparpo-tenziale umfangreiche Unterstützungbei der Umsetzung von Energiespar-Contracting an. Auf der Basis von Inte-ressenbekundungen verschiedener Ver-waltungseinheiten der Landes- undBezirksebene übernimmt die Senats-verwaltung für Stadtentwicklung dieübergeordneten Aufgaben der Projekt-entwicklung und -begleitung im Rah-men der Energiesparpartnerschaften.Für die ersten drei Gebäudepools inBerlin ist die Senatsverwaltung fürStadtentwicklung auch offizieller Ver-tragspartner der Contracting-Vorha-ben. Für diese Aufgaben bindet dasLand die Berliner EnergieagenturGmbH als Projektmanager für die Vor-bereitung, Entwicklung und Ausschrei-bung der Gebäudepools ein.

Der Gebäudepool 3 der Ener-giesparpartnerschaften Berlin (ESP Berlin)

Aufgrund der positiven Erfahrungenim Zuge der Projektumsetzung derersten beiden Gebäudepools habenmehrere Berliner Verwaltungseinheitenihr Interesse an der Entwicklung eige-ner Gebäudepools bekundet.

Im Herbst 1996 traten der BerlinerBezirk Treptow sowie das Landesschul-amt[14] (LSA) an die Senatsumweltver-waltung mit dem Wunsch heran, durchdie Ausschreibung eines neuen Gebäu-depools vorhandene Einsparpotenzialeim Bereich der gebäudebezogenenEnergieanwendung zu erschließen.

Auf Anregung der Senatsumweltver-waltung wurden der Bezirk Treptowund das LSA aufgefordert, einen ge-meinsamen Gebäudepool zu bilden.Die Projektentwicklung wurde zudemseitens der Senatsumweltverwaltungdurch die frühzeitige Einbindung exter-

ner Berater – die Berliner Energieagen-tur GmbH sowie die Kanzlei Naab,Skarnicel und Schubert[15] – unterstützt.Während die Berliner Energieagenturin erster Linie den Bezirk Treptow unddas LSA bei der Gebäudeauswahl, derErfassung der relevanten Liegenschafts-daten, der Erstellung der Baseline derEnergiekosten sowie der erforderlichenverwaltungsinternen Abstimmung un-terstützte, wurde die Kanzlei Naab,Skarnicel und Schubert mit der Ent-wicklung eines spezifischen Energie-spar-Garantievertrags betraut.

Grundlagen der Poolbildung:die Gebäudeauswahl

Die Initiativen des Bezirks Treptowerfolgten auf der Basis eines Beschlus-ses der Bezirksverordnetenversamm-lung vom November 1996, mit demInstrument Energiespar-Contractingweitere bezirkseigene Liegenschaftenzu modernisieren. Vor diesem Hinter-grund wurden gezielt Gebäude miteinem hohen energetischen Sanie-rungsbedarf ausgewählt. Für vier derinsgesamt 18 Liegenschaften, die derBezirk in das Verfahren ESP Pool 3 ein-gebracht hat, erfolgte die Wärmever-sorgung zum damaligen Zeitpunktnoch unter Einsatz von Festbrennstoff-feuerung (Kohleheizung). Durch dieEinbringung dieser Liegenschaften in dasEnergiespar-Contracting sollten Ener-gieträgerumstellungen (Umstellung aufErdgas- oder Fernwärmenutzung) um-gesetzt werden, die der Bezirk vor demHintergrund leerer Kassen nicht auseigenen Mitteln realisieren konnte.

Ein weiteres wesentliches Kriterium fürdie Gebäudeauswahl betrifft die Nut-zung der Gebäude: Es muss gewährleis-tet sein, dass die Objekte langfristig imPool verbleiben und sich die Nutzungs-verhältnisse voraussichtlich nicht grund-legend ändern werden (Berücksichti-gung der Nutzungsplanung).

Neben den 18 Liegenschaften desBezirks Treptow wurden 19 Liegen-schaften des LSA in das Vorhaben "ESPPool 3" eingebracht, so dass der Ge-

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

[14] Das Landesschulamt (LSA) ist eine nachgeordnete Behörde der Berliner Senatsschulverwaltung. Das LSA ist u. a. für dieLiegenschaftsverwaltung der berufsbildenden Schulen verantwortlich, während die Liegenschaftsverwaltung der allgemeinbil-denden Schulen bei den 23 Berliner Bezirken liegt.[15] heute: Naab Schlawien Partnerschaft (Rechtsanwaltskanzlei)

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bäudepool insgesamt 37 Objekteumfasst.

Prinzipiell wird bei der Gebäudeaus-wahl ein Mix aus "Rosinen und Krö-ten" angestrebt. In den Pool werdensowohl für den Contractor besondersattraktive Gebäude mit hohem Einspar-potenzial als auch weniger profitableGebäude aufgenommen. Aufgrund dervorliegenden Gebäudeinformationenwird ein Pool mit möglichst vielenGebäuden gebildet (Gemengestruk-tur), mit dem ein insgesamt hohes Ein-sparpotenzial erreicht werden kann.Nachträglich wurde in den verschiede-nen Energiesparpartnerschaften eineEinsparpotenzialstreuung zwischen 5und 60 % in den einzelnen Gebäudenermittelt.

Bei der Bildung von Gebäudepoolszur Initiierung eines Energiespar-Con-tracting sind nach Auswertung der Ber-liner Erfahrungen grundsätzlich folgen-de Aspekte zu beachten:

• Um die Transaktionskosten für dieProjektvorbereitung und -umset-zung in einem sinnvollen Verhältniszu den erzielbaren jährlichenKosteneinsparungen zu halten, soll-ten die Jahresenergiekosten min-destens 500.000 DM pro Gebäu-depool betragen. In Einzelfällenkann jedoch auch eine deutlicheUnterschreitung sinnvoll sein.

• Es wird empfohlen, dass die einzel-nen Liegenschaften eines Gebäu-depools von einer liegenschafts-verwaltenden Stelle betreut wer-den, um den verwaltungsinternenAbstimmungsaufwand der Projekt-betreuung zu begrenzen.

• Grundsätzlich müssen – ebensowie bei der Ausschreibung von Ein-zelobjekten – bei der Gebäudeaus-wahl Nutzungs- und Sanierungs-planungen berücksichtigt werden.Es sollten nur Gebäude in einenPool bzw. in ein Energiespar-Con-

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Rechte

• Garantierte Ener-giekosteneinspa-rung

• Garantierte Inves-titionen (Höhe u.Struktur)

• Finanzielle Beteili-gung an Kosten-einsparung

• Ausgleichszahlun-gen bei Nichtein-haltung des Ga-rantieversprechens

• Vetorecht beiEnergiesparmaß-nahmen

Pflichten

• Betrieb der Ver-tragsobjekte

• Einräumung vonZutrittsrechten

• Mitteilung vonNutzungsände-rungen

• Vorlage der Ener-gieabrechnungen

• Unterstützung beierforderlichenGenehmigungen

Rechte

• Finanzielle Beteili-gung an Kosten-einsparung

• Zugang zu Rech-nungen für Ein-sparberechnungen

• Keine Benachtei-ligung bei Nut-zungsänderungen

• Interventionsrechtbei Baumaßnah-men

• Aufrechterhaltungdes Zustands derVertragsobjekte

Pflichten

• Garantiehaftungfür Kosteneinspa-rung

• Garantiehaftungfür Investitions-höhe

• Einhaltung derInvestitionsstruk-tur

• Umsetzung undBetreuung derEnergiesparmaß-nahmen

• Einhaltung dervorgegebenenKomfortstandards

Auftraggeber Contractor (Auftragnehmer)

Tab. 3: Übersicht der Aufgabenverteilung zwischen den Vertragspartner (Quelle: Partnerschaft mit Einspargarantie,

Energieeffizienz steigern, Kosten senken, Umwelt schützen – Energieeinspar-Contracting für öffentliche Liegenschaften,

Hrsg. Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, 2000).

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tracting eingebracht werden, fürdie auch langfristig eine öffentlicheNutzung vorgesehen ist.

Rechtliche Verfahrensgestal-tung: der Energiespar-Garantievertrag

Der für das Land Berlin entwickelteEnergiespar-Garantievertrag, der inweiten Teilen dem mit dem "Contrac-ting-Leitfaden für öffentliche Einrich-tungen" des Hessischen Umweltminis-teriums ausgehändigten Vertragsmus-ter entspricht (vgl. Tabelle 3), regelt detailliert die Leistungen des Contrac-tors sowie die Rechte und Pflichten derbeiden Vertragsparteien.

Wesentliches Merkmal des BerlinerVertrags ist die Übernahme eines selbstständigen Garantieversprechensdurch den Contractor im Hinblick aufdie erforderliche Investitionshöhe inden Vertragsobjekten (Gebäude desPools) sowie auf die erzielbare jährlicheEnergiekosteneinsparung. Mit Vertrags-unterzeichnung garantiert der Contrac-tor, eine festgelegte Summe, un-terschieden in technische Anlagen,Planung und Dienstleistungen, im Ge-bäudepool zu investieren.

Die Investitionen sind innerhalb derVorbereitungsphase, in der der Con-tractor die von ihm festzulegendenEnergiesparmaßnahmen plant und bau-lich umsetzt, zu leisten und seitens desContractors nachzuweisen. Für denFall, dass der Contractor die garantier-te Investitionshöhe unterschreitet, musser auf der Basis der vertraglichen Ver-einbarungen Ausgleichszahlungen anden Auftraggeber leisten. Gleiches giltfür den Fall, dass der Contractor dieinnerhalb der Dauer der Hauptleis-tungsphase garantier ten jährlichenEnergiekosteneinsparungen, insbeson-dere den Teil der Kosteneinsparung, dervertraglich dem Auftraggeber zugesi-chert wird, nicht erwirtschaftet. In die-sem Fall muss der Contractor Aus-gleichszahlungen in Höhe des Minder-betrags an den Auftraggeber leisten.

Um möglichst hochwertige Garantie-leistungen seitens des Contractors zuerhalten, beruht die Vertragsphiloso-phie auf dem Prinzip, weitgehend aufeine vorwegnehmende Definition derdurch den Contractor zu erbringendenEnergiesparmaßnahmen zu verzichten,um dem Contractor einen ausreichen-den Handlungsspielraum zu gewähren.Zu diesem Zweck werden mit der Aus-schreibung lediglich Erwartungen desAuftraggebers an gewünschte Energie-sparmaßnahmen formuliert. Die Festle-gung der tatsächlichen Energiespar-maßnahmen erfolgt einerseits währendder Angebotserstellungsphase in Formeiner energetischen Grobanalyse fürdie ausgeschriebenen Gebäude undandererseits durch eine detaillier teFeinanalyse, die der Contractor nachVertragsabschluss innerhalb der Vorbe-reitungsphase erstellt. Der Contractorentscheidet somit weitgehend selbst-ständig – jedoch unter Berücksichtigungder Vorgaben des Berliner Energiespar-gesetzes –, anhand welcher technischerMaßnahmen er die jährliche Energie-kosteneinsparung erwirtschaften will.

Ausschreibungsverfahren aufder Grundlage des Energiespar-Garantievertrags

Ein wesentlicher Vorteil der Poolbil-dung ist, dass nur eine Ausschreibungfür eine Vielzahl von Gebäuden zu täti-gen ist (Synergieeffekt). Gleichzeitigwerden durch diese Verfahrensweisedie objektspezifischen Transaktionskos-ten sowohl für die Auftraggeber- alsauch für die Auftragnehmerseite er-heblich gemindert.

Im Rahmen der "ESP Pool 3" wurdeeine EU-weite Ausschreibung[16] zurErmittlung des besten Anbieters fürEnergiespar-Contracting für 37 öffent-liche Liegenschaften durchgeführt. Sei-tens der Senatsumweltverwaltung, diedie Ausschreibung mit Unterstützungdes Bezirks Treptow und des LSAsowie der bereits genannten Beraterfederführend durchgeführt hat, wurdenmit Veröffentlichung der Vergabebe-

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

[16] Nichtoffenes Verhandlungsverfahren nach VOL/A, Abschnitt 2.

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kanntmachung bereits die maßgeb-lichen Erwartungen der öffentlichenHand an das Ausschreibungsergebnisvorab benannt (vgl.Tabelle 4).

Das Ausschreibungsverfahren dauer-te insgesamt ca. 7 Monate. Alle we-sentlichen Verfahrensschritte wurdendurch eine begleitende Projektsteue-rungsrunde, an der Vertreter derSenatsumweltverwaltung, des BezirksTreptow, des LSA sowie der einbezo-genen Beratungsunternehmen beteiligtwaren, vorbereitet und umgesetzt. Dieeingereichten Contracting-Angebotewurde seitens der Bieter den Teilneh-mern der Projektsteuerungsrunde prä-sentier t. Im Anschluss daran wurdenmit den drei "besten Anbietern" je zweiVerhandlungsrunden durchgeführt, bisdas für den Auftraggeber vorteilhaftes-te Angebot ausgehandelt war und einEnergiespar-Garantievertrag mit der"Arbeitsgemeinschaft ESP", bestehendaus einem Konsortium von BewagEnergiemanagement und Landis &Staefa, abgeschlossen werden konnte.

Nutzermotivation – ESP mobi-lisiert "stille Reserven"

Eine Besonderheit des Berliner Ver-fahrens ist die Umsetzung von Maß-nahmen zur Nutzermotivation in denVertragsobjekten der ESP Pool 3.Durch spezifisch entwickelte Motiva-tionsseminare und Anreizsysteme sol-len die Liegenschaftsnutzer – sowohlMitarbeiter/innen des öffentlichenDienstes als auch andere Gebäudenut-zer/innen – zur Umsetzung von verhal-tensbedingten Energiesparmaßnahmenim Gebäudepool motivier t werden.Die Aufgaben der Nutzermotivation –von der Entwicklung und Durchführunggeeigneter Maßnahmen bis hin zurBeteiligung der jeweiligen Nutzer/innenam Einsparerfolg des "optimierten Nut-zerverhaltens" – obliegen dem Energie-sparpartner.

Im Vorhaben ESP Pool 3 entwickeltdie ARGE ESP (Contractor) speziellfür die Nutzer der Liegenschaften desLSA (berufsbildende Schulen) Motiva-

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Erwartungen des Landes Berlin an das Ausschreibungsverfahren ESP Pool 3

Tab. 4: Erwartungshorizont des Landes Berlin an die Ausschreibung ESP Pool 3

[17] Der Instandhaltungsumfang für Altanlagen beschränkt sich auf die Heizungs-, Lüftungs- und Klimazentralen der Vertragsobjekte.

Projektstruktur :

Vertragslaufzeit:

Energiekosteneinsparung:

Beteiligung des Landes an der Einsparung:

Erwartete Energiesparmaßnahmen:

Weiterer Leistungsumfang:

37 Liegenschaften,Baseline: 5,625 Mio. DM/a

10 – 15 Jahre

mindestens 15 %

mindestens 6 %, bezogen auf die Baseline

Energieträgerumstellung,Aufbau eines Energie-Controlling-Systems

Instandhaltung von Altanlagen[17],Durchführung von Maßnahmen zur Nutzermotivation

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tionsmaßnahmen zur Erschließungnutzungsabhängiger Energieeinspar-potenziale. Durch Qualifizierungsmaß-nahmen für das technische Betriebs-personal – die Hausmeister der Ver-tragsobjekte – einerseits als auch durchdie Informations- und Motivationsver-anstaltungen für Lehrer/innen undSchüler/innen andererseits sollen somitdie "stillen Reserven" der vorhandenenEnergieeinsparpotenziale aktiv er-schlossen werden. In speziellen Verein-barungen zwischen dem Contractor(ARGE ESP) und den Nutzer/innenwird die finanzielle Beteiligung derGebäudenutzer am erzielten Einsparer-folg geregelt.

Projektumsetzung

Alle Beteiligten schätzen den Erfolgdes Vorhabens ESP Pool 3 äußerst posi-tiv ein. Innerhalb der Vorbereitungspha-se wurden seitens des Contractorsumfangreiche Energiesparmaßnahmenim Bereich der Heizungs-, Lüftungs-

und Beleuchtungstechnik finanzier tund baulich umgesetzt. Nach Vorlageder Abrechnung des ersten Vertrags-jahres wird die prognostizier te und garantier te Energiekosteneinsparungdurch den Contractor auch tatsächlicherreicht.

Schwierigkeiten in der Projektumset-zung ergeben sich im Einzelfall durchnicht eindeutig definierte Schnittstellenim Leistungsumfang der Vertragspart-ner. Die Erfahrungen der Projektpart-ner im Vorhaben ESP Pool 3 zeigenjedoch, dass sich aufkommende Streit-fragen durch das partnerschaftlicheAgieren der beteiligten Akteure einver-nehmlich lösen lassen.

Ausblick – Zukunft mit Energie-spargarantie

Aufgrund der insgesamt positivenErfahrungen mit dem Instrument Ener-giespar-Contracting im Land Berlin,dessen spezifische Ausprägung in Form der "Energiesparpartnerschaft"

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Contractor (Auftragnehmer): ARGE ESP (Bewag Energiemanagement und Landis & Staefa)

Energiekosten-Baseline: ca. 5,6 Mio. DM/a

Garantierte Energiekosteneinsparung: 15,7 %

Beteiligung des Landes an 40 % (bzw. 6 %, bezogenGarantieeinsparung: auf die Baseline)

Garantie Investitionshöhe: ca. 3,1 Mio. DM

Vertragslaufzeit: 12,5 Jahre

Dauer Vorbereitungszeit: 5 Monate

Dauer Hauptleistungszeit: 12 Jahre

Eckpunkte des Energiespar-Garantievertrags ESP Pool 3

Tab. 5: Vertragsdaten Energiesparpartnerschaft Berlin Pool 3

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ursprünglich als Modell- und Pilotpro-jekt eingeführt wurde, sind bis heuteinsgesamt fünf Gebäudepools an exter-ne Energiedienstleister unter Vereinba-rung einer vertraglich fixier ten Ener-giespargarantie vergeben worden (vgl.Teil 4, Projektliste und Teil 5, Pro-jektsteckbriefe (CD-ROM)). Drei wei-tere Gebäudepools befinden sich z. Z.in der Ausschreibung und die Vorberei-tungen für die Entwicklung neuerGebäudepools sind bereits im Gange.Vor diesem Hintergrund kann mitRecht davon gesprochen werden, dassdas Modell Energiesparpartnerschaftdie Serienproduktion aufgenommenhat. In Anbetracht der äußerst schwie-rigen Haushaltslage des Landes Berlinist Energiespar-Contracting ein geeig-netes Mittel, den gegebenen Investi-tionsstau in öffentlichen Liegenschaftenbei gleichzeitiger Entlastung des laufen-den Verwaltungshaushalts zu beacht-lichen Teilen zu beheben. Die Erfolgeder bislang umgesetzten Projektvorha-ben bestätigen diese Aussage eindrück-lich.

So laufen derzeit bereits Ausschrei-bungsverfahren für komplexe Liegen-schaften wie Hochschulen und Kran-kenhäuser und es wird kontinuierlichan Erweiterungsmodulen des Energie-spar-Garantievertrags gearbeitet:

• Erweiterung um Maßnahmen ander Gebäudehülle (bauliche Sanie-rung)

• integrier te Ausschreibung vonGebäudebewir tschaftungsmodu-len (Facility Management)

• erweiterte Instandhaltungsleistun-gen

Die bisher vorliegenden Erfahrungenbestätigen, dass das Modell "Energie-sparpartnerschaft" bzw. der diesem zu-grunde liegende "Energiespar-Garantie-vertrag" bestens für künftige Anfor-derungen und Entwicklungen geeignetist. Man darf auf die Entwicklungengespannt sein.

6.1 Kombiniertes Energie-spar- und Anlagen-Contracting in Hagen

Die Stadt Hagen in Westfalenbeschloss im Herbst 1996, neue Wegefür eine wir tschaftliche und nut-zerorientier te Bewir tschaftung vonstädtischen Gebäuden zu suchen.Neben der Neustrukturierung dergebäudebetreuenden Dienste (Haus-meister, Handwerker, Reinigungskräfteetc.) liegt ein Schwerpunkt auf der Ent-wicklung einer neuartigen Konzeptionzur energetischen Bewirtschaftung deröffentlich genutzten Gebäude. Es galtalso auf der Basis des Ratbeschlussesdie gesamte öffentliche Gebäudebe-wirtschaftung neu zu strukturieren.Neben angemieteten Objekten befin-den sich 310 öffentliche Liegenschaftenim Eigentum der Stadt Hagen (vgl.Tabelle 6). Die Gesamtnutzfläche alleröffentlichen Liegenschaften der StadtHagen umfasst insgesamt ca. 520.000m2 Nutzfläche.

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Projektvarianten – vieles ist möglich, man muss es nur wollen6

121 Verwaltungs- und Bürodienstgebäude

75 Schulen

37 Sportstätten

35 Kindergärten und Jugendzentren

12 Friedhofsgebäude

30 Wohnheime

Gebäudepool der Stadt Hagen

Tab. 6: Liegenschaften der Stadt Hagen in Westfalen

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Ausgangslage der energetischenGebäudebewirtschaftung

Wie vielen anderen bundesdeutschenKommunen war es der Stadt Hagen inder Vergangenheit aufgrund der defizi-tären Haushaltslage nicht möglich, dieerforderlichen Unterhaltungsmaßnah-men – auch bei gegebener technischerBedarfslage und wir tschaftlicher Vor-teilhaftigkeit – für die haustechnischenAnlagen im Gebäudebestand im not-wendigen Umfang zu erfüllen. Aus die-ser Situation heraus ist über die Jahrehinweg ein erheblicher Instandhal-tungsstau entstanden, der sich auch aufdie haustechnischen Anlagen negativauswirkt. In Anbetracht dieser mehrjäh-rigen Entwicklung war davon auszuge-hen, dass durch geeignete technischeInvestitionen erhebliche Energiever-brauchs- und Energiekostenminderun-gen erzielt werden können.

Es wurde eine verwaltungsinterneProjektgruppe gebildet mit der Ziel-setzung, eine Konzeption für die zu-künftige energetische Gebäudebewirt-schaftung zu entwerfen. Aufgabe wares, eine Konzeption zu entwickeln, diefolgende Prämissen erfüllt:

• Die erforderlichen Investitionen inenergieverbrauchsrelevante Anla-gen des Gebäudebestands sindohne eigenen Kapitaleinsatz zu tä-tigen.

• Es soll eine Reduzierung der Un-terhaltungskosten der energiever-brauchsrelevanten Anlagen beigleichzeitiger Senkung des Ener-gieverbrauchs erreicht werden.

• Damit verbunden, sollen die Schad-stoffemissionen gesenkt werden(Klimaschutz).

Ideenwettbewerb und Marktsondierung

Zur Entwicklung einer neuen Konzep-tion der energetischen Gebäudebe-wirtschaftung wurde seitens der StadtHagen die Energieagentur NRW ein-bezogen, um die Eignung von Contrac-ting-Modellen im Rahmen einer neu-strukturierten Gebäudebewirtschaf-tung zu prüfen.

Nach Analyse des Anbietermarktesfür Energiespar-Contracting wurden 17Unternehmen zu einem Ideenwett-bewerb aufgefordert: Es sollten Vor-schläge unterbreitet werden, welcheVorgehensweise zur Optimierung derenergetischen Gebäudebewir tschaf-tung einschließlich geeigneter Finanzie-rungskonzepte zu wählen ist. Seitensder Anbieter war hierbei insbesonderedie Entwicklung einer strategischenPartnerschaft zur gemeinsamen Pro-jektumsetzung mit der Stadt Hagen zubeachten. Nach Prüfung und Auswer-tung der eingegangenen Anbieterkon-zepte hat sich die Projektgruppe derStadtverwaltung für die Umsetzungeiner Mischform aus Energiespar- undAnlagen-Contracting entschieden.

Energetische Voruntersuchung

In Zusammenhang mit der Konzep-tion der zukünftigen Gebäudebewirt-schaftung wurde eine Energie- undMachbarkeitsstudie an Landis & Staefavergeben, um die technisch-wirtschaft-liche Machbarkeit des Konzeptansatzeszu prüfen. Neben der Ermittlung derjährlichen Aufwendungen für die Me-dienversorgung sowie für die Instand-haltung der haustechnischen Anlagensollten anhand der Konzeptstudie vor-ab der benötigte Investitionsbedarfsowie die damit verbundenen Energie-einsparpotenziale der städtischen Lie-genschaften bestimmt werden. Nebender Ermittlung der jährlichen Energie-und Wassereinsparungen sowie derCO2-Minderungspotenziale und deserforderlichen Investitionsvolumens

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

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wurden auch die Kosten für das Pro-jektmanagement der energetischenGebäudebewir tschaftung sowie dieKosten für das Monitoring und Con-trolling des Projektvorhabens anhandder Machbarkeitsstudie bestimmt.

Die Konzeptstudie brachte ein weite-res Ergebnis zutage: Die mangelhafteDatenlage sowie die verwaltungsinter-ne Zuständigkeitsverteilung zwischenHochbau-, Fach- und Zentralverwal-tung hatten in der Vergangenheit zueiner nicht optimalen energetischenGebäudebewirtschaftung beigetragen.

Budgetmodell

Durch Kombination von Elementeneines Anlagen-Contracting mit Elemen-

ten des Energiespar-Contracting wurdedas "Hagener Budgetmodell zur Ener-giebewirtschaftung" entwickelt. Dieenergetische Gebäudebewirtschaftungwird an ein privatwirtschaftliches Ener-giedienstleistungsunternehmen verge-ben, das neben einer Senkung der lau-fenden Versorgungskosten für Wärme,Strom und Wasser auch eine jährlicheEnergieverbrauchsreduzierung garan-tiert. Zusätzlich obliegt dem Dienstleis-ter die Medienversorgung der städti-schen Liegenschaften mit Wärme,Strom und Wasser einschließlichBetreuung und Instandhaltung allerversorgungstechnischen Einrichtun-gen innerhalb des Vertragszeitraums.

Dem strategischen Partner, der alsContractor mit den Aufgaben der

ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Tab. 7: Eckdaten der Vertragsgestaltung des Hagener Budgetmodells

"Hagener Budgetmodell" zur Energiebewirtschaftung

Vertragslaufzeit: 20 Jahre

Jährliches Energiebewirtschaftungsbudget: 12.806.406 DM/adavon Energie- und Wasserkosten: 10.056.406 DM/adavon Instandhaltungskosten: 2.750.000 DM/a

Investitionshöhe: ca. 9,5 Mio. DM

Garantierte Senkung der Instandhaltungskosten: 464.000 DM/aab dem 3.Vertragsjahr

Garantierte Energieeinsparung: 21 %

Garantierte Wassereinsparung: 5 %

Reduzierung der CO2-Emissionen: mind. 25 %

(Investive) Vertragsleistungen:

• Erneuerung von 237 Wärmeversorgungsanlagen innerhalb der Vertragslaufzeit

• Optimierung der Heizungs- und Lüftungstechnik• Einsatz von Wärmerückgewinnungsanlagen• Einsatz von Wasserspararmaturen• Einsatz von Lichtoptimierungssystemen• Maßnahmen zur Nutzermotivation in den städtischen Liegen-

schaften

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energetischen Gebäudebewirtschaf-tung betraut wird, wird seitens derStadt Hagen ein jährliches Energiebe-wirtschaftungsbudget, das in der Höhean die bisherigen Kosten für dieMedienversorgung und Instandhaltungabzüglich einer garantierten Kostenein-sparung angelehnt ist, zur Verfügunggestellt. Der Contractor deckt aus die-sem Budget alle Aufwendungen deslaufenden Energie- und Wasserbezugs,die Bewirtschaftung der Energieanlageneinschließlich investiver Maßnahmenzur Reduzierung des Energiever-brauchs sowie auch alle erforderlichenErsatzinvestitionen im Rahmen derInstandhaltung. Ein Personalübergangvon der Stadtverwaltung zu dem beauf-tragten Dienstleistungsunternehmen istnicht vorgesehen.

Auf der Basis eines Ratbeschlussesder Stadt Hagen wurde die Verwaltungaufgefordert, eine Partnerschaft unterEinbindung der örtlichen Energiever-sorger Stadtwerke Hagen AG undElektromark AG zu entwickeln mit derZielsetzung, dieses Konsortium mit derenergetischen Gebäudebewirtschaf-tung aller öffentlichen Liegenschaftenzu betrauen. Im Hinblick auf die geplan-te Projektrealisierung haben die beidenEnergieversorger ein gemeinsamesTochterunternehmen – die Energie-dienste Hagen GmbH (EDH GmbH) –gegründet, das als Auftragnehmer in diestrategische Partnerschaft eingebundenworden ist.

Vertragsabschluss

Auf der Basis des Ratbeschlusses wur-de zwischen der StadtverwaltungHagen und der EDH ein spezifischerVertrag zur Umsetzung des Budgetmo-dells erarbeitet und im November1998 unterzeichnet. Die Tabelle 7 be-nennt die wesentlichen Vertragspara-meter.

Der beauftragte Energiedienstleisterübernimmt ab 01.01.1999 die Energie-bewir tschaftung der 310 städtischenLiegenschaften unter der Maßgabe,

CO2-Emissionen zu mindern, den Ener-gie- und Wasserverbrauch zu reduzie-ren sowie die daraus entstehenden Jah-reskosten zu senken. Zu diesem Zweckübernimmt die EDH GmbH die Finan-zierung und Durchführung von Ener-giesparmaßnahmen sowie die Instand-haltung aller haustechnischen Anlageneinschließlich Störungsbehebung. Fer-ner obliegt der EDH die Abwicklungdes Zahlungsverkehrs für Energie- undWasserrechnungen sowie der Aufbauund die Umsetzung eines kontinuier-lichen Energie-Controlling.

Zur Erfüllung seiner vertraglichen Ver-pflichtungen erhält der Contractor EDHein jährliches Bewirtschaftungsbudget,mit dem er seine Aufwendungen deckt.Herauszuheben ist die Besonderheit,dass dem Contractor sämtliche Instand-haltungsaufgaben der haustechnischenAnlagen unter Ansatz eines Jahresin-standhaltungsbudgets übertragen wer-den. Diese Aufgabe beinhaltet ein Ga-rantieversprechen des Contractors, abdem 3.Vertragsjahr das Instandhaltungs-budget um jährlich mindestens 15 % zusenken. Somit sind in diese Projektformnicht allein die Aufgaben der Senkungvon Energieverbrauch und Energiekos-ten einbezogen, sondern es wird zusätz-lich ein Augenmerk auf die Reduzierungder instandhaltungsbedingten Verwal-tungsaufwendungen gelegt.

6.2 Bürger-Contracting:private Zukunftsinvesti-tionen

Ein ganz neuer Ansatz wird von einemkleinen Contractor in Freiburg be-

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Abb. 7: Staudinger Gesamtschule

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schritten: Klimaschutz soll als Kapitalan-lage verstanden werden.

Das vom Öko-Institut e.V. initiier teProjekt basiert auf der Erkenntnis, dassrationelle Energienutzung in einemweiten Bereich wir tschaftlich ist. Soentstand die Idee, Maßnahmen für denKlimaschutz mit einem Angebot füreine interessante grüne Kapitalanlagezu verbinden. Umgesetzt wurde dasProjekt von Mitarbeitern des Öko-Insti-tuts, die 1998 die Firma "ECO-Watt"gründeten. Kurz darauf wurde das ersteProjekt an der Staudinger Gesamtschu-le umgesetzt. Für Investitionen in eineeffizientere Beleuchtung, in wasserspa-rende Armaturen, für eine bessere Hei-zungs- und Lüftungsregelung sowie fürden Bau von zwei Solaranlagen und fürdie Installation einer modernen Last-managementanlage wurden rund550.000 DM benötigt. Die benötigtenMittel sollten über die Beteiligung vonBürgern an diesem so genannten "Ein-sparkraftwerk" aufgebracht werden.

Binnen kurzer Zeit wurden rund500.000 DM an Kapitalbeteiligungenfür die ECO-Watt GmbH&CoKG ein-geworben. Die Kapitalgeber kamenüberwiegend aus dem Umfeld derSchule. Lehrer sowie Eltern und Groß-eltern der Schüler zeichneten Kapital-anteile (Mindestbetrag 1.000.- DM)und sind somit am Einsparerfolg desProjektes direkt beteiligt.

Die Investitionen wurden in Koope-ration mit dem örtlichen Handwerkdurchgeführt. Die Investitionskostenund die sonstigen Kosten der Projekt-organisation und des Projektmanage-ments lässt sich die Gesellschaft vonder Stadt Freiburg mit der Überschrei-bung der eingesparten Energiekostenüber einen Zeitraum von acht Jahrenbezahlen.

Wichtiges Ziel des Projektes ist es, dieökologischen Ansprüche mit den öko-nomischen Zielen in Einklang zu brin-gen. So sollten in diesem Projekt nichtnur die hochrentablen Einsparmaßnah-men umgesetzt werden, sondern auch

Teil 2

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Abb. 8: Vergütungsmodell für das ECO-Watt-Projekt

Wer profitiert vom Einsparerfolg?

Jährliche Erträge ausEinsparmaßnahmen

entsprechen:

Kapitalrendite für Gesellschafter

Jährlicher Anteil für die Schule

Einsparung der Stadt nachAblauf der Vertragsdauer

(techn. Nutzungsdauer derinstallierten Maßnahmenbeträgt im Durchschnitt

15 Jahre)

vorsichtig

3%

5.000 DM/a

800.000 DM

6% (Max. Rendite)

20.000 DM/a

1.100.000 DM

optimistisch

115.000 DM/a 150.000 DM/a

Die Energie- und Wasserkosten betrugen vor der Sanierung 520.000 DM pro Jahr.

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die Zukunftsenergiesysteme zum Ein-satz kommen. Mit den hohen einge-sparten Energiekosten aus den Effi-zienzmaßnahmen sollte gleichzeitignoch der Bau zweier Solaranlagenmitfinanziert werden. Die Rendite fürdie Gesellschafter der ECO-WattGmbH sowie für die Kapitalanlegerbeträgt maximal sechs Prozent.Weite-re Energiekostenersparnisse werdenwiederum in neue Energiesparmaßnah-men an der Schule investiert.

Im Oktober 1999 ging das erste bür-gerfinanzier te Einsparkraftwerk inBetrieb. Im ersten Halbjahr konnten ander Staudinger Gesamtschule bereitsüber 70.000 DM an Energie- und Was-serkosten eingespart werden.

Doch nicht nur die Kapitalan-leger gewinnen bei diesemProjekt:

• Die eingesparten Energiekostenfür die Stadt Freiburg werden sichüber die Nutzungsdauer der einge-setzten Technologien auf über eineMillion DM addieren.

• Durch die neue Beleuchtungsanla-ge wurden die Lernbedingungenfür die Schüler verbessert.

• Seit dem Beginn des Projekteswurden in der Schule vielfältigeSchüler- und Lehreraktivitätenzum Thema "Energie und Umwelt"durchgeführt. Bewusstsein und Ver-halten von Schülern und Lehrernkonnten so nachhaltig beeinflusstwerden.

In den vorangegangenen Kapitelnwerden typische Varianten des Energie-spar-Contracting anhand ausgewählterProjektbeispiele dargelegt. Ergänzenddazu werden in diesem Kapitel weitereAspekte und Varianten des Energiespar-Contracting aufgegriffen und erläutert.

7.1 Energiespar-Contractingzur Umsetzung vonEinzelmaßnahmen

Die vorgestellten Beispielprojekte inJena, Ulm, Braunschweig und Berlinzeigen jeweils Spielarten des Energie-spar-Contracting, in denen die Ziel-setzung des Vorhabens entweder dieErschließung des wirtschaftlichenGesamtenergieeinsparpotenzials ist(Braunschweig, Berlin) oder größereMaßnahmenpakete (Ulm und Jena) perEnergiespar-Contracting umgesetzt wer-den sollen.

Eine weitere Variante des Energiespar-Contracting ist die Finanzierung, Pla-nung, Umsetzung und Betreuung einerausgewählten Energiesparmaßnahme.Typische Einzelmaßnahmen sind bei-spielsweise:

• Modernisierung der Beleuchtungs-technik

• Lastmanagement

• Energie-Controlling

Ausgangspunkt des Energiespar-Con-tracting für eine einzelne Energiespar-maßnahme ist meist eine dringendgebotene Rationalisierungs- und/oderModernisierungsmaßnahme im Bereichder haustechnischen Anlagen. DieseMaßnahme ist oftmals seitens deröffentlichen Hand bereits seit einemlängeren Zeitraum geplant, konnte aberaufgrund fehlender Haushaltsmittelnicht aus Eigenmitteln realisier t wer-den. Empfehlenswert ist in diesem Falldie Ausschreibung der geplanten Maß-nahme im Verfahren des Energiespar-Contracting. Aufgrund der vorange-gangenen Planung ist zumeist die Aus-schreibung unter Vorgabe konkreterZielwerte im Hinblick auf Vertrags-laufzeit, garantier te Energiekostenein-sparung und erwartete Investitionshö-he möglich. Die Vertragslaufzeit desContracting-Vorhabens für die Umset-zung einer Einzelmaßnahme beträgt in

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

Schlussfolgerungen aus den Projektbeispielen 7

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der Regel ca. drei bis sieben Jahre.Innerhalb dieses Zeitraums amortisiertder Contractor seine Aufwendungenunter Berücksichtigung einer angemes-senen Verzinsung des eingesetztenKapitals. Da das Investitionsvolumen fürdie Umsetzung einer Einzelmaßnahmemeist erheblich niedriger als in den auf-geführten Projektbeispielen in Braun-schweig oder Berlin ist, ergibt sich einedeutlich geringere Kapitalrücklaufzeit,die sich in einer kürzeren Vertragslauf-zeit widerspiegelt.

Für diese Contracting-Art wird häufigdas Laufzeitmodell angewendet. AlsLaufzeitmodell bezeichnet man dieForm des Energiespar-Contracting, beider die eingesparten Energiekosteninnerhalb der Vertragslaufzeit vollstän-dig dem Contractor zur Amortisationseiner Aufwendungen zustehen. Da-durch verringert sich der Amortisa-tionszeitraum und somit in Folge auchdie Vertragslaufzeit. Nach Ablauf derVertragslaufzeit bis zum Ende der tech-nischen Lebensdauer einer Einzelmaß-nahme profitiert sodann der öffentlicheAuftraggeber allein von der erzieltenEnergiekostensenkung.

7.2 "Stellglieder" des Energiespar-Contracting

Abschließend sollen der aufmerksa-men Leserin und gleichermaßen demaufmerksamen Leser die (bishergenannten) Stellglieder des Energiespar-Contracting resümierend erläutertwerden. Das innovative InstrumentEnergiespar-Contracting kann im Einzel-fall sehr unterschiedliche Ausprägungenaufweisen, je nachdem, wie die wesent-lichen "Stellglieder" im Verlauf des Ver-gabeverfahrens eingerichtet wordensind. Die nachfolgenden Ausführungenzielen nicht auf die Darstellung eineroptimalen "Weichenstellung" im Rah-men des Vergabeverfahrens ab, sondernsollen vielmehr verdeutlichen, an wel-chen Schrauben zu drehen ist, um pro-jektspezifische Ziel- und Schwerpunkt-setzungen auch tatsächlich zu erreichen.

Aufteilung der Energiekosten-einsparung innerhalb derVertragslaufzeit

Die Aufteilung der vertraglich garan-tier ten Energiekosteneinsparung zwi-schen den Vertragspartnern ist ein elementares Stellglied für die Schwer-punktsetzung innerhalb des Ener-giespar-Contracting. Grundsätzlich gilt,dass eine hohe Beteiligung des Auftrag-gebers an der vertraglich garantiertenEnergiekosteneinsparung direkte Aus-wirkungen auf das vom Contractor ga-rantier te Investitionsvolumen hat. ImInteresse einer möglichst hohen, nach-haltigen Energieeinsparung sollte derAuftraggeber einer langfristigen Opti-mierung der eingesparten Energie-kosten der zeitlich vorgezogenen, je-doch geringeren Beteiligung den Vor-zug geben.

Für die Praxis ist folgende Vorgehens-weise zielführend: Der Auftraggebererhält eine Absicherung für den Projekt-erfolg über eine Mindesteinsparung.Eine hohe Garantieeinsparung bedeu-tet für den Auftraggeber in der Regeleinen großen Vorteil. Da die Nutzungs-dauer der installierten Anlagen längerist als die Vertragslaufzeit, kann der Auf-traggeber nach Ende der Vertragslauf-zeit hohe Energiekosteneinsparungenerwarten, von denen er hundertpro-zentig profitiert. Die bis zum Ende derNutzungsdauer auflaufenden eingespar-ten Energiekosten für den Auftraggeberkönnen dabei die Einnahmen des Con-tractors während der Vertragslaufzeitdeutlich übersteigen.

Nach Erreichen der Mindestein-sparung (die in der Regel gleichzeitigauch der Amortisation des eingesetztenKapitals beim Contractor entspricht)wird eine Verteilung des zusätzlichenEinsparerfolgs vorgenommen. Damitwerden einerseits die finanziellen Inte-ressen des Auftraggebers berücksichtigt.Gleichzeitig werden mit der Beteiligungdes Contractors die Ertragsbedürfnissedes Contractors "fürs Erste befriedigt".

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

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Bonusregelung für zusätzlicheEnergieeinsparergebnisse

Als Bonusregelung wird die Beteili-gung des Contractors an zusätzlichenEnergiekosteneinsparungen, die überdie vertraglich garantierte Höhe hi-nausgehen, bezeichnet. Die Bonusrege-lung ist ein direktes Anreizsystem fürden Contractor, um die höchstmöglicheEinsparquote zu erzielen. Vor diesemHintergrund sollte auch im Hinblick aufdie Realisierung einer weitgehendenCO2-Emissionsminderung mit Hilfe desEnergiespar-Contracting ein Großteilder zusätzlichen Energiekostensenkungdem Contractor zugestanden werden.Wird hier das Stellglied in Richtungeiner hohen Beteiligung des Auftragge-bers an zusätzlichen Kosteneinsparun-gen gedreht, so geht die Anreizwirkungfür den Contractor, sich über sein Ga-rantieversprechen hinaus zu engagieren,verloren. Übliche Kostenaufteilungenliegen meist zwischen 70 bis 90 % fürden Contractor. Die konkrete Festle-gung der Aufteilung des Einsparerfolgesfür zusätzliche Kostensenkungen mussnatürlich stets im Einzelfall unterBerücksichtigung der spezifischen Rand-bedingungen getroffen werden. We-sentlich ist jedoch auch hier, die Wir-kung der verschiedenen Hebel genauzu betrachten, um im Sinne dergewünschten Zielsetzung den höchst-möglichen Erfolg zu erreichen.

Instandhaltungsregelungen

Üblicherweise übernimmt der Con-tractor im Rahmen des Energiespar-Contracting die Instandhaltungsver-pflichtung[18] für die von ihm realisiertentechnischen Anlagen und/oder Anlagen-teile innerhalb der Vertragslaufzeit. Füreine möglichst reibungsfreie Projekt-umsetzung ist hierbei bereits im Rah-men der Vertragsgestaltung eine ein-deutige Schnittstellenregelung im Hin-blick auf die Zuständigkeitsaufteilungzwischen Auftraggeber und Contractorzu treffen. Die Schnittstellen-Problema-

tik wird insbesondere für die Fälle inte-ressant, wo seitens des Contractors nureinzelne Anlagenteile innerhalb einesgrößeren Anlagensystems baulich ver-ändert werden. Ein typisches Beispiel istder Austausch vorhandener Heizungs-pumpen durch moderne energiespa-rende Aggregate. Hier ist zu beachten,wie die Instandhaltungsverpflichtungund die Störfallbeseitigung geregeltwerden. In solchen Fällen kann es sinn-voll sein, die gesamte Wartung derHeizzentrale inklusive Störfallbeseiti-gung in die Hand des Contractors zulegen, wenn dieser im Wettbewerb dasgünstigste Angebot abgegeben hat.

Risikoverteilung

Wie mit jeglichem menschlichen Han-deln sind auch mit dem Energiespar-Contracting Chancen und Risiken ver-bunden. Für die Risikoverteilung im Ver-fahren des Energiespar-Contractingsollte grundsätzlich die Regelung gel-ten, dass jeder Vertragspartner diejeni-gen Risiken übernimmt, die er am ehesten steuern kann. Grundlage fürdie erfolgreiche Umsetzung eines Ener-giespar-Contracting Vorhabens ist eineausreichende Bonität des Contractorsim Hinblick auf die Finanzierung derEnergiesparmaßnahmen. Dem Auftrag-geber obliegt hier bereits im Rahmender Auswahl eines geeigneten Contrac-tors die Aufgabe, die wir tschaftlicheLage des Anbieters ausreichend zu prü-fen. Diese Prüfung findet in der Regelim Rahmen des Teilnahmewettbewerbsim Zusammenhang mit der Ausschrei-bung des Gesamtvorhabens statt. Fürdiejenigen Bieter, die zur Abgabe einesAngebots aufgefordert werden sollen,muss eine Bonitätsprüfung erfolgen.

Wirtschaftliches Risiko

Das wirtschaftliche Risiko bezieht sichauf die Verpflichtung des Contractors,die vertraglich garantierte Energiekos-tensenkung auch tatsächlich zu errei-chen. Erst wenn die Investition in tech-nische Energiesparmaßnahmen auch zu

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[18] Der Begriff Instandhaltung wird im Folgenden im Sinne der DIN 31 051 verstanden und umfasst die Aufgaben Inspektion,Wartung und Instandsetzung von technischen Anlagen.

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dem versprochenen Einsparerfolgführt, erfolgt eine Vergütung des Con-tractors in der vertraglich vereinbartenHöhe.Wird jedoch das Einsparverspre-chen nicht erreicht, so reduziert sichbei üblichen Contracting-Verträgen dieVergütungshöhe des Contractors umden monetären Betrag des fehlendenEinsparerfolgs. Somit übernimmt derContractor beim Energiespar-Con-tracting vollständig das wirtschaftlicheRisiko für seine Investitionstätigkeit.

Nutzungsrisiko

Das Nutzungsrisiko nimmt Bezug aufvertragsrelevante Nutzungsänderun-gen in Gebäuden, für die ein Energie-spar-Contracting vereinbart worden ist.Das Nutzungsrisiko ist in der Regelweder vom Contractor verursachtnoch von diesem beeinflussbar. Folglichmuss dieses Risiko vom Gebäudeei-gentümer (Auftraggeber) derart über-nommen werden, dass im Rahmen desContracting-Vertrags eine Anpassungder garantierten Einsparungen oderauch eine Vertragsauflösung bei wesent-lichen Nutzungsänderungen vom Con-tractor verlangt werden kann.

Energiepreisrisiko

Das Preisrisiko bezeichnet die Aus-wirkungen möglicher Energiepreisän-derungen auf die vertraglich vereinbar-te Contractingrate. Die Übernahmedes Energiepreisrisikos erfolgt durchden Auftraggeber (öffentliche Hand).Die Begründung hierfür ist wie folgt zusehen: Die Energiepreisentwicklung istweitgehend vom Weltmarktgeschehenabhängig und kann vor dem Hinter-grund der langfristigen vertraglichenBindung beim Energiespar-Contractingvon keiner Vertragspartei vorausgese-hen werden. Da jedoch mit dem Ener-giespar-Contracting neben einer direk-ten Kostenentlastung der öffentlichenHand auch eine Investitionssicherungim Gebäudebestand sowie Klima-schutzziele verfolgt werden, sollte derContractor von diesem Risiko entbun-

den werden. Durch die Festschreibungvon Referenzenergiepreisen (vgl. Kapi-tel 7.4.2) kann vermieden werden, dassder Contractor einerseits von sinken-den Energiepreisen profitier t und an-dererseits durch steigende Energieprei-se unverhältnismäßig belastet wird.

Technisches Risiko

Das technische Risiko bezieht sich aufdie Risiken bzgl. Errichtung und Betriebtechnischer Anlagen, meint also insbe-sondere Funktionstüchtigkeit, Zuver-lässigkeit und Verfügbarkeit der instal-lierten Anlagentechnik. Da die Verant-wortung für den technischen Betriebder Energiesparmaßnahmen aus-schließlich beim Contractor liegt, hatdieser das technische Risiko auchallein zu tragen. Unter diesem Ge-sichtspunkt können auch lange Ver-tragslaufzeiten vorteilhaft für den Auf-traggeber sein.

7.3 Festlegung von Referenz-werten für die Baseline

Referenzwerte bezeichnen wesentli-che Bezugsgrößen des Energiespar-Contracting. Die Festlegung dieserBezugsgrößen wird für die Ermittlungdes wirtschaftlichen Projekterfolgs, derseitens des Contractors durch einenjährlichen Nachweis über die erzielteEnergiekosteneinsparung zu erbringenist, benötigt.

Referenzjahr

Ausgangspunkt zur Ermittlung derEnergiekosten-Baseline ist die Festle-gung eines Bezugszeitraums, der meistals Referenzjahr oder Basisjahr be-zeichnet wird. In der Regel umfasst dasReferenzjahr einen Zeitraum von 12Monaten, meist ein Kalenderjahr. Hiersind jedoch auch andere Zeiträume – wie beispielsweise eine Heizperiode– möglich. Da die Wahl des Referenz-jahres eng mit der Baseline-Erstellungverknüpft ist, ist es mitunter zur Verein-

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ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

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fachung der Rechnungsabgrenzungsinnvoll, den Referenzzeitraum in An-lehnung an den Abrechnungszeitraumder Energieversorgungsunternehmenzu bestimmen.

Empfehlenswert ist im Hinblick aufeine gute Repräsentativität der Base-line, das Referenzjahr zeitlich möglichstnah am Beginn des Contracting-Vorha-bens zu wählen sowie einen Abgleichmit den Energieverbräuchen der zweiVorgängerjahre vorzunehmen.

Referenzpreise

Vor dem Hintergrund der Übernah-me des Energiepreisrisikos durch denAuftraggeber sind bei der Erstellungder Energiekosten-Baseline die Ener-gieverbräuche der verschiedenen Ener-gieträger mit vorab festzulegendenReferenzenergiepreisen zu bewerten.Die Referenzenergiepreise bezeichnenalso die spezifischen Kosten eines Ener-gieträgers in DM/kWh bzw. DM/m3

(Wasser). Für leitungsgebundene Ener-gieträger empfiehlt sich, die zum Zeit-punkt des Vertragsabschlusses gültigenEnergiepreise zu wählen.

Für die nicht leitungsgebundenenEnergieträger (Heizöl, Flüssiggas), fürdie üblicherweise Tagespreise bei derKostenermittlung zu beachten sind,wird eine andere Verfahrensweise zurErreichung einer weitgehenden Validitätvorgeschlagen. Hier empfiehlt es sich,Durchschnittspreise – beispielsweisefür den Heizölbezug innerhalb desReferenzjahrs – zu bestimmen.

Referenznutzung

Die übliche Vertragsdauer im Rahmenvon Energiespar-Contracting bewegtsich zwischen fünf und zwölf Jahren[19].Auch bei sorgfältiger Auswahl geeigne-ter Gebäude sind Nutzungsänderun-gen, die in der Regel auch eine Ände-rung des Energieverbrauchs in den Ver-tragsobjekten bedingen, meist nichtvorhersehbar und unvermeidlich.

Nutzungsänderungen bezeichnen so-wohl wesentliche Änderungen in Art

und Umfang der technischen Gebäude-ausstattung als auch maßgebliche Än-derungen des Nutzungszwecks einesGebäudes. Beispielsweise hat die Neu-installation bzw. der Ausbau von Com-puterarbeitsplätzen in einem Verwal-tungsgebäude direkten Einfluss auf dieHöhe des Stromverbrauchs. Die ver-traglichen Regelungen des Energiespar-Contracting sehen üblicherweise eineAnpassung der Energiekosten-Base-line (und daraus abgeleitet eine Anpas-sung der Einspargarantie) für den Fallmaßgeblicher Nutzungsänderungenvor. Um den Einfluss von Nutzungsän-derungen innerhalb des Vertragszeit-raums bestimmen zu können, sollteninnerhalb der Projektentwicklung (Ge-bäudedatenaufnahme) bereits die we-sentlichen Nutzungsmerkmale einesGebäude erfasst und dokumentiertwerden. Zu diesen Nutzungsmerkmalenzählen insbesondere Nutzungsart,An-zahl der Nutzer, Nutzungszeiten sowiedie technische Geräteausstattung derVertragsobjekte. Die im CD-Anhangverfügbaren Erfassungsbögen für dieErhebung der erforderlichen Gebäude-daten bieten bereits die Möglichkeit,die spezifische Gebäudenutzung imgewünschten Detaillierungsgrad aufzu-nehmen.

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Teil 2ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR ENERGIESPAR-CONTRACTINGIN ÖFFENTLICHEN LIEGENSCHAFTEN

[19] Für die Umsetzung einiger hochwirtschaftlicher Einzelmaßnahmen können in Einzelfällen auch Vertragsdauern von dreioder vier Jahren realisiert werden ( vgl. Kapitel 7.1).

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Prinzipiell lassen sich in fast jedemGebäude technisch und wirtschaftlicherschließbare Einsparpotenziale fin-den. Selbst in Neubauten oder inGebäuden, bei denen die Sanierungerst kurze Zeit zurückliegt, gibt es häu-fig Möglichkeiten zur Energieein-sparung.

Gerade durch den Fortschritt imBereich der Messtechnik, der Steue-rung und der Elektronik sind in denvergangenen Jahren effizientere An-wendungen möglich und wirtschaftlichgeworden. Beispielsweise sind heuteim Beleuchtungsbereich Technologienverfügbar, die gegenüber einer her-kömmlichen Leuchte mit einer Leucht-stofflampe rund 60 bis 70 % Energieeinsparen. Durch bedarfsabhängigesLüften über eine mit moderner Sen-sor- und Messtechnik ausgestatteteund gesteuerte Lüftungsanlage sowieüber Maßnahmen der Wärmerückge-winnung sind ähnliche Einsparungenerzielbar.

In der Regel verfügen (gute) Contrac-toren (Energieeinsparpartner) auf-grund ihrer Spezialisierungsvorteileüber bessere Informationen und plane-rische Möglichkeiten, um ein Energie-spar-Projekt zu konzipieren und durch-zuführen. Zudem sind Contractorenganz anders motivier t als die öffentli-che Verwaltung. Während bei einemContractor sich die Qualität der Pla-nung und des Projektmanagementsdirekt im Geschäftserfolg widerspiegelt,gibt es für die öffentliche Verwaltungbislang kaum entsprechende Anreize.

Insofern ist das, was gestern noch alsgut galt, heute überholt. Objekte, fürdie es vor einigen Jahren noch keinewir tschaftlichen Sanierungskonzeptegab, sind heute für Energiespar-Con-tracting geeignet.

Der öffentliche Auftraggeber gehtkein Risiko ein, wenn er überprüfenlässt, ob es noch Möglichkeiten zur

Energieeinsparung gibt. Die Kosten fürdie Grobanalyse trägt in der Regel derContractor. Schlimmstenfalls findet der potenzielle Contractor keine wirt-schaftlich umsetzbaren Einsatzpotenzi-ale und macht dementsprechend auchkein Angebot für einen Energiespar-Contracting-Vertrag.

Es kann natürlich sein, dass eine Ver-waltung und die politisch verantwort-lichen Personen der Ansicht sind, esgäbe bei einem bestimmten Projektkeine Einsparpotenziale mehr. Aberauch in diesem Fall wird eine Analysenicht schaden und vielleicht sogar noch(kleine) Verbesserungsvorschläge er-bringen. So haben die Verantwortlichenkeinen Grund, sich gegen eine Analyseauszusprechen. Sie bekommen imExtremfall lediglich bestätigt, dass wei-tere Einsparpotenziale im Rahmeneines Energiespar-Contracting nichterschlossen werden können.

Es ist verständlich, dass ein externerContractor mit dem Abschluss einesContracting-Vertrags Geld verdienenwill. Schließlich ist Contracting dasGeschäftsfeld, mit dem der Contractoram Markt agiert. Ob jedoch eineUmsetzung wirtschaftlicher Energie-sparmaßnahmen durch eine öffentlicheVerwaltung in Eigenregie möglich undvorteilhafter ist als der Abschluss einesEnergiespar-Contracting-Vertrags, hängtin der Regel von drei Faktoren ab:

• der Liquidität des Vermögenshaus-halts

• dem spezifischen Fach-Know-howder Verwaltung und

• den gegebenen Einkaufskonditio-nen der öffentlichen Hand für Bau-und Planungsleistungen

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10 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING – UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBTTeil 3

In “unserem” Gebäude-bestand gibt es keine Einsparpotenziale mehr ...

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Ein externer Contractorkostet nur Geld

– wir können es genauso gut und billiger ...

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Vielfach ist die Umsetzung gewünsch-ter Energieeinsparmaßnahmen auf-grund der leeren Kassen und des oft-mals ausgeschöpften Kreditrahmensder öffentlichen Hand auch bei gege-bener Wirtschaftlichkeit nicht möglich.In diesem Fall sollte geprüft werden,ob Energiespar-Contracting in Fragekommt. Durch Abschluss eines Ener-giespar-Garantievertrags (auch Er-folgsgarantievertrag genannt) wird dieFinanzierung und Umsetzung ausge-wählter Energiesparmaßnahmen mög-lich, deren Amortisation allein aus deneingesparten Energiekosten erfolgt.Hierbei dienen die umgesetzten Ener-giesparmaßnahmen bzw. die getätigtenInvestitionen oftmals auch der Werter-haltung bzw. Wertsteigerung derImmobilie.

Auch für den Fall, dass die Finanzie-rung der Maßnahmen mit eigenenHaushaltsmitteln möglich ist, sollte dasFür und Wider des Energiespar-Con-tracting sorgfältig abgewogen werden.Vielfach verfügen die am Markt agie-renden Contracting-Anbieter überspezifisches Fach-Know-how. Ebensosind die Bezugskonditionen für Anla-genkomponenten und Anlagenerrich-tung aufgrund der Spezialisierungsvor-teile und der Verhandlungsfreiheit desexternen Investors häufig deutlichgünstiger als die Bezugskonditionen deröffentlichen Hand. Es ist in diesem Zu-sammenhang sinnvoll, per Ausschrei-bung die Rahmendaten des Energiespar-Contracting zu bestimmen und miteiner Umsetzung der Energiesparmaß-nahmen in Eigenregie zu vergleichen.Die Umsetzungsentscheidung sollteunter Einbeziehung qualitativer Pro-jekterfordernisse (Qualität der Anla-gentechnik, Bonität des Energiespar-partners etc.) erfolgen.

Häufig wird als Argument gegen dasEnergiespar-Contracting angeführt, esgäbe eine günstigere Finanzierungs-möglichkeit für Kommunen: Ein niedri-gerer Zinssatz der Kommunalkreditekönne die Kapitalkosten im Vergleich zuanderen Lösungen reduzieren. Dochdieses Argument trifft in der Regel

nicht zu, da es für Investitionen in dierationelle Energienutzung speziellezinsvergünstigte Kredite gibt (beispiels-weise bei der Kreditanstalt für Wieder-aufbau).

Schließlich ist bei der Frage, welcheUmsetzungsvariante man wählt, einbesonderes Augenmerk auf den Aspektder Sicherung der Einsparleistung zurichten. Beim Abschluss eines Energie-spar-Contracting wird die vereinbartejährliche Energiekosteneinsparung in-nerhalb des Vertragszeitraums garan-tiert. In der Regel werden hierbei ver-tragliche Vereinbarungen in der Formgetroffen, dass die Vergütung des Con-tractors bei Nichteinhaltung der garan-tier ten Energiekosteneinsparung umden fehlenden Einsparbetrag gekürztwird. Da die Refinanzierung der Investi-tionen des Contractors vollständig vonder erwirtschafteten Energiekostenein-sparung abhängt, wird er nachdrücklichbemüht sein, sein Einsparziel zu errei-chen. Dieser Aspekt der so genannten"Garantiehaftung" ist bei der Umset-zung in Eigenregie nicht gegeben. Hierschließt sich wiederum der Kreis: DerContractor ist bemüht, mit der Reali-sierung von Energiespar-Contracting"Geld zu verdienen", also seine wir t-schaftliche Existenz zu sichern.Vor die-sem Hintergrund ist er gleichermaßenbemüht, sein Contracting-Vorhaben aufhöchstmögliche wirtschaftliche Effizienzauszurichten und über die Dauer desVertragszeitraums zu betreiben. DiesenAnreiz gibt es bei einer Durchführungdes Projektes durch die Verwaltungnicht.

Kommunale Energiespar-Garantiever-träge sind haushaltstechnisch als kre-ditähnliche Geschäfte anzusehen undsomit gemäß der Gemeindeordnungenin den verschiedenen Ländern geneh-migungspflichtig. Wegen der vertrag-lichen Absicherung der Rentierlichkeit

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Teil 310 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING

– UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBT

Energiespar-Contracting stellt eine verdeckte

Verschuldungsform dar ...3

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der Investitionen für die Kommunenwerden jedoch beispielsweise in Hes-sen solche Verträge für unbedenklichgehalten. Das Hessische Ministeriumdes Innern ist die oberste Behörde fürKommunalaufsicht und hat zur haus-haltsrechtlichen Handhabung von Con-tracting-Verträgen den Aufsichtsbehör-den empfohlen, bei einer dargelegtenRentierlichkeit der Projekte, und wenndie Projekte eine Laufzeit von 10 Jah-ren nicht überschreiten, die erforder-lichen Genehmigungen grundsätzlichohne weitere Vorbehalte zu erteilen.Es soll jedoch geprüft werden, ob dieKommune einen eigenverantwort-lichen Wirtschaftlichkeitsvergleich vor-genommen hat. Die Behörde empfiehltden Kommunen, im Rahmen ihrerkommunalen Selbstverwaltung vorAbschluss von Energiespar-Garantie-verträgen einen Wirtschaftlichkeits-vergleich mit einer Eigenfinanzierungdurchzuführen.

"Besonders zu achten ist dabei aufeine zutreffende Ermittlung der sogenannten "Baseline", auf die Methodender "Bereinigung des Jahresverbrauchs"und die sich daraus ergebende Berech-nung des maßgeblichen "Einsparbe-trags".Außerdem sollte darauf geachtetwerden, einen Wettbewerb unter denAnbietern sicherzustellen." (HMUEJFG1998)

Die Stellungnahme der oberstenKommunalaufsicht bezieht sich dabeinicht nur auf Energiespar-Garantiever-träge, sondern ausdrücklich auf alle Ver-träge dieser Art, soweit gemäß der ver-traglichen Regelungen das Eigentumder per Contracting in die Liegenschaf-ten eingebrachten Anlagen und Anla-genteile nach Abnahme der Bauleistun-gen an den Auftraggeber übergeht. DasUmweltbundesamt vertritt die Auffas-sung, dass diese hessische Regelungfür alle Bundesländer, Städte und Ge-meinden zur Anwendung gelangensollte.

Bei Maßnahmen zum Energiespar-Contracting handelt es sich im Gegen-satz zu vielen anderen kreditfinanziertenInvestitionen um investive Maßnahmen,

die eine langfristige Haushaltsentlas-tung nach sich ziehen. Die Finanzierungerfolgt in der Regel durch Dritte. ImGegenzug erhalten die Contractorenfür einen bestimmten Zeitraum inner-halb der Vertragslaufzeit die Erträge(Anteil der eingesparten Energiekosten)aus den getätigten Investitionen. Bei ent-sprechender Gestaltung des Energieein-sparvertrages können die Kommunenbereits vom ersten Jahr an den Energie-kostenersparnissen partizipieren. Aller-dings ist zu berücksichtigen, dass derUmfang der durchgeführten Maßnah-men (Investitionen) umso geringer wird,je kürzer die Laufzeit des Einsparvertra-ges und je höher die Beteiligungsquotedes Auftraggebers ist.

Energieeinsparverträge werden alsrentierliche Maßnahmen nicht auf denKreditrahmen angerechnet, der denKommunen zusteht. Sie stellen auchkeine zusätzliche Verschuldung dar, daeinerseits die Finanzierung durch denContractor erbracht wird und anderer-seits die Kommune durch die Maßnah-men finanziell entlastet wird.

Mit Novellierung des Energiewir t-schaftsrechts im Frühjahr 1998 hat sicheine rasante Entwicklung der bundes-deutschen Strommärkte ergeben.Strompreisreduktionen von bis zu 40 %, in Einzelfällen sogar noch höher,können durch verhandlungskompeten-te Liegenschaftsverwalter oder Strom-makler erzielt werden. Diese Entwick-lung beinhaltet in jedem Fall eine deut-liche Kosteneinsparung im Bereichder öffentlichen Gebäudebewirtschaf-tung. Gleichzeitig wirkt dieser Entwick-lung – insbesondere aus Sicht deröffentlichen Hand, die nicht vorsteuer-abzugsberechtigt ist, – die stufenweiseErhöhung der Stromsteuer im Rahmender ökologischen Steuerreform ent-gegen.

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Die Liberalisierung der Energiemärkte führt zu

sinkenden Preisen – abwarten ist angesagt ...

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10 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING – UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBTTeil 3

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Dennoch ist hervorzuheben, dass mitNeuverhandlung der Strombezugs-konditionen keine einzige Kilowatt-stunde eingespart wird, sondern nurdie Bezugskosten sinken. Hingegen bie-tet das Energiespar-Contracting dieMöglichkeit, werterhaltende und wert-steigernde Maßnahmen in Gebäudenmit einer Energieverbrauchsreduktionund Kosteneinsparung zu verbinden.Energiespar-Contracting ist auch inZeiten der Liberalisierung der Energie-märkte für die öffentliche Hand weiter-hin wichtig. Denn neben der Aufgabedes kostenoptimier ten Liegenschafts-betrieb besteht weiterhin die Ver-pflichtung zur Senkung der klimarele-vanten CO2-Emissionen einerseits undauch die Notwendigkeit der investi-ven baulichen Unterhaltung der öf-fentlichen Gebäude andererseits.

Die Liberalisierung der Energiemärktehat einen Verdrängungswettbewerbunter den bundesdeutschen Energie-versorgungsunternehmen ausgelöst.Mit Kampfpreisen versuchen dieStromversorgungsunternehmen, sichgegenseitig Kunden abzujagen. Es istdavon auszugehen, dass die massivenPreisnachlässe, mit denen um die Gunstder Verbraucher geworben wird, nichtlängerfristig Bestand haben werden.Vielmehr werden sich mittelfristig diePreise nach kurzer Talfahrt wieder aufeinem Niveau einstellen, das vermutlichca. 15 bis 30 Prozent unterhalb desAusgangsniveaus vor der Liberalisie-rung liegen wird. Um längerfristigeEnergieverbrauchs- und Energiekosten-einsparungen in öffentlichen Liegen-schaften zu bewirken, sollten Investitio-nen in nachhaltige Energiespartechni-ken auch weiterhin getätigt werden. Dadas wir tschaftliche Einsparpotenzialnicht nur von den Strompreisen ge-prägt wird, sondern im gleichen Maßevon Wärme- und Wasserpreisenabhängig ist, hat die Strommarktliberali-sierung einen geringeren ökonomi-schen Einfluss auf das Energiespar-Con-tracting, als vielerorts angenommenwird. Steigende Gas- und Ölpreisesowie die bereits realisier ten und

geplanten Stufen der ökologischenSteuerreform werden zudem dazu füh-ren, dass sich langfristig die Wirtschaft-lichkeit von Maßnahmen der rationel-len Energienutzung verbessern wird.

Strompreisvorteile, die die öffentlicheHand durch Verhandlung günstigerStrombezugskonditionen erwirkt, wer-den in der Regel auch bei Abschlusseines Energiespar-Contracting-Vertra-ges wirksam. Die freiwerdenden Mittelsollten die Kommunen, die Bundeslän-der und der Bund in zusätzliche Investi-tionen zur Nutzung von regenerativenEnergiequellen sowie in Maßnahmender rationellen Energienutzung re-investieren.

Investoren haben natürlich in ersterLinie das Interesse, eine möglichst hoheund sichere Rendite auf ihr eingesetz-tes Kapital zu erzielen. Aus Gründendes Klimaschutzes gilt es jedoch auchMaßnahmen umzusetzen, die sich erstmittel- bzw. langfristig amortisieren.Deshalb liegt es an den Auftraggebern,die Leistungen auszuschreiben und dieverschiedenen Leistungsangebote in-tensiv zu prüfen. Dabei müssen sowohldie Einsparleistungen (Einsparung anArbeit und Leistung bei Strom, Gas,Fernwärme,Wasser) als auch die Ren-tabilität geprüft werden. Über denWettbewerb der Anbieter müssen dieeinzelnen Contractoren ihre Ansprü-che beschränken, wenn sie konkurrenz-fähig sein wollen.

Letztlich liegt es in den Händen desAuftraggebers, ob er das "Cream-Skim-ming" zulässt oder über Vorgaben inder Ausschreibung und bei der Ver-tragsvergabe unterbindet. Der ökolo-gische und wirtschaftliche Erfolg desEnergiespar-Contracting hängt dem-entsprechend wesentlich von der Qua-lität der Ausschreibung und der Aus-wertung der Angebote ab.

Darüber hinaus kann das "Rahmab-schöpfen" oder "Rosinenpicken" auch

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Teil 310 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING

– UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBT

Contractoren haben nur am“Cream-Skimming” Interesse ...5

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durch eine Poolbildung von Gebäudenverhindert werden. Bei der Poolbildungwerden mehrere Gebäude mit einemunterschiedlichen Einsparpotenzialbzw. mit unterschiedlichen spezifischenInvestitionskosten für die rationelleEnergienutzung zusammengelegt undgemeinsam als Pool ausgeschrieben.Innerhalb des Pools werden wenigerwir tschaftliche Maßnahmen in einemGebäude durch hoch wir tschaftlicheMaßnahmen in anderen Gebäudenquersubventioniert.

Es ist sicherlich richtig, dass mitAbschluss eines Energiespar-Contrac-ting vorübergehend einige Aufgaben,die bislang von der öffentlichen Verwal-tung übernommen wurden, an denEnergiesparpartner übergehen. Hierbeihandelt es sich in erster Linie um Auf-gaben wie Baubetreuung und techni-sche Betriebsführung für diejenigenEnergiesparmaßnahmen, die vom Con-tractor initiiert worden sind.

Es besteht die Gefahr, dass mit derExternalisierung von Aufgaben deröffentlichen Bauverwaltung die Forde-rung nach Personalabbau aus haus-haltspolitischer Sicht einhergeht. SolcheForderungen sind jedoch in der Regelaus verschiedenen Gründen nicht halt-bar : Der Energiesparpartner über-nimmt im Hinblick auf das Tätigkeitsfeld"Energieeinsparung / Energiemanage-ment" vielfach Aufgaben, die zuvor sei-tens der öffentlichen Verwaltung nurteilweise und nicht kontinuierlich wahr-genommen wurden.Weiterhin wird dasEnergiespar-Contracting nur für ausge-wählte Objekte mit hohem Energiever-brauch und -kosten angewendet. Darü-ber hinaus führt der Ansatz nicht zueiner vollständigen Entlastung derzuständigen Verwaltung. Es kommt viel-mehr zu einer Aufgabenverlagerungauf Seiten der öffentlichen Verwaltung.

Die öffentliche Bauverwaltung wirdnunmehr nicht als Bauleiter undBetriebsführer die Objekte betreuen,sondern als "Immobilien-Manager"Contracting-Projekte verhandeln, um-setzen und kontrollieren. Die zusätzli-che Sanierung von öffentlichen Gebäu-den geht mit der Übernahme neuerAufgaben einher, wie z. B. des Vertrags-und Kontencontrolling.

Jedes Contracting-Vorhaben birgt fürdie Auftraggeber und AuftragnehmerRisiken. Hierbei handelt es sich vorallem um Betriebsrisiken und um tech-nische Risiken.

Unter die Betriebsrisiken fallen inerster Linie das Nutzungsrisiko sowiedas Preisrisiko. Das Nutzungsrisikoumfasst die Nutzungsänderung desGebäudes durch den Auftraggeber.Dabei kann die Nutzungsänderung inzwei Formen auftreten: eine schlei-chende Nutzungsänderung durch eineallmähliche Veränderung der techni-schen Ausstattung oder eine spürbareNutzungsänderung (z. B. durch einezusätzliche Nutzung von Räumen odereine deutliche Erhöhung der Produk-tion). Bei einer schleichenden Nut-zungsänderung (z. B. durch verändertesVerbraucherverhalten oder unbemerk-te Anschaffung von zusätzlichen Ver-brauchern) liegt das Risiko beim Auf-tragnehmer. Im zweiten Fall kann derContractor bei wesentlicher Nutzungs-änderung eine Anpassung der verein-barten Einspargarantie verlangen. DieVorgehensweise für die Korrektur der"Baseline" kann bereits im Contracting-Vertrag festgehalten werden und soll-te im gegenseitigen Einvernehmen er-folgen.

Das Preisrisiko kommt durch dieEnergiepreisschwankungen zustande.Hierbei handelt es sich um ein allge-meines Risiko, das bei jeder Investition

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Energiespar-Contractingbirgt eine Vielzahlunvorhersehbarer

Risiken ...7

10 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING – UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBTTeil 3

Energiespar-Contractingbedeutet Personalabbau in der öffentlichen Verwaltung

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auftritt, unabhängig davon, ob sie übereinen Contracting-Vertrag oder inEigenregie finanzier t wird. Wie dasPreisrisiko im Contracting-Vertragbehandelt wird, ist Verhandlungssacheder Partner. Es gibt sowohl Verträge,die das Preisrisiko beim öffentlichenAuftraggeber belassen, aber auch Ver-träge, die das Preisrisiko auf den Con-tractor abwälzen. In diesem Falle wirdder Contractor das Risiko in seine Kal-kulation einbeziehen und sich auchbezahlen lassen. Daneben sind auchModelle möglich, die einen anderenAusgleich zwischen den beiden Rege-lungen ermöglichen (z. B. eine Vertrags-verlängerung bei sinkenden Energie-preisen bzw. eine korrespondierendeKürzung der Vertragslaufzeit bei stei-genden Energiepreisen). Üblicherweisewerden die Energiekosteneinsparungenauf der Basis von fixier ten Energieträ-gerpreisen ermittelt.

Bei den technischen Risiken wird dieöffentliche Hand eindeutig entlastet.Der Contractor errichtet auf eigeneKosten Anlagen, für deren Wartung undInstandhaltung er verantwortlich ist. DerAuftraggeber bzw. der Liegenschaftseig-ner geht dementsprechend kein techni-sches oder wirtschaftliches Risiko inBezug auf den Anlagenbetrieb ein.

Der Aufwand zur Initiierung und Um-setzung eines Energiespar-Contractinghängt maßgeblich von der Komplexitätdes Vorhabens, der Art des gewähltenVerfahrens sowie dem spezifischenErfahrungshintergrund der öffentlichenAkteure ab. Die Komplexität des Vor-habens wird durch die Anzahl der indas Contracting-Vorhaben einzubin-denden Objekte bestimmt. Werdenmehrere Gebäude in das Contractingeinbezogen, steigt insbesondere derAufwand für Datenerhebung und

-analyse. Andererseits sinkt aber derAnteil der Transaktionskosten an denGesamtkosten, da ein Vertrag für meh-rere Liegenschaften und Objekte abge-schlossen wird. Zudem zeigt die Praxis,dass mit zunehmender Erfahrung inder Umsetzung von Contracting-Pro-jekten der Aufwand deutlich abnimmt.

In der Vergangenheit sind in derBundesrepublik bereits mehr als 40 Vor-haben zum Energiespar-Contracting inöffentlichen Gebäuden vorbereitet undumgesetzt worden. Damit sind imöffentlichen Sektor erhebliche Erfahrun-gen vorhanden, die für die Entwicklungund Umsetzung weiterer Vorhaben ge-nutzt werden können. Ebenso sind indiesem Zusammenhang nützliche Ins-trumente zur Projektentwicklung undeinschlägige Verfahrensratgeber ent-wickelt worden (siehe Teil 4/Kapitel 4sowie Teil 5/CD-ROM). Es ist deshalb zuempfehlen, bei der Initiierung von Ener-giespar-Contracting auf verfügbare Ins-trumente (Musterverträge, Erhebungs-bögen zur Gebäudedatenerfassung u. ä.)zurückzugreifen und gleichermaßeneinen Informationsaustausch mit "Con-tracting-erfahrenen" Institutionen zusuchen, um den Aufwand für die Pro-jektvorbereitung und -entwicklung zuminimieren.

Die erfolgreiche Umsetzung einesEnergiespar-Contracting hängt ent-scheidend von der sorgfältigen Pro-jektvorbereitung und -entwicklung ab.Bereits zu Beginn des Vorhabens solltenalle öffentlichen Projektbeteiligten (Lie-genschaftsverwalter, Bauamt, Haushalts-amt, Rechtsamt u. a.) in das Verfahreneinbezogen werden, um verwaltungsin-tern einen hohen Informationsfluss undeine große Transparenz des Verfahrensim Hinblick auf größtmögliche Akzep-tanz zu erzielen. Der Aufwand der Pro-jektvorbereitung ist in der Regel kos-tenseitig durch die per Contractingerwir tschaftbaren Energie- und Be-triebskosteneinsparungen gedeckt.

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Teil 310 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING

– UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBT

Die Projektentwicklung und -vorbereitung für Energiespar-Contracting ist zu zeit- und kostenaufwendig ...

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Im Normalfall wird die Betriebsfüh-rung der technischen Anlagen vomContractor übernommen. Über diegetätigten Investitionen und eine effi-ziente Betriebsführung versucht derContractor, die garantierte Energieein-sparung bzw. Energiekosteneinsparungzu erzielen.

Um eine unerwünschte Betriebs-führung mit Komfortverlusten zu ver-meiden, sollten im Einsparvertrag die (Energie-)Dienstleistungen festge-schrieben werden, die der Contractorerbringen muss. Hier sollten z. B. dieMinimal- oder Maximaltemperatur inden Arbeitsräumen, in den Fluren odersonstigen Räumen festgelegt werden.Die Luftqualität bzw. der Luftwechselin den Räumen sollten ebenso vorge-geben werden wie die erforderlicheBeleuchtungsstärke in verschiedenenGebäudebereichen.

Die öffentliche Verwaltung kann fürContractoren auch vertragliche Vorga-ben im Hinblick auf eine bestimmteGebäudetechnik oder einen bestimm-ten Technikstandard machen. Alle Vor-gaben bezüglich Gebäudetechnik undBetriebsführung müssen jedoch reiflichdurchdacht sein, da sie den Handlungs-spielraum der Contractoren verringernund somit in der Regel auch die Wirt-schaftlichkeit der Projekte beeinflussen.

Da die Kontrolle und Betriebsführungder technischen Anlagen beim Con-tractor liegt, ergibt sich für die öffentli-che Verwaltung eine Arbeitseinsparung.In der Regel wird jedoch das ModellEnergiespar-Contracting nur bei einemkleinen Teil der öffentlichen Gebäudeeiner Stadt angewendet. Vor demHintergrund, dass die Personaldeckefür die Betreuung der öffentlichenGebäude in fast allen Kommunen sehr

dünn ist, wird durch die Abgabe derEnergiebewirtschaftung eines Teils derGebäude Arbeitskapazität der öffent-lichen Verwaltung für den restlichenGebäudebestand frei. Hierdurch kanndie Betriebsführung und Kontrolle imRestbestand verbessert werden.

Die "Baseline" bezeichnet die vorAbschluss eines Energiespar-Contrac-ting relevanten Energieverbräuche undEnergiekosten eines Objektes oderObjektpools. Die Baseline stellt somitdie maßgebliche Bezugsgröße für dieper Einspar-Contracting zu erwirtschaf-tenden Energieeinsparungen bzw. Ener-giekosteneinsparungen dar. Im Hinblickauf die Überprüfbarkeit bzw. Beweis-barkeit der Referenzverbräuche und -kosten muss die Baseline-Ermittlungauf der Basis vorliegender Energie-kostenabrechnungen der zuständigenEnergieversorgungsunternehmen erfol-gen. Als Bezugszeitraum wird in derRegel ein Jahr (Kalenderjahr, Abrech-nungsjahr, Heizperiode o. ä.) oder derDurchschnitt der vergangenen zweibzw. drei Jahre gewählt. Es ist darauf zuachten, dass der gewählte Betrach-tungszeitraum möglichst zeitnah zumBeginn des Contracting-Vertrags liegt.Darüber hinaus muss die Baseline fürden Wärme- und Kälteverbrauch aufder Grundlage temperatur- bzw. klima-bereinigter Werte ermittelt werden.

Die Baseline-Ermittlung bedarf alswesentliche Grundlage zunächst derAuswertung der Energiekostenab-rechnungen nach den GesichtspunktenEnergieverbrauch [in kWh/a], Leis-tungsbezug [in kW/a] und Energiekos-ten [DM/a] für alle Energieträger. Fürden Raumwärmebedarf muss danneine Witterungsbereinigung nach derGradtagszahlmethode nach VDI 3802durchgeführt werden. Nur in Einzelfäl-len müssen relevante Nutzungsände-

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Die Baseline ist in vielen Projekten nicht

eindeutig bestimmbar ...10

10 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING – UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBTTeil 3

Die Kontrolle über die Gebäudetechnik und deren Betriebsführung geht auf Seiten der öffent-lichen Verwaltung verloren ....

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rungen zwischen Basisjahr und aktuel-lem Zeitpunkt energetisch bewertetwerden. Der Arbeitsschritt der Base-line-Erstellung ist bereits Grundlage fürein effektives Energiemanagement deröffentlichen Liegenschaftsverwaltungund sollte idealerweise bereits verwal-tungsintern – unabhängig von einemContracting-Vorhaben – vorhandensein.

Die Vorgehensweise zur Baseline-Erstellung entspricht den allgemeinenRegeln der Technik und der Betriebs-wir tschaft. In jedem Fall sollte die Vor-gehensweise im Hinblick auf die Nach-vollziehbarkeit bzw. Nachprüfbarkeitder Datenermittlung schriftlich festge-halten werden und Gegenstand desContracting-Vertrages sein. Problema-tisch wird die Baseline-Ermittlung nurdann, wenn keine Abrechnungen derjeweiligen Energieversorgungsunter-nehmen vorliegen und auf Hilfsmetho-den zurückgegriffen werden muss.Aber auch in diesen Fällen sind Metho-den zur Energieverbrauchsabschätzungentwickelt worden (Einbindung vonHausmeister-Zählerablesungen, Extra-und Interpolation von Energieverbräu-chen etc.), die eine Annäherung an dietatsächlichen Verbräuche und Kostenermöglichen. In Fällen fehlender Ener-gieverbrauchsabrechnungen kann so-mit im Zuge der Entwicklung einesEnergiespar-Contracting ein wesent-licher Grundstein zur verwaltungsin-ternen Energiekostenkontrolle gelegtwerden.

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Teil 310 ARGUMENTE GEGEN ENERGIESPAR-CONTRACTING

– UND WAS ES DAZU ZU SAGEN GIBT

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Teil 4

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Im Projektverzeichnis werden mehrals 40 umgesetzte Vorhaben "Energie-spar-Contracting in öffentlichen Ein-richtungen" vorgestellt. Ziel ist es, dieProjekte in einer einheitlichen Kurzdar-stellung gegenüberzustellen. Die spezifi-schen Besonderheiten der einzelnenVorhaben können an dieser Stelle nichtberücksichtigt werden.

Die vorliegenden Daten wurden imZuge einer bundesweiten Projektre-cherche ermittelt. Die Autoren erhe-ben jedoch keinen Anspruch auf dievollständige Erfassung aller existieren-den Projekte im Bereich der öffent-lichen Liegenschaften. Die Daten beru-hen auf den Angaben der öffentlichenAuftraggeber, in einzelnen Fällen wur-den die projektspezifischen Daten auchseitens der Contractoren in Abstim-mung mit den jeweiligen Auftraggebernzur Verfügung gestellt. AusführlichereBeschreibungen der einzelnen Projekte– unter Angabe der jeweiligen projekt-spezifischen Ansprechpartner – sind inForm von "Projektsteckbriefen" im Teil5 (CD-ROM) zu finden.

Die Datenstruktur basier t auf einerspezifischen Begrifflichkeit, die nachfol-gend kurz erläutert wird. Die Angabender öffentlichen Einrichtungen könnenin einigen Fällen von den im Weiterendefinierten Begriffen abweichen.

Unter Vertragsbeginn wird in derRegel der Zeitpunkt verstanden, zudem der Vertrag zwischen dem Auf-traggeber und dem Contractor unter-zeichnet wurde, und meint somit denBeginn der Vorbereitungsphase. Ent-sprechend umfasst die Vertragslaufzeitdie Vorbereitungsphase und dieHauptleistungsphase.

Die Angaben zur Baseline beziehensich je nach Projekt auf die Summe derStrom- und Wärmekosten (ggf. zuzüg-lich Wasserkosten), die aber auch Kos-

ten der Energiebewirtschaftung (War-tung, Instandhaltung usw.) enthalten.Die Kosteneinsparung bezieht sich aufdie vorherige angegebene Baseline undist nicht in allen Vorhaben vertraglichgarantiert.

Garantie-Einsparung heißt, dass derContractor für die vertraglich zugesi-cherte Energiekosteneinsparung haftet,d. h. er wird bei Nichterreichung dergarantier ten Kosteneinsparung vomAuftraggeber entsprechend dem gerin-gerem Umfang seiner Leistungen ver-gütet.Ausgehend von den eingespartenEnergiekosten, ergibt sich die Beteili-gung des Auftraggebers an der erziel-ten Einsparung. Liegt eine vertraglicheVereinbarung hinsichtlich der über dieGarantie-Einsparung hinausgehendenKosteneinsparungen vor, wird diese alsBonusregelung bezeichnet. Die Bonus-regelung definiert demzufolge die Auf-teilung der Energiekosteneinsparungzwischen dem Contractor und demAuftraggeber bei Überschreitung derGarantie-Einsparung.

Investition bezeichnet die finanziellenAufwendungen des Contractors zurPlanung und (baulichen) Umsetzungder erforderlichen Energiesparmaßnah-men, die die Voraussetzung für die ga-rantierte Energiekostensenkung bilden.

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

ProjektverzeichnisEnergiespar-Contracting 1

Page 56: Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und ... · und Contractor kann vertraglich frei gestaltet werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Risiken und Nutzen

Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner :1 Hauptverwaltung, 2nachgeordnete Verwal-tungen, 4 Bezirke / ARGEESP Bewag / Landis &Gyr

• Gebäudepool mit 39Objekten

• Erschließung des Gesamtenergie-einsparpotenzials

• Vertragspartner :1 Hauptverwaltung, 3nachgeordnete Verwal-tungen, 5 Bezirke / ESBGmbH

• Gebäudepool mit 43Objekten

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :2 Hauptverwaltungen,1 nachgeordnete Verwal-tung, 1 Bezirk / ARGELandis & Staefa undBewag

• Gebäudepool mit 37Objekten

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:04/1996

• Vertragslaufzeit:12,75 Jahre

• Baseline:8,829 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:7,7 %

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 7,7 % undBonusregelung

• Investitionen:3,055 Mio. DM

• Vertragsbeginn:04/1996

• Vertragslaufzeit:12,75 Jahre

• Baseline:9,777 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:9,1 %

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 9,1 % undBonusregelung

• Investitionen:6,53 Mio. DM

• Vertragsbeginn:05/1998

• Vertragslaufzeit:12,5 Jahre

• Baseline:5,625 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:15,7 % (880 TDM/a)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 40 % undBonusregelung

• Investitionen:3,055 Mio. DM

• Investive Maßnahmen imBereich Energieanlagen(BHKW, Regelung, Be-leuchtungstechnik u. v. m.)

• Aufbau Energie-Control-ling

• Nutzermotivation

• Einsatz Gebäudeauto-mation

• Optimierung Beleuch-tungstechnik

• Optimierung Heizkessel• Energieträgerumstellung• Geregelte Antriebe• Thermostatventile

• Erneuerung und Opti-mierung Beleuchtungs-technik

• Optimierung Regelungs-und Lüftungstechnik

• Energieträgerumstellung• Thermostatventile• Geregelte Antriebe• Einsatz Lastmanagement• Nutzermotivation

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

1. Berlin / Energiesparpartnerschaft (ESP), Pool 1

2. Berlin / Energiesparpartnerschaft (ESP), Pool 2

3. Berlin / Energiesparpartnerschaft (ESP), Pool 3

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner :Land Berlin, vertretendurch Senatsverwaltungfür Stadtentwicklung undBezirksamt Pankow /Johnsons Controls (JCI)

• Gebäudepool mit 55Objekten

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Land Berlin, vertretendurch Senatsverwaltungfür Stadtentwicklung undBezirksamt Hellersdorf /HEW Contract

• Gebäudepool mit 36 Lie-genschaften

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Land Berlin, vertretendurch Senatsverwaltungfür Stadtentwicklung undBezirksamt Spandau /Johnsons Controls (JCI)

• Vertragsbeginn:04/1999

• Vertragslaufzeit:14 Jahre

• Baseline:4,1 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:24,2 % (998 TDM/a)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 29,3 % undBonusregelung

• Investition:3,454 Mio. DM

• Vertragsbeginn:07/2000

• Vertragslaufzeit:14,5 Jahre

• Baseline: 2,884 Mio. DM• (Garantie-)Einsparung:

23,58 %• Beteiligung AG Kosten-

einsparung: 28,5 %• Investition: 4,48 Mio. DM

• Vertragsbeginn:04/2000

• Vertragslaufzeit:15 Jahre

• Baseline:1,3 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:22 % (289 TDM/a)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 18,2 % undBonusregelung

• Investition: 1,17 Mio. DM

• Digitale Heizungsrege-lung

• Dezentrale Brauchwarm-wasserbereitung

• Energiesparlampen und -reflektoren

• Energieträgerumstellung• Einzelraumtemperaturre-

gelung• Thermostatventile• Nutzermotivation

• Modernisierung Fern-wärme-Hausanschluss-stationen

• Digitale Heizungsre-gelung

• Thermostatventile• Fensterabdichtung• Energiemanagement• Nutzermotivation

• Digitale Heizungsrege-lung

• Dezentrale Brauchwarm-wasserbereitung

• Energiesparlampen,-reflektoren, Präsenzmel-der, Bewegungsmelder

• Einzelraumtemperaturre-gelung

• Thermostatventile undhydraulischer Abgleich

• Nutzermotivation

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

4. Berlin / Energiesparpartnerschaft (ESP), Pool 4

6. Berlin / Energiesparpartnerschaft (ESP), Pool 6

5. Berlin / Energiesparpartnerschaft (ESP), Pool 5

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner : FAL /Landis & Staefa

• 42 Gebäude (Vertrags-objekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Staatstheater Darmstadt/ Johnson Controls (JCI)

• Staatstheater (Vertrags-objekt)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Stadtverwaltung Düssel-dorf / k. A.

• 13 Gebäude (Vertrags-objekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Kreis Euskirchen / Bocom

• Schule (Vertragsobjekt)• Erschließung des

Gesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:11/1998

• Vertragslaufzeit:9 Jahre

• Baseline:2,15 Mio. DM

• (Garantie)-Einsparung:320 TDM (15,2 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 14 %, Bonus-regelung: 75 %

• Investition: 1,5 Mio. DM

• Vertragsbeginn:1997

• Vertragslaufzeit:7,5 Jahre

• Baseline:ca. 1 Mio. DM

• (Garantie)-Einsparung:115 TDM/a

• Investition: 590 TDM

• Vertragsbeginn:07/2000

• Vertragslaufzeit:10 Jahre

• Baseline: k. A.• (Garantie)-Einsparung:

600 TDM/a• Beteiligung AG Kosten-

einsparung: keine• Investition:

ca. 3,5 Mio. DM

• Vertragsbeginn: 1998• Vertragslaufzeit:

13 Jahre• Baseline: k. A.• (Garantie)-Einsparung:

30 % Heizenergie, 50 %Strom

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: keine

• Investition: 783 TDM

• Umbau und Optimierungder Heizungsanlagen(Hydraulik, Pumpen,Thermostatventile)

• Umbau und Optimierungder Lüftungsanlagen(MSR)

• Optimierung derBeleuchtung

• Sanierung und Optimie-rung der Regelungstech-nik (GLT

• Anlagenoptimierung imBereich Heizung, Lüftung,Elektrizität

• Modernisierung RLT-Anlagen

• Gebäudeautomation

• Erneuerung / Optimie-rung der Heizungsanla-gen

• Erneuerung / Optimie-rung der Steuerungs- und Regelungstechnik

• Sanierung der Beleuch-tung

• Einzelraumtemperaturre-gelung

• Pumpensteuerung

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

7. Braunschweig / Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

9. Düsseldorf

8. Darmstadt / Staatstheater

10. Euskirchen

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner :Stadt Frankfurt / Landis &Staefa

• 5 Gebäude (Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzial

• Vertragspartner :Universität / HEW Con-tract

• Juridicum (Vertrags-objekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Staatliche Vermögens-und HochbauverwaltungBaden-Württemberg /Sauter Cumulus GmbH

• Akademie der Polizei(Vertragsobjekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:01/1998

• Vertragslaufzeit:8 Jahre

• Baseline:2,6 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:322 TDM/a (12,3 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 46 %

• Investition:980 TDM

• Vertragsbeginn:01/1996

• Vertragslaufzeit:8 Jahre

• Baseline:7216 MWh/a

• (Garantie)-Einsparung:1.090 MWh/a

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: ja

• Investition:490 TDM

• Vertragsbeginn:12/1994

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:582 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:56 TDM/a

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: Bonusrege-lung (10 % ab 56 TDM/a)

• Investition:420 TDM

• Gebäudeleittechnik• Modernisierung und

Optimierung Regelungs-technik

• Energiemanagement-system

• Controlling & Monitoring• Aufschaltung vorhande-

ner fabrikatsfremderAutomationssysteme

• Modernisierung derRegelungstechnik

• Modernisierung der Kli-maanlage

• Einbau eines modernenHochleistungskessels

• Stufenlose Regulierungder Hauptversorgungs-pumpen

• Einbau von Warmwasser-Selbstschlussarmaturen

• Energie-Controlling

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

11. Frankfurt a. M. / Römer

12. Frankfurt a. M. / Johann-Wolfgang-Goethe-Universität

13. Freiburg / Akademie der Polizei Baden-Württemberg

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner :Universität Freiburg /HEW Contract

• Universitätsbibliothek(Vertragsobjekt)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Stadt Freiburg / ECO-WATT GmbH

• 1 Gebäudekomplex (Ver-tragsobjekt)

• Erschließung desGesamtenergie- undWassereinsparpotenzials

• Nutzung Solarenergie(thermisch und Photovol-taik)

• Vertragspartner : StadtGöttingen / Niedersäch-sische Energie-Agentur

• Vertragsobjekte: 1 Ver-waltungsgebäude

• Einzelmaßnahme

• Vertragsbeginn:09/1995

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:1,45 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:160 TDM/a

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: Bonusrege-lung (50 % ab 160TDM/a)

• Investition:862 TDM

• Vertragsbeginn:1999

• Vertragslaufzeit:8,75 Jahre

• Baseline:500 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:115 TDM/a (21 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: keine;Erfolgsbeteiligung Schule: 5 bis 20 TDM

• Investition:550 TDM

• Vertragsbeginn:1999

• Vertragslaufzeit:144 Monatsraten

• Baseline:356 TDM/a

• Einsparung:47.500 DM/a (13,5 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: keine

• Investition:465 TDM

• GLT-/DDC-Anlage• Optimierung der Hei-

zungs- und Lüftungs-anlagen

• Energiemanagement-system

• Energie-Controlling

• Optimierung Regelungs-technik

• Lastmanagementsystem• Geregelte Antriebe• Sanierung der Beleuch-

tungs- und Lüftungs-anlage

• Thermische Solaranlage• Photovoltaikanlage• Maßnahmen zur Wasser-

einsparung

• Komplettsanierung derBeleuchtungsanlagen

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

14. Freiburg / Albert-Ludwigs-Universität

15. Freiburg / Staudinger Gesamtschule

16. Göttingen / Verwaltungsgebäude

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner :Stadt Grevenbroich /DeTeImmobilien

• Pool von 7 Gebäuden(Vertragsobjekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Stadt Haan / bocom

• Gymnasium Haan (Ver-tragsobjekt)

• Heizenergieeinsparung

Mischform: Energiespar-Contracting & Instandhal-tungsmanagement (Budget-modell)• Vertragspartner :

EDH Hagen (ARGEStadtwerke Hagen &Elektromark AG) / Landis& Staefa

• Alle Gebäude der Stadt,310 Liegenschaften (Ver-tragsobjekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:1999

• Vertragslaufzeit:8 Jahre

• Baseline:831 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:212 TDM/a (25,5 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Bonusregelung (30 %)

• Investition:1,1 Mio DM

• Vertragsbeginn:07/1997

• Vertragslaufzeit:4,5 Jahre

• Baseline:92 TDM/a

• Einsparung: 35 %• Beteiligung AG Kosten-

einsparung: keine• Investition:

157 TDM

• Vertragsbeginn:01/1999

• Vertragslaufzeit:20 Jahre

• Baseline:9,7 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:21 % (Energie), 5 %(Wasser), 464 TDM/a (ab 3. Jahr)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: keine

• Investition:9,5 Mio. DM

• Jährliches Wartungs-budget 2,75 Mio. DM

• BHKW• Armaturenisolierung • Thermostatventile• Lampenreduzierung und

Lampenaustausch• Einbau Spartransfor-

mator• Optimierung der Rege-

lungstechnik• Optimierung der RLT-

Anlage

• Einzelraumtemperatur-regelung

• Pumpensteuerung• Zu- und Abluftsteuerung

• DDC-Regelungstechnik• Beleuchtungssanierung• Erneuerung von Wärme-

versorgungsanlagen• Aufbau Gebäudemanage-

ment- und Energiemana-gementsystem

• Controlling & Monitoring• Nutzermotivation

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

17. Grevenbroich

18. Haan / Gymnasium

19. Hagen

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner :Stadt Hamburg / Landis& Staefa

• 2 Gebäude (Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Stadt Heidelberg / Landis& Staefa

• Berufsbildende Schule(Vertragsobjekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : Univer-sitätsklinikum / HEWContract

• Kopfklinik und Versor-gungszentrum (Vertrags-objekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:03/1997

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:58 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:22 TDM/a (32 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Bonusregelung (50 %)

• Investition:87.500 DM

• Vertragsbeginn:10/1996

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:305 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:72 TDM/a (25 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:15 TDM/a (20 %)

• Investition:280 TDM

• Vertragsbeginn:07/1997

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:4,3 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:468 TDM/a

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:38 %

• Investition:1,2 Mio. DM

• Digitale Einzelraum-regelung

• GebäudeautomationHeizung

• Energiemanagement-system

• Controlling & Monitoring• Bedarfsoptimierte Rege-

lung

• Sanierung der Heiz-zentrale

• GebäudeautomationHeizung

• Bedarfsoptimierte Rege-lung

• Energiemanagement-system

• Controlling & Monitoring

• Einbau neuer Ventilatorenund Antriebe

• Optimierung der Wär-me- und Kälteanlagen

• Energiemanagement-system

• Energie-Controlling

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

20. Hamburg / Gymnasium Farmsen

21. Heidelberg / Johannes-Gutenberg-Schule

22. Heidelberg / Universitätsklinikum

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner :Landkreis Hersfeld-Rotenburg / hessen-ENERGIE

• 5 Liegenschaften (Ver-tragsobjekt)

• Einzelmaßnahme

• Vertragspartner :Stadt Jena / StadtwerkeJena

• 1 öffentliches Hallenbad(Vertragsobjekt)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Stadt Kaarst / DeTeIm-mobilien

• 1 Schule (Vertragsobjekt)• Erschließung des

Gesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:03/1999

• Vertragslaufzeit:10 Jahre

• Baseline: k. A.• (Garantie)-Einsparung:

51 TDM/a• Beteiligung AG Kosten-

einsparung: keine• Investition:

326 TDM

• Vertragsbeginn:10 /1996

• Vertragslaufzeit:10 Jahre

• Baseline:208 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:91 TDM/a (40 % Wärme,60 % Strom)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Gestaffelte Beteiligungjeweils 10 % ab 3. u. 6.Vertragsjahr

• Investition:1 Mio. DM

• Vertragsbeginn:08/1997

• Vertragslaufzeit:5 Jahre

• Baseline:215 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:80 TDM/a (40 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:10 TDM/a (12,5 %),Bonusregelung (50 % )

• Investition:295 TDM

• Komplettsanierung derBeleuchtungsanlagen

• Erneuerung Fernwärme-übergabestation

• Einbau von Thermo-statventilen

• WärmerückgewinnungHallenbad

• WärmerückgewinnungAbwasser

• Solarthermische Anlage

• Gebäudeleittechnik• Optimierung Heizzen-

trale• Optimierung RLT-An-

lagen• Optimierung Beleuch-

tungstechnik• Einzelraum-Temperatur-

regelung• Wärmedämmmaß-

nahmen

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

23. Hersfeld-Rotenburg (Landkreis)

24. Jena / Hallenbad

25. Kaarst / Georg-Büchner-Gymnasium

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner :Universität Karlsruhe /Honeywell

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

Mischform: Energieeinspar-Contracting & Instandhal-tungsmanagement• Vertragspartner :

Stadt Köln / Honeywell• 10 Schulen (Vertragsob-

jekte)• Erschließung des

Gesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : Deut-sche SporthochschuleKöln / Thyssen Energie-Systeme GmbH

• Liegenschaft der Deut-schen Sporthochschule

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : Deut-sche SporthochschuleKöln / Thyssen Energie-Systeme GmbH

• Liegenschaft der Deut-schen Sporthochschule

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn: 1998• Vertragslaufzeit: 7 Jahre• Baseline: 3,6 Mio. DM/a• (Garantie)-Einsparung:

180 TDM/a• Beteiligung AG Kosten-

einsparung:Bonusregelung (50 %)

• Investition: 800 TDM

• Vertragsbeginn: 1998• Vertragslaufzeit: 10 Jahre• Baseline:

717.000 DM/a (Wärme)• (Garantie)-Einsparung:

30 %• Beteiligung AG Kosten-

einsparung:Bonusregelung (50 %)

• Investition: 1,9 Mio DM

• Vertragsbeginn: 02/2000• Vertragslaufzeit: 12 Jahre• Baseline: 7.462 MWh/a

Strom, 29.365 MWh/aErdgas

• (Garantie-)Einsparung:390 MWh/a Strom,10.200 MWh/a Erdgas

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: keine

• Investition: 2,7 Mio. DM

• Vertragsbeginn: 02/2000• Vertragslaufzeit: 12 Jahre• Baseline: 7.462 MWh/a

Strom, 29.365 MWh/aErdgas

• (Garantie-)Einsparung:390 MWh/a Strom,10.200 MWh/a Erdgas

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: keine

• Investition: 2,7 Mio. DM

• Umbau der Fernwärme-übergabestationen

• Einbau von Zonenreglernin das Fernwärmenetz

• Umbau von Lüftungs-anlagen

• Optimierung der MSR-Technik mit DDC-Syste-men

• Aufschaltung auf GLT-Zentrale

• Optimierung der Kessel-anlagen

• Optimierung der Rege-lungstechnik

• Optimierung der RLT-Anlagen

• Gebäudeleittechnik

• Erneuerung Heizzentrale• Optimierung der Hei-

zungsregelung• Wärmerückgewinnung

aus Abwässern• Optimierung der Lüf-

tungsanlagen

• Erneuerung Heizzentrale• Optimierung der Hei-

zungsregelung• Wärmerückgewinnung

aus Abwässern• Optimierung der

Lüftungsanlagen

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

26. Karlsruhe / Universität

28. Köln / Deutsche Sporthochschule

27. Köln / Schulen

29. Kreis Bergstraße / Schulen

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner :Lahn-Dill-Kreis / hessen-ENERGIE

• 18 Liegenschaften (Ver-tragsobjekte)

• Einzelmaßnahme

• Vertragspartner : StadtLeipzig / PlanungsbüroAmmon, Energie-ARGE-Sachsen

• 8 Schulen, 2 Sport- u.Bäderanlagen

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : StadtMainz / HEW Contract

• Rathaus (Vertragsobjekt)• Erschließung des

Gesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : Main-Kinzig-Kreis / Honeywell

• 1 Schule• Erschließung des

Gesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:12/1998

• Vertragslaufzeit: 9 Jahre• Baseline: k. A.• (Garantie)-Einsparung:

238 TDM/a• Beteiligung AG Kosten-

einsparung: keine• Investition: 2 Mio. DM

• Vertragsbeginn:07/1999

• Vertragslaufzeit:10,5 Jahre

• Baseline:1.568 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:12 %

• Beteiligung AG Kosten-einsparung: 50 %

• Investition: 349 TDM

• Vertragsbeginn: k. A.• Vertragslaufzeit:

8 o. 10 Jahre• Baseline:

853 TDM/a• (Garantie)-Einsparung:

16,7 %• Beteiligung AG Kosten-

einsparung: 10 %• Investition: 1,1 Mio. DM

• Vertragsbeginn: 1998• Vertragslaufzeit:

10 Jahre• Baseline: 254 TDM/a• (Garantie)-Einsparung:

140 TDM/a • Beteiligung AG Kosten-

einsparung:100 % bis 140 TDM/a,50 % ab 140 TDM/a

• Investition: 2,5 Mio DMdurch Auftraggeber

• Komplettsanierung derBeleuchtungsanlagen

• Optimierung Heizungs-technik

• Optimierung der Lüf-tungsanlagen

• MSR-Technik• Beleuchtungssteuerung

• Optimierung und Moder-nisierung der haustechni-schen Anlagen

• Umbau der elektrischenHeizung in eine moderneGasheizung

• Umbau und Sanierungder Lüftungsanlagen inder Turnhalle

• Einbau energieeffizienterBeleuchtung mit Bewe-gungsmeldern

• Einbau von GLZ, DDCund Einzelraumregelung

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

30. Lahn-Dill-Landkreis

31. Leipzig

32. Mainz / Rathaus

33. Main-Kinzig-Kreis / Käthe-Kollwitz-Gesamtschule

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner : Staatli-che Vermögens- undHochbauverwaltungBaden-Württemberg /MVV Energie

• 1 Liegenschaft (Vertrags-objekt)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

Mischform: Energieeinspar-und Anlagen-Contracting• Vertragspartner :

Tiergarten Nürnberg /Energieagentur Mittel-franken

• Delphinarium im Tiergar-ten Nürnberg (Vertrags-objekt)

• Einzelmaßnahme

• Vertragspartner :Stadt Offenbach / HEWContract

• Rathaus (Vertrags-objekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:05/1998

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:288 TDM

• (Garantie)-Einsparung:13 %

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:keine

• Investition: ca.130 TDM

• Vertragsbeginn:11/1998

• Vertragslaufzeit:20 Jahre

• Baseline:k. A.

• (Garantie)-Einsparung:ca. 13.000 l Heizöl und9.000 kWh/a Strom

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:keine

• Investition:500 TDM

• Vertragsbeginn:11/1994

• Vertragslaufzeit:8 Jahre

• Baseline:ca. 456.500 DM/a

• (Garantie)-Einsparung:105 TDM/a (75 % derVerbrauchseinsparungwerden garantiert)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:15 %

• Investition:400 TDM

• Optimierung der RLT-Anlagen

• Lichtoptimierungssystem(LOS)

• Lastmanagement

• Luftkollektoranlage• Photovoltaik-Anlage

• Optimierung der Lüftungsanlagen

• Optimierung der Heizungsanlagen

• DDC-Steuerungsanlage• Lastmanagement

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

34. Mannheim / Berufsakademie

35. Nürnberg / Tiergarten

36. Offenbach / Rathaus

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner : StadtOffenbach / HEW Con-tract

• 3 Schulen (Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Gemeinde Rednitzhem-bach / DeTeImmobilien

• Alle Gebäude derGemeinde, ca. 24 Liegen-schaften(Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : LandRheinland-Pfalz / JohnsonControls (JCI)

• 44 Liegenschaften mit 60Gebäuden (Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:04/1997

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline: k. A.• (Garantie)-Einsparung:

110 TDM/a (80 % wer-den davon garantiert)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:15 %

• Investition:ca. 360 TDM

• Vertragsbeginn:01/1999

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:368 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:10 %

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:50.000 DM/a

• Investition: k. A.

• Vertragsbeginn:1996

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:6,1 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:609 TDM/a (10 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:180 TDM/a (30 %)

• Investition:1,93 Mio. DM

• Optimierung der Lüf-tungsanlagen

• Optimierung der Hei-zungsanlage

• Optimierung derBeleuchtung

• DDC-Steuerungsanlage

• Modernisierung der technischen Anlagen(Heizung, Lüftung)

• Einbau von Fernwar-tungssystemen

• Spitzenlastmanagement• Energiemanagement

• Optimierung der Rege-lungs- und Raumlufttech-nik, der Wärme- und Kälteversorgung sowieder Anlagenlaufzeiten

• Energie-Controlling füralle Liegenschaften mitDDC/GLT-Technik

• Schulungen und Aufbaueines Informationssy-stems

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

37. Offenbach / Schulen

38. Rednitzhembach

39. Rheinland-Pfalz / Landesverwaltung, Pool 1

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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• Vertragspartner :Stadt Schwabach / Landis& Staefa

• 8 Gebäude (Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Staatliche Vermögens-und HochbauverwaltungBaden-Württemberg /Johnson Controls (JCI)

• Landtagsgebäude (Ver-tragsobjekt)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Staatliche Vermögens-und HochbauverwaltungBaden-Württemberg /Sulzer Infra Württemberg

• Landeskriminalamt, Lan-desamt für Verfassungs-schutz, Kantine (Vertrags-objekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:08/1997

• Vertragslaufzeit:13 Jahre

• Baseline:300 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:52 TDM/a (17,3 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Bonusregelung (je 33 %für Nutzer und StadtSchwabach)

• Investition:371 TDM

• Vertragsbeginn:1996

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:490 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:73 TDM/a

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:ca. 15 TDM

• Investition:340 TDM

• Vertragsbeginn:09/1997

• Vertragslaufzeit:8 Jahre

• Baseline:1,3 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:189 TDM/a (14,4 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Bonusregelung (100 % ab 240 TDM/a, 50 % ab 270 TDM/a)

• Investition:1,35 Mio. DM

• Optimierung Heizzentra-len (MSR-Technik) u. Lüf-tungsanlagen

• Modernisierung undOptimierung vonBeleuchtungsanlagen

• Fernaufschaltung auf GLT-Technik

• Energie-Controlling

• Erneuerung und Opti-mierung der Kälteerzeu-gung

• Einbau eines Rekupera-tors

• Optimierung der Wärmeversorgung

• Optimierung der RLT-Anlagen

• Optimierung derBeleuchtung

• Optimierung der Raum-heizung

• Optimierung der Wärme- und Kälte-erzeugung

• GLT- / DDC-Anlage inErgänzung zum vorhan-denen System

• Frequenzumrichter

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

40. Schwabach

41. Stuttgart / Landtag Baden-Württemberg

42. Stuttgart / Landeskriminalamt

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

• Vertragspartner :Staatliche Vermögens-und HochbauverwaltungBaden-Württemberg /HEW Contract

• Neue Staatsgalerie Stutt-gart (Vertragsobjekt)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner :Universitätsklinikum Ulm / Sulzer Infra Würt-temberg

• Klinikum für Innere Medi-zin (Vertragsobjekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragspartner : Klinikum/ ARGE Landis & Staefaund Stadtwerke Wiesba-den

• 8 Gebäude (Vertragsob-jekte)

• Erschließung desGesamtenergieeinspar-potenzials

• Vertragsbeginn:06/1991

• Vertragslaufzeit:7,5 Jahre

• Baseline:1.088 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:155 TDM/a (1. Stufe)bzw. 95 TDM/a (2. Stufe)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Bonusregelung (100 % ab 240 TDM/a)

• Investition:698 TDM bzw. 320 TDM

• Vertragsbeginn:11/1995

• Vertragslaufzeit:7 Jahre

• Baseline:2.031 TDM/a

• (Garantie)-Einsparung:470 TDM/a (23 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:Bonusregelung (100 % ab 390 TDM/a,20 % ab 470 TDM/a)

• Investition:1,86 Mio. DM

• Vertragsbeginn:11/1998

• Vertragslaufzeit:15 Jahre

• Baseline:4,7 Mio. DM/a

• (Garantie)-Einsparung:961 TDM/a (20 %)

• Beteiligung AG Kosten-einsparung:202 TDM/a (22 %)

• Investition:6,4 Mio. DM

• Rücklauftemperaturbe-grenzung Fernwärme

• Hydraulische Optimie-rung der Heizungs- undKälteanlagen

• Optimierung der Pum-pensteuerung

• DDC-Regelung (Heizung,Klima, Kälte)

• Optimierung vorhan-dener Anlagen

• GLT- / DDC-Anlage inErgänzung zum vorhan-denen System

• Frequenzumrichter• Optimierung von Zonen-

schaltungen und System-temperaturen

• Einsatz BHKW• Umbau der Heizzentrale• Wärmerückgewinnung

aus Abluft• Sanierung der Kälte-

technik• Drehzahlgeregelte

Antriebe• Energiesparende

Beleuchtung• Gebäudeleittechnik

Projekt (Rahmendaten) Vertragsmerkmale Technische Maßnahmen

43. Stuttgart / Neue Staatsgalerie

44. Ulm / Universitätsklinikum

45.Wiesbaden / Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Projektgruppe: Ratgeber Energiespar-Contracting

Umweltbundesamt (UBA)Bereich übergreifende Angelegenheiten EnergieDr.Wolf-Dieter GlatzelPostfach 33 00 2214191 BerlinFon: (0 30) 89 03-0Fax: (0 30) 89 03-22 85www.umweltbundesamt.de

Öko-Institut e.V.Dipl.-Volkswirt Martin CamesNovalisstraße 1010115 BerlinFon: (0 30) 28 04 86 80Fax: (0 30) 28 04 86 88www.oeko.de

Berliner Energieagentur GmbHDipl.-Ing. A.-Cl. AgricolaRudolfstraße 910245 BerlinFon: (0 30) 29 33 30-0Fax: (0 30) 29 33 30-99www.berliner-e-agentur.de

oe2 (Büro Ö-quadrat)Dieter SeifriedTurnseestraße 4479102 Freiburg i. B.Fon: (07 61) 7 07 99 01Fax: (07 61) 7 07 99 03www.oe2.de

E.U.M.B. PöschkJürgen PöschkKörtestraße 1010967 BerlinFon: (0 30) 21 75 21 07Fax: (0 30) 21 75 21 09

Bundesinstitutionen

Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und ReaktorsicherheitHeinrich-von-Stephan-Straße 153175 BonnFon: (02 28) 3 05-0Fax: (02 28) 3 05-32 25www.bmu.de

Bundesministerium für Verkehr,Bau- und WohnungswesenKrausenstraße 17-2010117 BerlinFon: (0 30) 20 08-0Fax: (0 30) 20 08-19 20www.bmvbw.de

Bundesministerium für Wirtschaftund TechnologieScharnhorststraße 34-3710115 BerlinFon: (0 30) 20 14-9Fax: (0 30) 20 14-70 10www.bmwi.de

Kreditanstalt für Wiederaufbau(KfW)Palmengartenstraße 5-960325 Frankfurt am MainFon: (0 69) 74 31-0Fax: (0 69) 74 31-29 44www.kfw.de

Deutsche Ausgleichsbank (DtA)Ludwig-Erhard-Platz 1-353170 BonnFon: (02 28) 8 31-0Fax: (02 28) 8 31-21 30www.dta.de

Landesumweltministerien

Bayerisches Staatsministerium fürLandesentwicklung und UmweltfragenRosenkavalierplatz 281925 MünchenFon: (0 89) 92 14-00Fax: (0 89) 92 14-22 66www.bayern.de/STMLU

Kontaktadressen 2

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Ministerium für Landwirtschaft,Umweltschutz und RaumordnungBrandenburgHeinrich-Mann-Allee 10314473 PotsdamFon: (03 31) 8 66-0Fax: (03 31) 8 66-70 68www.brandenburg.de/land/mlur

Ministerium für Raumordnung undUmwelt Sachsen-AnhaltOlvenstedter Straße 439108 MagdeburgFon: (03 91) 5 67-01Fax: (03 91) 5 67-19 64www.mu.sachsen-anhalt.de

Ministerium für Umwelt, Landwirt-schaft und ForstenMainzer Straße 8065189 WiesbadenFon: (06 11) 8 15-0Fax: (06 11) 8 15-19 41www.muejfg.hessen.de

Ministerium für Umwelt, Natur undForsten des Landes Schleswig-HolsteinMercatorstraße 324106 KielFon: (04 31) 9 88-0Fax: (04 31) 9 88-72 39www.schleswig-holstein.de/landsh/munf

Ministerium für Umwelt, Raumord-nung und Landwirtschaft des LandesNordrhein-WestfalenSchwannstraße 340476 DüsseldorfFon: (02 11) 45 66-0Fax: (02 11) 45 66-3 88www.murl.nrw.de

Ministerium für Umwelt SaarlandHalbergstraße 5066121 SaarbrückenFon: (06 81) 5 01-00Fax: (06 81) 5 01-45 21www.saarland.de

Ministerium für Umwelt und ForstenRheinland-PfalzKaiser-Friedrich-Straße 155116 MainzFon: (0 61 31) 16-0Fax: (0 61 31) 16-46 46www.rheinland-pfalz.de

Ministerium für Umwelt und VerkehrBaden-WürttembergKernerplatz 970182 StuttgartFon: (07 11) 1 26-0Fax: (07 11) 1 26-28 81www.uvm.baden-wuerttemberg.de

Niedersächsisches Umwelt-ministeriumArchivstraße 230169 HannoverFon: (05 11) 1 20-0Fax: (05 11) 1 20-33 99www.mu.niedersachsen.de

Sächsisches Staatsministerium fürUmwelt und LandwirtschaftArchivstraße 101097 DresdenFon: (03 51) 5 64-0Fax: (03 51) 5 64-31 99www.smul.sachsen.de

Senat für Bau und Umwelt BremenAnsgaritorstraße 228195 BremenFon: (04 21) 361-0Fax: (04 21) 361-20 50www.bremen.de/buerger

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Ref. KlimaschutzBrückenstraße 610173 BerlinFon: (0 30) 90 25-0Fax: (0 30) 90 25-2509www.sensut.berlin.de

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Thüringer Ministerium für Landwirt-schaft, Naturschutz und UmweltBeethovenplatz 399096 ErfurtFon: (03 61) 37-9 00Fax: (03 61) 37-9 99 50www.thueringen.de/tmlnu

Umweltbehörde der Freien und Hansestadt HamburgBillstraße 8420539 HamburgFon: (0 40) 4 28 45-0Fax: (0 40) 4 28 45-32 93www.hamburg.de/Behoerden/Umweltbehoerde

Umweltministerium Mecklenburg-VorpommernSchloßstraße 6-819053 SchwerinFon: (03 85) 5 88-0Fax: (03 85) 5 88-87 17www.mv-regierung.de/um

Energieagenturen

Berliner Energieagentur GmbHRudolfstraße 910245 BerlinFon: (0 30) 29 33 30-0Fax: (0 30) 29 33 30-99www.berliner-e-agentur.de

Brandenburgische Energiespar-Agentur GmbH (BEA)Feuerbachstraße 24/2514471 PotsdamFon: (03 31) 9 82 51-0Fax: (03 31) 9 82 51-40www.bea-potsdam.de

EffizienzOffensive Energie Rheinland-Pfalz e.V. (EOR)Merkurstraße 4567663 KaiserslauternFon: (06 31) 3 50 30-20Fax: (06 31) 3 50 30-22

Energieagentur Ilm-Kreis GmbH(Landkreis Ilm)Krankenhausstraße 1298693 IlmenauFon/Fax: (0 36 77) 65 72 73

Energieagentur im Landkreis KasselRitterstraße 134466 WolfhagenFon: (0 56 92) 98 71 57Fax: (0 56 92) 98 72 00

Energieagentur Nordrhein-WestfalenMorianstraße 3242103 WuppertalFon: (02 02) 2 45 52-0Fax: (02 02) 2 45 52-30www.ea-nrw.de

Energieagentur Oberfranken e.V.Kressenstein 1995326 KulmbachFon: (0 92 21) 82 39-0Fax: (0 92 21) 82 39-29www.energieagentur-oberfranken.de

Energieagentur Rathenow und Land-kreis Havellandc/o Amt RathenowBerliner Straße 1514712 RathenowFon: (0 33 85) 59 64 80Fax: (0 33 85) 59 61 20

Energieagentur Regio FreiburgGallwitzstraße 6879100 FreiburgFon: (07 61) 40 59 91Fax: (07 61) 40 59 96

Energieagentur Sachsen-Anhalt GmbH(ESA)Universitätsplatz 1039104 MagdeburgFon: (03 91) 7 37 72-0Fax: (03 91) 7 37 72-23http://vip.ttz.uni-magdeburg.de/energietechnik/esa/esa.htm

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Energieagentur WestmecklenburgGrüner Weg 2523936 GrevesmuehlenFon: (0 45 02) 69 98Fax: ( 0 45 02) 28 95

hessenENERGIE GmbHMainzer Straße 98-10265189 WiesbadenFon: (06 11) 7 46 23-0Fax: (06 11) 71 82 24www.hessenENERGIE.de

Investitionsbank Schleswig-Holstein – EnergieagenturFleethörn 29-3124103 KielFon: (04 31) 9 00 36-51Fax: (04 31) 9 00 36-52www.ibank-sh.de

Lokale Energieagentur der StadtGreifswaldc/o Technologiezentrum Fördergesell-schaft mbH VorpommernPostfach 112417464 GreifswaldFon: (0 38 34) 55 01 50Fax: (0 38 34) 55 01 41

Klimaschutz und EnergieagenturBaden-Württemberg GmbHGriesbachstraße 1076185 KarlsruheFon: (07 21) 98 47-10Fax: (07 21) 98 47-1 20

Klimaschutz- und Energie-Beratungs-agentur Heidelberg-Nachbargemein-den gGmbHAdenauerplatz 269115 HeidelbergFon: (0 62 21) 60 38-08Fax: (0 62 21) 60 38-13

Münchner Energie-Agentur GmbHOberanger 1680331 MünchenFon: (0 89) 23 55 61-0Fax: (0 89) 23 55 61-25

Niedersächsische Energie-AgenturGmbHRühmkorffstraße 130163 HannoverFon: (05 11) 9 65 29-20Fax: (05 11) 9 65 29-99www.nds-energie-agentur.de

Regionales Energieteam EnergieDezent e.V. (Landkreis Prignitz)Freyensteiner Chaussee 716298 PritzwalkFon: (0 33 95) 30 10 19Fax: (0 33 95) 75 95 20

Saarländische Energie-Agentur GmbHAltenkesseler Straße 1766115 SaarbrückenFon: (06 81) 97 62-1 70Fax: (06 81) 97 62-1 75www.sea-saarland.de

Westfälische Energieagentur GmbHKampstraße 88-9644137 DortmundFon: (02 31) 18 21-9 90Fax: (02 31) 18 21-9 99www.weagmbh.de

Institutionen und Verbände

Deutscher Städtetag (DST)Lindenallee 13-1750968 KölnFon: (02 21) 37 71-0Fax: (02 21) 37 71-1 28www.staedtetag.de

Deutscher Städte- und Gemeinde-bund (DStGB)Marienstraße 612207 BerlinFon: (0 30) 7 73 07-0Fax: (0 30) 7 73 07-2 00www.dstgb.de

Deutscher Landkreistag (DLT)Lennéstraße 1710785 BerlinFon: (0 30) 59 00 97-0Fax: (0 30) 59 00 97-4 50www.landkreistag.de

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Deutsches Institut für Urbanistik(Difu)Straße des 17. Juni 11210623 BerlinFon: (0 30) 3 90 01-0Fax: (0 30) 3 90 01-100www.difu.de

Deutsches Institut für Wirtschafts-forschungKönigin-Luise-Straße 514195 BerlinFon: (0 30) 8 97 89-0Fax: (0 30) 8 97 89-2 00www.diw.de

Klima-Bündnis der europäischenStädteEuropäische GeschäftsstellePhilipp-Reis-Straße 8460486 Frankfurt am MainFon: (0 69) 70 79 00 83Fax: (0 69) 70 39 27www.klimabuendnis.de

ICLEI – Europasekretariat GmbH(The International Council for LocalEnvironmental Initiatives)Eschholzstraße 8679115 Freiburg i. B.Fon: (07 61) 3 68 92-0Fax: (07 61) 3 62 60www.iclei.org

Arbeitskreis Maschinen- und Elektro-technik staatlicher und kommunalerVerwaltungen (AMEV)GeschäftsstelleBundesministerium für Verkehr, Bau-und WohnungswesenRef. BS 32Deichmanns Aue 31-3753179 BonnFon: (02 28) 3 37-51 33Fax: (02 28) 3 37-30 60www.amev.belwue.de

ASEWVolksgartenstraße 2250677 KölnFon: (02 21) 93 18 19-0Fax: (02 21) 93 18 19-9www.asew.de

Verband Deutscher Maschinen- undAnlagenbau e.V. (VDMA)Lyoner Straße 1860528 Frankfurt am MainFon: (0 69) 66 03-0Fax: (0 69) 66 03-15 11www.vdma.de

Verband kommunaler Unternehmene.V. (VKU)Brohler Straße 1350968 KölnFon: (02 21) 37 70-0Fax: (02 21) 37 70-2 66www.vku.de

Vereinigung Deutscher Elektrizitäts-werke e.V. (VDEW)Stresemannallee 2360596 Frankfurt am MainFon: (0 69) 63 04-1Fax: (0 69) 63 04-2 89www.strom.de

Arbeitsgemeinschaft für sparsamenund umweltfreundlichen Energiever-brauch e.V. (ASUE)Bismarckstraße 1667655 KaiserslauternFon: (06 31) 3 60 90 70Fax: (06 31) 3 60 90 71www.asue.de

Forschungszentrum Jülich GmbHProjektträger BEO52425 JülichFon: (0 24 61) 61-46 21Fax: (0 24 61) 61-69 99www.fz-juelich.de/beo

BINE Bürger-Information Neue Ener-gietechniken, Nachwachsende Roh-stoffe, UmweltMechenstraße 5753129 BonnFon: (02 28) 9 23 79-0Fax: (02 28) 9 23 79-29http://bine.fiz-karlsruhe.de

Wuppertal Institut für Klima,Umwelt, Energie GmbHDöppersberg 1942103 WuppertalFon: (02 02) 24 92-0Fax: (02 02) 24 92-1 08www.wuppertal-institut.de

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Nachstehend erfolgt eine detaillier teDarstellung der für Vorhaben des Ener-giespar-Contracting relevanten, bun-desweit geltenden Förderprogramme.An diese Darstellung schließt sich eineAuswahl der länderspezifischen För-derprogramme, die ggf. für die Um-setzung von Energiespar-Contractinggenutzt werden können, an. Alle Anga-ben entsprechend dem Stand zumStichtag 01.03.2000 [20].

Bundesförderprogramme

Maßnahmen zur Nutzungerneuerbarer Energien (Marktanreizprogramm)

Förderziel:Erhöhung des Anteils erneuerbarerEnergien im Energiemarkt im Interesseeiner zukunftsfähigen, nachhaltigenEnergieversorgung angesichts der nurbegrenzten Verfügbarkeit fossiler Ener-gieressourcen sowie aus Gründen desUmwelt- und Klimaschutzes.

FördermaßnahmenGefördert werden:• Errichtung und Erweiterung von

Solarkollektoranlagen • Errichtung von elektrischen Wär-

mepumpenanlagen zur Raumhei-zung und/oder Warmwasserberei-tung, soweit sie mit regenerativerzeugtem Strom betrieben wer-den

• Maßnahmen zur Energieeinspa-rung an Gebäuden in Kombinationmit Maßnahmen der Punkte 1 und2 (Solarkollektor-,Wärmepumpen-anlagen)

• Errichtung von Anlagen zur Verfeu-erung fester Biomasse zur Wär-meerzeugung (bis 50 kW Nenn-wärmeleistung)

• Errichtung von Anlagen zur Ge-winnung und Nutzung von Biogasaus Biomasse

• Errichtung von Anlagen zur Nut-zung der Tiefengeothermie

• Errichtung netzgekoppelter Photo-voltaikanlagen ab 1 kWpeak Spit-zenleistung (Programm "Sonne inder Schule")

Antragsberechtigte:• Privatpersonen, freiberuflich Tätige

sowie kleine und mittlere privategewerbliche Unternehmen, dieEigentümer, Pächter oder Mieterder Anwesen sind, auf denen dieAnlagen errichtet, erweitert oderreaktivier t werden sollen, oderEnergiedienstleister (Contracto-ren) für die Anlagen sind. Ausge-schlossen sind juristische Personendes privaten Rechts, die sich über-wiegend im Eigentum von Gebiets-körperschaften befinden.

• Im Programmteil "Sonne in derSchule" Träger von Schulen (Be-rufs-, Techniker-, Allgemeinbilden-de Schulen, Berufsbildungszentren,überbetriebliche Ausbildungsstät-ten, außer Grundschulen)

Förderart und -höhe:Die Förderung erfolgt als Zuschussoder als Darlehen.

Fristen:Anträge können bis zum 15.10.2002gestellt werden.

Kumulierung:k. A.

Antragsstellung:Anträge zur Gewährung von Zuschüs-sen sind unter Verwendung eines Vor-drucks zu richten an das:

Bundesamt für Wirtschaft (BAW)Postfach 517165726 EschbornFon: (0 61 96) 4 04-0Fax: (0 61 96) 9 42 26

Anträge zur Gewährung von Darlehensind bei den Hausbanken zu stellen.

Fördermöglichkeiten 3

[20] Die Angaben zum 100.000-Dächer-Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wurden mit Stand zum 01.06.2000aktuell eingefügt.

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Information:

• Bundesamt für Wirtschaft (s. o.)bei Fragen zur Gewährung vonZuschüssen (s. a.: www.bawi.de)

• Kreditanstalt für Wiederaufbau beiFragen zur Gewährung von Darle-hen (siehe www.kfw.de)

Bemerkungen:Mit dem Vorhaben darf vor Antragstel-lung nicht begonnen werden.

100.000 Dächer-Solarstrom-Programm (Stand 01.06.2000)

Förderziel:Im Hinblick auf das begrenzte Vorhan-densein fossiler Energieressourcen undaus Gründen des globalen Umwelt-und Klimaschutzes unterstützt derBund den stärkeren Einsatz von Photo-voltaik-Anlagen in den Jahren 2000 bis2003 durch zinsverbilligte Darlehen.

Fördermaßnahmen:Gefördert wird die Errichtung undErweiterung von Photovoltaik-Anlagenauf baulichen Flächen ab einer neuinstallier ten Spitzenleistung von ca. 1kWpeak. Investitionskosten einschließ-lich der Wechselrichter, der Installa-tionskosten, Kosten für Messeinrichtun-gen sowie Planungskosten können indie Förderung einbezogen werden.Nicht gefördert werden Eigenbauanla-gen, Prototypen und gebrauchte An-lagen.

Antragsberechtigte:Privatpersonen, freiberuflich Tätige so-wie kleine und mittlere private gewerb-liche Unternehmen[21].

Förderart und -höhe:Privatpersonen: Bis 5 kWpeak installier-te Leistung bis 13.500 DM/kWpeak, derdarüber hinausgehende Leistungsanteilbis zu 6.750 DM/kWpeak.Gewerbliche Antragsteller und freiberuf-lich Tätige: Bis zu 6.750 DM/kWpeak.Zinssatz: Um bis zu 4,5 Prozentpunkte

verbilligt. Der jeweilige Programmzinsist abhängig von der Entwicklung desKapitalmarktes.Laufzeit: Bis zu 10 Jahre bei höchstens 2tilgungsfreien Anlaufjahren. Der Zins-satz ist fest für die gesamte Kreditlauf-zeit, der Kredit kann jederzeit außer-planmäßig zurückgezahlt werden.Auszahlung: 100 %Zusageprovision: 0,25 % p.M.

Fristen:k. A.

Kumulierung:Die Kombination verschiedener För-derkreditprogramme der KfW ist i. d. R.möglich. Der Finanzierungsanteil desDarlehens vermindert sich um denBetrag, der aus anderen öffentlichenMitteln des Bundes, der Bundesländeroder der Kommunen in Form von För-derkrediten, Zulagen oder sonstigenZuschüssen gewährt wird.

Antragsstellung:Anträge sind mit dem Formular KfW141660 über die Hausbank zu richtenan:

Kreditanstalt für Wiederaufbau(KfW)Palmengartenstraße 5-960325 Frankfurt am MainFon: (069) 74 31-0Fax: (069) 74 31-29 44

Information:Kreditanstalt für Wiederaufbau (s. o.)Fon: 01801-335577 (zum Ortstarif)

Bemerkungen:Mit dem zu finanzierenden Vorhabendarf vor Antragstellung nicht begonnenwerden.Innerhalb von 9 Monaten nach Auszah-lung des Darlehens ist ein Verwen-dungsnachweis vorzulegen.Jährlich sind die im letzten Jahr produ-zierten und eingespeisten Kilowattstun-den sowie Angaben zu etwaigen Be-triebsstörungen aufzuführen.

[21] Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von max. 40 Mio. EUR bzw. einer Bilanzsumme von max. 27 Mio. EUR sowie höchstens bis zu 25 % im Besitz eines Unternehmens, das die genannten Größenkriterien nicht erfüllt.

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

KfW- Umweltprogramm

Investitionskredite für Umwelt-schutzmaßnahmen

Förderziel:Zinsgünstige und langfristige Finanzie-rung von Umweltschutzmaßnahmen

Fördermaßnahmen:Maßnahmen, die dazu beitragen, dieUmweltsituation wesentlich zu verbes-sern, u. a. Maßnahmen zur Energieein-sparung und zum Einsatz regenerativerEnergiequellen (Klimaschutz, CO2-Min-derung).Es werden auch Contracting-Vorhabengefördert. Antragsberechtigt sind Con-tracting-Geber.

Fördergebiet:Gefördert werden:• Investitionen in Deutschland• Investitionen im grenznahen Be-

reich, sofern die Vorhaben zur Ver-besserung der Umweltsituation inDeutschland beitragen

• Investitionen im gesamten Aus-land, wenn es sich um Investitionendeutscher Unternehmen handelt.

Antragsberechtigte:In- und ausländische Unternehmen dergewerblichen Wirtschaft, freiberuflichTätige, Nachfolgegesellschaften derTreuhandanstalt, Bertreibermodelle inder Entsorgungswir tschaft, Unterneh-men, an denen die öffentliche Hand,Kirchen oder karitative Organisationenbeteiligt sind.

Förderart und -höhe:Zinsgünstiges Darlehen bis zu 75 % desInvestitionsvertrages (Unternehmenmit einem Jahresumsatz unter 50 Mio.EUR) bzw. bis zu 66 % des Investitions-vertrages (Unternehmen mit einemJahresumsatz über 50 Mio. EUR), je-doch maximal in einer Höhe von 5Mio. EUR (i. d. R.). Die Kreditlaufzeitbeträgt i. d. R. bis zu 10 Jahre bei höch-stens zwei tilgungsfreien Anlaufjahren.Der Zinssatz für Neuzusagen wird

jeweils an die Entwicklung des Kapital-marktes angepasst. Bei Krediten mit biszu 10 Jahren Laufzeit ist der Zinssatzfest für die gesamte Kreditlaufzeit. BeiKrediten mit mehr als 10 Jahren Lauf-zeit kann der Zinssatz für 10 Jahre oderdie gesamte Laufzeit festgeschriebenwerden. Bei endfälligen Krediten ist derZinssatz fest für die gesamte Kredit-laufzeit.Auszahlungskurs: 96 %Zusageprovision: 0,25 % p.M.

Kumulierung:Die Kombination eines Kredites ausdem KfW-Umweltprogramm mit ande-ren Förderkrediten der KfW ist, mitAusnahme des KfW-Infrastrukturpro-gramms, möglich.

Antragsstellung:Anträge sind mit dem Formular KfW141660 inkl. statistisches Beiblatt KfW141661 über die Hausbank zu richtenan:

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)Palmengartenstraße 5-960325 Frankfurt am MainFon: (069) 74 31-0Fax: (069) 74 31-29 44

Information:Kreditanstalt für Wiederaufbau (s. o.)Fon: 01801-335577 (zum Ortstarif)

Bemerkungen:50 %ige Haftungsfreistellung für Kreditean kleine Unternehmen im Rahmendes Pilotprojektes "Wachstum undUmwelt" der Europäischen Union.Im KfW-Umweltprogramm könnenauch Leasing-Finanzierungen gefördertwerden.Der Antrag muss vor Beginn der Inves-tition gestellt werden.

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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ERP-Umwelt- und Energie-sparprogramm / DtA-Umweltprogramm

Förderziel:Aus dem ERP-Unwelt- und Energie-sparprogramm gewährt die DtA vor-teilhafte Darlehen u. a. für Vorhaben zurEinsparung und rationellen Verwen-dung von Energie sowie für Investitio-nen zur Nutzung erneuerbarer Energie.Ergänzend fördert die DtA mit ihremDtA-Umweltprogramm alle Maßnah-men, die den Zielsetzungen des ERP-Unwelt- und Energiesparprogrammsentsprechen.

FördermaßnahmenGefördert werden u. a.:• Umstellung auf weniger energiein-

tensive Fertigungsverfahren• Wärmerückgewinnung• Kraft-Wärme-Kopplung• Wärmedämmung• Mikroelektronische Mess-, Regel-

und Steuereinrichtungen zur Ener-gieeinsparung

• Modernisierung von Heizanlagen• Energiespar-Contracting• Nutzung erneuerbarer Energie

(thermische und photovoltaischeAnlagen, Biomasse- und Biogas-Anlagen, Wasserkraft- und Wind-kraftanlagen, Anlagen zur Nutzungvon Erdwärme)

Antragsberechtigte:Antragsberechtigt sind in- und auslän-dische Unternehmen der privatengewerblichen Wirtschaft mit einemkonsolidierten Jahresumsatz bis zu 250Mio. EUR, wenn der Investitionsort inder Bundesrepublik Deutschland liegt.Auch private public partnership(Betreiber- oder Kooperationsmodellezwischen privaten gewerblichen Unter-nehmen und der öffentlichen Hand) istförderfähig.

Förderart und -höhe:ERP-Umwelt- und Energiespardarlehenin Höhe von 50 % der förderfähigenInvestitionen bis zum Höchstbetragvon 1 Mio. EUR für ein Vorhaben miteiner Laufzeit von 10 bzw. bei Bauvor-haben 15 Jahren, davon bis zu 2 Jahretilgungsfrei in den alten Bundesländernund mit einer Laufzeit von 15 bzw. beiBauvorhaben 20 Jahren, davon bis zu 5Jahre tilgungsfrei in den neuen Bundes-ländern.DtA-Umweltdarlehen in Höhe von 75 % (bei KMU’s bis 100 %) der för-derfähigen Investitionen bis zumHöchstbetrag von i. d. R. 5 Mio. EURpro Vorhaben mit einer Laufzeit von 10bzw. 20 Jahren je nach Darlehensver-wendung, davon bis zu 2 bzw. 3 Jahretilgungsfrei. Ein Disagio von 4 % beiAuszahlung wird einbehalten.Weiterhinkann für DtA-Umweltdarlehen eine 15jährige Laufzeit mit Endfälligkeit bean-tragt werden.Die Darlehen werden mit einem fürdie ersten 10 Jahre der Laufzeit festenZinssatz zugesagt.Außerplanmäßige Tilgungen sind jeder-zeit zulässig. Bei ERP-Darlehen sind die-se kostenfrei.Unternehmen der gewerblichen Wirt-schaft können im Bereich erneuerbareEnergien Mittel aus dem DtA-Umwelt-programm zu einem um weitere 0,75 % verbilligten Zinssatz erhalten.Der Finanzierungsanteil liegt hierfür bei100 % der förderfähigen Kosten.

Kumulierung:Die Darlehen sind grundsätzlich mitallen anderen öffentlichen Fördermit-teln unter Beachtung der EU-Beihilfe-grenzen kombinierbar. Es ist jedoch zubeachten, dass eine Maßnahme nichtaus mehreren ERP-Programmen finan-ziert werden kann.

Antragsstellung:Die Anträge (Antragsvordruck AV-050)sind der DtA über eine frei wählbareHausbank zuzuleiten. Die Anträge müs-sen vor Vorhabensbeginn gestellt wer-den. Grundsätzlich reichen die Angabenaus dem Antrag für eine Kreditentschei-dung aus.

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Information:

Deutsche Ausgleichsbank (DtA)Ludwig-Erhard-Platz 1-353170 BonnFon: (02 28)-8 31-0Fax: (02 28)-8 31-21 30Internet: http://www.dta.de

Bemerkungen:Vorhaben mit besonderer umweltpoli-tischer Förderungswürdigkeit: DieUmsatzgröße des antragstellendenUnternehmens sowie der Höchst-betrag der Förderung können über-schritten werden. Dem Antrag ist einKurzexposé zu den Umwelteffektenbeizufügen."de minimis"-Regelung der Europäi-schen Kommission: Innerhalb von 3 Jah-ren dürfen Unternehmen nicht mehrals 100 TEUR an "de minimis"-Beihilfenerhalten.Die Anträge müssen vor Vorhaben-beginn gestellt werden.

Solarthermie 2000

Solarthermische Demonstra-tionsanlagen in öffentlichenGebäuden mit Schwerpunkt inden neuen Bundesländern

Förderziel:Reduzierung der Umweltbelastungmittels Nutzung erneuerbarer Energienund Bereitstellung solarer Niedertem-peraturwärme unter Erprobung unter-schiedlicher Systemkombinationen.

Fördermaßnahmen:Gefördert werden:• Mittelgroße solarthermische Anla-

gen (mind. 100 m2 Kollektorfläche)zur Brauchwassererwärmung auföffentlichen Gebäuden inkl. derenmesstechnische Analyse zur Beur-teilung des Betriebsverhaltens undder Wirtschaftlichkeit (Teil 2)

• Dachintegrier te Großkollektoren(> 1.000 m2, Pilot- und Demons-trationsanlagen) im Rahmen vonKonzepten der solaren Nahwär-

meversorgung von Siedlungsgebie-ten oder ausgedehnten Liegen-schaften (Teil 3)

• Ca. 10-15 Großanlagen pro Jahrbundesweit

Fördergebiet:Schwerpunkt der Förderung sind dieneuen Bundesländer und Berlin (Ost)

Antragsberechtigte:

• Teil 2: Eigentümer der Liegenschaf-ten sowie in besonderen Fällenlokale Energieversorger dieserGebäude

• Kommunale Energieversorgungs-unternehmen sowie Bauträger undWohnungsbaugesellschaften

• Wohnungsbaugenossenschaftenund kommunale und gemeinnützi-ge Wohnungsbaugesellschaften

• Teil 3: Kommunale Energieversor-gungsunternehmen, Bauträger undWohnungsbaugesellschaften bzw.Fachinstitute für die Durchführungder projektbegleitenden Messpro-gramme und Untersuchungen

Förderart und -höhe:

• Teil 2: Planung und Investition derSolaranlage. Die max. Förderquotewird innerhalb der Laufzeit desProgramms stufenweise gesenkt.Für Stadtwerke und kommu-nale Wohnungsbaugesellschaftenbeträgt die max. Förderhöhe 50 %(NBL 60 %).

• Teil 3: Investitionszuschuss bis zu50 % der zuwendungsfähigen Aus-gaben für Kollektor- und Wärme-speicheranlagen, Planungs- undsonstige Projektkosten

Fristen:Gültig bis 2002

Kumulierung: k. A.

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

79

Antragsstellung:Antrag ist zu richten an den:

Projektträger Biologie, Energie, Umwelt(BEO) des BMBFTForschungszentrum Jülich GmbH52425 JülichFon: (0 24 61) 61-46 21Fax: (0 24 61) 61-69 99

Information:• BEO (s. o.)• Bundesministerium für Bildung, Wissen-

schaft, Forschung und Technologie

Bemerkungen:Antrag auf Förderung muss vor Beginn desVorhabens gestellt werden.

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Darlehen zur Solar-,Wind- und Wasserkraft-nutzung

Energieeinsparung undNutzung erneuerbarerEnergiequellen

Energiesparprogramm

Rationelle Energiegewin-nung und -verwendung

Zusatzprogramm der LfA-Umweltschutz

Umweltentlastungspro-gramm (UEP)

- Solarthermische Anlagen- Photovoltaik-Anlagen

- Deutliche Energieeinspa-rung gegenüber demStand der Technik

- Verbesserte Einsatzmög-lichkeiten erneuerbarerEnergien

- Rationelle Energie-verwendung

- Erneuerbare Energien

- Rationelle Energiegewin-nung und -verwendung

- Untersuchungen, Ent-wicklungs- und Demons-trationsvorhaben

- Vorhaben zur Energie-einsparung

- Erneuerbare Energien

- Umweltentlastungs-Investitionen

- Einsatz regenerativerEnergien und neuerEnergietechnologien

- Umweltmanagement-systeme

- Forschungs- und Ent-wicklungsvorhaben

- Internationale Koopera-tionen im BereichUmweltschutz

Landeskreditbank Baden-WürttembergFriedrichstraße 2470174 StuttgartFon: (07 11) 1 22-26 24Fax: (07 11) 1 22-26 74

WirtschaftsministeriumBaden-WürttembergPostfach 10 34 5170029 StuttgartFon: (07 11) 1 23-0Fax: (07 11) 1 23-21 26

Landeskreditbank Baden-WürttembergFriedrichstraße 2470174 StuttgartFon: (07 11) 1 22-26 24Fax: (07 11) 1 22-26 74

Bayerisches Staatsministe-rium für Wirtschaft, Ver-kehr und TechnologieInnovationsberatungsstelleSüdbayernPrinzregentenstraße 2680538 MünchenFon: (0 89) 21 62-01Fax: (0 89) 21 62-27 60

Bayerische Landesanstaltfür AufbaufinanzierungKöniginstraße 1580539 MünchenFon: (0 89) 21 24-0Fax: (0 89) 21 24-4 40

Senatsverwaltung für StadtentwicklungRef. IX ABrückenstraße 610179 BerlinFon: (0 30) 90 25-24 06Fax: (0 30) 90 25-10 57

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Baden-Württemberg

Bayern

Berlin

Förderprogramme der Bundesländer

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Immissionsschutz undBegrenzung energiebeding-ter Umweltbelastung

Finanzhilfen für Projekteim Umweltschutz

Kraft-Wärme-Kopplung /Abwärmenutzung

Thermische Solarenergie-nutzung

Ersatz von Elektro-heizungen

Ersatz von elektrischerWarmwasserbereitung

- Emissionsminderung bei ortsfesten Anlagen

- Musterbauten in Niedrig-energiebauweise

- Vorhaben zur Energie-einsparung, Abwärme-minderung,Wärmenut-zung und Energierück-gewinnung

- Kraft-Wärme-Kopplung- Windenergieanlagen- Nutzung von Bio-, Klär-

und Deponiegas undregenerativen Brenn-stoffen

- Umweltentlastungs- und Energiekonzepte

- Einzelvorhaben im Ener-giebereich mit ökologi-schem Vorbild- undDemonstrationscharakterund Multiplikatorwirkung

- u. a.

- Kraft-Wärme-Kopplungs-anlagen

- Abwärmenutzung- Kompressions- und

Absorptionswärme-pumpen

- Solarthermische Anlagen- Gas-Brennwertkessel im

Zusammenhang mit einerSolaranlage

- Substitution von Elektro-heizungen

- Substitution von elek-trischen Warmwasser-bereitungsanlagen

LandesumweltamtRef. I / 8Postfach 60 10 6114410 PotsdamFon: (03 31) 27 76-0Fax: (03 31) 27 76-2 36

Investitionsbank des Landes BrandenburgSteinstraße 104-10614410 PotsdamFon: (03 31) 6 60-0Fax: (03 31) 6 60-15 09

Investitionsbank des Landes BrandenburgSteinstraße 104-10614410 PotsdamFon: (03 31) 6 60-0Fax: (03 31) 6 60-12 34

Bremer Energie-InstitutFahrenheitstraße 828359 BremenFon: (04 21) 2 01 43-0Fax: (04 21) 21 99 86

Stadtwerke Bremen AGSögestraße 59-6128195 BremenFon: (04 21) 3 59-24 40Fax: (04 21) 3 59-29 25

Senator für Umwelt-schutz und Stadtent-wicklungHanseatenhof 528195 BremenFon: (04 21) 3 61-1 08 56Fax: (04 21) 3 61-1 08 75

Senator für Umwelt-schutz und Stadtent-wicklungHanseatenhof 528195 BremenFon: (04 21) 3 61-1 08 56Fax: (04 21) 3 61-1 08 75

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Bremen

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Photovoltaik-Förder-programm

Großflächige Sonnenkol-lektoranlagen in Hamburg

Energieeinsparung undNutzung regenerativerEnergien

Rationelle Elektrizitäts-verwendung

Förderung von Klein-Blockheizkraftwerken

- Kostenorientierte Ein-speisevergütung fürStrom aus Solaranlagen

- Solarthermische Anlagen

- Demonstrationsvorhabenzur rationellen Energie-gewinnung und -verwen-dung

- Nutzung regenerativerEnergienquellen

- Entwicklung neuer Ener-gietechnologien

- Nutzung von Abwärmeoder Erzielung höhererWirkungs- und Nut-zungsgrade bei der Ener-gieanwendung

- Stromsparende Investi-tionsmaßnahmen,besonders in den Be-reichen Beleuchtung,Pumpen, Antriebe,Luftförderung, Kälte-erzeugung,Wärme-anwendungen, Lastma-nagement, DDC-Technik,Controlling

- Blockheizkraftwerke

Hamburgische Elektri-zitäts-Werke (HEW)Überseering 1222297 HamburgFon: (0 40) 63 96-0Fax: (0 40) 63 96-39 99

UmweltbehördeEnergieabteilung A 43Billstraße 8420539 HamburgFon: (0 40) 78 80-27 24Fax: (0 40) 78 80-20 99

UmweltbehördeAmt für Verwaltung und EnergiepolitikBillstraße 8420539 HamburgFon: (0 40) 78 80-23 77Fax: (0 40) 78 80-20 99

Hessisches Ministerium fürUmwelt, Landwirtschaftund ForstenMainzer Straße 8065189 WiesbadenFon: (06 11) 8 15-0Fax: (06 11) 8 15-19 41

Hessisches Ministerium fürUmwelt, Landwirtschaftund ForstenMainzer Straße 8065189 WiesbadenFon: (06 11) 8 15-0Fax: (06 11) 8 15-19 41

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Hamburg

Hessen

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Förderung regenerativerEnergietechniken

Zuwendungen zur Umset-zung des Klimaschutzes

Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien

- Photovoltaikanlagen- Solarthermische Anlagen- Biomassenutzung

- Regenerative Energien- Pilotvorhaben zur ener-

getischen Nutzung vonbiogenen Reststoffen und nachwachsendenRohstoffen und Brenn-stoffzellentechnologie

- Passive Solarenergie-nutzung

- Verbesserung der Effi-zienz bei der Energie-umwandlung

- Geothermie- Windenergie- Sonnenenergie- Wasserkraft

- Solarthermische Anlagen- Photovoltaikanlagen- Wärme- und Kraft-

Wärme-Erzeugungs-anlagen auf Biomasse-basis

- Pilot- und Demonstra-tionsvorhaben

Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirt-schaft und ForstenMainzer Straße 8065189 WiesbadenFon: (06 11) 8 15-0Fax: (06 11) 8 15-19 41

Staatliche Amt für Um-welt und NaturAbt. ImmissionsschutzBoldebucker Weg 318276 GülzoFon: (0 38 43) 7 77-0Fax: (0 38 43) 7 77-1 06

Wirtschaftsministeriumdes Landes Mecklenburg-VorpommernJohannes-Stelling-Straße 1419053 SchwerinFon: (03 85) 5 88-0Fax: (03 85) 5 88-58 61

Niedersächsisches Minis-terium für Wirtschaft,Technologie und VerkehrFriedrichswall 130159 HannoverFon: (0511) 1 20-56 19Fax: (0511) 1 20-57 82

Niedersächsische Landes-treuhandstelle für Wirt-schaftsförderungHamburger Allee 430161 HannoverFon: (0511) 3 61-0Fax: (0511) 3 61-57

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Erstellung von betrieb-lichen Energiekonzepten

Rationelle Energiever-wendung und Nutzungunerschöpflicher Energie-quellen

Rationelle Energienutzung– Ausbau der Fernwärme

Förderung von Solar-anlagen

Förderung von großtech-nischen Solaranlagen

- Erstellung von betrieb-lichen Energiekonzepten

- Mess-, Regel-, Speicher-systeme

- Abwasserwärmerück-gewinnung

- Wärmepumpen- Solarkollektor-, Photo-

voltaik-,Windkraft-,Was-serkraft-, Biomasse-, Bio-gasanlagen

- Anlagen zur Bereit-stellung, Auskopplungund Verteilung vonWärme

- Anlagen zur Nutzung von Kraftwerksabwärmeoder anderer Energienaus Industrie- oderAbfallentsorgungsanlagen

- Solarthermische Anlagen- Photovoltaikanlagen

- Solarthermische Anlagen- Photovoltaikanlagen

LandesoberbergamtGoebenstraße 25-2744135 DortmundFon: (02 31) 54 10-0Fax: (02 31) 52 94 10

Landesinstitut für Bau-wesen des Landes NRWRuhrallee 344139 DortmundFon: (02 31) 54 15-1Fax: (02 31) 54 15-3 02

Investitionsbank NRWZentralbereich derWestLBKarl-Arnold-Platz 140474 DüsseldorfFon: (02 11) 8 26-09Fax: (02 11) 8 26-61 64

LandesoberbergamtGoebenstraße 25-2744135 DortmundFon: (02 31) 54 10-0Fax: (02 31) 52 94 10

ARGE Solar e. V.Altenkesseler Straße 1766115 SaarbrückenFon: (06 81) 97 62-4 70Fax: (06 81) 97 62-4 71

Ministerium für Umwelt,Energie und VerkehrHalbergstraße 5066121 SaarbrückenFon: (06 81) 5 01-00Fax: (06 81) 5 01-45 21

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Nordrhein-Westfalen

Saarland

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Förderung des Immis-sions- und Klimaschutzes

Förderung von Pilot- und Demonstrations-programmen im Rahmendes Energiesparpro-gramms

Zuwendungen für diethermische Nutzung der Sonnenenergie

Zuwendungen zur Förde-rung von Maßnahmen desImmissionsschutzes

Innovative Energie-projekte

Stromsparförderung

- Solarthermische,Wind-kraft- und Wärmepum-penanlagen

- Verbesserung derUmweltverträglichkeitvon Anlagen

- Errichtung von Feue-rungsanlagen für den Einsatz von Gas oderHeizöl EL

- Pilot- und Demonstra-tionsanlagen zur ratio-nellen Energieverwen-dung und Energieein-sparung in den BereichenKraft-Wärme-Kopplung,Biomassenutzung,Wind-energie, Solarenergie undWasserstofftechnologie

- Solarthermische Anlagen

- Vorhaben der Luftrein-haltung

- Ermittlung der regionalenImmissions- und Emis-sionssituation

- Pilot- und Demonstra-tionsvorhaben zur ener-getischen Nutzung vonBiomasse und Solar-thermie

- Vorhaben zur Energie-einsparung und ratio-nellen Verwendung von Elektrizität

Forschungszentrum Rossendorf e. V.Projektträger Umwelt und EnergiePostfach 51 01 1901314 DresdenFon: (03 51) 2 60-0Fax: (03 51) 2 60-34 86

Ministerium für Wirt-schaft, Technologie undEuropaangelegenheitenRef. EnergiepolitikWilhelm-Höpfner-Ring 439116 MagdeburgFon: (03 91) 5 67-01Fax: (03 91) 5 67-47 22

Örtliche BezirksregierungDessau, Halle bzw. Magde-burg

Ministerium für Raum-ordnung und UmweltOlvenstedter Straße 439108 MagdeburgFon: (03 91) 5 67-01Fax: (03 91) 5 67-17 27

Investitionsbank Schleswig-HolsteinFleethörn 29-3124103 KielFon: (04 31) 9 00-03Fax: (04 31) 9 00-36 54

Investitionsbank Schleswig-HolsteinFleethörn 29-3124103 KielFon: (04 31) 9 00-03Fax: (04 31) 9 00-36 54

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Konzepte zur Nutzungerneuerbarer Energien

Erneuerbare Energien

Rationelle und umwelt-freundliche Energiever-wendung / Nutzung vonerneuerbaren Energien

Förderung von Maßnah-men zur Emissionssen-kung

Förderung von Energie-beratung und Energie-konzepten

- Untersuchungen und Studien zur Erschließungerneuerbarer Energien(Biomasse, Biogase, Solar,Wind-,Wasserenergie,Geothermie)

- Vorhaben zur Energie-einsparung

- Rationelle Energie-erzeugung

- Erneuerbare Energien

- Errichtung von Photo-voltaik-, Solarthermische,Windkraft-, Biomassenut-zungsanlagen, BHKW,Anlagen zur Abwärme-nutzung und Wärme-rückgewinnung

- Pilot- und Demonstra-tionsanlagen im Energie-bereich

- Neubau und Reaktivie-rung von Wasserkraft-anlagen

- Energieträgerumstellungauf erneuerbare Energien

- EmissionsminderndeUmweltschutztechnik

- Erdgas- und Biodiesel-tankstellen

- Herstellung von nach-wachsenden Energie-trägern

- Energieberatungen- Energiekonzepte

Ministerium für Finanzenund Energie des LandesSchleswig-HolsteinAdolf-Westphal-Straße 424143 KielFon: (04 31) 9 88-0Fax: (04 31) 9 88-41 72

Investitionsbank Schleswig-HolsteinFleethörn 29-3124103 KielFon: (04 31) 9 00-03Fax: (04 31) 9 00-36 54

Thüringer Ministerium für Wirtschaft und InfrastrukturMax-Reger-Straße 4-899096 ErfurtFon: (03 61) 3 79-00Fax: (03 61) 3 79-70 09

Thüringer Ministerium fürLandwirtschaft, Natur-schutz und UmweltBeethovenplatz 399096 ErfurtFon: (03 61) 3 79-00Fax: (03 61) 3 79-99 50

Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Infra-strukturMax-Reger-Straße 4-899096 ErfurtFon: (03 61) 3 79-00Fax: (03 61) 3 79-70 09

Förderprogramm Fördermaßnahmen Ansprechpartner

Thüringen

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Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Leitfäden und Ratgeber

Hinweise zum kommunalen Energie-management,Ausgabe 2,Energie-Contracting für kommunaleLiegenschaftenDeutscher Städtetag (Hrsg.), Köln1997

Partnerschaft mit Einspargarantie.Energieeffizienz steigern, Kosten senken, Umwelt schützen. Energie-einspar-Contracting für öffentlicheLiegenschaftenHessisches Ministerium für Umwelt,Landwirtschaft und Forsten (Hrsg.);2000; 12 S.

Einspar-Contracting für FortgeschritteneMinisterium für Bauen und Wohnendes Landes Nordrhein-Westfalen,1999; 34 S.

Leitfaden Energiespar-ContractingBundesministerium für Verkehr, Bau-und Wohnungswesen (Hrsg.); Oberfi-nanzdirektion Stuttgart; 1999; 30 S.und Anhang

Leitfaden. Contracting für öffentlicheLiegenschaftenMinisterium für Finanzen und Energiedes Landes Schleswig-Holstein undInvestitionsbank Schleswig-Holstein(Hrsg.); Energieagentur Schleswig-Holstein; 1999; 16 S.

Contracting und öffentliches HaushaltsrechthessenENERGIE; 1999; 20 S.

Energiedienstleistungs- und Contracting-Angebote in HessenhessenENERGIE; 1999

Contracting-Leitfaden für öffentlicheLiegenschaftenHessisches Ministerium für Umwelt,Energie, Jugend, Familie und Gesund-heit (Hrsg.); 1998; 168 S. und CD-ROM

Den Einsatz von Energieeffizienz-technologie ermöglichen. Ein Leit-faden zur ProjektabwicklungsformContractingMinisterium für Wirtschaft, Mittelstandund Technologie des Landes Nord-rhein-Westfalen (Hrsg.); Energieagen-tur NRW; 1998; 30 S.

Contracting – Management.Grundlagen – Finanzierung – ModelleDeutscher Wirtschaftsdienst; 1998;34 S.

Energie-Management kommunalerLiegenschaften. Ein Leitfaden fürStädte und GemeindenWirtschaftsministerium Baden-Würt-temberg (Hrsg.); KEA Klimaschutz-und Energieagentur Baden-Württem-berg; 1998; 88 S.

Kommunales Energiemanagement.Einführung und Wegweiser zu Adres-sen, Zeitschriften, LiteraturCarlo Kallen & Jürgen Lottermoser ;Verlag Deutsches Institut für Urba-nistik; 1998; 217 S.

Kosten sparen durch Energiemanage-ment. Dokumentation des 4. Deut-schen Fachkongresses der kommuna-len Energiebeauftragten in Stuttgartam 27./28. Oktober 1998Anett Fischer (Hrsg.);Verlag Deut-sches Institut für Urbanistik; 1998;180 S.

Contracting bei Öffentlichen Bauten.Rechtsgutachten zum Vergabever-fahrenMinisterium für Bauen und Wohnendes Landes Nordrhein-Westfalen &Ministerium für Wirtschaft,Technolo-gie und Verkehr des Landes Nord-rhein-Westfalen (Hrsg.); Jürgen F. Baur& Philip Matthey; 1997; 70 S.

Contracting-Leitfaden für landes-eigene Liegenschaften in Sachsen-AnhaltEnergieagentur Sachsen-Anhalt(Hrsg.); 1997; 48 S.

Literatur 4

Page 89: Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und ... · und Contractor kann vertraglich frei gestaltet werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Risiken und Nutzen

Bücher

Contracting Handbuch 2000Energiekosten einsparen: Strategien –Umsetzung – AnwendungUlrich Bemmann und Axel Müller(Hrsg.); 2000; 341 S. und CD-ROM

Energiemanagement für öffentlicheGebäudeOrganisation, Umsetzung und Finan-zierung.Markus Duscha, Hans Hertle1999 (2. überarbeitete Auflage), 247 S.

Handbuch ContractingArbeitskreis Contracting; 2000; 611 S.

Jahrbuch Energie-Contracting 1998Erfahrungen – Trends – Markt –UnternehmensportraitsEnergie & Management,Technomar(Hrsg.); 1998; 510 S. und Diskette

Der Energie-Berater. Handbuch fürrationelle und umweltfreundlicheEnergienutzung unter Berücksich-tigung der Nutzung erneuerbarerEnergienForum für Zukunftsenergien e.V.(Hrsg.); 1998

Zeitschriften

Contracting & WärmedienstKramer Verlag; 6 Ausgaben pro Jahr

Energie & ManagementEnergie & Management Verlagsgesell-schaft mbH; 20 Ausgaben pro Jahr

Der Facility ManagerForum Verlag Herkert GmbH; 10 Aus-gaben pro Jahr

Energiewirtschaftliche TagesfragenEnergiewirtschaft und Technik Verlags-gesellschaft mbH; 12 Ausgaben proJahr

Internet-Links

www.bauinfo.deAnbieter, Dienstleister und Herstellervon Bauartikeln und Bauprodukten

www.baunetz.deInformationen für Architekten, Fach-planer, Bauunternehmer und Hand-werker, Baustoff-Fachhändler, Bau-herren und Modernisierer

www.bayerisches-energie-forum.deRationelle Energienutzung – Erneu-erbare Energien – Neue Energietech-nologien. Informationsbörse für Insti-tutionen, Mittelstand und Endver-braucher

www.cleanenergy.de/related3.htmlZahlreiche Links zu erneuerbarenEnergien u. v. a. m., insbesondere Bio-masse, Brennstoffzellen,Wasserstoff,Geothermie,Wasserkraft, Photovol-taik, Solarthermie,Windkraft

www.energielinks.deDiverse Links zum Thema Energie

www.impulsprogramm.deDas Impulsprogramm Hessen – EineInitiative des Hessischen Ministeriumsfür Umwelt, Landwirtschaft und Fors-ten zur Energieeinsparung

www.loy-energie.deZum Nachschlagen bzgl.Veranstaltun-gen, Förderprogrammen, Journalen,Publikationen, Gesetze, Adressen, Links

www.solarinfo.deAlles Wissenswerte zum ThemaPhotovoltaik und Solarthermie.Anbieter, Experten Produkte, Finan-zierung, Informationen

www.umweltbundesamt.de

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

Page 90: Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und ... · und Contractor kann vertraglich frei gestaltet werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Risiken und Nutzen

Anlagen-ContractingFinanzierung, Planung, Errichtung undBetrieb von Energieversorgungsanlagendurch einen externen Energiedienst-leister, den Contractor. Über eine ver-traglich festgelegte Laufzeit beliefer tder Contractor gegen ein Entgelt denKunden (Auftraggeber) mit Nutzener-gie (Strom,Wärme, Kälte).Das Anlagen-Contracting wird auchhäufig als Energieliefer-Contractingbezeichnet.

Baseline der EnergiekostenErmittelte Energieverbräuche und -kosten eines Jahres vor Beginn desContracting-Vorhabens, die die Grund-lage für die Berechnung der im Rahmendes Energiespar-Contracting erzieltenEnergieverbrauchs- bzw. Energiekoste-neinsparungen bilden (Ist-Zustand).Siehe auch Referenzjahr, Referenzpreisund Witterungsbereinigung

BonusregelungVertraglich festgelegte Regelung im Fal-le der Überschreitung der garantiertenEnergiekosteneinsparungen bzgl. de-ren Verteilung zwischen dem Auftrag-geber und Contractor.

ContractorAuftragnehmer (Dienstleister) bei ei-nem Anlagen- oder Energiespar-Con-tracting.

Contracting-GeberGleichbedeutend: Contractor

Contracting-NehmerGleichbedeutend: Auftraggeber (Kun-de) bei einem Anlagen- oder Energie-spar-Contracting, der die Leistungeneines Contractors in Anspruch nimmt.

EinmalzahlungEinmaliger Investitionszuschuss desAuftraggebers für die Durchführungzusätzlicher investiver Maßnahmen,die sich nicht vollständig anhand dereingesparten Energiekosten amortisie-ren, jedoch seitens des Auftraggebersgewünscht sind. Die Einmalzahlungerfolgt in der Regel zu Beginn des Vor-habens und ist vertraglich zu vereinba-ren.

Energieliefer-ContractingGleichbedeutend: Anlagen-Contracting

Energiespar-ContractingErschließung wir tschaftlicher Energie-einsparpotenziale einschließlich Finan-zierung, Planung, Errichtung und Be-treuung der Maßnahmen zur ratio-nellen Energienutzung durch einenContractor. Der Contractor trägt dastechnische und wir tschaftliche Risikofür die von ihm errichteten Energie-sparmaßnahmen. Die Amortisation derAufwendungen des Contractors erfolgtdurch eine Beteiligung an den (garan-tier ten) Energiekosteneinsparungeninnerhalb eines vertraglich festgelegtenZeitraums.

Facility Management (FM)Technische, kaufmännische und infra-strukturelle Dienstleistungen für dengesamten Lebenszyklus einer Liegen-schaft.

Garantie-EinsparungDer Contractor garantiert vertraglichdie Senkung des Energieverbrauchsbzw. der Energiekosten, bezogen aufdie Baseline der Energieverbräucheund -kosten des Referenzjahres. BeiNichterfüllung der Garantie-Einspa-rung mindert sich die Vergütung desContractors entsprechen der Höhedes Fehlbetrags.

Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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Glossar 5

Page 91: Energiespar-Contracting als Beitrag zu Klimaschutz und ... · und Contractor kann vertraglich frei gestaltet werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Risiken und Nutzen

Garantierte InvestitionDer Contractor verpflichtet sich, einvertraglich vereinbartes Investitionsvo-lumen für energieverbrauchsrelevanteRationalisierungsmaßnahmen in dieGebäude einzubringen. In diesemZusammenhang kann auch eine Verein-barung über die Investitionsstrukturgetroffen werden.

HauptleistungsphaseHauptphase der Vertragslaufzeit, in derder Contracter die garantier ten Ener-giekosteneinsparungen erwir tschaftet.Die Hauptleistungsphase beginnt nachAbschluss der Vorbereitungsphase.

NutzungsänderungEine Nutzungsänderung liegt insbeson-dere vor, wenn sich die Nutzungsfläche,die Nutzungsdauer oder die Nutzungs-ar t von Gebäuden innerhalb des Ver-tragszeitraums verändern.Verantwort-lich dafür ist der Auftraggeber.Siehe auch Nutzungsrisiko

NutzungsrisikoKommt es zu einer maßgeblichen Nut-zungsänderung innerhalb der Vertrags-laufzeit, kann es zu einer Anpassung derGarantie-Einsparung oder auch zur Vertragsauflösung kommen. Das Nut-zungsrisiko übernimmt sinnvollerweiseder Auftraggeber.

Performance-ContractingGleichbedeutend: Energiespar-Con-tracting

PreisrisikoDas Energiepreisrisiko liegt bei beidenVertragspartnern und hängt von derMarktentwicklung der Energiepreise ab.Die Festlegung von Referenzpreisengibt dem Contractor Kalkulations-sicherheit.

Rationelle EnergieanwendungEffiziente ressourcenschonende Ge-winnung, Umwandlung und Verwen-dung von Energie.

ReferenzjahrDer Zeitraum von 12 Monaten (in derRegel ein Kalenderjahr), der für dieBaseline der Energieverbräuche und -kosten gebildet wird. Das Referenz-jahr sollte (wenn möglich) das Jahr vorBeginn des Contracting-Vorhabenssein. Ein Abgleich mit den Energie-bezügen der letzten drei Jahre vorBeginn des Energiespar-Contractinggewährleistet eine möglichst hohe Re-präsentativität der Energieverbräuche.

ReferenzpreisVertraglich festgelegter und über dieLaufzeit konstanter Energiepreis, derder Baseline der Energiekosten sowieder Ermittlung der Einsparungen undder Vergütung des Contractors inner-halb der Vertragslaufzeit zugrunde liegt.

RisikoverteilungDie beim Energiespar-Contractingauftretenden verschiedenen Risiken (z. B. Nutzungsrisiko, Preisrisiko, tech-nisches Risiko) werden durch ver-traglich festgeschriebene Regelungenzwischen dem Contractor und demAuftraggeber aufgeteilt. Die Projekt-partner sollten jeweils das Risiko über-nehmen, das sie am ehesten beeinflus-sen können.

Technisches RisikoDas technische Risiko bzgl. der Funk-tionstüchtigkeit der technischen An-lagen, Schäden an den Anlagen etc.sollte auf der Seite des Contractorsliegen.

Vergütung ContractorDer Contractor erhält für seine Leis-tungen beim Energiespar-Contractingin Abhängigkeit von der vertraglichenVereinbarung einen Anteil oder diegesamte Höhe der eingesparten Ener-giekosten.Siehe auch Bonusregelung

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SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTINGTeil 4

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VorbereitungsphaseZeitraum zu Beginn der Vertragslauf-zeit, innerhalb dessen der Contractordie von ihm geplanten Energiespar-maßnahmen baulich errichtet. NachAbschluss der Vorbereitungsphase be-ginnt die Hauptleistungsphase, die Pha-se, in der der Contractor die Energie-kosteneinsparung erwirtschaftet.

WitterungsbereinigungDie Wärmekosten des Referenzjahreszur Baseline-Erstellung sowie für diejährliche Ermittlung der erzielten Ener-giekosteneinsparung müssen mit dendurchschnittlichen Gradtagszahlen wit-terungsbereinigt werden.

Teil 4SERVICE RUND UMS ENERGIESPAR-CONTRACTING

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